1162⁰0 Telegramm⸗Adreſſe: „Jonurnal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2870. Abonnement: 60 Pig. monatlich. Bringerlohn 10 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Juſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Neklamen⸗Zeile 60 Pfg. im Einzel⸗Nummern 8 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) E 6. 2 der Stadt Maunheim und Umgebung. aunheimer Journal. (109. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. Geleſeuſte und verbreitelle Zeitung in Maunhtim und Amgegend. Verantwortlich: für den politiſchen u. allg. Thell! 5 Cruſt Otto Hopp. für den lokalen und prov. Theil! Eruſt Müller. für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotatiousdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Erſte Mannheimer Typograph. Anſtalt.) (Das„Maunheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Maunheim. (Mannheimer Volksblatt.) E 6, 2 Nr. 20 Freitag, 20. Januar 1899. Erſtes Blatt. Zum preußiſchen Etat. Der Etatsentwurf für 1899, den der Landtag in dieſer eſſion zu erledigen hat, ſchließt, wie neulich ſchon erwähnt, nit folgenden Bruttoziffern ab: innahmen. 5 8 usgaben ordentliche.2, 187,175,588 Mk. malige u. außerordentliche 139151,810 zuſammen 2528,827 B18 Dit. Einnahme und Ausgabe gleichen ſich aus; es iſt weder ein Reberſchuß im Brutto⸗Etat vorgeſehen, noch ein Fehlbetrag. lle Einnahmen und Ausgaben des Staates einſchließlich der etriebsverwaltungen, der Eiſenbahnen, Domänen, Forſten, gergwerke, Salinen u. ſ. w. ſind genauer als bisher auf dieſen 1. tat gebracht; ebenſo iſt in den Miniſterien des Innern und zer Juſtiz das Bruttoprinzip vorgeſehen worden. Daher die ſeditton Döhe des Etats, der in dieſem Jahr rund 139 Mill. Mark in und Ausgabe höher iſt, als der des laufenden Finanz⸗ — ahres. Eine klare Ueberſicht über die Entwickelung der ſtaatlichen finanzlage gewährt der Nettovoranſchlag, der insbeſondere Ein⸗ zen ahmen und Ausgaben der Betriebsverwaltungen in ſich aus⸗ 7 leichend, das Reinergebniß der jeweiligen Verwaltungen für die 2 staatseinnahmen und den Staatbedarf zum Ausdruck bringt. ſei der diesmaligen Aufſtellung des Nettoetats iſt wieder einmal old 110 .2,326,327,348 Mk. t ſucht 11491 15. in völlig neues Verfahren eingeführt worden. Bei den Ein⸗ ahmen der Steuer⸗ und Betriebsverwaltungen ſind die Rein⸗ räge diesmal in der Weiſe berechnet, daß auch alle einmaligen nd außerordentlichen Ausgaben in Abzug gebracht worden ſind u Höhe von 89,9 Mill. Mark. Der Reinertrag der Eiſenbahnen eſcheint ebenfalls kleiner als im vorjährigen Nettoetat, da von ſen Einnahmen diesmal auch noch in Abzug gebracht worden ind die Zinſen der nicht getilgten Eiſenbahnſchulden und der ſeſetlich zur Tilgung dieſer Schulden aufzuwendenden Beträge 0 n Höhe von 248 Mill. Mark, ferner die im Penſionsfonds des ng un; mitenthaltenen Penſionen von Staatseiſen⸗ ſahnbeamten und die für die Wittwen und Waiſen ſolcher Be⸗ mten aufgebrachten Beträge in Höhe von 17,7 Mill. Mark, chließlich noch der Betrag der neuen, vorläufig im Etat des PEr finanzminiſteriums ausgebrachten Dienſtaufbeſſerungen für un⸗ ere Beamte der Eiſenbahnverwaltung, das ſind 8 Mill. Mark. So iſt denn ein Nettoetat zu Stande gekommen, der nur 2 lit 467,1 Mill. Mark balanzirt; der Nettoekat, der im vorigen „ahre aufgeſtellt war, war in Einnahme und Ausgabe noch auf 388,9 Mill. Mark berechnet. Es ſind alſo ſeit dem verfloffenen —(ahr nach den neuen Grundſätzen noch rund 300 Mill. Mark Is Bruttoeinnahmen herausgefunden und jetzt bei dem Abſchluß 411 2s Nettoetats ausgeſchieden worden; ſo ergibt ſich denn folgende intwickelung, wenn man den letztjährigen Nettoetat nach dem euen Schema umrechnet: a½ Einnahme: 1899 gegen 1898 10577. Reinerträge: I. Steuern 210,2 Mill. + 13 6 Mill. 9 II. Betriebsverwaltung 251.1„ + 7,9„ werth⸗ Sonſtige Ginnahmen 58„ 12 Zuſammen Mk. 287 1 Paill. 227 Mill. üpfer⸗ Ausgabe: von Staatsſchuld 21 Mill. 4,5 Mill. vill ſte, Landtag, Apanagen, Provinzial⸗ w. ſonds u. ſ. 51,4.4 nauere ttaatsverwaltungsausgaben 845,5„ 5 1853 Artraordinarium 49,2„— 1,1 nböhe, Zuſammen Mk. 167,1 Mill. 22,7 Mifl emn, Dieſer Nettoekat bringt denn auch, was ſeit Jahren das 5 Beſtreben der Finanzverwaltung iſt, beſonders klar zum Aus⸗ ane pruck, welche Bedeutung die Betriebsverwaltungen für den bbaren teußiſchen Staatshaushalt haben, und wie dringend eine pfleg⸗ iche Behandlung derſelben im allgemeinen Staatsintereſſe und n Intereſſe der Steuerzahler liegt, die nach Ausweis des Netto⸗ ats gerade vermöge der Ergebniſſe der Betriebsverwaltungen kr eiwa 4 Neuntel der reinen Slaats iusgabe durch Steuern fzubringen haben. Das iſt auch der Grundzug der großen atsrede, welche neulich Finanzminiſter Dr. v. Miquel gehalten die in großen Zügen die Finanzlage und Finanzkraft des ußiſchen Staates, und die Behandlung der einzelnen Betriebs⸗ wartungen im Staatshaushalt entwickelte und die großen Auf⸗ Kaß gen umſchrieb, die auf allen Kulturgebieten, wirthſchaftlich ̃ nationalpolitiſch in der nächſten Zukunft dem preußiſchen en., taate obliegen. ein u. eeeeeeeeene Frankreich und Deutſchland. „In Frankreich mehren ſich die Stimmen, die darauf hin⸗ ſen, die Streitaxi ſolle begraben werden. 29 Der Gaulois“ berichtet, vor einigen Tagen habe ein Mit⸗ abrik. d der Regierung einem auswärtigen Staatsmanne auf deſſen 11 zagen geantwortet: ungen Zboſchen Deutſchland und uns iſt die Politik des Grollens aſchr Unwillens vorbei. Ueberall, wo es in unſerem Lande ge⸗ 8 ſein kann, Hand in Hand mit Deutſchland zu gehen, 5 de ich es thun und es laut und deutlich zu verſtehen geben. einem thatſächlichen Bündniß iſt es eine andere Sache. Bündniß bedingt Abmachungen. Welche Bedingungen bietet man geht, ſondern wenn es den Arbeitern gut geht. uns?.. Man verſichert, die ruffiſche Regierung habe es über⸗ nommen, hierüber in Berlin anzufragen, wobei ſie benachrichtigt wurde, in den Augen Frankreichs könnten dieſe Bedingungen nicht in Afrika gefunden werden. Man ſieht, wie die Dinge ſtehen, deren natürlichen Fortgang man abwarten kann, indem gleich⸗ zeitig England bewieſen wird, daß, ohne oder mit deutſchem Bündniß, wir ſtets auf den Frieden zielen.“ Die franzöſiſche Regierung, die politiſche und gebildete Welt Frankreichs überhaupt, ſo heißt es jetzt, wünſchen eine Annähe⸗ rung und Verſtändigung mit Deutſchland, hauptſächlich auch, um die Stellung Frankreichs in Europa zu befeſtigen und zu heben. Ein gutes Einvernehmen mit Deutſchland bewirkt, daß ſich England in ſeinen Schranken halten muß und nicht mehr drohend und hindernd gegen Frankreich auftreten kann. Durch die Annäherung an Deutſchland erhält das Bündniß mit Ruß⸗ land erſt Werth und Wirkſamkeit. Der„Eclair“ ſagt u..:„Der Fortſchritt, die höhere Ge⸗ ſittung beſteht vor Allem in der Wiſſenſchaft, im geiſtigen Leben, die die Lage der Menſchheit erhöhen und veredeln. Wenn auch England, zum eigenen Vortheil und behufs ſeiner Weltherrſchaft, die wiſſenſchaftlichen Entdeckungen ſachlich verwerthet und aus⸗ beutet, ſo ſchafft es dieſe doch nicht. Die beiden großen Arbeits⸗ ſtätten, aus denen die Neuheiten, die wohlthätigen Entdeckungen hervorgehen, ſind Frankreich und Deutſchland, die die ganze Welt an den Früchten ihrer Schöpfungen theilnehmen laſſen!“ Auch der„Peuple français“ und mehrere andere nati⸗ naliſtiſche Blätter führen aus, daß Deutſchland nirgends Frank⸗ reich ſchädige, weder in fremden Welttheilen, noch in Europa, den berechtigten Wettbewerb ſeines Handels ausgenommen. Wieviel Englands Drohungen und die kommende Weltaus⸗ ſtellung zu dieſer Deutſchfreundlichkeit beitragen, können wir nicht feſtſtellen. Ohne Frage ein gut Theil. Ueber Gewerbegerichte. ſprach ſich in der Sitzung des Reichstages vom Mittwoch der nationalliberale Abgeordnete Hilbck in dankenswerther und intereſſanter Weiſe aus. Der Redner erwähnte u..: Ich glaube, daß in einer Zeit des Kampfes die Arbeiter das Bewußtſein, daß ſie Richter ſind, ſehr bald in dem Gewerbegerichte verlieren und ſehr bald nur das Bewußtſein behalten werden, daß ſie Partei ſind. Deshalb müſſen wir eine Ausdehnung in dieſem Sinne abſolut ablehnen. Herr v. Stumm hat uns geſagt, daß bei den Wahlen zum Gewerbegericht meiſt ſozialdemokratiſche Arbeiter gewählt werden. Das kommt vielfach von dem mangel⸗ haften Wahlverfahren her. Der Arbeiter, der in die Wähler⸗ liſte eingetragen werden will, muß ſich zunächſt eine Legitimation verſchaffen. Der ruhige, friedliche Arbeiter unterläßt es meiſtens, aber der organiſirte Arbeiter wird von ſeinen Genoſſen dazu gezwungen, und ſo finden Sie vollkommen gefälſchte Wähler⸗ liſten. Die Wählerliſten enthalten nicht die Arbeiter, die wählen können, ſondern die Arbeiter, die wählen wollen, und das ſind nur Sozialdemokraten. In dieſem Sinne iſt uns der Antrag Trimborn, der ſich mit dem Wahlverfahren beſchäftigt, ſehr ſympathiſch. Es kommt nur darauf an, daß man gegen die Sozialdemokraten zuſammenhält. Das haben die evangeliſchen und katholiſchen Arbeiter in Dortmund gethan, und die Sozial⸗ bemokraten ſind auf einen Hieb gefallen.(Lebhafter Beifall.) Gehen ſie wieder auseinander, dann ſiegen freilich wieder die Sozialdemokraten.(Heiterkeit.) Es kommt darauf an, daß ſich die ordnungliebenden Arbeiter, die weitaus in der Mehrheit ſind, auch beſſer organiſiren und ſo zuſammenhalten wie die Sozialdemokraten.(Lebhafter Beifall.) Je größer das Uebel iſt, um ſo ſtärker muß auch die Abwehr ſein. Ich hoffe, die Arbeiterſchaft wird allmählich erkennen lernen, daß dasgrößtee Uebel, das ſie haben, die Sozialdemokratie iſt.(Beifall. Lachen bei den Sozialdemokraten.) Der ſozialdemokratiſche Antrag fordert auch das aktive und paſſive Wahlrecht der Frauen. Wir lehnen das ab. Die Frauen gehören nicht in die Gewerbegerichte, ſie können ihre Thätigkeit auf andern Gebieten weit beſſer entfalten. (Zurufe bei den Sozialdemokraten.) Sie(zu den Sozialdemo⸗ kraten) haben ja die beiden Frauen, die auf Ihrem Parteitag geredet haben, vollkommen niedergeſchrieen.(Große Heiterkeit und Zuſtimmung.) Mit größter Entſchiedenheit lehnen wir eine Herabſetzung der Altersgrenze ab, wie dies der Antrag Agſter ja fordert. Ein 20jähriger Jüngling, das iſt etwa in unſerm Sinne eine Unterprimaner, oder wenn es hoch kommt, ein Oberprimaner(Heiterkeit), und den wollen Sie nicht nur wählen laſſen, ſondern auch zum Schöffen machen? Einen zwanzigjährigen jungen Mann aus dem Arbeiterſtande pflegt man mit dem Ausdruck„grüner Junge“ zu bezeichnen(Unruhe bei den Sozialdemokraten); ſolche junge Leute ſoll man mit dem ſchwierigen Amte eines Beiſitzers verſchonen, ſie ſollen erſt die genügende Erfahrung ſammeln. Bezüglich der Thätigkeit des Gewerbegerichts als Einigungsamt bitte ich Sie, es beim alten zu belaſſen und den Antrag Trimborn abzulehnen. Wenn die Gewerbegerichte gute Schiedsſprüche gefällt haben, ſo hat das zumeiſt an den Vorſitzenden gelegen, nicht an den Parteien. Die angegriffenſte Partei war bisher in Deutſchland immer die der Arbeitgeber.(Lebhafter Widerſpruch bei den Sozialdemokraten.) Die großen Streiks der letzten Jahre haben das ja gezeigt, Der (Gelephon⸗Ar. 218.) 3— errere—.— 7FFFFFTA Streik wird nicht angefangen, wenn es den Arbeitern ſchlecht Wenigſtens ſind die großen Streiks in der Kohleninduſtrie immer nur dann erfolgt, wenn die Löhne ſtiegen; es ging aber den Arbeitern nicht raſch genug. Die Streiks haben ſich leider— ich betone das Wort leider— zu einer Machtfrage ausgewachſen und in Macht⸗ fragen hört doch die Vermittlung auf. Das werden Sie auch nicht ändern, wenn Sie das Gewerbegericht aus eigener Macht⸗ vollkommenheit in den Stand ſetzen, als Einigungsamt in Thätigkeit zu treten. Monarchen⸗Zuſammenküufte. Wie gewöhnlich im Frühjahr werden jetzt allerlei Montekrchen⸗ zuſammenkünfte berichtet, von denen nicht alle ſich beſtätigen dürften. So ſoll der Zar mit dem franzöſiſchen Präſidenten Faure an der franzöſiſchen Küſte zuſammenkommen und der deutſche Kaiſer ſoll ihn angeblich in Nizza beſuchen wollen, Der „Soleil“ ſagt: Auf dieſe Weiſe wünſche Kaiſer Wilhelm mit dem Präſidenten Faure und dem Zaren auf franzöſiſchem Boden die Zuſammenkunft(). Wenn dies zutrifft, fügt das Blatt hinzu, dann wäre dies gleichbedeutend mit der Anerkennung des endgültigen Verluſtes Elſaß⸗Lothringens für Frankreich und ſeitens Frankreichs. Die Beſtätigung dieſer Nachricht bleibt indes, wie oben bemerkt, abzuwarten. Bismarck⸗Stiftung. Auf eine von Wiesbaden ausgehende Anregung ſoll am 29. Januar im Kaufmänniſchen Vereinshauſe Leipzigs eine Ver⸗ ſammlung abgehalten werden, in der über die Errichtung einer nationalen Stiftung, gewidmet dem Andenken Bismarcks, ver⸗ handelt werden ſoll. Sie ſoll dazu dienen, im Inlande das natio⸗ nale Bewußtſein zu heben, im Auslande die Einwohner deutſcher Nationalität materiell und geiſtig zu unterſtützen. Ferner will man bei Ausbruch eines Krieges nothleidenden Familienmitglie⸗ dern deutſcher Krieger helfend beiſpringen. Einladungen zu der bevorſtehenden Verſammlung, deren Vorbereitung in den Händen des Oberreichsanwalts Dr. Hamm, des Reichstagsabgeordneten Prof. Dr. Haſſe und anderer Herren liegt, ſind zahlreich nach allen Theilen Deutſchlands ergangen. Der Austritt aus der katholiſchen Kiuche. Die„Oſtdeutſche Rundſchau“ fügt ihrem Bericht über die Schönererſche Vertrauensmännerverſammlung, in der über den Austritt aus der katholiſchen Kirche berathen wurde, folgende Worte hinzu: „Dieſer Tag war einer der bedeutungsvollſten in der Geſchichte der deutſchnationalen Bewegung in Oeſterreich; der Ernſt und die ſtrenge Sachlichkeit, mit welchen jeder Einzelne, an den Berathungen theilnahm, laſſen es als gerechtfertigt er⸗ ſcheinen, wenn einer der reichsdeutſchen Redner anläßlich der nachmittägigen Beſchlüſſe dem Tage eine weltgeſchichtliche Be⸗ deutung beilegte. An jedem Deutſchnationalen iſt es, den Ruf: „Los von Rom!“ nun zur Thatſache zu machen und mit⸗ zuhelfen zur Befreiung des deutſchen Volkes von den Feſſeln, die es an eine deutſchfeindliche Kirche binden. Die Zahl von zehntauſend Austrittsmeldungen wird, wir hoffen es ſicher, bald erreicht ſein. Dafür birgt die tiefe, echte Begeiſterung der Verſammlung, dafür birgt vor Allem die Erkennkniß, daß ſlaviſcher Uebermuth und römiſche Herrſchſucht, welche ſich zur Vernichung des Deutſchthums in Oeſterreich ver⸗ bunden haben, nur niedergerungen werden können durch die Loslöſung von Rom.“ Zu den Ausweiſungen. Die beiden freiſinnigen Parteien haben im Abgeorbneten⸗ hauſe(nicht im Reichstage, wie geſtern durch ein Verſehen ge⸗ meldet), ſich zu einer Interpellation über die Ausweifungen in Nordſchleswig vereinigt. Damit ſetzen ſie ſich in offenbaren Ge⸗ genſatz zu ihren Geſinnungsgenoſſen in Schleswig; denn ſowohl Namens der freiſinnigen Vereinigung, als der freiſinnigen Volkspartei wird eine in der Stadt Schleswig von einer Anzahl dortiger Parteimitglieder unterzeichnete Erklärung gegen die „Kieler Ztg.“ veröffentlicht, weil dieſe die Ausweifungen und die Zuſtimmung von ſchleswiger Freiſinnigen zu denfelben heftig bekämpft hat. Der nationalliberale preußiſche Abgeordnete v. Eynern theilt anläßlich einer Erklärung, er ſei nicht Mitglied der Barmer Hondeiskemmer, mit, daß er den Ausweiſungsmaßregeln der Regierung unbedingt zuſtimme:„Ich erwarte deren feſte und unnachſichtige Handhabung, da ich wünſche, unſeren deutſchen Boden von Agitationen und Verhetzungen befreit zu ſehen, welche durch Ausübung übergroßer Langmuth und Geduld Gelegenheit fanden, zwiſchen den beiden auf ein friedliches und freundſchaft⸗ 1155 Verhältniß angewieſenen Völkern fortgeſetzt Unfrieden zu den.“ Wie die„Kieler Ztg.“ mittheilt, werden die Ausweiſungen in Nordſchleswig nicht mehr ſo ſcharf gehandhabt. In Haders⸗ leben iſt von den nach der Verſammlung des däniſchen Kom⸗ munalvereins beſchloſſenen 46 Ausweiſungen nur eine zur Aus⸗ führung gelangt; die 45 anderen in dienender Stenang ge⸗ weſenen Dänen haben nur nöthig gehabt, bei Deutſchen in Dienſt zu treten, um der Ausweiſung zu entgehen. Man wolle auch wiſſen, daß v. Köller mit dem Vorgehen der beiden Amtsrichten N. Seſte. N SEute⸗ Genetal Aneiger⸗ 6. — Mäfindeim, 20. Jammte⸗ Eindemann und Hohn(die übrigen Richſer in Nordſchleswig baben davon Abſtand genommen, in ähnlicher Weiſe vorzugehen), um däniſchgeſinnten Eltern das Erziehungsrecht ihrer unmündi⸗ gen Kinder zu nehmen, nicht einverſtanden ſei. Offenbar will Herr v. Köller erſt abwarten, ob die Warnung bei den däniſchen Agitatoxen gefruchtet hat. Unruhen in Deutſch⸗Angarn. In der deutſchen Gemeinde Neu⸗Sankt Anna im Araber Romitfate haben die Gendarmen vier Männer und zwei Frauen erſchoſſen und dreizehn andere Prſonen ſchwer verletzt. Die Bepölkerung wollte das Gemeindehaus ſtürmen, weil der dort beſtehende Verein wegen angeblicher ſozlaliſtiſchen Umtriebe auf⸗ gelöſt wurde und weil der Oberſtuhlrichter die Wahl Andor Schbellers zum Gemeinderichter vereitelte und der bisherige Richter Joſef Jesztl wiedergewählt wurde. Daraufhin griffen die 4000 Einwohner der von Deutſchen bewohnten Ortſchaft das Cemeindeamt an und drohten, den Richter, den Notar und die Vorſteher todtzuſchlagen. An der Spitze der Menge befanden ſich einige fanatiſche Weiber, welche die Fenſter des Gemeindehauſes einwarfen. Vier Gendarmen verſperrten den Eingang zum Ge⸗ meindehauſe. Die Frauen ergriffen jedoch die Bayonette und wollten ſie den Gendarmen aus den Händen reißen. Die Gendar⸗ merie gab hierauf ſechs Schüſſe ab; alle trafen. Aus Arad mußte Militär geholt werden, das die Ruhe herſtellte. Hofnachrichten urd Perſönliches. Die Erbprinzeſſin von Hohenlohe⸗Langenburg, eine Tochter des Coburg⸗Gothaiſchen Herzogspaares, iſt auf Schloß Langen⸗ burg von einer Prinzeſſin entbunden worden. Ein Wiener Blatt berichtete aus London Aeußerungen, die der Kaiſer gegenüber einem Mitglied des Junior Carlton Club, Dr. Jenner, gethan haben ſoll. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſtellt feſt, daß eine derartige Unterredung nicht ſtattgefunden hat. Zu der Frühſtückstafel beim Kaſſer waren am Mittwoch der Deutſche Botſchafter in Paris, Graf Münſter, mit ſeiner Tochter, und Saatsſetretär v. Bülow geladen.— Bei der Defilircour im Schloſſe pafſtrten über 5000 Perſonen, die Cour dauerte 8 Stunden. Geſtern Vormittag beſichtigte der Kaiſer eine für den Sultan beſtimmte Kanone. Kaiſer Franz Joſef brachte bei dem Eſſen zu Ehren der Offiziere vom Kaiſer IJranz⸗Garde⸗Grenadierregiment einen Trink⸗ ſpruch auf den deutſchen Kaiſer und die Armee aus. Oberſt v. Schwartzkoppen dankte. Die Prinzeſſin Heinrich von Preußen deabſichtigt Mitte dieſes Monats in Begleitung ihres Gemahls eine Reiſe nach Siam anzutreten, um dem König und der Königin einen Beſuch ab⸗ zuſtatten. Vom Lande des weißen Elephanten begibt ſich das prinz⸗ liche Paar nach Kiautſchou, via Schanghai. Die beab⸗ fichtigt mit dem Reichspoſtdampfer„Prinz Heinrich“ im April d. J. wieder die Heimreiſe anzutreten. Geſtorben ſind: Der Generalleutnant 3. D. Irh. Schuler v. Senden in Deſſau.— Der Generalmajor G. v. Ehrhardt in Berlin.— Der Geh. Reg. Rath Ludwig Bultmann in Meiningen. —————ů Kurze Nachrichten. Die Karlgruher Ortsgruppe des„Alldeutſchen Ver⸗ bandes,“ die geſtern ihre Hauptverſammlung abhielt, zählt bereits 222 Mitglieder und entwickelt ſich ſehr günſtig weiter. In der Budgetkommiſſion des Reichstages gab Staatsſekretär v. Podbielski weitere Aufklärungen über den Fall Grünenthals, des vormaligen Oberfaktors der Reichs⸗ druckerei, der ſich kurz vor der Gerichtsverhandlung durch Selbſt⸗ mord dem irdiſchen Richter entzog. Der Geſammtbetrag der Veruntreuungen beziffert ſich nach neueren Prüfungen auf 483 000, wovon 144 300% ungedeckt ſind. In der geſtrigen Sitzung der Budgetkommiion wurde der Etat für Kiautſchou einſtimmig angenommen. Der Bundesrath ſtimmte in ſeiner geſtrigen Sitzung der Bankvorlage nach den Vorſchlägen der Ausſchüſſe zu. Die wegen Wiederherſtellung der berliner Produk⸗ lenbörſe zwiſchen Berliner Getreibehändlern und dem Staatskommiſſar gepflogenen Beſprechungen hatten durch eine Erkrankung des letzteren Herrn eine Unterbrechung erfahren, ſind aber auch nach deſſen Wiederherſtellung ſeither nicht fortgeführt worden. Die Meldung indeß, daß die Verhandlungen geſchei⸗ tert ſeien, iſt unbegründet. Die Tübinger Studentenſchaft veranſtaltete zum An⸗ denken des Fürſten Bismarck einen Fackelzug, bei dem Profeſſor Dr. Buſch eine Anſprache über das Lebenswerk des Fürſten hielt. Nach einer Mittheilung der„Schleſ. Volksztg.“ ſind die beiden an der Univerſität Breslau beſtehenden polniſchen VBereine„Concorz!!“ und„Verein der Oberſchleſter“ aufge⸗ löſt worden. Am 1. Oktoßer 1899 wird in Barmen mil Rückſicht auf die große Bedeutung der dortigen Textilinduſtrie ieeee eee— e eine höhere Webſchule, verbunden mit Apprekur, Muſterzeichnen und Konfektions⸗Abtheilungen eingerichtet werden. Die Stadt wird das Gebäude hergeben, der Staat die Lehrkräfte be⸗ ſolden. Dies 55 Millionen⸗Anleihe zur Bereitſtellung der erſten Rate für den Bau des indochineſiſchen Eiſenbahnnetzes iſt in Frankreich einige dreißig Mal überzeichnet worden. Der Umſtand, ſagt die„M. A. Ztg.“, daß das zerrüttete und zer⸗ fahrene Frankreich, das vielfach ſchon politiſch oder moraliſch todt geſagt wurde, im Stande iſt, ſtatt der von ihm verlangten 55 Millionen Francs rund zwei Milliarden zu bieten, zeigt von einem wirthſchaftlichen Vermögen, das viele peſſimiſtiſche Pro⸗ phezeiungen Lügen ſtraft, und von einem Vertrauen in die Zu⸗ kunft, insbeſondere auch zur ferneren Entwicklung des mächtig angewachſenen Kolonialbeſitzes, das nach mancherlei Wahrneh⸗ mungen in jüngſter Zeit in hohem Grade überraſchen muß und außerhalb Frankreichs wohl beachtet werden ſollte. Mit einem Unterſeeboote ſollen franzöſtſcher⸗ ſeits günſtige Reſultate erzielt worden ſein. Der„Matin“ hat nun eine öffentliche Sammlung zum Baue ſolcher Boote ver⸗ anſtaltet, die am zweiten Tage ſchon über 70 000 Fres. ergeben hat. Mehrere Blätter mißbilligen dieſes Unternehmen, einmal, weil Rüſtungszwecke nicht durch freiwillige Geldſummen erreicht werden können, zweitens weil Unterſeeboote im Kriege werthlos ſeien. Es verlautet, der Zar habe ſich bei ſeiner Reiſe nach Livadia in Tula den Grafen Tolſtoi vorſtellen laſſen. Der Zar habe den Grafen Tolſtoi über ſeine Anſicht bezüglich des Ab⸗ rüſtungsvorſchlages gefragt, worauf Tolſtoi antwortete: Der Zar müſſe den Nationen durch die That ein Beiſpiel geben. Schließlich habe Tolſtoi verſprochen, durch literariſche Beiträge den Vorſchlag des Zaren zu unterſtützen. Die transſibiriſche Eiſenbahn, obwohl noch nicht ganz vollendet, dient jetzt ſchon dazu, um unzählige Aus⸗ wandererſchaaren nach der Mandſchurei zu befördern. Die Re⸗ gierung leitet dieſe Auswanderung planmäßig. 200 000 Familien ſind im vergangenen Jahre dort angeſiedelt worden. Ebenſoviel ſind ſchon für dieſes Jahr vorgemerkt. Auf dieſe Weiſe wird Nordchine auch ohne Krieg bald ruſſiſch. ——— Deutſcher Reichstag. Berlin, 19. Januar. Am Bundesrathstiſch Staatsſekretär Dr. Graf v. Poſa⸗ dosky. Präſident Graf Balleſtrem eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 20 Min. Fortſetzung der zweiten Berathung des Etats des Reichsamts des Innern. Röſicke(wild⸗liberal): Der Staatsſekretär ſagte, daß von einem Stillſtand der ſozialen Geſetzgebung nicht die Rede ſein könne, und berief ſich dabei auf die Thronrede. Die in dieſer angekündigten Geſetze ſeien aber noch nicht eingebracht und ſteckten noch im Bundesrathe. Das Koalitionsverbot werde noch immer aufrecht erhalten. Bedenklich ſei das angekündigte Geſetz wegen des angeblichen Terrorismus bei Strikes. Terrorismus komme vor, auch bei Arbeitgebern. Uebrigens habe man ſchon jetzt genügend Handhaben gegen Ausſchreitungen. Seit 1890 hätten ſich die Verhältniſſe bedeuend gebeſſert. Die Arbeiter blieben in den geſetzlichen Schranken. Außerdem wollten ſich ja auch beiſpielsweiſe die Sozialdemokraten Berline an dem neugegründeten Zentralarbeitsnachweis auf paritäti⸗ ſcher Grundlage betheiligen. Er müſſe den Staatsſekretär dringend bitten, dem Kaiſer über die Verhandlungen der Arbeitgeberverbände in Leipzig zu berichten. Pflicht der Re⸗ gierung und des Reichstags ſei es, dafür zu ſorgen, daß Deutſch⸗ land auf ſozialem Gebiete nicht hinter England und dem übrigen Außland zurückſtehe. Abg. Wurm(Soc.): Den Optimismus des Vorredners bezüglich der Regierung theile er nicht; vorläufig werde Stumms Wille weiter geſchehen. Der Arbeiternachweis müſſe unparteiiſch geſtaltet werden. Der Reichsbericht theile aus den Berichten der Fabrikinſpektoren nur das den Arbeiterorganiſationen Un⸗ günſtige mit. Letztere ſeien ein Kulturelement, nicht, wie der Staatsſekretär meine, ein Mittel, der Induſtrie zu ſchaden, wie auch von gegneriſcher Seite, namentlich in Süddeutſchland an⸗ erkannt worden ſei. Sie trugen dazu bei, Ausſtände zu ver⸗ hindern. In Süddeutſchland ſei es für die Aufſichtsbeamten ſelbſtverſtändlich, mit der Beſchwerdekommiſſion in Verbindung zu treten, in Preußen ſei man anderer Meinung. Auf polniſche Arbeiter z.., die nicht deutſch ſprechen, werde keine Rückſicht genommen. Trotzbem die Sonntagsruhe dem Arbeiter ſo nöthig ſei, erfolgten doch noch Einſchränkungen. Die Zahl der Aufſichtsbeamten ſei für ihre Arbeit ſehr gering. Nur 3000 der gewerblichen Anlagen wurden revidirt. Auch, die Gerichte zeigten wenig Achtung vor dem Inſtitut der Gewerbeaufſichts⸗ beamten. Die lächerlich geringen Geldſtrafen, die den Unter⸗ nehmern aufgelegt würden, ließen die Arbeiter nicht an die Un⸗ parteilichkeit der Gerichte glauben. Zu dem Arbeiterſchutz ſei nur wenig gethan; nach den Ausweiſen der Krankenkaſſen ſind die Proletarierkrankheiten, wie Schwindſucht, im Steigen; ebenſo wachſen Unfälle und Todesfälle. Auf allen Gebieten beſtehe kein Fort⸗, ſondern ein Rückſchritt.(Beifall der Sozial⸗ demokraten.) Möller(ntl.): In der Frage der Berufsvereine ſtehe er auf einem anderen Stanppunkte als Röſicke, ſelbſt 8 153 der Gewerbeordg nung genüge in der Mehrzahl der Fälle. Nur vereinzelt ſei eine Ver⸗ ſchärfung nöthig. Gegen den Terrorismus der Ausſtändigen müſſg eingeſchritten werden, wie dies auch in anderen Ländern geſchehen ſei Bei Strikes, wie z. B. dem Hamburger, ſeien die Streitfragen zu Machtfragen ausgewachſen. Die ſchweren Arbeiterkümpfe haben dazu beigetragen, die Gegenſätze zu verſchärfen. Die Arbeitgeber erhöhte vielfach bereitwillig die Löhne, um gute Arbeiter zu bekommen. Hiſß ſichtlich der Arbeiterberſtcherung ſtehe Deutſchland allen andern Ländeg weit voraus. Von einem Stillſtand der Soctalpolitik könne keſß Rede ſein; Wurm habe in ſeinem Urtheil über den Bericht der Gewerh⸗ inſpektoren wohl nach ſeiner Elle gemeſſen. Es ſei gut, daß in Preuß die Keſſelreviſion mit der Gewerbeinſpektion verbunden ſei; die jüngetg Beamten kämen dadurch in den praktiſchen Betrieb und könnten Ez fahrungen ſammeln. In der Großinduſtrie ſeien die Fabrikeinrit tungen im Ganzen tadellos. Für weibliche Aufchtsbeamten köm er ſich nicht begeiſtern. Die tägliche Arbeitszeit ſei durchſchnittlſ zurückgegangen und die Löhne geſtiegen. Staatsſekretär Dr. Graf v. Poſadowsky führt aus, er könne den Vorwurf, daß die ſoziale Geſetzgebung ſtocke, nur als unbe⸗ gründet zurückweiſen. Kein Bundesſtaat kann ſo ſchnell Geſetze ſchaffen wie ein Einzelſtaat. Auf der linken Seite des Hauſes habe man ge⸗ klagt wegen der Ueberlaſtungen mit Vorlagen; das erkenne er an; gehen wir langſam aber beſonnen vor. Sachverſtändige Männer aus dem praktiſchen Leben können ſich nicht immer mit neuen Geſetzen beſchäf⸗ tigen. Wir haben eben im Haus und im Veruf große Aufgaben.* laſten wir das Volk mit unpraktiſchen Geſetzen, ſo trägt die Rei regierung die folgenſchwere Verantwortung. Wir müſſen darauf Rüß ſicht nehmen, daß wir die Induſtrie in dem Conkurrenzhandel mit de⸗ Auslande nicht ſchädigen. Der Entwurf der Verordnung liegt de Bundesrath vor, aber überlegen wir Alles ſorgfältig, damit wir keing Schaden anrichten. In der Veröffentlichung der Berichte der Gewerhg Inſpektoren ſehe er eine Bevorzugung der Arbeiter gegenüber da anderen Ständen. Es liege ihm fern, die Arbeitgeber in Schutz nehmen, die ſich in gewinnſüchtiger Abſicht über die geſetzlichen Vol ſchriften hinwegſetzen. Infolge einer Anregung des Abg. Fiſcher bon vorigen Jahre ſind die einzelnen Berichte der Aufſichtsbeamten organiſ zuſommengefaßt. Die Bemängelung der Gerichte ſeitens des Abg MWurm ſei ungerechtfertigt. Ich bin bereit, die in den Berichten niede, gelegten Klagen über ungenügenden Schutz der Geſundheit der Arbeiſ!g einer ernſten Prüfung zu unterwerfen. Bei der Vorbereitung der en forderlichen Verordnung werde ich von einem hervorragenden Sachber ſtändigen unterſtützt. Wurm malte heute zu ſchwarz, er ſchädigt damit nur ſeine eigene Partei. Seine Rede wäre wirkſamer geweſen, wenn, er nicht ſo viel übertrieben hätte. Im„Vorwärts“ fand ich das Zu⸗ geſtändniß, daß wir bezüglich des Arbefterſchußes an der Spitze marſchiren. Ich freue mich darüber. Wir werden in der Fürſorg für den Arbeiterſtand nicht ruhen, aber auch nicht durch einen nervöſed Dilettantismus uns zu Vornahmen verleiten laſſen, die wir für un⸗ praktiſch und undurchführbar halten. Abg. Agſter(Soz.) betont unter der Unruhe des Hauſes de Möglichkeit eines neunſtündigen Arbeitstages; die Regierung hä beim Hamburget Ausſtand die Arbeitgeber begünſtigt. Die Arbeite ſchutbeſtimmungen würden diplomatiſch umgangen. Nach perſönlichen Bemerkungen des Frhr. b. Stu mm vertagt ſi das Haus auf morgen 1 Uhr. Fortſetzung der heutigen Berathung Schluß nach 5 Uhr. Aus Stadt und Cand. »Maunheim, 20. Januar 1899 „Die Großherzogin von Baden bat die Abſicht, en⸗ Sammlung der Handſchreiben der Kaiſerin Auguſta, ihrer verewigt Mutter, anzulegen. Vornehmlich ſollen ſolche Schreiben geſamm werden, welche die Kaiſerin in den langen Fahren ihrer Wirkſamm in der Rheinprovinz(1840—1890) an Städte, Anſtalten, Kort rationen ꝛc. gerichtet hat. Zu dieſem Zweck ſind die einzelnen kön lichen preußiſchen Regierungen von der Großherzogin gebeten wordſ ihr bei der Erlangung dieſer Schriftſtücke, Telegramme ꝛce. behilft. zu ſein. „ Hohe Ordensauszeichnung. Der Großherzog hat Hy Kommerzienrath Karl Haas in Mannbeim das Ritterkreuz d Ordens Berthold des Erſten verlieben. „ Verſetzung und Ernennung. Der proviſoriſche Bezir thierarzt Franz Schaible in Eppingen wurde etatmäßig angeſtel Amtsregiſtrator Auguſt Himmerle in Waldkirch zum Bezirksa Müllbeim und Amtsregiſtrator Ferdinand Huber in Müllheim zuß Bezirksamt Waldkirch verſetzt. Militäriſches. Freudenberger, Ot. à la suite des 2. Bif Gren.⸗Regts. Kaiſer Wilhelm I. Nr. 110,— wurde mit Penſion Abſchied bewilligt. * Veränderungen in der hieſigen Schutzmannſchaft. Be ſetzt wurden: Züngerle, Heinrich, Polizeiſergeant beim Amt Karh 777.ũũ ⁰ ðͤv ZSkarus. Novelle von Clara Jäger. (Nacbrut nerbsten“ 499(Fortſetzung.) Nicht ber leiſeſte Verdacht regie ſich in ihr, Ila könnte weniger gllicklich ſein als ſie ſelbſt, darum fuhr ſie unbefangen plaudernd fort: „O, Ika, ein Staatsanwalt iſt doch ein geplagter Mann. Nicht Tag noch Nacht kann er auf Ruhe rechnen. Alle Augenblicke ſchickt man nach ihm und dann muß er unerbittlich hinaus, oft weit fort über Land, bei Wind und Wetter, um, wenn irgendwo etwas vor⸗ efallen iſt, von dem man vermuthet oder ihm voraus unumſtößlich ſcher weiß, daß es gegen die Paragraphen des Strafgeſetzbuches ver⸗ ſtößt, den„Thatbeſtand feſtzuſtellen“, wie der techniſche Ausdruck heißt! Es iſt oft ganz ſchauerlich, was es da für den armen Schatz zu„proto⸗ colliren“ gibt. Nun, Du wirſt noch genug davon erfahren, Ika, wenn 25 0 derheirathet ſein wirſt, denn Bein Fritz iſt ja gleichfalls nwalt.“ „Ja,“ ſagte Ika, und er iſt ſeltſamerweiſe für ſeinen Veruf ſehr eingenommen, förmlich begeiſtert. Er nennt ihn eine Wiſſenſchaft, eine Kunſt, die in ihrer Macht und Größe noch lange nicht genug ge⸗ würdigt wäre; dieſer Beruf lehre ſeine Jünger— ſo ſagt Friedrich— in die kiefſten Tiefen der Menſchenſeele hinabſteigen..“ „Ja,“ rief Emma lebhaft,„daſſelbe ſagt auch Waldemar! Aber, was bei ſolchem Hinabſteigen zu Tage gefördert wird, iſt meiſtens grauenhaft, ſelten nur ſchön und erhebend. Brrr! Es durchſchauert mich, wenn ich mir vorſtelle, wie ein Mörder.. aber laſſen wir das! Ich habe Waldemar verſprochen, mich nie in dies Thema zu verkiefen.. beſonders jetzt nicht! Aber weißt Du, Ika, was meinen Mann heute fortgerufen hat?“ „Wie ſollte ich das wiſſen?“ „Nun ja! Fagon de parler meine Liebe. Alſo was ich ſagen wollte: denke Dir, man war längſt ſchon einer Spielergeſellſchaft auf der Spur, einer gewerbsmäßigen nämlich. Heute Morgen endlich hat die Voltzei din Icauen Fücgſe dingfeß amacht und Walbemar muß nun die gerichtliche Unterſuchung gegen die ganze gemeingefähr⸗ Gemahlin getreten. Er wußkte ja, daß Ika bei ihr war! Mit welch liche Bande einleiten. Das Haupt derſelben ſoll, ſo ſagt man, einer hieſigen vornehmen Familie angehören. Es wäre das ſchrecklich!“ „Ja, ſehr, ſehr ſchrecklich!“ preßte Ika heraus. Sie fühlte, wie alles Blut aus ihrem Kopf zum Herzen drängte und drückte ihre Linke darauf, als wolle ſie ſein Zerſpringen verhüten. O Gott, wenn es wahr wäre, was ſie längſt gefürchtet, wenn Er jenes Haupt wären Es ſchwindelte ihr vor den Augen. Ihre Gedanken verwirrten ſich; aber Emma achtete in ihrer völligen Argloſtgkeit nicht auf den beränderken Ausdruck in Ika's Zügen. Sie horchte vielmehr jetzt erwartungsvoll auf leiſe Schritte, die den Corridor entlang kamen. „Es iſt Waldemar!“ rief ſie erfreut; aber mit veränderter Be⸗ tonung fügte ſie hinzu:„Sonßerbar! Er geht in ſein Arbeitszimmer, anſtatt zuerſt uns aufzuſuchen. Was kann das nur zu bedeuten haben? Ich muß es ſogleich ergründen. Verzeihe, Ika, wenn ich Dich auf einige Augenblicke verlaſſe.“ Eilig verſchwand Emma; Ika aber ſchlug wie verzweifelt die Hände vor ihr Antlitz und brach in convulſiviſches, unterdrücktes Schluchzen aus. Vor ihrer ſchmerzlich erregten Seele tauchten die entſetzlichſten Bilder auf. Alles, was ſie geahnt, was ſie in wahrer Tovespein befürchtet hatte, war in ihnen zur Wahrheit, zur grauenvollen Wahr⸗ heit geworden. Friedrich, ihr Friedrich, der edle, hochgebildete, herr⸗ liche Mann, war ein Spieler, ein Spieler von Profeſſion! Er trieb ſein ſchmähliches Handwerk vielleicht ſchon lange; aber nun war er enklarvt; man hatte ihn berhaftet; er war gebrandmarkt, entehrt! Er, er alſo war der Mann aus angeſehener Familie, der— unter falſchem Namen vermuthlich— verbrecheriſche Abſichten und Jiele berfolgte. O, nun begriff Ika, warum ſie ſtets poſtlagernd nach Wien hatte ſchreiben müſſen; warum ein Burgfelden dort unbekannt war. Vielleicht zählte einer der Poſtbeamten zu ſeinen Spießgeſellen und lieferte dem nur ihm unter wahrem Namen belannten Baron Burg⸗ felden die für dieſen eingelaufenen Briefe aus. Nun war das ent⸗ ſezliche Räthſel gelsſt— nun war es vorbei mit Glück und Liebe, mit Allem.. Allem! Es blieb kein Zweifel: aus Schonung für Ika's Empfinden war Graf Duplach beim Nachhauſetommen nicht gleich in das Zimmer ſeiner Stirn hätte er vor das troſtloſe Mädchen hintreten ſollen? Durfte ihr ſagen: der Mann, den du mehr liebſt als dein Leben, den du fleckenlos ehrenhaft, für dein verkörpertes Ideal gehalten haſt, er ein gemeiner Verbrecher!?— Wir haben ihn ſoeben verhaftet u vor Gericht geſtellt, auf daß ihm der Lohn werde, der ihm gebühr Ganz vergeſſend, wo ſie ſich befand, rief Ika, die Hände ringen „Es iſt zuviel, zuviel! Großer Gott, erbarme dich über den arm mißlefteten, ach, krotzdem ſo heißgeliebten Mann, und wende gnäb ein allzu hartes Geſchick von ihm ab— von ihm und mir!“ Sie hatte es kaum ausgerufen, als die Thür ſich öffnete. Ika ſtieß einen einzigen Laut aus, mit dem jubelnde Freude d. tiefſte Herzeleid in ihrer Bruſt verdrängen zu wollen ſchien; daß breitete ſie ihre beiden Arme aus und unter überſtrömenden Thrän jubelnd und lachend ſank ſie an Friedrichs Bruſt. „Cs iſt nicht wahr!“ rief ſie einmal übers andere.„Gottlol nicht Du biſt es, den ſie ertappt haben! Nicht wahr, ſie hakten Dich nicht verhaftet und ins Gefügniß geſchleppt? O, wie konnte ich auß nur einen Augenblick ſo etwas Entſetzliches für möglich, für waß halten! Schilt mich, ſchilt mich, Geliebter, daß ich Dir ſo nan thun konnte! Wie haſſe ich mich ſelbſt deshalb! Aber einen klein Theil der Strafe habe ich ſchon abgebüßt! Welche Seelenpein habe erduldet! Ich meinte, es nicht länger ertragen zu können. Aber m⸗ iſt Alles wieder gut, Alles— denn Du wirſt mir verzeihen, Du Lieh Du Einziger, ich weiß es!“ Erſchreckt war Burgfelden auf Ika zugegangen; er hatte namenlos Erregte ſanft in ſeine Arme geſchloſſen. Mit ängſtlich ſorgtem Erſtaunen war er ihren wirren, ihm völlig unverſtändlichen Worten gefolgt. Wer gab ihm den Schlüſſel zu dieſem auffülligen Benehmen ſeiner ſonſt ſo ruhigen und beſonnenen Braut? Als ſich Ika's Aufregung zu legen begann, ſtrich ihr Friedrich ſanft über Stirn und Wangen. „Kind, Ika“, ſagte er mit zärtlichſtem Tone,„was hat Dich ſo beunruhigt? Ein böſer Traum bei hellem Tage muß Dich um Deine ſchöne Seelenruhe gebracht haben. Sprich, was haſt Du befürchtet? Was iſt vorgefallen, das Dich ſo erſchüttern konnte g⸗ Meneral Anzeiger. Monnbeſm, 20. Jannnr⸗ rühe zum Amt Mannbeim, Zeif, Ferdmand, Polſsefſergeant beim fſichts⸗ Amt Mannheim zum Amt Karlsruhe. Unter⸗“ Hoher Befuch. Der 6 Großherzog von Heſſen beehrte die Un⸗ geſtern das ier Hofphotographen C Ruf in Darmſtadt, hutz ſeĩ eine Filiale hieſigen Ateliers mit ſeinem Beſuch. en ſind Börfenbau⸗Aktien⸗Geſellſchaft. In der geſtrigen Sitzung %, des Aufſichtsraths, der auch Herr Oberbürgermeiſter Beck als teigen; Ehrenvorſitzender und Herr Regierungsbaumeiſter Stahn aus Berlin gebieten iwohnten, wurden die von den Architekten Köchler& Karch Sozial⸗ Usgearbeiteten Pläne vorgelegt und einſtimmig genebmigt. Die öſung der Aufgabe iſt eine gelungene und zweckentſprechende.— „Die Abbruchsarbeiten ſollen ausgeſchrieben und am 1. März mit er auf dem Abbruch begonnen werden. Pläne und Koſtenvoranſchlag erbeordz müſſen ſo fertiggeſtellt werden, daß nach vollzogenem Abbruch der ine Ver⸗ Bau ſofort in Angriff genommen werden kann.— Die vorgelegte n müſſe Bilanz und Gewinn⸗ und Verluſtrechnung fanden einſtimmige Ge⸗ ehen ſeih nehmigung. Es wurde beſchloſſen, die Generalverſammlung auf agen zu Dienſtag, 21. März einzuberufen. jen dazu Befitzwechſel. Verkauft wurde das Haus 8 1, 9 zum Preiſe erhöhte von M. 63 000.— Der Käufer, Herr Mar Beyerle, Photograph 1. Hi hier beabſichtigt in demſelben ein allen Anforderungen der Neuzeit Länder entſprechendes photographiſches Atelier einzurichten:(Vermiltelt ne k 9 6 7 Liegenſchafts⸗ u. Hypothekengeſchäft von W. Groß, 6, 27.) Preuß Beſitzwechſel. Herr Heinrich Sieber von hier hat die Hleußt Reſtauration zum Alten Fritz U6, 8, gegenüber dem Panorama um den den Preis von 140000 M. käuflich erworben. keinriß Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert am Sonntag, 5 29. Januar, Herr Michael Schleicher, Traitteurſtraße 29, mit chnit ſeiner Ehefrau Mina geb. Hillenbrand. Alt⸗ und Neu⸗Maunheim. Die Heckel'ſche Hofkunſthand⸗ n lung hat zur Zeit in ihrem Schaufenſter eine intereſſanke Gegenüber⸗ ſtellung von Bildern aus Alt⸗ und Neu⸗Mannheim veranſtaltet. 18 unbe⸗ Alt⸗Mannheim iſt durch ſeine früheren Thore und öffentlichen Ge⸗ ſchaffen bäude repräſentirt. Die neue Zeit wird durch Pläne des Induſtrie⸗ man ge⸗ hafens, der öſtlichen Stadterweiterung vertreten, ferner durch vor⸗ n; gehen zügliche Photographien(aus dem Atelier des Herrn Hofphotographen aus dem Weinig hier) der neuen Brunnen im Schloßhof, einer neuen Hafen⸗ beſchäf⸗ anlage, des ſtädt. Gaswerks, des Viehhofs, der Zellſtofffabrik u. ſ. w. en. B* Der Journaliſten⸗ und Schriftſteller⸗Verein in Maun⸗ Rei heim hält ſeine diesjährige ordentliche Hauptverſammlung am Frei⸗ uf Rüß tag, 8. Februar, Abends halb neun Uhr, im Cafe zur Oper ab. mit de'e Tagesordnung: Jahresbericht des Vorſitzenden, Kaſſenbericht des iegt de Schatzmeiſters, Wahl des Vorſtandes und Wahl der Reviſoren. ir keing Mannheimer RNadfahrer⸗Kartell. In Folge einer von dem Sewerbé Hauptkonſulate Mannheim der Allgemeinen Radfahrer ⸗Union über de„Deutſcher Touren⸗Club an alle, dem Namen nach bekaunnten Mann⸗ Schutz) heimer Radfahrer Vereine ergangene Einladung hatten ſich am ſen Bot vergangenen Dienſtag Abend die Vorſtandsmitglieder des Gau⸗ verbandes J7 des Deutſchen Radfahrer⸗Bundes, Hauptkonſulates Minnheim der Allgemeinen Radfahrer⸗Union.⸗T.⸗C., Velocipediſten⸗ des Alg Wirein, Velociped⸗Club, Radfahrer⸗Berein, Männerradfahrer⸗Verein deß Zadenig“, Radfahrer⸗Verein„Vorwärts“ und Velo⸗Club im„Hotel n niede National“ eingefunden, um über die Gründung eines Radfahrer⸗ Arbei Kartells zur Herbeifübrung beſſerer Straßenverhältniſſe zu beralhen. g der e Die von Herrn Oberinſpektor Hetſchel geleitete und gut beſuchte Sachber. Verſammlung war ſich darüber einig, daß die Straßen nach der igt damit Mannheimer Umgegend, beſonders nach Seckenheim⸗Heidelberg, en, wenp Schwetzingen und Käferthal ſich im vergangenen Jahre in einem das Zu⸗ ſchlechten, für Radfahrer unfahrbarem Zuſtande befanden und es er Spitze deßhalb unbedingt wünſchenswerth ſei, daß ſich die geſammte Fürſorg Mannbeimer Radfahrerſchaft zu einem Kartell zuſammen⸗ cher von organiſt nervöſet ſchließe und ſich wegen Herbeiführung einer Verbeſſerung für un⸗ er Straßen mit den in Betracht kommenden Behörden in Verbindung zu ſetzen. Angeregt wurde dabei auch die auſes dſ. Prämtirung derjenigen Straßenmeiſter und Straßenwärter, welche ah ihren Pflichten am Beſten genügen, und ihre Straßenſtrecken in ng hä gutem, fahrbaren Zuſtand halten. Beſchloſſen wurde vorerſt nur die Arbeite“ Gründung der Vereinigung, welche als Mannheimer Radfahrer⸗ Kartell bezeichnet wird. Das Arbeitscomité wird aus je 3 Herren rkagt ſſ vom Gauverband des Deutſchen Radfahrer⸗Bund, dem Haupteonſulat ithung der Allgemeinen Radfabrer⸗Union D. T⸗C., der Ortsgruppe des Arbeiter⸗Radfahrer⸗Bundes und je einen Herrn der Kartellvereine gebildet. Als Vertreter ſind in das Arbeikscomits bereits delegirt worden: vom Gauverband J des D..⸗B. dle Herren Stadtgärtner Sippel, Geometer Raiſch und Weinhändler Schlatter; vom Haupt⸗ conſulat der A..⸗U. die Herren Oberinſpektor Hetſchel, Rechtsan⸗ walt Dr. Seelig und Apotheker Dilger; vom Velocipediſten⸗Verein 1899 Herr Privatier Gräber; vom Beloeiped⸗Club Herr Kaufmann Eichels⸗ cht, ein Dörfer; vom Radfahrer⸗Verein Herr Kaufmann Schiebenhövel; vom 1— 1 Männer RNadfahrer⸗Verein„Badenia“ 90 Geſchäftsführer Heck, 5— vom RNadfaheer⸗Verein„Vorwärts“ Herr Fahrradhändler W. Maier; kfamſ vom Belo⸗Elub Herr Hochbauamtsaſſiſtent Piſter. Der Arbeiter⸗ Kort MNadfahrer⸗Bund hat ſeine Delegirten noch zu bezeichnen. Jeder in en 551f der erſten Verſammlung noch nicht vertreten geweſene Radfahrer⸗ 555 Verein ſoll berechtigt ſein, noch nachträglich einen Vertreter in das del ilſl. lrbeitscomits zu delegiren und wollen diejenigen Vereine, welche der ebi ſih Sitzung nicht beigewohnt, aber Intereſſe an den Beſtrebungen des „Mannheimer Radfahrer⸗Kartells“ haben, bis ſpäteſtens nächſten hat Hl, Dienſtag, den 23. ds. Mts., Herrn Oberinſpektor A. Hetſchel hier, reug d Wontardſtraße 8, 5, unter Naämhaftmachung der Kartell⸗Delegirten, ihre Geneigtheit zu erkennen geben.— Das Arbeitskomité des„Mann⸗ 1 heimer Radfahrer⸗Kartells“ wird erſtmals am nächſten Dienſtag, Bezir den 23. ds. Mis, Abends 9 Uhr, im Nebenzimmer des„Cafe Fran⸗ ingeſtel cais“ zuſammentreten, um die erſorderlichen Vorarbeiten zu erledigen ezirksan und die Arbeitseintheilung vorzunehmen.— Mit der Gründung des deim zu„Mannheimer Radfahrer⸗Kartells“ iſt zweifellos einem längſt unter der Radfahrerſchaft empfundenen Bedürfüiß abgeholfen worden und 8 9. Bal dietet ſich in demſelben allen Radfahrer⸗Vereinen und Radfahrern nſton? Mannheims zu gemeinſamer und verſtändiger Thätigkeit die erſte ft. B. Sie ſchauerte zuſammen, als ob eiſiger Froſt ihre Glieder nt Kar ſchüttelte; und ſeine Hände angſtvoll umklammernd, flütſterte ſte: e„Als Du eintrateſt, gerade in dem Augenblick, hoffte ich, meine it welc Sinne würden ſich für ewig umnachten, damit ich den Gedanken nie Durfte faſſen lernen, Dich ehrlos zu wiſſen!“ n duf Durch Friedrichs Seele zuckte ein wildes Weh. Hatte Ika's Geiſt iſt, er ſich verwirrt? War zuviel des Schmerzlichen auf das Gemüth des aftet u geliebten Mädchens eingeſtürmt? Hatte er, Friedrich, ſeine Fka— gebühr die er ſo glücklich zu machen gehofft, wie es auf Erden nur denkbar ringen— hatte er ſie ſo, namenlos elend gemacht? en arm Was er auf Ika's Worte erwidern ſollte, wußte er nicht. Sanft de gnäl und mild, wie wohl eine Mutter ihr leidendes Kind zu beruhigen und 45 zu kröſten ſucht, nahm er ihren Kopf zwiſchen ſeine Hände und küßte ihr leiſe das feidenweiche Haar, die brennende Stirn und die heißen, eeuße be ſchmerzlich zuckenden Augenlider. Wie wohl das that! Ihr haſtig da fliegender kurzer Athem wurde länger und regelmäßiger; die Thränen 5 äne hörken auf zu fließen. Sie ruhte ja an feinem Herzen! O, wie ſicher hrän and geborgen fühlte ſie ſich in ſeinen Armen! Mie war es nur mög⸗ lliUch, daß ſie je gezweifelt an dieſem Herzen; an ſeiner Liebe, an „Gottla feiner Ehreꝛ! kten Dic Als Graf und Gräfin Durlach gleich darauf ins Zimmer traten, ich auß pefter plaudernd und um Berzeihung bittend, daß ſie ihre lieben Gäſte für waß ſo ungebührlich lange allein gelaſſen hätten, da erſt fuhren Friedrich 0 177 und Ika aus ihren Träumen empor. n klein Daß Ika geweint hatte, ſah Emma auf den erſten Blick, aber habe ſie ſchien es nicht beachten zu wollen. Sie dachte ſich: Aber m. Ika wird ein wenig mit Friedrich geſchmollt haben wegen ſeiner u Lie Unpünktlichkeit— und bat dann den Vetter, ihr ſeinen Arm zu reichen und ſie zur Tafel zu führen. hatte„Wenn es heute bei uns nichts als Verſchmortes und Verbratenes iſtlich— gibt, waſche ich meine und die Hände der Küchenregentin in Unſchuld ſändlichen und iröſte mich damit, daß uns, nämlich Ihrer Ika, meinem Walde⸗ uffälligen mar und mir, trotzdem der beſte Koch das Mahl gerüſtet hat, nämlich der Hunger.“ Friedrich„Warum werde ich ſo gewiſſenhaft bei dieſer Annahme aus⸗ geſchloſſen?“ forſchte Friedrich ſcherzend. ODich ſo„Weil ich vermuthe, daß Du Dich durch ein kleines Zwiſchenſpiel im Deine abelf rühſtück, ſchadlos — ſagen wir deutlicher: durch ein leckeres G efürchtet? eballe Babn mirf und beſſe Gelegengelf. Mögen ſich die Höffnungen, welche die Nad⸗ ler an ihr geſchloſſenes Vorgehen knüpfen, nur erfüllen. * Der Maunnheimer Dieſtertveg⸗Verein veranſtaltete letzten Dienſtag in der Aula der Friedrichſchule wieder einen ſeiner beliebten öffentlichen Vortragsabende. Herr Profeſſor Hoffmann von hier, ein hervorragender Kenner der in⸗ und ausländiſchen Literatur, hatte ſich in liebenswürdigſter Weiſe bereit erklärt, über„Frauen⸗Charaktere aus den Shakeſpeare ſchen Dramen“ zu ſprechen. Zu dieſem äußerſt intereſſanten Thema hatte ſich ein zahlreiches Auditorium eingefunden, welches begreiflicherweiſe vorwiegend aus Damen beſtand. Redner führte einleitend aus, daß in den Ländern, welche von der Vorſehung beſtimmt waren, Träger einer neuen Kultur zu werden, einzelne Men⸗ ſchen und ganze Nationen nach Maßgabe der Achtung geſchätzt werden, welche ſie dem weiblichen Weſen entgegenbringen. Shakeſpeare hat die echte Weiblichkeit idealiſirt, und neben Göthe hat wohl kein Dichter das weibliche Geſchlecht wahrer geſchildert als Englands großer Dra⸗ matiker. In ſchwungvoller Sprache zeichnet nun Redner die bekann⸗ teſten Shakeſpeare'ſchen Frauengeſtalten, unter denen man ſolche von hoher, klarer Verſtandesbegabung, leidenſchaftlicher Liebe und von großer Gemüthstiefe findet. Porzia im„Kaufmann von Venedig“ beſitzt neben Würde und Anmuth hohe Geiſteskräfte. Alle Grazien haben ſich vereinigt, um ſie glücklich zu machen. Die Liebe als Leiden⸗ ſchaft, welche die Grundlage des Dramas überhaupt bildet, iſt ver⸗ körpert in Julia(„Romeo und Julia“). Ihr gegenüber hat er Dichter in Ophelia(„Hamlet“) ein Mädchen von engelhafter Schönheit und Reinheit gemalt. Sie weiß nichts von Herzensrechten, ſie kennt nur Kindespflichten und beugt ſich darum wehrlos dem Willen ihres Vaters. Miranda(„Der Sturm“) zieren die Grundeigenſchaften der Weib⸗ lichkeit: Beſcheidenheit und Mitleiv. Ihre Vorzüge beruhen auf einer Harmonie aller Kräfte, die, uns an Frauen ſo wohlthuend berührt. Bei aller Verſchiedenheit der geſchilderten Charaktere bedingen doch bei allen Phantaſte und Leidenſchaft ihre Handlungsweiſe; ſie ſind äußerlich ruhig wie der Meeresſpiegel, aber im Innern unergründlich wie die Tiefe des Meeres.— Hermione, Imogen(„Cymbeline“) und Desdemona(„Othello“) ſind drei Frauengeſtalten, in denen ſich Shakeſpeares Kunſt am herrlichſten offenbart. Sie ſind Muſter edler Unterwerfung und werden das Opfer der Eiferſucht ihrer Gatten. Während wir in Hermione ihre würdevolle Selbſtbeherrſchung, an Imogen ihre felſenfeſte Tugend bewundern, ſchneidet uns der ſchuldloſe Untergang Desdemonas tief in die Seele. Das Ideal reinſter Kindes⸗ liebe hat uns der Dichter in Cordelia,„König Lears“ Tochter, ge⸗ ſchaffen. Der ganze Charakter dieſes hochherzigen, zärtlichen Weſens beruht auf zwei Hauptgrundſätzen menſchlichen Handelns: auf Wahr⸗ heitsliebe und Pflichtgefühl. Die Dichtung aller Zeiten und Völker hat wohl nichts Aehnliches aufzuweiſen. Shakeſpeare ſchuf nach den Idealen von Gattin, Mutter und Tochter Geſtalten, die jeden Mann mit Ehrfurcht zum wahren Weibe emporblicken laſſen, aber auch das weibliche Geſchlecht antreiben wollen, ſich dieſen hohen Idealen immer mehr zu nähern; Geſtalten, die keine Gefühlsabſtraktionen find, ſondern gemeiner erdentnommener Stoff, von Gott geformt und vollendet zu dem reinen Bilde des Weibes. Lebhafter Beifall wurde dem hochge⸗ ſchätzten Herrn Referenten für ſeine gediegenen Ausführungen geſpendet. * Der Gemeinnützige Verein der Neckarvorſtadt hielt vorgeſtern in der Reſtauration Förderer ſeine jährliche Generalber⸗ ſammlung ab. Der Wichtigkeit der Sache entſprechend nahm dieſelbe eine recht belebten und anregenden Verlauf. Die Verleſung des Jahresberichtes und die Abhör des Rechnungsbeſcheids zeigt, welche bedeutende, fruchtbringende Arbeit der Verein auch in dieſem Jahr bewältigte. Ein ebenſo erfreuliches Ergebniß hatte die darauf fol⸗ gende Wahl derjenigen Vorſtandsmitglieder, deren 2ährige Arbeits⸗ periode abgelaufen war. Unter lebhafter Anerkennung ihrer geleiſteten Verdienſte wurden dieſelben unter allgemeiner Zuſtimmung einſtimmig wiedergewählt, nämlich Herr Stadtverordneter Anſelm als Vor⸗ ſitzender, Herr Stadtrath Battenſtein als Beiſitzer, Herr G. Müller als Schriftführer und Herr Naßner als Kaſſier. Unter Punkt„Verſchiedenes“ der Tagesordnung wurden zunächſt Klagen laut über die Art und Weiſe, wie die Leute der Abfuhr⸗Anſtalt ihre Neu⸗ jahrsgeſchenke erb—aten und wurde eine diesbezügliche Vorlage an den Stadkrath beſchloſſen. Hierauf verlas Herr Anſelm die[. Zt. an den Stadtrath gerichtete Petition mit den 10 Wünſchen. Mit Genug⸗ thuung wurde anerkannt, daß dieſelben ſeitens der Stadtverwaltung nicht unberückſichtigt blieben. Die Kanaliſation iſt im Werk, die An⸗ lage an der Hildaſchule iſt erſtellt, die Erbauung einer 2. Neckarbrücke, die Planlegung des Langen Rötterwegs ſind beſchloſſen, die Ver⸗ breiterung der Querſtraßen ſteht in Unterhandlung. Auch iſt zu hoffen, daß die dringend nöthige Errichtung eines Freibades, die An⸗ lage eines oder mehrerer freien Plätze, die Verbeſſerung der Beleuch⸗ tung nicht mehr lange auf ſich warten laſſen. Die Anlage einer Halte⸗ ſtelle der preußiſch⸗heſſiſchen Bahn iſt durch die geplante Erbauung der elektriſchen Bahn hinfällig geworden. Lebhafte Diskuſſion erregte die Frage, ob letztere ausſchließlich durch die Mittelſtraße oder durch die 6. Querſtraße und Langſtraße geführt werden ſoll. Die Herren Steinbach, Molitor u. A. kraten für die Mittelſtraße als Hauptverkehrsader der Neckargärten ein, wogegen die Herren Batte n⸗ ſtein, Binkert u. A. die Vortheile des ſtadträthlichen Entwurfs herborhoben unter dem Hinbveis auf die geringe Breite der unteren Mittelſtraße, die für Fuhrwerk und Bahnverkehr unzureichend ſei. Man einigte ſich auf den Vorſchlag, eine allgemeine Abſtimmung unter ſämmtlichen Mitgliedern über die Frage ins Werk zu ſetzen. Nachdem noch über verſchiedene Beſchwerden Abhilfe von Seiten des Vorſtandes verſprochen wurde, ſchloß man die animirt verlaufene Verſammlung. Caruevalsgeſellſchaft Feuerio im Habereck. Der 80 carnevaliſtiſche Abend im Habereck nahm wieder einen äußerſt fröh⸗ lichon Verlauf. Das„Haus war vollſtändig ausverkauft“, konnte Se ben eereeeeee ——— Friedrich betheuerte, daß er nichts dergleichen verbrochen habe und gewaltigen Appetit verſpüre; aber Emma lächelte ungläubig und wollte wiſſen, aus welchem Grunde ſonſt der Herr Vetter wohl ſo überaus unpünktlich geweſen wäre. „Es war für heute Mittag um 12 Uhr eine Pr.„ eine Prüfung feſtgeſetzt, die ſich ganz unerwartet in die Länge zog“, ſagte Burgfelden heiter.„Ika zürnt mir nicht über meine unverſchuldete Unpünktlichteit— das weiß ich;— ſollteſt Du grauſamer ſein, meine ſchöne Couſine?“ 5 „O nein!“ rief die Gräfin lachend.„Doch nur unter einer Be⸗ dingung ſei Dir verziehen!“ „Und dieſe Bedingung iſt?“ „Daß Du mich nie wieder Deine„ſchöne“ Couſine nennſt! Es wird das für uns beide beſſer ſein. Mir erſpart es fatale Momente der Enttäuſchung, wenn ich in den Spiegel blicke, und Dich bewahrt es vor dem Berdachte, einen ſchlechten Geſchmack zu haben, oder wohl gar wiſſentlich die Unwahrheit geſprochen zu haben, was noch viel ee lach riebri achte. Schahrheftigk, ſigte er,„meine kleine Couſine— ſo darf ich doch ſagen?— iſt ſchlagfertig wie ein zweiſchneidiges Schwert. Sie hofft, mich überzeugt zu haben, ohne es doch im Grunde zu wünſchen; und ich bin viel zu wohlerzogen, um behaupten zu wollen, daß ich doch Recht habe!“ 8 „Genug des Wortgeplänkels!“ warf Graf Durlach ein.„Hör, merk Dir dies und ſpare Deine Lunge— wie Goethe ſagt— wer Recht behalten will und hat nur eine Zunge, behälts gewiß. Es iſt mir doppelt lieb, Euch ſo heiter zu finden, da ich heute bereits wieder mit den Schattenſeiten des Lebens in recht unangenehme Berührung ekommen bin. 12 5 Und nun erzählte er Friedrich von dem glücklichen Fang, den die lizei gemacht. 5 Lalder', fuhr Graf Durlach fort,„iſt der Leiter der ganz un⸗ ſauberen Bande ein ehemaliger Offizier, Baron A..„ der nahe An⸗ verwandte hier in Dresden beſitzt. Alle Träger dieſes geſchändeten Namens werden entrüſtet ſein über das wirklich ſchmachvolle Betragen eines der Ihrigen Fortſetzung felgt) man mit der enkſprechenden Varfante ſagen. Der Eintrittspreis be⸗ ſtand in der Erwerbung des üblichen Narrenzeichens, ohne das Prinz Carneval Niemand in ſeine vom Humor beherrſchten Hallen einläßt. Viele Freunde des Carnevals konnten in Folge der totalen Ueber⸗ füllung des Lokals keinen Platz ſi den und mußten deshalb ſchweren Herzens darauf verzichten, wieder einmal eine Stunde mit den Fröh⸗ lichen fröhlich zu ſein und über den angenehmen Täuſchungen des Fuſtnachtstreibens die rauhe Wirklichkeit zu vergeſſen. Der gaug⸗ Abend wurde reich ausgefüllt mit humoriſtiſchen Anſprachen, all⸗ gemeinen Geſängen, intereſſanten und vielfach ſeſſelnden Einzelvor⸗ trägen, flotten Muſikpieſſen u. ſ. w. Wie wir hören, werden die Vorbereitungen zu dem geplanten großen Carnevalszuge am Faſt⸗ nachtsſonntag in umfaſſender Weiſe getroffen. Es ſoll etwas wirk⸗ lich Glänzendes und Schönes geboten werden. Dazu ſind aber große Mittel nothwendig. Sache der Mannheimer Bürgerſchaft iſt es, dieſen Appell an ihren Lokalpatriotismus nicht ungehört verhallen zu laſſen, ſondern die Sache recht thatkräftig zu unterſtützen. Sitzung des Bezirksraths vom 19. Jannar. Genehmigt wurden folgende Wirthſchaftsgeſuche: obne Branntwein: des Jacob Mans in H 9, 19, des Karl Hack, Ecke Riedfeldſtraße und 18. Querſtraße 49, des Georg Hofmann in Bahnhofplatz 9, des Georg Adam Schmiedel in Meerſeldſtraße 27, des Johann Löſch in große Wallſtadtſtraße 14, des Adam Prior in G 3, 3; mit Brannt⸗ wein: des Karl Banſch in G 2, 9; abgeſetzt wurden die Wirth⸗ ſchaftsgeſuche des Adam Becker, Schwetzinger Straße 48 und der Eliſabeth Krampf in L 15, 10; verſagt dasjenige des Karl Bernh. Herwehe in Sandhofen. Genehmigt wurden ferner: die Real⸗ gaſtwirthſchaftsgeſuche des Karl Rieckhert zur„Stadt Karlsruhe“ in L 4, 7 und des Leonhard Stern zum„Weißen Schwanen“ in U1, 8, ſowie das Gaſtwirthſchaftsgeſuch des Kaspar Huhn in Ladenburg, Ecke der Bahnhof⸗ und Eiſenbahnſtraße. Weiter wurden folgende Wirthſchafts ⸗Uebertragungsgeſuche gutgeheißen: ohne Branntwein: der Gottlieb Blum Ehefrau von D 38, 11¼ nach 2. Querſtraße 33, des Heinrich Gutmann von E 1, 8 nach UU4, 18, des Friedrich Frey von L 6, 12 nach G 7, 42 und der Margarethe Geyer Wittwe von J 7, 13 nach 16. Querſtraße 8; mit Brannt⸗ wein: des Vinzens Fiſcher von H 9, 19 nach H 9, 21 und des Michagel Müller von J 5, 9 nach Q 5, 1, ſowie das Geſuch des Philipp Müller um Uebertragung ſeiner Gaſtwirthſchaftskonzeſſion von L 15, 16 nach 8 8, 1. Gutgeheißen wurden ferner: das Geſuch des Karl Flink betr. Errichtung einer Gelbgießerei und Formerei in der Schwetzinger⸗Vorſtadt dahier; das Geſuch der Rheiniſchen Gypsinduſtrie Heidelberg um Genehmigung zur Errichtung einer Fabrik zur Bearbeitung von Gyps im Induſtriehafengebiet; die Anlage zur Entwäſſerung der Durchfahrt im Zuge des Kreisweges Nr. 1 von Mannheim nach Schriesheim beim Bahnhof Ladenburg; die Ausgeſtaltung der Baublöcke XVI und XV in der öſtlichen Stadt⸗ erweiterung in Mannheim. Vertagt wurde der Punkt der Tages⸗ ordnung, die Höhenlage der Straßen in der öſtlichen Stadterweite⸗ rung betr.; feſtgeſetzt die Bau⸗ und Straßenfluchten in Feudenheim. “ Jufolge des Hochwaſſers iſt die fliegende Brücke bei Rhein⸗ hauſen vorgeſtern wahrend der Fahrt ans badiſche Ufer losgeriſſen und trieb herrenlos rheinabwärts. Auf der Brücke befanden ſich zwei beladene Holzfuhrwerke. Unterhalb Altlußheim gelang es den Brücken⸗ wärtern, die Brücke durch Werfen von Ankern feſlzuhalten. Nach längerer Arbeit gelang es, ſpät am Abend, die Brücke ans badiſchs Ufer zu ziehen. Es iſt dies das zweitemal, daß die Brücke losriß, * Ein Eiſenbahnunfall, der ſ. Zt. einiges Aufſehen erregte, beſchäftigte geſtern Stunden lang die II. Straftammer unter dem Vorſitz des Herrn Landgerichtsdirektor Dr. Weſt. Für die Bahn⸗ kreuzung der Mannheim⸗Weinheimer Nebenbahn mit der Preuß. Heſſiſchen Hauptbahn bei Wohlgelegen beſteht die Vorſchrift, daß die Züge der Hauptbahn vor jenen der Nebenbahn den Vorrang haben. Als nun am Abend des 29. Mai v. J. der Schnellzug 45 paſſirt war und der Ueb ergang für den wartenden Nebenbahnzug 955 noch nicht frei ſein konnte, weil erſt noch der Perſonenzug 518 vorbeizulaſſen war, welcher um.52 Uhr von Waldhof abfährt, ſetzte ſich der Nebenbahnzug nichts deſtoweniger in Bewegung, fuhr durch die offenen Schranken und entgleiſte, da die Kreuzungszungen nicht eingeſtellt waren, ſodaß das Geleiſe der Hauptbahn geſperrt war. Nur dadurch, daß es dem Ab⸗ löſer Heinrich Wöde, der den Wartedienſt bei der Kreuzung zu ver⸗ ſehen hatte, noch im entſcheidenden Moment gelang, dem in Fahrt be⸗ griffenen Perſonenzug das Halteſignal zu geben, wurde unabſehbares Unglück verhütet. Das Perſonal der Nebenbahn, insbeſondere Zug⸗ führer Johann Schreckenberger von Viernheim und Lokomotiv⸗ führer Johann Eiſenacher von Mannheim, welche in Anklage⸗ zuſtand verſetzt wurden, behaupteten, nach dem Paſſiren des Schnell⸗ zuges 45 habe Wode das hisher auf„Halt“ ſtehende, alſo mit rothem Licht verſtehene Signal für die Nebenbahn auf„freie Fahrt“ geſtellt, alſo grünes Licht gezeigt. Darauf ſei der Nebenbahnzug in Gang geſetzt worden. Erſt im letzten Moment müſſe Wode das Signal wieder auf„Halt“ geſtellt, damit die für die Nebenbahn gelegte Kreuzung für die Hauptbahn eingeſtellt und dadurch die Entgleiſung der Nebenbahn verurſacht haben. Wod e ſeinerſeits behauptet, der Nebenbahnzug habe ſich, nachdem das Zugperſonal ihm gegenüben ſchon vorher ſeinen Unwillen über das lange Warten Ausdruck gegeben, in Bewegung geſetzt, obwohl das Signal auf„Halt“ ge⸗ ſtanden habe, und trotz Rufens und Winkens mit der rothen Laterne ſeine Fahrt fortgeſetzt. Die Zeugenausſagen ſtanden ſich gegenüber. Die techniſchen Sachverſtändigen, die Herren Bahnver⸗ walter Schultheiß und Betriebsdirektor Kettl, erörterten die Frage, ob nach der Stellung der Signale nach dem Unfall anzunehmen ſei, daß die Nebenbahn„freie Fahrt“ hatte, oder ob das Gegentheil anzunehmen ſei. Beſtimmtes konnten die beiden Experten zu Gunſten oder Un⸗ gunſten der Angeklagten nicht feſtſtellen. Das Perſonal des Perſonen⸗ zuges 518 behauptete nur das Halteſignal geſehen zu haben; dann kann der Nebenzug nur„freie Fahrt“ gehabt haben, was die Angaben S Buntes Feuilleton. — Die koſtbarſten Juwelen der Welt ſind die ſog. faßa⸗ niſchen Götterkugeln, koſtbar, wenn ſie auch aus einem nichts wenigen als ſeltenen Urſtoff hervorgegangen ſind, nämlich aus Bergkryſtall, dem reinen Quarz. Ihren hohen Werth haben ſie erſt der Kunſt des Edelſteinſchleifens zu verdanken gehabt; reiner Bergkryſtall von der Inſel Hondo, der größten der japaniſchen Inſelgruppe, wurde von beſonders geübten Edelſteinſchleifern des Reiches der aufgehenden Sonne in langwierigen Prozeſſen zu Kugeln geformt, die von allen kompakten zerbrechlichen Körpern als einzige die Eigenſchaft haben, vollkommen unſichtbar zu ſein. Denn die reine Kugelform, die ab⸗ ſolute Klarheit des Materials bietet dem Auge weder äußere noch innere Anhaltspunkte, ſo daß auf dem Platze, den ſie einnimmt, dem Beſchauer nichts ſichtbar erſcheint, als die Bilder, die ſich auf det Kugel ſpiegeln. In die Hand genommen, läßt ſie nur durch das Ge⸗ fühl ihre Anweſenheit merken. Wird das ſeltſame Gebilde auf eine Unterlage gelegt und dieſe in Drehung verſetzt, wodurch natürlich auch die Kugel um ihre Achſe gedreht wird, ſo vermag auch dieſe Bewegung Niemand wahrzunehmen, da die ſich ſpiegelnden Gegenſtände der Be⸗ wegung nicht folgen. Ihren Namen haben die Götterkugeln daher, daß die ſonſt unerreichbare Vollkommenheit der Kryſtallkugeln den Japanern dazu dient, ſich die göttlichen Efgenſchaften der Vollkommen⸗ heit, Reinheit und Unſichtbarkeit zu verſinnbildlichen. Faſt jeder Tempel von Bedeutung hat ein ſolches Heiligthum. Die größte der Kugeln, ſiebzehn Centimeter im Durchmeſſer, iſt im Beſitze des japg⸗ niſchen Kronſchatzes. — So vergeht der Ruhm der Welt. Die„Jugend“ bringt folgendes ſtimmungsvolle Gedicht unter einer Zeichnung, auf der mam ein heimkehrendes modernes Kriegsſchiff und in den Lüften als Viſton die Eskadre von Columbus ſieht: Wo dereinſt Hiſpaniens Flotte kühn durchflog die weite Fluth, Sieggekrönt vom Schlachtengotte, reich an Ehre, reich an Gut, Bis zum Sinken faſt beladen mit dem Golde von Peru— Steuert heut auf blauen Pfaden auch ein Schiff der Heimath zu Keine Siegeslieder klingen, keine Freudenſchüſſe'raus: Des Columbus Aſche bringen ſeine Enkel jetzt nach Haus. Staub und Moder aus dem Grabe des Verbannten kommt zurüch Als der Reſt von Spaniens Habe, als der Reſt von Spanjens Glüc 110 4 N Maunnhelm, 20, Jan ſar; 4 1 General Anzeſger. 4 8. Seie ngellagten unſerſiühte, daß ihnen der Ablöſer Wode grünes Licht gegeigt habe. Es kam er in Frage, ob Wode nicht im letzten Augen⸗ Blick die Signale geändert hahe um nicht dafür, daß er einem Reben⸗ Fahnzug den Vorrang vor der Hauptbahn gab, eine Disziplizarſtrafe . erhalten. Das Gericht erkannte ſchließlich auf Freiſpre chung er Angellagten und Uebernahme der Koſten auf die Staats⸗ kaſſe. In der Begründung wird in der Hauptſache betont, daß nicht inreichend aufgeklärt ſei, ob die Angeklagten oder der Ablöſer Wode einen Fehler gemacht haben. Die Vertheidigung hatten die Rechtsan⸗ wälte Dr. Jordan und Dr. Ebertsheim geführt. Muthmaßliches Wetter am Samſtag, 21. Jan. Auch der neue Luftwirbel wandert, wie angekündigt, gleich ſeinen Vorgängern, von Irland in öſtlicher Richtung weiter und iſt mit ſeinem Dreh⸗ punkt bereits an der ſüdnorwegiſchen Küſte eingetroffen. Im Süd⸗ weſten Guropas hat der Hochdruck wieder etwas zugenommen und auch bei uns das Baromeler wieder zum Steigen gebracht. Für Samſtag und Sonntag iſt bei vorwiegend weſtlichen Winden größ⸗ tentheils bewölktes und auch zu vereinzelten Niederſchlägen geneig⸗ bes Wetter zu erwarten, Witternugsbeobachtung der meteorologiſchen Statlon Maunheim. 2 4 35 5 285 dan 8˙6 85 552 38 55 19. Jan. Morg. 7755,9 + 7,6 83 19,„ Mittg. 2/754,8 11,0 88 19.„ Abbds, 9758,9 8,8 S3 .„ Morg. 7˙ 154 7,8 S4 öchſte Temperatur den 19. Jan. 12,0 iefſte 5 vom 19.%0. Jan. + 6,8 Aus dem Groſherfogtllum. E Achern, 19. Jan. Das Befinden des erkrankten Reichstags⸗ abgeordneten Geiſtl. Maths Dr. Leuder iſt in fortſchreitender Beſ⸗ ſerung begriffen. 5 Donaueſchingen, 17. Jan. Brig und Breg drohten hier 2 Brücken wegzureißen. Der„Falken“ und die Häuſer an der Brig ſtanden tiſchhoch unter Waſſer. Die Gärten rechts der Brig waren kief unter Maſſer, das durch das Hotel„Schützen“ auf die Joſeph⸗ ſtraße floß. Der Weg nach Bräunlingen, Hüfingen und Pfohren mar meterhoch überſchwemmt. * Von der Brigach, 19. Jan. Das Hochwaſſer überſtieg das ößte der letzten 20 Jahre um ein halb Meter. Die Straße zwiſchen rüningen und Aufen ift nicht mehr befahrbar; in beiden Orien ußten mehrere Familien ausziehen. Beim ſchwachen Gefäll der rigach iſt wohl der Schaden an den Fkeldern nur unbedeutend. Freiburg, 19. Jan. Geſtern Morgen als der von Neuſtadt kommende Zug in den Bahnhof Wiebre einfahren wollte, wurde er, weil das Einfahrtsſignal nicht gezogen war, geſtellt und konnte ſomit Bicht einfahren. Als ſich das Zugperſonal nach der Urfſache des infahrts⸗Verbots verlöſſigte, ſtellte ſich heraus, daß der Bahnwart chmitt, der das Signal zu reguliren hatte, in ſeinem Bahnwärter⸗ Häuschen zuſammengeſunken und todt war Pfal, Heſſen und Umgebung. Nutterſtadt, 19. Januar. In der Zuckerfabrik Friedensau th der 17 Jahre alte Arbeiter Zuwig Unold von hier in die usmiſſion und wurde ſchwer verletzt. Reuſtadt, 19. Jan. Der Keſſelſchmied Beck von Wachenheim ſchoß mit einem Terzerol auf vorübergehende Arbeiterinnen und traf Die Apollonia Meinhart von Niederkirchen in den rechten Oberarm. Weck wurde verhaftet. Neuſtadt, 19. Jan. Dem geſchäftsführenden Ausſchuß des Werbandes deutſcher Gewerbevereine wurde auf eine diesbezügliche Anseef vom 5. Oktober v. Irs, von Seiten der Kreisregierung mit eingeholter Ermächtigung des k. Staatsminiſteriums des Innern e erwidert: Das Reichsgeſetz vom 26. Juli 1897 läßt die echtliche Stellung, den Beſtand und die Wirkſamkeit der Gewerbe⸗ pereine völlig uuberührt, ſo daß Innungen und Gewerbevereine Meben einander beſtehen können. Es iſt daher die Frage, ob die Mit⸗ lieder der Zwangsinnung aus dem Gewerbevereine kraft Geſetzes Zuszuſcheiden hatten, zu verneinen, wie andererſeits die Frage, ob Innungsmttglieder unbeſchadet ihrer Zugehörigkeit zu einer freien öder Zwangsinnung Gewerbevereins⸗Mitglieder bleiben können, zu Hejahen iſt. Auch dem korporativen Anſchluß einer Innung au einen Wewerbeverein ſteht nichts im Wege. [INiederhochſtapt, 19. Jan. Die Nachricht, daß der von Wilderern angeſchofſene Ackerer Wumvert geſtorben ſei, beſtätigt ſich eee nicht, vielmehr ſchreitet derſelbe auf dem Wege der erung. Hauau, 19. Januar. Heute ereignete ſich in der Elektrotech⸗ Fabhrik von Schneeweis& Engel ein furchtbares Unglück. Aus einer noch nicht erklärten urſache 8 der Keſſel und Töbtete zwei Perſonen auf der Stelle. Getödtet ſind der Ingenieur üdde und der Arbeiter Kuhn. Erſterer iſt ledig und wollte in Dierzehn Tagen Seine Braut weilt eben hier zum Beſuch. Der Arbeiter Kuhn hinterläßt eine Frau und ſechs unerzogene Kinder, Dem Ingenieur wurde die Schädeldecke zerſchmettert, dem Arbeiter das ganze Geſicht zerquetſcht. Bon der Gewalt der Explo⸗ d kann man ſich eine Vorſtellung machen, wenn man hört, daß ie Theils des Keſſels durch das Dach der Arbeitsräumlichkeiten binausgeſchleudert wurden. —....——— — Von einer Leprakranken auf einem vornehmen Balle in Petersburg wußten jüngſt die Blätter eine ſenſationelle Geſchichte zu erzählen. Die Nachricht, die der„Now. Wrem.“ entnommen iſt und von der auch wir Notiz nahmen, beſagte kurz, daß einArzt bei einer jungen Baroneſſe während des Tanzes deutliche Merkzeichen der echten Lepra wahrgenommen habe; das junge Mädchen habe ſich die furcht⸗ baxe, beinahe unheilbare Krankheit am Riga'ſchen Strande geholt. Die Geſchichte iſt glücklicherweiſe völlig erfunden. Es gibt ein ſehr tes Mittel, ſich vor Lepra⸗Anſteckung zu ſchützen, nämlich Reinlich⸗ kit und daher ſind die gebildeten Klaſſen unſerer Geſellſchaft wohl Kur ausnahmsweiſe einer Gefahr ausgeſetzt. — Ohm Krüger, ber Präſtdent von Transvaal, ſollte vor einiger Zeit einen Diamanken im Werthe von drei Millionen Mark dem Papſte geſchenkt haben. Dem wurde wiperſprochen, erſtens, weil Krüger nichts dom Papſte wiſſen will, und zweitens, weil er nicht gar leicht Schenkungen macht, vielmehr„ſehr genau“ iſt. Er iſt aber im Beſiße eines ſchönen und ſehr großen Steines, den er gern bewundern läßt; ein Eingeborener, dem Krüger früher Wohlthaten erzeigt, und den er bor Mißhandlungen gerettet hatte, hat dem Präſidenten dieſen Rieſenſtein geſchenkt. — Immer derſelbe. Der berühmte Chemieprofeſſor Kalimeher einen Auftritt mit ſeiner Frau, die ſchließlich in Thränen aus⸗ icht.„Deine Thränen rühren mich nicht,“ ſagt er nach kurzem Nachdenken,„denn was erhalten ſie? Eine unendlich geringe Menge von phosphorſaurem Salz und eine Spur von chlorſaurem Natron! — Alles andere iſt Waſſer!“ — Das verhängniſfvolle Halsband. Man ſchreibt aus Paris: Die Ehe des Grafen und der Gröfin de Caſtellane iſt nicht ade ein Schlachtfeld, aber ſie ſtellt ungefähr das Bild Europas dar: ewaffneter Friede. Der Herr Graf ſiebt es, das Geld ſeiner Ge⸗ mahlin, geb. Gould, zum Fenſter hinauszuwerfen, weshalb die Frau Gräfin ſeit geraumer Zeit die Schlüſſel zum eiſernen Schranke in der Taſche trägt. Unlängſt brachte der Graf ſeiner Gattin ein präch⸗ tiges Halsband von Diamanten mit, deſſen zwei Reihen ein ſtrahlen⸗ des Licht verbreiteten. Wenige Tage ſpäter folgte auch die Rechnung des Auwelierz., kinet augrſehenen Fitma, woranz vie Gräfim erfuhr, 7 Frauffürt, 18 Jan. Herr Ober⸗Ingenſeur Juck von der ma Holzmann& Co. hat einen Ruf als Profeſſor für Ingenieur⸗ uſchaften nach Zürich erhalten, wird jedoch, gutem Vernehenen nach, demſelben keine Folge leiſten. *Aſchaffenburg, 10. Jan. Seit ca. vier Wochen machte ſich hier eine Diebesbande bemerkbar, die ihre Thätigkeit hauptſächlich auf Delikateſſen⸗ und Colontalwaaren⸗Geſchäfte, ſowie auf Reſtau⸗ rationen richtete. Endlich kam man durch Zufall auf die Geſell⸗ ſchaft und dieſelbe entpuppte ſich als eine Anzahl Realſchüler und Kaufmanslehrlinge, Söhne ganz altbarer Eltern. Das Haupt der Bande iſt ſogar ein Freiherr von Hutten, auch ein„Herr“ von Kiesling iſt darunter. Die Realſchüler wurden natürlich ſofort dimittirt und der Haupträdelsführer einige Tage in Unterſuchungs⸗ haft genommen, aber da kein Fluchtverdacht vorlag, wieder frei⸗ gelaſſen. Thatſache iſt, daß auch Mädchen von 14—16(0) Jahre zu der Vertilgung der Eßwaaren beitrugen. Gerichtsieitung. Mannheim, 19. Jan.(Schwurgericht.) Vorſitzender: Herr Landgerichtsrath Storz. Vertreter der großh. Staatsbehörde: Herr Stagtsanwalt v. Reck. 9. Fall. Als einziger Fall kamen heute die Landwirthe Heinr. Römer, 28 Jahre alt, Hermann Keller, 23 Jahre alt, Jakob Egner, 84 Jahre alt und der 21 Jahre alte Taglohner Emil Noos, alle von Sulzbach bei Mosbach wegen Meineids, Anſtiftung zum Meineid und Unternehmens der Verleitung zum Meineid zur Berbandlung., Der Angeklagte Roos hatte in der Nacht vom 15. zum 16. Mai v. J. den früheren Polizeidiener Karl Ludwig Weber in Sulzbach, mit dem er ſchon läugere Zeit verfeindet in, als Weber mit dem Laternenauslöſchen beſchäftigt war, hinterrücks überfallen und mißhaudelt. Die Mitangeklagten, ſowie die Landwirthe Herm. Hitzfeld und Ludwig Giermann hatten um die kritiſche Stunde zu⸗ ſammen mit Roos das Wirthshaus zum Lamm verlaſſen und die Scene theils ſelbſt mit angeſehen, theils gehört haben ſollen, wie ſich Roos ſeiner That rühmte, wurden von Roos, als gegen dieſen das Strafverfahren eröffnet war, bearbeitet, vor Gericht ihn durch falſche Zeugenausfagen, wie: ſie könnten nicht ſagen, daß Roos den Weber eſchlagen habe, Roos habe nicht geprahlt, daß er den Weber ge⸗ chlagen habe u. dergl., herauszureißen. In der Schöffengerichts⸗ verhandlung vom 15. Juni vor. Js. machten denn auch Römer und Keller falſche Angaben in der erwähnten Richtung, Roos wurde aber nichtsdeſtoweniger zu 6 Wochen Gefängniß verurtheilt. Er legte Be⸗ rufung ein. Am 26. Juli v. J. wurde vor dem Landgericht Moos⸗ bach abermals in der Sache verbandelt und hier ſpielte Roos als Trumpf den von ihm ebenfalls inſtruirten Zeugen Egner aus. Die weiteren Zeugen der nächtlichen Straßenſcene, Hitzfeld und Giermann, hatte er nicht zu überreden vermocht, falſches Zeugniß für ihn ab⸗ zulegen. Indeſſen erzielte er mit der Berufung ſeine Freiſprechung. Heute entwickelte ſich vor dem Schwurgericht das Nachſpiel, Der Hauptangeklagte Roos, ein abgefeimter Hallunke, wurde zu 3 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt, die Angeklagten Römer und Keller wegen fahrläſſigen Falſcheids zu 8 Monaten, Egner wegen Falſcheids unter dem Strofermäßigungsgrund des§ 157, Abſ. 2, .⸗Str.⸗G.⸗B. zu 9 Monaten Gefängniß verurtheilt und jedem der Angeklagten 4 Monate der Unterſuchungshaft auf ſeine Strafe auf⸗ gerechnet, Die Vertheidigung hatten die Rechtsanwälte Dr. Fürſt (für Rooß), Dr. Köhler(für Römer uad Keller), Dr. Gberts⸗ heim(für Egner) geführt. Maunheim, 20. Jan. Herr Monteur Carl Streit, Secken⸗ heimer Straße 26 wohnhaft, erſucht uns, mitzutheilen, daß die in der Schwurgerichtsverhandlung gegen den Formſtecher Elbert von Grünſtadt wegen Sittlichkeitsverbrechen vielgenaunnte Anna Streit nicht mit ſeiner gleichnamigen Tochter identiſch iſt, Ftimmen aus dem Publikum. Hunde bei Nadfahrern. Geehrter Herr Redakteur! Geſtatten Sie mir zu der Notiz in 155 der letzten Nummern, betr.„Hunde bei Radfahrern“, einige Worte. Im Allgemeinen iſt die„Bitte an die Radfahrer ihre Hunde zu Hauſe zu laſſen“ ſehr angebracht, da meiſtens Hunde mitgenommen werden, die zum Mitlaufen beim Rad gänzlich ungeeignet ſind. Aber wie bei ſo vielen Dingen, ſo liegt auch beim Mitnehmen der Hunde zu Radtouren, das Richtige in der Mitte. Allen Hunden das Laufen beim Rad abſprechen zu wollen, wäre gerade ſo verkehrt wie das Gegentheil. Wir haben Huünderaſſen denen ein tägliches mehrſtündiges Ausſpringen ein Bedürfniß, zur Geſundheit etwas ganz unerläßliches iſt. Hierher gehören z. B alle mittleren Terrier⸗ Arten, wie Friſh⸗Black and tan⸗Foxterrier ꝛc., der Dalmatiner, der engliſche und der ruſſiſche Windhund. Dieſen Allen iſt es wahres Bergznügen, einem mäßig dahinradelnden Herrn ſtundenlange zu ſolgen. Wer natürlich„ragen“ will, der laſſe überhaupt jeglichen Fint zu Hauſe. Unter unſeren deutſchen Hunden befindet ſich aber einer, der es den vorgenannten Ausländern gleich thun könnte, Die deutſche Dogge iſt für längeren Lauf zu ſchwer, Pinſcher, Spitzer und dergl. ſind nicht ausdauernd, auf keinen Fall ſollen aber Hunde, wie Bulldogs, Möpſe, Teckel zu Radtouren mitgenommen werden; dieſen laſſe man täglich einen mehrſtündigen Spaziergang angedeihen. Auch alle langhaarige Hunde(mit Ausnahme der Barſois) laſſe man nicht beim Rad laufen. Als„Etwas ganz Selbſtverſtändliches“ nehme ich aber an, daß der einen Hund führende Radfahrer ſich auch um ſeinen vierfüßigen Freund bekümmert und nicht blind darauf losſtrampelt. In angenehmen Zeitabſchnitten Ruhepauſen thuen ſowohl Reiter wie Hund gut und beim Einkehren ſorge man auch für ſeinen Hund, dieſem nicht überlaſſend ſich Waſſer zu ſuchen und ſich den Magen damit voll zu pumpen. Kaltes Waſſer iſt nach ſtärkerem Lauf ungemein ſchädlich und— Waſſer thut's freilich nicht. ½ Milch mit ½ Waſſer und einem eingebrockten Brödchen iſt dem Hunde wohlbekömmlich und wird ſtets gern genommen. auch bei allen Stationen, daß keine Kletten, Grannen von Frucht oder Gras und dergl. zwiſchen den Säufen, Ballen oder Zehen ſitzen, dies würde dem Hund Schmerzen bereiten und ihn zum Weiterlaufen unfähig machen. Wird nun dies Alles beherzigt, ſo kaun man auch dem Hunde⸗ Hck liebhaber geſtatten, ſeinen Hund zu Radteuren mitzunehmen. wei Ein Hundefreund, jedoch kein Radfahrer. Ein Per Tugesnenigleiten. — Das Hochwaſſer der Rhöne, das an verſchiedenen Stellen eine Höhe von 5 Metern erreicht hatte, beginnt ſeit geſtern langſam 11 zu fallen. Der Regen hat aufgehört, es iſt ſchönes Wetter einge⸗ treten. Nur im Alpe gebiet fällt Schnee. — Aus Breſt, Frankreich, wird gemeldet, daß ſeit dem 11. d, M. zahlreiche Einbrüche in die Bahnhöfe der Lokalbahn verübt worden ſeien, Am 18. d. M. wurde der Verſuch gemacht, einen Zug der Lokalbahn durch Hinderniſſe anf den Schienen zum Entgleiſen 5 bringen. Man vermuthet, daß es ſich um eine ganze Bande handelt, der die Uebelthaten zur Laſt zu legen ſind. — In Augs burg tanzte in eiger Wirthſchaft der Wertach⸗ e vorſtadt ein junger Burſche den„Schuhplaltler, und ſtieß dabeieg ſeiner Tänzerin mit den Schuhſpitzen das ltuke Auge aus. — In Port Arthur(China) hernſcht infolge der ſchlechten Maſſerverhältniſſe große Sterblichkeit unter der ruſſiſchen Beſatzung, Bereits 100 Mann ſind geſtorben. Im Gouvernement Cherſon herrſcht die Lepra. — Mit der Frage des Jahrhundertanfangs hat ſich u. a. auch der vom 30. Auguſt bis 4. September 1897 in Petersburg tagende internationale ſtaatliche Congreß beſchäftigt, und„als Datum der Wende des Jahrhunderls wurde der 31. Dezember 1900 feſtgeſetzt.“ Hieran, d. h. an den Jahrhundertanfang mit 1. Januar 1901, wird man überall da feſthalten, wo der Tag ſo zu ſagen einen ofſieiellen Charakter hat, z. B. in den Kaleudern ꝛc; ührigens iſt auch 1700 und 1800 ſchon die Entſcheidung in dieſem Sinne gefſallen. — Ein vielſeitiger Hochſtapler iſt der frühere Kauf⸗ mann Köhler aus Hamburg, der ſich ſeit längerer Zeit in Köthen auf⸗ hielt, vorgab, Dr. med. und Aſſiſtenzarzt am dortigen Krankenhauſe zu ſein, und Eingang in mehreren Kreiſen fand. Gleichzeitig ſpielte er in Aken die Rolle eines Tanzlehrers, der das Honorar im Voraus ein⸗ laſſirte. Dort wurden ſeine Schwindeleien aufgedeckt und der gänzlich legitimationsloſe Mann in das Amksgericht zu Köthen abgeliefert. — Zwiſchen den Kohlen, die ein Schiffer von einem engliſchen Dampfer zur Zuckerfabrik in Gaſtel(Holland) führte, wurder nicht weniger als 18 Dynamitpatronen gefunden. Die Arbeiter ſteckten die„Würſte ahnungslos in die Taſche. Einer vop zen ihnen rieb an einer Patrone; dieſe explodirte, riß ihm vier Finger weg den und ſchlug ihm ein Auge aus. Dieſe Unfall iſt trotzdem ein Glücksfall 9 zu nennen, denn die ahnungsloſen Arbeiter wollten die„Würſte“ mit nach Hauſe nehmen und ſie„braten“. Nach der Exploſion jedoch warfey 225 ſie die gefährlichen„Leckerbiſſen“ in den Fluß. 158 — Der Stuckgteur Stottmann, der für rund 200,000% 400 Wechſelgefälſcht hatte, nach Holland entfloh und von dort aus⸗ 5 geliefert wurde, iſt von der Strafkammer in Hagen zu 16 Monaten Gefängniß verurtheilt worden. Tlleater, Kunſt unnd WMiffleuſchafk, VBartel Turaſer. Wir haben lange genug auf dieſe intereſſante Novität warten müſſen. Geſtern endlich hat ſie ihre Mannheimer Premiere bei gutbeſetztem Hauſe erlebt, Zwar nicht im Hoftheater, wo man ſich nicht zum Langmannſchen„Bartel Turaſer“ hat ent⸗ ſchließen können, obwohl das Werk hoftheaterfähiger und dichteriſch werthwoller iſt, als manche der dork aufgeführten alten und neuen Novitäten— im Vorſtadttheater ſahen wir„Bartel Turaſer“. Seit einiger Zeit beſitzt Mannheim zwei ſtändige Theater; dem altehrwür⸗ digen, reichdotirten Hof⸗ und Nationaltheater hat ſich drüben über dem Neckar ein kleiner, beſcheidener Muſentempel beigeſellt, in welchem ein energiſcher Unternehmer, auf eigene Kraft geſtellt, mit ſeiner Truppe bereits ganz annehmbare darſtelleriſche und finanzielle Erfolge er⸗ zielt hat. Auch eine derartige Volksbühne mit einem volksthümlichen Repertoire, eine Bühne, die mit kleinen Verhältniſſen zu rechnen hat— und für den kleinen Mann berechnet iſt, hat in einer großen Stadi wie Mannheim ihre Berechtigung, und wenn ſie im richtigen Sinn geleitet wird, auch ihren Werth. Dort tritt die Kunſt in beſcheidenem Gewand auf, denn es ſind nur ſehr beſchränkte Mittel, die ihr zur Ver⸗ fügung ſtehen. Aber der geräumige Koloſſeumsſaal in der Neckarvor⸗ ſtadt, wo die Truppe des Herrn Kerſebaum ihr Heim aufgeſchlagen 25 hat und wo ſich ein aufmerkſames Publikum beim Bier und der Cigarre leit dramatiſch unterhalten und wohl auch belehren läßt, amüſiren, aber Ne von einer packenden Dichtung feſſeln und ergreifen läßt, mgcht mit— 5 ſeiner kleinen, aber für dieſe Bedürfniſſe ganz praktiſch ausgeſtatteten dar Bühne einen recht freundlichen Eindruck. Der Wumſch, dieſes Vor⸗ ſtadttheater und ſeine Leiſtungen, ferner die Bühnenwirkung des„Barte!l Ga Turaſer“ auf dieſes Publikum kennen zu lernen, führte mich geſtern kin Abend in das Neckarvorſtadttheater, wo ſich auch verſchiedene Stamm⸗ kt gäſte des Hoftheaters erwartungsvoll eingefunden hatten. Der ge⸗ 8 wiſſenhafte Referent, der ſich ſonſt im Allgemeinen nur mit den Dar⸗ bietungen des großen Hauſes am Schillerplatze befaßt, kann auch einmal über eine Aufführung in dem kleinen Hauſe am Meßplatze berichten, zumal ihm jenes infolge ſeines ziemlich eintönigen Spielplans zu einem Bericht über dieſes die längſt erwünſchte Gelegenheit und den erforber⸗ lichen Raum an dieſer Stelle verſchafft. Es ſind hier natürlich nicht die Anſprüche und Erwartungen angebracht zu denen eine größere Bühne Berechtigung gibt, aber wenn man den enkſprechenden Maß⸗ ſtab anlegt, ſo darf man wohl ſagen, daß die Leiſtun en der Kerſe⸗ baum'ſchen Truppe geſtern einen ganz günſtigen Eindruck gemacht haben, vor Allem den Eindruck ehrlichen Wollens und fleißigen Strebens. Es ſind natürlich keine Hofſchauſpieler, aber ganz tüchtige daß das Geſchenk ihres Herrn Gemahls 200,000 Fr. koſtete. Ein ſo koftbares Geſchenk kann ſie nicht annehmen, und wie ſie das Halsband eingehender betrachtet, erſcheint es ihr trotz ſeiner Schönheit auch zu theuer berechnet. Raſch entſchloſſen wirft ſie ſich in ihr Coupee und fährt mit dem Schmuck zu F. Mit ihrer amerikaniſchen Aufrichtig⸗ keit ſetzt die Gräfin de Caſtellane, geb. Gould, dem Firmeninhaber ihre Meinung auseinander. Herr F. beſieht ſich ſchweigend das Hals⸗ band. Die Gräfin wird heftig und erklärt:„Ich glaube nicht, daß Sie von meinem Manne ſobald Bezahlung erhullen und ich—“ Der Juwelier entgegnet höflich, daß das eine Sache ſei, die ausſchließlich den Herrn Grafen und ihn anginge.„Schon gut“, ruft die Gräfin und fährt entrüſtet weiter, aber nicht nach Hauſe, ſondern in ein anderes Juweliergeſchäft. Bald darauf kehrt ſie zu F. zurück.„Sie haben meinen Gakten betrogen!“ ſtürmt ſie in den Laden.„Das Hals⸗ band iſt 100,000 Fr. werth, die Hälfte von dem, was Sie ihm be⸗ rechneten.“ Darauf verläßt Herrn F. die Geduld. Haſtig entgegnet er:„Sie wären im Rechte, Frau Gräfin, wenn Sie nicht hier nur die Hälfte des Halsbandes hätten. Es hatte vier Reihen, als ich es zu 200,000 Francs verkaufte!“ Seit dieſem Tage haben der Herr Graf und die Frau Gräfin nur wenige Worte mit einander gewechſelt. — Theueres Nachtquartier eines Bayernkönigs. Als der bayeriſche König Maximilian Joſef I. zu dem großen Fürſtenkongreß nach Wfen reiſte, mußte er unterwegs auch in Lambach Nachtquartier nehmen. Der König und ſeine Begleiter verzehrten nur wenig, trotz⸗ dem aber forderte der Wirth, als am anderen Morgen von ihm die Rechnung verlangt wurde, nicht weniger als 1500 Gulden.„Das iſt ja entſetzlich theuer!“ ſagte der Kammerfourier Boshardt und ſetzte hinzu:„Das getraue ich mir gar nicht dem Könige zu melden!“ Der Wirth zuckte verlegen die Achſeln antwortete aber:„Mir iſt's nicht möglich, billiger zu ſein!“ Der Kammerfourier ging zum König und machte dort ſeinem Aerger Luft über die Unverſchämkheit des Wirthes. Der König aber lachte ünd ſagte:„Was kümmert's Dich, Du zahlſt die Forderung und damit Punktum.“ Alſo geſchah es und dann ging die Reiſe weiter. Auf der Rückreiſe von Wien kann man wieder durch Lambach und auf ausdrücklichen Befehl des Königs wurde wieder bei demfelben Wirthe Herberge genommen, trotzdem der Kammer⸗ Nachzuſehen iſt] Vorſtadtſchauſpieler die ſelbſt ein Stück wie den„Bartel Turaſere, olz⸗ oder Steinſplitterchen, der eine ganze Reihe wichtiger Rollen enthält, wirkungsvoll wiederzu⸗ an geben vermögen. In den Hauptrollen traten uns verſchiedene ſorg als fourier die theure Zeche auf der Hinreiſe dem König ins Gedächtniß gerufen hatte. Das Gefolge, dem die Geſchichte auch bekannt geworden 9 war, ließ es ſich nun aber im Hinblick auf die zu erwartende hobhe m Rechnung tüchtig ſchmecken und auftragen, was Küche und Keller ver⸗ ö mochte, um den übermäßigen Profit des Wirthes möglichſt zu ver⸗ 50 ringern. Bis ſpät in die Nacht hinein wurde geſpeiſt und pokulirt E Am anderen Morgen fragte der Kammerfourier wieviel der König zu 85 bezahlen habe.„Nichts!“ lautete die Antwort des Wirthes.„Der 5 König von Bayern wird bei Euch nicht umſonſt logiren wollen und ſich nichts ſchenken laſſen!“ bemerkte darauf der Kammerfourier, der Wirth aber ſagte:„Dem mag ſein wie ihm wolle, diesmal nehme ich aber nichts!“ Der Wirth beharrte auch auf ſeinem Willen und alles Zureden nützte nichts. Da ljef der Kammerfourier zu ſeinem Herrn und berichtete die ſeltſame Sache. Max Joſef erſtaunte nicht wenig, konnte ſich die Geſchichte auch nicht zuſammenreimen und befahl ſchließ⸗ lich, den Wirth zu ihm zu ſchicken. Dieſer kam und wiederholte auf die Frage des Königs, was er ſchuldig ſei:„Nichts!“ Als aber der König ſich über dieſe Antwort ungehalten zeigte, that der Wirth einen Fußfall. Der Monarch hob den Mann auf und dieſer ſprach ſchüch⸗ tern:„Eure Majeſtät bite ich fußfällig um Verzeihung. Jüngſt, als Allerhöchſtdieſelben mir die Gnade der Einkehr ſchenkten, war ich in Gefahr, in Schuldhaft zu kommen. 1500 Gulden konnten mich retten. Ich verlangte und erhielt ſie wodurch ich vom Ruin gerettet wurde. 2 Nun will ich nicht nochmals die Gnade Eurer Majeſtät mißbrauchen. Ich ſollte eigentlich noch etwas herausbezahlen, aber eben derwegen 6E koſtet diesmal die Zeche nichts!“ Max Joſef antwortete:„Es freut 5 mich ſehr, wenn ich Dir geholfen habe aus dem Gröbſten, aber ge⸗ de ſchenkt mag ich von leinem Wirthe eine Zeche, darum werde ich Dir noch einmal 1500 Gulden auszahlen laſſen, damit die Hülfe dauernd iſt, aber das ſage ich Dir, daß Du mir hinfüro keinen Bahern mehr ſchnürſt!“ Der Wirth war es zufrieden, ſeine Kollegen von heute aber werden denken, nachdem ſie vorſtehendes Hiſtörchen geleſen:„Im Zeichen des Verkehrß kommen leider ſolche ſchöne Dinge nicht mehr vor!“ erbaeeeeeenr eeer ürncrn, Mennzeim, 20. Janusr⸗ General Anzeiger⸗ 5. Seite. kinig ausgearbeifefe Leiſtungen enkgegen. Da das Skicck jedenfals och mehrfach auf dieſer ne wiederholt werden wird, ſo laſſen die Peiteren Aufführungen noch manche Verbeſſerungen in der Wiedergabe kinzelner Rollen und im Zuſammenſpiel erwarten. Die große Scene ber ſtreikenden Arbeiter im zweiten Akt wurde beſonders lebendig dar⸗ eſtellt. Die Aufführung arbeitet zwar theilweiſe mit primitiven ikteln, aber ſie kann durchaus ernſt genommen werden. Das Stück ſelbſt und ſein litterariſcher Werth iſt den Freunden loderner Dichtung bekannt, ſeine ſtarke theatraliſche Wirkung, die ugſt auf großen Bühnen erprobt wurde, trat auch bei dieſer Auf⸗ lihrung zu Tage. Die realiſtiſchen Bilder aus dem Arbeiterleben, es enthält, die lebendige Schilderung der Gewiſſensqualen des laven Arbeiters, der um des leidigen Geldes willen zu einem Meineid etrieben wird, die intereſſante Zeichnung der übrigen Charaktere— s Alles wird gehoben durch eine im Sinn des älteren Dramas pannende Handlung. Langmanns Werk iſt ein Erſtlingsdrama, und hat auch manche Schwächen, aber die Vorzüge überwiegen. Es hat auch manche Rühreffekte, namentlich im dritten Akt, aber eigentlich für ein Vorſtadtpublikum nicht genug davon. Ein ſolches Publikum perlangt hauptſächlich nach dramatiſirten Kolportageromanen oder derben Poſſen. Daß ihm die Direktion des Koloſſeumtheaters mit dem n„Bartel Turaſer“ ein ernſtes und ein modernes Stück vorzuſetzen wagte, berdient Anerkennung und Unterſtützung. Unſer Hoftheater hat ſich c0 leider dieſes Stück entgehen laſſen, das es in ſeinen Hauptfiguren, — beſonders aber in der Titelrolle vortrefflich hätte beſetzen können und 0 egen das keinerlei Bedenken vorliegen. Wir müſſen uns daher dies rd Nehaterbrome drüben im Koloſſeumsſaal anſehen. Ob wir wohl für n andere moderne Stücke dieſelbe Exkurſion zur billigeren Konkurrenz 0 machen müſſen? Zu fürchten braucht allerdings das Hoftheater dieſe (kfleine Konkurrenz borläufig noch nicht, denn gegen das ſtärkſte Zug⸗ fe zück der Vorſtadtbühne, den„Kapitän Dreyfus“, kann die Schillerbühne 1 mer noch— Blumenthal ſei Lob und Dank— ihren höchſten 35 kumpf, das„weiße Rößl“, ausſpielen. Und für den, ſchlimmſten n othfalk ſteht ein Cyklus der hier ſo beliebten Dreyer ſchen Jung⸗ n⸗ eſellenſtücke in Reſerve. Kolliſionen beider Spielpläne ſind ſchwerlich ich zzu befürchten; Hier„Hofgunſt“ und„Aſchenbrödel“, dort„Bartel IEuraſer“. Alſo vorläufig keine Furcht! Aber die Konkurrenz iſt da! m. es lebe die Konkurrenz! Dr. W. en Lula Gmeiner Lieder⸗Aßend. Die durch die in letzter Stunde ie ingetretene Heiſerkeit der Künſtlerin am 13. d. Mts. unmöglich opHgewordene Verayſtaltung findet nunmehr beſtimmt am Mittwoch, eg deu 1. Februar d. Js. Abends ½8 Uhr, im Caſino⸗Saale ſtatt. 115 Vogls Oper„Der Fremdling“ Inbetreff unſerer geſtrigen in Notiz iſt zu bemerken, daß die Erſtaufführung im Münchener Hof⸗ ep und Nationaltheater ſtattfindet. In Baden⸗Baden wurde vor einigen Tagen einer der wich⸗ 1 kaſten archäologiſchen Funde gemacht, welche ſeit zehn Jahren dort vor⸗ 35 delommen ſind. Es iſt dies ein antiker Votiv⸗Altar, gefunden am zmerplatz im Kanalgraben zwiſchen den beiden Ecken vom Friedrichs⸗ Auguftabad in einer Tiefe von cirea zwei Metern. Das Poſtament 26—27 Centimeter groß, ohne Aufſatz und 60 Centimeter hoch. 48 Ganze iſt aus graugrünem Kohl/ ſandſtein gearbeitet und profilirt, tle Inſchrift aber ſehr beſchädigt. Was bei flüchtiger Unterſuchung 1r gefähr feſtgeſtellt werden kann, ſind ſechs Zeilen, laut welchen 15„wahrſcheinlich milifäriſcher Stifter(Centurio), vielleicht einem 175 kitergeſchwader angehörend, dieſen Stein zu Ehren ſeines göttlichen ſch liſerhauſes weihte. 909 Ein ſeltenes Jubfläum kann der Altmeiſter der Landſchafts⸗ zit d Marinemalerei, Profeſſor Dr. Andreas Achenbach in Düſſeldorf, 5 dieſem Jahre begehen. Es ſind jetzt 50 Jahre, daß der Künſtler 155 im Miigliede der königl. Akademie der Künſte gewählt wurde. Er 1050 nd damals im Alter von 34 Jahren. Ein gleichartiger Jubilar iſt pe Weimarer Geſchichtsmaler Profeſſor( Friedrich Marterſteig, deſſen 15 ahl ebenfalls 1849 erfolgte. Beide Künſtler ſind die Senioren unter 5 auswärtigen Mitgliedern der Akademie. —* Anna Führing, die hochgeſchätzte Bühnenkünſtlerin, auch in 81 Mannheim bekannt von ihrer Wirkſamkeit als Heroine am hieſigen 1 Theater, liegt ſchon ſeit drei Wochen, bedenklich erkrankt darnieder 25 mit der betrübenden Ausſicht, noch lange nicht aufſtehen zu dürfen. 15 Sie hat die bereits abgeſchloſſenen Gaſtſpiele daher rückgängig machen 855 5 ſer da bis zur gewünſchlen Erholung es leider noch lange dauern rfte. Sermann Sudermann fühlt ſic noch immer nicht geſund 17 leitet aber troßzdem täglich die Probez zu ſeinem Schauſpiel„Die drei 1it Reiherfedern“, deren Erſtaufführung bekanntlich im Deutſchen Theater en am Samſtag ſtattfindet. Wie groß der Zudrang zu dieſer iſt, geht 50 baraus hervor, daß für ſie ca. 18 000 Vorbeſtellungen einliefen. tel Der Zwiſchenaktspächter. Nachdem die Thegter bereits die Garderobe, die Neſtauralion und was noch Alles vermiethet haben, iſt mnein Theaterdirektor in Charleroi auf die Idee gekommen, ſeine Zwiſchen⸗ 90 kte zu verpachten. Es hat ſich ein Unternehmer gefunden, der ſich das ler echt erworben hat, in den Zwiſchenakten durch einen dramatiſch 0 ud muſikaliſch begabten Ausrufer die Adreſſen und Reklamen der 8 aufleule und Gewerbetreibenden von Charleroi und Umgegend an⸗ en Preiſen zu laſſen. Die komiſchen Einfälle, mit denen der Ausrufer em ie Ankündigungen begleitet, haben ſchon ſo viel Anklang gefunden, faß der Unternehmer den Preis für eine Minute Anpreiſung bereits ch. erdoppeln konnte. Das Liszt⸗Denkmal⸗Komitee, das ſich die Errichtung eines rbigen Denkmals für Franz Liszt in den Parkanlagen zunächſt 9 em Liszt⸗Mufcum in Weſmar zur Aufgabe gemacht hat, ſchreibt zur Erlangung von Entwürfen für dieſes Denkmal einen Wettbewerb ſen Kus, an welchem alle Künſtler Deutſchlands und Oeſterreich⸗Ungarns iee Ftheilnehmen können. Der Protektor, der Großherzog von Sachſen⸗ „Weimar, behäft ſich vor, auch Künſtler anderer Länder zur Theilnahme zu: an dieſem Wetlbewerb einzuladen. Als erſter Preis ſind 2000«, rg: als zweiter 1000 und als bdritter 500& ausgeſetzt. Im Dresdener Opernhauſe wurde das bereits 1865 in uß Weimar aufgeführte lyriſche Drama„Der Cid“, Dichtung mit Muſik bon Peier Cornelius, zum erſten Male gegeben. Trotz der dürftigen, obe monotonen Handlung erzielte das muſtkaliſch ſehr bedeutende Werk, er“ zumal es durch ſzeniſche Umſtellungen und Kürzungen ſehr gewonnen er“ hatte, bei glänzender Aufführung unter Schuchs Leſtung einen großen irk Erfolg. Von den Darſtellern machlen ſich Fräulein Malten und Herr Scheidemantel ſehr berbient. Auch das Mannheimer Theater bereitet 1 bekanntlich das Werk vor. 5 Das angebliche Grab des Romulns. Wie vorauszuſehen ich 2. hat ſich die in alle Welt hinaustelegraphirte Nachricht von der les indung des Grabes des Romulus bei näherem Zuſehen ſofort als 21 altbar erwieſen. Jeder Kenner der römiſchen Geſchichte wußte ja i uvornherein, daß es ein Grab des Romulus nicht geben könne, 5• il die Römet nicht wußten, was aus dem Leichnam des Begründers uf er Stadt geworden ſei. Die elf Quadratmeter große, ſchwarz ge⸗ eh aſterte Stelle, die Ingenieur Boni für das Grab des Romulus hielt, Überhaupt kein Grab, vielmehr erhob ſich auf dieſer Stelle ein Altar, 5 n dem noch Reſte gefunden wurden. Ingenieur Boni hat ſich aber l13 üurch ſeinen groben Irrthum nicht entmukhigen laſſen, ſondern ſogleich in n neues„Grab“ enſdeckt, diesmal das Grab des Julius Caeſar. Die Ausgrabungen auf dem Forum erwecken begreiflicher Weiſe in Rom 55 gallgemeines und lebhaftes Intereſſe. Das deutſche archäologiſche n. Inſtitut hal den Wunſch ausgeſprochen, die Ausgrabungen möchten auch 50 auf das Trofansforum und das Forum Cäſaris ausgedehnt werden. 11 Ein engliſcher Allherthumsfreund ſoll ſich bereit erklärt haben, die 155 Koſten der Ausgrabungen zu decken, unter der Vorgusſetzung, daß mit ie der Ueberwachung der Arbeiten eine internationale Kommiſſion von nd Archäologen betraut werde. hr—— ite 7 13 Neneſie Nachrichten und Felegramme. Befin, 20. Jan. Im Namen von Kölner Gewerbe⸗ kbenden und weſtdeutſchen Intereſſenten werden die Herren lollwerk und van der Zypen aus Köln morgen dem Reichs⸗ eine Eingabe borlegen, in der die mit den beſtehenden amerikaniſchen Regierung gegen die deutſche Einfuhr beſprochen werden und um Abhülfe gebeten wird. Wien, 19. Jan. Eine Kundgebung der Vereinigung des verfafſungstreuen Großgrundbeſitzes erkl daß die Vereini⸗ gung in ihrer Schlußſitzung die Ni et eit einer gemein⸗ ſamen Feſtſtellung bezüglich er Intereſſen der Deut⸗ ſchen Oeſterreichs im Sinne der geſtrigen Beſprechungen an⸗ erkennt. Die deutſche Fortſchrittspartei gibt bekannt, daß ſie ebenfalls den Entſchließungen der Parteivorſtände der Linken beitrete.— Eine geſtern Abend ausgegebene Kundgebung be⸗ ſtätigt die Meldung über eine Einigung der Obmänner der deutſchen Oppoſitionsparteien. Es heißt darin, daß es dringend nothwendig ſei, gemeinſam die nationalen und politiſchen Forde⸗ rungen der Deutſchen aufzuſtellen und zu vertreten. Die Be⸗ rathungen ſollen fortgeſetzt werden. Den Blättern zu Folge hob die Bezirkshauptmannſchaft von Neutitſchein in Mähren den Gemeinderathsbeſchluß auf, worin der Gemeinderath dem Abgeordneten Dr. Menger für die Ablehnung des Ordens der eiſernen Krone Dank und An⸗ erkennung ausſprach. Der Gemeinderath legte“ beim Mini⸗ ſterium Beſchwerde ein. Lauſanne, 19. Jan. Das Bundesgericht wies mit Einſtimmugkeit den Anſpruch der Zentralbahn ab, der dahin geht, die Zinſen der konſolidirten Anleihe auf Konto der Be⸗ triebsausgaben zu ſetzen und den Bund zu verpflichten, die Obligationsſchuld zu übernehmen. Paris, 19. Jan. Eſterhazy iſt wirklich geſtern Abend 11,20 Uhr am Nordbahnhof angekommen. Einige Polizei⸗ agenten und einige Journaliſten erwarteten ihn. Sie erkannten ihn ſofort, obgleich er ſich einen Vollbart hat wachſen laſſen. Er nahm eine Droſchke und entfernte ſich in unbekannter Richtung. Eſterhazy weigerte ſich, auf die Fragen der Journaliſten zu ant,⸗ worten. Man ſagt, er ſehe ſehr niedergeſchlagen und bedeutend gealtert aus.— Die„Libre Parole“ veröffentlicht ein Ver⸗ gegen Reinach geladenen Perſonen. Aus der großen Zahl ſind folgende Namen hervorzuheben: Zadok Kahn, Großrabbiner von Frankreich, die Generäle Thomaſſin, Duchesne, Renouard, ferner Cavaignac, Rochefort, Lebrun⸗Renault, der Senator Le Pre⸗ voſt de Launay, die drei Mitglieder der Akademie Lemaitre, Coppée und Brunetisre, Paul Deéroulede, der metz und Graf de Mun, General Chanoine, ſowie die Schreib⸗ ſachverſtändigen Belhomme, Varinard und Conard. Paris, 18. Jan. Im Senat griff Chamaillard die Juden an und erklärte, daß ein Eingreifen des Juſtizminiſters nothwendig ſei, um den Kaſſationshof zu zwingen, ſeine Entſcheidung zu treffen. Er beantragt, daß der Juſtizminiſter dieſe Frage ſofort zum Abſchluß bringe, da ſte ſchon ſeit drei Wochen hätte entſchieden ſein ſollen. Der Bonapartiſt Le Provoſt de Launahy greift ſodann die Kaſſations⸗ kammer an. Fabre erwidert, es ſei Zeit, daß der Geſchichte ein Ende gemacht werde. Dupuy entgegnet, bie Angelegenheit würde nicht zu Ende kommen, wenn fortwährend interpellirt würde. Juſtigzminiſter Le Bret erklärt: Ich werde weiterhin Alles thun, der Juſtiz ihren Lauf zu laſſen und die Trennung der Gewalten durchzuführen.(Leb⸗ hafter Beifall.) Die Regierung acceptirt die Tagesordnung Bernard, die die Erklärungen der Regierung billigt und die Trennung der Ge⸗ walten anerkennt. Dieſe Tagesordnung wird angenommen, und zwar mit 212 gegen 28 Stimmen. Hier verlautet, geſtern habe in London eine Unterredung zwiſchen Lord Salisbury und dem franzöſiſchen Botſchafter in London Cam⸗ bon ſtattgefunden, andererſeits ſei geſtern der engliſche Botſchafter in Paris vom Miiniſter des Aeußern, Delegſſs empfangen worden. Dieſe zweifache Unterredung habe jedoch keinerlei Anhalt für die Aenderung der Lage ergeben, die nach wie vor der Regierung zu ernſten Beſorgniſſen Anlaß gebe. „Petersburg, 19. Jan. Der Marineminiſter beſchloß, den Bau eines Kreuzers erſter Klaſſe mit 6250 Tons Waſſerverdrängung der Schiffswerft„Vulkan“⸗Stettin, und den Bau zweier Torvedoboote der Schichauſchen Werft in Elbing zu übertragen. Die Koſten für den Kreuzer ſind auf über 4 Millionen Rubel feſtgeſetzt worden, Madrid, 19. Januar. Eine Depeſche des Generals Rios meldet, die Lage bei Manilla ſei unverändert, dagegen mache der Aufſtand auf Mindango große Fortſchrütte. Die Muſelmanen prebigen den heiligen Krieg. Die Infel Zebu befindet ſich in vollem Aufſtande. Wolverhampfton, 19. Jan. Chamberlain hielt geſtern hier eine Rede, in der er ſich gegen die„Klein⸗England⸗Partei“ mit ſtatiſtiſchen Zahlen wandte, aus denen hervorgehe, daß der Handel der Flagge folge. Der Faſchodafall ſei jetzt erledigt. Es ſei zu hoffen, daß die Stellung Englands im ganzen Nilthal künftighin unanfechtbar ſein werde. Beſeitigt ſeien auch andere Dinge, die Erregung in Frankreich verurſachten, ſo die Niger⸗ frage und die franzöſiſche Forderung auf Ausdehnung der Niederlaſſung in Shanghai. Er freue ſich über die Erklärungen einflußreicher franzöſiſcher Staatsmänner und Zeitungen, die darauf dringen, daß die Gelegenheit ergriffen werde, die übri⸗ gen Fragen, die Anlaß zu Reibungen geben könnten, in freund⸗ ſchaftlicher Weiſe zu erledigen. So lange dieſer Wunſch bei dem franzöſiſchen Volk und der Regierung beſtehe, komme ihm das engliſche Volk mehr als auf dem halben Wege entgegen. Die Behauptungen eines Theiles der franzöſiſchen Preſſe ſeien falſch, daß England kriegsbegierig ſei. England haſſe den Krieg, aber zwei Fragen, betreffend Madagaskar und Neufundland, ſeien noch unerledigt. Was Madagaskar betreffe, ſo habe die engliſche Regierung die Anſicht, daß hier ein Treubruch vorliege. Die feierlichſten Verpflichtungen ſeien ignorirt und mißachtet worden. England ſei um ſeine Vertragsrechte gebracht worden. Der engliſche Handel habe beträchtlichen Schaden erlitten. So lange dieſe Frage nicht geregelt ſei, bleibe ein tiefer Verdruß bei dem engliſchen Volke beſtehen. Die Regierung hoffe und glaube, daß die Frage in einer für beide Länder anehmbaren Weiſe ihre Erledigung finden werde. Was die Thatſachen betreffend Neufundland angehe, ſo böten dieſe ein typiſches Beiſpiel einer koshaften Politik, die augenſcheinlich darauf hinausgehe, größt⸗ möglichſten Aerger und Schaden für den Andern mit möglichſt geringen Vortheilen für den Urheber zu verbinden. England wünſche keineswegs die Aufhebung des Utrechter Friedens; nur ſollten die nach ihm beanſpruchten Rechte Frankreichs einer ge⸗ nauen Auslegung unterzogen, aber nicht zum Schaden Englands ausgedehnt und mißbraucht werden. Dieſe Rechte ſollen einer gehörigen Durchſicht unterworfen werden. Wenn Frankreich glaube, daß ſie Werth für Frankreich beſitzen, ſo ſei England willens, die Quelle der Erregung zu beſeitigen und hereit, eine Aufhebung der Rechte durch Gewährung einer billigen Ent⸗ ſchädigung zu vereinbaren.— In Chamberlains Rede iſt noch folgende Stelle bemerkenswerth: Er glaube, daß die Annahme einer Politik der offenen Thür in den deutſchen Kolonieen zu deren Gedeihen beitragen werde. England werde die Ausdehnung dieſer Kolonieen ohne Eiferſucht betrachten und die Mitwirkung Deutſchlands und der Bexeinigten Staaten begrüßen. Er glaube, zeichniß der von der Frau Henry als Zeugen in ihrem Prozeß Forſchungs⸗ Verktägen in Biderſpruch ſtehenden neueſten Maßregeln der England könne, ahne alzu fängufniſch Ju ſein, ſich auf deren Zuſtimmung und Mitwirkung bei ſeinen Bemühungen verlaſſen, eine allgemeine Annahme der Grundſätze herbeizuführen, denen es ſelbſt ſo hohe Wichtigkeit beilege. Mäffaua, 19. Jan. Die Nachricht, daß ein Friedenspertraſ zwiſchen Ras Makonnen und Ras Mangaſchg abgeſchloſſen ſei, wirh beſtätigt. Die einzelnen Bedingungen des Vextrages ſind noch un bekaunt, doch ſcheint es ſicher, daß die Herrſchafk über Tigre au Ras Makonnen übergehen wird. New⸗Pork, 19. Jan. Die Blätler veröffentlicher anſcheinend ſtark gefärbte Meldungen aus London, die angeb⸗ liche deutſche Uebergriffe auf Sumoa ſchildern. Die„Tribune“ enthält einen zweifellos inſpirirten Atikel, in dem es heißt ⸗ die Abänderung des Samoav'rtrags ſei wünſchens werth, in⸗ deſſen dürfte Deutſchland nicht den ausſchließlichen Beſitz er⸗ langen. Das Kriegsſchiff„Philadelphia“ wurde nach Samoa dirigirt.(Frkf. Ztg. Waſhington, 19. Jan. Das Kriegsgericht, vor das der Generalkommiffar für die Armeeverpflegung, Egan, geſtellt werden ſoll, wird am 25. oder bald darauf hier zufammentreten. Den Vor⸗ ſitz wird General Merrit führen. Waſhington, 19. Januar. Der Senat lehnte in der fortge⸗ ſetzten Berathung der Niearagua⸗Kanal⸗Bill den Zuſatzantrag Gears ab, demzufolge der Präſident ermächtigt werden ſöllte, von Coſtarieg und Niearagug das Wegerecht zu kaufen, wodurch der fernere Bau des Kanals den Unionſtäaten geſichert werden ſollte. * 0 (Privat⸗ Telegramme des„General ⸗ Auzeigers.)“ „Paris, 20. Jan. Der Vertreter Piequarts vor dem Kaſſationshofe theilte einem Interviewer mit, die Affalre der Re⸗ gelung der Gerichtskompetenzen ſei vertagt worden, weil die Ver⸗ nehmung Eſterhazys für dieſelbe von großer Bedeutung ſei. Der „Gaulois“ behauptel, die Regierung würe genöthigt, ſich den Anträgen anzuſchließen, wonach die Reviſionsfrage den vereinigten sKammern des Kaſſotionshofes überwieſen werden ſoll. Paris, 20. Jan. Die„Liga patrie frangaise“, die ſich hier gebildet hat, um eine Beruhigung der Gemüther herbei⸗ zuführen, hielt geſtern ihre erſte Sitzung ab, der zirka 1500 Per⸗ ſonen beiwohnten. U. A. waren Cavaignac und mehrere andere franzöſiſche Akademiler erſchienen. Jules Lemeder hielt eine Rede, in Gelcher er die Reviſion der Zuſammenſetzung des Kaſ⸗ ſationshofes verlangte, denn der Verdacht, welcher auf der Kri⸗ minalkammer laſte, werde einer Beruhigung der Gemüther im Wege ſein, Lemeder ſtellte als Programm der Liga die Förde⸗ reiſende Bonvalot, die Abgeordneten de Laſies, Dujardin⸗Beau⸗ rung der Liebe zum Vaterlande, die Einigung aller Franzoſen und die Bildung von Ortsgruppen auf. Mit dem Rufe:„Es lebs Frankreich!“ ging die Verſammlung auseinander. Coursblatt der Maunheimer Börſe(Produkten⸗Börſe) nom 19. Jan. Weizen pfälz. alter—.——18.25 J Hafer, bad. 15.25—15.75 „ norddeutſcher—.——18.25„ ruſſiſcher 15.50—16.75 „ kuſſ. Azima 18.50—19.50„norddeutſcher—.——.— „ Theodoſta 19.75 20.50„württemb. Alp 16.——16.25 „ Saponska 18.75—19,25„ amerik, weißer „ Girka 18.25—19.25 Mais amer. Mixed———11.74 „ Spring 17.75—18.—„ Donau—.——.— „ rumäniſcher 18.50—19.50„ La Plata—.—11.75 „ am. Winter 18.25—18.50 Kohlreps, d. neuer 24.50—25.— „ Chicago II—.——18.25„ ungar——— ᷑P „ Manikoba1—.———.— Wicken—.—16.5f „ Walla Walla 18.——18.25 Kleeſamen deutſch. 1 100.—195.— „ Kanſas II 17.75—18.— 75„ II 80.——90.— „ Caliſornier-——.„ amerik. 75.——90.— „ La Plata—.—18.—„ neuerPfälzer—.———. Kernen—.—18.—„ Luzerne 85.——86.— Roggen, pfälz. 16.25—16.50„ Provene. 116.—125.— „ ruſſiſcher 16.50—16,75„GEſparſette 27.——28. „ rumäniſcher—-. Leinbl mit Faß—41 „ norddeutſcher—.—.— Rüböl„„—.—57.K „ amerik,—.——.—„ bei Waggon—.——55,5“ Gerſte, hierländ. 17.——17.50 Petroleum Faß ſi. „ Pfälzer 17.75—18.25 mit 20% Tara—.——29 „ Ungariſche—.———.— Petrol. Waggons—.——22.8f Futter—.——12.50 Rohſprit, verſteuert—.— 114 Gerſte rum. Meag,—.——.—][9oer do. unverſt.—.——28.— lienmehl I. Nr. 00 0 1 2 8 4 Welienmes 20.50 S0 ö50 II.56 2,50 20.50 Roggenmehl Nr. 0) 28.— 1) 23.—. Weizen, Roggen und Gerſte unverändert, Mais ruhig. Wetreide. Mannheim, 19, Jan. Die Stimmung war feſter. Dff amerftaniſchen Forderungen waren unverändert, während ga Platg bei inappem Angebot etwas höhere Forderungen ſtellt. Preiſe pes Tonne gik Rotterdam: Saxonska M. 144—150, Südruſſiſcher Weizen M. 184—150, Kanſas M. 181—188, Redwinter M. 189—140, Mil⸗ wauke M. 134. Neuer La Plata tagque M. 134—135. Rufſiſcher Roggen M. 120, Weſtern⸗Roggen M. 124. Mais mixed Mk. 6g, Oa Plata⸗Mais M. 88. uttergerſte M. 96. Weißer amerik. Hafen 15 124 Rufſiſcher Mittelhafer M. 118—121, Prima ruſſiſcher Haſen 124—136, Fraukfurter Eſſekteu⸗Soeietät vom 19. Jan, Oeſterreich. Kreditaktien 226, Diskonto⸗Kommandit 199.10, Darmſtädter Banz 154.90, Nationalbank 149.50. 3proz. Portugieſen 24.00,%½ proz. ds⸗ 38.10, 8proz. Mexikaner 25.40, 5proz. do. III. amert 39 90, Gpro do. 99.50, Italiener 94.30, Türken C. 27.45, 1860er Looſe 149, 4½ proz, innere Argentinier 78.80, Oeſterr. Staatsbahn 154.20, Lom⸗ barden 30.40, Northern 80.20, Gotthard⸗Aktien 148,40, Schweizer Central 149.50, Schweizer Nordoſt 108.90, Schweizer Union 80.50. Jura⸗Simplon 90.10, Meridional 188.20, Eſchweiler 218.f70, Har⸗ pener 181, Hibernia 189.30, Laura 218 80, Oberſchleſ GEiſen 15g, Ungar. Elektr.⸗Aktien 147, Aſchersleben 151, Boeſen Aktien 158 50, Albert 127.70, Continent. Nürnbg. 140, Gelſenk, Gäßſtahl⸗Akt. 200,10, Frankfurter Elektr.⸗Aktien 186. Waſſerſtaudsuachrichten vom Motiat Januuar. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 15.18. 1718.19.29. Bemerkungen Konſtanz ⸗ 3,28 8,28 3,00 Walsbut„ 4,55 8,82 8,48 2,82 8,28 6,18. Hüningenn.54 8,70 3,81 3,22 8,17 Abbs. 6 U. Kehhll! 3,92 4,85.32 4,07 3,06 N. 6 U. Lauterburg 5,05 5,92 6,44 6,59 5,94 Abds. 8 u. Mazan 40 5,96 6,49 ,21 5,84 2 U. Germersheim 5,88 6,26.-P. 12 H. Manuheim 44,½0 5,58 6,28 6,78 6,90 6,53 Mgs. 7 U. Mainz 1,64 2,32 2,86 3,48 8,71 8,70.. 12 U. Bingen„ 3,%8 4ů,13 10 U. Raubb„ 2,56 349 4,25 4,800 5,24 2 N. Koblennʒ⸗ 4,85 5,6! 5,72 10 U. Köln 44,20 4,72 5,57 6,35 52 2 U. Ruhrort 4,81 5,95 6,85 6 U. vom Neckar: Maunhelm 4,80 5,86 6,346,86%0 18 Heilbroun„ 13.56 2,68 2,30 2,35 2,0 V. 7 U. 4 e 11 4 .56 Ruff, exlalg—.— 20. Frer Site— 4840* Della in de„ Enal. Soverelanes„ 20.40 86 Sammlung zu Gunſten des Balentin Will von Hemsbach. Transport 88 M. Von C. D. 5 M. M. Sbt., L. 8 je 10 D. 20 M. K. S. 1 M. 50 Pf., Ungen. 1 M. Zuſammen 118 M. 50 Pfg. N N Eutgegennahme von weiteren Gaben iſt ſtets gern bereit Die Exped. des General⸗Anzeigers. Generul⸗Anzeiprer. Amts⸗ und Kreis⸗Verkündigungsb ſtliche Amzeigen Hekauntmachung. Maul⸗ und Klauenſeuche betr. 11738 Nr. 6639 1. Auf der Marien⸗ öhe, Gemeinde Oſterburken 5 Adelsheim), iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen. Mannheim, 16. Januar 1899. Gr. Bezirksamt. v. Merhart. Gekanntmachung. Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche betr. 11728 No. 68421. Nachdem die Maul⸗ und wfee im Stalle des Landwirths Johann Zieher in Neckarhauſen wieder erloſchen iſt, werden die unterm 22. Dezember v. Is No. 866691 über die Gemeinde Neckarhauſen verhängten Sperrmaßregeln wleder aufgehoben Mannheim, 18. Januar 1899 Gr. Bezirksamt. v. Merhart. Ladung. No. 1269 1I. Der Auguſt Hetterer, geboren am 26. April 1872 zu Freiburgi/B. led. Bäcker zuletzt wohnhaft in Maunh im, Zt. unbekaunt wo, iſt beſchul⸗ 55 daß er im Laufe des Jahres 1898 als beurlaubter Reſerviſt der Infanterie ohne Erlaubniß ausgewandert ſei, Uebertretung gegen 9 360 Ziff. 3.⸗Str.⸗G.⸗B. Derſelbe wird auf Anordnung Des Großh. Amtsgerichts Abth. 8 dierſelbſt auf: Montag, 20. März 1899, VBormittags 8˙½, uhr vor das Gr. Schöffen gericht hier zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentſchuldigtem Aus⸗ Fleiben wird derſelbe auf Grund deinach 472 Abſ. 2unds Str.⸗⸗ Ordg. von dem Kgl b 5 hler aufgeſtellten Eu⸗ ärung vom 20. Dezember 1898 perurtheilt werden. 11705 Mannheim, 11. Januar 1899. Der Gerichtsſchreiber Großh. Am sgerichts: Walz. Hekauutmachung. Die Ergänzungs⸗ wahl der iſraelftiſchen Gemeindevertretung betr Bei der am is d. Mts. durch me Gemeindevertretung vorge⸗ nommenen Ergänzungswahl der Gemeindevertretung wurden die erren 11717 Dr. Sally Stern, Rechtsanwalt, Tulius Kraemer, aufmann, Dr. Sigmund Strauſt, Rechtsanwalt Ns zur nächſten regelmäßigen Erneuerungswahl der Gemeinde⸗ vertretung, 1. Januar 1902, Zewählt. Zndem wtr dieſes Wahlergeb⸗ 4 züß zur ſtenntniß der verehr⸗ ichen Gemeindemitglieder ingen, thellen wir zugleich daß die Wahlakten von eute an drei Tage auf unſerer anzlei F 1, 2, Vormitiags von 20—12 Uhr, zur Einſicht ofſen Kagen und etwaige Einſprachen r Beſchwerden gegen die gahl binnen acht T gen beim Synagogenrath oder beim Gr. Bezirksamt dahler mündlich u Protokoll oder ſchriftlich unter Zleichzeitiger Bezeichnung der eweismittel auzubringen ſind. Manuh im, 20 Januar 1899. Der Syna o eurath. Hitgenſchaftsverfrigtrung In Folge richterlicher Ver⸗ Pieng wird am 11610 enſtag, 21. Febrnar 1899, Machmittags ½ꝭ8 uhr auf dem Nathhauſe zu Mann⸗ m die nachbeſchtiebene Liegen⸗ aft des Adolf Wilguet, irth, z. Zt. Reiſender in Oppen⸗ Heim a. Rh., öffentlich zu Eigen⸗ um verſteigert. Der endgiltige uſchlag erfolgt, wenn der chätzungspreis erreicht wird. Die übrigaen binge können beim Unterzeich⸗ Reten eingeſehen—werden. Beſchreibung der Laiegenſchaft Das zweiſtöckige Anohnhaus Nahler Litera V 4 Nr. 4, ſammt Seiten⸗ und Querbau* und enſchaftlicher Zugehör!, im ße von 1 Ar 68 qm., Anſchlag 40,000% M. Bierzig tanſend Mark⸗ Mannheim, 18. Januar 18399. Der Bollſtreckuſigsbeamte“ Großh. Notar: Knecht. Gr. Bad. Staatss⸗ Eiſenbahnen. Der Unterzeichnete hat„die Kieferung von ungefähr 4 ebm eichen. Brückenſchmellen, 2 qm forlener, 6 oms ſtarker Gedeckflöcklinge und⸗ 180 Ifdm. eichener Lekiſten zur Befeſtigung der(etzteren zu vergeben. Lieferungsbedingunngen und olzverzeichniſſe können im Ge⸗ äftszimmer des Unterzeich⸗ neten eingeſehen, letztere auch egen Einſendung von 20 Pfg een werden. Angebote geuf die ganze oder theilweiſe Lieferung ſtuld ſpäte. ſtens 11724 Samſtag, 4. Februar d. J. Vormittags 10 uhr rtofret und mit entſprechender Klufſchriſt verſehen einzureichen. Heidelberg, 18. Januar 1899 Der Gr. Bahnban⸗ IJuſpector L. 1— 30 5 Kgl. Bezirk⸗ Bekauntmachung. Die Geltung der orts⸗ und be⸗ irkspolizeilichen Vorſchriften im tadttheil Neckarau beir. (20.) No. 5283. Mit Zuſtimmung des Stadtraths Mann⸗ heim und Genehmigung des Großhekzoglichen Herrn Landes⸗ kommiſſärs wird hierdurch beſtimmt was folgt: 1 Nachſtehende ortspoltzeiliche Vorſchriften fütr die Stadt Mann⸗ heim treten im Stadttheil Neckarau in Kraft: 1. Die ortspolizeiliche Vorſchrift betr. das polizeillche Melde⸗ weſen, vom 2. Oktober 1887 e 8. 1.— 2. Die ortspolizeiliche Vorſchrift betr. die Feſtſetzung der Polizei⸗ ſtunde, vom 31. Dezember 1864, Sammlung S. 8. 3. Die ortspolizeiliche Vorſchrift betr. das Mitbringen von Junden in öffentliche Lokale, vom 4. Auguſt 1885, Sammlung S. 8. 4. Die ortspolizeiliche Vorſchrift betr. die Sicherung von Auf⸗ zugsvorrichtungen, vom 28. November 1885, Sammlung S. 8. 5. Die ortspolizeiliche Vorſchrift betr. die Ordnung für die ſtädtiſche Badeanſtalt vom 3. Juni 1874, O. 10. 9. Die ortspolizeiliche Vorſchrift betr. die Aufſtellung und den Betrieb der Badeauſtalten im Rhein und Neckar, vom 27. Oktober 1889 mit Zuſatz vom 14. November 1893, Sammlung S. 10. 7. Die orispolizeiliche Vorſchrift betr. den Betrieb der Volks⸗ brauſebäder in Maunheim, vom 11 Juni 1891. Sammlung S. 13. 8. Die Viehhof⸗ und Viehmarktordnung für die Stadt Mann⸗ heim vom 31. Dezember 1891 mit Ergänzung bezw. Abänderung vom 23. April 1894 und 7. 1895 mit Ausnahme des§ 5, Sammlug S. 17. 9. Die ortspollzeiliche Vorſchrift v. 7. Dezember 1889, die Neuanlage von Privatſchlächtereien, Sammlung S. 21. 10. Die ortspolizeiliche Vorſchrift betr. die Einrichtung und Reinhaltung der Bierpreſſionen, vom 13. Jult 1887 nebſt Aus⸗ führungsbeſtimmungen vom 29. Oktober 1887 und Zuſatzbeſtim⸗ mung und Abänderung vom 9. März 1893, Sammlunz S. 25. 11. Die ortspolizeilſche Vorſchrift betr. den Verkehr mit Milch, vom 16. Dezember 1884, Sammlung S. 28 5 12. Die ortspolizeiliche Vorſchrift betr. den Schutz der Waſſer⸗ leitungen des ſtädtiſchen Waſſerwerks Mannheim, vom 29. Juli 1895. Sammlung S. 37. 13. Die Hausentwäſſerungsordnung(ortspol. Vorſchrift betr. den Anſchluß der bebauten Grundſtücke an die öffentlichen Kanäle der Stadt Mannheim) vom 11. Juli 1892, Sonderabdruck. 14. Die ortspoltzeiliche Vorſchrift betr. die Vorſichtsmaßregeln bei Gaseinrichtungen, vom 18. November 1877, Sammlung S. 45. 15 Die ortspolizeiliche Vorſchriſt betr. die Bebauung der ſtädtiſchen Bauplätze am und gegenüber(nördlich) der neuen Realſchule, vom 28. Otktober 1893, Sammlung S. 60. 16. Die ortspolizelliche Vorſchrift betr. den Betrieb der Pferde⸗ eiſenbahn, vom 8. April 1878 und 24. Januar 1889 nebſt Zuſatz vom 13. April 1392, Sammlung S. 92. 17. Die ortspolizeiliche Vorſchrift betr. den Schutz der öffent⸗ lichen Anlagen, vom 6. Auguſt 1890, Sammlung 95. 8 Die Schloßgartenordnung vom 27. April 1887, Samm⸗ ung S. 97. 19. Die ortspolizeiliche Vorſchrift betr. die Teraſſe des Waſſer⸗ thurms, vom 11. Auguſt 1890, Sammlung 98. 20. Die ortsvolizelliche Vorſchrift beir. das Schwemmen der Pferde im Neckar, vom 1. Auguſt 1881, Sammlung S. 9. 21. Die Fährordnung für den Betrieb der beiden von der Stadtgemelnde Mannheim unterhalb der Neckarbrücke errichteten über den Reckar, vom 3. März 1895, Samm⸗ ung S. 99. 22. Die Meßordnung vom 2. Juli 1895, Sammlung S. 101. 23 Die Ordnung für den Weihnachtsmarkt, vom 22. Bezember 1871, Sammlung S. 104 24. Die ortspolizelliche Vorſchrift betr. den Handel mit Brod, vom 5. Dezember 1874, Sammlung S. 114. 25. Die Verbrauchsſteuerordnung, als ortspolizeiliche Vorſchrift unterm 30. Januar 1894 für vollziehbar erklärt, Sammlung S. 115. 26. Die Dienſtmannsorbnung, vom 13. Juni 1886, Sammlung 123. 27. Die Droſchkenordnung, vom 7. Oktober 1891, Samm⸗ lung S. 1286. Bezüglich des Preiſes für die Fahrten zwiſchen dem ſeit⸗ herigen Stadtgebiet und dem Stadttheil Neckarau verbleibt es bei der bisherigen Tarifbeſtimmung unter II Z. 5 des Tarifs. 28. Die ortspolizeiliche Vorſchrift betk. den Omnibusbetrieb in der Stadt Mannheim, vom 21. April 1692, Sammlung S. 140. 29. Die ortspolizeiliche Vorſchrift betr. das Bermiethen von Nachen, vom 14. Auguſt 1851, Sammlung S. 148. 30. Die ortspolizeiliche Vorſchrift beir das Vermiethen von Schlafſtellen, vom 28. November 1674, Sammlung S. 151. 31. Die ortspolizeiliche Vorſchrift betr. die weltliche Feier der Sonn⸗ und Feſttage, vom 13. Oktober 1896, Nr. 82 des General⸗ anzeigers von 1896. 32. Die ortspolizeiliche Vorſchrift vom 3. Januar 1898 Rauch⸗ Verbot im Hoftheater hier betr., Generalanzeiger Nr. 10. 9 2. Nachſtehende ortspolzeiliche Vorſchriften für die Stadt Mann⸗ heim treten im Stadttheil Neckarau nicht in Kraft. 1. Die me d Vorſchrift betr. die Beleuchtung der Treppen, Fluren und Höfe bewohnter Gebäude, vom 21. April 1892, Sanmlung S. 9. 2. Die ortspolizeiliche Vorſchrift vom 1. Juni 1874 das Baden in öffentlichen Wäſſern betr., Sammlung S. 9. 3. Die Schlachthausordnung, vom ds. März 1879 nebſt Er⸗ gänzung und Abänderung vom 11. Mai 1882, vom 8. Februar 1884 und vom 25. Oktober 1889, Sammlung S. 14. 4. Die ortspolizeiliche Vorſchrift betr. die Fleiſchbeſchau und den Verkauf von Fleiſch auf den Fleiſch⸗ und Frelbänken, vom 20. Juni 1887, nebſt Ergänzung vom 7. Dezember 1889 und 11. Auguſt 1890, Sammlung S. 22(ogl. unten 8). 5. Die ortspolizeiliche Vorſchrift betr. die Verhütun Unglücksfällen bei Entleerung der Sammlung S. 30. 6. Die ortspo tzeiliche Vorſchrift, betr. die Entleerun Abtritt⸗ und Abfuhr des Jahalts derſelben und der Haushaltungsabfälle vom 16. Prärz 1881, nebſt Abänderung und Ergänzung vom 7. Jum 1888, vom 30. Auguſt 1889 und vom 14. Auguſt 1892, Sammlung S. 30. 7. Die ortspolizeiliche Vorſchrift betr. die Herſtellung der Ab⸗ tritte, Dunggruben und Pfuhllöcher, vom 30. April 1878 nebſt Ergänzung vom 6. März 1885, Sammlung S. 34. 8. Die Leichen⸗, Begräbniß⸗ und Friedhofordnung der chriſt⸗ lichen Bekenntniſſe, vom 30. Dezember 1877 nebſt Abänderung vom 16. Dezember 1890, Sammlung S. 39. 9. Die Leichen⸗, Begräbniß⸗ und Friedhofsordnun iſraelitiſche Gemeinde, vom 24. September 1884, nebſt Ab vom 22. September 1893, Sonderabdruck. 10. Die Feuerlöſchordnung vom 6. November 1895, Samm⸗ lung S. 51. 41. Die ortspolizeſliche Vorfchrift betr. die Handhabung der öffentlichen Feuermeldeapparate, vom 24. September 1890, Samm⸗ lung S. b58. 12. Die Bauordnung nebſt Anhang vom 9. April 1892 und und Abänderung vom 1. September 1894, Sonder⸗ abbdruck. 13. Die Straßenpoltzeiordnung, vom 14. Mai 1890, nebſt ihren Abänderungen und Ergänzungen, Sammlung S. 61. 14. Die Gehwegordnung, vom 3. Dezember 1889, Samm⸗ lung S. 87. 15. Die ortspolizeilſche Vorſchrift detr. die Kaminfegertaxen, vom 15. März 1888, nebſt Zuſatz vom 25. Juli 1893, Ssmmlung S. 150.(Vgl. unter 8 4 Z. 8. von unggruben, vom 9. April 1878, der für die nderung 8. Underührt bleiben die Vorſchriften für den Amtsbezirk einſchließlich der Stadt Mannheim, nämlich: 1. Die bezirkspolizeiliche Vorſchrift betr. den Schutz der in entgeltliche Privatpflege Kinder unter 7 Jahren, vom 2. Dezember 1882, Sammlung S. 153. 2 Die bezirksnolizeiliche Vorſchrift hetr. die Schutzmaßregeln bezüglich der Eisbahnen, vom 28. Februar 18786, Sammlung 100. Zuſammenſtellung der orts⸗ und bezirkspolizeilichen Vor⸗ ſchriften für die Stadt und den Bezirk Mannheim nach dem Stande vom 1. Jult 1898, nebſt einem Anhang, enthaltend eine Reihe weiterer im Bezirk geltender polizeilicher Vorſchriften und Grundſätze. Im amtlichen Auftrag herausgegeben von Poltzetkommiſſär Mitſch in e Daar'iche Dcuckrti 1388. mannſchaft zu bilden und mit einem den Armbi! Z. Dir besttkspöligelliche Bötſchrlft belk. die Pöltzelliche Aufſicht über die Hunde, vom 3. April 1878, nebſt Abänderung vom 18. April 1889, Sammlung S. 155. 4. Die Feldpolizeiordnung vom 10. März 1884, nebſt Ab⸗ änderung voin 27. September 1894 und Dienſtweiſung für den Feldhüter, Sammlung S. 156. 5. Die bezirkspolizeiliche Vorſchrift betr. die Bekämpfung der fleeſeide, vom 13. Juni 1876, Sammlung S. 170. 6. Die bezirkspolizeiliche Vorſchrift betr. die Vertilgung der Feldmäuſe, vom 3. April 1878, Sammlung S. 170. 7. Die bezirkspolizeiliche Vorſchrift betr. die Straßenpolizei, vom 8. November 1882, Sammlung S. 171. 8. Die Betrlebsordnung für die Bampfſtraßenbahn Mannheim⸗ Feudenheim, vom 2. April 1884, nebſt Zuſätzen vom 20. November, 1884, vom 4. Juni 1886, vom 18. April 1889 und Abänderung vom 3. März 1892, Sammlung S. 171. 9. Die bezirkspolkzeiliche Vorſchrift betr. den Betrieb der Neben⸗ bahn Mannheim⸗Weinheim⸗Heidelberg, vom 25. Mal 1888, Samm⸗ lung S. 176 10. Die bezirkspolizeiliche Vorſchrift betr. Eiſenbahnüberfahrten über öffentliche Wege, vom 28. Oktober 1889, Sammlung S. 176. 11. Die bezirkspolizeiliche Vorſchrift betr. die Eisfiſcherei, vom 19. Januar 1891, Sammlung S. 178. 12. Die bezirkspolizeiliche Vorſchrift betr. die Förderung der Krebszucht, vom 18. Juli 1893, Sammlung S. 178. 8 4. Nachſtehende bezirkspolizeiliche Vorſchriften für den Amtsbe⸗ zirk, ausſchließlich der Stadt Mannheim, werden als ortspolizei⸗ liche Vorſchriſten für die Stadt Mannheim mit auf den Stadttheil Neckarau beſchränkter Geltung erklärt: 1. Die bezirkspolizeiliche Vorſchrift betr. die Sicherung der öffentlichen Geſundheit und Reinlichkeit, vom 14. Oltober 1891, Sammlung S. 181. 2. Die noch in Geltung befindlichen Beſtimmungen der be⸗ zirkspolizeilichen Vorſchrift betr. die Reinigung der Straßen und Abfuhr des Kehrichts, vom 3. April 1873, Sammlung S. 187. 3. Die bezirkspolizeiliche Vorſchrift betr. die Kaminfegertaxe für die Landorte, vom 15. März 1888, Sammlung S. 190. 4. Die bezirkspolizeiliche Vorſchrift vom 3. März 1898, die Handhabung der Baupolizei im Landbezirk, hier, das Bauen bei Feoß btr., Generalanzeiger Nr. 68. 9. Nachſtehende bezirkspolizeiliche Vorſchriften für den Amts⸗ bezirk ausſchließlich der Stadt Mannheim treten für den Stadt⸗ theil Neckarau außer Kraft: 5 11 Die Nachtwache⸗Ordnung vom 4. Juni 1878, Sammlung S. 179. 2 7555 Feuerlöſchordnung vom 8. Juni 1878, Sammlung 8 80 . Die bezirkspolizeiliche Vorſchrift vom 29. März 1884, Schweinefaſſelordnung für den Landbezirk Mannheim, Sammlung Seite 192. 8 6. 1. Die ortspolizeiliche Vorſchrift für die Gemeinde Neckarau betr. die Handhabung der Fleiſchbeſchau, vom 10. Dezember 1879, Sammlung S. 194. 2. Das Baden in öffentlichen Waſſern v. 19. Juli 1884, Samm⸗ lung S 201. 3. Den Betrieb der Badeanſtalt der Gemeinde Neckarau vom 12. Mai 1896, Sammlung S. 202. 4. Die Errichtung eines Wochenmarktes in Neckarau v. 25. Juni 1885, werden als ortspolizeiliche Vorſchriften für die Stadt Mannheim mit auf den Stadttheil Neckarau beſchränkter Geltung erklärt. 5 7 8 7. Außer Kraft treten die nachſtehenden ortspolizeilichen Vor⸗ ſchriften für die Gemeinde Neckarau. I. Die ortspolizeiliche Vorſchrift betr. die Einrichtung und Reinhaltung der Bierpreſſionen, vom 28. XI. 1881, Sammlung B. 196 0 oben 8 1 Ziff. 10). 2. Die ortspolizeiliche Vorſchrift betr. die Feſtſetzung der 4 f vom 10. XII. 1882, Sammlung S. 200(ſ. oben 1 Ziff.). J. Die ortspollzeiliche Vorſchrift betr. den Handel mit Brod vom 12, März 1884.(ſiehe oben 8 1 Ziff. 24). Mannheim, den 16. Januar 1899. r. Bezirksamt: Irtspolizeiliche Vorſchrift Stadt Maunheim. Die Feuerlöſchordnung für den Stadtthell Neckaran betr. No. 6870 l. Mit Zuſtimmung des Stadtraths Mannheim und Großh. Herrn Landeskommiſſärs wird für den Stadttheil Neckarau folgende Feuerlöſchordnung erlaſſen. 815 Die ſtädtiſchen Löſch⸗ und Rettungsgeräthſchaften das Stadt⸗ theils Neckarau beſtehen aus: 6 fahrbaren Spritzen, Buttenſpritzen, mechan. Schiebleiter, Ausſtellleitern, Hackenleitern, achleitern, Geräthewagen, Sprungtuch, Rettungsſack, Rauchhaube, Waſſerbortichen, den erforderlichen Schläuchen nebſt 3 Schlauchhafpeln, Feuereimern, Dieſe Geräthſchaften befinden ſich in dem beim Rathhauſe gelegenen Spritzenhaus. 8 2. Die Oberaufſicht über ſämmtliche im Stadttheil befindlichen Löſchgeräthſchaften führt das Großh. Bezirksamt; die unmittelbare Aufſicht über die ſtädtiſchen, die ſtädtiſche Feuerwehrkommiſſion mit dem Kommandanten der freiwilligen Feuerwehr Maunheim. Ueber⸗ dies hat der Hauptmann der 7. Kompagnie(Neckarau) die ihm nach dem Statut bezw. der Dienſtweiſung obliegenden beſonderen Aufſichtspflichten für ſeinen Diſtrikt. Die e aften hat von Zeit zu Zeit auf jeweilige Auordnung der Aufſichtsbehörde ſtattzufinden. 3 beſt Die Löſch⸗ und Rettungsmannſchaft des Stadttheils Neckarau eſteht: 1. aus der 7. freiwilligen Feuerwehrkompagnie Neckarau(ogl. deren Statut), 2. aus einer dieſer Kompagnie der freiwilligen Feuerwehr bei⸗ zugebenden Hilfsmaunſchaft. Die letztete iſt zweckentſprechend zu organiſtren und nament⸗ lich zum Pumpen an den Spritzen, zum Herbeiſchaffen von Waſ⸗ ſer und zum Retten von Fahrniſſen zu verwenden. Die Organi⸗ ſation der Hilfsmannſchaft bedarf der bezirksamtlichen Genehmig⸗ ung. Die Hilfsmaunſchaft unterſteht dem Kommando der frei⸗ willigen Fellerwehr bezw. dem jeweils auf der Brandſtätte anwe⸗ ſenden oberſten Leiter der 8 19. Die Hilfsmannſchaft ſoll für Neckarau 100 Mann ſtark ſein. 8 4 Sämmtliche arbeitsfähtgen, männlichen Einwohner des Stadt⸗ theils ſind zum Eintritt in die Hilfsmannſchaft verpflichtet Be⸗ freit ſind jene, welche der freiwilligen Feuerwehr angehören, velche wegen Krankheit oder Gebrechlichkeit bei der Hilfsmaunſchaft keine Verwendung finden köunen, ferner die Beamten und Angeſtellten des Reiches und Staates, die Geiſtlichen, Lehrer, Aerzte, die zum aktiven Militärdienſt gehörigen Militärperſonen und diejenigen die das 65. Lebensjahr vollendet haben. b. Die Liſten der Hilfsmannſchaft werden von dem Stadtra⸗h aufgeſtellt, alljährlich im Monat Jannar revtdirt, die Abgänge er⸗ änzt und alsdann durch Anſage an die Eingereihten und Auf⸗ age auf dem Gemeindehauſe Neckarau bekannt gemacht. 6 8 6. Die Hilfsmannſchaft iſt mindeſtens 2 Mal im Jahre für den Dienſt 109 en. Die 1 5 ſind zum Erſcheinen ba dieſen Proben verpflichtet. 8 7. Zum Zwecke der Abſperrung der Brandſtätte iſt eine Ord⸗ do== 8 J 8. Bei ausgebrochenem Brande ſteht dem Leitenden ver 801. maßregeln(8 14) die Befugniß zu, im Nothfall auch nicht zur frei⸗ willigen Feuerwehr oder zur Hilfsmannſchaft gehörige arbeits⸗ fähige Perſonen zur Hilfeleiſtüng beizuziehen. Dieſe ſind bet verpflichtet, den Anordnungen des Leitenden Folge zu leiſten. Die Beſitzer von Privatfeuerſpritzen ſind gehalten, ſolche auf Verlangen zur Verfügung zu ſtellen. 9 Die Pferdebeſitzer müſſen zur Beſpannung der Spritzen un. Transportwagen ihre Pferde zur Verfügung ſtellen. Der Stadtrath beſtimmt zum Voräus die Reihenfolge dieſer Dienſtleiſtung. Wer mik ſeinem Pferde zuerſt beim Spritzenhaus zum Ab holen der Feuerſpritzen und der Transportwagen eintrifft, erhſ eine vom Stadtrath zum Voraus feſtzuſetzende Belohnung. 10 Bei einem Brande zur Nachtzeit hat jeder an der S wohnende Hausbeſitzer eine Laterne mit brennendem Lichte ig ſeinem Hauſe aufzuhängen oder auf eine andere Weiſe für Beleuchtung desſelben reſp. der Ortsſtraße zu ſorgen. 8 Die im Stadttheil vorhandenen Straßenlaternen ſind in die Falle ſofort anzuzünden. 8 8 11. Bei einem Brande bei ſtrenger Kälte haben die Fabriken, Brauereien, die Metzger und Wirthe, ſowie die in der Nähe Brandſtätte wohnenden Familien dafür zu ſorgen, daß ſo aune als möglich heißes Waſſer zur Brandſtätte abgegeben werden ka Bildet ſich Glatteis, ſo haben die Bewohner der der Bram ſtätte benachbarten Häuſer zu ſtreuen. 8 12. Weer ein ausgebrochenes Jeuer wahrnimmt, hat die Pflicht Feuerlärm zu machen und die Polizeibehörde in Kenntniß zu ſetzen. Die Schutzmaunſchaft iſt für die weitere Alarmirung der⸗ antwortlich. Dieſelbe hat ferner alsbald die Ceutralpolizeiwachez unter möglichſt genauer Bezeichnung der Art und des Umfauges des ausg⸗brochenen Feuers telephoniſch in Kenntniß zu ſetzen. Bie Centralpolizeiwache gibt dieſe Meldung an die ſtädtiſche Feuer⸗ meldecentrale weiter. 8 18. Auf das Alarmzeichen hin haben die Mannſchaften der fe willigen und die Hilfsmanuſchaft nach ihrer Dienſ weiſung zu verfahren. Bis zum Eintreffen der freiwilligen Feuerwehr und der Hilf mannſchaft haben die Hausbewohner und die etwa zu ihrer Hilf herbeieilenden Perſonen alles aufzubieten, um das Feuer zu löſche und deſſen Ausbreitung zu verhindern. 14 Die Leitung der Löſchmaßregeln ſteht dem Hauptmann da freiwilligen Feuerwehrkompagnie Neckarau zu, inſolange nicht de Großh. Amtsvorſtand oder ſein Stellvertreter, der Oberbürges meiſter oder ein Bürgermeiſter von Mannheim oder der Kommaßz dant der freiwilligen Feuerwehr Mannheim erſcheint und die Leitung übernimmt. 8 15. Die Durchführung der Abſperrung und Aufrechterhaltung de Ordnung iſt Sache des anweſenden dienſtälteſten Polizeibeamteh, deſſen Anordnungen die Ordnungsmannſchaft(8 7) im Brandfall⸗ zu folgen hat. Die Schutzmannſchaft und die Ordnungsmannſchaft üben nimmt auch die Bewachung der geretteten Gegenſtände. 16 8 16. Müßige Zuſchauer ſind von der Brandſtätte wegzuweiſen. Außer den Bewohnern des Hauſes und den in 88 l4 und 15 dieſer Vorſchrift bezw. 8 6 der Feuerlöſchordnung für die Stadl Stadt Mannheim bezeichneten Perſonen haben nur Angebörige der Feuerwehr und der Hilfsmannſchaft Zutritt in das brennende Haus und in die Nachbarhäuſer, von welchen aus gelöſcht werden oder das Retten von Fahrniſſen ſtattfinden kann. Wer während des Brandes Gegenſtände an einen andern Ort verbringen will und ſich nicht auf der Stelle genügend auszu⸗ weiſen vermag, iſt feſtzunehmen und dem dienſtälkeſten auweſendeſ Polizeibeamten vorzuführen. 125 Kann einem Brande nur durch Einreißen der brennenden ode eines der benachbarten Gebäulichkeiten Einhalt gethan werden,. hat ſich der Eigenthümer den desfalls getroffenen amtlichen A ordnungen zu unterwerfen, da er nach dem Brandverſicherungz geſetz Entſchädigung erhält. Die erforderlichen Anordnungen nach Löſchung eines Brandez insbeſondere auch wegen Ueberwachung und Räumung der Brand⸗ ſtätte, trifft der Hauptmann der freiwilligen Feuerwehrkompagn Neckargu im Benehmen mit den in 8 14 genannten Perſonen. Die Ueberwachung der Brandſtätte har bis zur vollſtändige Dämpfung des Feuers zu dauern und ſoll durch Mannſchaſts der de Koſte oder der Hilfsmannſchaft geſchehen. ˖ ie Koſten der Abräumung hat der Hauseigenthümer ragen. 8 19. Die geretteten Gegenſtände werden nur zu einer hierzu feſe geſetzten Zeit und gegen Beſcheinigung zurückgegeben; wer ſich⸗ jedoch bei der Polizeibehörde als Eigenthümer unentbehrlichet Gegenſtände, als: Betten, Kleider ꝛc. aüsweiſt, dem können ſolche gegen Empfangsbeſcheinigung ſogleich verabfolgt werden. Die beim Aufräumen der Brandſtätte gefundenen Geg ſtände ſind, ſofern der Urde a nicht ſofort ermittelt werde kann, an die Polizeibehörde e 20. Bei Waldbränden iſt nach der darüber beſtehenden beſonderen Verordnung vom 18. Februar 1865— Reg.⸗Bl. S. 102— zu⸗ verfahren. Die in 6 1 der Verordnung vorgeſehene Auzeige iſt dem Gemeindeſekretariat oder auf der Polizeiſtation Neckarau zu erſtatten. Mannheim, den 16. Januar 1899. Großh. Bezirksamt. Schaefer. Iſraelitiſche Gemeinde. In der Synagoge. Freitag, den 20. Januar. Adends 5 Uhr. Samſtag, den 2. Jannar, Morgens 9½ Uhr. Schrifterkſärung. Herr Stade rabbiner Dr. Steckelmacher. Nachmittags 2½ Uhr: JIngend gottesdienſt. Probe. 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Ringe, Broschen, Ohrringe, Armbänder, Colliers, Trauringe, Uhrketten ete. ete. Fur sümmtliche Artikel Garantie. Militar. 2. Verein Mannheim. Samstag, den 21. Januar 1898 Außerordentliche General⸗Derſammlung. Tagesordnung: *. Ausgabe der Verbandsabzeichen an neu aufgenommene Mitglieder(die Mitgliedskarte iſt mitzubringen.) 2. Verſchiedenes, nachdem VVortrag des Herrn J. Willich, früher Legionär über: „Leben und Treiben in der Fremdenlegion.“ Darſtellung des Krieges von Tonking, Dahomay und Madagaskar ſowie die mühevollen Strapazen in Afrika. Musikvorträgs unserer Hauskapelle. Regie: Kamerad Ad. Bayer. Zu recht zahlreicher Betheiligung ladet ein: 5 11728 Der Vorſtand. Verein dentſchet Kampfgenoſſen Maunheim. Einladung. 11564 Es diene unſeren verehrlichen Mitgliedern zur gefl. Nachricht, daß am Samſtag, den 21. Jaunar 1699, Abends 8 Uhr, im Lokale„Pfalzgraf Ludwig“, 1, 9, eine Mitglieder⸗ 22. dſs. Mts. ſtattfindenden ordentlichen Generalverſammlung ab⸗ gehalten werden ſoll, zu der alle Mitglieder eingeladen weiden. —— 15 Sonntag, den 22. Jaunuar 1699, Nachmittags 3 Uuhr, in der„Stadt Lück“, F 2, 10, 2. St. Tages⸗Orduung: 1. Geſchäftsbericht durch den 1. Vorſitzenden. 2. Rechnungsablage vom Rechner. 3. Vorſtandswahl. 4. Verſchledenes. Es wird dringend gebeten, pünktlich und D vollzählig zu er⸗ ſcheinen. Jobſbe der Vorſtaud. erein Montag, den 23. d. Mis., Abeuds 8 Uhr Iim Dasiveraak: Vortrag der Frau Marie Stritt aus Dresden über: „RMechtsſchutz für Frauen.“ Foloſſeumstheater in Maunheim. (Neckarvorſtadt). Direktion: Friedr. Kerſebaum. Freitag, den 20. Januar, Abends 8¼ Uhr: Zum zweiten Male: 11658 Bartel Turaſer. Drama in Akten von Philipp Langmann Saalban Mannheim. * Vioullfändig neueß Prograum. 2 0* 5 The 3 Wertley'8, Luftvoltigeure, das Pbänomenalſte, was auf dieſem Gebiete— gelliſtet wurde. 8 0 Neu für Deutſchland: 5 Curtis& Gordon ſouit Albertus& Bertram. 8 Es wolle ſich Jeder von dieſen außerodent⸗ 2 lichen Leiſtungen überzeugen. 11741 2 Aufang 8½¼ Uhr. Ende 11½ Uhr. H. Nottbusch, Dilektor. Mannheimer Parkgeſellſchaft. Sonntag, den 22. Januar, Nachmittags—6 Uhr Grosses SONCERRT der Kapelle Petermann. Direktion: Herr Kapellmeiſter Petermann. Eutree 50 Pfg. Kinder 20 Pfg. Abonnenten frei. 11665 Der Vorstand. Eine durchaus erfahrene I. Hypotheke. Büglerin Auf ein größeres prima Object mit nachwelslich ſehr wüuſcht noch eluige Kunden guter Reutabilität, Mark in ihrem Hauſe aufzu⸗ 60—270000 auf 1. Hypotheke eſucht. u X 8 al Oſenen mit glachzege Angabe des äußerſten Zinsfußes unter Nr. 10462 an die Expedit. erbeten. 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Secccccere Drr 0 13 Verſammlung bebufs Vorbeſprechung zu der am Sonnkag, den IVI. ordeutliche General⸗Perſammlung. Frauenbildung⸗Fraucuſtudium. Eintritt für Vereinsmitgl eder bei Vorzeigen ihrer Karte frei. Für Nichtmiiglieder ſind Karten à M. 1— Abends an der Kaſſe und im Vorverkauf bei den 1 1155165 Ma 2, 6. heinische Elektrische Bel an das 81 Bekein kaiſerl. Mannbeim. Samſtag, 21. Jaunar, Abends 3½ Uhr Versammlung im Lokal zur„Landkutſche.“ Die Kameraden werden gebeten, recht zahlreich und pünktlich zu 11715 erſcheinen. Der Vorſtand. N. B. Ehemalige Angehörige, ſowie Freunde der Marine ſind freundlichſt eingeladeu. 0* Ter Club Manuheim. Freitag, 20. Jannar er., Abends d Uhr im Lokal 11694 „Offiſieller Clnbabend“ mit Mufik,.⸗B. u. ganz be⸗ ſonderen Umſtänden. Hierzu laden wir die Kame⸗ raden mit der Bitte zahlreichen einens ergebenſt ein. annheim, 19. Januar 1899. Der Borſtand. * Turn⸗Verein Manunhtim. Wir theilen den zu den Damenabthei⸗ Ilungen unſeres Vereins angemel⸗ deien Damen höfl. mit, daß die Uebungsabende 11605⁵ der II. Abtheilung(von 8 bis ½10 Uhr turnend) heute Freitag, 20. Jannar 1899, Abends 8 Uhr, in der neuen ſtädtiſchen Turn⸗ halle K s beginnen. Wir laden die angemeldeten Damen, ſowie ſämmtliche Inte⸗ reſſenten hierzu höfl. ein, mit dem Bemerken, daß nur Damen der Zutritt zur Halle geſtattet iſt. Der Vorstand. Arb.-Fortb-Verein O 5. 1. Unſere ordentliche General-Verſammlung findet am Montag, den 30. ds. Mts. ſtatt und bitten wir event. Anträge bis ſpäteſtens — sken-Bilde Matine l dauert der Ausverkauf unſeres Geſammtlagers. Große Vorräthe und in reicher Auswahl ſind noch vorhanden: Dentſche und ſiff Ball Fracks J Reiſedecken engliſche„-Weſten Schlafröcke Herten⸗Auzug- Saen de, Geſeuſchafts. dre Hochele ante Anzüge Herrenwäſche und ee ei 85 Hüte 2 nzüge und eiſe⸗ u. Sport⸗ ummimäntel Paletot⸗Stofe. Paleſots. 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Mts., Abends präcis 9 Uhr im Lokal 5 Nr. I. Vortrag des Herrn Wilh, Fulda hier, ilber:„Pauperismus und die Nachtſeiten einer Großſtadt,“ und laden wir hierzu unſere verehrl. Mitglieder ſowie Inte⸗ reſſenten mit der Bitte um pünkt⸗ liches und zahlreiches Erſcheinen n. höflichſt ei 11740 Der Vorſtand. FJür feinſte Centrifugen⸗Süßtahm⸗ Tafelbutter ſucht zu den Tagespreiſen noch einige Abnehmer die 11700 Melerei⸗Genofſenſchaft Unterweiſſach bei Backnang (Wrttbg.) e. G. m. b. H. „ 100 Stücks Mark, Hand⸗Käſe 500„50,, 500 Stck. M. 18.50, 1000 Stück 26 Mark. Nachn., ab hier. 78942 G. Bandorff, Marburg(Heſſen) 5000 Mark für prima 2. Hypothek ſofort od. ſpäter geſucht. Offerten unter Nr. 11698 a. d. Expd. ds. Bl. Nückfracht für Möbelwagen nach Karlsruhe ſofort geſucht. Zu erfrag. 2 22. ds. Mits. einzureichen. SsGssssssssssss 1151¹⁵ Der VBorſtand. in der Erped. dſs. Bl. n42 Bis Mitte Apr Schuckert-Gesell für elektrische Industrie,.-., Mannheim. Lioltätswerk Mannhbeim. 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