Frrrree 2 * Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2802. Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) E 6, 2 der Stadt Maunheim nud Uungebung. annheimer Journal. (108. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. Geleſenſle und verbreiletſte Zeitung in Maunheim und Amgegend. 5 Verautwortlich: für den politiſchen u. allg. Theil! 5 Eruſt Otto Hopp. für den lokalen und prov. Theil: Ernſt Müller. für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Erſte Mannheimer Typograph. Anſtalt.) (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des kaßholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. (Mannheimer Volksblatt.) E 6, 2 N Samſtag 10. September 1398. Celephon-Ar.)70 Die preußiſchen Landtagswahlen. Dier Termin der Neuwahlen zum preußiſchen Abgeordneten⸗ hauſe ſteht noch nicht feſt; der Miniſter des Innern hat indeſſen bereits vor einigen Tagen angeordnet, daß ohne Verzug mit der Anordnung der Vorbereitungen zu den Neuwahlen für das Haus der Abgeordneten vorzugehen und dabei ſicher zu ſtellen iſt, daß ſowohl die Abgrenzung der Urwahlbezirke als auch die Auf⸗ ſtellung und Auslegung der Urwähler⸗ und der Abtheilungsliſten überall dergeſtalt beendet werden, daß die Wahl der Wahlmän⸗ ner in der zweiten Hälfte des Oktobers ſtattfinden kann. Im Jahre 1893, wo die Verhältniſſe ähnlich wie diesmal lagen, begannen die Wahlmännerwahlen am 31. Oktober; am 7. No⸗ vember folgten dann die Abgeordnetenwahlen. Jedenfalls ergeht jetzt an alle ihrer ſtaatsbürgerlichen Pflicht ſich bewußten preußiſchen Wähler aus der Sachlage her⸗ aus die dringende Mahnung, des Ernſtes der Situation bewußt dafür zu ſorgen, daß die verfaſſungsmäßige Mitwirkung des Volkes in der nächſten Legislaturperiode gebührend zur Geltung gelangt. vor Allem, daß das liberale, nationalgeſinnte deutſche Bürgerthum für die nächſten fünf Jahre im preußiſchen Staate ſich den Einfluß ſichert, auf den es vollen Anſpruch hat ver⸗ möge der in ihm verkörperten Intelligenz und ſeines gewerb⸗ lichen Fleißes, ſeiner erprobten Opferwilligkeit im Dienſte des Geſammtwohles und der erprobten monarchiſtiſchen Ueberzeug⸗ ung. Der nationalliberalen Partei liegt die Verpflichtung ob, die Führung hierbei zu übernehmen und die berufenen Vertreter der Partei haben gezeigt, daß ſie ſich dieſer großen Verantwort⸗ ung auch bewußt ſind. Auf den 18. September ſind, wie bereits mitgetheilt, die Mitglieder der nationalliberalen Fraktion des Abgeordnetenhauſes ſeit 1893, die neugewählten Reichstagsab⸗ geordneten der Partei, die bereits aufgeſtellten Landtagsabgeord⸗ neten und die Obmänner der Landtagswahlkreiſe geladen, um den Wahlaufruf feſtzuſtellen, mit dem der Kampf aufgenommen werden ſoll. Die Situation iſt diesmal ganz beſonders ernſt; es handelt ſich in kurzen Worten darum, ob der Liberalismus, der, Dank der nationalliberalen Partei ſo fruchtbar ſich im Dienſte des preußiſchen Staates unter Hintenanſetzung aller perſönlichen Tendenzen ſich ſo viele Jahrzehnte uneigennützig bethätigt hat, ſeinen Einfluß behauptet— oder ihn für fünf Jahre völlig ein⸗ büßt. Die Zuſammenſetzung des Abgeordnetenhauſes beim Ab⸗ ſchluß der gegenwärtigen Legislaturperiode läßt weder hierüber einen Zweifel noch darüber, woher die Gefahr völliger Einfluß⸗ loſigkeit droht. Folgende Parteigruppen ſtanden nebeneinander: die Rechte, beſtehend aus 142 Deutſchkonſervativen, 5 konſerva⸗ tiven Wilden, 65 Freikonſervativen, 3 agrariſch⸗antiſemitiſche Wilden, zählte 215. Das Zentrum verfügte über 95, die Polen hatten 17, die Dänen 2 Abgeordnete, die freiſinnige Volkspartei 14, die Vereinigung 6 Abgeordnete. Die nationalliberale Fraktion war 84 Mitglieder ſtark. Das Abgeordnetenhaus iſt aus 433 Mitgliedern zuſammengeſetzt; der Rechten fehlten alſo nur wenige Stimmen zur abſoluten Mehrheit und die Geſchichte der verfloſſenen fünf Jahre, inſonderheit der drei letzten Seſſionen lehrt, daß eine ſolche Mehrheit faſt das Unerfreulichſte wäre, was dem preußiſchen Staate in der inneren Politik für die nächſte Zeit begegnen könnte. Diaaß aber auch ſchon die ganze Zuſammenſetzung der letzten Legislaturperiode in keiner Weiſe zum Ausdruck brachte, was die Klaſſenwahlen als Willen der Bevölkerung zum Ausdruck bringen ſollte— auch wenn das Wahlverfahren nicht ſo ver⸗ rottet und die jetzige Eintheilung der Klaſſen nicht ſo völlig unhaltbar wäre,— ergibt nachſtehende Ueberſicht der Landtags⸗ wahlen ſeit 1870. Wir bemerken, daß die Zahlen den erſten Fraktionsliſten, die gleich zu Beginn der jeweiligen Legislatur⸗ periode zuſammengeſtellt worden, entnommen ſind: 1870 1873 1876 1879 1882 1886 1889 Konſervative 1y0h⸗—— Alt⸗konſerv.— 4 9———— Neu⸗konſerv.— 24 26———— Deutſch⸗konſerv.——— 104 116 129 124 Freikonſervative 47 33 34 5⁴ 58 65 66 Centrum 48 86 88 96 98 101 99 Liberal. Centrum— 5————— Nationalliberale 104 169 174 101 66 67 87 Fortſchritt 48 72 66 35 38—— Deutſch⸗Freifinn————— 48 29 Freiſ. Vereinigung E— ĩ Freiſ. Volkspartei FFVVVFPPUVTTPCVVVTVV Polen 8 +7 14 19 18 15 15 Wild 62 15 19 22 37 12 12 Grledigte Mandate 2 7 8 2 2 1 2 Zieht man hierbei in Betracht, daß die Freikonſervativen in früheren Jahren bei Weitem nicht in dem Sinne zur Rechten zu rechnen waren, wie ſie ſich ſelbſt jetzt rechnen und bethätigen, ſo liegt auf der Hand, wie haltlos der in den letzten Tagen wieder laut gwordene Anſpruch auf eine Mehrheit der Rechten, und wie breit im Gegenkheil der natürliche Boden der nationallibe⸗ ralen Partei als Vorkämpferin des deutſchen Bürgerthums im Volke iſt. So ergibt ſich weiter, daß das deutſche Bürger⸗ thum nicht mehr als ſein Recht beanſprucht, wenn es mit allen Mitteln dafür kämpft, daß ſeine Kraft und Intelligenz auch in der Zahl der nationalliberalen Landtagsabgeordneten ent⸗ ſprechend in Erſcheinung tritt. Die Reichstagswahlen haben gezeigt, daß die national⸗ lüberale Partei in der gegenwärtigen Aera politiſcher Gleich⸗ gültigkeit noch am Beſten von allen bürgerlichen Parteien ſtand⸗ gehalten, und daß ſie ſo auch mit den beſten Hoffnungen in die Landtagswahlen gehen kann, wenn ſie ſich nur rührt, wie ſie ſich rühren darf, wenn ſie im Auge behält welch moraliſches Kapital von ihren Vertretern in der preußiſchen Volksvertretung in der verfloſſenen Legislatur⸗ periode aufgehäuft worden, und wenn ſie ſich, wo es nur irgendwie Noth thut, auch ſo vernehmlich macht, daß es unter Umſtänden auch durch lokal⸗ und bezirksbehördliche Be⸗ richte an das Ohr der Staatsleitung in Berlin ſchlägt. Mit exponirten Poſten, in Hannover und den Oſtſeeprovinzen ge⸗ Genugthuung verzeichnen wir, daß demnach vor Allem auf den handelt wird und daß, wie wir Berichten aus dem Lande ent⸗ nehmen, auch die Wahlkreiſe ſich rühren, wo ein unge⸗ fährdeter Beſitzſtand iſt, von wo aus aber um ſo an⸗ regender und befruchtender nach den umſtrittenen Bezirken hingewirkt werden kann. Mit 126 Kandidaturen iſt die Partei 1893 in den Wahlkampf gezogen; wir rechnen daruf, daß es diesmal noch mehr ſein werden, und daß ſie nach Möglichkeit bis zur Landesverſammlung zum Abſchluß gebracht werden, da⸗ mit der dann zu erlaſſende Aufruf zu den Wahlen einen um ſo größeren Nachdruck findet. Zu Zeitläuften wie die gegenwärti⸗ gen, ſiegt nur, wer mit einem inhaltsvollen poſitiven Programm auch rückhaltloſe Energie verbindet. Der Dreyfus⸗Skandal. Aus Guyana meldet das„Kl. Journal“: 5 Das Dreyfus⸗Syndikat hat eine Agitation vegonnen, damit das Regime des Gefangenen von der Teufelsinſel gemildert werde; es iſt nützlich, zu bemerken, daß man ihn nicht mehr be⸗ günſtigen kann. Das Regime, dem er unterworfen iſt, iſt Folgen⸗ des: Dreyfus lebt allein in einer Holzhütte am äußeren Ende und auf dem höchſten Punkte der Teufelsinſel. Seine Behauſung iſt heute von einem Brettergitter umgeben. Dieſes erſt ſeit 15 Mona⸗ ten errichtete Gitter iſt vom Hauſe entfernt und läßt ihm einen freien Platz zum Spazirengehen. Der Gefangene empfängt von ſeiner Familie genug Geld, um alle ſeine Bedürfniſſe zu decken (früher waren es 500 Francs per Monat). Dieſes Geld bleibt in den Kaſſen der Strafverwaltung, die Alles bezahlt, was er beſtellt. Dieſer Menſch braucht nur ein Packet Tabak zu ver⸗ langen, damit man ihm zehn bringe. Wenn er Vichy⸗Waſſer ver⸗ langt, ſo ſchickt man ihm von zehn, die in der Apotheke der Ile Royale ſind, ſechs. Er erhält zweimal wöchentlich friſches Fleiſch und kann alle Konſerven kaufen, die ihm gefallen. Er beſorgt ſelbſt ſeine Küche und nimmt keine Arznei an. Wenn er den Arzt langt, ſo folgt dieſer ſeinem Rufe in Begleitung des Direk⸗ tors der Strafanſtalt der Ile Royale. Die Teufelsinſel iſt ſehr geſund, der Seewind mildert die Sonnenhitze und die Iſolirung — die in keinem Verhältniß zu der Zellenhaft ſteht, bildet mit der Trennung von ſeiner Familie die einzigen Qualen, die ihm auf⸗ erlegt ſind. Die Dreyfus feindlichen Blätter behaupten, der Kriegs⸗ miniſter Zurlinden habe ſich von der Schuld Dreyfus' überzeugt. Beſtätigung bleibt abzuwarten. Mehrere Blätter verſichern, Kriegsminiſter Zurlinden trage ſich ſchon jetzt mit Demiſſions⸗ gedanken, weil er die Reviſton als gefährlich für die auswärtige Politik Frankreichs anſteht und weil er im Doſſier Schriftſtücke vorgefunden habe, die den Generalſtab in ein derartig ſchlechtes Licht ſtellen, daß er ein Vorgehen gegen denſelben nicht auf ſich nehmen will. Der„Siecle“ berichtet, die Fälſchung Henry's ſei bereits dem Miniſterium Meline bekannt geweſen. Miniſter Hanotaux habe ſofort, nachdem General Pellieur während des Zolapro⸗ zeſſes den Geſchworenen den gefälſchten Brief als abſoluten Be⸗ weis der Schuld Dreyfus bekannt gegeben, im Miniſterrathe ge⸗ fordert, daß der Prozeß gegen Zola fallen gelaſſen, General Boisdeffre abgeſetzt, und die Reviſton des Prozeſſes Dreyfus be⸗ ſchloſſen werde. Von dem Zweiſchenfall ſei Cavaignac, als er das Kriegsportefeuille übernahm, verſtändigt worden. Von meh⸗ reren Blättern wird behauptet, Oberſtlieutenant Henry habe für den gefälſchten Brief zweitauſend Franks in Rechnung geſtellt. Man folgert daraus, daß Henry, falls nicht eine Veruntreuung vorliegt, die Fälſchung von einem Dritten herſtellen ließ. Der Fälſcher wäre jener Lemercier Picuard geweſen, welcher vor einigen Monaten unter räthſelhaften Umſtänden erhängt auf⸗ gefunden wurde. Der gegenwärtige Aufenthalt Eſterhazys iſt noch immer unbekannt. Da er der Vorladung, welche der Unter⸗ ſuchungsrichter Martin anläßlich des von dem Grafen Chriſtian Eſterhazy angeſtrengten Betrugsprozeſſes an ihn gerichtet, keine Folge geleiſtet hat, beabſichtigt der Unterſuchungsrichter Martin, einen Vorführungs⸗, eventuell einen Haftbefehl gegen den Major Eſterhazy zu erlaſſen. Es liegen noch folgende Depeſchen vor Die römiſche„Tribunag“ erhält aus Paris von einer angeb⸗ lich autoriſirten Seite die Nachricht, Graf Münſter habe dem Mi⸗ niſter des Aeußern im Auftrage Kaiſer Wilhelms erklärt, die Briefe des Kaiſers an ihn und Dreyfus ſeien falſch, und er ſei beauftragt, die Päſſe zu fordern(h, falls die franzöſtſche Regie⸗ rung ſich dieſer Briefe in dem zu erwartenden Prozeſſe bedienen wollte. Die„Tribuna“ thäte gut, ſich dieſe angeblich autoriſirte Stelle genauer anzuſehen, ehe ſie ſolche Alarmnachrichten in die Welt ſetzt. Deutſchland denkt nicht daran, ſich in den Dreyfushan⸗ del in irgend einer Weiſe einzumiſchen und dem Werke un⸗ geſchickter Fälſcher die Ehre anzuthun, ſie zum Gegenſtande einer diplomatiſchen Aktion zu machen. Das Gericht kann ſich nicht ohne Weiteres entſchließen, Pic⸗ quart in Freiheit zu ſetzen. Es muß, wie Clemenceau in der „Aurore“ meint, erſt Befehle von oben abwarten. Clemenceau fügt hinzu: Jetzt iſt Briſſon das Haupt der Regierung, zwar von Cavaignac befreit, aber er taſtet und zögert noch, er kann ſich nicht einmal entſcheiden, ob er Picquart in Freiheit ſetzen ſoll. Man bereitet ſogar einen ſkandalöſen Prozeß gegen Picquart vor, um einen Mann verurtheilen zu können, der gegenüber allen Fäl⸗ ſchungen, allen Verräthern und allen Feiglingen ſeinem Vater⸗ lande treu gedient hat. Man liefert ihn einem parteiiſchen, haß⸗ erfüllten Richter aus, und läßt gegen ihn als Zeugen ſprechen Boisdeffre, Pellieux, Gonſe, Lauth und gar du Paty de Clam, der gleich Henry der Fälſchung überführt iſt. Die Reviſtons⸗ Gegner muthen dem Kriegsminiſter zu, ſeine Entlaſſung zu neh⸗ men. Die„Libre Parole“ und„Eclair“ halten in der That trotz aller Dementis die Nachricht aufrecht, Zurlinden wolle ſein Amt ſchon niederlegen. Angeſichts der Meldung, Paty de Clam wolle Klage führen, wiederholt„Siecle“ ſeine Anklage der Fälſchung gegen ihn. Im Kriegsminiſterium werden alle Gerüchte von einer Ent⸗ ſcheidung des Kriegsminiſters in der Dreyfusangelgenheit als verfrüht bezeichnet. General Zurlinden ſetzt die Prüfung der Aktenſtücke fort und trifft die Entſcheidung nach der Rückkehr von den großen Manövern, zu denen er den Präſidenten der Republik begleiten wird. Deutſches Reich. Der Verkauf oder die Verpachtung der Delagoabai an England ſcheint thatſächlich bevorzuſtehen. Die angeſehene portugieſiſche Zeitung„O Commercio do Porto“ ſchreibt: „Die uns zugehenden Mittheilungen laſſen keinen Zweifel mehr darüber beſtehen, daß der nominelle oder thatſächliche Uebergang der Delagoabucht in engliſche Verwaltung binnen Kurzem erfolgen wird. Weder die freundſchaftlichen Bemühungen Transvaals, noch die Sympathien Frankreichs und Deutſchlands genügten, einen Ausgang zu verhindern, den die zahlreichen Ver⸗ ſchuldungen unſerer Regierungen aller Parteien doch endlich her⸗ beiführen mußten, auch wenn der Herr Miniſterpräſident nicht erſt noch ſeine kleine Komödie der Kabinetsneubildung aufgeführt hätte. Wir geben damit von dem Reſte unſeres einſtmals ſo großen Kolonialreichs das zweitwerthvollſte Stück hin und glau⸗ ben dabei bedeutend ſchlauer als unſere ſpaniſchen Brüder zu ſein, die zu dem Verluſt ihrer Kolonien auch noch die ſchweren Einbußen an Blut und Geld hinnehmen mußten. Die Ge⸗ ſchichte freilich wird anders über unſer ſchwächliches Geſchlecht urtheilen, das ſoeben die große Jahrhundertfeier unſerer unſterb⸗ lichen erſten Weltumſegler feſtlich beging und gleich darauf kampf⸗ und ruhmlos zuſah, wie uns eins der werthvollſten Vermächtniſſe dieſer Helden entriſſen wurde. Natürlich konnte auch die auf⸗ opferungsfähigſte Hingabe des letzten Gouverneurs Muſinho de Albuquerque die Verſäumniſſe zweier Jahrhunderte nicht wieder gut machen.“ Die Gordonfeier in Chartum. Der Berichterſtatter des„Daily Chronicle“ ſendet eine Be⸗ ſchreibung des auf den Ruinen des Gordonſchen Palaſtes in Chartum abgehaltenen Feſtgottesdienſtes. Auf dem Dach des Palaſtes waren zwei Flaggenſtangen aufgepflanzt. Alle bri⸗ tiſchen Korps und das 11. ſudaneſiſche Regiment waren ver⸗ treten. Ein beſonderer Platz an der rechten Seite war den In⸗ genieuren der von Gordons Truppe zugewieſen. Der deutſche Militärattachee wohnte der Feier in ſeiner weißen Paradeuni⸗ form bei. Eine Menge Eingeborene hatten ſich angeſammelt, als die Offiziere auf dem Dach des Palaſtes langſam einen großen „Union Jack“ aufzogen, während die Muſikkapellen die National⸗ hymne ſpielten und 21 Kanonenſchüſſe abgefeuert wurden. Dar⸗ auf wurde auch die egyptiſche Flagge aufgehißt und die egyptiſche Nationalhymne geſpielt. Neunzehn Minuten lang wurde ſodann jede Minute ein Kanonenſchuß gelöſt zum Andenken an den Ge⸗ neralgouverneur Gordon, dreizehn Jahre und 211 Tage nach ſei⸗ ner Ermordung. Der presbyterianiſche Kaplan verlas den 15. Pfalm, der anglikaniſche Kaplan betete ein Vaterunſer und der katholiſche ein beſonderes Gebet. Die Pfeifer der Seaforth⸗ Hochländer führten einen„Coronach“ aus, und die ſudaneſiſche Kapelle ſpielte„Ach bleib' bei uns“, Gordons Lieblingsgeſang. Die Generäle reichten dem Sirdar die Hand und die Parade war vorüber. 5 Hofnachrichten und Perſönliches 2 Der„Reichsanzeiger“ meldet: Prinz Auguſt Wilhelm, der vierte, 11 Jahre alte Sohn unferes Kaiſerpaares, iſt an einer Halsentzündung erkrankt. Der Prinz iſt fieberfrei, die Entzundung 5 normal. Nach neueſten Meldungen iſt der Prinz völlig L Kurze Nachrichten. Aus der Antwort, die der Kaiſer in Porta dem Vor⸗ ſitzenden des weſtfäliſchen Bauernvereins, Frhru. v. Landsberg⸗Velen, auf deſſen Anſprache zu Theil werden ließ, verdienen insbeſondere die Schlußworte hervorgehoben zu wer⸗ den. Der Monarch äußerte ſeine Ueberzeugung, daß ſolch ernſtes Arbeiten, wie es der Verein treibe, dem Bauernſtande mehr nütze, als Phraſen und hohle Redensarten, mit denen man der Land⸗ wirthſchaft zu dienen glaube. Es kann wohl kaum ein Zweifel darüber beſtehen, wogegen ſich dieſe Worte richten. 21 Seſte: Seneral- Anzeider Maunbeim, 10. Seßkember⸗ Die Petersburger Blätter beſchäftigen ſich mit der Rede des deutſchen Kaiſers. Während einige derſelben an einen ee Geſinnuugsumſchlag glauben wollen, hebt die„Nowoje remja“ in ſehr beachtenswerther Weiſe hervor, daß die Armee erhalten noch keineswegs bedeute, daß man dieſelbe verſtärken wolle. Es handle ſich bei dem ruſſiſchen Vorſchlage aber nur um eine Konferenz, die den status quo der militäriſchen Rüſtungen feſtlegen wolle, und dieſem Programm widerſpreche die Rede in keiner Weiſe. 5 Wie die„Nationalztg.“ erfährt, hat der Kaiſer entſchieden, daß der Entwurf des Regierungsbaumeiſters Radke⸗Groß⸗Lichter⸗ felde für das Repräſentationsgebäude auf der Pariſer Welt⸗ ausſtellung auszuführen ſei. Die Kommiſſion hatte den Ent⸗ wurf des Profeſſors v. Thierſch⸗München vorgeſchlagen. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ iſt ermächtigt, die von Belgrad aus verbreitete Meldung als vollkommen erfunden zu bezeichnen, wonach Kaiſer Wilhelm in Petersburg die Frage einer Einver⸗ leibung Bosniens und der Herzegowina in Oeſterreich⸗ Ungarn hätte anregen laſſen. 5 Die Flotte machte geſtern Vormittag Fernſignalübungen zwiſchen der Jahde und der Elbe. Nachmittags liefen das Flagg⸗ ſchiff„Blücher“, Torpedoboote, Küſtenpanzerſchiffe und Kreuzer in den Hafen ein. Das erſte Geſchwader hält Abends auf der Reede⸗ Das„Militärwochenblatt“ meldet: General der Infanterie von Holleben, Gouverneur von Metz, iſt in Genehmigung ſeines Ab⸗ ſchiebsgeſuches mit Penſion zur Dispoſition geſtellt worden. In Wien ſind geſtern aus Berlin 30 höhere Beamten der verſchiedenen Miniſterien eingetroffen, die Theilnehmer an der Informationsreiſe der Centralſtelle für Arbeiterwohlfahrtsein⸗ kichtungen find. Die Herren werden laut„Frkf..“ etwa eine Woche in Wien verbleiben. Bet der mediziniſch⸗wiſſenſchaftlichen Sektion des Aerzte⸗ kongreſſes in Kiew ging ein Antrag ein auf Gründung eines mediziniſchen Inſtitutes für Frauen in Kiew bezw. Zulaſſung der Frauen als Hörerinnen in den mediziniſchen Fakultäten an ben ruſſiſchen Univerſitäten. Die Sektion nahm die Anträge ein⸗ müthig ſympathiſch auf. Aus Stadt und Land. »Maunheim, 10. September 1898. Großherzogs Geburtstag in Mannheim. Ein herrliches Herbſtwetter verſchönte den diesjährigen Geburts⸗ tag unſeres Großherzogs, der in ganz Baden mit beſonderer Wärme begangen wurde, eingedenk der bangen Stunden, welche das badiſche Volk während der Tage der ſchweren Erkrankung ſeines geliebten Landesfürſten verlebt, die aber nunmehr erfreulicherweiſe hinter uns liegen und helleren freudigeren Zeiten Platz gemacht haben. Reich war der Flaggenſchmuck, welchen diesmal Badens Haupt⸗ ſtadt, Mannheim, angelegt hat. Goldener Sonnenſchein fluthete vom wolkenloſen Himmel herab und goldener Sonnenſchein ſprach aus den Mienen der vielen Tauſenden treuer Badener, die den Geburts⸗ tag ihres Großherzogs geſtern feierten. Der erſte Akt des Geburtstagsfeſtes bildete die Ahnahme des Huldigungseides im Zeughausſaale. Es waren hierzu mehrere hundert angehende badiſche Staatsbürger erſchienen. Von 9 Uhr an riefen die Glocken zu den Feſtgottesdienſten. Die militäriſchen Vereine marſchirten unter den Klängen der Petermann'ſchen Muſikkapelle und mit wehenden Fahnen nach der Jeſuitenkirche, um gemeinſam dem dortigen Gottesdienſte bei⸗ zuwohnen. Auszeichnung von Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr. Um ¼11 Uhr Vormittags begann im Rathhausfaale die feier⸗ liche Ueberreichung von Auszeichnungen an treue langjährige Mit⸗ glieder der Freiwilligen Feuerwehr. Anweſend waren die Herren Geh. Regierungsrath Pfiſterer, Bürgermeiſter Ritter, Bürger⸗ meiſter von Hollander, die Stadträthe Groß, Dr. Glaſer und Mainzer, ſowie der frühere Adjutant der Feuerwehr, Conſul Nauen. Die Feier wurde eingeleitet durch ein ſtimmungsvolles 875 05 Feuerwehr⸗Singchors unter Leitung des Herrn Muſiklehrers teder. Sodann ergriff Herr Geh. Regierungsrath Pfiſterer das Wort. In den letzten Jahren habe ſich zu einem der ſchönſten Theile der ZJeier von Großherzogs Geburtstag die feierliche Ueber⸗ reichung des Ehrenzeichens, das vom Großherzog geſtiftet worden iſt zur Anerkennung treuer Dienſtleiſtungen im Kreiſe der Freiwilligen Feuerwehr, herausgebildet, Es liege in der Natur der Sache, daß nicht jedes Jahr ſo treue Veteranen vorhanden ſind. In den letzten zwei Jahren konnte kein ſolches vom Großherzog geſtiftetes Ehrenzeichen an hieſige Feuerwehrleute vertheilt werden. Um ſo erfreulicher ſei es, daß aaſe Jahr wieder ein Mann unter der Feuerwehr ſich be⸗ finde, der das Ehrenzeichen für treue Dienſtleiſtung erworben habe. Der geſchätzte Redner verbreitete ſich ſodann kurz über die Bedeutung des Ehrenzeichens, welches vom Landesfürſten geſtiftet worden ſei als Ausdruck der allgemeinen Anerkennung des edlen idealen Zieles der Freiwilligen Feuerwehr, ihrer uneigennützigen nur dem Woghle und der Sicherheit der Mitmenſchen gewidmeten Thätigkeit. Mit erzlichem Glückwunſche überreichte Herr Geh. Reg.⸗Rath Pfiſterer odann das Ehrenzeichen für 25jährige treue Dienſtzeit dem Herrn Obmann Spengler Anton Gaier von der 2. Comp. und ſchloß ſeine Anſprache mit einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf den Großherzog. Alsdann nahm Herr Bürgermeiſter Ritter das Wort, um die von der Stadt für 20jährige treue Dienſtzeit geſliſtete Medaille zu 725 Überreichen. Durch die Verleihung dieſer Medaille, wolle die Stadt denjenigen Bürgern Anerkennung zollen, welche ſich opferbereit 20 Jahre in den Dienſt der Feuerwehr geſtellt haben, und ſtets beſtrebt waren, Alles einzufetzen, wenn es gelte, des Nächſten Hab und Gut zu retten. Redner überreichte die Medaille au den 2. Hauptmann Ullrich von der 3. Comp., ſowie an die Feuerwehrleute Friede⸗ wald und Eiſenkrein von der Käferthaler Abtheilung, welche als 5. Compagnie der Mannheimer Ffreiwilligen Feuerwehr angegliebert worden iſt. Herr Bürgermeiſter Ritter ſchloß mit dem Wunſche, daß die Dekorirten auch fernerhin treue opferfreudige Mitglieder der Feuerwehr ſein mögen. 5 Herr Hauptmann Ullrich dankte im Namen der Ausgezeichneten der Stadt Mannheim für die Verleihung der Medaille. Herr Commandant Elz übergab hierauf das vom Verwaltungs⸗ rath der freiwilligen Feuerwehr für 12jährige treue Dienſtzeit geſtiftete Diplom folgenden Feuerwehrleuten: Konſtantin Dreher von der 3. Comp., Friedrich Engel von der 3. Comp., Philipp Müller von der 4. Comp., Nik. Müller von der 4. Comp. und Friedrich Eiſinger von der 5. Compagnie. Herr Fr. Engel dankte dem Verwaltungsrath der freiwilligen Feuerwehr und feierte ihn in einem Hoch, worauf Herr Elz mit einem Hoch auf die Dekorirten antwortete. Ein Schlußchor beendete die hübſche Feier. Dekorirung treuer Arbeiter. Im Anſchluß an den Akt der Auszeichnung von Feuerwehr⸗ leuten erfolgte die Ueberreichung des vom Großherzog von Baden für 30jährige treue Arbeitszeit in ein und demſelben Geſchäfte ge⸗ ſtifteten Ehrenzeichens. 16 Arbeiter wurden dieſer Auszeichnung zu Theil. Der Feier wohnten auch die Arbeitgeber der zu dekorirenden Arbeiter bei. Nachdem Herr Geh. Regierungsrath Pfiſterer ſich zunächſt die Arbeiter hatke vorſtellen laſſen, wobei er ſich mit jedem derſelben in der freunblichſten und liebenswürdigſten Weiſe unterhielt, wurde die Feier eröffnet durch den Geſang des Chores„Die Him⸗ mel rühmen des Gwigen Ehre“ ſeitens einer Abtheilung des Geſang⸗ Vereins der Mannheimer Portland⸗Cementfabrik unter Leitung des Herrn Muſiklehrers Pelliſier. Hr. Geh. Regierungsrath Pfiſte rer hielt ſodann an die zu De⸗ korirenden eine kurze Anſprache. Seit 3 Jahren beſtehe die ſchöne Einrichtung, an Arbeiter, welche 30 Jahre ununterbrochen in einem Geſchäfte thätig waren, eine vom Großherzog geſtiftete Medaille zu verleihen. Er(Redner) freue ſich, daß hier in Mannheim dieſe Ein⸗ richtung auf einen ſo außerordentlich fruchtbaren Boden gefallen iſt, daß hier an eine ſo große Anzahl treuer braver Arbeiter die Aus⸗ zeichnung verliehen werden kann. Herr Geheimer Regierungsrath Pfiſterer wies ſodann auf die Bedeutung der Induſtrie für das Blühen und Gedeihen unſerer Stadt und unſeres ganzen deutſchen Vaterlandes hin und auf die Nothwendigkeit, daß Arbeiter und Ar⸗ beitgeber harmoniſch zuſammenwirken, daß ihre Thätigkeit harmoniſch ineinander greift. Redner ſchloß mit einem Hoch auf den Groß⸗ herzog, ſeiner großen Freude Ausdruck gebend, daß unſerem Landes⸗ fürſten jetzt die volle Geſundheit zurückgegeben worden iſt nach den langen Tagen ſchwerer Erkrankung. Begeiſtert ſtimmten die Arbeiter in das Hoch ein. Die Medaille erhielten: 1. Gasarbeiter Theodor Kraft, 2. Jof. Lay(ſtädtiſches Gas⸗ und Waſſerwerk), 8. Joh. Lay, 4. Nikolaus Gwald(Gummi⸗ und Asbeſtfabrik), 5. Friedr. Löffel(Spiegel⸗ und Rahmenfabrik), 6. Franz Anton Rüth, 7. Michael Weller, 8. Joh. Wormer, 9. Paul Abel, 10. Peter Schmidt(Spiegel⸗ manufaktur Waldhof), 11. Wilh. Kluge(Maſchinenfabrik Mohr u. Federhaff), 12. Kapitän Ferd. Straßburger, 13. Arie Haa⸗ ſters(Mannheimer Dampfſchleppſchifffahrtsgeſellſchaft, 14. Platz⸗ meiſter Karl Joſ. Hartmann(Stälin u. Comp.), 15. Fuhrmann Adam Schreckenberger(Verein chemiſcher Fabriken), 16. Dan. Klein, Wallſtadt(Portland⸗Cementfabril). Herr Direktor Merz von der Mannheimer Portlandzementfabrik hielt ſodann folgende Anſprache: Meine werthgeſchätzten Veteranen der Arbeit! Mit der Euch ſoeben verliehenen Auszeichnung ehrt unſer er⸗ habener Landesfürſt die treue Arbeit, die Ihr im Verlauf von 30 und mehr Jahren unter manchmal ſehr ſchwierigen Verhältniſſen bethätigt habt. Auch wir, die wir berufen ſind, in Handel und Induſtrie, im Intereſſe unſeres Volkswohlſtandes Schulter an Schulter mit Euch zuſammen zu arbeiten, fühlen uns durch die Euch gewordene Ehrung mit geehrt und nehmen herzlichen Antheil an Eurer Freude. Wenn es etwas gibt, was unſere Freude trüben kann, ſo iſt es die bedauerliche Thatſache, daß ſich das Häuflein der Getreuen, die zu ehrenvoller Auszeichnung berufen ſind, von Jahr zu Jahr verringert. Es iſt dies leider die Folge der Unzufriedenheit, die heutigen Tages in weite Kreiſe Gurer Kameraden getragen wird und als deren erſte Folge der häufige Wechſel der Arbeitsſtätten und die Lockerung des bisher beſtandenen Zuſammengehörigkeits⸗Gefühls zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer erſcheint und die in letzter Linie zum Schaden unſerer heimiſchen Gütererzeugung und damit auch zum Schaden der Arbeiter ausfällt. Mögen indeſſen die heutigen Verhältniſſe in dieſer Beziehung ein noch ſo unerfreuliches Bild darbieten, ich glaube, wir dürfen Vertrauen zu dem geſunden Sinn unſeres Volkes haben und hoffen, daß derſelbe es nicht dulden wird, daß die Bewegung ſo weit geht, daß die Grundlagen unſerer indu⸗ ſtriellen Thätigkeit, ſpeziell im Wettbewerb mit dem Ausland, allzu ſehr erſchüttert werden. Ihr meine lieben dekorirten Freunde ſeid in allererſter Linie dazu berufen, durch Euer Vorbild und die Ein⸗ wirkung auf Eure Mitarbeiter dafür zu ſorgen, daß der Sinn für Treue und Ausdauer im Berufe bei denſelben nicht verloren geht und wir können nur wünſchen, daß Ihr noch recht lange bleibt was Ihr ſeid und was auch Eure Nachfolger werden follen: der ruhende Pol in der Erſcheinungen Flucht. Ich bitte nun die verehrten An⸗ weſenden unſeren Dank und unſere Hochachtung für die dekorirten Herren, unſere guten Wünſche für das fernere Wohlergehen der⸗ ſelben, dadurch zum Ausdruck zu bringen, daß Sie mit mir rufen: Unſere dekorirten Freunde ſie leben hoch! hoch! hoch! Im Namen der Dekokirten erſuchte Herr Friedrich Lö fel den Herrn Geh. Regierungsrath Pfiſterer, dem Großherzog ihren herzlichſten Dank zu übermitteln. Herr Löffel ſchloß ſeine Worte mit einem Hoch auf unſern Landesfürſten. Herrn Wormer dankte in ſchlichter Weiſe den Arbeitgebern und Direktoren und brachte ein Hoch auf ſie aus. Mit einem Schlußlied endete der erhebende Feier. 8 Das offizielle Feſteſſen fand im„Pfälzer Hof“ ſtatt und nahm um 1 Uhr ſeinen Anfang. Es betheiligten ſich zirka 150 Herren an dem Feſteſſen. Die Tafel⸗ muſik ſtellte die Kapelle Schwörer. Nach dem dritten Gang brachte Herr Geh. Oberregierungsrath Landeskommiſſär Frhr. von Rüdt den Trinkſpruch auf Se. Kgl. Hoheit den Großherzog aus, wobei er 55 ausführte: .!, Freudig bewegt werden wir heute allüberall, auf den Höhen des Schwarzwaldes und im Rheinthal feſt⸗ liche Veranſtaltungen ſehen, werden wir übecall hören und vernehmen, wie das Volk ſich aufrichtigen Herzens freut, daß der Fürſt des Landes am Beginn des 72. Lebensjahres die volle Kraſt und Geſundheit nach ſchwerer Erkrankung wieder gewonnen hat. Und wir werden in aklen Gauen des Landes, in der bedächtigen Sprachweiſe der Alemannen, wie im raſchen Redefluß des Pfälzers aus dem Herzen kommende Worte hören, welche bekunden die Ver⸗ ehrung unſeres Großherzogs. Das badiſche Volk weiß, was es an ſeinem Großherzog beſitzt. Die Vorzüge, welche ein Volk an ſeinem 150 beſonders hoch ſchätzt, hat das badiſche Volk an ſeinem Großherzog Friedrich in reichem Maße erprobt. Als dieſe Vorzüge möchte ich Ihnen nennen den freien Blick, mit welchem der über den Parteien ſtehende Fürſt die Dinge erkennt und feſtzuhalten weiß⸗ In beſonders ruhmvoller Weiſe hat unſer verehrter Großherzog den freien Blick in ſeiner edlen und ſelbſtloſen Mitarbeit zur Errichtung und zum Aufbau des mächtigen deutſchen Reiches bewieſen und nicht minder ruhmvoll iſt die Führung, welche ſeit Jahrzehnten die Regierung des Großherzogs von Baden in dem mächtigen Fortſchreiten des Volkes in allen Kultur⸗Aufgaben über⸗ nommen hat. Meine Herrn! Wir in Mannheim können uns jeden Tag und jede Stunde davon überzeugen, was eine weiſe Vor⸗ ausſicht und eine thatkräftige Führung leiſten kann. M..! Pflicht⸗ treue, welche in energiſcher unabläſſiger Arbeit das als richtig Er⸗ kannte der Verwirklichung entgegenzuführen beſtrebt iſt, hat ihre Wurzel im Herzen, in einem lauteren Gemüth. Dieſes lau⸗ tere Gemüth hat das Familienleben des Großherzogs zu einem ſo hervorragend edlen geſtaltet, daß unſer Großher⸗ zog allerwärts für alle Familienväter des Landes als Vor⸗ bild dienen kann. Dieſe warme Liebe zwiſchen ihm und dem Volk hat im Laufe der langen Regierung des Großherzogs ein Ver⸗ hältniß herbeigeführt, welches dem des Vaters einer großen weiten Familie ähnlich iſt. M..! In dieſem Lichte ſieht unſer badiſches Volk ſeinen Fürſten und deshalb meine Herren rufen alle Badener heute laut: Mögen dem gverehrten Großherzog noch viele Jahre des Glückes und der Geſundheit beſchieden ſein, möge ſeine ſegensreiche Regier⸗ ung noch recht lange dauern. Seine Kgl. Hoheit unſer Großherzog, er lebe hoch!! Der geiſt⸗ und ſchwungvolle Trinkſpruch machte einen tiefen Eindruck und das Hoch auf den Landesfürſten fand in der ganzen Feſtverſammlung freudigen und begeiſterten Wiederhall. Das Eſſen dauerte bis gegen 4 Uhr. Küche und Keller waren vorzüglich. 8.** * Die Schützen⸗Abtheilung des Militär⸗Vereins beging den geſtrigen Geburtstag unſeres Landesfürſten in feſtlicher Weiſe. Am Vormittag ſandte der Vorſitzende der Abtheilung, Herr Con⸗ rads, folgendes Telegramm an unſern Großherzog: An Se. Kgl. Hoheit den Großherzog Friedrich von Baden, Mainau.—— Die zur Ehrung Ew. Kgl. Hoheit Geburtsfeſtes heute zum Preisſchießen verſammelte Schützenabtheilung des Militärvereins Mannheim entbietet unterthänigſten Gruß und herzlichſt ergebene Glückwünſche im Sinne unſeres Wahlſpruches„Mit Herz und Hand für Fürſt und Vaterland“. Möge es uns noch recht viele Jahre vergönnt ſein, unſeres verehrten und innigſt geliebten Landesfürſten Geburtstag in gleicher Weiſe wie heute zu be⸗ gehen und beſeelt von dieſer Hoffnung läßt jubelnd ertönen: „Heil unſerm Fürſten Heil“. Die Schützenabtheilung des Militär⸗ Vereins Mannheim. Conrads, Oberſchützenmeiſter, N 4, 11. Am Nachmittag fand ſodann auf den Regiments⸗Schießſtänden im Käferthaler Walde ein Preisſchießen unter reger Betheiligung der Mitglieder ſtatt, für welches eine größere Anzahl ſehr ſchöner Preiſe ausgeſetzt war. Am Abend fanden ſich die Mitglieder nebſt ein⸗ geladenen Gäſten im Lokal der Abtheilung, dem ſchön geſchmücken oberen Saale der„Altbayeriſchen Bierhalle“ zu einem Feſtbankett zuſammen, um bei Muſikvorträgen und einigen trefflichen Anſprachen das Geburtsfeſt unſeres Landesfürſten in würdiger Weiſe zu be⸗ ſchließen. Nachdem Herr Oberſchützenmeiſter Conrads die An⸗ weſenden begrüßt, gedachte Herr Bezirksthierarzt Ulm in einer treff⸗ lichen Anſprache der Verdienſte unſeres Großherzogs, nicht allein um unſer engeres Heimathland, ſondern um das geſammte deutſche Vater⸗ land. Die Liebe und Verehrung, womit wir an unſerm Landes⸗ fürſten hängen, ſie werde weit über Badens Grenze hinaus getheilt, unſer Großherzog ſei heute der erſte Berather des deutſchen Katſers und erſt einer ſpäteren Zeit dürfte es vielleicht bekannt werden, welche Einwirkungen unſer Landesfürſt auf die Geſchicke des deutſchen Volkes gehabt habe. Nachdem Redner noch kurz auf das innige Familienleben unſeres Fürſten hingewieſen, ſchloß er mit dem Wunſche, daß es ihm noch recht lange vergönnt ſein möge, an der Spitze unſeres Landes zu ſtehen. Stürmiſch ſtimmten die Anweſenden in das zum Schluſſe ausgebrachte Hoch auf unſern Großherzog ein und ſtehend wurde die Volkshymne geſungen.— Herr Jäſchke toaſtirte auf das deutſche Vaterland, worauf unter Muſtkbegleitung „Deutſchland, Deutſchland über Alles“ geſungen wurde.— Herr Heldenſeelen. Roman von B. Riedel⸗Ahrens. (Nachbruck verbsten.) (FJortſetzung.) Rufh ſaß allein in der Wohnſtube, die Zeitung leſend, als das Mdchen ſi herausrief, ein Dienſtmann ſei da, der ſeine Botſchaft nur dem Fräulein ſelbſt ausrichten wollte. Ruth ging.„Sie wünſchen Fräulein Kayſer zu ſprechen, das „Jadwohl; unten auf der Straße, ungefähr vier Häuſer von hier Anks, ſteht eine Dame, die mich zu Ihnen ſchickt. Sie möchten doch ſo gut ſein und mal ſchnell zu ihr herunter kommen.“ „Die Dame nannte ihren Namen nicht?“ „Nein, ſie meinte, der thäte nichts zur Sache; ſie hätte blos große Eile.“ Der Mann grüßte höflich und entfernte ſich. Sollte es Leah ſein? Aber die würde doch direkt ins Haus angen ſein! Da durchfuhr Ruth ein Gedanke: ob vielleicht gar dau Lonny v. Winkler dort unten ſtand? Eilig nahm ſie Hut und zaletot und verließ kaum 5 Minuten ſpäter das Haus. In der Straße lag die Dunkelheit des nordiſchen Sommerabends, hier und dort brannte hinter den Fenſtern Licht, doch waren draußen die Gegenſtände noch deutlich zu erkennen; auf dem Bürgerſteige zogen einzelne Paſſanten ſchattenhaft vorüber. 800 2 7 plöglich ein Geſpenſt vor ihr aufgetaucht; an dem bezeichneten Platze eine ſchlanke Frauengeſtalt in grauem Regenmantel und hellem Strohhütchen, das Geſicht hinter einem Schleier verborgen— vnnh. „Ja, ich bin es, Fräulein Kayſer“, ſtieß ſie haſtig und aufgeregt Hervor; entſchuldigen Sie bitte das Manöver, aber ich wußte mir nicht anders zu helfen. Mir iſt es ſchlecht gegangen, miſerabel— man hat mich grauſam betrogen, oh, ſchändlich, ſchänblich!“ Raſchen Schrittes eilte Ruth vorwärts; da erſchrack ſie, als ſei Sie zitterte und richtete die funkelnden Augen ihres vor Scham, Verlegenheit und Angſt verzerrten Geſichtchens anklagend nach oben. „Ich erfuhr aus den Zeitungen von der heftigen Erkrankung meines Mannes, und von der Stunde an hatte ich keine Ruhe mehr. Du lieber Gott, ſagte ich mir unaufhörlich, wer wird ihn nun pflegen? Gott, wer handelt nicht gelegentlich unbeſonnen— ich habe meine Strafe dafür weg, ach, und was für eine Strafe! Liebe, gute, einzige Ruth,“ fuhr ſie dringender fort, ihre kleine behandſchuhte Rechte auf deren Arm legend,„ſagen Sie mir offen, wie redet mein armer lieber Ludwig über mich und die ganze fatale Geſchichte? Denken Sie, daß er ſich erweichen läßt und mir verzeiht? Ach, ich bin ja zu unglücklich; bitte, bitte, ſprechen Sie, was iſt Ihre Meinung?“ Ruth, noch ganz betroffen von der unerwarteten Begegnung, wußte nicht, was Heuchelei und Uebertreibung oder Wahrheit in dieſem Wortſchwall ſei; ein Gemiſch von Widerwillen und Mitleid hatte ſte ergriffen. „Das ſind viele Fragen auf einmal, gnädige Frau, und ich ſehe mich außer Stande, auch nur eine derſelben hinreichend zu beant⸗ worten; ich weiß nicht, was Ihr Herr Gemahl über Sie denkt, weil er niemals die Angelegenheit vor mir erwähnte.“ Hierauf hielt Lonnh es für angemeſſen, ſentimentale Saiten an⸗ zuſchlagen. „Dachte ich mir das doch; o, mein theurer Ludwig iſt ſo zart⸗ fühlend; lieber würde er ſterben, als ein Wort der Klage über ſeine arme Lonny äußern— ich müßte ſeine edle Denkungsart nicht genau kennen! Doch heimlich härmt er ſich deswegen um ſo heftiger, ſo ſehr, daß er erkrankte, und darum wollte ich auch nicht unangemeldet vor ihm erſcheinen— die Aufregung, und wäre es ſelbſt eine eee könnte einen Rückfall herbeiführen. Da hörte ich zufällig, daß Sie zu ſeiner Pflege hier ſind, und flehe Sie nun an, liebes Fräulein Ruth, ihn vorzubereiten, um dann mit mir zu überlegen, wie wir am zweckmäßigſten die Verſöhnung einleiten.“ 5 Lonnh ſchien die Verzeihung des Geheimraths als ſelbſtverſtänd⸗ lich zu betrachten; nach ihrer Anſicht brauchte ſie nur vor ihm zu erſcheinen, um ſofort wieder den Sieg über ſeine Herz davonzutragen. So peinlich Ruth indeſſen auch die ganze Angelegenheit war, blieb ihr doch nichts übrig, als dem dringenden Anliegen der Frau zu willfahren; hätte ſie es ausgeſchlagen, würde Lonny, die vor nichts zurückſchreckte, zweifellos ohne Weiteres perfönlich bis zu dem kaum Geneſenen vorgedrungen ſein. Zu weiteren Schlüſſen kam ſie berdies jetzt kaum. Lonnh ſprach, während ſie Beide dem Hauſe zuſchritten, unausgeſetzt lebhaft auf ſte ein; nur das eine empfand ſe voll quälender Ungewißheit: wit mag die Sache ſich geſtalten, verſöhnte er ſich mit dieſer Frau, die ſo leichtfertig ſeine und der Familie Ehre in den Staußb gezogen? Gleich darnach pochte ſie zaghaft an ſeine Thür; auf das Herein“ öffnete Ruth. Er ſaß auf dem Sopha, eine wollene Decke über den Knien, die Hände gefaltet, ein Bild beſchaulicher Ruhe; das Licht der Hängelampe ließ deutlich ſeine verfallenen Züge, die noch die Spuren der eben erſt überſtandenen Krankheit tragen, erkennen. „Eine Dame iſt da, die Sie ſprechen möchte, Herr Geheimrath.“ „Die Leute ſollten doch wiſſen, daß ich noch zu ſchwach bin, um mich mit Conſultationen um dieſe Zeit zu behelligen!“ „Es handelt ſich nicht um Ihren ärztlichen Rath,“ erwiderke Ruth unſicher, die Dame will erfahren, was ſie von Ihnen als Mann, als Gatte zu gewärtigen hat. Herr Geheimrath, Ihre Frau iſt wieder da.“ „Meine Frau?“ wiederholte er tonlos, ungläubig, mit ver⸗ zweifelndem Blick Ruth's Augen ſuchend, um in ihnen die Beſtäkigung des Unerhörten zu leſen. „Ja! Ja, Frau Lonny befindet ſich im blauen Salon.“ Er richtete ſich mühſam aus der halb liegenden Stellung auf. „So; und ſie wagt es wirklich, die Schwelle meines Hauſes zu betreten, die ſie entweihte? Sie glaubt in der That, daß ich ein⸗ willigen würde, ſie zu ſehen? Nun, da iſt die Schamloſigkeit denn doch ein wenig weit getrieben!“ rief er keuchend und ſtreckte abwehrend die geſpreigten Finger aus.„Sagen Sie ihr, Ruth, ſie ſolle ſich enk⸗ fernen, und zwar auf der Stelle, um ſich niemals wieder blicken zu laſſen! ſie ſolle zu ihrem Liebhaber gehen, der ſie natürlich verlaſſen hat, weil es ihr einfällt, ſich des betrogenen und entehrten Gatten zu erinnern! Sagen Sie ihr das, denn auf keinen Fall will ich die Pflichtvergeſſene ſehen oder gar ſprechen!“ (Jortſetzung folgt⸗ it. r⸗ n m m 9e 5. n 19 ht ie en M + r⸗ t⸗ 1⸗ re u⸗ zu 1 m v⸗ en en 155 e8 v⸗ g. en en en 10 ſe.„ Nae n, m N8 ne nd en e⸗ r⸗ . m er 'ſe N⸗ eeeeene —— —.—— 5 2 2 Mannheim, 10. September. General- Auzeiger. 25 2. Srre 25 5 Conrads gab ſodann das Reſuftaf der Preisbertheilung bekannk. Den Großherzogs⸗Preis, eine prachtvolle Pendule, errang Herr G Ph. Siben mit 99 Ringen; außer dieſem werthvollen Gegenſtande gelangten noch 16 Preiſe zur Vertheilung.— Muſikvorträge der Hauskapelle des Militär⸗Vereins und noch manch treffliche Anſprache machten den Abend zu einem ſehr genußreichen und verdient es alle Anerkennung, daß die Schützen⸗Abtheilung des Militär⸗Vereins eine ſo gelungene Feier des Geburtsfeſtes unſeres Großherzogs ver⸗ anſtaltete ***. * Karlsruhe, 9. Sept. In der Reſidenz wurde der Geburts⸗ tag des Landesfürſten in der herkömmlichen Weiſe begangen. Beim Feſtmahl der Beamten im Muſeum brachte Staatsminiſter Dr. Nokk folgenden Toaſt aus:„Weiſer Männer, die uns Wohl⸗ thaten ſpenden, ſollen wir an jedem Tag in dankbarer Verehrung ge⸗ denken! Heute feiern wir einmüthigen Sinns das Geburtsfeſt des Fürſten, der nach dem ſchönen Wort des amerikaniſchen Denkers die edelſte Weisheit in ſich trägt: die Weisheit der Menſchenliebe. Ein klanges köſtliches Leben liegt hinter unſerm erhabenen Landesherrn. Er hat in der That das Dichterwort wahr gemacht„von einer Arbeit dient die andere zum Erholen“. Für das deutſche Vaterland und die ſchöne Heimath hat Großherzog Friedrich allzeit die höchſten Kräfte eingeſetzt, ſelbſtlos und in jener Zuverſicht,„die Gott zum Begleiter hat“. In einem ſolchen Leben werden wir nicht alt, ſon⸗ dern jung. Gewaltiges hat der königliche Herr wirken ſshen und Hiebei Treue gehalten in deutſchem Sinne. Heute, da auch der macht⸗ volle Geiſt, der unſerm großen Kaiſer geholfen hat, das Reich zu gründen, von uns gegangen iſt, der Heros, deſſen Namen nicht unter⸗ gehen wird, ſo lange ein deutſcher Laut auf Erden erklingt, heute ſchaaren wir uns noch feſter um den Reichsfürſten, der zu aller Zeit, in Wort und That, um des Vaterlandes Größe und Wohlfahrt ſich gemüht hat und ſich mühen wird mit der ganzen Kraft ſeiner reichen Seele und ſeines von allem Kleinlichen abgewandten, durch die Fülle der Erfahrung getragenen ernſten Denkens. Die Zeit hat uns das Höchſte gebracht: das geeinte Vaterland und die eine neue Epoche einleitenden großen Gedanken der ſozialen Reform. Aber die ſchweren Kämpfe auf allen Gebieten warfen auch tiefe Schatten und ſſchienen manchesmal die Freude an der großen Zeit völlig zu trüben. Nicht unſerm allgeliebten Landesfürſten, der ſtets das alte Wort vich vergeſſe ſo gern“ im Herzen getragen. Er hat nie aufgehört, an ſein Volk zu glauben und nie geſchwankt in dem Vertrauen auf die herrlichſte und ſchönſte Entfaltung der zuſammengefaßten deutſchen Kräfte. Möge der Fürſt, den ein ganzes Volk verehrt, noch lange Jahre mit der hohen Kraft ſeiner Menſchenliebe des Guten Fülle verbreiten, beglücken, tröſten, ſchirmen, uns Allen ein hehres Vorbild ſſein! Zu ihm wollen wir aufſchauen im Kampfe des deutſchen Lebens und auf ſein geheiligtes Haupt herabflehen allen Segen, den der allmächtige Gott den Menſchen gewähren kann. Rufen Sie mit mir: Der hochſinnige Fürſt, von fruchtbarem Schaffen für ſein Land, der mildeſte, gütigſte Herrſcher, der deutſche Reichsfürſt ohne Wanken, der Vater ſeines dankbaren Volkes S. K. H. Großherzog Friedrich von Baden lebe hoch! hoch! hoch!“ Viele patriotiſche Bürger ſammelten ſich in den„Vier Jahreszeiten“ zu einem Feſtmahle, das durch zahlreiche Tiſchreden gewürzt wurde. Die Stadt war reich mit Fahnen geſchmückt. Aus dem Staatsdien t u wurde auf ſein Anſuche Schutzmann Karl Maier V. Neint Aun Wae *FJamilienausflug des Maunheimer nationalliberalen Vereins. Wir machen nochmals auf den morgen Sonntag, 11. Sept. ſtattfindenden Familienausflug des nationalliberalen Vereins nach Weinheim aufmerkſam. Der Extrazug, welcher die Theilnehmer an dem Feſte nach Weinheim bringt, fährt Mittags 2 Uhr von dem Bahnhof der Mannheim—Käferthal—Weinheimer Nebenbahn jen⸗ ſeits des Neckars ab. In Weinheim wird eine ſtarke Muſikkapelle die Feſttheilnehmer am Bahnhofe empfangen und nach dem Bock⸗ ſtahler'ſchen Etabliſſement geleiten. Bemerkt ſei noch, daß ſelbſt bei dem größten Andrang für Fahrgelegenheit unter allen Umſtänden geſorgt iſt. Unſere Parteifreunde und deren Familienangehörigen, welche ſich an dem Ausfluge betheiligen, werden ſicherlich einen recht vergnügten Nachmittag im Kreiſe von Gleichgeſinnten verleben. Der Fahrpreis beträgt für Hin⸗ und Rückfahrt 65 Pfg. pro Perſon. * Silberne Hochzeit. Morgen Sonntag, 11. September, feiert Herr Jakob Heiler, Weinhändler, mit ſeiner Ehefrau Louiſe, geb. Hägele, das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Möge es dem Jubelpaar Mieen ſein, dereinſt auch das Feſt der goldenen Hochzeit feiern zu *Auf der Sonne iſt ſoeben am Südoſtrande ein großer Fleck aufgegangen, der einen Durchmeſſer von etwa 9000 Meilen hat mit einem ſchwarzen Kern in der Mitte und deſſen Ausdehnung die der ganzen Erde um das Doppelte übertrifft. Bei der jetzt herrſchenden geringen Fleckenbildung auf der Sonne iſt die Erſcheinung um ſo guffallender, und man darf auf die weitere Entwicklung derſelben wenn der Fleck mehr in die Mitte der Scheibe gerückt SDSSSS= Buntes Feuilleton. Aeber die Anſchauungsarmuth der Großſtadtkinder machen die„Blätter für Knabenhandarbeit“ einige intereſſante Mit⸗ theilungen, aus denen hervorgeht, daß vielen der Kinder, die mit ſechs Jahren in die Schule kommen, einfach noch das Anſchauungsmaterial fehlt, das eine Grundbedingung für die heute in den Volksſchulen gepflegte Lehrmethode iſt. In dem Bericht heißt es:„Wenn man mit den zur Oſterzeit in die Schule eintretenden Kleinen die erſten Unterrichtsverſuche macht, treten Einem, neben geiſtig regen, eine große Anzahl ſolcher Schüler entgegen, von denen man annehmen möchte, ſie ſeien bis dahin blind und taub geweſen. Auch ſpäter, wo immer wieder an die als vorhanden vorausgeſetzten Anſchauungen der Kinder angeknüpft wird, macht man dieſe Wahrnehmung. Be⸗ ſonders den Kindern der Großſtädte mangelt es an ſolchen Naturan⸗ Garemgen, die die Grundlage unſeres geiſtigen Lebens bilden: an ahrnehmungen aus Wald und Feld, von Bergen, Thälern und Gewäſſern, von den einfachſten Beſchäftigungen der Menſchen u. ſ. w. So ergab ſich z. B. bei einer in mehreren Schulen Berlins veranſtal⸗ teten Prüfung, daß von ſämmtlichen gefragten Schülern von ſechs und mehr Jahren gegen 70 v. H. keine Vorſtellung von Sonnenaufgang und 54 v. H. von Sonnenuntergang beſaßen, daß 70 v. H. noch keinen Thau, 75 v. H. keinen lebendigen Haſen, 64 v. H. kein Eichhorn, 60 keinen Kuckuck, 82 v. H. keine Lerche gehört, 49 v. H. keinen Froſch, 53 p. H. keine Schnecke, 87 v. H. keine Birke, 59 v. H. kein Aehren⸗ feld, 66 v. H. kein Dorf, 67 v. H. keinen Berg und 89 v. H. keinen Fluß geſehen hatten. Mehrere Schüler wollten einen See geſehen haben, bei genauer Nachforſchung ergab ſich jedoch, daß ſie einen Fiſch⸗ behälter auf dem Marktplatze meinten. Einem Kinde aber, das ſo wenig Naturanſchauung mit zur Schule bringt, fehlt zum Theil die Grundlage, auf welcher der Unterricht ſein Vorſtellungsgebäude auf⸗ zurichten hat, es mangeln ihm wichtige, aus Einzelwahrnehmungen erſt hervorgehende Begriffe— es fehlt ihm, kurz geſagt, der Grund und Boden, auf dem die ganze ſpätere Bildung ruht. — Eine franzöſiſche Wette. Trotz aller Revanche⸗Wuth ſcheinen unſere chauviniſtiſchen Nachbarn jenſeits des Rheins den Sinn für Humor noch nicht verloren zu haben, wie die folgende Geſchichte be⸗ weiſt, die in franzöſiſchen Militärkreiſen die Runde macht.— Ein junger Offizier, Namens Verdier, verſtand es, wie der Hecht im Karpfenteiche, Leben in das ſtagnirende Daſein einer kleinen Garniſon⸗ ſtadt zu bringen. Seine Tollheiten waren die eines modernen Till Eulenſpiegels. Schließlich mochten ſeine drolligen Streiche ſeinem Oberſt, der dem flotten Offizier übrigens ſonſt gewogen war, etwas u bunt werden, und er entledigte ſich ſeiner, indem er die Verſetzung erdiers die Garniſon eines anderen Regiments zu veranlaſſen Bußte, vieleicht in dem guten Glauben, daß eine zeitweilige Luftver⸗ Zur Steigerung der Fleiſchpreiſe. Mit Rückſicht auf die durch di Abſpe uin 7 Grenze gegen die Vieheinfuhr eingetretene, nicht unbedeutende Steigerung der Fleiſchpreiſe, namenklich des Schweinefleiſches, follen, laut Beſchluß des Stadtraths, ebentaell in Gemeinſchaft mit den übrigen der Städteverorduung unterſtehenden Städten Schritte gethan werden, welche auf die Beſeitigung oder wenigſtens die Milderung des Einfuhrverbotes hinzielen. * Vortrag. Es wird uns geſchrieben: Wie verſchiedene Orts⸗ gruppen der deutſchen Friedensgeſellſchaft bereits in Verſammlun⸗ gen ꝛc. Stellung zu der internationalen„Frredensfrage“ ge⸗ nommen, ſo annoneirt auch die Ortsgruppe Mannheim einen Vortrag des beſtens bekannten Herrn Stadtpfarrers Umfried aus Stutt⸗ gart über das Thema:„Der ruſſiſche Abrüſtungsvor⸗ ſchlag.“ Dieſer Vortrag findet nächſten Donnerſtag, Abends ½,9 Uhr im Caſinoſaale ſtatt. Alle Intereſſenten— Damen und Herren— einerlei, ob ſie Mitglieder der Geſellſchaft ſind oder nicht, haben freien, d. h. une ntgeltlichen Zutritt. Da Herr Stadtpfarrer Umfried ſich als Schriftſteller einen ausgezeichneten Namen erworben hat und einer der eifrigſten und erfolgreichſten Förderer der Friedensgeſellſchaft iſt, ſo dürfen wir wohl allen Theil⸗ nehmern des Vortrags einen genußreichen Abend in Ausſicht ſtellen. * Der hieſige Verein für Naturheilkunde und Geſund⸗ heitspflege eröffnete geſtern ſeine Winterſaiſon mit einer gut be⸗ ſuchten Mitglieder⸗Verſammlung. In derſelben wurde das Vor⸗ trags⸗Programm für dieſen Winter feſtgeſetzt und wird hiermit be⸗ reits darauf aufmerkſam gemacht, daß am 24. Sept. ein öffentlicher Vortrag von Vater Simoni aus Steiermark abgehalten wird. Alles Nähere wird durch die Zeitungen bekannt gemacht werden. „Kaufmänniſcher Verein. An der Handelsſchule des Kauf⸗ männiſchen Vereins, die z. Zt. von ca. 270 Schülern beſucht wird, iſt vor Jahresfrift verſuchsweiſe eine Unterrichtsabtheilung, der ſog. Jahreskurs, in's Leben gerufen worden, die den Zweck verfolgt, die⸗ jenigen jungen Leute, welche nach Erwerbung des Berechtigungsſcheins zum Einjähr.⸗freiwilligen Dienſt in die kaufmännſche Lehre eintreten, in dem Zeitraum eines Jahres mit dem Wiſſenswertheſten aus dem Gebiet der kaufmänniſchen Unterrichtsfächer bekannt zu machen. Die Erwartungen, welche der Vorſtand des Vereins hinſichtlich der Frequenz und der Unterrichtserfolge an die Errichtung dieſes Lehr⸗ kurſes geknüpft hatte, ſind in erfreulicher Weiſe in Erfüllung gegangen, ſodaß nunmehr der Jahreskurs, der in 6 Stunden wöchentlich die Fächer: Rechnen, Buchführung, deutſche, franzöſiſche und engliſche Handelskorreſpondenz umfaßt, dem Organismus der Handelsſchule definitiv eingefügt worden iſt. Da mit Beginn des Winterſemeſters (15. September) der Jahreskurs wieder ſeinen Anfang nimmt, möchten wir nicht verſäumen, die betreffenden jungen Kaufleute nochmals be⸗ ſonders auf dieſe Einrichtung aufmerkſam zu machen, durch die ihnen Gelegenheit geboten wird, ſich während ihrer Lehrzeit in geeigneten Abendſtunden die für ihren Beruf erforderliche theoretiſche Fachaus⸗ bildung nach und nach anzueignen. „ Der Club der Sachſen und Thüringer veranſtaltet kommenden Sonntag, 11. Sept., einen Familien⸗Ausflug nach Schwetzingen, Hotel Haßler. Derſelbe verſpricht den getroffenen Veranſtaltungen nach ſeßr unterhaltend und genußreich zu werden, wie auch die Betheiligung, laut Anmeldungen, eine ſehr rege ſein dürfte. Die Abfahrt erfolgt Nachmittags 2 Uhr 2 Min. vom Haupt⸗ bahnhof per Lokalzug. Nach Eintreffen in Schwetzingen findet Zuſammenkunft im Hotel Haßler ſtatt, von wo aus um 3 Uhr ein Rundgang durch den Großh. Schloßgarten unternommen wird. Die⸗ jenigen Theilnehmer, welche ſich 2 Uhr 2 Min. nicht anſchließen können, benutzen den Lokalzug 3 Uhr 35 Min. und begeben ſich nach der Ankunft in Schwetzingen in's Hotel Haßler, wo präzis 5 Uhr die muſikaliſch⸗humoriſtiſche Unterhaltung mit darauf folgendem Tanz beginnt. Das uns vorliegende, ſehr reichhaltige Programm ſtellt einige ſehr vergnügte Stunden in Ausſicht, um ſo mehr, da die Namen der Mitwirkenden dafür bürgen, daß Tüchtiges geleiſtet wird. Auch unſerer tanzluſtigen Jugend wird in jeder Weiſe Rechnung getragen werden. Der Ausflug findet bei jeder Witterung ſtatt, bei ungünſtigem Wetter jedoch fällt der Schloßgartenbeſuch aus und beginnt dann die Tanzbeluſtigung ſofort. Die Rückfahrt erſolgt Abends 11 Uhr 4 Min. per Lokalzug. *Stadtpark. Heute Samſtag Abend von—11 Uhr Konzert. Morgen Sonntag findet das Konzert von ½5—½8 Uhr ſtatt. * Der Wettläufer Karl Gerhardt aus Hannover wird morgen Sonntag Abend 5 Uhr ſeine letzte Vyrſtellung auf dem Schloßplatze geben und zwar findet ein Wettlauf zwiſchen ihm und einem Pferde ſtatt.(Näheres ſiehe Inſerat). *Eiſenbahnunfall. Geſtern Nacht entgleiſte bei Wiesloch ein Güterzug. Vier Wagen wurden aus dem Geleiſe geworfen und theil⸗ weiſe zertrümmert; beide Hauptgeleiſe waren geſperrt. Der Nacht⸗ ſchnellzug No. 15 nach Baſel erlitt dadurch eine Stunde⸗Verſpätung und mußte von Heidelberg über Schwetzingen gefahren werden. Nach den Aufräumungsarbeiten konnten die Züge heute Morgen wieder verkehren. „Uufall. Am 8. September l. Js. Abends 8 Uhr trug ſich in der Flinkſchen Eiſengießerei ein Unfall zu. Dem Portier Konrad Winkler explodirte eine mit Ligorin gefüllte Lampe im Hofe, wobei dem 13 Jahre alten Albert Baner der linken Backen ziemlich ver⸗ brannt wurde, ſo daß derfelbe verbunden werden mußte. *Muthmaßliches Wetter am Sonntag, 11. Sept. Die Luft⸗ drucksvertheilung iſt in ganz Europa ſeit geſtern nicht verändert worden. Im hohen Nordweſten Europas liegt eine ſchwache Depreſ⸗ ſion, über dem ganzen Deutſchen Reich, der Schweiz und faſt ganz Oeſterreich ein Hochdruck von 765—768 mm. Unter dieſen Umſtänden änderung dieſem heilſam ſein würde. Der Ruf ſeiner Streiche und ſeines fabelhaften Glückes in Wetten war Verdier bereits in ſeine neue Garniſon vorausgeeilt. Die Offiziere des Regements, dem er zugetheilt wurde, an ihrer Spitze General., freute ſich über die Ankunft dieſes luſtigen Kameraden, von deſſen Anweſenheit ſie ſich nicht mit Unrecht, eine angenehme Abwechslung des eintönigen Dienſtes verſprachen. Sie veranſtalteten daher zu ſeinem Empfange ein feier⸗ liches Souper. Am Ende desſelben, als der Champagner in den Gläſern perlte, rief General.:„Iſt es wirklich wahr, Verdier, daß Sie jede Wette gewinnen?“„Ja wohl, Herr General!“„Parbleu, wie machen Sie das aber?“„O ſehr einfach! Ich wette nur, wenn ich meiner Sache ganz ſicher bin; außerdem bin ich Phyſiognomiler.“ „Sie ſind kein Phyſiognomiker? Eh bien, was leſen Sie jetzt zum Beiſpiel auf meinem Geſicht?“„Ich leſe darauf,“ erwiderte Verdier ſchlagfertig,„daß Ihre alte Wunde an der Seite wieder aufgebrochen iſt.“„Unſinn! Ich habe gar keine Wunde,“ polterte der General. „Aber“—„Kein Aber, wenn ich es Ihnen verſichere, mein junger Herr.“„Vielleicht will der Herr General nicht davon reden. Ein Duell—“„Teufel, Sie glauben mir nicht! Was wetten wire?“ „Die anweſenden Herren ſind Zeugen.“ Ohne ein Wort weiter zu verlieren beginnt der General ſich zu entkleiden; ſämmtliche Herren treten an ihn heran, betrachten ihn prüfend und erklären einſtimmig, daß an ſeinem Körper keine Spur von einer Schuß⸗ oder Hiebwunde zu finden ſei.„Sie haben Ihre Wette verloren, Verdier!“ ſagte der General triumphirend, während er ſich wieder ankleidete.„Diesmal in der That. Jeder Menſch kann ſich einmal irren. Hier ſind die fünf⸗ hundert Franken.“ Lachend ſteckte der General das Geld in die Taſche. Zu Hauſe angelangt ſchreibt er ſofort an ſeinen alten Freund und Kameraden, den Oberſt von Verdiers früherem Regiment:„Lieber Freund— die Geſchichte mit Verdiers Glück iſt reiner Humbug. So eben erſt hat er um fünfhundert Franken mit mir gewettet, daß ich eine Wunde in der Seite habe, und natürlich hat er verloren.“ Die Antwort kam umgehend zurück und lautete:„Deine Naivetät iſt wahr⸗ haft rührend! Dein Gewinnſt von fünfhundert Franken koſtet mich zweitauſend, um welche Summe Verdier am Tage vor ſeiner Abreiſe mit mir wettete, Du würdeſt am erſten Abend, den er mit Dir zu⸗ ſammen ſei, in Gegenwart ſämmtlicher Offiziere Deines Regiments das Hemd ausziehen und mir das Geſchehene ſelbſt mittheilen.“— Das lange Geſicht, das der General bei Empfang dieſes Briefes machte, kann man ſich vorſtellen! — Das rothe G. Zu den größten Seltenheiten auf dem Ge⸗ biete des Zeitungsweſens gehört wohl die Sammlung der Gazette“, welche im Jahre 1621 von Renandot gegründet wurde. Sie wurde durchweg mit ſchwarzen Typen gedruckt, bis auf eine einzige Num⸗ mer, die des 31. Dezember 1683, deren„G“ roth erglänzt. Im „Bull, du Bibl.“ erzählt nun der Marauis de Granges de Surgenes, wird ſich auch am Sonntag und Montag das Trockene, heitere fehr warme Wetter noch fortſetzen. Witterungsbeobachtung der meteorologiſchen Station Maunheim. — 2— Ss S 8 5 Datum Zeit 15 885 8 8 8 85 mm S 0— 85 9. Sept. Morg. 750758,8 15,8 N2 · 9.„ Mittg.•8757,4 27,6 S 2 9.„ Abds. 950756,5 19,6 ſtill 10.„ Morg. 7n%757 17,6 SSGE 4 öchfte Temperatur den 9. Sepk. + 27,8 iefſte 55 vom 9½/10. Sept. + 16,0 Pfalz, Beſſen und Almgebung. Darmſtadt, 8. Sept. Das Reiterſtandbild des Großherzogs Ludwig IV. von Heſſen, das für hier beſtimmt iſt, angefertigt von Profeſſor Schaper in Berlin, hat auf dem Werkplatz des Berliner Granitwerks Keſſel und Röhl Aufſtellung gefunden. Die ganze Höhe des Standbildes beträgt 8,77 Meter, wovon 4,25 Meter auf die Figur des Großherzogs entfallen. Der Sockel wurde von der vor⸗ genannten Firma in rothem ſchwediſchen Lyſekil⸗Granit ausgeführt: die Sockelſchicht iſt geſchliffeu, der Aufbau polirt. Das Denkmal ſelbſt zeigt den Großherzog in der kleinen Generalsuniform mit Mütze; er hält in ruhiger Haltung auf ſeinem edel gebauten Pferde; die Linke führt den Zügel, während die Rechte leicht auf die Hüfte geſetzt iſt. Auf dem gütigen bartumrahmten Antlitz liegt ein freund⸗ liches Lächeln, das die für die Rückſeite des Sockels beſtimmte In⸗ ſchrift:„Dem geliebten und gerechten Fürſten, dem tapferen Führer der heſſtſchen Truppen 1870—1871 ſein treues Heſſenland“ erklärlich macht. Die Vorderſeite des Sockels trägt über den Worten „Ludwig IV.“ einen Broncefries aus Lorbeerblättern, der in der Mitte durch den heſſiſchen Wappen getheilt wird; darüber ruht auf einem Kiſſen die Krone. Um die anderen drei Seiten zieht ſich ein ſchwach ſtiliſtrter Fries von Fichtenzweigen und ⸗Zapfen. Das Denkmal wurde in der Gladenbeck'ſchen Broncegießerei gegoffen und wird am 16, d. ſeinem Beſtimmungsorte zugeführt. „ Mainz, 9. Sept. Ein römiſcher Sarg wurde bei den Erd⸗ arbeiten auf dem Friedhof aufgedeckt; ſowohl der Sarg, als auch die darin gefundenen Gläſer waren in Trümmer zerfallen. Die Stücke wurden nach dem Muſeum verbracht, um dort eventuell wie⸗ der zuſammengeſtellt zu werden. * Canuſtatt, 9. Sept. Heute verſtarb hier ein um die indu⸗ ſtrielle Entwicklung des Landes ſehr verdienter Bürger, der Kommer⸗ zienrath Louis Elſas, Begründer und Seniorchef der Firmen Elſas u. Co. in Cannſtatt⸗Murrhardt und Gebr. Elſas in Cannſtatt. Er erfreute fich allgemeinen Anſehens und bekleidete zahlreiche Ehren⸗ ämter, ſo war er Mitglied der Oberkirchenbehörde und gehörte viele Jahre der Stuttgarter Handels⸗ und Gewerbekammer, ſowie dem Gemeinderath und Bürgerausſchuß von Cannſtatt an. * Interlaken, 9. Sept. Der 190 Mann ſtarke Männergeſang⸗ verein von Freiburg, der auf einer Konzertreiſe begriffen iſt, konzer⸗ tirte geſtern Abend mit großem Erfolge im hieſigen Kurfaal und paſſirte bei prachtvollem Wetter heute die Wengernalp. Bei einem Bankett auf der kleinen Scheideck wurden Toaſte auf den Großherzog von Baden ausgebracht, Auch wurde ein Huldigungstelegramm an denſelben abgeſandt, Erute⸗ und Marktberichte. Obſt. Freinsheim, 9. Sept. Vorgeſtern wurden mehrere Waggons Zwetſchen an der hieſigen Station verladen. Die Wagare geht zumeiſt nach Köln, Düſſeldorf und in andere norddeutſche Städte. Bezahlt werden für den Centner 6,75—7 Mark. Jockgrim, 9. Sept. Seit der letzten Woche herrſcht hier ein reger Verkehr mit dem Verkauf von Zwetſchen. Ein Händler von Minfeld kauft ſte hier und in der Nachbarſchaft in großer Meuge zuſammen. Er zahlt für den Centner 3,50 M. Die Zwetſchen wer⸗ den von hier aus mit Wägen nach Minfeld befördert, von wo ſie dann nach Paris verſchickt werden. Je grüner die Zwetſchen ſind, deſto lieber iſt es dem Käufer. Wein. Maikammers⸗ Alſterweiler, 9. Sept. Während noch im Frühjahre die 96er Weine zu Herbſtpreiſen abgegeben wur⸗ den, waren ſie in den letzten Wochen, in Folge der ungünſtigen Herbſt⸗ ausſichten, eine geſuchte Sorte, in Folge deſſen dieſelben auch im Preiſe geſtiegen ſind und finden mehrere Poſten Naturweine hier und in Alſterweiler zu 250 und 260 M. per 1000 Liter willige Nehmer. Auch in Edesheim ging ein größerer Poſten 96er zu 240 und 259 M. in feſte Hände über. 97er Weine, welche anfangs zu 280 M. noch zu bekommen waren, ſind ebenfalls im Preiſe geſtiegen, Sport. Radreunen. Wie bereits mitgetheilt, ſind die Nennungen zum morgigen Herbſtrennen auf dem Sportsplatz ſehr zahlreich ein⸗ gelaufen und finden wir unter den gemeldeten 138 Rennfahrern daß er in dem betreffenden Exemplar der Bibliothske nationale ein Zettelchen gefunden habe, auf dem in alterthümlicher Schrift zu leſen ſtand, daß ein Mann erlauſcht hätte, man wolle den König vergiften. Der Mann theilte dem Könige das Komplott mit, nannte ſich aber nicht, da er keine Belohnung wünſchte, ſondern erbat ſich als einzige Gnade, zum Zeichen daß der König gerettet ſei, einen rothen Buchſtaben in der 9 Der König ließ die Verräther feſtnehmen und am 31. Dezember beſagtes rothes„G“ in die „Gazette“ einrücken. — Die Trüffel war bereits im Alterthum ein geſchätzter Lecker⸗ biſſen. Catillo, ein excentriſcher römiſcher Trüffelfreund, bewahrte, um den Genuß bei ſeinen häufigen Trüffelmahlzeiten zu erhöhen, außer dieſer Zeit ſeine Zunge ſtets mit einer dünnen Haut, wie ein Meſſer in dem Jutteral. — Der Mokka⸗Kaffee iſt längſt eine Mythe geworden; es gibt keinen mehr. Die einſt große und glänzende Stadt Mokka in Arabien enthält nach dem Bericht eines italieniſchen Konſularagenten nur noch an vierzig elende Hütten, die von eireg vierhundert armen Leuten bewohnt werden. Der Hafen iſt verſandet, und die Kaffeeplantagen ſind verwildert. Die Hälfte allen Kaffees, der jetzt auf der Erde produzirt wird, ſtammt aus Braſilien, ein Viertel aus Java, Ceylon und Zentralamerika, und das letzte Viertel aus vielen anderen Ländern. In Belgien wird verhältnißmäßig unter allen europäiſchen Ländern am meiſten Kaffe getrunken, am wenigſten in Rußland, das ebenſo wie England den Thee vorzieht. — Ein Verbrecheralbum eigener Art exiſtirt in Ehina; dort müſſen die Vagabunden ihren Daumen mit Ruß beſchmieren und auf Papier abdrücken, das ſorgfältig aufbewahrt wird. Ein Geſicht, ſagt der Chineſe, verändert ſich im Lauf der Jahre, oder es läßt ſich bis zur Unkenntlichkeit verſtellen; aber der Daumen nicht. — Der Cylinderhut dient in arabiſchen Schulen als Stra für unartige Kinder; einen Cylinderhut aufſetzen zu müſſen, iſt ſie die beſchämendſte Züchtigung. —. Altheſſiſche Hausſprüche. Die Gewerbeausſtellung in Butz⸗ bach(Oberheſſen), die während ihrer verhältnißmäßig kurzen Dauer ſteigende Beachtung erregt hat, wies auch ein altheſſiſches Bauern⸗ haus auf. Man konnte da mancherlei merkwürdigen Hausrath ſehen; ſo eine— Flohfalle, über deren Gebrauch das aus dem Jahre 1739 ſtammende„Galante und kurioſe Frauenzimmerlexikon“ Auffchluß gibt. Ueber der Hausthür aber iſt zu leſen: 5 „Wenn jeder wollt' vor ſeiner Thüre kehren laſſen, Könnt' ſo viel Staub nicht wirbeln auf der Straßen.“ Und ein anderer Hausſpruch ſagte: „Dein Haus iſt ſchön, So Dir's gefällt; Nach ihrem Urtel Frag' nit lang' die Welt.“ A. Selte. Geueral Anzeiger. Männheim) 10, Septewber“ Biele bekannte, in der Sportswelt geſchätzte Namen. Neben Oskar Breitling, Guſtav Freudenberg, dem alten unermüblichen Herty, Meiſterfahrer Kornpointner, Rucker, Kanna⸗ müller⸗München, Dirrheimer⸗Straßburg, Duill-⸗Gießen, finden wir den Franzoſen Bocquillon, die Italiener Boggio, Deroſſi, Ciſotti und Fornaſerie, welche mit den vielen einheimiſchen Kräften um die Siegespalme ringen werden. Sämmt⸗ liche Rennen ſind derart beſetzt, daß Vorläufe ſtattfinden müſſen und werden durch Ausſcheiden der minderwerthigen Fahrer die Haupt⸗ Entſcheidungsläufe umſo interſſanter werden. Auch dieſesmal dürfte ſich das Hauptintereſſe auf das 10 Kilometer⸗Hauptfahren kongentriren. Das Rennen wird mit Schrittmacher gefahren und dürfte hauztſächlich dadurch die Spannung auf die Spitze getrieben werden, 0 Freudenberg wiederum über Kannamüller triumphiren wird. Sehr zu rechnen werden Beide mit Bocquillon, Ciſotti, Schlüter⸗Dortmund, Dorfmüller⸗Köln und dem zähen Herty haben. Ueberraſchungen ſind keineswegs ausgeſchloſſen. Die alten Sports⸗ freunde aus den 8ber Jahren werden einen in früherer Zeit in eim immer gern geſehenen Sportsmen, den alten Joſef Göbel⸗Mainz, den das Rennfieber aufs Neue gepackt, kommenden Sonntag auf der Rennbahn begrüßen können. Die beiden Mehrſitzer⸗ fahren ſind ſowohl von den Herrenfahrern als Berufsfahrern mehr wie genügend beſetzt. Dadurch, daß Vorgabe gegeben werden muß, wird das beſte Tandempaar Breitling⸗Freudenberg, die bekanntlich den großen Berliner Preis(e 1000) gegen Mündner⸗Beckers ge⸗ wonnen, valke Gelegenheit haben, ihr ganzes Können zu zeigen. Die Ausſichten ſind überaus günſtig und kann nur empfohlen werden, das Meeting, das eines der intereſſanteſten zu werden verſpricht, das ſe abgehalten wurde, zu beſuchen. Hoffentlich hält das ſchöne Wetter, Damit das großartig beſetzte Rennen einen günſtigen und ungeſtörten Verlauf nehmen kann, Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Großh. Badiſches Hof⸗ und National⸗Theater in Maunheim. Figaros Hochzeit. Als biesmalige Feſtvorſtellung zu Großherzogs Geburtstag war„Figgros Hochzeit“ auserſehen, und unſer Theater konnte mit der ſehr ſchön verlaufenen Wiedergabe dieſes entzückenden muſikali⸗ ſit Luſtſpiels alle Ehre einlegen. Es war wirklich eine Feſtvor⸗ ellung, an der man ſeine Freude haben konnte. Das Zuſammen⸗ piel war beſſer als wir es von früheren Aufführungen des neuein⸗ ſtudirten und neuinſcenirten Figaro in Erinnerung haben, in den Einzelleiſtungen war mancher Fortſchritt zu konſtatiren, alle Mit⸗ wirkenden ſeßten unter Herrn Hofkapellmeiſter Langers Leitung, die den friſchen und vornehmen Zug dieſer Vorſtellung zu erhalten And zu beleben wußte, ihre beſten Kräfte ein. Zu unſerem bisherigen Figarvenfemble, in welchem ſich Herr Kromer als vortrefflicher Figaro von rühmenswerther muſtkaliſcher und darſtelleriſcher Ge⸗ wandiheit, Frau Fiora als muntere Suſanne(eine ihrer beſten Rollen), Frl. Heinol als gute Vertreterin der Gräfin neben dem anmuthigen Cherubin des Frl. Hübſch und neben dem mit charak⸗ keriſtiſcher Komitk repräſentirten Intrigantenpaar Bartolo und Baſtlio der Herren Marx und Rüdiger auszeichnen, worin auch die Hleineren Rollen des Antonio(Herr Starke) und der Barberina Her Wagnet) befriedigend beſetzt ſind, traten geſtern als Neu⸗ nge Herr Mohwinke! als Graf Almaviva und Frl. Kofler als Marzelline. Dieſe beiden Künſtler, die wir jetzt ſchon zu den beſten Aequiſttionen des neuen Theaterjahres zählen dürſen, gereichten dem Enſemble zur Zierde und Stüze. Herrn Mohwinkels Graf war elegant geſpielt und ſchön geſungen, Frl. Koflers große und warme Stimme kam beſonders den Enſembleſätzen zu ſtatten. Die Neubeſetzung des Don Curzio durch Herrn Er! iſt ebenfalls u begrüßen. Wenn ſich die erſten Aufführungen unſerer Bühne in neuen Saiſon, die übrigens ein Abonnemenk geitigte, ſo ſtark wie nie zuvor, auf dem Gebiet des Schauſpiels wie der Oper 8 überaus günſtig anließen und der Kritik kaum zu Einwänden Gelegenheit bucen⸗ ſo haben wir für dieſe erfreuliche Thatſache einerſeits mannig⸗ che Verbeſſerungen in den Perſonalverhältniſſen und andererſeits einen lobenswerthen künſtleriſchen Eifer, der nach den Ferien mit riſcher Kraft einſetzte und günſtige Erfolge errang, als Grund zu ezeichnen. Dem Wunſche aber müſſen wir bei dieſer Gelegenheit Ausdruck geben, daß dieſer Eifer nicht erkalten oder verflachen möge, damit ſich unſere Bühne unter den jetzigen günſtigen Verhältniſſen, bei dem unter ihrer jetzigen Leitung wieder befeſtigten Intereſſe und Zutrauen des Publikums auf dem nunmehr errungenen Boden der iſtungsfähigkeit erhalten und zu höheren Stufen e nne. Le 5 T. W. In der permanenten Ausſtellung des Knuſtvereins ſind nen ausgeſtellt: Otto Propheter:„Bildniß des Herrn Prof. F. .,.“; Aug. Dieffenbacher:„Der kleine Pakient“; H. V. 5 Friſche:„Waldlandſchaft“; Hermann Hendrich:„Die Meerfei“, 2Die Gralsburg“,„Jafner“,„Die Fee in der Feldſchlucht“,„Sommer⸗ tag“,„Siegfried Idyll“. Das Müuchener Schauſpielhaus wurde unter Direktion Stollberg mit Hirſchfelds Mütter“ erfolgreich wiedereröffnet. Eine vortreffliche Leiſtung bot Frau Ida Müller als Marie Weil. Ju der Vorſtellung von Wounode Mogarethe, die morgen ee ſingt Heuriette Dima, bisher am Nürnberger Stadt⸗ eater, die als Erſatz für Frau Sorger engagirt wurde, die Mar⸗ garethe als Antrittsrolle, Herr Moſel zum erſten Mal den Me⸗ Phiſto und Frl. Kofler die Martha Schwertlein. Tagesneuigkeiten. — Swbei Giſenbahnunfälle werden aus der Rheinpro⸗ vinz gemeldet. Auf dem Bahnhofe Sourbrodt(Reg. Aachen) ent⸗ ee ſieben Güterwagen, die theilweiſe beſchädigt wurden. nſchen wurden nicht verletzt. Vor der Station St. Goarshauſen ſftießen ein Perſonenzug und ein Güterzug zuſammen; zwei Paſſa⸗ giere wurden ſchwer, vier leicht verletzt, der Materialſchaden iſt Bering. — Ein engliſcher Tourkſt, Namens Hold, der in Mon⸗ kara bei Siders wohnte, wird ſeit einer Woche vermißt. Man glaubt, er ſei abgeſtürzt. Nach Meldungen aus Bad Salzſchlirf iſt dort ein Feuer ausgebrochen, das das Poſtamt zerſtörte und die Kirche bedröht. Nach einer ſpäteren Meldung ſoll die Hälfte des Ortes in Flammen ſtehen. Bei Kötgen in Anhalt wurde ein ſechszehnjähriges Kindermädchen, welches ſeine in einem benachbarten Horfe wohnen⸗ den Eltern beſuchen wollte, ermordet im Ziethebach aufgefunden. Neneſr Nachtichten und Alegtammr. Die kretiſchen Wirren. London, 9. Sept. Nach den neueſten Schätzungen ſollen „Times“ zufolge in Candig 800 Ehriſten ermordet ſein. Die Stadt, heißt es jetzt, wurde von den Baſchibozuks und den kür⸗ — 8 Soldaten geplündert. Alle neueren Berichte ſtimmen darin Aberein, daß das Betragen der kürkiſchen Truppen ſchändlich geweſen ſei. Man ſah ſie auf den engliſchen Oberſten Reid feuern. Ob die kürkiſchen Beamten und die unter ihrem Befehl ſtehenden Truppen lle Mitſchuldige oder thätige Theilnehmer waren, berührt die die ruſſiſche Einladung zur Konferenz anzunehmen. Die England zugefügte Unbill gibt uns das Recht, darauf zu be⸗ ſtehen, daß ſofort Maßregeln ergriffen werden, um eine Wiederholung der Vorgänge unmöglich zu machen. Ohne Zweifel wird die Ord⸗ nung raſch wiederhergeſtellt werden. Wir können jedoch nicht abſehen, wie ihre Aufrechterhaltung als dauernd möglich betrachtet werden kann, ſo lange die türkiſchen Truppen Candia und andere Städte beſetzt halten. Auch der„Standard“ meldet aus Candia, 600 bis 700 Chriſten würden vermißt. Es ſei feſtgeſtellt worden, daß alle das engliſche Lager umgebenden Häuſer mit Schießſcharten verſehen und verbarrikadirt waren. Daraus ginge klar hervor, daß der Aus⸗ bruch vorher geplant war. Von dieſen Häuſern ſei der Angriff er⸗ öffnet worden. Alle das Blutbad überlebenden Chriſten verſicher⸗ ten, daß die Mordarbeit hauptſächlich das Werk türkiſcher Soldaten war. Edhem Paſcha müſſe von dem Augenblick an, da der erſte Schuß fiel, gewußt haben, was vorging, falls er nicht ſogar das Complott ſelbſt angeſtiftet habe. Konſtantinopel, 8. Sept. Nach einer Meldung aus Kreta nahmen die Mohamedaner Beſitz von Candig. Edhem Paſcha, der Kommandant von Kandia, hat die Autorität über die Mohamedaner verloren. Die Verluſte und Opfer der Civilbevöl⸗ kerung ſind noch nicht bekannt, aber jedenfalls ſehr groß. Die Lage iſt ſehr ernſt, da man befürchtet, daß die Unruhen ſich auch auf Rethymo und andere Hafenſtädte ausdehnen könnten. Der ruſſiſche Admiral Serydlow ſoll Truppenverſtärkungen und Kriegsſchiffe dringend verlangt haben. Das Exekutivkomitee rich⸗ tete an die Admiräle das Erſuchen, die Chriſten bewaffnen zu dürfen, da es ſonſt für die Folgen nicht gut ſtehen könnte.— Der Brand in Kandia dauerte geſtern noch an. Der engliſche Be⸗ fehlshaber beſchoß die Stadt neuerdings. Die aus Malta ein⸗ getroffenen 250 Mann Truppen konnten nicht in die Stadt ge⸗ langen. Rom, 9. Sept. Das in Neapel ſtehende 2. Bataillon des 49. Infanterieregiments hat Bofehl erhalten, ſofort nach Kreta abzugehen. Kanea, 9. Sept. Dem Vernehmen nach erklärten die Ad⸗ miräle auf die Vorſtellungen des Exekutivkomites der Aufſtändiſchen, ſie würden itzeen Regierungen die deſtnitive Löſung der Frage durch die Entferniclg der türkiſchen Truppen und die Ernennung eines Gouverneurs anempfehlen. Oeynhauſen, 9. Sept. Das 10. Korps wurde vom 7. zurückgeworfen. Der Kaiſer kehrte um 1 Uhr hierher zurück. Peſt, 9. Sept. Nach beifälliger Aufnahme des Expoſées des Finanzminiſters ſetzte das Abgeordnetenhaus die Berathung über den Antrag des Miniſterpräſtdenten betreffend die Tages⸗ ordnung fort. Zwiſchenfälle kamen nicht vor. Peſt, 9. Sept. Der Finanzminiſter Dr. v. Lukacs legte den Staatsvoranſchlag für das Jahr 1899 vor. Derſelbe weiſt an ordentlichen Ausgaben fl. 460,005,399, an ordentlichen Ein⸗ nahmen fl. 482,464,087 auf. Paris, 9. Sept. Eine Note der„Agence Havas“ beſagt: Um den angeblichen, auswärtigen Blättern enlehnten Behaup⸗ tungen ein für alle Mal ein Ende zu machen, ſind wir zu der Erklärung ermächtigt, daß von keiner fremden Regierung irgend welche Mittheilung oder irgend welcher Schritt hinſichklich der Dreyfusangelegenheit bei der franzöſiſchen Regierung gemacht worden iſt. Haag, 9. Sept. Die beiden Königinnen ſind heute gegen Mittag hier eingetroffen und mit derſelben Feierlichkeit wie in Amſterdam empfangen worden. Sie wurden auf der Fahrt durch die reich geſchmückte Stadt von einer gewaltigen Menſchen⸗ menge lebhaft begrüßt. Am Nachmittag findet in der Kirche ein feierlicher Gottesdienſt ſtatt. Madrid, 9. Sept. Der„Liberal“ glaubt, nach der vor⸗ ausſichtlich nächſte Woche erfolgenden Annahme des Geſetzes über die Veröffentlichung der Sitzungsprotokolle der Kammer werde das Miniſterſum Sagaſta zurücktreten. Der Sturz der Regie⸗ rung werde die Auflöſung der Partei Sagaſtas und eine Neubil⸗ dung der Parteien herbeiführen. Mailand, 9. Sept. Dem Genueſer„Secolo“ wird aus Buenos⸗Aires telegraphirt, daß die Spannung zwiſchen Argen⸗ tinien und Chile in den letzten Tagen wieder zugenommen habe. Die Verhandlungen über die Feſtſetzung der Grenze beider Län⸗ der begegnen ſtets neuen Schwierigkeifen, ſodaß die Hoffnung auf eine gütliche Beilegung des Streites faſt geſchwunden ſei. Argentinien betreibe daher fieberhaft ſeine Seerüſtungen, die be⸗ reits ziemlich vollendet ſeien. London, 9. Sept. Nach einer Meldung der„Times“ aus Newyork von geſtern beſtätigte der zur Zeit dork weilende Mini⸗ ſter Chamberlain einem Vertreter des„Newhork Herald“, daß von England und Deutſchland ein Abkommen unterzeichnet ſei, daß es ſich aber um kein Offenſip⸗ oder Defenſivbündniß handle. Was die Kundgebung des ruſſiſchen Kaiſers betreffe, ſo meinte Chamberlain, der Kafſer ſei eine durchaus aufrichtige Natur, ſei aber ein Träumer. Die Heere Europas könnten allerdings auf⸗ gelöſt werden, aber nicht vor der endgiltigen Löſung der Orient⸗ frage. Von der angeblich engliſch⸗ruſſiſchen Verſtändigung be⸗ züglich Chinas, erklärte Chamberlain, er wiſſe von nichts. London, 9. Sept. Es heißt, daß England Portugal 80 Millionen Pfund leiht. England erhält dafür Mozämbique, pachtet Lorenzo Marques und die Delagoabai. Außerdem erhält es eine Flottenſtation bei Liſſabon. Portugal verpflichtet ſich, ſtets 20,000 Mann Truppen für England bereit zu halten, gleichviel wann und wo ſie gebraucht werden.— Nach einer Mel⸗ dung aus Shanghai iſt außer Li Hung Tſchang auch der ebenfalls ſehr ruſſenfreundliche erſte Mandſchu⸗Direktor der Staatsreve⸗ nuen Chingkſin aus dem Tſungli⸗Hamen entfernt worden.— Der Vorſchlag des Zaren in Betreff der Abrüſtung ſcheint eine ausgedehnte Friedensbewegung in England zur Folge zu haben. In Birmingham will der dortige Lordmahor eine große Bürger⸗ berſammlung einberufen, welche die Regierung auffordern ſoll, „Dail Chroniele“ ſchlägt vor, daß in allen Kirchen Englands Aſten aufgelegt werden ſollen, wo ſich die Theilnehmer am Gottesdienſt als Befürworter des Vorſchlags einzeichnen können. Daſſelbe Blatt will auch wiſſen, daß in London, in der meiſt zu relt⸗ gibſen Meetings dienenden Exeter Hall, eine große Verfammlung einberufen werden wird.(Frkf..) Akthen, 9. Sept. Die Senatoren und Deputirten der bas⸗ kiſchen Provinzen lenkten die Aufmerkſamkeit der Regierung auf die Propaganda, die baskiſche Separatiſten im Lande unter der Benutzung der Gutgläubigkeit der Bauern treiben, um die Un⸗ abhängigkeit der baskiſchen Provinzen zu erlangen. Akhen, 9. Sept. 126 kretiſche Flüchtlinge kamen vo Kandiga im Piräus an, darunter zahlreiche Verwundete Di⸗ Flüchtlinge erzählen, daß bei dem Gemetzel in Kandia 204 Perſo nen umkamen. Kanea, 9 Sept. Die griechiſche Regierung wandte ſich telegraphiſch an das Exekutivkomitee und erſuchte dieſes, ſeinen ganzen Einfluß geltend zu machen, um Streitigkeiten zwiſcher beiden Parteien zu vermeiden. Unter den Trümmern wurden wei⸗ tere 21 Leichen von Chriſten hervorgezogen. Waſhington, 9. Sept. Der ſtellvertretende Schatz⸗ ſekretär Moore ſtellte es in Abrede, daß Deutſchland gegen die Frankreich gemäß dem zwiſchen Frankreich und den Vereinigten Stagaten abgeſchloſſenen Reciprocitätsvertrage zugeſtandene Tarifermäßigung Einſpruch erhoben habe. Moore beſtritt aber nicht, daß Deutſchland die Vortheile irgendwelcher Frankreich zu⸗ geſtandener Ermäßigungen ebenfalls beanſpruchen und erhalten könne, wenn ihm daran liege, gleichfalls ein Reciprocitäts⸗ abkommen auf ähnlicher Grundlage mit den Vereinigten Staa⸗ ten abzuſchließen, und es ſei Grund, anzunehmen, daß dieſes Er⸗ gebniß binnen wenigen Monaten erzielt werde, * ** (Privat⸗Telegramme des„Geueral⸗ Anzeigers.)“ Berlin, 10. Sept. Der„Lokal.⸗Anz.“ meldet aus Lon⸗ don: Der in Portsmouth eingetroffene Dampfer„Knarwatew“ berichtet, daß er im Kanal mit dem Dampfer„Laudano“, welcher von Hamburg nach Weſtafrika unterwegs war, kollidirte. Der „Laudano“ ſank. Die Paſſagiere und Mannſchaften desſelben wurden gerettet.— Bei Berwick an der ſchottiſchen Küſte ſchei⸗ terte ein Hamburger Viermaſter auf der Fahrt nach Edinburg. Aus Sosnopice meldet dasſelbe Blatt: Der Zigeuner Popa iſt als der zweite am Morde der zwei Mädchen im Schierakowitzer Walde bei Gleiwitz betheiligter Verbrecher verhaftet worden. Havanna, 9. Sept. Der Correſpondent des Blattes „Impareial“ iſt verhaftet worden. Mannheimer Handelsblatt. Maunheimer Getreidemarkt vom 9. Septbr. Bei anhaltend guter Frage bleibt die Stimmung feſt. Preiſe per Tonne eik Rotter⸗ dam: Saxonska M. 183—140, Kanſas pr. Verſchiffung M. 181, September⸗Verſch. M. 128, Redwinter pr. Verſchiffung M. 132, September⸗Berſchiſfung M. 124½, Plata M. 138—145. Ruſſiſcher Roggen M. 100, Weſternroggen M. 100. Mais mixed 74, Donau⸗ Mais M. 76. Futtergerſte M. 81—84. Weißer amerik. Hafer M. 805 Ruſſiſcher Mittelhafer M. 101, Prima ruſſiſcher Hafer M. 110 is 120. Frankfurter Effekten⸗ Soeietät vom 9, Septbr. Oeſterreich. Kreditaktien 302 ¼, Deutſche Bank 202.70, Banque Ottomane 110.60, Berliner Bank 116.90, Oeſterr.⸗Ungar. Staatsbahn 298 ½, Northern 77.20, Zproz. Portugieſen 23.90, Spanier 41, 5 proz. Argentinier 88.70, 4½ proz. do. innere 72, do. äußere 74.50, 6 proz. Buenos 35.90, 6 proz. Mexikaner 97.40, 3 proz. do. 24.40. Harpener 177.50, Hibernig 194.80, Laura 210,20, Bochumer 222.20, Oberſchleſ. Eiſen 144.80, Concordia 245.50, Sürther Maſchinenfabrik 111.80, La Veloce 73.50, Nürnbg.⸗ Fürther Straßenb. 281.90, Friedr. Hütte 141.50. Gotthard⸗Aktien 142, Schweizer Central 147.90, Schweizer Nordorſt 106,70, Schweizer Union 77.50, Jura⸗Simplon 91.20, 5 proz. Italiener 92.50. Biehmarkt in Mannheim vom 7. Septbr.(Amtlicher Be⸗ richt der Direktion.) Es wurde bezahlt für 50 Ko. Schlachtgewicht: 212 Kälber; a) feinſte Maſt⸗(Vollm.⸗Maſt) und beſte Saugkälber 76—78., b) mittlerxe Maſt⸗ und gute Saugkälber 73—76 M. c) ge⸗ ringe Saugkälber 00—00., d) ältere gering genährte(Freſſer) 00—00 M. 1 Schafe: a) Maſtlämmer und jüngere Maſthammel 00—00., b) ältere Maſthammel 00—00., e) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzſchafe) 00—50 M. 456 Schweine: a) vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1¼ Jahren 67—68., b) fleiſchige 00—00., c) gering entwickelte 00—00., d) Sauen und Eber 00—00 M. Es wurde bezahlt für das Stück: 00 Luxuspferde: 000—0000., 00 Arbeitspferde: 000/%000., 00 Pferde zum Schlach⸗ ten: 00—00., 00 Milchkühe: 000—000., 395 Ferkel: —17., 0 Zicklein: 00—00 M.— Zicken: 000—-000 M. Zuf. 1064 Stück. Handel; Mittelmäßig, Neſpyork, 9. Sept. Schlußnotirungen: 8. 9. . 9. Weizen Juli——— Mais Dezember 34%¼% 35%½ Weizen Auguſt—— Mais Mai 377⁵ 37ʃ Weizen September 67½ 69—Kaſſee Juli Weizen Dezember 65%¾ 657¾] Kaffee Auguſt—— Weizen Mai 67¼ 68½ Kaffee September.45.40 Mais Juni——— Kaffee Dezember.70.70 Mais Juli———Kaffee März.—.95 Mais September 84¼ 85— Chieago, 9. S Acdnetuneen Weizen September 63— 63¼ Mais Dezember 30— 30¼ Weizen Dezember 60 62— Schmalz Sept..—.90 Mais September 30— 30¼ Schmalz Dez..05.98 Maunheimer Hafen⸗Gerkehr vom 7. Septbr. 1 fenbezirk v. Schiffer eb. Kap, N Kommt von Ladung Etr. Maher Carolus Duisburg Kohlen 11000 Etbert Rheinfels 2 Rotterdam 20000 Winter Fae Je Ruhrort 7 16000 Klöppner Bater Jahn Hochfeld 15 17600 „Stachelhaus Arminius 5 80 1100⁰ Waſſerſtandsnachrichten vom Monat September. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 5. 6. J 7. S8. 9. 10. Bemerkungenz Konſtauns J3,86 5,1.80 Waldshut.„2,36 2,36 2,35 2,81 2,29 2,17 Hüningen„. I1,98 1,97 1,96 1,93 Abds. 6 U. Kehl J2,65 2,612,60 2,58 2,55 2,58 N. 6 U. Lauterburg 33,65 3,56 3,58 3,51 3,48 Abds. 6 U. Maxzaun„ 33,68 3,62 3,608,56 3,53 8,50 2 U. Germersheim„„ 3,63 3,513,46 3,43 3,40.- P. 1 U Mannheim...,44 3,34 8,27 3,23 3,20 3,16 Mgs. 72 U. Mainz„„ 11,10 1,04 0,98 0,94 0,91.-P. 12 U. Bingen„„„ II,65 1,62 1,52 1,49 10 N Kaub.„I85 1,811,771,711,681,66 2.. Koblenz„ 88 1,961,92 1,86 1,82 10 U. Köln. 1 1,84 1,80.69 1,68 2 U. Nuhrort„ ,87 1, 1,20 1,19 9 U. vom Neckar: Maunheim J,46 3,36 8,30 8,25 3,24 3,18 7 n. Heilbroun 40,60 0,85 0,60 0,58 0,50 0,48 7 B. — Schuaken, Potthämmek, Negen Fliegen, Schwaben, Ruſſen und Wanzen kauft nur„Lahr's Dalma“. Es tödtet in 10 Minuten alle Fliegen im Zimmer. Nicht giftig. Hunderte von Daukſchreiben. Nur allein ächt zu haben in verſiegelten Flaſchen zu 15—30 und 50 Pfg. Staubbeutel 15 Pfg. in Mannheim in der Drogerie zum Waldhorn, D 38, 1. Harry Meyer, Medizinaldrogerie zum rothen Kreuz. 66444 Lage⸗ die jetzt den Mächten aufgedrängt wird, nicht weſentlich. Foulard-Seide 9s 5u. — bis Mk..85 5. 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Der Kaufmann Wilhelm Horn in Mannheim, Prozeßbevollmächtigter; Rechts⸗ anwalt Dr. Wittmer hier, klagt gegen den Kaufmann Haus Bitzethum, früher zu Mann⸗ heim, jetzt an unbekannten Orten abweſend, im Wechſelverfahren unter der Behauptung, daß d Kläger am 6. Juli l. den Beklagten einen W 135 Mk.— zahlbar am 2. Auguſt J. J3.— gezogen, welchen der Beklagte acceptirt, am Verfalltag aber auf Vorzeigen nicht einge⸗ löſt habe, mit dem Antrage auf koſtenfällige Verurtheilung des Beklagten auf Zahlung von 135 Mk. nebſt 6% Zinſen ſeit 2. Auguſt 1898 und s M. 35 Pf. Proteſtkoſten und Speſen, ſowie % Propiſion. 71037 Der Kläger ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsſtreits vor das Großher⸗ zogliche Amtsgericht zu Mann⸗ heim, Abth. 1II. auf Mittwoch. 9. Novbr. 1898, Vormittags 9 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zuſtellung wird dieſer Auszug er Klage bekannt gemacht. Manühelm 6. Septbr. 1898. Mohr⸗ Gerichtsſchreiber des Großh. Amtsgerichts. Konkursverfahren. Nr. 42944. Das Konkursver⸗ fahren über das Bermögen des Spezereihändlers Carl Lämmer⸗ mann in Mannheim wurde nach Abhaltung des Schlußtermins und erfolgter Schlußverthetlung durch Beſchluß Gr. Amtsgerichts Abtheilung 5 hierſelbſt vom 2. ds. Mts. aufgehob 71120 Mannheim, 8. nuhe Sept. 1898. Gerichtsſchreiber Groſth. Amtsgerichts: Mohr. Vergebung von 2— 2 Sielbau⸗Arbeiten. No. 28796. Die Ausführnug 70914 155,00 m Backſteinſiele, Profil 0,70 41,25 m, 412,00 m Steinzeugrohrſiele don 30 em Lichtweite in der VIII.,., XVI. und XVII. Quer⸗ ſtraße der Neckargärten, einſchließ⸗ lich Spezialbauten ſoll öffentlich vergeben werden. Die Zeichnungen und Beding⸗ ungen liegen auf dem Tiefbau⸗ amt Litern u 5,—9 zur Einſicht auf und können Ange⸗ bolsformulare und Maſſenver⸗ zei e gegen gebührenfreie Einſendung von einer Mark von dort bezogen werden. 2 ote ſind verſiegelt und mit entſprechender Aufſchrift verſehen dem Tiefbanamt bis zum Saneſtag, 1. Oktober 1898 Vormittags 11 uhr einzuliefern, woſelbſt die Eröff⸗ nung der eingelaufenen Ange⸗ bote in Gegenwart der etwa er⸗ ſchieuenen Bieter ſtattfinden wird. Nach Eröfſnung der Verdings⸗ verhandlung eingehende Ange⸗ bote werden nicht mehr ange⸗ nommen. Zuſchlagsfriſt: 6 Wochen. Mannheim, 5. Septbr. 1898. Tiefbauamt. Abtheilung Sielbau: Berger. Verſteigerung. Mittwoch, 21. Sept. 1898 und die darauffolgenden Werk⸗ tage, Nachmittags von 2 Uhr an, werden im hieſigen ſtädtiſchen Leihhauſe die verfallenen Pfänder des Jahres 1897 Lit A Nr. 21179 bis mit Nr. 24954, Lit. 8 Nr. 24088 bis mit No. 28405, welche am 20. ds. Mts. nicht ausge⸗ löſt find, gegen Baarzahlung e verſteigert. 70985 „Die Uhren, Gold⸗ und Silber⸗ pfänder kommen Freitag, den 23. ds. Mts., Nachmittags zum Ausgebot. Mannheim, den 5. Sept. 1898. Die Leihhausverwaltung⸗ Hekauntmachung. Die Abnahme des ausge⸗ lagerten 0 aus etwa 1000 Strohſäcken ſoll am 71029 Mittwoch, 21. Sept. ds. Is., VBormittags 11 Uhr im Geſchäftszimmer der unter⸗ zeichneten Verwaltung, X 1, 4, vergeben, auch können die dies⸗ bezüglichen Bedingungen daſelbſt 8 werden. annheim, 8. Septbr. 1898. Mönigliche Garniſon⸗Verwaltung. Wir verfehlen nicht, die ver⸗ ehrlichen Konſumenten hiermit ergebenſt einzuladen, ſich ihren edarf an Gag⸗Kokes durch krützzeitige Beſtellung— brieflich oder kelephoniſch bei unſerem, Faufmänniſchen Bu⸗ zeau H 7, 2 oder dem, Neuen Gaswerk(Lindenhaf)““— ern wollem. el großen Andrang der zu Beginn des önnen wir eine Gewähr für prompte Lieferung nicht übernehmen und müſſen unſerer⸗ 15— daran feſthalten, daß die e nur in der Reihenfolge 2 Linlaufs Erledigung 8 Muen 3 68078 Wir machen darauf aufmerk⸗ ſam, daß die auf 1. September fälligen Ackerpachtzinſen ſpä⸗ teſtens 8 Tage nach der Fällig⸗ keit bei Vermeiden der porge⸗ ſchriebenen Beitreibung anher zu entrichten ſind. 7096g Männheim, 7. Sept. 1898. Stadtkaſſe: Röderer. Bekauntmachung. Wir haben beſchloſſen, auch in dieſem Jahre für die hohen Felertage im Ballhauſe einen 1 Betſagl einzurichten. Der Beſuch des Gottesdienſtes daſelbſt ſteht, ſoweit der Raum es geſtattet, ſowohl den Erwachſenen, wie auch der Jugend frei. Das Recht auf einen feſten Platz wird jedoch nur durch Vorzeigung einer auf unſerer Kanzlei F 1, 2 gelöſten Eintritts⸗ karte nach feſtgeſetzten Taxen begründet. 70188 Mannheim, 31. Auguſt 1898. Der Synagogenrath A. B arto g. Bekauntmachung. Um einer Ueberfüllung vorzu⸗ beugen, haben wir beſchloſſen, daß an den hohen Feiertagen d. Js. zum Gottesdienſt in der Haupt⸗ und Claus ⸗Synagoge nur die Inhaber feſter Plätze Einlaß häben. 70187 Mannheim, 31. Auguſt 1898. Der Synagogenrath J..: A. Parkog. Fahrniſſe⸗Verſteigerung. Aus dem Nachlaſſe der 1 Sprachlehrerin Fräulein Pauline Mogg hier verſteigere ich in deren Wohnung ct 7, 37, 2. Etage am Ne; 10. Sept. 1898, Nachm. 2 Uhr beginnend öffentlich gegen Baarzahlung: Unterbetten, Pülwe, Kiſſen, Regulgtor, 1 Chiffonier, Schreib⸗ tiſch, Pfeilerſchränkchen, Skühle, Commode, Canapee, Küchen⸗ ſchränkchen, 2 thür. Schrank u. A. mehr. 70967 Ferner wird verſteigert aus dem Nachlaß der Dr. Götz Ehe⸗ frau herrührend, 1 filberver⸗ goldete Damenkette, 5 Tiſch⸗ kücher, 1 Damaſt Tafeltuch mitt⸗ lerer Größe, 1 groß Tafeltuch, 30 Stück Serviekten, Vorhang mit Gallerie, 1 paar weiße Vor⸗ hänge, 1 pagr Wollvorhänge, 1 Store und Gallerie, Linoleum. Mannheim 7. Septbr. 1898. Karl Becker, Waiſenrichter, Aufträge, freiwilliger Verſteiger⸗ 9 5 betrefſend, werden mög⸗ lichſt prompt beſorgt. Liegenſchaftsverſteigerung In Folge richterlicher Verfüg⸗ ung wird am 70989 Samſtag, den 8. Okt. 189g, Nachmittags ½38 Uhr auf dem Rathhauſe zu Mann⸗ heim dienachbeſchriebenen Liegen⸗ ſchaften des Johaun Jacob Schneider, KaufmanninMann⸗ heim öſſentlich zu Eigenthum verſteigert. Der endgiltige Zu⸗ ſchlag erfolgt, wenn der Schätz⸗ Ungspreis erreicht wird. Die übrigen Verſtelgerungsgedinge können beim Unterzeichneten ein⸗ geſehen werden. 5 Beſchreibung der Liegenſchaft. Das dreiſtöckige Wohnhaus dahler Litra K 2 Nr. 29 ſammt Seitenbau und liegenſchaftlicher Zugehör im Maaße von eireg 171 qu geſchätzt zu 40190 Mark. Mannheim, den 1. Sept. 1899. Der Vollſtreckungsbeamte: Großh. Notar Knecht. Ategenſchaftsverſteigerung In Folge richterlicher Ver⸗ fügung wird am Montag, 12. Sept. 1898 Nachm. ½3 Uhr die nachbeſchriebene Liegenſchaft des Wirths Georg Adam Ried dahier öffentlich zu Eigenthum verſteigert. Der endgiltige Zu⸗ ſchlag erfolgt, wenn der Schätzungspreis erreicht wird. Die übrigen Verſteigerungs⸗ gebinge können beim Ufterzeich⸗ neten eingeſehen werden. Beſchreibung der Liegenſchaft. Das Wohnhaus(Eckhaus) Literg H 5, Nr. 12 dahier nebſt Seiten⸗ lügel und liegenſchaftl. Zugedbr im Anſchlage von 60,000 Mark. Mannheim, 2. Auguſt 1898. Der Vollſtreckungsbeamte. Großh. Notar. Knecht. Ohmdgrasverſteigerung Das diesjährige Ihmdgras von den Rrchendt. Wieſen auf den Gemarkungen Brühl mit Rohrhof, Edingen, Schwetzingen und Seckenheim im Maaße von 54 h. 22 a. 66 ꝗqm. wird am Donnerſtag, 15. Sept. 189g, Bormittags 9 Uhr, im Tanzſaal des Gaſthauſes „zum Pflug“ in Brühl loos⸗ weiſe öſfentlich 190 8 70855 Nähere Nuskunftertheilen Wie⸗ ſenaufſeher Jünger in Ketſch und Wieſenſchütz Schumm in Brühl. Mannheim, 2. Sept. 1899. Gvangeliſche Collektur. Sebend friſche Hekkfiſche er Pfund 25 Pfg⸗ ſoeben eingetroſſen. 71078 Carl Müller, 68669 A ee Eude Juli 1898. Dirertien der ſtädt. Gas⸗ d, Madarwerke. R 3, 10 und B 6, 6 Bekannten die ergebene M3 No. 9 eröffnen werde. — 8 80 0 68 5 8 außer Abonnement. beſtens empfohlen. Geſchäfts⸗Aebernahme. Einem verehrlichen Publikum, werther Nachbarſchaft, Freunden und Mittheilung, daß ich am Samſtag, den 10. September die nen hergerichteten Lokalitäten „Zum Scheffeleck“ mit Freiconcert der Kapelle Petermann Prima Lagerbier aus der Edinger Actien⸗Brauerei vormals Gräfl. v. Oberndorff'ſchen Brauerei. Reine Weine, guten Mittags⸗ und Abendtiſch in und Kalte und warme Speiſen zu jeder Tageszeit, Jaufmerkſame Bedienung. Gleichzeitig halte meine Nebenlocalitäten für Vereine Hochachtungsvollſt Valentin Elsishans. Secggssssssssesssssssse 71151 M 3 No. 9 SSasesssssesesse Heffeutliche Verſeigerung. Im Auftrage des Herrn Rechs⸗ anwalts Dr. Weingart hier werde ich gemäß Art. 343 des Allg. deutſch..⸗G.⸗ZB. 71129 Montag, den 12. d.., Mittags 12 Uhr im Börſenlokgle hier, E 6, 1 148245 Kg. Hafer White Chipped Oats Nr. II. aus Schiff„Juſtine,“ lagernd im Lagerhauſe der Mannheimer Lagerhausgeſellſchaft hier, zahl⸗ bar netto Caſſa gegen Aushän⸗ igung der Einlagerungsheſchei⸗ nigung nach aufliegendem Muſter verſteigern. Die Wgare wixrd unverzollt oit Mannheim verſtelgert. Die Auslade⸗ und Lagerſpeſen gehen auffechnung desSteigerers Mannheim, 9. Septbr. 1898. Hildebrandt, Gerichtsvollzieher, Gontardpl. 9. Jwangsnerſteigerung. Montag, 12. Sept. 1898, Nachmittags 2 Uhr, werde ich hier im Verſteigerungs⸗ focal Q 4, 5 gegen baare Zahlung im Vollſtreckungswege öfſentlich verſteigern: 71137 1 br. Nipsgarnitur, 1 Vertikov, Schreibtiſche, Ovaltiſche, 1Divan, Nähmaſchinen, Kommoden, Spie⸗ 90 Waſchkommoden u. Nacht⸗ 0 e mit und ohne Marmor⸗ platten, Kanapees, 1 Syenitſtein, 1 Granitſäule, 1 Pfandſchein, 1 Ruheſeſſel, Chiffonniere, Schränke 2 Pianino, 1 Pfeilerſchränkchen, 120 Fl. Weiß⸗ u. 100 Fl. Roth⸗ wein, 2 Bildertafeln. Mannheim, 10. Sept. 1898. Hibſchenberger, Gerichtsvollzieher. Verſteigerungs⸗ Bekauntmachung. Mittwoch, 28. Sept. 1898, Nachmittags 2 uhr, zu Oppau in der Wirthſchaft „zum Löwen“ bei Adam Wik⸗ lerſinn 7090 werden durch Philipp Theobald, kgl, bayer Notar in Frankenthal, in gerichtlichem Auftrage erbthei⸗ lungshalber zu eigen verſteigert: Gemarkung Mannheim. 1. Lgbch. No, 6044—45a 80 am Acker im Kalthorſt auf der Frie⸗ ſenheimer Inſel neben Georg Kle⸗ ber II. und Joh. Weisbrod III. 2. Igbch. No. 6224—11a 61 qm Wieſe und Wald im Weidenſchlag auf der Frleſenheimer Inſel ne⸗ ben Jakob Weisbrod III. und Georg Müller. Bien en ſind die Kinder und Nachkommen der zu Oppau wohnhaft geweſenen und verleb⸗ ten Magaretha geb. Weisbrod, gewerbloſen Wittwe von Philipp Pfiſterer, als; 1. Phil. Pfiſterer; Bierbrauereibeſitzer inSeckenheim wohnhaft; 2. Hermann Pſiſterer, ledig und gewerblos, in Secken, heim domieilirt. Derſelbe hat den gen. Bierbrauereibeſitzer Phil. Pfiſterer zum Vormund und den Auguſt Hoerner, Lanbwirth, in Seckenheim wohnhaft,zumGegen⸗ vormund. 3. Johannes Pfiſterer, Dekonom, in Rirchheim bei Hei⸗ delberg wohnhaft, und 4. Eliſe Pfiſterer, gewerbloſe Ehefrau von Johaun gen. Jean Weisbrod, GButspächter auf dem Straßen⸗ heimer Hof, Gemeinde Heddes⸗ heim in Baden wohnhaft. Der Zuſchlag erfolgt ſo leich bei der Berſieigerung endgillig. Die weiteren Verſteigerungs⸗ bedingungen liegen beim Notar zur Einſicht auf, auch wird Ab⸗ ſchrift derſelben auf Antrag und auf Koſten des Antragſtellers ertheilt. Frankenthal, 5. Sept. 1898. Der Amtsverweſer des kgl. Notars Theobald: Baum. Stets friſch 9 usgeſucht beſte Café 8 5 von Mk..— an das Pfund empfehlen 53787 Mebrüder Bbert G 8. 14. Zwangs⸗Herſteigerung. Montag, den 12. September, Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q 4, 5⸗ im Vollſtreckungswege: 1 neuer Tapezierwagen, 1 Faß (3 Ztr.) Leindl, 4 Säcke Pfeifen⸗ erde, 1 Kaune Copollack, Ameri⸗ kanerſtuhl,Büchergeſtell, Schränke, Kommoden, Bilder, Pfeiler⸗ ſchränke, Anrichte mit Tellerbrett, Tiſche, Haarkette mit Schieber und Medaillon, Nähmaſchine, Divan, Kanapee, Rauchtiſch, Weinſerviee, goldene Damenuhrkette, Waſch⸗ kommode mit Marmorplatte u. Spiegelaufſatz, Nachttiſch mit dto., Vertikow, Spiegelſchrank, Polſterſtühle, Stühle mit Rohr⸗ ſite und Rohrlehnen, Vor⸗ hänge, Tiſche, Käfig Bodenteppich, 17 Bände Konverſationslerikon⸗ Staffelei, Schreibliſch, Regulg⸗ teur, Spiegel, Polſtergarnitur, Chiffonier, 1 Klavier und Son⸗ ſtiges gegen Baarzahlung 14 87505 lich verſteigern. 711⁴ Mannheim, 10. Sept. 1898. Futterer Gerichtsvollzieher P 3, 3½. Sängerbund. Heute Samſtag Abend, 9 Uhr Zuſammenkunft im Lolal. Mannheimer Liedertafel Samstag, 10. September, 71047 Abends ½9 Uhr: Weder begian der Geſaugproben. Näheres durch Rundſchreiben. Shütten-Geſelſchaft. 8Sonntag, den 11. September Kranzſchießen guf Feld⸗ und Staupſcheibe. Anfalig 2 Uhr. Ende 6 Uhr. 71127 Der Vorſtaud. Arb.⸗ Jollb, Nerein, , Montag, 12. ds. Mis. Verſammlung, wichtige Beſprechung. Gleichzeitig theilen wir unſern Mitgliedern mit, daß die Bib⸗ liothek wieder geöffnet iſt. Um zahlreiche Betheiligung 71098 bittet: Der Borſtand. Nerein der Naſſaner NCmmREelra. Sonntag, den 11. ds. Mts., Bormittags 11 uhr Geueral⸗Nerſammlung im Lokal. Die Tagesorduung umfaßt Rechnüngs⸗Ablage und Vor⸗ ſtands⸗Wahl. Es wird noch erinnert, daß jedes nicht ſtatütariſch 9 975 tretene Mitglied bis zu dieſer Verſammlung ſeinen Verpflicht⸗ ungen nachkommen muß. 70973 Der Vorſtand. Mk. 12— 15000 auf II. Hypothek à 50% auf utes Object von pünktlichem Naa 90 geſucht. Offert. unt. Nr. 70528 an die Expedition. Rerm. Hauer, Tafel⸗Krebſe Suppen⸗Krebſe Släufelchen Zuander Seezungen 20. Alkred Hrabowski, 7 Schell ſiſche Cabljau Bärſch Schollen Rothzungen empfiehlt 11161 Louis Lochert, R I, I, am Markt. 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Nachmittags 2 Uhr Chriſtenlehre. Herr Kirchenrath Greiner. Abends 6 Uhr Predigt. Herr Stadtvikar Doerr. Lutherkirche. Morgens halb 10 Uhr Predigt. Herr Stadtpfarrer Simon. orgens halb 11 Uhr Chriſtenlehre. Herr Stadtpfarrer Simon. Friedenskirche. Morgens halb 10 Uhr Predigt. Herr Stadtpfarrer von Schöpffer. Morgens 11 Uhr Chriſten⸗ lehre. Herr Stadtpfarrer von S er. Diakoniſſenhauskapelle. orgens halb ½11 Uhr Predigt. Herr Pfarrer Achtnich. Stadtmiſſion Tuaugeliſches Vereinshaus, K 2, 10. Sonntagg 11 Uhr Sonntagsſchule, Na 8 N bauungsſtunde. Herk Pfarrer Achtnich. ühr Abends frauenderein. Moutag Abends 8“ 15 Bibelſtunde deß Männer⸗ und Jünglingsvereing. Herr Stadtvikar Proß. ienſtag, Abends 8½ Uhr, Bibelſtunde der Jugendabthei⸗ lung des Mittwoch Abends 3½ Uhr Allgemeine Bibelſtunde. Heer Stadtmiſſionar Sen Dounerſtag Abends 8 Uhr Freitag Abeuds 89 Uhr Probe des Geſangchors„Zion.“ Traitteurſtraße 19. Sonntag Morgens 8 Uhr Sonntägsſchule, Abends 81½ Uhr Allgemeine Bihelſtunde. Herr Stadtmiſſtonar Kehrberger. Freitag Abends 3½ Uhr Allgemeine Bibelſtunde. Jedermann iſt freundlichſt eingeladen. Aathsliſche Gemeinde. Laurentiuskirche, Neckarvorſtadt. Samſtag, 10. Sept. Beichtgelegenheit von Mittags 4 Uhr an. Abends? Uhr Roſenkranz.— Sonntag, 11. Septbe. Beichtgelegenheit von Chriſtenlehre. ½3 Uhr Vesper. Morgens 6 Uhr an. 7 Uhr Frühmeſſe. ½9 Uhr Sing⸗ meſſe mit Predigt. ½10 Uhr Predigt und Amt. 2 Uhe Altkatholiſche Gemeinde. Sonntag, den 11. Septbr. Morgens 10 Uhr. Goltesdieng 71192 Ex⸗ General⸗Anzeiger? Mannheim, 10. September. 6. Seite: ————PPVP——————— 13 irmfahrib Kunst- E. Imbach, Schifmfabfik, rasse Modebazar engl. Sgbn- U. Sonnenschlme. 2 Gr. Had. Hof⸗ U. alionaltheater in Mannheim. Samſtag, 10. September 1898. I. Vorstellung ausser Abonnement. Feſt⸗Vorſtellung zur Feier des Geburtsfeſtes Sr. Kgl. Hoheit des Großherzogs Friedrich von Baden. Ouverture„Leichte Cavallerie“ von Fr. v. Suppeé Dirigent: Herr Orcheſterdirektor Schuſter. SrSISS Gebichtet von Hans Godek.— Geſprochen von Frl. Liſſl. E Krieg im Frieden. Luſtſpiel in 5 Akten von G. v. Moſer und Franz von Schönthan. Regie: Herr Jacobi. eee,,, athilde, ſeine Fran Aun ſahe Geelef 8 gnes Hiller, ihre Geſellſchafterin. Deel Stadtrah elen, Herr Tietſch. Frl. v. Rothenberg. erl. Burger a. G. 155 Wittels. Herr Jacobi. Frau Jacobi. 295««„5„„„„„„ %„%„„ Sophie, deſſen Frau 8 Aig, ſeine Lochteee„Frl. Breiſch. von Sonnenfels, General 5 Ernſt. Kurt von Folgen, Lieutenant, deſſen Adjutant rr Senger. Ernſt Schäfer, JC0 555 Porth. Lieutenant von Reif⸗Reiflingen Herr Kökert. Paul Hofmeiſter, Apotheker 55 Löſch. 9 Her Hildebrandt. Nanz Konneci, Burſche bei Folgen 85 Herr Eichrodt. Martin Diener, b 0 Anna, Köchin ei Heindorrf Frau De Lank, Roſa, Stubenmädchen Jnͤ Die Handlung ſpielt bei Heindorf; im dritten Aufzuge bei Henkel in einer Provinzialſtadt. Zwischenakts-Musik. Marſch„Krieg im Frieden“ von C. Fauſt.— Soltadesks 1870—721. Potpourri von Seidenglauz— Marehe militaire von Fr. Schubert. La Czarine. Mazurka Russe von Louis Ganne. Kaſſeneröff. 7 uhr. Anf. vräz. ½8 Uhr. Ende nach 10 uhr A23wiſchen dem 3. und 4. Akt findet eine größere Pauſe ſtatt. Ermäßigte Preiſe. Sountag, 11. Sept. 4. Vorſtellung im Abonnement A. Margarethe. Große Oper in 5 Aufzügen nach dem Franzöſiſchen des Jules Barbter und Michel Carré. Muſik von Ch. 90 Dirigent: Hr. Hofkapellm. Langer.— Negiſſeur: Hr. Hildebrandt. Doktor Fauſt 5 Herr Abel. Mephiſtopheles 8 8 51 Moſel. Margarethe 8 5 8 Frl. Dimaals Antrittsr. Balentin, ihr Bruder, Soldat Herr Kromer. Martha Schwertlein, Margarethens Fer Kofler. Nachbarin. Siebel,) err Rüdiger. Blalder Studenten Herr Starke l. Aelte Herr Hildebrandt 3 err Hildebrandt,. Vuter ie ert Stacke II. Vierter Herr Sachs. Studenten, Soldaten. Bürger. Mädchen und Frauen. Volk, Geiſtererſcheinungen. Engel. Im 2. Akt: Walzer. Im 5. Akt: Bachanal(Walpurgisnacht). aſſeneröff. ½6 uhr. Auf. präcis 6 Uhr. Ende n. ½10 uhr. Nach dem 2. Akt findet eine größere Pauſe ſtatt. Groſßze Preiſe. Krieger-Verein. Zur Feier des Geburkstages Sr. Kgl. Hoheit des Großherzogs findet am Sountag, den 11. September, Abends 8 Uhr im Vereinslokal„Bellevuekeller“ ein 55 88 Familienabend ſtatt, unter Mitwirkung der Kapelle Petermann ꝛce. Um zahlreiches Erſcheinen bittet Der Vorstand. 77„„ 5 Schützen⸗Geſellſchaft. Samſtag, den 10 September 1898 im neuen Schützenhaus 71072 258— 5 kamilien⸗Abend wozu wir unſere verehrlichen Mitglieder nebſt Familien⸗Angehörigen freundlichſt AB. Einfüb einladen. 71064 NB. Einführungen ſind geſtattet. Rückfahrt nach 11 Uhr mit Extrazug. 5 5 Dreiwilige Feuerweht. hiermit aufgefordert, ſich behufs Abhaltung einer robe am Montag, den 12. September, Abends ½6 Uhr am Spritzenhauſe pünktlich und vollzählig ein⸗ 70991 zufinden. Der Hauptmann. Molitor. 0* 9 Freiwillige Feuerwehr. 0 Die Mannſchaft der 1. Compagnie wird hiermit Vaufgefordert, ſich behufs Abhaltung einer Probe am Montag, den 12. September, Abends ½6 Uhr am Spritzenhauſe pünktlich und vollzählig nden. einzu⸗ 70990 Der Hauptmann: Kuhn. Maunheimer Parkgeſelſſchaft. Samſtag, 10. Septbr., Abends—11 uhr Sonntag, 11. Septbr., Abends ½5—½8 Uhr Grosse Concerte der Kapelle Petermann. 71142 Eutree 50 Pfg. Kinder 20 Pfg. Abonnenten frei Badner Holf. Sonntag, den 11. September Oeffentlicher Ball. Anfang 8 Uhr mit Verlängerung. Tanz frei. Eintritt: Herren Mk..—. Danen 50 Pfg. 71110 Zum Rheinpark. Sountag, den 11. September (zur Feier des Geburtsfeſtes Sr. Kgl. Hoheit des Großherzogs) Oeffentlieher Festball. Anfaug Nachmittags 3 uhr, wozu höflichſt einladet 71134 F. Geyer. Montag, 12. Septbr. 5. Vorſtellung im Abonnement B. Mutter Erde. Drama in 5 Aufzügen von Max Halbe. Aufang 7 Uhr. Sportplatz Mannheim. Souutag, den 1I. Septbr. Nachm. ½3 Uhr Grosses Spüfjahrs⸗Rad⸗Wettfahren auf der neuen Rennbahn im„Louiſenpark“, S grosse RBennen darunter Hanptfahren 10000 Meter mit Schrittmacher. Tandemfahren 3000 Meter. 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JGeſchäfts⸗Eröfnung und Empfehlung. 5 Einem verehrl. hieſigen und auswärtigen Publikum beehren wir uns 5 anzuzeigen, daß wir hier im 1, 7, Breiteſtraßze ein TLisehwaaren-Geschäftt pecialtät n fads- und Nüchengerathen en gros& en detail errichtet haben. 5 Wir empfehlen unſer reichhaltiges Lager aller einſchlägiger 25 Artikel in nur vorzüglicher Qualität und ſichern unſern werthen Ah⸗ 5 nehmern prompte und aufmerkſame Bedienung zu. 75 lun geneigten Zuſpruch biltend, zeichnen Hochachtungsvoll Lorch& Michel Eisenwaaren, Haus-& Kücheneinrichtungen 8 Q1, 7 Frritefraßt, ns--vis dem Ralhhauſe 1, 7. 5 708278* WeneralAnzeigen Manfbeim, 10· Sepfember. zeeοοοοοοοοοοοοοο 4 0 eröffne ich am hieſigen Platz 4 5 80 3 Breitestrasse Q 1, 1, 2. Stoc Breitestrasse eine weitere Filiale meines seit ca. 20 Jahren in Frankfurt a. M. bestehenden von Tausenden Kunden frequentirten Credit-Geschäfts unter der Firma 3 W K M5 2 Waaren- und Möbel-Gredit-] 2 2 5 0 2 hleſtesfr. Q 2, 1, f. 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