Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2802. Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poft bez inel Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Juſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) E 6, 2 der Stadt Mannheim und Umgebung. Maunheimer Journal. (108. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. Seleſeulle und verbreilrtte Zeitung in Maunheim und Umgegend. Verantwortlich: für den politiſchen u. allg. Thekl: Eruſt Otto Hopp. für den lokalen und prov. Theil! Gruſt Müfler. für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Erſte Mannheimer Typograph. Auſtalt.) (Das„Maunheimer Journal“ iſt Eigenthum des kafholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Maunheim. (Maunheimer Volksblatt.) E 6, 2 Nr. 329 Mittwoch, 30. November 1398. (Uclephon⸗Ar. 218.) Das Reichstagspräſidium. Die Diskuſſion über die bevorſtehende Wahl des Reichstags⸗ präſidiums dauert fort. So wenig wie die nationalliberale Fraktion hat irgend eine andere ſich bereits ſchlüſſig gemacht; daher iſt den Auseinanderſetzungen insbeſondere zwiſchen der „Kreuz⸗Ztg.“ und der„Köln. Volksztg.“ eine mehr als perſön⸗ liche Bedeutung nicht beizulegen. Eine eigene„Tagesleiſtung“ der„Kreuz⸗Ztg.“ war der Vorſchlag, das erſte Vize⸗Präſidium mit einem Konſervativen, das zweite mit einem Nationalliberalen zu beſetzen; eine Privatarbeit der„Köln. Volkszeitung“ war die Antwort, Freiſinnige und Nationalliberalen um das Vizepräſi⸗ dium ſtreiten zu laſſen; und ergötzlich die ſofortige Wendung des hochkonſervativen Organs, das nun ſtracks dem Freiſinn ein Wohlgefallen abgewann. Ebenſo vergnüglich anzuſehen war der Eifer eines demokratiſchen Blattes, das nicht weit von Bocken⸗ heim erſcheint und die beiden freiſinnigen Parteien eilig mit den Demokraten zuſammenaddirte, und dann zu den Sozialdemo⸗ kraten„Semeſterpumpen“ ging, um mit 106 Mann die zweit⸗ Ferkſte Präſidialpartei zu Stande zu bekommen, und dem Eentrum mit der„Linken“ zu drohen, die ein anderes Verhalten nicht verſtändlich finden würde. Spöttiſch erwiderte darauf das führende badiſche Centrums⸗ organ: das ſei im Intereſſe der eigenen Partei geſchrieben. Man dürfe doch„gar ſehr verſichert ſein, daß das Centrum die Vize⸗ präſidentenſtellen nach der politiſchen Situation beſetzen wird, einerlei, ob es manche Leute„ſchwer verſtändlich oder auch ſehr verſtändlich“ finden werden.“ In dieſen Zeilen tritt zu Tage, was mit dieſen Erörterungen über die Präſidialwahl erreicht wird. Nichts mehr, as daß gewiſſen Centrumsorganen der Anlaß ge⸗ boten wird, über die Umwerbung der„regierenden Partei“ Pfauenräder vor der ſtaunenden Gefolgſchaft zu ſchlagen. Und dazu iſt doch ganz und gar kein Anlaß, wo ſie ſelbſt zugeben Amüfſen, daß eine poſttive Politik ohne Mitwirkung der National⸗ liberalen und der konſervativen Parteien vom Centrum gar nicht betrieben werden kann. Wenn danach, was wir nicht wiſſen, das Präſidium beſetzt würde, dann wäre das doch nicht aus der Plenipotenz des Centrums! Wir meinen, bei einem poſttiven Zuſammenwirken auch im Präſidium beruhte die Ehre„voll⸗ kommen auf beiden Seiten“. Um des Centrums Gunſt zu „buhlen“, mag man dem Radikalismus überlaſſen. Und hat er mit ſeinem Additionsexempel, das die Freiſinnige Vereinigung zur Verfügung ihres Gönners in der„Freiſinnigen Zeitung“ und an die Seite der Sozialdemokraten ſtellt, Erfolg, dann ſind wir objektiv genug, dem Centrum zu wünſchen, daß es aus der Mitte der„Sturmerprobten“ wenigſtens einen„ſtarken Mann“ erhielte, der nicht bei dringenden Gelegenheiten, wo die Centrumsvertreter mit anerkennenswerther Haltung ihren repräſentativen Pflichten nachkommen und ironiſche Bemerkungen in radikalen Organen riskiren,„rühmlichſt abweſend“ oder— —— Hier ſpricht man deutſch! Unter dieſer Ueberſchrift bringt ein in Amſterdam erſchei⸗ zuendes Blatt einen Artikel, dem wir folgende Stelle entnehmen: „Mehr und mehr drängt ſich dem denkenden Theil des niederländiſchen Bolkes die Ueberzeugung auf, daß das Co⸗ quettiren mit Frankreich ihm weder geſchäftlichen noch mora⸗ liſchen Nutzen bringt. Die Behauptung der Rotterdamer Han⸗ delskammer:„Frankreich iſt keine Handelsnation“, hat ſo ziem⸗ lich im ganzen Lande ein Echo gefunden. Und nun nimmt man dem Franzöſiſchen auch noch ſeine Bedeutung als Weltſprache. In den Vorunterſuchungskommiſſionen der Zweiten Kammer bedauerten nämlich verſchiedene Abgeordnete, daß zur ſchrift⸗ lichen Verſtändigung zwiſchen den holländiſchen und deutſchen Grenzbehörden die franzöſiſche Sprache verwendet werde. Fran⸗ zöſiſch iſt keine Weltſprache mehr, und vergangene Woche wurde in einer Verſammlung niederländiſcher Lehrer dieſelbe Behaup⸗ tung aufgeſtellt. Was jedem nicht voreingenommenen Kaufmann hier zu Lande ſchon längſt als Thatſache bekannt war: daß der niederländiſche Handel zum größten Theil auf Deutſchland ange⸗ wieſen iſt, und daß man die deutſchen Kunden nicht zwingen kann, in holländiſcher oder franzöſiſcher Sprache zu korreſpon⸗ diren, wird ſomit jetzt auch Nichtkaufleuten zur Gewißheit und veranlaßt ſie, der verwandten Sprache die gebührende Aufmerk⸗ ſamkeit zu ſchenken. Es hat lange gedauert bis es— und zwar ohne Anſtoß von deutſcher Seite— ſoweit gekommen iſt. Keine deutſche Vereinigung hat, gleich der Alliance Frangaiſe, danach geſtrebt, den Niederländern die Vorzüge und Vortheile ihrer(der deutſchen) Sprache in litterariſcher Kuchenform zu präſentiren. Ganz von ſelbſt hat u. A. die Amfterdamer Jugend, dem idealen Triebe gehorchend, noch kürzlich einen kühnen Griff ins deutſche Geiſtesleben gethan und Schillers„Wallenſteins Tod“ in deutſcher Sprache auf die Bühne gebracht. Auch ſtrebt man, wie wir vernommen, in der Hauptſtadt die Gründung eines Niederländiſch⸗Deutſchen Vereins an, deſſen Aufgabe es ſein ſoll, durch Anknüpfung perſönlicher Bekanntſchaften in verſchie⸗ denen Geſellſchaftskreiſen und durch Meinungsaustauſch beider⸗ ſeitige ideale und materielle Intereſſen zu fördern.“ Soweit der Artikel, den wir gerne als ein Zeichen dafür begrüßen, daß die unnatürliche Entfremdung Hollands gegen⸗ über dem deutſchen Reiche einer Annäherung zu weichen beginnt, die im eigenſten Intereſſe beider Staaten liegt.“ Deutſches Reich. Für den neuen Reichstag liegt beſonders für die innere Politik eine Reihe der wichtigſten Geſetzentwürfe vor, die eine eingehende Behandlung erheiſchen. Das Reichsamt des Innern allein präſentirt die umfangreiche Novelle zur Invaliditäts⸗ und Altersverſicherung, eine Novelle zur Gewerbe⸗Ordnung, betreffend Schutz der Angeſtellten im Handelsgewerbe, dann das Geſetz über den Schutz Arbeitswil⸗ liger, das— wie ſchon jetzt hervorgehoben werden darf— kei⸗ nerlei Stoff zur Agitation bieten wird. Dann das Hypotheken⸗ bank⸗Geſetz und endlich das Verſicherungsgeſetz. Angeſichts des großen Arbeitsmaterials iſt es von vornherein unſicher, ob bei den vielfach einander gegenüberſtehenden Wünſchen der einzelnen Regierungen in dieſer Geſetzesmaterie der Entwurf des Verſiche⸗ rungs⸗Geſetzes in dieſer Seſſion zur Verabſchiedung gelangen kann. Bismarck⸗Feiern. Viele Stäpte und Orte im deutſchen Reich haben bei dem plötz⸗ lichen Scheiden unſeres großen Altreichskanzlers eine Feier auf den Tag ſeiner Beiſetzung verſchoben und holen jetzt das Verſäumte nach, manche Korporationen wollen auch, ſo z. B. die deutſchen Studenten, regelmäßige Bismarck⸗Gedenktage abhalten. Neuerdings fand in Bonn in der prachtvoll geſchmückten Beethovenhalle eine erhebende Bismarck⸗Trauerfeier ſtatt. Auch in Gotha wurde eine Bismarck⸗ Gedächtnißfeier abgehalten, ebenſo in Sonneberg unter ſehr ſtarker Theilnahme. In Innsbruck fand eine Bismarck⸗Gedenkfeier ſtatt, zu der der Stadtrath eine dreigliedrige Abordnung entſandte. Der Gedenkrede des Schriftſtellers Waſtian ſowie der Rede auf den deutſchen Schulverein mit dem Hinweis darin„Los von Rom“ wurde ſtürmiſcher Beifall gezollt. Die Feier ſchloß mit der„Wacht am Nhein“ Das Geſammteinkommen der phyſiſchen Perſonen in Preußen ergab im Jahre 1897ʃ98 die Summe von nahezu 10,661 Mill. Mark. Die„Stat. Korreſp.“ berechnet auch das Einkommen für das Jahr 1892.93. Das Ge⸗ ſammteinkommen der phyſiſchen Perſonen hat demnach im Jahre 1892.93 9881 Millionen Mark betragen, ſo daß in den letzten fünf Jahren eine Zunahme des Geſammteinkommens um 780 Millionen Mark oder 7,89 v. H. ſtattgefunden hat. Da die Ge⸗ ſammtbevölkerung im gleichen Zeitraum nur um 6,13 v. H. geſtiegen iſt, hat ſich das Einkommen weſentlich ſtärker ver⸗ mehrt als die Bevölkerung. Ein neuer Beweis, daß von der Ver⸗ elendung der Maſſen bei uns gar nicht die Rede ſein kann, ſon⸗ dern daß Deutſchland in wirthſchaftlicher Blüthe ſteht! Die Ausweiſungen. Ein däniſcher Journaliſt hat den Oberpräſidenten v. Köller von Schleswig⸗Holſtein beſucht und ihn u. A. gefragt: Beabſich⸗ tigen Sie eine vollſtändige Germaniſirung von Nordſchleswig, und mit welchen Mitteln durchzuſetzen? v. K. erwiderte:„Ich will die däniſche Sprache nicht ausrotten, ſondern im Gegentheil bewahren. In Deutſchland werden viele fremden Sprachen ge⸗ ſprochen. Die Grenzſprachen Franzöſiſch, Tſchechiſch, Polniſch und Däniſch auszurotten, wäre Wahnſinn. Die Sprachen ſind für das Verſtändniß an der Grenze nöthig. Ich habe die Schulen in Nordſchleswig perſönlich beſucht und mit Freuden geſehen, daß man Däniſch und Deutſch verſteht. Die eine Sprache wird zu Hauſe, die andere in der Schule gelernt. Das iſt ein großer Vorkheil für die Kinder.“ Im weiteren Verlauf der Unterhaltung bemerkte Herr v. Köller noch, daß ſich die deutſche Sprache auf allen Seiten der Grenze ausdehne, ſelbſt nach Rußland, Frank⸗ reich und Italien hinein. Es bedürfe keiner künſtlichen Mittel. Der Fortſchritt ſei der inneren Kraft Deutſchlands zu danken. Auf die Frage des Ausfragers, ob er den däniſchen Leſern mit⸗ theilen könne, daß die Ausweiſungen vorläufig eingeſtellt ſeien, entgegnete Herr v. Köller zum Schluß:„Nein, aber Sie können ſagen: die Dänen haben den Krieg begonnen, ich habe kein In⸗ tereſſe daran, ihn zu führen. Aber ich verlange, daß das Friedens⸗ ſignal in den ſchleswigſchen Blättern gegeben werde, und erhalte ich dies nicht, dann werde ich Ruhe ſchaffen; es muß Ruhe werden.“ Die Kaiſerreiſe in franzöſiſcher Beleuchtung. Ein franzöſiſcher Orientreiſender drückt ſeinen Kummer über die Reiſe des deutſchen Kaiſers aus und ſagt:„Der bitterſte Kummer, den alle Franzoſen bei ihrer Fahrt durch Orient und Mittelmeer empfunden haben, beſtand in der allenthalben ſich aufdrängenden Wahrnehmung vom Rückgange Franreichs. Das Zurücktreten des franzöſiſchen Namens datirt von längerer Zeit her und hat ſeine beſonderen Urſachen. In Paläſtina, in Egypten hat ſich der Ruhm ſeines großen Namens geneigt. Deutſchland gründet landwirthſchaftliche und kaufmänniſche Niederlaſſungen, von nächſter Nähe ſehen die Orientalen dieſe Männer voll Ent⸗ ſchloſſenheit, dieſe Arbeiter mit ihrer Ausdauer, die ſich Schritt für Schritt des allgemeinen Reichthumes bemächtigen. Deutſch⸗ land entſendet ſeine Schiffe, ſeinen Kaiſer, der ſich wochenlang in Konſtantinopel, Paläſtina und Syrien aufhält, durch die Ort⸗ ſchaften zieht, Orden ausſtreut, die Maſſen feſſelt und ihnen, in einer mehr oder minder ſympathiſchen Erſcheinung, die man aber mit ihrem Glanze nicht wieder vergißt,— die Macht der deutſchen Nation vor Augen ſtellt.“ Der Verfaſſer ſpricht dann von Rußlands Aufwendungen und fragt mit Bitterkeit:„Und was thun wir, das dieſer Demonſtration Deutſchlands oder Rußlands gliche? Da ſteckt das Uebel. Es iſt mir unvergeßlich, wie eine junge, franzöſiſch erzogene Syrerin mit dem Zauber, den die alten Worte ausüben, zu mir ſagte:„Nie mehr bekom⸗ men wir Fregatten zu ſehen; wo bleiben ſie?“ Daran liegt es: man ſieht keine franzöſiſchen Schiffe mehr, Frankreichs Geſicht verſchleiert ſich, ſeine Fahne geräth in Vergeſſenheitt 2 Es iſt nicht bedeutungslos, grade dieſe Seite der Kaiſerlichen Orientreiſe von einem Franzoſen hervorgehoben zu ſehen, dem blinde Bewunderung für Kaiſer Wihelm nicht nachgeſagt wer⸗ den kann. 1 Hofnachrichten und Perſönliches, Prinz Ludwig von Battenberg, Gemahl der Prinzeſſin Viktoria von Heſſen, Commandaut des Majeſtic, Flaggſchiffes des gegenwärtig in Gibraltar weilenden engliſchen Canalgeſchwaders, hat ſich ernſtlich verletzt, indem er bei einer Beſichtigung des Schiffes in die Geſchoßkammer hinabſtürzte. Nach neueren Meldungen iſt der Prinz bereits wieder hergeſtellt, die Verletzung war nur eine leichte. Es heißt, daß Herr v. Lucanus für ein ſeit längeree Zeit erledigtes hohes Staatsamt in Ausſicht genommen ſei. Oberbürgermeiſter Georgi von Leipzig legte ſein Amt, das er 5 1876 bekleidet hat, aus Alters⸗ und Geſundheitsrückſichten nieder. Gegenüber der Meldung der„Deutſchen Tagesztg.“, Major v. Wißmann ſei, weil er durch ſein energiſches und ſelbſtloſes Auftreten im Intereſſe der deutſchen Colontalgeſellſchaft gewiſſen Leuten unbequem geworden ſei, mit einem Colonialſkandal à 1a Peters bedroht worden und nur durch die Wachſamkeit und das Dazwiſchentreten einiger treuer Verehrer und Freunde ſei dieſer Plan im Keime erſtickt worden, iſt die„Nordd. Allg. Ztg.“ zu der Erklärung ermächtigt, daß dieſe Nachricht jeder thatſächlichen Grundlage entbehre und als rein tendenziöſe Erfindung zu kenn⸗ zeichnen ſei. —ů— Kurze Nachrichten. Die Zweite badiſche Kammer wird am 6. Dezbr., wie ſchon gemeldet, zu einer kurzen Tagung zuſammentreten, um die in Donaueſchingen, Meßkirch und Moßbach am 2. Dezbr. erfolgenden Neuwahlen zu prüfen und die Kommiſſionen zu er⸗ gänzen. Der„Reichsanzeiger“ veröffentlicht die vom kaiſerlichen Patentamt erlaſſenen Beſtimmungen über die Anmeldung von Erfindungen, Gebrauchsmuſtern und Waarenzeichen. Die Vermehrung der Präſenzziffer des Heeres, die zum 1. October nächſten Jahres eintreten ſoll, beläuft ſich im Ganzen auf 13,770 Mann und 3819 Pferde. Sie be⸗ trifft das preußiſche, ſächſiſche und württembergiſche Heer; vom baheriſchen fehlt noch die Aufſtellung. Gegen die Aus weiſungen faßten die Berliner Sozialdemokraten unter Bebels Führung mehrere Beſchlüſſe. Das Stöcker' ſche„Volk“ wird zum 1. April ſein Erſcheinen einſtellen. In Lübeck feierte man das 50jährige Beſtehen der jetzigen Verfaſſung. Der Norddeutſche Lloyd vermiethete die Dampfer „Fulda“,„Werra“ und„Habsburg“ für die Beförderung der ſpaniſchen Truppen aus Havanna nach Spanien. Die ungariſche Quotendeputation hielt die Schlußſitzung ab. Der Präſident ſtellte die Ergebnißloſigeit der Verhandlungen feſt; es bleibe nunmehr nichts übrig, als den Be⸗ richt an den Reichstag zu erſtatten. Den„Times“ wird aus Sydney gemeldet, daß deutſche un d britiſche Kriegsſchiffe eine gemeinſame Kund⸗ gebung gegen Mulinun, den Sitz des verſtorbenen Königs Malie⸗ toa, auf Samoa gemacht haben. Die Nachricht von einem angeblichen Attentat auf den ruſiſchen Hofzug, als dieſer mit dem Zaren in Oſtpreußen deutſches Gebiet berührte, wird als Erfindung be⸗ zeichnet. Grober Unfug iſt allerdings dort vorgekommen, indeſſen einige Tage ſpäter, und ein Attentat war nicht beabſichtigt. Die im Süden unſerer ſüdweſtafrikaniſchen Kolonie unter den Hottentotten in Bethanien(Bezirksamtmann⸗ ſchaft Keetmannshof) ausgebrochenen Unruhen haben zu einigen kurzen Kämpfen geführt, die indeß ohne Verluſte bereits beendet ſind. Da man für die Folge derartige plötzliche Aufſtände im Keime erſticken möchte, ſoll die Landeshauptmannſchaft beabſich⸗ tigen, in den ſüdlichen, engliſchen Einflüſſen leichter zugäng⸗ lichen Gebieten zwei neue Militärſtationen zu errichten, und zwar in Bethanien ſelbſt und in Warmbad. Es heißt, daß die deutſche Regierung in Unterhandlung, betreffend den Bau eines größeren Schwimmdocks füt Kiautſchou, ſtehe. Der Kampf im Magatoland in Südafrika iſt im Großen und Gonzen beendet. Die meiſten Stämme er⸗ gaben ſich. Seter Geueral⸗ Anzeiger! Maunheim, 30. Novemsper. In Salvador iſt die Ordnung wiederhergeſtellt. Die Departements ergaben ſich der proviſoriſchen Regierung. Aus Sladt und Tand. „ Maunheim, 30. November 1898 Ein Nachſpiel zu dem bekannten Kohlen⸗ diebſtahls⸗Prozeß beſchäftigte geſtern die hieſige Straflammer. Angeſchuldigt war die 88 Jahre alte Ehefrau des am 6. Aril d. J. als eines der Haupt⸗ angeklagten in jenem Prozeß zu einer Gefängnißſtrafe von 1 Jahr 6 Monaten Gefängniß verurtheilten Kohlenhändlers Chriſtian Voh⸗ winkel, Marie geb. Fiſcher von Wiesloch, welche ſchon damals wegen Beihülfe mitangeklagt geweſen, aber wegen eines Nervenleidens nicht hatte erſcheinen können. Auch heute iſt ſie noch leidend; ſie kam aus einer Heilanſtalt in Heibelberg auf die Anklagebank. Sie erſchien kief in ein ſchwarzes Spitzentuch eingehüllt, das ſie erſt auf die Auf⸗ forderung des Präſidenten abnahm, der meinte, daß ſie der Verhand⸗ lung ohne Kopfhülle beſſer folgen könne. Die Anklage lautete, daß Frau Vohwinkel ihrem Manne und dem Vorarbeiter der Firma Math. Stinnes, Philipp Grün II, dabei behilflich war, in der Zeit vom März bis Juni v. J. 16 Waggons Kohlen im Geſammtgewicht von 4000 Zentner und im Werthe von 2807.14 und im Juli v. J. zum Nachtheil der Firma Tauerei Köln in Gemeinſchaft mit ihrem Mann und dem Borarbeiter des Spediteurs C. G. Maier, Rob. Pfuhl, einen Waggon Kohlen im Gewicht von 200 Zentner und im Werthe von a 154 zu entwenden. Die Manipulationen der Kohlendiebe dürften noch von dem Prozeß her bekannt ſein. Wie Grün in der gegen ihn geführten Unterſuchung angab, hat er die für die Beförderung der geſtohlenen Waggons erforberlichen Frachtbriefe zumeiſt bei Frau Vohwinkel ab⸗ geholt, die ihm auch faſt immer das Geld dafür gab. Einige Mal be Frau Vohwinkel die Frachtbriefe und einmal Geld in ſeine hnung gebracht. Desgleichen gab bez. des Falles vom Juli v. J. der Vorarbeiter Robert Pfuhl ſ. Zt. an, daß er die Frachkbriefe bei Frau Vohwinkel geholt habe. Frau Vohwinkel, die an der Leitung des Geſchäfts eifrigen Antheil nahm, war wohl bekannt, daß beim gewöhnlichen Lauf der Dinge die Frachtbriefe nicht an die Vorarbeiter Abgegeben werden, ſondern nach der Güterexpedition geſchickt wurden. Die Angeklagte machte geſtern in der That einen krankhaften Ein⸗ Hruck, ſagte Alles in weinerlichem Tone, weinte öfters, erhob ſich von Zeit zu Zeit und ſchritt im Verſchlag der Anklagebank ruhelos auf And ab, wobei ſie das Taſchentuch an den Mund preßte und ver⸗ nehmlich ſtöhnte. Sie erwiderte auf die Anklage, ihr ſei der Verkehr ihres Mannes mit Grün wohl aufgefallen und ſie habe auch zu Grün, als dieſer eines Tages kam, um Frachtbriefe zu holen, geſagt, ſie ſei die Tuſche⸗ leien mit ihrem Manne jetzt ſatt, er möge ihr nicht mehr ins Haus kommen. Ihrem Dienſtmädchen, der jetzigen Friſeuſe Joſefine Walter, habe ſie darauf befohlen, Grün nicht mehr hereinzulaſſen. Grün habe ihr bei dieſer Gelegenheit geſagt, ſie ſei viel zu ängſtlich und paſſe nicht in das Geſchäft. Sie habe ihrem Manne auch Vor⸗ halt gemacht, er habe zuerſt geſagt, das Geſchäft ginge ſie nichts an, ſpäter habe er aber berſprochen, es nicht mehr zu thun. Im Allge⸗ meinen habe ſie mit den Frachtbriefen nur wenig zu thun gehabt. Sie habe Frachtbriefe und Facturen erſt geſchrieben, nachdem ihr Mann die betr. Waggons ſchon längſt verkauft. Sie ſei nur zwei⸗ mal bei Grün geweſen und einmal habe ſie ihm allerdings Geld ge⸗ Bracht. Dieſes Zugeſtändniß ſchien ſie am meiſten aufzuregen, denn ſie ſtand heftig weinend auf und betheuerte, ſie habe das nur in der Verzweiflung gethan. Der Hauptzeuge, der frühere Vorarbeiter Phil. Grün, im Sträflingsanzug vorgeführt, erzählte den bekannten Hergang der Kohlendiebſtähle. VBohwinkel habe ihn ſtets angewieſen, die Fracht⸗ briefe bei ſeiner Frau zu holen, die ihm auch immer das Geld ge⸗ geben habe. Dieſelbe habe ihm nie das Haus verboten, ſondern nur, als ber Kriminalſchutzmann Vetter bei ihr Erhebungen wegen der mit der Kohlengeſchichte nicht zuſammenhängenden Uebertretung eines Arbeiters gemacht und ſie dadurch ſich ſtark geängſtigt hatte, die Fracht⸗ briefe in geſchloſſenem Couvert ihm zu ſpäter Abendſtunde ins Haus gebracht. Sie habe ihm dabei geſagt, ſie wolle in Zukunft ſelbſt kommen oder die Sachen brieflich beforgen. Daß ihn das Dienſt⸗ mädchen irgend einmal abgewieſen, ſei nicht richtig. Von Geiſtes⸗ krankheit habe er bei Frau Vohwinkel nichts wahrgenommen. Die Frau Grüns, welche ebenfalls als Zeugin vernommen Wurde, bekundete, daß ſie ebenfalls bei Frau Vohwinkel Frachtbriefe geholt, Frau Vohwinkel auch ſoſche in ihre Wohnung gebracht habe. Einmal habe ſie Frau Vohwinkel auch Geld, 60„ 20 J, gebracht. Sie habe an nichts Unrechtes gedacht, ſondern ihrem Manne, der ihr geſagt habe, es ſei für's Geſchäft, Glauben geſchenkt. Der frühere Vorarbeiter Pſuhl beſtätigt, über den Fall be⸗ ftagt, an dem er betheiligt war, daß auch er Frachtbriefe und Geld don Frau Vohwinkel erhalten habe. Das frühere Dienſtmädchen der Angeklagten, Joſefine Wal⸗ ther beſtreitet, von Frau Vohwinkel Anweiſung erhalten zu haben, den Grün abzuweiſen. Der frühere Vorarbekter Vohwinkels, Schwalbach, wird von .⸗A. Dr. Köhler befragt, ob Frau Vohwinkel aufgeregt war. Der Zeuge erwidert: Das war ſie, es war aber kein Wunder, denn wer um Vohwinkel herum war, der mußte verrückt werden. Kaufmann Wilhelm Bäß, der früher bei Vohwinkel in Stel⸗ lung war, ſagt u. A. aus: Frau Vohwinkel ſei immer E aufgeregt geweſen, ſie habe ihm einmal ſolche Unverſchämtheiten geſagt, daß er gekündigt habe. Im Laufe der Verhandlung auf Wunſch der Ver⸗ theidigung nochmals über den Zuſtand der Angeklagten befragt, er⸗ erzählte Bätz noch, die frühere Pflegerin derſelben habe ihm geſagt, daß ſte Käfer im Kopfe habe, ſie habe ſich aus dem Fenſter ſtürzen wollen. Der Aſſiſtenzarzt des Baſeler Klinikers Willes, der Frau Vohwinkel behandelt, habe ihm gelegentlich bemerkt, dieſelbe ſei kränker als man glaube. Auch einige weitere Zeugen, Kommis Doneleit, Kaufmann Eduard Heiß und deſſen Frau und Andere beſtätigten, daß Frau Vohwinkel nervös und aufgeregt war. Sehr intereſſant war das Gutachten, das Aſſiſſenzarzt Dr. We y⸗ gand von der Univerſitätsirrenklinik Heidelberg, in welcher ſich die Angeklagte ſeit längerer Zeit befand, abgab. Darnach ſtammt die Angeklagte aus einer Familie, in welcher einzelne Fälle von Geiſtes⸗ krankheit vorgekommen ſind. Eine Schweſter des Vaters war und eine Couſine iſt geiſteskrank. Ebenſo waren mehrere Verwandte auf⸗ ſteigender Familie geiſtig nicht intakt. Eltern und Geſchwiſter, von denen ſich einige in angeſehener Stellung befinden, ſind normal. In ihrer Jugend ſoll ſich die Angeklagte durchaus mannſüchtig und thea⸗ traliſch geberdet haben. Ihr erſter Mann wurde irrſinnig und ſie pflegte ihn bis zum Tode. Kinder hatte ſie nicht von ihm. Ein Kind war todtgeboren und ein zweites Mal hatte ſie eine Fehlgeburt. Ihren jetzigen Mann, der in Bezug auf geiſtige Bildung weit unter ihr ſteht, heirathete ſie gegen den ausdrücklichen Willen ihrer Angehörigen. Frau Vohwinkel iſt nervös aufgeregt infolge einer ſeit ihrer Jugend ſchon beſtehenden hyſteriſchen Anlage. Als ſie im Dezember v. Is. nach Baſel flüchtete und dort verhaftet wurde, verfiel ſie in heftige hyſteriſche Krämpfe, in einen hyſteriſchen Dämmerzuſtand, und es zeigten ſich Lähmungserſcheinungen und Gefühlloſigkeit der linken Körperhälfte. Sie mußte damals in die Irrenklinik in Baſel ver⸗ bracht werden, bon wo ſte im März d. Is. nach Heidelberg verbracht wurde. Hier erholte ſie ſich langſam. Der Sachverſtändige faßte ſein Gutachten ſchließlich dahin zuſammen, daß die Angeklagte nur wäh⸗ rend ihres Aufenthaltes in Baſel, nicht aber zur Zeit der Strafthaten unzurechnungsfähig geweſen ſei. Vom Vorſitzenden wurde dem Gut⸗ achter die Frage vorgelegt, ob vielleicht das Verhältniß zutreffe, welches der§8 52.⸗St.⸗G.⸗B. im Auge habe, daß die Angeklagte durch unwiderſtehliche Gewalt, etwa ſuggeſtib, durch ihren Mann be⸗ einflußt worden ſei. Dr. Wehgand meinte darauf, wenn es ſich um einzelne Thätigkeitsarten handle, ſo wäre dieſe Annahme ſogar wahr⸗ ſcheinlich, zumal es ſich einerſeits um eine hyſteriſche, fremdem Ein⸗ fluß leicht erliegende Frau, anderſeits um einen in der Wahl ſeiner Mittel ſkrupelloſen, energiſchen Mann handle. Allein die Thätig⸗ keit der Frau erſtrecke ſich auf einen längeren Zeitraum und der Mann ſei jeweils nicht zugegen geweſen. Immerhin ſei die Möglichkeit nicht ganz auszuſchließen. Der Antrag des.⸗A. Dr. Köhler, als wei⸗ teren Sachberſtändigen den von ihm geladenen Herrn Prof. Wüller⸗ Baſel, der erſt um.4 Uhr Mittags eintreffe, zu vernehmen, wird als unweſentlich abgelehnt. Der Staatsanwalt hielt ſowohl den Strafausſchließungsgrund des§ 59 wie jenen des§ 52.⸗St.⸗G.⸗B. nicht für gegeben und be⸗ antragte eine Gefängnißſtrafe von 12—15 Monaten. Die Vertheidiger,.⸗A. Dr. Schottler und.⸗A. Dr. Köhler, plädirten auf Freiſprechung. Das Urtheil lautete auf zwei Monate Gefängniß. Das Gericht war der Anſicht, daß die Angeklagte zur Zeit der That im Beſitz der freien Willensbeſtimmung geweſen und ſie der Beihülfe überführt erſcheine. Mit Rückſicht auf ihren krankhaften Zuſtand und die ſchweren Folgen, die ihr aus der That erwachſen, ſei die Strafe ſo nieder bemeſſen worden. Sitzung des Bürgerausſchuſſes vom Dienſtag, 29. November. Oberbürgermeiſter Beck eröffnete um ½4 Uhr die Sitzung. Anweſend ſind 97 Mitglieder des Kollegiums. Der Vorſitzende begrüßte zunächſt die neu eingetretenen Mit⸗ glieder des Bürgerausſchuſſes. Hierauf wird in die Tagesordnung eingetreten. Es werden obhne Debatte genehmigt folgende im„General⸗ Auzeiger“ ſchon beſprochene Vorlagen des Stadtraths, nachdem dieſelben theils vom Stv.⸗V. Löwenhaupt, theils vom Stv.⸗V. Zeiler kurz befürwortet wurden: Verkauf von Baugeläönde an Glaſermeiſter Adam Lamerdin. Verkauf von ſtädtiſchem Böſchuugsgelände an der Setkenheimer Straßfe. Bau eines Rohrſieles in der alten Neckarauer Landſtraße. Anſchaffung eines nueuen Ammoniak⸗Apparates, Herſtellung eines Aubanes an das Keſſelhaus und Aufſtellung eines weiteren Dampfkeſſels für das Gaswerk Nindenhof. In der kurzen Debatte über die vorgenannten Punkte fragte Stadkv. Foßhag, wie es mit der ſchon länge verſprochenen Bade⸗ einrichtung des Gaswerks ſtehe. Stadkr. Barber erwidert, daß diefe Badeanſtalt vorausſichtlich im nächſten Frühjahr fertiggeſtellt ſei und der Benützung übergeben werden könne, Bauliche Veränderungen im vormals Mileckſchen und vormals R. Satorſchen Haufe. Die Arbeiten ſind bereits ausgeführt und handelt es ſich heute um die nachträgliche ee der Mittel. Stadto.⸗V. Stockheim kheilt mit, daß der Stadtverordneten⸗ Vorſtand ſich zwar auf Befragen des Stadtraths einverſtanden habe mit der Ausführung der Arbeiten vor der Bewilligung der Mittel, jedoch habe der Stadtrath eine viel kleinere Summe, als Skarus. Novelle von Clara Jäger. (Nasbrud verbsten,) 00 Fortſetzung.) „Das Ganze geſtaſtet ſich,“ fuhr der unge Mann in ſeinem Selbſt⸗ Elbrech fort,„wie bon ſelbſt zum Luſtſpiel— hoffen wir, daß keine kagödie baraus wird! Erſter Akt, Scenerie: Waldlandſchaft, Mono⸗ log und Dialog, Einlage: Schaukelcouplets. Zweiter Akt: improvi⸗ firtes Gefängniß. Was werden die folgenden Akte bringend Ob Fräulein Jia wohl wiſſen mag, daß ich hier, vermuthlich in der Ge⸗ findeſtube, eingeſperrt bin? Und ob ſie nicht verſuchen wird, mich aus dieſer neuen„Klemme“ zu befreien?“ Während dieſes Selbſtgeſpräches hatte der Fremde Tollette ge⸗ macht und ſich mit großer Gewandtheit in ſeinen Plaid gehüllt. „Kein Tempelherr in Nathan dem Weiſen kann mit ſeinem weißen Rittermantel einen herrlichern Faltenwurf hervorbringen!“ lachte er dabel.„Und mancher tückiſche Caſſius und andere Hewden könnten ſich ein Muſter nehmen an dieſer klaſſiſchen Drapirung. Schade, daß kein Spiegel borhanden iſt, er könnte meine Selbſtbewunderung nur Roch ſteigern! Es klopft! Ich könnte ruhig„Herein“ rufen; es iſt 1 0 daß ich armer Acteur ohne Publikum bleiben muß. Wer opft da?“ Draußen ließ ſich eine Weiberſtimme dernehmen:„Ein ſchönes und ich ſoll auch fragen, ob der Hert großen Hunger 2 Der Fremde lachte.„Danke ſchön für die Anfrage,“ rief er, zund wiederum ein ſchönes Compliment mit der Antwort, ich wäre hungrig wie ein Wolf!“ Die Fragerin draußen vor der Thür kicherte in ſich hinein. ert Bicar hieß Wolf, und der Vergleich erregte ihre Heiter⸗ aße, ſo daß mehrere Sekunden vergingen, ehe ſie wieder auf ihren Auftrag zurückkam. Ich ſoll mich aucg ertundigen,“ ſo laulele dieſer in ſeiner Forl⸗ 772ͤͥͤͥͤ ³˙¹A ſehung,„ob der Hert Waſchwaſſer, friſches Leinenzeug und trockene Kleider befehlen?“ „Leinenzeug iſt vorhanden, aber alles Uebrige iſt höchſt erwünſcht. Wer ſendet Sie denn zu mir, wenn ich fragen darf?“ „Die Frau Amtsräthin, Herr. Fräulein Ila hat Sie ankommen ſehen. Oben auf dem Speicher hängt ein ganzer Schrank voll Männer⸗ kleider. Aber erſt das Waſchwaſſer!“ Kräftige Schritte entfernten ſich von der Thür. Es ward ganz ſtill draußen. Und wenn mein braver Schutzgeiſt zurückkehrt, dachte der junge Fremde, ſo kann er mir doch nicht helfen und wenn er eine ganze Waſſerleitung und ein ganzes Kleidermagazin bei ſich führte. Ich müßte mich krotz alledem ungewaſchen in mein Plaid hüllen, bis mein Gefängnißwärter erſcheint und ſein: Seſam, thu dich auf! ertönen läßt. Nicht einmal mit einem Stück Brod kann man mich in dieſer Zelle regaliren ohne ſeine Zuſtimmung, denn das einzige winzige Fenſter dieſes gaſtlichen Raumes liegt oßen an der Decke. Eine herk⸗ liche Einrichtung! Der Schlüſſel dreht ſich im Schloſſe? Achtung mein theologiſchet Kerkermeiſter! Was wird er wollen? „Ach, Sie ſind es, Kind— mein braver Schutzgeiſt! Ja, wie ſind Sie denn zu dem Schlüſſel gekommen, der dieſe Pforte öffnet?“ Die ältliche, robuſte, in ſauberſter Ausrüſtung ſteckende Magd lachte. „“, ſagte ſie,„Fräulein Ika gab ihn mir!“ „Dacht ich's doch!“ rief der Fremde mit einem ſo herzinnig be⸗ haglichen Ausdruck, daß die Magd ihn mit weit aufgeriſſenen Augen auſtarrte. Was ſollte ſie ſich dabei denken? 1 Sie hielt ihm einen Rock hin. „Verſuchen Sie, ob er paßt, Herr,“ ſagte ſie. „Viel zu eng! O weh— das ſind ſie alle, alle! Der Herr Amts⸗ Wie ſcheint nicht groß geweſen zu ſein, ich— ich bin ja ein Art von teſe! „Na ja,“ ſagte die Magd,„Fräulein Ika hat auch gemeint, dieſe Kleider würden Ihnen nicht paſſen. Aber unſere Frau ſagte: Du haſt den fremden Herrn nur flüchtig geſehen und wirſt Dich täuſchen.“ wie ſie heute verlangt werde, angegeben. Der Nedner bezeichnet das Verfahren des Stadtraths als ein nicht ſehr kollegiales. Bürgermeiſter Martin legt die Gründe dar, welche den Mehr⸗ aufwand herbeigeführt haben. Vom Stadtrath ſei urſprünglich ein viel geringeres Maß von baulichen Veränderungen in Ausſicht ge⸗ nommen worden; erſt nach und nach habe ſich die Nothwendigkeit größerer Arbeiten herausgeſtellt. Als die Räume im Mileckſchen Hauſe für die Grund⸗ und Pfandbuchführung fertig geſtellt waren, daß dieſelbe eine bedeutende Veränderung erfahren müßten. Der Stadtrath mußte die Darlegungen der Herren von der Grund⸗ und Pfandbuchführung als berechtigt anerkennen und ihnen entſprechen, ſo daß der Umbau nochmals begonnen werden mußte. Hochbauinſpektor Uhlmann ergänzt die Ausführungen des Vorredners durch zahlreiche techniſche Mittheilungen. Die aus⸗ geführten Arbeiten ſeien unbedingt nothwendig geweſen und hätten den Werth der Gebäude beträchtlich erhöht. Stadtv.⸗V. Löwenhaupt erklärt, daß er die beiden Häuſer beſichtigt habe. Für dasjenige, was geleiſtet worden iſt, ſei das verausgabte Geld nicht zu viel, aber im Mileckſchen Hauſe hätte Manches geſpart werden köunen, Dagegen zeigt das Satorſche Haus, daß es dem Hochbauamt ſchließlich ſelbſt Angſt geworden fein müſſe wegen der großen Ausgaben, da in dem Hauſe mehrfach noch Unvollſtändiges anzutreffen ſei. Stadtr. Freytag rechtfertigt in Abweſenheit des ſtadträthlichen Reſpizienten, Herrn Henz, im Namen der Kommiſſion die gemachten Ausgaben. Str. Stern bemerkt, daß vorhin gelächelt worden ſei, als die Abweſenheit des Herrn Henz erwähut worden ſei. Sty Henz ſei ſeit zwei Tagen krank und köyne in Folge deſſen der heutigen Sißung nicht beiwohnen. Herr Henz habe abſolut keine Urſache, der heutigen Sitzung deshalb fern zu bleiben, weil ihm irgend eine Schuld beizu⸗ niß gehabt habe von den Ueberſchreitungen, ſondern daß dieſer ge⸗ radeſo überraſcht worden ſei, als wie der Bürgerausſchuß. Wenn der Stadtrath von dem Mehraufwand Keuntniß bekommen haben würde, hätten ſich gewiß in ihm Stimmen erhoben, die Sache vor Ausführung der Arbeiten dem Buürgerausſchuß zur Beſchlußfaſſung zu unterbreiten. Sty⸗B. Zeiler iſt der Ueberzeugung, daß der ganze Bürger⸗ ausſchuß ſich nicht einverſtanden erklärt mit der Art und Weiſe, wie hier bei den Ueberſchreitungen vorgegangen worden iſt, jedoch ſei hente nichts Anderes zu machen, als die Ausgabe nachträglich zu ge⸗ nehmigen. Er beantrage Schluß der Debatte. Stv.⸗V. Fulda beanſprucht gegenüber den Worten des Herrn Str. Stern die„Lächelfreiheit“. Hert Stern ſcheine übrigens die Ab⸗ weſenheit verſchiedener Mitglieder verſchiedenartig auszulegen. Str. Stern entgegnet, daß das Lächeln der Ausdruck einer falſchen Rein geweſen ſei und dieſer falſchen Meinung wollte er entgegentreten. Uebrigens habe er bei der andern Gelegenheit, die Herr Fulda im Auge habe, nicht gelächelt. Ausgeſtaltung der Berufsfeuerwehr. Der Antrag des Stadtraths lautet: Der Bürgerausſchuß wolle 1. mit der Vermehrung der Berufsfenerwehr auf 24 Mann VVV und 21 Wehrmänner) ſich einverſtanden erklären, 2. zu den erforderlichen baulichen Herſtellungen am Bauhof⸗ gebäude(U 3) mit einem Aufwänd von M. 4760, 3. zur Reuanſchaffung von Löſchgeräthſchaften mit einem Auee wand von M. 12 726, 5 4. zur Anſchaffung von 6 Pferden nebſt Geſchirren mit einein von M. 9400 ſeine Zuſtimmung zu ertheilen und endli 5. die Neuerrichtung der Stelle eines Brandmeiſters unter Einkeibzung in die 8. Klaſſe des Gehaltstarifs(M. 1400 bis 2200) genehmigen.“ Sty.⸗V. Fulda beffirworket die Annahme der ſtadkrälhlichen Vorlage, indem er zugleich einige Modifikationen an den projektirten baulichen Veränderüngen im Bäuhofgebäude vorſchlägt. Redner be⸗ trachtet die heutige Vorlage als die zweite Etappe der weiteren Aus⸗ bildung der Berufsfeuerwehr. Ferner regt er an, die Feuerverſtche⸗ rungsgeſellſchaften zur Beſtreitung des Aufwandes für die Feuer⸗ ſicherheit beranzuziehen, denn jede Erhöhunng der Feuerſicherheſt komme den Feuerverſicherungsgeſellſchaften fehr zu Gute. Bürgermeiſter Martin dankt für die freundliche Auf⸗ nahme der Vorlage. Auch der Stadtrath ſei der Anſicht, daß die beutige Vorlage nur die zweite Etappe der weiteren Ausgeſtaltung der Berufsfeuerwehr bilde. So häbe der Stadkräth bereits ausgearbeitet worden, jedoch habe ſich da ergeben, daß hier⸗ zu ein Aufwand von mindeſtens 100,000 Mark erforderlich ſei. It Folge dieſes hohen Aufwandes habe der Stadtrath das Projekt fallen laſſen, da es eine ſolche Ausgabe und die Anſtellung von 30—60 Berufsfeuerwehrleuten noch nicht für nothwendig halte, dank dem Umſtand, daß wir jetzt noch eine ſo vorzügliche Berufsfeuer⸗ wehr beſitzen. Redner ſucht ſodann eingehend die Unzweckmäßigkeit der Anregungen des Stv.⸗V. Fulda in Bezug auf die baulichen im Bauhofe nachzuweiſen. Sty. Baſſermann führt aus, daß 10 Atmoſphären noth⸗ wendig ſind, um das Waſſer aus den Hydranten auf die Giebel der höhen Magazine zc. zu bringen. Unſere Waſſerleitung beſitze aber nur 4½ Atmoſphären, der Druck ſei alſo vollſtändig unzu⸗ reichend. Es ſei deshalb die Anſchaffung einer Dampffeuerſpritze nothwendig. Er bitte den Stadtrath dieſe ſeine Auregung in Er⸗ wägung zu ziehen. Stvo. Kauffmann beſpricht die zukünftige Dienſtinſtruktion des Brandmpeiſters, obgleich vor Beginn der Debatte über die Vorlage Herr Bürgermeiſter Martin erklärt batte, daß di üktton erſt iu eene ake eerer* N F en ee vergehen; und ich— ich bergehe indeß hier vor Hunger und vor— vor Sehnſucht.“ Das letzte hatte die Magd überhört. Ihr gutes Herz klammerte ſich an das Erſtere, an den Hunger. „Ne, Herr,“ ſagte ſie, von Mitleid durchdrungen,„das ſoll doch wohl nicht ſein! Da brächte Ihnen die alte Stina ſchon eher das Abendbrod hier herein. Aber Fräulein Ika ſagte: Es wäre doch weit ſchöner, wenn der Herr drüben mit am Tiſche ſpeiſen könnte.“ Ei, ohne Frage, Stina, wäre das ſchöner!“ rief der Fremdi A den Namen der Magd ſchnell auffaſſend, während dieſe ihn anſah, als wollte ſie fragen: Woher wiſſen Sie denn, wie ich heiße. Aber ſit ging ſchnell darüber fort. „Fräulein Fka meint,“ ſagte ſte. Lebhaft unterbrach der junge Mann die eiwas zögernde Sting. 0“ rief er,„Fräulein Ika hat gewiß wieder einen guten Rath zur Hand.“ Stina verzog ihren breiten Mund zu einem behaglichen Lachen. „Sie ſprechen, als ob Sie das Ikachen kennten, Herr“, ſagte ſte.„Ja, das iſt ein Prachtkind; klug und umſichtig wie keine Zweite; ſelbſt Fräulein Laura nicht ausgenommen— das iſt nämlich die Tante! Und doch habe ich auch von der allen Reſpekt!“ „Das freut mich ausnehmend,“ ſagte unſer Freund mit ſchlecht verhehlter Ungeduld.„Aber welchen Rath wußte das junge Fräulein in Bezug auf mich zu geben?“ Sie erinnerte an die Kleiver, die wir noch bom Herrn Leibmedicus — bas war dem ſeligen Herrn Amtsrath ſein Großdater— in einem Koffer liegen haben, wohlverwahrt geen Mokten. Die, ſagte Fräulein Hert, von Sammet und Seide, mit großen, echt ſilbernen Knöpfenze es iſt noch Alles da, was dazu gehört: die Spftzenmanſchetten, die ſeidenen Strümpfe und die Schuhe mit den hohen Hacken und den gtoßen blitzenden Schnallen.“ „Und was erwiderte die Frau Amtsräthin auf den Vorſchlag ihrer Enkeltochter?“ „Sie ſchüttelte erſt den Kopf, dann hat „Leider nicht!“ ſeufzte unſer junger Freund aus ktefſter Bruſt. „Und ehe meine eigenen Kleider trocken ſein werden, können Stunden ſie aber endlich geſagt: „Nun, meinetwegen; macht, was ihr wollt!“ Fortſetzung folgt.) erklärten die Herren von der Grund⸗ und Pfandbuchfübrung, daß ſie die Räume in ihrem jetzigen Zuſtande nicht benützen könnten, 1. 5 meſſen ſei. Str. Vogel bemerkt, daß der Stadtrath ebenfalls keine Kennt⸗ zuerſt die Abſicht gehabt, das ganze Quadrat U 2 niederzureißene⸗ und dort ein großes Feuerwehrdepot zu errſchten. Die Pläne ſeiem Ika, würden dem fremden Herrn paſſen. Es ſind prächkige Kleider, EP 1 0e„„„n teeerrer ter ee eee ee JJ!!! — L= n Es it n ie * ie ei e⸗ — mit zur Abſtimmung gebracht worden wäre. Muennßelm, 30. November. Gefleral: Auzeilger. 8. See johe Ipateren Sitzung zur Erörterung und Beſchlußfaſſung gelangen olle. Stv.⸗V. Bouquet begrüßt die heutige Vorlage, welche eine weitere Staffel auf dem Wege der Bildung einer Berufsfeuerwehr ſei. Eine ausſchließliche Berufsfeuerwehr halte er beute noch nicht für nothwendig, jedoch ſei er überzeugt, daß ſie mit dem Wachsthum der Stadt kommen müſſe. Bezüglich der Ausführungen des Stv. Baſſerwann bemerkt Redner, daß der Druck der Waſſerleitung 3,6 Atmosphären beſitze. Der Waſſerthurm ſei 36 Meter hoch und zu einer Atmosphäre brauche man 10 Meter Höhe. Der Druck der Waſſerleitung kann zwar erhöht werden mittelſt der Schläuche, aber trotzdem werde der Druck nicht ſo hoch, um das Waſſer auf die Giebel der höchſten Gebäude zu ſenden. Herr Baſſermann habe nun die Anſchaffung einer Dampfſpritze empfohlen. Eine ſolche Dampfſpritze ſei zweckmäßig für große Etabliſſements, aber nicht für andere Brände, da ſie koloſſale Waſſermengen in das Haus werfe und dadurch faſt mehr Schaden anrichte als das Feuer, während andererſeits die Feuer⸗ verſicherungsgeſellſchaften bei der Entſchädigung für Gegenſtände, die durch Waſſer gelitten haben, nicht ſo ſchnell bei der Hand ſind, indem ſie ſagen, daß die betreffenden Sachen ja noch nicht vernichtet ſind. Redner iſt deshalb auch heute noch nicht ein Freund der Anſchaffung ziner Dampfſpritze. Stv.⸗V. Fulda iſt zwar der Anſicht, daß die Berufsfeuerwehr militäriſch organiſirt ſein müſſe, aber die Dienſtinſtruktion doch we⸗ ſentlich milder ſein könne, als wie diejenige, welche der Vorlage bei⸗ gegeben ſei. Stv. Süßkind findet es merkwürdig, daß heute Niemand die Urheberſchaft für die Vienſtinſtruktion übernehwen wolle. Er könne nur erklären, daß die beigegebene Inſtruktion ſo drakoniſche Beſtim⸗ mungen enthalte, daß er und ſeine Freunde gegen die ganze Vorlage ſtimmen würden, wenn die Inſtruktion heute in ihrer jetzigen Form Redner hoffe, daß die Dienſtinſtruktion eine ganz andere Form erhalte. Wenn man dem Wunſche ſeiner(des Redners) Freunde bei der Feſtſetzung der In⸗ ſtruktion nicht nachkomme, werde man ſich vorbehalten, bei der nächſtjährigen Budgelberathung gegen den Feuerwehretat zu ſtimmen. Beſchickung der Pariſer Weltauſtellung. Der ſtadträthliche Antrag, der Bürgerausſchuß wolle zur Her⸗ eines für das künftige Gewerbeſchulgebäude beſtimmten kunſt⸗ eriſch durchgebildeten ſchmiedeeiſernen Hauptportalabſchluſſes, wel⸗ ches von einem hieſigen Meiſter der Kunſtſchmiedetechnik ausgeführt und auf der Weltausſtellung in Paris 1900 ausgeſtellt werden ſoll⸗ 5000 M. zu bewilligen, wird nach kurzer Befürwortung durch Stv.⸗V. Löwenhaupft angenommen. Abſchaffung der Verbrauchsſtenern auf Wildpret, Geſlügel, Fiſche und Krebſe. Wie ſchon mitgetheilt, handelt es ſich um die Abſchaffung einer ftädtiſchen Einnahmequelle, die Herr Oberbürgermeiſter Beck, als Vertreter der Minorilät, auf 30,000 Mark veranſchlagt, während ſie vom Vertreter der Majorität, Herru Stadtrath Mainzer, auf 20,000 Mark berechnet wird. Stadtv.⸗V. Pfeiffle beantragt die Beſeitigung des Oktrois aus prinzipiellen Motiven, indem er die alten Gründe der Gegner des Oktrois wieder vorträgt. Stladtr. Mainzer tritt für den Antrag der Stadtrathsmehrheit ein und ſucht die von ihm aufgeſtellte Berechnung der Erhebungs⸗ koſten auf Wildpret, Geflügel und theure Fiſche zu rechtfertigen. Stadtv. Kuhn führt aus, er habe im Namen der weitaus „Wösten Mehrheit ſeiner politiſchen Freunde in dieſem Kollegium zu Fklären, daß ſie die Vorlage ablehnen, weil ſie der Stadt nicht noch eine weitere ſichere und ausdehnungsfähige Einnahmequelle ver⸗ ſchließen wollen, die zudem nur die wohlhabende Bevölkerung trifft. Wir ſtehen nach wie vor auf dem Standpunkt, daß zur Be⸗ ſtreitung der Ausgaben für kulturelle Zwecke indirekte Steuern noth⸗ wendig, da die direkten Steuern unzulänglich ſind und den Mittel⸗ ſtand zu ſtark drücken würden. Was iſt geſchehen, ſeit im vorigen Jabre das Oktroi theilweiſe abgeſchafft wurde? Raſtatt hat die Forterhebung des Oktrois einſtimmig beſchloſſen, Heidelberg, Karls⸗ ruhe und Freiburg haben ſich nicht bewogen gefühlt, dem Beiſpiele Mannheims zu folgen und an die Aufhebung des Oktrois zu gehen, krotzdem alle dieſe Städte niedrigere direkte Steuerſätze haben als wir, Wir bedauern, daß das Oktroi auf Mehl und Brod aufgehoben wurde, weil die Hoffnungen, die man an dieſe Maßnahme knüpfte, nicht eingetroffen ſind. Damals wurde mit apodiktiſcher Sicherheit Abehauptet, daß das Oktroi ſich in dem Preis des Brodes ausdrücke. Man hätte allerdings damals beinahe dieſer Anſicht beipflichten können, nachdem ſofort nach dem Fall des Oktrois die Bäcker den Brodpreis um 2 reſp. 4 Pfg. herabſetzten. Wir wußten aber im Voraus, daß die Bäcker, um den Uebergang zu markiren, eine Ermäßigung des Brod⸗ preiſes eintreten laſſen würden. Die Entſcheidung der Frage, ob aus dem Fall des Oktrois dauernd die Konſumenten Vortheil ziehen werden, mußte erſt die Zukunft lehren und die Zukunft hat nun gelehrt, daß die damaligen Prophezeiungen nicht ein⸗ getroffen find. Ich habe Unterſuchungen angeſtellt und folgende Wahrnehmungen gemacht: Im Juli vorigen Jahres, alſo vor Auf⸗ hebung des Oktrois, haben wir genau dieſelben Preiſe für Brod⸗ getreide gehabt wie jetzt. An der hieſigen Börſe notirten damals Weizenmehl No. 8 mit 24½ Mark, No. 4 mit 21½ Mark. Am 21. November d. J. notirten beide Sorten genau ſoviel. Damals haben wir aber trotz Oktroi für den 4pfündigen Leib Brod 46 Pfg. bezahlt, heute bezahlen wir 50 Pfg. dafür Man könnte nun einwenden, daß wir im Frühjahr eine hohe Ge⸗ treidebewegung gehabt und inſolgedeſſen der Mehlpreis in der Zwiſchenzeit ſich noch nicht ganz reduzirt hätte. Dem iſt zu ent⸗ gegnen, daß wir ſeit September d. J. genau dieſelben Brodmehl⸗ preiſe haben wie heute. Seit dem 15. September iſt eine Verände⸗ kung gar nicht mehr eingetreten. Es ſind genau dieſelben Preiſe wie im Juli v.., trotzdem bezahlen wir heute ohne Oktroi 50 Pfg. füär den 4pfündigen Laib Brod, während er im Juli v. J. mit „Ottroi nur 46 Pfg. koſtete. Nicht unerwähnt will ich laſſen, daß gegenwärtig die Roggenmehlpreiſe etwas theurer ſind, wie damals und dies, da ſich das Brodmehl aus verſchiedenen Beſtandtheilen zuſammenſetzt, den Brodpreis beeinflußt. Aber 4 Pfg. macht das nicht aus, abgeſehen von dem Oktroi. Wir ſehen alſo, daß dasjenige, was man mit der Aufhebung des Oktrois erreichen wollte, nicht erreicht worden iſt: der kleine Mann hat keinen Vortheil aus dem Fall des Oktrois gezogen. Was man dagegen erreicht hat, iſt die That⸗ ſache, daß man der Stadtgemeinde eine ſichere und an Umfang zu⸗ nehmende Einnahmequelle von 150,000 M. entzogen hat, die einen Steuerfuß von—4 Pfg. ausmacht. Ich will nicht beſtreiten, daß Sie aus voller Ueberzeugung gehandelt haben, als ſie damals dieſer populären Forderung näher getreten ſind, aber Sie haben die graue Theorie über die Praxis geſtellt. Herr Pfeiffle hat vorhin geſagt, daß trotz der Abſchaffung des Oktrois der Umlagefuß nicht hinaufgeſetzt worden wäre. Dies iſt richtig. Aber wir hätten im Falle der Bei⸗ dehaltung des Oktrois den Steuerfuß herabſetzen können und dies wäre insbeſondere für den Mittelſtand, den eigentlichen Steuerzahler, ſehr gut geweſen. Ich habe vor einigen Tagen in der„N. B..“ ein Eingeſandt geleſen, in welchem es heißt, daß, wenn die direkten Steuern gegen das Vorjahr um 180000 M. zunehmen, wie es dies⸗ mal der Fall iſt, man ſich an ein ſo morſches Syſtem, wie die in⸗ direkte Beſteuerung es iſt, nicht anklammern ſoll. Demgegenüber muß darauf bingewieſen werden, daß das verfloſſene Jahr eine Steuerzunahme von 200000 M. gebracht hat, daß die Steigerung de⸗ Steuern alſo jetzt ſchon in der Abnahme begriffen iſt. Wer vermag zu behaupten, daß wir nicht einer weiteren rückläufigen Bewegung entgegengehen. Ich bin kein Schwarzſeher. Aber nach einem ſolch enormen wirthſchaftlichen Aufſchwung in den letzten Jahren muß mit der Möglichkeit eines Stillſtandes gerechnet werden. Da ſind dann doch Einnahmequellen wie das Oktroi ſehr angenehm für den Stadt⸗ ſäckel. Wir ſtehen auch unmittelbar vor eiuer Steuerreform in Baden, die aller Wahrſcheinlichkeit nach eine ſtärkere Belaſtung der mittleren Gewerbetreibenden bringen wird. Da hat die Stadt⸗ gemeinde zweifellos die Pflicht, auf möglichſt niedrige Steuerſätze zu halten, ſonſt werden die Steuern unerſchwinglich. Wir ſtehen ferner vor großen Bauten. Es muß eine neue Neckarbrücke gebaut werden, eine neue Feſthalle, und zwar dieſe möglichſt raſch, wir bauen ferner ein neues Rathhaus. Das koſtet Alles ſehr viel Geld. Es erhöhen ſich ſomit auf der einen Seite die Summen, die für die Amor⸗ tiſation und Verzinſung der Schuldenlaſt aufzuwenden ſind, wäh⸗ rend auf der anderen Seite die ſtädtiſchen Anleihen nicht mehr die günſtigen Reſultate aufweiſen wie früher. Wir haben unſere letzte 3½% Anleihe für zirka 99 bekommen, dagegen erhielt Köln, welches vor wenigen Tagen eine 3½% Anleihe aufnahm, nur 96. Dieſe Summen machen ſich ſehr fühlbar. Demgegenüber wird dann dem⸗ jenigen, der nicht ſofort ein Projekt von—10 Millionen bewilligt, krämerhafte Engherzigkeit vorgeworfen.(Zuruf des Stv. Dreesbach: Iſt gelogen!) Wenn Herr Dreesbach ſagt, daß er dieſen Ausdruck nicht gebraucht hat, nehme ich meine Worte zurück. Herr Dreesbach hat aber gelegentlich der vorzährigen Budgetberathung geſagt, daß die Oktroifrage auf dem Rathhauſe nur noch eine Machtfrage ſei. Wir müſſen uns der heutigen Mehrheit fügen, aber wir wollen nur wünſchen und hoffen, daß die Macht, die hier gebraucht wird, vorſichtiger ausgeübt wird, als wie dies bei der Oktroifrage der Fall geweſen. Als eine vorſichtige Handlungsweiſe kann die Aufhebung des Oktrois nicht bezeichnet werden. Wir haben die Minorität, Sie tragen in Folge deſſen die Verantwortung für Das, was gethan wird. Wir ſtehen nach wie vor auf dem Standpunkt, daß jeder Mann, der dem hieſigen Gemeinweſen angehört und aus der Zugehörigkeit zu derſelben Vor⸗ theil zieht, auch indirekt zu den Ausgaben herangezogen wird. Wir lehnen deßhalb die Vorlage ab. Es wird eines Tages die Zeit kommen, in welcher es heißt, man hätte auf eine derartige ſichere Einnahmequelle nicht verzichten ſollen.(Bravo bei den National⸗ liberalen.) Oberbürgermeiſter Beck: Ich muß den Ausdruck des Herrn Stadtrath Dreesbach„dies iſt gelogen“ als nicht parlamentariſch bezeichnen. Herr Dreesbach iſt ein viel zu gewandter Parlamentarier, als das er dies nicht ſelbſt fühlen ſollte. Stadtr. Dreesbach: Ich weiß wohl, daß dieſer Ausdruck parlamentariſch nicht zuläſſig iſt. Es iſt aber nicht richtig, daß ich von einem krämerhaften Geiſt ge⸗ ſprochen. Die Behauptung, daß ich dies gethan, tauchte vor 14 Tagen im hieſigen„Generalanzeiger“ auf. Herr Kuhn hat ſich wohl auf dieſe Zeitungsnotiz geſtützt. Ich habe aber in der damaligen Bürger⸗ ausſchußſitzung anſchließend an eine Bemerkung des Herrn Medi⸗ zinalraths Stehberger geſagt, daß wenn wir die Umwandlung des Kaufhauſes in ein Rathhaus jetzt ablehhen, unfere Nachkommen, wenn ſie vielleicht in 50 Jahren vorübergehen, und das Kaufhaus betrachten, ſagen werden, daß es eine krämerhafte Politik geweſen iſt, das damalige Projekt nicht anzunehmen. Oberbürgermeiſter Beck: Herr Str. Dreesbach erklärt alſo, daß er mit dem Ausdruck„gelogen“ nicht Hrn. Kuhn, ſondern die Zeitung gemeint hat. Str. Dreesvach: Ja.(Heiterkeit), (Wir haben hierzu Folgendes zu erklären: Die Darſtellung, welche Herr Dreesbach geſtern von dem Vorfall gegeben hat, trifft zu, nur gebrauchte er damals nicht den Ausdruck„krämerhafte Politik“, ſondern„krämerhafter Geiſt.“ Wir überlaſſen es unſeren Leſern, den gewaltigen Unterſchied zu ergründen zwiſchen den von Herrn Dreesbach geſprochenen Worten und unſerer Behauptung, daß Herr Dreesbach die Gegner des Kaufhaus⸗Rathhausprojektes eines krämerhaften Geiſtes beſchuldigt habe. Es iſt ein Spiel um Worte, der Sinn aber derſelbe, nur vielleicht etwas milder zum Aus⸗ druck gebrachl, Die Red. des Generalanz.) Stv. Paul ſprſcht für die Beſeitigung des Oktrois, ebenſo Stv. Koch, welcher den Unterſchied zwiſchen dem Blodpreis von heute und vom Juli v. Is. damit zu erklären ſucht, daß die Bäcker heute noch theures Mehl verbacken müſſen. Es ſei bekannt, daß die Brodpreiſe erſt ſpäter den Schwankungen der Getreidepreiſe folgen. So bleiben oft die Brodpreiſe auf ihrem alten Stand, trotzdem die Getreidepreiſe in die Höhe gehen. Es ſprachen noch Bürgermeiſter Ritter, welcher dem Berech⸗ nungsmodus des Str. Mainzer entgegentritt, Stv.⸗V. Pfeiffle, welcher behauptet, daß, wenn das Oktroi auf Mehl und Brod heute noch beſtände, die Brodpreiſe um den Betrag des Oktrois höher ſein würden, ſowie Str. Dreesbach, der die gleiche Behauptung 0 ſchließt die Diskuſſion und wird die Vorlage der Stadt⸗ rathsmehrheit, auf Beſeitigung des Oktrois auf Wildpret, Geflügel und Fiſche, mit 63 gegen 19 Stimmen angenommen. Gegen dte Aufhebung des Oktrois ſtimmen die Nattonalliberalen mit Aus⸗ nahme der Herren Str. Ernſt Baſſermann, Str. Freytag und Str. Mauer⸗Dünkel. Berietzung. Es wurden Grenzkontroleur Wilhelm Max in Leopoldshöhe nach Thengen, Grenzkontroleur Gaſtav Peter in Thengen nach Riedheim und Grenzkontroleur Hermann Seger in Wollmatingen nach Leopoldshöhe in gleicher Eigenſchaft verſetzt. * Ergänzungswahl in den Bürgerausſchuß. Geſtern fand für den verſtorbenen Privatmann Gg. Bracher eine Ergänzungs⸗ wahl in den Bürgerausſchuß ſtatt. Gewählt wurde der von der demokratiſch⸗freiſinnig⸗ſozialdemokratiſchen Rathhausmehrheit vorge⸗ ſchlagene Buchdruckereibeſitzer Julius Bensheimer mit 60 Stimmen. 40 Stimmen fielen auf den von der nattonalliberalen Minderheit vorgeſchlagenen Herrn Kaufmann Auguſt Imhoff. 1 Zettel war ungiltig. »Zu Mitgliedern des Stiftungsrathes des kafholiſchen Almoſenfonds wurden geſtern durch den Bürgerausſchuß gewählt: a) für eine 6jährige Amtsdauer die Herren: Privatmann Georg Wahl und Privatmann Eduard Marx mit je 78 Stimmen; b) für eine Amtsdauer bis 18. Januar 1902 Herr Privatmann Auguſt Scheubly mit 77 Stimmen. Aus dein Groflierſogtunm. Karlsruhe, 29. Nov. Im Sommer ds. Is. wurde in Bruchſal die Unterführung des Bahnhofs hergeſtellt. Dabei verun⸗ glückte der ledige Taglöhner Ferdinund Belm und der Taglöhner Franz Joſef Weiß von Stettſeld infolge Zuſammenbruchs eines Ge⸗ rüſtes. Belm war alsbald todt, während Weiß einen doppelten Bein⸗ bruch erlitt. Unter der Anklage, den Tod des Belm und die Ver⸗ letzung des Weiß fahrläſſiger Weiſe verſchuldet zu haben, ſtand Bau⸗ unternehmer Johann Kemp von Hornberg, Auffeber Joh. Leber von Görwihl und Aufſeher Joh. Schmidt von Weckersbach vor der hieſigen Strafkammer. Der Gerichtshof erkannte gegen Leber auf eine Ge⸗ fängnißſtrafe von 3 Monaten, da derſelbe ausdrücklich auf den Zuſtand des Gerüſtes hingewieſen worden war. Die beiden anderen Angeklagten wurden freigeſprochen. Gelchäftliches. In der Ausſtellung des Hofphotographen H. Lill, ir der Kunſtſtraße 0 3, 11/12, iſt zur Zeit eine größere Photographie der Großherzogin von Baden ausgeſtellt, welche im Auftrage des Großherzogs für das Großh. Schloß in Karlsruhe gefertigt wurde Die Arbeit iſt ein Meiſterſtück photographiſcher Technik. Intereſſen ten machen wir darauf aufmerkſam, daß das faſt einen Meter große in Pigmentverfahren hergeſtellte Portrait von einer eben ſo großen Trockenplatte gedruckt wurde, was in der photographiſchen Praxis gewiß eine Seltenbeit ſein dürfte. — ———— Tagesnenigkeiten. — Ueber die ſchon gemeldete furchtbare Feuersbrunſt in Hankau am mittleren Yangtſekiang wird noch geſchrieben: In der enggebauten, von Menſchen vollgepfropften Chineſenſtadt ſind nicht weniger als 5 Kilometer Straßen niedergebrannt, und bei⸗ nahe 11,000 Familien haben ihr Obdach verloren. Mehr als 1000 Menſchen fanden in den Flammen den Tod. In einer engen und langen Gaſſe kamen allein 217 Perſonen um; ein ſtark wehen⸗ der Wind an mehreren Stellen der Gaſſe entzündete die leicht brenn⸗ baren Häuſer zu gleicher Zeit durch Funken, ſo daß ein Enlkommen unmöglich war. Auch mehrere Spritzen verbrannten in dieſer Gaſſe. 19 Banken, 3 der größten Leihhäuſer in der ganzen Provinz und 9 bedeutende Bücherläden, die allein eine Million Mark Werth hatten, wurden ein Raub der Flammen. Seit der Zeit der Taiping⸗Em⸗ pörung, wo ganze Städte in Aſche gelegt wurden, hat Ching kein ſo großes Brandunglück geſehen. — Die beiden Wilddiebe, die den Aufſeher Borchert auf Lüderitzer Feldmark bei Stendal erſchoſſen haben, ſind ermittelt, und einer von ihnen iſt verhaftet worden. Es ſind die beiden Brü⸗ der Alwin und Fritz Schulz, letzterer hat den tödtlichen Schuß ab⸗ gegeben und iſt anſcheinend nach Maadeburg entflohen. — An der Küſte von Maſſachuſetts ging am Sonn⸗ tag der Dampfer„Portland“ unter. Alle an Bord befindlichen Perſonen, 65 Paſſagiere und 49 Mann Beſatzung ſindertrunken. — Aus Trier meldt man: Ein Perſonenzug zertrümmerte zwiſchen Hermeskeil und Türkismühle ein Fuhrwerk, ein Knecht und zwei Frauen wurden verwundet. — Bei der ſchon gemeldeten Exploſion in Havanna wurde Niemand ſofort getödtet. Inzwiſchen ſind drei Perſonen ihren erlegen, während fünfzehn hoffnungslos darnieder⸗ iegen. — Vor Kurzem war aus Antwerpen die Auffindung einer Kiſte in der Schelde berichtet worden, die mit Nitroglhcerin gefüllt ſein ſollte. Nachträglich wurde feſtgeſtellt, daß ſie Schmieröl und Malerlack enthielt. — In Köln iſt die Vermehrung der Schutzmannſchaft für die Stadt um einige dreißig Mann, darunter auch reitende Schutzleute, beſchloſſen worden. — Stür me ereigneten ſich an der dalmatiniſchen Küſte, Spring⸗ fluthen in Trieſt und Fiume, ſowie vereinzelte Erdſtöße in mehreren Orten Oberſteiermarks, die aber keinen ernſten Charatkter trugen. Verluſt von Menſchenleben iſt nicht zu beklagen. 85 Theater, Aunſt und Wiſfenſchaft. „Der Vertrag des Herrn Kapellmeiſters Röhr mit dem Münchener Hoftheater wurde bis 1904 verlängert. Der Muſikverein führt am Dienſtag, 6. Dezember, Beethovens „⸗Miſſa ſoleunis“ auf. Als Vokalſoliſten wirken mit: Frau Fiora, Frau Seubert, Herr Erl und Herr Muſikdirektor Weidt. Der Cäcilieuverein Lndwigshafen führte am Montag Abend unter Leitung ſeines Dirigenten Herrn Richard Bärtich mit ſchö⸗ nem Erfolg den Gluck'ſchen„Orpheus“ auf. Die Chöre gingen, dem„Neuen Pfälz. Kurier“ zufolge, ſicher, voll und markig erklang das Forte, zart war das Piano abgetönt, rein und präzis die Ein⸗ ſätze. Unter den Soliſten zeichnete ſich beſonders Frau Idung Walter⸗Choinanus aus, die den Orpheus hervorragend ſchön ſang. Auch die von Frl. Leutheuſſer aus Frankfurt geſungene Euridike war eine ſehr ſchöne Leiſtung. Frl. Anna Lindenmeyer aus Maunheim ſang mit vielem Gefühl und gutem Gelingen die kleine Partie des Amor. Willy Burmeſter iſt vom Großherzog von Sachſen⸗Weimar zum Ritter des Hausordens der Wachſamkeit oder vom weißen Falken ernannt worden. Enugen d' Alberts muſikaliſches Luſtſpiel„Die Abreiſe“ iſt in amburg angenommen und gelangt dort am 14. Januar nächſten ahres zum erſten Mal zum Beſten des Journaliſteufonds, im Stadt⸗ theater zur Aufführung. Eugen'Albert iſt eingeladen, die Vor⸗ ſtellung ſelbſt zu leiten. Kourad Ferdinand M her 1. Die Beerdigung des Dichters Konrad Ferdinand Meyer findet am 1. Dezember, Vormittags 10½ Uhr, in Kilchberg ſtatt. Im„Bund“ theilt Widmann mit, Profeſſor Adolf Frey⸗Zürich habe die Biographie über den Dichter Meyer ſo vorbereitet, daß das literariſch⸗ biographiſche Buch ſehr bald werde erſcheinen können. Dabs Damentrio Regina de Sales(Geſang), Edith Martin (Harfe) und Frau Prof. Größler(Klavier), welches nächſte Woche hier kouzertiren wird, trat geſtern mit Erfolg in Leipzig auf. Der Thätigkeit Dr. Schleuthers am Burgtheazer in Wien widmet ein Mitarbeiter der„Straßb. Poſt“ folgende Kritik:„Wir haben Dr. Schlenther jetzt am Werke geſehen, Er iſt nicht der Mann, den einſtigen Ruhm des Burgtheaters zu erneuern. Wer Stimmung und Stil ſo völlig verfehlt, ſeine Kunſtkräfte ſo wenig zu beherrſchen verſteht wie Schlenther bei„Cyrano de Bergerae“ und anderen Neuheiten, dem mangelt offenbar die künſtleriſche Befähigung, ſeine kritiſche Erkenntniß auf der Bühne in lebendige Erſcheinung umzuſetzen. Wir vermiſſen das Kapellmeiſtertalent, das jeden Schau⸗ ſpieler zur richtigen Tonart und in das Ganze hineinſtimmt, in „Cyrano de Bergerac“ zum Beiſpiel in das Romaniſch⸗Groteske, das Preziöſe, den galliſchen Witz Moliereſcher Art, die flotte Poeſte und liebenswürdige Stelzigkeit.“ Dritte muſikaliſche Akademie. Die Hauptnummer im Programm der geſtrigen Akademie war Bruckners fünfte Symphonie(in B⸗dur). Bruckner, der ſo ſpät zur Anerkennung Gelangte, iſt in unſeren Orcheſterkonzerten kein Fremde⸗ mehr. Seinen früher aufgeführten Symphonien in E und Es hatt man im vorigen Jahr die in O⸗moll(No. 1) folgen laſſen, derey Erfolg aber durch die geſtern geſpielte B⸗dur⸗Symphonie weit über⸗ troffen wurde. Die Wiedergabe dieſes Werkes durch unſer Hoftheater⸗ orcheſter unter Herrn v. Rezuiceks Leitung verdient uneinge⸗ ſchränktes Lob, da ſie die zahlreichen Schönheiten und den gewaltiger Aufbau der vier Sätze, vor Allem des Andantes und des Finales, z1 beſter Geltung brachte. Lebhafter Beifall und eine Lorbeerſpende be⸗ lohnte den Dirigenten für die große Sorgfalt, die er der Einſtudirung des ſchwierigen Werkes gewidmet hatte. Der vorgeſtern von anderer Seite in dieſem Blatte gegebenen Einführung in das Brucknerſch⸗ Werk haben wir nur einige Bemerkungen allgemeiner Art nachzu⸗ ſchicken. In jedem Zuhörer, auch wenn er ſich nicht zu den Bruckner⸗ Enthuſiaſten zählt, wird dieſe Symphonie den Eindruck der hoher Bedeutung und genialen Veranlagung ihres Schöpfers erweckt haben namentlich mit Rückſicht auf das weihevoll impoſante Andante und den grandios geſteigerten Schlußſatz, in welchem die außerordentlich Verſtärkung der Blechbläſer zu ausgiebigſter Verwendung gelangk Der Reichthum an ſchönen und charakteriſtiſchen Themen gemahn; an Schubert, deſſen„himmliſche Länge“ ſich auch bei Bruckner findet, allerbings häufig in Langathmigkeit verwandelt. Schubert, Beet⸗ hoven und Wagner haben Bruckner zweifellos bei ſeiner Symphonie⸗ kompoſition am meiſten angeregt. Dabei aber trägt er doch eine ſo ausgeprägte individuelle Phyſiognomie zur Schau, daß man füglich von ihm als einer bedeutenden Erſcheinung unter den Symphonikerr reden kann. Was ſich auch in den früher hier aufgeführten Symt phonien konſtatiren ließ, daß nämlich Bruckner bei ſeiner Ueber ſchwänglichkeit an thematiſcher Erfindung ſich leicht ins Weite unf Breite berliert, und daß es ihm bei der Verarbeitung ſeines thema⸗ — Seſke—ꝗ—„euetal Anzeiger: Mannßefm, 80. Novemb⸗r N5 aſ Aumbaſſch wird, einen Anheillichen Grundſatze der Trennung der Gewaften ausſpricht, iſt dondem franzöſſchen Zolltarff weichen müſſen. Deshald köune liicht im indruck zu halten, das war auch in der B⸗dur⸗ Neron⸗Banſel und Dujardin⸗Beaumetz unterzeichnet. Eine andere Voraus geſagt werden, ob die beſondern Vorrechte Deutſchlands und ie der und zwar am meiſten im erſten Satz, während zo in ſeiner humoriſtiſchen Gemüthlichkeit, was konſe⸗ en der Stimmung betrifft, am gelungenſten darſtellt. ung dieſes Werkes eine volle Stunde beanſprucht, ſo m unut noch zwei kleinere Orcheſterkompoſttionen dem efügt werden: eine Balletſuite von Gluck⸗Mottl labüvertüre von Goldmark. Auch in dieſen beiden e das Orcheſter ſehr Rühmenswerthes. Die reizende lix Mottl mit viel Geſchmack aus Gluckſchen Kom⸗ llet Don Juan und den Opern Iphigenia in Aulis, zheus) zuſammengeſtellt hat, gefiel ganz beſonders, rer ſhmphoniſcher Koſt dem Publikum eine will⸗ kommene und erfriſchende Abwechslung. Goldmarks effektvoll auf⸗ gebaute und farbenprächtig inſtrumentirte Sakuntalaouvertüre bildete einen wirkſamen und ſchönen Abſchluß des wohlgelungenen Konzerts. Als Soliſt des Abends trat Kammerſänger Eugen Gura aus München auf. Gura, der ſeit vielen Jahren als einer der erſten Balladenſänger, ſpeziell als ausgezeichneter Löwe⸗Interpret gefeiert wird, hatte ſich auch bei ſeinem geſtrigen Auftreten eines ehrenvollen Empfangs durch das Publikum und beifälliger Aufnahme ſeiner Lieder zu erfreuen. Zwar ſind die langen Jahre ſeiner Sängerlaufbahn Kicht ohne Einfluß auf ſeine Stimme geblieben, aber der Vortrag läßt uns noch den Meiſter von früher erkennen, der in lebenspoller Aus⸗ geſtaltung ſeiner Geſänge, vor Allem ſeiner Balladen, ſo Hervor⸗ dugenves leiſtete. Er ſang, von Herrn b. Reznicek am Flügel begleitet, zwei Balladen von Löwe: Hueska und der Fiſcher, ſodann von Hugo Wolf: Biterolf im Lager von Akkon und Heimweh, von Sanmann: Schöne Wiege meiner Leiden“ und Ballade des Harfners. 8 Dr. W. konnten auß Programm Nummern le Balletſuite, poſitionen(dem A Aeueſte Nachrichten und Celegtamme. Zum Fall Picquart. Paris, 28. Nov. In der Kammer fand eine erregte De⸗ batte über den Fall Picquart ſtatt. Beſonderes Aufſehen erregte die Rede des früheren Miniſters Poincaré, der u. A. erklärte, im Jahre 1894 habe er wie viele ſeiner Kollegen, die Verhaf⸗ kung Dreyfus' erſt vier Tage ſpäter durch Zeitungsartikel erfah⸗ ren.(Rufe: Das iſt die Sprache der Wahrheit!) Die Miniſter don 1894 haben nie von einer anderen Anklage gegen Dreyfus ge⸗ hört, als von der wegen des Bordereaus. Weder der Miniſter⸗ präſident Dupuh noch irgend ein anderer ſeiner Kollegen von 1894 hat von dem Geſtändniß Dreyfus' an den Hauptmann Lebrun⸗Renault etwas gehört.(Lebhafter Beifall.) Cavaignac widerſpricht: General Mercier hat die Geheim⸗ niſſe Dreyfus' erfahren! Poincars fährt fort und widerlegte ihn: Mercier hat keinem iner Kollegen ein Wort davon geſagt und Hauptmann Lebrun⸗ enault hat vor dem Miniſterpräſident Dupuhy von dieſen Ge⸗ ſtändniſſen kein Wort verlauten laſſen.(Beifall und Lärm.) Keiner der Miniſter von 1894 hatte das Recht, ſeine Mei⸗ nung berjenigen eines Kriegsgerichts zu unterſchieben.(Beweg⸗ ung.) Heute ſtehen wir vor neuen Thatſachen, die der Kaſſations⸗ hof prüft. Es iſt nothwendig, daß der Kaſſationshof unabhängig arbeite, und daß jedes andere Gerichtsverfahren, das mit der Dreyfus⸗Angelegenheit zuſammenhängt, aufgeſchoben werde. Das würde unſeren Ueberlieferungen der Gerechtigkeit und der Freiheit entſprechen,(Anhaltender Beifall.) Redner erklärt ſich zum Schluſſe darüber befriedigt, eine Gelegenheit gefunden zu haben, um ſein Gewiſſen zu enklaſten.(Beifall und Bewegung.) Kriegsminiſter de Freycinet will die Rednertribüne beſteigen, aber von allen Seiken ertönt der Ruf: Cavaignac, Cavaignac! Der ehemalige Kriegsminiſter Cavaignac gibt dem Ver⸗ langen nach und nimmt das Wort. Er bemängelt die Einlei⸗ tung der Reviſion des Dreyfusprozeſſes, die auf ein politiſches Gebiet gerathen ſei. Die Intereſſen der Landesvertheidigung ſen bloßgeſtellt. Er habe den Richtern des Kaſſationshofes les geſagt, was er gewußt habe. Heute habe Poincarse verſucht, die Drehfusangelegenheit wieder aufzurollen; aber er, Redner, werde ihm auf dieſem Wege nicht folgen. Er wiederholt darauf nochmals, daß General Mercier dur Lebrun⸗Renaud die Ge⸗ ſtändniſſe Dreyfus' erfahren habe. Es gebe übrigens noch zwei andere zeitgenöſſiſche Zeugen für die Richtigkeit dieſer Ausfage. Der Bericht Lebrun⸗Renauds exiſtire.(Widerſpruch links.) Poin⸗ kare hat erklärt, Lebrun⸗Renaud habe die Geſtändniſſe Drey⸗ ſus vor Dupuh nicht wiederholt. Herr wird es wahr⸗ ſcheinlich als nothwendig erachten, ſich hierüber auszulaſſen. Die Geſtändniſſe, die Lebrun⸗Renaud erhalten hat, haben den Vertheidigern Breyfus' viel zu ſchaffen gemacht. Es iſt ja mög⸗ Ach, daß Lebrun⸗Renaud ſpäter erklärt hat, er wiſſe nichts von den Geſtändniſſen. Der Oberſt Risbourg hat feſtgeſtelkt in einem Berichte, daß Hauptmann Lebrun⸗Renaud, als er nach der De⸗ grabation Dreyfus' in die Kaſerne zurückkehrte, von ſeinem orgeſetzten den Befehl erhalten habe, denjenigen, die ihn über den Verlauf der Angelegenheit ausfragen würden, die Antwort zu ertheilen, er wifße nichts.(Bewegung.) Wenn man näher unterſuchte, welche Beweggründe die ertheidiger Picquarts, ätten, ſo würde man vielleicht eigenthümliche Dinge entdecken. Heftiget Widerſpruch.) Picquart hat ſchon Monate lang gewar⸗ ſet; nun iſt es Zeit, daß ſein Prozeß endlich geführt wird. General Zurlinden wurde früher aufgefordert, den Prozeß zu beſchleu⸗ nigen und Klarheit zu ſchaffen; heute will man ihn zwingen, zu zögern.(Sehr gut! auf verſchtedenen Bänken.) Der Miniflerpräſident Dupuy erklärt, was den Prozeß von 1894 angehe, ſo ſei es beſſer, dieſe Angelegenheit auf dem juriſtiſchen Gebiete zu belaſſen; die Regierung werde darüber nicht ſprechen. Die Negierung frage aber Herrn Barthou, was die Regierung von 1896 für das Bekanntwerden der Wahrheit gethan habe.(Meline: Meine Regierung hat die Geſetze beob⸗ ͤchtet) Das Kriegsgericht iſt regelrecht für den 12. Dezember ein⸗ betufen Die Kammer kann nicht zugeben, daß die Regierung aufgefordert werde, dieſe Einberufun aufzuheben. Die Regie⸗ rung wird dem Kriegsgericht dieſen Befehl nicht ertheilen, denn dieſer Vefehl wäre eine Verletzung des Grundſatzes von der Tirennung der Gewalten. 5 Kriegsminiſter de Freycinet erklärt, wenn der Kaſſationshof der Regierung das Doſſier in Sachen Picquaris abverlangt, ſo ſtellt ſie ihm dieſes Doſſier zur Werpe Kabinet will eine Regierung des Geſetzes ſein, un weigert ſich, eine Megierung der Willlür zu ſein. Ribot: Die Regierung habe unbeſtreitbar das Recht, wenn ſte es für nützlich und nothwendig erachte, dem Regierungscom⸗ miſſar und dem Militärgouverneur von Paris den Befehl zu ertheilen, die Unterſuchung aufzuſchieben. Der Miniſter habe nun zu verſtehen gegeben, daß die Regierung eine Intervention des Kaffationshofes vorausſehe, und habe durch ſeine Schlußerklä⸗ rung dieſe Interpention ſogar veranlaßt. Angeſichts dieſer That⸗ ſache erklärt Redner, füt keine Tagesordnung zu ſtimmen, die der Regierung einen Befehl ertheile. Der Vorſitzende Deschanel theilt darauf mit, daß neun Tagesordnungen vorlägen. Die Tagesordnung, die das Ver⸗ Tauen in die Reaierung und zugleich die Achtung vor dem Tagesordnung von Millerand fordert den Kriegsminiſter auf, anzuordnen, daß das Zuſammentreten des Kriegsgerichtes, um über Picquart zu urtheilen, vertagt werde. Millerand verlangt den Vorrang für ſeine Tagesordnung. Dieſe wird jedoch mit 411 gegen 87 Stimmen abgelehnt. Darauf wird die Tagesordnung der Abgeordneten Neron⸗ Banſel und Dujardin⸗Beaumetz mit 437 gegen 73 Stimmen angenommen. Im Senat erwähnt Monier den großen Schaden, den der Dreyfushandel Frankreich ſchon zugefügt habe. Die erſte Ge⸗ walt, die höchſte Gewalt im Staate, ſei die gerichtliche Gewalt. Das Kabinet Briſſon habe die Dreyfusangelegenheit wieder vor dieſe Gerichtsgewalt gewieſen. Das würde für alle Zeit ſeine Ehre bleiben. Die Ruhe in den Gemüthern ſei bereits wieder hergeſtellt worden, als auf einmal die Militärjuſtiz eine neue Streitfrage aufwarf und die Lage ſchuf, die zu einem Konfliet zwiſchen den beiden Gerichtsbarkeiten führen müſſe. Es gebe ein Mittel, dieſen Konflict zu vermeiden, nämlich den Aufſchub des militäriſchen Verfahrens. Die Regierung habe geſtern an⸗ erkannt, daß ſie das Recht habe, dieſe Vertagung anzuordnen, aber ſie habe auch hinzugefügt, daß ſie von dieſem Rechte keinen Gebrauch machen werde. Redner will keine Kabinetsfrage auf⸗ werfen und nur von der Haltung der Regierung Kenntniß nehmen, ſagt aber, die Regierung habe noch eine andere Löſung der Schwierigkeiten angedeutet. Dieſe Löſung liege in den Hän⸗ den des Kaſſationshofes und wäre die Einforderung der Acten über Picquart. Was will das bedeuten? Wie weit gehen die Rechte, die die Regierung dem Kaſſationshof zuerkannt hate Erkennt die Regierung die vollſtändige Souveränetät des Kaſſa⸗ tionshofes an oder nicht? Redner erwartet darüber eine ergän⸗ zende Erklärung zu den geſtrigen Aeußerungen Dupuys. Miniſterpräſident Dupuh antwortet, die Regierung beſitze das Recht, in das militärgerichtliche Verfahren einzugreifen, aber ſie habe von dem Rechte keinen Gebrauch machen wollen im In⸗ tereſſe der öffentlichen Ruhe. Der Miniſterpräſident wiederholt dann ſeine geſtrigen Erklärungen und fügt hinzu, der Kaſſa⸗ tionshof 0 Rechte, könne alle Acten einfordern, mit einem Worte, die Machtvollkommenheit des Kaſſationshofes ſei un⸗ beſchränkt und vollſtändig discretionär. Monier erklärt ſich mit dieſer Antwort befriedigt. Paris, 29. Nob. Der Kaſſationshof ſetzte das Verhör Piequarts fort.— Die„Liberte“ ſchreibt, der nationaliſtiſche Abgeordnete Maſſabuau habe geſtern den Juſtizminiſter gefragt, ob der Kaſſationshof die Acten über Picquart einfordern werde. Lebret habe geantwortet, wenn der Kaſſationshof die Acten ein⸗ fordere, ſo müſſe er ſie dem Kriegsgericht jeboch zur Verfügung ſtellen für den Tag deſſen Einberufung. Das Kriegsgericht ſeinerſeits habe ſie dann ſofort nach Benutzung dem Kaffakions⸗ hof wieder zuzuſtellen. Das Blatt meldet weiter, ſeit vorigen Samſtag ſei der Kaſſationshof im Beſitze des berüchtigten gehei⸗ men Doſſiers über Dreyfus und der Anwalt Mornard ſei ermächtigt worden, davon Kenntniß zu nehmen. Eine Stelle der Rede des Minfſterpräſtdenten Dupuy wurde in den Wandelgängen der Kammer ſehr beſprochen, in der es ungefähr hieß, daß der Kaſſationshof vor vierzehn Tagen die Acken Picquarts verlangt habe; dieſe hätten ihm jedoch, da die Unterſuchung noch ſchwebte, nicht Übermittelt werden können. Wenn hingegen der Kaſſationshof ſie jetzt verlange, ſo werde die Regierung ſelbſt die Acten liefern. Die Erklärung wird dahin gedeutet, daß der Caſſationshof die Acten verlangen wird und der Prozeß Piecquarts dadurch nothgedrungen vertagt werden wird. „»Erfurt, 29. Nov. In dem Straßenunruyhen⸗Prozeß wurden 6 Betheiligte zu Gefängnißſtrafen von 6 bis 12 Mo⸗ naten verurtheilt. „»Wlen, 29. Nov. Das Geſchenk des Kaiſe s Wlhelm fär den Kalſer Franz Joſeph, ein koſtbares Porzellau⸗Senvice. iſt heute hier eingetroffen. Der deu ſche Botſchafter, Graf Eulenburg und der deutſche Militär⸗Attache, Graf Moltke, werden das Geſchenk morgen überreichen. Wien, 29. Nov. Das Unterrichtsminiſterium verfügte, daß ſämmtliche Lehrkanzeln und Inſtitute der Hochſchulen Oeſterreichs am 2. December zur Feier des Kaiſerjubiläums geſchloſſen werden. Wien, 29. Nov. Auf die Aufrage Jaworskis hinſichtlich der Ausweiſungen öſterceichiſcher Staatsangehöriger aus Preußen ank⸗ wortete der Miniſterpräfident, daß jeder Slaat das Necht habe, Elemente auszuwelſen, deren Aufenthalt in ſeinem Gebiete ihm im oͤffentlichen Intereſſe nicht erwünſcht ſein könne. Die Ausweiſungen aus Preußen hätten keinen derartigen Charakler angenommen, daß ſie etwa eine Verletzung der völkerrechtlichen Grundlage oder der internationalen Verkehrsfreiheit gleichkämen. Wenn grade öſtereichi⸗ ſche Staatsangehörige polniſcher oder iſchechiſcher RNationalität von den Ausweifungen getroffen werden, ſo möge es ſeinen Grund darm haben, daß infolge der localen Nachbarſchaft gerade öſterreichiſche Staatsangehörige flaviſcher Zunge das Haupkeontigent derjenigen ausmachen, die in den preußiſchen Grenzprovinzen 95 Verdienſt und Erwerb ausgehen und die am bäuſigſten von Ausweiſungen betroffen werden, da ſie ſich meiſt in wiethſchaftlich wenig günſtiger Stellung befinden.— Die Antwort Thuns erſolgte in ungewöhnlich ſcharfem one. * Bern, 29. Nov. Die Nachricht, daß Altbundesrath Numa Droz in etwa 14 Tagen als Adjunet des Prinzen Georg nach Kreta abgehe, iſt unrichtig. Dagegen ſcheint ſicher, daß Unterhandlungen angekuüpft wurden, um Numa Droz zur Uebernahme dieſes Amtes zu beſtimmen. Paris, 29 Nov. In einer Unterhaltung mit einem Redacteur des Figaro erklärte der Miniſterpräſtdent Dupuy: Wir leben ſeit 28 Jahren von einer frommen Zweideutigkeit. Armee und Demo⸗ kratle beſtehen nebeneinander, obwohl ſie entgegen Grundlagen haben. U Schwächung der Armee gefährdet die nabhängigkeit des Landes. Wir werden die Ueberlieferungen der Armee aufrecht erhalten, und ſo beunruhigt die hürgerliche Geſellſchaft unter Be⸗ rufung auf die Freiheit iſt, ſo habe ich gleichwohl Vertrauen zu der Lebenskraft des Landes. Paris, 29. Nov. 300 junge Leute manifeſtirten Nachmittags vor der Ecole Medieine den Rufen:„Es lebe Picquart!“ Die Polizei zerſtreute die Menge. Nabet 29. Nov. Marſchal Blanco hat ſich nach Spanien eingeſchifft. Die Blätter bezeichnen den geſtrigen Tag als einen traurigen; die meiſten erkeunen indeſſen an, die Regierun habe ſo handeln müſſen, wie ſie gethau. Die rhadlitanlſchen eitungen reifen die Regierung und die Amexikaner heftig an. 995 29 Mop, Gencral Kitchener ſammelt 100,000 Pfund für ein Gredon⸗Memorial⸗College zu Chartun. Die Königin hat das Protektorat übernommen. RNew⸗Pork, 29. Nov. Die Vereinigten Staaten wollen eine der Karolineninfeln Spanien abkaufen; falls Spanden dies ablehnen ollte, wird die Frage vorläufig fallen gelaſſen. Senator Ferge er⸗ lärte, Deutſchland würde die übrigen rolineninſeln erwerben. aſhington, 29. Nov. Spanien hat die Friedensbedingungen angenommen. Die Streitkräfte auf den Pyhilippinen ſollen indeſſen egenwärtig nicht verringert werden.— Mit Bezug auf die Deutſch⸗ and und Großbritannien auf den Sulu⸗Juſeln ertheillnn e 9 es, es werde ſpäter entſchieden werden, welche Wirkung die lnnepion auf die 5 e haben werde. Ein Präc denzfall liege in der Einverleibung Madagaskars durch Fraufreich vor. Damals habe der von Amerika mit Madagaskar abge chloſſene Handelsvertrag Großbritanniens auf den Sulu⸗Juſeln beibehalten würden Ein Be⸗ ſuch des deutſchen Geſchäftsträgers im Staatsſekretarigt zu Waſ⸗ hington wird mit der Einverleibung der Sulu⸗Inſeln in Verbinoung gebracht. (Priugt ⸗Telegromme des„Geuernl ⸗ Anzeigers)“ Berlin, 30. Nov. Die Morgenblätter berichten von der Entdeckung beträchtlicher Unterſchlagungen in der hieſigen allgemeinen Ortskrankenkaſſe der gewerblichen Arbeiter und Ar⸗ beiterinnen. Der ſchuldige Kaſſenbeamte wurde verhaftet. Marſeille, 30. Nov. Der Herausgeber und Redacteur eines Wochenbattes, welcher einen Oberſten angegriffen hatte, wurde genöthigt, im Kaſernenhof vor den verſammelten Offi⸗ zteren und Soldaten Abbitte zu leiſten. Rom, 30. Nov. In Libanon erfolgten anläßlich der kürz⸗ lichen Ermordung eines Polizeibrigadiers 200 Verhaftungen. Petersburg, 30. Nov. Der ſchwediſche Forſcher Swen Hedin wird im nächſten Jahre eine auf drei Jahre berechnete Forſchungsreiſe nach Tibet unternehmen. Bakum, 30. Nov. Eine Bande, welche 50⸗ und 100⸗Rubel⸗ ſcheine anfertigte, wurde geſtern Nacht von der Polizei aufgehoben und nach hartnäcktgem Widerſtande, wobei drei Poliziſten lebens⸗ gefährlich verwundet wurden, verhaftet. Valpareiſo, 30. Nov. In den Salpeterwerken von Caguara brach Feuer aus; der dadurch angerichtete Schaden ſoll mehr als 100,000 Dollar betragen. Newhork, 30. Nov. Verſchtedene Dampfer trafen in nordamerikaniſchen Häfen mit den Mannſchaften oder Theilen derſelben von untergegangenen Segelſchiffen ein. Wenigſtens 30 Schooner ſind geſunken, 86 an der Küſte von Neu⸗England geſtrandet, außerdem im Hafen von Boſton 30 Schiffe ganz oder zum Theil wrack geworden. Hierbei ſind etwa 40 Perſonen um⸗ ekommen. Im Cap Cod ſind über 30 Schiffe geſtrandet, doch iſt temand ums Leben gekommen. Mannßheimer Handelsblatt. Maunheimer Getreidemarkt vom 29. Nov. Die Stimmung iſt feſter. Preiſe per Tonne eik Rotterdam: Saxonska M. 142 bis 150, Südrufſiſcher Weizen M. 132—160, Kanſas M. 130—132, Red⸗ winter M. 136, Milwaukee⸗Weizen M. 132. Ruſſiſcher Roggen M. 119. Weſtern⸗Roggen M 120. Mais mixed Mk. 86, La Plata⸗ Mais M. 88. Futkergerſte M. 92. Weißer amerik Hafer M. 120, Ruſe M. 114—118, Peima ruſſiſcher Hafer M. 122 is 186. Fraukfurter Effekten⸗Sorietät vom 29. Nov. Oeſterreich. Kreditaklien 303, Diskonto⸗Kommandit 194 60, Nattsnalbank für Deutſchland 145.60, Darmſtädter Bank 152.70, Bauque Ottomane 109.20, Oeſterr.⸗Ungar Staatsbahn 301 1% Lombarden 61 ½ Northern 76.80, Prinee Heuri 102, Spanter 42.20, Türken O 27.35, D 22.80, 4½ proz. Argentinter äußere 72.20, 3proz. Mepikaner 23.80, Türk Looſe 35.40. Harpener 173.90, Hibernia 194.80, Bochumer 214.80 Oberſchleſ. Eiſen 150.80, Coneordia 261.50, Helios 172. Goithard⸗ Iktien 147 70, Schweizer Central 148.50, Schweizer Nordoſt 109.10, Schweizer Union 78.50, Jura⸗Simplon 89.10, 5 proz. Italtener 98.60.% Maunveimer Eff eienvörſe vom 29. Nov. An der heutigen Börſe wurden Badiſche Brauerei Stamm⸗Aktien zu 88.75 pEt. u eſetzt. Sonſt notirten Heilbronner Straßenbahn 103., Verein Wemiſtoe Fabriken 157.50 G. Brauerei Durchlacher Hof 164 G. Ritterbräu Schwetzingen 78 B. Viehmärkt in Maunheim vom 28. November.(Amtlicher Be⸗ richt der Direktton.) Es wurde bezahlt für 50 Ko. Schluchtgewicht: 54 Ochſen a) vollfleiſchige, ausgemäſtete höchſten Schlachtwerthes höchſtens 7 Jahre alt 72—74., b) junge fleiſchige, nicht ausge⸗ mäſtete, und ältere ausgemäſtete 68—70., c) mäßig genährte junge, gut genährte ältere 66—68., 4) gering genährte jeden Alters 6066 M. 14 Bullen(Farren): a) vollfleiſchige höchſten Schlachtwerthes 5658., b) mäßig genährte jüngere u. gut genährte ältere 00—56., e) gering genährte 00—54 M. 817 Färſen: (Rinder und Kühe): a) vollſteiſchige, ausgemäſtete Färſen, Rinder höchſten Schlachtwerthes 64—68 2 b) vollfleiſchigs, ausgemäſtete Kühe höchſten Schlachtwerthes bis zu 7 Jahren 62—64., o) ältere ausgemäſtete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe, und Rinder 58—62., d) mäßig genährte Kühe, Färſen u. Rinder 50—56., e) gering genährte Kühe, Färſen und Rinder 40—50 M. 154 Kälbergſe) feinſte Maſt⸗(Vollm.⸗Maſt) und beſte Saugkälber 70—75 Wi. ih matlere Maßt, und gute Saugkälber 65 70 M. e gen ringe Saugktälber 60—65., d) ältere gering genährte Greſſarz 00—00 M. 14 Sch fhie a) Maſtlämmer und jüngere Maſthamme 00—00., ö) ältere Maſthammel 50—60., e) mäßig genährle Hammel und Schafe(Merzſchafe) 00—00 M⸗ 680 Schweine: à) vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1½ Jahren 00—-00., b) fleiſchige 60—64., c) gering entwickelte 00—00., d) Sauen und Eber 00—00 M. Es wurde bezahlt für das Stück! 00 Luxuspferde: 000—0000 M. 00 Arbeltspferde: 000/000., 00 Pferde zum Schlach⸗ ten: 00—00., 49 Milchküthe: 10 400., 000 Fevtel: 00—0., 0 Zicklein: 00.—00 M. 0 Ziegen 00—00 M. Zufammen: 1782 Stück. Verlauf ſchleppend. Der Geſaumt umſaß der vorizen Woche detrug 3078 Stück. Landes⸗Produkten⸗Börſe Stuttgart. Börſenbericht vom 28. Ropbr. 18908 mitgetheilt von dem VPorſitzenden Fritz Kreglinger, Wir notiren per 100 kg frachtfrei Stultgart, ſe nach Qualität und Lieferzeit: Weizen württemb. 18 25.—18.75, bayer. 19— 19.50, fränkiſcher—.—.—, nordd. 18.50—19.—, Ulta 19.——19.25, Saxonska—.———.—, Robſtoff Azima—.—, kumän. Anierikaner 18.75—19.—, Walla⸗Walla—, Kernen oberländ. 19.— —, Unterländer 19.——, Dinkel 11.——12.—, Roggen württ. .———, norddeutſch.——.——, rumän.——, rufſ. — Gerſte württ.———.—, pfälzer 19.25—19.50, bayer.——.— Tauber 18.75— 19.25, ungar. 18.50—19.25, kaliforniſche.—. Hafer ee 14.——16.28, bo. prima——.— ruſſiſch. ————, Mais Mixed 12.——.12.25, weißer amerik.—.—. Laplata neu 11.75—12.—, Donau—.— Mehlpreiſe per 100 Kg. inel. Sack: Mehl Nr. 0: 31.—82.—, Rr. 1: 29.——.—, Nr 37 27.50—28.—, Nr. 8: 26.——.26.50, Nr. 4: 24.——24.50, Suppengriegh 81.50———, Sack Kleie mit.50. Waſſerſtaudsnachtichten vom Monat November. Pegelſtallonen Datum: vom Rhein: 25. 28. 27. 28.29. 30. Bemerkungen Kouſtan.0 r„ 164164671.744 99 Hüniugen J29 1,86 15.44 Abds 6* Rehl..01 2,00 1·99.06 ,08 28 MN. 6* Lauterburg.87.88 2,91,98 Abds. 6 Magan.872,87 2,85 2,9.90 3,19 L u. Germersheim„22.,69.10 2,81.P. 12 Maunheim 2,34.36 2,37 237 2,43 2,56 Mags. Mainz„„ J0,29 0,28 0,29 0, 280,80 FeP. Biugen J08 1,00.8 1,00 10 Fanb„„„„„.161.16(144J16½46/J19 2 Koblengzzg 13 134 341,35 10 Köln J0.940,92 0,93 0,93 0,04 Nuhrort J0,41 0,89 0,88 0,87 vom Neckar: 2 Maunheim 2,46 2,44 2,45 2,48 2,50 2,82 Heilbronn 10.55 0,55 0,50 0,55 0,80 0,94 immer das Billigſte, und dies 18 * Das Beste ist beſonders zu bei dem in al haltungen beliebten, auerkannt beſten Waſch. und Reinig Dr. Thompfon's Seifenpulver. Man achte aber gengn Schutzmarke„Schwan“, da minderwerthige Nachahmungen werden, — 1 iceN d —— 5 8 thanen empfand, ergibt ſich Wilhelm IV. Bismarck ſelbſt eſer auf dem Bauche lag. ſaſſen.“ wendet und reich belohnt. ſeinen Geldbeutel zu öffnen. — Wie Zar Nikolaus über ſeine Stellung zu aus einer Thatſache, erzählt hat. Er ſagte dabei: Um nach Wien zu reiſen, ſeinen Unter⸗ die Friedrich Der Kaiſer Nikolaus bat ihn um Zuſendung von zwei Unteroffizieren der preußiſchen Garde, behufs Ausführung gewiſſer ärztlich borgeſchriebener netungen, die ſuf dem Rücken des Patienten vorgenommen werden mußten, während „Mit meinen Ruſſen ſerde ich immer fertig, wenn ich ihnen ins Geſicht ſehen kann, aber auf den Rücken ohne Augen möchte ich mir ſie Die Unteroffiziere wurden in diskreter Weiſe geſtellt, ver⸗ doch nicht kommen — Der Geiz der Familie Orleans iſt eine bekannte Thak⸗ ſache. Davon hat jetzt auch der Herzog von Orleans ein neues Bei⸗ ſpiel gegeben, iſt aber durch deutſche Feſtigkeit gezwungen worden, 8 e hatte der Herzog in Brüſſel einen ganzen Eiſenbahnwagen beſchlagnahmt, wo⸗ für in Belgien 20 Fahrkarten und erſter Klaſſe zu zahlen waren. in Deutſchland 12 Fahrkarten Auf dem Brüſſeler Bahnhofe wei⸗ gerte ſich der Herzog, die 20 belgiſchen Fahrkarten zu bezahlen, und entrichtete nur den Betrag der 12 deutſchen Fahrkarten. ſtellungen der belgiſchen Beamten halfen nichts. aber der davon telegraphiſch benachrichtigte belgiſche Generaldirektor Van Mirlo befahl den Bahnhofsvorſtehern in Lüttich und Herbesthal an der deutſchen Grenze, das Fahrgeld von dem Herzog zu forbern. In Lüttich und Herbesthal lehnte der Herzog von Orleans nochmals die Zahlung ab, worauf der belgiſche Beamte in Herbesthal, woſelbſt das deutſche Perſonal/ den Zug übernimmt, ſich an den deutſchen Zug⸗ Alle Vor⸗ Der Zug eilte ab, den. Bei dem Viehbeſtande eines Landmannes, der in der Nähe von Rödby an der See wohnt, ſtellte ſich plötzlich die Maul⸗ und Klauenſeuche ein. Wie hafte ſie das ein ame Gehöft erreichen können? Das ſchien ein Räthſel. Schließlich kam Wan auf die Spur der Uebel⸗ thäter. Uebers Meer kamen öfters Wildenden geflogen und ſetzten ſich auf einer Viehweide am Strande nieder. Zu gleicher Zeit herrſchte die Seuche ſtark auf der nur eiwa 40 Ridmeter entfernt liegenden holſteiniſchen Inſel Fehmarn. Beim Umherlaufen auf den dorkigen Wieſen, mo krankes Vieh graſte, hatten die Enten den Anſteckungs⸗ ſtoff an die 5 betommen und ihn ſo über das Meer getragen und ſchlleßlich auf dem Graſe bei Rödby abgeſerk... Der geiſtesabweſende Erzbiſchof⸗ Engliſche Blätter er⸗ zählen ein Geſchichtchen von einem irländiſchen Erzbiſchof, der mit zunehmendem Altet an einer Geiſtesabweſenheit litt, die ſelbſt die ſprichwörtliche Profeſſoren⸗Zerſtteutheit in den Schatten ſtellte und oft zu den peinlichſten Vorfällen Veranlaſfung gab. Es war bei einem Eſſen, das der Statthalter von Irland anläßlich einer feſt⸗ lichen Gelegenheit wenigen auserwählten Gäſten gab, zu denen auch der Erzbiſchof gehörte. Als die Geſellſchaft in beſter Stimmung bei dem dritten oder vierten Gange angelangt war, erhob Seine Heilig⸗ leit ſich plötzlich mit geiſterbleichem Antlitz von der Tafſel und rief mit allen Zeichen des Entſetzens:„Es iſt gekommen— es iſt ge⸗ kommen!“—„Was iſt gekommen, Lour Grace?“ fkagten verſchie⸗ dene Stimmen ängſtlich zu gleicher Zeit,—„Der Schlaganfall— die Lähmung— die ich ſchon ſeit Jahren erwartet habe“, entgegnete der geiſtliche Herr mit düſterem Ernſt. Als man erſtaunt auf ſeine würdevoll aufgerichtete Geſtalt blickte, der man keine Lühmung an⸗ ch zuſchlagen. Männbeim, 80. Novemder. 5 Weneral⸗Anzeiger⸗ 5. Seite Anſtecküngsherd nachzuweſſen. Da iſt nun uf gang eigenthümliche wollte bei den Stämmen im Innern des Landes ſeine etwas ber⸗ Buntes Feuilleton. 18 5 Ceuche 50 däniſchen Inſel Lolland verſchleppt wor⸗ blichene Autorität wieder auffriſchen. Aber es gelang ihm dorbei. In einem beſonders unruhigen Räuberneſt wollte er eine Garniſon zurücklaſſen; die älte Kaſerne war jedoch zu klein für die Truppen. Ein hübſches Haus ſehen, erfahren, daß es einer Wittwe gehöre, und beſagter Wittwe ſagen laſſen, daß ſie das Haus ſofort zu räumen habe, das war für den Sultan das Werk eines Augenblicks. Aber die Wittwe war ihm doch„über“. Sie fragte nicht erſt danach, ob es in Maskat noch Richter gäbe, ſondern bewaffnete zehn handfeſte Araber mit Martini⸗Henry⸗Gewehten und überließ ihnen die Ver⸗ theidigung des Hauſes, das außerdem noch mit Schießlöchern ver⸗ ſehen wurde.„So, jetzt kann der Sultan mit ſeiner Garniſon kommen“, ſagte die käpfere Witte. Aber der Sultan zog es bor, zu Hauſe zu bleiben, und die Garniſon kam auch nicht. — Amerikaniſche Scherze. In einem kleinen Landſtädtchen, das viele Fremde beſuchten, pflegte ein dicker, alter Herr auf der Veranda vor ſeinem Hauſe zu ſißen und zu ſchlafen. Ein Fremder, der vorüberging, bemetkte eine große giftige Fliege auf der Naſe des Schläfers und beeilte ſich, das Thier mit dem Taſchentuch herunter⸗ Sofort erwachte der Schläfer, den der Fremde von deiß Gefallen unterrichtete, den er dem Schläfer erwieſen hatte. Statt allen Dankes ſchnauzte der Letztere den Fremden an: ſeine Fliege ginge ihn gar nichts an und wenn er eine Fliege auf ſeiner Naſe haben wolle, wäre das ſeine Sache. Damit bückte er ſtch, ſetzte die Fliege, welche eine künſtliche war, wieder auf die Naſe und ſchlief weiter, ſich ſchon im Stillen den Nächſten freuend, der auf die Fliege hereinfallen würde.— Ein alter Kauz maächte ſich den ſtän⸗ digen Witz, auf Landpartien plötzlich zu erklären, daß es ihm zu heiß ſei, um ſich alsdann zum Enkſetzen der Anweſenden ſeiner Beinkleider Aführer wendete. Dieſer deutſche Beamte erklärte dem Herzog ſehr feſt,] merken konnte, erklärte der Erzbiſchof mit ebenſo tragiſcher Miene, zu entledigen. Der ſog. Witz beſtand darin, daß er unter dem erſten daß, wenn er nicht ſofort nach dem Reglement bezahle, der Wagen daß er ſein linkes Bein, indem er einen plöglichen Schmerz vetſpürk] Paar noch ein zwettes hatte.— An einer beſtimmten Stelle ſeines begehakt werde und in Herbesthal bleihe. Das half; der Herzog be⸗ hätte, ſchou ſeit zwei Minuten kneife, aber nicht die geringſte Empfig⸗ Sees, in dem keine Fiſche waren hakte ein allet Farmer eine Tafel ahl wüthend die Zahlung, und ſo erhielt die belgiſche Staatskaſſe dung mehr darin habe.„Verzethung, mein berehrter Erzbiſchof“, ausgehängt mit der Inſchrift:„Hier iſt das Fiſchen verboten.“ Natür⸗ ö ihr Geld durch das feſte Auftreten des deutſchen Beamten. wandte ſich da die Herrin des Hauſes mit ſchalkhaftem Lächeln an den lich fiſchen die Sommergäſte dort erſt recht in der Meinung, gerade ö— Ein bemerkenswerther Jall von Viehſeuchen⸗Ver⸗ alten Herrn,„Verzeihung, daß ich Ihnen wiberſpreche, aber meine an der Stelle wimmele es von Fiſchen. Der alte Farmer kannte kein ſchleppung wird aus Dänemark mitgetheilt. Bekanntlich iſt die Wenigkeit iſt es geweſen, die Sie in den letzten zwei Minuten ge⸗ größeres Vergnügen, als oben am Ufer zu ſizen, ſeine Pfeife zu Maul⸗ und Klauenſeuche, welche den Viehbeſtand ſo mancher, Länder kniffen haben! kauchen und zu beobachten, mit welcher Gevuld die Angelnden nichts ſchwer heimſucht, eine durch Anſteckung übertragbare Bakterienkrank⸗— Der Sultan und die Wittwe. Die„Debats“ erzählen: fingen. heit. Boch iſt es nicht ſelten höchſt ſchwierig, ja ganz unmöglich, den Im Auguſt d. J. beſuchte der Sultan von Maskat ſein Reich. Er —— 5—————————— is⸗Verkündi 6lakt Amts und Kreis-Verkündigungsblatl. ——— ͥ————————. ͤ———;;—.— wengs-Verdigerung. 0 1 F Flaschenwein-Versteigerung eeee achmfttags E, 8 Sekauulmachnng. 1 1 15 e 2 1 aed Kieen U gene Donnerstag, den 1. Dezember 1898, Mittags 12 Uhr ſeuche betr. Sekretäre, Spiegelſchrank, N 2 5 5 Nalen gde S findet im kleinen Saal der Caſinogeſellſchaft Maunheim, R 1, 1, Marktplatz, die Fortſetzung der Carl m, mitplatten, eiderſchränke, Mvan 7— 2 1 5 N dadwigshafen 2 ihn) iſt die mft 4. Seſſel, Nanapees Kom⸗ Lichtenberger'ſchen Flaſchenweinverſteigerung durch den Walſenrichter, Herrn Karl Becker ſtatt und zwar Manul⸗ und Klauenſeuche aus⸗ moden, Nachtliſchchen, 2400 Stück 1 Aus ebot: egrochen 906 Manaer We e ünt 5 gelangen zum Auszebot: ̃ 77195 unheim, 28. Nov. Regulateur, Tiſche, ither un 1 41 Srefeneeen, Sge n wen an · 6000 Aäaſchen Weißweine det beſſtten und beſten Lagen ven Herfhein, Augſtein, Königsbach, *— 8 No per 0*—* 927—* N 7 Dne Gei aohen Dürkheim, Wachenhtin, Auppertoberg und Deidrazeim, in der Pteislagt vol Facnldend Kianen Jmangs-Uerfeigerung 75 Pfennig bis Mk. 1,40 p. Flaſche, mit Glas in Parthien von 50 Flaſchen. ˖(889) Nr. 77844J. Wir brin⸗ Donnerſtag den 1. Dezbr. er., FW 5 5 gen hiermit zur öſſentlichen 5 Wich im fandlotale 5 Bekanntmachung. 5 2 9 1— 1 55 n de ich im Pfandlokale 97443 No. 48849, Auf Anorduung Großh. Staatsbehörde haf eine und Klauenſeuche ausgebrochen f Machtile Zählung des Viehſtandes am 849 d in Dielhei 9 Wies⸗ zuſikwerk(Polyphon für 8. 2 un be lunt gee den 3. Dezember 1898 unhei„Nop.„Nähmaſchine, mmode un finden. Geofche, Gezitkgamt: Fealer⸗ gegen Baarzahlung mann der Zählung wurde die bieſige Schuz⸗ 14 5 Aannhein, e Nodde⸗ 1898. Einwo mch ſagendge Aütünſer⸗ 8 5 0 mmiſſckre in ihren Erhebungen dur emäße 1. 1 —.. ² ˙ 5 rltpbon 1420. Neu renovirt. Atlephen 1420. 7 abr„ 7 e& gen. 7 0 Fe Hefftulliche erteigerung.] Bezirk k: Schloß, 4—4, 5—7; Iahaber: Priedrich Waibel Fart in Mannheim iſt Termin] Montag, 5. Dezor. d. Is.,„ I: 2 1 15 1 1. zur Abnahme der Schlußrechnung Nachmittags 3 Uhr 5 75 und F je Kh 8 und Erhebung von Einwend“] verſteigere ich in der Halle derf 3 1 N früher Oberkelluer im Hotel nKalt w a ſſer.“ ungen gegen das Schlußverzeich⸗„ vf: 2 6 5—7 5 * atag, 10. Dezember 1900 des d. H.. 5 77417. Ii: L 5,—158 und frühere Quadrate.A6 und 17; 7 4* 74 Bormitigas 9 nhe 2000 Ctr. Trockentreber:. und di 2— UsSse 8 dor dem Gr. Aimtsgericht, Abe ſöffeutlich gegen Baarzahlung. R; 5 Zimmer 2, hierſelbſt wanee Nopbr. 1899. XI: 8 und 1; vem hellebt umt. ner, F: 5 0 m belleblen eeeeee Gendl2elleder Ali: Aee W 5 8 ſchreiber he ä 2 7 Rheinbri its 1 1 8 kanntmachung. es Gecbn unalake: zum Jungbuſch diesſei — Auf Autrag der Betheiligten Müßhlau und Neckarſpitze; 5 grkauntmachung und mit Ermächtigung der Ober⸗ 5 XVI: Schwetzingerſtraße links mit Seckenheimerſtraße, In heutiger Wabltagf brt bes 185 ehörde 15 511 9 71 und 0 1 8 utiger Wahltagſa nachbeſchriebene zum Nachlaſſe XVII: wetzingerſtraße rechts mit Nebenſtraßen; 5 Bürgerausſchuſſes würden zu] der Peter Klauer»Tag⸗ 3 XVIII: Bahnhöf⸗ deu dlſdenhöfgebiet mar Halch Uranſtalt; 410 Liter N 15 Pfg. ö e Wittwe N geb.„ NIN: bungſt Mittelſtraße 115 7 0 katholi noſenfon renzer von hier gehörige raße, Langſtraße, Querſtraßen und Rheininſel; 1 13 8 gewählt: es Aiegenſchaft erbtheilungshalber„ X: Negaworſtadt rechts ber Mittelſtraße und Wald⸗ Aefekung il Flaſchen ftei il'g Haus 1 32 Pfg. eö Flaſche. ) auf eine Amtsdauer von am 77442 hofſtraße; 6 Jahren: Freitag, 2. Dezember l. Js.,„ XII. Nedarvorſtadt öſtlicher Theil zwiſchen Neckar, 2 Wahl, Sdad Privatmann, Bormittags 10 Uhr, Meßplatz und Waldhofſtraße(inel. Wohlgelegen); Max. Eduarb, Privatmann im Nathhauſe dahier einer dritten„ XXII: Käferthal, Haus No. 1— 95; 85 5b) anf eine Amtsvauer bis Verſteigekung ausgeſetzt, bei[„ XXIII: 8„„% 96—1923 9 jÄJ2J.... 0 2 · ·=au Wen! er An 1 0 7— Schln 5 mann. erreicht wird, jedoch volbehalt⸗ XXVI: Walb of, Luckenberg, Rheinflräße, Fabriken Weyl, 3 4, 5 50 1 125 10 ſaederehe Ge,„ Sſe—9 0 40 2 8 5 In 2 el— 850 O. 5 r öffentlichen Kenntuiß ge⸗ nehmigung. XXVII: Spiegelmanufactur; e aagez ber nenanlte l: Atelhof Verwandten, Freunden und Bekannten geben wir er Tage Lin⸗ rau. f 8 8 1 2 12 2 cht der Wahlbere ſigten auj] Egb. Na. 448; 1 2r 45 Mannd eim e e die schmerzliche Nachricht, dass unser lieber Gatte und Vater der Stadtraihskanzlel aufliegen] Hofkaſthe und Hausgarten im Beck. 5 25 5 15 5 19 e d de Süße I.— 1 K Oder eſchwerden E eorg eter Zei felder un ell⸗ 22 Wahl in derſelben Unerſtreck⸗„Auf der Hofraithe ſteht U l f 8 f ih Ohang C AA N Ge Friſt 90 anae gebe 1 I880 U1 91 9 Mounickendemer N e nzuzeigen und unterüberbauter Einfahrt, Balkenkeller 22 2 5 1 e ee 2 5 Beweismittel 180 10 ebautem Stall, ſowie A. B. Bergrach Br ütbü f inge Alt-Bürgermeister auszuführen wären: en überbauter Bagsfen. in Töpfen mit Steindeckel à 25 5 5 Der Perbnr, 15 15— M. und 50 Pfg. 77456 empfiehlt 145 im 56. Lebensjahre uner wartet schnell, sanft verschieden ist. er Oberbürgermeiſter; ebentauſen ark. f 2 Beck. Sie Nee eeee e eee 1 Kern 0 2. Feudenheim, den 29. November 1898. Schaum. Wiee 1157 70 1683 Thesdor SItranbe, N 3. 1, 1. f 5 5 keckarau, den 22. Nov 1828. Ecke 25 1 thannfmachung. Sie elſe emes b. Ae B, Die trauernden Hinterbliebenen. No. 43706. In heutiger, durch den Bürgerausſchuß vollzogenen Erſatzwahl wurde Herr Julius Benshelmer, Buchdruckerei⸗ beſitzer, auf eine Amtsdauer bis zur nächſten Erneuerungs⸗ wahl(Herbſt 1899) zum Mit⸗ gliede des Stadtvperordneten⸗Col⸗ leglums gewählt 77467 Dieß wird mit dem Anfügen zuröffentl chen Nenntniß gebracht, daß die Wahlacten während 8 Tagen auf der Stadlrathsxegiſt. ratur zu Jedermanns Einſicht Die Beerdigung findet Donnerstag Nachmittag 3 Uhr vom Trauerhause aus statt. 77488 D ee, u bit Aabn-JSel Theodor Seybolh Kaufhaus N 1. 3 Mannheim Pfälzische Bank, Mannbeim. Actien⸗Capital: Mk. 35 Millionen.— Reſerven: Mk. 7 Millionen. Centrale: Ludwigshaſen a. Rh. Niederlaſſungen in Fraukfurt a.., München, Nitrn⸗ berg, Neuſtadt a.., Worms, Kaiferslautern, Pirmaſens, Zweibrücken, Dürkheim, Speyer, Oſthofen; Kommandite in Berlin. Eigenes Lagerhaus am neuen Rheinqnai. —— Gröſfnung laufender Rechnungen mit und ohne Ereditgewährung. 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