Teſegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2870. Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal, Juſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) E 6, 2 Mannheimer der Stadt Mannheim und Umgebung. (109. Jahrgang. Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. Seleſenſte und verbreiletſte Jeitung in Mauuhtim und Amgegend. Journal. . Verantwortlich: für den politiſchen u. allg. Theil: Eruſt Otto Hopp. für den lokalen und prov. Theil: Ernſt Müller. für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Notatiousdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Erſte Manuheimer Typograph. Auſtalt.) (Maunheimer Volksblatt.) (Das„Maunheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen „Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Maunheim. E 6, 2 Nr. 98. Montag, 10. April 1899. Schwankende Politik. 16 Die engliſch⸗amerikaniſchen Miſſionäre haben in Klein⸗ aſten vor einigen Jahren eine wichtige Rolle in der armeniſchen rage geſpielt. Jetzt haben ſie in Samoa zu einem groben Zer⸗ pürfniß Anlaß gegeben. Auf der einen Seite ſteht Deutſchland, uf der andern ſtehen England und Amerika. Weder die Deut⸗ chen Reichsbeamten in Samoa noch die Plantagenverwalter, nd die dortigen deutſchen Kaufleute wollten ſich unter das Joch er engliſch⸗amerikaniſchen Miſſion ſchicken. Macht geht aber or Recht. Sobald der ſtarke amerikaniſche Panzerkreuzer „Philadelphia“ im Hafen von Apia erſchien, begann die Verge⸗ waltigung. Der kleine deutſche Kreuzer„Falke“ war den drei engliſch⸗amerikaniſchen Schiffen gegenüber ohnmächtig und mußte 5 udühig und geduldig mitanſehen, wie die deutſchen Intereſſen el mit Füßen getreten wurden. In Deutſchland wünſcht es A Niemand, daß um des bischen Samoa willen ein Krieg England und Amerika geführt wird, ein Krieg, in dem wir ich nur den leidenden Theil ſpielen könnten. Andererſeits fünſcht es aber auch kein Vaterlandsfreund, daß ſich unſere aus⸗ härtige Politik gründlich blamirt. Hätten wir„Gefion“ und Peinzeß Wilhelm“ und„Kaiſerin Auguſta“ von China aus nach Apig geſandt, ſo wäre der Samoa⸗Skandal vermieden worden 4 Denn mögen wir nun ſchließlich noch zu einer Einigung mit den beiden feindlichen Mächten gelangen, das ſteht feſt, daß FPbvir vorläufig doch die Blamirten ſind. Wie in der Polen⸗ frage und in der däniſch⸗nordſchleswigſchen Angelegenheit und in ben elſaß⸗lothringiſchen Verhältniſſen, immer hat uns das Hin⸗ In Herſchwanken in unſerer Politit unab⸗ ſehbaren Schaden gebracht. Sehr richtig heißt es hierzu in der Wochenſchau der„Kreuz⸗ heitung“:„Erſt war es die Politik Caprivi, die zu einem Front⸗ pechſel führte und die Freundſchaft Englands à tout prix ſuchte; das Reſultat war ein vortheilhaftes Tauſchgeſchäft für ngland, ein Stocken unſerer kolonialen Beſtrebungen und der Fadgiltige Zuſammenſchluß Rußlands und Frankreichs. Dann Folgte die Aera Hohenlohe, welche in die vorcapriviſchen Bahnen vieder einlenkte, zugleich aber mit außerordentlichemNachdruck die naritime Stärkung Deutſchlands verfolgte. Parallel damit ging Pie mit dem Telegramm vom Jahre 1896 inſzenirte ſcharf anti⸗ kengliſche Strömung, die ſich im Verlauf des Jameſon⸗Prozeſſes nd der damit verbundenen engliſchen Läſterungen noch ſteigerte. ine Periode der Iſolirung Englands ſchien zu beginnen, ſie Hührte zu den jetzt vollendeten ungeheueren Seerüſtungen(Eng⸗ ands) und zu dem Verſuch jener imperialiſtiſchen Politik, welche Aoemüht iſt, die engliſchen Kolonieen dem Mutterlande näher und ſirkſamer zu verbinden. Inzwiſchen fand bei uns der Wechſel f. In der Leitung der auswärtigen Politit ſtatt, der Herrn pon BülowC ans Ruder brachte und mit der allgemein freudig Pegrüßten Okkupation von Kiautſchou begann, um im vorigen 5 Pahre in das afrikaniſche Abkommen auszumünden, das uns 5 Schulter an Schulter in voller Eintracht mit England zu zeigen ſchien. Gute Beziehungen zu den beiden Nachbarmächten, Ruß⸗ — and⸗Frankreich und zu England, dabei Wahrung des Dreibundes aden und weitere Stärkung unſerer Kriegsmarine, um die koloniale Stellung des Reiches zu behaupten,— ſo konnte uns das Pro⸗ 9N gramm unſeres Miniſters der auswärtigen Angelegenheiten wohl krſcheinen. Wir rühmten ſeine glückliche Hand und freuten uns 11 Pes Geſchickes, mit dem er vor dem Reichstag und augenſcheinlich *uch vor den fremden Kabinetten unſere Intereſſen vertrat.“ nko, So weit das erwähnte Blatt. 1 Was nun in der allerletzten Zeit wieder hinter den Kuliſſen geſpielt hat, wiſſen wir nicht. Es ſcheint indeſſen, als ob man Herrn v. Bülow zu wenig oder gar keine freie Hand läßt, daß man ihn auch wider Willen zu einer Vertrauensſeligkeit gegen England hindrängt, die recht übel angebracht iſt. Gewiß macht ſich wieder ein Zickzack⸗Kurs in unſerer Politik bemerkbar— die kalte Schulter und verletzt ganz klar Aund offen die bis dahin gültige Samoa⸗Akte. Zu derſelben Zeit tritt es noch weiter in der Südſee gegen uns guf, indem es die Tonga⸗ oder Freundſchaftsinſeln für 500 000 Mark ankauft. Deutſche Handlungshäuſer haben auf dieſen Inſeln Forderungen, die an 400 000 Mark betragen ſollen. Um Run zu verhindern, daß die deutſche Regierung ſich der deutſchen aufleute annimmt und ſich im Verfolg der wirthſchaftlichen zeigt uns plötzlich wieder einmal . — Intereſſen vielleicht auf Tonga feſtſetzt, ſchiebt es uns einen Riegel vor und kauft dem alten geduldigen„König“ ſeine Hoheits⸗ rechte ab. Dieſer Schritt wendet ſich nur gegen Deutſchland und wird auch in Waſhington als eine Deutſchland gegenüber wenig freundſchaftliche Maßregel Englands betrachtet. Das offiziöſe Blatt, die„Nordd. Allg. Ztg.“, bewegt ſich in leeren Phraſen, wenn es ſagt: „Der widerrechtlich durch die fremden Kriegsſchiffe auf Samoa herbeigeführte Zuſtand kann nach den bereits vorliegenden Ertlärungen der drei betheiligten Regierungen der Entſcheidung der nach Samoa zu entſendenden Spezialkommiſſion nicht präjudiziren.“ Richtiger wäre es, das Blatt hätte ſtatt dieſes ge⸗ ſchraubten Tons und des Verſuches, die öffentliche Meinung irrezuführen, zugeſtanden, daß wir mit unſerer engliſch⸗ameri⸗ kaniſchen Politik auf den Holzweg oder in die Sackgaſſe ge⸗ rathen ſind. Wollen wir die deutſchen Intereſſen im Auslande kräftiger als bisher ſchützen, müſſen wir noch ein paar Dutzend Kriegs⸗ ſchiffe bauen; denn der beſte Bundesgenoſſe iſt immer die eigene Stärke. Unſere auswärtige Politik zeigt ein wenig erfreuliches Bild: ſelbſtfüchtige Freundlichkeit in England, faſt heraus⸗ fordernder Uebermuth in den Vereinigten Staaten, beider Län⸗ der gemeinſam rückſichtsloſes Vorgehen gegen deutſche Intereſſen auf Samoa, Kühle in Rußland, im günſtigſten Falle Gleich⸗ gilitigkeit in Frankreich und echt ſlawiſch treuloſes Rütteln am Bündniß im Südoſten— das iſt das Ergebniß einer Politik, die immer wieder dem bündnißunfähigſten Volke der Welt Ver⸗ trauen ſchenkt: den Engländern, und an periodiſchen Schwank⸗ Ungen leidet! Die Nachwaähl im zweiten Berliner Neichs⸗ tagswahlkreiſe. Morgen findet die Nachwahl im zweiten Berliner Reichs⸗ tagswahlkreiſe ſtatt. Der Vorſtand des nationalliberalen Vereins zu Berlin beſchloß, energiſch für den Kandidaten der freiſinnigen Volkspartei einzutreten, um zu verhindern, daß der Wahlkreis der ſozialdemokratiſchen Partei anheimfalle. Die Entſcheidung ſteht bekanntlich auf Meſſers Schneide. Bei der letzten Wahl haben nur wenige Stimmen den Ausſchlag gegeben. So begreift es ſich, wenn von ſozialdemokratiſcher Seite Alles aufgeboten wird, um den ganzen Heerbann bei der Hauptwahl an die Wahl⸗ urne zu bringen. Man will verſuchen, den Wahlkreis ſchon beim erſten Anlauf zu nehmen. Daran iſt natürlich nicht zu denken, und die ſozialdemokratiſche Parteileitung ſtellt auch wohl ein ſolches Ziel nur auf, um den Muth ihrer Gefolgſchaft nach Kräften zu heben. Die Wahl ſelbſt kommt ihr höchſt ungelegen. Die Liſte der nicht auffindbaren 3000 Wähler, die ſie neulich ver⸗ öffentlichte, beweiſt, daß die für die Hauptwahl aufgeſtellte Armee ſich ſtark gelichtet hat. Eine große Schaar von Bauhand⸗ werkern weilt außerhalb Berlins, und es iſt fraglich, ob man auf ſie bei der Nachwahl rechnen kann. Nicht minder ungelegen kommt es ihr, daß für den 11. April zugleich eine Anzahl von Wählern zur Controlverſammlung einberufen iſt. An dieſe Letz⸗ teren wendet das Centralorgan ſich noch einmal mit der Be⸗ lehrung, daß die zur Kontrolverſammlung Einberufenen da⸗ durch nicht das Wahlrecht verlieren und fordert die Reſerviſten und Landwehrmänner direkt auf, ihre Stimmen dem ſozial⸗ demokratiſchen Kandidaten zu geben. Der Rührigkeit der Sozial⸗ demokratie haben die anderen bürgerlichen Parteien leider nichts Aehnliches an die Seite zu ſtellen. Sie treten natürlich auch dies⸗ mal wieder mit zwei Kandidaten ins Feld. Die freiſinnige Volkspartei hat den in der Hauptwahl ſchon einmal gewählten Sladtverordneten Kreitling aufs Neue aufgeſtellt, und er wird auch von den anderen Liberalen des Wahlkreiſes unterſtützt werden. Die Konſervativen präſentiren den Geh. Regierungs⸗ rath und Mitglied des Reichsverſicherungsamtes Witowsky. Durch dieſe Spaltung wird eine Stichwahl unvermeidlich. Hätten ſich die bürgerlichen Parteien jetzt ſchon auf einen gemein⸗ ſamen Kandidaten vereinigt, wie es nöthig iſt, wenn die Sozial⸗ demokratie wirklich ernſtlich und mit Erfolg bekämpft werden ſoll, ſo würde ein Sieg nicht zu bezweifeln ſein. So bleibt Alles ungewiß und von Zufälligkeiten abhängig Die Uebertrittsbewegung in Oeſterreich. Einem Vortrage des Dr. Weil in Berlin entnehmen wir fol⸗ gende intereſſante Einzelheiten: In Saatz in Böhmen ſind dem betagten katholiſchen deut⸗ ſchen Stadtpfarrer zwei junge Tſchechen zur Seite geſtellt, die eifrig für das Tſchechenthum wirken. Da iſt es kein Wunder, daß man auf Aenderung der religiöſen Verhältniſſe denkt. Bekannt iſt die Aeußerung Grillparzers, daß es ohne die katholiſche Herr⸗ ſchaft anders ſtände um Oeſterreich. In der Stadt Außig hat der faſt ganz katholiſche Magiſtrat die katholiſchen Schweſtern im ſtädkiſchen Krankenhauſe abgeſchafft und evangeliſche Diakoniſſen aus Karlneukirchen bei Linz einſtimmig berufen. An der Jeier Gclenhon-Ar. A87 des Guſtav⸗Adolf⸗Feſtes in Feldkirchen nahmen mindeſtens eben⸗ ſobiel Katholiken Theil, als Proteſtanten und der ganze Ort mit überwiegend katholiſcher Bevölkerung war feſtlich geſchmückt. Der evangeliſchen Kirche werden große Sympathien entgegen⸗ gebracht. Es findet kein Maſſenübertritt ſtatt, und das iſt ein Glück, denn die evangeliſche Kirche könnte ſo viele Neulinge auf, einmal gar nicht aufnehmen und einleben. Aber die evangeliſchen Gottesdienſte ſind überall ſehr ſtark auch von Katholiken beſucht und die Uebertritte mehren ſich. Auch zeigt ſich die Erſcheinung, daß viele proteſtantiſche als Fremde in Böhmen lebende Ge⸗ ſchäftsleute, jetzt plötzlich mit ihrem Glaubensbekenntniß, das ſie lange verſchwiegen haben, hervortreten. Es gilt jetzt als ehrenvoll, Proteſtant zu ſein und man verlangt die Abhaltung und Ver⸗ mehrung epangeliſcher Gottesdienſte. Im letzten halben Jahr wurde in einer ganzen Reihe von Orten auf Verlangen der erſte evangeliſche Gottesdienſt gehalten. Im Gegenſatz zu früher wurde dazu gern der Rathhaus⸗ oder der Schützenſaal bewilligt. Ge⸗ ſangvereine mit überwiegend katholiſchen Mitgliedern wirkten mit; man betrachtete die Einführung des evangeliſchen Gottes⸗ dienſtes als ein feſtliches Ereigniß, an dem auch die Katholiken theilnahmen. Faſt überall wurden zahlreiche Uebertritte gemeldet, Die Bewegung vollzieht ſich alſo durchaus organiſch und folge⸗ richtig. Der Uebertritt im Einzelnen geſchieht nicht leicht und nicht leichtſinnig. Die kleinen proteſtantiſchen Gemeinden könnten den Maſſeneintritt von bisherigen Katholiken, denen z. B. unſen Kirchengeſang ganz fremd iſt, gar nicht ohne Gefahr ertragen, Auch reichen die geiſtlichen Stellen für die wachſenden Aufgaben nicht aus, und es mußten in einer ganzen Reihe von nordböh⸗ miſchen Gemeinden den Geiſtlichen Vikare zur Seite geſtellt wer⸗ den, z. B. in Außig, Teplitz, Heida.— Neue Gemeinden ent⸗ ſtanden in Braunau und Kloſtergrab. Man knüpft vielfach an die geſchichtlichen Erinnerungen vor dem dreißigjährigen Kriege am⸗ In Steiermark ſind die Gegenſätze noch ſchärfer, weil die Slowenen noch minderwerthiger ſind als die Tſchechen, die doch wenigſtens eine Geſchichte haben. Auch hier wird die evangeliſche Bewegung in nüchternen Grenzen gehalten. Auch hier knüpft ſie an die organiſchen Außen⸗ und Reiſegottesdienſte der evan liſchen Diasporapfarrer an. Stellen für Perſonalvikare ſind he⸗ reits ausgeſchrieben. Minder ſtark iſt die Bewegung in Krain und Kärnten. Im Küſtenlande ſtehen die Italiener den Slowenen gegenüber. Aber auch in den Erzherzogthümern haben viele Ueber⸗ tritte— faſt alle erſt in dieſem Jahre— ſtattgefunden. Der Dreyfus⸗Prozeß und die Ausſagen Paris, 9. April. Der„Figaro“ veröffentlicht heute die Aus⸗ ſagen der Generale Mercier und Billot.— Mercier weigerte ſich, die wie er ſagte, durchaus vertrauenswürdigen Agenten zu nennen, welchs dem Miniſterium das Aktenſtück„OJette canaille de D“ und das Bordereau ausgeliefert hätten welches Henrh übergeben worden ſei⸗ Seine Ueberzeugung von der Schuld Drehfus' beruhe auf dem Urtheil der Sachverſtändigen, auf der augenſcheinlichen Verwirrung Dreyfus während des Diktats eines Briefes, dem Geſtändniß Lebrun⸗Renaulk gegenüber, und dem Spürſinne, den Dreyfus gezeigt habe.— Mercier theilte ferner mit daß in der Zuſammenkunft, welche du Paty de Clam mit Dreyfus hatte, um von ihm ein Geſtändniß zu erlangen, Dreyfus in Erregung ausgerufen habe:„Ah! Dieſe Militärattaches! Ich möchte ihnen einen Dolch in die Kehle fagen!“—„Von welchen ſprechen Sie fragte du Path de Clam.„Von denen des Dreibundes“, erwiderte Dreyfus. Du Paty ſagte:„Aber ſie ſind doch zu dreien“, worauß Dreyfus demerkte:„Kommt denn Oeſterreich⸗Ungarn in Betracht?“— Mercier fügte bei, daß das diplomatiſche Aktenſtück des Kriegs⸗ miniſteriums zahlreiche Schriftſtücke enthalte, die in der Mehrzahl einen neuen Verdacht der Schuld Dreyfus' begründen, und weiſt ins⸗ beſondere auf das Aktenſtück aus der Zeit nach der Fälſchung Henrth's hin, welches Briefe mit dem vollen Namen des Dreyfus enthalte. Mercier verweigerte es, über die Mittheilung der geheimen Aktenſtllcke an das Kriegsgericht ſich auszuſprechen, und erklärke es für unmöglich, daß Eſterhazy der Verfaſſer des Bordereaus ſei, weil derſelbe die aus⸗ gelieferten Dokumente nicht gekannt habe.— General Billot erklärte in ſeiner Ausſage, er habe nach der langen und gewiſſenhaften Unter⸗ ſuchung die Ueberzeugung von der Schuld des Dreyfus gewonnen, Er gab zu, daß das Aktenſtück, das dem Kriegsgericht vorlag, unzu⸗ reichende Beweismittel gegeben habe, fügte aber hinzu, daß während der Verhandlung die den Richtern gewordenen Mittheilungen ihnen dis völltge Sicherheit bezüglich der Schuld geben mußten. Billot erklärts ferner, daß er über die Dokumente des geheimen Aktenſtückes ſich nichl ausſprechen könne, da ihr Inhalt diplomatiſch zu delikat ſei. Er habe die Unterſuchungen des Oberſtleutnants Picquart gekannt, welche auf die Feſtſtellung der anderen Schuldigen abgezielt hätten, und habe die⸗ ſelben mit Rückſicht darauf gebilligt, daß Dreyfus einen Complicen hätte haben können, aber, ſo fügte er hinzu, die Entdeckung anderet Schuldigen hätte Dreyfus nicht zu einem Unſchuldigen gemacht. Er bedaure die Fälſchung Henry's auf das Tiefſte, aber ſie hätte ihm den Beweis von der Unſchuld Dreyfus' nicht erbracht; im Geg ſei völlig überzeugt von deſſen Schuld. Aus Baden. §S Neckarbiſchofsheim, 9. April. Heute Nachmittag fand im Saale„zum goldenen Adler“ eine Verſammlung ſtatt, in der Reichstagsabgeordnete des Wahlktreiſes Herr 5 5 über die 5 Verhandlungen im deutſchen Reichstag referirte. Der Beſuch war trotz der ſchlechten Witterung ein ſo zahlreicher, daß nicht nur der Saal, ſondern auch die beiden an⸗ ſtoßenden Wirthslokale dicht mit Zuhörern gefüllt waren. Der Wahl⸗ kreisvorſitzende, Herr Seitz⸗Babſtatt eröffnete die Verſammlung mit einer kurzen Begrüßung. Herr Lucke beſprach in ſeinem Referat ein⸗ gehend die berſchiedenen Interpellationen, die vom Bund der Land⸗ Srer ie Deite. 2, Set. General! Anzeiger. Mallnbeim, 10. Avril. wirthe über die ſog. Fleiſchnoth und die Bank⸗ und Börſenfrage ein⸗ ereicht wurden, ging dann über zur Gtatsdebatte, der Nopells zu dem Alters⸗ und Invaliditätsgeſetze, dem Hypothekenbankgeſetz, der Inter⸗ pellation betr. der Handelsverhältniſſe mit Amerika, dem Fleiſchbe⸗ ſchaugeſetz und den kleineren Vorlagen. Weiter berichtete er Über die Verhandlungen des ſogen. Weinparlaments und ſchließlich über die Tabaksfrage. Auf Antrag des Wahlkreisvorſitzenden Seitz ſprach die Verſammlung Herrn Lucke den Dank aus für ſeine bisherige Thätigkeit. Herr Rupp⸗Reihen bei Sinsheim brachte eine Reſolutton ein, welche ſich gegen den Fleiſchbeſchaugeſetzentwurf ausſpricht und die Abgeord⸗ neten bittet, einem ſolchen Geſetz nur dann zuzuſtimmen, wenn die ausländiſchen Fleiſchwaagaren ebenſo behandelt werden, wie die deutſchen, wenn die Einfuhr unkontrolirbarer Fleiſchkonſerven und Würſte verboten und die Hausſchlächterei von der Kontrolle ausge⸗ ſchloſſen iſt. Dieſe Reſolution wurde einſtimmig angenommen. Herr Lucke widmete dann noch dem Fürſten Bismarck und dem 1. Bundes⸗ vorſttzenden v. Plötz einen Nachruf und ſchloß mit einem Hoch auf ſtaiſer und Großherzog. „Der ewige Friede.“ Das freifinnige„Berl. Tagebl.“ ſchreibt: Unter dem Titel„Der ewige Friede“ hat ſoeben der zum deutſchen Delegirten auf der Friedenskonferenz im Haag ernannten Münchener Staatsrechtslehrer Freiherr v Stengel(München, Karl Haushalters Verlag) eine Broſchüre veröffentlicht, die geradezu als eine kräftige Ironiſtrung derjenigen Tendenzen angeſehen werden muß, zu deren, Wortführern Profeſſor b. Stengel von Reichs wegen beſtellt worden iſt. Das künftige deutſche Mitglied der Friedenskonferenz geht mit der Prämiſſe nach dem Haag, daß die völlige Abſchaffung des Krieges weder innerlich berechtigt ſei, noch irgend eine Ausſicht auf Erfolg habe. Wenn alle Mitglieder der Friedenskonferenz von dieſem Geiſte beſeelt ſind, ſo werden wir binnen Kurzem die größte Farce dieſes Jahr⸗ hunderts, vielleicht aller Zeiten, im Haag unter dem gaſtlichen Dache der jugendſchönen Königin Wilhelmine ſich abſpielen ſehen. Das genannte Blatt iſt politiſch nicht recht ernſt zu nehmen; aber diesmal hat es den Nagel auf den Kopf getroffen. Welchen Nutzen hat Deutſchland von dem großen Pariſer Jahrmarkt von 19002 Die Chemnitzer Wirkwaaren⸗Induſtrie lehnt die Betheiligung an der Pariſer Weltausſtellung ab, weil die Aufwendungen in keinem Berhältniß zu dem Erfolge ſtehen. Nur das Land, das die Ausſtellung artangire, habe Vortheile, die anderen nicht. Ein paar tüchtige Reiſende brächten den Geſchäftshäuſern mehr Nutzen, als die Beſchickung einer Ausſtellung. Die Produkte der Textilinduſtrie ſeien durch Muſter 8 zu beranſchaulichen, daß man keine beſondere Ausſtellung zu ihrer orführung brauche. Andererſeits krage man in der Textilinduſtrie, ſpeziell in der Möbelbranche edenken, ſeine Neuheiten auf einer Aus⸗ ſtellung preiszugeben. Kolontales. Die anhaltende Trockenheit in Oſtafrika, die den Eingeborenen ſchon ſo großen Schaden zugefügt hat, daß in manchen Gegenden eine entſetzliche Hungersnoth herrſcht, hat auch, wie die„Kol.⸗Korr.“ meldet, in den Pflanzungen der Europäer manchen Schaden angerichtet, der nicht wieder zu erſetzen iſt. So ſcheint es, daß die Kulturen der Küſtenzone, zumal ſolche, die mehr Feuchtigkeit bedürfen, ſo gut wie verloren zu betrachten ſind, und nur in den feuchten Bergwäldern ſieht es elwas beſſer aus. Ein Beſucher von Weſt⸗Uſambara aus Pare ſchreibt, daß er nach Beſichtigung der Kaffeeplantagen durchaus nicht mehr der Anſicht ſei, daß Kaffee angebaut werden könne. Der Kaffee⸗ baum würde nicht älter als acht Jahre, und alle ſiebenjährigen Büſche ſeien ſchon aus den Plantagen entfernt worden, weil der Boden für den Kaffebaum nicht gut genug ſei. Hoffentlich tritt mit der wohl bald heginnenden großen Regenzeit ein Wechſel ein— heißt es in dem Briefe — da wir in Oſtafrika ſonſt einer wirthſchaftlichen Kriſis entgegen⸗ gehen würden. Hofnachrichten und Perſönliches, Der Kaiſer empfing den Botſchafter der Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika, Mr. Andrew D. White, in längerer, etwa 1½ Stunden dauernder Audienz und unterhielt ſich, wie eine Berliner Korreſpondenz mittheilt, mit ihm auf das angelegentlichſte über alle ragen von Intereſſe, die zwiſchen Deutſchland und den Vereinigten taaten ſchweben. Der Kaiſer drückte dem Botſchafter ſeine hohe Befriedigung aus über das Entgegenkommen und freundſchaftliche Perhalten der Vereinigten Stagten gegenüber dem Deutſchen Reiche, ſowie darüber, daß der z. Z. in Waſhington weilende neuernannte Vorſitzende des Munizipalraths von Apia, Dr. Solf, ſo außer⸗ ordentlich gut empfangen worden iſt. Der KRaiſer bewilligte der Gemeinde Mellnau im Kreiſe Marburg zum Bau eines Schulhauſes 13000 M. Die Nachricht, daß das Kaiſerpgar mit den beiden älteſten Prinzen zur Regatta nach England reiſen wolle, wird jetzt dementirt. Kurze Nachrichten. Der Geſammtbericht des Freiherrn v. Rüdt beantragt— mit geringen Aenderungen— die Annnahme des Aus⸗ führungsgeſetzeszum bürgerlichen Geſetzbuch burch die Erſte badiſche Kammer. Anläßlich der internationalen Sozialiſtenkonferenz, die am 21. Mai, alſo gleichzeitig mit der Friedenskonferenz, in Brüſſel talllindet, wird dort eine große ſozialiſtiſche Ver⸗ eragarsrraa. — ſammlung zu Gunſten de Abrüſtung abgehalten werden. Jür Deutſchland werden Bebel und Hiebknecht er⸗ warklet. Das Schöffengericht in Poſen hat den Wirih⸗ ſchaftsbeamten Anton Schindler zu 150 Mark Geldſtrafe odez 4 Wochen Haft verurtheilt, weil er eigenmächtig ſeinen Namen in Szyndler poloniſirt hatte. Die„Deutſchen Nachrichten“ fügen der Verurtheilung hinzu:„Wie viel ehrvergeſſene oder unzr⸗ rechnungsfähige Deutſche müßten wohl in Oeſterreich verürtheilt werden, von dem böhmiſchen Fürſten Schwarzenberg an, der ſich frech und eigenmächtig ſeit einigen Jahren„Sparcenberk“ zu nennen beltebt!“ e ate ggen — Ausſtandsbewegungen finden in Braunſchweig ſeitens der Maurer ſtatt. Die Verhältniſſe im Baugewerbe laſſen es aber wenig wahrſcheinlich erſcheinen, daß die Maurer ihre Forderungen durchſetzen werden. Im vorigen Jahre ſind dieſelben Verſuche fehl⸗ geſchlagen. In Reichenbach in Schleſien hat ſich der Ausſtand der Weber auf alle Fabriken ausgedehnt. Die Ausſtändiſchen fordern Minderung der Arbeitszeit und 10 Prozent Lobnerhöhung.— Bei der Po⸗Regulirung in Oberitalien ſtreiken 600 Arbeiter wegen Lohn⸗ ſtreitigkeiten mit der ſozialiſtiſchen Baugenoſſenſchaft, welche die Erdarbeiten übernommen hat. — Die volle Jubetriebſetzung des Dortmund⸗Ems⸗Canals, die am 1. April ſtattfinden ſollte, wird ſchwerlich vor Auguſt dieſes Jahres erfolgen. Sie wird alsdann vorausſichtlich vom Kaiſer perſönlich eröffnet werden. Das großartige Hebewerk in Henrichen⸗ burg hat ſich bisher aufs beſte bewährt. — Aus Helſingfors in Finnland meldet man: Dem Redakteur der für zwei Monate verbotenen Zeitung„Nya Preſſen“, Dr. Lille, brachten Tauſende von Menſchen begeiſterte Huldigungen durch Abſingen vaterländiſcher Lieder. „Figaro“ in Paris wurde wegen des Abdrucks der Ausſagen zu 500 Fres. Geldſtrafe verurtheilt; aber da die Verurtheilung in contumaeium erfolgte, iſt das Urtheil vorläufig nicht rechtskräftig. Die Aerzte Lapponi und Mazzoni beſtehen darauf, daß der Papfſt ſich ſchone und darauf verzichte, am 16. April ſich in die St. Peterskirche zu begeben. Der Papſt hält jedoch ſeine Ent⸗ ſchließung mit Lebhaftigkeit aufrecht, indem er ſagte: So lange ich lebe, 105 die Dinge nach meinem Willen gehen. Ihren Rath⸗ ſchlägen folgen, hieße mich lebendig begraben. Einer amtlichen Mittheilung zufolge wird die formelle Beſitz⸗ nahme des von Gngland in der Nachbarſchaft von Honkong gepachteten Gebiets am 17. April d. Is, ſtattfinden. Die zwiſchen der britiſchen und ruſſiſchen Regierung gegenwärtig mit Erfolg geführten Verhandlungen umfaſſen außer den das chineſiſche Reich betreffenden Fragen auch die zwiſchen Rußland und England bereits beſtehenden oder eventuell zu ge⸗ wärtigenden Fragen in anderen Welttheilen. Nach dem Handelsausweis pro März a. c. weiſt die engliſche Einfuhr eine Abnahme von nahezu 2 Millionen auf, die Ausfuhr eine Zunahme von faſt 1½ Millionen Pfund Sterling. Aus Sladt und Cand. Maunheim, 40. April 1899. Aus der Ftadtrathsſizung vom 7. April 1899. (Mitgetheilt vom Bürgermeiſteramt.) Im Prozeß Alvary iſt von Herrn Stadtrath Dr. Stern im Namen und Auftrage des Stadtrathes mit den Bevollmächtigten der Alvarhy'ſchen Rechtsnachfolger ein Vergleich abgeſchloſſeu worden, zu welchem alsbald die Zuſtinmmung des Bürgerausſchuſſes nach⸗ geſucht werden ſoll. In Bezug auf das Ausſchreiben zur Erlangung von Projekten für Erbauung einer elektriſchen Bahn zwiſchen Mannheim und Heidelberg ſollen auf Grund näherer Unterſuchung des ſtädt. Tiefbauamts noch verſchiedene Vorfragen zwiſchen den beiden Städten geklärt werden. Von dem Verein für Geflügelzucht in Mannheim iſt eine Ein⸗ ladung zur feierlichen Eröffnung der IV. Badiſchen Verbands⸗ ausſtellung und VIII. großen allgemeinen Geflügel⸗ und Vogelaus⸗ ſtellung eingelaufen. An Gr. Miniſterium des Innern werdenß Vorlagen erſtattet wegen der Bedingungen für den Verkauf und die Verpachtung von Plätzen im Induſtriehafen ſowie wegen des Verkaufs von Gelände zur Erweiterung des Neckarvorſtadtbahnhofes. Der Dienſtaustritt des Geometers Kramer beim Tiefbauamt wird genehmigt. Mit der Ertheilung des Unterrichts in der kaufmänniſchen Buchführung an der höheren Mädchenſchule wird Herr Kaufmann Mathes betraut, Dem Bürgerausſchuß ſollen zur nächſten Sitzung folgende Vor⸗ lagen uuterbreitet werden: 1. Die Herſtellung der Langſtraße in Waldhof(Erwerbung des Straßengeländes). 2. Die Erſtellung eines Neubaues für die Zwecke der Ober⸗ realſchule und des Realgymnaſtums. 3. Die Erwerbung, Veräußerung und Verpachtung von Liegen⸗ ſchaften durch die Stadtgemeinde. 4. Die Aufnahme von Hauptlehrerſtellen in den Stgalsvoranſchlag für die Jahre 1900/1901 betr. 5, Die Erbauung eines zweiten Gaswerks. Wegen Ertheſlung der Konzeſſton für den Bau und Betrieb der elektriſchen Straßenbahnen in Mannheim wird Vorlage an Gr. Miniſterium des Junern erſtattet. Von der Führung der Famtlienbogenibeim Standesamt ſoll in Hinkunft abgeſehen werden. Miß Halmaine's Pergangenheit. Noman von B. M, Croker. Autoriſirte Ueberſetzung aus dem Engliſchen von Pauline Klaiber. (Nachdruck verhoten.) 90)(Fortſetzung.) Oberſt Brice wurde dunkelroth.—„Du ſiehſt, ich bin aufrichtig“, fuhr ſie fort.„In dieſem Falle iſt es aber am beſten, man ſpricht ſich ganz ofſen aus. Sol hat mich zum Aeußerſten gebracht, und ich wünſche Dir verſtändlich u machen, daß ich ihn nie wieder— ich verlaſſe mich darauf, daß Du daflür ſorgſt— nie wieder ſehen will. Wenn dies doch geſchieht, wenn ich mich in irgend einer Weiſe wieder über ihn zu beklagen habe, dann werbe ich Dich dafür verantwortlich machen. Er kann mich, wenn er will, aus der Geſellſchaft vertreiben, wie er mir gedroht hat. Es wird mir das zwar das Herz nicht brechen, aber ich wäre doch ſehr unglücklich, wenn ich die Achtung aller meiner Freunde verlieren würde. In dieſem ffalle würde ich England verlaſſen und für immer in die Kolonſen auswandern, und Du wirſt wohl errathen können“, fügte ſie bebeutungsboll hinzu,„wer dann hauptſächlich der leivende Theil ſein wird. Außerdem noch etwas: Lord Airdrie iſt ein Mann, mit dem ich auch nicht mehr in Berührung gebracht werden will; er weiß Alles, und ich wende mich an Dich, mich vor ihm ebenſo gut als vor Mr. Brice zu ſchützen.“ Obeyſt Brice richtete ſich auf, ſtellte ſeine Füße auf den Boden und ſah Roſamond ungläubig an. Konnte dies wirklich Roſamond ſein— dieſes leichenblaſſo und herausfordernd ausſehende Mädchen, das Vorſchriflen, Beſehle und Verlangen an ihn ſtellte, an ihn Thomas Heury Dabidſon Bries? Was war mit ihr vorgegangen? Er gerieth nicht in einen ſeiner gewöhnlichen Wuthanfälle, er wurde durch ihren Blich zurückgehalten und ebenſo durch das Bewußtſein, daß ſie die Börſe in der Hand hielt und ſich deſſen auch bewußt war, hauptſüch⸗ lich abere durch die Thatſache, daß ſie Lady Airdrie war— eine Ich bin der Verzweiflung nahe. Dein Sohn Heber die Bildung von Arbeikerausſchüſſen bei ſtädt. Betrieben wurde der Entwurf eines Statuts ausgearbeitet, da en betr. Verwaltungen zur gutächtlichen Aeußerung mitgetheilt wird⸗ ibe. Die Kieferung von 1800 Ebm. Pflaſterſteinen und rothem ntſe Sandſtein für die Pflaſterungen auf dem neuen Schlachthof wird 4 vergeben wie folgt. Agli. 1. an Naguet& Söhne hier 900 Cbm. 3 M. 50 Pfg. Hank 2.„ Joſef Kronnner„ 800„„ 5„ 80„ 3.„ Joſef Lächele Wwe.„ 300„„ 24„ 5 1 „ Velarich Eiſen 0000 end Die Lieferung von 6500 Cbm. Rheinkies wie er fällt, 300 Lon Cbm. Neckarkies, 6000 Cbm. Pflaſterkies wird in ſchicklichen Loosabtheilungen vergeben an Ludwig Gropp, Heinrich Gräff., Jakob Heuberger, Leo Renner, Karl Wühler Wwe. in Mannheim, Hutfließ& Schmitt in Ludwigshafen, Bernhard Zeh in Ilvesheim und Wilhelm Hergel& Hildenbrand in Weinheim. Der Vertrag zwiſchen der Firma Mohr& Federhaff und Browr Boveri& Cie. hier über Lieferung eines Laufkrahns mit elek, triſchem Antrieb für das Maſchinenhaus des ſtädt. Elektrizitätswerksß zum Preiſe von 19865 M. wird genehmigt. Kauf! Die Reparaturarbeiten im ſtädt. Freibad werden dem Herrn Rent Zimmermeiſter Ferdinand Holzner um deſſen Angebot von 1573 M. äeim. übertragen. Gegen Ertheilung der Baugenehmigung an: 1. Maurermeiſter Anton Noll in Neckarau, 2. Ludwig Kupferſchmitt Wwe. in Neckarau, f 3. der Rheiniſchen Gyps in duſtrie in Mannheim wird nichts eingewendet, während zur Ertheilung der Baugenehmigung den e an die Herren Falk& Stern in Rheinau die Zuſtimmung ver⸗ peſteh ſagt wird. Itätte. Im Monat Februar l. J. ſind folgende Unterſtützungen durchlder die Armenkommiſſion verabfolgt worden: Peſteh a. Wochengelder an 580 Perſonen 8622 M. 75 Pfg.; b. Ges⸗ die b ſchenke an 58 Perſonen 685 M. 50 Pfg.; e. einmalige Unterſtützungenſſch. W an 37 Perſonen 172.; d. Pflegegelder für arme Kinder 1517 M. Robe 70 Pfg.; s. Brod an 298 Perſonen 4493½ Kilo; k. Suppe an 290 Hühn Perſonen 16 693 Portionen; g. Schulmaterialien au 2 Kinder. Außer⸗. Et dem wurden verſchiedene Kleidungsſtücke an Stadtarme, Lehr⸗ und Ph. 2 Pfleglinge abgegeben. i G. Den Anträgen der Haushaltskommiſſion entſprechend werden kreib Wirthſchaftskonzeſſionsgeſuche und 2 Ausſtands⸗ und Nachlaßgeſuchehaup verbeſchieden. iſtun Sechs Geſuche um Aufnahme in den Badiſchen Staatsverband Becke werden Großh. Bezirksamt befürwortend vorgelegt. e 8 0 ür b Verbandstag der badiſchen Geflügelzucht⸗ Packe Vereine. 55 Der Verband badiſcher Geflügelzuchtvereine und Züchter, dey xeiche unter dem Protektorat des Großherzogs von Baden ſteht, hielt geſtern Geldr (Sonntag) hier ſeinen 8. Verbaudstag ab. Den Vorſitz führte iuceger Verhinderung des 1. Verbandspräſidenten, Dr. A. Gruber⸗Freiburg der 2, Verbandspräſident. Dr. Hölzlin⸗Freiburg. Im Namen des murde Mannuheimer Vereins fur Geflügelzucht begrüßte Herr Dr. Keßlerſßi die Verſammlung, wünſchend, daß ſich der Verband auch weiterhin ſeines hohen Protektors würdig zeige. An den Großherzog wurd folgendes Begrüßungstelegramm abgeſandt: 74 „Gurer Kgl. Hoheit, dem hohen Beſchützer unſeres Vere en bandes, 2 45 ſich die hier verſammelten Vertreter des Verbandes badiſcher Geflügelzuchtvereine und Züchter allers heim, unterthänigſt ihren ehrerbietigſten Gruß zu unterbreiten, ver⸗ wigsh bunden mit dem weihevollen Gefühl unwandelbarer Treue we⸗ und Anhänglichkeit. Dr. Hölzlin, 2. Verbandspräſident⸗ Dr. Keßler, Vorſitzer des Verbands für Geflügelzucht i 2 Mannheim.“ reib Auch der 1. Verbandspräßſdent, Herr Dr. Gruber, der gegen Fiftet wärtig in Genua weilt, erhielt ein Begrüßungstelegramm, das Ferd. folgenden Inhalt hatte: ach⸗ An den Präſidenten Dr. Gruber, Genua. Wwe. Die beim 8. Verbandstag Verſammelten ſeuden ihrem 2 Präſidenten herzlichen Gruß und kräftiges Kikeriki. Sodann trat man in die Tagesordnung ein. Beſchloſſen wurde, den nächſten Verbandstag in Pfeheit abzuhalten unter der Vorausſetzung, daß der dortige Verein di Ausſtellungshalle vom Konſtanzer Verein leihweiſe ünter billigen! Bedingungen erhält. Weiter wurde beſchloſſen, kleinen Vereiner Geldbeiträge von 30—50 Mk. zu bewilligen, damit dieſe von den größeren Vereinen Ausſtellungskäfige leihen können. Ein weitere Punkt der Tagesorduung betraf die Auslooſung der beiden Vereine welche Unterſtützungen aus der Verbandskaſſe(Preisrichtermedaillen für ihre Ausſtellungen erhalten ſollen. Es haben ſich nur die Ver⸗ 5 eine Furtwangen und Dill⸗Weißenſtein gemeldet, ſodaß eine Auf Preiſ⸗ looſung nicht ſtattzufinden braucht. Angenommen wurde der Antran die Zahl der Pretsrichter bei großen Ausſtellungen von 4 auf 2 und! bei kleinen Ausſtellungen von 2 auf 1, ſoweit der Verband in Be tracht kommt, herabzuſetzen. Der Antrag auf Erhöhung der Vereins beiträge wurde abgelehnt. Hierbei kam auch die Frage der Unter ſtützung des Verbandes durch die Regierung mit zur Diskuſſton Die Regierung hat den früher dem Verein bewilligten feſten Jahres⸗ beitrag geſtrichen, dagegen geht aus den vom Miniſterium vorliegende Aeußerungen hervor, daß dasſelbe bereit iſt, für beſtimmte, ihr nam⸗⸗ 6 haft gemachte Veranſtaltungen 7 0 Summen zu gewähren, Beißeim dem Punkt„Verſchiedenes“ wurde von Herrn Bezirksthierarzt Hinck⸗pusge Pforzheim eingetend die Nützlichkeit der Errichtung von Zuchtſtalton erörtert. Herr Hinck glaubt, daß die Regierung derartige Maßregelnß gern finanziell kräftig unterſtützen werde, ſichtli Herr Bezirksthierarzt Heinck regte dann noch au, die Verbauds⸗ weiſe medaille, welche in dieſem 1 15 nicht vertheilt worden iſt, weil die Don Mannheimer Ausſtellung on ſehr reich mit Preiſen dotirt ſei, nachträglich an Frau Ph. Treiber Wittwe in Plankſtadt und au e Herrn Fritz Hoffſtätter in Mannheim zu verleihen, an Erftere, weil dieſe eine wirklich ganz vorzügliche Geſammtleiſtung an Gefli Wie liebte er dieſen Titell Wie unterthänig war er gegen Alle, die ein„von“ vor ihrem Namen hatten, und abgeſehen von der Fa⸗ milienanhänglichkeit— er hatte ohnedies keine für Teddy und das war kein Wunder—, abgeſehen von ſeinem pekuniären Intereſſe an der war dieſes Mädchen vor ihm die Frau eines Lords. Er konnte ich zwar dieſe Thatſache kaum vorſtellen, aber es war nun einmal eine Thatſache; und indem er ſich ihr nun innerlich zu Füßen warf, verſprach er ſehr höflich und überzeugend, daß ihre Wünſche erfüllt werden würden. Ja, Teddy den Kopf zurechtſetzen, das war allerbings ſehr ein⸗ fach, aber wie ſollte er ſich gegen Lord Airdrie benehmen? Dieſer würde natürlich nicht fortgehen. Sehr natürlicherweiſe war Lord Air⸗ drie feſt entſchloſſen, nach den letzten fünf langen Jahren, keine Zeit, ja keinen Augenblick mehr zu verlieren, ſondern die erſte Gelegenheit zu benützen, um Roſamond allein zu treffen und mit ſo viel Scho⸗ nung als möglich ihr Gemüth auf die Vergangenheit hinzulenken und ihr die Thatſache, daß er Ronald Gordon war, beizubringen. Fünfunddreißigſtes Kapitel. Mrs. Brice hatte ſich zu Bett gelegt. Sie nannte ihre Krankheit Neuralgie, aber in Wirklichkeit litt ſte an den Folgen einer ſchweren Gemüthsbewegung und hatte ſich von allen Menſchen zurückgezogen, um ihre Gedanken zu ordnen und ſie, bildlich geſprochen, wieder zu⸗ rechtzuſchütteln. Mrs. Brice mußte in ihrem Herzen wohl zugeben, daß ſie in ihren Schlußfolgerungen etwas haſtig geweſen ſei und nun die Folgen tragen müſſe. Ach! Geldgier und pekuniäre Sorgen hatten ſie in das Verderben gelockt und ſie in dieſe böſe Klemme ge⸗ bracht. Es wäre ja viel, viel beſſer geweſen, Roſamond der Geſell⸗ ſchaft als eine verheirathete Frau mit einem Kinde vorzuſtellen; aber jetzt war es zu ſpät, um daran zu denken. WMährend ſie, den Kopf in die Kiſſen vergraben, dalag, klopfte es leiſe an die Thüre und Roſamond trat herein; in einem lang nach⸗ ſchlepbenden Sammetkleid ſah ſte ſehr vornehm, ſehr groß und ſehr imponirend aus.„Es thut mir leid, daß Du ſo 0 Kopf⸗ ſchmerzen haſt, Mutter“, begann ſie, und ich will Dich auch nicht Reichzarüfin, 4 länger beläſtigen, als abſoluf nöthig' iſt; aber ich habe Dir Verſchie⸗ denes mitzutheilen.“ 5 Mrs. Brice nickte und richtete ſofort ihre Augen mit ängſtlichem geſchn Ausdruck auf ihre Tochter, die am Fuße ihrer Beitſtelle ſtand.—„Ich gehe morgen früh nach Horton.“—„Horton?“ wiederholte Mrs. Brice ungläubig.—„Ja, und ich nehme Maggs mil. Sie hat keine Ab⸗ neigung dagegen wie Fletcher, mein Kammermädchen, die wahrſchein⸗⸗ lich dort ſchwermüthig würde. 505 5 iſt aber dort geboren, ſo viel ich weiß.“—„Aber warum willſt Du denn überhaupt nach Horton mi reiſen?“ „Das will ich Dir eben erklären. Ganz gewiß haſt Du auch, bemerkt, 32 ich ſeit einigen Wochen ee übergangen und wie die Peſt gemieden worden bin. Ein gutes Ausſehen, eine gute Familie und ein gutes Vermögen gelten eben gar nichts, wenn man kein gutes Leumundszeugniß hat. Nun, ich kann ein ſolches von meiner letzten Stelle nicht aufweiſen, ja, ich habe keines.“—„Still! Roſamond! Wie kannſt Du nur auf ſolch gräßliche Weiſe reden! Wenn nun einer der Dienſtboten Dich hörte!“ „Irgend Jemand, der Alles weiß, hat auf meine Vergangenheit ein ſchlimmes Licht geworfen. Unſere Nachbarn ſind nun außerordent⸗ lich neugierig in Beziehung auf meinen letzten langen Aufenthalt in Horton. Du wirſt Dich daran erinnern, Mutter, daß ich Monate lang dort allein war, als Du ſchon in London wohnteſt. Sie glauben nicht, ich ſei verrückt oder unter ärztlicher Aufſicht geweſen, obgleich Jödin alle Balmaines etwas ſonderbar ſind, aber die Leute, die aus einem Irrenhaus zurückkommen, meidet man nicht. Ich aber fühlte, wie die geſellſchaftlicheutmoſphäre um mich herum mit jedem Tag kühler wurde. Jetzt iſt ſie auf dem Gefrierpunkt. Die Leute wenden den Kopf weg, wenn ſie mich von Weitem ſehen. Meine jungen Freundinnen fliehen mich. Lady Pafſingham, die mich immer küßte, wenn wir zuſammen⸗ er kamen, gewährt mir kaum noch eine ſteife Verbeugung. Ich werde ef nicht mehr zu Diners und Tanzgeſellſchaften gebeten, und es kommt mir vor, als ob ſelbſt die Pächtersleute mich mit ungläubigem Ent⸗ ſetzen anſtarrten.“ AAber, liebſte Roſamond, Du biſt gar ſo ungeſtüm und erfin deriſch. Warte nur ein Weilchen. Stürze nur jetzt nicht gerade ſoß ſchnell nach Horton fort. Dieſe ewigen Moor⸗ und Binſenſtrecke und dis kraurige graue See, n bien fit ſegar die und ds eine an⸗ —* —— — Generel Hufeiges: Weneral Anzkiger . Seielin F. Seie! Ausgeſtellt habe, an Letzteren, weil er ſich um die Ausſtellung ſowie Aberhaupt um die ganze Geftügelzucht großes Verdienſt erworben be. s wurde beſchloſſen, die Sache dem Vorſtand zur weiteren ſtſcheidung anheimzuſtellen. Nachdem noch Herrn Hoffſtätter wird Anerkennung ſeiner hervorragenden Betheiligung dei dem vor⸗ Iglichen Arrangement der Ausſtellung in einem Hoch der wärmſte Jank ausgeſprochen worden war, wurde der Verbandstag geſchloſſen. An die Verhandlungen ſchloß ſich ein Feſteſſen, wobei Herr Dr. ölzlin⸗Freiburg die Beſtrebungen des Verbandes feierte, wäh⸗ end Herr Dr. Keßler⸗Mannheim das Hoch auf den Großherzog don Baden ausbrachte. ee Irforderte eine große geſtrigen Tages beendigt werden. 300 lichen iff., theim, Sheim ** Feſtſtellung des Reſultates der Preisvertheilung in der Geflügel⸗Ausſtellung Arbeit und konnte deshalb erſt im Laufe des Als Preisrichter fungirten: I. für zrowußühner und Waſſergeflügel: Herr A. Hinck, Bezirksthierarzt, Pforz⸗ elekzeim, Herr St, Leirer, Kunſt⸗ und Handelsgärtner, Konſtanz, Fr. werksf Ploch, Architekt, Freiburg, Erſatzmann Herr Robert Brockel, aufmann, Freiburg.— II. für Tauben: Herr Hermann Kah, Herrn Rentner, Baden⸗Baden, Erſatzmann Herr Jean Kühnle, Mann⸗ 3 M. ßeim.— III. für Sing⸗ und Ziervögel: Herr A. Holpp, Hof⸗ pernſänger, Stuttgart.— IV. für Geräthe, Futtermittel zꝛc. 2c.: Das eſammte Preisrichter⸗Kollegium. Die Prämitrung hatte folgendes Ergebniß: Es erhielten für Gefſammtleiſtunge en erſten Ehrenpreis, geſtiftet vom Großherzog von Baden und eſtehend aus einer prachtvollen ſilbernen Jardiniere, Friedrich Hoff⸗ ätter⸗Mannheim für hervorragende Leiſtungen auf dem Gebiete er Geflügelzucht; den 2. Ehrenpreis, geſtiftet vom Verband und Peſtehend in einem ſilbernen Pokal, Reinhard Stöcklin⸗Lörrach für Die beſte Geſammtleiſtung in Hühnern; den 3. Ehrenpreis, 50 Mark, ungenſſcz. W. Heil in Fränkiſch⸗Crumbach, den 4. Ehrenpreis, 40 Mark, 7.i Robert Brokel⸗Freiburg, beide für beſte Geſammtleiſtungen in n 29 ühnern; den 5. Ehrenpreis, 30 Mark, Karl Kienzler⸗Villingen, lußerz. Ehrenpreis, geſtiftet vom Geflügelzuchtvereen Karlsruhe, Frau und Ph. Treiber Wittwe, Plankſtadt, beide für beide Geſammtleiſtungen Geflügel; 7. Ehrenpreis, 30 Mark, Karl Schweier in Lehen bei Fkreiburg, für beſte Geſammtleiſtung in Enten; 8. Ehrenpreis, 25 M. guptlehrer Schneider in Sufflenheim(Elſaß) für beſte Geſammt⸗ eiſtung in Elſäſſer Landhühnern; 9. Ehrenpreis, 25 Mark, Carl rband Becker⸗ Mainz, 10. Ehrenpreis, 20 Mark, Fritz Karcher⸗Kaiſers⸗ autern, 11. Ehrenpreis, 15 Mark, Heinrich Weckbach⸗Hernsheim, 2. Ehreupreis, 15 Mark, Karl Kleinert⸗Konſtanz, fämmtliche vier ür beſte Geſammtleiſtungen in Taubeu; 18. Ehrenpreis, 10 Mark, icht⸗ Bäckermeiſter Bertele⸗Mannheim für beſte Geſammtleiſtung in Harzer Roller. Außer dieſen Preiſen für Geſammtleiſtungen kamen noch zahl⸗ reiche Preiſe für Einzelleiſtungen zur Vertheilung, beſtehend aus Geldprämien von 20 bis 10 Mark, ſowie aus verſchiedenen koſtbaren rte Alckegenſtänden und Diplomen, iburg, Für einzelne Hühner, Enten und Gänſe en des wurden vertheilt 21 Ehrenpreiſe, welche der Reihenfolge nach er⸗ aßle vſßielten: Reinhard Stöcklin⸗Lörrach, Robert Brokel⸗Freiburg, G. W. terhin eil⸗Fränkiſch⸗Crumbach, Andreas Kreutel⸗Brötzingen, Ad. Scheurer⸗ Pforzheim, Rudolf Bart⸗Dürkheim, N. Leidig⸗Schwäbiſch⸗Hall, Friedr. Hoffſtätter⸗Mannheim, Frau Ph. Treiber Wwe ⸗Plankſtadt, Joſef Fühſer⸗Dannſtadt, G. W. Heil⸗Fränkiſch⸗Crumbach, Dr. Hermann, eudenheim, Karl Waltert⸗Baden⸗Baden, Ph. Zimmermann⸗Born⸗ heim, Paul Langer⸗Mannheim, Karl Schweier⸗Lehen⸗Freiburg, Lud⸗ „vers wigshafener Geflügelpark, Carl Kienzler⸗Villingen, Frau Ph. Treiber Treue Wwe.⸗Plankſtadt, L. Berlet⸗Darmſtadt, Albert Gengenbach⸗Dill⸗ ſident Peißenſtein und Paul Lederle⸗Haßloch. cht iu, Weiter wurden vertheilt 8S erſte Preiſe an: Robert Brokel⸗ reiburg, Hch. Balde⸗Sberbach, der eine vom Verein Konſtanz ge⸗ iftete herrliche Punſchbowle bekam, Wolfgang Forſter⸗Freiburg, erd. Mayer.Cannſtatt, L. Kallenbach⸗Zweibrücken, Albert Gengen⸗ ach⸗Dill⸗Weiſſenſtein, Carl Schweier⸗Lehen und Frau Ph. Treiber Wwe. in Plankſtadt. ihrem Außerdem wurden noch vertheilt 94 zweite und 90 dritte Preiſe. Für einzelne Tauben gurden 8 Ehrenpreiſe ausgegeben an: Robert Hecht⸗Reutlingen, vanz Karcher⸗Kaiſerslautern, Jakob Marx⸗Alzey, Hch. Weckbach⸗ ensheim, G. W. Heil⸗Fränkiſch⸗Crumbach, F. Rudolph⸗Biebrich, llligen Warl Waltert⸗Baden⸗Baden und Carl Becker⸗Mainz. Ferner komen reinenz12 erſte Preiſe zur Vertheilung an: Hch. Weckvach⸗Hernsheim, Frauz Karcher⸗Kaiſerslautern, Robert Hecht⸗Reutlingen, F. Rudolph⸗Bieb⸗ ich, Carl Becker⸗Mainz(4 Preiſe), J. Kmuſchka⸗Oberurſel, Karl WMaltert⸗Baden, O. Ruf⸗Haßloch und Ludwig Wellenreuther⸗Mann⸗ den eſuch zeſtert illen deim. Weiter wurden für einzelne Tauben noch 32 zweite und 3s dritte Au breiſe ausgegeben. ntrar, Singvögel: N 2 und Für Harzer Kanarien(Konkurrenzſänger) wurden 8 erſte n Bez Preiſe vertheilt, wovon erhielten Gottlieb Kraft⸗Oeſtringen 2, Otio reins⸗ Duber⸗Freiburg 1 und Herr Karl Bertele⸗Mannheim 5 Preiſe, ferner Unter⸗ zweite Preiſe, davon Otto Huber⸗Freiburg 2, Karl Bertele⸗Mann⸗ uſſton peim 3 Preiſe. Für einheimiſche Singvögel bekamen je 3 erſte Preiſe ilhelm Gröſch⸗Dalherda und Ludwig Hildebrand⸗Schlüchtern. Endlich erhielt zwei dritte Preiſe Karl Johann Wagner⸗Mann⸗ eim für einen gutſingenden Harzer Roller, ſowie für eine Kollektion usgeſtopfter Colibris. Lokalzügen bleibt daneben bis auf Weiteres beſtehen Die an den Fahrkarten⸗Automaten gelöſten Karten werden wie andere Fahrkarten durezlocht und ſind am Schluſſe der Fahrt an den Schaffner abzu⸗ eben. Es liegt mit im Intereſſe des Publikums, daß vos dieſer urtchtung ausgiebiger Gebrauch gemacht wird, da damit die Ab⸗ fertigung und die Kontrole im Zuge erleichtert und vereinfacht wird. Von den zu machenden Erfahrungen wird es abhängen, ob die neue Fedce auch auf die übrigen Lokalzugsſtrecken ausgedehnt werden ann. *Statiſtiſches aus der Stadt Maunheim von der 12. Woche vom 19. März bis 25. März 1899. An Todesurſachen für die 46 Todesfälle, die in unſerer Stadt vorkamen, verzeichnet das kaiſer⸗ liche Geſundheitsamt folgende Krankheiten: In— Falle Maſern und Rötheln, in— Falle Scharlach, in— Falle Diphtherie und Croup, in— Falle Unterleibstyphus(gaſtr. Nervenfieber), in— Falle Kindbettfieber(Puerperalfieber), in 6 Fällen Lungenſchwind⸗ ſucht, in 12 Fällen akute Erkrankung der Athmungsorgane, in 1 Falle akute Darmkrankheiten,(in— Fälle Brechdurchfall, Kinder bis 1 Jahr—). In 26 Fällen ſonſtige verſchiedene Krankheiten. In 1 Falle Sewalffarter od. * Die Diviſionsmanöver ſollen im kommenden Herbſt dei Waibſtadt abgehalten werden. Ein Stabsoffizier, Major Graf b. Arnim, traf bereits in Begleitung eines Unteroffiziers ein, um Terrainſtudien zu machen. Die Arbeit der Berufsſtenographen. Im Stenographen⸗ verein Stolze⸗Schrey, bier, hielt am vergangenen Samstag Herr Friedrich Burckhardt einen intereſſanten und für weitere Kreiſe beachtenswerthen Vortrag über„Die Arbeit der Berufsſtenographen“. Der Laie über⸗ und unterſchätzt die Arbeit der Stenographen gewöhn⸗ lich ſehr. Er rechnet z. B. nur die Zeitdauer der Niederſchrift einer Verhandlung als Arbeitszeit, taxirt darnach die Bezahlung und ver⸗ gißt, daß die Uebertragung der Reden oft viele Stunden in Anſpruch nimmt und ſchließlich meint er auch, daß die ſchlechte Aufnahme einer Rede nur am Syſtem liegen könne. Es iſt zwar nicht ganz gleichgiltig, nach welchem Syſtem der Berufsſtenograph arbeitet— Herr B. hat bei dieſer Bezeichnung immer nur die Parlaments⸗ ſtenographen und die Zeitungsberichterſtatter im Auge gehabt— aber doch iſt dieſer Punkt nicht der wichtigſte. Die Hauptſchwierig⸗ keiten bieten ihm die einzelnen Redner und die äußerlichen Verhält⸗ niſſe. Die Redner bieten Schwierigkeiten durch leiſes Sprechen, durch ihren Dialekt, durch Körperwendungen während des Sprechens, ſchlechten Stil, verunglückte Satzgebilde und dergl. mehr, ſodaß der Stenograph ſeine liebe Noth hat, aus dem zerriſſenen Satz einen guten und lesbaren zu machen. Die äußern Verhältniſſe ſind vor Allem: Unruhe in der Verſammlung, zu große Eutfernung vom Redner, Zwiſchenrufe, ſchallende Heiterkeitsausbrüche u. ſ. w. Ganz von ſelbſt ergiebt ſich hieraus für die ſich dieſem Berufe Widmenden die Nothwendigkeit einer möglichſt umfaſſenden allgemeinen Bildung, die Forderung vorzüglicher ſtiliſtiſcher und auch ſprachlicher Kennt⸗ niſſe. Denn wenn dieſe Bedingungen nur mangelhaft erfüllt ſind, nützt auch die größte ſtenographiſche Handfertigkeit nicht viel.— Unter lebhaftem Beifall ſchloß Herr Burckhardt nach/ ſtündigem Vortrage ſeine Ausführungen. Die Hiſtoriſche und Volkstrachten⸗Ausſtellung im Mark⸗ gräflichen Palais in Karlsruhe wurde geſtern Vormittag in Anwe⸗ ſenheit der Großherzogin, der Erbgroßherzogin, der Prin⸗ zeſſin Wilhelm, Fürſtin zur Lippe und zahlreicher Vorſtands⸗ damen vom Bad. Frauenverein eröffnet. Die Hohen Gäſte wurden im prächtig geſchmückten Veſtibül vom Generalſekretär des Badiſchen Frauenvereins, Geh. Rath Sachs und dem Arrangeur der Ausſtel⸗ lung, Hofapotheker Ströbe empfangen und durch die Säle geleitet. Der Beſucher iſt überraſcht von der Fülle des Gebotenen: Die ganze Culturgeſchichte vom grauen Altertum bis auf die neueſten Tage wird uus hier vor Augen geführt. Wir finden naturgetreue Coſtüme en miniature von Aſſyriern, Griechen, Römern, Byzantinern, von Patriziern des Mittelalters, wie von modernen Radlerinnen. In der Volkstrachtenabtheilung ſind aller Herren Länder vertreten, am beſten natürlich unſer eigenes Heimatland Baden mit ſeinen herrlichen Trachten, dann aber auch Rumänien und Schweden und Norwegen, dank der regen Unterſtützung, welche das Unternehmen ſeitens der Königin von Rumänien und der Kronprinzeſſin von Schweden erhielt, Einige hübſch arrangierte Gruppen bringen angenehme Abwechslung in die große„Puppenſtube“, bei deren Anblick, wie wir geſtern be⸗ obachten konnten, die lieben Kleinen in förmliches Entzücken geraten. Ganz beſondere„Rariläten“ finden wir auf einem mit der Büſte der Großherzogin geſchmückten Tiſche: Eine Puppe, die unſere Groß⸗ herzogin als 18jähriges Kind von Kaiſer Wilhelm J. erhalten hat, ferner ein altmodiſches Kinderſtühlchen, das vom alten Kaiſer, von Kaiſer Friedrich und von den Kindern unſeres Großh. Pagres benützt wurde. Auf dem Tiſche liegen auch mehrere Puppenkleidchen, eine Handarbeit der Großherzogin aus dem Jahre 1851. So bietet dieſe eigenartige, einzig daſtehende Sammlung für alle Beſucher Anregung und Belehrung. * Brand des Zirkusbaues beim Waſſerthurm. Ein raſches, tragiſches Ende fand die vom Verband badiſcher Geflügel⸗ zuchtvereine und Züchter, ſowie von dem Mannheimer Verein für Geflügelzucht veranſtaltete große Geflügelausſtellung im Zirkusbau am Waſſerthurmplatz. Geſtern Abend 36 Uhr wurde der Zirkusbau ſammt dem größten Theile der Ausſtellung binnen einer Viertelſtunde ein Raub der Flammen. Die Ausſtellung war während des ganzen Nachmittags ſehr ſtark beſucht und ein günſtiger finanzieller Erfolg ſtand ſicher. Da wurde mit einem Schlage die ganze Frucht der Herr Zimmermeiſter hinauf und ſah, daß ein Haufen regeln FJahrkarten⸗Automaten. Wie aus dem Inſeratentheil er⸗Twochenlangen ſauren Arbeit, der raſtloſeſten und aufopferndſten ſichtlich, wird in der Perſonenabfertigung bei Lokalzügen verſuchs⸗ en bee e e e e e e ⸗ hands⸗ veiſe eine Neuerung eingeführt, die darin beſteht, daß von 2 eil die Donnerſtag, den 13. April d. J. ab auf den Bahnhöfen in genannten Schneidergarderobe, die ſich auf der linken Seite des Zirkus et ſei, Mannheim und Schwetzingen Fahrkarten für Lokalzüge auch an dem über den Stallungen befand, Feuer bemerkte. nd anu aſelbſt aufgeſtellten Fahrkarken⸗Automaten nach ſolchen Stationen Herrmann ſprang ſofort in Gemeinſchaft mit dem Mitglied des Aus⸗ eſtere, und Haltepunkten, die auf den Apparaten verzeichnet ſind, gelöſt flägelf verden können. Die Ausgabe von Lokalzugsfahrſcheinen in dem ſtellungskomitees Herrn Rohrer — lichem geſchwemmte Leiche liegt, ſie ſind ganz dazu angethan, um einen zum Ich Selbſtmord zu treiben.“ Bries“„Meine liebe Mutter, wenn ich meinem Leben in Horton ein e Ab⸗ſende hätte machen wollen, dann hätte ich es ſchon vor Jahren gethan. ſchein⸗„Sei nur ganz außer Sorge um mich. Ich hoffe, ein ſchönes, wenn o piel guch nicht gerade ein fröhliches, hohes Alter zu erreichen. Ich habe horton mich in Horton telegraphiſch angeſagt. Fletcher packt eben meinen Koffer, und ich reiſe morgen früh ab.“ auch„Nun, auf alle Fälle biſt Du dann nicht weit weg und kannſt zicht wieder hierher kommen.“—„Ja, aber ich werde ſehr lang fort⸗ gute iben. Mr. Brice und ich haben heute ein ſehr unliebſames Ren⸗ Aen itre gehabt; er hat mir mit einer Heirath gedroht oder— mit 115 ntlicher Schande.—„Oh, Ted Brice iſt geradezu unmöglich! Stilt„Und außer ihm iſt auch noch Lord Airdrie da, der auf irgend teben! ne geheimnißvolle Weiſe meine Geſchichte hat. Er iſt mir us berſchiedenen Gründen unangenehm, und ich will nicht Gefahr ufen, ihm wieder zu begegnen. Und ſchließlich wird Horton auch enheit fecht einſamer ſein als eine Nachbarſchaft, in der Niemand ein Wort rdent⸗ Rit mir ſprechen will.—„Aber das wird vorübergehen— es wird alt in ganz gewiß vorübergehen!“ ctief Mrs. Brice; ſie richtete ſich plötzlich lang uf und ſtreckte die Hände aus; wenn ihr Haar nicht auf Kräuſel⸗ außen madeln aufgewickelt geweſen wäre, ſo hätte ſie beinahe wie eine Tra⸗ ggleich Jödin ausgeſehen. einem„Nein, wie könnte ſes auch vorübergehen? Ich habe den Ger⸗ ie die es übrigens die Wahrheit mitgetheilt. Jawohl; heute Nacht vurde. b ich ihnen die ganze Geſchichte mit allen Daten und Namen. Das weg, ur richtig; ſie ſind Verwandte und ſie haben mich keinen Unter⸗ liehen d in ihrem Benehmen fühlen laſſen, obgleich ſie das Gerücht, das umen⸗ Fr mich verbreitet iſt, auch gehört haben müſſen. Ich habe den werde ef heute Morgen eigenhändig zur Poſt geeben.“—„Haſt Du ihnen ommt un auch von dem Kind geſagt?“ Ent⸗„Ja, Alles. Und Mutter, ich will auch alle Kirchenregiſter nach⸗ En laſſen— beſſer zu ſpät als gar nicht. Man hätte es ſchon vor erfin hren thun ſollen. Du warſt nur ſo feſt überzeugt, es ſei eine un⸗ de ſohe kfetzliche Trauung geweſen und ſagteſt, es ſei ganz nutzlos. Wenn treckenlich aber der Einkrag findet, dann werde ich mich Mrs. Gordon e an⸗ nuen, und das wird dann ein neues Jeld für die alten Klatſchbaſen ſein; ſie ſollten mir wirklich ſehr dankbar ſein.“—„Ach, liebe Roſamond! Du wirſt nach und nach gerade ſo eigenthümlich und ſonderbar wie Deine Großmutter. Bitte, thue nichts— ich habe meine guten Gründe, Dich darum zu bitten— thue nichts Uebereiltes, ſei nicht unbeſonnen!“ „In meiner Reiſe nach Horton liegt doch ganz gewiß nichts Un⸗ beſonnenes?“ In dieſem Augenblick trat ein Mädchen mit einem Brief auf einem Präſentirteller herein und überreichte ihn Miß Bal⸗ maine.„Von Lord Airdrie, gnädiges Fräulein; der Bote wartet auf eine Antwort.“—„Es bedarf keiner Antwort“, erwiderte ſie nach einer kürzen Pauſe, das Billet noch uneröffnet in der Hand haltend. Sobald das Mädchen das Zimmer verlaſſen hatte ging ſie an den Kamin und ließ den uneröffneten Brief mitten in die Kohlengluth fallen.— Was war es denn?“ fragte Mrs. Brice, die durch einen Bettſchirm vor dem Zug von der Thüre geſchützt war.—„Nur ein ganz unwichtiges Billet.“—„Und Du biſt alſo ganz feſt entſchloſſen, morgen früh nach Horton abzureiſen?“ „Ja, ſchließlich iſt es doch nur ſechszig Meilen von hier entfernt.“ „Aber man brqucht einen ganzen halben Tag, um dorthin zu gelangen. Man muß vier Mal umſteigen und in derſelben Zeit kann man nach Frankreich reiſen. Ich kann abſolut nicht verſtehen, was die Bal⸗ maines an dieſem urlangweiligen Ort Schönes finden konnten?“— „Nun, Mutter, ich will Dir Adieu ſagen. Wenn Du mich brauchſt, ſo weißt Du, wo ich zu finden bin. Ich hoffe, Dein Kopfſchmerz wird bis morgen wieder vergangen ſein.“ Bei dieſen Worten neigte ſich Roſamond zu ihrer Mutter herunter, drückte einen leichten Kuß auf ihre Stirne und entfernte ſich. „Roſamond reiſte heute Morgen mit dem erſten Hahnenſchrei nach Horton ab!“ Das waren die Worte, mit denen Oberſt Brice Lord Airdrie empfing, als dieſer in die Bibliothek trat.„Keine Macht der Erde hätte ſie zurückgehalten!“—„Ich hoffe, Sie haben ſie nicht aufgeklärt?“—„Nein, denn ich verſtand, daß Sie die Sache ganz ſelbſt in die Hand nehmen wollten.“—„Ja; ich muß nun ſofort nach Horton fahren.“ „Aber Sie ſind bei ihr im ſchwarzen Regiſter, glauben Sie, daß Sie Ihnen Zutritt geſtattet? Sie läßt Sie am Ende gar nicht ins Haus hinein.—„Wahrſcheinlich nicht, aber das Moor iſt ſehr groß. ——— Papier braunte, ſowie daß der Fußboden bereits zu glimmen anfing. Hütte man in Sieſend Wsment eänt Kauw vo Teſe g Gane gan ſe wie e een Weschten geisefen, da Feuen zn unterderiie, Herren fprangen zwar fofort heruntir, um Waſſer zu holen, als ſis aben in der nüchſten Minute wiedes hinauf wollten, brannte ſchon Alles lichterloh, ſodaß an ein Löſchen nicht mehr zu denken war. Daß Feuls griff mit raſender Schnelligkeit um ſich. Die Flammen züngelten von der Garderobe aus nach dem mit Dachpappe bedeckten und ſtark getheerten Dache des Zirkuszeltes, das ſelbſtverſtändlich raſch Feuer fing. Binnen zehn Minuten ſtand der ganze Zirkusbau in hellen Flammen. Glücklicherweile verloren die Herren vom Ausſtellungskomitee den Kopf nicht, ſondern trafen mit ruhiger Sicher⸗ heit und Schnelligkeit die erforderlichen Maßregeln zur Entleerung des Zirkus. Als das Feuer ausbrach, befanden ſich zirka 300 bis 400 Perſonen in der Ausſtellung. Es wurden ſofort alle Nothausgängs geöffnet, und in kurzer Zeit defand ſich kein Beſucher mehr in der Ausſtellung. Auch ein Theil der Ausſtellungsthiere konnte gerettek werden. Von den auf der rechten Seite der Stallungen untergebrachten Tauben konnten zirka neun Zehntel ins Freie geſchafft werden, ebenſo wurden die Pfauen und ein Theil der Gänſe und Enten gerettet⸗ Dagegen ſind die Hühner faſt vollſtändig im Feuer umgekommen, trotzdem man alles Mögliche that, um wenigſtens noch einen Theil aus dem brennenden Zirkusbau zu ſchaffen. Die Käfige wurden ge⸗ öffnet und die Hühner heraus getrieben, wobei ſich aber das Unglück er⸗ eignete, daß in der Eile einige Käfige einſtürzten, ſodaß die freie Paſſage gehindert wurde. Als die Feuerwehr auf dem Brandplatze erſchien, fand ſie nichts mehr zu thun vor, denn der brennende Zirkus war bereits in ſich zuſammengeſtürzt und bildete nur noch einen rauchenden und qualmenden Trümmerhaufen. Wi uns mitgetheilt wird, wurde die Rettung der Ausſtellungsthiere ſehr erſchwert durch den Umſtand, daß der Wind den Rauch niederdrückte, ſodaß ſich derſelbe in das brennende Zirkuszelt zog. Was den Schaden anbelangt, ſo muß hier von einem realen und einem mehr ideellen geſprochen werden. Unter den umgekommenen nach Tauſenden zählenden Hühnern und ſonſtigem Geflügel befanden ſich ſehr theuere und koſtbare Exemplare, das Produkt langjähriger, eifriger Züchtungen, die den Beſitzern für vieles Geld nicht feil geweſen wären. Ihr Verluſt wird die Eigen⸗ thümer ſehr ſchmerzlich berühren, umſomehr, als der Erſatz ſehr ſchwierig, wenn nicht unmöglich ſein dürfte. Was den realen Schaden anbelangt, ſo waren die Ausſtellungsthiere bei der Leipziger Ver⸗ ſicherungsgeſellſchaft zu 22 000% verſichert. Circa ein Fünftel der Thiere iſt gerettet; welchen Werth die Letzteren haben, muß erſt noch feſtgeſtellt werden, was eine ſehr ſchwierige Arbeit iſt, da viele Zucht⸗ ſtämme auseinandergeriſſen wurden, ſodaß ihr Werth ſehr beeinträchtigt iſt. Der Herrn Zimmermeiſter Herrmann gehörige Zirkus hat eine Verſicherungsſumme von 15 000%¼, jedoch iſt die Auszahlung dieſer Summe an die Bedingung geknüpft, daß Herr Herrmann den Zirkus wieder aufbaut. Ob dies aber geſchehen kann, iſt mindeſtens ſehr frag⸗ lich. Vorausſichtlich wird die Sache zu langwierigen Verhandlungen führen. Sicher iſt ſchon jetzt, daß Herr Herrmann, der den Zirkus für die Monate Auguſt und September bereits an Krembſer vermiethet hatte, einen großen pekuniären Verluſt erleiden wird. 7 Das gerettete Geflügel wurde in das Schulhaus in der Schwetz⸗ inger Vorſtadt gebracht. Leider wurden auch zahlreiche Diebereien verübt. Wie man erzählt, iſt mancher Gans und mancher Ente von dieſer oder jener wenig ſkrypelloſen Perſon der Hals umgedreht und dann nach Hauſe getragen worden. Es werden da recht erbau⸗ liche Dinge erzählt. Selbſt für Truten waren Liebhaber da. Nach dem Brand fand man auf der nach der Schwetzinger Vorſtadt zu gelegenen Wieſe ſo manchen Ganſekopf vor. Fragen wir nun nach der Urſache der Entſtehung des Brandes, ſo ſcheint feſtzuſtehen, daß das Feuer entweder in abſichtlicher oder fahrläſſiger Weiſe von dritter Seite verſchuldet worden iſt. ſchiedenſten Gerüchte. Unbegründet iſt die zuerſt aufgetauchte Verſion, daß das Feuer durch die elektriſche Leitung verurſacht worden ſei Wie uns von der Firma Stotz& Co., welcher die Leitung gehörte, mitgetheilt wird, war der von der Karcher'ſchen Centrale nach dem Zirkus gehende Strom zur Zeit Brandes noch gar nicht eingeſchaltet, Größere Wahrſcheinlichkeit hat die Annahme für ſich, daß das Feuer von Buben herbeigeführt worden iſt, die, um die Ausſtellung von oben betrachten zu können, in die Garderoberobe geklettert ſind und hier mit Feuerzeug ge⸗ ſpielt haben. Man nimmt an, daß die Buben Cigarren geraucht und dann die brennendeu Streichhölzer weggeworfen haben, an denen ſich die in der Garderobe herumliegenden Papierſchnitzel entzündeten. Von einer Seite wird ſogar beſtimmt behauptet, daß das Feuer ab⸗ ſichtlich gelegt worden ſei. Ein Ausſtellungskomitee⸗Mitglied, das mit zuerſt in die Garderäume geeilt war, erklärt, es habe geſehen, daß unter einem angebauten Tiſch der Garderobe ein Haufen — Nr⸗ Wir werden uns dort treffen. Können Sie mir irgend eine Auskunft geben, wie ich von hier aus nach Horton gelangen kann?“—„Ich bin ſelbſt noch nie in dem verdammten Loch geweſen. Aber mein Diener verſteht ſich ausgezeichnet auf die Fahrpläne. Ich will nach ihm klingeln und ihn fragen.“ (Fortſetzung folgt.) Buntes Feuilleton. — Zu Deutſchlands modernſten großeen Dichtern gehören zweifelsohne die nachſtehenden Dichter, die ihre unſterblichen Werke en von Johann Saſſenbach in Berlin ſoeben haben erſcheinen Aſſen: 25 Dicke, gelbe Butterblumen. Der Raſen blintt, die Götter glänzen. Eine nackte Venus unterſucht ihr Knie, ein ſteinerner Herkules ſchlägt die Leier. Die Waſſer ſtürzen, die Wolken eilen. die Welt voll Sonne. Frühling! In meinem Herzen träumt das Bild eines kleinen Mädchens mit geöffneten Lippen und lachenden Augen Arno Holz. 2. Karl ſtellt die alten, brennenden Rococoleuchter guf die Tafel und bringt die Cigarren. 5 In unſere tiefen Armſtühle gelehnz verdauungsſeelig, trinken wir Sougthon mit Curagao, paffen Ringe 2 85 und philoſophiren 1 Ab und zu knallt eine Flaſch Sect Plößlich packt mich Sehnſucht Laue, wehende Frühlingsluft, Lämmerwölkchen. Es zirkuliren darüber die ver⸗ de⸗ fregeln des 5 — Sitee— eelker? gelegen habe, der in einer 12tägigen Uebung eingezogen. Dem Angeklagten gelgng es in der Aſtündigen Verhandlung nicht, amens Bening Arnold, der ſeine Rettung, Brand geſteckt worden war Die ſofort eingeleitete Unterſuchung wird ia ergeben, welches die sigentliche Urſache des Brandes iſt, Sehr getadelt wird, daß im Birkus geraucht worden iſt, und daß eine Feuerwache nicht vorhanden war, welcher es ſicher möglich geweſen wäre, das Feuer im Keime au erſticken. Jedenfalls bedürfen dieſe Dinge noch der Aufklärung. Auch eine Anzahl Chaiſen, die Herr Kaltreuther in einem Anbau des Zirkus aufgeſtellt hatte, ſind mitverbrannt. Dieſe Chaiſen ſind allerdings verſichert, aber wie es heißt, nur zu einem ſehr kleinen Betrage. Die Feuerwehr blieb bis gegen halb 8 Uhr auf dem Brandplatze. Die Wache hatte die dritte Compagnie. Wie wir nachträglich erfahren, hat auch die Sache mit den Waſſerhydranten nicht geſtimmt. Schwever Unglücksfall. Am Samſtag Mittag fiel dem ver⸗ heiratheten Küfer Martin Mackert ein ſchweres Faß, welches er in den Keller des Hauſes B 1, 9 rollen wollte, guf den Leib. Ma⸗ ckert erlitt ſchwere innere Verletzungen. Muthmaßliches Wetter am Dienſtag, den 10. April. Der Kern des letzten Luftwirbels iſt von Irland mit 745 mm nunmehr nach Südſkandingpien, Dänemark, Nordweſtdeutſchland ſowie der unteren Oſtſee gewandert und wird, da in Irland der neue Hoch⸗ druck mit ſeinen Vorpoſten ſchon eingetroffen, nach Ruſſiſch⸗Polen weiter ziehen, Ueber dem Südweſten Europas liegt noch ein Hoch⸗ druck von 765 mm. Für Dienſtag und Mittwoch iſt noch immer größtentheils bewölktes und auch zu vereinzelten Niederſchlägen ge⸗ neigtes Wetter bei ziemlich vauher Temperakur zu erwarten. Witterungsbesbachtung der meteorologiſchen Station cifaß areende 7 die Anzeige von dem Vorfall erſtattet Schutzmann in die Wohnung des jungen Manes geſandt. Wie Maunheim. 8— 702 5— Datunp] Zeit 88 38 8 888 3 Demerk⸗ 15 SSs SS„ 28ungen . S8 88 E—— 2 2 mm 2 85 5 0 9, April Morg. 70747,9 8,2 SW' 2 d.„ Mittg. 2781,8 9,2 W2 9.„ Abds. 9207548 5,8 S2 10.„ Morg. 7⸗⸗ 751%% 4e2 S1 0, Höchſte Tempevatur den 9. April 4 10,5 Viefſte vom./10, April + 4,0e Aus den Grofherjogthum. E Rarlsruhe, 9. April. In auswärtigen Blättern wird„be⸗ ſtimmt verſtchert“, daß gegen den flüchtigen Münzmeiſter Ottmann kein Strafverfahren eingeleitet 175 ſondern daß es ſich nur um eine diseiplinäre Unterſuchung handle. Dem gegenüber erfahren wir von gut unterrichteter Seite, daß Ottmann auch eine Summe von etwa 1000 Mark, die ihm zur Beſtreitung kleinerer Ausgaben anvertraut war, unterſchlagen hat.— Gegenwärtig ſind bei ſämmtlichen In⸗ fanterieregimentern des Landes je ca.—500 Landwehrmänner zu In den Kreiſen der Lardwirte wurde die gegenüber den Vorjahren etwas frühere Einberufung freudig begrüßt.— Der neu ernannte kath. Stadtpfarrer von Karls⸗ rühe, Kammerer Halbig⸗Lauda, wird unmittelbar nach Pfingſten ſeinen hieſigen Poſten beziehen. E Pforzheim, 8. April. Das Schöffengericht verurteilte den Chemiker und Mineralwaſſerfabrikanten Otto Lüttkemeier welcher in einem„Eingeſandt“ des ſtädt.„Tageblatts“ der Verwaltung des Eyach⸗Sprudels Unſauberkeit in der Behandlung des Mineral⸗ waſſers, Täuſchung des Publikums und Schwindel vorgeworfen und die Stgatsanwaltſchaft zum Einſchreiten gegen das„Treiben ge⸗ wiffenlofer Spekulanten“ aufgefordert hatte, zu 200 Mark Geldſtrafe event 40 Tage Gefängniß. Der Redakteur Weber vom ſtädtiſchen Tageblgtt erhielt 100 Mark Geldſtrafe event. 20 Tage Gefängniß * alich nur einen Schatten von Beweis zu erbringen. Dagegen lautele das Gutachten des gerichtlichen Sachverſtändigen Prof. Dr. Ru p p aus Karlsruhe für den„Eyach⸗Sprudel“ fehr günſtig. Der Vertreter des Privatklägers Nördlinger R. A. Gauß⸗Sluttgart, geißelte das Vorgehen Litttkemeier's in ſcharfer Weiſe. Geſtern iſt der 54 Jahre alte ver⸗ heirathet eeer 7, Aprll. Maurermeiſter Karl Schäfer von ieb hoch oin in der Gr. Hoil⸗ und Pflegeanſtalt dahier ca. neun Meter hoch von einer Leiter ahgeſtürzt und wurde bewußtlos vom Platze getragen. Schäfer diirſte eine ſchwere Gehirnerſchütterung, wenn nicht Schädelbruch e e ühl, 7. April. In Müllenbach brannte das Anweſen des Landwirths Anton Oſer vollſtändig nieder. In der Dachſtube wahnte der alleinſtehende ledige Karl Meier und während diefer am Diſche ſitzend eingeſchlafen war, brach über ihm und um ihn herum das Felier aus, ſo daß er erſt durch hinzugekommene Perſonen auf ſeine Lebensgefahr aufmerkſam gemacht wurde. Konſtanz, 7. April. Seit geſtern tagt hier eine Konferenz vpn Pertretern der 5 Bodenſeeuferſtagten behufs Vereinbarung ſchiff⸗ fahrtspoltzeilicher een für die Motorſchiffe. Raſtaft, 7. April, Von hier deſertirten zwei aus dem Landgerichtsrath Maurer. ekrüten. 2 Disſelbeſ ſpollteß flüchten, würden aber bei Auenheiin feſtgenommen. »Malſch, 7. April. Herrn Hauptlehrer Schillinger, der ſchon 42 Jahre an der hieſigen Volksſchule wirkt, wurde in Aner⸗ kennung ſeiner erſprießlichen Thätigkeit das Ehrenbürgerrecht verliehen. Pfalf, Heſſen und Uingebung. *Neuſtadt, 9. April. Der Staat hat das alte Poſt⸗ gebäude hier für 125 000% erworben und weiteres Gelände dazu gekauft in der Abſicht, einen größeren Umbau vorzunehmen, ſo daß Neuſtadt ein großes Poſtgebäude erhalten wird. Es ſind 104 000% für dieſen Umbau vorgeſehen. Lampertheim, 7. April, Bei der am 6, ds, M, auf dem hieſigen Rathhaus abgehaltenen Holzverſteigerung aus dem Gemeinde⸗ wald Lampertheims wurden für 100 Stück kieferne Wellen—7., für kieferne Knüppel àa Raummeter—10., für Kiefern⸗Scheitholz à Raummeter 12—13 M. im Durchſchnitt bezahlt.— Der junge Dieb Gutſchalk gab geſtern Abend wahrheitsgetreu an, daß er vor nicht langer Zeit beobachtet habe, wie die Wirihin zum„Schwanen“ Jemanden 100 Mark gegen einen Schein umwechſelle und denſelben aufbewahrte. Er wartete die Gelegenheit ab, bis die Frau in der Küche zu thun hatte und ſtahl dann den Schein nebſt noch anderem beiliegendem Gelde, Mainz, 7. April. Der Mainzer Architekten⸗ und Ingenieur⸗ Verein beſchloß dem Geheimen Oberbaurath Prof. Dr. Wallot eine Kundgebung des Vereins zugehen zu laffen veſp. ſich an einer Adreſſe des Mittelfheiniſchen Architekten⸗ und Ingenieur⸗Vereins, deſſen Ehrenmitglied Wallot iſt, zu betheiligen, * Mainz, 9. April. Ein hieſiges Geſchäftshaus übergab vorgeſtern einem ihrer jungen Männer einen Einſchreibebrief für das hieſige Poſtamt mit einem Inhalt von 6500 an Wechſeln. Das andere Geſchäftshaus, das die Wechſel zu empfangen hatte, zeigte geſtern dem erſteren Hauſe an, daß es bis jetzt noch nicht in dem Beſitze der 6500/ ſei. Der Geſchäftsinhaber wollte nun den jungen Mann nach dem Verbleib des Briefes fragen, ver⸗ nahm aber mit Staunen daß der junge Mann noch nicht in das Geſchäft zurückgekehrt ſei. Auf dem nächſten Polizeibezirk wurde und ſofort wurde ein erſtaunte der Schutzmann aber, als er den jungen Mann mit einem krüftigen Kater zu Hauſe vorfand; er hatte den Einſchreibe⸗ brief ganz vergeſſen und mit jungen Leuten die ganze Nacht ge⸗ zecht gehabt 5 Worichtszeitung. * Mannheim,.April.(Strafkammer III.) Vorf.: Herr Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr Ref. Rudmann. Die Strafkammer hatte ſich heute faſt ausſchließlich mit Be⸗ rufungen in Körperverletzungsſachen zu beſchäftigen. 1) Der 22 Jahre alte Taglöhner Karl Lay von Heidelberg, der vom Schöffengerſcht wegen Körperverletzung zu 1 Woche Gefängniß verurtheilt worden war, wurde mit ſeiner Berufung abgewieſen. 2) Den 20 Jahre alten Schloſſer Heinrich Keim von Ladenburg hatte das Schöffengericht wegen Körperverleung zu 6 Tagen Ge⸗ fängniß verurtheilt. Mit ſeiner Berufung drang er heute durch. Er wurde freigeſprochen. 3) Drei Arbeiter des Cementwerkes in Leimen, Karl Auguſt Lüdke, Johann Diemer und Georg Heinrich Karl, waren bom Schöffengericht wegen Theilnahme an einer Wirthshausrauferei beſtraft worden: Lüdke mit 2 Wochen, Diemer und Karl mit je 1 Woche Ge⸗ füngniß. Auf ihre Berufung hin erfolgte heute, da die Sache nicht genügend aufgeklärt werden konnte, die Freiſprechung fämmtlicher Berufungskläger. Vertheidiger: Ref, Schott. 4) Wegen Körperverletzung war der 18 Jahre alte Maurer Karl Dörr von Peiersthal ſchöffengerchtlich zu 14 Tagen Gefängniß ver⸗ urtheilt worden. Seine Berufung hiergegen blieb erfolglos. Ver⸗ theidiger: Ref. Majer. 5) Der 42 Jahre alte Schreiner Friedrich Reinhardt in Heiligkreuzſteinach, der ſeinem Nachbarn und Konkurrenten, dem Schreiner Adam Link, zwei Bretter im Werthe von 1%/ 50§ Jent⸗ wendet hatte und vom Schöffengericht zu 2 Tagen Gefängniß ver⸗ urtheilt worden war, erzielte mit ſeiner Berufung keinen Erfolg. Ver⸗ theidiger: Ref. Schokt. Tangesneitigkeiten. — In Huy, Belgien, erfolgte, wie wir bereits meldeten, in der Feſtüng eine Erploſion, wobei ein Granatſplitter Patronen und ein Pulverfaß entzündete. Durch die Exploſion wurden zwei Perſonen getödtet, vier Soldaten, ein Offizier und ein Adjutant verwundet, Die benachbgrte Straße wurde pöllig verwüſtet, Die Exploſion ereignete ſich gegen 10½ͤ Uhr morgens in der Zitadelle, welche die Stadt beherrſcht; ſie war von einem fuͤrchtbaren Knall begleitet und rief üherall großen Schrecken hervor. Felsſtücke würden 100 Meter weit in Gärten geſchleudert. Unmitteldar nach der erſten Exploſion erfolgte eine zweite ſtärkere. Die beiden Todten und die Verwundeten ſind furchtbar verſtümmelt und ver⸗ brannt, Die Exploſion erfolgte in der Baſtion Nr. 1 während einer Uebung mit Grangten. Es ſcheint, als ob die Unvorſichtigkeit eines —————— ̃— Mein See unter Fichter 0 In der Dorfſchenke, zwiſchen Kutſchern und Bahnarbeitern Weißbier ſaufen, mich ſelbſt wieder zurück rudern, gor meinem hlühenden Pfirſichbäumcher, glücklich ſein! Rolf Wolfgang Martens. 8 Erſter Frühlingsſonntagsmorgen auf der Straße; ber zerlumpte, verſoffene Kerl hält zwiſchen den gelben Zähnen eine Blume. Kindermädel mit blanken Backen: auf ihrem Arm ſtrampelnde Schneeglöckchen. Ueber den Bürgerſteig, durch Himmel und Hölle aus Kreiveſtrſchen ſegelt der Onkel mit der Kuchendüte: ans Knopfloch geknotet einen blauen und einen rothen Ballon. Er lächelt. Läuft immer ſchneller! Georg Stolzenverg. Auf einem wippenden Birkenzweig ſitzt ein Vogel piept. Dicht am weißen Birkenſtamm lahnt im Galdneſ, Kleid die Prinzeſſin hor In ihren beiden kleinen Herzen wacht der Frühling auf. Lubpig Reinhard. — Der Fußball als Lebensretter. Unter den überlebenden ſſagieren des im ene den slahncer Knak⸗ g d„Stella“ befindet ſich ein jährige gnügungsdampfer fin gee bal auptſächlich einem Fußballe zu verdanken hat. Der Knabe, der in ea ſeiner Mutter und ſeines Bruders an Vord war, erzählte ſeine rührende Rettungsgeſchichte wie folgt:„Mutter, Claude und ich waren gerade zuſammen, als das Schiff auf den Felſen rannte. Der Stoß erſchreckte uns ſehr, aber wir ahnten nicht, daß die Gefahr ſo 2———— groß ſein würde. Mutter half dem Unterſteward dabei, einigen Kin⸗ dern und Frauen die Rettungsgürtel umzulegen. Mir knüpfte ſie außerdem meinen Fußball mit dem Lederſtreifen in ein Knopfloch meiner Jacke und ſagte:„Vielleicht wird er Dir von Nutzen ſein, mein Liebling.“ Es waren die letzten Worte, die ich aus ihrem Munde hörte. Wir glaubten, es wäre noch Zeit genug, und verſuchten daher nicht, uns durch die Menge zu drängen, um zu den Reitungsbooten zu gelangen. Da ſank der Dampfer ganz plötzlich und riß uns mit hinab. Mein Fußball brachte mich ſofort wieder zur Oberfläche. Indem ich auftauchte, dachte ſch, daß Mutter und Elaude eririnken müßten, wenn ſie nicht in den nächſten fünf Sekunden erſcheinen wür⸗ den. Ich konnte ſie doch nirgends entdecken; dann ſtieß ich plötzlich mit dem Kopfe an etiwas Hartes und verlor die Beſinnung. Als ich wieder zu mit kam, fand ich mein Handgelenk von einem Herrn feſt⸗ gehalten, der ſich an ein umgekehrtes Boot geklammert hielt und mich nun nöthigte, dasſelbe zu fhun. Da ich beſtinen wußte, daß Mutter und Bruder ertrunken waren, wollte ich auch nicht leben. Der Herr gah mir gber ein pagr derbe Ohrfeigen und zwang mich, auf meine Rettung bedacht zu ſein. Nach einer Stunde richtete ſich das Boot von ſelbſt guf, es war jedoch bis zur Hälfte mit Waſſer gefüllt. Von den vierzehn Perſonen, die ſich mit uns an dem gekenterten Fahrzeug feſtgehalſen hatten und dasſelhe dann beſtiegen, ſtarben ſpäter mehrere bor Erſchöpfung und wir mußten ihre Leichen über Bord werfen. Ein junger Mann wurde kurz vor ſeinem Hinſcheiden wahnſinnig, und es war ſchrecklich mit anzuſehen, wie er ſich die Hagre taufte, indem er gellende Schreie gusſtieß. Die Franzoſen, die uns nach 22ſtündiger Faah endlich in Sicherheit brachten, waren über alle Maßen liel voll zu uns.“ — Ueber eine Pegegnung mit einem Königstiger im Bingenlande von Sumatrg bekichtet ein Privalbrief, den die„Deutſche een in den Niederlanden“ hringt: Vor einigen Wochen habe ich ein Abenfeuer erſebt, das 1117 leicht mein letztes hätte ſein können und das mich jetzt noch, drei Monate ſpäter, ſchauern macht, wenn 55 dargn denke. Ich hatte den ganzen Morgen zu Pferde geſeſſen, da ich mich Mittags entſchlaß, zu Fuß zu gehen. Eiwa um 34 Uhr be⸗ fand ich mich guf dem Lingerweg, einem alten füe e iſt dieß ein endloſer Weg, rechis und links mannshoher Lalang(Gras), mit eiwas Jungholz bermiſcht, aber nirgends eine Spur von Schatten. Es war lein mienſchliches Weſen guf dem Wege zu ſehen, Alles war mäuschenſtill. Ich hatte etwa die Hälfte des Weges hinter mir, 5 daß ich ungefähr eine halhe Stunde itee haßen mochte, als ſich rechts bon mir daß Lalang eiwos bewegte wie ich glaubte dam ch roe Jiſt in Paris größer als je. e— a bei der Handßabung einer zaft Puſver gelaßene Manate die Epploſion veranlaßt hal. Der die Uebungen beſehligende Leulnaut wurde in eine Kaſematte geſchleudert und ſchwer verletzt; krotz des 18 ſchweren Verletzungen kam er jedoch an die Unglücksſtelle zurück, 12 W ei um die erſte Hllfs zu leiſten. Die Gefahr war ſahr groß; unmittel⸗ bar neben dem Orte, wo die erſte Gxploſion ſtattfand, beſand ſich ein Pulvervorralh von 30 000 Kilo. Der Brand konnte jedoch ſchnell gelöſcht werden. Die Zahl der Opfer iſt auf elf gewachſen; davon ſind zwei todt, zwei hoffnungslos verletzt und ſieben ſchwer verwundet, Außerdem erhielten noch drei Perſonen leichtere Verletzungen, f — Schlimmes Sturmwetter tobte um die britiſchen ſte Küſten. Vier Schiffe, darunter drei mit Kohlenladung, ſcheiderken 5⁰ 9 an verſchiedenen Küſtenpunkten und verloren einen Theil der Mann⸗ Nild ſchaft, Der Kohlendampfer Ingoldsby wurde unfern Loweſtoft übel Ad, zugerichtet. Eine Sturzſee 0 Kommandobrücke und das Deckhaus 12 9 weg. Der Kapitän, der erſte Offizier und drei Matroſen wurden über Bord geſpült. Durch die Hilfe eines Fiſcherdampfers, der dem hedrängten Schiffe drei Maun borgte, gelang es ſchließlich doch, die Ingoldsby in Mountsbay in Sicherheit zu bringen. — In dem Kohlenbergwerk des Grafen Garlowki unweit Odeſſg fand eins furchtbare Exploſioh ſchlagender Wetter ſtgtt, Bisjetzt wurden 51 Todte zu Tage gefördert, 40 Berg⸗ leute perden noch vermißt, 24. — Im Bergwerk von Gyalla im Komorner Komitat(Ungarn) ände erfolgte in Folge eines ſchlecht losgegangenen Sprengſchuſſes einell atr Exploſion, wobei ſechs Arbeiter getödtet und einige⸗ Japa verletzt wurden.——5 chaft — In Iſerlohn iſt eine Frau an den wahrſcheinlich aus Rußland eingeſchleppten ſchwarzen Pocken geſtorben, n Br — In Brünn brannte die Spinnfabrik von Himmelreich und Zwicker ab. Der Schaden wird auf 300 000 Gulden geſchätzt. Froble — Der Lemberger Advokat Dr. Friedkfich Krat⸗ Tutl terx iſt ſeit 9 Tagen ſpurlos perſchwunden Es wurde feſtgeſtells daß Kratter am 27, März als Bepollmächtigter zweier Elienten aus deren Gerichtsdepots 42,000 Gulden behoßen hatte, von der Wiener den Bodenereditanſtalt 8000, ſowie ſeinen Theilbetrag des Vermögens Ex p ſeiner Frau, zufammen 80,000 Gulden, mitnahm, ſein A — In Sehnitz(Sachſen) ſiel ein noch unbekaunter Mann auf offener Steaße drei erwachſene Mädchen an und nerwundele ſie mit Meſſerſtichen ſchwer. Die eine der Verletzten ſtarb kurz darauf an ihren Wunden. 8 — Das Grabmal für Heinrich v. Stephan iſt geſtern in Berlin eingeweiht worden. — In der Nacht zum Samſtag wurde in Oberſtejſermar⸗ in der Gegend von Leoben und im Crembrathal(Tirol ein Erd⸗e beben wahrgenommen. — Der Zulauf zu den geringen Beamtenſtellenſ Für 520 freie Stellen von Straßenkehrern meldeten ſich letztes Jahr nahezu 28 000 Kanvi⸗ daten. Noch begehrter ſind die Poſten der Verſatzamtsſchreiher, 7 denn für 8 Poſten meldeten ſich 2400 Kandidaten. Von 20 größer Stellen als Buxeaudiener ſind 15 den Unteroffizieren vorbehal⸗ keiſe, ten, und dennoch meldeten ſich 6850 Liebhaber ohne militäriſche Anſpr Vergangenheit. Im Fache der Lehrerinnen iſt das Angebot zwax 2 nicht mehr ſo ſtark wie früher, überſteigt aber noch immer die orſck Nachfrage um das Elffache. Für hundert freie Stellen meldeten Wüſte ſich 1176 geprüfte Lehrerinnen, die erſt Verwendung finden 9 können, nachdem die Zöglinge der Normalſchule(Lehrerinnen⸗ gramm ſeminar) untergebracht ſind. Am ſtärkſten iſt jedoch der Zu⸗ Aeben drang zu den Hauswärterſtellen an den Gemeindeſchulen. Für Aeben 20 Poſten gab es 9155 Kandidaten. Wenn dieſe alle angeſtelle And: werden ſollten, ſo müßte nach den heutigen Verhältniſſen der 2 ick eogre 6. ur Meſſu das N Bis j Letztangeſchriebene 450 Jahre auf ſeine Anſtellung warten. Ein des Stadtreifender für Poſamentirwaaren von 30 Jahren meldete ſich als Straßenkehrer, und als man ſich darüber wunderte ſagte laſſen. er, es gebe viele Leute in ſeinem Beruf, die micht ſicher fejen d jeden Tag die fünf Franken zu verdienen, die die Stadtperpal⸗ tung ihren Straßenkehrern ſichert, — Das Hauptausfuhrland für Gier iſt Rußland, deſſen Ausfuhr 1896 1 475 000 000 Stück betrug, Großbritannien und Irland führen außer den Eiern die in Lande ſelbſt produzirt werden, jährlich noch 12 Milligrden zum großen Theil vom Kontinente und aus den engliſchen Kolonſen ein. Deutſchland hat eine jährliche Einfuhr von etwas mehr als 13 Milliarden und bezahlt dafür etwa 60 Millionen Mark. Zwanzig ungiltige Ghen hat der Bürger⸗ meiſter der kleinen Stadt Poelitz— in der Nähe bon Stettin— geſchloſſen. Er trat Oſtern. 1898 ſein Bürgermeiſteramt an und nahm zu gleicher Zeit in dem Irrthum, daß guch das von ſeinem f Vorgänger verwaltete Amt des Standesbeamten ohne Weiteres auf ihn übergegangen ſei, die Geſchäfte dieſes Amtes auf, ohne. daß die Aufſichtsbehörde ſie ihm übertragen hatte. Jetzt, nach⸗I dem er 20 Ehen geſchloſſen und eine Reihe anderer Beurkundungen vorgenommen hat, iſt die Sache zur Anzeige gebracht worden. Sämmtliche Beurkundungen ſind für ungiltig erklärt worden. Das Amt des Standesbeamten iſt dem Bürgermeiſter nun über⸗ tragen worden. Damit werden aber die bis dahin von ihm ge⸗ ſchloſſenen Ehen nicht giltig. Vielmehr werden für ſie neue Ehe⸗ Fainde I Nobeigchen Püe de ffieh den ibe Se inde. Im igehen blickte i ichtig eben zur Seite und ſa zu meinem Schregen etwa zwei Schritte bon 15 enfern 9005 Königstiger. Zwifchen dem Lglang hindurch konnſe ich einen Thejk ſeines Kopfes pahrnehmen, der Körper blieh unſichtbar, Im erſten Moment war ich ſtark vor Schrecken und hatte beinahe Juſt, mich auf die Exde niederzuwerfen, um auf Händen und Füten davon zu kriechen. Dies war aber nur ein Moment, dann hatte ſch die Geiſtes⸗ gegenwart zurückgewonnen. Ich ſah ein, daß das Weglaufen Unſinn Die lei, ich blieb deshalb ruhig ſtehen und blickte den Monſieur feſt an. in di Man ljeſt wohl mal vom Muthe der Verzweiflung, aber dieſer wan: es faktiſch, der mich dazumal Ich hatte beſchloſſen, meinen Feind, ſobald er eine verdächtige Bewegung machte, ſofort anzugreifen, 8 und laut ſchreiend auf ihn loszuſtürzen; höchſt wahrſcheinſich würde rl. er dann davonlaufen, wenn nicht, dann nüßte mit meine Flucht auch 19 lichts. Auf dieſe Weiſe aeten wir uns 2 bis 8 Sekunden fixirt, jeder]Wied Nery meines Körpers bebte. Keine Muskel war unfhätig, alle waren att geſpannt.„Angſt“ kann dieſe ee in ſolch eineig Augenblick p. nicht gerade genannt werden, dieſe ommt— wenigſtens bei mir war uch es ſo— ſpäter. Ich füßlte mich wohl viermal ſtärker gls gewöhnlich und war derart ekregt, daß ich beinghe wünſchte, der Tiger möchte mich angreffen. Schließlich drückte das Thier ſeinen Kopf zu Boden und kjeß einen dumpfen Laut Perent den ich pohl ſehr ſchön nach. ahmen, aber ſchlecht zu Papier bringen kaun; es klang, als wenn ein roßer Hund, dem es am nöthigen Muth fehlt, knurri. Dann drehe ch der 390 halb um and machte einen kurzen, plümpen Satz rück⸗ ſwäörts. Ich ſah ſeinen Rücken eben einen Momenf oberhalb des La⸗ lang, in dem er im Uebrigen ganz verborgen war, obwohl ich mit einem Stock(ich war im Uebrigen unbewaffnet) beinahe die Stelle erreichen konnte, wo das Thier lag; wahrlich keine beneidenswerhe Situgtion. Ich ſah dann aber nichts mehr, war aber feſt berzeugt, 2 daß der Tiger mich genau im Viſir hatte. Ich ging nun, die Stelle, wo er lag, ſtets im Auge behaltend, Schrii für Fee rückwärts. Als ich mich in dieſer Weiſe 50 Meter enifernt hatte, hielt ich es füir das Beſte, durchzubrennen“, was ich denn guch, 1 ich mir den Hut feſt ins Geſicht gedrückt, thal. Ich haße dagn bei 55 der neben mit pohnte, ein Glas Bier und kin guf deſſen Pferd zurüc⸗ geritten. Abends kamen die Leute zum Segt zu miſt und ich fühlle nnich wieder normal. Nachts aber trat die Nnſſlen ein. Bis 4 Uhr lag ich wach und ſtand Todesangſt aus, die mich 15 meine Kinderzeit Fa ſ 1 0 ich 1uſh 0 15 100 90 1 71 Lage ſpäter ſhaten mir, als eine natürliche Folge der bänſſſchen Uebere ſpaünung, femmlie Mnisteln ß Broß e — 15 annheſt in ene ** 8 Henetal-Aufeiger 1 — FernAanaagrs⸗ Heßüngsakke und neue Beurkundungen nöthig, Für die neuen ksgiltigen Gheſchließungen hat der Miniſter den Dis pens von Aufgeboten ertheilt. — So oft ein japaniſcher Dampfes in den KAtwerpener Hafen einläuft, kommt es zu blutigen Aus⸗ Freitungen im Hafenviertel. Die japaniſchen Seeleute beſuchen Ye Ausſchanklokale, trinken überall Schnaps und verüben dann, ig ſte den Schnaps nicht vertragen können, die ärgſten Unthaten. Zo geſchah es auch neulich. Die Japaner betrugen ſich wie die 1255 Alden, ſchlugen in zehn Ausſchanklokalen Alles kurz und klein Haus aad, alg ſie nun gar auf deutſche Matroſen losgingen, da ſchritt irden e Polizei unterſtützt von den Bewohnern des Hafenpiertels dem ergiſch ein. Die Japaner, an 40 Köpfen ſtark und mit großen „ die Meſſern bewaffnet, gingen auf die Polizei und Bürger los, wur⸗ n aber nach hartem Kampfe und mittels Säbelhiebe über⸗ pältigt. Zehn Japaner wurden feſtgenommen und nach dem Polizeiamte gebracht. Zwei Japaner ſind lebensgefährlich, viele Jeichter verletzt. Auch Poliziſten und drei Bürgex, wie ein Eng⸗ zarn) änder ſind durch Meſſerſtiche verwundet worden. Zwei deutſche eine Natroſen und ein engliſcher Matroſe haben im Kampfe mit den znig:Fapanern jeder zehn Meſſerſtiche erhalten. Die Staatsanwalt⸗ ſchaft hat die Unterſuchung eingeleitet; der japaniſche Geſandte aAlis „n Brüſſel hat Bericht eingefordert und— Der in dem Zweikampf mit Leutnant Döring in 11 RNoblenz durch einen Schuß in den Unterleib ſchwer verletzte all Stud. phil. Klövekorn iſt geſtorben. aus— Im Laboratorium der„Storch“⸗Apotheke in Dres⸗ zener[den erfolgte bei Bereitung von Phosphorlatwerge eine heftige gens[Exploſion, wobei der Apotheker Pittag, ein Lehrling und ſein Arbeiter ſchwer verletzt wurden. Nann le ſie wauz Reiſen und Entdeckungen. 2 Arz 1. Mai wird eine rufſiſche wiſſenſchaftliche ſtern nach Spitzbergen nternehmung von beeiee ch begeben. Die aus Aſtronomen und Naturforſchern zufammen⸗ ars zeſetzte Geſellſchaft ſoll auf zwei Dampfern befördert werden, Es 1bee ſich bei dieſem Unternehmen um genauere geographiſche Ar⸗ peiten, insbeſondere um die Beſtimmung der mittleren Länge des len geographiſchen Grades dieſer Inſelgruppe, die etpg zwiſchen dem 6. und 80. Grad nördlicher Breite liegt. Man hofft durch dieſe Meſſungen die Berechnungen des Nordpols zu fördern und daraus das Maaß der nördlichen Abplattung der Erdkugel herauszurechnen. Bis jetzt hat man angenommen, daß der Polarkreis 22 Kilometer kürzer iſt als der Aequgtor. Dieſe neueſten Unterſuchungen ſollen größere Gewißheit über den wichtigen Punkt bringen. Die Forſchungs⸗ teiſe, welche annähernd 600 000 M. koſten ſoll, wird zwei Jahre in Anſpruch nehmen. Die Durchguerung der Sahara iſt dem franzöſiſchen Forſcher Foureau⸗Lamy glücklich gelungen, er iſt wohlbehalten von Algier aus im Süden der Sahara angelangt, unbehelligt von den Wüſtenräubern, den Frankreich feindlich geſinnten Tugregs. Profeſſor Nordenskyöld hat von Dr. Martin ein Tele⸗ gramm aus Kraſſnojarsk folgenden Inhalts erhalten: Die Univer⸗ tät Tomsk hat beſchloſſen, eine aus zwei oder drei Profeſſoren be⸗ ſtehende Expedition auszuſenden, um in den Gegenden zwiſchen den Für Nebenflüſſen des Jenneſſei, Podkamenaja und Tunguska⸗Angara nach ſtells Andree zu forſchen. Ich ſelbſt reiſe nach den Goldfeldern, von der 450 ich binnen einer Woche zurückkehre. Ueber die Glaubwürdigkeit Ein des Jägers Tjalin bin ich noch immer im Unklaren. ldete om Monte Baldo am Gardaſee wird Wiener Blättern berichtet, daß ſich an demſelben beunruhigende Wahrzeichen beobachten agte ſgſſen. Es rumort ſeit einiger Zeit ſtark in ſeinem Innern ohne ejen, Unterbrechung, manchmal laut wie Donnergeroll; Spalten und Riſſe pal⸗ haben ſich geöffnet, denen ſtinkender, weißer Qualm entſteigt. Auf zer dem See abgewendeten Seite des Berges entſpringt eine heiße iſt von ndf⸗ iber. 120 hal⸗ iſch⸗ zwar die deten üdem nen⸗ Zu⸗ uelle, und das Seeufer am Monte Baldo hat ſich geſenkt, ſo daß er Hafen von Nagene trocken liegt und nicht weit vom Ufer eine ſel an die Overfläche kam. Die Bepölkerung iſt ſehr beunxruhigt; an fürchtet Monte Baldo könnte ein feuerfveiender Berg werden. — Zbwei Depeſchen des Führers der belgiſchen Süd⸗ Polarerpedition De Gerlache liegen vor. Der eine an den Unterrichtsminiſter Schollaert gerichtete lautet:„Belgika in unta Arenas. Gute Ueberwinterung.“ Der andere, 52 Worte mfaſſende Bericht an die Brüſſeler geographiſche Geſellſchaft, — delche die für das Unternehmen erforderlichen 300 000 Fr. zu⸗ und e hatte, lautet:„Ich habe das Bedauern, Ihnen nem mitzutheilen, daß Wincke(gorwegiſcher Matroſe, 18 Jahre alt) teres am 22. Januar 1898 geſtorben iſt und daß Leutnant Daneo am ohne 5. Juni 1898 geſtorben iſt. Sonſt befindet ſich Alles wohl am zach⸗ Bord, ohne Seeſchaden. Sehr befriedigende Ergebniſſe, gute zammlungen. Beſucht die Bucht Hughes und das Palmer⸗Land; ngen 15 1585 zine hydrographiſche Erforſchung in dieſen Gegenden ausgeführt; den. Pahlreiche Proben von Felſen geſammelt. Zwanzig Landungen. ber⸗Weg nach dem Lande Alexanders I. eingeſchlagen, in die zer⸗ chellten Eisſchollen(pack) im Weſten des Landes Alexanders I. he⸗ Horgedrungen. Aeußerſte Breite 71 Grad 36“, Länge 92 Grad weſtlich. Gezwungen zu überwintern; piel ſchlechtes Wetter, ſah aber keine intenſive Käkte während der Ueberwinterung mit Aus⸗ inen hahme während des Monats September. Minimum 43 Zenti⸗ heik grgde unter Null am 8. September 1898. Biel von Winden eſten Jumhergetrieben. Aus den Eisſchollen am 14. März 1899 heraus⸗ gekommen. Weg nach Punta Arenas eingeſchlagen, dort am e 28. März 1899 eingetroffen. Briefe nach Puntg Arenas ſenden.“ ſinn Die Expedition iſt ſomit die erſte, die einen vollſtändigen Sommer an. in dieſen Gegenden zugebracht hat. wan, Theater, Kunſt und mltſeuflaft. en Broßß, Badiſches Hofe und Agtiongl⸗Thegter in Maunheim, Ren, In der Cavallerſg⸗Vorſtellung am Samſtag ſang an Stelle des ürde Frt Heindl Frl Dima die Santuzza und hatte in dieſer dank⸗ auch zaren, aber ſchwierigen Rolle einen ſchönen Erfolg.— Die geſtrige eder Wiederholung des Fauſt II. Theil fand bei gut beſuchtem Hauſe aren Jatt und kann als wohlgelungen bezeichnet werden. Beſonders Herr Farferuher Wein⸗Verſteigerung Zul Deidesheim(Rheinpfalz). Mittwoch, den 26. Vormittags 11¼ Uhr, L. A. Jordan (E. H. Baſſermann⸗Jordan) en. 80 Fuder 1897½er dis ſelbſtgekelterten Meige e eibe eigene dageen emarkungen„Deibes Pabelagt; J3 10 Deldesedh 1. Aprl oftheater, Wfe berlautet, Rigk die Ws⸗ neralintendauz der Hofbühne Schillers„Wallenſtein“ neu auszuſtat⸗ ten und in der nächſten Spielzell in dieſer Geſtalt zur Aufführung zu bringen, Die hundertfährige Wallenſteinfeier ſoll in disſer Form nachgeholt werden, weil ſie früher wegen des Umbaues im Hoftheg⸗ tergebäude nicht zu ermöglichen war.— Lubliners neueß Luſtſpiel „Das fünfte Rad“ ſoll Samſtag, den 15,, erſtmals in Sgene gehen. Theateramtlich iſt nun guch die Aufführung des„Bärenhäuters“ am 27. April augeſetzt.— Die nenlich verſchodene Erſtaufführung von Max Brauers Oper„Moratane“ iſt nunſnehr guf Dienſtag den 11. d. M. angeſetzt, Ein Quelleulezikon über Mufiker und Muſikgelehrte der chriſtlichen Zeitrechnung bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts bat der bekaunke Mufikforſcher und Redakteur der Monatshefte für Muſikgeſchichte Robert Eitner in Templin(R.., Prov, Brandep⸗ hurg) vollendet. Biographie und Bibliographie ſind nach den beſten Quellen, Archiven, Dokumenten, Kirchenbüchern und öffentlichen Bibliotheken bearbeitet und durchweg mit Quellen⸗ und Bihbliotheks⸗ nachweiſen verſehen, Der Preis des Bandes iſt auf 10 Mark feſt⸗ geſetzt, bei größerer Betheiligung auf 8 Mark. Der Druck begiunt, ſobald ſich eine genügende Anzahl Subfkribenten bei obigem Ver⸗ faffer gemeldet hat. Das vollſtändige Werk wird etwa 8 Bände umfaſſen. Als Ergebniß des Preisausſchreibens des Allgemeinen Deutſchen Muͤſikvereins, betreffend eine Geſangsſzene mit Orcheſter, wird ſoeben bekannt, daß die Compoſttion„Gewitterſegen“ für Tenor, Orcheſter und Orgel(Tept von Richard Dehmel) von Her⸗ mann Biſchoff in München den Sieg davon getragen hat. Daß Werk wird auf der Tonkünſtler⸗Verfammlung des genannten Vereins in Dortmund am 11. Mai zue Aufführung gelangen. Hermann Biſchoff lebte früher in Berlin; er war Schüler des Leipziger Confervatoriums und von Richard Strauß. Durch mehrere Lied⸗ kompoſitionen vornehmen modernen Stils hat er ſich ſchon bekannt emgcht. Am Burgtheater beſteht der Plan, in der nächſten Saiſon „Don Carlos“ mit Kainz in der Titelrolle in zwei Theilen an zwei aufeinanderfolgenden Abenden zur Aufführung zu bringen. Es ſoll das auf Wunſch des Künſtlers geſchehen; obwohl dieſes Experiment ſeinerzeit am Deutſchen Thegter in Berlin das Inkereſſe des Publikums nicht zu erwecken vermochte, verſpricht Kainz ſich doch bei dem Wiener Publikum für dieſe Neuerung einen großen Erfolg. Kainz wird den Sommer in den öſterreichiſchen Alpen verbringen, um mit friſcher Kraft am 1. September ſein Engagement im Wiener Burgtheater anzutreten. Die diesjährige Generalverfammlung des Geſammtvereins der deutſchen Geſchichts⸗ und Alterthums vereine, in Verbindung mit dem erſten deutſchen Archivartage, findet gegen Gude September in Straßburg(Elſaß) ſtgtt. Ein Ortsausſchuß unter dem Vo ſitz des Bürgermeiſters Back, gebildet aus Vertrelern der„Gefellſchaft für Erhaltung der geſchichtlichen Denkmäler des Elfaß“, des 2Hiſtoriſch⸗ literariſchen Zweigvereins des Vogeſen⸗Klubs“ und der„Hiſtoriſchen Gefellſchaft“ in Straßburg ſowie aus Geſchichtsfreunden in Stadt und Land, iſt mit den Vorbereitungen für die Verſammlung beſchäftigt. Der Verwaltungsausſchuß erſucht die Vereine bezw. die Archivare, ihm unter der Adreſſe des Archiv⸗Ralhs Dr. Baillen⸗Charlottenburg, Kantſtraße 148, die Anträge und Anregungen, die in der General⸗ verfammlung zar Verhandlung kommen ſollen, thunlichſt bald mitzu⸗ Taune damit das endgiltige Programm rechtzeilig feſtgeſtellt werden önne. Im Deutſchen Theater zu Berlin wurde am Samſtag zum erſten Mal Max Dreyers neues dreiaktiges Schauſpiel„Haus“ auf⸗ geführt. Das Drama, eine feinſinnige intereſſante Arheit mit präch⸗ tiger Charakterzeichnung und aber doch feſſelnder Hand⸗ lung bedeutet, der„Nat. Ztg.“ zufolge, wieder einen ernſten literari⸗ ſchen Erfolg für den Autor, der denn auch nach jedem Akt und zum Schluß mehrmals durch den anhaltenden, freudigen Beifall herausgerufen wurde. Aus Frankfurt wird gemeldet: Wie erſt jetzt bekannt wird, hat der hieſige Schriftſteller und Rechtsanwalt Dr. Wilhelm Wolff, der kürzlich durch Selbſtmord endete, ſich der Unterſchlagung von Mündelgeldern, ſowie ſonſtiger Veruntreuungen im Betrage von etwa 100000 Maxk ſchuldig gemacht. Hugo Wolfe Corregidor. Im Neuen Deutſchen Thegter in Prag gelangte am Samſtag zum erſtenmale die vieraktige Oper „Der Corregidor“ von Hugo Wolf zur Aufführung. Das Werk erzielte der„R. Fr. 72 zufolge einen großen Erfolg der ſeinen Höhepunkt nach der Trinkſeene des zweiken Aktes erreichte, Die Harſtellung war vorzüglich, die Ausſtatiung glänzend. Der Premiere wohnten auch zahlreiche Wiener Anhänger des Komponiſten bei Aeucut Nachrichten und Telegramme. IPriugt⸗ Telegramme des„Geueral ⸗ Anzeigers“) Wien, 9, April. Das„Militärwochenblatt“ meldet die Enthebung des Korpskommandanten in Prag, Grafen Grünne, von ſeinem Poſten und die Verſetzung des Korpskommandanten in Kaſchau, Fabinf, in gleicher Eigenſchaft nach Prag, ſowie die Ernennung des Feldmarſchallleutnants Okany zum Korps⸗ kommandanten in Kaſchau, Algier, 9. April. Max Regis iſt heute Vormittag wegen einer geſtern gehaltenen heftigen Rede, worin er den Gouverneur von Algerien und den Präfekten von Algier angriff, verhaftet worden. Bukareſt, 10. April. In einer Verſammlung der Fleviſtiſch⸗konſervativen Partei wurden aufrühreriſche Reden ge⸗ halten, welche die Anweſenden gegen die Behörden aufwiegelten und zu Straßenexzeſſen ermunterten. Als die Theilnehmer an der Verſammlung gefolgt von einer lärmenden Volksmenge ſich zu einem Umzug in Bewegung ſetzen wollten, aber die Straßen militäriſch geſperrt fanden, bewarfen ſie die Soldaten mit Steinen. Truppen und Polizei trieben die Menge auseinander und nahmen mehrere Verhaftungen vor. Unter den Verhafteien befindet ſich einer der Haupträdelsführer und ein Senator, der die Truppen mit dem Revolver bedroht hatte. Die Ordnung iſt pollſtändig wieder hergeſtellt worden. Ro m, 9. April. Die Mitglieder des internationalen Preß⸗ kongreſſes beſichtigten heute die Ausgrabungen auf dem Forum, fanden ſich ſodann auf dem Pglatin ein, wo in einem Zelte ein Feſtmahl eingenommen wurde. Unterrichtsminiſter Baccelli hielt hierbei eine lateiniſche Anſprache, worin er ausführte, daß Herr Gutsbeſitzer in Deidesheim, arſt, Bei veſn an N und 26.„ 0% 0 an Notgr⸗ blick F Kgiſer(Mephiſto) und Herr Porth(Fauſt) erfreuten wieder lch irch ſorgfältig ausgegeheiteten Leiſtüngen. flic———— e Seeteee erengereeee egr ichte* 50 II 1 ach⸗ N Der Mgunſchaft der IV. CEomp.— Neckarvor⸗ ein ſtadt e 85 ge e 115 Möntag, den 10. Aur J8,, ends 7 77 8 Abt 15 galten Schulhaus der Neckgrpörſigdt der La⸗ erſte 1525 der zweite Hauptmann für genanuke 323 Eamgagnie zu wählen mit- Zur Güffigkeit der Wahl jſt die Anpeſenheit pon ae telle minbeſtens der Hälſte der ſtimmberechtigten Männſchäft rthe erforderlich. 18345 ugt, Mannheim, den 6. April 1899. elle, Der Verwaltungsrath. rts.—— für 1 nanat 81 6 aus den astitut und Feusionat Siemund 7 86 ben %, s, s Maunnheim 98. 8. hlte orbereltung für das Eisenbahn-, Einfährig-Freimiiigen., Uhr rimaner- und Fähnrichs-Examen, für gie gberan Klassen 97 aderer höherer Lehraustalten, wie für den RMaugelsgtend zeit F es und Abendkürsg.— a55 * Der Unterricht wird von 86 b W b Stheilt.— Die 1. J. 1898 gepr. 26glinge des Instituts destaugen 15 suahmslgs.— Voraügl. Aapfeftangen Erespekt Fratis. (üibils flüssiger Fleischextract Nur Zusaiz heissen Wassers nöthi Zu habeg hel;., Mangmann Nachd,. Feinsſt Kraftbrühe 91155 — N de anler Naſſenen ee größe Jamilit zür Ue. der Kultur bilden, Mürgermeiſter Fürſt Ruſpoli trank auf internationale Prefſfe. ds fand ein Schlußbankett ſtatt. Madrid, 9. April. Der Miniſterrath genehmigte einen Ge⸗ ſetzentwurf, durch welchen für unzuläſſig erklärt wird, daß obrige keitliche Perſonen oder Militärs bis zum Nange eines Generals ein Deputirtenmandat ausüben. New⸗ork, 9. April. Der geſtern eingegangene Bericht über die Vorgänge auf Samoa hat das Intereſſe der Preſſe an der Frage auf's Neue belebt. Die Regierungskreiſe in Waſ⸗ hington drückten indeſſen, da noch keine amtlichen Nachrichten eingegangen ſeſen, keinerlei Anſicht Über das Vorgehen des Ad⸗ mirals Kautz aus, das dem deutſchen Standpunkt geradeswegs entgegengeſetzt war. Die Deutſchland unfreundliche Preſſe er⸗ blickt in dem letzten Bericht den Beweis dafür, daß der deutſche Generalkonful Rofe allein für alle Wirren verantwortlich iſt. Die„Newyork Times“ ſagt, Kautz hätte das Recht gehabt, die Durchführung der Entſcheſdung des Oberrichters Chambers zu erzwingen. Deutſchland müſſe jetzt ſeinen Generalkonſul desgvouiren. Die„Tribune“ ſagt, die proviſoriſche Regierung ſei durch den einſtimmigen Beſchluß der Vertreter der Mächte eingeſetzt worden. Es ſei deshalh eine gute Argumentfrung, daß ſie auch nur durch einſtimmigen Beſchluß abgeſetzt werden könne. Deutſchland könne ſehr wohl behaupten, daß Kauß eil⸗ fertig oder ohne die gehörige Vollmacht gehandelt habe. Da der letzte Zuſammenſtoß die Folge der Uneinigkeit der Konſuln ge⸗ weſen ſei, betont das Blatt die Nothwendigkeit der Harmonie zwiſchen den drei Mächten. Glücklicherweiſe hätten ſich die Mächte dahin geeinigt, daß die Oberkommiſſton nach einſtimmi⸗ gem, nicht nach dem Beſchluß der Mehrheit vorzugehen habe, Die „Evening Poſt“ ſagt, der Generalkonſul Röſe ſcheine innerhalb ſeines techniſchen und geſetzmäßigen Rechts ſtehend, doch hätte er wiſſen müſſen, daß ſeine Gegenproklamation als Branpfackel wirken werde. Er hätte Inſtruktionen von Berlin abwarten müſſen. Die meiſten Blätter geben der Anſicht Ausdruck, daß die Oberkommiſſion die ganzen Wirren beilegen werde. Die „Newyork Sun“ meint, die in der„Münchener Allgemeinen Zeitung“ wiedergegebene Sprache des amerikaniſchen Botſchafters in Berlin, White, ſei offenbar durch einen mehr unternehmenden und patriotiſchen, als genau arbeitenden Redakteur entſtellt. White könne ſo indiskret nicht geweſen ſein. Wenn der engliſche Einfluß am Werke ſei, müſſe er nicht amtlich ſein. England ſtimmte der Einſetzung der Oberkommiffion zu. Heute ſei keine Wolke am Himmel. Handelsſtreitigkeſten zwiſchen Deutſch⸗ land, den Unionsſtaaten und England mögen immerhin be⸗ ſtehen, doch ſeien ernſte Reibungen nicht wahrſcheinlich. Waſhington, 9. April. Nach einem Telegramm aus Manila iſt General Lawton heute mit 1500 Mann und 3 Kanonenbooten von Manila ſüdwärts vorgerückt. Wafhington, 9. April. Eine Depeſche des Admirals Kautz meldet, daß Malietoa⸗Tanu als König am 28. März ein⸗ geſetzt iſt.— In der Depeſche heißt es weiter, daß ſeit dem 21. März kein Kampf ſtattgefunden hat. Peking, 9. April. Die franzbſiſchen und ruſſiſchen Schutztruppen haben geſtern Peking verlaſſen. Deufſche Steinzeügſdagrenfaßrif für Canalifafi un TChemiſche Judnſtrie⸗ In der am 1 i0 Seſeee gehaltenen ordentlichen Generalverſammlung wurde die fofort zahl⸗ bare Dividende für das Geſchäftsjahr 1898 auf 18% feſtgeſetzt. Auf Anfrage eines Aktionärs, wie die Ausſichten für das laufende Geſchäftsjahr ſeten, wurde von der Verwaltung mitgetheilt, daß in den erſten drei Monaten ein Mehrabſatz von ca. M. 80 000 Waaren dem enkfprechenden Zeitraum des Vorjahres zu konſtatireg ei und daß Lieferungsaufträge ſo zahlreich eingingen, daß man ſchon heute mit Sicherheit auf einen ſchlanken Verkauf der Jahresproduk⸗ tion rechnen könne. Die Neubauten, welche bereits im Herbſt be⸗ gonnen wgaren, ſind durch den milgen Winter ſehr hegünſtigt,— 2 1 gefördert, daß diefelben mit Eude des laufenden Monagts extig geſtelt und ſowohl die erbauten 4 neuen großen Breußſzfen, als auch die aufgeſtellten Z neuen Damyf⸗Röhrenpreſſen, nebſt ſon⸗ ſtigen maſchinellen Veränderungen, mit Anfang Mat im Betrieh ſein werden, Durch die paulichen Veränderungen glgubt die Verwaltung für das gufende Geſchäftsjahr einen Mehrumſatz von eg. M. 500 000 in ie 1 9 Allgemeine Reutenanſtalt zu Stu rt. e 0 geſchäft hat ſich auch im Jahre 1598 iee entwickelt. Nach vorläufigen Zufgmmenſtellungen beziffert ſich der Neuzugang wie folgt In der Lebensverſicherungsabtheilung kamen 1865 Anträge über M. 7 102 900 Verſicherungskapital zur Behand⸗ lung gegen 1710 Anträge über M. 6815 600 im Vorjahre. Policen wurden ausgefertigt 1538 über M. 5 774 700(1897; 1401 Policen über M. 5 511 900). Die Sterblichkeitsverhältniſſe waren günſtige. Es waren für 282 Sterbefälle M. 792 252,45 auszuzahlen. In der Rentenverſicherungsabtheilung gelangten 708 Policen über M. 185 740 11 91 Aalſt a 3 0 über 7915 167 926 Rente im Vor⸗ 0 usſtelluag Die Gin ſi 5 3 15 Millionen Mark. leee eeee Maunheimer Hafen⸗Berkehr vom 7. April. Hafenbezirk pit, Schiffer ey, Kap, Schife Kommt von Ladu tr. Schmitt Zubwig Mins Eberbach Sfene 4150 Metzröth Dortmund St. Goar Schwefelkies 3800 Eiſengrein rieberſcke.⸗Gemünb Steine 1400 Horing 1 Altrip Backſtelne Reingeg 175 aris Rottexbam Schwefelties 7000 Kiee guntem 56 Solzig Whosphat 14846 Scheib ätchen Gberbach Steine 1200 Terjung ohf Wilhelm Rubrort Kohlen 950⁰ loßhol: 880 obm augekommen, 900e ebm aädgegangen. Eine werthvolle Bereicherung des Arzneiſchatzes ſind Kanoldt's Tamaäriſben⸗Tonſerden aug Pötha in Konfitürenform. Sie werden als blutkühlendes Mittel gegen Verſtopfung, trägen Stuhl, ämorrhoiden, Kongeſtignen, Lebefleiden ete, von pfelen erzten, Heilanſtalten und Kliniken gern angewendet und warm Rockarbeiterinnen friſche bofort geſucht. 184% Gü 0 Gebriider Rosenbaum iſe kkn Damien⸗ Mäntel-Jabfif, tingetroffen. 216464 Wurstlerei Mäntelar für Abänderungen ſofort geſucht⸗ Hebrllder HResenbaum mn bewa rippmse — empfohlen. Sie ſind in faſt gllen Apotheken à Schachtel(6 Stück für 80 Pf., auch einzeln ſür 15 Pf, vorräthig, al 10025 —— Neue Parthie Tüchtige gehnelder. 0 2,19. epassl! Morgen Dienſta früh wird au dem Markte zwi⸗ ſchen d und N 8 ſockelsmarkt) Tüchtige beiterinnen uch 18463 Damen⸗Mäntel⸗abrik. r 20 SAnigs— eeine unge e über Hellung und Verhinderung don fraukheiten, ch wene peümaſetke ährtem Syſizm. 14593 0 zu 4 Pfg, per Pfunt Rer Aaturheilkundiger, davenburg. ausgehauen. 18487 — — 2—— Selte egeln . Are pie 2 ee rolkan Bettlade m. Roſt, neu, z. verk. Wäß im Verlas, 18446 — — ——— 8— —— —— Die ſofN + 16 ————— Wreesen Amks und Kreis⸗ —— Hekanulmachung. Abänderung des Be⸗ baun 8 der Neckargärten betr. No 330631. gezug auf nſere Bekauntmachung vom 27. Auguſt 1897 No. 478811 bringen wir zur öffentlichen Kenntniß, daß der vom Stadtrath Mann⸗ heim vorgelegte Plan des Tief⸗ bauamtes vom 5. Juni 1897 über eine Abänderung des Bebau⸗ Angsplaunes der in der ee dom Jahre 1891 in der Weiſe, daß 1. Die 14. Querſtraße von 8 m auf 12 m nach Oſten zu verbreitert und demgemäß öſtliche Bauflucht d die Plane ingezeichnete Li geſetzt wird. 15 2 eine Zwiſchenſtraße zwiſchen Riedfeld⸗ und Mittelſtraße und dieſen parallelfl von der 19. Querſtraße weſtwärts— B bis D des Planes— neu in Plan gelegt wird emäß Art. 2 Z. 5 des Orts⸗ traßengeſetzes feſtgeſtellt wurde. Der Plan iſt während der nächſten 14 Tage zur Einſicht gauf dem Rathhauſe hier aufge⸗ legt. 00000 Mannheim, 6. April 1899. Gr. Bezirksamt: Pfiſterer. Hekanutmachung. Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche betr. (88) Nr. 32702 1. In der Ge⸗ meinde Kirchheim(Amt Heidel⸗ berg) iſt im Stalle des Müllers Karl Schuh die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen. Mannheim, deu 6. April 1899. Großh. Bezirksamt: Sternberg. 18448 Hekauntmachung. Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche betr. (98) Nr. 33017, In Seckenheim, Amt Schwetzingen, iſt die Maul⸗ und ſtlauenſeuche ausgebrochen. Mannheim, 7. April 1899. Großh. Bezirksamt. Sternberg. 18449 Konkurs. Mit Beſchluß Großh. Amtsge⸗ richts hier vom 17. Februar l. Js., wurde das über das Ver⸗ nie feſt⸗ mögen Spezereiwaaren⸗ händlers m Müller hier 6, 15, eröffnete Konkursver⸗ fahren— da eine den Koſten des Verfahrens entſprechende Maſſe nicht vorhanden war, Angeſtellt. 18439 Mannheim, s. April 1899. Werichtsſchreiber Großh⸗ Amtsgerichts: Stalf. Konkurgverfauren. No. 15924. Durch Beſchluß Or. Amtsgerichts hier vom heutigen wurde das Konkurs⸗ Verfahren über das Vermögen des Händlers Balthaſar Irſch⸗ linger in Mannheim nach Ab⸗ — 95 des Schlußtermins und ornahme der Schlußvertheilung gufgehoben Mannheim, 6. April 1899. Gerichtsſchreiber Gr. Aintsgerichts. Skalf. 18443 Handelsregiſtereintrag. Nr. 15935. Zum Geſ⸗Reg, Bd. PVII,.⸗3. 188, Firma Manunheimer Aktiendruckerei“ in Mannheim wurde heute einge tragen: 18434 Alexander Kapp, Kaufmann in Maunheim, iſt aus dem Vor⸗ ſtande ausgeſchteden. Mannheim, den 7. April 1899. Gr. Amtsgericht III. Groſſelfinger. Hekanntmachung. Ausſtellen von Sattler⸗ waaren u. ſ. w. während des Maimarkts betr. Es wird geſtattet, daß Sattler⸗ wagren u. ſ w. auffdem Viehhofe während des Maſmarktes zum Verkauf gebracht werden können. Die Verſteigerung der Stand⸗ plätze findet am Montag, den 17. April d.., Vormittags ½11 uhr, in dem Direktionszimmer des Biehhofes ſtatt. Die näheren Bedingungen werden vor der Verſteigerung bekannt gegeben, können aber auch von heute ab im diesſei⸗ tigen Geſchäftszimmer eingeſehen werden. 18409 Mauunheim, den 7. April 1899. Die Direktion des ſtädt. Schlacht⸗Biehhofes. Fuchs. 2 Verſteigerung. Dienſtag, den 11. Mittwoch, den 12, ds. Mis., Nachmittags 2 Uhr anfangend, werden in G 5, 1 und F 6, 7 nachverzeichnete Gegenſtände und Waaren gegen Baärzahlung verſteigert 2 Contorpulte, Brieſſchränke, ein großer viereckiger Tiſch für Schneider, Stühle, 1 Chiffonier, Kommode, Theke, 6 Stück Reale, für jedes Geſchäft geeignet, ferner 4 Ballen ungebrannter und ge⸗ brannter Kaffee, eirca 20 Mill Eigarren, emaillirtes Geſchirr, ferner Weißwaaren, Rouleaux, Diſchtücher, Schurzzeug, Buxkin, derreun⸗ und Haunlenkleider, käps ꝛc., wozu Feieeee M. Bermann, Auktionator. Fanaper u. 2 Fautenits f. Großh. Padlſche Saalz⸗ kiſenbahnen. Auf den Bahnhöfen Mann⸗ heim und Schwetzingen können von Donnerſtag den 13. April d. Is. ab Fahrkarten für Lokal⸗ züge an den dortſelbſt aufge⸗ ſtellten Fahrkarten⸗Automaten nach den auf den Apparaten ſelbſt angegebenen Stationen und Haltepunkten gelöst werden. Die Ausgabe von Lokalzugsfahr⸗ ſcheinen in den Lokalzügen bleibt daneben beſtehen. 18416 Karlsruhe, den 7. April 1899. Generaldirektion. Fourage⸗ieferung. Wir vergeben auf dem Sub⸗ miſſionswege die Lieferung von 300 Ctr. prima Hafer, 100„„ Weizenhaberkleie, 180„ Weizenfuttermehl ſofort, lieferbar nach erfolgter Zuſage frauko Viehhof Mann⸗ heim.*18407 Schriftliche Angebote mit Muſter ſind bis längſtens Montag, 17. April ds. Is., Bormittags 10 Uhr verſchloſſen und mit entſprechen⸗ der Aufſchrift verſehen, bei unter⸗ zeichneter Stelle einzureichen, an welchem Zeitpunkte die Eröff⸗ nung derſelben in Gegenwart etwa erſchienener Submittenten erfolgt. Das Angebot tritt erſt nach Umfluß von 8 Tagen vom Eröffnungstermin an gerechnet, uns gegenüber außer Kraft. Erfüllungsort iſt„Mannheim.“ Zur Berechnung gelaugt das auf der Waage des Viehhofs er⸗ mittelte Gewicht. Mannheim, 7. April 1899. Die Direktion des ſtäpt⸗ Schlacht⸗Viehhoſes. Fuchs. Steigerungs aukünd igung. Auf Antrag der Erben der Sebaſtian Herold Ehefrau in Neckarhauſen wird im Rathhauſe daſelbſt am 18445 Mittwoch, 19. April 1399, Vormittags 9½ Uhr die nächbeſchriebene Liegenſchaft öffentlich verſteigert. Ber Zu⸗ ſchlag wird ertheilt, falls der Schätzungspreis erreicht wird. Die übrigen Bedingungen können bei dem Unterzeichneten einge⸗ ſehen werden. Beſchreibung der Liegenſchaft. Ein einſtöckiges Wohnhaus Nr. 197b mit Durchfahrt, ge⸗ wölbtem Keller und Dachwoh⸗ nung, ſowie der Platz, worauf die Gebäude ſtehen zu M. 6500. Ladenburg, den 7. April 1899. Der Großh. Notar. Dr. Carlebach. II. Ankündigung. In Falde vichterlicher Verfüg⸗ ung wird dem Reſtaurateür Fränz Schäfer hier die nachver⸗ zeichnete Liegenſchaft am Freitag, 28. April 1899, Machmittags 2½ Uhr im hieſigen Rathhaus öffentlich verſtiigert, wobei der endgiltige Zuſehlag erfolgt, wenn der Schlitzungspreis auch nicht ge⸗ boten wird. 18404 Biſchreibung der Llegenſchaft: Das vierſtöckige Wohn⸗ und Wirthſchaftsgebäude im Stadt⸗ quadrat dahler Lit. P 2, 4 u. 5, mit Flügelbau, in Eiſen ge⸗ wölbten Keller und Dachwoh⸗ nung, in welchem die Wirthſchaft „Zur Domſchenke“ betrieben wird.) Das Flächenmaaß beträgt 2 ar 12 qm neben Karl Bender und Wilhelm Gerner, Eheleuten, geſchätzt zu 140,000 Me. Einhundertvierzigtauſend Mark. Die Steigerungsbedingungen können beim ünterzeichnetenNotar eingeſehen werden. Mannheim, 7. April 1899. Der Groſth, Notar: Mattes. Steigerungsankündigung. Auf Antrag der Betheiligten und mit obervormundſchaftlicher Genehmigung verſteigere ich hier⸗ mit am 17426 Dienſtag, 11. April 1899, Nachmittags 2 uhr, in meinem Geſchäftszimmer Lit. E 5, 1½ dahier, die nachbeſchrie⸗ bene den Erben des verſtorbenen Nicolaus Junker hier ge⸗ hörige Liegenſchaft zum Zwecke der Theilung und zwar: Das dreiſtöckige Wohnhaus dahier Lit. G 3, 4 mit Dachwoh⸗ nung, gewölbtem Keller und Wirthſchaft mit vierſtöckigem Seitenbau links(Treppenhaus), zweiſtöckigem Seitenbau links (Wirthſchafts⸗Nebenzimmer und ue neben K. Wittmann und Jac. Lay, taxirt zu M. 75,000. Fünfunbſiebenzigtaufend Mark, wobei der entgiltige Zuſchlag er⸗ folgt, wenn der Schätzungspreis geboten wird. Die Steigerungsbedingungen können inzwiſchen bei dem unter⸗ zeichneten! Notar eingeſehen werden. Mannheim, 27. März 1899. Der Gr. Notar: eten Verkündigun Bekauntmachung. Die Süddeutſche Bank hier hat den Antrag ein⸗ gereicht, M. 3,000,000 Actien der Süddeutſchen Bank No. 3001 bis 6000 zum Handel und zur Notirung an der Mannheimer Börſe zuzulaſſen. Mannheim, den 8. April 1899. Die Zulaſſungsſtelle für Werzhpapiere au der Börſe zu Mauuheim. Nam 18428 Telephon No. 1245. Verein für klaff. Kircheumuſik. Heute Montag Abend 8 Uhr Cesammtprobe im Lokal. Versicherungs- Beamten-Vereh. Jaeden Dienſtag gemülhl. Zuſammeulunft im Vereinslokal„Stadt Augs⸗ burg“, M 4, 10. 17849 Für das Geschäftsjahr 1898 kommen 13% Dividende zur Vertheilung, die mit Mk. 130.— per Aktie bei der Gesellschaftskasse in Friedriehsfeld i. Baden und bei dem Bank- hause Gebrüder Bonte, Berlin., Behren- Strasse 54, sofort zahlbar sind. Friedrichsfeld i. Baden, 8. April 1898. Deutsche Steinzeugwaarenfabrik für Capalisation und Chemische Induskrile. SHypothekenDarlehen zu billigſtem Zinsfuß empfiehlt der Vertreter verſchiedener größerer Geldinſtitute Louis Jeselsohn, L3, J. 18430 11091 geladen. gebkalf Waden. meimer Comſté für Hundgebunger zur Friedeuskonferenz. Dienſtag, den 11. April, Abends halb 9 Uhr: Oeffentl. Verſammlung, im großen Saal des Vallhauſes, in welcher die Herren Rechtsauwalt Dr. Eugen Schlief aus Straßburg U. Redakteur Franz Schreiber aus Frankfurt g. M. als Redner auftreten werden. Männer und Frauen ohne Unterſchied der Partef ſind zum Beſuch dieſer Verſammlung freundlichſt ein⸗ 1644⁰ Bekanntmachung. Nr. 4176. Das Schuljahr 1899/1900 beginnt Dienſtag, den 1I. April 1899. An dieſem Tage ſind die ſchulpflichlig werdenden Kinder(ge⸗ boren in der Zeit vom 1. Juli 1892 bis einſchließlich 30. Juni 1893) in den mehrfach dekaunt gegebenen Schulhäuſern zum Schulbeſuch anzumelden. Der ſtundenplanmäßige Unterricht nimmt am Mittwoch, den 12. April für die Klaſſen.— VIII, morgens s Uhr, für die I. Klaſſen mor⸗ gens 10 Uhr ſeinen Anfang, Mannheim, den 6. April 1899. Das Vocksſchulrektorat; Dr. Sickinger. 18406 Bekauntmachung. Der Voranſchlag des evang. Kirchen⸗ und Almoſenfonds und der Kirchenſtener⸗Voranſchlag für die Jahre 1899 und 1900 nebſt dem Verzeichniß der Kir⸗ chenſteuerpflichtizen iſt vom 11. his 24. ds. Mis. im Kaufhaus Lit. N1 No. 5, Zimmer 70. 4, zur Einſicht der Betheiligten aufgelegt. 18436 Etwaige Einſprachen dagegen wären bis zu der am 26. ds. Mts. ſtattfindenden Kirchengemeinde⸗ Verſammlung bei dem Unter⸗ zeichneten einzureichen. Mannheim, 7. April 1899. Ey, Kirchengemeinderath: Rigaber. Widmanu. Fahrniſſe⸗Verſteigerrng. Mit amtsgerichtl. Ermächei gung werden aus dem des ledig 1 Kutſchers Schmitz von Lüftelberg öfſent⸗ lich gegen Baarzahlung Dien tag, 11. April d. Js., Mittags 2 Uhr in G 7, 16, parterre, verſteigert Eine Parthie Kleider u. Weiß⸗ eug und 1 Paar Rohrſtiefel 2800 Reitſtiefel. 18441 Fahrniſſt⸗Verſteigerung. Dienſtag, 11. April ds. Is., Mittags 2 Uhr f in G 7, 16, parterre, werden im Auftrag der Erben öffentlich gegen Baarzahlung verſteigert: 2 completke Betten, zweikhür. Schrank, 2 Commoden, Kauagpee, Mädchenbett, Ovaltiſch, Tiſche, Theke, Dezimalwaage, Stühle, Spiegel, Bilder, Küchenſchrauk, Eisſchrank, 35 Etr. Kartoffel, Faß eingem. Bohnen und Saulerkraut ünd andere Vietua⸗ lien, ferner Kleider, Weißzeug u. Küchengeſchirr ꝛc. ꝛe. 18442 Manitheſn, 10. April 1899. Der Waiſenrichter: Karl Becker, K 3, 18. Verſteigerung. Aus dem Nachlaß des Spezereihändlers Chriſtiau Haage verſteigere ich der Theilung 0 in Lindenhof⸗ ſtraße No. 14, part., öffentlich egen e am Pfenſtag, 11. April 1399, Morgenus 9 uhr u. Mittags 2 Uhr aufangend: 8 complette Betten, 3 Chiffo⸗ niere, 8 Kleiverſchränke, 1 Secre⸗ tär, 1 Ausziehtiſch, 2 Sofa, 1 Papagei mit Käſig, 1 Singer⸗ Nähmaſchine, 2 Pfeilerſchränk⸗ chen, 2 Regulatoren, 1 Schreib⸗ commode, Bücheretagere, Waſch⸗ tiſch, 2 Commoden, 2 Revolver, 2 filb. Uhren, Tiſche, Stühle, Bilder, Geſchders⸗ Küchen⸗Möbel und ⸗Geſchirr und ſonſtiger Hausrath. 18178 Am Mittwoch, 12. April 1399 verſteigere ich ein Korb Cölner Leim, ſämmtl. Spezerei⸗ waaren und Kurzwagren, da⸗ runter eine 8 e Strickwolle und Baumwolle, ferner 1 Hand⸗ karren, 2 Decimalwaagen, 1 Nudelmaſchine, 1 Leiter u. ſ. w. 1 event. auch 2 fette La. Rinderfarren 40 im Farreuſtalle dahier, nebſt 8 fette Ziegenbdöcke, meiſtbietend öffentlich verſteigern, wozu Steig⸗ liebhaber eingeladen werden. Edingen, den 8. April 1899. Bürgermeiſteramt: Mattes. Frauz Becker, Waiſenrichter. 1 Iwaugsverſteigerung. Aarten Verſteigerung ee 90 d. Js., achm. 1* Dounerſtag 13. Aprit 1890, perſteigere ſ im bieltgen Vir⸗ Nachmittags 3 uhr ſteigerüngslokale O 4, 8: läßt die Gemeinde Edingen Pfand cheine über Weiß eug und Schmuckſachen, ferner Cor⸗ ſett⸗Orell, Seidenlitze u. Seide Letztere een findet vorausſichtlich beſtlmmt ſtatt. Mannheim, 10. April 1899. Daugquard, 18438 Gerichtsvollzieher, Sponagel N Meng. E 2 40 3. Stock. Guten 9 Mittags⸗u.Ahend⸗ ziſch für beſſere Herren. 17781 e Bekanntmachung. Die Aufnahme⸗ von Zöglingen in die Blindenerziehungsanſtalt in Ilvesheim betr. Auf Beginn des kommenden Schuljahres— zu Anfang des Monats September— werden in der Blindenerziehungsanſtalt zu Ilvesheim eine Anzahl Plätze für Zöglinge frei werden. Aufnahmsfählg ſind körperlich gelunde und bildungsfähige blinde Kinder, welche das achte Lebensjahr zurückgelegt und das elfte noch nicht überſchritten haben. Eltern und Vormünder ſolcher Kinder werden aufgefordert, etwaige Anmeldungen bei dem Vorſtaud der Blindenerziehungs⸗ anſtalt Ilvesheim möglichſt bald einzureichen. Karlsruhe, den 2. März 1899. Großherzoglicher Oberſchulrat: gez. Dr. L. Arnsperger. gez. Meyer. Nr. 4175. Oerlehende Bekanntmachung bringen wir hiermit den Elter und Vormündern blinder Kinder zur Kenntnis. Manuheim, den 6. April 1899. Das Volksſchulrektorat: Dr. Sickinger. Bekaunntmachung. Die Teiluahme am Fortbildungs⸗ Unterricht. No. 4177. Nach dem Geſetz über den Fortbildungsunterricht vom 18. Februar 1874 haben Kuaben noch zwei Jahre und Mädchen ein Jahr nach ihrer Eutlaſſung aus der Elementarſchule den Fortbildungsunterricht zu beſuüchen. Das Schuljahr 1899/1900 nimmt für den Fortbildungsunterricht Mittwoch, den 12. April 1899 ſeinen Anfang. 18404 Die fortbildungsſchulpflichtigen Knaben und Mädchen haben ſich zum Beginne des Unlerrichts einzufinden: 1. In der ultſtadt Mittwoch, den 12. ds. Mis., mittags 1 uhr, die Knaben in der neuen Doppelturnhalle in K 6, die Mädchen in der Turnhalle der Friedrichsſchule in U 2. 2. Im Stadtteil Käferthal, Sonntag, den 16. ds. Mts., morgens 7 Uhr im Schuthaus in Käferthal; 3. Im Stadtteil Waldhof Samſtag, den 15. ds. Mts., mittags 1 Uhr im Schulhaus in Waldhof; 4. Im Stadtteil Neckarau Mittwoch, den 12, ds. Mts., mittags 1 uhr im Schulhaus in Neckgrau. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die Eltern, deren Stellvertreter, die Arbeits⸗ und Lehrherren für den Schülbeſu der Fortbildungsſchulpflichtigen, in ihrer Obhut, in ihrem Dienſt oder Brot ſtehenden Knaben und Mädchen verantwortlich ſind. Zuwiderhandlungen werden mit Geldſtraße bis zu 50 Mark beſtraft. Maunheim, den 6. April 1899. Das Volksſchulrektorat: Dr. Sickinger. Conservatorium für Musik in Mannheim. Rheinstrasse 9. Das Sommersemester beginnt am 12. April. Der Unterricht erstreckt sich von den exsten Vorschule) bis zur vollständigen KUnstlerischen usbildung für Gesang, Klavier, Streichinstru⸗ mente u. Theorie, Theater(Oper u. Schau⸗ spiel), Concert u. Orebester. Anmeldungen werden täglich bei der Direktion, Rhein- strasse 9, entgegengenommen. Ependaselbst werden Prospekte der Anstalt ausgegeben. 18400 Die Direktion des Conservatoriums für Musik. M. Pohl. W. Bopp. Nieessesesen Aonkurs⸗Verfahren. 3 Das zur Konkursmaſſe des entmündigten Kaufmanns und Inhabers der Firma Ja e. Hoch, hier, Jakob Hoch gehörige Wohn⸗ haus in H 7 Nr. 35, nebſt Seitenbau und 8 Hinterbau ꝛc. im gerichtlichen Anſchlage von M. 80,000 kann durch den Unterzeichneten G freihändig verkauft werden. Gefl. ſchriftliche Gß Offerten, die bis zur Entſcheidung des Gläubiger⸗Ausſchuſſes bindend ſind, nehme ich entgegen und bin zu weiterer Auskunft gerne bereit. 18462 Friedrich Bühler, Konkursverwalter, D 2, 10. 18405 allen Plätzen. III The three Eugenes Die beste Luftnummer der Welt III Moritz Heyden! Rheinlands populärster Mumorist 121 Germania-Ensemble 11. und weitere 6 Nummern I. Ranges. Auf allgemeinen Wunsch: Mittwoch Nach⸗ mittag 4 Uhr: 82 Grosse Familien-u. Kindervorstellung) und Kaffeekränzchen. Entrée: Erwachsene 50 Pfg., Kinder 20 Pfg., auf 18403 3 JAeuler. Trotz des ungeheuren Erfolgs des jetzigen Programms: Noch 1 weitere grossartige Nummer Jones Robinson-Trio Die besten Execentries Amerikas Ferner: — Das Gcomite-. SHMollo⸗ Theodor Steinkopf Friederike, ſeine Gattin Emmy, ſeine Tochter erſter Julius Knöpfler Adalbert Bender Veronika, ſeine Gattin Eva, deren Tochter Auguſt Pulvermaunn Cäſar von Schmetting Wittwe Müller 1 Knorr, Schuhmachermeiſter Fraunz, Diener Lisbeth, Dienſtmädchen,) Ein Exekutoer Ein Hausknecht Ein Briefträger 8. Ein Telegraphenbote Ernſt Lüders, ſein Neſſe, Student der Birnſtiel, Wichſier des Corps Haſſia Guſtav Krönlein, Muſikdirektoer 0 Oritanska, Operetteuſängerin. bei Steinkopf Anna, Fifis Kammermädchen Arrangirt von der Balletmeiſterin Frl. Louiſe Dänike, getan derſelben, Frl. Bethge, den Damen vom Ballet, und den S innen der Balletſchule. in Mauuheim. Montag, denu 10. April 1899. 73. Vorstellung im Abonnement A. Ein toller Einfall. Schwauk in 4 Aufzügen von Carl Laufs. Regiſſeur: Herr Hecht. Herr Jacobi. Ehe Frl. Burger. Medizin Pesd 1 Herr Tietſch. 8 955 Löſch. „Herr Godeck. 5 5a Kaden. err Hecht. rau Jacobi. rau Haederg err 20 rodt. err Weger. 1 8 DesLank. 0 25* err Peters. rl. Wagner. rau Schilling. err Moſer. err Welde. err Springer. *— 8 0 „„„ Hierauf: Ballet-Divertissement. a. Veuetia, Walzer. b. Gavotte. e. Vor hundert Jahren. 5 DBBB.ñr;y.—————————— Raſſeneröffn. ½7 uhr Auf. präc. 7 uhr. Eude ½10 uhr. a Czarine. Frl. v. Rothenberg Herr Hildebrandt, Herr Langhamme Ort der Handlung: Salon im Hauſe Steinkopf in Berlin wiſchen dem 1. und 2. Aufzug, ſowie dem 2. und 3. Aufzug legt ein Zeitraum von einigen Tagen. n. Der 3. und 4. Aufzuß ſpielen an einem Tage. Nach dem Stück findet eine größere Pauſe ſtatt. Gewöhnliche Preiſe. — ——— Dienſtag, 11. April. 74. Vorſtellung im Abonnement. Neu einſtudirt: Die bezähmte Wi derſpänſtige. Luſtſpiel in s Aufzügen von Shakeſpeare, bearbeitet von Deinhardſtein Aufang 7 Uhr. Coloſſeumstheater in Mannheim. (Neckarvorſtadt), Direktion: Friedr, Kerſebaum,. Montag, 10. April 1899, Abends 8¾ Uhr: Zum dritten Mals: Von Stufe zu Stufe Lebensbild mit Geſang in s Akten von Hugo Müller⸗ * nberg erg. t ik. andt. ig hren. t von illers Off. N an die Exped. erbeten. eeee D 2, Ia empfiehlt Chocolade Marquis Sarott!i Peter Maestrani Suchard Stollwerk. Thes Mossmer.-Cacab Ferner: 12405 Pralinés in vorzüglichſter Qualität. Größte Auswahl 10 von Neuheiten in Cartons, Bonbonniren und Fantasie-Artike! Alle Arten Bisquits, Waffeln Wormſer Bretzeln ꝛt. Für Geſellſchaften: Knall- Bonbons. Frage und Antwort. .Wirth D 2, Ia. Berlitz School, Sprachschule für Erwachſene, F 2, 14, 2 Treppen, gegenüber der Poſt. Franzöſ., Engl., Ital., Spaniſch ꝛc,. von Lehrern —5 D. Methope Ber rt, pulcht U. ſhrerdt d. Echller elbſt d. Anfänger, nur d. zu er⸗ ernende Sprache. Klaſſen⸗ u. Einzelunterricht für Herren und Damen.es Uhr morgens bis 10 Uhr abds. Eintritt lederzeit. Probelektton gratis. 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