— 8 1 8 FN Dn r rr aunsgszonssd Telegramm⸗ Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2870. Abounement: 60 Pfg. monntlich. Bringerlohn 10 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ 5 ſchlag M..30 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) fl E 6, 2 der Stadt Mannheim uud Umgebung. unheimer Journal. (109. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſieben Mal,. Geltſene und verbreilellle Ititung in Maunheim und Umgegend. Verautwortlich: für den politiſchen u. allg. Theil; Eruſt Otto Hopp. für den lokalen und prov. Theil; (Mannheimer Volksblatt.) EFruſt Müller. für den Junſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Erſte Mannheimer Typograph. Anſtalt.) (Das„Maunheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) fämmtlich in Mannheim. MNr. 59 Dienſtag, 28. Februar 1399. (ccfelepſon-Ar. 289 Zweites Blatt. Frauenverein Mannheim. Der Frauenverein Mannheim hat am 15. Februar d. Is. ſeine vorgeſchriebene Mitgliederverſammlung in den Räumen der Kaſinogeſellſchaft abgehalten. Da keine Neuwahlen in dieſem Jahr vorzunehmen waren, bildete den einzigen Gegenſtand der Tagesordnung die Verleſung des Berichtes über das Arbeits⸗ jahr 1898 durch den Beirath. Derſelbe begrüßte, Namens des Geſammtvorſtandes, die Verſammlung und trug ſodann, mit Genehmigung der Vereinsvorſteherin, Frln. E. Gärtner, den Jahresbericht vor. Wir entnehmen dieſem dasjenige, was auch weitere Kreiſe der Einwohnerſchaft intereſſiren dürfte. Leider iſt die Zahl der Vereinsmitglieder von 1279 im Jahr 1897 auf 1183 im Jahr 1898 geſunken. Ein ſolcher Verluſt muß, naturgemäß, die Vereinsleitung um ſo ſchmerzlicher berühren, als die erſtaunlich raſch anwachſende Bevölkerung unſerer Stadt die Zahl der Hülfeſuchenden und der Anſprüche an den Verein ſteigert, während ſich die Leiſtungsfähigkeit immer mehr ver⸗ mindert, und dadurch der innige Wunſch einer Ausdehnung der Unterſtützungen in weite Ferne hinausgeſchoben wird. Möchten doch Alle, welchen ein gütiges Geſchick die Mittel gewährt, ihre armen und kranken Mitmenſchen zu unterſtützen, nicht kargen mit ihrem Scherflein und ſolches dem Frauenverein vertrauens⸗ voll in die Hand legen. Jeder Mindeſtbeitrag von jährlich zwei Mark bildet einen gewichtigen Bauſtein an dem Werk der Nächſtenliebe, an dem der Frauenverein nun ſeit mehr denn 50 Jahren unverdroſſen, nein mit Freudigkeit ſchafft. Viele Wenig aber machen ein Viel! In dieſem Jahr laufen 40 Jahre ab, ſeit⸗ dem der Badiſche Frauenverein, deſſen eng angegliederten und doch ſelbſtſtändigen Theil unſer Verein bildet, den Zeitbedürf⸗ niſſen entſprechend, neu geſtaltet, unter der unmittelbaren Füh⸗ rung unſer allverehrten Landesmutter, in reichem Segem ar⸗ beitet. Könnte doch der Mannheimer Verein dieſes Jubeljahr be⸗ gehen mit dem freudigen Blick auf eine Zunahme der Theilnahme an ſeinem Streben und Wirken durch zahlreichen Beitritt neuer Mitglieder oder Zuwendung von Geſchenken und Vermächtniſſen! Möge jeder Menſchenfreund, der dem Verein noch fernſteht, ſich ihm anſchließen, jedes Mitglied ſich bemühen, uns Freunde und Mitarbeiter neu zu gewinnen! Vorſteherin des Vereins iſt Frln. Eliſe Gärtner, zu⸗ gleich Vorſitzende des Geſammtvorſtandes, Beirath deſſelben Herr Major z. D. Seubert. Den Geſammtvorſtand, welcher im Berichtsjahr unverändert geblieben iſt, bilden die Vorſitzenden und männ⸗ lichen Beiräthe der ſechs Abtheilungen. Ein weiteres Mitglied des Geſammtvorſtandes iſt Frau Kommerzienrath Ida Laden⸗ burg. Die an zweiter Stelle ſtehenden, eingeklammerten Zahlen ſind die des Vorjahres 1897 und ſind hier beigefügt, um einen Vergleich zwiſchen dem Berichtsjahr 1898 und jenem zu er⸗ möglichen. Der Einnahme von 12 418(12 517) ſtehen ν 12 296 (12 474) gegenüber als Ausgabe. An Schenkungen und Ver⸗ mächtniſſen ſind zu verzeichnen„ 700(500). Das Activ⸗ vermögen beträgt am 31. Dezember 1898 11 583(11 074). Abtheilung 1— Arbeitsſaal. Vorſitzende Frau Geh. Oberregierungsrath Frech, Beirath Herr Landgerichts⸗ rath Könige. Zuſammenſetzung des Vorſtandes unverändert. Mitgliederzahl 130(138). Die Einnahmen betragen 3834 (2079), worunter, 1050 Geſchenke, während ſich die Aus⸗ gaben auf/ 2827(1942) belaufen. Vermögen K 10 450 (9876). Im Arbeitsſaal kommen regelmäßig an den Samſtag⸗ Nachmittagen eines großen Theils des Jahres die Damen des Vorſtandes und eine beträchtliche Anzahl Hilfsdamen zuſammen, um Weiß⸗ und Bettzeug für Bedürftige zu fertigen. Auch wird Wäſche zugeſchnitten und ſo vorbereitet an Arbeitſuchende zur Anfertigung gegen Entlohnung abgegeben, die vollendeten Ge⸗ genſtände aber wiederum an Arme ausgetheilt. Die Zahl der um Arbeit Nachſuchenden iſt ſtets eine große, die Thätigkeit dieſer Abtheilung iſt hoch anerkennenswerth und bringt vielen Segen. In den Händen des Vorſtandes der Abtheilung I liegt auch die Vorbereitung für die Thätigkeit des Frauenverins im Kriegs⸗ fall oder bei anderen großen Unglücksfällen, indem ſich Abthei⸗ lung I, erweitert, als ſogen. Kriegshülfsabtheilung aufthut und ſich in den Dienſt des Männerhilfsvereins ſtellt, um demſelben die Aufſichtsperſonen für die den Frauen im Lazarettdienſt zu⸗ kommenden Hülfeleiſtungen, die Leitung der Küchen, Beſchaffung von Küchenbedienſteten und namentlich auch die Beſetzung der Werkſtätten für Anfertigung des Verbandzeuges und ſonſtiger Rrankenausrüſtung zu liefern. Ständig geführte Perſonalliſten krmöglichen die ſofortige Ausführung des ſogen. Mobilmachungs⸗ planes; die fortwährende Inſtandhaltung der vorſchriftsmäßigen Muſter geſtatten die unmittelbare Aufnahme der Thätigkeit bei eintretendem Bedarf. Eine Anzahl von Männern ſteht dabei dann dem Abtheilungsvorſtand zur Seite. Abtheilung II— Frauenarbeitsſchule. Den Vorſitz führt Frau Oberſt v. Renz, Beirath iſt Herr Major Seubert ⸗Ber Vorſtand hat eine Vermehrung durch Hinzutritt von Frau Oberbürgermeiſter A. Beck erfahren. Mit⸗ gliederzahl 82(84). Der Einnahme von 18 492(0 989) ſten eine Ausgabe von/ 13 197(10 785) gegenüber. Geſchenke hat die Abtheilung II keine erhalten, im Jahr vorher 300. Das Vermögen beträgt 58 932(57 482), hauptſächlich aus dem Schulhaus M 3, 1 beſtehend, und der Einrichtung der Schul⸗ räume. Freilich laſtet auf dem Haus eine Hypothekenſchuld von 50 400. Der Penſionsfond für die, bis daher noch zu keiner öffent⸗ lichen Penſtons⸗ oder Invaliditätskaſſe zugelaſſenen Induſtrie⸗ lehrerinnen der Frauenarbeitsſchule hat im Jahr 1898 eine ge⸗ ringe Vermehrung erfahren von 4376 auf 4517. In der Wiederbewilligung des Staatszuſchuſſes von 600 im Berichtsjahr erblickt der Vorſtand dankbar eine Anerkennung der Leiſtung der Frauenarbeitsſchule. Zu hohem Danke aber fühlt ſich die Anſtalt den ſtädtiſchen Behörden gegenüber ver⸗ pflichtet durch die in wohlwollendſter Form im Jahr 1898 zum erſten Mal bewilligte Unterſtützung ſeitens der Stadt durch Zu⸗ ſicherung der Auszahlung des jeweiligen Zinsbetrages der Hypo⸗ thekenſchuld und die Geſtattung, auch ferner um Aufnahme dieſes Poſtens in den ſtädtiſchen Voranſchlag einkommen zu dürfen. Der nothgedrungene Ankauf eines eigenen Schulhauſes hat die Kraft der Frauenarbeitsſchule überſtiegen, ja ſie mit Rückgang, wenn nicht gar Untergang bedroht. Durch die Libera⸗ lität der Stadtbehörden iſt der Beſtand aller Vorausſicht nach ſichergeſtellt, und wie der Vorſtand auch hierin eine Gutheißung ſeiner Beſtrebungen und Erfolge ſieht, ſo wird demſelben das freundliche Entgegenkommen der Stadt ein ſteter Anſporn zum Fortſchreiten in der bewährten Methode ſein. Die Zahl der Schülerinnen betrug 200(205). Deren Füh⸗ rung, gewiß mit eine Folge der guten Aufſicht durch Vorſtand und Lehrperſonal, verdient uneingeſchränktes Lob. Der Geſund⸗ heitszuſtand in der Schule war allezeit gut. Die mit vielem Beifall aufgenommene Ausſtellung von den Arbeiten der Schülerinnen, Ende April, legte beredtes Zeugniß ab von dem treuen Fleiß und der Lehrgabe des Lehrkörpers wie von der Befähigung und dem Eifer der Unterrichteten. Abtheilung III Privatpflegeſtation Den Vorſitz führt Frln. A. Mohr, Beiräthe ſind Herr Stadtpfarrer Ahles und Herr Privatmann Rippert, zugleich Rechner dieſer Abtheilung. Zu dieſer ſind 88(89) Mitglieder eingeſchrieben. An Einnahmen ſind zu ver⸗ zeichnen, 13 429(11 751), an Ausgaben 13 197(11 561). Das Vermögen ſteht zu Buch mit 40 076 gegen 38 232 im Jahr vorher. Geſchenke ſind zu verzeichnen„ 195(300). Die Zahl der Pflegeſchweſtern— 10— hat ſich nicht geändert. Das Geſchäftstagebuch weiſt 2504 Pflegetage und 27 Pflege⸗ nächte auf gegen 2538 Tage⸗ u. 114 Nachtwachen im Jahre vorher. Einzelbeſuche 157(114). Wie bisher, ſo haben auch im Berichts⸗ jahr die Pflegeſchweſtern der Station mit unermüblicher Pflicht⸗ treue und Freudigkeit ihren ſchweren Beruf erfüllt und überall vollſte Anerkennung gefunden. Beweis dafür iſt die große Be⸗ liebtheit der Schweſtern und die Thatſache, daß häufig der Nach⸗ frage nach deren Hülfeleiſtung nicht ſofort entſprochen werden konnte. Leider wurden einige dieſer Krankenpflegerinnen ſelbſt von ernſter Krankheit heimgeſucht. Sie fanden im Allgemeinen Krankenhaus liebevollſte Pflege und ſorgfältigſte Behandlung durch die Herren Aerzte und das dortige Perſonal, was hiermit dankbar ausgeſprochen ſein ſoll. Abtheilung IV Armenunterſtützung. Vorſitzende Fräulein E. Gärtner, Beiräthe die Herren Stadt⸗ pfarrer Ahles und Joſeph Bauer. Im Vorſtand keine Aen⸗ derung. Die Zahl der Mitglieder beläuft ſich auf 383(390). Einnahmen 11 714(12 717), Ausgaben 11 451(12 500), Vermögensſtand 34 722 gegen V 34 617 zn Jahr 1897. An Geſchenken erhielt die Abth. IV„ 2200(3400). Hier ſei mit warmer Dankbarkeit der Frauen gedacht, welche die ſchwierigſte und anſtrengendſte Thätigkeit auf dem vielumfaſſenden Gebiet praktiſcher Nächſtenliebe— den unmittelbaren Verkehr mit den Nothleidenden und Kranken— ausüben. Möchten doch der Ab⸗ theilung IV mehr und mehr die Mittel zufließen, damit dieſe ihrem Namen und ihrer Aufgabe gerecht werden kann, die Noth zu lindern, in welcher Form ſie auch auftritt. Zur Zeit geſtatten ja die Verhältniſſe nicht, eine Unterſtützung an geſunde Arme abzugeben. Muß ja ſelbſt das Maß der den kranken Bedürftigen auszutheilenden Gaben an Geld, Wäſche oder Lebensmitteln auf ein bedauerlich kleines Quantum beſchränkt werden, ſo Viele melden ſich täglich zur Unterſtützung an, und laſſen Einblick thun in oft unſagbar traurige, kaum glaubliche Lebensverhältniſſe. Den unter der Oberaufſicht der Abtheilung IV ſtehenden, von Frau Ida Ladenburg geleiteten Unterricht unbemittelter Mädchen im Handnähen und Bügeln, beſuchten 16(13) Schü⸗ lerinnen mit gutem Erfolg. Nach der Kinderheilſtätte Siloah in Rappenau konnten 1898 21(18) ſchwächliche oder ſcrophulöſe Kinder auf Koſten der Ab⸗ theilung IV und einer von dieſer verwalteten Stiftung geſendet werden zu 4wöchigem Aufenthalt. Die kleinen Patienten fanden dort, wie immer, beſte, treueſte Pflege und der Erfolg war im Allgemeinen auch im Berichtsjahr ein ſehr guter; doch wurde er durch Ausbruch einer Scharlach⸗Epidemie beeinträchtigt. Einige der dorthin gegebenen Kinder ſind erkrankt und mußten hierher zurückgebracht werden. Glücklicherweiſe ſind ſie alle von der tückiſchen Krankheit wieder geneſen. Abtheilung y— Unterrichtsweſen. Vor⸗ ſitendt Frau Luiſe Hoff, Beirath Herr Stabtpfarrer Hitzig, Abtheilung Vhat keine eingeſchriebenen Mitglieder, ſie beſteht vielmehr nur aus dem Vorſtand und einer Anzahl Hülfsdamen. Eben darum beſitzt die Abtheilung keine Kaſſe wie die bisher genannten Zweige des Frauenvereins. Der Dienſt dieſer Abthei⸗ lung beſteht, einem von den Stadtbehörden ausgeſprochenen Wunſch gemäß, im Beſuch des Handarbeitsunterrichts der Mädchenklaſſen der ſtädtiſchen Schulen, um durch Anwohnung in den Stunden das Anſehen der Lehrerinnen zu heben, ſie zu unterſtützen und den Eifer der Schülerinnen zu erhöhen. Dieſe dankenswerthen Bemühungen werden von der Behörde geziemend anerkannt. In gleicher Weiſe wirken die Vorſtands⸗ und Hülfs⸗ damen in den von der Stadt eingerichteten Haushaltungs⸗ und Kochkurſen mit. Abtheilung VI— Volksküche. Vorſitzende iſt Frau Fabrikant L. Lenel(Alfred), Beiräthe ſind die Herren Privatmann Philipp Bender und Rippert. Die Abthei⸗ lung hat, wie Abtheilung V, keine eingetragenen, zahlenden Mit⸗ glieder, nur Vorſtands⸗ und Hülfsdamen. Im Vorſtand iſt eine Veränderung nicht zu verzeichnen. Der Abtheilung VI liegt der Betrieb der Volksküche in ſeinem ganzen Umfang einſchließlich der Verrechnung ob, welche in zuvorkommendſter Weiſe von Herr Rippert übernommen iſt. Die Ueberwachung des Küchen⸗ betriebes geſchieht durch die Mitglieder des Vorſtandes, welche, im Verein mit einer großen Anzahl von Hülfsdamen, ſich in auf⸗ opfernder Mühewaltung der Ausgabe der Speiſen unterziehen. Die anmuthende Art der Abgabe der Letzteren, in Verbindung mit der vorzüglichen Bereitung durch eine ſelten befähigte Köchin zund ein zahlreiches pflichteifriges Küchenperſonal, haben der Volksküche eine immer noch ſteigende Kundſchaft geſchaffen. Auch die gegen eine kleine Aufzahlung zugänglichen Zimmer für Män⸗ ner und Frauen, welche in kleinerem Kreis zu ſpeiſen wünſchen, werden ſtark in Anſpruch genommen, und der Beſuch dieſer ge⸗ meinnützigen Anſtalt, durch deren Stiftung ſich das leider all⸗ zufrüh verſtorbene Ehepaar K. Jörger das ſchönſte, bleibende Denkmal geſetzt hat, iſt im Berichtsjahr derart geſtiegen, daß ſich die Leitung an der Grenze der Leiſtungsfähigkeit angelangt ſieht, Eine vom Vorſtande der Abtheilung VI veranlaßte Eingabe des Geſammtvorſtandes an den Stadtrath hatte die nothwendige Errichtung einer zweiten Volksküche an einem anderen Punkt der Stabt zum Gegenſtand. Die von Seiten der Stadtbehörde er⸗ folgte Antwort ſtellt die ernſtliche Verfolgung des Geſuches in ſichere Ausſicht. Viel zur Erhöhung der Frequenz trägt ohne Zweifel auch die muſterhafte Anlage und Einrichtung der Anſtalt bei. Die nachſtehenden Zahlen ſind geeignet, von dem großen Auf⸗ ſchwung ein Bild zu geben. Die Zahl der Beſucher bewegt ſich im Tag zwiſchen 700 und 800 und mehr. Zur Ausgabe ſind ge⸗ kommen 8992(5520) Suppen, 9075(3635) Portionen Gemüs und Fleiſch, ſogen. kleine Portionen 91 482(69 874) und end⸗ lich 80 370(28 922) große Portionen. Letztere beide beſtehen aus Suppe, Fleiſch und Gemüſe. Dazu wurden entnommen 26 757 (10 697) Brode und weiter verabreicht 35 892 Taſſen Kaffee und 30 249 Brödchen. Die Wiedereiführung des Kaffeeausſchanks hat ſich ſomit auch bewährt. Eine weitere Thätigkeit erwächſt der Volksküche durch gleichzeitige Herſtellung der von der ſtädtiſchen Armenbehörde täglich an verſchiedenen Orten der Stadt zur Vertheilung gebrachten Suppe für Arme und Kranke. Im Jahr 1898, als dem erſten dieſes Betriebes, vergütete die Armenkom⸗ miſſion der Volksküche für dieſe Suppen 9190. Die Geſchichte des Vereins kann viel erzählen von hingeben⸗ der Liebesarbeit edler Frauen, wackerer warmfühlender Männer, von Noth und großer Armuth und Sorge. Bedeutende Vor⸗ kommniſfe ſind dagegen nicht zu verzeichnen aus dem Jahre 1898. Wie immer begann der Verein das Jahr mit einem Neufahrsgruß u. Glückwunſch an ſeine Beſchützerin, die Großherzogin, u ſchloß ſozuſagen das Jahr mit ähnlichen Wünſchen am 3. Dezember, dem Geburtsfeſt der hohen Frau. Beide Aeußerungen der An⸗ hänglichkeit fanden gütige, freundlichſte Beantwortung, welche lebhafte, fortdauernde Antheilnahme der hohen Beſchützerin des Vereins an deſſen Ergehen wie an dem der Stadt Mannheim überhaupt bekundeten. Auf der Landesverſammlung des Badiſchen Frauenvereins, im Monat September, in Lauda, war der Frauenverein Mann⸗ heim durch 3 Mitglieder vertreten. Auch im abgelaufenen Jahr ermöglichte eine Sammlung, den Pflegeſchweſtern des Badiſchen Frauenvereins, welche im Allgemeinen Krankenhaus Dienſt thun, und denen der Privat⸗ pflegeſtation, im Anſchluß an die Weihnachtsfeier des Perſonals des Krankenhauſes eine ſinnige Feſtlichkeit zu bieten. Das Per⸗ ſonal der Volksküche verſammelte ſich, da es zu zahlreich ge⸗ worden, um, wie bisher, an der vorgenannten Feier Theil zu nehmen, zu gleichem Zweck in den Räumen der Volksküche ſelbſt, “Die deutſche„Schönſchreibekunſt“, eine Formenlehre und Konſtruktion der„Buchſtabenfigur“, der lateiniſchen und der aus dieſer hergeleiteten dentſchen Schrift, betitelt ſich eine„Vorlage⸗ welche von unſerm Altmeiſter Bühler dem bekannten Zeichner und Lehrer der„Schönſchreibekunſt“ in letzter Zeit Seiner Königl. Hoheit dem Großherzog unterbreitet worden iſt. Die„Vorlage“ ſelbſt beſteht aus über 100 Stück 1 Meter großen„Wandtafeln“ für Schulzwecke. Von Seiner Königlſchen Hobeit in Audienz befohlen wurde unſerm Mitbürger der Allerhöchſte Dank und die Auerkennung S. K H. des Großberzogs wiederholt Allerhöchſt ausgeſprochen. Eine Ausſtellung des Ganzen ſoll demnächſt erfolgen, worguf wir beſonders auf⸗ merkſam machen werden.

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