1ucnr I 1* NNorreen portionalſyſtem ſei abſichtlich Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Manuheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2870. Abonnement: 60 Pfg. monatlich. gerlohn 10 Pfg. monatlich, ch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal, Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) Ma E 6, 2 unheimer der Stadt Maunheim und Umgebung. (109. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. Geleſenſe und verbreiletſte Zeitung in Maunheim und Amgegend. burnal. 8 Verantwortlich: für den politiſchen u. allg. Theil; Eruſt Otto Hopp. für den lokalen und prov. Theil! Eruſt Müller. flir den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotatiousdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ drnckerei, (Erſte Mannheimer Typograph. Auſtalt.) (Das„Maunheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Manuheim. (Mannheimer Volksblatt.) E 6, 2 Nr. 128. Mittwoch, 10. Mai 1899. (delephon⸗Ar. 9180 Erſtes Blatt. — Des Himmelfahrtsfeſtes wegen erſcheint die nächſte Nummer am Freitag. — Die Miſchmaſchmehrheit der zweiten badiſchen Kammer. Die letzte Tagung der zweiten badiſchen Kammer iſt, ſeit⸗ dem ſie im neuen Jahre wieder zuſammengetreten, im Allgemeinen recht friedlich verlaufen, da auch die Miſchmaſchmehrheit wenig Veranlaſſung hatte, über die Regierung herzufallen und ihre Maßregeln böslich zu kritiſiren. Alle gehäſſige Feindſeligkeit hatte ſich auf die letzten Sitzungen konzentrirt und entlud ſich in denſelben in mehreren allerdings recht unſchädlichen Donner⸗ ſchlägen. Der Staat wird, und das iſt das erfreuliche Endreſultat, vor dem Centrum und deſſen Ver⸗ bündeten nicht kapituliren. Der Vertreter der nationalliberalen Partei erklärte, daß die Wahlkreisanträge von Wacker und Compagnie den Geſichtspunkten der hiſtoriſchen und wirthſchaftlichen Zuſammengehörigkeit nicht genügend Rech⸗ nung trügen, und der Miniſter wies darauf hin, daß die Re⸗ gierung eine Geſetzvorlage für den nächſten Landtag vorbereite, in der ſie den Wünſchen nach Aenderung unſeres Wahlverfahrens entgegenkommen wolle. Der Vertreter Mannheims ſprach ſich prophetiſch dahin aus, bei den Neuwahlen würden namentlich die ultraradikalen Ele⸗ mente nicht ſchlecht wegkommen. Viel lieber wolle er das ſchlechte indirekte Wahlſyſtem beibehalten, allerdings mit einer Reform 125 Wahlkreiseintheilung, als das Klaſſenwahlrecht eingeführt zu ehen. Sein Bundesgenoſſe Venedey, die demokratiſche Leuchte, der das Oel ſo oft ausgeht, zeichnete ſich durch eine überaus heftige Apoſtrophe aus. Auch diesmal trat er wieder als Vertreter „des badiſchen Volks“ auf, von dem ſeine ganze Partei bekanntlich nur einen beſcheidenen Bruchtheil vertritt. Aber nur immer den Mund hübſch vollnehmen! Es gibt doch noch harm⸗ loſe Leute, meint Herr Venedey, die es ſich einreden laſſen, die Demokratie ſei„das Volk“. Das badiſche Volk, rief er in prächtiger Poſe und Emphaſe, werde ſich verwahren u. ſ. w.— von der nationalliberalen Partei würden Vorwürfe gegen das Verlangen des Volkes erhoben u. ſ. w. Herr Venedeh iſt von Niemand beauftragt worden, das badiſche Volk zu vertreten, er ſpielt ſich immer als einen Vertreter des Ganzen auf, während die Minderheit, die ſeine Partei vertritt, doch, wie geſagt, eine geradezu dürftige iſt. Held Wacker ſchloß ſodann mit der völlig abgeſtandenen Phraſe vom Kulturkampf, der dem Volke von der national⸗ liberalen Partei aufgedrängt worden ſei, und meinte, das Pro⸗ abfällig kritiſirt worden. Wie dieſes Syſtem im benachbarten Württemberg lange berathen ward, und mit welchem Erfolge, ſcheint der Vorkämpfer des Centrums nicht wiſſen zu wollen, er bleibt dabei, es ſei das gerechteſte Wahlſyſtem, und die böſen Amtsverkündiger hätten das Volk darüber nur nicht genügend aufgeklärt. Faſſen wir das Reſultat dieſer Debatten kurz zuſammen, ſo iſt nur die eine Erklärung nothwendig, daß die bevorſtehenden Wa die Antwort geben werden. Alle Mann an Deck! Auf die Schanzen! Es handelt ſich bei den nächſten Wahlen darum, ob die Miſchmaſch⸗Mehrheit noch weiter exiſtiren ſoll, es handelt ſich um die theuerſten Güter, um die Zukunft des badiſchen Lan⸗ des! Möge das badiſche Volk noch zur rechten Zeit einſehen, was auf dem Spiele ſteht, und ſich mit einem kräftigen Ruck von dieſer Miſchmaſchmehrheit befreien, die wohl nörgeln, aber nicht regieren kann. Die Reiſe der Kanalkommiſſion. Von ihrer Informationsreiſe in das rheiniſch⸗weſtfäliſche Induſtriegebiet iſt die Kanalkommiſſton, wie uns von Theil⸗ nehmern der Reiſe berichtet wird, mit den beſten Eindrücken nach Berlin zurückgekehrt. Der erſte Tag zerſtörte eine ganze Reihe techniſcher Vorurtheile, gegen welche ſich im Plenum und in der Rommiſſion die Sachkenner vergeblich abgemüht hatten. So war u. A. das Hebewerk in Henrichenburg namentlich vom Grafen Kanitz bemängelt worden. Die Benutzung des Hebewerkes zu Beginn der Fahrt auf dem Dortmund⸗Ems⸗Kanal brachte den glänzenden Beweis, daß die vielgeſchmähten Techniker nicht zu biel verſprochen hatten. Auf drei Dampfern war die Reiſegeſell⸗ ſchaft vertheilt. Alle drei Schiffe fuhren in den Waſſerbehälter des Hebewerkes ein, ein Mann hob einen Hebel mit einem Hände⸗ druck nach der anderen Seite herüber, und binnen drei Minuten waren ſämmtliche Schiffe ſammt Waſſerbehälter 14 Meter hoch gehoben, und die Fahrt in die andere Waſſerhaltung des Kanals ſetzte ſich dann unverzüglich fort. Damit hatte dieſes Wunder⸗ werk der Technik ſeinen„Befähigungsnachweis glänzend er⸗ bracht. Bei der Ankunft in Dorkmund auf der Rückkehr von der Kanalfahrt wurde den Reiſenden im Dortmunder Hafen eine ftfürmiſche Begrüßung ſeitens des Dortkmunder Publikums zu Theil. Die Ovgtion bewies offenkundig, wie lebhaft nicht nur! „Intereſſenten“, ſondern auch die weiteſten Kreiſe der Bevölle⸗ rung an den Arbeiten der Kommiſſion Theil nehmen. Das Hauptſtück des zweiten Tages war die Fahrt nach dem Ruhr⸗ orter Hafen, dem größten Binnenſchifffahrts⸗Hafen der Welt, der ſich bis Duisburg und Hochfeldt hinzieht, und jährlich allein aus dem Kohlengebiet eine Ausfuhr von 12 Millionen Tonnen bewältigt. Im Hafen lag Schiff an Schiff— es war ein Wald von Schloten und Maſten. Auf der Fahrt zum Hafen hatte man bereits aus den breiten Schienenfeldern, auf denen 20—30 Ge⸗ leiſe nebeneinanderlagen, auf die ungeheure Ausdehnung des Güterverkehrs ſchließen können; der Blick auf den Hafen zwang nun die Ueberzeugung auf, daß eine Entlaſtung durch weitere Waſſerwege dringend nothwendig iſt. Der dritte Tag führte die Kommiſſton nach den Krupp'ſchen Werken, wobei ihr das Tiegel⸗ preßverfahren dorgeführt und zugleich ein Einblick in die Or⸗ ganiſation eines muſtergiltigen Werkes gewährt wurde, das nur durch das gewiſſenhafteſte Zuſammenarbeiten einer bis in die kleinſten Handreichungen mit militäriſcher Disziplin ſchaffenden Arbeiterſchaar in Thätigkeit zu halten iſt— gewiſſermaßen ein Typus der geſammten Eiſen⸗ und Stahlfabrikation. Sehr lehr⸗ reich war auch noch zum Schluß die Fahrt ins Wupperthal nach der Müngſtener Brücke, die als höchſter Bogen in Deutſchland von Berg zu Berg über das Wupperthal hinüberſetzt, von deut⸗ ſchen Ingenieuren konſtruirt und aus deutſchem Eiſen gebaut iſt. Im Wupperthal wurden dann unter der Leitung des Geh. Bau⸗ raths Intze aus Aachen, der erſten Autorität der deutſchen Waſſerbautechniker, zwei Thalſperren beſichtigt, die eine bei Rem⸗ ſcheid in vollem Betrieb, die zweite bei Barmen, die Bewer⸗ Thalſperre, im Bau. Beide ſtauen eine Million Kubikmeter Waſſer. Die Beſichtigung war insbeſondere für die ſchleſiſchen Abgeordneten von Intereſſe, weil die Anlagen vorbildlich ſind für die Stauwerke, die in den ſchleſiſchen Bergen eingerichtet werden ſollen, um das bisher zerſtörend zu Thal abſtrömende Waſſer aufzufangen und induſtriell und zur dauernden Hoch⸗ haltung des Oderſtandes nutzbar zu machen. Die Barmer Thal⸗ ſperre war noch leer; ſo konnte der Kommiſſion gezeigt werden, welche Vorſichtsmaßnahmen gegen Waſſerdurchbrüche getroffen waren. Wie ein Gewölbe gefügt, ſchob ſich die Mauer im Bogen gegen den Fluß vor. Durch Abflußrohre war dafür geſorgt, daß kein Waſſer ſich in den Mauerporen feſtſetzt und im Winter durch Gefrieren das Mauerwerk ſchädigt. In welcher Weiſe die Fahrt auf die Schlüſſe der Kommiſſion einwirken wird, ſteht dahin. Auf jeden Fall aber werden die Mitglieder der Kom⸗ miſſion einen überzeugenden Eindruck erhalten haben von der elementaren Entwickelung der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtrie, von der Bedeutung, die dieſe Werss und Arbeiter für den Volks⸗ wohlſtand haben, und ſchließlich davon, daß man dort das an⸗ gelegte Kapital nicht ſtecken laſſen darf, indem man die noth⸗ wendigen Abfuhrwege verweigert. In der geſtrigen Sitzung der Kanalkommiffion des preußi⸗ ſchen Abgeordnetenhauſes legte Kriegsminiſter v. Goßler die militäriſche Bedeutung des Kanals dar. Deutſche Preſſe in Amerika. In Abwehr der Behauptung, daß das Deutſchthum in den Ver⸗ einigten Staaten im Ausſterben begriffen ſei, entnimmt die„Jowa Tribüne“ aus den Zeitungskatalogen die Thatſache, daß es über 850 deutſche Zeitungen und Zeitſchriften in Amerika gibt. Davon erſcheinen in runden Ziffern 100 täglich, 30 halbwöchentlich, 10 dreimal in der Woche, 560 wöchentlich 70 Sonntags, 30 halbmonatlich und 60 monat⸗ lich. Das genannte Blatt bemerkt dazu:„Nimmt man hinzu, daß wir hier nur 14 böhmiſche, 38 franzöſiſche, 10 italieniſche, 39 nor⸗ wegiſch⸗däniſche und 34 ſchwediſche Blätter haben, daß unſere großen deutſchen Blätter theilweiſe mehr als 100 000 Abonnenten zählen, und daß die deutſchen Blätter in den letzten 10—20 Jahren koloſſal zugenommen haben, ſo ergibt ſich von ſelbſt, daß wir noch lange nicht ans Sterben denken und auch nicht im Geringſten geſonnen ſind, uns bei lebendigem Leibe begraben zu laſſen. Die Generation, die uns vielleicht einmal die Leichenrede hält, iſt noch lange nicht geboren und wird nach Hunderten von Jahren ganz gewiß beſſer, gerechter, dank⸗ barer ſprechen, als der gelbe Neid von heute.“ Hoſnachrichten urd Perſönliches. Die neuliche kurze Anweſenheit des Erbprinzen Danilo bon Montenegro in Berlin und Strelitz verfolgte den Zweck, mit einem ruſſiſchen Geiſtlichen in Berlin den Uebertritt ſeiner Braut, der Herzogin Jutta von Mecklen⸗ burg⸗Strelitz, zur griechiſch⸗orthodoxen Kirche zu beſprechen. Sie will alſo den Glauben ihrer Väter aufgeben. Die Hochzeit ſoll in Cetinje ſtattfinden. Geſtern Vormittag 11½ Uhr fand in Stuttgart die Beerdigung des verſtorbenen kommandirenden Generals des XV. Armeekorps, Freiherrn v. Falkenſtein, unter großer Theilnahme der Bevölkerung auf dem Pragfriedhofe ſtatt. Der König von Württemberg ſowie ſämmtliche Prinzen und als Vertreter des Kaiſers Generalleutnant Freiherr v. Falkenhauſen wohnten der Feier bei. Der Kaiſer wie der Großherzog von Baden hatten Beileidstelegramme an die Ge⸗ mahlin des Verſtorbenen geſandt, Der Kaiſer fuhr geſtern Morgen um 8 Uhr im Extrazug von Kurzel ab und kam um 9 Uhr nach Ars. Von dort aus fuhr er zur Grundſteinlegung im Wagen nach Saint Blaiſe. Bei der Grundſteinlegung gab er dem neuen Fort den Namen Graf Häſeler. Um s2˙ Uhr kam die Kaiſerin am Bahnhof an und fuhr nach den Wohlthätigkeitsanſtalten. Sie wird um 8 Uhr mit dem Kaiſer, der bei Graf Häſeler ſpeiſt, an der Kathedrale zur Beſichtigung des fortſchreitenden Baues zuſammentreffen. 5 Bei Annahme des Geſchenkes der Schloßruine der Hohkönigsburg telsgraphirte der Kgiſer:„Ich nehme dieſen Beweis treuer An⸗ hänglichkeit gern an und freue mich, nunmehr auch in dem ſchönen Elſaß einen eigenen Beſitz zu haben und zugleich Gigenthümer einer der größten und beſterhaltenen deutſchen Burgen zu ſein, deren Steine uns das Weſen deutſcher Ritterherrlichkeit aus längſt vergangenen Zeiten mit beredter Sprache verkünden. Möge das Geſchenk der Stadt Schlettſtadt ein neues Band vertrauensvoller Liebe zwiſchen mir und dem Reichslande werden und die Hohkönigsburg allezeit auf ein friedliches Land und eine glückliche Bevölkerung hernieder⸗ ſchauen. Wilhelm, I. R. Der König von Schweden ſtattete geſtern Nachmittag in Berlin dem Reichskanzler einen längeren Beſuch ab. Der Sultan iſt nicht, wie gerüchtweiſe verlautet, krank, aber geiſtig ermüdet, nervös und Anſtrengungen abgeneigt. Geſtorben ſind: Der Profeſſor Dr. Sittl in Würzburg, Konſervator des Wag⸗ ner'ſchen Inſtituts, auf dem Wege zum Kolleg vom Schlage gerührt. — Der frühere Reichstagsabgeordnete M. Haag in Heilbronn.— Der ruſſiſche frühere Verkehrsminiſter Poſſiet, Kurze Nachrichten. Dir. Aug. v. Clem m⸗Ludwigshafen hat eine Wie der⸗ wahl zum Landtag dankend abgelehnt. 5 Die Reichstagskommiſſion für die Gewerbeor d⸗ nungsnovelle nahm einen neu beantragten§ 1896 an, wonach auf Antrag von mindeſtens ein Drittel der betheiligten Geſchäftsinhaber zu einer Aeußerung für oder gegen die Ein⸗ führung einer Ladenſchlußſtunde aufzufordern iſt. Erklären ſich 85 Drittel der Abſtimmenden für die Einführung, ſo kann ie höhere Verwaltungsbehörde eine entſprechende Anordnung treffen. Von 9 Uhr Abends bis 5 Uhr Morgens müſſen die Ver⸗ kaufsſtellen für den Geſchäftsverkehr geſchloſſen ſein. Die Wahlprüfungskommiſſion des Reiche⸗ tages erklärte die Wahl des Abgeordneten Lotze⸗Pirna(Reformp.) für ungiltig. Die Poſtkommiſſion des Reichstages lehnte in⸗ zweiter Leſung die Beſtimmungen des Artikel 2 der Regierungs⸗ vorlage ab, der eine Einſchränkung der Beförderung du Expreßboten vorſteht. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ meldet: die Ergebniſſe der f fältigen Prüfungen aller bei Erlaß eines Geſetzes über Beſteuerung der großen Waarenhäuſer und Bazare in Betracht kommenden Verhältniſſe laſſen es ausge⸗ ſchloſſen erſcheinen, daß dem Landtage noch in dieſer Tagung eine entſprechende Vorlage gemacht werde. Die Liberalen ſtellen in Verbindung mit dem Bauernbund im Landtagswahlkreis Dinkelsbühl⸗Rothen⸗ burg Dr. Aub in München(nationall.) und Oekonom Söld⸗ ner⸗Georgenhof(Bauernbund) als Landtagskandidaten auf und unterſtützen ſich bei der Wahl derſelben. 5 Der zur Zeit in Frankfurt a. M. tagende Gewerk⸗ ſchafts⸗Kongreß bewilligte zur Unterſtützung der aus⸗ ſtändiſchen Weber in Brünn 5 J auf den Kopf ſeiner Mit⸗ glieder und beauftragte die Gewerkſchaftskaſſe, dieſen Betrag in Höhe von 25 000/ ſofort an die öſterreichiſchen Gewerkſchaften abzuführen. Der„Vorwärts“ feiert auf ſeine Weiſe den fünfzigjährigen Gedenktag des Ausbruchs des Dresdener Majauf ſtan⸗ des, der, angeblich zu Gunſten der Frankfurter Reichsverfaſ⸗ ſung angeſtiftet, ausgeſprochen republikaniſche Tendenzen hatte. Demgemäß fand ſich denn auch unter den Dresdener Barrikaden⸗ kämpfern und ihren Führern noch ungleich mehr fremdes Ge⸗ ſindel als am 18. März in Berlin. Der„Vorwärts“ theilt nun ſeinen Leſern mit,„daß die ſechstägige Dresdener Volksſchlacht ein ruhmvolleres Blatt deutſcher Geſchichte füllt, als die drei⸗ tägige Völkerſchlacht bei Leipzig.“() Auf Grube Klein⸗Roſſeln bei Saar⸗ brücken ſind geſtern bei der Frühſchicht 1746 Mann nicht ange⸗ fahren, nur 234 arbeiten. Auf dem Bergarbeiterkongreſſe, der in Bochum tagte, wurde die Gründung eines evangeliſchen Knappenbundes zur Wahrung der bergmänniſchen In⸗ tereſſen auf der Grundlage des evangeliſchen Bekenntniſſes, der Königstreue und der Bruderliebe beſchloſſen. Der Kongreß wurde mit einem dreifachen Hoch auf den Kaiſer, als den oberſten Berg⸗ herrn, geſchloſſen. Der Hauſirhandel nimmt in Deutſchland tro erſchwerender Umſtände immerhin noch eine wichtige Stellung ein. Nach der letzten amtlichen Erhebung wurden im Deutſchen Reiche 113,329 Hauſirer, und zwar 74,844 männlichen, 38,485 weiblichen Geſchlechts, ermittelt, denen noch 13 000 Begleiter zuzuzählen waren, ſo daß im Ganzen nicht weniger als 126,88 Hauſirer gezählt wurden, d. i. 2,45 auf 1000 Einwohner, Der Grundzug der engliſchen Gefühle gege Deutſchland, ſagen die„A..“, iſt giftiger Haß, den aus Kluaßeit nicht offen bekennt, der aber bei allen Gelegenheiten hervorbr t, wo ſich etwa Neid und boshafte Schadenfreude zeigen laſſen. Gab doch ſelbſt die lebhafte Befriedigung die ſich in Deutſchland anläßlich der Heimkehr der Bulgaria kundgab, einer engliſchen Zeitung nur Veranlaſſung zur gehäſſigen Be⸗ merkung: Für die Deutſchen wäre das eben etwas Ungewohntes, für einen er etwas Selbſtverſtändliches. Badiſcher Landtag. 146. Sitzung der Zweiten Kammer. Kaärlsruhe, 9. Mai. Abg. Schuler(Ett.) erſtattet Bericht über die Petition des Centralvorſtandes des Badiſchen Handwerkerverbandes be⸗ treffend die Organiſation nach der Novelle zur Gewerbeordnung vom 26. Juli 1897. Es ſei ihm nahegelegt worden, den Bericht vorzuleſen. Er befürchte aber, daß dann der Schluß des Land⸗ kages in dieſer Woche nicht mehr möglich ſei.(Heiterkeit.) Die weſentliche Bitte des Verbandes geht auf eine Unterſtützung mit Geld hinaus, um aufklärend über die Geſetzvorlage zu wirken. Indes ſei zu berückſichtigen, daß die Gewerbevereine auch kein Geld, ſondern nur auf Wunſch Redner erhalten haben. Das ſei gauch dem Handwerkerverband zugeſtanden worden. Dieſer habe aber davon keinen Gebrauch gemacht. Es kommt ſchließlich zu f folgendem Antrag: I. Hohe zweite Kammer wolle über die Bitte des Central⸗ VppbpHorſtandes des badiſchen Handwerkerverbandes um Geldunter⸗ öftützung zur Vorbereitung der Organiſation des Handwerks und 355 der Wahlen für die Handwerkskammern zur Tagesordnung über⸗ gehen; dagegen Großh. Regierung erſuchen, ſie möge das An⸗ erbieten, Redner mit der Belehrung der Handwerker über die Novpelle zur Gewerbeordnung vom 26. Juli 1897 zu beauftragen, auch dem Handboerlerverband gegenüber aufrecht erhalten und zugleich den beauftragten Rednern ſtrengſte Neutralität und Ohjektivität empfehlen. Zugleich ſoll dem Handwerkerverband nahe gelegt werden, er möge von dem Anerbieten der Großh. Regierung ausgiebigen Gebrauch machen. II. Hohe Zweite Kammer wolle den Wunſch des allgemeinen birekten geheimen Wahlrechts bei den Wahlen für die Handwerks⸗ kammern der Großh. Regierung empfehlend überweiſen. III. Hohe Zweite Kammer wolle Petition III, IV der Großh. Regierung zur Kenntnißnahme überweiſen in der Abſicht, Großh. Regierung in der bisherigen Fürſorge für Ausbildung und Vervollkommnung der Handwerker und für Förderung der gewerblichen und wirthſchaftlichen Intereſſen des geſammten Handwerkerſtandes zu beſtärken. Es entſpann ſich eine vierſtündige Debakte, an die ſich die Abgg, Fiſcher II, Geck, Wilckens, Pfiſterer, Venedey, Schaier, Herth, Eder, Frhr. von Stockhorner, Hauß, Grüninger, Geſell, Kirchenbauer, Fieſer, Wittum und Geh. Oberreg.⸗Rath Braun hetheiligten. Dabei fielen über die Streitigkeiten zwiſchen dem Handwerkerbund und den Gewerbevereinen viele Worte des Tapels; auch wurde lebhaft über die Intereſſeloſigkeit der Hand⸗ werker Klage geführt. Andererſeits fanden die Verdienſte der Gewerbevereine um die Sache des Handwerks vielfach lebhafte Anerkennung. Der Regierungsvertreter, Geh. Oberreg.⸗Rath Braun erklärte ſich mit den Anträgen der Kommiſſion zu Punkt Jund III einverſtanden, während ſich die Regierung hin⸗ ſichtlich des Punktes II die Entſcheidung vorbehalte. Ein An⸗ krag Wilckens, die Regierung möge prüfen, ob nicht die Koſten bder Errichtung der Handwerkskammern vom Staate übernommen Werden ſollen, wurde einſtimmig angenommen. Die Kommiſſions⸗ anträge wurden mit großer Mehrheit angenommen. Nächſte Sitzung: morgen. 18 5 ..0— — 2r Deutſcher Reichstag. Berlin, 9. Mai. Atdefte Berathung des Ankrages Liebermann v. Sonnenberg be⸗ treffend Betäubung der Schlachtthiere. Abg. Lieberman v. Sonnenberg(Antiſ.) erklärt ſich mit dem Verlauf der erſten Leſung zufrieden, der Antrag ſei nicht anti⸗ ſemitiſch, ſondern nur human. Die Gutachten ſeien vielfach von jüdiſcher Seite beeinflußt. Die Schlachtmaske ſei der am raſcheſten und ſchmerzloſeſten zum Ziele führende Apparat, wie Redner unter Vorgeigung einer ſolchen Maske nachzuweiſen ſucht. Die Juden ſchlöſſen ſich nur immer zu einem Staate in einem Staate zuſammen. Abg. Dr. Lieber(Centr.): Der Vorredner habe nichts Neues borgebracht. Alle Schlachtmethoden brächten Dinge mit ſich, die mehr der ſpeniger Thierquälerei ſeien. Es gbe auch Thierquälereien bei Her Biviſeckion. Es wäre zu erwägen, ob nicht eine Beſtimmung des Strafgeſetzbuches darauf anzuwenden ſei. Seine Partei wolle ſich ent⸗ gegen der des Vorredners grundſätzlich nicht in innere religibſe Ange⸗ genheiten der Staatsangehörigen durch die Geſetzgebung einmiſchen. Rebner ſchließt mit den Worten des verſtorbenen Erzbiſchofs Krementz: Wenn auch die Menſchen in religiöſer Beziehung auseinander gehen, ſollen ſie doch in Werten der Nächſtenliebe und Tugend wetteifern und in Liebe und Frieden trotz der verſchiedenen religibſen An⸗ ſchauungen miteinander leben.(Beifall im Centrum.) Bei den Schlußworten des Abg. Lieber erhebt ſich auf der Tribüne für das Publikum ein junger Mann und wirft eine Anzahl Schriftſtücke im den Saal mit dem Rufe:„Nicht für Ochſen, ſondern für Menſchen⸗ kechte!“ Ein Saaldiener entfernte den jungen Mann. Vifepräſident Dr. v. Frege droht, bei Wiederholung ſolcher Zttiſchenrufe die Tribüne räumen zu laſſen. 90 enernl? Auzeiger⸗ 5 alffficheit, Toss heſtbrer iſt ein Buchhandfüngsgehilſe Adolf Brand aus Potsdam, zur Zeit in Berlin. Die in den Saal geworfenen Druck⸗ ſachen ſind eine von ihm verfaßte Broſchüre mit dem Titel:„Iſt ein Fall Dreyfus in Deutſchland möglichs“, die ſich auf den Prozeß des Dr. Sternberg bezieht. Abg. Dr. Oertel(konſ.) bittet im Namen der allgemeinen Menſchlichkeit und der chriſtlichen Moral um Annahme des Antrages. Abg. v. Tiedemann(Rp.) will nur einem generellen Antrag auf Beſeitigung aller beim Tödten von Schlachtvieh möglichen Grau⸗ ſamkeiten zuſtimmen. Abg. Bindewald(Antiſ.): Der Antrag werde immer wieder⸗ kehren, wenn auch zehn Judenſchutzredner auftreten. Abg. Dr. Kruſe(natl.): Die heutige Verhandlung zeige, daß der Antrag einen antiſemitiſchen Charakter hat. Abg. Liebermann v. Sonnenberg(Antiſ.): Im Kampf gegen die Viviſektion werde man auf v. Tiedemann nicht rechnen können. Er beantrage, die Abſtimmung über den Antrag heute aus⸗ zuſetzen. Der Antrag wird abgelehnk. Abg. Liebermann b. Sonnenberg bezweifelt die Be⸗ ſchlußfähigkeit des Hauſes. Die Sitzung wird um 54 Uhr geſchloſſen Morgen 1 Uhr Invalidennovelle. 5 Abg. Singer(Soz.) theilt den Anweſenden mit, daß er morgen vor Einkritt in die Tagesordnung die Abſetzung der Invalidennovelle beantragen und dieſen Antrag begründen werde, Aus Stadt und Land. » Mauuheim, 10. Mai 1899, * Hofbericht. Am großh. Hofe in Karlsruhe traf geſtern zu Beſuch die verwittwete Erbgroßherzogin von Sachſen⸗Weimar ein. * Nationalliberaler Verein. Die allwöchentliche Donnerſtags⸗ Zuſammenkunft des hieſigen nationalliberalen Vereins im Scheffeleck findet wegen des Himmelfahrtsfeſtes dieſe Woche ausnahmsweiſe ſchon heute, Mittwoch ſtatt. Der heutige Abend dürfte ſich zu einem beſonders intereſſanten geſtalten, da Herr Rechtsanwalt Dr. König einen Vortrag über das neue bürgerliche Geſetz hält. Die Mitglieder und Freunde der Partei ſind freundlichſt eingeladen. Verſteigerung ſtädtiſcher Bauplätze. Bei der geſtern ſtatt⸗ gefundenen Verſteigerung ſtädtiſcher Bauplätze im öſtlichen Staßttheile legten die Höchſtgebote ein für den Eckplatz Beethoven⸗ ſtraße Nr. 1 und Eliſabethſtraße Nr. 10 Leopold Lange M. 81.50 pr. QAm., Beethovenſtraße Nr. 8 Ferdinand Frank M. 77 pr. Qm., Beethovenſtraße Nr. 5 Joſef Kronauer M. 80 pr. QOm., Beethoven⸗ ſtraße Nr. 7 Joh. Langenbach M. 75.80 pr. Qm., Gckplatz Beethoven⸗ ſtraße Nr. 9 und Werderftraße Nr. 31 Georg Söhnlein Mk. 85.10 per Qm., Werderſtraße Nr. 33 derſelbe M. 65.15 per Qm. Gckplatz Werderſtraße Nr. 35 und Werderplatz Nr. 1 derſelbe M. 89 40 per Qm., Werderplatz Nr. 2 derſelbe M. 81 per Qm., Werderplatz Nr. 3 Gg. Ant. Karch M. 87.10 per Qm., Eckplatz Werderſtraße Nr. 4 und Eliſabethſtraße Nr. 12 Gg. Kirchner und Conx. Witte⸗ mann M. 80.70 per Om. Der Anſchlagspreis betrug M. 65 per QOm. Neues ſtädtiſches Aulehen. Bei der geſtern Vormittag ſtattgehabten Submiſſion auf die neue Aprozentige Mannheimer Stadtanleihe im Betrage von 8,000,000 Mark wurden folgende An⸗ gebote eingereicht: 1) Die deutſche Genoſſenſchaftsbank von Soergel, Parriſſins u. Cie. Commandite in Frankfurt a/ M. und die Mitteldeutſche Credit⸗ bank in Frankfurt a/M. in Gemeinſchaft mit Breslauer Diskontobank in Berlin, Hardy& Co. in Berlin, Mitteldeutſche Creditbank in Berlin, C. Schleſinger⸗Trier& Cie. in Berlin, Norddeutſche Bank in Hamburg, M. M. Warburg& Cie. in Hamburg, Ephraim Meyer u. Sohn in Hannover, Strauß& Cie. in Karlsruhe, Oldenburgiſche Spar⸗ und Leihbank in Oldenburg, Doertenbach& Cie. in Stuttgart und Württembergiſche Landesbank in Stuttgart zu 100, 20 pCt. 2) Mendelſohn& Cie, in Berlin, Berliner Handelsgeſellſchaft und deutſche Effekten⸗ und Wechſelbank in Frankfurt zu 100,03 pet⸗ 3) Generaldirektion der Seehandlungs⸗Societät, Bank für Handel und Induſtrie in Berlin und Darmſtadt, S. Bleichröder in Berlin, Deutſche Bank in Berlin, Direktjon der Diskonto⸗Geſellſchaft in Berlin, Oberrheiniſche Bank in Mannheim zu 100 pt. 4) Delbrück Leo& Cie. in Berlin, Nationalbank für Deutſchland in Berlin, Robert Warſchauer& Cie. in Berlin, F. W. Krauſe u. Cie, in Berlin, Commerz⸗ und Diskontobank in Berlin, Marxx u⸗ Goldſchmit in Mannheim zu 99,98 pCt. 5) Rheiniſche Creditbank in Mannheim, W. H. Ladenburg u. Söhne in Mannheim, Filiale der Dresdener Bank in Mannheim, H. L. Hohenemſer& Söhne in Mannheim, Mannheimer Bank in Mannheim, Pfälziſche Bank in Mannheim, Süddeutſche Bank in Mannheim, Commanditgeſellſchaft Weil& Benjgmin, Wingenroth Soherr& Cie, in Mannheim zu 99,81 pEt. Durch Beſchluß des Stadtraths wurde das Anlehen an die unter Ziffer 1 genannten Bankinſtitute zu dem gnugebotenen Curs von 100,20 pCt. begeben. *Sonderzüge am Himmelfahrtstage. Die Nebenbahn Mannheim⸗Weinheim⸗Heidelberg hat durch Einlegen einer Reihe von Sonderzügen am Himmelfasxtstage für ausgiebige Fahrgelegenheit nach Weinheim, Heidelberg, ſowie nach den beliebten Neckarorke Seckenheim, Neckarhauſen, Edingen und nach der Bergſtraße Fürſorge getroffen, Indem zur Zeit die Apfelbäume an der Bergſtraße in vollem Blüthenſchmuck ſtehen, ift ein Ausflug dahin ganz beſonders zu empfehlen. Die Abfahrtszeiten der Züge ſind im Inſeratentheil angegeben. Nach Schriesheim, Weinheim, Heidelberg, Gdingen, Neckarhauſen und Seckenheim kommen zu allen Zügen Sonntagsfahrkarten zur Ausgabe. Für die Rückfahrt von Heidelberg verkehren Abends folgende Züge: Abfahrt Heidelberg Bismarckplatz: 6½¼, 7 9. Abfahrt Weinheim; 4˙, 66, 8 u.%0, Falb's Wettervorherſagung für Mai kautet: Während die erſte Hälfte des Monats in der Temperatur ſchwankt, iſt die zweite vorwiegend kalt. Das zweite Viertel bringt Gewitter, das dritte Schnee. Die Regen ſind nur in der Mitte bedeutend. Die kritiſchen Termine zeichnen ſich durch Gewitter aus. Vom 7. bis 14. Mai treten ausgebreitete Gewitter ein, während die Niederſchläge unbedeutend ſind. Der 9. Mai iſt ein kritiſcher Termin zweiter Ordnung. Vom 15. bis 18. Mai nehmen die Regen plötzlich zu und werden ſehr ergiebig. Sie gehen aber raſch in Schneefälle über, die faſt allgemein eintreten. Die Temperatur ſinkt unter das Mittel, vom 19. bis 22. beginnt ſie langſam zu ſteigen. 23. bis 26. Mai; Gewitter treten neuerdings ein, doch weniger zahlreich und ausge⸗ breitet als vor 14 Tagen. Die Temperatur wird nahe normal, Der 25. Mai iſt ein kritiſcher Tag zweiter Ordnung. 27. bis 31. Maj; Die Niederſchläge verſchwinden faſt gänzlich. Gewitter finden faſt nur in den letzten Tagen ſtellenweiſe ſtatt. Die Temperatur ſteigt allmählich zu bedeutender Höhe über das Mittel. * Die Ausſichten des Landmannes. Die derzeitige Wetter⸗ lage läßt unſere geſammte Landwirthſchaft nicht ohne Beſorgniß. Haben ſich auch die Winter⸗ und Frühjahrsſaaten unter dem Einfluß der ſtändig feuchten und kühlen April⸗Witterung recht kräftig ent⸗ wickelt und gut beſtockt, ſo dürfte doch bei fernerem Anhalten der gegen⸗ wärtigen abnormen Temperatur ſo manche ſchöne Hoffnung unſerer rührigen Landwirthe in nicht geringem Grade vernichtet werden. Der alsbaldige Eintritt andauernd warmer Witterung iſt für die gedeihliche Weiterentwickelung der ganzen Vegetation Hauptbedingung. Der Obſtbau, ein integrirender Theil des landwirthſchaftlichen Beſitzes unſerer Gegend, entfaltete heuer eine Blüthenfülle, wie man ſie in früheren Jahren kaum ſchöner geſehen. Aber die Ungunſt der Wit⸗ terung verzögert den normalen Verlauf der Blüthe allzuſehr und gibt den gefräßigen Schädlingen hinreichend Zeit, um tauſende von Blüthen zu zerſtören. Allenthalben hört man hierüber klagen. Auch die Winzer erſehnen günſtigere Witterung, zumal die Ausſichten in den Weinbergen recht erfreuliche ſind und bei der naßkühlen Witterung zu befürchten ſteht, daß die Rebenpilze wiederum in verderblicher Weiſe auftreten werden. Hoffentlich verſchonen den Landmann wie den Winzer die„drei Geſtrengen,“ die„drei Eismänner“(am 12., 18. und 14. Mai) mit ihrem Beſuche, die ſo oft den Hoffnungen und Berech⸗ nungen auf Beſtändigkeit einer frühzeitig eingetretenen ſommerlichen Witterung einen Strich durch die Rechnung gemacht. * Fauſt⸗Vortrüge. Vor zahlreichem, gewähltem Publikum hielt in der Aula des Gymnaſiums der Aeſthetiker Herr Reinhold Richter am Montag den erſten, allgemeinen Beifall erntenden Vortrag über „Goethes Fauſt“. Goethes Fauſt iſt Tragödie des Daſeins, ſeine Handlungsidee: Kampf der Genuß⸗Sinnlichkeit mit dem Schöpfer⸗ geiſt. Fauſt ſcheiterte in dieſem Ringen an der Gretchenklippe. Un⸗ befriedigt von ſeiner Wiſſenſchaft, in dem allmenſchlichen Drange nach Allwiſſenheit, berfällt er der Genußfucht der Empfindungen, die der armen liebevollen Einfalt: Gretchen die hingegebene Seele entſchlürfen. Von der Hexenküche durch das Widerſpiel der Thiere vergeblich ge⸗ warnt, im Spelunken⸗Ozon und Liebestrank wetterfeſt und leiven⸗ ſchaftswild gemacht, ſtürmte er über den Herzbruch Gretchens fort in die Blockbergnacht, dieſe Maifeier zuſammengefegten Geſindels. Der raſende Beſenritt zum Satan Urian iſt das Phantaſiebild ſeines Ge⸗ wiſſens. Er zaubert ſeinen ſtürmenden Sinnen das Luftbild des ge⸗ richteten Gretchen in den Taumelweg. Der Schrecken vor dem un⸗ geahnten Verhängniß ſeines Opfers entreißt ihn den Wirbeln der Ge⸗ ſpenſter des Hirns und dem Wahne, geboren zu ſein, um den Ur⸗ tropfen des Alls zu entangeln und die Welle der Welt zu drehen. Der Entführungsverſuch im Gretchenkerker hebt das Gräßliche ihres Ge⸗ ſchickes ins Tragiſche. Die Freiwilligkeit der Opferung macht das Verhängniß des verſchuldeten Sturzes unverdient und verſöhnlich. Fauſt muß ſich entreißen laſſen den Engel ſeines Lebens, aber nur um den Teufel zu beſtegen(2. Fauſtdrama). Dieſer Teufel, ſein Verführer, das Thieriſche in der Zweieinheit Menſch⸗Mephiſto, iſt alſo nicht der Sagenteufel, der mittelalterliche Kirchenprofoß, Dieſe Ironft auf den menſchlichen Schöpfergeiſt, die Summe der Menſchenteufeleien hat ſich der Mißbrauch der Willensfreiheit im Menſchenvolk, die Selbſt⸗ ſucht geſchaffen, welche die Tollplätze des goldenen Kalbes, die Grf⸗ maldiſäle der Traumorgien, die Hexenküchen des Verbrechens durch⸗ tanzt und die Krone des Menſchen, die Hoheit ſeiner Würde verſpielt. Die Sinnbildlichkeit wurde durchgehends gedeutet, der Sinn der Hexenſcenerie in den Einzelheiten klargeſtellt und der Ausſpruch Goethes hervorgehoben, in dem das Hexeneinmaleins ſeine Vernunft offenbart. * Mit dem Ankauf des Limbarger Hofgutes burch die Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik in Ludwigshafen zur Anlage von Arbeiterwohnungen ſcheint der Grund zu einem Dorfe gelegt zu ſein. Schon wird das nächſtgelegene, eine halbe Stunde vom Borfe entfernte Feld(leichter Sandboden) auf Spetulation angekauft, wie heuie 17 Morgen Ackerland des Ackerers Julius Wenz an den Kaufmann Hunde⸗ mach von Frankfurt überging zum Preiſe von 2500%, wie weiter die Zuckerfabrik Frlebensau⸗Frantenthal 20 Ar Acker zu 1850% von Ackersleuten W. Koch ankauften, und gegenwärtig einem dritten Be⸗ ſitzer für 4 Morgen Ackerland im Werih von kaum 2000, weil Die Indierin. Von G. Struder⸗ (Nachdruck vesboſen.) 200(Jortſetzung.) ach hoffe auch, daß er mir nicht noch ein zbeites Maf mit der Reitpeitſche drohen wird,“ verſetzte Franz ingrimmig.„Das hätte ich mir nicht bieten laſſen, wenn van Geert auch wirklich der Schwieger⸗ fohn des Herrn Rups geweſen wäre, geſchweige denn unter den jetzigen Berhältniſſen, wo der erſtere ſich als ein ſo elendes Indipiduum ent⸗ vuppt hat.“ „Jedenfalls werden Sie gut daran thun, wenn Sie von jezt an bor ihm auf der Hut ſind, Herr Borkens. Aus den Blicken, die er Ihnen vorhin zuſchleuderte, leuchtete eine Rachſucht hervor, die mich Wirklich mit Beſorgniß erfüllt hat.“ HBah ich bin nicht ängſtlich, berehrtes Fräulein, und außerdem habe ich die Ueberzeugung, daß der Mann zu feige iſt, um nochmals mit mir anzubinden. Ein gebranntes Kind ſcheut das Feuer.“ Eß iſt möglich, daß Sie Recht haben,“ meinte Leonie nachdenk⸗ lich. Aber nun möchte ich Sie noch etwas fragen: Wie kam es eigent⸗ lich, daß Sie gleichzeitig mit Herrn van Geert in meiner Nähe ſich einfanden? War das nur ein bloßer Zufall oder hahen hierbei auch ſonſtige von einer beſtimmten Abſicht geleitete Umſtände mitgewirkte“ „Ich will Ihnen die Sache kurz erklären, verehrtes Fräulein. Vor eiwa zehn Minuten begegnete ich Ihnen, ohne daß Sie mich be⸗ merkt hatten, und einige Schritte weiter erblickte ich auch van Geert, der Ihnen beharrlich folgte. Meine Neugierde wurde hierdurch ge⸗ weckt, und anſtatt meinen Weg weiter fortzuſetzen, kehrte ich mit einem gle um und blieb in einer gewiſſen Entfernung hinter Ihnen. So kam es denn, daß ich in dem entſcheidenden Momente ſofork bei Ihnen n konnte.“ Alſo aus Neugierde ſind Ste mir gefolgt! ſagte Leonie, wobei n. Arm aus demjenigen ihres Begleiters zog.„Seien Sie nun einmal recht aufrichtig und geſtehen Sie mir, was Sie elgenklich gebacht haben, als Sie dfeſen Mann hinter mir erblicktene 70 Ihnen nicht die Vermuthung aufgeſtiegen, daß derſelbe mit meinem iſſen mir folgte?“ Franz wurde mit einem Male verlegen. „Wenn Sie es denn wiſſen wollen, erwiderte er nach einer kurzen Pauſe,„ſo will ich Ihnen hiermit geſtehen, daß Sie meine damaligen Gedanken richtig errathen haben. Vielleſcht iſt es unhöf⸗ lich, daß ich dies ſage, aber lügen kann und will ich nun einmal nicht.“ „Und das konnten Sie von mir denken, wo Sie doch ſicher wußten, wie ich kürzlich die Werbung dieſes Mannes um meine Hand aufge⸗ nommen habe! Weßhalb hielten Sie mich eigentlich für ſo charakterlos oder vielmehr ſchlecht, Herr Borkens? Hat man Ihnen vielleicht erzählt, daß die indiſchen Mädchen alle falſche oder⸗verdorbene Geſchöpfe ſeien?“ Ein melancholiſcher, beinahe trauriger Ausdruck lag in ihrer Stimme, der dem wackeren Franz tief zu Herzen ging, und daher er⸗ widerte er auch in einem weit herzlicheren Tone, als dies ſonſt feine Gewohnheit war: „Ich geſtehe ja gerne ein, daß ich mich ſehr getäuſcht habe, und ich nehme daher auch keinen Anſtand, Sie wegen meines Verdachtes hier⸗ mit in aller Form um Verzeihung zu bitten. Das Letztere werden Sie mir aber um ſo eher gewähren können, wenn Sie ſich gütigſt erinnern wollen, daß der junge Herr van Geert doch immerhin ein ſteinreicher Mann iſt, deſſen Frau zu werden ſicherlich den Herzenswunſch mancher vornehmen hieſtgen Dame bildet und... „Und den alſo eine arme Indierin nach Ihrer Anſicht gewiß auch hegen muß, fiel ſie ihm lächelnd in die Rede.„Können Sie ſich denn gar nicht vorſtellen, Herr Borkens, daß es auch Mädchen geben kann, die der Reichthum eines Mannes höchſt gleichgiltig läßt und die unter Umſtänden ſelbſt dem reichſten einen armen Mann vorziehen würde, wenn deſſen ſonſtige Eigenſchaften ihnen beſſer zuſagten?“ Die großen Augen blitzten ihn bei dieſer Frage ſo eigenthümlich an, daß Franz über den eigentlichen Sinn der Worte ſeiner Begleiterin, wie er wenigſtens glaubte nicht länger im Dunkeln ſein konnte. Der arme Mann, von dem ſte ſprach, war er ſelbſt, und ihm hatte ſte ſoeben in nicht mißzuverſtehender Weiſe zu erkennen gegeben, daß ſeine Werbung um ſie bei ihr ſofort auf bolles Entgegenkommen rechnen Nirfe, Ein ſolches Benehmen erſchien ihm unpoeblich im höchſten Zrade, ja beinahe ſchamlos, und kaum im Stande, ſeine Empörung zu ver⸗ bergen, enigegnete ertr:— „Es mag ja ſein, daß es derarkige junge Damen gibt, aber kden⸗ falls gehören dieſelben zu den Seltenheiten, und noch ſeltener ſind welche dem betreffenden armen Manne ihre Neigung ge⸗ ſtetzen, ohne ſich vorher darüber vergewiſſert zu haben, daß dieſe Neigung auch von dem letzteren erwibert wird.“ „Eine ſehr richtige Bemerkung,“ meinte Leonke bergnügt lächelnd „In dem Falle, an den ich vorhin dachte, wagte es die betreffende Dam⸗ nichb einmal, ihre Neigung zu verrathen, obwohl ſie beſtimmt wußte, 05 von dem betreffenden armen Manne von ganzer Seele geliebt ird. „Darf ich fragen, er die Dame iſt, don der Sie da reden?“ frug er mit verlegenem Erſtaunen.„Aus dem ganzen Ton Ihrer Worte glaubte ich darauf ſchließen zu dürfen, daß auch mir ſene Dame nicht ganz unbekannt ſei.“ „Diesmal haben Sje ſehr richtig gerathen, Herr Borkens. Sie kennen dieſe Dame in der That noch beſſer als ſch, da Sie ſa von früheſter Jugend mit ihr bekannt ſind, während ich erſt ſeit ganz kurzer Zeit das Vergnügen habe, mit ihr verkehren zu dürfen“ „Fräulein, iſt das Ihr Ernſte“ rief Franz zitternd vor Erregung „Sie glauben wirklich, daß Eva „ch glaube es nicht nur, ſondern ſch weiß es beſtimmt, daß die Sache ſich ſo verhält, wie ich vorhin ſagte. Meine Augen ſehen vor⸗ trefflich, weit beſſer z. B. als die Ihrigen, Herr Borkens,, und die⸗ ſelben haben denn auch ſehr raſch entdeckt, wie es in dem Herzen Evas eigentlich ausſieht. Jezßt, wo Sie ihr das Leben gerettet haben ſind Ihre Ausſichten noch weit günſtigere geworden, ſo daß ein offenes und muthiges Geſtändniß Ihrer Neigung auf keinen Fall eine Ab⸗ weiſung zu befürchten häkte. „Wenn es wahr wäre, was Sie da ſagen!“ meinte er ztdeifelnd, um gleich darauf in bitterem Tone fortzufahren: Aber was könnte es mir helfen, wenn Eva auch wirklich andere als nur dee liche 1 für mich hegte? Ihr Bater würde doch nie und nimmer kaibein au ihrer Verbindung mit einem armen Kommis ertheile gus. 1 —— rrer „ Manfßeim, 10. Maf. Seitt geringes Feld, 5000 geboten wurden. Alles laden oder Geſchäften. Der badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik führung ihre Abfallwäſſer von Jahr zu Jahr größere Die Direktion beſchäftigt ſich deshalb mit dem J von Rieſelfeldern. 0 den großen Landorten Oppau und in Ausſicht genommen. 8*Der Kirchenchor der Lutherkirche wird am Himmelfahrts⸗ ſeſte folgende zwei Lieder zum Vortrag bringen: 1.„Unſer Herrſcher, unſer König! von Joachim Neander, 2.„Siegesfürſt und Ehrenkönig“ von Karl Iſenmann. . Ferdinand Ladenburg 7. Heute früh iſt ein hervorragender Bürger und edler Menſch aus dem Leben geſchieden: Ferdinand Ladenburg, Mitinhaber des Bankhauſes W. H. Ladenburg& Söhne. Der Heimgegangene ſtand in den früheren Jahren in dem öffent⸗ lichen Leben unſerer Stadt in der vorderſten Reihe. Vom Jahre 1880 bis 1896 bekleidete er das Amt eines Mitglieds des Stadtraths, in dem er eine rege erſprießliche Thätigkeit entfaltete. Zahlreiche Aktien⸗Geſellſchaften zählten ihn mit zu ihren hervor⸗ ragendſten Gründern. In vielen Wohlthätigkeits⸗Anſtalten und gemeinnützigen Vereinen hatte er führende Stellen inne. U. A. war er auch Mitglied des hieſigen Synagogenraths. Vor etwa 15 Jahren erhielt der Verblichene die Stelle eines engliſchen Vicekonſuls für Baden und vor zirka 5 Jahren diejenige eines engliſchen Konſuls für Baden und Elſaß⸗Lothringen, die er bis zu ſeinem Tode beibehielt. Der Heimgegangene war ſchon vor drei Jahren ſchwer erkrankt, erholte ſich zwar wieder, erlitt aber durch den in die gleiche Zeit fallenden Verluſt ſeiner Frau einen ſo ſchweren Schlag, daß er die frühere Lebens⸗ kraft und Lebensfreudigkeit nicht wieder zurückerlangte, ſondern ſtetig kränkelte. Ferdinand Ladenburg war ein rüſtiger, unermüdlicher Arbeiter, ein ehrenhafter edler Charakter von lauterer Geſinnung u. ein opferfreudiger Wohlthäter, der im Stillen ſehr viel Noth und Elend zu mildern ſuchte. Sein Andenken wird ein geſegnetes ſein. Ein unvorſichtiger Schütze ſtand geſtern in der Perſon des Formerlehrlings Wilhelm Ludwig Wieſenecker aus Heidelberg vor dem Schöffengericht. Derſelbe kaufte ſich von dem Geld, das er ſeinen Eltern veruntreut hatte, ein kleines Flobertgewehr und machte damit in der Friedrich Karl⸗Straße hier Schießübungen. Dabei hantirte er unvorſichtig herum und ſchoß dem Volksſchüler Johann Müller hier eine Kugel durch die linke Ohrmuſchel. Er erhielt fünf Tage Gefängniß. Der Pracht⸗Ochſe, von dem wir in unſerer vorigen Nummer Mittheilung machten, gehörte Herrn Metzgermeiſter H. Heiſter (A. Gebhard's Nachfolger) nicht Heisler, wie es irrthümlich hieß. Entſprungener Sträfling. Der kürzlich aus dem Aats⸗ gefängniß in Weinheim entſprungene Richard Kunze aus Berlin, der wieder eingefangen wurde und in Mannheim inhaftirt war, iſt letzten Sonntag auch hier entwichen, Ertrunken. Geſtern verunglückte der verheirathete 33 Jahre alte Schiffer Cornelius Wilhelmes van der Wee von Vaſpick 0 auf dem Schiff„Hoffnung“, welches zur Zeit zwiſchen der theinbrücke und der Rheinſchachtel vor Anker liegt, dadurch, daß er die neu angeſtrichene Kajüte mit einem Segeltuch abdecken wollte und ſich dabei auf das Gangbord ſtellte. Bei dieſer Gelegenheit ſtürzte er rücklings ins Waſſer und extrank. Muthmaßliches Wetter am Donnerſtag den 11. Mai. Der über Schottland, der oberen Nordſee, ganz Skandinavien, ſowie den ruſſiſchen Weſtprovinzen liegende Hochdruck iſt zwar etwas abgeflacht worden, hält aber noch immer Stand, ſo daß der neue Luftwirbel aus dem atlantiſchen Ozean die europäiſchen Küſten noch nicht er⸗ reichen konnte. Dagegen zeigen ſich in Süd⸗Deutſchland gewitterige Lufteinſenkungen, welche der wieder vertieften Depreſſion in Italien das Ueberſchreiten der Alpen erleichterte. Für Donnerſtag und Freitgg iſt zwar vorwiegend trockenes, aber auch mehrfach gewilter⸗ Haft bewölktes und zu kurzen Störungen geneigtes Wetler in Aus⸗ ſicht zu nehmen. Aus dem oproßlerzogthum. I Neckarbiſchofsheim, 9. Mai. Nächſten Donnerſtag(Himmel⸗ fahrtstag) findet Nachmittags 33 Uhr im Adler hier eine Imkerbe⸗ ſprechung ſtatt. Die Tagesordnung umfaßt: 1. Ablage der Rechnung des Bezirksvereins; 2. Bienenwirthſchaftlicher Vortrag. Alle Imker des Bezirkes ſind zu dieſer Verſammlung eingeladen. * Breitenbronn, 9. Mai. Wilhelm Hammer von Zwingenberg, Dienſtknecht dahier, war in einem hieſigen Wirthshauſe, trank einige Glas Bier und wollte eine Wurſt eſſen. Beim erſten Stückchen Wurſt bekam derſelbe aber einen Erſtickungsanfall. Er ging in den hin⸗ teren Hofraum, von da wieder zurück und brach in dem Hausflur zu⸗ ſammen. In kurzer Zeit war er ſchon eine Leiche und die Hilfe des ſſchnell gerufenen Arztes kam zu ſpät. Ob Erſtickung oder Schlaganfall vorliegt, wird die Sektion ergeben. Freiburg, 9. Mai. Geſtern gelangte die ſtadträthliche Vorlage über die„Erbauung einer Centrale für Licht und Kraft“ und einer „elektriſchen Straßenbahn“ vor den Bürgerausſchuß. Die Licht⸗ und Kraft⸗Centrale ſoll ihren Platz an der Dreiſam neben der Gasfabrit erhalten und der Bauvoranſchlag iſt auf 1,790,000% angenommen. Neben dem Kraftwerk, das namentlich auch dem Kleingewerbe nützlich ſein ſoll, iſt ein centrales elektriſches Lichtwerk vorgeſehen. Für die Elestrizitätseinheit wurde vorerſt für Licht 6 Pfg., für Kraft 2 Pfg. angenommen. Die elektriſche Straßenbahn wird für einen umfäng⸗ lichen Betrieb eingerichtet, wenn zunächſt auch nur der Verkehr in der inneren Stadt in Frage kommt. Die Ausdehnung des Straßenbahn⸗ netzes iſt auf das Vor⸗ wie Hinterland geplant. Der Bauvoranſchlag SS.—— 2— ͥé— „Alſo dieſe Einwilligung wäre für Sie die Hauptſache, Herr Borkens! Das überraſcht mich ſehr, denn ich hatte Ihre Gefühle für Eva ſo tief und aufrichtig gehalten, daß ich in der That glaubte, die Aus ſichten auf das mit der Braut vom Herrn Papa zu erhaltende Geld wären für Sie ganz gleichgültig oder wenigſtens nebenſächlich. Es thut mir aufrichtig leid, daß ich mich derartig in Ihnen geirrt habe, Herr Borkens.“ „Sie haben ſich durchaus nicht in mir geirrt, Fräulein Matare,“ ertdiderte Franz heftig,„und Fräulein Rups erſchiene mir ebenſo be⸗ gehrenswerth, wenn ſie auch kein Vermögen ſpäter zu erwarten hätte. Aber da Sie nun einmal noch nicht großjährig iſt, ſo bedarf ſie zu ſthrer Verheirathung unter allen Umſtänden der Einwilligung ihres Vaters, und es iſt daher ſehr natürlich, daß dieſe Einwilligung bon mir ſehr in Berückſichtigung gezogen werden muß.. „Wenn Fräulein Rups auch noch nicht großjährig iſt, ſo wird ſie es doch jedenfalls einmal werden, und dann iſt die Einwilligung ihres Vaters ganz überflüſſig. Bis dahin könnten Sie alſo im äußer⸗ ſten Falle immerhin warten, inſofern Ihre Neigung etwas mehr als eine vorübergehende Laune iſt.“ 8 Borkens blieb, mit einem Male ſtehen und ſah ſeine Begleiterin forſchend an. 28 5 8 „Wenn ich nur twüßte, weshalb Sie mir in dieſer Weiſe zureden, bemerkte er.„So viel Sympathie können Sie doch ſchwerlich für mich haben, daß Sie ſich deshalb eine ſolche Mühe geben, mir zu einer reichen Frau zu verhelfen, und es muß alſo etwas Anderes hinter der Sache ſtecken, bielleicht die Abſicht, Jemand einen rechten Verdruß durch die Verwirklichung Ihres Heirathsprojektes zu bereiten.“ 75 „Und wer ſollte dieſer Jemand wohl ſein?“ frug ſie ſpöttiſch, worauf Franz ruhig erwiderte: 5 „Wer anders als der Vater der reichen jungen Dame, der Sfe einen armen Kommis als Mann verſchaffen wollen! Ich vermag mir zwar keinen Grund dafür anzugeben, der Sie veranlaſſen könnte, in einer ſolchen Weiſe gegen Herrn Rups zu intriguiren, aber ich bin ebenſowenig im Stande, mir Ihr Benehmen anders als auf die an⸗ bereitet die Ab ochw zur Anlage von Kauf⸗ gegebene Weiſe zu exklären. Fortſetzung folgt.) 8 88 . hen 8 55,000— ne oberirdiſch eden, das Syſtem kt bildete die Paſſage an den Thoren. wei Häuſern mit 184,000% oll die Straßenbah e neben das Thor gelegt wer⸗ rlage gelangte mit Stimmeneinheit zur Annahme. Wfalz, Peſſen und Umgeburtg. * Frankenthal, 9. Maf. Der 27 Jahre alte Verſicherungs⸗ agent Friedrich Edmund Schill aus Speier hatte ſich wegen Privat⸗ urkundenfälſchung und verſuchten Betrugs vor der Strafkammer zu ver⸗ antworten. Schill bewarb ſich um die Stelle eines Reiſeinſpektors bei einer Militärdienſt⸗ und Ausſteuergeſellſchaft. Der Poſten wurde ihm zugeſagt, wenn er innerhalb einer gewiſſen Zeit eine gewiſſe Summe zur Verſicherung nachweiſe. Um die Summe nachzuweiſen, ſetzte er ſelbſt den Namen des Gaſtwirths Pfaff ohne deſſen Wiſſen auf einen Verſtcherungsantrag. Er erhält 6 Wochen Gefängniß. Maxdorf, 9. Mai. Wegen Beleidigung des Schulverweſers Klohe und wegen fortwährender Störung des Unterrichts wurden von dem Schöffengericht Frankenthal 3 hieſige Sonntagsſchüler zu je 4 Wochen Gefängniß verurtheilt. Frankfurt, 9. Mai. Mit einem Flobertgewehr ſchoß ein 16jähriger Knabe einem Kinde in das rechte Auge, ſo daß daſſelbe wahrſcheinlich verloren iſt. J Mainz, 9. Mai. Der 19 Jahre alte Zahntechniker Regner fiel beim Nachenfahren auf dem Rhein in das Waſſer und ertrank. Der Unglückliche iſt der einzige Sohn betagter Eltern. * Straßburg, 9. Mai. Jüngſt hatte ein ehrſamer Spießbürger des Guten zu viel gethan. Er krollte ſich zickzackſchlängelnd die mondbeleuchtete Straße entlang ſeiner Behaufung zu,„des Lagers gedenkend und der treuen Gattin.“ Leider erwiſchte er die falſche Thüre und das war des Verhängniſſes Anfang. Er gerieth nämlich ſtatt in's Schlafzimmer in den— Schweineſtall. Das grunzende Borſtenthier zeigte ſich über den ſpäten Beſuch nicht ſehr erbaut. „Halt d' Goſch, Alti“, rief der Biedere,„un mach' Platz, daß i ſchlofe ka!“ Und bald tönte ſein Schnarchen mit dem Grunzen des Rüſſelthieres zu einem gar lieblichen Duett zuſammen. Bei Sonnen⸗ aufgang weckte die Gattin den Theuren aus ſeinem Wahn. Ueber die Verwechslung ſoll ſie aber nicht gar zu ſehr erfreut geweſen ſein. port. * Fußballſport. Am Sonntag, 7. Mai, fand auf dem Mann⸗ heimer Exerzierplatz das mit großer Spannung erwartete Wettſpiel zwiſchen den erſten Mannſchaften der Mannheimer Fußballgeſellſchaft 1896 und Fußballgeſellſchaft Germanig Mannheim ſtatt. Hatte doch das Reſultat des Wettſpiels der 96er gegen Viktoria(—0 zu Gunſten von 96) am vergangenen Sonntag gezeigt, daß erſterer Verein eine ſichere Hintermannſchaft ſowie auch eine gut trainirte Stürmerreihe beſitzt. Aber auch Germania hatte die letzten Wochen zu eifriger Uebung benützt und außerdem in der Perſon des Herrn Brückel(früher Franconia Karlsruhe) einen tüchtigen Fullback ge⸗ wonnen. Obwohl man in Sportskreiſen wußte, daß bei der vor⸗ züglichen Hintermannſchaft der 96er für Germania Forwards wenig Chance vorhanden war, ſo nahm man doch mii Recht an, daß letz⸗ tere ſich recht zähe vertheidigen würde. Um 3% gab Herr Klein von der Karlsruher Victoria das Zeichen zum Beginn. Germania hatte Anſtoß, doch riſſen die ſchwarz⸗rothen Stürmer den Ball ſofort an ſich und in raſchem Tempo gings dem feindlichen Goal zu. Ein kurzes Gedränge, und der Ball fliegt in ſchönem Bogen— übers Goal. Das Spiel beginnt von Neuem und ſchwankt jetzt unent⸗ ſchieden hin und her; beiderſeits werden Vorſtöße gemacht, doch ge⸗ lingt es keinem der beiden Vereine, zu ſcoren, Plötzlich bricht 96 wieder durch, ein raſches Paſſen verwirrt die Fullbacks, und unter bräuſendem Beifall pafſirt der erſte Ball Germanias Thor. Nun⸗ mehr bietet Germanig Alles auf, gleichzuziehen, doch werden alle Angriffe kaltblütig abgewieſen. Mehr und mehr wird ſie zurückge⸗ drängt, und kurz vor Halftime durchſauſt ein weiterer Ball, getreten vom Contrehalfpback, Germanias Goal.— Die zweite Spielhälfte o beanſpru eingeleiſig. Am itung ſoll ien Hauptpun iſt der K brachte keine weiteren E Die beiderſeitigen Deckungsleute leiſteten nunmehr Vorzügliches. Namentlich verdient Germanias Goalmann lobende Erwähnung. Reſultat—0 zu Gunſten der M. F. G. 1896. Letzterer Verein hat ſomit die führende Stelle unter den Mannheimer Fußballelubs behauptet. *Mäuuer⸗Nadfahrerverein„Badenia“. Die Vorbereitungen zum 10jährigen Stiftungsfeſte ſind im vollen Gange. Die Nennungen zum internationalen Amateur⸗Rennen auf der ſtädt. Rennbahn ſind änßerſt zahlreich eingelaufen. Es meldeten ſich über 90 Amateur⸗ Fahrer mit zuſammen 172 Nennungen, darunter die beſten deutſchen, ſowie auswärtigen Herren⸗Fahrer. Die Motorrennen, welche beim letzten Frühjahrs⸗Rennen mit ſo großem Intereſſe verfolgt wurden, ſind ſehr ſtark beſetzt, ſo daß ein intereſſanter Kampf zu erwarten ſein dürfte. Zur Abtheilung Preis⸗Corſo haben nicht weniger als 20 Vereine in Konkurrenz gemeldet, darunter größere Vereine aus Ludwigsburg, Karlsruhe, Pforzheim, Kaiſerslautern, Worms ꝛc. Sobald das Programm zuſammengeſtellt, werden wir ausführlich darauf zurückkommen. * Wettgehen. Am Sonntag fand das Wettgehen des Turn⸗ ſportvereins„Frankfurt“ auf der Strecke Frankfurt⸗Hanau und zurück (29 Kilometer) ſtatt. Vereinsmeiſter wurde Herr H. Oeſtreich in 3 Slunden 24 Min. 36 Sek,(Rekord), 2. F. Rau in 3 St. 25 Min. 39 Sek., 3. C. F. Eberhard in 3 St. 26 Min. 36 Sek., 4. C. Wiede⸗ mann in 3 St. 29 Min. 20 Sek., 5. Brendel in 3 St. 29 Min. 29. Sek. Sämmtliche Theilnehmer ſchlugen den vorjährigen Rekord um 10 bezw. 15 Minuten. * Frieſenheim, 8. Mai. Trotz des ungünſtigen Wetters iſt das Straßenrennen der Radfahrer⸗Geſellſchaft Frieſenheim glänzend ver⸗ laufen. Es erhielten hierbei Preiſe: Beim Preis⸗Corſo: Freie Radfahrer⸗Vereinigung Mannheim, Radfahrer⸗Verein„Vorwärts“ Ludwigshafen a. Rhein, Veloziped⸗Club Neckarau, Freie Radler Ludwigshafen am Rhein. 1. Eröffnungsfahren. J. Preis G. Dittel, Neckarau; 2. Preis Leonh. Reth, Mannheim; 3. Preis Theob. Eicher, Frieſenheim. 2. Hauptfahren. 1. Preis L. Gerum, Mannheim; 2. Preis A. Schmitt, Ludwigshafen; 3. Preis Theod. Seifert, Mann⸗ heim; 4. Preis Eduard Leger, Frieſenheim. Gerichtszeitung. * Mannheim, 9. Mai.(Strafkammer II.) Vorſitzender: Herr Landgerichtsrath Walz. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr Staatsanwalt Morath. 1) Die Arbeiterin Karl Hutter Wwe. von Sandhofen, welche auf die Denunziation ihres früheren Liebhabers hin der Kuppelei angeklagt war, wurde freigeſprochen, da keine Anhaltspunkte dafür vorlagen, daß ſte ein Gewerbe daraus gemacht habe. Vertheidiger Rechtsanwalt Dr. Köhler. 2) Zwei alte Arbeiter, Gottfried Hoffmann und Peter Kohl ſchoben am 31. Januar d. Is. einen mik Holz hochbeladenen wagen über die Friedrichsbrücke, als der Milchfuhrmann Georg Alles von Heddesheim ſtatt links, wie dies vorgeſchrieben iſt, rechts an ihnen vorbeizufahren ſuchte. Da die beiden alten Männer, um einem entgegenkommenden Fuhrwerk auszuweichen, ebenfalls nach rechts lenkten, ſo gerieth ein Rad des Milchfuhrwerks in das rechte Rad des Handwagens, dieſer wurde herumgeſchleudert und der eine der beiden alten Männer, Peter Kohl, bedeutend verletzt, Er war 9 Wochen arbeitsunfähig und iſt heute noch nicht wieder hergeſtellt. Das Gericht hielt nur einen geringen Grad von Fahrläſſigkeit ſeitens des Milchfuhrmanns für erwieſen und erkannte deßhalb nur auf eine Geldſtrafe von 25 Mark event. 5 Tage Gefängniß. 3) Der Cigarrenmacher Peter Nikolaus Brenner von Rei⸗ lingen hat Berufung eingelegt gegen ein Urtheil des Schöffengerichts, welches ihn wegen körperlicher Mißhandlung ſeiner Schwiegermutter mit 4 Wochen Gefängniß belegt hatte. Als Brenner eines Nachts egen 1 Uhr von einer Vereinsſitzung nach Hauſe kam und von ſeiner Frau etwas zu eſſen begehrte, miſchte ſich die einen Stock tiefer wohnende Schwiegermutter hinein und ſchimpfte ihn. Der Schwieger⸗ ſohn griff dann zu einem abgebrochenen Schemelfuß, die Schwieger⸗ mutter zur Kohlenſchippe und Beide ſchlugen aufeinander. Der weibliche Theil zog dabei den Kürzeren. Die Schwiegermutter ergriff mit einigen Kopfwunden die Flucht und zeigte andern Tages rache⸗ durſtend ihren Eidam beim Gendarmen an, worauf die ſchöffengericht⸗ liche Verhandlung folgte, welche mit der Verurtheilung Brenners zu In der heutigen Berufungsverhand⸗ milder gegen den Angeklagten geſinnt zu ſein. Sie verweigerte das Zeugniß und ihrem Beiſpiele ſolgte ihre ganze Sippe. Es konnte ſomit ein klares Bild des Vorgangs durch die Beweisaufnahme nicht konſtruirt werden und der Verthei⸗ diger,.⸗A. Dr. Kah, beantragte Freiſprechung ſeines Klienten, da die Schwiegermutter zuerſt mit der Kohlenſchaufel zugeſchlagen und Brenner ſich nur gewehrt habe. Soweit ging das Gericht nun zwar nicht, aber es wandelte immerhin die Strafe in eine Geldſtrafe von 25 M. event. 5 Tage Gefängniß um, dagegen bürdete es ihm die Koſten der Berufungsinſtanz auf. 4) Der Taglöhner Anton Wahl wurde am 28. März ds. Is, wiederholt aus der Wirthſchaft zur„Krone“ in Neckarau geworfen, weil er in ſeiner Betrunkenheit Händel ſuchte. Dabei zog er das Meſſer und verſetzte dem Schloſſer Georg Schlachter, der ſich haupt⸗ ſächlich mit ihm beſchäftigte, drei Stiche ins Geſicht, Schulter und Bruſt. Einer der Stiche hätte beinahe das Auge getroffen. Vom Schöffengericht zu 3 Monaten Gefängniß verurtheilt, legte Wahl Berufung ein. Das Gericht ſetzte heute die Strafe auf 6 Wochen herab. Verth.::.⸗A. Dörzbacher. 5) Die Käferthaler Wildweſtaffaire von der Neujahrsnacht, über 4 Wochen Gefängniß endigte. lung ſchien die Schwiegermutter welche ſchon einmal gelegentlich der Verhandlung vor dem Schöffengericht berichtet wurde, beſchäftigte heute auch die Strafkammer mehrere Stunden hindurch. In der Neujfahrs⸗ nacht trafen in der Wirthſchaft„zum Engel“ in Käferthal zwei alte Feinde, die Landwirthe Heinrich Riehm und Gg. Jeuerſtein zufammen. Feuerſtein hatte einmal ein galantes Abenteuer mit der Frau Riehm's gehabt und hatte dieſem 300 Mk. Buße zahlen müſſen, daher die Feindſchaft. In der Begleitung Riehms befand ſich der Landwirth und Stadtverordnete Friedrich Geiß II, während zu Feuerſtein der Landwirth Ludwig Schmitt und der Schreiner Johann Geiſinger hielten. Gegenſeitig gab es Sticheleien, die vorausſehen ließen, daß es nicht bei der Fauſt im Sacke bleiben werde. Riehm und Geiß gingen denn auch früher fort als die Anderen, holten Gewehre und legten ſich im Hofe von Landwirth Chriſtian Arnold, dem Schwieger⸗ vater Feuerſteins, in Hinterhalt, um dieſem abzupaſſen. Als Feuer⸗ ſtein kam, forderte Geiß ſeinen Genoſſen auf, doch den.. kerk zuſammenzuſchießen, als die Auflauerer aber ſahen, daß Schmitt und Geiſinger ſich bei Feuerſtein befanden, ergriffen ſie die Flucht und es gelang ihnen, unterwegs noch die Gewehre zu verſtecken, Feuerſtein, Schmitt und Geiſinger, ſowie die Schutzleute Gruber und Engel holten ſie ſchließlich ein und die Erſtgenannteu verabfolgten den Sylveſterſchützen eine tüchtige Tracht Prügel. Das Schöffen⸗ gericht verurtheilte obendrein Geiß wegen erſchwerten Hausfriedens⸗ bruchs und Bedrohung zu 8 Wochen, Riehm zu 14 Tagen Gefängniß. Sie legten Berufung ein und blieben auch heute auf dem Standpunkt, Alles und Jedes wegzuleugnen. Ebenſo blieben heute auch manche Zeugen offenbar nicht bei der Wahrheit. Das Gericht verwarf die Berufung. 6) Der Sozialdemokratiſche Verein in Weinheim hält ſeine Tagungen in einem Nebenlokal der Reſtauration bauer ab. Eines Abends fand der Schutzmann Bär noch mehrere Mit r des Vereins in der Wirthſchaft anweſend, obwohl er ſchon einige Zeit vorher Feier⸗ abend geboten hatte. Das Vorſtandsmitglied, Lithograph Karl Sommer erklärte, ſie ſeien zwar im Begriff zu gehen, ſie wollten nur noch Kleiſter fertig kochen, um Plakate anzukleben, allein nach ſeiner Anſicht könnten ſie in ihrem Vereinslokale ſo lange bleiben, als es ihnen beliebte; denn nach einer Entſcheidung des Oberlandesgerichts ſeien Vereinslokale von dem Feierabendzwang nicht betroffen. Der Schutz⸗ mann möge ſte alſo ruhig anzeigen. Das geſchah denn auch und Sommer, ſowie noch drei andere Mitglieder des Sozialdem Vereins erhielten darauf Geldſtrafen von je 3. Sie legten Berufung ein. Der Vorſitzende belehrte heute die Angeklagten, daß das Urtheil des Oberlandesgerichts, auf welches ſie ſich ſtützten, auf einen ganz ver⸗ ſchieden liegenden Fall zugeſchnitten ſei. Es habe ſich da um eine Verbindung gehandelt, welche ein Lokal um 400% jährlich gem mit eigenem Möblement ausgeſtattet und ihren Diener mit der Fü des Buffets beauftragt habe. Der Sozialdem. Verein zahle nur keinen Miethzins, ſondern das Lokal ſei auch J änglich und werde von dem Hauptlokal aus bewirthſchaftet. Bei der weiteren Ermittelung des Thatbeſtandes 5 Sommer, der Schreiner Emig und der Dreh theils in der Küche, theils im Flur aufhielten, um das Kochen des „Papps“ abzuwarten, und nur der Schreiner Au h, der übrigens zum Fortgehen bereit war, ſich im Lokal befand. Das Gericht erblickte in dem Pappkochen keinen Wirthſchaftszweck und ſprach deshalb Sommer, Emig und Hornagel aus thatſächlichen nicht aus rechtlichen Gründen frei. Die Berufung Auths wurde dagegen verworfen, dg das bloße Verweilen in einem Wirthslokal nach Feierabend ſtraf⸗ fällig ſei. zug 3u Tagestienigkeiten. — In Berlin wurde am Kottbuſerdamm ein Mann von einem Wagen der elektriſchen Straßenbahn überfahren und getödtet. Die Räder des ſchweren Wagens trennten dem Ueber⸗ fahrenen den Kopf vom Rumpfe. — Zu den neuerdings verſchiedentlich aufgetauchten Ge⸗ rüchten von Kannibalismus, die vielfach für„Zeitungsenten“ genommen worden ſind, ſchreibt jetzt Major Coſtermanns, ein Offizier des Congo⸗Staates, daß thatſächlich noch immer a m oberen Congo Kannibalismus in ausgedehnteſter Form herrſche. Nicht nur Kriegsgefangene und Sklaven würden geſchlachtet und verzehrt, ſondern auch alle Diejenigen, die ſich eine Majeſtäts⸗Beleidigung zu Schulden kommen laſſen. Das Trinken aus des Königs Taſſe oder das Betreten einer von des Königs Fuß berührten Matte werde mit„Abſchlachten und Auffreſſen“ beſtraft. In brutalſter Form werde der Körper des Dahingemordeten von den Frauen buchſtäblich in dem friſchen Blute gebraten. An der ſog. Feſttafel dürfen nie Frauen theil⸗ nehmen, da man ſie dieſer„Ehre“ nicht für würdig erachtet. — In Hongkong ſtarben an der Peſt in der ver⸗ gangenen Woche 52 Perſonen, und 64 erkrankten. — Der Soldat vom Königin Auguſta⸗Regiment, der, wie ſ. Z. berichtet wurde, vor einigen Wochen auf dem Tempel⸗ hofer Felde bei Berlin ein junges Mädchen überfallen und verletzt hatte, iſt jetzt nach dem Feſtungsgefängniß in Spandau gebracht worden. Dem Vernehmen nach iſt er zu einem Jahr Gefängniß verurtheilt. — Das berühmte Hotel Delmonico in Neu⸗ hork iſt ſoeben geſchloſſen worden. Der Grund dafür iſt in dem merkwürdigen Wachſen und Dehnen Neuyorks nach Norden, zur Inſel Manhattan zu, zu ſuchen. Als Delmonico gegründet wurde, lag dieſer Theil der 26. Straße W. im faſhionableſten Theil Neuhorks, jetzt iſt es zu ſehr down⸗town geworden, wie vor Jahrzehnten das Central Poſt Office, das damals bei ſeiner Errichtung die äußerſte Nordgrenze der Stadt bezeichnete und jetzt faſt als Südpunkt gilt. In Grand Baſſam an der Elfenbeinküſte, Weſtafrikg, ſoll die Beulenpeſt ausgebrochen ſein. — Aus Sanſibar meldet man: Eine Araberdhau mit fünfzig jungen Sklaven an Bord ſcheiterte an der Waſininſel; dreißig derſelhen ertranken. — Auf dem ruſſiſchen Fluſſe Pripet ſtieß der Paſſagierdampfer„Maria“ mit einer Holzbarke zuſammen, wobei zwei Perſonen getödtet, drei ſchwer und mehrere leicht verletzt wurden. — Aus Adelaide, Südauſtralſen, wird berichtet: Am 24. Abril ſcheiterte die Bark„Lochtley“ an der Kängerninſel; fünf Paſſagiere und 25 Mann der Beſatzung ſind ertrunken. — In Brieg, Schleſien, hat ſich der Typhus, der ſchon früher einmal dort aufgetreten war, wieder eingeſtellt. Fünf Perſonen liegen im Digkoniſſenſtift darniedet, auch iſt ein Soldat erkrankt. v ee Eral Anzeiget⸗ Mannßeſm, 10. Mat. Zum fünften Nale innerhalß achf giehungen fft d 8 o EeE 9% Laos der breußiſchen Klaſſenlotterie nach Schleſien gefallen. InLivorno fand man, wie wir ſ. Z. meldeten, den Steuer⸗ mann eines deutſchen Schiffes angeblich ermordet in der Kajüte vor, uud die Mannſchaft, die in Verdacht ſtand, wurde berhaftet, Wie leht ſeſtgeſtellt worben iſt, hat der Sleuermann Selbſtmord hegangen, eine Meuterei oder ein Mord liegt nicht vor⸗ 15. Refſen und Entdeckungen⸗ Line deutſche Reiſende, die vor Kurzem eine brafi⸗ liſche Küſt enfahrt beendete, erzählt, daß dort faſt Alles ge⸗ deiht. Selbſt Seidenzucht könnte mit Erfolg gepflegt werden, wie es früher bereits ein Deutſcher that, den die braftliſche Regierung ſogar mit Geld unterſtützen wollte, aber nach dem Sturz des Kaiſers hatte die Republik kein Intereſſe dafür und ſo ging die Sgche zu Grunde. Dis braſtliſche Seidenraupe, die einen beſonders großen Cocon liefert, nährt ſich bon Rieinusblättern und dieſe wachſen dort wie Unkraut. Es würde ſehr im Intereſſe Deutſchlands liegen, jetzt, wo in Folge des niedrigen Geldkurſes das Land ſo billig zu haben iſt, die Ueber⸗ fülle der deutſchen Bevölkerung dorthin zu leiten. Eine mit Tauſenden bon deutſchen Unterſchriften gezeichnete Eingabe iſt deshalb auch jeßzt an den deutſchen Kaiſer direkt gemacht worden, denn ſonſt zieht die braſtliſche Regierung Italiener und Polacken ins Land und dieſe tragen nichts zum Fortſchritt der Kultur bei, ebenſo wenig wie die verlotter⸗ ten Portugieſen, während hingegen die Deutſchen überall, wo ſie er⸗ ſcheinen, ſich als Kulturträger erweiſen. In der Maiſizung der Berliner Geſellſchaft für Erdkunde begrüßte der Vorſitzende Prof. Frhr. b. Richthofen die anweſenden Leiter der heimgekehrten deutſchen Tiefſee⸗Expedition, Prof. Chun, Kapitän Krech und Dr. Schott, dieſe Führer der„ſchwim⸗ menden Gelehrtenkolonie“ von der„Valdivia“, Namens der Geſellſchaft zu ihrem reichen Erfolge auf das Herzlichſte und Prof. Oberhummer ſchloß ſich dieſer Beglückwünſchung im Namen der Münchener geo⸗ graphiſchen Geſellſchaft an. Er hob hervor, daß neben der wiſſen⸗ ſchafklichen Bebeutung das Gelingen der Tiefſee⸗Expedition auch im natfonalen Sinne jeden Deutſchen mit Freude erfüllen müſſe. Zum Empfang der Expebitionsmitglieder hatten ſich zahlreiche hervorragende Vertreter der deutſchen geographiſchen Wiſſenſchaft eingefunden. Prof. Chun erwiderte, er ſei über dieſen glanzvollen Empfang beſchämt und wünſche nur, einen Theil deſſen erreicht zu haben, was John Murray guf ſeiner„Challenger⸗Expedition“ geleiſtet habe. Er machte dann Mittheilungen über den Verſuch, den er, ohne der Südpolarexpedition porgreifen zu wollen, mit ſeinem vortrefflichen Schiffe gemacht hat, in die Südpolargebiete vorzuſtoßen. Hierbei ſei es der Expedition, bank dem trefflichen Kapitän und ſeiner ausgezeichneten Mannſchaft gelungen, die ſeit hundert Jahren nicht wiedergeſehene Boubel⸗ Inſel wiederzufinden und bis über den 64. Grad ſüdlicher Breite Hinguszugelangen. Er ſchilderte, wie neben dem Eisgebiet die Ker⸗ guelen⸗Inſel mit ihrer reichen Thierwelt ihnen paradieſiſch erſchien, und machte nähere Mittheilungen über die im indiſchen Ozean in Tiefen bis über 6000 Meter gefundene, bisher völlig unbekannte Meeresfauna, ſſowie über die angelaufenen Inſeln der Malediven. Auch Kapitän FNrech ſchilderte in humorvollem Seemannstone die Auffindung der Boupet⸗Inſel und die Fangverſuche mit den Netzen. Er ſtellte den Forſchern der Expedition das Zeugniß aus, ſie hätten„fürchterlich gegrbeitei“ und daher ſei der Erfolg„natürlich zoologiſch“ zu per⸗ zeichnen. Die geographiſche Lage der Bouvet⸗Inſel konnte gengu be⸗ ſtimmt werden, ihre höchſte Spitze wurde„Kaſſer⸗Wilhelm⸗Pie“, ihr größter Gleiſcher„Poſavowsky⸗Gletſcher“ und ihr weiteſter Vorſprung „Kap Valbivia“ genannt. Theater, Kunſt und Wiſfenſchafk. Herr Di. Kaiſer bittet uns auf Grund der Donng Digna⸗Re⸗ genſſon des Berl, Börſenepuriers zu konſtatiren, daß er bei ſeinem zweiten Berliner Gaſtſpiel als Perin unter einer ſtarken phyſtſchen Indispoſition zu leiden hatte, die auch ſeinen Franz am erſten bend etwas beeinträchtigte. Wegen Zeſtmangels konnte das Gaſt⸗ nicht verſchoben werden. Konrad Dreher erzählt aus ſeiner erſten Theaterzeit folgende „Zum Theater zogs mich natürlich ſchon immer. Erſt ging Propinz. Da ſpielt man eben Alles. Am Sonntag in der ellung gab ich den alten Moor oder den Dogen von dig und am Abend einen ſchüchternen Liebhaber oder eine Ge⸗ ſangsrolle. Auch eigenthümliche Geſchichten ſind mir dabei mitunter paſſirt. Einmal gaben wir ein Stück von Babo, Otto von Wittelsbach. Ich hatte im letzten Akt einen Ritter zu ſpielen, mit einem großen Helm auf dem Kopfe. In dem Helm war eine eiſerne Schraube, die Hrückte ganz unleidlich, ich legte mir alſo etwas Weiches darunter. Das Meiche war ein Paar wollene Strümpfe, roth und weiß, ſehr ſchön geſtreift. Was Anderes hatte ich gerade nicht zur Hand. In einer Her letzten Scenen nun befiehlt uns der Anführer, ein Gebet zu ſprechen Und den Helm dabei abzunehmen. An meine roth⸗ und weißgeſtreiften Strümpfe dachte ich natürlich ſchon lange nicht mehr. Fromm und gyttesfürchtig nahm ich ihn ab und erſt das laute Geſchrei im Publi⸗ kum, das ſich in unſere fromme Andacht mengte, belehrte mich, was geſchehen war. Ein andermal, das war gleich im Anfang meiner Lauf⸗ Hahn, kam ich ohne einen Pfennig Geld und nur mit einem einzigen Anug ins Engagement. Es hatte fürchterlich geregnet. Der Direktor gab mir ein paar Groſchen Vorſchuß und ich wanderte ins Hotel. Meinen Rock hing ich über einen Stuhl, meine Hoſen aber waren ſo dürchnäßt, daß ich ſie in das Ofenrohr that. Das war noch warm. Am anderen Morgen, als ich ſie wieder herausholen will, da ſah ich eiwas ganz Entſetzliches. Das Stubenmädchen hatte inzwiſchen wieder eingelegt und in meinen Hoſen, den einzigen, die ich noch hatte, gerade an der kritiſchſten Stelle, waren zwei große, ungeheure Löcher ein⸗ gebrannt, Zum Glück war der Direktor da, der verſchaffte mir im Ogufe des Tages leihweiſe ein Paar andere. Schriftlich mußte er ſich aber mit ſeiner Perſon dafür verbürgen, daß ich die Hoſen ihrem mikleidigen Beſißzer auch wieder zurückgeben würde. Vonner Kammermuſikfeſt. Das vierte vom Verein Beethoven⸗ de in Bonn veranſtaltete Kammermuſtkfeſt nahm bei großer Be⸗ heiligung am 7. Mai ſeinen Anfang, Als Stützen des Streich⸗ Anartstts ſind das Joachimſche und das Roſsſche Quartett aus Berlin und Wien eingetroffen. Der erſte Tag brachte auch die alt⸗ Flafſiſche Kunſt zu Ehren: das Concert für drei Claviere, das Doppel⸗ Piolinconcert, die Sonate für Flöte und Violine von Bach, ein Quartett von Dittersdorf bildeten die Hauptnummern des mit Haydn Hbeſchloſſenen Abends. Der durch Fräulein Osborne und Dr. Felix Kraus vertretene Geſang kam am zweiten Tage zu noch größerer Geltung, da dieſer nur Werke von Schubert brachte, deſſen-moll.⸗ Quartett(Roſs) und.dur⸗Streichquintett(Joachim) die vorzüglich ausgeflührten Gcknummern des Programms bildeten. Pianiſt Borwick ſtellerte mehrere Rabinetſtücke bei. Das Publikum verghielt ſich ſehr enthuftaſtiſch. Aus Mürzburg wird berichtet: Der ordentliche Univerſitäts⸗ Pprofeſſor für klaſſiſche Philologie und Archäologie Dr. Karl Sittl iſt geſtern Vormittag infolge eines auf dem Wege ins Kolleg erlittenen Schlagfluſſes, 37 Jahre alt, verſtorben. Fuhrmann Henſchel im Kampf mit den Ulttramon⸗ Janen. Der Bürgermeiſter von Hertogenboſch, von deſſen von der katholiſchen Geiſtlichkeit angeregten Cenſor⸗Gelüſten wir neulich be⸗ Lichteten, hab ſich ſchließlich doch noch eines Beſſeren beſonnen und nRunmehr die Aufführung von„Fuhrmann Henſchel“ geſtattet. Ein ultramontanes Blatt wollte zwar wiſſen, daß die„anſtößigſten“ Stellen hei der Aufführung weggelaſſen werden ſollten, allein das Komitee, das die Sache in die Hand genommen hat, erklärt, daß das Stück un⸗ bverkürzt und ohne jede Streichung zur Aufführung kommen werde. Salvini⸗Vater und ⸗Sohn gemeinſam auf der Bühne zu ſehen, Hieſe ſeltene Gelegenheit bot ſich dieſer Tage dem römiſchen Publi⸗ m. Das intereſſante Ereigniß ſpielte ſich im Teatro Valle ab. ommaſo Saloini, der berühmte italieniſche Tragöde, erſchien gemein⸗ im mit ſeinem Sohne Guſtavo auf der Scene, und zwar in dem ns Saul“ von Alfieri. Einen ganz eigenartigen Reiz bot die Aung noch daduren daß Beide auf der Bühne gewiſſermaßen Eine deut RA‚‚ ‚ Ŕqmę ꝙꝶꝙ?———— e e e eneee ol en, indem Salbff⸗Vaſer die Nolle des ungen David im Stücke gab, während der jugendliche Sohn die des— alten Königs Saul kreirte. Das Experiſent glückte auf das Glänzenpſte und die heiden Salvinis waren den ganzen Abend über der Gegenſtand außergewöhnlicher Ovationen. Infolgedeſſen wird es bei dieſer einen Probe nicht bleiben; die Herren Salbini haben ſich entſchloſſen, noch einmal gemeinſam aufzutreten: für dieſe Vorſtellung wurde Alfteris Tragödie„Oreſtes“ gewählt, wo Tommaſo Salpini den Pylades, Guſtavo Salvini die Titelrolle geben boird. „Adolph Sonnenthal iſt bereits zu Schiff nach Europa. Der Künſtler wird Sonntag, den 14. Maj, zum erſten Male nach ſeinem Urlaube wieder im Wiener Burgtheater ſpielen. Er tritt in Hoff⸗ Mannsthals„Die Hochzeit der Sobeide“ auf, BVelasquez⸗Aus ſtellung, Am 6. Juni ſind es daß der größte Maler Spanjens, Velasquez, das Licht der Welt er⸗ blickte. Madrid rüſtet ſich, dieſen Tag wür ig zu begehen, und zwar indem im Muſeum des Prado eine Ausſtellung bon Werken nicht nur dieſes Meiſters, ſondern auch von dem, welcher ihm von vielen an die Seite geſtellt wird, Goha h Lucientes, veranſtaltet werden ſoll. Goha, der um 1 Jahrhunderte ſpäter lebte als Velasquez, iſt im Auslande weit weniger bekannt als dieſer, ja ſelbſt hochgebildeten Nichtſpaniern iſt ſein Name häufig fremd, aber hier ſtehl er in hohem Anſehen und mit bollem Recht; beſonders ſeine Stiche und Radirungen ſind von hohem Werth. Goya war Hofmaler Karls IV., die Gunſt Ferdi⸗ nands VII. konnte er ſich aber nicht erhalten, weshalb er freiwillig Spanien verließ und ſich in Bordeaux niederließ, wo er am 16. März 1828 ſtarb. Ende dieſes Monats nun ſoll ſeine Aſche nach Madrid Übergeführt werden, um auf dem Kirchhofe von San Iſidoro eine Ruhe⸗ ſtatt zu finden. Die Ausſtellung verſpricht eine ganz hervorragend intereſſante zu ſein. Alle Gemälde, die Velasquez geſchaffen, werden zur Anſicht kommen, und zwar vortreffliche Kopien die Stelle derer vertreten, die von den fremden Muſeen nicht erhültlich waren. Die Werke Gopas befinden ſich faſt ſämmtlich in Spanien und alle Muſeen und Kirchen des Landes haben hergegeben, was ſie dapon beſitzen. Die Jahrhundertfeſer wird ſich aber nicht nur auf die Ausſteflung be⸗ ſchränken, es ſollen auch große Muſikfeſte ſtattfinden, bei denen Kom⸗ poſitionen ſpaniſcher Künſtler aus dem 16. Jahrhundert zu Gehör kommen. Im Dom werden geiſtliche Konzerte abgehalten werden und außerdem zwei große weltliche. Tolſtoi's neueſter Roman. Zu einem literariſchen Skandal entwickelb ſich mehr und mehr der Abdruck des neuen Tolſtoiſchen Ro⸗ mans„Auferſtehung“ in der ruſſiſchen Zeitſchrift„Niwg“. Bekanntlich hatte Tolſtoi früher den Grundſaß öffentlich ausgeſprochen, daß Jeder⸗ mann ſeine Bichtungen ohne Entgelt frei nachdeucken dürfe. Als nun A. Marx, der Herausgeber der„Niwa“, gegen Zahlung von 12000 Rubeln, die der nach Amerika ausgewanderten Duchoborzenſekte zu Gute kommen, den Romagn zum 5 Abdruck erwarb, begann ſogleich ein ganzes Heer von Blättern, auf die früheren Aeußerungen Tolſtois ſich berufend, denſelben ungenirt nachzudrucken. Das ließ ſich Marx nicht gefallen und drohte mit gerichtlicher Verfolgung. Tolſtoi ſelbſt bat öffentlich die Zeitungen, mit dem Nachdruck wenigſtens bis zum 1. Juli zu warten, da er ſonſt große Unannehmlichkeiten zu erwarten habe. Natlürlich hieß das nur Oel ins Feuer gießen, die Nachdrucker begannen laut über Marx und ſogar über Tolſtoi zu ſchelten. Marx wird z. B. von dem Blatt„Roßkoje Slowo“ ein Wucherer genannt, der für 12,000 Rubel gekauft habe, was 100,000 Rubel werth ſei. Genanntes Blatt erbietet ſich, ihm ſeine 12,000 Rubel noch jetzt zurück⸗ zuzahlen, wenn die„Niwa“ auf den ferneren Abdruck verzichte. Wie die Angelegenheit weiter verlaufen wird, iſt noch nicht abzuſehen.— Ein Berliner Blatt, das die deutſche Ueberſetzung des Romans er⸗ worben hatte, hat ſich genöthigt geſehen, den Abdrück zu unterbrechen, da der Ueberſetzer die Ueberſendung weiteren Manufkripts ein⸗ geſtellt hat. 1 Wie aus Wien gemeldet wird, wurde der Hofopernſänger Neidl(von ſeinem Mannheimer Engagement her unſern Lefern wohlbekannt) bei einer Probe in der Hoſoper von dem herabgehen⸗ den Vorhange am Kopf getroſſen und ſtürzte ohnmächtig und blut⸗ überſtrömt zuſammen. 300 Jahre, Atlimmen aus dem Publikum. Zur Verſorgung der Militäranwärter im Zivildienſt, Nicht nur in Regierungskreiſen, ſondern auch in breiteren Schichten des Volkes wird dem Zivilverſorgungsweſen fortgeſetzt ein lebhaftes Intereſſe zugewandt. Auf Seiten der Regierung handelt es ſich dabei in erſter Linie um die Gewinnung eines ausreichenden und tüchtigen Unteroffizierperſonals, während im Volke erwogen wird, ob die durch eine zwölfjährige Militärdienſtzeit zu erlangenden Vortheile auch wirk⸗ lich im Verhältniß ſtehen zu den ſtetig wachſenden militärdienſtlichen Anforderungen und der damit verbundenen, die Geſundheit nicht ſelten ſtark angreifenden Strapazen. Bei jeder Heeresberſtärkung, die natur⸗ gemäß auch eine Vermehrung des Unteroffizierperſonals bedingt, ge⸗ winnt die Frage der Militäranwärter⸗Verſorgung an Bedeutung. Die Urſachen des beträchtlichen Mangels an Unteroffizieren liegen nun außer in der erhöhten Zahl der Unteroffiziere darin, daß das Zivil⸗ verſorgungsweſen an außerordentlichen Mängeln leidet, und daß die ge⸗ ſteigerten Lohnverhältniſſe denjenigen Leuten, die Vertrauen zu ſich und ihrer Tüchtigkett haben, im bürgerlichen Leben beſſere Chancen für ihr Fortkommen bieten. Um den Manquements abzuhlfen, bewilligte der Reichstag im Jahre 1891 die Mittel zur Gewährung einer Dienſt⸗ prämie von 1000% an die nach 12jähriger Dienſtzeit aus dem Heere oder der Marine ausſcheidenden Unteroffiziere. Wenn ungeachtet dieſer Maßnahme eine Verminderung des Manquements nicht eingetreten iſt, ſo liegt der Grund hierfür vorwiegend in der unzulänglichen Zivilper⸗ ſorgung. Schon 1891 erklärte der damalige Kriegsminiſter im Reichs⸗ tage, daß, wenn der Zivilverſorgungsſchein wirklich erlangt ſei, damit noch nicht feſtſteht, daß der berechtigte Unteroffizier nun auch ein Unter⸗ kommen in der Zivillaufbahn finde; im Durchſchnitt ſeien ſogar jährlich trotz des Zivilverſorgungsſcheines 3285 Leute, d. h. zwei Drittel der Anwärter überhaupt, nicht untergelommen. Unter ſolchen Umſtänden muß der verſorgungsberechtigte Unteroffizier oft jahrelang auf ſeine Einberufung warten. Hat er aber endlich ein Unterkommen gefunden, ſo gelangt er nach abgeleiſteter Probezeit und erwieſener Befähfgung für das Amt keineswegs immer ſogleich zur feſten Anſtellung, ſondern er muß ſich in der Regel noch mehrere Jahre mit einer Diätarſtelle und einem Einkommen begnügen, welches kaum für den eigenen Unter⸗ halt, geſchweige denn zu dem einer aus mehreren Köpfen beſtehenden Familie ausreicht. Hierzu kommt noch, daß das höhere Lebensalter, in welchem der Militäranwärter in den Zivildienſt einzutreten pflegt, bei Einführung der Dienſtaltersſtufen in den Jahren 1893—94 ganz unberückſichtigt geblieben iſt. In Folge deſſen und da das Beſoldungs⸗ dienſtalter vom Tage der etatsmäßigen Anſtellung ab berechnet wird, gelangt nur ein ſehr geringer Theil der Militäranwärter in Bezug des Höchſtgehaltes; bei nur zu Vielen machen ſich auch die Anſtrengungen des Militärdienſtes merklich fühlbar und nöthigen, falls ſie nicht den vorzeitigen Tod herbeiführen, doch oft zu einem im Intereſſe der Familie unerwünſcht frühen Uebertritt in den Ruheſtand. Eine baldige gründliche Umgeſtaltung des geſammten Zivilverſorgungswefens er⸗ ſcheint daher geboten, um das Niveagu des Unteroffizierſtandes auf der bisherigen Höhe zu erhalten und dem Beamtenthum, das ſeinen aus⸗ gezeichneten Ruf doch auch der erprobten Pflichttreue der Militäran⸗ ſaen mit berdankt, einen küchtigen, gleichwerthigen Nachwuchs zu rn 85 — Aeueſe Rachtichten und Erlegramme. Kiel, 9. Mai. Der Stapellauf des Linienſchiffs Erſatz König Wilhelm“ findet am 25. Mai auf der Germanjawerft ſtatt. Prag, 9. Mai. Der Landtag nahm nach längerer Dehatte einen Antrag des Jungtſchechen Engel an über die Frage, ob das loſchen zu erklären ſei, nachdem der trag Engel für zuläſſig erklärt hatte. Ofen⸗Pe ſt, 6. Mai. Kaiſer Franz Joſef empfing heule den Miniſterpräſidenten Grafen Thun in Pribataudienz. Darauf fand im Miniſterium eine Konferenz ſtatt, an welcher ungariſcher⸗ ſeits Miniſterpräſident Koloman Szell und die Miniſter Dr. Lukacs, Hegedues und Daranyt, öſterreichiſcherſeits Miniſter⸗ präſident Graf Thun und die Miniſter Dr. Kaizl und Dipault theilnahmen. Paris, 9. Mai. Dem Gerücht gegenüber, daß Marchand auf dem Wege von Harrar nach Tibuti ermordet worden ſei, erklärt die Agentur Havas, daß im Kolonialminiſterium keine Nachricht hierüber eingetroffen ſei. Zahlreiche Profeſſoren, Künſtler und Schriftſteller veran⸗ ſtalten morgen in der Volkshalle der großen Freimaurerloge Frankreichs eine Voltsverſammlung, in der eine Kundgebung zu Gunſten der Freilaſſung Picquarts beſchloſſen werden ſoll. Der„Matin“ veröffentlicht eine Unterredung mit der Geliebten des berſtorbenen Geheimagenten Lemercier⸗Picard, einer Frau Valentine E. Dieſe berichtet, Lemercier⸗Picard habe kurz vor ſeinem Tode den Beſuch eines unbekannten Mannes erhalten. Sie habe ſich während der Unterredung im Nebenzimmer aufge⸗ halten und gehört, wie der Unbekannte drohte, Lemercier ermorden, wenn er vor Gericht eine Zeugenausſage mache. Lemereier, an deſſen Stimme ſie erkannt habe, daß er von dem Unbekannten gewürgt wurde, habe darauf geantwortet:„Ja, ich verſpreche es, ich werde ausſagen, wie Sie es wünſchen und an⸗ geben, daß ich die falſchen Papiere hergeſtellt habe.“ Der Un⸗ bekannte habe ſich darauf entfernt. Lemercier ſei vor Angſt gaf gebrochen geweſen und habe immerfort geſtammelt:„Man mich ermorden.“ Zwei Stunden ſpäter ſei Lemercier in ſeineen Aimmer erdroſſelt gufgefunden worden. Frau E. ſpricht die Ueberzeugung aus, daß Lemercier exrwürgt habe. Der neue Kriegsminiſter Kranß hat zum Chef ſeines Militärkabinets den General Davignon, Commandeur der 388, Infanteriebrigade in Rennes, ernannt. Davignon iſt dem „Gaulois“ zu Folge derſelbe, der zur Zeit des Dreyfusprozeſſes dem zweiten Bureau des Generalſtabs als Oberſtleutnant ange⸗ hört hat und in dem Briefwechſel zwiſchen Schwartzkoppen und Panizzardi als Oberſt Davignon genannt iſt. Auch die übrigen Stellen ſeines Kabineis hat Krantz alle neu beſetzt, weil er erklärt, daß er keinen Offizier um ſich haben wolle, der von nah oder fern mit der Dreyfusangelegenheit in Berührung gekommen ſei. Es iſt alſo wahrſcheinlich, daß auch der Kommandant Cuignet, der neulich befördert worden iſt, demnächſt erſucht werden wird, zu ſeinem Regiment zu gehen. Es iſt nicht ganz klar, wie die Er⸗ klärung Krantz' zu der Wahl Dabignons paßt. An Stelle des Generalſekretariats, das Capaignac eingerichtet und Freheinet Übernommen hatte, hat Krantz jetzt ein Civilkabinet gebildel. Die Büreaus der Deputirtenkammer haben heute eine zehn⸗ gliedrige Kommiſſion für die Anträge auf eine Reviſton der Ver⸗ faſſung ernannt. Nur zwei Mitglieder diefer Kommiſſion ſind im Grundſatz gegen eine Reviſton; die einen fordern die R viſion unter den Bedingungen, die Gerville Reache feſtgeſtellt hat: Ver⸗ minderung der Zahl der Abgeordneten und Einſchränkung der Vetorechte des Senats. Andere wollen die Reviſion mit dem Vorbehalt, daß die Bedingungen erſt nach erfolgter Erörterung feſtgeſtellt werden. Die Mehrzahl der Mitglieder verlangt eine vorherige Verſtändigung mit dem Senat. Paris, 9. Mal. In der Sitzung, die das neugebildete Bureau des Kaſſationshofes Nachmittags abhielt, erklärte der Berichterſtatter Ballot⸗Beaupré, er würde den Bericht bezüglich der Reviſion des Drey⸗ fus⸗Prozeſſes etwa Pfingſten vorlegen können. Der Bericht Ballot⸗ Beaupres lautet, wie es heißt, auf Aufhebung des Dreyfus⸗Urtheils und Verweifung Dreyfus' vor ein neues Kriegsgericht. „ Brüſſel, 9. Mai. Der Ausſtand der Grubenarbeiter nähert ſich feinem Ende. Auch unter den Sozialiſten ſcheint man nachgerade über die Zweckmäßigkeit und den Erfolg des Ausſtandes verſchiedener Anſicht zu werden. Wie aus dem Mittel⸗ becken gemeldet wird, wurde der Abgeordnete Manſart, der nach Bracquegnies gekommen war, um die Fortſetzung des Ausſtandes zu predigen, von dem ſozialiſtiſchen Schöffen Teecquemme mit den Worten angeredet:„Ja, Herr Abgeordneter, Sie ſagten uns eben, wir ſollten weiter ſtreiken; aber Sie haben Brod auf dem Tiſch, und uns ſuchen Sie ins Elend zu bringen.“ Ein anderes dorti⸗ ges Gemeinderathsmitglied, der Sozialiſt Limbourg, forderte Manſart gegenüber die Bergleute auf, ſeinem, Limbourgs, Rathe zu folgen und die Arbeit wieder aufzunehmen. Später würden ſie einſehen, daß ſein Rath richtig und gut gemeint geweſen ſei, Auch aus Lüttich und Mons meldet man ein Nachlaſſen der Ausſtandsbewegung. eeee emeee Amſterdam, 9. Maf. Nach dem„Arnhemer Courant“ wird der Handelsminiſter demnächſt eine Kommiſſion ernennen zur Er⸗ örterung der Frage, auf welche Weiſe die allmähliche Uebernahme der Eiſenbahnen in Staatsbetrieb vorzubereiten ſei. Ro m, 9. Mai. Die Verhandlungen zur Löſung der Kriſis dauern zwiſchen Pelloux und verſchiedenen Politikern fort. Nach dem „Popolo Romano“ ſteht die Löſung der Krifts unmittelbar bevor. Aahen, 9. Maf. Das Erſuchen des Prinzen Georg um einen Vorſchuß von 23 Millionen Franken auf die demnächſtige Anleihe der autonomen Regierung wurde von den Schutzmächten Kretas genehmigt. Der Betrag ſoll zum 1. Juni flüſſig gemacht, ausſchließlich für die Wiederanſiedelung der Mohamedaner in ihren Dörfern beſtimmt und behufs deren Durchführung ſoll eine Kommiſſion aus drei Chriſten und zwei Mohamedanern demnächſt ernannt werden. 5 Zwiſchen dem Oberlandmarſchall den 2 0 der Unbekannte zurückgekehrt ſei und bLondon, 9. Maf. Aus Simla melder man: Emir von Afghaniſtan und dem Vicekönig von Indien findel fortgeſetzt ein freundſchaftlicher Briefwechſel ſtatt. Die Be⸗ ziehungen der indiſchen Regierung zu Afghaniſtan waren niemals herzlicher als gegenwärtig. „ Ars, 9. Mat. Bei der Grundſteinlegung des neuen Forts Graf Häſeler“ erwiderte der Kaiſer auf die Anſprache des Generals b. d. Goltz, es ſei ſeine Sorge geweſen, durch dieſes neue, nach Weſten vor⸗ geſchobene Bollwerk für die Sicherheit ſeiner treuen Unterthanen und treuen Metzer Bürger zu ſorgen, und gleichzeitig die Stadt Metz Perle des weiten Kranzes bon Befeſtigungen bilden. Es werde hoffent⸗ lich ein Werk geſchaffen werden, das dem Feinde für alle Zeit Wider⸗ ſtand leiſten wird. Liſſabon, 9. Maf. Die Regierung ſtellt für den Empfang der beiden Flotten, der engliſchen und der deutſchen, das gleiche Pro⸗ gramm auf. Die deutſche und die engliſche Kolonie bexreiten einen glänzenden Empfang ihrer Leute vor. Maßdrid, 99. Maj. Der Kriegsminiſter hak General Rios ermächtigt, nach Spanien zurückzukehren, ſobald er es füt angezeigt hält.— Der Miniſter des Auswärtigen erhielt ein Telegramm aus Havanna, wonach beabſichtigt wird, für die Mandat der nicht erſchienenen deutſchen Abgeordneten für er⸗ Inſel Cuba ein ähnliches Einwanderungsgeſez, wie es in den 97 30 4 10 von der engen Umwallung zu befreien. Saint⸗Blaiſe werde die erſt?! 10 — „ 3 6 eeenreer 1 per 5 Stück 30 Pf., Butter per Pfd. 1,20., Handkäſe per 87 Nanngen. Mal —ů— 7 777 7 5 Vereinigten Staaten beſteht, einzuführen. Die chineſiſche Re⸗ gierung will gegen dies Geſetz proteſtiren Waſhington, 9. Mai. Eine militärgerichtliche Unſer⸗ ſuchung hat ergeben, daß drei amerikaniſche Offiziere, der Oberſt, der Oberſtleutnant und ein Major vom 71. Regiment der New⸗ Porker Freiwilligen, bei den Kämpfen um Santiago de Cuba ſich der Feigheit ſchuldig gemacht haben. Der Oberſt und der Major waren ſchon vor dem Erkenntniß freiwillig ausgeſchieden. Waſhington, 9. Mai. Präſident Me Kinley leidet infolge einer zahnärztlichen Behandlung an Neuralgie. Das Allgemeinbefinden iſt gut, aber der Präſident empfindet die Nothwendigkeit einer Erholung und hat ſich auf eine Woche oder noch längere Zeit nach Hotſprings begeben. 1 1 (Privat Telegramme des„Geueral ⸗ Anzeigers“) Wien, 10. Maj. Ein Wolkenbruch, der hier niederging, hewirkte ein rapides Steigen des Wienfluſſes. Das Waſſer ſank gegen Mitternacht. Zahlreiche Brücken und Stege wurden abseriſſen. In Lainz wutden die Keller überſchwemmt. Peſt, 10. Mai. Auf den Schnellzug Fiume⸗Peſt ſtürzten in einer Felsſchlucht Steinmaſſen herab, drückten die Decke des zweiten Wagens ein und zertrümmerten einen Wagen faſt völlig. Niemand wurde indeſſen verletzt. Unter den Paſſagieren befand ſich Koloman Tisza. Prätor ia, 10. Mai. Der erſte und zweite Volksraad heriethen in gemeinſamer geheimer Sitzung über Mittheilungen aus London und Brüſſel. Präſident Krüger äußerte, die Re⸗ gierung ſei bereit, eine Erweiterung des Wahlrechtes zu bewilli⸗ gen, ſofern die Rechte der alten Bürger gewahrt blieben. Cairo, 10. Mai. General Kitchener beabſichtigt im September, wenn die Bahn bis Chartum fertig geſtellt iſt, den Süden für den Handel ohne Einſchränkung zu öffnen. Waſhington, 10. April. Alle Hoffnung auf den Wiederzuſammentritt der amerikaniſch⸗kanadiſchen Kommiſſton für den Monat Auguſt iſt geſchwunden, da beide Theite unnach⸗ giebig ſingd 8 JJCCG... Mannheimer Handelsblatt. Die Rheiniſche Gasmotorenfabrik Benz& Co. in Maun⸗ heim wurde unter Mitwirkung der Rheiniſchen Creditbank, Mann⸗ heim, in eine Aktien⸗Geſellſchaft unter der Firma„Benz& Co., Mheiniſche Gasmotorenfabrik Aktiengeſellſchaft“, umgewandelt. Das AktienKapital der neuen Geſellſchaft beträgt 3 Millionen Mark' Der Aufſichtsrath beſteht aus folgenden Herren: Max Roſsé, Kauf⸗ mann, Vorſitzender; Bankdirektor Dr. Richard Broſien ſtellvertr. Vorſitzender; Generalconſul Carl Reiß, Generaleonſul S. Harto⸗ genſis, Bankdirektor J. Haas; ſämmtliche in Maunheim; Fabrik⸗ direktor J. Gauß, Frankenthal; Bankier Heinrich Perron, rankenthal; Hermann Andrege, Rentner, Heidelberg. Die Leitung er Geſellſchaft verbleibt in den Händen der Vorbeſitzer, Herren Julius Gauß und Carl Benz. Dei der Mecklenburgiſchen Lebenusverſicherungs⸗ und Spar⸗Bank in Schwerin ſind in den abgelaufenen 4 Monaten 966 Ankräge über Mk. 4 195 975 Kapital eingegangen; es fanden 879 Anträge über Mk. 3 747100 Kapital Annahme. Der Geſammt⸗ verſicherungsbeſtand belief ſich Ende April 1899 auf Mk. 100 288 050 und hat ſich gegen den gleichen Zeitpunkt des Vorjahres um Mk. 8022 975 gehoben. Mannheimer Marktbericht vom 10. Mai. Stroh per Ztr. M. 1,25, Heu per Ztr. M. 1,50, Kartoffeln M. 4 bis.00 per Ztr., Bohnen per Pfd. 00 Pfg., Blumenkohl per Stück 35 Pf., Spinat per Portion 30 Pf., Wirſing per Stück—0 Pf., Rothkohl per Stück 20—25 Pf., Weißkohl per Stück 20 Pf., Weißkraut per 100 Stück 00., Kohlrabi 3 Knollen 6 Pf., Kopfſalat per Stück 10 Pf., Endivienſalat per Stück 0 Pf., Feldſalat per Portion 00 Pf., Sellerie er Stück 10 Pf., Zwiebeln per Pfund—8 Pf., rothe Rüben per Pustion 6 22 weiße Rüben per Port. 6 Pf., gelbe Rüben per Portion 5 Pf., Carrotten per Büſchel 20 Pf., Pflück⸗Erbſen per Port. 00 Pf., Meerrettig per Stange 20 Pf., Gurken per Stück 50 Pfg., zum Einmachen per 100 Skück.00 Pf., Aepfel per Pfd. 12—20 Pf., Birnen per Pfund 00—00 Pf., Pflaumen per pfund 0 Pf., (Zwetſchgen per Pfund 0 Pf., Kirſchen per Pfd. 1 Mark, Trauben per Pfd.00—00 Pf., Pfirſiche per Pfund 00 Pf., Aprikoſen per Pfd., 0 Pf., Nüſſe per 25 Stück 00 Pf., Haſſelnüſſe per Pfd. 35 Pf. ————. 10 Stlick 40 Pf., Breſem per Pfd. 50 Pf., Hecht per Pfd. 1,20., Varſch per Pfo. 80 Pf., Weißſiſche per Pfd. 35 Pf., Laberdan per bis 80, La Plata⸗Mais M. 82, La Plata⸗Mais neuer Ernte Juliab⸗ Courszettel der Maunheimer Effektenbörſe vom 9. Mai. Obligationen. Staatspapiere, Pfandbrieſe. 4 Badiſche Obligat.—— 4 RMhein. Hyp.⸗B. unk. 190ſ 101.— 53 1„(abgeſt.) 98.70 b3 Bi Als.40 b5 3½„ Oblig. Mark 98.80 bz 357 60„%„ 1903/ 96,80 b3 98.80 53 3½„„„ Communalf 96.70 bz; 5„„ 1892/4 4409.60 53 Städte⸗Anlehen. 7 65 90.50 bz 3½ Freiburg i. B. 98.25 D3 3 arlsruher v. J. 189 92.— bz 4„ T. 100 Looſe 144.—5 Zudwi fen J 3½ Baber. Obifgalſonen( 349 53 1 adbaſen m. 0% 90.49 53 1 Aheimer Obk. 1888— 5% Deutſche Reichsanleſhe 109.70 b3 15 Natetem 1080 907 45 72 100.70 535 31½ 1 5 1895 98.— ˙ků 92.70 bz 31 0%„ 1898 98,— 8 1* Preuß, Conſols 109.75 55 3½ Pirmäſenſer—.— 80 5 9975 15 Induſtrie⸗Obligationen 1 2½ Bab. A⸗G f. Nhſchifff. 10f.— G *— 1 Brauerei Kleinlein 0 1086.— ½% Elektr. W. Lahmeher u. Co.—. Eiſenbahn⸗Aulehen. Fen dühle 102.50 4 Pfälz.(Zudw. Max Nord) 101.40 6z 4½ Speyerer Ziegelwerke—.— 37—8˙ f 77 5 97.70 bö 4½ Vereln Chem. Fabriken 102 50 2½ 4% couvertirte 97.50 55 4½ Zellſtofffabrik Waldhof J105.— G Aktien. Bauken Homburger Meſſerſchmitk 408.25 B Badi 124— 8 Ludwigshafener Brauerei 296.— G adiſche Bank 1 755 Maunheimer Aktlenbrauer“ 17.— 5 Gewerbebank Speyer 50% 130.— 8 Pfalzbrau. v. Geiſel u. Mohr 116.50 Mannheimer Bank;, 138½10 8 Brauerel Sinner, Grünwinkel 270.— 5 Obervfein. Bauk 120.45 8„ Schroedl Heidelberg. 145.— 8 Plätziſche Bank 140.30 G„ Schwarz, Speyer 117.50 G Pfals. Hpp.⸗Bank 184.50 05„ Schwetzlügen 70. Pſlz Spar⸗ u. Cdb. Lauda 129.50 Sonne Weltz Speyer 141.— G Rheiuiſche Eredithant 145.50„ z, Storch, Sick„ 108.— G Mhein. Oyp.⸗Ba⸗ 165. 8„ Werger, Worms 91.95 bz Süde. Vant 148.50 65 ormſer Branhaus v. Oertge 185.80 G Süddeutſche Banr gunge) Akt.] 115.50 Pfälz. Preßh. u. Spritfabr. 25.— G Eiſenbahnen. Pfätziſche Judwigsbaunn 242.— 53 Trausport 55 Rorban 15 91 und Verſicherunt 5 ordbahn 41.— 65 jabr⸗Aktien 182.— Heilbronner Straßenbahnen 96.— G Maſng Damofſchleppſchiſt 116.50 b Chemiſche Jnduſtrie, Mannheimer Jagerhaus 108.,75 0 .⸗G. f. chem. Juduſtrie 129.50 G Köln. Rhein⸗ u. Seeſchifffahrt— Badiſche Auilins u. Soda 451.— 6 Bad. Riick⸗ u. Mitberſich. 407.50 Chem. Fabrik Goldenherg 198.— Bad. Schlifffahrt⸗Aſſecuranz 510.— 8 Chem. Fabrik Gernsheim 21.— Continentale Verſſcherung 575.— 53 Perein chem. Fabrſken 192.— Manunheimer Verſicherung 455.— G Verein D. Oeifabrlken 134˙50 G Oberrhein. Berſ.⸗Geſellſchal, 280.— G Weſteregeln Alkal. Stamm 226.— G Wülrtt. Transportherſich, 780.— Celttabrit Wape b Inpuſtrie:. eee ee 5 Act.⸗Geſellſch f. Seilinbuſtrie 198.— 8 udertgffinerie Wauupem 133.6 Emaldirfabrit Kirrweiler 120.50 B uckerraffinerie Mauuhe 50 Emalllirwerke Malkammer 188.— bz Ettlinger Spinnerei 7—.— Brauereien. üttenheimer Spinneref 1058 50 8 Bad. Brauerei 141.— 65 arlst. Pähmf. Hald u. Neun 188.— 5 Binger Aktienbierbrauerel 91.50 G Mannh. Gum.⸗ u. Asbeſtfabr, 110.— 5; Durlacher Hof vorm, Hagen 171.— Oggershelmer Splunerel 59.— Eichbaum⸗Brauerei 180.— 5 Pfälz. Nähm. u. Fahrräderf. 146.80 5 Flefantenbräu Rühl, Worms 105.— 5z Portl.⸗Cementwk. Heſdelberg 166 G BHrauerei Ganter, Freiburg 118.— 63 Vereinig Freibürger Ziegellw. 123.50 Kleinlein, Heldelberg 188.— 8 Vereln Zpeverer Ztegelwerke[108.— Maunheimer Effectenbörſe vom 9. Mai. Heute fanden 50 GeneralAnzeiger⸗ lle, 33 5. Seir— jung) per Stück 1,30—2., Feldhuhn per Stück.00—0., Ente Stlick.50—8., Tauben per Paar 90 Pfg., Gans lebend p. Stück 00—00., geſchlachtet per Pfd. 00 Pf. Getreide. Mannheim, 9. Mai. Die Stimmung war rihig. Preiſe per Tonne git Rotterdam: Saxonska M. 186—14ʃ, Südruſſiſcher Weizen M. 127—148, Kanſas II. M. 128 bis 129, Redwinter M. 183.50 bis 184, Milwaukee M.—, Neuer La Plata M. 121—135. Ruſſiſcher Roggen M. 116—122, Weſtern⸗Roggen M. 124, Mais mixed M. 79 ladung M. 75. Rufſiſche Futtergerſte M. 95. Weißer amerik. Hafer M. 115—116, Ruſſiſcher Mittelhafer M. 114—118, Primg ruſſiſcher Hafer M. 120—125. an hieſiger Börſe Umſäze ſtatt in: Mannheimer Gummi⸗Aktien zu 110, Mannh. Dampfſchl.⸗Aktien zu 116.50. Es notiren ferner; Ober⸗ rhein. Bank⸗Aktien 140.20., Chem Induſtrie⸗Aktien 129.50., Mannh. Oelfabr.⸗Aktien 144.50., Waghäuſel Zuckerf.⸗Aktien 60,90 ., Verein Freiburger Ziegelwerke 123.50 bz. G.—— Frankſurter Eſſetten⸗Speietüt vom 9. Mai. Oeſterreich. Kreditaktien 224.10, Darmſtädter Bank 152.90, Deutſche Bank 210.80, Dresdener Bank 162.70, Nationalbank 146.30, Berliner Bank 119.80, Mitteldeutſche Creditbank 117.70, Diskonto Kommandit 196.80. Gott⸗ hard⸗Aktien 146.70, Schweizer Central 146.20, 30 Nordoſt 102.20, Schweizer Union 78.60, Jura⸗Simplon 89.10, pproz Ita⸗ liener 95.50. Zproz Mexikaner 28.10, öproz. amort. Mex. III. Ser. 44.80, Zproz. Portugieſen 27.10, Türk. Looſe 180.80, Aproz. Spanter 60, Aproz. Oeſterr. Goldrente 101.40, 5proz. Mex.(Tehuant) 99 20, Gelſenkirchen 200.80, Harpener 196.10, Hibernia 216.20, Laura 248, Bochumer 259, Eſchweiler Bergw.⸗Gef. 240, Chem. Fabrik Albert 150, Allgem. Elektrie. 302, Buderus Eiſenw. 124.40, Spinnerei Hüt⸗ tenheim 108.50, Zellſtoff Dresden 120, Sürther Maſchinenfabr. 104 80, Friedrichshütte 178, Oberſchleſ. Eiſen⸗Induſtrie 168, Nordd, Llopd 124.20. Berlin, 9. Maf,(Effektenbörſe). An hieſiger Börſe notirten: ſd. 60 Pf., Stockfiſche per Pfd. 25 Pf., Haſe per Stück 000—00, eh per Pfd. O0., Hahn(jung) per Gack.50—2., Huhn Oberrheiniſche Bank 125.50., Pfälziſche Bank 140,80 bz.., Pfälz. Hypotheken⸗Bank—.—, Rhein. Hypoth.⸗Bank—.—. Chem. Indu⸗ Strickmaſchine, faſt neu, wegen Geſchäftsauſgabe 20914 981 4 1 8. Ein braves Mädchen beifk 95951 Behandlung 10. ſtrie Maunnheim 129 bz., Deutſche Steinzeug 331 bz.., Weſte Alkaliw. Stamm 222.10 bz.., Weſteregeln Alkaliw. Vorzug 106.70 ., Zellſtofffabrik Waldhof 270., Mannheimer Verſicherung—.— Hüttenheimer Spinnerei 103.25 B. Newyork Mai. Schlußnotirungen 8. 9. Welzen Mat 78¼ö 78¾ Mais September Weizen Juli 76% 77— Mais Juni Weizen Septbr. 75¼ 76— Kaffee März Weizen Dezember 76% 76¼ Kaffee Mai Mais März—— Faffee Juli Mais Mai 38¾ 38¾] Kaffee September Mais Juli 38½½ 38¼] Kaffee Dezember Mais Apri—— Chicago, 9, Mai. Schlußnotirungen. 8. 9. 88— 805 Weizen Mai 70%¾ 71¼ Mais Juli 33— 33˙½ Weizen Juli 71¼% 72%[Schmalz Mai.02.92 Mais Mai 3280 32½] Schmalz Juli.10 802 —— Wein. Freinsteim, 9. Mar. Die Reben haben recht hübſch ausge⸗ trieben und berechtigen zu den ſchönſten Hoffnungen. Im Wein⸗ handel herrſcht reger Verkehr. Faſt tagtäglich we Proben ent⸗ nommen und auch Weine des 96er, 97er und 98er Jahrganges vere kauft, Schifffahrts⸗Nachrichten. Mannheimer Hafen⸗Verkehr vom 8. Mai Hafenbezirk TI. Schlffer ey. Kap Schift. Kommt von Ladung Etr. Unger Vereinigung 35 Antwerpen Stückg. Getr. 21790 Hüting 22 26044 Becker 5 2 am 10510 Scholl Vereinigung 1 t Kohl 6509 Kühnk⸗ D. A. P. G. 8 rdam Petroleum 29365 Hafenbezirk VII. Horgig Marx 8 Altrlp 80⁰ Neuhäuſen Eliſe bach 2400 Kreutz Dortmund 23 Notterbam elkles 41600 Siumm Weſtf. Geſellſch. 7 60 14400 Waſſerſtaudsuachrichten vom Monat Mai Pegelſtationen Datum: vom Rhein; 5. 6..8. 9. 10.]Bemerkungen Kouſtanzz J3,53 3,56 Walstut 12,89 2,83 2,78 8,74 2,81 2,90 Hüningen J2.63 2,55 2,47 2,42 2,39 Abbs. 6 U. Kehhl J3,29 3,24 3,163,11 3,05 N. 6 U. Lauterburg 4,86 4,75 4,684,57 4,46 Abds. 6 U. Mazan.82 4,71 4,68 4,58.44 2 U. Germersheim 4,866 4,54 4,44.-E. 1 N. Mannuheim„15,05 4,82 4,75 4,83 4,68 4,50 Mgs. 7 U. Mainz J232 2,18 2,082,11 2,15.P. 12 U. Biugen J2,79.662,57 2,68 10 U. Raubbß. J3,32 8,16 3,0 2 U. Koblenz„J3,55 3,20 10 U. Köln. 4406 3,82 8,59 8,40 2 U Ruhrort J3,65 3,40 3, 6 KN. vom Neckar: 5 Mannheim J5,11 4,87 4,85 4,98 4,81 4,500 V. 7 U. Heilbroun 11,601.85 2,15 1,05,751 V. 7 — Geld⸗Sorten. Dukaten 8 N..67 63 Ruſſ. Imperialz M. 20 Franken Stücke„ 16.28 19 Dollars in Golb„.21—17 Engl. Soverelgus„ 20.40—86 Literariſches. * Der Feind im Land! Erinnerungen aus dem Kriege 1870⸗71. Nach dem Tagebuche von Franzoſen herausgegeben von Ludw. Halevy. Deutſche, autoriſirte Ueberſetzung o Altona. lagen gedruckt werden können, ſo iſt das ſicher ein B großen Beifall unter den vielen Freunden von Kr 55 gefunden hat. Zu beziehen durch jede Buchhandlung, ſpie guch direkt durch den Verlag von Otto Salle in Berlin M. 30. Viebhaber von 1 Schuhwerk finden die reichſte Aus⸗ wahl, auch in ganz billigen Artikeln, bei 72744 Georg Hartmann,, D3, 12 Schuhwaarenhaus an den Plauken D 3, 12 Alleinverkauf der Fabrikate von Otto Herz& Cie, in Frankfurt a/Main(Telephon 448),. J. Beltermann, MHannbeim, D 1, 4 Telephon 1232. Schnelder für feinere Rerrenmoden. Telephon 1232, = Grosses Lager in exquisiten Stoffen. 222 0 4. Stöck, 9 Zim. u. Küche per 1. Juli zu vermiethen. 20916 1 Gebildeter Herr, Kunſt⸗ geſucht. maler, wünſchk freundliches links. Todes-An: vater, Grossvater und Bruder Herr Ferdinand Ladenburg, Grossbritannischer Consul, im 64. Lebensjahr durch einen sanften Tod rasch aus dem Leben Die frauernden Hinterbliebenon. Die Beerdigung findet am Freitag, den 12. Mai, Vor- amittags 11 Uhr vom Trauerhause N 7, 18 aus statt. abberuten. E mim Gerichts⸗ und Ber⸗ cherungsweſen ſowie im kaufmänniſchen Fache erfahre⸗ ner alleinſtehender Mann mmit flotter Handſchrift ſucht dauernd dder auch vorübergehende Be⸗ ſchäkagung. 17015 Oflerten unter Nr. 17015 an die Exped. dſs. Blts. erbeten. Patent⸗ und Muſterſchutz⸗Geſuche, Con⸗ ſtruktionen nach Augabé. Zeich⸗ nungen u, Beſchreibungen werden deſtens ausgeführt von 44208 Anuſelm Lutz, U 8, 20. Friſche Bier in verkaufen. 19921 „Näh. Neckarspitze 39. Aaerrict Berlitz School, Sprachschule für Erwachſene, 2, 14, 2 Treppen, gegeuüber der Poſt. Franzöſ., Engl., Ital., Spaniſch ꝛc. von Lehrern der betreſfeunden Nation. Nach d. Methove Berlitz hört, ſpricht u. ſchreibt d. Schüler, elbſt d. Anfänger, nur d. zu er⸗ Sprache Klaſſen⸗ u. 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Johann Karl Schmelzer in Sandhofen Tobia 8 e Müller in Sandhofen NRupp und deſſen 4 Kinder in Sandhofen Ernſt V 4 Valentin Schenkel in Sand⸗ hofen und Sohn 435 21,68 1,55 5 Tobias Wehe in Sandhofen 437 4 16,31 1,25 6 2 Jehe II. in Sandhofen 437 b16,30 1,½17 718 omp. in Mannheim und 1 hnle in Sandhoſen 439 23,27 1,15 Dr. o Klein in Waldhof 440 22,970,1 9Karl Ernſt Ewald in Sandhofen 441 22,98 0,95 10 Pet kupp in Sandhofen 442 17,4 0,75 111 M o c Comp. in Mannheim und un Kühnle in Sandhofen 446 18,16 0,88 12 D 447 17,86 0,80 15 450 21,½76 14 Michel III. in Sandhofen 451 21,53 0,94 15 Johann Hohnert U. in Sandhofen und Kinder 453 4 10,74 0,55 16 Dieſelben 454411,64 0,55 7J Tobias Müller in Sandhofen 454 b 11,64 0,54 18 Philipp Adam Schenkel minderjährig in Sandhofen 45623,06 0,97 19 Philipp Jakob Herbel IV. in Schaar⸗ hof und Sohn 468 b23,05 1,05 30 Wilhelm Weber und Simon Winkel⸗ mann, beide in Hemshof 491 5,55 5,55 31 Jakob Eiſinger u. Kind. in Sandhofen 544 26,06 3,41 22/ Phil. Jakob Herbel IV. in Schaarhof und Sohn 550 17,½417½4 28 Dieſelben 683 29,55 0,88 24 M Lefo& Comp. in Mannheim und Johann Kühnle in Sandhofen 684 29,72 0,860 25 Jakob Wehe VIII. in Sandhofen. 687 27,25 1,10 26 M. Lefo& Comp. in Mannheim und Joh. Kühnle in Sandhofen. 692 19,87 1,„36 27J Tobias Müller in Sandhofen und Joſ. chſtetter in Lampertheim. 701¹ 19,98 1,55 28 D n. 789 19,53 5,70 29 Dr. Otto Klein, Waldhof. 703 a 20,141,81 30 Dr. Ferd. Brauer, Waldhof. 708 6 20,14 1,86 31 Tobias Müller in Sandhofen. 711 20,41 2,15 52J Peter Schuhmacher in Waldhof. 2768 15,91„55 98Georg Wolf in Sandhofen. 2765 16,080,10 Mannheim, 8. Mai 1899. 2094¹ Großh. Bezirksamt: Pfiſterer. Petein ehemaliger badiſcher Leib⸗Oragoner. Nächſten Samſtag, als am 13. d.., Abends ½9 Ühr in der Stadt Lück Generalverſammlung. 1. Rechenſchaftsbericht. 2. Ergänzung der Statuten wegen des Sterbegeldes. 3. Ergänzungswahl des Verwaltuugsraths. Alle Kameraden, welche noch nicht im Beſitze des General⸗Anzeiger⸗ Mannheim, 10. Ma, Fls und-Aret ——...... „Verkündigungsb akl. sregiſtereintrag. No. 20129. Zum Geſ.⸗Reg. Bd. VIII..⸗Z. 248 in Forl⸗ ſetzung von.⸗Z. 59 Firma: „Badiſche Ak ſchaft für Rheinſchifffe& Seetrans⸗ port“ in Mannheim wurde heute eingetragen: 20946 Armin F Antwerpen den Mit⸗ ernannt. 5 iſt eine Zweigniederlaſſung errichtet. Maännheim, 9. Mai 1899. Großh. Aimtsgericht III. Groſſelfinger. Aufgebot. Nr. 20888. Der Küfer Johann Horlacher, hier— Waldhof Hubenſtraße 17— hat das Aufgebotsverfahren zum Zwecke der Kraftloserklärung des Sparkaſſenbuches Nr. 72240 Sparkaſſe in der ſtädtiſchen Mannheim beantragt. Der Inhaber desſelben wird aufgefordert, ſpäteſtens in dem auf Freitag, 15. Dezember 1399, Vormittags 9 uhr anberaumten Termin vor dem unterzeichneten Gerichte ſeine Anſprüche und Rechte anzu⸗ melden und das Sparkaſſenbuch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desſelben er⸗ folgen wird. 20976 Großh. Amtsgericht III. gez. Groſſelfinger. Veröffentlicht: Mannheim, 9. Mai 1899. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts. Stalf. Fahndung. Entwendet wurde dahier: 1. Am 23. vor. Mts. im Hauſe J 5. 6 eine ältere ſilberne Cylindenuhr(Heinrich Neiwirth gez.) 20885 2. Am 25. vor. Mts. an der Bauſtelle J 2, 22 eine ſilberne Remontoiruhr(Nr. 9407.) 3. Am 28. v. Mts. im Hauſe Seckenheimerſtraße 170 1 dunkel⸗ brauner Kammgarnanzug und 1 ſilberne Herrenremontoiruhr. 4. Am 30. v. Mts. in der Wirthſchaft„zum Frankfurter Hof“(8 2 15½) 1 braunledernes Portemonnaie mit 20 Mk. Inhalt und ein Mannheimer Mai⸗ marktloos. 5. Am 30. v. Mts. auf dem Meßplatz, Neckarvorſtadt, 1 braunledernes Portemonngie mit 1 Mk. 20 Pfg. Inhalt. 6 Am 1. d. Mtis. ebendaſelbſt 1 rothledernes Portemonnaie mit 30 Mk. Inhalt. und 2 Re⸗ tourfahrkarten Oberndorf— Pforzheim und Pforzheim— Mannheim, ferner 1 ſchwarz⸗ ledernes Portemonnaie mit 13 Mk. Inhalt. 7. In der Nacht vom.½. J. Mts. ein am Hauſe G 6, 6 angebracht geweſenes meſſing⸗ enes Raſirbecken. 8. Am 2. l. Mts. auf dem Meßplatz Neckarvorſtadt 1 0 Cylinderuhr mit Stahl⸗ ette Landesvereinsverbands⸗Zeichen ſind, werden erſucht, bei kett dieſer Verſammlung ſchriftlich oder mündlich hievon Anzeige zu machen. 20972 Der Vorſtand, Da die auf den 9. Mai anberaumte Generalverſammlung des Euangeliſchen Diakoniſſenpereins wegen nicht genügender Betheiligung nicht beſchlußfäöhig war, wird hiermit eine zweite außerordentliche General⸗Verſammlung auf Mittwoch, deu 17. Mai, Nachmittags ½3 Uhr im Diakoniſſenhaus F 7, 27 29 einberufen. Hierbei wird bemerkt, daß ſtatutengemäß in der zweiten General⸗ verfamlung die Mehrheit der Erſchienenen entſcheidet. Tages⸗Orduung. Aufnahme einer Anleihe. Mannheim, 9. Mai 1899. Der Vorſtand. Obst-Conserven. Friſche Seudung mit ganz beſonders billigen Preiſen, um dieſe Obſtſorten als Conſumartikel einzuführen. Aprikosen Birnen⸗ Erdbeeren ½ Boſe 69 Pfg.][½ Doſe 53 Pfg. ½ Doſe 69 Pfg. e Mirabellen ½ Voſe 84 Pfg.] ½ Woſe gos,, Doſe 67 Pfg. Pfirsions pi Deſe d fg.½ Doſe 38 Pg. ½% Doſe 70 Pfg. Fflaumen blau 85(ohne Stein Pflaumen Reinsolauden ½ UDoſe 78 Pfg. üßſauer, ½% Doſe 49 Pfg. 1 ½ Doſe 48 Pfg. Pfund 20 Pfennig. Preiselbeeren(eintreffend) ½ Doſe 46 Pfg. Verkauf: Doſenweiſe für den eigenen Hausbedarf in meinen ſämmtlichen Verkaufsſtellen. 20964 Johann Schreiber. Todes-Anzeige. Freunden und Bekannten zur Nachricht, daß di Beerdigung des 20966 Expeditionsassistenten Otto Osswald heute Mittwoch, den 10. Mai d. Is., Nachmittags 2 Uhr in Ludwigshafen a. Rh. ſtattfindet. Sammlung in der Leichenhalle daſelbſt. Wir bewahren ihm ein ehrendes Andenken. Mannheim, den 10. Mai 1899. Verein bad. Eisenbahnbeamten Manpheim. 7 9. Am 2. l. Mts. im Schloß⸗ garten 1 ſchwarzer männlicher Spitzerhund(5 Monate alt). 10. Am 3. l. Mts. auf dem Hauptbahnhof 1 ſchwarzlederne Reiſetaſche mit 6 weißleinenen Herrenhemden„M..“ gez., 12 Paar Socken, 12 weiße Taſchen⸗ tücher„M..“ gez. und 30 Steh⸗ kragen. 11. Am 5. l. M. im Hofe des Hauptpoſtamts⸗Gebäudes ein Sturmrad Nr. 28. 12. In der Nacht vom 5,. l. M. am Induſtriehafen 1 grau und ſchwarzkarrirte und 1alte dunkle Juppe, 1 weiße enaliſch⸗ lederne Hoſe, 1 kleines Taſchen⸗ meſſer und 2 Schaufeln. 18. Am 8. l. Mts. beim Haupt⸗ poſtamtsgebäude 1 Sturmrad, Fabrik⸗Nr. 1089, Polizei⸗Nr. 4918 und beim Kauſhaus 1 Sturmrad, Fabrik⸗Nr. 2837, Polizei⸗Nr. 7408. Um ſachdienliche Mittheilungen wird erſucht. Mannheim, 8. Mai 1899. Criminglpo lizei: Meng, Polizei⸗Commiſſär Kanzlei-Tinte tieſſchwarz, per 1 Liter Krugſso Pfg. Niederlage R 3, 4, vis. -Lis Schulhaus. 20962 Junenräumen u.. w. —— Freundlieb& Trietsch und Baugeschäft Ausführungen prompt und 22— Pekaunimachung. Den Handel mit Zucht⸗ und Nutzvieh betr. Nr. 622. Wir machen hiermit darauf aufmerkſam, daß die Abhaltung des Nutz⸗ und Zuchtviehmarktes nur für den Maimarkt verboten war, und nun⸗ mehr der Handel mit Milchvieh wieder voll⸗ ſtändig freigegeben iſt. Mannheim, 8. Mai 1899. Die Direetion des ſtädt. Schlacht⸗ Viehhofes: Fuchs. 205837 Ankündigung. Dienſtag, den 16. Mai 1899, Nachmittags 3 uhr verſteigert der Unterzeichnete in ſeinem Amtszimmer auf Antrag des Eigenthümers Schuhfabri⸗ kant Nen Karl Lang zu Mannheim das 20890 Wohnhaus Lit. B 2, 5, allda, ſtadträthlich geſchätzt zu 147,000 Mark. Die Bedingungen können bis zur Tagfahrt während den üb⸗ lichen Geſchäftsſtunden eingeſehen werden. Mannheim, 8. Mai 1899. Gr. Notar: ö Woerner. Freiwillige Nerſteigerung. Freitag, den 12. Mai d.., Nachmittags 2 Uhr, wird im Pfandlokal 4, 5 hier die Verſteigerung von Knaben⸗Anzügen u. Ueber⸗ ziehern, Herrenkleidern u. Beberziehern, Capes und Hemdenbloufen i. A. des Herrn Cmil Süß hier fortgeſetzt. 20908 Mannheim, den 8. Mai 1899. Freimüller, Gerichtsvollzieher. Iwangs⸗Verſteigerung. Freitag, den 12. Mai d. Is., Nachmittags 2 uhr werde ich im Pfandlokal 4, 3, hier gegen baare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 20909 7 100 Sack Mixed⸗Mais, 100 leere Säcke, 2 Grabſteine, 1 Büffet mit Preſſion, 1 Gläſer⸗ ſchrank, 1 Muſikautomat, 1 Faß 80 1 Divan, 1 Sandſtein⸗ kreuz, 1 Pfandſchein über 1 Brillantarmband, 1 Armband, 1 Broche, 1 Ballen(31,7 m kupferfabrbiges) Tuch. Mannheim, 9. Mai 1899. Freimüller, Gekichtsvollzieher. Freiwillige Verſteigerung. Freitag, den 12. Mai d.., Nachmittags 2 uhr, werde ich impfandlokal 4, 5 hier noch 6 Mille Cigarren i. A. des Herrn E Müller in Hockenheim gegen baare Zahlung öffentlich verſteigern. 20910 Mannheim, den 8. Mai 1899. Freimüller, Gerichtsvollzieher. Jwangsverfttigerung. Am 20975 Freitag, den 12. Mai d. J. Nachmittags 2 Uhr werde ich Langerötterweg Nr. 20 hier 1 Haufen Dung und 1 Bretterſchuppen gegen Baarzahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern. Mannheim, 9. Mai 1899. Schneider, Gerichtsvollzieher. * Verſteigerung. Freitag Nachmittag ½3 Uhr in F 3, 12, parterre wird eine Parthie Herren⸗Kleider und Buxkin gegen Baar verſteigert. Paſſend zu Pfingſtanzügen. J. P. Irſchlinger, Auctlonator, .8, 4. 10943 Weinheim a0n empfehlen ſich zur Anfertigung von Bauplänen, Uebernahme von Bauausführungen, ſowie aller ſonſtigen in ihr Fach ein⸗ ſchlagenden Arbeiten, wie Einrichtung bezw. U llig. n U6, 8 Telephon Nr. 1682. Restaurnmn! Zum alten Fritz, gegenüber dem Panorama empfiehlt Pikantes Frühstüek, guten bürgerl.Mittagstisch, in u. ausser Abopnement. Reſtauration à la carte zu jeder Tageszeit. Reine Weine, ff. Biere, hell und dunkel. Heinrieh Sieber. 20959 Hochachtungsvollſt Maunheim. Donnerſtag, den 11. Mai, Tagestour nach Weinheim, Fürth, Marbach, Erbach, Beerfelden, Hirschhorn. Abfahrt Friedrichsbrücke: präcis ½7 Uhr. 20898 Zahlreiche Betheiligung er⸗ warten Die Fahrwarte. Turn⸗Verein Mannheim. 93 Sonutag, 14. Mai 1899. Ganturn⸗Fahrk nach Schriesheim. Abfahrt Morgens 6132 mit der Nebenbahn nach Heidel⸗ berg. 20961 Um recht zahlreiche Bethei⸗ ligung bittet Der Turnwart. Neben kinden Sie in dem unterzeichneten Spezial- Ceschäfte stetbs eine sehr gute Auswahl ſrükers welche, um das Lager curant zu erhalten, abgegeben werden, laut Verzeichnise im Verkaufslokal. Tabetel-Nads von Derblin 0 1. 2 0 1, 2. Zur Feststellung des Bedarfes Höhe u. Um- fang der betr. Ràume Srforderlich. 13698 Lebende Hummer Lebende Bach⸗ Forellen M ſehr billig. 20970 Aifi 2 1 0 0 Lebende Aale Donan Schilt Oſtend Soles Alfred Mrabowskei, D 2, 1 Teleph. 488. Gemüse-Conserven Champignons, Tomaten Compot⸗Früchte in Doſen u. Gläſern Preiſelbeeren Algier. Biscuit⸗Kartoffeln Malta⸗Kartoffelu feinſte Matjes⸗Heringe extrafeines Olivenöl (Specialität) feinſten Burgunder⸗ und Champg.⸗Efſig Gothaer Cervelatwurſt Fraukftr. Leberwurſt feine Käſe Orangen ete. empftehlt 20971 J. H. Kern, C 2, ll. Delocipediſen⸗Peremm; Einziges u. vornehmstes Variété-Theater Mannheims. Apollo-Theate Täglich Abends 8 Uhr Grosse Vorstellung. Täglich Abends 10 Uhr Krüger's Id glectr. musikalische Sterne. * Donnerstag(Himmelfahrtstag), vorm..12 Uhr Frühschoppen-Concert. Eintritt frei.— Solovorträge. Nachmittags 4 Uhr Familien-Vorstellungg Siehe Plakate. Telephon 1652, Gr. Bad. Hof⸗ n. Aat in Maunheim. ö Mittwoch, den 10. Mai 1899. S4. Vorſtellung im Abonnement B. Viertes Gaßſpiel des Jerrn Conrad Dreher, Bönigl. Hofſchauſpieler aus München. Der Verschwender. Original⸗Zaubermärchen in 3 Abtheilungen von Ferd. Raimund, Muſik von Conradin Kreutzer. Regiſſeur: Herr Hecht.— Dirigent: Herr Muſikdirektor Gauls, Frl. Liſſl. Herr Kromer. Herr Senger. Herr Tietſch. 7*. Frl. Kaden. Herr Kökert. Herr Steineck. Herr Lobertz. Herr Godeck. 20903% Fee Cheriſtane 5 5 Azur, ihr dienſtbarer Geiſtt Julius v. Flottwell, ein reicher Edelmann Wolf, ſein Kammerdiener Valentin, ſein Bedienter 8 8 Roſa, Kammermädchen. Chevalier Mralen Herr von Pralling, 1 r Herr von Helmt, 9 Flottwells Freunde Herr von Walter Gründling,). Herr Jacobi. Foee, Baumeiſter„„„ dar 95 Johann, 97 Herr Peters. Fritzz) Bediente Herr Strubel. Präſident von Klugheim»Herr Ernſt. Amalie ſeine Tochtern 8 5 0 Frl. Burger. Baron von Flitterſteins Herr Weger. Ein Bettler Herr Kromer. Ein Juwelier derr Hildebrandt, Betty Dienſtmädcher 8 8„ Kellermeiſter Ein altes Weib 5 5. 8 Max, Thomas, Schiffer 05 55 0 Gärtner Gchlenter) des Herrn von Wolff Lieſe, Frl. Breiſch. Herr Springer. Frau Jagohi. Herr SchzUing II. Herr Moſer. Herr Eichrodt. Herr Strubel. Frl. Finke. Michel, Maria Ziſch. Hanſel, Moritz Tomaneck. 80 Gertrud Tomaneck. epi, Kl. Grötzner II. Die zweite Abtheilung ſpielt drei, die dritte 20 Jahre ſpäter. Gäſte und Freunde Flottwells, Diener, Jäger, Genien. Dalennnt Herr Conrad Dreher, In der zweiten Abtheilung. 8„Pierrot-FPolka“, Ausgeführt von Frl. Dänike, Frl. Bethge u. 6Damen vom Ballet, Kaſſeneröffn. Iz7 Ahr. Auf. Präz. 7 Uhr, Ende nach 10 Uhe. Kinder 1 0 9 f* Gewöhnliche Preiſe. Donnerſtag, 11. Mai 1899. 35. Vorſtell. im Abonnem. A. Alessandro Stradella. Romantiſche Oper in 8 Akten von Friedrich. Muſik von Flotow. Dirigent: ee Ferdinand Langer. ſtegiſſeur: Herr Hildebrandt. Aleſſandra Stradeſaa ũ Baſſi ein reicher Venetianenrn 1755 Voiſin. Maldpl ſein Mündel dent Fiorg. alvolio 5 err Marx. Barbarind, JBanditen 0 85 5* * Stradella:«„ Herr G. Maikl) 3 „„ Babarino: Her A. Sieder Jals Gäſte. Schüler Stradella's. Masken. Diener. Römiſche Landleute. Patrizier. Pilger zc. Ort der Haudlung: Im 1. Akte Venedig, im 2. und 3. Akte Gegend bei Rom, Stradella's Geburtsort. Im 1. Akt:„Harlequinade“, getanzt von den Damen des Ballets. Hierauf: Vergißmeinnicht. Tanzmärchen in 1 Akt von H. Regel und O. Thieme, Muſik von Richard Goldberger. In Scene geſetzt von der Balletmeiſterin Frl. 8. Dänike, Dirigent: Herr Orcheſterdirektor Schuſter. Kaſſeneröſfn. 6 Uhr. Anf. präcis%7 Uhr. Ende%10 Uhr. Die Freibillets ſind für heute aufgehoben. Große Preiſe. Freitag, den 12. Mai 1899. 84. Vorſtellung im Abonnement A. Die Nibelungen. Deutſches Trauerſpiel von Friedrich Hebbel, Dritte Abtheilung. Kriemhild's RBache. Trauerſpiel in 5 Akten. Alaug? ugr. Coloſſeumstheater in Mannheim. (Neckarvorſtadt). Direktion: Friedr. Kerſebaum. Rachmittags 4 Uhr und Abends 8/ Uhr: Große fidele Poſſe. Auf vielſeitiges Verlangen. Amüſant und heiter Eine tolle Nacht. Große Poſſe in 4 Akten von R. Kneiſel, Hierauf: Guten Morgen Herr Fiſcher. Komiſche Operette in 1 Akt nach Lockroy von W. Friedrich. Muſik von F. Stiegmaun. 20927 *9 15 Nach der zweiten Abtheilung findet eine größere Pauſe ſtatt.* edes Scendces Nach der Oper findet eine größere Pauſe ſtatt. 1 Donnerſtag, den 11. Mai 1399: Zwei Vorſtellungen. eeeeeeeee ereenee 1 SDee ſo E 1 A ſt ed 2 SSS — — Dr ae 11 8—— en, WSeneral⸗Ange chohner Hof⸗ ſteies Ausruhen zu gewähren, iſt nicht mehr allen Umſtänden zu ſichern. Jahr zu Jahr ſteigenden Inanſpruchnahme gegenüber, Zunahme an Betheiligung an dieſem Werk der Nächſtenliebe aufweiſen. Auch der Mannheimer Männerhilfsverein bedarf einer in Friedenszeiten und zur Hilfeleiſtung verſchiedenſter Art, zur Linderung der Noth ßſoll unſeres Bazars Ertrag zu gut kommen! Den Zweck zu erreichen hedarf es aber werkthätiger Theilnahme, „Einwohnerſchaft. Wird uns 1 in jeder Weiſe geboten, ſei es durch perſönliche und der Tage des Bazars ſelbſt, welcher im Mongt Oktober ds. Is. Apollo⸗Theaters und des Badner ſtänden, glauben wir verſichern zu edlen und allezeit wohlbewährten Denn auch deren Einwohner, welche unſerem ürfen, daß das Unternehmen zu Fehlt uns die erbetene Cheilnahme nicht, ſchon heute hinaus. der Wende des Jahrhunderts ſein, ein Feſt des Segens ſchönſten Humanität an gewähren wird. Mannheim, den 9. Mai 1899. Frau Dr. Ach, C. Ahles, Friedr. Algardi, Dr. Alt, ö Frau Louis Bärenklau, Frau Dr. Bahr, Dr. Aug. H˖ „Baſſermann, Frau Felir Baſſermann, Frau Julie Hildebrandt, Frau Bertha Baſſermann, Rudolf Baſſermann, Joſeph Bauer, Frau Louiſe Hoff, Frau Dr. A. Hohenemſer, Dr. Guſtav L. Aug. Baum, R. Baumſtark, Oberbürgermeiſter Beck Hohenemſer, Ed. von Hollander, Frau Katharina Ja⸗ und Frau, Albert Bensheimer, Frau Ph. Bender, cobi, A. Juillerat, Bernhard Kahn, Frau Dr. Kahn, Adolf Benſinger, Fr. Roſa Berend, Frau Maria Dr. Richard Kahn, G. A. Karch, Sophie Kauffmann, Bernthſen, Frau Biſſinger Wtw., Frau Marg. Bohr⸗ Eliſe Keller, Heinrich Kern, Kloſtermann, M. Kocher, maun, Ph. Bohrmann, W. Bouquet, Frau Dr. Bro⸗ Alexander Kökert, Könige, Frau Kolthoff, Frl. Minna ſien, C. Bürck, Conradi, K. ee J. Dett⸗ Kopfer, H. Küllmer, Jacob Kuhn, Eduard Ladenburg, weiler, Frau Bertha Diffens, Ph. Diffens, Frau Eliſe Ladenburg, Frau Ida Richard Laden⸗ Frau Dr. Felix Hecht, Karl Heckel, Fräulein Marie eckel, Frau Carl Heisler, Bernhard Herſchel, Bruno . dch Frau Ottilie Hitzig, r. Lillß Dörzbacher, Herm. Dyckerhoff, C. Eckhard, burg, Frau Cäſar Langeloth, Ferd. Langer H. Lanz Frau Suſ. Eiſele, L. von Engelberg, Frau Helene und Frau, Frau Alfred Lenel, H. Lill, Dr. Lindmann, Engelhard, Frau Luiſe Exter, Heinr. Löwenhaupt, Emil Magenau, Carl Malmedie, F. Mathy, Frau Adolf Mayer, Frau Emil Mayer, Traugott Mayer, Frau Dr. Meſſer, Frau Wilhelm Milek, Fräulein A. Mohr, Frau Joſephine Mohr, Fräulein Anna Moll, F. Nemnich, Eli Netter, A. Neuſtadt, Frau Ella Noether, Fr. Oeſterlin, Ed. Offenbächer, P. J. Oſterhaus, Frau v. Oven, Joſ. Pallenberg, E. Paul, Leop. Pauly, Frau Dr. Peitavy, L. J. Peter, Joſ. Peters, Frau Peterſen, Engelhard, Frau Frau Luiſe Fleſſing, Heinrich Franz W. Frey, ed Fuchs, Wilh. Fulda, E. Gaertner, Auguſt Gengenbach, Dr. Gerard, Dr. W. Giulini, Frau Her⸗ mann Glaſer, Frau Otto Gottſchalk, Grabert, Sophie Gries, Dr. Oskar Grohe, Wilhelm Groſch, J. Haas, e. — . In Folge der außergewöhnlich ſchnellen Zunahme der Bevölkerung unſerer Stadt ſteht der hieſige während ſeine Rechenſchaftsberichte ſeit geraumer Fall eines Krieges. Dieſe drei gewiß wohlthätigen Anſtalten ſind zweifellos einer Un in den prächtigen und dazu ſo wohl geeigneten Vue geplant iſt, ſei es dereinſt durch Einſendung von Gaben an Geld oder Stande kommt, würdig ſeiner edlen Ziele und würdig des Liebesſinnes der Bevölkerung Mannheims und ſeiner engbefreundeten Schweſterſtadt Ludwigshafen. Cheater ſtets treues Wohlwollen bewahren, laden wir herzlich zum Beſuche ein. So ſenden wir denn unſern Aufruf als eine vorläufige Ankündigung und warme Bitte, uns ſ. Z. dann wird der Bazar ſeinen Vorgängern würdig ein Merkſtein der für Viele, denen er Wohlthaten bringt, ein Feſt der Freude Allen, welche in irgend welcher Art daran theilnehmen, ein Feſt endlich das Alt und Jung für lange eine herrliche Erinnerung Der großartige Erfolg des Bazars zu Gunſten der Ferien⸗Kolonien im Jahre 1891 hat den Wohlthätigkeitsſinn der Bevölkerung unſerer Stadt hellſtrahlend hervortreten laſſen. Wir glauben, uns nach Umlauf einer geraumen Zeit wiederum an denſelben wegen Abhaltung eines durch ſeine Zwecke mindeſtens ebenſo bedeutſamen Bazars wenden zu dürfen. An Wohlfahrtseinrichtungen, welche materielle Unterſtützung nöthig haben, fehlt es hier nicht. Der Penſionsfond unſeres, jedem Mannheimer an's Herz gewachſenen und National⸗Theaters, beſtimmt, deſſen Mitgliedern nach treuer ehrenvoller Thätigkeit im Dienſt der Muſen, ein ſorgen⸗ im Stande dem pflichtfrohen Künſtler ſolch aneifernden und tröſtlichen Ausblick unter Frauenverein einer von Zeit eher Minderung als Vermehrung ſeiner Betriebsmittel, ſoll er bereit ſein, ſeiner Aufgabe Eim Bedarfsfall gerecht zu werden. Dieſelbe beſteht ja in der Vorbereitung zu augenblicklichem Eingreifen bei großen Unglücksfällen und Leiden der Verwundeten und Kranken im terſtützung, einer Stärkung werth! Ihnen freudiger Unterſtützung von Seiten weiteſter Kreiſe der Mitarbeit während der Zeit der Vorbereitungen Räumen des Verkaufsgegen⸗ thatkräftig unterſtützen zu wollen, G. Pfeiffle, Geh. Regierungsrath Pfiſterer u. Frau, Wilh. Preſtinari, Otto Propheter, H. Rau, Frl. Anna Reiß, K. Reiß, Anna von Renz, Carl Reuther, R. Richter, Friedr. Rippert, Ritter, Frau S. Rodewald, Aug. Röchling, Nic. Roſenkränzer, S. Ruckhaber, Hans Rüdiger, Geh. Ob.⸗Reg.⸗Rath Frhr. von Rüdt u. Frau, Rich. Sauerbeck, Oskar Schäfer, J. Schayer, Frau Heinrich Scherer, Otto Schmidlin, Frau Dr. Schneider, von Schoepffer, Hans Schuſter, Ed. Schweitzer, Cl. Seipio, Dr. Emil Selb, Helene Seubert, M. Seubertee⸗ Dr. Sickinger, Herm. Scherr, Albert Speer, Dr. Stern, Frau Leo Stinnes, Max Stockheim, Friedrich Stoll, Frau Theodor Straube, Dr. Strauß, Frau Adolf Süßer, Heinr. Tilleſſen, R. Tilleſſen, Cornelig Travers, Uhlmann, Wilh. Velten, Hch. Vögele, Karl Vogel, H. Vogelgeſang, Th. Walch, Walleſer, Weidner u. Weiß, Carl Wein; gart, Frau Amelie Wengler, J. Witzigmann, A. Würzweiler, Oberſt von Zaſtrowu. Frau, Frau Zeiler. Franz Sido, Frau Simon, Th. Hänlein, Frau Otto Hafner, Heinrich Hartmann, A. Hartogenſis, Ferd. Haug, ———————— Nationallliberaler Veerein MANNHEIX. Mittwoch, den 10. Mai, ——̃ Abends 9 Uhr findet im Sgal im Hofe des Scheffel⸗Eck, M 3, 9, eine gemüthliche „ Zusammenkunft ſtatt, zu der wir unſere Mitglieder, die Mitglieder des Jugend⸗Vereins(Abtheilung III) und die Freunde der Partei ergebenſt einladen. WVortrag über: Das neue bürgerliche Geſetz. Wir ſehen zahlreichem Beſuche entgegen. 79085 Der Vorſtand. Wolfac Niefernadelbad u. Luftkurort, Bad Hotel wors(Bav, Schwarzw.) Lawn⸗Tennis. Elektriſche mit großem ſchattigen Garten. 8 Beleuchtung. Sehr heſcheidene Penſtonspreiſe. Proſpekte gralis. Rudolf Neef, Wwe., Beſtherin. Bad und Lüftkurort Freiburg i. Breisgau, 1 Hötel, Penslon u. eeg. ees badiſchen Schwarzwald. Eiſenbahnſtation Heitziügen. Hohenzollern. 900“ U. d. 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