essbedssesssseens 7 Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2802. Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal, Juſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. (Badiſche Bolkszeitung.) E 6, 2 der Stadt Maunheim und Umgebung. Naunheimer Journal. (J08. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. Geltſenſte und verbreitetſte Jrilung in Maunheim und Amgegend. Verautwortlich: für den politiſchen u. allg. Theil: Eruſt Otto Hopp. für den lokalen und prov. Theil Eruſt Müller. für den Juſeratentheil: (Maunheimer Volksblatt.) Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Erſte Manuheimer Typograph. Anſtalt.) (Das„Maunheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen 5 Bürgerhoſpftals.) E 6, 2 ſämmtlich in Maunheim. Nr. 322. Mittwoch, 23. November 1898 2— n (elephon⸗ At. A8.) Zweites Blatt. Aus Sladt und Tand. » Manunheim, 28. November 1898. Der Militär⸗Verein hielt am Samſtag Abend unter Leitung des Vorſitzenden⸗Stellvertreters, Herrn Bankprokuriſt Pauly, eine Verſammlung ab, in welcher derſelbe den ſeit der letzten Zufammen⸗ kunft dahingeſchiedenen Vereinsmitgliedern Ludwig Ott, Ferdinand Englert und Wilhelm Glöckler einen Nachruf widmete und die Anweſenden ſich zu Ehren der Verſtorbenen von ihren Sitzen er⸗ doben.— Sodann ſchilderte Herr Pauly aus dem reichen Schatze ſeiner Kriegserinnerungen, verſchiedene Epiſoden aus dem Recognos⸗ firungsse echt bei Nuils, welches am 30. November 1870 ſtattfand und wobei Oberſt v. Renz mit 6 Compagnien ſeines Regiments und der reitenden Batterie einen Vorſtoß gegen Nuits ausführte, bei welchem er aber der Uebermacht des Gegners weichen mußte, indem der franzöſiſche Commandant, General Eremer, mit nicht weniger als etwa 6000 Mann ſich dem kleinen Häuflein deutſcher Krieger entgegenwarf und wobei der Stabsarzt des 2. Bataillous, Dr. Klein, welcher in heldenmüthiger Aufopferung bei ſeinen Ver⸗ wundeten in Nuits zurückgeblieben war, gegen alles Völkerrecht von den„ſiegreich“ vordringenden Franzoſen mit dem Kolben erſchlagen wurde. Wäre es General v. Degenfeld gelungen, welcher mit ſeiner Brigade auf den Höhen des Cote'Or⸗Gebirges vordringen ſollte, vorwärts zu kommen, ſo hätte auch dieſes Geſecht eine für die Deutſchen günſtige Wendung nehmen müſſen, ſo aber wurde der General ſchon nach etwa 1½ Stunden von Diſou durch den Gegner Jaufgehalten und konnte in Folge deſſen nicht gleichen Schritt mit dem in der Ebene vorückenden Oberſt v. Renz halten. Die Abrech⸗ nung folgte dann am 18. Dezember durch das Gefecht bei Nuits, wober die Franzoſen durch die badiſche Divſſion gründlich geſchlagen wurden. Lebhafter Beifall lohnte Herrn Pauly für ſeine intereſ⸗ ſanten Ausführungen.— Geſangsvorträge der Herren W. Müller und Mantel, ſowie der Geſangsabtheilung, unter Leitung des Herrn L. Weber, bildeten eine angenehme Abwechslung des ſchön Perlaufenen Abends.— Erwähnen wollen wir noch, daß Fräulein Erneſtme Guyet, die Schweſter eines verſtorbenen Offiziers, dem Berein ein Bild unter Glas und Rahmen geſchenkt hat, welches die Bildniſſe ſämmtlicher während des Feldzuges 1870%1 gefallener Offiziere der badiſchen Diviſion aufweiſt. Der edlen Spenderin 6 5 ſeitens des Vereins für ihre Gabe ein Dankſchreiben über⸗ andt » Die Ziehung der Ortslotterie zu Gunſten des Lahrer Waiſenhauſes findet kommenden Freitag Abend ſtatt. Das Unter⸗ nehemn fand auch diesmal wieder bei der Einwohnerſchaft die dankens⸗ wertheſte Unterſtützung, ſo daß nur noch eine kleine Parthie Looſe unverkauft ſind. Hoffentlich können auch dieſe mit Rückſicht auf den — edlen Zweck, dem die Lotterie dient, noch abgeſetzt werden. Die Ge⸗ 90 binne repräſentiren einen Werth von über 1000 Mk. und beſtehen aus Silberſachen und allerlei Zier⸗ und Haushaltungsgegenſtänden, die mit Ausnahme der Silberſachen in hieſigen Geſchäften gekauft wurden. Die Silberſachen ſind Geſchenke des Reichswaiſenhauſes Lahr. Vor Jahren war bekanntlich eine Landeslotterie zu Gunſten des Reichs⸗ wafſenhauſes geplant, die aber nicht zuſtande kam. Die für dieſe Landeslotterie bereits vorhandenen Silbergegenſtände wurden von zerband Mannheim überlaſſen, der nun allzährlich einen Theil davon für ſeine Ortslotterie verwendet. Die Beſitzer von Looſen können alſo im ksfalle eine werthvollen Gewinn einheimſen, unter⸗ ſtützen aber gleichzeitig auch ein edles Werk, indem ſie ihr Scherflein beitragen zur Unterſtützung armer Waiſenknaben. Wer noch nicht im D———————— Buntes Feuilleton. — Die neueſte Kur. Ein Paſtor Felke im Dorfe Repelen bei Mörs am Niederrhein zieht mit ſeirer ſeltſamen Kurmethode immer mehr Leute an, die ſich dort, um geſund zu werden, im— Lehm herumwälzen und dann nackt ſpaziren gehen. Das iſt— wenn man von allem wiſſenſchaftlichen und unwiſſenſchaftlichen Beiwerk abſieht— ſo ziemlich die Quinteſſenz der neuen Heillehre, die in der That alles in dieſer Beziehung bisher Geleiſtete überbietet. Neuer⸗ dings iſt auch bereits ein Buch über„Paſtor Felke und ſeine Heil⸗ methode“ erſchienen, das einen Herrn Andreas Müller zum Verfaſſer hat. Darnach ſind die Krankheiten die Folgen der„Sünde“, und da der Menſch nach der Bibel aus Erde gemacht iſt, muß er auch mit Erde behandelt werden. Felke verwendet Lehmumſchläge bei Ber⸗ letzungen der Haut, Anſchwellungen, Verenkungen, Knochenbrüchen, Elutvergiftungen und allen inneren Krankheiten. Noch verſchrobener iſt es, daß er bei offenen Wunden den Lehmbrei fingerdick auf die bloße Wunde und in die Wunde hinein ſtreicht. Nachts ſollen die Kranken auf dem Erdboden ſchlafen, da dann der„Erdmagnetismus dem Körper Stoffe entzieht und ihm andere dafür abgibt.“ Morgens muß dann in einem Erdloch ein Dreckbad genommen werden, nach welchem ein viertelſtündiger Spaziergang in nacktem Zuſtande empfohlen wird. Das Tollſte an der Sache iſt jedenfalls, daß Paſtor Felte einen Zulauf von Kranken hat, der von Woche zu Woche größer wird. Er krägt ſich daher mit dem Gedanken, ſchon für die nächſte Zeit einen Affiſtenzarzt zu engagiren, der die zahlreichen Kranken, die aus Rheinland, Weſtfalen und Holland zu ihm pilgern, nach ſeinen ingaben behandelt. Auch ſoll eine Heilanſtalt auf dieſer Grundlage Abſurditäten gebaut werden, die namentlich Einrichtungen für kranke erhalten ſoll. Da kann man wirklich geſpannt ſein, Lahr dem was bei all' dieſen Verſchrobenheiten noch herauskommt. — Ein idnißz auf dem Todtenbette. RNach einer bei den ſen des gothaiſchen Dorfes Eberſtädt eingetroffenen Mittheilung machte am 24. Oktober d. J. auf ſeinem Sterbebette in ninem Newhorker Krankenhauſe ein armer Krüppel das Geſtändniß, daß er im Herbſt 1886 in dem Dorfe Eberſtädt in Thüringen das Ge⸗ höft eines Landwirths angezündet habe. Auf der Wanderſchaft iſt zer Menſch zu jener Zeit in das Dorf Eberſtädt gekommen und hat zem Landirthe um ein Almoſen angeſprochen; aus Rache darüber, n dieſes verweigert wurde, hat er am Abend die Beſitung Stellen angezündet, wodurch die mit Erntevorräthen gefüllten n und ein Theil der Wirthſchaftsgehöfte in Aſche gelegt wurden. Gewiſſen hal dem Brandſtifter aber keine Ruhe gelaſſen. Sahließlich wanderte er nach Amerika aus, wo er auch ein unſtetes n Ort Beſitz eines Looſes iſt, wende ſich an den Verbandsrechner Herrn Karl Wüllenbücher, D 1, 11. »Verein für jüdiſche Geſchichte und Literatur. Im Caſtno⸗ ſaale ſprach geſtern Abend Herr Rabbiner Dr. Grünfeld aus Bingen über„Die ſoziale Frage im alten Ifrael“. Zu allen Zeiten, ſo führte Redner aus, ſei der innere Frieden der Völker durch Be⸗ wegungen verſchiedenſter Art geſtört worden und hier nehme die ſoziale Frage die erſte Stelle ein; ſie habe ſich ausgebreitet über alle Kultur⸗ völker und ſei ſo alt wie der Gegenſatz zwiſchen Arm und Reich, denn ſchon das graue Alterthum kenne ſie. Das Volk der Denker und Künſtler, die alten Griechen, ging durch die ſoziale Frage unter, in der römiſchen Geſchichte finde man ſie und auch die Bauernaufſtände des Mittelalters ſeien auf nichts anderes als auf dieſe Frage zurückzu⸗ führen. Während aber Griechen und Römer zu Grunde gingen, ſo habe die Geſetzgebung der alten Iſraeliten dafür geſorgt, daß die ſoziale Frage gar nicht bei ihnen auflam; an der Hand der Geſchichte ſchilderte nun der Redner eine ganze Reihe von Beiſpielen für dieſe ſeine Be⸗ hauptung und führt aus, daß es im alten Iſrael keine Bettler und Proletarier in unſerem heutigen Sinne gab, von Unzufriedenheit unter den Arbeitern war keine Rede, denn die Arbeit ehrte, und Arbeiter und Handwerker waren den Künſtlern gleich geſchätzt. Der Ackerbau ſtand als vornehmſte Beſchäftigung oben an, ſelbſt Könige und Fürſten ſchämten ſich nicht, ihm anzugehören. Deshalb kannte man auch keine wirklichen Armen und um das ſittliche und moraliſche Gefühl des Arbeiters zu heben, war genügend Vorſorge getroffen. Von Arbeiter⸗ und Sklavenſtänden war deßhalb auch im alten Iſrael keine Rede, die Gleichheit Aller war oberſtes Prinzip und die Gerechtigkeit ihr Ziel. Die ſoziale Geſetzgebung habe dem Staate die innere Ruhe geſtchert und wenn dieſe auch, namentlich unter König Solomo etwas zu wünſchen übrig ließ, ſo erreichte ſie doch niemals die Höhe wie unter den heidniſchen Völkern. Die Geſetzgebung Iſraels ſei getragen ge⸗ weſen vom Geiſte wahrer, ächter Menſchenliebe.— Reicher Beifall lohnte den Redner für ſeine Ausführungen und wäre nur zu wünſchen geweſen, daß der Vortrag ein zahlreicheres Auditorium aufzuweiſen gehabt hätte, als es thatſächlich der Fall war Wizeater, Autſt unnd miffenſajaft. Maseagnis„Iris“. In der vorgeſtrigen Generalprode der neuen Tondichtung von Mascagni„Iris“ gefiel das Vorſpiel allge⸗ mein. Der erſte Akt enthält das Liebesduett. Der dritte Akt zeigt einige Längen, iſt muſikaliſch jedoch ſchön. Im Großen und Ganzen war die Aufnahme des Werkes eine ziemlich ſkeptiſche. Die Aus⸗ ſtattung iſt reich und maleriſch. Die erſte Vorſtellung iſt auf heute eſtgeſetzt. ce drei Aufgaben für den Wettbewerb um die am 13. März 1900 zu vertheilenden Schinkel⸗Preiſe hat der Berliner Architekten⸗ verein wie folgt feſtgeſtellt: 1) im Hochbau: Entwurf für eine Techniſche Hochſchule, 2) im Waſſerbau: Verbindung einer hochbe⸗ legenen Seenplatte mit einem benachbarten, ſchiffbaren Fluß durch eine zwanzig Meter Niveauverſchiedenheit überwindende Schleuſen⸗ anlagen, 3) im Eiſenbahnbau: Entwurf für eine Zahnradbahn auf den großen Schneeberg im Glatzer Gebirge. Gelchüftliches. * Baar Geld lacht! und lachen kann wer von den vielen und großen Geldgewinnen, als da ſind: 100 000 1, 50 000 Al, 25 000 A, 15 000 MH, 2 mal 10 000 22 4 mal 5000 u. ſ. w. eine Glücks⸗Nummer der Wohlfahrts⸗Lotterie — die bekanntlich nur guten und nutzbringenden kolonialen Zwecken dient— für nur 3% 30 J ſich gekauft hat. Ziehung bereits 28. November und folgende Tage. Es iſt daher rath⸗ ſam, ſich raſch mit Looſen dieſer großen Lotterie zu verſehen. Leben führte; längere Zeit fand er in den Kohlengruben Pennſyl⸗ vaniens Arbeit, aber bei einem Grubenunglück wurde er zum Krüppel und kehrte arm und elend nach Newyork zurück. In einem dortigen Krankenhauſe hat er der Krankenſchweſter ſeine Schuld bekannt und dieſe gebeten, dem Ortsgeiſtlichen in Eberſtädt von ſeinem Bekenntniß Mittheilung zu machen, und dem Manne, dem er einſt ſo ſchweres Unrecht zugefügt habe, ſeine aus einigen Dollars beſtehende Baar⸗ ſchaft als Sühne für ſein Verbrechen auszuhändigen. Durch dieſes Bekenntniß wurde der Verdacht der That von manchem unſchuldig Bezichtigten genommen. — Tragiſches Eude eines Greifenpaares. Aus Belgrad wird geſchrieben: Im Auguſt 1849 flüchtete mit Koſſuth, Perczel, Bem und Dembinski auch Dr. Johann Asztalos aus Ungarn und ließ ſich mit ſeiner Gattin Caroline in Belgrad nieder. Sie haben ſeit⸗ dem Belgrad nie mehr verlaſſen und Dr. Asztalos erwarb ſich da⸗ ſelbſt als Anwalt ein ziemlich bedeutendes Vermögen. In Budapeſt hatte Dr. Asztalos einen Neffen, der ein ſehr verſchwenderiſches Leben führte und deſſen Schulden der Oheim wiederholt zu zahlen genöthigt war. Schließlich mußte der alte Dr. Asztalos auch ſein Haus in Belgrad für ſeinen Neffen opfern, und er erhielt den Auftrag, das Haus, welches er mit ſeiner treuen Gattin ſeit dem Jahre 1849 be⸗ wohnt hatte, zu verlaſſen, da es gerichtlich verkauft worden war. Dr. Asztalos konnte ſich jedoch nicht entſchließen, das ihm ſo theuer gewordene Haus zu verlaſſen, ſondern er nahm ſich vor, mit ſeiner Frau zu ſterben. Zu dieſem Behufe verſuchte er es, ſich ſammt ſeiner Frau mit Kohlenoxydgas zu vergiften. Das Greiſenpaar ver⸗ brachte die ganze Nacht unter den größten Qualen, ohne daß ihnen ber Tod die gewünſchte Erlöſung brachte. Am Morgen griff Dr. Asztalos zum Revolver, umarmte ſeine Frau, feuerte, ſie in den Armen haltend, einen Schuß gegen ihren Kopf ab, der ſie ſofort tödtete. Hierauf richtee er einen Schuß gegen ſeinen eigenen Kopf. Bald darauf wurden Beide, die ſich noch im Tode eng umſchlungen hielten, mit durchſchoſſenen Schläfen aufgefunden. Das Ehepaar war 43 Jahre verheirathet. Das traurige Schickſal des in Belgrad hochgeachtetn Greiſenpaares— Dr. Asztalos erfreute ſich namentlich auch deswegen einer gewiſſen Berühmtheit, weil er faſt alle europäiſchen Sprachen ſprach— hat allgemein die größte Theilnahme hervor⸗ erufen. 5— Der Revolver der Treue. Der Grundbeſitzer Sebaſtiano Saſſutanda aus Codrongianus auf der Inſel Sardinien hatte ſich in die Volksſchullehrerin Vittoria Soletta verliebt. Dieſes junge Mädchen ſtand in dem Rufe die ſchönſte und tugendhafteſte Signorina von Codrongianus zu ſein, aber den Liebes⸗ und Treueſchwüren Saſſutandas vermochte ſie doch nicht zu widerſtehen. Ihr Anbeter Die Looſe ſind von dem General⸗Debit Lud. Müller Co., Nürnberg⸗München zu beziehen, auch bei allen hieſigen Loos⸗ ſo lange deren Vorrath noch reichen wird, zu aben. *Der köſtlichſte Wohlgeſchmack. Obwohl die Vanille das feinſte Gewürz und geeignet iſt, ſelbſt einfachen Gerichten hohen Reiz zu verleihen, iſt ſie doch bisher nur auf Gaſtrollen im Haushalt erſchienen. Ihr hoher Preis, ihr un⸗ ſicherer Einkauf und die aufregenden Eigenſchaften, die ihr eigen ſind, ließen ſie in der bürgerlichen Küche nicht heimiſch werden. Heute können wir die Vanille⸗Schoten ganz entbehren und trotz⸗ dem ihren herrlichen Geſchmack in unvergleichlicher Reinheit, mit geringeren Koſten und ohne jede Befürchtung übler Einwirkung auf unſer Nervenſyſtem genießen. Der Körßer, der der Vanille ihr köſtliches Aroma verleiht, das Vanillin, iſt in ſeiner chemiſchen Zuſammenſetzung erforſcht und ſeine Abſcheidung in reinem Zu⸗ ſtand aus anderen billigen Naturſtoffen von den Chemikern Dr. Wilh. Haarmann in Holzminden und Geheimrath Dr. Ferd. Tiemann, Prof. der Chemie an der Univerſität zu Berlin erfun⸗ den worden. Das patentirte Verfahren wird von der Firma Haarmann c& Reimer in Holzminden ausgeübt. Das reine Vanillin wird entſprechend der Menge, wie es in der allerfeinſten Vanille enthalten iſt, mit Zucker verbunden und in den Original⸗ päckchen von Haarmann c& Reimer(Generalvertreter Max Elb in Dresden) in den Handel gebracht. Nur dieſe von den Patent⸗ inhabern und Fabrikanten ſelbſt hergeſtellten Päckchen bieten dem Publikum Garantie für Reinheit und ſtets gleichmäßige Ausgiebigkeit. Literariſches. * Bühne und Welt. Schmuck und vornehm wie ſeine Vorgänger liegt das vierte Heft der neuen Zeitſchrift„Bühne und Welt“ vor uns. Ed. Grieg gibt eine intereſſante Betrachtung unter dem Titel:„Was hat Mozart für unſere Zeit zu bedeu⸗ ten?“ Heinrich Stümcke iſt mit einer fleißigen Arbeit„Der hiſtoriſche Cyrano de Bergerac“ vertreten, die durch Gegenüber⸗ ſtellung der Porträts der bedeutendſten Cyrano⸗Darſteller, Coquelin⸗Paris und Kainz⸗Berlin, mit dem Originalbilde des Cyrano beſonders reizvoll gemacht wird. Reich illuſtrirt iſt feiner ein Aufſatz Nonh. Leis über die Die dener Hofthegſer. Ueber Theaterverhältniſſe der Kaiſerſtadt an der Donau berichtet J. J. Dapid; eine zweite Arbeit aus ſeiner Feder gilt Adele Sandrock. Ernſte und pikante Rollenbilder illuſtriren die Viel⸗ ſeitigkeit der berühmten Tragödin, der diesmal auch das Titel⸗ bild gewidmet ſt. Erfr ſchend wirkt wieder der Humor der Muſikſchriftſtellerin Ilka Horovitz⸗Barnay, von der wir unter dem Titel„In Dur und Moll“ prächtige Paudereien zu leſen bekommen. Meiſter Lautenſchläger⸗München läßt uns einen Blick in die Geheimniſſe ſeiner Bühnenwelt thun, gleich anregend für Laien und Fachmann. An Theaterbriefen finden wir in Heft IV ſolche aus Berlin, Dresden, Wien und Hannover. Der letztere hat beſonderen Werth durch zwei wohlgelungene Auf⸗ nahmen der Oper„Matteo Falcone“ des Dichterkomponiſten Gerlach, die am Kgl. Theater in Hannover am 23. Oktober die Erſtaufführung erlebte und vorausſichtlich alle großen Bühnen Deutſchlands erobern wird. überreichte ihr eines Abends bei einem Stelldichein ſeinen Revolper. „Wenn ich Dir je untreu werde,“ ſagte er ihr,„ſollſt Du mich mit dieſem Revolper erſchießen.“ Das Mädchen nahm den Revolver und wurde Saſſutandas Geliebte. Aber die Hochzeit wußte der Grund⸗ beſitzer unter allerhand Vorwänden hinauszuſchieben, ſelbſt als ſich die Signorina Vittoria Mutter fühlte. Ja, er vermählte ſich ſogar heimlich auf dem Standesamte mit einem wohlhabenden anderen Fräulein. Die kirchliche Trauung wagte er nicht zu feiern, aus Furcht vor ſeiner verrathenen Geliebten und dem Rebolver, den er ihr geſchenkt hatte. Die arme Vittoria ſaß inzwiſchen zu Hauſe und grämte ſich. Ihre Familie verachtete ſie, zumal ſie nicht den Muth fand, ſich zu rächen. Schließlich nahm ihr älteſter Bruder, Salvatore Soletta, den Revolver ſeiner Schweſter an ſich, lauerte in der Nacht auf den 18. April 1898 dem Verführer auf und ſchoß ihn nieder. Geſtern hatten die Geſchworenen von Cagliari über Vitkoria Soletta und ihren Bruder Salvatore das Urtheil zu fällen. Sie ſprachen die Angeklagten frei. Der Wahrſpruch wurde von den Zuhörern mit Bei⸗ fallsrufen aufgenommen und Vittoria Soletta mit ihrem Bruder im Triumphe nach Hauſe geleitet. — Einen Kampf mit einem Einbrecher hatte dieſer Tage der Rittergutsbeſitzer Gravenſtein auf ſeinem Schloſſe zu Sydow bei Eberswalde zu beſtehen. Schon vor längerer Zeit war auf dem Schloſſe ein großer Gelddiebſtahl verübt worden; gleichzeitig war ein Diener des Herrn Grayenſtein, ein junger Mann Namens Schmidt, ver⸗ ſchwunden. Dieſer wurde ſeitdem als der muthmaßliche Dieh ſteck⸗ brieflich verfolgt und namenklich in Berlin, wohin er ſich anſcheinend gewendet hatte, von der Polizei eifrig, aber vergebens geſucht. Etwa zwei Wochen ſpäter ereignete ſich ein gleicher Diebſtahl in denſelben Näumen, und man nahm nunmehr an, daß Schmidt, der jedenfalls auch diesmal der Thäter war, einen Nachſchlüſſel zu dem Gelpſchran! des Herrn Gravenſtein beſitzen müſſe. Am Dienſtag Abend durchſuchte dieſer, ehe er zur Ruhe ging, noch einmal ſeine Wohnräume und ent⸗ deckte hierbei in einem der Zimmer eine Menſchen, der ſich hinter einem Schrank zu verbergen ſuchte. Er ſtürzte ſofort auf ihn zu, überwältigte ihn nach kurzem Kampfe und erkannte nun in ihm ſeinen ehemaligen Diener Schmidt, der offenbar zum dritten Male einen Angriff auf den Geldſchrank geplant hatte. Als der Verbrecher einen Augenblick ſeine Hand frei bekam, zog er blitzſchnell aus ſeinem Rock eine Flaſche hervor und leerte ſie mit wenigen Zügen. Die Flaſche enthielt Karbol und nach kaum einer Viertelſtunde war Schmidt eine Leiche. Man fpag 1 bt br Gravenſtein benachrichtigte ſogleich da erswalder Gericht von dem tragiſchen Verlauf des nächt⸗ lichen Abenteuers, 5 eeeeeeeeeeeeeee, blosses Schüplage Spezialität: Felns godlegene Maassarbeit Normale und orthop. Mode-Fussbekleidung. Altmanné& Ncher IIV — —— 8 — uueu Soſssssssſensssſos Jacob Hofmann Pianoforte-Handlung NI, 8. Kaufhaus, N l, 8. Alleinvertretung für Mannheim * * * * 2 der berühmten Pianoforte Fabrik von FSrdinand Schaef Sqa,, Frankfürt a.., gegr, 1872. Deren Pianinos auf allen beſchickten Weltaus⸗ ſtellungen mit nur erſten Preiſen prämiirt und von erſten Künſtlern, wie Frau Dr. Clara Schumann, Joh. Brahms ⁊2c. durch ehrende Anerkennungsſchreiben als ganz vorzüglich be⸗ 2 Urtheilt wurden. Dieſelben werden wiederholt von vielen Conſervatorien und ſtaatl. Wuaßklehran88803 g. angekauft. Gebrauchte Pianinos, ſowie 3 ſtets auf Lager, bei J. Hofmann, NI, S. Seeenennengebpes Haiſer⸗Friedrich⸗Ouelle. Natron⸗Lithion⸗Quelle erſten Ranges. Offenbach a. 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