——— g216 8 er + u⸗ d n * r l e Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.““ In der Poſtliſte 1052 untes Nr. 2802. Abonnement: 60 Mfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poft bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag N..30 brs Quartal, Inſerate: Die Folonel⸗Zeile 20 Pfg. Dle Reklamen⸗Zeile 30 Pfa. Einzel⸗Nummern 8 Pfg. Doßpel⸗Nummern 5 Pfg. E 6, 2 der Stadt Maunheim nud Umgebung. (108. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. Stleſenſte und verbreilelſte Jeilung in Maunheim und Umgegend. Verantwortlich: für den politiſchen u. allg. Theil; Eruſt Otto Hopp. für den lokalen und prov. Theil; Eruſt Müller. für den Inſeratentheil: Karl Apfel. NRotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haazs'ſchen Büch⸗ Fruckerei, (Erſte Maunheimer Typograph. Anſtalt.) (Das„Mannheimer Journa!““ iſt Eigenthum dez kafholiſchen Bürgerhoſpitals.) fämmtlich in Mannhbeim. Nr. 225. — Donnerſtag, 18. Auguſt 1898. 5 ebbm Ar, 80 Die Damen in der hohen Politik. Aus Kopenhagen kam unlängſt die Nachricht, die bejahrte Königin von Dänemark ſei ſterbenskrank und hätte deßhalb ihre Töchter aus Petersburg und London, ſowie ihre welfiſchen klei⸗ nen Enkel kommen laſſen. Nach neueren Nachrichten wird dies abgeleugnet— warum auch nicht? Dementirt wird heute, was geſtern aus„zuverläſſiger Quelle“, beinahe ſchon offiziös oder gar offiziell verlautete. Und dann ſind die lügenhaften Zei⸗ tungen daran ſchuld; es iſt ſo bequem, auf die Schultern der Zeitungsſchreiber allerlei abwälzen zu können, was in der That pöllig richtig iſt. Dänemark iſt ſeit 1864 ſo klein geworden, daß es im Welt⸗ konzert nur noch eine der unbedeutendſten Flöten ſpielen kann. Seine miltäriſche Leiſtungsfähigkeit beſchränkt ſich ungefähr auf ein deutſches Armeekorps, höchſtens auf drei Diviſionen, und die Flotte kommt ſelbſt der deutſchen gegenüber, die doch leider noch immer recht ſchwach iſt, kaum in Betracht. Kiel und Hamburg tidten Kopenhagen; je mehr ſich der Kaiſer Wilhelm⸗Kanal zu einer vielbenutzten Waſſerſtraße entwickelt, deſto ſtiller wird es im Kopenhagener Hafen. Was die Dänen aber an Land⸗ und Seeemacht verloren haben, ſucht das däniſche Herrſcherhaus durch ſeine Familienverbindungen zu erſetzen. Dieſe ſind allerdings recht bedeutſam. Eine Tochter der angeblich ſo ſchwer kranken Königsmutter iſt die Kaiſerin⸗Wittwe — von Rußland, die Mutter des jetzigen Czaren, eine andere iſt die Kronprinzeſſin von England, eine dritte iſt die Frau des Herzogs von Cumberland, des Sohnes vom enthronten letzten Welfen⸗ könig. Dieſe Zuſammenſtellung beſagt genug. Der Prinz von Wales, der engliſche Thronerbe, dem die Damenpolitik in Kopen⸗ hagen nicht ſehr angenehm iſt, geht ebenſo ungern an den Sund, wie der jetzige Herr aller Reußen. Der Vater des letzteren war faſt alljährlicher Gaſt im Schloſſe Fredensborg oder Bernſtorff und— pielleicht in Folge davon?— ein ganz tüchtiger Deut⸗ ſchenhaſſer. Nikolaus der Zweite vertritt einen gemäßigteren Standpunkt; ihm kommt die deutſche Freundſchaft für ſeine chineſiſchen Pläne jetzt ſehr zu ſtatten. Er kann uns gebrauchen Und erfreut uns durch eine äußerliche Liebenswürdigkeit, ſolange wir ihm nirgends entgegentreten. Die Damen in Kopenhagen, die dort hohe Politik treiben, ſind ſich natürlich durchaus nicht einig, und das iſt ein Glück für uns. Die Prinzeſſin von Wales, die ihren Gemahl durchaus nicht verehrt, iſt trotzdem die zukünftige Königin von England und Kaiſerin von Indien, und ihre Schweſter iſt die Mutter des Mannes, der an der Spitze des unermeßlichen Ruſſenreiches ſteht. Wie England und Rußland, Todfeinde ſeit dem Krimkriege, augenblicklich mit einander ſtehen, darüber belehrt uns Depeſche über Depeſche. Salisbury iſt alt und lebensmüde, wie ſeine Königin, es fehlt ihm an Energie. Sollte ein thatenluſtiger Pre⸗ mier an die Spitze Englands kommen, könnte ein großartiger Weltbrand ſich entwickeln; denn das engliſche Volk fängt an, in eine erbitterte Stimmung zu gerathen. Noch einige Fußtritte, und das ſtarke Nationalbewußtſein des Volkes der„Ladenhal⸗ ter“ ſchlägt empor, wie eine lohende Flamme. Bis jetzt haben die Damen in Kopenhagen einen Ausbruch des Krieges verhütet, und man kann daher dieſen Friedensretterinnen nur dankbar ſein. Zwiſchen dem däniſchen Kronprinzen und dem Czaren ſoll ein wenig zärtliches Verhältniß beſtehen. Dieſe Verſtimmung hat aber auch einen politiſchen Grund; denn der Kronprinz ſteht in ſeinen perſönlichen Anſchauungen und Neigungen unzweifelhaft auf Seiten Englands und iſt ſeit dem Tode des Czaren Alexan⸗ der die Hauptſtütze der engliſchen Partei am däniſchen Hofe. Das iſt auch keineswegs eine rein platoniſche Parteinahme für das efreiheitliche und meeresſtolze Albion“, ſondern entſpricht dem Bemühen Englands, das ſeit mehreren Jahren planmäßig dar⸗ aufhin arbeitet, Dänemark völlig auf die Seite Englands hin⸗ überzuziehen, und zwar aus dem klar erſichtlichen Grunde, weil im Falle eines Krieges mit Rußland die Bundesgenoſſenſchaft Dänemarks für England von ſehr großem Werthe ſein würde. Daß die Cumberländerin uns Deutſchen nicht ſehr wohl⸗ geſinnt iſt, braucht keiner Auseinanderſetzung. Bei einem großen Krach, wenn Deutſchland etwa unterläge und beſiegt würde, könnte ſie ja Königin von Hannover werden. Im Grunde ge⸗ nommen ſind alle dieſe genannten Damen Deutſche, die Königin von Dänemark ſo gut wie ihre Kinder; aber es ſind Renegatinnen, die bekanntlich noch undeutſcher zu ſein pflegen als unſere ſchlimmſten Widerſacher. Der alte Mann, der nun im Sachſen⸗ walde ruht, hat ſein Lebelang dahin gewirkt, daß die engliſche ungewiſſe Freundſchaft nicht den Vorzug erhielt vor der ruſ⸗ ſiſchen, die uns auf lange Jahrzehnte noch ſicher ſein wird, ſo lange wir ſtark und mächtig bleiben. Die Betheiligung von Grubenarbeitern an der Grubenkontrole. Der Verein zur Wahrung der bergbaulichen Intereſſen im Oberbergamtsbezirk Dortmund hat ſich mit einer Denkſchrift an den Handelsminiſter gewandt, in welcher den techniſchen und politiſchen Bedenken Ausdruck gegeben wird, welche gegen die Betheiligung von Grubenarbeitern an der Glubenkontrole ob⸗ walten. Wir geben gern zu, daß dieſe Bedenken etner ernſten Itüfung werth ſind, vermögen ſie aber nicht für ausſchlag⸗ gebend zu erachten gegenüber den materiellen und moraliſchen Vortheilen, welche ſich aus der Verwirklichung der von Seiten des Handelsminiſters in der Sitzung des Abgeordnetenhauſes vom 24. Februar d. J. in dieſer Richtung gemachten Vor⸗ ſchlägen ergaben. Aus der Exörterung dieſer Vorſchläge iſt nicht erſichtlich, daß den als Mitglieder der Grubenkontrole fungirenden Grubenarbeitern eine andere als eine begutachtende Stellung eingeräumt werden ſoll, daß ihnen eine Exekutive zu⸗ geſtanden werden ſoll, die auch wir für bedenklich erachten müßten. Was aber das Hauptbedenken in techniſcher Hinſicht anlangt, ſo dürfte es nicht ſchwer ſein, intelligente Bergleute ſoweit mit ihren Obliegenheiten als Kontroleure vertraut zu machen, daß ſie ihre Stellung voll ausfüllen. Die auf die fehlende Autorität und die moraliſche Quallfikation ſich grün⸗ denden Bedenken ſind nicht ſtichhaltig; ſie wuͤrden ſonſt gegen jede Betheiligung der Arbeiter an der Selbſtverwaltung bei Inſtitutionen angeführt werden können, deren ſegensreiche Wirk⸗ ſamkeit von keiner Seite mehr in Frage gezogen wird. Bei den erwähnten Verhandlungen im preußiſchen Abgeordnetenhauſe hat denn auch der Gedanke einer Beiheiligung der Gruben⸗ arbeiter an der Bergwerkskontrole auf allen Seiten des Hauſes Sympathie erweckt. Abgeſehen von den freiſinnigen und Zen⸗ trums⸗Rednern, die ſich außerordentlich günſtig zu den Vor⸗ ſchlägen des Miniſters ausſprachen, bezeichnete der Oberberg⸗ rath Dr. Schultz dieſelben als„durchaus nicht unſympathiſch“ und der Abg. von Eynern gab der Anſicht Ausdruck, wenn es gelänge, in richtigen Formen die Betheiligung der Arbeiter an der Beaufſichtigung der Gruben mit der Sicherheit der Betriebs⸗ einrichtungen in den Gruben zu verbinden, ſo würde ſich zweifellos Niemand mehr darüber freuen, als die Betriebs⸗ Verwaltungen der Bergwerke ſelbſt; denn eine derartige begut⸗ achtende Thätigkeit der Arbeiter ſelbſt würde ihnen eine weſent⸗ liche Stütze gegenüber der bei jedem Unglück auftauchenden Agitation gegen die Verwaltung ſein. Herr v. Eynern meinte, mit der nothwendig beſchränkten Kompetenz, die ſolche Berg⸗ arbeiterkommiſſionen haben müßten, würden ſie für den Berg⸗ bau ſelbſt nur weſentliche Dienſte leiſten können. Wir ſind der gleichen Anſicht und meinen, daß die Denkſchrift des Eingangs genannten Vereins noch nicht das letzte Wort der Bergwerks⸗ verwaltungen in einer Sache ſein wird, deren gunſtige Er⸗ ledigung für das Verhältniß zwiſchen Arbeitern und Arkeit⸗ gebern in Zukunft von der größten Bedeutung ſein kann. — England in Arabien. Es gibt immer noch auf der Erde einige Länder, die von den eurxopäiſchen Mächten noch nicht bezwungen ſind, und die auch unter keinem europäiſchen Protektorat ſtehen und zu keiner Intereſſenſphäre gehören. Zu dieſen gehört ein großer Theil Arabiens; der Türkei gehört nur der lange weſtliche Küſtenſtreifen von der Halbinſel Sinai an bis faſt nach Aden, das bekanntlich engliſches Beſitzthum iſt. Wir haben neulich ſchon darauf aufmerkſam gemacht, daß Gerüchte um⸗ liefen, nach denen England beabſichtige, den größten Theil von Arabien zu annektiren. Jetzt wird dies von ruſſiſcher Seite beſtätigt. Die „Petersb. Wjed.“ läßt ſich melden, daß England innerhalb der letzten Wochen ganz Südarabien von der Bab⸗el⸗Mandeb⸗Enge bis zum Golf von Oman, wie es in der Sprache der Diplomatie heißt: unter ſein Protektorat genommen hat. Das Gebiet habe die Größe Frank⸗ reichs.„Wo die heutigen Karten vom Rothen Meere bis zum Per⸗ ſiſchen Meerbuſen einen zuſammenhängenden weißen Streifen zeigen, der zu dem Glauben verführen könnte, Südarabien ſei eine kahle Sand⸗ und Felſenwüſte, etwa wie die Halbinſel Sinai, da wogt in Wirklichkeit tropiſche Segensfülle und reiches Verkehrsleben. Das Gebirgsland Hadramaut— das Königreich Saba von des weiſen Salomo Gedenken— iſt nach verſchiedenen Nichtungen von waſſer⸗ reichen Strömen durchſchnitten, die den Hochflächen und Thälern eine Fruchtbarkeit entlocken, die der des heißen Landes Yemen nichts nach⸗ gibt. Insbeſondere der vom Indiſchen Ozean beſpülte Küſtenſaum gewährt reichen Ertrag an Tabak, Tamarinden, Datteln und Kokos⸗ nüſſen auf eine Strecke von 700 Meilen Länge, bei einer Bepöl⸗ kerung, die in den Traditionen einer uralten Halbkultur lebt.“ So leitet das ruſſiſche Blatt den Artikel über die neueſte britiſche Er⸗ werbung ein. Nicht nur die wirthſchaftliche Bedeutung verleiht der Erwerbung Werth, ſondern mehr noch die politiſche Wichtigkeit. Es iſt ein in Zukunft den Indiſchen Ozean beherrſchender Feſtungsgürtel, der auch den Perſiſchen Meerbuſen unter ſeine Fittiche nimmt. Wer aber dieſen beherrſcht, hat den Handel Südperſiens und Meſopotamiens in ſeinen Händen. Des Pudels Kern bei der Enthüllung der „Petersb. Wjed.“ iſt denn auch, auf die Wichtigkeit Perſiens für Ruß⸗ land hinzuweiſen. Wahrſcheinlich wird die Nachricht nun nicht länger auf ſich warten laſſen, daß Rußland weitere Schritte unternimmt, um ſich eine Stellung am Perſiſchen Golf zu ſichern, denn gerade dieſe ſüdperſiſchen Gebiete und Gewäſſer können im Falle eines Krieges mit England für Rußland von unſchätzbarem Werthe werden. Deutſches Reich. Bismarck⸗Trauerfeier in Jeruſalem. * Jeruſalem, 9. Aug. Nachdem am 2. d. die Nachricht vom Ableben des Fürſten Bismarck hier eingetroffen war, erfolgte auf Anordnung des deutſchen Konſulats am 4. und 5. die offi⸗ zielle Trauer aller hier wohnhaften Deutſchen, wobei von allen Wohnungen und Geſchäften die Reichsflagge halbmaſt wehte. Freitag, den 5. Auguſt, Nachmittags 5 Uhr, fand in dem hiezu mit Trauerdekorationen geſchmückten Gemeindeſaal der deutſchen Tempelkolonie Rephaim bei Jeruſalem eine große Trauerver⸗ ſammung ſtatt, an welcher die Behörde des deutſchen Konſulats ſowie ſämmtliche Deutſche theilnahmen. Zu Beginn dieſer Feier trugen die beiden deutſchen Männergeſangvereine Jeruſalems ein bom Kanzler des Konſulats Herrn Dr. Büge gedichtetes Lied vor, worauf Herr Paſtor Hopße die Gedächtnißrede hielt, welcher er das Bibelwort:„Wiſſet Ihr nicht, daß heute ein Fürſt und Gewaltiger in Israel gefallen iſt?“ zu Grund gelegt hatte. Er ſchilderte in warmen und herzlichen Worten die großen Thaten unſeres auch um die Deutſchen Jeruſalems ſo hochverdienten Alt⸗ reichskanzlers. Den Schluß der Trauerfeier bildete ein arſt Eis⸗ vortrag des gemiſchten Chors der deutſchen Kolonie. Fürſt Bis⸗ marck, durch deſſen Einfluß und Diplomatie für die Deutſchen im Ausland und beſonders auch in Paläſtina ſo mancher Vortheil entſprang, wodurch das Anſehen der Deutſchen gehoben wurde, wird hier nicht allein von Angehörigen des deutſchen Reiches vor⸗ ehrt, ſondern auch bei den meiſt ſehr unwiſſenden Eingeborenen iſt ſein Name bekannt und wird mit Hochachtung von ihm ge⸗ ſprochen. Der geſammten preuß iſchen Staatsſchuld von 6,466,000,000 Mark ſteht gegenüber ein Staatseiſenbahn⸗ netz, deſſen Anlagekapital Ende März 1896 mit 7,008,000,000 Mark über 500,000,000 Mk. größer ift als die Staatsſchuld. Die preußiſche Staatseiſenbahnkapitalſchuld belief ſich nach Ab⸗ zug der auf Grund des Geſetzes vom 27. März 1882 vorgenom⸗ menen Abſchreibungen Ende März 1896 auf nur 5,230,000,000 Mark. Die Verzinſung der geſammten preußiſchen Staatsſchuld erfordert einen Betrag von 225,000,000 Mk. jährlich. Der Rein⸗ ertrag aus dem werbenden Staatsvermögen(Domänen, Forſten, Bergwerke, hauptſächlich aber Eiſenbahnen) belief ſich 1897⸗98 auf 547,100,000 Mk. Die Reineinnahmen aus dem geſammten Staatsvermögen überſtiegen die Zinſen der Staatsſchuld um 322,100,000 Mk. Allein die Reineinnahmen der Eiſenbahnen mit 435,000,000 Mk. im Jahre 1897⸗98 haben dieſen der Staatsſchuld um 210,000,000 Mk. überſtiegen. In Preußen tragen mit anderen Worten die Steuerzahler zur Verzinſung der Staatsſchuld einſchließlich der ganzen Eiſenbahnſchuld nicht nur nichts bei, ſondern es kommt aus den Ueberſchüſſen der Betriebs⸗ verwaltungen auf den Kopf der Bevölkerung ein Betrag von jähr⸗ lich 10 Mk. 11 Pfg. Die deutſche Auswanderung nach Afkika iſt keineswegs ſo gering, wie man wohl anzunehmen geneigt iſt. Vor 20 Jahren noch ſo gut wie gar nicht vorhanden, iſt ſie fork⸗ geſetzt geſtiegen. Im Jahre 1880 wanderten 27 Deutſche nach Afrika aus; fünf Jahre ſpäter war dieſe Zahl auf 294 und aber⸗ mals fünf Jahre ſpäter, 1890, auf 471 geſtiegen. Im Jahre 1895 gingen 886 und 1897 ſchon 1109 Deutſche nach Afrika. Dabei iſt zu berückſichtigen, daß es ſich keineswegs um Auswanderer nach den deutſchen Kolonien handelte, dieſe vielmehr außer Be⸗ tracht gelaſſen worden ſind. In den meiſten Fällen war das Ziel der Auswanderer Südafrika. Hofnachrichten und Perſönliches. „In der Meldung, Prinz Gitel Friedrich werde beim 1. Leibhuſarenregiment eintreten und das Schloß Oliva beziehen, ſchreibt die„Danz. Ztg.“, daß weder bei den Militär⸗, noch bei den Civil⸗ behörden Danzigs von dieſer Abſicht etwas amtlich bekannt geworden ſei. Sie fügt hinzu, daß eine Ueberſiedelung des Prinzen nach Olivg, falls ſie zur Ausführung kommen ſollte, wegen der Beſchaffenheit der dortigen Baulichkeiten erſt in Jahren ſtattfinden könne, Auf Befehl des Kaiſers begibt ſich der Viceadmiral Die de⸗ richs an Bord des„Kaiſer“ nach Batavia, um bei den aus Anlaß der Krönung der Königin Wilhelmine von Holland ſtattfindenden Feierlichkeiten die Glückwünſche des Kaiſers auszudrücken. Der Großherzog und die Großherzogin von Heſſen werden morgen der Kaiſerin Eliſabeth von Oeſterreich in Bad Nau⸗ Herſchu Von dort gedenken die großherzoglichen errſchaften zur Beſichtigung der oberrheiniſchen Ausſtellun Butzbach zu fahren. e Engliſche Blätter wollen wiſſen, Kaiſer Wilhelm werde auf ſeiner Reiſe nach dem Orient Livadia(Krim) berühren und dort zwei Tage als Gaſt des Zaren verweilen. Kurze Nachrichten. Von ſchweren Wahlfälſchungen wird(bon ſozial⸗ demokratiſcher Seite) aus dem ſtebenten badiſchen Rei stagswahl⸗ kreiſe berichtet. Die behördliche Unterſuchung iſt eingeleitef, deren Reſultat wir erwarten.„Die„Franlf. Zig.“ bemerkt hierzu in ihrer geſchmackvollen Art:„Fälſchungen ſo grober Natur dürften auch im nationalliberalen Intereſſe ſelten vorgekommen ſein.“ HGegenüber den in der Preſſe verbreiteten Nachrichten, in der königlichen Münze würden Bismarck⸗Sterbethaler fit Privatinduſtrielle geprägt, ſtellt die„Berl, Corr.“ feſt, daß Münzen der bezeichneten Art in der königlichen Münze nicht geprägt würden. In nächſter Zeit ſollen nach einer Meldung aus Berlin Z oe i⸗ pfennig⸗Poſtkarten zur Ausgabe gelangen, und zwar zu⸗ nächſt für den Stadt⸗ und Vorortverkehr größerer Städte. Die Poſt⸗ karten werden durch Hinzufügen einer beſonderen 3⸗Pfennigmarke auch dem allgemeinen Gebrauch nutzbar zu machen ſein. In Königsberg hat ſich ein Verein gebildet, um Gymnaſtal⸗ lurſe für Frauen und Mädchen ins Leben zu rufen. Die Kurſe knüpfen an das Unterrichtsziel der höheren Mädchenſchulen an und bezwecken nicht, die weibliche Bildung in andere Bahnen zu lenken. Vielmehr ſtreben ſie in 5 Linie eine Vorbereitung für die Lehrerinnnen an, die in die ſog. Oberlehrerinnenkurſe einzutreten ge⸗ denken, oder ſolchen Mädchen und Frauen, welche es wünſchen, eine gründliche Ergänzung und Vertiefung ihrer Kenntniſſe zu ermög⸗ lichen. Langſam und planvoll ſoll befähigten Mädchen die Möglich⸗ keit gewährt werden, ſich für eine erweiterte Erwerbsthätigkeit vorzu⸗ bereiten. Der Eintritt in die Kurſe, welche acht Semeſter umfaſſen, wird erſt nach vollendetem 16. Lebensjahre geſtattet. Dem Vereine gehören zahlreiche Schulmänner und hohe Beamte an. Das bayeriſche Staatsminiſterium des Innern hat mit dem Juſtizminiſterium die Beſtimmung getroffen, daß bei der lufnahme ſtrafgerichtlich verurtheilter Perſonen in die Kreisirren⸗ 2 Selte General⸗ Anzeiger. rztlichen Gutachtens eine p birettor oder deſſen S anſtalten in Ermangelung eines amts ſönliche Unterſuchung durch den Anſta bertreter vorauszugehen hat. Vin bayeriſcher allgemeiner Bauernverein Furde in Regensburg begründet. Die ſchon bisher beſtehenden Ver⸗ eine tralen bei, ſodaß der neue Verein faſt 40,000 Mitglieder zählt. In Ing 4 ſoll am 4. Oktober die konſtituirende Generalverſamm⸗ fung ſtattfinden. Im inneren bayeriſchen Güterverkehr treten ab Oltober für Entfernungen über 50 Kilometer die neuen Frachtſätze in Kraft. Die Fracht der allgemeinen Stückgutsklaſſe erhöht ſich für Eilgut auf das Doppelte.— Dem nächſten bayeriſchen Landtag ſoll ein Forderung in der Höhe von 1,300,000 zur Erweiterung und Verbeſſerung des Vororte⸗Verkehrs auf der Linie nach Starn⸗ berg vorgelegt werden. Die Entſcheidung bezüglich der Ertheilung der Konzeſſion zur Förderung der Auswanderung nach Süd⸗Braſilien an die Hanſeatiſche Koloniſations⸗Geſellſchaft iſt noch nicht erfolgt, ſie liegt beim Bundesrath. Die Sache dürfte aber einer den Wünſchen der Betheiligten entſprechenden Regelung entgegengehen. In Amſterdam hat der große Ausſtand der Zimmer⸗ geſellen nach der„Köln. Ztg.“ ein„klägliches und jämmerliches“ Ende genommen. Der frühere griechiſche Miniſterpräſident Ralli erzählt, als er kürzlich vom Sultan empfangen worden, habe bieſer den lebhaften Wunſch nach einer Annäherung zwiſchen Griechen⸗ Ind und der Türkei ausgeſprochen. Das Gerücht vom Tode des Sultans von Marokko entbehrt nach ſpaniſchen Blättern jeder Begründung. Die aus 20 Schiffen und 30 Torpedobooten be⸗ K. vom kommandirenden Admiral v. Knorr befehligte MHebungsflotte iſt am 14. formirt worden. Am 15. wurde das kerſte Geſchwader und die erſte Flottille beſichtigt. Am 16. wurde eine große Schießübung mit allen Geſchützen auf nahe Entfernungen vor⸗ genommen. Geſtern wurden verſchiedene Fahrtübungen ausgeführt, woxauf die Flotte am Abend in der Kieler Bucht vor Anker ging. In einer Ergänzung der geſtrigen Meldung aus Hong⸗ kong, nach welcher der ſpanſſche General Auguſtin am 5. d. M. ubgeſetzt worden iſt, bemerkt die„Norbd. Allg. Ztg.“, daß die„Kai⸗ ſſerin Auguſta“ den General Auguſtin mit Familie nach Hongkong Prachte. Aus dem Telegramm gehe hervor, daß das Schiff Manila Perlaſſen habe, nachdem die Stabt übergeben war, und daß nach Ueber⸗ Pen der Stadt die ſpaniſchen Offiziere in Freiheit gelaſſen wurden. emzufolge konnte General Auguſtin ſeine Schritte nehmen, wohin er wollte; wenn Admiral Diederichs dem General erlaubte, auf der Katſerin Auguſta“ nach Hongkong zu fahren, ſo that er dies ſicher m Einverſtändniß mit dem amertikaniſchen Oberbefehlshaber, falls er ein ſolches Einverſtändniß überhaupt noch für nöthig hielt. Weiter iſt noch zu bemerken, vaß die ſpaniſchen Truppen in Manila nach genſeitigem Uebereinkommen ſich nach Spanien, bezw. nach Hong⸗ nig begeben können. Die Bepblkerung der Stadt Newyor! bereitet dem heimlehrenden Geſchwader Sampſons eine großartige Kundgebung bor. In allen Städten wird dieſe Woche wegen Abſchluß des Frie⸗ bens ein großer ugtiongler Jeſttag gefeiert 9 79————ů— Aus Stadt und CLand. Manuheim, 18. Anguſt 1898. Wie kann der Landwirth Unfälle verhüten und dadurch das Anwachſen der Beiträge zur Unfallvexrſicherung vermindern? II. 2. Unfälle beim Fuhrwerk, In jweiter Reihe, der Häufigkeit nach, ſtehen die Unfälle beim ichef Sie ſind 15 verſchtedenartig, daß nur auf die häufigſten orlommniſſe aufmerkſam gemacht werden kann. Um dieſe Unfälle zu verhülten, iſt vor Allem darauf zu achten, daß die Fuhrwerke und das Geſchirr der Zugthiere in guter Ordnung b, und 5 ſich die Wege insbeſondere die Feldwege nebſt allem ügehör, alſo auch Brücken, Dohlen, Ueberfahrten und dergl. in gutem Zuſtand befinden. Viele Unfälle ſind dadurch veranlaßt, daß guf abſchüfſtgen Wegen eine Anhaltkette oder ein Zugſtrang bricht, oder die Sperrvorrichtung poe t. Die meiſten Unfälle aber ent⸗ leben durch die Unſttte, daß die Vandwirthe und ſihre Arbeiter ſtets Hlauben auf das Feld und nach Hauſe fahren zu müſſen. Abgeſehen davon, daß die Zugthiere dadurch mehr als ngothwendig angeſtrengt werden, hat das Aufſteigen und Aufſitzen auf geladene Wagen, noch ehe dieſelhen ſich auf der guten Straße befinden, ſehr oft ſchlimme olgen. Beim Ueberfahren der Gräben, Raine, Bhſchungen ſtürzen Die Fuhrwerke häuftig um, oder ſie erhalten Stöße, ſo daß die auf Deuſelben befindlichen 8 5 herabgeſchleudert werden. Das Auf⸗ ſitzen auf die Fuhrwerke ſollte deshalb möglichſt vermieden werden. Jedenfalls ſollie das Aufſttzen ſo lange ſtrenge verboten ſein, als ſich das Gefährt nicht auf einem guten Wege befindet. Unfälle beim Sperren, insbeſondere in Hohlwegen oder auf ſchmalen Straßen und bei Sperrvorrichtungen, die auf der Seite der Wägen angebracht ſind, laſſen ſich vielſach durch Vorſtcht und Aufmerkſamkeit vermeiden. Daß Scheuen der Zugthiere, durch daß viele Unfälle entſtehen, kommt piel weniger vor, wenn die Thiere gut behandelt und vorſtchtig ge⸗ leſtet werden. Beſonders gefährlich iſt es, wenn die Leitung der Thiere vom Gefährt aus ohne oder mit ungenügenden Leitſeilen Befonders zahlreſch und folgenſchwer ſind die Unfälle, die beim Laden von Heu⸗ und Garbenwägen dadurch vorkommen, daß die Perſon, die das Laden beſorgt, beim unvorhergeſehenen Anziehen der Hieſer das Gleichgewicht verliert und vom Wagen herabſtürzt. Dieſer Fall iſt ſo häufig, weil in der Heu⸗ und Getreideernte die Witterung in der Regel ſehr heiß iſt, ſo daß die Zugthiere vom Un⸗ geziefer beläſtigt und unruhig werden. Die Perſon, die das Laben übernimmt, muß jederzeit auf ein Anziehen der Zugthiere gefaßt ſein und ihre Arbeit darnach einrichten; ſie darf alſo auf dem Wagen nicht aufrecht ſtehen und ſich nicht zu nahe an den Rand der Ladung begeben. Auch hier, ebenſo beim Befeſtigen des Wiesbaumes und beim A gen von dem fertig geladenen Wagen läßt ſich durch Vor⸗ ſicht und Ueberlegung viel Unglück verhüten, Daß die Fuhrwerke bei Nacht beleuchtet werden ſollen, daß zum Leiten derſelben keine Kin⸗ der und keine unzuverläſſigen Perſonen verwendet werden dürfen, iſt ſelbſtverſtändlich und bedarf kaum der beſonderen Erwähnung. 3. Unfölle durch Herabfallen und Umfallen von Gegenſtänden] Die Unfälle durch Einſturz, Zuſammenbruch, Herabfallen und Umfallen von Gegenſtänden nehmen ihrer Häuffgkeik nach die dritte Stelle ein. Auch hier ſind Vorſicht, Achtſamkeit und Ueberlegung bei der Arbeit die Hauptverhütungsmittel. Unfälle durch Einſturz und Zuſammenbruch kommen in der Landwirthſchaft ſeltener vor als in den Baugewerben, Immerhin iſt die Zahl der Unfälle, die durch Zuſammenbruch faul gewordener Balken und Pfoſten an Gebäuden verurſacht ſind, nicht unbedeutend. Durch rechtzeitiges Beſeitigen und Ernenern ſchadhafter Gebäudetheile würden dieſe Unfälle ver⸗ hütet. Recht häufig kommen Verletzungen von theilweiſe ganz ſchlim⸗ mer Art dadurch vor, daß Geräthe, z. B. Heugabeln, RNechen oder andere Gegenſtände, in hochgelegenen Räumen ſo nachläſſig auf⸗ geſtellt oder gelegt ſind, daß ſie herabfallen und untenſtehende Per⸗ ſonen beſchädigen. Am zahlreichſten ſind die Unfälle dieſer Abtheilung in der Waldwirthſchaft. Hier werden durch fallende Baumſtämme, durch herabfallende Aeſte, beim Ausbringen vom Stammholz und beim Schlitten von Brennholz an ſteilen Hängen alljährlich viele Perſonen getödtet oder ſchwer verletzt. Zur Verhütung derartiger Unfälle iſt darauf zu achten, daß die Arbeiter beim Holzhauen mit der größten Vorſicht zu Werlke gehen, daß ſie ſich gegenſeitig durch rechtzeitiges Anruſen davon verſtändigen, wenn ein Stamm zu Fall, oder auf abhängigem Gelände in Bewegung kommt, daß beim Holzſchlitten auf ſteilen Hängen und Abſuhrwegen für genügende Sperrvorrichtungen geſorgt wird. Doppelt gefährlich iſt die Holzhauerei und das Ausbeingen des Holzes aus den Waldungen im Winter bei Glatteis. Da ſollten dieſe Arbeiten immer ganz eingeſtellt werden. Bei den Waldarbeiten ſind diejenigen Arbeiter am meiſten ge⸗ fährdet, die ſich nicht ſtändig, ſondern nur vorübergehend mit der Holzhauerei beſchäftigen und deshalb dieſes Geſchäft nicht genügend verſtehen. Ihnen iſt ganz beſondere Vorſicht und Aufmerkſamleit anzuempfehlen. In großen Waldbezirken, wo die Arbeiter ſtändig mit Waldarbeiten beſchäftigt ſind, kommen Unfälle viel ſeltener vor. 4. Unfälle beim Umgang mit Thieren. Die Unfälle bei der Pflege der Hausthiere durch Stoß, Biß, Schlag und dergl. laſſen ſich vor allem dadurch vermeiden, daß man die Thiere gut behandelt. Wer beim Umgang mit ſeinem Vieh immer den Prügel oder die Peitſche in der Hand hat, die Thiere ſchlägt und anbrüllt, der iſt ſtets in Lebensgefahr. Denn dadurch werden die Thiere bösartig, ſie ſchlagen, ſtoßen oder beißen bei jeder Gelegenheit. Vor einer ſolchen Behandlung ſeines Viehſtandes ſollte ſich jeder Landwirth in ſeinem eigenſten Intereſſe auf das ſorgfältigſte hüten; denn daß ein Thier nicht gedeihen kann, das ſich in ſtändiger Furcht und Aufregung befindet, und das von ſeinem Wärter nur Scheltworte und Schläge zu erwarten hat, dies bedarf keines weiteren Beweifes. In dieſer Beziehung könnten unſere Landwirthe von den Vieh⸗ beſttzern derjenigen Länder, in denen die Thierzucht auf einer hohen Stufe ſteht, noch ſehr viel lernen. Der Senn in der Schweiz braucht weder Stock noch Peitſche und ſpricht ſtets freundlich mit den ihm auvertrauten Thieren, er ſucht ſie durch Gaben von Salz zutraulich zu machen. Beſchädigungen kommen deshalb hier nur ſelten vor. Beſondere Vorſicht iſt bei der Farrenhaltung nothwendig, da die Zuchtfarren im Alter meiſt bösarkig werden. Zu Farrenwärtern eignen ſich nur ganz tüchtige und kräftige Leute. Rinderige Kühe und Kalbinnen haben das Beſtreben, auf andere Thiere und auch auf die Perſonen, von denen ſie geführt werden, aufzuſpringen. Das Führen ſolcher Thiere muß deshalb ſtets von der Seite und nicht ſo geſchehen, daß der Führer vorausgeht und das Thier hinter ſich hergehen läßt. Dadurch können viele ſchwere Unfälle vermieden werden. Bei der Pflege des Rindviehes iſt nicht außer Acht zu laſſen, daß die ſpitzen Hörner dieſer Thiere für die Augen höchſt gefährlich ſind. Beim Reinigen der Krippen, beim Freſſen und Saufen und wenn die Thiere geputzt werden, ſtoßen ſie oft um ſich oder ſie ſchnel⸗ len mit dem Kopfe in die Höhe. Die Wärter ſind daher ſtets in Gefahr, einen Stoß ins Auge zu erhalten, wenn ſie nicht genügende Vorſicht gebrauchen. Sehr gefährlich iſt das unvermuthete Heran⸗ treten an die Thiere, insbeſondere an die Pferde und das Angreifen derſelben von hinten. Weunn die Thiere dadurch erſchrecken, ſchlagen ſie aus. Ein Hufſchlag auf den Unterleib iſt immer lebensgefährlich. Alljährlich werden viele Perſonen auf dieſe Weiſe getödtet oder ſchwer verletzt. Man ſollte ſich deshalb nie einem Thiere nahen, ohne das⸗ ſelbe zuvor freundlich anzurufen. Biſſige Pferde follen außerhalb des Stalles mit ſicheren Maul⸗ körben verſehen ſein. 2 Verſetzung. Durch Entſchließung des Miniſteriums des Innern iſt Bezirksingenieur Heinrich Caſſinone bei der Waſſer⸗ Und Straßenbauinſpektion Waldshut zur Rheinbauinſpektion Maun⸗ heim verſetzt worden. * Invalivitäts⸗ und Altersverſicherung. Bekanntlich wird denjenigen weiblichen Perſonen, für die eine Reihe von Jahren Marken der Invaliditäts⸗ und Altersverſicherung geklebt worden ſind, im Falle ihrer Verheirathung die Hälfte des Werthes der für ſie 0 0 8 verwendeten Verſicherungsmarken zurückerſtattet. weniger bekannt, daß ſolche Perſonen auch nach erf heirathung, ohne eine verſicherungspflichtige Beſchäftigung auszu die Verſicherung fortſetzen können. Sie haben in ſolchem Fall 5 nöthig, jedes Jahr 12 oder alle vier Jahre 48 Doppelmarten 4 28 P in ihre Quittungskarten einzukleben, alſo jährlich 3,36 M. für die Verſicherung auszugeben. Sie erwerben damit, abgeſehen von der 2 rente, bei eintretender Arbeitsunfähigkeit, z. B. in Folge von Krankheiten, Unfällen u. ſ.., den Anſpruch auf eine Jahresrente von mindeſtens 120 M. Es iſt dies für Privatperſonen jedenfalls die weitaus vortheilhafteſte Verſicherungsart, bei der die geleiſteten Beiträge in keinem Verhältniß zu der Rente ſtehen, weil 50 M. der Jahresrente vom Reiche zugeſchoſſen werden, alſo nicht durch die Beiträge aufgebracht zu werden brauchen. Vorausſetzung iſt, daß in den betreffenden Quittungskarten mindeſtens 117 Marken auf Grund der Verſicherungspflicht, alſo eines thatſächlichen Arbeitsverhältniſſes, verwendet worden ſind. Bedenkt man, daß es ſich bei der Auszah⸗ lung der Hälfte des Werthes der Beitragsmarken faft immer nur um verhältnißmäßig geringfügige Beträge handelt, dann kann man allen Betheiligten rathen, die Verſicherung fortzuſetzen und ſich durch eine verhältnißmäßig unbedeutende jährliche Ausgabe eventuell eine lebens⸗ längliche Rente zu ſichern, ſei ſie auch ſehr klein. * Der Kaiſerpreis für die internationale Armee beſteht aus einer hohen zweihenkeligen Vaſe aus mattem Silber und legt ein ehrenvolles Zeugniß für die Höhe der deutſchen Silberſchmiedekunſt ab. In ſchlanken Formen gehalten, hat die Vaſe außer der kaiſer⸗ lichen Widmung keinen anderen Schmuck, als eine um den oberen Theil geſchlungene Lorbeer⸗Guirlande. Jeder der beiden Griffe läuft in einen Adlerkopf aus; der Deckel ſtellt einen römiſchen Helm dar. *Verhand deutſcher Baugenoſſenſchaften. Am 17. und 18. September wird in Cafſel der II. Verbandstag des Verbandes dere⸗ auf der Grundlage des gemeinſchaftlichen Eigenthums ſtehenden deutſchen Baugenoſſenſchaften ſtattfinden. Als Hauptverhandlungs⸗ gegenſtand ſteht auf der Tagesordnung das Thema: Erleichterung der Beſchaffung von Darlehen und Baugeldern für Baugenoſſen⸗ ſchaften. Das Reſerat über den Gegenſtand liegt in der Hand des Verbandsvorſitzenden Prof. Dr. H. Albrecht, Groß⸗Lichterfelde⸗ * Der deutſche Mechauikertag, die von der Deutſchen Geſell⸗ ſchaft für Mechanik und Optik allzährlich veranſtaltete Verſammlung der Jünger und Freunde der Präziſionstechnik, wird in dieſem Jahre zu Göttingen am 15., 16. und 17. September ſtattfinden. Maul⸗ und Klauenſeuche. Am 17. Auguſt 1898 waren im Großherzogthum verſeucht: Amtsbezirk Engen: Gemeinde Aach; Pfullendorf: Illwangen; Stockach: Eigeltingen; Baden: Dos; Bretten: Stein; Bruchſal: Oberhauſen; Durlach: Aue, Kleinſtein⸗ bach, Konigsbach, Singen und Untermutſchelbach; Ettlingen: Glt⸗ lingenweier und Oberweier; Karlsruhe: Friedrichsthal und Stafforth; Pforzheim: Eiſingen; Weinheim: Weinheim; Sinsheim: Eſchelbach; Wiesloch: Rettigheim; Tauberbiſchofsheim: Gerlachsheim, Grünsfeld und Pülfringen. * Ueber den Staud der Tabakfelder berichtet die„Südd⸗ Tabaksztg“: Die anhaltend heiße Witterung ſeit ungefähr ſechs Tagen— und noch immer keine Ausſicht auf Regen— hat den Tabak⸗ ſeldern bisher keinen Schaden zugefügt. Wenn dieſe große Hite jedoch noch mehrere Tage anhalten ſollte, müßten die Pflanzen die ohnehin im Wachsthum ſehr zurückgeblieben ſtud, empfindlich Noth leiden. Wir hatten in Süddeutſchlaud ſeit Jahren keine ſo große Hitze, wie ſeit letzten Donnerstag. * Geikeide⸗Ernte in der Rheinpfalz. Die Fruchternte iſt in der ganzen Pfalz zu Ende. Das Roggenergebniß iſt bei Aeckern, welche nicht infolge der Gewitter anfangs Sommer Fallfrucht er⸗ hielten, ein durchaus befriedigendes, ſowohl was Körner und Stroh anbelangt. Gegen das Vorjahr kann das Erträgniß als doppelt be⸗ zeichnet werden und als ein Drittheil beſſer zum Vergleich einer gewöhnlichen Durchſchnittsernte. Soweit bis jetzt nach dem ſchon vorgenommenen Ausdruſche geurtheilt werden kann, ift der Roggen ſchwer und mehlreich und liefert ausgezeichnetes Mehl. Auch die Gerſte iſt eingebracht und iſt ſchon größkentheils mit Maſchinen aus⸗ edroſchen worden. Dieſe Getreideart iſt ausgezeichnet gediehen und teferte eine grobkörnige, weiße gleichmäßige Waare, die ſich beſonders für Brauerzwecke eignet. Auch der Hafer iſt glücklich unter Dach gebracht worden. Auch dieſer Ernte⸗Ertrag iſt vollkommen be⸗ friedigend ſowohl hinſichtlich der Menge als auch der Güte. Die Frucht⸗ preiſe, die heuer augelegt werden, laſſen auch keine Klage zu. Für Roggen wurde bis jetzt 14.50—15.50., für Gerſte 1718.50., je nach Qualität für 100 kg bezahlt. In der Frankenthaler Gegend, wo viele Fruchtkartoffel gepflanzt werden, iſt das Ergebniß des Er⸗ trags hinſichtlich der Güte ein zufriedenſtellendes, aber über die Menge hört man viele Klagen. Frühkartoffeln koſten heute pro 100 kg.50—6 M. Die Zwiebelnernte fällt heuer über alles Er⸗ warten gut aus. Die Aecker ſtehen dicht voll und die Knollen ſind vollkommen und geſund. Der Preis bewegt ſich heute dafür zwiſchen .50—.75 M. für den Zentner. *Die im Herbſt 1898 zu erwartende Obſternte iſt nach den ſoeben erſchlenenen„Pomolog. Monatsh.“ im allgemeinen höch⸗ ſtens eine mittlere zu nennen und zwar gilt dies ſowohl von Aepfeln und Birnen als auch von Zwetſchen und Pflaumen. Was die Kern⸗ obſternte anbetrifft, ſo ſtehen Gegenden mit theilweiſe mittelguten Ausſichten, wie Württemberg, Bayern, Königreich Sachſen, Schleſien, Brandenburg, Pommern, Oldenburg, Provinz Sachſen, ſolche mit ge⸗ ringen oder geringen bis mittleren Ausſichten, wie Baden, Pfals, Anhalt, Mecklenburg, Großherzogthum Heſſen, Oſt⸗ und Waſtyreußen, Schleswig⸗Holſtein, Hannover, Thüringen, Weſtfalen, Rheinprovinz, Heſſen⸗Naſſau, Elſaß⸗Lothringen gegenüber, Für Aepfel ſind leidliche Ausſichten in Württemberg, Königreich Sachſen, Oldenburg, Schleſten, Brandenburg, Pommern, Provinz Sachſen; für Birnen allein in Bayern. Die Ernteausſichten für Pflaumen und Zwetſchen bleiben quantitativ noch weit hinter denen der Aepfelernte zurück. Am beſten ſteht es in der Pfalz, in Baden und im Großherzogthum Heſſen; weniger gute Ernten haben vorausſichtlich Württemberg, Bayern, Königreich und Provinz Sachſen, Oſtpreußen, Poſen, während in den übrigen Gegenden uennenswerthe EAlrüge vorausſichtlich Uicht erzielt Heldenſeelen. Baman von B, Riebel⸗Ahrensg. (Rachdeſſe Lerbsten.) (Fortſetzung.) 2Sie verſtehen es, zu tröſten; bleiben Sie nur bei mir, Leah! Die Mama hat trotz ihrer großen Güte ſo etwas Hohes, Abgeklärtes in ihrem Weſen, eine im Kampf erworbene unantaſtbare Ruhe, neben der ich mir recht kleinlich vorkomme und die mich einſchüchtert. In meiner Noth aber bedarf ich eines ſtarken Anhaltes; denn gibt es Traurigeres für eine Frau, deren ganzes Daſein einzig nur die heiße Liebe zu einem angebeteten Gatten ausfüllte, die ſich wiedergeliebt wähnt, und nun eines Tages mit der Gewißheit erwacht, daß Alles Täuſchung war und ſie dem Manne nichts als eine drückende Laſt iſt, von der er ſich befreit wünſcht? Ich glaube ſchwerlich, daß es Här⸗ kteres für ein Weib zu tragen gibt.“—— Bieſes Geſpräch gab Leah Veranlaſſung zu ernſteſten Betrach⸗ kungen und vermehrte den Zwieſpalt, unter dem ſie bereits litt. Am Nachmittag trat ſie mit Frau Giſela den verabredeten Spa⸗ giergang an; es war in dem Tannenholze, das Friedensheim von Eichhof trennte, dämmerig und ſtill; gelblich ſchlängelte ſich der Weg zwiſchen den braunen, ſchlanken Säulen hin, durch deren Kronen hoch oben das Rauſchen des Herbſtes zog, hin und wieder ertönte der krächzende Ruf eines Raben oder das Hämmern eines Spechtes durch die Stille. „Sie äußerten heute Morgen den Eniſchluß, Friedensheim zu verlaſſen, Leah; haben Sie das reiflich überlegts“ „Es iſt das Reſultat eines ſchweren Kampfes, gnädige Frau“, ſagte Leah gepreßt. „Sie brauchen ſich dieſes Kampfes nicht zu ſchämen, Leah; glau⸗ ben Sie denn, ich ſei während all der Zeit blind geweſen und hätte nicht bemerkt, waß ſich in Ihnen abſpielte“ Leah's Wangen brannten, und die tiefe Beſchämung ließ ſie keine Worte finden. Irgu von Bixlen Jah die ungeheure Wewegung ihres Schützlings Tund liebfoſte eine Weile ſchweigend die auf ihrem Arme ruhende Hand. „Mein armes Kind, Sie haben keine Mutter; Sie ſtehen allein und ſehen ſich von einem Strudel erfaßt, in dem Sie ſich haltlos berlieren müſſen. Nehmen wir alſo an, meine liebe Leah, ich ſei Ihre Mutter, und es handelte ſich darum, eine Seelenwunde zu be⸗ rühren, die nur die Hand einer Mutter angreifen ſollte— und zu lindern vermag. Wollen Sie Vertrauen zu mir haben, darf ich von dem ſprechen, was bisher nur Gott in Ihrem Herzen geſchauts“ „Ja, meine liebe gnädige Frau, meine hochverehrte mütterliche Freundin“, ſagte Leah, ihre Verwirrung ſtandhaft bemeiſternd und überwältigt von Dankbarkeit. „Gut; ſo laſſen Sie ſich denn vor allen Dingen ſagen, daß Sie Friedensheim nicht verlaſſen dürfen, weil es ein unnützes Opfer iſt, das Sie ſich ſelbſt und uns Allen auferlegen.“ Leah erwartete geſpannt die Erklärung dieſer ihr räthſelhaft er⸗ ſcheinenden Behauptung. „Daß es unter den obwaltenden Umſtänden ſo kommen mußte, wie es nun in der That geſchehen iſt,“ fuhr Frau v. Birken in ſanftem Tone fort,„das habe ich vorausgeſehen; es konnte Jemandem, der ſich nur einigermaßen auf die natürlichen Regungen des Menſchen⸗ herzens verſteht, nicht verborgen bleiben. Ich ſah es alſo unvermeidlich herannahen, Leah, und nun es da iſt, müſſen Sie der gewaltigen Macht kühn ins Auge blicken, den Kampf aufnehmen mit ihr und mit ſich ſelbſt, ohne an eine feige Flucht zu denken, die nichts verbeſſern, ſondern den Conflikt nur noch vergrößern würde. Ihnen iſt eine große Aufgabe geworden, und wie Sie dieſelbe löſen, darauf wird es an⸗ kommen.“ Als Leah gedankenverſunken ſchwieg, begann Frau v. Birken nach kurzer Pauſe von neuem: „Ihr Fortgehen würde meinem Sohne ein Beweis ſein, daß ſeine Macht ſo groß iſt, um Sie zu zwingen, ſich vor ſeinem Einfluß durch die Flucht zu retten; das aber darf nicht ſein, es wäre das offene Ein⸗ geſtändniß einer Schwäche, die ſich in dieſem Falle ein Weih dem Manne gegenüber nicht zu Schulden kommen laſſen rch riedensheim zu berlaſſen, fällt mir unſagbar ſchwer, noch viel, dpiel ſchwerer aber iſt es, auszuharren; ich fürchte, gnädige Frau, meine Kraft reicht dazu nicht aus.“ „Dennoch müſſen Sie es unternehmen, meine liebe Leah, und meine feſte Ueberzeugung iſt: Sie können es. Jeder Menſch empfängt nur in dem Maße eine Aufgabe, als ſie ſeiner Tragfähigkeit entſpricht; Ihnen iſt eine ungewöhnlich ſchwere geworden, ich gebe es zu, aber Ihr Stolz und Ihre Größe ſoll darin beſtehen, ſich vor dem Richter Ihres eigenen Gewiſſens dieſes hohen Gebotes bewußt zu werden und esß zu erfüllen. Die Belohnung wird die Ruhe ſein, die Sie dadurch allmälig erringen, und der Friede, der für Ulrich zurücktehren wird. Deshalb gilt es jetzt, auszuharren auf Ihrem Poſten, den Kampf aufzunehmen und zu vollenden.“ „Ich werde es verſuchen, gnädige Frau; Sie haben recht; die Flucht bleibt immer noch als letztes Mittel. Ja, ich fühle es, mein weiblicher Stolz wird das zu Stande bringen, was Sie fordern.“ „Recht ſo, mein Kind; Ihr Fortgehen mag das Letzte bleiben, und ſollte es dennoch, was ich jedoch nicht glaube, nothwendig ſein, werde ich Ihnen den Zeitpunkt nennen; Sie ſind mir lieb geworden wie eine Tochter, und als ſolche werde ich fortan für ſie handeln. Vorerſt gilt es vor Allem, Ulrich, der ſich in ſeinem heutigen Briefe Marianne gegenüber vergeſſen hat, zu beweiſen, daß Sie, das ſcheinbar ſchwächere Weib, ſtärker ſind als er; er muß glauben, daß es Ihnen vollſtändig gelang, eine Neigung freiwillig in ſich zu tödten, die, wie ſchon er⸗ wähnt, um der armen Marianne willen beherrſcht werden muß; denn mag ſie auch ihre kleinen Fehler haben, eine Vernachläſſigung ihres Mannes auf dieſem Gebiete verdient ſie nun und nimmermehr, davor müſſen wir ſie ſchützen.“ Aus der Ferne tauchten bald die Bäume von Eichhof auf, das inmitten freier Felder lag; ſilhouettenartig zeichneten ſich die Umriſſe des Gehöftes gegen den kalten, gelben Lichtſchein der untergegangenen Sonne am Horizont ab; ſchweigend verfolgten die beiden die kurze Strecke ihrer einſamen Wanderung durch den herbſtlich kühlen, dämmerigen Abend.—— 8 Für den folgenden Nachmittag, es war Frau Giſela's Geburts⸗ tag, hatte Ruth ihren Beſuch zugeſagt, und da Leah das Bedürfniß, hinaus zu kommen, ſpürte, wollte ſte der Schweſter ein Stück entgegen gehen.(Fortſetzung folgt.) ööö nn 32 „„ . — FC e 8 * Henrich von einem Wagen überfahren worden iſt. Maffheim, 18. Auguff; General Anzeiger. 8. Seites werden. Fehlernten in allen Obſtſorten ſind zu erwarden in den bei⸗ den Mecklenburg, in Hannover und Braunſchweig. Billiges Fleiſch kaun uur auf Koſten der Qualität be⸗ ſchafft werden. In Metz beſteht bekanntlich eine Garniſonſchlächterei. Dis„Deutſche Fleiſcher⸗Zeitung,“ das amtliche Organ des deutſchen Fleiſcherverbandes, bringt nun in ihrer neueſten Nummer einen von auſcheinend wohlunterrichteter Seite ſtammenden Artikel üher jene Metzer Einrichtung, welcher auch anderswärts intereſſiren dürfte; für die Richtlgkeit desſelben müſſen wir allerdings dem obenge⸗ nannten Blatte die Verantwortung überlaſſen. Das Blatt ſchreibt: „Die Ganiſonſchlächterei in Metz beſteht ſeit ungefähr 15 Jahren. Seiß langer Zeit hatte man bemerkt, daß die in derſelben abgeſetzte Waare nicht, wie die Bedingungen es vorſchrieben, Waare erſter Qualität war und daß ſogar das durch die Bedingungen für die Annahme des Schlachtviehes vorgeſchriebene Alter häufig über⸗ ſchritten wurde. Verſchiedene Kunden, welche bei den Metzgern der Stadt Fleiſch kauften, beklagten ſich über die Höhe der Fleiſchpreiſe, welche von letzteren verlangt wurden und behaupteten, daß in der Garniſonſchlächterei der Preis der nämlichen Oualität viel geringer ſei. Sogar in der Budget⸗Kommiſſion des Reichstages hob der zum Kriegsminiſterium gehörige General von Gemmingen hervor, daß der unberechtigte hohe Unternehmergewinn an den Lieferungen für die Truppen beſeitigt werden müſſe, und daß dieſer Gewinn allein faft genüge, um den Truppen warme Abendkoſt zu liefern. Die leiſchpreiſe ſeien ſtellenweiſe z. B. in Metz ganz unbeheuerliche. Hie Metzgerinnung zu Metz konnte demgegenüber nicht ruhig bleiben. Dieſelbe beauftragte ihren Innungsvorſtand, die geeigneten Schritte u thun, um feſtzuſtellen, daß, wenn die Garniſonſchlächterei geringere reiſe habe, als die Metzger der Stadt, dies dem Umſtande zuzu⸗ ſchreiben ſei, daß dort kein Fleiſch erſter Qualität, wie es die Lieferungsbedingungen vorſchreiben, verkauft würde. Der Vorſtand richtete eine Eingabe an den Vorſtand der Garniſonſchlächterer, in welcher der wirkliche Thatbeſtand klargelegt und gleichzeitig gebeten wurde, die angeführten Thatſachen einer genauen Prüfung zu unter⸗ 991 5 wenn dies geſchehen, würden Abänderungen ſicher erfolgen. Die Militärbehörde glaubte nun, daß die in dieſer Eingabe ange⸗ führten Thatſachen das Werk der Böswilligkeit ſeien, und daß alles was darin enthalten, wiſſentlich falſche Angaben ſeien, um dem Vorſtand der Garniſonſchlächterei zu ſchaden. Es wurde deshalb Anzeige bei der Staatsanwaltſchaft gemacht und der Unterſuchungs⸗ kichter mit der Prüfung der in der Eingabe angeführte Thatſachen zetraut. Viele Zeugen wurden vernommen und nach Schluß der Vorunterſuchung erließ die Anklagekammer folgenden Beſchluß: Das Verfahren gegen Jacob Jacky und Wilhelm Weiß⸗ mann wegen Vergehens wider§ 164 St.⸗G.⸗B. wird eingeſtellt, die Angeſchuldigten werden außer Verfolgung geſetzt, die Koſten des Berfahrens fallen der Staatskaſſe zur Laſt. Gründe: Die Unter⸗ ucht d. hat nicht nur die Beſchuldigung gegen die Angeſchuldigten nicht heſtätigt, ſondern geradezu den Nachweis der von ihnen auf⸗ geſtellten Behauptungen ergeben. Dies geht aus der Ausſage der vernommenen Zeugen mit aller Beſtimmtheit hervor, da dieſe alle bekunden, daß vertragswidriges Vieh, namentlich Kühe, weit über 7, ja über 10 Jahre und unter zweiter Qualität, wie dies von den Aligeſchuldigten in ihrer beanſtandeten Eingabe behauptet wurde, ſeitens der Garniſonſchlächterei zur Annahme gelangt ſeien. Eine ſtrafbare Handlung liegt nicht vor. Nach§ 202 St.⸗P.⸗O. war ſo⸗ mit wie geſchehen zu beſchließen.“ Auszder Schwetzinger Vorſtadt ſchreibt man uns: In der Fl. Wallſtadtſtraße ereignete ſich am letzten Montag, wie ſchon durch die Zeitungen gemeldet wurde, ein ähnlicher Unfall wie am Samstag Nachmittag in der Traitteurſtraße, indem der Sohn des Formers Es ſind dies alſo in 3 Tagen, den dazwiſchen fallenden Sonntag kann man zvohl kaum rechnen, zwei ſchwere Unglücksfälle durch den regen Fuhr⸗ wwerksverkehr in der kinderreicheu Schwetzinger Vorſtadt herbeigeſührt worden. Dieſe Thatſachen ſprechen für ſich und ſo lange die Stadt nicht für einen freien Platz ſorgt, iſt ſie in einer gewiſſen Weiſe mit⸗ verantwortlich für derartige Borkommniffe. Wenn die Stadt durch Befchaffung eines freien Platzes im Centrum der Schwetzinger Vor⸗ ſtadt ihre Pflicht erfüllt hat, kann die Sicherheitsbehörde dafür ſorgen, daß die zahlloſe Kinderſchaar auf dieſen Platz gelenkt wird, aber ſo wie es jetzt iſt, bleibt für unſere Kinder nichts als die mit Fuhrwerken aller Art ſtark befahrenen Straßen. der metevrologiſchen Station anuheim. 322 2— 2 S 38 8 Datum Zeit 8 8. 8 5 3 88 5 882 85 88 S 2 8 9 n 8 838 85 mm& 95 I. Aug. Morg. 7˙0757,2 20,4 SSG 2 17.„ Mittg. 2757,0 30,6 SSGE2 47.„ Abds. 90757,1] 25,2 ſtill 18,„ Morg. 750758,4 20,8 ſtill öchſte Temperatur den 17. Aug. + 31,0 Lie 0 vom 17/18. Aug. + 20,00 —— Buntes Feuilleton. — Kaiſer Wilhelm I. und die Wahrſagerin. Als der Kaiſer Wilhelm J. noch Prinz von Preußen wat, ſoll er ſich während ſeines Aufenthalts in Gnoland anno 1849 erſtmals zu einer Mahr⸗ ſagerin begeben haben. Sinnend betrachtete die Alte die Linien ſeiner Hand, um dann in die prophetiſchen Worte auszubrechen: „Du wirſt die Krone tragen, nicht nur Deines Stammes, ſondern aller Stämme Deines Volkes.“ Auf die erſtaunte Frage, wann, denn das ſein ſolle, erwiderte ſie:„Zähle zu der Jahreszahl dieſes Jahres gochmals die gleiche Zahl hinzu!“ 1849 1 8 4 + 1871 a Der Prinz wandte darauf ein:„Das wird wohl ſchwerlich in Jerfülung gehen, da würde ich ja ſchon ſehr alt ſein.“„Oh, Du wirſt dann noch lange leben“, war die Antwort, und auf die weitere Frage:„Wie lange?“„Verfahre mit der zweiten Zahl alſo wie mik der erſten!“ 171 2 1888 Und ſo, wie ſie prophezeit, iſt es auch eingetroffen. 1 Whüringen plant man für das nächſte Jahr eine eigen⸗ artige Feier. Am 12. Juli 1899 werden es 250 Jahre Her ſein, daß der„Thüringer Rigi“, der vielbeſuchte, ausſichtsreiche Inſelberg als Reifeziel für fahrende Geſellen in Aufnahme gekommen iſt, da an jenem Tage des Jahres 1649 Herzog Ernſt der Fromme auf der luftigen Höhe dieſes Bergrieſen jenes ſteinerne Schutzhäuslein er⸗ richten ließ, das der Dichter Veit v. Seckendorff kurze Zeit darauf poetiſch derherrlichte, und in dem auch Goethe einſt Raſt gehalten hat. Gegenwärtig erhebt ſich an der Stelle, wo das primitive Unter⸗ kunftshaus geſtanden, der ſtattliche gothaiſche Domänengaſthof, und außerdem ſteht noch auf preußiſcher Seite ebenfalls ein Gaſthof, worin A„Vater Langlotz“ ſeines Amtes als Herbergsvater waltete. Im Hinblick auf das bevorſtehende 250jährige Jubelſeſt des Inſelbergs wird von den„Freunden des Inſelbergs die ſich bereits um die Herausgabe der„Lieder vom Inſelberge 1 ient gemacht haben, die Waeneeg einer Feſtſchrift geplant, Reinertrag edlen Zwecken dienen ſoll. In Erinnerung an 5 Thalſache, daß die Mönche früher auf den Gebirghoſpizen den Wandorern die Wege wieſen, iſt jetzt unweit der Stelle, wo im Oſten er Rennſteig beginnt, bei Bahnhof Blankenſtein, eine üherlebensgroße Muthmaßliches Wetter am Freitag, 19. Aug. Da über der öſtlichen Hälfte von Mitteleuropa noch immer ein ſehr kräftiger Hochdruck ſich behauptet, ſo ſind die Gewitterwirbel in Südweſt⸗ deutſchland, der Schweiz und Oſtfrankreich, wie angekündigt, größ⸗ teutheils aufgelöſt worden. Ein neuer Luftwirbel iſt noch nicht in Sicht, und da auch über dem ganzen Süden Europas ein kräftiger Hochdruck ſich behauptet, ſo iſt für Freitag und Samſtag fortgeſetzt größtentheils trockenes und heiteres Temperatur zu erwarten. Aus den Großherzogthum. Heidelberg, 17. Aug. Geſtern Nachmittag, nach 1 Uhr, als Herr Architekt Funk mit der Vermeſſung der Hungamene ſeines Neubaues an der Hildaſtraße beſchäftigt war, brach das Gerüſt, auf welchem er und ſein ca. 12jähriger Sohn ſtanden, und Beide ſtürzten ab. Während der Junge unbeſchädigt davonkam, brach Herr Funk das Bein ſo unglücklich über dem Knie, daß daſſelbe wahrſcheinlich abgenommen werden muß. »Eberbach, 17. Aug. Der 13. Gauverband der landwirthſchaft⸗ lichen Bezirksvereine Eberbach, Mosbach, Adelsheim und Buchen ver⸗ anſtaltet hier am 24. und 25. September d. J. ein landwirthſchaft⸗ liches Gaufeſt. Mit dieſer⸗Ausſtellung iſt eine Verlooſung von Rind⸗ vieh, landwirthſchaften Produkten, Maſchinen und Geräthſchaften verbunden. Ausgegeben werden 5000 Looſe à 1 M. und zur Ver⸗ looſung kommen 240 Gewinne im Werthe von 3250 M. Karlsruhe, 18. Aug. Nachdem erſt dieſer Tage Herr Kaln⸗ bach vom ſouveränen Volk verworfen worden iſt, wird jetzt auch. nach der„Bad. Landesztg.“, die Acht über den Stadtrath Noller in Pforzheim erklärt, weil derſelbe in einem Gedicht Trauer beim Tode Bismarcks bekundet hat! Herr Noller war bei der letzten Landtagswahl ſozialdemokratiſcher Kandidat in Pforzheim⸗Land. Wie raſch ſozialdemokratiſche Größe vergeht, zeigen die Namen Rüdt, Stegmüller, Volderauer, Häusler, Hüber, Kalnbach und jetzt Noller. Karlsruhe, 18. Aug. Heute, Donnerſtag Abend, geben die beiden Kapellen der badiſchen Grenadierregimenter Nr. 109 und 110 unter Leitung ihrer Dirigenten Adolf Böttge und Max Voll⸗ mer ein großes patriotiſches Konzert mit auserleſenem Programme, wobei auch das Tambour⸗ und Horniſtenkorps des hieſigen Grenadier⸗ Regiments mitwirkt. Karlsruhe, 17. Aug. Herr Dekan Wöttlin, der ſeit eini⸗ gen Jahren im wohlverdienten Ruheſtande hier lebt, beging dieſer Tage im Kreiſe ſeiner Familienangehörigen und ſonſtigen Verwandten ſeinen 84. Geburtstag. Herr Dekan Wöttlin erfreut ſich einer benei⸗ denswerthen körperlichen und geiſtigen Friſche. Mit ſeiner gleichfalls am Leben befindlichen Gattin hat er ſchon vor 9 Jahren die goldene Hochzeit gefeiert. Baden⸗Saden, 17. Aug. Ueber die gemeldete Hierherkunft S. M. des Kaiſers zu den Rennen am Sonntag iſt im Großh. Schloß dahier und auf dem Amthaus bis jetzt noch nichts bekannt. W. Baden⸗Baden, 16. Aug. Es trennen uns nur noch wenige Tage von dem Beginne des ſportlichen Schauſpiels auf den grünen Raſen Iffezheims. In wenigen Tagen treten wir ein in die Feier des doppelten Jubiläums des Internationalen Clabs einmal aus Anlaß des 40jährigen Beſtehens der internationalen Rennen und dann des 25jährigen Beſtehens des internationalen Clubs. Die von dem damaligen Spielpächter Benazet vor 40 Jahren vorgeſchlagenen und von dem Jockey⸗Club in Paris inſcenirten Rennen drohten nach dem deutſch⸗franzöſiſchen Kriege mit dem Aufhören der Spielbank einzugehen, wenn nicht noch zur rechten Zeit Männer wie Friedrich Landgraf von Heſſen, Fürſt Carl Egon Fürſtenberg, Hugo Fürſt zu Hohenlohe, Herzog von Hamilton, Hugo Graf Henckel von Donners⸗ mark ſen. Graf Nic. Eſterhazy ſich an die Spitze einer Bewegung zur Grhaltung der internationalen Rennen, deren Folge die Grün⸗ dung des internationalen Elubs im Jahre 1873 war, geſetzt hätten. Von kleinen Anfängen— der Große Preis von Baden betrug 1878 nur 14,000 Franes— bis zum Ausbau des heutigen Programms gab es eine Fülle unverdroſſener Arbeit und Hingebung zur Gache der internationalen Zuchtprüfungen. Die internationalen Rennen haben ſich nicht nur zu einem ſportlichen Ereigniß erſten Ranges herausgebildet, nein, ſie bilden auch für das große Publikum An⸗ ziehung genug, um dem ſportlichen Schauſpiel intereſſante Punkte abzugewinnen. Eine beſondere Weihe erhält das diesjährige Jubiläums⸗Meeting durch das Erſcheinen S. Kgl. Hoheit des Groß⸗ herzogs von Baden, ſpeziell zur Anwohnung bei dem großen Inter⸗ nationalen Armee⸗Jagdrennen. Es erinnert an die großen Armee⸗ Jagdrennen, die im Oktober bei Anweſenheit weiland Kaiſer Wilhelm J. ſtattfanden, zu welchem die hohen Herrſchaften im offenen Vierſpänner à la Daumont, Stallmeiſter und Spitzenreiter in Gala voraus, erſchienen.— Der nächſte Freitag, 19. d. Mts., an welchem das größte Zuchtrennen, der Preis von Iffezheim mit 80,000 Mark, zur Entſcheidung gelangt, eröffnet den Reigen des in der Zeit vom 19. bis 28. ſtattfindenden ſechstägigen Jubikäums⸗Meetings. Pforzheim, 17. Aug. In dem benachbarten Brötzingen brach heute Vormittag 9 Uhr ein Brand aus, der zwei Wohnhäuſer und eine Scheuer einäſcherte. Dem energiſchen Eingreifen der Brötzinger und Pforzheimer Feuerwehr gelang es, ein weiteres Umſichgreifen des Feuers zu verhüten. Endingen a4. Kaiſerſtuhl, 17. Aug. Seit einiger Zeit haben wir richtiges Rebenwetter. In erfreulicher Weiſe nehmen die Trau⸗ ben zu; ein Gang durch die Weinberge zeigt uns, daß unſere Reben recht geſund ausſehen und in der letzten Zeit ganz rieſige Fortſchritte Holzfigur in der Geſtalt eines Dominikanermönchs aufgeſtellt worden, der mit erhobener Rechten nach den Höhen des Waldes zeigt. Eine Aufſchrift beſagt:„Rennſteig nach Eiſenach, 168 Kilometer.“ — Die Geſchichte einer fürſtlichen Paſſivaſſiſtenz⸗Trauung zzwiſchen den Bechern“, erzählt die„Köln. Volksztg.“. Erzherzog Heinrich von Oeſterreich hatte die Abſicht, mit Fräulein Leopoldine Hoffmann eine ſogenannte Mesalliance, keine gemiſchte Ehe, zu ſchließen, denn beide Brautleute waren katholiſch. Wie nun der Papſt bei gemiſchten Ehen ohne die nöthigen Garantien keinen Dispens ertheilt, ſo gibt der Kaiſer von Oeſterreich keine Genehmi⸗ gung zu„Mesalliancen“, wenigſtens für gewöhnlich nicht. Da kam Herzog Heinrich auf den Gedanken der„paſſiven Aſſiſtenz“. Er ſtellte die Sache nun aber anders an als der Miniſter v. Lutz. Freilich durfte ſelbſtverſtändlich kein Pfarxer Aſſiſtenz leiſten, bei Strafe der kaiſerlichen Ungnade. Was that alſo Erzherzog Heinrich? Statt den Pfarrer in ſeiner Wohnung mit der Braut zu über⸗ rumpeln, ordnete er ein großes Gaſtmahl an und lud auch den Geiſtlichen dazu ein, Nach der Suppe erhob ſich der Erzherzog, und als die ganze Geſellſchaft einen Toaſt erwartete, ſagte er langſam und feierlich, auf ſeine Braut zeigend:„Hochwürden! Dies iſt meine Gattin!“ Flugs erhob ſich Fräulein Hoffmann und erklärte ihrerſeits:„Dies iſt mein Gatte!“ Nach der in Deutſchland und Deſterreich allgemein angenommenen Theorie von der paſſiven Aſſiſtenz war die Ehe, da ein Prieſter zugegen war, giltig und ſakramental geſchloſſen. Der Kaiſer war mehr als ver⸗ ſtimmt, aber er konnte nichts machen; die Kirche ſagte: Was Gott verbunden hat, ſoll der Menſch nicht trennen. — Das heirathsfähige Alter iſt in den einzelnen Ländern ſehr verſchieden. Nach den neueſten ſtatiſtiſchen Aufſtellungen kön⸗ nen z. B. in Oeſterreich Mann und Frau im Alter von 15 reſp. 14 Jahren einen eigenen Hauſtand gründen, während in Deutſchland der Mann wenigſtens 18 Jahre, die Frau 15 Jahre alt ſein muß. In Frankreich und Belgien muß der Mann ein Alter von 16 und die Frau ein ſolches von 14 Jahren erreicht haben, während der an⸗ gehende ſpaniſche Gatte 14 und ſie“ 12 Lenze geſehen haben ſoll. Das Geſetz beſtimmt in Ungarn für den katholiſchen Mann ein Min⸗ deſtalter von 14, für die Frau ein Alter von 12 Jahren, hingegen für den Proteſtauten ein ſolches von 18 bezw. 15 Jahren. In Grie⸗ chenland kann ein 14jähriger Jüngling ſeine 12jährige Geliebte heim⸗ führen. Ungleich empfindlicher iſt man in Rußland, wo der Mann nicht eher ans Heirathen denken darf, als bis er das 20. Lebensjahr zurückgelegt hat; die Frau kann dort erſt mit 16 Jahren unter die aube kommen. In der Schweiz iſt den Männern von 14 und den 1 15 von 12 Jahren zu heirathen geſtattet. Eigenartige Vorſchrif⸗ ken hat endlich die Türkei aufgeſtellt, inſofern keine Heirath erfolgen darf, wenn nicht beide Theile nachweislich eine geſicherte Exiſtenz und die erforderlichen Religionskenntniſſe beſitzen. — Die Reliquien des Columbus. Die ſpaniſche Preſſe iſt Wetter bei andauernd ſchwüler machten. Die Kafſerſtußlreden ſind auch, wwie man allgemein hört⸗ den Reben der übrigen Rebengelände Badens, des Elſaſſes und der Pfalz weit voran. Wir dürfen ſomit, wenn das Wetter anhält, auf einen guten Neuen rechnen. 5 *Iſpringen, 17. Aug. Durch einen Sturz aus dem Fenſter verunglückte der etwa 40 Jahre alte Knecht des Landwirths H. Nur mit einem Hemd bekleidet, wurde er im Hof aufgefunden. In Folge des Schädelbruches ſtarb der Unglückliche ſchon nach kun zer Zeit. Freiburg, 17. Aug. Der, wie neulich ſchon gemeldet, ver⸗ ſtorbene Freiherr von Fahnenberg war der letzte ſeines Stammes. Franz Ferdinand Mayer wurde für eine 1718 begangene Helden⸗ und Ruhmesthat als Mayer von Fahnenberg geadelt, Mit Gefahr ſeines Lebens hatte er ſich auf die von den franzöſiſchen Belagerern unter Marſchall Villars gelegte Breſche hinausgewagt, im Angeſichte des zum Stuürm ſchreitenden Feindes die weiße Fahne aufgeſteckt und dadurch wie durch ſeine Beredtſamkeit gegen den Marſchall die Stadt vor Plünderung und Zerſtörung gerektet. Lahr, 17. Aug. Hier fand die Jahresverſammlung des Badiſchen Amtsrevidenten⸗Vereins ſtatt. Es wurde beſchloſſen, vom 1. Januar 1899 ab ein Vereinsblatt herauszugeben, das den Mit⸗ gliedern koſtenfrei geliefert werden ſoll. Die Wahl des Vorſtandes wurde bis zur nächſten Hauptverſammlung verſchoben, dagegen wurde Herr Repiſor Hermann⸗Raſtatt auf 3 Jahre wiedergewählt, Als Ort der nächſtjährigen Verſammlung wurde Raſtgtt beſtimmt. Pfalft, Beſſen und Umgebung. SeAltripp, 17. Aug. Heute Vormittag wurde im Rhein dahier die mit einer geſtreiften Badehoſe bekleidete Leiche eines jungen Mannes im Alter von ca. 18 Jahren und mit einem Anflug von röthlichem Schnurrbart geländet. Es wird vermuthet, daß es die Leiche des in Germersheim ertrunkenen Metzgerlehrlings Schuler iſt. Frankenthal, 17. Aug. In der Pfalz dürfen Feldhühner und Wachteln vom 20. Auguſt ab, Haſen vom 15. September ab ge⸗ ſchoſſen werden. Fraukeuthal, 17. Aug. Beim Baden ertrunken iſt der 20 1 5 alte Rentamtsgehilfe Sebaſtian Schalk aus Noxheim. Die Kleider des Vermißten wurden am Stromufer gefunden. „Kallſtadt, 17. Aug. Heute verſchied dahier in Folge eines 81 5 Bezirkshauptlehrer Friedrich Selzer im Alter von 70 Jahren. Genau 3 Wochen vor dem Unfalle feierte der Verſtorbene in voller Rüſtigkeit ſeir 50jähriges Dienſtjubiläum. Nenſtadt, 17. Aug. Am 24.—27. findet hier der 89, Ge⸗ noſſenſchaftstag des Allgemeinen Verbandes der 0 Selbſthülfe be⸗ ruhenden deutſchen Erwerbs⸗ und Wirthſchaftsgenoſſenſchaften ſtatt. Der Allgemeine Genoſſenſchaftstag hat ſchon einmal, und zwar im Jahre 1869, hier getagt. Die Verhandlungen betreffen die An⸗ gelegenheiten aller Genoſſenſchaften, ſodann der Kreditgenoſſenſchaften, der Konſumvereine und der Verbandsreviſoren. *Freinsheim, 17. Aug. Böſes Blut gemacht hat der jüngſt gefaßte Beſchluß des Freinsheimer Gemeinderathes, wonach es den Radlern verboten iſt, im Orte aufzuſitzen. Das radelnde Publikum wird Beſchwerde bei den Behörden erheben und Freinsheim bis zur Entſcheidung der betreffenden Angelegenheit boykottiren. Mehlbach, 17. Aug. Am Samſtag Abend 10 Uhr erhängte ſich im Walde, Diſtrikt hinterer Bauhübel der 9jährige Heinrich Wilking, Sohn des Ackerers Wilking, der kürzlich von einem Brand⸗ unglück betroffen wurde. „Landau, 17. Aug. Die Viehhändler ſtimmen zur Zeit be⸗ kanntlich große Klagen an über die unerſchwinglichen Viehpreiſe und die daraus erwachſende Notbwendigkeit der Erhöhung der Fleiſchpreiſe, worunter der arme Mann leide. Dieſes Mitleid hört ſich recht ſchön an, wenn die Sache ſchließlich auch ihre Kehrfeite hat, ſo ſagt der hieſige Anzeiger. Man ſollte nun eigentlich erwar⸗ ten, daß die Viehhändler ihr Mitleid nicht ſo weit in die Ferne hinaus erſtreckten ſondern in ihrem engſten Berufe, im Viehhandel ſelbſt, in der Behandlung der Thiere ausübten. Aber da ſieht es oft recht traurig aus. Wir ſahen auf dem hieſigen Bahnhof zwei Wagen, davon einen oben geſchloffen, vollgepfropft mit ſchweren, vom Niederrhein kommenden, nach Straßburg beſtimmten Schweinen. Etwa ſechs davon waren todt, verſchmachtet, und boten einen ſcheußlichen Anblick dar; die übrigen Thiere litten grauſam unter der Gluthitze, lagen über und durcheinander, ſo daß bis zur um Mitternacht erfolgten Ankunft in Straßburg jedenfalls noch mehr eingegangen ſind. Kein Menſch hat ſich auf der ſchon am Sonntag begonnenen Fahrt um ſie gekümmert(und es gibt doch ſo viel Waſſer in dieſem Sommer!). Die verkaufenden Händler hatten Niemand mitgeſchickt, und auf den Bahnhöfen kümmerte ſich auch kein Menſch um ſie. Ja, wenn man ſo herzlos und— verſchwen⸗ deriſch mit dem armen Vieh umgeht, da müſſen ja die Preiſe noch mehr ſteigen! Wahrſcheinlich ſind die Händler durch Verſicherung gedeckt, und das ſcheint ihnen die Hauptſache zu ſein, denn ſonſt müßten ſie doch der Armen gedenken, denen dadurch ſo und ſo viele Zentner Fleiſch entgehen und mit Rückſicht auf welche ihnen die Preiserhöhung angeblich ſo ſchwer fällt. Wir nehmen von der rückſichtsloſen und gewinnſüchtigen Thierquälerei Notiz, um die Polizei und die Eiſenbahnverwaltungen, die ſolche Sendungen nicht annehmen ſollten, mit Nachdruck um Abſtellung zu bitten, Von geſtern an iſt der Sprechverkehr zwiſchen den badiſchen Stadtfernſprecheinrichtungen Hockenheim und S chwetzingen einerſeits und den Telephoanſtalten der Pfalz anderſeits zugelaſſen. Die Gebühr für ein gewöhnliches Geſpräch von drei Minuten ———— Sie wünſcht, daß in den Friedensverhandlungen von den Diplomaten Beſtimmungen getroffen werdeu, um zu verhindern, daß die koſtbaren Ueberreſte in amerikaniſchen Beſitz gelangen. Der große Seefahrer wurde im Jahre 1506 in Valladolid begraben, obſchon er in ſeinem Teſtament beſtimmt hatte, daß er in San Domingo beigeſetzt werden ſoll. Erſt im Jahre 1536 wurden ſeine Gebeine, die 1509 nach Sevilla überführt worden waren, in Folge der Bemühungen ſeines Sohnes dahin gebracht. Dort blieben ſie bis zum Jahre 1795, bis die Spanier den Franzoſen den von ihnen beſeſſenen Theil der Inſel ablraten. Der Generalgouverneur Ariſtiſabal ließ damals aus eige⸗ ner Initiative den Sarkophag nach Havanna transportiren, wo er in einer Kapelle der 1725 von den Jefuiten erbauten Kathedrale beigeſetzt wurde. Der„Imparcial“ ſchreibt bezüglich der Frage der Fortſchaffung der Reliquien:„Verlaſſen wir unſer Land, unſere Städte, unſere Häuſer; wir können aber nicht fortziehen, ohne unſere Sachen mitzunehmen. Dazu gehören aber für die lateiniſche Raſſe in Amerika die Gebeine des großen Colon.“ Die„Provineia“ glaubt, daß dieſe Frage ganz Europa intereſſirt und ſagt u,.:„Die Ameri⸗ kaner dürfen dieſes Grab nicht berühren. Denn wer weiß, ob man nicht die Kathedrale in Havanna in einen Tingeltangel verwandelt, um dort gegen Geld das Grab des großen Colon zu zeigen. Wer weiß, ob nicht ein amerikaniſcher Barnum die Aſche des unſterblichen Seefahrers kaufen will, um damit eine Tournse in amerikaniſchen Städten zu machen und ſie unter den Klängen des„Lankee Doodle“ auszuſtellen.“ — Ein beſcheidener Jüngliug. Die„Daily News“ entnehmen einer japaniſchen Zeitung, die in Waiſan(Korea) erſcheint, folgendes amüſante Heirathsgeſuch: Ein Junggefelle, 27 Jahre alt, ohne Ver⸗ mögen, ruhiger Gemüthsverfaſſung, mit einem ordentlichen monat⸗ lichen Einkommen und obne beträchtliche elterliche Beſchränkungen, wünſcht eine Dame zu hetrathen, die folgende Qualifteation beſitzt; 1) Sie muß 21 Jahre alt und von guter Geſundheit ſein; 2) Über den Durchſchnitt hübſch ſein;) ordentliche Kenntniſſe im Rechnen und 4) im Nähen beſitzen; 5) keine Schwätzerin ſein; 6) etwas Ver⸗ mögen beſitzen; 7) tugendhaft ſein; 8) geiſtige Getränke haſſen und 9) keinen oder wenigen elterlichen Einſchränkungen unterliegen. — Eiufacher Ausweg. Zwiſchen der aus den Ferien wieder⸗ gekehrten Primadonna eines Peſter Theaters und ihrem Direktor ent⸗ ſpann ſich jüngſt folgendes Zwiegeſpräch:„Nun, wie gäht's Fräu⸗ lein?“„Ich danke, lieber Direktor, ſehr gut. Ich will Ihnen eine Neuigkeit erzählen, die Sie überraſchen dürfte. Ich ſtehe im Begriffe, u heirathen. Wie gefällt Ihnen die Sache? Hoffentlich erheben Sie Rilen Einwand dagegen?..“„Ich habe zwar nichts auszuſetzen, doch berührt mich die Geſchichte nicht beſonders angenehm. Wiſſen Sie, Gnädige, für eine junge Soubrette iſt es von Vortheil, wenn ſie ledig iſt... Wiſſen Sie was? Halten Sie die Sache einige Wochen geheim.“„Einige Wochen? Und dann N Daih: dann werden Sie ſich ohnedies ſcheiden 4 gegenwärtic eifrig bemüht, darauf hinzuwirken, daß die Reliquien des„Grantolon“ von Havanna nach Spanien übergeführt werden. 222 4. Satt. Geueral⸗Anzeiger, Dauer beträgt zwiſchen Hockenheim und Schwetzingen einerſeits und Deidesheim, Dürkheim, Frankenthal, Grünſtadt, Lambrecht, Landau, Dudwigshafen a. Rh., Neuſtadt a. Haardt und Speyer andererſeits 25 Pfg., im Verkehr mit Kaiſerslautern, Pirmaſens und Zwei⸗ brücken 1 M. Bergzabern, 17. Aug. Zur Gründung des nationalliberalen Kantonalvereins Bergzabern findet am Sonntag, 21. Auguſt, Nach⸗ mittags 3 Uhr, im Saale des Gaſthauſes von Rodrian eine Ver⸗ trauensmännerverſammlung aus allen Orten des Kantons ſtatt. * Kufel, 17. Aug, Erhängt aufgefunden wurde im Walde der JAjährige Schieferdecker:Jakob Bodlenner von hier. Der Mann halte ſeit Jahren mit Nahrungsſorgen zu kämpfen; eine Geiſtes⸗ ſtörung ſoll indeſſen ſeinen Entſchluß, freiwillig aus dem Leben zu ſcheiden, wachgerufen haben. *Sppeuheim, 17. Aug. Der wegen Brandſtiftung hier inhaf⸗ kirte Taglöhner Johann Maurer IV. von Gimbsheim hat ſich heute Nacht in ſeiner Zelle erhängt. Mainz, 17. Aug. Unſere Stadt rüſtet ſich zum Empfange des Kaiſers, der zum erſten Mal das goldene Mainz mit ſeinem Beſuche beehren wird. Nachdem die Stabdtverordneten⸗Verſammlung der Bürgermeiſterei einen unbeſchränkten Credit zur Verfügung ge⸗ ſtellt hat, herrſcht jetzt überall die regſte Thätigkeit, um den Empfang des Raiſers zu einem ſo glänzenden zu geſtalten, wie es der alten Kaiſerſtadt Mainz geziemt. Am Samskag Morgen 6¼ Uhr trifft der Kaiſer hier am Neuthor⸗Bahnhof ein und reitet an der Spitze eines glänzenden Gefolges durch die ganze Stadt nach dem großen Sande bei Gonſenheim(ein Weg von 10 Km.), wo ſofort die große Truppenſchau beginnt. Nach der Parade reitet der Kaiſer an der Spitze der Fahnencompagnie in die Stadt nach dem Gouvernement, wohin die Fahnen verbracht werden, dann reitet der Kaiſer nach dem Theaterplatz, wo ihm die Stadt Mainz unter Kanonendonner und Glockengeläute eine prunkvolle Huldigung darbringen wird. Nach dieſer großartig geplanten Empfangsſoene ſteigt der Kaiſer wieder 90 Pferde und reitet wieder durch die ganze Stadt nach dem groß⸗ erzoglichen Palaſt, wo eine Feſttafel ſtattfindet. Um 7 Uhr Mor⸗ gens, wenn der Kaiſer vom Bahnhof kommt, wird er am Rhein vom Stadtvorſtand kurz begrüßt werden, Angeſichts der in Paradeſtellung auf dem Rhein liegenden Rhein⸗Flottille. Für Mainz wird dieſer Kaiſerbeſuch ein denkwürdiger Feſt⸗ und Feiertag werden. In ſeiner Wohnung in der Kaiſerſtraße hat ſich geſtern der Hauptmann von Ramm vom 27. Artillerie⸗Regiment erſchoſſen. Schwermuth ſoll die Urſache der That ſein. Bingen, 17. Aug. Die Firma Carl Gräff begeht am nüchſten Samſtag, 20. Auguſt, die Feier ihres 100jährigen Beſtehens. zas Perſonal der Firma ſetzt Freunde und Bekannte des Hauſes ervon in Kenntniß. Herrenalb, 17. Aug. Gin Stud. Michaelis, der mit ei anderen Studenten einen Ausflug unternahm, iſt vom Falken⸗ ein abgeſtürzt und war ſofort todt. Stuttgart, 17. Aug. In Ergänzung unſerer Mittheilungen Uber die Drucklegung der Memoiren reſp. des litterariſchen Nachlaſſes des Fürſten Bismarck hört jetzt die„Bad. Landes⸗ Feitung“, daß der Geh. Kommerzirnrath Ad. Kröner von der „Union“ kurze Zeit nach dem Hinſcheiden des Fürſten ſich einige Fuage in Friedrichsruh aufgehalten hat, um mit den amilien⸗ angehbrigen das Nähere über die Veröffentlichung des erkes zu beſprechen. Wie es heißt, ſoll die erſte Auflage desſelben aus 200 000 Exemplaren beſtehen und ſind alle nöthigen Vorkehrungen bezüglich der gleichzeitigen Veröffentlichung in fremden Sprachen Ichon getroffen. Stimmen aus dem Publikum. Ausß Neckarau geht uns mit der Bitte um Veröffentlichung Folgeudes zu: „Ein Zeichen der gegenwärtigen guten Zeiten und des großen Verdienſtes iſt jedenfalls das Gebrülle und Gejohle, das jeweils von Abends—½12 Uhr in den Wirthſchaften, namentlich in der Nähe des Marktplatzes und des Rathhauſes ſtattfindet. Es iſt geradezu unerhört, was die Anwohner dadurch zu leiden haben. Wenn mau bedenkl, wie einige Gäſte Harmonika ſpielen und dann die Ponen Menge mit Händen und Füßen auf den Tiſchen und dem Fußboden den Takt dazu ſchlagen und dabei brüllen, ſo muß ſich das Kriegs⸗ geheul der Indianer als der reinſte Minneſang dagegen ausnehmen; um das Maaß voll zu machen, kommen dann noch die Hunde vom ganzen Ort, durch das Gebrüll angelockt und ſtimmen in das Ge⸗ eul mit ein, ſo daß Einem Hören und Sehen vergeht. Die ehörde könnte ſich den Dank der Einwohner erwerben, wenn ſie bereit wäre, dem oben geſchilderten Treiben Einhalt zu thun.“ Gelchäftliches. Wie aus dem Eintrag im Firmenregiſter 1 entnehmen, hat dahfer unter der Firma Mannheimer Acety en⸗La⸗ ernenfabrik, Schammeringer& Co. ein Unternehmen 0 das ſich in der Hauptſache mit Herſtellung von Acetylen⸗ Laternen für die verſchiedenſten Zwecke beſchäftigt. Deren neueſte zonſtruktion auf dieſem Gebiete für Fahrräder ſoll, wie uns aus Fachkreiſen beſtätigt wird, gegenüber allen anderen Syſtemen ganz Weſentliche Vorzüge beſitzen, und werden als ſolche ganz beſonders ervorgehrben: Hübſche, leichte Form, verbunden mit höchſt ein⸗ acher Handhabung und geringem Carbidverbrauch und von ganz — 1 5 Bedeutung iſt deren ſehr helles, weittragendes Licht. Wie wir nebenbei hören, ſoll die Firmg auf obige Laterne ſchon velchlich mit Aufträgen des In⸗ und Auslandes verſehen ſein, Tagesneuigkeiten. Vm Hißzſchlag betroffen und ſogleich geſtorben ſind ein Eedldee und ein Gefreiter des 68. Regiments(Oppeln). Von 15 ten des 112. Regiments(Mülhauſen) ſanken mehrere bei einer elbbienſtübung zuſammen. 85 — Aufoffener Straße verbrannte in Braunſchweig ein jüähriger un. Gs heißt, daß er eine brennende Cigarre oder n die Taſche geſteckt hatte. — Daer von Leipzig nach Berlin abgehende Schnellzug kfuhr auf dem Uebergange nach der Nockauerſtraße einen mit ihen beladenen Wagen. Dem Kutſcher wurden beide Beine abge⸗ ahren and dee erde getödtet. Der 60jährige Bahnwürter, der die 14 nieht cen hatte, verſuchte ſich zu erhängen, wurde aber geſchnitten. — Nuf der 11 45 uf uſſch im Dortmunder Revier 2 5 etler fünf Bergleute ſchwer verletzt. Zwei 4 eſkor en. 8 — Au der Jupgfraubahn ereignete ſich bei Tunnel⸗ . Uch Arbeiter würden getödtet und andere 56 90 Unglü bekletzt. aee, Die Stabt Concarneau in der Bretagne ſteht in ombay titt die Peſt wieder ſtärker auf; in der 5 Leißten ande Poeben 103 Perſonen, in der vorigen 85. — MDuürch e von Petroleum, um das erd⸗ ö—735 änden einen jämmerlichen Tod ein 12jähriges Müd⸗ Ahl, er 5„Nottenburg(Württemberg) und ein Dienſt⸗ Wchen 3 5 enfels, Sachſen. Jährlich büßen mehrere hundert erſo eben ein, weil ſis die Warnung nicht beachten, die ſich ufig in ber dlk ndet. ter be Co. 11 7 Schloſſer unternahmen eine Kahnpartie auf dem Hafen. berüßten allerhand Unfug und ſchaukelten den Kahn derart, daß eſer ſehig irgeleg Die des Schwimmens unkundigen Burſchen n in's Waſſer, Mährend einer derſelben ſich an dem Kahn feſt⸗ ſelt und 5 Waſſer halten konnte, ertranken die drei Andern, ſhe ihnen e gebracht werden konnte. — Elnfrecher Kirchenraub iſt in Blois, rankreich, ausgeführt worden. Die Miſſethäter drangen hei Nacht in die Kathe⸗ ale und zaubten koſtbare Altargefäße und Meßgewänder, im Ge⸗ kwerthe von 100,000 Franken. — Eine furchtbare Feuersbrunſt legte den Ort Kl. rſen in der Altmark binnen drei Stunden zum großen Theil in e. Gine Panfk bemächtigte ſich der Ortsbewohner; das Vieh lief an der Dorfſtraße wild durcheinander; Alles ſtürzte herbei, um zu etten, doch waren auch die aus der Umgegend herbeigeeilten Spritzen Felnale machtlos, Es brannien ſechs arbßere Bauernböfe und fechs Grundſitzerſtellen mit vielem Inventar, Haus⸗ und Ackergeräthen, einige Tauſend Stiege Roggen, die in gefüllten Scheunen lagerten, Holzvorräthe u..w. total nieder. Auch Vieh und Geflügel kamen in 0 Flammen um. Menſchenleben ſind glücklicherweiſe nicht zu be⸗ agen. — In Waldenburg, Schleſien, gab der Chef der Firma Heinrich Chriſt. Härtel, Herr Edmund Hermftedt, der geſammten Arbeiterſchaft ein Feſtmahl und 15,000 Mark mit der Beſtimmung, daß von dem fünfprozentigen Zinſenertrage ſeinem Arbeiterperſonale in derartigen Krankheitsfällen Unterſtützung gewährt werden ſoll, in welchen die geſetzlichen Verpflichtungen der Fabrikkrankenkaſſe ſich nicht als ausreichend erweiſen. — Aus dem deutſchen Oſten liegen zahlreiche Einzel⸗ meldungen über die Schäden vor, welche die letzten Gewitter verurſacht haben. Darnach iſt namentlich die Zahl der Blitzſchläge ſehr groß, durch die Gebäude in Brand geſetzt wurden, wobei mehrere Perſonen ſich nicht mehr retten konnten. Die Gewalt des Sturmes hat ſich be⸗ ſonders an einzeln ſtehenden Häuſern und Scheunen bethätigt. Auch der Hagelſchaden iſt beträchtlich. — Anläßlich des Regierungsjubiläums Kaiſer Franz Joſephs ſpendete der Prager Großinduſtrielle Kubinsky 200,000 Kronen als Stiftungskapital. Die Zinſen ſollen zur Unter⸗ ſtützung erwerbsunfähiger Arbeiter ſeiner Fabriken bezw. deren Witt⸗ wen verwendet werden. — Eine Feuersbrunſt äſcherte in Skalat, Galizien, 300 Häuſer ein. 1800 Perſonen ſind obbachlos. — Der franzöſiſche Dampfer Danae, der 1812 im Trieſter Hafen geſunken war, wurde geſtern glücklich gehoben. — Dieim Gouvernement Wilnabelegene Stadt Mir iſt von einer furchtbaren Feuersbrunſt faſt vollſtändig einge⸗ äſchert worden. Ueber 500 Häuſer wurden ein Raub der Flammen. Ein brennendes Haus ſtürzte ein und begrub 18 Perſonen unter ſeinen a Die Abgebrannten lagern auf freiem Felde, das Elend iſt groß. In und bei Chriſtiania, Norwegen, ſind infolge ſtarken Gewitters Ueberſchwemmungen eingetreten. Mehrere Straßen der Stadt ſtehen unter Waſſer. Der Bahndamm der Lyſaker⸗Strecke iſt auf 400 Meter unterſpült. — Die„Donauzeitung“ meldet aus Wegſcheid: Ein großer Brand hat in Wildenranna von Vormittag 93 Uhr bis Nachmittags 1 Uhr gewüthet. 31 Anweſen wurden eingeäſchert. Zwei Perſonen ſind verbrannt und viel Vieh iſt in dem Brande umgekommen. Die ganze eingebrachte Ernte iſt vernichtet. — In Liſieux fand geſtern die feierliche Beerdigung der ſieben Opfer des Eiſenbahnunglücks vom verfloſſenen Sonntag ſtatt in Gegenwart der Behörden und unter gahlreicher Betheiligung. — Ein ſtarkes Gewitter ging über Jütland nieder. 4 Perſonen wurden vom Blitz erſchlagen; verſchiedene Häuſer und Höfe durch Blitzſchlag in Brand geſetzt. — Der Kanzler der japaniſchen Geſandtſchaft in Paris, reiſte dieſer Tage in der Richtung nach Havre und iſt ſeitdem vollſtändig verſchollen. Man hält es nicht für ausgeſchloſſen, daß er ſich unter 1151 Opfern des Unglücks bei Liſieux befindet, — In London war kürzlich der heißeſte Tag. Um 12 Uhr mittags ſtand der Wärmemeſſer auf 88 Grad Fahrenheit im Schatten. Der zweitheißeſte Tag iſt der 8. Juli geweſen. In Süd⸗London mußten Dachdecker ihre Arbeiten einſtellen, weil ſie es auf den heißen Bleiplatten nicht länger aushalten konnten. Eine große Anzahl Per⸗ ſonen wurden vom Sonnenſtich betroffen. — Durch eine Waſſerhoſe wurden in der Nähe von Rogersville, im Staate Tenneſſee, 17 Perſonen getödtet. — Bei dem Brandunglück in Flinsburg, Schleſien, das wir neulich meldeten, ſind ein altes Fräulein v. Teichmann und der Oberkellner des Hotels umgekommen. Tlleater, Kunſt und WMiſſenſchaft. Im köuigl. Operuhauſe zu Berliu fand geſtern die 400. Lohengrin⸗Aufführung ſtatt, die erſte am 23. Januar 1859. Aus Müunchen wird berichtet: Ein eigenartiges Amüſement verſchaffte ſich kürzlich der Millionenbauer Hauſer Lorenz von Neu⸗ hauſen. Nachdem er zuvor im Gaſthauſe zum„Bayeriſchen Donisl“ eine Anzahl Arbeiter gehörig regalirt hatte, begab er ſich in eine am Marienplatze befindliche Kunſthandlung, wo er nach dem Preis ver⸗ ſchiedener Bilder ſich erkundigte und jedesmal, nachdem ihm derſelbe angegeben war, das betreffende Gemälde durchſtieß und bezahlte. Auf dieſe„ſeine“ Art brachte der Hauſerlenz ſein Geld an, und zwar in Summa 2200., und dem Kunſthändler war geholfen. Das Münchener Schauſpielhaus wird nach einer Erklärung des Direktors Emil Drach unter Beiſeiteſetzung Drach's am 3. September unter der Leitung ſeines bisherigen Regiſſeurs Stoll⸗ berg und unter der finanziellen Garantie eines der erſten Münchener Geſchäftshäuſer, das auch Drach unterſtützt hat, wieder eröffnet. Der alten Burgkapelle zu Kadolzburg in Bayeru, die im Jahre 1190 an die Burggrafen von Hohenzollern gefallen war, iſt als Geſchenk des Kaiſers ein Fenſter zugegangen, das nach dem Eutwurf des Monarchen in der Kunſtwerkſtatt der königlichen Hof⸗ malerei in München gearbeitet wurde. Der hundertſte Geburtstag W. O. von Horus, des bekann⸗ ten Schriftſtellers und Herausgebers der Spinnſtube, hat Anlaß zu Gedenkfeiern an den Stätten ſeiner Geburt und ſeines Wirkens ge⸗ geben. Philipp Wilh. Friedr. Oertel, wie ſein wirklicher Name kautet, verlebte als Sohn eines Pfarrers ſeine Judendzeit im Huns⸗ rück, er war bis 1863 Superintendent in Sobernheim und ſtarb 1867 in Wiesbaden. An ſeiner Geburtsſtätte, dem Pfarrhauſe in Horn bei Simmern, wurde eine Marmoxplatte mit entſprechender Inſchrift feierlich enthüllt. Auch am Pfarrhauſe zu Sobernheim iſt eine Gedenktafel angebracht und unter entſprechenden Feierlich⸗ keiten ihrer Beſtimmung übergeben worden. Ein verſunkeues Jagdſchloßt. Man ſchreibt vom Harz: In unſeren Harzbergen, und zwar auf dem Berge„Königsburg“ bei Königshof, wird demnächſt nach den Ueberreſten des alten kaiſerlichen Jagoſchloſſes Bodfeld gegraben werden, in welchem König Heinrich J. mit Vorliebe weilte, die Ottonen oft Hoflager hielten, und Kaiſer Heinrich III. 1056 in den Armen des Papſtes Viktor II. ſtarb. Auf dem Standorte dieſer alten Königsburg baute Biſchof Albrecht 1. von Halberſtadt um 1350 ein Schloß, in welchem ſeitdem die Biſchöfe von Halberſtadt mit Vorliebe weilten, und von welchem ein mächtiger Wartthurm noch übrig iſt. Jetzt wird es ſchwer ſein, die Ueberreſte der Kaiſer⸗ und der Biſchofszeit von ein⸗ ander zu ſcheiden. Den Anlaß zum Beſchluſſe der Bloßlegung der Reſte gab eine umfangreiche Arbeit des Profeſſors Höfer⸗Wernigerode, „Der Königshof zu Bodfeld“, in den beiden letzten Jahrgängen der Zeitſchrift des Harzgeſchichtsvereins. Die Verſuchsgrabungen werden demnächſt beginnen. Aus Kopeuhagen ging geſtern mit dem Dampfer„Godthab“ die Expedition des Premierlieutenants 3. D. Amdrup nach Angmag⸗ ſalik in Oſtgrönland ab. Die Expedition iſt vom wiſſenſchaftlichen Inſtitut mit 150,000 Kronen ausgerüſtet worden, hat für 2 Jahre Proviant und ſoll die Oſtküſte Grönlands zwiſchen dem 66. und 77. 1911 nördlicher Breite mit Angmagſalik als Ausgangspunkt er⸗ orſchen. ——————— ů— Aeueſie Nachrichten und Erlegramme. Berlin, 18. Aug. In einer Zuſchrift Ernſt v. Wilden⸗ bruchs an die„Nationalzeſtung“: brandmarkt der Dichter die Legende, die ſeinerzeit den Rücktritt Bismarcks mit Wilden⸗ bruchs Drama„Der neue Herr“ in Verbindung brachte, als eine infame Verleumdung. Die Morgenblätter melden aus Hamburg von geſtern: Heute ſind 10 Todesfälle von Hitzſchlag vorgekommen ſowie zahl⸗ xeiche ſchwere Erkrankungen. Aus Bremen: Die Heizer und Matroſen der hieſigen Rhedereien trgten in einen partiellen Streik ein wegen Lohnſtrei⸗ tiakeiten. Maännheter, 18, Aägtit⸗ Aus Elbing meldet man: Der auf der Schichauſchen Werft erbaute Torpedojäger erreichte bei der Probefahrt 33,6 Knoten, die höchſte bisher erreichte Leiſtung. Wien, 17. Aug. Miniſterialrath Dr. Karl Zeller, Komponiſt der„Operekten„Der Vogelhändler“ und„Der Ober⸗ ſteiger“ iſt heute in Baden bei Wien geſtorben. Wien, 17. Aug. Die„Wiener Abendpoſt“ feierk ſchwung⸗ voll den Geburtstag Kaiſer Franz Joſefs. An dieſem Tage ver⸗ ſtummte jeder Streit, ſchwiegen alle Gegenſätze und füllten ſich die Herzen mit der Hoffnung auf eine glückliche Wendung der Dinge. Mehr noch als früher trete diesmal die große Bedeutung des Tages hervor, da in wenigen Monaten das öſterreichiſche Volk die Vollendung des 50. Regierungsjahres des Kaiſers feiere. In der ganzen eiviliſirten Welt werde dieſes Feſt frohen Wider⸗ hall erwecken. Paris, 17. Aug. Da Chriſtian Eſterhazy die Schriftſtücke, die der Gerichtshof von ihm zur Unterſtützung ſeiner Klage gegen Major Eſterhazy verlangt hatte, nicht eingericht hat, wird, wie der meldet, die Klage als nicht eingebracht angeſehen werden. Der Expater Hyacinthe Loyſon ſchreibt an das„Siecle“, er ſei im Geiſte mit den Vertheidigern des Dreyfus, und vergleicht dann die jetzige Kriſis in Frankreich mit der Spaniens. Spanien habe nur Kolonien verloren, Frankreich ſei an der Seele geſchä⸗ digt worden, Spanien ſei ruhmvoll unterlegen, Frankreich ſchmachvoll. Die Preußen hätten Frankreich minder geſchädigt, als gegenwärtig die Revolverblätter, die eine klerikale und mili⸗ täriſche Demagogie entfeſſelt hätten. Wenn der Gegner den Sieg erringe, müßten alle wahren Franzoſen auswandern und Menſchen⸗ und Bügerrechte anderwärts hintragen, die in Frank⸗ reich leerer Schall geworden ſeien. Paris, 17. Aug. Im Miniſterrath verlas der Miniſter des Aeußeren die Telegramme der Königin⸗Regentin von Spa⸗ nien und des Präſidenlen Mac Kinley, in denen Frankreich der Dank ausgeſprochen wird, für ſeine guten Dienſte, und angekün⸗ digt wird, Paris ſei als Ort für die Friedensverhandlungen ge⸗ wählt worden, um Frankreich einen Beweis von hoher Achtung und hohem Vertrauen zu geben.— General Duchesne wurde zum Kommandeur des 1. Armeekorps ernannt. Madrid, 17. Aug. Die Regierung iſt übereingekom⸗ men, die Entlaſſungsgeſuche der Generäle auf Kuba, Puerto⸗ Rico und den Philippinen zurückzuweiſen. Wie verlautet, werden die Kammern am 15. September eröffnet.— Aus Ferrol wird gemeldet, daß in dem benachbarten Walde ein heftiger Brand ge⸗ wüthet hat. Manila, 17. Aug. Man meldet von hier, bei der Ein⸗ nahme der Stadt betrug der Verluſt der Amerikaner 5 Todte und 45 Verwundete. Die fremden Konſuln waren vorher von der Abſicht, Manila zu beſchießen, in Kenntniß geſetzt worden. Die Spanier erwiderten die Beſchießung nicht, dagegen wurden die Landſtreitkräfte der Amerikaner mit kräftigem Feuer empfangen. 11 Anzahl der Spanier, die kapitulirt haben, beträgt etwa 7000 ann. Telegraph“, England könne nicht dulden, daß die Mißachtung ſeiner eigenen Sicherheit ſeitens der Chineſen ſeine Rechte und Privilgien gefährde und das Tſung⸗li⸗Hamen könne kaum über⸗ raſcht ſein, wenn es ſich der entſchiedenen Forderung gegenüber⸗ ſehe, ſeine Vertragsverpfichtungen zu erfüllen. London, 17. Aug. Nach einer Meldung der„Times“ aus Hongkong ſind geſtern die neuen Bſtimmungen hinſichtlich der Eröffnung aller Häfen am Yangtſekiang für den fremden Handel in Kraft getreten. London, 17. Aug. Das britiſche Auswärkige Amt⸗ erklärt die Meldung der„Wjedomoſti“ bezüglich eines engliſchen Protek⸗ torates in Arabien für völlig unbegründet. Die Politik Eng⸗ lands bezüglich Arabiens ſei ſeit zwanzig Jahren unverändert. England übe ſeit langer Zeit ein Protektorgt über gewiſſe Küſten⸗ 1 5 im Adener Gebiet aus, aber weiter ſei nichts ge⸗ chen. br liſchen Preſſe den friedliebenden Charakter der ruſſiſchen Politik und die freundſchaftlichen Beziehungen zu China. Zu Curzons Rede bemerkt das Blatt, ſie hätte beigetragen, die Abſichten der ruſſiſchen Regierung wahrheitsgetreu darzuſtellen. Obgleich letz⸗ tere den feſten Wunſch habe, in China die errungenen Vortheile zu ſchützen, beabſichtige ſie dennoch keine neuen Erwerbungen in Oſtaſien, und ſei weit entfernt, die wirthſchaftlichen Intereſſen anderer Staaten, beſonders Englands zu verletzen. Petersburg, 17. Aug. Geſtern ſtarb plötzlich auf ſeinem Landgute in der Provinz Mohilew General Tſchernaje w, der Eroberer von Taſchkent, im Alter von 70 Jahren. Athen, 17. Aug. Der Kriegsminiſter ordnete eine Unter⸗ uchung gegen die Generalſtabsoffiziere desronprinzen im lezten Richen 10 ae, 80 ſämmtliche militä⸗ riſchen Karten dort gelaſſen haben, ſodaß ſich die Türken ihr i den ſpäteren Schlachten bedienten. e e Newyork, 17. Aug. Einer Meldung aus Manila zufolge hätten die Amerikaner mit den Streitkräften Aguinaldos Diffe⸗ renzen gehabt. Dieſe hätten aus Unzufriedenheit darüber, daß man ſie an den aus dem Falle Manilas ſich ergebenden Vortheilen nicht theilnehmen ließ, gemeutert u. die Amerikaner in den Lauf⸗ gräben angegriffen. General Wilſon meldet aus Ponce in Puertoricg vom 16. d.., nachdem die ſpaniſchen Truppen am Samſtag Tiales ge⸗ räumt hatten, ſei von den Einwohnern die amerſtaniſche Flagge gehißt worden. Die Truppen ſeien hierauf zurückgekommen. gelbdte 15 Fahne heruntergeriſſen und 20 Perſonen mit Meſſern + Waſhington, 17. Aug. An Bord von zwei in Montauß Point aus Santiago mit Truppen eingetroffenen Schiffen wur⸗ den Fälle von gelbem Fieber feſtgeſtellt. * (Pribat⸗ Telegramme des„General ⸗ Anzeigers.)“ *Paris, 18. Aug. Die Legung des neuen franzöſtſch⸗ amerikaniſchen Kabels iſt nunmehr 80 Der Wee Breſt, ſein Endpunkt Cap Cod in ets. Das Kabel i 6000 Kilemeter lang und bildet jetzt die ſchnellſte telegraphiſche Verbindung zwiſchen Amerika und Europa. Rom, 18. Aug. Bei einer Eiſenbahnfahrt durch einen Tunnel wurde der Präſident des Bezirks⸗Gerichts in Neapel Fareſe von einem Mitreiſenden durch Dolchſtiche ſchwer verwundet und beraubt. Der Thäter iſt verhaftet. Capſtadt, 18. Aug. Der Poſtzug von Johannisburg nach Capſtadt entgleiſte geſtern Nacht bei Meg ee Europfer wurden getödtet. Das Unglück wurde durch die Wagen eines Güterzuges verurſacht, welche ſich von ihrem Zuge loslöſten und auf den Poſtzug ſtießen. Die Trümmer der Wagen fingen Feuer, wobei 12 Eingeborene lebendig verbrannten. Andere Mel⸗ welche die Zeitungen veröffentlichen, ſprechen von 30 0 London, 17. Aug. In einem Leitartikel ſchreibt„Daily 5 etersburg, 17. Aug. Das„Journal de St. Peters⸗ bourg“ betont gegenüber den beunruhigenden Nachrichten der eng⸗ e — FSFARS Sr=t — WSDS Deen= Gee ee FFerncfſ'i 2 ————2 22 — e W reeeee * rrerrensnn — e dn Dee — — 85 9 1b 18 er 35 le in N m U, e 2 42* el 98 E⸗ i5 N* + 55 6. E 36 * 4 22 15 5 Mannheim, 18: Auguſt⸗ Geueral⸗Anzeiger. 5. Seite? Fſtzenden Angebote nicht mehr — 0 2 5 77 8 127 Tementf. Karlsſtadt 128, Zellſtoff Waldhof 271.80, Hilgers 132.60, Antwerpen). Dampfer„Nederland“, am 4. Auguſt von Antwerpen Manunheimer Handelsblatt. Guano 77. Gotthard⸗Aktien 140, Schweizer Central 145, Schweizer abgefahren, iſt heute hier angekommen. ter Marktbericht vom 18. Auguſt. Stroh per Ztr. 89300 Schweizer Union 75.20, Jura⸗Simplon 90.40, 5 proz. 4 ee Gundlach&Bären⸗ per Ztr. M. 2,50, Kartoffeln M. 4 bis.50,] Italiener 92.50. au in Mannheim, R 4. 7, n per Pfd. 15 Pfg., Blumenkohl per Stück 40 Pf., Newyork, 17. Aug. Schlußnotirungen: 5 Maunheim, 17. Auguſt. Nach Peilung vom 16. Auguſt 1898 on 20 Pf., Wirſing per Stück—10 Pf., Rothkohl 16.]17. 16. 17. beträgt die kleinſte Fahrwaſſertiefe: 5f., Weißkohl per Stück 15 Pf., Weißkraut per 100] Weizen Juli———Mais September 87— 35%——.—j————— bi 3 Knollen 15 Pf., Kopffalat per Stück 6 Pf, Weizen Auguſt———Mais Dezember 37— 377/ bei[Stand des kl. Endi lat per Stück 8 Pf., Feldſalat per Portion 00 Pf., Sellerie Weizen Septenber 70¼ 69¼J Kaffee Juli Rheinſtrecke Pegels in waſſer⸗ per—10 Pf., Zwiebeln per Pfund—10 Pf., rothe Rüben per Weizen Oktober———Kaffee Auguſt.50.50 om kiefe in om Portion 8 Pf., welße Rüben per Port. 00 Pf., gelbe Rühen per Weizen Dezember 68½ 67¼½ Kaſſee Septenber.50.50 Straßburg Portion 5 Pf., Carrotten per Büſchel 5 Pf., Pflück⸗Erbſen per Mais Juni——— Kaffee Dezember.75.70 Straßburg⸗ Lauterburg 160,525 278 210 Port, 10 Pf., Meerrettig per Stange 20 Pf., Gurken per Stück Mais Juli———Kaffee März.95.95 Fauterburg⸗Maxau 188,180 bad. Maxau —10 Pf., zum Einmachen per 100 Stück 100 Pf., Aepfel per Pfd. Mais Auguſt——I 5,070 hayer. 461 200 18—20 Pf., Birnen per Pfund 12—16 Pf., Pflaumen per Pfund 0 Pf. Chicago, 17. Aug. Schlußnotirungen: 5 7. Maxau⸗ Leopoldshafen 197,100 bad. Maxau Zwetſchgen per Pfund 00 Pf., Kirſchen per Pfd. 00—00 Pf., Trauben, 48,4. 14,o00 bayer. 461 260 Fer Pf5. 40—50 Pf., Pfirſiche per Pfund 40 Pf., Aprikoſen per Pfd. Weizen September 68½/ 65% Mais Dezember 32˙ 81½ Leopoldshafen⸗Speyer 204,886 bad. Maxau 00 Pf., Nüſſe per 25 Stück 00 Pf., Haſſelnüſſe per Pfd. 00 Pf. Weizen Dezember 63½ 62/ Schmalz Sept..27.ʃ5 22,80 hayer. 461 280 Eier per 5 Stück 30 Pf., Butter per Ifd. 1,20., Handkäſe per Mais September 32½ 31¼ Schmalz Dez..87.25 10 Stück 40, Pf., Breſem per Pfd. 45 Pf. Hecht per fd..40 M. Schifffahrts⸗Nachrichten. Waſſerſtaudsnachrichten vom Mouat Anguſt. Barſch per Pfd. 80 Pf., Weißfiſche per Pfd. 35 Pf., Laberdan per FN 5 i t Pfd. 00 Pf., Stockfiſche per Pfd. 00 Pf., Haſe per Stück 0,00 M Manuheimer Hafen⸗Verkehr vom 15. Auguſt. Pegelſtationen Datum: Reh per Pfd. 1., Hahn(jung) per Stück.50—2 M. Huhn VI. 75 8 vom Rhein: 18.14.15. 18. Bemerkungen: (ung) ver Stück.75 Pfg., Jeldhuhn per Stäck.00 M, Ente per Schuelceek Narr a e e Stück.50—3., Tauben per Paar 90 Pfg., Gans(lebend) per Stück Eruſt Ernſt Ruhrort Kohlen Waldshut 30 3,24 8,%7 9,15 65 .50—6., geſchlachtet per Pfd, 00 Pf. Jufen Kegießer 13 1 5 22500 Hüningen 2,94.80 2‚74 8 Auds 6 U. Mannheimer Getreidemarkt vom 17. Auguſt. Die Tendenz A 90.eGemuünd Steine 5000 gehl FV 4 78 85 581 452 446 war unverändert, Preiſe per Tonne eik Rotterdam: Saxonska M. Witzor Eba Sophie Homberg Kohlen 1240 Tanterburs%½s„ 82 8 7% 75 167—148, Kanſas prompte Verſchiffung M. 140, Septbr.⸗Verſchiffung] Gobs, Frledrich Nuhrort 5 Maxau 4484 4,75 4,68 4,584,½2 N. 8 dinte 75„Nerichiit Rudolf Bertha 25 5 11600 Germersheim 4,58 4,42.-P. 1 U M. 182, Redwinter pr. Verſchiffung M. 140, September⸗Verſchiffung] Seib Adolf Heilbronn Brelker 1400 8.88 470.61.50 4,404,33 Mgs. 72 u M. 131, La Plata M. 147—152. Ruſſiſcher 199 7 M. 94—100, Graßboß Eliſe Ruhrort Kohlen 5776 0 3.96.90.84 1,76 15 + 15 12 U. Weſternroggen M. 101. Mais mixed 76, Donau⸗Mafs M. 78. Futter⸗ afen i f ee e eee en gerſte M. 78. Weißer amerik. Hafer M. 113, Ruſſiſcher Mittelhafer bnn 19 Maguft; 9 505 921 305 2 57 325 M. 118, Prima rufſiſcher Hafer M. 124—132. Page Vigung 29 Antwerpen Sickgt. Gtr. 224196 Kauß 88 200 370 2 10 1. Fraukfurter Eſſekten⸗Societüt vom 17. Aug. Oeſterreich. Schreck Ruhrort 7 RNotterdam 1 15944 Koblengz e fartien 305 ¼ Dis 6 Roufi 2, Loh Gertrud Duisburg Koglen 14800 Köln„J8,80 ,02 8,00 2,90 2,76 2 U. Kredikaktien 305 ½, Diskonto⸗Kommandit 201.10, Berliner Handels⸗ Kern D. A. P. G. 4 Rotlerdam Petroleum 20510 Ruhror.45 2˙-54 2735 9 U geſellſchaft 167.70, Deutſche Bank 200.70, Dresdner Bank 162.80, Gllberg IöHHHR 171 1 25870 eee e 2,45 2, 25 Oeſter zar. Staatsbahn 306 ½, Lombarden 69 ½, Northern 75.50. 8 1 80 Spanter 40.60, Türken B 22.90. 4 proz. Griechen 44 4 ½ proz. Argen⸗ Ueberſeeiſche Schifffahrts⸗Nachrichten. 985 0 7 986 978 62 6770 7 85 tinier äußere 68.80, 5 proz. Buenos 48.30, 5proz. Mexikaner 98.50, New⸗Dork, 17. Aug.(Drahtbericht der Red⸗Star⸗Linie, Ank⸗ Heilbronn„„„ Allgem, Elektr.⸗Akt. 275.50, Schuckert 249.70. Gelſenkirchen 198.50, werpen). Der Dampfer„Noordland“ am 6. Auguſt von Antwerpen 5 Geld⸗Sorten. Hibernia 196.20, Laura 204.70, Bochumer 224.50, Sürther Maſchinen⸗ abgeſahren, iſt heute wohlbehalten hier eingetroffen. Doergrs ⸗Slücke 1 11 2l ſabrik 106.70, Friedr. Hütte 145, Helios 185.20, Goldenberg 186.30, Philadelphia, 17. Auguſt.(Drahtbericht der Red⸗Star⸗Linie,[Engl. Sovereſgn 20.88—84 5 Amt kündi blalt Amts⸗ und Kreis⸗Verkündigungsblatt. —————en— von Straßenbaumaltrial für den Zuduſtriehafen. Nr. 4469. Die Lieferung von 450 obm. Pflaſterſteinen I. Sorte, 4400„ Vacklageſteinen, 2000„ Deckſteinen, 400„ Schottergrus, ſoll im Submiſſionswege ver⸗ geben werden. Angebote welche pro obm. geſtellt ſein müſſen, ſind portofrei, verſiegelt und mit entſprechenderſelufſchrift verſehen, ſpäteſtens 69846 Samſtag, 27. Auguſt 1898, Vorm. 10 Uühr bei unterzeichneter Stelle einzu⸗ reichen, woſelbſt Bedingungen und Angebotsformulare gegen Erſtattung der Vervielfältigungs⸗ koſten in Empfang genommen werden können, 5 Den Bletern ſteht es frei, der Eröffnung der eingelaufenen An⸗ geböte an genanntem Termin heizuwohnen. Wir machen ergebenſt darauf gufmerkſam, daß nach Eröffnung er Submiſſion durch den Vor⸗ angenommen werden. ſtannheim, 17. Auguſt 1898. Tiefbauamt: Abth. Waſſerbau: Mayer. Steinlieferung zum Rheinban. Gr. Rheinbau⸗Juſpection Mannheim vergibt die vieferung von 7460 Cbm. Uferbauſteine auf die Rheinbauten zwiſchen Germersheim und der heſſiſchen Grenze in 14 Loosabtheilungen im Submiſſionswege. Uebernahmsbedingungen und Looseintheilungen liegen auf dem Inſpectionsbukeau in Mannheim, ſowie bei D riedri in Neckargemünd zur Einſicht auf, Angebote ſind ſchriftlich, verſchloſſen und mit Aufſchrift „Steinlieferung“ verſehen, bis zum Submiſſionstermine Mon⸗ dag, den 29. Anguſt d. Is. Vormittags 0 Uhr hier ein⸗ zureichen. Die Zuſchlagsfriſt beträgt vierzehn Tage. 69358 Bekauutmachung. „ Gr. Rheinbau⸗Juſpektion Maunheim vergibt die freie Lieferung von beiläufig 1060 kg Seilwaaren in das Flußbau⸗ magazin dahier im Submiſſions⸗ wege. Angebote ſind mit Auf⸗ ſchrift„Seillieſevung“, ver⸗ ſchloſſen bis längſtens Montag, 29. Anguſt d. Is., Bormittags 10 Uhr auf unſerm Bureau elnzureichen, woſelbſt auch die Bedingungen und Sortenverzeichniſſe züͤr Ein⸗ 69352 ſicht aufliegen. Winter ſchafweide⸗ verpachtung. Moutag, 5. September d.., VBormittags 11 uhr, wird in dem Nathhaus dahier die Winterſchafweide pro 1898/99, welche mit 200 Stück Schaſen betrieben werden kann, in öffent⸗ licher Verſteigerung perpachtet, wozu Steigerungsliebhaber ein⸗ geladen werden. Neckarhauſen, 15. Auguſt 1898. Bürgermeiſteramt: Zieher. Städt. Gaswerk Mannheim Lichtſtärke des Leuchtgaſeß vom 8. Auguſt bis 14. Auguſt 1898 bet einem ſtündlichen Ver⸗ drauch einer Flamme von 180 69365 mmmeiſter Friedrich h er 1eſ%e Rormalkerzen, chätzungspreis errel t wird. 90 Beſchreibung der Liegen⸗ 0 15. Fahrniß⸗ Verſteigerung. eag derne, Im Auftrage der Erben der 1. Lagerbuch No. 685: .Catharina Herdegen Wwe.] 4 ar 17 qm Hofraite im Orts⸗ hier, verſteigere ich öffentlich ge⸗etter, an der Kaiſer Wilhelm⸗ 5 Baarzahlung im Hauſe ſtraße, neben Anton Noll und A, 1 69351 Peter Ruf Ehefrau, mit darauf e age u. e 1 1 Wohnhaus reitag, 19. Auguſt, mit Balkenkeller. jeweils Nachmiitags 2 uhr: An das Wohnhaus iſt ein Eine Laden⸗Einrichtung mitSchopf mit Stall und eine ein⸗ Theke, Formen und ſonſtige ſtöckige Scheuer mit Schweine⸗ Baäckgeräthe, Vorhänge, Vlldes, ſtällen angebaut, Frauenkleidung, Weißzeug⸗„Leib⸗ Anſchlag Mark U. Bettwäſche, 4 aufgerüſtete 15,000.— Betten, 1 Waf 10 m. Mar⸗ 2. Lgb. No. 260: morplaite, 3 Nachttiſche, 1 Nacht⸗ 4 ar 15 qm Haus⸗ ſtuhl, ligroßer Welpzelgſchraft, garten im Ortsetler an 1 Kleiderſchrank, 6 einthürige] der Blumenſtraße 2000.— Schränke, 1 Sekretair, 1 Bücher⸗ 8. Lgb. No. 986: ſchrank, 2 Commoden, 2 Pfeiler⸗9 ar 49 qm Acker im ſchränke, 1 Nähtiſch, 1 Canapee Niederfeld beim Steins⸗ geblumt m. 6 Seſſek, 2 Canapee,]weg 1428.50 7 Conſoltiſche mit Spiegel, 5 4. Igb. No. 1424: Rohrſeſſel, Stüt Tiſche, 2] 9 ar 14 qm Acker im 92908 0 100 ee Niederfeld in der Grün⸗ roßer Spiegel m. U. gewann 914.— feine 7 Geſindehetten, 5. Lgb. No. 1530; 1 Eisſchrank, 1 leinenes Plaid, 12 ax 66 qm Acker Helnen eee vielen 1 e auf der 10 Mannheim, 18. Auguſt 1898. 6. Lgb. No. 2520: Jakob Dann, auſee ber ben Rehen Waiſenrichter, K 3, 9. gärten 640.80 7. Lgb. No. 2688: Zwangs⸗Derſteigerung.]er éi am Weiden⸗ 75 1 1605 ſaken in den Gießen⸗ 500 reitag, 19. Augn 800.— Nachmittags 2 Uhr 8. Igb. No. 2861: werde ich im Pfandlokal q 4, 5] 6 ar 24 qm Wieſe in hier 69868 der Pliuau 1878.— 1 Sopha, 2 Kommoden] 4 00 5 Wiese 19 en be und 10 1 80 5004.— egen Baarzahlung im Voll⸗„Igb. No. 3538: ſteeckungswege öffentlich ver⸗⸗ 1 10 1010 9 5 ſteigern. im Kaſterfeld beim Kies⸗ enntenm, 17. Auguſt 1898. lo 618.— Schneider, 11. Lgb. No. 3631: Gerichtsvollzieher in Mannheim 11 ar 16 qm Acker . im Kaſterfeld beim 8 Schelmenanwänder 892.80 Jwaugs⸗Perſteigerung. 1 on Aaer im Freitag, 19. Anguſt 1898, Kaſterfeld im Blättel 278.— Nachmittags 2 Uhr 18, Igb. No. 3888: 15 ich im Pfändlokal 6 ar 88 am Acker 55 1 Ehiſſonier, 2. ovale Fiſche, edengeſeggd o, 40s ñ ʃ˖ 2 Sopha, 1 Huffet, 1 Kleder⸗ ar 08 am Acker im Pugp e e Morchſeld, Holderſtdckel 5ör. 20 2 Nähmaſchinen, 2 gr Spie⸗ 9 gel, Haabant Nide] er e an Ae Blumentiſch im Vollſtreckungs⸗ ehenda 374.40 wege gegen Baarzahlung öfſent⸗ 16. Egb. No. 4720: lich verſteigern. 32 ar 62 qm Acker im aue 1898. Füu been ee 1980 3 reiten We Gerichtsvollzieher, Bellenſtr. 82. 170b. N0 l f 20 ar 03 qm er Iwangs⸗Nerſteigerung. im Hermsheimer Rös⸗ Dreitag, 10. Auguſt ds. 58., feld, 48b Ne. ess: Mitta 2 Uhr, 22 ar 220 Ack 5 r 7 5 qam er 1 5 ich im Mfandlokale 011 8 im Hermsheimer Groß⸗ 1 Pianino, 1 Büffet, 1Divan, ſchaft auf die Bauern⸗ 1777.60 1 Tiſch, 1 Ladentheke, 1 Spiegel⸗] ſchal 95. No. 6828: rahmei, 1 Prachtwerke„ale⸗ 4 31 m Acker im orien und Emblemen für Bild⸗ Großfeld 9 ben auer und mealen e Ohlie„auß 77 rank, ſowie im Auſchlu eende 4 Grabſteine und 1% 915 5 95 .Banſide dugeng wegee ß 1 im Großfeld, fauf dem ungswess ſg8gts Herrlacher Weg 24— Maunheim, 18. Auguſt 1898. zuſammen Mk. 42,917.— Freimüller, i 8 teher. önnen diesſeits eingeſehen werden. Neckarau, 13. Auguſt 1898. Neckarau. ts eeee ee 7 5 269261 rthj. andel. 15 eſtei 12 Ein 1855 Herr e Er 1 4 wün ur Ausfüllun, Mit Maneſee 10 05 Ermächtigung werden die nach⸗ unden kagli 91 beſchriebenen Liegenſchaften der i echnungen 10 Landwieh Weter Weras e e 5 Wittwe, Kathavina geb Kinz⸗ ermepelteh; 9 eae e ee deengef Dferd uee on teeg 10 uhre e8 an de een e e im Rathhauſe hier, Zimmer Kaufmann,(engl. u. franz. No. 7, öfſentlich zu Eigenthum Coxreſp., dopp. Buchhalt.) ſucht verſteigerl und eüdgiltig zuge⸗] Beſchaftig. gleichs wwelcher Aft, ſchlagen, wenn der auch ſtundenw. Gefl, Off. u. Nr. gbgse an die Erped. ds. 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Anmeldungen zum Abonnement werden an der Hof⸗ theaterkaſſe, woſelbſt auch die Abonnementspreiſe, dispo⸗ nible Logen und Sperrſitze und ſonſtige Beſtimmungen zu erfahren ſind, täglich von 10—1 Uhr(ausgenommen Sonn⸗ tags) entgegengenommen. 68897 Mannheim, 1. Auguſt 1898. Die Hoftheater-Intendanz. Ortokraukenkaſſe der Dienſtboten ꝛc. Maunheim. Bekanntmachung. Vom 20. Auguſt a. c. ab befinden ſich unſere Bureauräumlichkeiten in Lira 0 3, 11—12 eine Treppe hoch. Mannheim, 17. Auguſt 1898. Der Vorſtand: Dettweiler. Kempf. Ferein chemaliger bad. Leib-Dragone. Am nächſten Samſtag, den 20. d.., Abends ½9 uhr findet in der„Stadt Lück“ wegen wichtiger Angelegenheiten General⸗Herſannlung ſtatt, wozu wir unſere Mitglieder kamerabſchaftlichſt einladen. 69867 Der Vorſtand. Feuerwehr⸗Singchor. * Sonutag, den 21. dſs., Abends 3 uhr 7 21, 9 mit gemüthlicher Zuſammenkunft, wozu aktive und paſſive Mitglieder mit Familien freundl. einladet 905 9 f Der Vorſtand. Verein der Mannheimer Wirthe. Treitag, den 19. Auguſt 1898, Nachmittags ½5 Uhr, bei Coll. Baſſery, zur Liedertafel, K 2, 32 =Versammlung. 1. Stellungnahme zum Bierboykott. 9. Der allgemeine Aufſchlag aller Lebensmittelpreiſe, de dieſer Verſammlung laden wir alle Mitglieder und Nicht⸗ mitglieder, ganz beſonders die am Boykott intereſſirten f d ein. Der Vorstand. „Feuerio.“ Sonntag, den 21. Auguſt, Herren-Ausflug nach Bibliſer Wald, Schwauheim, Bensheim. Abfahrt 9 Uhr 40 Hauptbahnhof. Die Einzeich⸗ nungsliſte liegt im Hawereck'l auf. Um zahlreiche Betheiligung bittet 69876 Der Vorſtand. NI. Velocipediſten⸗Herein Freitag, 19. Kuguſt 1898, Verſammlung im Lokal„Zum Sport“. Um zahlreiches Erſcheinen bittet 52742 Der Vorſtand. * Turn⸗Verein Mannheim. 5 Megrülndet e 1846. Dieallgemeinen Uebungsabende in der neuen 9 ſtädtiſchen 8 Turnhalle K 6 finden wie folgt ſtatt: Montag:Kürturnen, Dienſtag: Mäunerturnen. Mittwoch:JRiegen⸗ u. Zög⸗ Freitag: Ilingsturnen. Samſtag; Männerturnen. Jeweils Abds. v. 8/½—10½ Uhr. 74909 Der Vorſtand. Arbeits narkt er Central-Anstalt für Arbeltsnachwels jeglicher Art. § 1, 17. Mannheim 8 1, 17 Telepgon 818. Die Anſtalt iſt geöffnet an Werk⸗ tagen von 8 bis 1 Uhr und von —6 Uhr. Stelle ſinden. Männliches Perſonal. Bäcker, Buchbinder, 0 ſetzer, Holzdoreher, Friſeure, Glaſer, Rahmenmacher, Gußputzer, Ofen⸗ ſetzer, Kübler, Küfer, Keller⸗ u. olzarb., Maler, Anſtreicher, acklrer, Maurer, Geſchirr⸗Sattler, Bauſchloſſer, Hufbeſchlag⸗, Jung⸗ und Feuerſchmied, Bau⸗ und Möbelſchreiner, Stuhlmacher, Säger, Schuhmacher, Stein⸗ Spengler, Tapezier, Wagner, Zimmermann. Lehrlinge. Bäcker, Buchbinder, Buchdrucker, Friſeur, Glaſer, Lithograph, Maler, ſenſetzer, Grayeur, Sattler, Schloſſer, Schmied, Schneider, Schuhm., Schreiner, Spengler, Tapezier, Uhrmacher, Eiſengießer, Photograph. hne Handwerk. Erdarbeiter, landwirthſchaftl. Arbeiter. Weibl. Perſonal. 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