Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannhelm.“ In der Poſtliſte eingetragen untet Nr. 2802. (Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal, Juſerate: Die Tolonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 69 5. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. der Stadt Maunheim und Umgebung. (108. Jahrgang. Erſcheint wöchentlich ſieben Mal, Geltſenlie und verbreilelle Zeilung in Maunheim und Amgegend. Journ. Verautwortlich: für den politiſchen u. allg. Theil! CFruſt Otto Hopp. für den lokalen und prov. Theil? Eruſt Müller. für den Inſeratenthell: Karl Apfel. Rolatiousdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Erſie Mannhermer Typograph. Aunſtalt.) (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. (Maunheimer Volksblatt,) E 6, 2 358. Freitag, 30. Dezember 1893. rlephen. r. A8 822 Der „General-Anzeiger“ (Mannheimer Journal) r 1111 dem Boden einer nationalen und liberalen olitik, beſpricht in Leitartikeln die fragen und erſtattet Bericht über die politiſchen Wolkbe⸗ gebenheiten. Eins beſondere Pflege läßt der „General⸗Anzeiger“ ſeinem lokalen Theile angedeihen und widmet den Vor⸗ gängen in Stadt und Land eingehende Berichterſtattung. Kunſt und Wiſſeuſchaft, insbeſondere die Aufführungen des Mannheimer Hof⸗ und Nationaltheaters, hieſige und auswärtige Konzerte finden im„General⸗Anzeiger“ promple und ausführliche Beſprechungen. Das Feuilleton und der übrige unterhaltende Theil des„General⸗Anzeigers“ iſt anerkannt reichhaltig und hochintereſſant. Der Handelstheil des„General⸗Anzeigers“ bringt die Berichte der Mannheimer und Frankfurter Börſe, ſowie ſonſtige wichtige Handelsnachrichten und Schifffahrtsberichte. Ganz beſonders aber machen wir auf unſeren in letzter Zeit erheblich vermehrten zelegraphiſchen Depeſchendienſt Naufmerkſam, wodurch wir in den Staud geſetzt ſind, unſere Leſer in ſchnellſter Weiſe von allen wichtigen Vorgängen —u unterrichten. Der„Genueral⸗Anzeiger“ koſtet bei unſerer Expedition E 6, 2, bei den Trägerinnen(ausſchließlich Trägerlohn) und bei unſeren Agenlen monatlich nur 60 Pfennig Durch die Poſt bezogen ohne Romanbeilage(Nr. 2809) 2 Mark 90 Pfennig. 3 Mark 25 Pſennig(frei ins Haus geliefert), Bei der großen Verbreitung des„General⸗An⸗ zeigers“ in Stadt und Land iſt er ein Juſertions Organ Allererſten Rauges. Der„General⸗Anzeiger“ iſt Amts⸗ und Kreisver⸗ Aündigungsblatt und beſitzt die höchſte Abon⸗ entenzahl aller in Mannheim erſcheinenden BBlätter. Im Laufe des nächſten Quartals wird der„General⸗Anzeiger“ einen höchſt intereſſanten und ſpannenden Roman „Miß Balmaine's Vergangenheit“ von dem beliebten Autor B. M. Croker zum Abdruck bringen. Expedition und Redaktion E 6, 2. Die Friedenskonſerenz. Die von Rußland angeregte Friedenskonferenz wird, wenn engliſche Mittheilungen richtig ſind, im Mai kommenden Jahres in Petersburg ſtattfinden. Ob Ort und Zeit zutreffen, ſteht dahin. Denn aus derſelben Quelle ſtammt auch die Mittheilung, daß der Arbeitsplan der Friedenskonferenz geheim gehalten werde, um„vernichtende Preßurtheile“ zu vermeiden. Als ob davon der Ausgang der Verhandlungen bedingt ſei und nicht vielmehr von den Thatſachen, die keine Macht einſeitig zu be⸗ einfluſſen im Stande iſt. Jedenfalls wird man daran feſthalten können, daß das nächſte Jahr die Konferenz bringt, und wenn ſie irgendwie Vorſchläge und Anregungen zeitigt, die der Friedensidee förderlich ſind, ſo ſollen dieſe auch, wie in der Thronrede zur Eröffnung des Reichstags in feierlicher Form zu⸗ geſfagt iſt, ſympathiſche Aufnahme auf deutſcher Seite finden Aund die rückhaltloſe Förderung, die ihre Brauchbarkeit verdient. „Denn das deutſche Reich unterhält nicht ſeine achtunggebietende Wehrkraft, um die vielgenannten„Knochen des Pommerſchen Grenadiers“ aus eitler Ruhm⸗ und Machtbegier auf ihre Widerſtandsfähigkeit in der Feldſchlacht zu erproben, ſondern um bei der exponirten Lage des Reiches im Herzen Europas ſeinen Angehörigen die friedliche Entwickelung ihrer geiſtigen Fähigkeiten und ihrer materiellen Mittel zu verbürgen. Daß die Konferenz keine„Abrüſtungskonferenz“ wird, wie ſie der Idealismus der Friedensfreunde ſich erträumt, iſt ſchon jetzt klar, weil ſelbſt dieſenigen Völker, deren Regierungen der Konferenz zugeſtimmt haben, und Rußland nicht ausgeſchloſſen, dabei ſind, ihre Streitkräfte zu verſtärken an Zahl der Streitenden, an Kriegsmaſchinen jeder Art und ſchließlich durch Ausbildung der Hauptwaffe, aller Mittel des Verkehrs, die erſt ermöglichen, die gewaltigen Menſchenmaſſen gleich den Figuren des Schachſpiels nach Einem Willen hin⸗ und herzu⸗ ſchieben. So ſteht Rußland vor einem Rieſenwerk, das zwar in erſter Linie der Kultur dienen will und die alten Handels⸗ beziehungen zwiſchen Aſien und dem„alternden Europa“ in den Fundamenten faſſen und möglicherweiſe den„Zug nach dem Weſten“. der Europas Völkerüberſchuß bewegt, umkehren wirk, Dieſes Kulturwerk aber, die transſibiriſche Bahn, die ihrer Vollendung entgegengeht, wird auch für den Kampf um die „Plägze an der Sonne“ die Streitkraft Rußlands verdoppeln. Und wenn man weiter an der Hand der Akten die letzten inter⸗ Durch die Poſt bezogen mit Romanbeilage(Nr. 2809) 2 Mark 85 Pfennig(am Schalker abgeholt) nationalen Konferenzen, die Brüſſeler Zuckerkonferenz und die römiſche Anarchiſtenkonferenz verfolgt, wie in verhältniß⸗ mäßig einfachen Fragen, die eine einzige Seite gemein⸗ ſchaftlichen wirthſchaftlichen und politiſchen Intereſſes berühren und wobei die gemeinſame Nothwendigkeit und Nützlichkeit ſo offenkundig ſind, durch das gegenſeitige Mißtrauen, das Wider⸗ ſtreben lokaler Intereſſen, die Theilnahmloſigkeit einzelner Staaten, der ganze Anlauf doch ins Stocken geräth, dann wird auch die Initiative des Zaren, die die Völkerintereſſen in der Wurzel faßt, ſich mit Hoffnungen auf poſitive Erfolge beſcheiden dürfen, wenn ſie die Formen, in denen ſich die kriegeriſchen Aus⸗ einanderſetzungen der Völker vollziehen werden, thunlichſt mit dem Geiſte der Humanität durchtränkt. Eine Anregung in dieſer Richung hat der Vorkämpfer der modernen Kriegshygiene Dr. v. Esmarch in einem„offenen Sendſchreiben“ ſoeben gegeben. Er knüpft an die eine der großen Internationalen Konventionen an, die dieſem Zwecke gedient haben: Die Petersburger Konvention vom Jahre 1868, welche die Verwendung von Exploſipgeſchoſſen unter 400 Gramm Ge⸗ wicht verbot, dieſe dadurch aus dem Kampf von Mann gegen Mann bannte und der Fern⸗ und Maſſenwirkung der Artillerie zuwies. Dieſe Konvention iſt gehalten worden, bis die Technik das einfache Geſchoß zum Sprenggeſchoß gemacht. Das Nickelmantelhartblei⸗Geſchoß des modernen Infanterie⸗ gewehres wirkt noch auf Entfernungen, die das frühere Gewehr nicht kannte, vermöge der in ihm aufgeſpeicherten lebenden Kraft als Sprenggeſchoß, wenn es in die Schädelhöhle einſchlägt oder größere Blutgefäße trifft. Dieſe Wirkung iſt aufs furchtbarſte geſteigert in dem Hartbleigeſchoß, in dem das Blei ſelbſt die Spitze bildete, beim Einſchlagen in menſchliche Leiber dann deformirt und bis auf 600 Meter Entfernung, alſo gerade im Nahkampfe Wunden reißt, die unter Weichtheilzerreißung und Knochenzertrümmerung dem Sprenggeſchoß vollſtändig gleich⸗ kommen. Als Dumdum⸗Kugeln nach der engliſchen Staats⸗ fabrik Dum⸗Dum bei Kalkutta ſind dieſe Geſchoſſe bekannt; ſie fanden im Kampfe gegen die Stämme am IZſchitral grauſe Verwendung. Neuerdings iſt bekannt geworden, daß in engliſchen Fabriken Patronen angeferkigt worden ſind, bei denen man, um eine ähnliche Wirkung zu erzeugen, den Nickelmantel an der Spitze der Kugel mit einer runden Oeffnung verſehen hat. Unter dieſen Umſtänden tritt mit Recht Friedrich von Esmarch dafür ein, daß die neue Konferenz, an Petersburger Traditionen anknüpfend, nur ſolche kleinkalibrige Bleigeſchoſſe geſtattet, welche entweder ganz oder wenigſtens an der Spitze mit einem Mantel aus hartem Metall verſehen ſind, damit die Soldaten, wenn ſie einmal kampfunfähig gemachtswerden, nicht für ihr Leben grauſam verſtümmelte Krüppel flehen Uhd noch eine zweite Aufgabe könnte dabei der Konferenz einen hervoragenden Platz in der Geſchichte der menſchlichen Kultur ſichern. Der Petersburger Konvention voran ging die bekannte Genfer Konvention vom Jahre 1864, die, unter dem Zeichen des rothen Kreuzes auf weißem Grunde die Pflege der verwundeten und erkrankten Soldaten, die Aerzte und das pflegende Hilfsperſonal und die Feldhoſpitäler unter den Schutz der Neutralität ſtellte. Wiederholt ſind ſeither Anläufe gemacht worden, dieſen für die Praxis ſo dehn⸗ baren Ausdruck durch den Begriff der„Unverletzlichkeit“ zu er⸗ ſetzen und dahin zu wirken, daß in die militäriſchen Reglements und Sanitätsinſtruktionen jener Satz kommt, der in§ 5 der deutſchen Kriegsſanitätsordnung ohne Bezugnahme auf Gegen⸗ ſeitigkeit und internationale Verträge kurz und human ſagt: „Kranke und verwundete Kriegs⸗Gefangene nehmen gleich den Soldaten des deutſchen Heeres und den Angehörigen ver⸗ bündeter Heere an der Krankenpflege theil.“ Um dieſem Ziel näher zu kommen haben 1868 die Vertreter von 14 Mächten in Genf ſich an die Weiterführung der Konvention gemacht: 1874 hat daran der von allen europäiſchen Großmächten nach Brüſſel entſandte„völkerrechtliche Kongreß“ ſich bemüht. Zur allge⸗ meinen Anerkennung aber haben es die bisherigen Reform⸗ verſuche nicht gebracht. Nimmt der Friedenskongreß auch dieſe Frage in ſeinen Arbeitsbereich, dann tritt er kräftig auf den Boden praktiſcher Arbeit, der ſich ſchon wegen der unmittelbar ſich daraus ergebenden Wirkungen im Dienſte der Menſchlichkeit und des damit verbundenen praktiſchen Nutzens kein Kultur⸗ ſtaat enziehen kann. Zur Organiſation des Handwerks in Baden. Im Großherzogthum Baden zeigt ſich keine große Neigung zur Bildung von Zwangsinnungen; bis jetzt haben nur einige wenige der borhandenen freien Innungen ihre Umwandlung be⸗ antragt und von bisher nicht inkorporirten Handwerkern wird überhaupt erſt in einem Falle die Errichtung einer Zwangs⸗ innung betrieben. Der Grund hierfür liegt wohl darin, daß den Handwerkern bei näherer Betrachtung der betreffenden ge⸗ ſetzlichen Beſtimmungen die Vortheile der Zwangsinnung doch nicht ſo beſtechend erſcheinen, um dafür ihre Bewegungsfrei⸗ heit aufzugeben. Eine lebhafte Thätigkeit herrſcht dagegen im ganzen Lande in Bezug auf die Gründung freier gewerblicher Vereinigungen. Daß dabei da und dort der Gegenſatz zwiſchen den an der Gewerbefreiheit grundſätzlich feſthaltenden Gewerbe⸗ vereinen und den auf Einführung des Befähigungsnachweiſes abzielenden Beſtrebungen des mit den Innungen verbundenen Handwerkerverbandes zu Tage tritt, iſt natürlich; bedauerlich aber iſt, daß der gegenfeitige Kampf mit einer der Sache wenig förderlichen Heftigkeit geführt wird, und es kann in dieſer Hin⸗ ſicht dem Handwerkerverband der Vorwurf nicht erſpart bleiben, daß er durch ſchroffe Ablehnung der ihm von den Gewerbe⸗ vereinen angebotenen gemeinſchaftlichen Aktion, wie z. B. in Mannheim und Freiburg von den Gewerbevereinen und In⸗ nungen mit Erfolg eingeleitet worden iſt, zur Verſchärfung des Gegenſatzes in hohem Grade beigetragen hat. Zur Zeit beſtehen im Lande etwa 120 Gewerbevereine mit rund 10 000 Mitglie⸗ dern, von welchen etwa 75 Prozent Handwerker ſind, 28 In⸗ nungen mit ungefähr 1000 Mitgliedern, gegen 60 Handwerker⸗ vereine, denen faſt 1900 Mitglieder, und zwar mit wenig Aus⸗ nahmen ausübende Handwerker angehören, und endlich 31 ge⸗ werbliche Genoſſenſchaften, meiſt für Bäcker und Metzger, mit etwas über 1000 Mitgliedern. Im Ganzen ſind ſomit von den rund 50 000 Handwerkern des Großherzogthums 11 500 oder 23 Prozent korporativ vsreinigt, woraus hervorgeht, daß die Sammlung der Handwerker ſich noch auf erheblich weitere Kreiſe ausdehnen muß, wenn die künftigen Handwerkskammern wirk⸗ lich Vertretungen des geſammten Handwerks ſein ſollen. Daß die Regierung den auf dieſe Sammlung abzielenden Be⸗ ſtrebungen wohlwollend gegenüberſteht, iſt ſelbſtysrſtändlich. *— Eine Bebel'ſche Behanptung⸗ Der Bürgermeiſter von Mittweida in Sachſen, Herr Apelt, erläßt folgende Erklärung: „In der Sitzung des Reichstags vom 15. d. M. hat Herr Reichskagsabgeordneter Bebel geäußert,„der Mittweidaer Bür⸗ germeiſter habe ſich die offenbarſte Geſetzesverletzung zu Schul⸗ den kommen laſſen, es ſei auch zugegeben worden, daß die Hand⸗ lungsweiſe ungeſetzlich war, eine Beſtrafung desſelben ſei aber trotzdem nicht erfolgt, weil er ſich der Ungeſetzlicheit ſeiner Hand⸗ lung nicht bewußt geweſen ſei.“ Falls ſich, wie ich annehme, dieſe Aeußerung auf meine Perſon beziehen ſoll, ſo erkläre ich hiermit öffentlich, daß wegen angeblicher Geſetzesverletzung weder eine Anklage gegen mich erhoben, noch auch eine Unterſuchung gegen mich eingeleitet worden iſt und daß überhaupt eine ungeſetzliche Handlungsweiſe von zuſtändiger Seite mir nicht zur Laſt ge⸗ legt worden iſt. Ich muß daher die Behauptung,„die Ungeſetz⸗ lichkeit der Handlungsweiſe ſei zugegeben worden,“ als unwahr zurückweiſen und erwarte von Herrn Bebel den Beweis der Wahrheit für die von ihm unter dem Schutz der Redefreiheit gethane Aeußerung.“ Wir fürchten, der Herr Bürgermeiſter wird auf dieſen Be⸗ weis recht lange warten können. Es gehört nicht zu den Gepflo⸗ genheiten des Herrn Bebel, ſich mit ſolchen Kleinigkeiten wie Be⸗ weiſen abzugeben. e Zur Poleufrage. In den kürzlich erſchienenen Erinnerungen aus dem Leben des Generaladjutanten Kaiſer Wilhelm I. Hermann v. Boyen heißt es u..:„Der maßloſe Antheil, den der Deutſche an den Polen affektirt, iſt eine merkwürdige geiſtige Verirrung und ein betrübender Beweis, wie gering die politiſche Bildung in Deutſchland eigentlich iſt. Wenn es möglich wäre, Polen wieder herzuſtellen, dann würde der deutſche Michel bald fühlen, wie Frankreich und Polen in gemeinſchaftlichem Bunde ihn kleiner machen würden.“ Das lieſt ſich vom Standpunkte des deutſchen Nationgl⸗ gefühls ordentlich erfriſchend. 5 Unſere Demokratie, ſo ſchreibt man den„M. N..“ aus Karlsruhe, iſt mit dem Centrum zur Zeit ſehr unzufrieden. Gelegentlich wird ſogar be⸗ dauert, daß mit den Nationalliberalen wegen ihrer ganz be⸗ ſonderen politiſchen Schlechtigkeit kein Zuſammengehen möglich ſei, da doch der innere Widerſpruch gegen die Konfeſſionspolitik und Konfeſſionswiſſenſchaft in den demokratiſchen Reihen ſich gar zu empfindlich geltend macht. Die Demokratie wird, ſo ſchreibt der„Schwäb. Merkur“, ihre beſondere Brille, mit der ſie die Nationalliberalen betrachtet, eben ablegen müſſen, dann werden dieſe vielleicht in beſſerem Licht erſcheinen. Die Brille, mit der die württembergiſchen Demokraten das dortige Centrum hetrachten, iſt doch ſchon ziemlich leiſtungsfähig, warum ſollte nicht auch nach liberaler Seite hin ein neuer und beſſerer Geſichts⸗ winkel möglich ſein? Die Centrumspreſſe macht übrigens mit den demoktatiſchen Freunden wenig Federleſens; ſie ſpricht ganz ein⸗ fach von den Dienſten, die das Centrum der Demokratie zur Gewinnung von Mandaten leiſtet, Dienſte, für die die Demo⸗ kratie nichts zu bieten vermöge; ſie werde ſich daher wohl hüten, gegen den Centrumsſtachel zu löcken, wenigſtens zu Wahlzeiten. Die Ausweiſungen. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibt: Radicale Blätter geben ſich viel Mühe, aus den Ausweiſungen einiger Dänen aus Nordſchleswig eine große politiſche Staatsaktion zu machen und geben ſich ſogar den Anſchein, als wenn die Regierung ſich vor einer niederſchmetternden Diskuſſion dieſer gewaltigen Frage fürchte. Die Blätter entdecken ſogar noch eine übrigens, wie die„Nordd. Allg. Zig.“ hört, gänzlich unbegründete Ver⸗ muthung, daß der Finanzminiſter bei dem Etat im Landtage die Frage behandeln werde und daß dies geſchehe, weil dann 2. Gleffe⸗ General⸗ Auzeiger 4 Mäfineſm, 30. Dezember. auf dem Landtage nicht gleich die erforderliche Antwort gegeben werden könne. Die Blätter irren ſich: es wird der Staatsregie⸗ rung nichts erwünſchter ſein, als den Gegnern der Maßregeln zum Schutze des Deutſchthums in der Nordmark gegen den däniſchen Uebermuth und Terrorismus ausgiebige Gelegenheit E geben, die deutſche Politik der Regierung anzugreifen. Die Staatsregierung wird gern die Gelegenheit ergreifen, um die möthigen Aufklärungen zu geben. Sie iſt ſicher, daß die preußiſche Volksvertretung, wie es die Deutſchen in Nordſchleswig längſt gethan, ſich voll überzeugen wird, daß es die höchſte Zeit war, gegen die wohl organiſirte, auf künftige Losreißung gerichtete däniſche Agitation in preußiſchen Gebietstheilen feſt ein⸗ zuſchreiten und das Selbſtgefühl der Deutſchen ſowie das Ver⸗ ktrauen auf die Unterſtützung der Regierung wieder zu heben. Es wird in allen Fällen nützlich ſein, wenn aus der Diskuſſion im Landtage die um ihre Nationalität kämpfenden Deutſchen die Gewißheit erlangen, daß die Staatsregierung ſich nicht irre machen läßt, und die däniſche Agitation nicht darüber im Zweifel zu laſſen gewillt iſt, daß ſie in Preußen und nicht in Dänemark ſind. Wie eine gewaltſame Germaniſirung der däniſch rebenden Preußen der Staatsregierung ſelbſtverſtändlich ferne liegt und die däniſch redende Bevölkerung daher nicht den ge⸗ eingſten Grund zur Beunruhigung hat, ſo iſt die Regierung doch als Vertreterin eines deutſchen Staates und als Trägerin Verantwortlichkeit für ſeine Sicherheit ſich ihrer Pflicht klar bewußt, auch in Nordſchleswig den deutſchen Bewohnern einen —905 Boden ruhiger und friedlicher Entwickelung und freier Geltendmachung ihres Deutſchthums zu verſchaffen. Erſt wenn des gelingt, die ſoſtematiſc betriebene Agitation zurückzudrängen, wird die Grundlage für ein friedliches, nachbarliches und freund⸗ kches Leben und Streben der beiden nun einmal unzertrennlich Derbundenen Bevölkerungsſchichten dauernd gelegt ſein. Hofnachrichten urd Perſbuliches. Inm Hsaß iſt das Gerlicht verbreitet, die Königin⸗Mutter kelde 14 einiger Zeit an einer Frauenkrankheit, die wahrſcheinlich eine knſte Operation nöthig machen werde. Luiſe Faure, die einzige Tochter des Präſtdenten der fran⸗ öſiſchen Republik, hat ſich mit George Chiris, dem Sohne eines reichen Senators, verloßt. Der„Reichsanzeiger“ meldet: Dem Generalmafor Müller, Heneral à la suite bdeß Großherzogs von Baden, iſt der Rothe Adler⸗ Erden 2. Klaſſe, dem Oberſten Frhrn. v. Schönau⸗Wehr, Flügel⸗ Abiutanten des Großherzogs von Baden, der Kronenorden 2. Klaſſe beßſfehan worpen⸗ Geſtorben ſind;: Der am 10. ffebruar 1897 geborene Prinz Leopold ufedrichvon Anhalt, Sohn bdes Prinzen Eduard von Anhalt, eitfüngſten Sohnes des Herzogs und der Prinzeſſin Luiſe, geborenen Prinzeſſin von Sachſen⸗Altenburg.— Der älteſte Sohn des Prinzen Mhtlipp von Hanau, des füngſten Sohnes des letzten Kurfürſten von Heſſen, Graf Friedrich Wilhelm Auguſt von Schaumburg, der in Beipzig ſtuvirſe.— Der Obriſtlieutenant a. D. v. Egidy, der be⸗ kannte Reformator(1847 in Mainz geboren) in Potsdam. Ein Froßer Theil der Preſſe ſtimmt darin überein, daß Ggidy ein Träu⸗ mer war, einer jener modernen Volksbeglücker, an denen dis Ende des ſcheidenden Jahrhuuderts ſo reich iſt; er erwies ſich bald als einer der Männer, die bei allem ernſten Streben und bobem Idealis⸗ mus den ſchweren FFehler haben, die thatſächlichen Zuſtände und die Wirklichen Volksbedürfniſſe nicht zu kennen, Er verſtand es einige eit, einen größeren Zuhörerkreis in öffentlichen Verſammlungen um ch zu ſcharen, ohne daß indeſſen die Wirkung ſeines Auftretens eine achhaltige geweſen wäre. Er hat ſich mehrfach Mühe gegeben, bei en vorletzten und letzten Reichstagswahlen ſich einen Abgeord⸗ etenſttz zu erwerben, aber damit keinen Grfolg erzielt.— Der omponiſt und frühere Kapellmeiſter der Frankfurter Oper Georg Doltermann.— Der frühere Reichstagsabgeordnete Rechtsanwalt Dr. Sommer in Erfurt.— Der Geheime Juſtizrath Oberlandes⸗ Wrichtsratt a. D. Robert Weddigen in Ham. murze Nachrichten. Deir nakionalliberale Parteitag der falz findet am 8. Januar in Neuſtadt ſtatt. Der„Reichsanzeiger“ veröffentlicht eine Bekanntmachung, enthaltend das Verzeichniß der Werthpapiere, für die zwiſchen den Börſenorganen ſämmtlicher Börſen, an benen dieſe Papiere zum Handel zugelaſſen ſind, Einverſtändniß krztelt iſt, und die im Verzeichniß angegebenen Ausnahme⸗ Feſtimmungen für die Feſtſtellung des Börſenpreiſes von Werth⸗ pieren, für die ein Einverſtändniß mit der Maßgabe erzielt orden iſt, daß die Ausnahmen am 1. Januar 1899 in Kraft en.* Daß Amtsblatt des Reichspoſtamts meldet: Vom 1. Januar 1899 ab wird der Meiſtbetrag der Nachnahme auf Poſt⸗ krachtſtücke im Verkehr zwiſchen Deutſchland unp den fol⸗ 15 Ländern auf 800 erhöht: Belgien, Großdritannien, Irland, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Oeſterreich⸗ 5 Schweden, Schweiz und Vereinigte Staaten von Amerita. Der in Verlin erſcheinenden Zeitſchrift„Die Gegen⸗ wart“ iſt der Poſtdebit für Oeſterreich entzogen worden. Der Ausſtand in Krefeld greift weiter um ſich. In vier Fabriken wird nicht gearbeitet. Der Dampfer„Dresden“ vom Norddeutſchen Lloyd iſt ebenfalls für einen Truppentransport von Kuba nach Spanien gechartert worden. Der Dampfer wird am Samſtag nach Tienfuegos(Kuba) abgehen. Nach einem ſtatiſtiſchen Bericht des franzbſiſchen Miniſters des Innern betrug die Zahl der Geiſteskranken des Seine⸗Departements im Jahre 1896 nicht weniger als 21 700 gegen 7805 im Jahre 1897. Dieſe erſchreckende Zunahme der Geiſtestranken wird hauptſächlich dem immer mehr um ſich grei⸗ fenden Alkoholismus zugeſchrieben. Die norwegiſche Staaatshaushalts⸗ Rechnung für 189798 weiſt einen Ueberſchuß von 6 300 000 Kronen auf oder 43 Millionen Kronen mehr als veranſchlagt war. Die Zolleinnahmen ergaben 2 400 000 Kronen über den Anſchlag hinaus. Die Auswanderung der ärmeren mohammeda⸗ niſchen Bevölkerung aus Kreta dauert fort; man ſchätzt die Zahl der bisher ausgewanderken Mohammedaner auf ungefähr völkerung Kreigs, Aus Skadt und Jand. Maunheim, 30. Dezember 1899. Ernannt wurden zu Expeditionsaſſiſtenten die Eiſenbahn⸗ aſſiſtenten Eugen Kleiber, Peter Mörlein und Auguſt Zum in Mannheim, ſowie Eugen Schmeiſſer in Schwetzingen. Erſte juriſtiſche Staatsprüfung. Auf Grund der kandidaten zu Rechtspraktikanten ernannt worden: Guſtav Bech⸗ told aus Weinheim. Hans Bittl aus Schelklingen. Alfons Blümmel aus Seckenheim. Berthold Blum aus Worms. Hugo Enge aus Freiburg. Alexander Fiſcher aus Freiburg, Karl Götz aus Steinbach. Auguſt Grathwohl aus Freiburg. Freiherr Werner v. Grünau aus Karlsruhe. Franz Hacker aus Wiun⸗ weiler. Albert Haefelin aus Bühl. Eugen Heiler aus Kirrlach. Joſef Hemberger aus Mannheim. Georg Herrmann aus Karls⸗ ruhe. Guſtavy Herth aus Buchen. Dr. phil. Julius Hönig aus Kirlsruhe. Rudolf Karlowa aus Heidelberg. Karl Lauck aus Wiesloch. Walter Leſer aus Heidelberg. Ludwig Marbe gus Freiburg. Max Mayer aus Freiburg. Rupert Mayer aus Ried⸗ heim. Ferdinand Karl Michel aus Ludwigshafen. Otto Müller aus Bobſtadt. Oskar Nepple aus Schopfheim. Karl Neumayer aus Eberbach. Auguſt Reinmuth aus Karlsruhe. Eugen Roth⸗ ſchild aus Freiburg. Frhr. Heinrich v. Rüdt aus Karlsruhe. Eruſt Salzer aus Karlsruhe. Karl Schüßler aus Neckarfulz. Ablac Steſert aus Zell a H. Eugen Stader aus Sasbach. Adalbert Stehle aus Schramberg. Auguſt Straub aus Meßkirch. Friedrich Walther aus Schillingſtadt. Heinurich Weber aus Bödigheim. * Der Nircheuchor der Lutherkirche wird am Samſtag, den 31. dſs.,(Sylveſter), beim Schlußgottesdienſt, folgende Chöre zum Vortrag bringen: 1. Meine Seele iſt ſtille zu Gott, von S. H. Lützel. 2. 100, Pfalm, von C. Stein. „Freireligiöſe Gemeinde. Die Jahresſchluß⸗Feier, verbun⸗ den mit einer Weihnachtsbeſcheerung, findet am 31. Dezember, Abends 5 Uhr, in der Aula der Friedrichsſchule ſtatt. Jedermann hat zu der Feierlichkeit Zutritt. Freidenker⸗Verein. Man ſchreibt uns: Dom Vorſtand des Vereins iſt es gelungen, den ſeit Kurzem an die Freie Ge⸗ meinde in Mainz berufenen Prediger Freihevrn von Zueso⸗ Cuccagna zu einem öffentlichen Vortrag zu gewinnen, der am nächſten Mittwoch, 4. Januar, Abends halb neun Uhr, im großen Saale der„Central⸗Hallel, Lit. Q 2. 16, ſtattfinden wird. Freiherr von Zucco, der früher katholiſcher Prieſter geweſen, verfligt über ein umfaſſendes hiſtoriſches Wiſſen, ſpeziell auf römiſch⸗ hierarchiſchem Gebiete. Das Thema des Vortrags werden wir noch bekannt geben. Siugverein. Unter den vielen Beranſtaltungen, anläßlich der Weihnachtsfeier ſtattfanden, Singvereins“ hervorgehoben zu werden. Dieſelbe wurde dieſes. Jahr erſtmals im„Stadtpark“ abgehalten, und da bei den Weihnachtsunterhaltungen des„Singvereins“ auch für die Kinder der Mitglieſ er geſorgt iſt, haben ſich de geräumigen Lokalitäten des 2Sladtparkes“ nicht als zu groß erwieſen. Die Zeit von Mittags 5 Uhr bis Abends 11 Uhr wurde durch ein reichhaltiges und gediegenes Programm ausgefüllt. Es gelangten einige größere Chöre, Soli für Tenor, Bariton und Baß, jowie verſchiedene Couplets zum Vortrag; Fräulein Seidenbinder erntete mit zwei Liedchen für Sopran großen Beifall. Das Luſtſpiel„Othello's Erfolg“, welches an Dilettanten große Anforderungen ſtellt, wurde von den Mitwirkenden meiſterhaft geſpielt. Mit denr Stückchen ⸗Weihnachts⸗Enaelein“, welches von einer Anzahl Kinder von Mitgliedern des Vereins flott aufgeführt wurde, errangen dieſelben dben Beifall. Keller und Küche des Herrn Ehrenfels leiſteten Vorzugliches. * Erziehungsauſtalt Schwarzacher Hof. Man ſchreibt uns: In der vom Badiſchen Landesverein für innere Miſſion 8..O. ge⸗ gründeten und geleiteten Erziehungsanſtalt Schwarzacher Hof bei Aglaſterhauſen, Bezirksamt Gberbach, finden nunmehr neben den ihr durch die Behörden zur Seeng zugewieſenen Aalingen welche verdient diejenige des 10,000,.h. nahezu ein Achtel der ganzen muſelmaniſchen Be⸗ abgehaltenen erſten juriſtiſchen Staatsprüfung ſind folgende Rechts⸗ er piden auch andere, nicht mehr ſchulpflichlige Kacden at— Eltern oder Vormünder Aufnahme. Sie ſollen de Glo eines geiſtlichen Inſpektors durch eine ehriſtliche G Mi beim landwirthſchaftlichen Betriebe des über 100 2 Hofguts, durch einen Fortbildungsunterricht und du—— Fübte Zucht zu einem ſiltlich⸗religiöſen, arbeitſam und zu brauchbaren Menſchen, namentlich künſtige Verwendung im landwirthſchaf 0 Zu näheren Mittheilungen ſind gerne Herr Pfarrer Schaller auf dem Schwarzache N Bureau des Badiſchen Landesvereins für innere M ruhe(Adlerſtraße 28). Eine wichtige Modefrage. In tonangebenden Pariſer imf Modekreiſen beſchäftigt man ſich ſeit einiger Zeit mit der Frage; mel Sollen die Frauenkleider länger oder kürzer werden? Im Allgemeinen ſchi hafft man, daß die Entſcheidung im letzten Sinne fallen wird. Man gog iſt ſich darüber einig, daß nichts unangenehmer und unbequemer iſt, ein als die gegenwärtige Mode. Gezwungen, mit der and ihre 5 Kleider hochzuraffen, können unſere Damen nur ſchwer ihren auf halten,— die Muffe aber zu tragen, wird faſt zur Unm der Auch wirkt der Gang mit der Zeit ermüdend und ſieht ſchley aus. Eine Mode der kurzen Kleider würde ſicherlich alles zur 2 Bü friedigung löſen. Ihre Stimme für kurze Kleider geben ſi Sportsdamen, die tüchtigen Maſchirerinnen und nicht zum w 5 diejenigen, welche ein hübſches Füßchen ihr eigen neunen. Auf alle 1 Fälle aber ſind ſie im Recht, denn— muß der Menſch nun einmgz e vlaufen“, ſo thue er es weniaſtens auf bequemſte Art! ſte Die beſtrenommirte Kammfabrik der Herren Loeſch und des [Breidenbach hier, veging geſtern unter Feſtlichkeiten für ihr ge⸗ ſammtes Büreau⸗ und Fabrteperſonal die Einwethung ihres neu⸗ errichteten Etabliſſements. Wir hatlten Gelegenheit uns durch Augen⸗ 9 e ſchein zu überzeugen, daß das neuerbaute Anm i der Hin ſichk 7 den Anforderungen der Jetztzeit entſpricht. 2 d au modernſten Maſchinen, mit elektriſcher Belei M. heizung verſehen, bildet dasſelbe einen neuen 88. aufblühenden Induſtrie unſerer Stadt. Bei dieſe des glich in anerkennender Weiſe der Arbeiter und 2 pol die bereits in den letzten Jahren ihr 25⸗ und 30jähriges Arbeits ſch jubiläum feiern konnten und aus dieſem Anlaß mit namhaften Ge⸗ 5 ſchenken bedacht worden waren, ein Zeichen des guten Einver⸗ netmens zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Nebenbei wollen ihr wir noch erwähnen, daß die Firma vor Jahresfriſt ihr 30jähriges gel Beſtehen feierte. Wir wünſchen derſelben ferneres Gedelhen, Konkurſe in Baden. Mannheim. Ueber das Vermögen Fte des Kaufmanns Heinrich Schönhard, 1, 5, hier. Konkurs⸗ 5 5 verwalter: Kaufmann Georg Fiſcher. Prüfungstermin: 17. März.— e Ladenburg. Ueber das Vermögen des Wirths Emil Boeß. bff Konkursverwalter: Kaufmann C. L. Stenz in Ladenburg. Prüfungs⸗ termin: 11. März. ein Muthmaßliches Wetter am Samſtag 31. Dezember. Dor Er Drehpunkt des letzten Luftwirbels iſt von der wegi ſick nach der oberen Oſtſee gewandert. Im Süden und Zu behauptet ſich noch ein ziemlich kre er Hoch Rer Samſtag und Sonntag fortgeſetzt gri heils trockenes und nur S. zeitweiſe bewölktes Wetter zu erwarten iſt. Ne Feſtlichkeiten anläßlich der Einverleibung von Neckarau. Am 1. Januar 1899, alſo in zwei Tagen, vollzieht ſich ein flle und weiter ausbreitenden Großſtadt Mannheim aufzugehen. Deb Tag des Uebergangs ſelbſt wird ſtill und geräuſchlos verlaufene dagegen fand geſtern zur Feier des Ereigniſſes eine vom Mannheimer S Abtrath veranſtaltete kleine Feſtlichkeit ſtatt. Werden ſpätere Geſchlechter die Geſchichte Mannheims im 19. Jahrhundert ſchreiben, ſo wird das letzte Jahrzent deſſelben eines der wichtigſten und intereſfanteſten Kapt Aufſchwungs Bedeutung, induſtrieller Ausdehnung kel bilden, wichtig nicht nur Gneinw ſens an wirthſchaftlicher und raſcher Zunahme der unſeres reichen hochbedeutſamen ſlädtiſchen Bauten und Unternehmunge, Von den Letzteren ſtehen aber in vorderſter Reihe zwei Ereigniſſe, deren weittragender Einfluß auf die zukünftige Geſtaltung Mann, heims heute noch gar nicht in vollem Umfange ermeſſen werden k un Neckarau. „Mein Vaterland muß größer ſein!“ Unter dieſem Zeichen ſteht Mannheim am Abend des zu Ende gehenden Jahr⸗ bunderks und dieſes Zeichen iſt auch jetzt nach der Ginverleibung von Käferthal⸗Waldhof und Neckarau nicht er⸗ loſchen. Nicht Großmaunsſucht hat dieſes Zeichen geſchaffen, ſons dern es iſt gebieteriſch von ſelbſt entſlanden durch den enormen Alf⸗ ſchwung unſeres Gemeinweſens, der innerhalb der bisherigen Grenzen der Mannheimer Gemarkung der ſtetig wachſenden Bevölkerung nicht mehr die nöthige Ellbogenfreiheit lieö. Ob die Mannheimer wollten oder nicht, ſie mußten ſich dieſer Nothwendigkeit beugen, mußten dieſes Zeichen annehmen. Mögen all die Erwartungen, all dis Wünſche und Hoffnungen, welche die Mannheimer an die Einverleibung knüpfen, in reichem Maaße in Erfüllung gehen, damit dereinſt das letzte Jahrzehnt des zur Rüſte gehenden 19. Säkulums als eine Jkarus. Novelle von Clara Jüäges. cosiehe iretgn 6¹9(Fortfetzung⸗) Heute brachte der Briefbote ein, wie Jla ſagte,„ungeheuer fierlich“ ausſehendes großes Couvert mit dem Poſtſtempel Dresden und der Hanpſchrift des Präſidenten don Burgfelden. Ika kannte dieſe energiſchen Züge noch aus der Penſionszeit her. Was konnte der hrief enthalten? 9 0 zitterte bei dieſem Gedanken. Die Großmutter Zgerte nach ihrer Meinung über Gebühr mit dem Oeffnen ber Depeſche. Endlich, endlich ſchnitt ſie den Umſchlag auf. Eine Verlobung!“ rief ſie lebhaft, den lithographirten Inhalt AUberfliegend. Emma's“ fragte Ika und ihr Herz pochte ſo müchtig, daß ſie ernſtlich fürchtete, zu verrathen, was ſie bei dieſer Nachricht empfand. „Ja natürlich! Wer ſonſt?“ ſagte Laura.„Aber wer iſt der Bräutigam, Mamas“ Der königliche Staatsanwalt Graf Waldemar Durlach,“ las Die Amtsräthin, und Ika hätte ihr um den Hals fallen mögen für dieſe Berkünvigung, durch die ſie von einer unſäglichen, namenloſen Herzens⸗ folter erlöſt wurde. Gott ſei gedankt!“ ſagte ſie ſich mit einer kindlich frommen In⸗ brunſt und fühlte, wie große Thränen in ihre Augen traten. Es hätte nicht biel gefehlt und dieſe Worte wären laut vor Aller Ohren von Ika hinausgerufen worden. Sie wunderte ſich eigentlich über ſich ſelbſt, daß ſie es vermocht, jenen Ausruf zurückzuhalten. Die feuchten Augen blieben zum Glück unbemerkt. Großmutter und Tante waren noch zu ausſchließlich mit der überraſchenden Nachricht eſchäftigt, um beſonders auf Ika zu achten. „Graf Durlach“, wieverholte Laura ſinnend,„ein ſchöner Name! Und daß der Graf Staatsanwalt iſt, wird dem Papa Ptöſidenten gewiß auch ſehr willkommen ſein. Ich habe immer geglaubt, Emma wwürde ihren Vetlet, den Baron Fribrich ug ———¹)—— eee—— en am Ende gleichgillig ſein, wen ſis gewählt hat, wenn ſie nur ihr Glück in dieſer Wahl findet.“ „Gewiß, beſtätigte die Amtsräthin, das iſt die Hauptſache!“ „Hat denn Emma je ihren jetzigen Verlobten in ihren Briefen an Dich erwähnt? fragte jetzt Laura ihre Nichte und gebrauchte dabei einen gewiſſen„Inguirententon und Ausdruck“, den Ika an der Tante durchaus nicht liebte. „O, ſehr oft!“ erwiderte Ika obenhin; gar nicht erfreut, daß Laura ſie mit dieſer Frage aus ſo ſchönen, ſchönen Träumen wachrief. „Und in welcher Weiſe ſprach ſich Emma über den Grafen aus?“ forſchte Laura weiter. Sie nannte ihn, entgegnete Ika,„den beſten Tänzer der Welt und findet— ſeinen Schnurrbart unvergleichlich ſchön!“ „Fi done, Ika!“ machte Tante Laura. Welch burſchtkoſe Aus⸗ drucksweiſe und welch leichtfertiges Urtheil! Ich hoffe, die junge Braut wird Beſſeres an ihrem dereinſtigen Lebensgefährten zu ſchätzen wiſſen, denn die Welt iſt doch, dem Himmel ſei Dank, kein Ballſaal und—“ „Und kein Friſeurgeſchäft!“ lachte Ika im tollſten Uebermuth ihrer plötzlich zurückgekehrten alten heiteren Stimmung, und die Groß⸗ mutter ergötzte ſich nicht wenig darüber, zu Laura's unverkennbarem Verdruß. Dieſe fand Ika's Benehmen ganz unverantwortlich und meinte, es habe weit eher Schelte als Zuſtimmung verdient. Die Amts⸗ räthin aber war froh, Ika wieder lachen zu hören. Das Kind war ſeit einiger Zeit ſo ernſt und ſah ſo blaß aus; die Großmutter hatte ſchon ernſtlich befürchtet, daß ihm etwas fehle“. Nun ſchwand dieſe Sorge, denn Itka ging wieder luſtig trällernd in Haus und Garten umher, war wieder fleißig und umſichtig wie früher und ſchien„ganz die Alte“ zu ſein. Gott Lob! Der„feierlichen“ Verlobhungsanzeige folgte ein Brief der jungen Braut an Ika auf dem Fuße nach. Er war— wie die Empfängerin ſich ſagte— ſehr offiziell abgefaßt, damit er Großmutter und Tante vorgelegt werden könne und vor den Augen der Letzteren Gnade finde. Aber im Umſchlag ſteckte noch ein eng beſchriebenes Zettelchen mit der Aufſchrift: Nur für meine Ika!“ und bieſes Zettelchen enthielt 10., Ila, ſchrieb Emma,„warum können wit Meuſchen nicht eig leben!? Es iſt ja gar nicht möglich, daß es ſchöner im Himmel ſeim ſolle als hier auf Erden! Aber weißt Du, wer mit dazu beigetragen hat, mich ſo ſelig zu machen? Du wirſt es ſchwerlich errathen, obgleich Du dieſen gewiſſen Jemand, von dem ich Dir früher ſo oft vorge⸗ ſchwäht habe, nun auch kennen gelernt haſt. Ich meine natürlich den Vetter Fritz! O, ich ſage Dir, es war die reine Komödie. Papa mochte ſich wohl einbilden, Fritz ſei bis in die Ohren in ſeine Couſins berliebt— ich kann dieſes Dämchen hier aus begreiflichen Gründen nicht näher bezeichnen! Und dieſe Couſine war ſo thöricht, zuweilen z fürchten, daß der Papa nicht ſo ganz unrecht haben könne Dieſe Hoffnung einer⸗ und Befürchtungen anderſeits in das rechte Gleich⸗ gewicht zu bringen und klar zu legen, war keine Kleinigkeit, wie Duß Anzeige von meiner Verlobung hat Dir ja bewieſen, daß glücklicher⸗ weiſe Vater und Tochter ſich gründlich getäuſcht hatten. Aber in einer anderen Annahme habe ich mich ſchwerlich getäuſcht: Fritz hat gleich⸗ falls— ich denke bei dieſem„gleichfalls“ nur an mich— ſein Herz ſich in der Zukunft geſtalten wird. Laß Dir an dieſen Andeutungeg vorläufig genügen, Herzens⸗Fka. Ich bin überzeugt, Du ver ſtehſt mich beſſer, als Du es Dir felbſt geſtehen willſt! Haben Dir nichz die Ohren geklungen, als Fritz bei uns weilte? Wir haben viel, ſeht viel von Dir geſprochen und dabei iſt mir Alles klar geworden. Ach, Ika, es iſt zu ſchade, daß ich Dir nur ſchreiben kann! Wenn Du doch hier wäreſt, vamit Du ſo recht aus tiefſter Seele begreifen könnteſt⸗ wie unbeſchreiblich glücklich Deine Emma iſt! Ich möchte am liebſt gar nicht mehr den Fußboden mit den Füßen berühren, ſondern fliegen, immer nur fliegen. Aber dann könnte mir mein Waldemar am Enb nicht folgen. Er iſt ſo groß und ſo ſchwer! Was für gewaltig gel müßten ihm wachſen, wenn er ſich in die Lüfte ſchwingen wollteß Aeber⸗ nüthiger Gedanke— nicht wahr? Nun, nichts für ungut, meine Iko, und bald, bald laß mich von Dir hören.“ 10 Itas Blicke hingen wie gebannt an einer beſonderen Stelle dieſes Ineler Srensmah berIablen iungzn Aabhend, natürlich das„Wichtigſte“, das ganze Glücksbewußtſein eines uach 1 kleinen Briefes. Gortſetzung folgi Mannhbeim ſowohl als für Neckarau bedeutſames und weittragenden Greigniß: an dieſem Tage endet die Selbſtſtändigkeit der tauſend jährigen Gemeinde Neckarau, um in der ſich mächtig immer weitess — einmal in Jolge deß Bevölkerungsziffer, ſondern wichtig auch vor Allem wegen der zahl⸗ es ſtud die Einverleibung von Käferthal⸗Waldhof und dieenige ben, Dir denken kannſt. Die näheren Umſtände gelegentlich mündlich! Dig ſo gründlich verloren, daß ich ahnenden Geiſtes vorausſehe, wie Ale Mir-Behn, 80. Orfembert 5 N S Glanz⸗ und Segensperiode Mannheims bezeichnet werden kann. Mit dieſem Wunſche ſchließen wir unſere kurzen einkleitenden Worte und gehen nunmehr zur Berichterſtattung über den Verlauf des geſtrigen Feſtes über,. N* —5 15 Eine ſtattliche Anzahl Feſttheilnehmer war ez, die ſich Nachmktiags zum 2 Uhr auf Einladung des Stadtraths— beſcheiden wie die Mann⸗ nun einmal ſind— in einem Lokalzuge nach Neckarau begab. cht wird mancher Mannheimer denken, daß es ſich ſtattlicher und impoſanter ausgenommen und daß es auch der Bedeutung des Tages mehr entſprochen hätte, wenn man in einem kleinen Extrazug mit ge⸗ ſchmückter Lokomotive die Fahrt nach den einzuverleibenden Orte voll⸗ zogen hätte. Das mag ſein, aber der Stadtrath iſt wohl abſichtlich 9 traditionellen Beſcheidenheit treu geblieben und er hat gewiß echt daran gethan: unſere neuen Mitbürger in Neckarau hätten ſonſt auf den Gedanken kommen können, daß es ſich um einen Siegeszug der Mannheimer handele. An der Fahrt nahmen Theil die Herren Oberbürgermeiſter Beck, Bürgermeiſter Martin, Ritter und v. Hollander, ſowie zahlreiche Mitglieder des Stabtraths und des Bürgerausſchuſſes und kine große Anzahl ſtädtiſcher Beamten. Als Verkreter des Großh. Bezirksamts waren erſchienen die Herren Geh. Regierungsrath Pfi⸗ ſterer und Amtmann Dr. Straußz; ferner hatten der Einladung des Stadtraths noch Folge geleiſtet die Herren Oberamtsrichter Gießler als Vorſtand des Amtsgerichts für den Bezirk Mannheim —25 Herr Landtagsabgeordnter Eder von Brühl, zu deſſen Wahl⸗ eis Neckarau bis jetzt gehörte. Als der Zug in den Bahnhof Neckarau einfuhr, ſpielte eine dort aufgeſtellte Muſiklapelle einen flotten Marſch. Zu der Begrüßung der Mannheimer Herren hatten ſich eingefunden die Mitglieder des Ge⸗ meinderaths und des Bürgerausſchuſſes von Neckarau unter Führung des Herrn Bürgermeiſters Orth. Nachdem die gegenſeitige Begrüßung vorüber war, ging es unter dem Vorantritt der Mufikkapelle in ge⸗ ſchlofſenem Zuge nach dem Rathhauſe. Ganz Neckarau war auf den Beinen. Böllerſchüſſe krachten, namentlich ießen die Induſtriellen 55 Freude durch ein mächtiges Bombardement mit Böllern Ausdruck geben. Als Erſte betraten die Herren Oberbürgermeiſter Beck und Geh. Regierungsrath Pfiſte rer das Rathhaus. A. einem Nebenzimmer des Rathhausſaales hatte ein Geſangverein Aufſtellung genommen, 115 die Feier mit dem Liede„Valerland, wie ſchön biſt du“ er⸗ öffnete. Hierauf ergriff Herr Oberbürgermeiſter Beck das Wort, um in einer ſchwungvollen Rede auf die Bedeutung des Tages bab die F Er begrüßte den neuen Stabdttheil aufs Herzlichſte und gab die Zu⸗ ſicherung, daß die Stadtbehörde nicht nur ihre ſchriftlich gegebenen Zuſicherungen loyal halten, ſondern auch ſonſt den Nedürfalſfen des neuen Staditheils nach jeder Richtung hin Rechnung tragen werde. So ſet z. B. die Kanaliſation, das größte Schmerzenskind von Neckarau, ſchon ſoweit vorbereitet, daß die Pläne fertiggeſtellt ſind und ſobald die hoffentlich recht raſch erfolgende Genehmigung der me Behörden eingetroffen iſt, die Ausführung in Angriff ge⸗ mmen werden kann. Rebner dankte allen Denen, welche bei dem Einverleibungswerk haben, insbeſondere den Staatsbehörden und hier vor llem Herrn Geh. Regierungsrath Pfiſterer. Wärmſter e ferner namentlich auch Herrn Direktor Böhm, durch deſſen Eingabe Wan das badiſche Miniſterium wegen Bildung einer ſelbſtſtändigen 17 e Rheinau die ganze Frage in Fluß gekommen ſei. Auch bei en Einverleibungsverhandlungen ſei Herr Direktor Böhm, ein Mann mit bewundernswerthem Unternehmungsgeiſt und emſiger Thatkraft, ein hervorragender Bundesgenoſſe geweſen, der die Sache mit klarem Blick auf das Kräftigſte en e und gefördert habe. Herr Ober⸗ bülrgermeiſter Beck ſchloß ſeine Rede mit den Worten:„Mögen alle guf die Einverleibung geſetzten Erwartungen und Hoffnungen in Er⸗ Füllung gehen. Möge der 1. Januar 1899 auch von unſeren Kindern und Kindeskindern als ein glückbringender angeſehen werden. Das waälke Grtt— Herr Geheime Regierungsrakh Pfiſterer dankte im Namen der ftaatlichen Behörden für die freundliche Einladung, der heutigen 9 8 beizuwohnen. Gern haben die Vertreter der ſtaatlichen Behörden em Rufe Folge geleiſtet, um durch ihre Anweſenheit zu zeigen, daß auch ſte ſich aufrichtig freuen darber, daß das lang angeſtrebte Werk Aber Einverleibung nunmehr in Vollzug geſetzt werden kann. Redner Fonſtatirte ſodann, daß die Einverleibungsberhandlungen in durchaus eneßmer Weiſe geführt worden ſeien dank dem liebenswürdigen, reundſchaftlichen Vorgehen und Verhalten der Vertreter des Mann⸗ heimer Stadtraths und des Neckarauer Gemeinderaths. Hierdurch ſei Es auch ermöglicht worden, daß ſich die Verhandlungen ſo raſch voll⸗ zogen. Sie brängen ſich zuſammen auf einen Zeitraum von einem halben Jahre. Redner gibt ſodann einige intereſſante Daten der Ein⸗ berleibungsgeſchichte. Daß die Verhandlungen in ſo verhältnißmäßig kurzer Zeit beendigt werden konnten, ſei auch dem Umſtand zu danken, daß Dlejenigen, welche ſich mit der Frage beſchäftigen mußten, immer mehr von dem Bewußtſein durchdrungen wurden, daß die Vereinigung im wohlverſtandenen Intereſſe ſowohl von Mannheim als von Neckarau liege. In dieſer Ueberzeugung aller Kontrahenten, daß ſie hier ein gutes Werk zu vollführen haben, haben ſich die Verhandlungen in ſchöner, friedfertiger Weiſe vollzogen. Redner iſt feſt überzeugt, daß e Stadt Mannheim ihrem neueſten Kinde große Liebe und Sorgfalt angedeihen laſſen wird. Es werden viele Hoffnungen geknüpft an dieſe ereinigung. Die Stadt Mannheim geht bei der Vereinigung vor allen Dingen davon aus, daß ſie ſich ein neues Gebiet, eine weitere inie ſchaffen will an dem Rheinſtrom, der zum Lehbensnerv des Ge⸗ deihens Mannheims geworden iſt. Ob ſich dieſe Hoffnungen erfüllen, liegt in den allgemeinen Verhältniſſen. Wenn wir noch längere Zeit die günſtigen politiſchen Verhältniſſe, wie wir ſie in den letzten Jahren beſitzen, haben werden, kann ſich die Vereinigung als ein ſehr ſegens⸗ reicher Schritt für Mannheim erweiſen. Die Hoffnungen, welche eckarau an die Vereinigung knüpft, ſind näherliegender Natur. Sie 25 in recht proſaiſcher Weiſe in Paragraphen zuſammengeſtellt, in denen feſtgelegf iſt, was vor allen Dingen geſchaffen werden muß. Während alſo für Mannheim die Einverleibung ein Hoffnungshaus 5 bringt ſie fitr Neckarau ſchon in allernächſter Zeit die ſichere Er⸗ Uung der Hoffnungen. Wenn wir aber heute unſerer Freude über Dir Bereinigung Ausdruck geben, ſo iſt doch auch ein gewiſſes Gefühl der Mehmuth berechtigt darüber, daß eine ſo blühende, 5 10 empor⸗ ewachſene Gemeinde, wie Neckarau ſie iſt, aufhören ſoll, als ſelbſt⸗ ändige Gemeinde zu exiſtiren, eine Gemeinde, die dank der außer⸗ ordentlichen Tüchtigkeit ihrer Verwaltung aus kleinen Anfängen nach und nach herausgewachſen iſt zur größten ländlichen Gemeinde unſeres Großherzogthums. Im Allgemeinen hat ſich Neckarau nie von kleinen, engherzigen Geſichtspunkten leiten laſſen, wie man das ſo häufig in ländlichen Gemeinden antrifft. Redner möchte den heutign Tag nicht vorübergehen laſſen, ohne dem Bürgermeiſter von Neckarau, dem Gemeinderathe und dem Bürgerausſchuſſe im Namen der Staats⸗ behörden den aufrichtigſten Dank auszuſprechen für die Liebe und Treue, für den Fleiß und die Hingebung, mit der ſte den oft nicht ſehr leicht zu befriedigenden Bedürfniſſen in angemeſſener Weiſe gerecht zu werden ſuchten. Herr Geh. Regierungsrath Pfiſterer ſchließt ſeine vortreffliche Anſprache, indem er einen Blick in die Zukunft wendet und die Hoffnung ausſpricht, daß die Vereinigung beiden Theilen zum Segen gereichen möge, daß ſie ſich erweiſen möge als die Einleitung einer weiteren Blüthe des Handels und der Induſtrie unſerer lieben Stadt Mannheim.(Lebhaftes Bravo!) Herr Bürgermeiſter Orth von Neckarau führte Folgendes aus: Der heutige Tag iſt für die Gemeinde Neckarau und die Skadt Mann⸗ heim ein hochwichtiges Ereigniß. Mit dem 1. Januar 1899 verzichtet die Gemeinde Neckarau auf iht Selbſtſtänvigkeit. Die Gemeindever⸗ itetung legt mit dieſem Tage ihr Amt nieder und die Verwaltung geht auf die Stadtgemeinde Mannheim über. Die Mannheimer Stadt⸗ verwaltung übernimmt mit dieſem Tage eine heilige Pflicht. Wir hoffen, daß dieſer Tag für das Aufblühen von Mannheim und Neckarau 8 SWegnersl! Aufetger: don ſegensreſchen Folgen begleitet ſein möge. Es hat große leberwindung gekoſtek, unſere Selbſtſtändigkeit aufzugeben. Ich bin überzeugt, daß die Stadt Mannheim das große Opfer, welches wir gebracht haben, wohl zu ſchätzen und zu würdigen weiß. Ich gebe mich der zuverſichtlichen Hoffnung hin, daß die Mannheimer Stadtver⸗ waltung den neuerworbenen Stadttheil nicht ſtiefmütterlich behandeln, ſondern ihm die gleichen Wohlthaten und die gleichen Vergünſtigungen zu Theil laſſen wird, wie der Altſtadt Mannheim. Wir wünſchen und hoffen, daß es den Einwohnern von Neckarau vergönnt ſein möge, unter der neuen Regierung ſich recht wohl und behaglich zu fühlen. Das walte Gott! Redner ſchließt mit einem Hoch auf die Vertreter der Großh. Staatsbehörden und auf die Vertreter der Stadtgemeinde Mannheim. Mit einem Schlußlied des Geſangvereins endete die Feier. Im Anſchluß hieran fand die Beſichtigung zahlreicher öffenklicher Anſtalten in Neckarau, wie des Krankenhauſes, der Schulhäuſer u. ſ. w. ſtatt. Um 5 Uhr begann im Gartenſaale des Gaſthauſes zum „Schwanen“ das Feſteſſen. Der Saal war bis auf den letzten Platz beſetzt, die Stimmung eine ſehr animirte. Herr Bürgermeiſter Martin eröffnete den Reigen der Toaſte mit einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf den Groß⸗ herzog von Baden, den Vater des Vaterlandes. 5 Herr Max S tockheim, der Obmann des Sto.⸗Vor⸗ ſtandes, ruft den neuen Mannheimer Bürgern von Neckarau ein herzliches Willkommen als ebenbürtige Mitglieder unſeres Gemeinweſens zu.(Bravo!) Möge All⸗Mannheim auch ferner⸗ hin blühen und gedeihen, ein Hort des freien Bürgerthums, eine Perle in der Krone der deutſchen Städte. All⸗Mannheim hoch! Herr Fabrikant Leoni ſpricht im Namen der Induſtriellen von Neckarau; er dankt der bisherigen Verwaltung von Neckarau für das Wohlwollen, das ſie den Induſtriellen ſtets entgegen⸗ gebracht habe. Die Verwaltung von Neckarau habe es wohl ver⸗ ſtanden, die Intereſſen Aller zu vereinen, zu ſchützen und dadurch den Boden zu ebnen für das ungewöhnlich raſche Wachſen Neckaraus und für das Blühen der Gemeinde. Hoffentlich werde die Vereinigung beiden Theilen zur größten Genugthuung u. zur Zufriedenheit gereichen. Wir Induſtriellen begrüßen mit Freude und Hoffnung die neue Verwaltung, die ſchon ſo viele Beweiſe ihres Wirkens und ihres Könnens gegeben, die in dem ruhm⸗ reichen Schaffen des Mannheimer Induſtriehafens ſich ein Denk⸗ mal für alle Zeit geſetzt hat. Wir hoffen und wünſchen von dieſer neuen Verwaltung, daß ſie neue Verkehrswege, neue Verkehrs⸗ mittel ſchaffen möge, daß ſie dem neuen Kinde ihre ganze Sorg⸗ falt entgegen bringen möge, wie man ja oft gerade dem jüngſten Kind beſondere Liebe zuwendet. Wir Induſtriellen hoffen von der neuen Regierung, daß ſie uns ihr Wohlwollen entgegen bringen möge, indem wir ſchon im Voraus unſeren Dank aus⸗ ſprechen. Ich fordere die Induſtriellen von Neckarau auf, der neuen Regierung ein Hoch auszubringen. Herr Rathſchreiber Mayfahrt von Neckarau führt aus, daß die Neckarauer mit großen Hoffnungen der Zukunft ent⸗ gegen ſehen. Die Altſtadt Mannheim ſei infolge ihres mächtigen Aufblühens gezwungen, ihre Grenzen zu erweitern. Mit der Einverleibung von Neckarau werde dieſe Ausdehnung der Grenzen noch nicht abgeſchloſſen ſein. Vielleicht ſei es bedeutungs⸗ voll, daß der Bürgermeiſter von Seckenheim dem heutigen Feſte beiwohne. Auch Feudenheim werde ſich dem Liebeswerben von Mannheim nicht lange entziehen können. All⸗Mannheim lebe dn 1 Herr Roos⸗Neckarau hofft, daß man dem jüngſten Benjamin der Stadt Mannheim beſondere Liebe entgegenbringen möge. Weitere Einverleibungen wünſche er nicht, höchſtens könne noch von der Einverleibung von Rheinau die Rede ſein. Stadtv⸗B. Fuld a⸗Mannheim beſpricht in launiger Weiſe den hochweiſen Beſchluß des Mannheimer Stadtraths, die„Neckarauer Kerwe“ beizubehalten. Gr habe ſich ſehr gefreut, daß dieſe hoch⸗ wichtige Frage in ſo glücklicher Weiſe gelöſt worden ſei. Herr Pfarrer Freund⸗Neckarau betrachtet den heutigen Tag als einen Hochzeitstag. Mannheim iſt der Bräutigam, die Braut iſt Neckarau, die ihre ganze Exiſtenz ihrem Bräutigam opfert, die ihm voll vertraut und hofft, daß er ihre Liebe nimmer zu Schanden kommen laſſe(Heiterkeit), ſie verſchreibt ſich dem Bräutigam auf Gnade und Ungnade. Die Che habe gegenüber vielen anderen Ehen aber den Nachtheil, daß ſie nicht mehr geſchieden werden könne.(Heiterkeit.) Die Braut verkauft ch mit Haut und Haaren. Sie empſiehlt ſich deßhalb der beſonderen Huld des Stadtraths, ſie bittet recht ſchön, daß der Bräutigam ſie recht gut behandeln möge.(öHeiterkeit.) Bei jeder Hochzeit gibt es zwei Hochzeitsväter(Zurufe: Nicht immer!). Dieſe beiden Hochzeits⸗ väter ſind hier Herr Oberbürgermeiſter Beck und Herr Bürgermeiſter Orth. Ihnen gilt mein Hoch! Oberbürgermeiſter Beck erwidert den Toaſt in höchſt launiger Weiſe. An eine Scheidung der Ehe werde Mannheim niemals denken. Die Braut habe den Bräutigam das erſte Mal ſchnöde zurückgewieſen, aber der Bräutigam habe gewußt, daß wahre Liebe immer ſiegt und ſo ſchließlich auch den Wall erobert, den die holde Schöne um ihr Herz gelegt.(Heiterkeit.) Redner führte dann aus, daß die Einverleibung von Neckarau ein Stück des Programms geweſen ſei, das er ſich geſetzt babe, und er könne wohl ſagen, daß er Neckarau mit einem Stück von ſeinem Herzblut erkauft habe und manches Haar von ihm darüber ge⸗ bleicht ſei. Bei einer Hochzeit müſſe auch ein Pfarrer ſein und dieſer Pfarrer ſei in dieſem Falle Herr Geh. Regierungsrath Pfiſterer, unſer hochverehrter Amtsvorſtand geweſen, welcher die Einverleibung in der 5 und aufopferndſten Weiſe gefördert habe. Ihm gelte ein Hoch. Herr Geh. Regierungsrath Pfiſterer erwidert, daß die Einverleibung von Neckarau für ihn die ſchönſte und ſegens⸗ reichſte Aufgabe im abgelaufenen Jahr geweſen ſei. Neben den Einverleibungsverhandlungen bezüglich Neckarau ſei noch die Frage der Ableitung der Fäkalien in den Rhein eine Hauptauf⸗ gabe geweſen. Er könne heute ſagen, daß in dieſer Frage die Verhandlungen zu einem befriedigenden Abſchluß gekommen ſind, ſodaß auch dieſe zweite Aufgabe der Löſung entgegengehe. Die Freude über die Einverleibung von Neckarau ſei aber heute nur eine halbe, weil Rheinau noch mit einbezogen ſei. Redner hofft, daß auch Rheinau, dieſe andere Hälfte bald kommen werde zum Wohle der Großſtadt Mannheim. Herr Pfarrer Sauer ſtellt für die Einverleibung das Bild von Mutter und Kind auf. Mannheim iſt die Mutter, Neckarau iſt das jüngſte Kind, dem man hoffentlich recht beſon⸗ dere Liebe und Pflege angedeihen laſſen möge. Allerdings ſei die Einverleibung eine Zangengeburt geweſen. Er toaſtet auf unſere liebe Muttergemeinde. Herr Fabrikant Bolze toaſtet auf Bürgermeiſter Or th. Herr Bankdirektor Zeiler tritt der Aeußerung eines Vorredners entgegen, daß das Kind älter ſei als die Mutter. Als Stadt beſtehe Mannheim zwar erſt ſeit dem Jahre 1608, aber die Geſchichte des Dorfes Mannheim reiche bis in das 8. Jahrhundert zurück. Redner feiert ſodann Herrn Oberbürger⸗ meiſter Beck und bringt auf ihn ein Hoch aus. Hiermit war der Redeſtrom verſiegt und das Feſt erreichte ſein Ende. Die Manheimer begaben ſich nunmehr in die verſchiedenen Wirthſchaften, in denen auf Koſten der Stadt Freibier an die uns Relfach Meäcrauer Einwohfierſchaft veräßreſcht würde und alugz in jeder Wirthſchaft 150 Liter zum Ausſchank. Ans dein Grogherzogtühunt. di Karlsruhe, 29. Dezbr. Ein junger Bildhauer tödtete ſich genern durch einen Schuß ins Herz. Der 21jährige Selbſtmörder ſoll zeitweilig an Geiſtesſtörung gelitten haben; ein Bruder deſſelben hat ſich vor zwei Jahren vergiftet.— Die Strafkammer verurtheilte den Fabrikarbeiter Joh. Fſoli gen. Kern aus Raſtatt wegen Mafe⸗ ſtätsbeleidigung zu drei Monaten Gefängniß. Der Angeklagte hatte in einer Wirthſchaft zu Gaggenau beleidigende Aeußerungen über die Perſon des Kaiſers gebraucht. ſ Steinmanern, 28. Dez. Der bekannte Uhrenkünſtler Späth hat dem„Raſt. Tagbl.“ zufolge den ehrenvollen Auftrag bekommen, nach dem Muſter ſeiner Kunſtuhr einen Plan zu einem großen Uhrwerke für das Freiburger Münſter zu entwerfen. Das Werk ſelbſt ſoll von einer Straßburger Firma gefertigt und Herr Späth als Oberleiter der ganzen Arbeit von der betr. Firma berufen werden. Merzweller, 28. Dez. Ein tragiſches Ende fand der ehe⸗ malige Bauwart Muckenſturm, der beim Sammeln von Raffholz vom Baume ſtürzte und todt auf deu Platze blieb. Muckenſturm war 14 Jahre lang Soldat in der franzöſiſchen Armee und hat als ſolcher die Tampagne'Algerie und den Krimkrieg mitgemacht. e Konſtauz, 27. Dez. Wir leſen in der„Konſt Ztg.“: An Geiſt und Körper gebrochen kehrten jüngſt zwei ehemalige Fremden⸗ legionäre aus Afrika nach Deutſchland zurück. Der eine war früher Buchdrucker in Gotha, der andere Goldarbeiter in Karls⸗ ruhe, Auf der Wanderſchaft wurden ſie in einem franzöſiſchen Orte bei Belfort eines Abends vom Maire, den ſie um ein Schlafgeld baten, betrunken gemacht. So unterzeichneten ſie einen Werbevertrag, ohne recht zu wiſſen, worum es ſich handelte. Alsbald brachte man ſie auf der Bahn nach Marſeille, von mo man ſie nach Algier ein⸗ ſchiffte. Sie wurden in Saida beim 12. Regiment, wo ſich außer ihnen noch 300 Deutſche befanden, eingeſtellt. Um den Mühſalen und der Noth zu entkommen, verſuchten ſie viermal zu deſerttren. Stets wurden ſie jedoch wieder dachten Wen Schließlich zog ſich der Buchdrucker eine Lähmung des rechten Beines und ein Kehlkopfleiden zu. Als er ſich krank meldete, wurde er vom Arzt vor der Front geſchlagen und mit ſtrengem Arreſt beſtraft. Dem Goldarbeiter wurde bei einem Recognoscirungsgefecht ein Auge ausgeſchoſſen. Dü man fah, daß man mit den beiden nichts mehr anfangen konnte, be⸗ willigte man ihnen nach 3½jähriger Dienſtzeit die Entlaſſung. Jeder erhielt 4 Franken Baargeld. Zu Schiff wurden ſie nach Antwerpen ebracht, wo das deutſche Konſulat ihnen bis Aachen weiter half. on dort wanderten ſie nun von Stadt zu Stadt, um allmählich, an Geiſt und Körper gebrochen, in ihre Heimath zu gelangen. » Lörrach, 29. Dez. Die hieſige Vorſchußbank, welche z, Zt. gegen 1600 Mitglieder zählt, ſoll in eine Aktiengeſellſchaft umge⸗ wandelt werden und ſoll dies in der Form geſchehen, daß ſich alls Mitglieder durch Aktien betheiligen können. Die Mitglieder haben zuſammen ca. 400 000 Mk. Stammantheile und die Reſervefonds betragen auf Jahresſchluß über 500 000 Mk. Wfalz, Dellen und Umgebung. Neuſtadt, 29. Dez. Dem Pfarrherrn von Hammereiſenbach wurde am Chriſttag Morgen eine traurige Ueberraſchung bereitet. Als er von dem Frühgottesdienſt in den Pfarrhof zurückkehrte, fand er zwar die Hausßthüren noch verſchloſſen, im Hauſe ſelbſt aber in den beiden Stockwerken alle Thüren offen ſtehen und ſämmtliche Käſten, Schubladen und ſonſtige Behältniſſe auf und Alles durcheinander ge⸗ wühlt. Des Diebſtahls verdächtig ſollen zwei unbekannte, gut gekleidete Männer ſein. Deidesheim, 29. Dez. Der Prozeß zwiſchen der Stadt Deides⸗ heim und der Gemeinde Gimmeldingen in Betreff des Waſſerrechtes beider Gemeinden im Gimmeldinger Thale iſt nun endgiltig zu Gunſten der Stadt Deidesheim entſchieden und wurde ihr das Recht zuge⸗ ſprochen, jederzeit aus ihren Quellen dorten ſo viel Waſſer zu ent⸗ nehmen, als ſie nur braucht. „Dürkheim(Pfalz), 27. Dez. Um den Streit, wer der größte Traubenfreſſer, ob Amſel oder Star, endgiltig zu ſchlichten, dürfte es ſich doch am beſten empfehlen, zur 925 der Traubenreife ein größeres Weinberggebiet zu beſuchen. Der geeignetſte Ort dürfte der Canton Dürkheim, Pfalz, mit ſeinen 4000 Hektaren Weinreben (alſo das größte Weinberggebiet Deutſchlands) ſein. Dürkheim, vollſtändig von Weinbergen umgeben, die in oft ſteiler Höhe bis dicht in den Wald, in dem viele Amſeln hauſen, hinaufragen, bietet ſeinen Beſuchern mit der Heidenmauer, dem Teufelſtein, den Burgen und Klöſtern wundervolle Rund⸗ und Fernſichten, iſt doch dort— nach pfälziſcher Legende— die Stelle, wo der Teufel unſeren Herrn Jeſus hinführte und zu ihm ſagte:„Dies Alles ſoll Dein ſein wenn Du vor mir hinfällſt und mich anbeteſt“, worauf Jeſus erl widerte:„Behalts!“ und davon ſtammt der Name„Pfalz.“ So⸗ bald nun bei Dürkheim die Traube zu reifen beginnt, wird das e ee verdreifacht. Die in der Nähe des WMaldes ſtrei⸗ enden Feldhüter ſind mit Doppelterzerolen ausgerüſtet, mit denen ſie von Zeit zu Zeit einen blinden Schuß abgeben, dagegen ſind jene Feldhüter, die mehr die in der Ebene gelegenen Meinberge be⸗ gehen, mit Jagdgewehren verſehen, um die in dichten Wolken ziehenden Stare mit ſcharfen Schüſſen zu begrüßen. Die Stadt be⸗ zahlt ihnen für jeden Starenkopf 2 Pfennige; dabei wird der Star hier nicht gegeſſen. Trotz dieſer Vorſichtsmaßregeln nun find manche Weinberge, beſonders ſolche in den berühmten Feuerbergen, oft ſchrecklich verwüſtet, und zwar frißt der Star die Traube nicht allein an Ort und Stelle, ſondern trägt die Beere in Schnabel und Kralle mit fort, welche er, vom tödtlichen Schuſſe getroffen, noch feſtbält. Im Uebrigen ſtehlen Amſeln, Droſſeln, Hunde und Aaue ebenfa Trauben, doch ſind da die Verbeerungen, weil vereinzelt, nicht 0 auffallend, wie diejenigen der Stare. Worms, 29. Dez. Eine launige Jagdgeſchichte wird a einer benachbarten Stadt berichtet. Ein dorliger Jagdliebhaber hat davon gehört, daß der Beſttzer einer größeren Jagd in der Nähe Frankfurts während der diesjährigen Jagdzeit auf ſeinem Jagd⸗ terrain noch keine Jagd abgehalten habe. Er trat deshalb mit dem Betreffenden in Unterhandlung, ihm die Jagd gegen eine Zahlung von 75 M. auf einen Tag zu überlaſſen. Geſagt, gethan. Unſer Nimrod lud ſich nun eine größere Jagdgeſellſchaft ein und 120 gings zum fröhlichen Jagen. Im Stillen berechnete er ſchon, wievi Haſen und anderes Wild jeder ſeiner Jagdgenoſſen erlegen müßte, um auf die Koſten zu kommen, und da genügend tüchtige Schützen vorhanden waren, wurde ihm auch nicht bange. Den ganzen Taß über wurde luſtig geknallt, doch wollten ſich die Haſen uſw. ni nach Wunſch ſummiren, denn als Abends die Strecke bereitet wurde, bildete dieſe— 6 Haſen und 2 Kaninchen. Mainz, 29. Dez. In der nächſten Sitzung der Stadtverord⸗ neten⸗Verſammlung wird auf derſelben ein Ortsſtatut zur Bewillig⸗ ung von Ruhegehalten und Wittwen⸗ und Waiſengeldern an ſtädtiſche Bedienſtete und Arbeites ſowis den Hinterbliebenen unterbreitet werden. Mainz, 27. Dez. Das 11. Armeekorps erfährt nicht nur in ſeiner Ausdehnung, ſondern auch hinſichtlich ſeiner geographiſchen Lage eine weſentliche Veränderung. Während ſich jetzt der Korpsbezirk bis zur badiſchen Grenze, bis an den Rhein und darüber hinaus in einem ſchmalen Bande bis nach Süddeutſchland erſtreckt, bildet in Zukunft der neue Bezirk ein geſchloſſenes, abgerundetes Ganzes, weſt⸗ liche Grenze Waldeck, Marburg(Fulda gehört bereits zur 21. Diviſton), Hildburghauſen ſüdliche Punkte, Gera(dicht beim Königreich Sachſen gelgen) öſtlicher Punkt und der Harz als Nordgrenze. Die neue Bildung folgt nicht mehr der gegenwärtigen politiſchen Formation der Provinz Heſſen⸗Naſſau, ja nicht einmal dem Gebiet des alten Kurheſſens und des heutigen Regierungsbezirks Kaſſel. Was ſüdlich von Marburg liegt, wird dem neuen ſüdlichen Korps zugetheilt, nördlich davon erſtreckt ſich, älteren germaniſchen Stammes⸗ und vom Sauerland bis zur Saale und arüber hinaus bis zur Weißen Elſter der neue thüringiſch⸗heſſi militäriſche Verband. Feeee *Frankfurt, 29. Dez. Das neueſte Feldbergbahn⸗Projekt geht von Königſtein aus und ſoll mit dem Eiſenbahn⸗Unternehmen Höchſt⸗ Königſtein verbunden werden. Die Bahn ſoll durch die Adelheid⸗ ſtraße nach dem Falkenſteiner Hain gehen, dieſen an der Weſtſeite durchſchneiden, nördlich an der Falkenſteiner Kirche ſich öſtlich wenden, SeuermAmemer. gang gleichmäßig dem Feldberg führenden Weg zu erreichen em jolgen. Als bewegende Kraft foll Elektz itat Verſpendet 9 2 Tanesttenigkeiten. In Augsburg ereign hne einen Auftrag zu haben, an Ein 17jähriger Lehrling der der& Achte ſich D1 3 eiabtheilung macht a. otor zu ſchaffen und gerieth auf bis jetzt unaufgeklärte Weiſe Schwungrad, wobei ihm der Kopf buchſtäblich vom Rumpf geriſſen wurde. — Die Zuchthäusler in Padua wollten ihre Weih⸗ nachtsfreude haben, beſſere Koſt, eine Cigarette oder ſonſt eine ihr einförmiges Arbeitsleben verſchönernde Gabe. Der Direktor fand ihr Verlangen aber nicht dem Zweck ihres Aufenthaltes im Zuchthauſe angemeſſen. VBi ühle der Solidarität beſeelt, rotteten ſich nun die 800 Sträfli mmen und n:„Tod dem Direktor!“ Dieſer ließ in ſei Angſt den ten, Polizei und ldaten kommen, der und verſprach Reformen. unterſuchte den Fall Einige der Rädelsführer wurden aber doch in Einzelhaft gebracht. — Die Einbrecher, die am 18. Dezember einer Dame in Deſſau 80,000 entwendeten, ſind verhaftet worden. Der eine iſt ein Kellner Guſtab Göſchel, der anvere Steinmetz Beilig aus Leipzig. — In Tunizs iſt die Poſt von Souſſe nach Sfax, 25 Kilo⸗ meter von Sfax entfernt, in der Abendſtunde des 26. von vier mit Plinten fneten Europäern angehalten worden. Die Räuber Rahme efſäcke mit ſtch. Der Poſtillon und die Inſaſſen wagten keine imnd. er Auguſt Kurih in Kottbus, der ſeine Frau im Schlaf durch Meſſerſtiche ermordet hatte und dann geflüchtet war, hat ſich ertränkt. Eine romantiſche Geſchichte wird aus Charkow an Rußland berichtet. Ein Edelfräulein, das das Charkowſche Mäbchen⸗ ahmnaſſum beſ hatte, Tochter reicher Eltern unter dem örtlichen Abel, hat einem Zimmermann die Hand zum Herzensbunde gegeben And wurde in einer der Chärkowſchen Kirchen getraut. Die ſchmucke t, die n Adeligen Körbe ausgetheilt hatte, trat ihre Hoch⸗ Feitsreiſe ins Heimathsdorf ihres Mannes an. Der Vater der jungen Frau hatte den Zimmermann erſt kurz vor der Hochzeit als Taglöhner gemiethet. — In Airols iſt ein Gebiet von zwei Quadratkilometern von Schuttmaſſen überdeckt. Acht Wohnhäuſer und vierzehn Ställe wurden gerſtört. Der Schaden wird auf 1 Million berechnet. Ein Bericht⸗ erſtatter der„N. Z. Ztg.“ ſchreibt: Etwa fünfzig Meter oberhalb des ehemaligen Hotels überſchritt ich die Trümmerſtäte beim Mondſchein in ihrer ganzen, etwa hundertfünfzig Meter betragenden Breite, ein Gang, der deswegen nicht anmuthig iſt, weil es an der ſenkrechten Abbruchſtelle imme h fürchterlich rollt und grollt und die fort⸗ währenden Stürze wie ſchwarze Schlangen ins Helldunkel ſcheinen. Die meiſten der röthlichen weichen Trümmerſteine ſind nicht über einen pierkel oder halben Cubikmeter groß. Zwiſchen ihnen liegt reichlich Lehmerde. Doch gibt es auch Blöcke ſo groß wie bei Goldau. Da und dort im Schutt liegen mächtige, faſt meterdicke entwurzelte Baum⸗ ſtämme. Sie ſind der Reſt eines prächtigen Waldes, der unter der Abſturzſtelle ſtand. Seltſam! Mitten im Donnerwetter der ſtürzen⸗ den Felſen hat ſich ein ſchmaler ſenkrechter Streifen dieſes Waldes erhalten, ein Streifen Haar auf einem kahlen Schädel. Die Abbruch⸗ elle ſelbſt iſt ſehr ſchmal. Der Strom verbreitert ſich nach unten tark. Am Schutt überraſchen die hohen, wie mit dem Meſſer ſcharf abggrenzten Ränder. Er liegt ſechs bis zwölf Meter hoch. Zwet Briltel der Einwohner von Airolo mögen geflohen ſein. Es gibt aber guch Andere, die in ihrem Heim leben oder ſterben wollen. — Ein fürchterliches Familiendrama ſpielte ſich in Criecieth in Wales ab. Ein gewiſſer William Williams erſchoß ſeine Frau und ſeine zwei kleinen Söhne, während ſie ſchliefen und ködtete ſich dann ſelber durch einen Schuß in den Mund. Die Ur⸗ ſache iſt unbekanut, — In Rotterbam ſind bei einer Feuersbrunſt in einem Grubenlager eine Frau und 2 Kinder in den Flammen umgekom⸗ men; weitere Halberſtickte wurden gerettet. — Ueber einen furchtbaren Sturm der im Kanal herrſchte, wird gemeldet: Die Themſe ſtieg bedeutend und trat an einigen Stellen über ihre Ufer. In Kingſton iſt ein Schleppdampfer efünken. Mehrere Schiffe, die auf dem Meere Havarie gehabt atten, mußten eingeſchleppt werden. In Merſey ſank ein engliſches Dampfſchiff infolge eines Zuſammenſtoßes mit einem Schlepper. In ilkee tödtete der Blitz den Leuchtthurmwärter. In Dover mußken bie belgiſchen und franzöſiſchen Packetboole auf der Reede bleiben, da ſie den Hafen nicht zu gewinnen vermochten. Das Packetboot von Boulogne mußte vor Folkeſtone umkehren und nach Boulogne zurück⸗ kehven, da ſich die Lanvung als unmöglich erwies. Dieſer Vorfall Hat ſich zum erften Male ereignet, ſo lange der Dampferdienſt Bulogne⸗Folkeſtone beſteht. Die franzöſtſche Barke„Marie Thorsſe“ iſt bel Folteſtone geſcheitert; die Bemannung konnte durch den Vaketenapparat gerettet worden. Cllieater, AKunſt und Wiſſenſchaft. Verlobung beim Theater. Herr Hofſchauſpieler Vietor enger hat ſich, wie wir hören, mit ſeiner Kollegin am hieſigen deaten, der Hofſchauſpielerin Frlu. Lucie Liſſl, verlobt, Wir Aratultten dem Brautpaars herzlichſt. Herr Hofopernfäuger Mohwinkel gaſtirt gegenwärtig im Königsberger Stadttheater, der Stätte ſeines früberen Wirkens. Wie Aus ein Telegramm aus Königsberg meldet, war das Theater geſtern Abend beim erſten Gaſtſpiel des beliebten Baritoniſten ausverkauft. Minutenlanger Beifall empfing ihn beim Auftreten. Seine aus⸗ ezeichnete Leiſtung als Kühleborn in der„Undine“ wurde durch viele lumenſpenden und Kränze geehrt. Der Berein für klaſſiſche Kircheumuſik wird morgen, Samſtag Nachmittag 4 Uhr, im Sylveſtergottesdienſt in der Tri⸗ gitatistirche a) den 48. Pfalm, Sſtimmiger Chor von Mendels⸗ Fa und b) den Chor„Zur Jahreswende“ von Friedr. Hegar zur ufführung bringen. Ein altgriechiſches Gaſthaus. Vei den grliechiſchen Ausgrab⸗ bngen zu Epidaures im Heiligthum des Asklepios, hat man ein oßes zweiſtöckiges Gebäude mit 150 Zimmern entdeckt, das von 255 Gsphoros Kabbadias als ein rieſiges Hotel aufgefaßt wird. diente zur Aufnahme der Kranken, die aus allen Weltgegenden Waſſenhaft nach Epidauros ſtrömten, um dort Heilung zu finden. Beethopens„Fidelio“ erlebt nunmehr am Freitag dieſer Woche ſeine Premiere an der Pariſer Komiſchen Oper. Mme. Roſe Caren ſingt die„Eleonore“, der Tenor Vergnet den„Floreſtan“. Meſſager dirigirt. „Zwei neue Werke des Abbate Peroſt, dieſes zur Zeit wohl Efolgkeichſten jungen italieniſchen Meiſters, ſind zu erwarten. Und derum iſt es der Papſt, der nun ſchon zum zweiten Male ſeinen lentbollen Prieſter empfangen hat, um ihm eines ſeiner poetiſchen erke zur Kompoſttion anzuvertrauen. Das neue Poem betitelt ſich 2Bonta Divina“!(die himmliſche Gnade), die Wohlthaten der Er⸗ Töſung am Ende des 19. und am Anfang des 20. Jahrhunderts feiernd. — Auch das zweite neue Werk arbeitet Peroſt auf Beſtellung: es iſt ein Oratorium, das für das kommende Pfingſtfeſt in Aus ſicht ge⸗ demmen iſt. „Die Kriegsgefangene“ von Carl Goldmark gelangt am „Januar an der Wiener Hofoper zur allererſten Aufführung, welcher Iin, Köln und Hamburg als erſte deutſche Bühnen folgen werden. lapier⸗Auszug und Einzelausgaben liegen bereits beim Verleger Schuberth u. Co., Leipzig, fertig vor und kommen kurz vor der iener Premiere zur Ausgabe. Die Oper beginnt ohne Vorſpiel, gegen geht dem zweiten Akt eine ſtimmungsvolle Ouverture voraus. Ganzen enthält„Die Kriegsgefangene“ drei Hauptrollen: Briſstis, chilles und Priamos, die in Wien durch Fräulein Renard, Herrn ichmann und Herrn Heſch dargeſtellt werden. biel⸗ der Zudringlichkeik ſeiner Verehter und Verehrerfnnen don Nom na Venebig in Sicherheit gebracht. In gewiſſen weiblichen Kreiſet 15 iſt eine Peroſi⸗Begeiſterung ausgebrochen, die nur in der Begeiſterung für Mascagni nach dem ungeheuren Erfolg der„Cavalleria Ruſticana“ ihr Gegenſtück hat. Und Peroſts Lage in dieſer Kalamität iſt um ſo ſchlimmer, als er ja Prieſter iſt. Vor einigen Tagen brachten die mit Frauenſtimmen begabten Sünger der Sixtiniſchen Kapelle ihrem neuen Ehrendirektor eine Huldigung dar. Peroſt wurde darüber ſo nervös, daß er eine vor ſeiner Wohnung ſtets bereitſtehende Droſchte beſtieg und fliehen wollte. Aber das Pferd wurde ſcheu, die Droſchke ſtürzte um und der arme Prieſterkomponiſt wurde mehr todt als lebendig in ſeine Wohnung zurückgebracht, wo er die Huldigung der Sänger über ſich ergehen laſſen mußte. Mit dem nächſten Zuge fuhr er nach Venedig ab. Einige Tage vorher war er mit ſeinem Vater vom Papſte empfangen worden, der den Vater Peroſis zu den Erfolgen ſeines Sohnes beglückwünſchte und ihm einen hohen Orden verlieh. Die Großnichte Naimunds als— Statiſtin. Bei dem Direktor des Wiener Raimundtheaters, Herrn Geſtle, erſchien dieſer Tage eine dürftig gekleidete Perſon von etwa 30 Jahren.„Ich bitte beim Direktor des Raimunptheaters vorgelaſſen zu werden,“ ſprach das j„blaſſe Weib.—„Sie wünſchen?“—„Ich möchte— als— Statiſtin unterkommen.“—„Wir ſind vollbeſetzt, mein Kind,“ lautete die wenig tröſtliche Antwort. Aber die Andere:„Ich bin ſo arm; mein Mann befindet ſich im Irrenhaus. Ich dachte— im Raimundtheaker am eheſten Unterkommen zu finden———— „Weshalb gerade hier?“—„Ich bin eine Großnichte Ferdinand Raimunds.“— Die junge Perſon erhielt daraufhin ſofort die ge⸗ wünſchte Anſtellung und war noch glücklich, in demſelben Hauſe ihre kleine Poſition erhalten zu haben, deren Schutzpatron ihr aroßer ver⸗ ſlorbener Großonkel iſt. 05 ———— Aeukſie Rachtichten und Kelegrammt. Prag, 29. Dez. Im Landtage wies Abg. Herold auf das Entſchießenſte die von den Deutſchen für ihre Abſtinenz angeführten Gründe zurück unz erklärte, kein Tcheche bedrohe die Augehörigen des beul ſchen Volkes, umſoweniger einen Vertreter des Landes, Brünn, 29. Degz. In der Debatte im Landtage ver⸗ wabrte Aug.'Elvert die Deutſchen gegen den Vorwurf, daß ſie die Ausgleichsaktion in Mähren verſchleppten. Die Deutſchen in Mähren könnten nicht ohne die Zuſtimmung ihrer Stammes⸗ genoſſen in Oeſterreich vorgehen. Sache der Regierung ſei es, die Wege zum Ausgleich zu ebnen. Geſchehe das, ſo wären die Deutſchen Mährens zum Ausgleich bereit und würden der Zu⸗ ſtimmung aller Deutſchen Oeſterreichs ſicher ſein. Paris, 29. Dez. Der Deputirte Laſies theilte dem Kam⸗ merpräſidenten mit, er werde die Regierung ſofort beim Wieder⸗ zuſammentritt der Kammer über den Zwiſchenfall Bard⸗Pic⸗ quart interpelliren.— Auf Anweiſung des Juſtizminiſters ſchreitet der erſte Präſtdent des Kafſationshofes zu einer halb⸗ amtlichen Unterſuchung des Falles Bard⸗Picquark.— Das ge⸗ heime Aktenbündel ſoll heute Nachmittag dem Kaſſationshof mit⸗ getheilt werden. Präſident Faure beſichtigte heute die höhere Kriegsſchule und wohnte verſchiedenen Uebungen und dem taktiſchen Unter⸗ richt bei. Er verſammelte dann die Lehrer und Schüler und dankte ihnen im Namen des Vaterlandes für die Hingebung und Arheit, die die Armee auf die Höhe aller Hoffnungen Frankreichs zu bringen bezwecke. Der algeriſche Abgeordnete Morinaud hat den Miniſter⸗ präſidenten Dupuh davon in Kenntniß geſetzt, daß er ihn aufs Neue über die Lage in Algerien interpelliren werde. Diesmal handelt es ſich um Maßregeln, welche die Regierung zu ergreifen gedenkt, um der bevorrechtigten Stelle ein Ende zu ſetzen, die der Cremieuxſche Erlaß den eingeborenen Ifraeliten zum Nachtheil er eingeborenen Muſelmanen geſchaffen he neue ſich Präfekt Lutaud iſt geſtern in Algier eingetroffen; es ereignete kein Zwiſchenfall. Die„Libre Parole“ ſchließt heute ihre Sammlung für die Wittwe Henry mit einem Ertrag von 125 000 Franken. Wie er⸗ innerlich, veranſtaltete das Blatt dieſe Sammlung, um der Wittwe Henrys die nothwendigen Geldmittel zu verſchaffen, damit ſie Reinach wegen der„Verleumdung ihres Mannes“, daß dieſer, wie Reinach ausgeführt hatte, wahrſcheinlich der Mitſchuldige Eſterhazys ſef, vor Gericht ziehen könne. Bisher hat jedoch die Wittwe Henrys ihre Klage noch nicht angeſtrengt, weil ſie ſich mit ihrem Advokaten nicht darüber einigen konnte, ob ſte Reinach vor das Schwurgericht verweiſen oder den Prozeß vor dem Zuchtpolizeigericht anhängig machen ſolle. Im letzteren Falle wäre die Beibringung des Beweiſes zuläſſig. Dem„Gaulois“ zufolge wird Frau Henry heute ihre Entſcheidung treffen. Das Blatt verſichert zugleich, ſie werde den Prozeß vor dem Schwur⸗ gericht anhängig machen. Rotterdam, 29. Bez. 11 Der franzöſiſche Major Efferbazy wobnt hier in einem kleinen Hokel unter dem Namen eines Profeſſor Mar⸗ vewitſch aus Moskau. Er empfängt keine Beſuche und geht nur ſpät abends aus. Nur geſtern nahm er einen Herrn aus London an, wahrſcheinlich ſeinen Verleger. Rom, 29. Dez. Der König unterzeichnete das Dekret be⸗ kreffend die Begnadigung der Mai⸗Verurtheilten. Alle Verurtheilten erhalten einen Strafnachlaß von zwei Jahren. Für Minderfährige und Frauen, ſowie Männer über ſiebzig Jaßren be⸗ trägt der Slrafnachlaß drei Jahre. Im Ganzen werden 2890 Per⸗ ſonen frei. Ausgenommen ſinb Rückfällige, Verwarnte und Ver⸗ brecher gegen Leben und Eigenthum. Madrid, 29. Dez. Der„Liberal“ ſyricht in Andeutungen von einer Zuſammenkunft von etwa zehn Gen rälen und mißt der Angelegenhett, von der auch die Regierung Keuntniß habe, große Bedeutung zu.— Wie die Blätter ſchreiben. dürfte der Entſchluß MeKinleys, den Friedensvertrag erſt im Januar zur Genehmigung vorzulegen, zur Folge haben, daß die Löſung der Miniſterkriſts bis nach der Genehmigung hinausgeſchoben wird, da noch das gegen⸗ wärtige Cabinet den Cortes den Friedensvertrag vorlegen wolle.— Die Aerzte halten Sagaſta nach dem bawibgen Verlauf der letzten Nacht außer Gefahr.— General Weyler beobachtet ſtrenges Still⸗ ſchweigen über ſeine einſtündige Unterredung mit der Königin⸗ Regentin. Dieſe batte auch längere Unterredungen mit den Mar⸗ ſchällen Martinez Campos, Blanco und Loyſez Dominguez, ſowie mit den Generälen Azearraga und Polavieja. London, 28. Dez. Wie die Times aus Pbiladelphia meldet, wird Präſident Me. Kinley den Friedensvertrag vom 4. Januar dem Senat vorlegen und die ſofortige Genehmigung verlangen. Man nimmt an, daß 70 Senatoren dem Vertrage zuſtimmen werden, während 10 ihm abgeneigt und die übrigen zweifelhaft ſein ſollen. Aus Britiſch⸗Oſtafrika iſt von den dort in Garniſon ſtehenden Baludſchentruppen die Nachricht hierhergetangt, daß eine Abteilung von 70 Mann des 27. Baludſchenregimentes am 10. Oktober auf dem Marſche nach Malindi von Aufſtändiſchen angegriffen worden iſt. Ein Ofſizier und zwölf Mann ſind gefallen, neun Mann ver⸗ wundet. Der engliſche Lieutenant Hannington. der die Abteilung befehligte, wurde ſchwer verwundet Der Nachhut iſt es gelungen, die Aufſtändiſchen zurückzuſchlagen. Die Verwundeten wurden nach dem von einer Compagnie Baludſchen beſetzten, 14 engliſche Meilen Platz Kiſalize gebracht. Bei dieſem Kampfe verloren die Aufſtändiſchen ihre Stellung bei Kiſalize und 25 Mann. Der Verlust auf engliſcher Seite beträgt zwei Verwundete. Zur Verfolgung der Aufſtändiſchen ſind Verſtärkungen abgegangen. Soſia, 29. Dez. Der Präſident des heiligen Synod, Metropolit Gregor, iſt an Lungeneotzündung geſtorben. Der 7 8 Komponiſt. Lorenzo Peroſt. der jetzt ütalieniſche Ramaeni dn ee eeeeeeeee ee S 28. 2 ſten Woche des Monats Januar ſen, die Gewalt ſind entſchloſſen, Ausſchreitungen gegen Spanier, ob laſſen oder da bleiben, ſowie Plünderung ſpaniſch Gewalt zu verhindern. Manila, 29. Dez. Die amerikaniſch Generals M traf geſtern in Ilo I Verwaltungsbehörde ein und ſtellte thum der Ausländer zu ſchützen. 5 Eingeborene wurden Nachts wegen Johannesburg, 29. Dez. Abgeſe Zeitungspolemik iſt im Randgebiet alles Blatt„Die Poſt“ beſpricht die Möglichkeit Eugland und Transvaal und ſchlägt v bruches von Feindſeligkeiten die Fr zu entfernen und dieſe ſelbſt dem E en Ausnahme des Afrikanderbezirkes in einen zu verwandeln, Peking, Denkſchrift des ichtet, er habe 8 be 8 P̃ ** Br 3. Die igs von Ca e, Kang Nu Perſonen kor nerlaſſes w Ic 1 8 E „Peking 57 Ur 8, er, Kang, hoffe, bald P S lem ftſti zu ſein, 9 E * * (Privat ⸗ Telegramme des„General⸗ Paris, 30. Dez. Der hieſig Nacht eine chiffrirte Depeſche aus Gerücht verbrei wird, daß Dr eines Trausportſchiffes der Ge Frankreich abgegangen iſt verlangen, neuerdin den geheimen Doſſier auszuf kung de. Pakrioten⸗Liga forderten mehrere Redner Drenus unchen, falls er en franzöſiſchen Bode Paris, 30. Dez. Die Patriotenlig ihre Generalverſammlung ab, der 4000 Perſon reiche Redner betonten die Nothwendigkeit ange 11 N „New.§ a ramaril gfus am nißverwa Cavaignac agen.— In einer geh Die Verſammlung nahm eine Tagesordnung an, we der neuen Liga genehmigt und Deéroulede gum daß dorthin Meldungen gelangt ſeien, wel rung unangenehm berührt ſei, daß die Spanier J ſtändiſchen überwieſen. Die Regierung habe ſich ent torität der Amerikaner über die Philippinen aufrecht wenn nöthig, die Aufſtändiſchen gewaltſam zu bertrei Ilo den Amerikanern nicht übergeben werde, würk werden. che be gs als Zeuge vernommen zu werden, um über hfusſache geſchaffenen Lage, eine neue Patrioten n. Präſidenten wählt. Die Ruhe wurde nicht geſtört. London, 30. Dez. Die„Times“ meldet aus Philadelphic, ſagen, daß die Regie⸗ 8 D er t und mit ülthaufen * — — perb nzeigers)! 91 2 Id“ ielt heute das. Bord Ni enne nach Relc ſſatloushofe 1888 eimen Verſamm⸗ die Ligiſten auf, u betrete. eſtern Abend huten. Zahl⸗ durch die nliga zu bil die 1 S lo den Auf⸗ ſſen, die Au⸗ zu erhalten, und ben. Wenn Ilo⸗ e es genommen Nheinmühlenwerke in Maunheim. In der ordentlichen 5 Generalverſammlung wurden die na 1898 abläuft, nämlich die Herren: Felix Baſſern Gallus in Darmſtadt, welcher wegen Ge Wiederwahl ablehnte, Herr Direktor Adolf 2 mig neugewählt. In der Generalverſamml kapital vertreten. Die Preußiſche Ceutral⸗VBodeneredit⸗ bringt, wie aus dem Juſeratentheil der vorliegende lich iſt, eine neue 4% Pfandbrief⸗Anleihe vom Döchſtbetrage von Mk. Mk. 1 000 0bo am Donnerſtag, 101.50% in den Verkehr. unter den Pfandbriefen d ganz neue Gattung, deren 2 beſonders darin beſteht, looſuug der Pfandbriefe nicht ftattfindet. loosbarkeft wird den Beſitzern die zeit⸗ und mü Uiufangreicher Verlooſungsliſten erſpart. Die Tilgi geſchieht lediglich im Wege der Kündigung. ledoch iſt eins ſolche ausgeſchloſſen; vo das Recht zu, einzelne Serien, oder auch die geſammte zahlung aufzurufen. den 5. Januar 1899 Die Pfandbriefe dief deulſchen& 9P. bweichung von deg fr Du Anleihe mit ſechsmonatliche 0 Beendet muß die Tilgung am ſein. Dte Pfandbriefe der neuen Anleihe ſind m Cupons für 10 Jahre verſehen und in Abſchnitte 3000, 1000, 500, 300, 100 ausgefertigt, Na vom 30. November 1898 hatte die Geſellſchaft bei Aktienkapiktal von Mk. 28 706 640 und einem Mk. 4 987 687.45 an Central⸗Pfandbriefen gationen Mk. 517 925 050, im ſene Darlehnsgeſchäfte im B uber ſtauden. bi R e e ir etrage von Mk. 543 9 Die Einführung der neuen Aulethe glieder des erſten Aufſt chtsraths, deſſen Mandat mit dem 81. Dy cke r hoff„Generaldirektor Eß wein, Direktor T eſcher wiedeß und an Stelle des ausſcheidenden Herrn Rechtsanwalt Ferding Venk⸗Wolff einſtim ung war das ganze Altien⸗ 50.000 000, eingetheilt in 50 Serien zu je daß bei der neuen Ankeihe eine Aus⸗ heraubende Controlle Vor dem Jahre 1909, von da ab ſteht der Geſellſcha beginnend mit der Serie 1 u. f. ch dem letzten Status und Communal⸗Obli⸗ Umlauf, denen als De geſtrigen außer⸗ chſtehenden Mit⸗ Dezbr. tann, Hermann berhäufung eingg ktiengeſellſchaft u Zeitung erſicht⸗ Jahre 1899 im zum Kurſe von Anleißhe bilden Geri enbanken eine ——— uh eren Auleihen rch dieſe Unvern ing der Auleihe r Friſt zur Ri 2. Januar 1960 it Januar⸗Juli⸗ n zu Mk. 8000, nem eingezahlten eſervefonds von ckung abgeſchlof⸗ 63 551.51 gegen⸗ geſchieht außer eizen, Roggen, Mauulleimer Eff Anilin⸗Aktien 456., Brauerei Eichbaum 169.75 bz. u. G ſchifffahrt⸗Aktien 119 G. und 120 B bz. und G. Ueberſeeiſche S New⸗York, 28. Dezbr. werpen). Dampfer)„ 0. Weee Nr. 0) ectenborſe vom 29. Dez. „Mannheimer „ Mannheimer (Drahtbericht der Red⸗ Weſterland“, am 7. Dezbr. von gefahren, iſt heute hier angekomm Dukaten MN..87 68 weder Aufzüge noch Veklamm⸗ Stück Ruſſ. Impertals 1 e 24 Mais neuerdings höher. Uebriges unverändert. Weſteregeln Alkali Stamm⸗A chifffahrts⸗Nachrichten. an der VBörfe von Berlin, noch an den Börfen zu Breslau, Köln,— Dresben, Frankfurt a.., Hamburg, Leipzig und Müuchen. Alles 10 äbrige ergiebt ſich aus der Bekanntmachung im Inſeralentheil. Adilich Conrsblatt Ader Maunhermer Börſe(Produkten⸗Börſe) un; vom 29. Dezbr. 1 5. Weizen pfälz. alter—.—18.— J Hafer, bad. 14.50—15690 1. „norddeutſcher—.——18.—„ ruſſiſcher 15.50—16.78 5. Hiſf Azima 18.50—19.50„ norbdeutſche 1 „ Theodoſta 19.75—20.50„württemb. Alp 15.75—16. 5 „ Saxonska 19.——19.50„ amerik. weißensñ! 5 „ Girka 18.25—19.25 Mais amer. Mixed—.——12.— 85 Spring 17.75—18.—„ Donau—.—.— „ rumäniſcher 18.50—19.80„ La Plata—.—12.2³ „ am. Winter, 18.50—18.75 Kohlreps, d. neuer 24.50—25.— „ Chicago II 18.——18.25„ ungar.—— „ Manikoba—.——.—Wicken—.—16.50 Walla Walla—.——19.25 Kleeſamen deutſch. 1 100.—105.— „ Kanſas I1 18.——18.25 5„ II 80.——90.— „ Californier——.—„ amerik. 75.——90— „ La Plata———.—„ neuerßfälzer Kernen—.—18.25 4„ Luzerne 85.—86.— Roggen, pfälz,——16.—„ Provene. 116.—125.— „ kuſſiſcher 16.50—16.75„ Eſparſette 27.—28. rumäniſcher———.—] Leinbl mit Faß—.——41.50 5 e„er—.—568.— „amerik.—.—„ bei Waggon—86 Gerſte, gierländ. 17.——17.50 Petroleum Faß fe.— „ Pfälzer 17.75—18.25 mit 20% Tara ungariſche—.———.— Petrol. Waggons Futter.12.50 Rohſprit, verſteuert Gerſte rum. Bran Du— I oer do, unverſt. Weizenmehl N. 00 8 8— 7257CCCCCCTFCCCCC 21.— 25.50 1) 22.—. Heute notirten ktien 214 68. Dampfſchle Lagerhaus 1 Star⸗Sinie Antwerpen ab⸗ en. Mitgetheilt durch die General⸗Vertreter 8 55 klau in Maunheim, R 4. 7, er Gundlache Bitene 1 Geild⸗Sorten. — =n General,Muzeiger:: und Sreis-Verkuns igun — (au Uhr Abends, nts 3(in der 8 9 Uhr Abends mit dem Pub⸗ lten werden. u. Klauen⸗ KE. In Voll⸗ hen) ſü die euche ausge⸗ Korb(Amt en. eim iſt der (Nind⸗ h. Be samt: Merhart. veinträge. Grund des n 30. März 1883, die Löſchung Aichtn beſtehender Firmen „iſt in dem dies⸗ egiſter Band Iy Firma„Beruh. Din Mannheim en, 79557 m, den 29. Dez. 1998. Amtsgericht 3. roſſelſinger. Mämang ie Ehefrau des töller, dhof, wurde il der Clvilkammer Iy Landgerichts zu Dezember berechtigt erklärt, ihr von dem ihres Ehe⸗ reiber Alfelix. 19520 Deſſentliche Bekanntmachang. Erbeiuw iſungen. Die Wittwe des 898 dahier ver⸗ maunnz Mar a 9 zuline geb Hirſchler n Mannhelm, hat darum nach⸗ 0 Yyt, ſie in die Gewähr des ſes ihres 1 Chemannes wird ent⸗ nerhalb drei bisherigen Gehalts⸗ 2 ns bis zum Auar 1899 an uns ein⸗ chen wir ei eur, der Erfah⸗ ubahnbau und 79128 u unter Belfügung ſen, ſowie Angabe anſprüche ſind bis 15., Jauuar 1899 ein⸗ Induſtriehe Kichtigen ureſchen. Mannheim, 21. Dez. 1898. Tlefbanamt. Der Stavtbauratg! Eiſenlohr. Jagdverpachtang. Nr. 2039. Die Gemeinde Leu⸗ Fershauſen verpachtet am Donnerſtag, vden 12. Jaunar 1609 Nachmitiags 2 Uhr 85 Rathhauſe daſelbſt, die Aus⸗ Ang der Jagd auf Diſtrikt 2, Jachenberg(im Flächenin⸗ alt von 117 ha,) auf weitere ahre, vom 1. Februar 1899 bis uſchl. 31. Januar koas. 79447 Als Bieter werden nur ſolche 1 zugelaſſen, welche ſich ſide eineg Jagbpaſſes be⸗ nden oder durch kin ſchriftliches S Zeugniß der zuſtändigen Be⸗ Hpböive(des Bezirksamtes) nach⸗ weiſen, da en die Ertheilung des Jagd ein Bedenken nicht öbr 8 Detr Emwurf deß Jagppacht⸗ die Beſhetligten auf. 5 Leutershanſen, d. 28. Dez, 1898. pfirdeſferktigerung. Mir verſteigern am 19485 dm ſtädt. Biehhofe dahter: ein Zugpferd Bläzt, Abſuhr⸗Uuſtall. Die Berwaltung!: eeee eee Funkarsperfahtrt No. 66911. Ueber das Ver⸗ mögen des Gaſtwirths Emil in Ladenburg, iſt heute 6 Uhr das Kon⸗ ten eröffnet worden. Zum Konkursverwalter iſt er⸗ nannt Kaufmann C. L. Stenz in Ladenburg. Konkursforderungen ſind bis zum 11. Februar 1899 bei dem Gerichte anzumelden und werden daher alle diejenigen, welche an die Maſſe als Konkursgläubiger Anſprüche machen wollen, hiermi aufgefordert, ihre Anſprüche mit — dem dafür verlangten Vorrechte bis zu item Termine ent⸗ h einzuxeichen oder hreiberei oto⸗ der Gerich koll zu g der Urkündliche 0 eintretenden Falles über die in 9 120 der Konkursordnung be⸗ Baen Gegenſtände ſowie zur Peüfung der angemeldeten For⸗ derungen auf Saniſtag, 21. Januar 1899, Vormittags 10 Uhr ſowie zur Prüfung der ange⸗ meldeten Forderungen auf Samſtag, 11. März 1899, VBormittags 10 Uhr vor dem Großh. Amtsgertchte Abth. IX. in Mannheim Termin anberaumt. Allen Perſonen, welche eine zur Konkursmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben oder zür Kon⸗ kursmaſſe etwas ſchuldig ſind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinſchuldner zu verabfolgen oder zu leiſten, auch die Ver⸗ pflichtung auferlegt, von dem Beſitze der Sache und von den Forderungen, für welche 5 aus der Sache abgeſonderte Befrievig⸗ ung in Anſpruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 21. Januar 1899 Anzeige zu machen. 79558 Mannheim, 28. Dezember 1898. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts: Mohr. Koukursverfahren. Nr. 67116. Ueber das Ver⸗ mögen des Kaufmanns Heinrich Schönharo, 1, 5, wird heute Nachmittags 4½ Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Zum Konkursverwalter iſt er⸗ nafint: Kaufmann Georg Fiſcher hier. 79563 Koukursforderungen ſind bis zum 31. Jaunar 1899 bei dem Gerichte anzumelden und werden daher alle diejenigen, welche an die Maſſe als Konkurs⸗ lä Anſprück machen dert, ihre ur ver⸗ zum ge⸗ entweder n ten Voxrechte bis ee eeeeen ſchriftlich einzureichen oder der Gerichtsſchreiberel zu Protokoll zu geben unter Beifügung der urkundlichen Beweisſtücke oder einer Abſchrift derſelben. Zugleich wird zur Beſchluß⸗ faſſung über die Wahl eines befinitiven Verwalters, über die Beſtellung eines Gläubigeraus⸗ ſchuſſes und eintretenden Falles über die in§ 120 der Konkurs⸗ ordnung dezeichneten Gegen⸗ ſtände auf: Freitag, 17. Februgr 1899, Bormittags 9 Uhr ſowie zur Prüfung der ange⸗ meldeten Forderungen auf: Freitag den 17. März 1899, Bormittags 9 Uhr vor dem Gr. Amtsgerichte Abtheitlung II in Mannheim Termin anberaumt. Allen Perſonen, welche eine zur Konkursmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben oder zur Kon⸗ kursmaſſe etwas ſchulbig ſind, i geben, nichts an den uſchuldner zu verabfolgen er zu leiſten, auch die Ver⸗ oflichtung auferlegt, von dem Beſitze der Sache und von den Forderungen, für welche ſtie aus der Sache abgeſonderte Befrie⸗ digung in Anſpruch nehmen, dem konkursverwalter bis zum 15 Januar 1899 Anzeige zu machen. Mannheim, 29.— 5 1898. Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts: Stalf. Aoukursverfahren. No. 66396. In dem Konkurſe über das Vermögen des Schreiner⸗ meiſters Johann a e in Mannheim iſt zur Prüfung der nachträglich angemelveten Forberung Termin vor Gr. Amts⸗ gerſcht 8 dier 8. Stock, Zimmer 18, beſtimmt, auf Montag, 16. Jaunar 1399, Vormittags 9 Uhr. Mannheim, 27. Dezbor. 1899. Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts: Riſſel 79540 n t 0 Für Gärtner. Auf der Landgüterhalle IV. (Müblau) werden 79566 Freitag, den 30. d. Mis., Nachmittags 3 uhr 6 Körbe leb. Pflanzen 939 Kilo beſtehend in Kirſchlorbeer, Akuba ꝛc. meiſtbietend verſteigert. Mannbeim, 28. Dezember 1898. Großh. Heſſiſche Güterabfertigungsſtelle. Jger. Avis für Brautleute. Vollſt. Zimmer⸗ nebſt Küchen⸗ Schäſer, hat um Eifſetzung in in Töpfen mit Steindeckel à 25 — 8 Ba, 280 Alleinverkauf für Mannheim Lich Erbeinweiſung. No. 23870. Die Wittwe des am 2. Oktober 1898 in Mann⸗ heim verſtorbenen Bä teiſters Rudolf Krauß, a, geb. die Gewähr des Nachlaſſes ihres — Ehemannes nach⸗ geſucht. 5 Deim Geſuche wird entſprochen werden, wenn nicht binnen 8 Wochen dagegen Einſprache beim diesſeit. Gerichte erhoben wird. Mannheim, 28. November 1898. Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts. 79566 Kauf mann. chaner Gaviar, Ahein⸗ lachs, Cabliau, Schel! ſiſcht, Seezungen, Turbet, Kaßzander. N3, I, Ecke, gegenüber d.„Wilden Mann“ Straube. 79584 Benmimachusg. Treibjagd: Friſche große Haſen. N à, I, Etke gegenüber d.„Wilden Mann“ Straube. Düſſeldorfer Seuf von A. B. Bergrath ſel. Ww. N 3, I, Ecke gegenüber d.„Wilden Mann“ Stra: E. Holländer Austern Mummer Rhein und Weser-⸗ SN Lebende Rhein Karpfen Dlaufelehen Soles, Turbots Lebhende Hechte Lebende schileie morgen friſch eintreffenb. 79582 Atred Mrahowski D2, I. Telephon 438. Taſel Schellffsehe Oabliau Backschollen Rotzungen Büärsch 7941⁰ Tafel Zander Alfred Rrabowski D 2, 1. Telephon 488. Kuß⸗ u. Seefiſche größte Auswahl. Mon. Bratbüclinge. Punſch⸗Eſſenze, Atat, Rum, Annauas, eur under, rosso Norlweine der renomirteſten Fabriken. N D 2, 9. Pn. bund wientes Zunder Heehte Schollen Cahljau Schellfische Lebende Karpfen Slockſiſche, gewäſſert, ſind eingetroffen bei 79579 Louis Lochert, Vertrages liegt im Nafhhauſe dahler an Einſichtnahme durch Vürgerwelſteramt: Förſter. Beck, Montag, 2. Jannar 1899, Borm. 9½ Uhr ößßentlich an den Melſtbletenden getzen baare Zahlun Arebs. Liee 7 Uis prs gelöſt: Herr * * Frau Herr Amann, tech. Aſſiſtent und Frau. Augſtmann, Wilhelm und Familie. Arnold, Franz, Juwelter und Frau, H 18. Bäntſch, Catharlna Wwe. geb. Chriſtmann. Bärenklau, C. M. u. Frau. Baſſery, Joſef und Frau, Reſtaur. z. Liedertafel. Bergmann, Anton, Optiker und Fran, N 1, 15, Birkhoſer, Joh. und Frau, K 1, 1. Biſſinger, Wilh. und Frau, L 12 15 12 Frau Bodenhöfer, Babette, Wwe., Herr * 2 2 2 2 2 * ** 425 1 * * 7 * * +4 Herr * 4 17 * * 2* + 17 rl. * I I, I, am Markt. FFFFCCC 1 Frau g Herr Kirchner, Georg u. Frau, C 1, 18 3, 8. Bomarius, Adam u. Fran, 17 1 Brüſtle, A. u. Frau, Hotel Markgraf Wilbelm. Brunn ünd Frau, g 1, 10. Brurein, Wilhelm, Zimmer⸗ meiſter und Fran. Caſpari, Profeſſor, J 8, 85. Chriſtmann, Felebr., K 2,14. Delp, Heinrich und Frau. Dippel, Richsed und Fran. Dr. Döpfner Arztu Famttie. Dörr, Carl und Frau. Dörſch, Adam, Kaufm. und Frau. Dröll, Sarl und Frau. Dubs, Jean u. Frau, U 4, 19. Düball, Ludwig, Güter⸗ expeditor und Fran. Dunkel,., Males u. Fa⸗ milie, O 7, 10. Eberhardt, Ed. und Frau, 4, 4 „4. Eber, u. Familie, 5 Ehlers, Eugen, Ingenieur und Frau. Epp, Herm. u. Frau, K 1, 18. ibelmann, Emil, Direkton r füdb. Bank. ker, Heinrich, Bau⸗ ilter und Frau. Medizinalrath und Frau. .,Bäckermſtr. J 4a,4. Forſter, Eduard u. Frau. key, Georg u. Frau i. F. tto Reinhardt, ton, Karl u. Frau, Hotel „02, 16 r. u Fa milie. Groß, Ad., L 15, 8. ud, Erwin. Gund, Philipp, Kaufmann u. Frau. Gund, Richard. Hagf, J.. und Frau Schwegzzingerſtr 90. Hauimer, Chriſtian u. Frau, Buchbinderen, J 4, 28. Hammer, Jultus u. Fam. R 7, 11. Hartmann,., Baugeſchäft Hartmann, Georg u, Frau, N 7, 14. Helffeuſtein, W7 Reſtaur. u. Frau, H 1, 11. Hellwig, F. Firma Helmig& Co,, N 9, 180. Herr Herold, Ludw. u. Schweſter Herſchel, Bernhand. Heß, Wilh, Bureauvorſteher. r. Heuck, Guſtav u. Frau, M 7 7, 8. Heuß, Carl u, Frau. von der Heyd, Emil u. Frau doefer, Jean u, Frau, ofmann, F. E. u. Frau, Cafs Francals, 0 2, 1 „Architekt, „ Hoffmann, Jof, 2. Horn, Friedr. u. Frau. Jander, Fritz ſr. B. Frau. Jel molt, Th., Archttekt. Frau Johanning,., Wwe. u. Tochter. Irſchtinger, Heinrich. Kölble, Gottlieb, R 3, 18a. Küälmmerer, J. u. Familie. Kempf, Joſef, Rechner und Frau. Keppel, Karl u. Frau, Kieſer, Cornel., Wittwe. Kirchner, Hrch., 0 1, 16. Klein, Jak. u. krau, 0 8, 1. Frau Körner, Auguſte, L. 19, 12. Herr Körner, Emil, Maler und Frau. Kohlmeler,., ſen u. Frau. Kolb, Mart., Dekotateur u. Frau, G 4, 8. Krieg, Jeanen Frau, O5, 6. Kühnle, Louls u. Frau. Kuhn, Jakob u. Frau, M 1,1. Lang, Anna. Herr Lang, Phil. u. Frau, L 14, 15. Langeloth, Jakob u. Frau. Ph. L. u. Frau. Lehn, Joſef u. Familie. Hotel Lehn. Leins, Adolf u. Frau, G8, 1. Link, Gg., Glaſer u. Frau. Lorbeer, Rich., Hofmuſtkus u. Frau. Luginstand u. Frau. Manuheim, 80. Dezember 1898. Armenkommiſſion: v. Hollander. grg⸗Gratalallanb⸗Eulhedangsla 1899. Am Heutligen haden folgende Perſonen Enthebungskarten kten 79503 Herr Lutz. Daniel, K 8, 22. Luß, Oberlehrer u. Fam. „ Manz, Georg, Fabrikant u. Frau. „ Mayer,., Dlrekt. u. Frau. „ Mayer⸗ Dinkel, Emil und Frau. „ Maher, Hrch. jr. Meuthen, Wilh. B 7, 15. „ Modes, Frz. u. Frau. Dr. Möckel, Friedr., Rechts⸗ auwalt u. Frau. „ Mifller, Karl Friedrich u. Frau, 8 1, 17. Müller, Fel., Oirektor der Actien⸗Brauerei Ludwhf. „Muth.., Wwe., L 13, 5 „ Rerlinger, Pre, H. u. Frau. Neuer, G,., Privat., F 5, 17/18. Frau Nieten, Aug. Wwe. und Familie. Herr Odermayer, Ernſt u. Frau. Ortner, Hch., Ingenieur u. Frag. Frl. Otio, B 5. 18. Hert Pelliſſter, Aug. Muſikdir. n. Frau. „ Protsst, Wilb. 0 4. 15. „ Propheter w Frau. Kangenier,., L 15, 18. 70 „ Naqte, Gg. Fr. Mfläſterer. 0 Nechecedt Bttw, Priv. u. 4 Leop., Reai⸗ kezrer U Frau. Reitber, Franz u. Frau 18. 17. „ Rickert, Georg. „ Ringwald, E. u. Frau Flrma Rippert, Gebr. Nachf. Deinholg, H 7. 38. Herr Nippert, Wikh. u. Fa milje. Dr. Notu, Wilh. u. Frau. „ Roth, Andr, u. Famtlie⸗. „ Rolhſchild, Mazimilian u. Frau. „ Schacherer, Karl jr. „ Schalk, Karl, Agent u. FJamilie, Scharpinet, Hrch., Dekor. Scharpinet,., Peivat⸗, mann und Familie. Scheel, Richard u. Frau. Scherer, Auguſt, L 14, 1. „ Schmidt, Karl. Negterungs⸗ baumeſner und Frau. Familie Schmidt, Rud., K 4, 21. Herr Schneider, Gg, Prediger. Schſiepp, P. u. Frau, Bier⸗ handlung C 4, 2. „ Schulsde, J. W. und Frau. „ Schwalenberg, Beruhard, 0 7, 14. „ Schwalenberg, Reinhold, 0 7, 14. Schwander, Friedr,, Hof⸗ tünchermeiſter U 6, 29. Schweitzer, Karl und Frau „ Seitz, Heinrich, Glaſer⸗ nieiſter und Frau. „Selger, Peinxich, Uhrmacher 5 9 Frau. ic 20 rau Seltzer, Heinrich, Wiwe. Deten Sohn, Wübelm und Fa⸗ milie G& 8, 30. Herrn v. Solron, Haus. Fräulein v. Sotron, Jeanette. Herrn Spangenberg, Aug. u. Fr. 7 1 Guſt. u. Fr. „ Speckert, Franz und Frau 6, 6 L 6, 6. „ Spiegel, Ludwig und Frau 5, 5 5. „ Spillner, Heinrich, Spezerei⸗ dandlung, leinfeld—6. Spofrer, Joſef und Frau. Stachelhaus, Hermann. Steitz, Philipp, Kaufmann. Sttrmlinger L. u Familie. Stutz, Karl, Hauptlehrer. Theilacker, Jakob u. Grau, Hotel Landsberg. „ Voges, W. und Frau. Herrn Wahlheimer., Schtefer⸗ nebſt Familie 1+T 8. 12 12. „ Walleſſer, Direktor u. Ja⸗ Inllie. „ Wallmann, Leonhard D 2,2. 9 Weber, Karl u. Frau G 8, 5 „ Weber, Gg., Baumeiſter u. Jaurttie. „ Weiß, Joh. Adam P7, 28. Wellenkeuther, Friebolch, Kaufmann, u. Frau. „ Widmaun, Heint K 8, 10. „ Dr. Wipprecht, Fritz. tuu„ Marte nebſt Familie. Herrn Wirth, Theodor, Hofmu⸗ fikus u. Frau. „ Wißmann,., Maler, u, Familie. Fräulein Wolffert, e N Herrn Woll, Auguſt u. Frau. „ Wülfing, Max u. Frau. „ Wurz, Jean. „ Zahn, Georg, Archtitekt, u. Frau M 7, 22. 15 Baig Auguſt, Glaſermſtr, u. Flau. „ Zeis, Rechnunggrath, u. Famitie. „ Zillec, Je Agemt. Schmerze ie 0 und Neffe Anton Cappallo eſtern nach kurzem aber ſchweren Leiden, verſehen mit den hbl. im Alter von 19 Jahren 10 Monaten, in Elberfe Mannheim, Waldhof, Ludwigshafen, 29. Dezbr. 1898. d berſchieden iſt. Im Namen der Carl Gappallo. Dle Beerdigung findet Samſtag, den 31. Dezember Vorm. ½½11 Uhr vom hieſ. Friedhof 15 ſtatt. 928 Dies ſtatt beſonderer Anzeige, 71 15 4 Todes-Anzeige. 52 machen wir Freunven und Bekannten Mtttheilung, daß ünſer lieber Sohn, Bender 19558 trauernden Hinterbliebenen: — 5 8— — 2. F 2 „ S 2 2„ 2 „ NEAI 8 33— 5 2— 2 n . F „— 1——— + 5 19— 8 2 38 2 2 8 2 1 8 1 28 —— — * 9 2 4 1 Euun N enige 1 Ner um Jahr 5 Fer das Walse u Hers 1 für hieſige Walſen vewendet. anang o Geucralfecht Verband Mauuheim. Am Cauistag, 7. Jaunap, Abeuds k Uhr findet im Sgale des Mpollv⸗Theaters im Vad⸗ ner Hof eine große muſikaltiſch Agatraliſche Abendunterhaltupg mit 19574 Perloeſung von Weuhegenfläuden und darauffolgendem TANZHE ſtatt. Zu dleſer Unterhalkung laden wir unſere verehrl. Mik⸗ glieder, ſowſe Gönner unſerer guten Sache hiermit freundl. ein. Das Reinerträgniß wird für das Reichswaiſenhaus Lahr und Zum Eintritt berechtſgen die Mitgliedskarten pro 1898 und 1899 und ſind letztere, wolche für dle im Oktober n. J. ſtaklfin⸗ dende Ortzlotterie Gültigkeit h aben, zum Preiſe von 50 Pf bei den Muſikalienhandlungen von Heckel und Sohler, 908 handlung Schenk, Meckarvorſtadt, Cigarreuhandlungen Hoch⸗ ſchwender, R 1, 7, Schneider, O 2, 5 und M. Herzberger, f 3, 17, ſowie Abends an der Kaſſe zu haben. Der Vorſtand. Rum, Arae, fur Gl Schaul (Geu eröftuet Flliale E liy die vielen Beweiſe n unſeres lieben onn Karl Meisger u. Teeeee 75 Für Sywester empfiehit: Punschessenzen, Röder, Selner, Deckendorfer u. 8. W. güdweine, champagner und lohann Schreiber lephon 1835 und ee e J Dauksagung. tnigſter Thellnahme bal dem ein Karl M ſagen wir Allen unſeren herzlichſten bdanken wir Herrn Stadtpfarrer Ahles für die troſſreichen Worte am Grabe des ſelig Eutſchlafenen ferner für die zahl⸗ reiche Lelchenbegleltung uſd die pielen Blumenſpenden. 1 Mannheim, 28. Dezember 1898. uu, geb. Metzger. 78577 Rothwein, Uhwein, uweine. 6, I, früher Pfeiffer), 1083, 7 igen Sohnes SstZger ank; insbefendere 79512 Fy e Pünso-Essgfzaf von Selner, Nüder, Kramer zc. alton Batavla- Arne fetuten Jamalca- Rum Halien. Rothwein zu Glühweine per Flaſche ohue Glaß 60 Pfg. Nir ULait Bordeaux-IWein per Flaſche von Mk..20 an Deutſche Schaumweine per Flaſche von Mk..— an Asti spumante per Flaſche Mk..— Champuagner etöo. empfiehlt 79581 J. H. Kern, C 2, ll. Ein ordentliches fleißiges Dienſtmäpchen geſucht. 79407 ., 18, 8. 8 4 tock. Vekauntuagung. Nr. 2448. Wir öffentlichen Kennkulß, Bürgerausſchuß die Geuehm ung ertheilt hat, den Zinsſu für Einlagen zur ſtädtiſchen Sparkaſſe im Betrage von über M. 3090.— bls einſchließlich M. 5000.— mit Wirkung 9o 1. Januar 1899 an 7877 auf 30% zu erhöhen. Mannheim, 18. Dezembe 1898, Sparkaſſen⸗Kommiſſion: Herſchel. Montag, 2. Januar 1899 Bormittags 10 ur im ſtädt. Bauhofe, U 2 No. 3 das Düngerergebniß von 116 Pferden vom 2. bis inel 29. Janr. 1899 in Wochenabthellungen. Städt. Abfuhr⸗Anſtalt. Die Verwaltung: 79987 Krebg. iieeeeeeeeeeeeeee eeeeeeeeeeee FFF ber igs⸗ Dung⸗Perſeigerung. verſteigern wiraufunſerm Burenn eme. Seueral-UMnzeiger. Mannheim, 90. Dezemder: Gr. Kad. Hof⸗ u. Nationaltheater in Maunheim. Freitag, 30. Dezember 1898. 40. Vorstellung im Abonnement B. Margarethe. Große Oper in 5 Aufzügen nach dem Franzöſiſchen des Juſes Barbier und Mlchei Carré. Muſik von Ch. Gounod. Dirigent: Hr. Hofkapellm. Langer.— Regiſſeur: Hr. Hildebrandt. Doktor Fauſtt.Herr Abel. Mephiſtopheles Margareihe 55 Valentin, ihr Bruder, Sofdat .** Herr Kromer. Martha Schwertlein, Margarethens Nachbarin„ il Lofler Feanden) Stubems dee a Erſter err Peters. büe dess 8hr Ste lle Bierter) Herr Sachs. Mephiſtopheles: Herr Withelm Fenten vom Großh. Hoftheater in Weimar als Gaſt. e Frl Anna Triebel vom Stadttheater in Zürich als Gaſt. Studenten, Soldaten. Bürger. Mädchen und Fiauen. Volk. Geiſtererſcheinungen. Engel. Im L. Akt: Walzer. Im 5. Akt: Bachanal(Walpurgisnacht) Kaſſeneröſſu. 6uhr. Anf. präcis ½7 Uhr. Ende 10 uhr. Nach dem 2. Akt findet eine größere Pauſe ſtatt. Gewöhnliche Preiſe. Sountag, 1. Jannar. 13. Borſtellung außer Abounement. Naehmittags halb 3 Uhr. Zu ermäßigten Preiſen. Im weis-en Röss'l. Kuſtſpi in 8 ukten von Oskat Blumenthal und Guſtav Kadelburg Abends balb 7 Uhr. 4. Borſtellung im Abonnement A. Die Jüdin. Oper in 5 Akten von Serlbe. Muſik von Halevy POLLO⸗- Theater. (Hotel Badner Hof) MWIIEII 6 leganteſtes und vorneh mſtes Aabliſſement am Platze. Sountag, den 1. Jauuar 1899: 7 Grosse Eröffuungs⸗ Gala⸗Vorſtellungen In beiden Vorſtellungen: Auftreten sämmtlicher nur erstklassiger Specialitäten. bezinn: Nachm. 4 Uhrund Abends /SUhr Preiſe der Plätze: Prosceniumsloge.— Mark, alkonloge.— Mk., Balkon.50 Mk., Promenoir.50 „Reſervirt⸗ Plätze.30 Mk., I. Platz 1Mk„II. Platzß Opf Billets zu ermäßigten Preiſen ſind in nachſtehenden orverkaufsſtellen zu haben: Zettungskiosk, Planken; abaunahaus Georg Eugert, 0 1 6 Franz Noll, 5 1 155 3 E. Meſtze, 14; J. rotth. Schwetzingerſtr 7; A. Schenk, Neckarvorſtadt, Mittelſir; bl 1 Fudwigshafen an der Anlegeftelle Bb. Batteiger, Ludwigsſtr 85 und bei J. Erleuwein Ewe., Ludwigsſtr. Reſerv. Platz.25., I. Platz 80 ., II. Platz 50 Pf Billets zu fümmtl. Plätzen find bereits vou jetzt ab am Reſtaurationsbuffet des Theaters zu haben. 79485 Samſtag Abends 8 Uhr: Große Sylveſter⸗Feier. Entreé 20 Pfg. Maunheimer Parkgeſelſchaft. Sonntag den 1. Januar, Nachmittags—6 Uhr Grosses Concert der hieſigen Greuadier⸗Kapelle. Direktion: Herr Kapellmeiſter M. Vollme r. 8 50 Wfg. Kinder 20 Pfg. Abonnenten ſrei, 1550 eL Vorstand. Damenfriſtr-Anterricht der Fährboote, bei nach leicht faßlicher Methode, ertgelt und nimmt noch An⸗ meidung en entgegen. Herm. Schmidt, Damenfriseur, 8 8, 1, 3. Stock Uinks, Iſraelitiſche Gemeinde. In der Synagoge. ag, den 30. Dezember, Abends 4% Uhr. nhe Morgens 9½ Uhr. Nachmittags 2·7 3 dient mit Schrifterklärung. Abends 5 r. ochentagen: Maarzens 7 Ubr, Abends 4% 79843 Uhr: Ingend⸗ Joh. Metzl. N 4, 18; ſowie in Samſtag, den Pädagogium Neuenheim-Heſdelberg. Kleine Gymusslal- u. Realklassen: Sexta brima. Vorber. für alle Klassen höherer Schulen Einz.-Freiwr. u. Abiturx. Seither erhielten alle Secundaner die Berechtigung zum Ein].- Frelw.-Dienat und sümmtl. Primaner bestanden die Auf. mahmeprfr. Aufnahme von Sexta an. Kleines kut ompfohl. Familien-Fenslonat. Dr. phil. Volz, 12122 Liederkranz. Samſtag, den 7. Januar 1899 II. CONCERT im grossen Saale des Saalbaues. Mitwirkende: Fräul. Lillian Blauvelt aus New-Vork(Soprau). Frau Irma Saenger-Sethe aus Brüssel(Violine) Das Großb. Hof heater⸗Orcheſter von hier. Anfang 7 Alhr. 78806 Verein ehem bad Leib⸗Dragouer Mannheim hält am nächſten Sonntag, als am 1. Jannar 1899, Abends 6 Uuhr, im Ballhauſe eine 2 0 2 * Weihnachtsfeier, verbunden mit der Borfeier des Geburtstages Seiner Maje⸗ ſtät des Kaiſers und nachfolgendem Tanz ab, wozu wir unſere Hitglieder mit ihren Familienangehörigen zu recht zahlreichem Beſuch einladen. 8 Der Zutritt von ſchulpflichtigen Kindern(und jüngern) iſt durch Verfügung des Gr. Bezirksamts verboten. rden und Vereinszeichen ſind anzulegen. Der Vorſtand. Krieger⸗Verein. Scmamteg, Gden 1. Fanuar Abends ½8 Uhr Im kleinen Saale des Saalbaues Meiunqelts- Feier mit Gabenverlocsung. Alles Nähere durch die den Mitglievern überſandten Pro⸗ ramme. Saaleröffnung 7 Uhr. 97500 Der Vorstand. Mannheim. Wir bringen hiermit zur gefl. Kenntniß, daß der auf 7. Januar feſtgeſ'tzte Vortrag des Heren Haupt mann a.., Tanerd, nicht im Sladtpark aale, ſondern im Theaterſaale ſtattfindet. Hierzu weirden von Montag, 2. Januuar ab, be⸗ ſondere Karten(Tageskarien) auf unſerem Bureau gegen Vorze gung der Mitglieds⸗ bezw. Damenvor leſungskarten ausgegeben; alle anderen Karten haben für dieſen Vortrag keine Gültigkeit. Schluß der Kart⸗nausgabe e folgt, ſobald die für den Theaterſaal behördlich feſtgeſetzte Zahl erſchöpft iſt. Oone deſe beſondere(Tages) karte hat Niemand Zutritt. 70835 Der Vorſtand. Club Adelphia Jamſtag, den 14. Jaunar 1899, Abends 8 Ahr im SAAlbau Masken⸗Vall. Se Vorſchläge für Einzuführende können bei den Mitgliedern, oder im Club⸗Lokal„Hotel drei Glocken“, F 4, 4ſ/5, ſowie im Kaiſer⸗Café, B I. 1 abgegeben werden. 79507 Der Vorstand. Zur Stadt Bruchsal, H 6,. Heute und morgen Großes Schlachtfeſt! Gellfleiſch, hausgem. Wurſt, Schweine- pfeſſer, bei prima Wein und L8 öwenkeller⸗Bier, wozu höfl. einladet mit herzlichem Prosit 5 19556 A. Obermaier, Reſtaurateur. Da mit Ende dieſes Monals das Geſcräft der Herren Baum& Fiſcher in eine andere Firma auf. gehen wird, ſo haben wir vom 1. 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