der Stadt Mannheim und Umgebung. aunheimer Journal. (109. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. Geleſenſte und verbreiletſte Jeitung in Maunheim und Almgegend. Verantwortlich: für den politiſchen u. allg. Theil! Eruſt Otto Hopp. für den lokalen und prov. Theil: Fruſt Müller. für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Erſte Mannheimer Typograph. Anſtalt.) (Manunheimer Volksblatt.) (Das„Maunheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim, E 6. 2 Samſtag, 3. Juni 1899. verwerflichſten Mitteln unter die Beſchlüſſe der ſtrikeluſtigen Minderheit zu beugen. Sie werden hierbei durch die ſozialdemo⸗ kratiſche Preſſe beſtärkt, die ſich nicht ſcheut, Arbeiter, die ſich am Kampfe nicht betheiligen, als ehrloſe Verräther zu brandmarken, indem ſie keinen Unterſchied macht, ob es ſich um einen Ausſtand handelt, dem eine gewiſſe ſachliche Berechtigung zu Grunde liegt, oder um einen ausſichtsloſen Strike, der von den Agitatoren aufgedrängt worden iſt. Auf dieſe Weiſe droht das Coalitions⸗ recht zu einem Coalitionszwange auszuarten, und hat ſich ein Terrorismus der Strikenden und namentlich der Strikeführer gegenüber den Arbeitswilligen herausgebildet, der letztere vielfach der Freiheit des Willens und der Möglichkeit beraubt, nach eigenen Entſchließungen ihre Arbeitskraft zu verwerthen. Ein ſolcher Zuſtand muß in den Arbeitswilligen die Empfindung wachrufen, daß ſie in dem Recht der freien Bethätigung der Ar⸗ beitskraft von der beſtehenden Rechtsordnung nicht wirkſam ge⸗ ſchützt ſeien. Es handelt ſich grade bei den Arbeitswilligen um ruhige, in die ſtaatliche und rechtliche Ordnung ſich ſchickende und für den Staat beſonders nützliche Elemente. Es iſt eine wichtige und dringliche Aufgabe der Staatsgewalt, die mit den zuſammenfallenden perſönlichen Intereſſen dieſer Elemente wirkſam zu ſchützen. Die Entſchließungsfreiheit iſt aber nicht nur bei den Arbeiknehmern, ſondern auch bei den Arbeitgebern zu ſchützen. Die Arbeitgeber dürfen nicht die Be⸗ rufsgenoſſen durch ungeſetzliche Mittel veranlaſſen, gemeinſame Maßregeln auf dem Gebiete des Arbeitsvertrages zu treffen oder ſie an ſolchen gemeinſamen Maßregeln zu verhindern. So wenig der Arbeitgeber ſeine Arbeiter im geſetzlichen Gebrauch durch Gewaltmaßregeln beeinträchtigen darf, ſo wenig dürfen die Arbeiter das Recht der Arbeitgeber zu Coalitionen oder Ausſperrungen bedrohen. Licht und Schatten muß auch hier gleich vertheilt werden. Die Begründung führt ſchließlich eine Reihe ausländiſcher Geſetze an, um zu zeigen, daß in anderen Ländern die Strafgeſetzgebung weit ſchärfere Waffen zur Bekämpfung des Mißbrauchs des Coalitionsrechts gewährt, als in Deutſchland. Die angeführten Geſetze ſind die Oeſterreich, England, Italien, Belgien, Schweden und der Von der Sozialdemokratie iſt die Vorlage ſchon ſeit Monaten, noch ehe ſie bekannt war, als„Zuchthausgeſetz“ bekämpft und ver⸗ zerrt worden, in richtiger Erkenntniß, daß ein geſetzgeberiſches Vorgehen zum Schutze Arbeitswilliger den Terrorismus ihrer Agitatoren und damit die umſtürzleriſche Machtpolitik an der Wurzel treffen müſſe. Eine unbefangene Prüfung der Vorlage ergibt zunächſt, daß das Coalitionsrecht, wie es§ 152 der Ge⸗ werbeordnung gewährleiſtet, auch weiterhin uneingeſchränkt be⸗ ſtehen bleibt; beſeitigt und durch andere Strafbeſtimmungen erſetzt wird nur§ 158 der Gewerbeordnung, der zum Schutz des Coalitionsrechtes den Koglitionszwang in der Weiſe wie folgt Wer Andere durch Anwendung körperlichen Zwanges, durch Drohungen, durch Ehrverletzung oder durch Verrufs⸗ erklärung beſtimmt oder zu beſtimmen perſucht, an ſolchen Verabredungen(zum Behufe der Erlangung günſtiger Lohn⸗ 205 2 ſe: 2 155„Jonenat(Badiſche Volkszeitung.) 350 In der Poſtliſte eingetragen unter 115 Nr. 2870. inſt Abonnement: 201 60 Pfg. mouatlich. ibl. Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, zu durch die Pofſt bez. inel. Poſtauf⸗ 858 ſchlag M..30 pro Quartal. bl Juſerate: —⁰ Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Up. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. ——2 Einzel⸗Nummern 3 Pfg. 18 Doppel⸗Nummern 5 Pfg. E 6,— 5. Nr. 149. Tr., 8 Praktiſche Kolonialpolitik. —4 Aus Madrid kam geſtern Abend über Berlin eine hocherfreu⸗ liche Kunde zu uns. Es wurde in einem Telegramm Folgendes 55 berichtet: 104 Die Thronrede, mit der heute die öbl. Verſammlung der Cortes eröffnet 111 wurde, beſagt, mit dem deutſchen Kai⸗ ün, ſer ſei ein Abkommen unterzeichnet —27 worden, wonach Spanien die Carolinen und die Palos⸗Inſeln, ſowie den Spa⸗ nien bisher noch verbliebenen Reſt der bl. Mariannen an Deutſchland abtritt. 15 Die Weltgeſchichte iſt im Laufe der Jahrtauſende vom per⸗ 1 ſiſchen Golf nach den Ufern des mittelländiſchen Meeres, dann 11 nach den europäiſchen Küſten des atlantiſchen Meeres, darauf int über den atlantiſchen Ozean nach Amerika, an die Geſtade des 255 Stillen Ozeans gewandert und ſteht nun im Begriff, über den⸗ 1. ſelben zurück nach Aſien zu kehren. Der Stille Ozean wird un⸗ 20 fehlbar im nächſten Jahrhundert eine ganz andere Rolle wie 1 bisher ſpielen. Wird der Panama⸗Kanal nicht vollendet— 5 noch ſteht auch dieſe Möglichkeit offen— ſo wird der von den Staatsintereſſen 75 Dankees geplante Nikaraguakanal an ſeine Stelle treten, der ge⸗ hel heimnißvolle Schleier, der dieſes größte aller Meere bisher ver⸗ 1 hüllt hat, wird mit der Vollendung eines Weltkanales fallen, 52 und die zahlreichen Inſelgruppen, die verſtreut in der Südſee ;. liegen, werden eine ganz andere Bedeutung wie bisher erlangen. Das nimmerſatte Albion hat natürlich ſchon längſt ſeine 80 Hand auf die Gebiete gelegt, die in der Südſee liegen und um ſie 55 1 herum gruppirt ſind. Auſtralien mit Neuſeeland, der Tonga⸗ des Coalitionsrechts — Archipel und eine ganze Reihe anderer Inſeln ſtehen unter bri⸗ 1 3 tiſcher Herrſchaft. Auch die Franzoſen ſind vertreten, ſte beſitzen 5 Neukaledonien und die Tahiti⸗Eilande. Aber ſogar die als prak⸗ zuu6 liſch gerühmten Amerikaner der Vereinigten Stkaaten haben ſich beeilt, im Stillen Ozean Gebiet für Kohlenſtationen und ſichere 10 Stützpunkte zu gewinnen, Die Sandwichsinſeln ſind der Union 5 zugefallen, ebenſo die noch weit wichtigeren und größeren Philip⸗ 33 pinen. Daß auf Samoa ein Condominium der drei Mächte von O. n England, Deutſchland und Amerika vorhanden iſt, dürfte all⸗]Schweiz. 66 gemein bekannt ſein. 0 Dieutſchland hat bereits großes Intereſſe an der Südſee bdiurch ſeinen Kolonialbeſitz in Neuguinen und den Marſchall⸗ oàjd inſeln. Noch größer iſt jedoch ſein Handelsintereſſe, ſeitdem es an der chineſiſchen Küſte in Kiautſchou einen feſten Haltepunkt ge⸗ wonnen hat. Unſer Verkehr mit Auſtralien iſt im Wachſen be⸗ + griffen; und als es neulich verlautete, eine deutſche Geſellſchaft — habe die Dampfer, die den Handel von Singapore nach Java, Borneo und franzöſiſch Hinterindien vermitteln, käuflich an ſich 5 gebracht, erhob ſich ein Wehgeſchrei in der engliſchen Preſſe. Die Engländer wiſſen, daß wir ihre ſcharfen Konkurrenten ſind; und jeder Schritt, den Deutſchland in der Richtung nach Aus⸗ unter Strafe ſtellt: — breitung ſeines Welthandels und Feſtellung einer Weltpolitik 5 unternimmt, wird darum von den Engländern mit Aufregung — und Mißtrauen begrüßt. 93 An die Stelle der Spanier, Portugieſen und Holländer, die früher im Weſten der Südſee und auf den großen aſtatiſchen 1 Inſeln, die an den Stillen Ozean grenzen, geboten, treten — allmählich neue Kolonialvölker, als eins der letzten Deutſchland. Daß die Welt aber noch nicht vergeben iſt, zeigt wiederum dieſe unſere neueſte Erwerbung. Wir danken es unſerer Regierung und vor Allem dem thatkräftigen Eingreifen unſeres Kaiſers, wenn dieſe fruchtbaren, lange vernachläſſigten, aber darum nicht minder werthvollen Inſelgruppen deutſches Beſitzthum werden. Unſere auſtraliſchen Südſeekolonien erhalten durch Hinzu⸗ fügung der Carolinen, der Palos⸗Inſeln und des Reſtes der Mariannen erſt ihre Abrundung und gewinnen an Werth und Bedeutung. Deutſchlands Zukunft liegt auf dem Meer! Möge die Wahrheit dieſes Kaiſerwortes in immer weiteren Kreiſen be⸗ griffen und gewürdigt werden! Der Schutz des gewerblichen Arbeits⸗ 1. Während die mit den Sozialdemokraten liebäugelnden Blätter, wie z. B. die Frankfurterin, von vornherein gegen jedes Geſetz, das den Schutz des gewerblichen Arbeitsver⸗ hältniſſes behandelt, Stellung nehmen und Front machen, er⸗ llären die meiſten nationalliberalen Zeitungen, ſie würden die im Reichsamt des Innern ausgearbeitete und ganz beſonders über Streikvergehen ſich verbreitende Denkſchrift, die demnächſt er⸗ ſcheinen ſoll, erſt abwarten, ehe ſie in eine Kritik der Vorlage eintreten. Zur Begründung des geſtern ſchon mitgetheilten Geſetzent⸗ wurfs wird weiter ausgeführt: Die durch§ 152 der Gewerbeordnung reichsgeſetzlich ge⸗ währleiſtete Coalitionsfreiheit ſoll den Gewerbetreibenden und gewerblichen Arbeitern ungeſchmälert erhalten bleiben. Die Ge⸗ krichtsverhandlungen haben aber wiederholt ein grelles Licht auf die Ausſchreitungen geworfen, die unter den in Lohnkämpfen agitatoriſch thätigen Arbeitern vorgekommen ſind, und haben die Schwere des Druckes erkennen laſſen, unter dem die Arbeits⸗ und Arbeitsbedingungen, insbeſondere mittelſt Einſtellung der Arbeit oder Entlaſſung der Arbeiter) Theil zu nehmen oder ihnen Folge zu leiſten, oder Andere durch gleiche Mittel hin⸗ zurückzutreten, wird mit Gefängniß bis zu 3 Monaten beſtraft, ſofern nach dem allgemeinen Strafgeſetz nicht eine härtere Strafe eintritt.“ Dieſe Beſtimmungen haben ſich in der Praxis ſeit dem Momente als unzureichend erwieſen, ſeitdem eine politiſche, auf Umſturz der beſtehenden Geſellſchaftsordnung gerichtete, mit einem vollſtändigen Beamtenaparat ausgerüſtete, ſtraff zentrali⸗ ſirte Organiſation planmäßig gewerbliche Streitfragen zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern auf die Machtfrage hinaus⸗ ſpielt, ſich trennend zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ſchiebt und durch Proſkription Arbeitswilliger und öffentliche Anerkennung von Geſetzwidrigkeiten und Ausſchreitungen von Arbeitern gegen Arbeiter einen regelrechten Kriegszuſtand auf⸗ recht erhält, der in den Zentralen der Sozialdemokratie zu ge⸗ radezu unerträglichen Zuſtänden geführt hat. Aus dieſem Grunde iſt auch eine ſachgemäße Diskuſſtion mit der Sozialdemokratie über eine Sicherung der Arbeitsfreiheit unmöglich. Was ſie unter Freiheit der Coalition verſteht, iſt, wie auch in der Be⸗ gründung der Vorlage zutreffend hervorgehoben wird, das Recht, für die Zwecke ihrer Agitation in dem Einzelfalle Alles thun zu dürfen, was ihren Vertrauensmännern zur Erreichung ihrer beſonderen Abſichten unerläßlich erſcheint. Entſcheidend aber iſt, daß die Sozialdemokratie, wie ſich auch bei dem Einſpruch ihrer Agitation in die Arbeiten des Kongreſſes zur Bekämpfung der Tuberkuloſe ſoeben draſtſch gezeigt hat, an der Fürſorge für das leibliche und geiſtige Wohl der Arbeiter nur inſoweit mit⸗ wirkt, als ihre auf den, Umſturz der Geſellſchaftsordnung ge⸗ richteten Beſtrebungen dabei vorwärts kommen. Die erſte Frage, die zu beantworten iſt, lautet: Haben die bisherigen Beſtimmungen ausgereicht, dem Arbeiter den freien Willen zu wahren, ſich die Arbeit unter den ihm richtig oder annehmbar erſcheinenden Bedingungen zu ſuchen? Die Antwort lautet: Nein. Die Strafbeſtimmungen des§ 153 der Gewerbe⸗ ordnung können nur angewandt werden, wenn die Abhaltung wligen ſtehen. Nicht ſelten maßten ſich die Strikeführer die von der Arbeit erfolgt, um andere Arbeiter zu nöthigen, an 9 förmliche Herrſchaft über die Arbeiter an und ſuchten ſie mit den (Celeplon-Ar. 218.) einer beſtimmten, ſchon beſtehenden„Verabredung“ zur Einſtel⸗ lung der Arbeit theilzunehmen oder ihr Folge zu leiſten. Die Fälle alſo kommen in Fortfall, wo eine ſolche beſtimmte Verab⸗ redung nicht ſtattgefunden hat oder nicht nachgewieſen werden kann. Die allgemeinen ſtrafgeſetzlichen Beſtimmungen weiter ver⸗ ſagen in den Fällen, in denen Arbeiter auf der Arbeitsſtätte, auf dem Gang von und zur Arbeit bedroht, beſchimpft und thätlich angegriffen wurden, und der ſtaatliche Strafſchutz darum nicht wirkſam werden konnte, weil infolge des organiſirten latent weiter wirkenden Terrorismus die terroriſirten Arbeiter ohne dauernde perſönliche Nachtheile den erforderlichen Rechtsſchutz nicht in Anſpuch zu nehmen wagten, Die Schwäche der Vorlage und ihrer Begründung— und da wird auch die ſozialdemokra⸗ tiſche Oppoſition einzuſetzen ſuchen— beſteht darin, daß darin näheres Material nicht mitgetheilt wird. Deshalb ſei ſchon jetzt darauf hingewieſen, daß auch für ſolche Belege geſorgt iſt; eine ausführliche Denkſchrift darüber wird ja in den nächſten Tagen folgen. Welcher Art dieſer Terrorismus iſt, gegen den das Geſetz keinen Schutz gibt, dafür ein Beiſpiel, das typiſch iſt: Auf einem Bau ſind Maurer beſchäftigt. Die gewerkſchaftlich organi⸗ ſirten ſind im Beſitz einer Streikkarte, die durch Vertrauens⸗ männer kontrollirt wird, andere Mitarbeiter nicht. Ueber Ar⸗ beitszeit und Arbeitslohn beſtehen keine Differenzen. Trotzdem wird ſofort der Kriegsfall geſchaffen, indem dem Bauleiter die Arbeit ſofort aufgekündigt, der Bau geſperrt und die Entlaſſung der„freien“ Arbeiter aufgenöthigt wird, wenn dieſe ſich nicht der gewerkſchaftlichen Organiſation anſchließen und zur Entrich⸗ tung einer regelrechten und erheblichen Steuer für die Zwecke der Gewerkſchaft verpflichten. In ſolchen Fällen bietet die Rechts⸗ ordnung nur dann Schutz, wenn infolge von Ausſchreitungen, die unter das allgemeine Strafrecht fallen, eingeſchritten werden kann, und vorausgeſetzt, daß in dieſem Falle der geſchädigte Arbeiter auch ſein Recht erhält, ohne ſich dadurch weiterer Ver⸗ gewaltigung auszuſetzen. Damit iſt eine unanfechtbare Grundlage für das Eingreifen der Geſetzgebung da, und eine Vorlage, die hier abzuhelfen ſucht, grundſätzlich der Zuſtimmung Alle an geordneten Rechtsverhältniſſen intereſſirt ſind, ſicher. Frage iſt nur: Sind die Beſtimmungen im Einzelnen dürchführ⸗ bar, nothwendig und ſo formulirt, daß das in 8 153 der Ge⸗ werbeordnung umſchriebene Grundrecht der Coalitionsfreiheit nicht verkürzt wird? Dieſes Recht darf in keiner Weiſe vermindert oder abgeſchwächt werden. Wenn eins, ſo iſt dieſes Recht, das jeden Arbeiter ſeine Arbeitskraft ſo hoch als möglich zu ver⸗ werthen in Stand ſetzen ſoll, ein unantaſtbares Grundrecht des modernen Staates. Zum Fall Küchler. Durch das Vorgehen der Staatsanwaltſchaft Darmſtadk gegen die„Frankf. Ztg.“ und zwei Mainzer Blätter hat der Fallk Küchler eine weitere Bedeutung erlangt und wird in der Folge⸗ zeit noch weiter von ſich reden machen. Deshalb ſei zur Orien⸗ tirung eine kurze Darſtellung des Sachverhalts hier wieder⸗ gegeben: In einem Strafverfahren gegen den Korkſtopfenfabri⸗ kanten Rapp wegen Wechſelfälſchung und Vergehens gegen § 211 der Konkursordnung erſchien Landgerichtsdirektor Küchler in ungehöriger Weiſe betheiligt. Es war gegen Küchler wegen ſeiner Verbindung mit Rapp ein Disziplinarverfahren ein⸗ geleitet worden, das zur Verurtheilung Küchlers zu einem Ver⸗ weis und einer Geldſtrafe führte. Die„Frankf. Itg.“ hatte i ihrem Artikel„Neues zum Fall Küchler“ der Staatsanwaltſchaft in Darmſtadt den Vorwurf gemacht, daß ſie es unterlaſſen habe, gegen Küchler die öffentliche Anklage wegen Theilnahme am Vergehen gegen§ 211 zu erheben. Die Staatsanwaltſchaft habe zwar die Abſicht der Anklageerhebung gehabt, dieſe aber „plötzlich über Nacht auf höhere Weiſung“ aufgegeben. Gegen⸗ über dieſer Beſchuldigung ſandte die Staatsanwaltſchaft in Darmſtadt an die„Frantf. Ztg.“ eine Berichtigung, in der die Behauptung von der„höheren Weiſung“ als unwahr bezeichnet und erklärt wurde, daß die Anklage gegen Küchler nur deshalb unterblieben ſei, weil der ſubjektive Thatbeſtand der Theil⸗ nahme Küchlers an dem Vergehen gegen§ 211 der Konkurs⸗ ordnung nicht erweislich ſei. Der vor den Unterſuchungsrichter geladene Redakteur der„Frankf. Ztg.“, Gieſen, wurde verhaftet. iſt jedoch, wie mitgetheilt, auf ergangene Beſchwerde an de Landgericht Darmſtadt auf freien Fuß geſetzt worden. Hofnachrichten und Perſönliches,. Unter einer Anzahl von Ordensverleihungen an Beamte un Offiziere der Marine befindet ſich auch die Verleihung des Rothe Adlerordens dritter Klaſſe mit der Schleife und der königliche Krone an den Corvettencapitän Schoenfelder, Commandante des in Samoa befindlichen kleinen Kreuzers„Falke“. Der Kaiſer iſt, von Güldenboden kommend, kur nach 10 geſtern in Cadinen eingetroffen und beſichtigte den Wirtöſchaftsbetrie der ihm von dem früheren Landrath Binkner geſchenkten große Beſitzung. Ein Empfang fand nicht ſtatt. Kurze Nachrichten. Ausdem Wahlbezirk Sinsheim⸗Neckarbiſchofs⸗ heim hört der Landbote, daß der bisherige Vertreter des Bezirkes, Herr Bürgermeiſter Neuwirth, auf das Drängen und Erſuchen ſelner Freunde ſich bereit erklärt hat, auch für die nächſte Wahl die Kandidatur anzunehmen. Z. Seſte! Selte eee Generul⸗Auzeiger. — * * Mannbelm, 3. Junl. — Der kuſſiſche Geſandte in hahriſchen Miniſterien eine Denkſchrift über die Bekämpfung Des amerikaniſchen Petroleummonopols durch den Import des ruſſiſchen Petroleums beſonders auf dem Donau⸗ wege überreicht. Die umfangreiche Denkſchrift iſt verfaßt von dem durch nationalöconomiſche Arbeiten bekannten Geſchäfts⸗ führer der bayeriſchen Binnenſchifffahrts⸗Vereine Dr. Schatzel in Nürnberg. Die ſozialdemokratiſchen Berliner Stadt⸗ verordneten und die der neuen Fraktion haben zwei faſt gleichlautende Interpellationen eingebracht; ſie wollen wiſſen, ob es wahr iſt, daß in den Berliner Gemeindeſchulen Sammlungen gur Hebung der Kirchennoth in Oſtafrika vorgenommen werden. Die Sozialdemokraten verlangen außerdem das Verbot dieſer Sammlungen. Die Trainbataillone ſind, wie der Kaiſer be⸗ ſtimmt hat, künftig in voller Stärke zu den Herbſtübungen heran⸗ zuziehen. Die Kriegsfahrzeuge des Trains ſind in regelmäßigem Wechſel zu den kriegsmäßigen Uebungen der Trainbataillone und während der Herbſtübungen in Gebrauch zu nehmen. Von 12421 preußiſchen Aerzten haben ſich 3029, alſo etwa ein Viertel, äls grundſätzliche Gegner ſtaatlicher Ehrengerichte bekannt. Gegen den vorgelegten Geſetzentwurf haben ſich indeſſen 7128, alſo mehr als die Hälfte, erklärt. Im gothaiſchen Landtage, der 19 Abgeordnete zählt, ſitzen jetzt ſieben Sozialdemokraten. Eine Erſatzwahl iſt für den kürzlich verſtorbenen Abgeordneten Beeſe nothwendig ge⸗ worden. Die Zerſplitterung der Ordnungsparteien macht es daß der Kandidat der Sozialdemokraten gewählt wird. Das theatraliſche Auftreten Döroulsdes in der neulichen Gerichtsverhandlung iſt gewiß nicht ohne Wirkung auf die Geſchworenen geblieben, die keine Franzoſen ſein müßten, um nicht ſchmetternden Tiraden von der Art der Déroulsdeſchen zugänglich zu ſein, aber der Entſchluß, ihn freizuſprechen, ſtand bereits vorher bei ihnen feſt. Doroulsde hat die kaum gewonnene Freiheit alsbald zu einer neuen Kundgebung benutzt. Aus Anlaß ſeiner Freiſprechung fand am Abend eine große nationaliſtiſche Verſammlung ſtatt, in der Deéroulsde ſich heftig gegen den Parlamentarismus und die Juden ausſprach. Er betonte, er wolle nur eine Republik auf Grundlage des Plebiszits. Im Sundwalldiſtrikt in Schweden ſtreiken die Arbeiter an den Sägewerken. Die Sperre wird vorausſicht⸗ lich auch auf die Hafenarbeiter übergreifen. Die ſchwediſche Holz⸗ induſtrie und der ausländiſche Handel werden empfindlich ge⸗ fſchädigt. 5 Trotz der offiziellen Ableugnung beſtätigt es ſich, daß mehrere vom macedoniſchen Komitee ausgerüſtete bulgariſche Banden nach Madedonien einzudringen verſuchten. Eine ſolche, aus 30 Köpfen beſteheiſde Bande wurde von der türkiſchen Grenzwache niedergemacht. Aus Buluwayso wird gemeldet daß dort neulich der erſte Spatenſtich an der Verlängerung der Bahn nach dem Norden erfolgt iſt. Eine große Volksmenge wohnte dem feierlichen Akte bei und es herrſchte der größte Enthuſtasmus. In—3 Jahren hofft man die Grenzen Deutſchoſtafrikas erreicht zu haben. Die Japaner vermehren ihre Kriegsflotte außer⸗ ordentlich. Nach neueſter Meldung gab die japaniſche Regierung einen Kreuzer dritter Klaſſe, zwei Torpedokanonenboote, ein Reſerbetorpedoboot, 11 Kanonenboote erſter Klaſſe und 16 leinere Torpedoboote in Beſtellung. die Expanſions⸗Politik Me Kin⸗ en bei der nächſten Präſidentenwahl die Deutſchen as auftreten und die Demokraten gegen die weitere Aus⸗ hreitung der Rieſen⸗Truſts. Die Bewegung gegen die letztere iſt ſtetig im Wachſen, und ſo könnte es ſich ereignen, daß die Demokraten bei der nächſten Wahl ſiegen. Aus Stadt und Fand. Maunheim, 2. Juni 1899. Aus der Ftadtrathsſitzung vom 81. Mai 1899. (Mitgetheilt vom Bürgermeiſteramt.) Bezüglich dreier Induſtriehafenplätze, für welche Angebote vor⸗ liegen, werden die Verkaufspreiſe feſtgeſetzt. Das Tiefbauamt erhält Auftrag, die Vorarbeiten zur Herſtellung Bon Straßen beim Kaſernenbauplatz unverzüglich in Augriff zu nehmen. Dier Antrag der Gehaltscommiſſton wegen Regulirung der Ein⸗ ommensverhältniſſe der Hauptlehrer, Hauptlehrerinnen ſowies der wurde genehmigt. Die Vorlage wird dem Bürgerausſchuß zur Beſchlußfaſſung unterbreitet werden. Siehe weiter unten. Huſe eines aus der Mitte des Stadtraths und des Bürger⸗ ausſchuſſes ausgeſprochenen Wunſches wird das benützbare Gebiet 8 Ochſenpferchs, ſoweit ſolches nicht durch das Lucan'ſche Fabrikanweſen in Anſpruch genommen iſt, als Kinderſpielplatz — —— ——— EFͤ]„%%%6% — eeee München hat den betheiligten Einem ſiädtiſchen Bedienſteten wird zur Erholung von einer längeren Kränkheit ein Urlaub bewilligt, Der Inventarwerth des Stabtwaldes Käferthal mit Einſchluß des künftigen Exerzierplatzgeländes wird unter Zuhilfe⸗ nahme eingehender Schätzungsberathungen, welche in ſehr dankens⸗ werther Weiſe von dem Gr. Forſtamt hier geliefert worden ſind, endgültig feſtgeſetzt. Dem Vorſchlage des Herrn Profeſſors Hundrieſer, wonach das von ihm zu ſchaffende Bismarckdenkmal für die hieſige Stabt nördlich von der Kreuzung mit dem Bismarckplatz und zwar mit der Front nach Süden, mit dem Rücken nach Norden aufgeſtellt werben ſoll, wird die e ertheilt. Nachverzeichnete Bürgerausſchußvorlagen! 1. Vornahme baulicher Veränderungen auf der Pumpſtation im Käferthaler⸗Wald, 2. Herſtellung der Gehwege auf der Nordſeite des Luiſenrings, 3. Ausgeſtaltung der Berufsfeuerwehr, hier Anſchaffung einer mechaniſchen Schiebleiter, 4. Beſchaffung eines größeren Stadtrathsſaales werden genehmigt und die Referenten hiefür ernannt. Bei der heute Nachmittag ſtattgefundenen Verſteigerung von 7 Villenbauplätzen, Werderplatz Nr. 12, 18 und 14, Lachnerſtraße Nr. 4 und 6 und Werderſtraße Nr. 47 und 49 im Flächeninhalt von zuſammen 4190,56 Qm. legten die Herren Direk⸗ tor Adolf Benſinger und Rechtsanwalt Dr. Richard Kahn hier ein Angebot von 52% 05 J pro Qm.(en bloc)= 218,118% 65 J ein, welchem der Stadtrath den Zuſchlag ertheilte. Die Stelle eines Inſtallationsinſpektors für das ſtädtiſche Elektrizitätswerk ſoll dem Ingentieur Guſtav Seriba in übertragen werden, wozu der Stadttath ſeine Zuſtimmung ertheilt. Das Projekt der Herſtellung weiterer Straßen im öſtlichen Stadttheil, einſchließlich Kanaliſation, Gas⸗ und Waſſer⸗ leitung, nebſt Auffüllung weiteren Bauterrains bis zur Pfalzgrafen⸗ ſtraße im Koſtenanſchlag von 2,844,000% ſoll dem Bürgerausſchuß zur Genehmigung vorgelegt werden. Gleichzeitig wurde beſchloſſen, daß die Auffüllungsarbeiten ſofort zur Vergebung ausgeſchrieben werden ſollen mit Submiſſionstermin auf 10. Juli l. J. * Hofbericht. Nach der Abreiſe des Kaiſers und der Kaiſerin ſind auch die Großherzoglichen Herrſchaften vorgeſtern Abend 8z Uhr von Kiel abgereiſt. Die Ankunft in Karlsruhe erfolgte geſtern Mittag 123 Uhr. Bald nachher beſuchten dieſelben die Prinzeſſin Wilhelm. Später nahm der Großherzog den Vortrag des Geheimen Legations⸗ raths Dr. Freiherrn von Babo entgegen.— Die Kronprinzeſſin von Schweden und Norwegen traf geſtern aus Koblenz in Karlsruhe ein; der Kronprinz kam Abends 8 Uhr in Karlstuhe an. * Verleihung von Dienſtauszeichunngen. Es wurde ver⸗ liehen: a. Die 18jährige Dienſtauszeichnung: Wolf, Karl, Schiffs⸗ begleiter in Mannheim, Frommer, Joh. Gg., Hafenaufſeher in Mannheim, Heinrichs, Alois Karl, Hafenaufſeher in Mannheim, Müller, Franz Joſef, Hafenaufſeher in Mannheim und Sauter, Jakob Friedrich, Hafenaufſeher in Mannheim. b. Die 12jährige Wienſtauszeichnung: Suppinger, J. Ludwig, Grenzaufſeher in Mannheim und Meng, Wilhelm, Hafenaufſeher in Mannheim. *BVerſetzungen und Ernennungen. Mit Entſchließung des Miniſteriums des Innern vom 25. Mai ds. Js. wurden in gleicher Eigenſchaft verfetzl: Revident Otto Mülker beim Bezirksamt Stockach zur Verſicherungsanſtalt Baden, Revident Joſef Späth beim Bezirksamt Meßkirch zum Bezirksamt Stockach, Revident Her⸗ mann Walter beim Bezirksamt Pforzheim zum Bezirksamt Meß⸗ kirch, Revident Guſtav Stier beim Bezirksamt Bonndorf zum Bezirksamt Pforzheim, Revident K. Müller beim Bezirksamt Ett⸗ lingen zum Bezirksamt Bonndorf. * Ueber die Neiſe der Miniſter von Brauer und Buchen⸗ berger nach Berlin wird gemeldet: Vor Kurzem hielten ſich die Miniſter v. Brauer und Dr. Buchenberger einige Tage in Berlin auf; es handelte ſich dabei, wie verlautet, nicht um die Anwohnung bei den Berathungen des Bundesraths, ſondern um die dringend gewordene Fräge eines Erſatzes für das jetzige badiſche Geſandt⸗ ſchaftsgebäude in der Reichshauptſtadt, das auch vielfach den in Berlin weilenden Kommiſſären der verſchiedenen Miniſterien als Unterkunft dient und ſeinem Zwecke nicht mehr entſprechen ſoll. Die Erſtellung eines neuen Geſandtſchaftsgebäudes e der Koſten⸗ frage weſentlich erleichtert durch den vorausſichtlich bedeutenden Erlös aus dem jetzigen von Geheimrath v. Jagemann bewohnten Gebäude. Regulirung der Gehälter der Hauptlehrer, Haupt⸗ lehrerinnen und Handarbeitslehrerinnen, Während der offtzielle Stadtrathsbericht Über den Beſchluß des Stadtraths, betreffend an⸗ derweitige Regultrung der Einkommensverhältniſſe der Hauptlehrer, Hauptiabreriann und Handarbeitslehrerinnen eine ganz kurze nichts⸗ ſagende Bemerkung bringt, aus der ſo gut wie Nichts zu erſehen ift, kann ein auswärtiges Blatt folgende nähete Mittheilungen über das neue Regulativ machen: Die Gehaltskommiſſion des Stadtraths erledigte am letzten Samſtag das neue Gehaltsſtatut der ſtädtiſchen Lehrer, worauf am Mittwoch der Stadtrath den Entwurf unverändert an⸗ nahm; letzterer wird ſodann dem Bürgerausſchuß in ſeiner nächſten Sitzung unterbreitet werden. Das Regulativ ſieht vor: Anfangsgehalt 2200 Mk., zehn zweijährige Zulagen à 150 Mk.(1. Gis mit Eintrikt in das 11. Dienſtjahr), Höchſtgehalt 3700 Mk. und Wirkung vom 1. Juli dieſes Jahres an. Die Uebergangsbeſtimmungen ſind in der Weiſe geregelt, daß die Differenz zwiſchen dem alten und neuen Gehalte ſo eingeholt werden ſoll, daß jeder Lehrer in den Jahren, in welchen er eine ordentliche Zulage von 150 Mark nicht erhält, RNechte des Herzens. Erzählung von Walther Schmidt⸗Häßler. (Nachdruck verboten.) 50(Fortſetzung.) „Wenn aber Deine Gattin— ich ſetze einen Fall, der für Gefühl ſehr nahe liegt— in dem Bewußtſein der Ver⸗ mein ſpruchen würde, wenn Du vor der Alternative ſtündeſt, Dich von ihr zu trennene“ Iwan erhob ſich halb und ſah ihn mit großen, runden Augen an.„Du meinſt, wenn ſie an eine Scheidung dächte?— Ah, mon cher, da kennt mich Madame. Dazu gehören eben zwei, mein Beſter, und wenn dieſer Gedanke ihr käme— eine bequeme Idee, ein neues Leben zu beginnen!— ſo würde ich eher ſterben, ſtückweiſe zu Grunde gehen— als meine Einwilli⸗ gung dazu geben. O nein— Wanda iſt mein und bleibt mein Anhbeſtrittenes Eigenthum, ſolange ich athme, und ſelbſt über meinen Tod hinaus würde ich ihr die Hände binden.— Dies Menſchenleben iſt mein, ob mit oder ahne Liebe, gilt mir gleich! — And zu einem ehelichen Treubruch iſt Frau Schesnoff zu orkhodox. Ich bin ihrer ſicher auf alle Fälle, und darin liegt ein unendlich behagliches Gefühl!— Kann ich auch auf ihre Liebe Bicht ſchwören, ſo kann ich's auf ihre Treue, und deshalb bin ich nach unſeren Begriffen ein ungemein glücklicher Gatte. Siehſt Du, das iſt übrigens auch ſo ein Stückchen ruſſiſche Leibeigen⸗ aft, dieſer ſeeliſche Kirchenbann, in dem ſolch zartes Gewiſſen gt. Dieſe Leibeigenſchaft iſt nicht ſo leicht abzuſchütteln und währt die angenehmſten Garantien!— Biſt Du müdee“ Er fragte, weil Leo aufgeſtanden war und langſam im ner auf und nieder zu wandeln beaann ö ung Kelbell. eine ſogenannte Einholungszulage von 100 Mart bezieht. gehalt 3400 Mark. Für die Hauptlehrerinnen wurde das 2200 Mark auf 2400 Mark feſtgeſetzt, Der Mehraufwand im bei 17 Lehrerinnen 4000 Mark. * Verein badiſcher Lehrerinnen. Die 12. Generalverſamm⸗ lung des Vereins badiſcher Lehrerinnen wird am 10. Junt in Karlsruhe ſtattfinden. Die Verſammlung wird auch über die Petition an de Landtag zu beſchließen haben, dahingehend, daß der 8 18 des Elem 5 geſetzes, ſoweit Mädchenſchulen in Betracht kommen, geſtrichen werden ſoll. Lehrerinnen ſollen in allen Klaſſen, hauptſächlich aber in den obern, zur Verwendung kommen. Die hieſigen Mitglieder des deutſchen Flotteuvereins faßten in der geſtern unker dem Vorſitz des Herrn Ph. Diffené abgehaltenen Verſammlung den Beſchluß, ſich als„Abtheilung Mannheim“ des deutſchen Flottenvereins zu konſtituiren. Das vor⸗ gelegte Statut wurde genehmigt. Das Büreau beſteht aus den Herren Philipp Diffené, Ferdinand Seipio, Guſtav Ladenburg und Dr. Emminghaus. Dem Vorſtand gehören außer den ge⸗ nannten Herren an: die Herren Oberſt v. Zaſt row, Dr. Alt, Direktor Blümcke, Dr. Wilh. Giulini, Louis Hirſch, Philipp Kippenhan, Jakob Kuhn, Profeſſor Mathy, Guſtav Mayer⸗ Dinkel, Generalkonſul Reiß, Johannes Peters, Auguft Röch⸗ ling, Julius Thorbecke und Wilhelm Zeiler. Die Organiſation des Inſtituts der Vertrauensmänner iſt den Herren Dr. Richard Ladenburg, Hermann Mohr junior, Fritz Oeſterlin junior und Leo Stinnes übertragen. * Fahrpreis⸗Ermäßigung nach Frankfurt. Für die Be⸗ ſucher der vom 8. bis 13. Juni l. J. in Frankfurt a. M. ſtattfinden⸗ den Wanderausſtellung der deutſchen Landwirthſchaftsgeſellſchaft wird Fahrpreisermäßigung in der Weiſe bewilligt, daß alle in der Zeit vom 7. bis 13. Junti einſchließlich gelöſten einfachen Perſonenzugs⸗ und Schnellzugsfahrkarten., 2. und 3. Klaſſe nach(bezw. in der Richtung nach) Frankfurt auch zur Rückreiſe bis einſchließlich 16. Juni benützt werden dürfen, wenn der Beſuch der Ausſtellung durch Ab⸗ ſtempelung der Fahrkarte beſcheinigt iſt. MP ämienziehung badiſcher Obligativnen. Bei der geſtern ſtattgefundenen Prämienziehung der 1867er Aprozentigen Obligationen ſielen auf fſolgende Nummern die höchſten Treffer: 1 300 000 Mark Nr. 113 039, 1 48000 M. Nr. 55 478, 1 18000 Nr. 86 438, 1 4800 M. 93556, 8 je 2400 M. Nr. 61 862, 102 569, 118070. Dritte Maunheimer Silberlotterie. Zwei Jahre ſind darüber hinweggeangen, ſeitdem die Mannheimer Silberlotterie zur Oktobermeſſe 1897 ihren Abſchluß fand!— Wie allſeitig bekannt, findet der Reinertrag der jeweiligen Lotterie ſeine Verwendung zu Gunſten des unter dem Protektorat J. K. H. der Großherzogin Luiſe ſtehenden Wöchnerinnen⸗Aſhls für bedürftige Ehefrauen, welches zum Theil durch die Erträgniſſe der Lotterie, zum Theil durch die Bei⸗ kräge der Mitglieder, zum Theil burch Schenkungen ſeine nicht un⸗ beträchtlichen Ausgaben beſtreitet. In Anbetracht des wohlthätigen Zweckes war ſowohl die erſte Lotterie im Jahre 1895, als die zweite im Jahre 1897 veranſtaltete Lotterie jeweils vom beſten Erfolge be⸗ gleitet, indem die Looſe ſtets ausverkauft wurden. Für dieſes Jahr hat das Großh. Bad. Miniſterium des Innern wiederum eine Lotterſe zu Gunſten des Aſyls genehmigt. Die Looſe, augenblicklich im Druck, titi werden in wenigen Tagen ausgegeben werden. Die Ziehung findet am 9. Oktober im hieſigen Rathhaus ſtatt. Im Intereſſe des Publtums wurden berſchtedene Aenderungen im Ziehungs⸗ plan vorgeſehen. Bei einer Loosanzahl von 18 000 Stück iſt die An⸗ gähl der Gewinne auf 354 im Werthe von 9000% erhöht worden, und zwar kommen zur Vertheilung 1 Gewinn à 2000%, 1 Gewinn àA 750, 1 Gewinn à 500%/, 1 Gewinn à 300%, 5 Gewinne 3 100%/, 10 Gewinne à 50%, 20 Gewinne à 25%, 25 Gewinne à 20, 110 Gewinne à 15%, 180 Gewinne 10%. Sobald ein geeignetes Lokal zur Verflügung ſteht, werden die Gewinne, welche aus gebiegenen Arbeiten ausſchließlich der Silberbranche beſtehen, öffenklich ausgeſtellt. Die Verwaltung der Lotterie iſt der hieſigen Firma Auguſt Kremer, Kaufhaus, übertragen, welche die Einrichtung treffen wird, daß diefenigen Lodsinhaber, welche ihre Gewinne nicht behalten, ſondern verkaufen wollen, vieſelben mit 70 pCt, ihres Werthes abzuſezen im Stande ſind. Gerade dieſe Ginrichtung wird vom looskaufenden Pub⸗ likum begrüßt werden, da es wohl dem Einzelnen im Allgemeinen ſchwer fallen wird, ſeinen Lottriegewinn abzuſetzen, während hier ſchon im Voraus dafür Garantie geleiſtet wird, daß er einen angemeſſenen Preis dafür erhält. Unter dieſen Auſpizien darf deshalb der Hoffnung Und der ſtcheren Erwartung Raum gegeben werden, daß die ſich von jeher des Wohlwollens der Allgmeinheit erfreuende Silberlotterie guch heuer ihre Zugkraft bewahren und für das Wöchnerinnen⸗Aſyl einen anſehnlichen Uebrſchuß abwerfen wird! * Schlimme Ausſichten für die Obſternte in Baden. Mit den Obſtausſichten ſteht es in vielen Gegenden unſeres Landes ſchlimm, da die Blüthe unter den denkbar ſchlimmſten Witterungsein⸗ flüſſen vor ſich ging. Zwetſchgen verſagen ebenfalls, indem die ſpär⸗ lichen Fruchtanſäte ohne Ausnahme herabfallen. Auch die Hausreben ſehen nicht zum Beſten aus; viele Blättlein ſind gleich wenige Tage nach der Entfaltung mit dem Pilz der Blattfallkrankheit behaftet. Der Erſatz der Reben, die in den Gärten anzutreffenden Johannis⸗ beer⸗ und Stachelbeerſträucher, weiſen ebenfalls eine merkwürdige Krankheit auf; man ſieht vollſtändig blattloſe Pflanzen, d. h. die Blätter ſind bis auf die Blattſtiele abgefreſſen oder abgewelkt. Wer der Schädling iſt, ob Raupen oder Pilz, konnte man bis jetzt nicht feſt⸗ ſtellen. Nur die Futterkräuter ſtehen ſchön und verſprechen eine er⸗ giebige Heuernte. eeee ev. Die Frühkirſchenernte in der Pfalz hat begonnen. Leider iſt der Ausfall ein ſehr minimaler, Die Waare iſt vollkommen und recht hübſch. Viele auswärtige Händler ſind ſchon eingetroſſen, „Ein wenig,“ lautete die Antwort.„Wir haben ziemlich 0 heute unternommen, und ich ſehne mich thatſächlich nach 1.“ 5 mieux,“ rief Iwan,„dann fahre ich Dich nach Deinem Hotel und verbringe den Reſt der Nacht irgendwo, wohin Du mich doch nicht begleiteſt, wie ich Dich kenne. Alſo gehen wir!“ Er ſchellte dem Kellner und zahlte, während Leo ziemlich verſtimmt ſich in ſeinen Pelz hüllte. Er hatte Iwan von einer nachläſſigung Deinerſeits eines Tages ihre volle Freiheit bean⸗ 5 0 Seite kennen gelernt, die ihm total mißfiel, ſo daß es ihm heute unmöglich geweſen wäre, länger der liebenswürdige und ober⸗ flächliche Geſellſchafter zu bleiben. Er lehnte ſich ſchweigſam in die Wagenecke und ſchien ſehr ermüdet zu ſein. Schesnoff merkte es kaum; denn er hatte in der That mehr getrunken, als er gewöhnt war. Als Fröben vor ſeinem Hotel ausſtieg, hörte er nur noch, wie Iwan dem Kutſcher mit ſchwerer Zunge zurief:„Nach der Swerskaja!“ Er dachte alſo noch nicht daran, nach Hauſe zu fahren. * In ſeinem Zimmer angekommen, fühlte Leo erſt ſo recht, wie wenig müde er eigentlich war. Die durchdringende Kälte während der Fahrt hatte ihn völlig munter gemacht, und ſeine Gedanken ſtürmten ſo kunterbunt durcheinander, daß er noch nicht daran dachte, zur Ruhe zu gehen. Er warf noch ein paar Holzſcheite in den Kamin, die ſofort laut aufpraſſelten, ſteckte ſich eine nene Eigarre an und ſchob ſich einen bequemen Armſtuhl vor den Ofen, in dem er ſich behaglich ausſtreckte. Während die blauen Ringel langſam zur Decke emporſtiegen, begann er zu träumen: Wie kam es, daß dieſe fremde Frau mit einemmal ſo unab⸗ läſſig alle ſeine Gedanken beſchäftigte, daß er ſie wie eine an⸗ denehme Halluzination in einem fort vor ſich ſah mit den ſchönen Augen und dem ſchmerzlichen Zug um die feinen Lippen? Nein, das war keine rührſelige Sentimentalität, was aus den dunklen Sternen ſo allgewaltig leuchtete, daß von Stunde an ſein Herz in tiefem Mitgefühl für ſie ſchlug: das war etwas Größeres, ein un⸗ ausgeſprochenes, unendliches Leid, ein qualvolles Weh, das an⸗ klagend und hilfeflehend in der verſchwiegenen Kirchenecke zu Gott gerufen hatte. darum zu kümmern, ſich einzumiſchen in Verhältniſſe, die ihm doch ganz und gar fremd waren, in die er abſolut gar keinen Ein⸗ blick hatte? Sie war die Gattin ſeines Gaſtfreundes, der ihn mit Liebenswürdigkeit überſchüttete; nur zwei⸗ oder dreimal hatte er ſie flüchtig geſegen und kaum mit ihr geſprochen, und nun ſeit einigen Stunden war es ihm, als ſei dieſe fremde Frau ihm eine theure Verwandte, ein naheſtehendes Weſen, für die einzutrelen, die zu ſchützen ihm mit einemmal wie eine heilige Verpflichtung erſchien. Er war gewöhnt, in ſolchen Fällen ſeine Gefühle immer haarſcharf mit kritiſchem Meſſer zu ſeziren, ſich ſehr genau und ohne falſche Logik zu prüfen, und ſo zerlegte er denn auch jetzt mit klarem Kopf ſein räthſelhaftes Empfinden bis in die kleinſten Beſtandtheile. Liebte er dieſe Frau?— Nein! Nein, gewiß nicht, darauf honnte er ſeine rechte Hand ins Feuer legen, und jeder egoiſtiſche Gedanke erſchien ihm von vornherein ausge⸗ ſchloſſen. Alſo war es wirklich nur Mitleid, ein menſchliches Mitleid allein, was ihm die Geſtalt der Unglücklichen beſtändig vor Augen zauberte. Von klein auf hatte er mit fremdem Leid ein inſtinktives Mitgefühl; er konnte nicht ſehen, wenn an irgend einem Geſchöpf ein Unrecht begangen wurde, und Jemand leiden zu ſehen, bereitete ihm ſelbſt phyſtſchen Schmerz. Zehn Jahre lang hatte er einen Hund gehabt, ein Thier von undefinirbarer Raſſe, ein geradezu abſcheuliches Geſchöpf, das er zu ſich ge⸗ nommen hatte, weil ſein Herr es unbarmhexzig prügelte, er hatl Bisher betrug der Anfangsgehalt 2100 Mark und der Höchſt⸗ Höchſtgehalt ebenfalls um weitere 200 Mark alſo ſtatt auf Beharrungszuſtand von 158 Lehrern beträgt 5400 Mark und Aber was ging das ihn an? Hatte er denn ein Recht, ſich as uf uim nd m⸗ he Ar⸗ den den 1s né ing or⸗ jen *g ge⸗ t, pp Le che on ird nd Be⸗ eN⸗ ird zeit 98⸗ der Unt Ib⸗ ern ien ark ind zur nt, zu liſe um ei⸗ n⸗ gen ite be⸗ ühr rie uck, Die Im 985 In⸗ en, inn ine ane ein us lich iuſt kd, ern im ten on zen ing on uch ten n. des in⸗ är⸗ hen ige tet. i8⸗ ige die Jer eſt⸗ er⸗ her nd en, in, len n⸗ N⸗ ott 7 ym n⸗ hn tte eit 13 üb⸗ zahlt wurde für den Zentner 50 Mark. Einzelne Frühkirſchenbäume ändert das nichts, auf Burg Zwingenberg zu landen; ſchnell wurde noch das Schloß mit Mannbeimn, 3. Jun. Seneral⸗ Anzeiger. 8. Seite 8 äber nicht das nöthige Auantum Airſchen erhalten können. Be⸗ ſiefern ein befriedigendes Ergebniß, aber im Großen und Ganzen Aehnlich wie bei dem Behang der Frühkirſchen verhält es ſich auch mit den ſpäteren Sorten. *Patentirtes Verfahren zur Umwandlung von Erde in Breunmaterial. Es wird uns geſchrieben: Bon allen Erfindungen, die bis dato den Markt überſchwemmt haben, dürfte wohl die hier beſchriebene die Bedeutendſte ſein. Sie wird in kommerzieller und induſtrieller Beziehung, ſowie bei allen Denjenigen von einſchneidender Bedeutung ſein, die die Kohle als Brenn⸗ und Heizmaterial ver⸗ wenden. Dieſe enorme Erfindung wird der Kohle eine kaum glaubhafte Niederlage bereiten. Die künſtliche brennbare Erde wird vermöge ihrer größeren Heizkraft und Zfach längeren Brenn⸗ barkeit, bei einem bedeutend geringeren Preiſe, die Kohle in kurzer Zeit erſetzen. Da jede Erde, ſogar Straßenkehricht, Schlacken und ſonſtige werthloſe Abfälle, mit gleich gutem Vortheil verwendet werden kann, werden die mit geringen Koſten herzuſtellenden Fabrik⸗Anlagen, hauptſächlich in den größeren Städten, nicht mehr lange auf ſich warten laſſen und ihr Fabrikat dem Konſum übergeben. Für die geſammte Induſtrie iſt die Erfindung von geradezu unſchätzbarem Werth. Die Feuerungs⸗ anlagen werden neben einem höheren Heizeffekt eine viel raſchere und billigere Bedienung durch die Erdbrikets erhalten. Die Heiz⸗ proben, die ſowohl in Keſſelanlagen als auch im häuslichen Familien⸗ herd mit der brennbaren Erde ſchon angeſtellt wurden, legten das glänzendſte Zeugniß ab von der großartigen Erfindung. Aber nicht nur der Induſtrielle, ſondern auch der mittlere und kleinere Mann werden mit gleich großer Genugthuung die Vortheile dieſer hach⸗ wichtigen Erfindung in einem billigen Hausbrand theilhaftig werden. Das Verfahren iſt in Deutſchland und in 17 Kulturſtaaten theils ſchon patentirt, und theils zum Patent angemeldet. Das Fabrikat beſteht je nach Schwere der Erde aus 92—94 pct. Erde und—8⸗ procentigem Präparat. In jedem Bundesſtaat des Deutſchen Reichs je nach der geographiſchen Lage, eine oder mehrere Fabriken errichtet. Ein Muſterlager in Beleuchtungskörpern aller Art wird die Firma Stotz& Co. dahier heute Nachmittag eröffnen. * Turnverein Mannheim. Die am Donnerſtag, 1. Juni— Fronleichnam— unternommene Turnfahrt führte den Turnverein nach Eberbach. Prächtiges Wetter war den Turnfahrern diesmal beſchieden. Der von Eberbach über Burghelde und Emichsburg nach dem Katzenbuckel zunächſt durch nieders Holz führende Weg bietet wiederholt ſchöne Ausblicke ins Neckarthal und auf das zu Füßen liegende Eberbach. Auf der Burghelde genoſſen wir den erſtn ſchönen Blick ins Thal und ſo recht der Umgebung angepaßt erklang ein von unſerer Sängerabtheilung ſtimmungsvoll vorgetragenes Lied:„Im Walde, wenn die Bäume grün“. Weiter aufwärts bei der Emichsburg nahm hochſtämmiger prächtiger Buchenwald die frohe Wanderſchaar auf, in deſſen kühlem Schatten wir bis zum Katenbuckel wanderten. Bei der am Wege liegenden„Freya⸗Quelle“ ward Frühſtücksraſt ge⸗ halten und zu dem von„Muttern“ mitgenommenen Brod mundete vortrefflich das Waſſer der Quelle. Vom Thurm auf dem Katzenbuckel ſchauten wir hinab über Thäler und Höhen des Odenwaldes nach den Gipfeln des Schwarzwaldes und Speſſarts. Nachdem auch hier unſere fleißige Sängerſchaar ihren Gruß hinabgeſendet ins Thal, wurde der Weitermarſch nach Katzenbach angetreten. Unſer nächſtes Ziel war die Wolfsſchlucht bei Zwingenberg. Der Weg dorthin führt auf ſonniger Straße und über die ziemlich kahle Hochebene durch Oberdiel⸗ bach nach dem Eingang zur Wolfsſchlucht. Dieſen nicht gerade intereſ⸗ ſanten Theil unſeres Wges verkürzten wir uns durch Abſingen unſeres ganzen verfügbaren Wanderliedervorrathes. Bei der Bildeiche, ca. 5 Kilometer nach dem Abſtieg vom Katzenbuckel verließen wir die Chauſſee, um hinab zu ſteigen in die feuchte, von einem Bache durch⸗ floſſene, ungemein wilde und intereſſante Wolfsſchlucht. Auf allen Seiten trieft das Waſſer herab und eine überaus üppige Vegetation bietet ſich dem Beſchauer dar. Unter überhängenden Felſen, zwiſchen denen die Wurzeln mächtiger Bäume zu Tage treten, hindurch, wan⸗ derten wir auf ſchmalem Pfade durch die Schlucht, um nach 1,5 Km. ſeinen Sammlungen von Geweihen und ausgeſtopften Vögeln etc. beſichtigt und dann hinab nach Dorf Zwingenberg zum Mittageſſen. Nach dem Eſſen fuhren wir über den Neckar, um im Schatten der Berge des jenſeitigen Ufers nach der Minneburg zu pilgern; einer alten, ziemlich umfangreichen Ruine, auf mit ſchönem Buchenwald beſtandener Höhe gelegen. Vor uns im Neckarthal lag Neckargerach und weithin ſchweift der Blick Neckar aufwärts und abwärts. Einen ſchönen Abſchluß fand unſer Ausflug durch eine Bootsfahrt Neckar abwärts nach Eberbach. Unter fröhlichem Liederklang ſind wir lang⸗ ſam hinageſchwommen nach unſerem Endziel und mit voller Befrie⸗ digung nahmen wir Abſchied von Eberbach und ſeinen Bergen und Burgen. Vivat sequens! 5 5 * Coloſſeumtheater. Am Sonntag, 4. Juni, gibt es im Coloſſeum eine Novität von Frau Hartl⸗Mitius, welche am 11. März dieſes Jahres im Gärtnerplatztheater zum erſten Male aufgeführt wurde. Durch's Standesam!“ iſt das Stück betitelt und ſämmtliche Münchener Zeitungen ſprechen ſich ſehr lobend über dieſe Nopität aus. Es iſt eine treffliche, amüſante Bauernpoſſe, bei der Jeder auf ſeine Koſten kommt. Die Coloſſeumsbühne iſt das erſte Theater, welche das Stück nach der Münchener Aufführung zur Dar⸗ ſtellung bringt, was gewiß volle Anerkennung verdient. Das Stück gelangt Sonntag, 4. Juni, Nachmittags und Abends zur Aufführung. * Verſchiedene Momentaufnahmen der Frohnleichnams⸗ Prozeſſion, aufgenommen durch Herrn Photograph Hans Gra 8⸗ müſck ſind in der Kunſthandlung von Th. Sohler und bei Binmöller (Krebs Nachf.) ausgeſtellt. * Selbſtverſicherung im Invaliditäts⸗ und Altersver⸗ ſicherungsgeſetz. Wenig bekannk im Publikum ſind die Beſtim⸗ mungen über die Selbſtverſicherung nach obigem Geſetze; wir meinen hier hauptſächlich die freiwillige Fortſetzung des Verſicherungsverhält⸗ niſſes für diejenigen Perſonen, die aus dem Verſicherungs⸗ zwange ausſcheiden. Es ſind dies Leute, die ſich ſelbſtſtändig machen; ferner Betriebsbeamte und Handlungsgehilfen, die in die ———„7DPPPPPPPVTPTTTVTVTCTGTCTCCCTC(T —..—.———— ͤ—— als Student ein hungerndes Kind, das ſeine Mutter ausgeſetzt hatte, jahrelang verpflegen laſſen. Er hätte nicht ruhig ſchlafen können, wenn er ſich in dieſen⸗Fällen einer Unterlaſſungsſünde ſchuldig gemacht hätte. Und dann kam in dieſem Falle noch etwas ganz Beſonderes hinzu, was wohl auch bedeutend dazu beigetragen hatte, ihn ſo merkwürdig zu feſſeln und zu erregen. Der ganze eigenartige Zauber ſeiner neuen Umgebung, all die tauſend ſich überſtürzen⸗ den Eindrücke in dieſer exotiſchen Welt, das Ueberwältigende dieſer fanatiſchen Kirchenfeier mit all dem Lichtglanz, Weihrauch und Engelsgeſang, und mitten darin das geheimnißvolle Weib in all ihrer jugendlichen Schönheit und rührenden Trauer. Das allein war es, das nur konnte es ſein. Und was wollte er nun thun? Denn thun wollte er und mußte er etwas, das fühlte er. Aber wase Sollte es ihm, dem feinbeſafteten Menſchen, vielleicht doch gelingen, die beiden Gatten, ihnen ſelbſt unmerklich, einander näher und näher zu bringen, wenn er mit Konſequenz auf dieſes Ziel hinarbeitete? Vielleicht war es mehr als Zufall, was ihn 2 in dieſem bedeutungsvollen Moment in der Kirche von feinem Begleiter getrennt und zu ihr geführt hatte, die gerade in gieſem Augenblick vom Himmel mit flehender Seele einen Freund rbeten haben mochte. Vielleicht war es Beſtimmung!— Sein Entſchluß ſtand feſt, als er den Reſt der Cigarre in den Kamin chleuderte und ſich erhob. Er wollte 5 verſuchen. ** glückliche Tage kommen, über 2000 Gehalt zu beziehen. Alle dieſe vorher, ſei es als Fabrikarbeiter oder Handlungsgehilfen etc. beſchäf⸗ tigten verſicherungspflichtigen Perſonen haben das Recht, das Verſicherungsverhältniß durch Selbſtkleben von ſogenannten Doppelmarken freiwillig fortzuſetzen, wenn für ſie vorher mindeſtens 117 Beitragsmarken(27 Jahre) auf Grund ihres früheren Arbeitsper⸗ hältniſſes berwendet wurden. Dieſe Doppelmarken ſind 3 28 Pfg. bei jeder Poſtanſtalt erhältlich und bedarf es zur Aufrechterhaltung der Anſprüche an die Inpalidenverſicherung nur der Entrichtung von je einer Doppelmarke im Monat, eine Ausgabe alſo von 7 baaren Pfennigen die Woche. Je mehr Marken(bis zu 52 im Jahre!) ge⸗ klebt werden, deſto höher ſtellt ſich aber gegebenenfalls die ſpäter etwa zu gewährende Invalidenrente. Die Doppelmarken ſind durch Auf⸗ ſchrift des Klebedatums ſelbſt zu entwerthen und die vollen Karten gegen eine neue auf dem Sekrekariate der Invpaliditäts⸗ und Alters⸗ berſicherung im Kaufhaus, Allgemeine Meldeſtelle Schalter 5, umzu⸗ tauſchen. Es würde mancher hier in Frage kommenden Perſon gar nichts ſchaden, wenn ſie ſich für dieſe durchaus nicht ſo wegzuwerfende freiwillige Verſicherung intereſßren würde! * Ein großes Volkstrachteufeſt findet am morgigen Sonntag in Hasloch ſtatt. Es werden ſich 35 Ortſchaften des Amtsbezirks Wolfach und der angrenzenden Bezirke betheiligen. Die großh. Herr⸗ ſchaften wohnen dem Feſte bei. Auf das Feſt folgt ein Hammeltanz, früher faſt auf dem ganzen Schwarzwald üblich, jetzt aber nur ſelten mehr getanzt. Es ſollen 6 Hämmel, 6 Trachtenhalstücher und mehrere Zuckerhüte, letztere nur von verheiratheten Trachtenträgern ausgetanzt werden *Zu dem 7. oberrheintſchen Turnfeſt, das in den Tagen des Auguſt in Neuſtadt a. H. ſtattfindet, haben ſich über 3000 Turner angemeldet. *Die hieſigen Glaſermeiſter haven ihre Innungs⸗Statuten dem neuen Geſetze vom Juni 1897 angepaßt und wurde denſelben die behördliche Genehmigung im ganzen Umfange ertheilt. * Die Freunde von Blaufelchen wird die erfreuliche Nachricht intereſſiren, daß der Felchenfang auf dem Bodenſee, welcher vor Kurzem begonnen hat, bis jetzt ſehr ausgiebig iſt. Es ſteht ein gutes Fangjahr in Ausſicht. * Zwiſchen die Puffer zweier Eiſenbahnwagen gerieth geſtern Abend in der Chemiſchen Fabrik von Böhringer Söhne auf dem Waldhof der aberſchreſt Franz Hofbauer von Pforzendorf, als er das Geleiſe überſchreiten wollte. Hofpauer erlitt ſchwere innere Verletzungen. * Vermißt wird ſeit dem 28. Mai der Schüler Philipp Bau⸗ hardt, 16½ Jahre alt, aus Mannheim. Es wird vermuthet, daß derſelbe gewaltſam ums Leben gebracht wurde, oder ſich im Rheine ertränkt hat. Das Bezirksamt in Mannheim bittet um Mittheilung ſachdienlicher Angaben. Auf die Ermittelung iſt eine Belohnung von 50 Mark ausgeſagt. *Muthmaßliches Wetter am Sonntag, 4. Juni. Der Luft⸗ wirbel über Norbſkandinavien und Finnland hat ſeine Kraft erſchöpft und beginnt ſich aufzulöſen. Ueber Mitteleuropa behauptet ſich noch ein Hochdruck von etwa über 765 mm. An der Weſtküſte von Irland und Frankreich iſt der Barometer auf nahezu Mittel zurückgegangen. Es ſcheint alſo von Weſten her ein Luftwirbel im Anzug zu ſein. In der Weſtſchweiz, ſowie in den Thälern des Schwarzwaldes und der Vogeſen dauern die gewitterigen Lufteinſenkungen fort. FJür Sonntag und Montag iſt noch immer vorwiegend trockenes und heiteres, aber theilweiſe auch etwas gewitteriges Wetter in Ausſicht zu nehmen. Witterungsbeobachtung der meteorologiſchen Station Maunheim. S8 2 22 3, 58 3 38 8 — 8 Datum Zeit 88 8 5 8 8 388 888 0 8 2SSS 9 S 88 mm& 288 5 2. Juni Morg.%761,2 11,8 NNW'̃ 2 2.„ Mittg.“%760,0 25,2 S2 2.„ Abds. 910759,6 17,6 G2 3 Morg. 7/760,2 138,4 ſtill Höchſte Temperatur den 2. Juni +. 26,5 Tiefſte 5 vom 2/. Juni + 12,3 Aus dem Großherjzogthum. OHeidelberg, 2. Juni. Der hieſige Verein gegen den Miß⸗ brauch geiſtiger Getränke iſt dem Gedanken der Errichtung eines rößeren alkoholfreien Volksheims näher getreten. Zwiſchen ſeinem Vorſtande und Vertretern der Arbeiterſchaft fanden Beſprechungen die erkennen ließen, daß die Idee Anklang findet. Das Be⸗ ſtatt, Die unter den Auſpizien des dürfniß iſt ohne Zweifel vorhanden. Vereins eingerichtete alkoholfreie Wirthſchaft iſt gut beſucht. Nun wird der Verein auch den Betrieb der Kaffeehalle übernehmen, die von der Eiſenbahnverwaltung in der Nähe des Güterbahnhofs erbaut iſt.— Nächſten Sonntag haben wir hier auch einen Geſangwettſtreit und zwar anläßlich des 25jährigen Jubiläums der hieſigen„Lieder⸗ halle“.— Die nächſte Schloßbeleuchtung findet anläßlich der Ver⸗ ſammlung der Frauenvereine zum Rothen Kreuz am 8. d. M. ſtatt, die übernächſte am 13. d. M. * Bruchſal, 2. Juni. Ein 5 Jahre altes Kind der Eheleute Barth wurde plötzlich auf der Straße unwohl, es konnte nur noch ſeinem in der Nähe ſtehenden Vater zurufen, als es auch ſchon ſchwarz⸗ blau im Geſicht wurde und todt niedrfiel. YVfalz, Beſſen und Umgebung. „Sppeuheim, 2. Juni. Eine Schwindlerin wurde hier in der Perſon der 22 Jahre alten ledigen Helene Aulig aus Breslau alias Ww. Werner aus Sorau i. Schl. verhaftet. Die in Begleitung der Verhafteten befindliche Mutter, die angebliche Wittwe Jurſt aus Sorau alias Guſtavr Auligs Ehefrau aus Breslau, ſowie eine Buntes Feuilleton. — Das Abholzen der Wälder. Eine engliſche Fachzeitung äußert ſich entrüſtet über das Abholzen der Wälder. Sie behauptet, es gäbe allein in den Vereinigten Staaten 2000 Fabriken, die Baum⸗ ſtämme in Papier verwandeln. Dieſe Papierfabrikation erfordert jährlich 50 000 Hektar Wälder, und dieſe Zahlen werden ſich in kurzer Zeit noch verdoppeln. Frankreich und England haben in einem Jahre 400 000 Tonnen Papier gefertigt, wozu das Holz aus Norwegen und Schweden herübergekommen iſt. Eine einzige weitperbreitete Zeitung braucht für jede ihrer Nummern mehrere hundert Baumſtämme. Die Fachzeitung fügt hinzu, daß, wenn hier keine Aenderung eintritt, die Wälder Europas in einem halben Jahrhundert abgeholzt ſein werden. Für Deutſchland trifft dies glücklicherweiſe nicht zu, da unſere Regie⸗ rungen für Erſatz des Holzes ſehr beſorgt ſind und der deutſche Wald⸗ beſtand nicht abnimmt. — Ein Pakt mit Dieben. Den allezit praktiſchen Engländern kommt die Ehre einer Erfindung zu, die zuerſt wohl überraſcht, aber doch genial iſt. Sie beruht auf der höchſt einfachen und doch ſehr rich⸗ tigen Erwägung, daß, wenn man ſchon beſtohlen werden ſoll, es beſſer iſt, ſich mit den Dieben gut zu ſtellen und ihm ſeinen Theil in freund⸗ ſchaftlicher Verhandlung feſtzuſtellen, als ihm allein dieſe Rolle zu überlaſſen. Die königl. Bank in England hat ſeit längerer Zeit dieſen Ausweg eingeſchlagen, und in jedem ihrer jährlichen Budgets widmet ſie dieſem Gegenſtand einen Bericht. Zum erſten Male wurde dieſer Gedanke um das Jahr 1850 ausgeführt. Damals erhielten die Bank⸗ direktoren eines Tages den Beſuch eines Kloakenreinigers, der be⸗ hauptete, ein neues Mittel entveckt zu haben, um in Keller zu gelangen, in denen Gold⸗ und Silberbarren aufbewahrt werden, und der für Geld ſein Geheimniß bpreisgeben wollte. Zuerſt waren die Direktoren (Fortſetzung folgt.) ungläubig, denn ſie dackten an alle die Vorſichtsmaßregeln, die Gitter⸗ 15jährige Tochter und zwei Kinder der Helene Aulig haben ſich det Verhaftung durch die Flucht entzogen. * Wöllſtein, 2. Juni. Ein ſcharfes Urtheil fällte das hieſige Amtsgericht gegen einen Herſteller von Wein, indem es ihm eine Geldſtrafe von 1000 Mk. zudiktirte. Könnte man alle Weinpantſcher in ſolcher Weiſe belangen, ſo würden bald die mittleren Weine Rheinheſſens im Preiſe ſteigen. *Wiesbaden, 2. Juni. Gegen den hieſigen Rechtsanwalt Kellerhoff leitete das Landgericht ein Strafverfahren wagen Ver letzung der Berufspflichten ein. Würzburg, 2. Juni. Das Gemeindekollegium genehmigte für eine Getreidelagerhaus und zwei Lagerhallen am Staatshafen, ſowie hochwaſſerfreie Lagerplätze für Langholz am Einpollerplatz 840,000. Sport. Mauuheimer Rudergeſellſchaft. Dem„Waſſerſport“ wird von hier geſchrieben: Einer amtlichen Kundgebung der Mannheimes Rudergeſellſchaft zufolge hat dieſelbe ihr ſeitheriges Vorſtandsmitglied Boſſert aus der Geſellſchaft ausgeſchloſſen. Boſſert, welcher im Zu ſammenwirken mit Stachelhaus die Einſchulung der Renn⸗Mann ſchaften leitete, hat am 18. Mai ohne der Mannheimer Rudergeſell ſchaft irgend welche Mittheilung zu machen, Mannheim verlaſſen um eine Ruderlehrerſtelle in St. Petersburg anzunehmen. Er ha ſeine Petersburger Verpflichtungen, welche vor drei Monaten ſchor einmal abſchlußreif waren, ebenfalls ohne Vorwiſſen der Mannheime Rudergeſellſchaft, nicht erfüllt und iſt von Berlin aus am 20, Ma nach Mannheim zurückgereiſt, meldete ſich als Mitglied ab, wurd aber aus der Geſellſchaft ausgeſchloſſen, wegen groben Verſtoßes gegen die Satzungen. Da Boſſert namenklich in Süddeutſchland eis ſehr bekannter Ruderer bezw. Rennſteuermann war und mit Recht als vorzüglicher Inſtruktor geſchätzt wurde, ſo dürfte es angemeſſen erſcheinen, eine ſachliche Erläuterung der Gründe bekannt zu geben welche zu ſeinem Ausſchluſſe führten. Gerichtszeitung. Maunheim, 1. Juni.(Schöffengericht.) Wegen Ehebruchs Vergehen nach 8 172.⸗St.⸗G., erhielten Former Jakob Leger aus Frankenthal 1 Monat Gefängniß, Caroline Muhl, geſchiedene Beidel aus Ladenburg, erhielt 4 Monate Gefängniß. * Mannheim, 31. Mai.(Strafkammer.) Vorſitzen⸗ der: Herr Landgerichtsdirektor UIlrich. Vertreter der Gr. Staats behörde: Herr Ref. Grein. 1) Wegen Vornahme unzüchtiger Handlungen an einem Kinde erhielt der 19 Jahre alte Knecht Paul Göttler von Thalheim 9 Monate Gefängniß. 2) Der 21 Jahre alte Tapezier Konrad Lehn von Karlsruhs begleitete einige Monate lang die Straßendirne Barbara Stuhber auf ihren abendlichen Streifereien. In den Verdienſt des Mädchens theilte er ſich mit noch zwei anderen Zuhältern, welche ebenfalls ſich am Poſtendienſt betheiligten. Da Lehn ſchon eine Vorſtrafe wegen Kuppelei erlitten hatte, ſo lautete das Urtheil diesmal auf 4 Monatz Gefängniß. Verth.:.⸗A. Mayer. 3) Der 23 Jahre alte Kellner Statzer von Weißenburg nahm in einem Cafe, wo er bedienſtet war, einen von einem Gaſte ſtehen gelaſſenen Stock im Werthe von 10—12 6% mit. Da Vorſtrafen vor⸗ lagen, ſo wurde auf eine Gefängnißſtrafe von 4 Monaten, abzüglich dez Unterſuchungshaft erkannt. 4) Der 22 Jahre alte Mechaniker Auguſt Groiß von München hat im April ds. Is. hier in Heidelberg und in Worms theils allein, theils zuſammen mit dem flüchtig gegangenen Schloſſer Karl Biſſinger, Fahrräder in beträchtlichem Werthe geſtohlen. Beim Verſetzen der ge⸗ ſtohlenen Räder hat der 22 Jahre alte Bäcker Leopold Karl Frehg von hier Vermittelungsdienſte geleiſtet, die ihn wegen Hehleref auf die Anklagebank führten. Das Gericht erkannte gegen Groiß auf Monate gegen Frey auf 4 Monate Gefängniß. 5) Der 26 Jahre alte Metzger Philipp Krines von Sand, er⸗ brach den Koffer eines Stubenkameraden und entwendete demſelben eine Uhr im Werthe von 18/ und ein Portemonnaje mit 10 c Inhalt. Einſchließlich einer Gefängnißſtrafe von 2 Jahren 6 Monaten, welche Krines auf einer Rundreiſe über eine Reihe von Gerichtshöfen zuſammengebracht hatte, wurde heute eine Geſammtſtrafe von 3 zahren 6 Monaten über ihn verhängt. 6) Die Ehefrau des Malers Wilhelm Weller ſuchte die Jo eines Fehltritts durch Einnahme von Mitteln zu beſeitigen, welche i ihre Mutter, die Ludwig Emig Ehefrau, angegeben hatte. Die gehei geführte Verhandlung endete mit der Verurtheilung der Angeklagten Weller zu 2 Monaten, der Angeklagten Emig zu 1 Monat Ge⸗ fängniß, abzüglich der Unterſuchungshaft. 7) Der Metzger Franz Weierich von Wieſentheit, den das Schöffengericht wegen Ruheſtörung und groben Unfugs zu 3 Wochen Haft verurtheilt hatte, erzielte mit ſeiner Berufung keinen Erfolg. 8) Dasſelbe Schickſal hatte die Berufung des Geſchäftsdieners Ludwig Dörn, der wegen Uebertretung der Fahrradordnung 10 Geldſtrafe erhalten hatte. Auch er wurde abgewieſen FTagesnenigkeiten. — Bei Capellen in der Nähe von Coblenz ſtießen zwei Güterzüge zuſammen. Menſchen ſind nicht verletzt, aber großen Materialſchaden iſt angerichtet worden. — In Törreboda, Schweden, äſcherte eine Feuersbrunſt 20 Wohnhäuſer ein. — Dem Gaſtwirth und Hausbeſitzer Goldacker in Reinickendorf bei Berlin wurde von einem Arbeiter, mit dem er wegen Verſicher⸗ ungsmarken in Streit gerathen war, mit einem Spaten der Schäde! geſpalten. Frau Goldacker, die den Vorfall ſah, ſtarb ſofort am Hersſchlag. 83 — Kapitän Vorſatz vom memelsſtettiner Dampfer„Tilſit“ hatte keine Mannſchaft; des Seemannsſtreiks in Stettin halber halten ihn ſeine Leute verlaſſen. Trotzdem iſt der Dampfer wohlbehalten in Memel angelangt. Der Kapitän hatte allein mit dem Steuer⸗ mann und dem Maſchinenperſonal, ohne einen Matroſen an Bord zu haben, das Schiff von Stettin nach Memel geführt. 7 — Liederliches Leben— Wein und Weiber— veranlaßten den 28jährigen Prokuriſten Reimann in Berlin mit etwa 15000 Mk., die Mauern und die bewaffneten Wächter: aber ſchließlich erlaubten ſis dem ſo ſicher auftretenden Manne doch, einen Verſuch zu machen. Zur prabredeten Zeit ſtiegen ſie in die Keller der Bank hinab, hörten nach kurzer Zeit unterirdiſchen Lärm und ſahen nach zwei Stunden aus dem geöffneken Boden den Kloakenreiniger triumphirend vorkommen. In den Kellern lagen drei Millionen Barren. Nun ſicherte die Bank dem genialen Arbeiter eine lebenslängliche Rente von 40 000 cl zu. Das Beiſpiel wurde aber verhängnißvoll. In der Hoffnung auf einen gleichen unverhofften Fund ſuchten nun maſſenhaft Leute nach bisher unbekannten Schlichen. Die Bank wurde von Bittſtellern belagert, Einige theilten neue Arten des Diebſtahls, der Gaunerei und des Ein⸗ bruchs mit, Andere wieder Mittel zur Vertheidigung gegen ſolche Ein brüche. Die Bank prüfte ganz kühl, erwog das Für und das Wider und zahlte dem Erfinder, wenn ſeine Mittheilung ihr brauchbar erſchien, je nach den Ausſichten des Erfolges. So kaufte ſie erſt kürzlich fü 80 000/ das Geheimniß eines jungen Chemikers, der ein Mittel ent⸗ deckt hatte, um die Farben, das Papier und die Werthzeichen der Kaſſen⸗ ſcheine täuſchend ähnlich nachzuahmen. Ohgleich die Bank für dieſe Prämien ſeit 50 Jahren erhebliche Summen bezahlt hat, ſo iſt ſie doch ſehr zufrieden mit dieſem Ausweg und behauptet, ſehr wirthſchaftlich zu verfahren„ — Ein hübſches Taſchenſpielerſtückchen erzählt de öſterreichiſche Unterſuchungsrichter Dr. Hans Groß in der kürzlich er⸗ ſchienenen dritten vermehrten Auflage ſeines„Handbuches für Unter⸗ ſuchungsrichter“. Er ſchreibt: Ein mir befremdeter Polizeikommiſſär ließ mir einmal ſagen, er habe etwas„Intereſſantes“. Ich fand mich bei ihm ein und erfuhr daß er einen internationalen Taſchendieb der eine Kerkerſtrafe abgebüßt hatte, in Verwahrung habe, um ſeine Aus⸗ lieferung an eine auswärtige Behörde zu veranlaſſen. Der Gauner war krank geweſen und von dem Polizeikommiſſar beſonders rückſichts⸗ voll behandelt worden und hatte dieſem am Tage vor ſeiner Ablieferung — Senerat- Anzeiger. N* Aannhelm, 8. unk. die er ſeinem Chef geſtohlen hatte, die Flucht zu ergreifen. R. war glit einer jungen Dame, der Tochter eines reichen Fabrikanten, ver⸗ loßt; aber er war zu tief in den Berliner Sumpf gerathen. — Die Peſt tritt in Formoſa ſehr heftig auf; faſt alle Kranken kerben, auch die japaniſchen Aerzte, die von der Regierung geſandt worden ſind, unterlagen der Seuche. — Der Hamſter, deſſen Vordringen in Deutſchland ſchon ſeit einiger Zeit die Aufmerkſamkeit der Fachgelehrten erregt, iſt neuer⸗ dings, wie Prof. Dr. Nehring feſtgeſtellt hat, auch in der Berliner Umgebung neu aufgetreten. — Für eine neue Univerſität, die in Birmingham errichtet werden ſoll, hat der Eiſeninduſtrielle Carnegte eine Million Mark beigeſteuert. — In Newyhork beſchränkt man ſich ſeit einiger Zeit nicht mehr darauf, Hunde und Juwelen mit einſtweiligem Beſchlag zu be⸗ legen, ſondern man raubt kleine Kinder, für die dann geradezu unver⸗ ſchämte Löſegelder gefordert werden. Die Methode der Kinder⸗ entführer beſteht darin, die Eltern des geſtohlenen kleinen Weſens erſt eine Nacht in Verzweiflung zu laſſen und ihnen dann mitzu⸗ theilen, daß ſich das Kind in Sicherheit befinde, aber nur für eine beſtimmte Summe herausgegeben werden könne. Um die geängſtigten Angehörigen daran zu hindern, der Polizei Anzeige zu erſtatten, droht man, das Kleine in ſolchem Falle vorher umzubringen. Polizeichef Devery behauptet, daß eine ganze Bande äußerſt geriebener Schurken gemeinſam„arbeite“ und daß ſie ſich zur Erreichung ihres Zieles falſcher Kindermädchen bediene Bisher war es unmöglich, den Räu⸗ bern auf die Spur zu kommen. Unter den Müttern Nepwhorks herrſcht große Aufregung. —Eine empörende Unthat ſoll ſich auf einem Dampfer ber belgiſchen Schifffahrtslinte Antwerpen⸗Congo zugetragen haben. Wie der Antwerpener„De Werker“ berichtet, waren zwei vor Sierra Leone eingeſtellte Schwarze auf der Fahrt nach Belgten an den Pocken erkrankt. Um der Juarantäne in Sierra Leone zu entgehen, wurden die beiden ſchwer Erkrankten in ein am hintern Theile des Schiffes befeſtigtes Rettungsboot gelegt und mit einer leinenen Decke bedeckt. Mährend der Nacht wurden ſie über Bord geworfen! Die Kranken klammerten ſich jedoch an das Tauwerk an, wurden aber mit Stock⸗ hieben gezwungen, es loszulaſſen. Endlich ergriffen die Neger, die ver⸗ gtpeifelt gegen den Tod kämpften, ein am Schiff herabhängendes Seil; man ſchnitt es durch und die Neger verſchwanden. Der„Soir“ will wiſſen, daß die Neger ſelbſt im Fieberwahn aus dem Rettungsboote in das Meer geſprungen ſeien, doch iſt dies höchſt unglaubhaft. — In Kopenhagen ſind aus dem Geldſchrank des Marineminiſteriums 8000 Kronen geſtohlen worden; die Diebe ſind nicht entdeckt worden. — Infolge Bruchs der pneumatiſchen Bremſe fuhr geſtern Nacht ein Poſtzug in den Warteſaal des Bahnhofes zu Vlif⸗ fingen hinein, nachdem er Wände und Thüren zertrümmert hakte. Zwei Schaffner ſind getödtet, zwei Maſchi⸗ Riſten ſchwer, ein Reiſender leicht verletzt. — Infolge eines Waldbrandes in der Nähe der Station Lugos an der Eiſenbahnlinie Bordeaux⸗Bayonne er⸗ litten alle Expreßzüge dort erhebliche Verſpätungen. — Der ſchweizeriſche Bundesrath erklärte die Stadt Alexandria in Aegypten als peſtver⸗ ſeucht. Infolgedeſſen findet die Verordnung betreffend das Einfuhrverbot verdächtiger Waaren aus peſtperſeuchten Gegenden auch gegen die Herkünfte aus dem Hafen von Alexandria An⸗ wendung. — Das Dorf Hammeleff bei Habersleben in Schleswig wurde durch Feuer faſt ganz vernichtet. Vierzehn Gebäude, darunter das Paſtorat, ſind abgebrannt. Im Mai 1896 wurde bei Braunſchweig der Handlanger eger ermordet aufgefunden. Der Mörder blieb unentbdeckt. t geſteht der Strafgefangene Müller in Wolfenhüttel, die That be⸗ —Anter dem Verbachte der Urheberſchaft an einem bei Crimmit⸗ ſchäll gegen den Norbfüd⸗Expreßzug verübten ſchweren Anſchlag wurde der ehemalige Lokomotivfeuermann Nonn verhaftet. leater, Bunſt und Wiſſenſchaft. In der permanenten Ausſtellung des Kunſtverelns ſind neu gusgeſtelln: Benjamin Vautier:„Beſuch auf dem Lande“ und Bauernburſche“. Profeſſor Fr. Kallmorgen:„Hamburger Hafen“. Profeſſor W. Trübner:„Straßenbild aus London“,„Heidelberg“, Masſeld“. A. Wansleben:„Septemberabend in Weſtſalen“. Auguſt Rieger:„Gute Tage“,„Der letzte Heller“,„Gute Zeiten“. 5 55 Stuhlmüller:„Viehmarkt im Winter“,„Bei geſchloſſener Barxisre“. R. Wimmer:„Heuernte“. Otto v. Faber du Faur: „Acht Gemälde“. Johann Strauß, der Fledermauskomponiſt, iſt ſchwer erkrankt und Niegt hoffnungslos darnkeder. Maxtin Greif, der im Jahre 1839 in Speyer geboren wurde, feiert am 18. Juni ſeinen 60. Geburtstag. In ſeiner Vaterſtadt iſt zu Ehren des pfälziſchen Dichters und Dramakikers eine entſprechende Faer angeregt worden. In München wird zur Ehrung des Dichters eſſen Schauſpiel„Heinrich der Löwe“ zur Darſtellung gelangen. Anſere beiden Landesuniverſitäten haben genenaren eine hor niemals ereichte Beſuchsziffer, und es iſt bemerkenswerth, daß Heidelberg von Freiburg in dieſer Ziffer überholt iſt; der Geſammt⸗ beſuch von Freiburg mit 1729 Studirenden und Gäſten iſt um ſo er⸗ ſtaunlicher wenn man bedenkt, daß früher Freiburg oft gleichſam nur eine katholiſch⸗theologiſche Station mit etwa 300 Studirenden war. Die Errichtung der Hochſchule Straßburg hat den Zug von Nord⸗ deutſchland auch nach dem Südweſten gebracht. Die außerordentlich ſchöne Umgebung bildet dann noch den beſonderen Anziehungspunkt für Freiburg, neben den trefflichen Lehrkräften. Die Zahl der Stu⸗ ſagt, er werde ihm„etwas“ zeigen. Dieſes„etwas“ wurde nun Produzirt. Der Mann war Spezialiſt im„um⸗Feuer⸗Vitten“. Er erlangte von mir, ich ſollte etwas einer Brieftaſche Aehnliches in die innere Bruſttaſche meines Rockes ſtecken, dieſen aber allerdings nicht uülnöpfen. Dann verlangte er, ich ſolle mir eine Eigarre anzünden, ihm aber eine ſchenken. Nun nahm er einen zuſammengelegten Ueber⸗ zieher Über den Arm, wie man einen ſolchen zu tragen pflegt, trat mit 1 hr artiger Verbeugung auf mich zu und bat um Feuer von meiner arre. Ich ließ ihn ſeine Cigarre anzünden und merkte hierbei 15 daß kleine Buch, das ich ſtatt einer Brieftaſche eingeſteckt hatte. Was ich wahrnehmen konnte, war nur, daß der Mann etwas lange mit dem Anzünden zu thun hatte und ſich ziemlich ungeſchickt anſtellte. Namentlich gab er ſich den Anſchein, als ob ſeine Cigarre nicht recht brennen wollte, ſodaß ich mich veranlaßt ſah, an meiner Eigarre einige kräftige Züge zu thun, wie man ſie ja wohl ſtets thut, wenn man dem Anderen das Anzünden erleichtern will, und wenn die eigene Cigarre auszugehen droht. Nun brannte die Cigarre des Diebes auch, er machte Abermals eine artige Verbeugung, trat zuxück— und ich hatte mein, die Rolle einer Brieftaſche ſpielendes Buch nicht mehr. Er hatte unter dem übergeworfenen Ueberrock ſo geſchickt manipulirt daß er mir das Buch aus der Taſche ziehen konnte, ohne daß ich die leiſeſte Berührung wahrnahm. Freilich hatte er es verſtanden, in echter Taſchenſpieler⸗ weiſe meine Aufmerkſamkeit auf ſeine Ungeſchicklichkeit beim Anzünden u lenken, krotzdem ich ja gewußt hatte, was geſchehen ſollte.“ —„Philiſter“. Man nimmt noch immer faſt allgemein an, ber Studentenausdruck, Philiſter“ ſtamme aus Jena. Dort ſoll beim Begräbniß eines von Bürgern erſchlagenen Studenten der Geiſtliche über das Bibelwort„Philiſter über Dir, Simſon“ gepredigt haben, und ſeitdem habe ſich jene Bezeichnung für Nichtakademiker eingebürgert. 5 Lesark ſteht die Helmſtedter gegenüber: Die Helmſtedter Studen⸗ hatten Simſon im Wappen; er war gewiſſermaßen ihr Patron, er ihr Feind war, der war Simſons Feind, Philiſter. Von hätte ſich der Spitzname dann verallgemeinert. In der 2— —— — I5————ͤ̃———ði x ‚——P— direnden der katholiſchen Theologie wird mit 282 angegeben. Die Blülhe der drei bapiſchen Hochſchulen iſt eine große Genugthuung für Regierung und Stände welche für deren Hebung kein Opfer ſcheuten. DBon einer Stellungnahme des Kaiſers zur modernen Kunſt weiß die Kunſthalle zu berichten. Der Kaiſer hatte vor einiger Zeit die Nationalgalerie beſucht, und bei dieſer Gelegenheit ſoll ex ſich jenem Organ zufolge gegen die vom Direktor von Tſchudi getroffenen Veränderungen auf das Beſtimmteſte und, ſoweit es die Aufnahme einer Anzahl frauzöſiſcher Bilder betrifft, auf das Aller⸗ ſchärfſte geäußert haben:„Es iſt hierbel zu einer Redewendung aus kaiſerlichem Munde gekommen, die dem Herrn Direktor die Frage des Rücktritts wohl nahe legte. Auch bei dem darauf folgenden Beſuch des Kunſtgewerbemuſeums nahm der Kaiſer nochmals Veran⸗ laſſung, dem Herrn Unterrichtsminiſter ſeinen abweichenden Staud⸗ punkt gegenüber dem in der Nationalgalerie zur Zeit noch herrſchen⸗ den Syſtem des Herrn von Tſchudi zu präeiſiren.“ Für dieſe Mit⸗ Dem gegenüber ſtellt das Berl. Tagebl. feſt, daß ſich die Unterhaltung des Katſers mit Herrn v. Tſchudi durchaus und bis zuletzt in den freundlichſten Formen bewegte. Der plattdeutſche Dichter Klaus Groth in geſtern in Kiel an den Folgen einer Rippenfellentzündung geſtorben, Klaus Groth war am 24. April 1819 zu Heide im Dithmarſchen geboren, war bis 1847 Lehrer an der dortigen Mädchenſchule. Auf Fehmarn, wo⸗ 5 er ſich 1847 wegen ſeiner angegriffenen Geſundheit begab, ent⸗ tanden die meiſten ſeiner plattdeutſchen Gedichte. 1858 habilitirte er ſich in Kiel als Dozent für deutſche Sprache und Literatur und wurde 1866 Profeſſor. In ſeinen zahlreichen Gedichten und Erzähl⸗ ungen in Dithmarſcher Mundart zeigie er ſich als glücklicher Inter⸗ pret des Volksempfindens, Sein bekannteſtes Werk iſt die Gedicht⸗ ſammlung„Quickborn.“ Vor wenigen Wochen noch wurden dem greiſen Dichter zu ſeinem 80. Geburtslage vielfache Ehrungen zu Theil. Er lebte bis zu ſeinem Tode in Kiel, deſſen Ehrenbürger er war, in einem gartenverſteckten Hauſe am Schwanenweg. Be⸗ kannt iſt ſein intimes Freundſchaftsverhältniß mit Brahms, der vielen ſeiner Gedichte dis Gewalt ſeiner Töne lieh, Georg Engels in München. Ueber die abſonderlichen um⸗ ſtände, unter denen am letzten Sonnabend das Gaſtſpiel von Georg Engels in München zu Stande kam, erzählen die„Münch. N. Nachr.“: „Wohl hatte Herr Diektor Stollberg ſchon vor mehr als Monatsfriſt bei Herrn Engels angefragt, ob er Ende Mat im Gerhart Hauptmann⸗ Cyklus noch einmal den Collegen Crampton ſpielen wolle, und ſofort die Zuſage des Künſtlers erhalten. Wie nun aber vorvergangene Woche der vorſichtige Direktor Herrn Engels noch einmal an ſein Ver⸗ ſprechen erinnerte, blieb ſein Schreiben unbeantwortet, und auf ein Telegramm erhielt er von Berlin die Antwort, daß Engels vor einigen Tagen nach Tirol geradelt ſei und Niemand wiſſe, wo er augenblicklich das Pedal krete. Nun ſpielte der Telegraph zwiſchen München und Bozen und Gott weiß, welchen Tiroler Poſtſtatenen, und nirgends war eine Kunde von Engels aufzutreiben. Herr Stollberg rang ver⸗ zweifelnd die Hände; denn übermorgen ſchon ſollte die längſt ange⸗ kündigte Crampton⸗Vorſtellung ſtattfinden. Da— gegen Abend auf der Maximiltansſtraße läuft dem Direktor ein regentriefender Radler in den Weg, der über das ſchlechte Wetter ſchimpft, das ihn vor der Zeit zur Rückreiſe nach Berlin gezwungen habe. Heute noch wolle er abfahren, um bald zu Hauſe zu ſein. Der Nadler iſt— Engels! Er hat ſein Münchener Gaſtſpiel in Gottes freier Natur ganz und gar vergeſſen. Natürlich hält ihn Herr Stollberg freudeſtrahlend feſt und friſcht ihm mit wenigen Worten ſein Gedächtniß auf. Der Künſtler iſt auch ſofort bereit, ſein Verſprechen einzulöſen. Aber im Rablerkoſtüm kann er doch nicht den alkoholiſchen Profeſſor ſpielen, und ſeine übrige Gärderobe iſt in Berlin. Schleunigſt wird wieder telegraphirt, und als Paſſagiergut kommt wenige Stunden vor der Vorſtellung der erſehnte Koffer an, der die Perrücke den Bart, den Flaus, den Frack und die Hoſen des Collegen Crampton enthält.“ In München wurde am 81. Mai die Jahresausſtellung im Glaspalaſt in Gegenwart des Prinzregenten und des ganzen Hofes eröffnet. Die Künſtlervereinigung„Luitpoldgruppe“, welche nunmehr ſelbſtſtändig anerkannter Verein iſt, hat ihre mit eigener Jurh und Hängekommiſſion arrangirte Kollektion im Glaspalaſt. Die Aufführungen Goetheſcher Dramen, welche der Aus⸗ ſchuß für die Rheiniſche Goethefeier in den Tagen vom.—10. Juli im Düſſeldorfer Stadtthegter veranſtaltet, werben, wie ſich heute ſchon überſehen läßt, einen hervorragenden Theil der Feſtlichkeiten bilden, mit denen Rheinland den 150jährigen Geburtstag des Dichters feiert. Am 5. Juli, dem Tage, an welchem auch die Eröffnung der Goethe⸗ Ausſtellung erfolgt wird„Iphigenie“ gegeben; für den 6. Juli ſind „Die Geſchwiſter“ und„Clavigo“ vorgeſehen; der 7. Juli bringt uns „Jauſt“(1. Theil); Sonntag, der 9. Juli, iſt zur Aufführung des Egmont“ beſtimmt, dem dann am Montag, den 10 Juli„Torqualo Taſſo“ folgen wird. Für die Aufführungen ſind die hervorragendſten Kräfte des Königlichen Schauſpielhauſes zu Berlin gewonnen, deſſen Oberxegiſſeur, Herr Max Grube, auch die Oberleitung übernommen hat. Zwiſchen Profeſſor Adolf von Menzel und der Ber⸗ liner Sezeſſion iſt dem Vernehmen nach eine Verſtändigung eingeleitet worden, die zu einem erfreulichen Ziele führen dürfte. Wie man hört, werden Aiter dieſen Umſtänden die Arbeilen des Alt⸗ meiſters nun doch in' der Kunſtausſtellung der Berliner Sezeſſion er⸗ ſcheinen. Es ſteht darüber noch eine Entſcheidung des Vorſtandes aus, welche die leidige Angelegenheit zu einem günſtigen Abſchluß bringen wird. Eine allgemeine Architekturausſtellung ſoll im Anſchluß an die Kunſtausſtellung im Jahre 1900 in Berlin ſtattfinden. Man will die bauliche Entſpickelung der Reichshauptſtabt im Laufe des ganzen 19. Jahrhunderts veranſchaulichen und durch umfaſſende Dar⸗ ſtellung der vielſeitigen modernen Leiſtungen auf archſitektoniſchem Gebiete Erſatz für die ſtiefmütterliche Behandlung bieten welche die Baukunſt bis jetzt gewöhnlich auf den Kunſtausſtellungen zu erfahren pflegte. Die Vereinigung Berliner Architekten hat bereits eine Kom⸗ miſſton mit den nöthigen Vorarbeiten betraut. Die Wittwe Emerich Roberts. Wie das Wiener„Extra⸗ blatt“ mittheilt, machte Roberts Wittwe, die geſchiedene Gattin des Barons Maximilian Kübeck, Reichsraths⸗ und Landtagsabgeordneten, mit der ſich Roberts im Jahre 1890 vermählt hatte, am Morgen nach ſeinem Tode im Hotel in Würzburg einen Selbſtmordverſuch, indem ſie ein Fläſchchen Morphium austrank. Sie wurde aber von ihrem Schwager Julius Magyar gerettet, der bald darauf ihr Zimmer betrat. Er ließ raſch einen Arzt holen, der die Frau durch Einflößen von Milch und andere Mittel nach drei Stunden wieder zum Bewußt⸗ ſein und außer Gefahr brachte. Aus Wien wird berichtet: Bei einer Fechtübung in einer hie⸗ ſigen Fechtſchule wurde der Schauſpieler Joſeph Klein von dem Schrifkſteller Hermann Bahr durch einen Rappierſtich empfindlich verwundet. Aus Como wird gemeldet: Die an das Denkmal Voltas an⸗ gebrachte Gedenktafel wurde in Gegenwart der Behörden und unter Theilnahme des Telegraphiſtenkongreſſes enthüllt. Der Präfekt, der Präſident des Kongreßkomitees, ſowie die franzöſiſchen Delegirten Baudot und Kozet hielten Anſprachen; der Bürgermeiſter von Como dankte. eee e Römiſche Funde. Bei den bom Unterrichtsminiſter angeord⸗ neten Ausgrabungen auf dem Forum NRomanum wurde ein Gedenk⸗ ſtein an dem urſprünglichen Standort aufgefunden. Der Stein trägt eine Inſchrift in den Schriftzeichen des älteſten Alphabets. Die beiden Löwenfockel zu Seiten des Romulus⸗Grabes weiſen die architekto⸗ niſchen Linien des ſechſten oder ſtebenten Jahrhunderts vor Chriſtus auf. Unter den in der Tiefe des Romulus⸗Grabes gefundenen Gegen⸗ ſtänden befinden ſich allerlei grobgeformte Götzenbilder, ſtümperhafte Statuetten, Amphoren, aber auch Baſenfragmente von hohem künſt⸗ leriſchem Werthe, ſo ein herrliches Bruchſtück einer griechiſchen Vaſe mit ſchwarzen Figuren auf rothem Grunde. Die bereits erwähnte Inſchrift beſteht aus je vier Linien in ſogenannter buſtrofediſcher Ord⸗ dieſe Deutung mehr für ſich als die Jenaer. theilungen muß die Kunſthalle natürlich die Verantwortung tragen. Aeneſte Vachrichten und Celegramme. Berlin, 2. Juni. Der Journaliſt Gehlſen wurde wegen Ex⸗ preſſung verhaftet.— In Leipzig ſtellte ſich der wegen Majeſtätts⸗ beleidigung im„Simplißiſſimus“ verfolgte Wedekind. Wien, 2. Juni. Der„Pol. Corr.“ zufolge ſoll der Anſchlag auf den Prinzen Georg darin beſtanden haben, daß eine Anzah Mohamedaner die Entführung des Prinzen nach Smyrna geplant hätte. Der Oberkommiſſar ſuche die Bedeutung der ache jedoch mög⸗ lichſt einzuſchränken. Nur acht Rädelsführer, deren bier in Candia anſäſſig, ſeien infolge der Unterſuchungen von der Inſel verbannt worden. Die Auswanderung der Mohamedaner wächſt. Skilianski Bey legte ſeine Stelle als mohamedaniſcher Adminiſtrationsrath nieder. Peſt, 2. Juni. Die politiſche Lage wird im Abgeordnetenhauſe allgemein lebhaft erörtert. Der Miniſterrath tritt dem Vernehmen nach um 113 Uhr zuſammen. Die ungariſchen Miniſter werden ſich ſchon heute nach Wien begeben.— Im Abgeordneten e exklärte der Miniſterpräſident unter großer Spannung, daß er jetzt nicht in der Lage ſei, Anträge betreffend die Regelung der wirthſchaftlichen Be⸗ ziehungen mit Oeſterreich zu ſtellen, da die Verhandlungen zu leinem Einverſtändniß geführt hätten. Die Regierung wünſche lebhaft eine Ordnung dieſer wirthſchaftlichen Beziehungen unter Mitwirkung der Volksvertretung. Die Kammer möge daher in nächſter Zeit keine Sitzung abhalten und den Präſtdenten ermächtigen, längſtens bis zum 15. d. M. eine Sitzung einzuberufen, wo er, der Miniſterpräſident, in der Lage ſein würde, ſachliche Erklärungen abzugeben und Anträge trag an. Paris, 2. Juni. Die„Petite Republique“ meldet gerücht⸗ weiſe, daß du Paty de Clam kurz nach ſeiner Verhaftung einen Selbſtmordverſuch begangen habe. Die Nachricht iſt bisher noch nicht beſtätigt worden. Es verlautet, du Path de Clam werde wegen Fälſchung vor ein Kriegsgericht geſtellt werden. Nach dem „Radical“ erhielt der Kriegsminiſter den Brief du Paths, als deſſen Verhaftung ſchon beſchloſſen war. Die Nachricht von der Verhaftung Paty de Clams wurde gegen Mitternacht bekannt und verbreitete ſich ſchnell auf den Boulevards, wo infolge der Kundgebungen für Marchand zahlreiche Menſchenmaſſen verſam⸗ melt waren. Die Nachricht rief keine beſondere Ueberraſchung Kriegsminiſter nur die Reviſtonsperhandlung abwarte, um gegen du Pathy einzuſchreiten. Du Path wurde in dieſelbe Zelle des Cherche⸗Midi gebracht, in der früher Dreyfus und Picquart ge⸗ ſeſſen haben. Die meiſten Blätter ſprechen die Anſicht aus, daß die Urſache der Verhaftung die Ausſagen Cuignets und der Be⸗ richt Balkot⸗Beauprés ſeien. Mehrere Blätter verzeichnen das Gerücht, daß auch andere Offiziere, beſonders der Kriegsminiſter von 1894, General Mercjer, von Maßregelungen betroffen werden. In der heute Abend ſtattfindenden Berathung des Kaſſations⸗ hofes über das Urtheil werden die Mitglieder in der Reihenfolge des Alters ihre Anſichten über den Thafbeſtand der Angelegenheit kundgeben. Alsdann wird die Abſtimmung erfolgen und der Wortlaut des Urtheils feſtgeſtellt werden. Der Berichterſtatter Ballot⸗Beaupré hat in der Kanzlei des Kaſſationshofes einen verſtegelten Entwurf des Urtheils nfedergelegt. Dieſes Schrift⸗ ſtüct wird heute geöffnet werden, Es iſt aber nicht ausgeſchloſſen, daß der Kaſſationshof den Entwurf abändert. Der Kaſſationshof wird guch das neue Kriegsgericht bezeichnen, das Dreyfus ab⸗ urtheilen ſoll. Man ſpricht von einem Kriegsgericht von Rennes, Nantes oder Tours, doch ſcheint Rennes den Vorzug zu haben. Die Regierung hat breits Maßregeln getroffen, um Dreyfus nach Frankreich zurückbringen zu laſſen. Der„Siecle“ theilt mit, ein Kriegsſchiff ſtehe in Bereitſchaft und werde vorausſichtlich am Sonntag nach Cayenne abgehen. Fahrt und Rückfahrt nehmen je 18 bis 20 Tage in Anſpruch, ſodaß Dreyfus gegen den 14. Juli in Frankreich eintreffen werde, alſo vielleicht das National⸗ feſt noch mitfeiern könne, Der neue Prozeß werde voraus ſichtlich in der zweiten Hälfte des Juli verhandelt werden. Die Gründe der Verhaftung du Patys haben ihren Urſyrun einzig und allein in der Unterſuchung des Kaſſationshofes. Die „Liberte“ hat von einem Freunde du Patys folgende Aufſchlüſſe erhalten: Die Verhaftung hat du Paih keineswegs überraſcht Er war darauf gefaßt, doch glaubte er, er werde erſt nach dem Urtheil des Kaſſationshofes verhaftet werden. Verwandte und Freunde hatten du Paty de Clam öfter gebeten, er möge doch nach Belgien kommen. Er erwiderte aber ſtets, er habe mit Eſter⸗ hazy nichts gemein und werde nie die Flucht ergreifen. Seiner Frau ſchrieb du Paty heute aus dem Gefängniß, er habe eine gute Nacht verbracht und heute Morgen mit gutem Appetit ge⸗ geſſen. Er ſei ruhig. Alle Gerüchte von einem Selbſtmord, ſagti der Freund weiter, ſind lächerlich. Hier ſei beiläufig bemerkt, daß auch ein Gerücht von Selbſtmord Merciers im Gang war⸗. — Der Verleger Zolas hat ſich nach London begeben. Man ſagt, er werde morgen oder am Sonntag mit Zola nach Paris zu⸗ rückkehren.— Die Regierung hat beſchloſſen, daß die Mitglieder der Miſſion Marchand, einſchließlich der ſudaneſiſchen Soldaten, an der Truppenſchau vom 14. Juli theilnehmen ſollen. „Bei dem zu Ehren des Majors Marchand gegebenen Punſch beglückwünſchte der Kriegsminiſter den Major zu dem glücklichen Ausgange ſeiner Sendung, die für die Menſchheit Früchte tragen werde. Der Pariſer Generalgouverneur General Zurlinden hielt ſodann eine Anſprache, in der er über das Humanitätswerk Frankreichs ſprach und zum Schluß ein Hoch auf Marchand, ſeine Offiziere und Unteroffiziere ausbrachte. Marchand ſchil⸗ derte in ſeinem Danke ſeine Reiſe und betonte, daß die angetrof⸗ fenen Völkerſchaften die Franzoſen als Befreier betrachten und Frankreich lieben. Er ſchloß mit der Bemerkung, daß das Heer der Schutz des Vaterlandes ſein werde; es habe keine anderen Widerſacher als die, die es nicht verſtehen wollten. Nach Schluß der Veranſtaltung räumte die Polizei den Opernplatz allmählich. Einzelne Anſammlungen, die ſich bildeten, wurden ohne ernſte Zwiſchenfälle zerſtreut. 8 Deroulede erklärte in einer Unterredung, er habe Marchand durch einen dritten ſeine Huldigung ausſprechen laſſen, da er ihn durch eine perſönliche Huldigung nicht kompromittiren wollte⸗ Das„Echo de Paris“ wilk wiſſen, General Gallifet habe dem Pariſer Militärgouverneur General Zurlinden das Geſuch um die vorläufige Freilaſſung Picquarts überreicht. Der eee iſt heute zu einer geheimen Sitzung zu⸗ ſammengetreten. Die Berathung dürfte hauptſächlich wegen der Feſtſtellung der Urtheilsgründe längere Zeit in Anſpruch nehmen. Die Fällung des Urtheils dürfte früheſtens morgen erfolgen. Die Verhaftung du Paty de Clams erfolgte unter der An⸗ ſchuldigung der Fälſchung und der Benutzung von Fälſchungen. Sie wurde geſtern Nachmittag vom Kriegsminiſter in Ueberein⸗ ſtimmung mit dem Miniſterpräſidenten beſchloſſen. Es iſt noch 2 0 ſich auf Dankopfer 8 Abgg der unbekannt, ob Paty vor den Unterſuchungsrath oder ein Kriegs⸗ gericht verwieſen wird. zu ſtellen. Nach erregter Debatte nahm die Kammer dieſen An⸗ hervor, da bereits wiederholt angekündigt worden war, daß der Die Verhaftung war keineswegs die ——— —.— SAir 85 dn de aen. — 1 J 5 und der Marine auf Grund der allgemeinen Wehrpflicht be⸗ Juhr. 22—5 Mannßeſm, 8. General⸗Auzeige? . Maſt⸗ Vollm.⸗ iaſtſ und beſte Saugkälver 8. Set.: 4 Falge ſeines Briefes an den Kriegsminfſter, denn dieſer Brief par geſtern Abend noch nicht in den Beſitz des Miniſters gelangt. Das Gerücht von der Verhaftung Merciers iſt unbegründet. Ebenſo iſt unrichtig, daß ſich der Militärgouverneur mit der vor⸗ fiufigen Freilaſſung Picquarts befaßt habe. Paris, 2. Juni. Der Kaſſationshof berieth den ganzen Nachmittag. Dem Vernehmen nach legten erſt 8 Mitglieder ihre Anſichten dar. Unter vieſen Umſtänden werde die Berathung guch morgen Abend noch nicht beendet, das Urtheil nicht vor Nontag gefällt werden. Die Berathung wird ſich hauptſächlich mit der Frage befaſſen, ob vom Gerichtshof des Kaſſationshofes das Urtheil ohne Verweiſung an ein neues Kriegsgericht aus⸗ geſprochen werden ſoll. Creuzot, 2. Juni. Von 9200 Ausſtändigen haben 1200 auf den hieſigen Werken die Arbeit wieder aufgenommen. Johannesbur g, 2. Juni. Von den Verhandlungen in Bloemfontein zwiſchen Präſident Krüger und Sir Alfred Milner er⸗ wartet man hier nicht allzuviel. Es wird angenommen, daß Krüger weder den Volksrath noch ſeine Buren binden wolle, weshalb das Zu⸗ ftandekommen einer unmittelbaren Verſtändigung ausgeſchloſſen iſt. Man erwartet jedoch, falls England ſich verſöhnlich verhält, daß die Beziehungen zwiſchen England und Transpaal ſich freundlicher geſtalten und daß dies in ſpäterer Zeit gute Früchte tragen wird. Ro m, 2. Juni. Die Deputirtenkammer lehnte einen Antrag der Kommiſſion für Wahlprüfungen, der eine Manifeſtation für die Am⸗ neſtie bezweckte, mit 195 gegen 43 Stimmen ab. London, 2. Juni. Aus Bloemfontein meldet man: Donnerſtag früh fand wieder eine Zuſammenkunft zwiſchen dem Prä⸗ ſtdenten Krüger und dem Gouverneur Milner ſtatt. Die Beſprech⸗ ungen finden täglich von 10 bis 12 Uhr Vormittags und von 2 biß 4 Uhr Nachmittags ſtatt. Wie es heißt, wird Milner ein beſtimmtes Programm unterbreiten und das Mindeſtmaß der Zugeſtändniſſe be⸗ zeichnen, das er anzunehmen bereit ſein würde. Madrid, 2. Juni. In der Thronrede heißt es, man müſſe aus den Schmerzen und Leiden des Vaterlandes Lehren ziehen, aber Sammlung und Schweigen ſeien beſſer als Klagen. Die Hauptaufgabe und zugleich die ſchwierigſte der Cortes iſt, die Finanzen zu ordnen und die Kriegsausgaben zu reguliren, und zwar mit den gewöhnlichen dauernden Ausgaben vermittelſt einer thatkräftigen ſtrengen Politik des Abwägens. In dieſem Sinne wird die Regierung ſchmerzliche Opfer vom Vaterlande verlangen, die aber gerechter Weiſe auf alle Klaſſen der Bevöl⸗ kerung vertheilt werden ſollen. Die Regierung wird mit dem Budget mehrere Vorlagen einbringen, die die durch die Ver⸗ luſte der Kolonien und Kolonialfeldzüge erwachſenen Verpflich⸗ tungen regeln, die Staatsſchulden zum Theil reorganiſtren, die Staatsrenten umgeſtalten und andere neue Renten ſchaffen ſollen, getreu allen den Ideen, die die weſentliche Grundlage für die ſpa⸗ niſche Politik und für die Aufrichtigkeit des Budgets und der Zahlungsfähigkeit Spaniens bleiben werden. In der nächſten Seſſion ſollen Vorlagen, die die Reorganiſation des Landheeres zwecken, eingebracht werden, ferner Vorlagen bezüglich der Ver⸗ vollſtändigung der Küſtenvertheidigung und andere Entwürfe, die hauptfächlich auf adminiſtrdatipe Reformen abzielen. Newyork, 2. Juni. In St. Pierre auf der franzöſiſchen kleinen Ankilleninſel Martinique ſind an Bord des Dampfers„Lafayette“ 14 Wachtmannſchaften aus Frankreich eingetroffen und alsbald auf dem Dampfer„Isle de Tanger“ nach Cayenne weitergegangen. Ihre Ankunft rief Aufregung hervor. Die Rückführung Dreyfus' ſcheint alſo vorbereitet zu werden. 1 (Privat⸗ Telegramme des„Geueral ⸗Anzeigers“) Berlin, 3. Junj. Den Morgenblättern zufolge nimmt an der Juni auch der ** Tagung des Kolonfalrathes vom 12.—14. frühere Gouverneur Major v. Wißmann theil.— Der General⸗ ſelretär des Tuberkuloſekongreſſes, Stabsarzt Pannwigz, erhielt vegen ſeiner großen Verdienſte um das Zuſtandekommen des Kongreſſes zon dem Kaiſer eine ſilberne Medaille. Köln, 3. Juni. Die„Köln. Zeitung“ ſchreibt: In Kreiſen, kreter int Nnerkennung bervorgehoßen. Dagegen iſt die Haltung der Mehrzahl der weniger ſtarken Staaten geeignet, ein prak⸗ tiſches Arbeiten in Frage zu ſtellen. Die Vertreter dieſer Staaten zeigen ſich bemüht, den Idealzuſtand zu erreichen, der die Unter⸗ ſchiede der Machtverhältniſſe verſchwinden läßt. Daß hierdurch die Verwirklichung des Konferenzbeſchluſſes nicht näher gerückt iſt, iſt einleuchlend. Wenn z. B. Großmüchte von ſo verſchiedenen Lebensbedingungen wie Deutſchland, Oeſterreich⸗Ungarn, Frank⸗ reich und die Vereinigten Staaten ſich bei der Abſtimmung in der Minderheit zuſammenfinden, wie es kürzlich geſechehen ſein ſoll, ſo braucht man nicht Prophet zu ſein, um vorher zu ſagen, daß ein in ſolcher Art erzielter Mehrheitsbeſchluß ein leerer Buchſtabe zu bleiben beſtimmt iſt. Paris, 3. Juni. Bei dem Miniſter der Kolonien fand geſtern Abend zu Ehren Marchands ein großer Empfang ſtatt, zu welchem zahlreiche Miniſter, die in Päris anweſenden Mit⸗ glieder des diplomatiſchen Corps und ſonſtige hervorragende Per⸗ ſönlichkeiten erſchienen waren. London, 3. Juni.„Times und„Daily Chronicle“ ver⸗ öffentlichen heute ein Interview mit Eſterhazy, das von ihm unterſchrieben iſt. In demſelben geſteht Eſterhazy, daß er das Bor⸗ dereau auf Anregung des Oberſten Sandherr geſchrieben hat. Manunheimer Handelsblatt. Allgemeine Verſorgungs⸗Anſtalt, Karlsruher Lebensver⸗ ſicherung. Nach dem Rechenſchaftsberichte für 1898 waren die Er⸗ gebniſſe wieder ſehr erfreulich, Der Neuzugang und Reinzuwachs waren abermals größer als in jedem früheren Jahre, indem 6401 neue Verſicherungen über 30,84(1897: 29,70) Mill. Mark abgeſchloſſen wurden und nach Abzug aller Abgänge der Verſicherungsbeſtand um 21,70(1897: 21,55) Mill. Mark zunahm. Die Sterblichkeit verlief außerordentlich günſtig und blieb um 40% hinter der Erwartung zurück. Die Jahreseinnahme der Lebensverſicherung an Prämien und Zinſen betrug 18,26(1897: 17½10) Mill. Mark, wovon nur 6,4% (1897: 6,6%) für Verwaltungskoſten und Agenturproviſtonen ver⸗ braucht wurden; die Premienreſerve(Deckungskapitalien) wuchs auf 92,54(1897: 84,87) Mill. Mark. Der Jahresüberſchuß ſtieg von 3,85 Mill. Mark im Vorjahre auf 4,34 Mill. Mark= 31,1 ½ der Prämieneinnahme; davon follen 120,000 Mark zur Verſtärkung von Spezialreſerven dienen, während der Reſt unverkürzt der Gewinn⸗ referve der Verſicherten zufließt. Die im Jahre 1899 auszuzahlende Dividende iſt auf 3½ der Deckungskapitalien feſtgeſetzt was bei älteren Verſicherten ſchon einen ſehr großen Theil, bei einzelnen faſt den vollen Betrag der Prämie deckt. Im Verſicherungsbeſtand hat die Anſtalt nunmehr das vierte Huadert Millionen vollendet, er betrug Ende 1898— 411,80 Mill. Mark; das geſammte Anſtalts⸗ vermögen erreichte 131.71(1897: 122,90) Milltonen Mark Getreide ö Die Tendenz war etwas apgeſchwächt Tonne billigeren Offerten auf Amerika. Preiſe per Tonne eif Rotterdam: Faßezte M. 135—140, Südruſ⸗ ſiſcher Weizen M. 125—146, Kanſa II. M. 133, Redwinter M. 188, Milwaukee M.—, Neuer La Platg M. 125—136. Ruſſiſcher Roggen M. 112—116, Weſtern⸗Roggen M.—, Mais mixed M. 79 bis 80, La Plata⸗Mais M. 81, La Plata⸗Mais nener Ernte Juliab⸗ ladung M. 74. M. 91. Weißer amerik. Hafer M. 109—112, Ruſſiſcher Mittelhafer M. 111—118, Prima ruſſiſcher Hafer M. 120, Berliu, 2. Junj. effcendenf Oberrheiniſche Bank 126.25., Pfälziſche Bank 140.— bz.., Pfälz. Hypotheken⸗Bank—.—, Rhein. ypoth.⸗Bank—.—. Chem. Indu⸗ ſüirie Mannheim 127.25., Deutſche Steinzeug 320., Weſteregeln Alkaliw. Stamm 225 bz.., Weſteregeln Alkaltw, Vorzug 106.90., Zellſtofffabrik Waldhof 269.75., Mannheimer Verſticherung—.—, üttenheimer Spinnerei 108.25 G. Landes⸗Produkten⸗Börſe Stuttgart. Durchſchnittspreis⸗No⸗ tirungen pro Mai 1899. Weizen württembergiſch M. 17.85, Ulka M. 18.30, Laplata M. 17.90, Amerikaner M. 18.10. Kernen Oberländ, M. 18.30, Unter⸗ länder 16. Dinkel M. 11.55. Roggen württ. M. 19, ruſſiſcher 16.95. Gerſte württ. 17.40, Pfälzer 19.25, Tauber 17.75, Ungar. 18.50, 4l württemberg. 16. Mais Mixed 11.42 Laplata 11.60. Mehlpreiſe per 100 kg inel. Sack je nach Quali 0: Mi. 29.—20.50, Nr. 1; M. 2727.50, Ne. 2:., 4 50—26. Ni. 3: M. 24—24.80, Nr. 4: M. 22—22.50 Supvenaries M. 29—29.50, Sack Kleie M..80. 5 31. Mai bis 2. Juni.(Amt⸗ Mannheim, 2. Junt, in Folge der um.! per ). An hieſiger Börſe notirten: üt;: Mehl Nr. 1 bis zu entwicke bezahlt für das Stück Arbeitspferde: 000/0000., ten: 00—00., 00 Milchkühe: —12., 0 3i gewicht: 258 Kälber:a) 60-—80., b) mittlere Maſt ringe Saugkälber 90—70 00—00 M. 4 Schafe: a) 00—00., b) ältere Maſthammel 00 Hammel und Schafe(Merz à) vollfleiſchige der ſeineren 1¼ Jahren 00—56 lte 00—52., d) Sauen und Gber 00—00 1000 Luxpuspferde:0000—0000 cklein:—0 M. 0 und gute Saugkälber 00—75 M. o) ge⸗ ., d) ältere gering genä Maſtlämmer und jüngere Maſthammel ſchafe) 00—00 M. 831 Raſſen und deren ., b) fleiſchige 00—54., e) gering hrte(Freſſer) —65., c) mäßig genährte Schweine: Kreuzungen im Alter Es wurde ., 00 00 Pferde zum Schla ch⸗ 10 00 000., 314 Ferkel: 1 Ziegen: 00—00 M. * M. Zufammen 1407 Stück, Handel mittelmäßig. werpen). Der Dampfer„Aragonja“, von heute wohlbehalten hier einge Mitgetheilt durch die General⸗ klau in Mannheim, R 4, 7. 5 Waſſerſtaudsuachrichten vom Monat Juni. troffen. Newyork, 2. Juni. Schlußnotirungen: 5 1. 2. 1 Weizen Maf——— Mais Dezember—— Weizen Juli 61¼ 81¼ Mais Juni—— Weizen Septbr. 81½% 81¾ Kaffee März—— Weizen Dezember81/ 82¼ Kaffee Juni.75.80 Mais März———Kaffee Juli.80.85 Mais Mai—— Kaffee September.—.— Mais Juli 39¼% 39½½' Kaffee Dezember.85.35 Mais September 88¼ 39¼ Chiecggo, 2. Juni. Schlußnotirungen 1. 25 +5 25 Weizen—10 76½ 76⅛k D Mais September 33% 38/ Weizen September 77— 77% Schmalz Juli.90.97 Mais Juli 33.— 33% Schmalz September 5,1%2 Schifffahrts⸗Nachrichten. Maunheimer Hafen⸗Verkehr vom 30. Mai. Hafenbezirk I. Schiſfer eb. Kap Schif Kommt von Ladung Eir. Schmitt Thereſia Joſephine Brühl Backſteine 850 Reibel Reichert Ruhrort Kohlen 3988 Hauck Blüm Altrip Backſteine 52⁰ Kuſſel Karoling Gberbach'Slelne 1800 Lochnert Barbars Altuſp Kies 3000 Biedmang Anna 65 7 300 Zeh Wilhelm Johann 55 55 100⁰0 Graßhoff Wilhelm Dufsburg Kohlen 28012 Wolf Marie Ziegelhauſen Lehm 1678 Gruber Margareiha Epever Backſteine 60⁰0 Welck Hutſläes 8 Altrip Kles 8⁰e 70 S0h. 8e 10 abte 8 0 erjun oh. Heinr 1 Ur kohlen 8 AFliſabeth Aktrip 5 Kies 60⁰0 Dewald Dr. Wilkens N⸗Gemünd.⸗Stelue 2400 Freiberger Merkur Altrip Kies 1300 Müller Heubergex 11 15 5 70⁰ Uleberſeeiſche Schifffahrts⸗Nachrichtenn Ghinselphia, 1. Juni,(Drahtbericht der Red⸗Star⸗Linte Ant⸗ Antwerpen abgefahren, iſt Vertreter Gundlach 4Bären⸗ Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 29,30.].1..3. Bemerkungen. Konſtanz 44%½4 4,4 Walshut„ J,57 3,66 8,41 3,23 3,22 8,15 Hüningen ,85 6,81 3,15 3,08 Ahds, 6 U. Kehl!„2 8,77 8,9 8,59 8,49 N. 6 U. Lanterburg„ 65,37 5,28 5,28 5,00 Abds. 6 U, Maxan„ 5,81 ,21 5,10 5,044,91 2 U. Germersheim„ 5,29 5,21 5,1.-P. 12 U. Maunheim 5,85 5,22 5,09 5,05 4,92 4,79 Mgs. 7 U. Malnz J34 2,31 2,24 2,182,14.P, 12 U Dingenn 42,702,74 2,68 10 U. Kaub. 3,81 3,28 3,18 6,12 8,04 2 U. Koblenz 3,28 3,28 8,28 10 U. Köln„ 36,57 3,60 3,56 2 Ruhrorrt 6,80 8,31 8,26 6 U. vom Neckar: Mannheim. J5.30 5,20 5,07 5,084,90 4,75 V Heilbroun.„ 40,8 0,95 0,90 0,85 J0.85 0,80] 7 U Geld⸗Sorten. 20 Fealten clug 894 0 Bol 1 N Enal, Soberelans 2204586 dlebbaber von praktiſchem Schuhwerk finden die reichſte Aus⸗ wahl, auch in ganz billigen Artikeln, bei 72744 Hartmann, 1 38, 12 Schuhwaarenhaus an den Planken W 3, Alleinverkauf der Fabrikgte von Otto Herz& Meorg pelchen man Kenntniß der Vorgänge innerhalb der Friedens⸗ onferenz zutrauen kann, wird die Haltung der ruſſiſchen Ver⸗ WViehmarkt in Maunheim vom licher Bericht der Direktion.) Es wurde bezahlt für 50 Ka, Schlachk⸗ Frankfurt a/Main(Telephon 443). 1E2 Cie, in Nur ächt, wenn direkt ab meinen Fabrißen bezogen. und verzollt ins Han Seiden-Damaste 4 ſchwarz, weiß u ſarb Seiden⸗Foulards bedruckt umgehend. v. Mk..35— 18.65 Seſden-Bastkleider p. Robe,„ 13.80—68.50 „95 Pfige.—.85 per Meter. Seiden⸗Armüres, Monopols, Eristalliguss, Marcellines, ee u. karrierte Seide, ſeidene Steppdecken⸗ oppeltes Briefporto nach der G. Henneberg's Seiden-Fabriken, Zülrieh(K.& K. Hollleferant) chweiz. 4 in allen Prelslagen— zu Roben und Mouſen ab Fabrik! an Jedermann franke Ball-Seide Braut-Seide Ssiden-Tafft Molre antlaue, Duchesse, Princesse, Moseovite, und v: 75 Pige.—Iß.68 „ Mk..— 16.68 „.95.—.65 Fahuenſtoffe ete, ete,— Muſtex 16045 Gr. Had. Hof⸗ u. Mationalthenler in Mannheim. Sonntag, den 4. Juni 1899. 93, Vorstellung im Abonnement B. Götterdämmerung. Hritter Tag des Bühnenfeſtſpiels:„Jer Ring des Nibelungen“ von Richard Wagner⸗ Coloſſeumsthenter in Mannheim. (Reckarvorſtadt). Direktion: Friedr. Kerſebaum. Sonntag, den 4. Juni 16990: LTwei Vorstellungen. Nachmittags 4 uhr und Abends 8½ Uhr; Novitt: Durch's Standesamt. Ein ländliches Spiel 91 Geſang in 2 Akten von Frau Hartl⸗Mitius Erſtaufführung der Noyttät: Novitüt! ſartl uſik von Bruno 5 Planken und in den Dirigent: Herr Hofkapellmeiſter v. Reznicek. N f 1 itungs⸗Kiosk, Regiſſeur: Her Hildebrandt. Nacht. u. H. Ruedim. 22690 Entree 50 Pfg. VVVVVVVVVVVVCC 2 „„„ alnalls in Schassgarten VVVVß— ſll en ZZ 8 1n Ra G. 0 Hae„%%;“ͤ́ Joler Sonntag, 4. Juni, Abends 8 Uhr inde, rau Fiora. ee, Grosses Karten-Concert Aae B der Capelle Petermann. n: rl. Din ormns. Mannen und Frauen. Schauplatz der Handlung: Auf dem Felſen der Walküren. Erſter Aufzug: Guntheris Hoſhalle am Rhein. 2. Der Walkürenfelſen. Zweiter Aufzug: Vor Gunther's Halle. Dritter Aufzug: 1. Waldige Gegend am Rhein. 2. Gunther's Halle. Kaſſeneröſfn. ½5 uhr. Anf. präßz. b 5 Uhr. Ende 10 Uhr. Worret's Etablissement Kaiſer Wilhelmſtraße 15, 2 Minnten vom Bahnhof. Grösstes Vergnügungslokal am Platze. 22009 Schöner schattiger Garten mit Veranda. Durch langjührigen Ruf bestens empfohlen, Dirigent: 22557 onntag, den 4, Juni 189 20 Pfg.- Nachmittags—6, Abends—11 uhr Kinder 20 Pfg. Mannheimer Park⸗Geſelſchaft. Samſtag, den 3. Juni, Abends 38—11 uhr Grosses M²ilitär-Concert der hieſigen Grenadier⸗Rapelle. Itallenische Nacht. Bengalische Beleuchtung. Abonnenten ſrei. ag. Grosse Concerte Banda di Solmena aus den Abruzzen Cin Uniform). Haestro Federieoe Boxeone. Entree 20 Pig. Abonnenten ttal. Der Vorstand. Gemüſe⸗& Obſt⸗Conſerveg Ghampignons, Tomaten Preiſelbeeren Mixed Pieles(offen) Sommer Malta-Kartoffain extrafeines Olivenöl Salatöl Heintes per Lt. M..— Gothger Cervelgtwurſt Ochſenzungen Frühſtückszungen feine Käſe Imperial- Orangen SoO empftehlt 22728 J. H. Kerm, 0 2,. Leb. Wachteln Reh Wildſchwein Ig. Gänſe, Enten Ponlarden, Hahnen Blaufelchen Nach dem erſten Aufzuge findel eine Paufe von 25 Minnten nach dem zweiten eine ſolche von 20 Minnten ſtatt. GEroße Preiſe. utag, 5. Inni ürſtellung im unn. Jugend. Ein Liebesdrama in 3 Aufzügen von Mar Halbe⸗ Anfang ½86 Ahr. Mineralbrunnen Oberheſſens ſucht ſolventen, tüchtigen Vertreter. Offerten mit Reſerenzen unter M. 1786 an die Grpd. d. Ztg⸗ Fache ſge Mihle Weinhrin., Sonutag, 4. Juni, Mittags 3 Uhr Grosses Marten-Konzert der Kapelle Petermann. Wie nrn werden al Erhältlich in Ordgerte e Nlelper und ſenagen Stoffe, ſowle Flecken jeder Art perſchwinden, wenn mit Pauama⸗Seife twaſchen. Preis per cket 10 Pfg. 227/14 Fap ee a ſo⸗ ik J. Kempf, Mannhelm. Zander, Aal Rheinſalm Soles, Turbots Shelſfſche A. 22780 5 Wer auf billigage Art eine Kraftige Suppe haben will, verwende mazum Würzen derSuppen, woronwenige Tropfen genügen,. Zu haben in -Fläschchen von 35 Pf. an bel ihelm Rern, ., 1. 33806 J. Hnab, 1, Breiteſtraße. Gelbe Dogge auf den Na⸗ men„Lord“ hörend, entlaufen. Abzugeben E 7, 25, 8. Stock, gegen Belohnung⸗ 22629 or Ankguf wird gewarnt „„„4 —— „ meeeee Weneral-Anzeiger 8 Manngelm, 3. Junl. Hekauntmachung. Geſuch des Fabrikanten Heinrich Lanz hier um Genehmignng zur Errichtung und zum Betrieb einer Fabrik⸗ ſchmiede auf dem Lindenhof betr. No. 485081. Fabrikant Hein⸗ rich Lanz hier beabſichtigt, bei ſeiner Maſchinenfabrik auf dem Lindenhof dahier eine Fabrik⸗ ſchmiede zu errichten und zu be⸗ treiben, in welcher Dampfhämmer zur Aufſtellung kommen und zeitweiſe Dampfkeſſel durch Ver⸗ nieten hergeſtellt werden ſollen. Wir bringen dies zur öffent⸗ lichen Keunkniß mit der Auffor⸗ derung, etwaige Einwendungen bei dem Bezirksamte oder dem Stabtrathe hier binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vor⸗ ubringen, an welchem das dieſe VhͥEung enthaltende Amtsverkündigungsblatt ausge⸗ geben wurde, widrigenfalls alle nicht auf pripatrechtlichen Titeln beruhenden Einwendungen als verſäumt gelten. 22695 Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Einſprachs⸗ friſt auf den Kanzleien des Be⸗ irksamts und des Stadtraths bier zur Einſicht offen, Mannheim, 30. Mai 1899. Gr, Bezirks⸗Amt: Dr. Strauß. Gras⸗Verſteigerung. Nr. 5062. Der Erwachs an Gras von nachbenannten ſtädti⸗ ſchen Grundſtücken wird am ovnnerſtag, den 8. Juni, Vormittags 10 uhr auf unſerm Bureau, R 5,—9, öffentlich und loosweiſe ver⸗ ſteigert und zwar 22679 1. Vom Park auf der alten Fohlenweide, Vom alten Kugelfang. Vom chriſtlichen Friedhof⸗ Portal. Vom Rheindamm. Bon der Rheingewann. BVom Hinterſchlevig. 7. Vom Schlangenwöͤrth. Mannheim, den 31. Mai 1899. Tiefbauamt: Eiſenlohr. Bekauntmachnung. Die Herſtellung eines kolorierten Planes der Altſtadt Mann⸗ heim betr. Nr. 897. Im Auftrage des Stadtraths hat das ſtatiſtiſche Amt einen Plan der innerhalb des Ringes gelegenen Altſtadt Mannheim entworfen, welcher nach Maaßgabe der Erbauungs⸗ zeit der einzelnen Gebaude ko⸗ 0 kloriert worden iſt. Vor Ver⸗ 5 vielfältigung desſelben liegt der lan vom ſlteßlich in iatiſtiſchen Amtes, Luiſenring .—10. Juni ein⸗ der Kanzlei des 4zur Einſicht offen. 22715 Mannheim 2. Junt 1899. Statiſtiſches Amt: Dr. Schott. Heffentliche Verſteigerung. Auf Grund gerichtlicher An⸗ ordnung werde ich am 22619 Montag, den 5. Junni, VBorm. 11½ uhr im hieſigen Vörſenkokal: 25 Sack Weizenmehl Nr. o, 8„„ III, 60 N IV. Marke Ludwigshafener Walzen⸗ mühle— lagernd in Freiburg i. B.— gegen ſofortige Baar⸗ zahlung öffentlich verſteigern. Maluheim, 2. Juni 1899. Hibſchenberger, Gerichtsv. Freiwillige Nerſteigerung. Am Montag, 5. Juni l. Is., Nachmittags 2 uhr werde ich im Pfandlokale hier, % 5, im Auftrage des Herrn A. Fuchs hier, 10 Mille beſſere Cigarren gegen Baarzahlung öffentlich dekſteigern. 22719 Mannheim, 2. Juni 1899. Schmitt, Gerichtsvollzieher B 2, 16. Freiwillige Aerſteigerung. Montag, 5. Juni d. Is. Nachm. 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q 4, 5 im Auftrage des B. Förſter hier wegen Platzmangel: 1 Sopha mit 4 Fauteuil, 1 Salontiſch, 1 Vertikov, 1 Con⸗ ſol mit Spiegel, 3 Wienerſtühle und 1 Gießkanne alles neu, gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern. 22734 Mannheim, 1. Juni 1899. Futterer, Gerichtsvollzieher. Freimillige Verſteigerung. Montag, 5. Juni d.., Nachm. 2 Uhr werde ich im Pfandlokal q 4, 5 im Auftrage des J. Fröhner hier: 10 Mille Cigarren egen Baarzahlung öſſentlich ver⸗ degern. 22735 Mannheim, den 2. Juni 1899. Futterer, Gerichtsvollzieher. 555 5 Zwangs⸗Herſteigerung. Montag, den 5. Juni d.., Nachm. 2 Uhr werde ich im Pfaudlokal Q 4, 5 im Vollſtreckungswege: 1 aufgerüſtetes Bett, 1 Waſch⸗ kommode mit Marmorplatte u. Spiegelaufſatz, 1 Nachttiſch mit Aufſatz, 1 Chiffonier, 2 Schränke, 1 Kommode, 1 Kanapee, 1 Waſch⸗ und 1 Pfeilerſchrauk gegen Baar⸗ öffentlich verſleigern. kannheim,.Juni 1899. 22788 utterer, Gerichtsvollzieher. und Kreis⸗Verkü dig —— f Filt Wir machen darauf aufmerk⸗ ſam, daß das zweite Viertel der ſtädtiſchen umlage für 1899 auf 1. Juni ds. JIs. fällig war und erſüchen ergebenſt, die ſchul⸗ digen Beträge bei Vermeiden der perſönlichen Mahnung ge⸗ fälligſt anher zu entrichten. Wir fügen bei, daß jeder Staatsſteuerpflichtigezur ahlung ſtädtiſcher Umlagen verpflichtet iſt und einen Forderungszettel bei uns erheben kann, wenn ein ſolcher etwa nicht an ſeine Adreſſe gelangt ſein ſollte. 22703 Mannheim, 2. Juni 1899. Stadtkaſſe: Röderer. Nei Heugtas⸗Verſteigerung. Das Heugras von nachbe⸗ nannten ſtädt. Grundſtücken wird an folgenden Tagen je⸗ weils im Badner Hof loosweiſe öffentlich verſteigert und zwar: Montag, den 5. Juni 1899, VBormittags 10 uhr von der Fahrlach, dem Roſen⸗ garten, I. II. III. Gewann, dem Altneckar bei dem Roſengarten und dem Neckardamm. Nachmittags 2 uhr von dem Altneckar bei dengroßen Neuwieſen, den großen Neu⸗ wieſen nnd der Streitwieſe. Dienſtag, den 6. Juni 1899, Vormittags 10 uhr von der Schafweide, dem Schaf⸗ weiddamm, dem Altwaſſer, den Hohwieſen, der Seckenheimer Brodwteſe, der Inſel am weißen Sand, dem Pfeifferswörth nebſt Vorland, ein Loos der Sell⸗ weiden und dem Hochwaſſer⸗ damm auf der Frieſenheimer Inſel. 22430 Mannheim, 29. Mai 1899. Kulturverwaltung. Landw. Abtheilung: Krebs. Heugras⸗Perſteigerung. Das diesjährige Heugras von den kirchenärariſchen Wieſen auf Gemarkung Hockenheim mit einem Flächengehalt von 216 ha 25 ar 07 qm wird am Donnerſtag, Freitag und Samſtag, den., 9. und 10. Juni 1899, jeweils Vor⸗ mittags 8 uhr beginnend im Rathhauſe zu Hockenheim loos⸗ weiſe öſfentlich verſteigert und zwar: 22517 Am 8. von den oberen Bach⸗ wieſen, den Allmend⸗ u. Bühlei⸗ wieſen, den Wieſen im Herren⸗ teich, im Altwaſſer und der Wurflache, Am g. in der Ketſchau, die neu eingetheilten, auf den Ab⸗ theilungsſteinen erſichtlichen Looſe Nr. 1 bis mit Nr. 164, um⸗ faſſend die Gewannen Kleine Kirſchbäch, Hubwieſen Nummer⸗, Schießer⸗ und Neünlöcherwieſen, Wildpretspfad, ſowie Strang⸗ wieſen. Am 10. gleichfalls in der Ketſchau die neu eingetheilten Looſe Nr. 165 bis mit Nr. 311 der Gewannen Plankſtadter Allmend⸗, Neudörfer⸗„ Breit⸗ und Neuwieſen, ſowie Katzengraben. Nähere Auskunft ertheilen Güteraufſeher Seßler in Höcken⸗ ba geiſc. aſche Jünger in Ketſch. Mannheim, den 27. Mai 1899. Evangeliſche Collectur. Zwangs⸗Verſteigerung. Montag, den 5. Inni d.., Nachmittags 2 Uuhr, werde ich im Verſteigerungslocal Q 4, 5 hier, im Vollſtreckungs⸗ wege gegen Baarzahlung öffent⸗ lich verſteigern: 22720 1 br. Ripsgarnitur, Vertikov, Schreib⸗ und Ovaltiſche, 1 Ar⸗ beitstiſchchen, 4 Stahlſtiche. Di⸗ vans, Nähmaſchinen, Kommoden, Spiegel, Waſchkommoden und Nachktiſche mit Marmor, fana⸗ pees, Kleiderſchränke, 1 Büffet, Waſchtiſch, 3 Pianinos, 1 franz⸗ Billard, 1 Parthie Flaſchen⸗ un Faßweine, Magenbitter, Cognac, Chiffonnjere, Weißzeugſchränke, 54 Kiſtchen Zigarren, 3 Eis⸗ ſchränke, 1 Waarenſchrank, 1 La⸗ dentheke, 1 Knabeufahrrab, 4 Betten, 2 Regulateure, 1 Waſch⸗ maſchine, 2 Reale, 1 Badewanne, 4 hohe Stühle, 1 Parthie Bülr⸗ ſtenwaaren und Fenſterleder, 1 Anricht mit ellerbrett, 1 Orcheſtrion. Mannheim, den g. Juni 1899, Hibſchenberger, Gerichtsvollzieher. Zuverläſſige, jüngere Teitungsträgerin ſofort geſucht. Näheres im Verlag, Ordentliches Laufmädchen geſucht N. Haas' ſche Drutkerei. Poktemonnaie biag. 0 Mark⸗Schein enthalt., verloren beim Pfälzer Hof. Um Rück⸗ gabe gegen Belohnung wird ſreundlich gebeten. 226383 E 8, 22, 2. Stock. Weinroſinen empftehlt billigſt 22722 Carl Fr. Bauer, UA1, 9, an der Neckarbriſcke. fg Tüfeenuhf Hotel Hassler. Altrenommirtes, modernisirtes Hotel u. Garten-Restaurant. Sressere und kEleinere Salcns. Teinstes Münchner und Schwelzinger Export-Bier direkt vom Fass. Spezialität; Schwetzinger Spargel.— Reine Weine. NB. Schutzdach für Fahrräder. SSOHWOUStZIn Selnl. Ergebenst H. L. Hassler, Besitzer. ungsbkaft. Sänger bund. Heute Samſtag Abend 9 Uhr 22717 Probe. Schützen⸗Geſellſchaft. — Diejenigen unſerer Mitglieder, welche beabſichtigen, an dem Konkurrenz⸗Schießen in Gießen theilzunehmen, wollen ſich in die in der Schießhalle aufgelegte Liſte gefl. einzeichnen. 22709 Der Vorſtand. + aunheimer ſellſchaft. „ Einladung der Mitglieder zur geſelligen Zuſammenkunft im Lokal Hohenſtaufen Q 3, 2/ heute Samſtag, 3. Juni, Abends 9 Uhr. Turnfreunde und Gäſte können eingeführt werden. 22641 Der Vorſtand. Mbeiter Jotth⸗Beren Sonntag, den 4. Junt 1899, 83 Uhr 5 Minnten Abfahrt zum Lüängerfeſt — in Heidelberg. 22697 Der Vorſtaund. Odenwald⸗Club. Section Mannheim-Ludwigshafen. Sountag, den 4. Inni, im Holel„Zum Ritter“, in Wimpfen a. N. Haupt-Perſammlung des Geſammtvereius f. 1899. Abfahrt Mannheim 8or Uhr mit Sonntagsbillet bis Abfahrt Heidelberg 9 Uhr Sonperzug, gegen Vorzeigung der Mitgliedskarte Billet nach Jagſtfeld zu löſen. 22700 Rückfahrt des Sonderzuges 468s Uhr ab Wimpfen. NB. Der vorgeſehene Familien⸗ Ausflug der Section Mannheim⸗pikar Sauerbrunn. Militär. Morgens 10 Uhr Predigt. Herr Ludwigshafen findet am 2. Juli mit dem Geſammt⸗Ausflug nach Weinheim ſtatt. Jabelsbese ene eeunel Lokalverlegung Vom I. Juni ab 2S. A. 2. Stock. 22661 Velocipediſten⸗Hertin Maunheim. Sountag, 4. 1899 Ausfahrt zur Sannerweihe des Radler-Elub Jurlach. Abfahrt Morgeus 6 Uhr vom Bahnhofsplatz. Um zahlreiche Betheiligung erſucht 22698 Der Fahrwart. unger Mann ſucht für ſeine freien Abendſtunden Beſchäftig⸗ ung in ſchriftlichen Arbeiten. Offerten unter. P. 22606 an die Exp. d. Bl, 22606 (Baden). Weinheim FeaE Dem wohllöblichen Publikum von Weinheim und Umgebung, sowie allen Freunden, die unsere Stadt besuchen, insbesondere den Herren Ge- schäftsreisenden die ergebene Anzeige, dass ich „Hötel 2. Kartsberg käuflich übernommen habe. Gestätazt auf meine langjährigen Erfahr- ungen als Küchenchef und Leiter grösserer Etablissements im In- und Auslande, wird es meine Aufgabe sein, den Wünschen aller mich Beehrenden nach Kräften gerecht zu werden. Das ganze Etablissement ist neu renovirt und praktisch eingerichtet. Den verehrlichen Vereinen stelle ich meine Räumlichkeiten zur Abhaltung von Ver- sammlungen, Familien und Gesellschaften für Festlichkeiten gerne zur Verfügung. Es hält sich bestens empfohlen Hochachtend Otto Eisele. 22729 Sommerfrische im Taunus zwischen Wiesbaden u. Schwalbach, in freundlichem Forſthauſe direct am Wald, 5 Minuten von der Bahnſtation. Pensionspreis—5 Mk Nähere Auskunft U 2, 2, 3 Treppen. Nirchen⸗Anſagen. Euang. proteſt. Gemeinde Maunheim. Sonnutag, den 4. Juni 1899. Trinitatiskirche. Morgens s Uhr Predigt. Herr Stadt⸗ 22658 Kirchenrath Greiner. Morgens 11 Uhr Chriſtenlehre. Herk Kirchen⸗ rath Greiner. Abends 6 Ühr Predigt Herr Stadtvikar Ziegler. „Lutherkirche. Morgens ½10 Uhr Predigt. Herr Stadt⸗ vikar Eberle. Morgens ½11 Uhr Kindergottesdienſt. Herr Stadt⸗ vikar Eberle. JFriedenskirche. Morgens ½10 Uhr Predigt. Herr Stadt⸗ plarrer von Schöpfer. Morgens 11 Uhr Chriſtenlehre. Hert iakoniſſenhauskapelle. Morgens ½11 U igt. Herr Pfarrer Achtnich. N 5 de f0 Nachmittags 3 Uhr Predigt. Herr Stadt⸗ pfarrer ig.· NB. Die Gottesdienſte in der Concordienkirche können wegen baulicher Veränderung nicht ſtattfinden und wird nur der A gottesdienſt in die Tuinttaltslirche verlegt. 5 Stadtmiſſion Euang. Pereinshaus, K 2, 10. Sonntag, Vorm. 11 Uhr Sonnta Sſchule. Nachm. 8 Uhr Allgemeine Esbauungsſtunde Herr Etadimiſſonar Reimer 756 1 Jungfrauenverein. 510 5 255 55 Je Büx Ant ſtunde.) ittwoch, Aben 9 Uhr emeine Bibel Stadtmiſſionar Krämer. Donnerſtag, Abends s Uhr Jungfrauenverein. Freitag, ½9 Uhr Probe des Geſangchors„Zion⸗ Traitteurſtraße 19. funhe Abend und Freitag Abend 8 Uhr Allgemeine Bibelſtunde. Herr Stadtmiſſionar Kehrberger. Evang. Mäuner⸗u. Jünglingsverein l 3,23. Soüntag, s Uhr Jugendabtheilung. Monatsverſammlung und Aufnahme neuer Mitgiieder. ½9 Uhr Vortrag von Herrn Stadtvikar Ziegler über„ luguſt Hermann Franke.“ Montag, ½j9 Uhr Bibelſtunde der alk. Abtheilung. Herr Paſtor Steffann. Dienſtag, ½9 Uhr Bibelſtunde der Jugendabtzeilung. Kirchliche Anzeige der giſchöfl. Melhodiſten⸗Gemeinde, U 6, 28. Sonntag Nachm. ½ Uhr Kindergottesdienſt. N ittags 5 Uhr Predigt.——— e Jedermann iſt freundlich eingeladen. Altkatholiſche Gemeinde. Sonntag, 4. Junf 1899. 10 Uhr Gottesdienſt, Katholiſche Gemeinde. Laurentinstirche. Neckarvorſtadt. Samſtag, den 8. Juni. Beichtgelegenheit von Mittags 4 Uhr an. Abends s Uhr Fron eich⸗ namsandacht. Sonntag, 4. Juni. Von s Uhr an Beſchtgelegen⸗ heit. 7 Uhr ½9 Uhr Singmeſſe mit Predigk. 75¹⁰ Uhr Predigt und Amt. 2 Uhr Chriſtenlehre. ½3 Uhr Corp.⸗Chriſti⸗ Bruderſchaft. Verſammlung der chriſtl. Mütterbruberſchaft. 8 Uhr —— 8 NNNNeeeeeee Denſſcer Jireſdenerönl IVII. Hauptversammlung, 3. bis 5. Juni 1899 22244 im Ballhaus(Schloßgarten) in Manuheim. rcgrarmr: Samſtag, den 3. Juni, Nachmittags 4 Uhr im Kongreßlokale(parterre): Sitzung des Bundesvorſtandes und der Delegirten. Abends 8 Uhr im oberen Saale der Central⸗ halle Litera O 2, 16: Bankett mit geſang⸗ lichen und inſtrumeutalen Vorträgen unter gefl. Mitwirkung des Quartetts der Freireligibſen Gemeinde, mehrerer Mitglieder des Orcheſter⸗ vereins und Soliſten. Sonntag, den 4. Juni, Morgens 9 Uhr im Kongreßlokale, eine Treppe hoch: Ge⸗ ſchäftliche, nicht öffentliche Sitzung der Dele⸗ girten, der Bundes⸗ und Zweigvereinsmitglieder. Tagesordnung: 1. Bericht des Vorſitzenden. 2. Bericht des Schrift⸗ und Kaſſenamtes und Wahl der Rechnungsprüfer für das laufende Jahr. 3. Bericht der Zweigvereine. 4. Wahl des Vorſitzenden, der übrigen Vorſtands⸗ mitglieder, des Vor⸗ und Kongreßortes u. ſ. w. 5. Berathung der Anträge und Beſchlußfaſſung über dieſelben. Sountag, den 4. Juni, Nachmittags 3 Uhr, im großen Saale des Ballhanſes Oeffeutliche Verſammlung. Dorträge. 1.„Zum Gedächtniß Ludwig Büchners“: Stadtv.⸗Vorſt. W. Fulda, Mannheim 2.„Die Pflicht zu leben und das Recht zu ſterben“; Frau Hedwig Henrich⸗Wilhelmi, Degerloch bei Stuttgart. 3.„Die Idee eines höchſten Weſens“: Dr. Bruno Wille, Berlin. Abends 8 Uhr im Kongreßlokale, nur bei genügender Betheiligung und rechtzeitiger An⸗ meldung: Gemeinſames Abendeſſen. Montag, den 5. Juni, Morgens 9 Uhr: Schlußſitzung der Delegirten⸗Verſammlung. Nachmittags 2 Uhr: Fahrt mit dem Lokalzuge, Hauptbahnhof, nach Schwetzingen und Be⸗ ſichtigung der Parkanlagen und Waſſerwerke. Wir bemerken, daß zu dem Baukett nicht nur die Mitglieder des Freidenkervereins, ſondern alle Freunde unſerer Sache freundlichſt eingeladen ſind. Zur theilweiſen Deckung der Koſten unſerer öffeutlichen Verſammlung wird zu derſelben ein Eintrittsgeld von 20 Pf. erhoben. Um zahlreiche Betheiligung bittet: Jas Schrift⸗ und Kaſſenamt Jer Porſtand des Erki⸗ des deulſchen Freidenker⸗ nenlervereins Maunheim. Bundes. Freiwillige Feuerwehr. Die Mannſchaften der 2..3. Compagnie werden hiermit aufgefordert, ſich behufs Abhaltung einer Ag Probe am Montag, 5. Juni 1.., Abends ½7 Uhr an ihren Spritzenhäuſern pünktlich und vollzählig einzufinden. 22702 Die Hauptleute: Molitor. Grünewald. Slhüten⸗Geſellſhaft. Sonntag, den 4. Juni, Kranzschiessen auf 22724 b feſd- und Standscheibe. Anfang 3 Uhr. Schluß 7 Uhr. Der Vorstand, Todes-Anzeige. Freunden und Bekannten die ſchmerzliche Mittheilung, daß üuſere liebe Gaktin. Mutter, Tochter, Schwiege donte Schweſter, Nichte und Schwägerin, Frau Barbarg Wittner geh. dehnuf beute früh 7 Uhr nach langen ſchweren Leiden durch einen ſanften Tod erlöſt wurde. 22725 Die krauernden Hinterbliebenen. den 3. Juni 1899. Die Beerdigung findet Montag, 5. Vor⸗ mittags ½11 hr vom Trauerhauſe 8 5, Ja ſtatt. Dies statt besonderer Anzeige.) Todes-Anzeige. Verwandten und Bekannten die traurige Nachricht, daß heute Morgen 7 Uhr unſer lieber N und Bruder 227 16 Pirmin Hoffmann 3. Zt. Dragoner in Karlsruhe, nach kurzem Leiden ſanft verſchieden iſt. Mannheim, den 2. Juni 1899. Die trauernden Hinterbliebenen: Frau Julius Hoffmann, Max Hoffmann. Die Beerdigung findet hier ſtatt. Zeit wird noch bekannt gegeben. Fronleichnamsgudacht. — — 2 10 22244 Am. Ihr des val⸗ ing⸗ Oſen ſter⸗ Ge⸗ ele⸗ der. rift⸗ für me. dds⸗ ber hr, 15 Hauptſitz in Maunheim genehmigt. näher erwähnten, unter ſich völlig gleichberechtigten Actien, zuſammenſetzt. brücken, ſowie zur Stärkung der Betriebsmittel. Aaͤetien eine Woche vor der Generalverſammlung bei der Ge ellſchaft, oder bei einer der vom Aufſichts⸗ ath zu Stellen, bee l 95*5 Oeneral-Anzeigest SROSDEETT. Rheinische Credi tbank Mannheim. 12 Millicnen Mark Actien AIMRE. 1200.— Dividendenberechtigt vom 1. Januar 1899 ab. „Durch Erlaß des Großherzoglich Badiſchen Handelsminiſteriums vom 14. Mai 1870 No. 2837 wurde die Gründung einer Aetiengefellſchaft unter Lan Firma Rheiniſche Eredit⸗Bank mit dem Die konſtituirende Generalverſammlung fand am 15. Juni 1870 ftatt. Der Geſellſchafts⸗ vertrag wurde am 22. Juli 1870 in das Handelsregiſter des Großherzoglichen Amtsgerichtes in heim eingetragen. 5 Geſellſchaft iſt berechtigt, durch Beſchluß des Aufſichtsrathes Filialen und Agenturen Zur Zeit beſtehen Filtalen in Heidelberg, Karlsruhe, Baden⸗Baden, reibur ., Offenburg, Konſtanz und Kaiſerskankern, 85 5 Gegenſtand des Unternehmens iſt der Betrieb von Bank⸗ und Haudelsgeſchäften. Die Zeitdauer der Geſellſchaft iſt nicht beſchränkt. 1 0 Das Grundkapital der Geſellſchaft betrug 18 Millionen Mark, eingetheilt in: 80000 Actien, Serie 0 3 IV, No. 1 bis 20,000 4 M. 600.— 5 4 o. 20,001„ 30,000„ 1200.—(Doppelnummern) und kann jederzeit durch Beſchluß der Generalverſammlung erhöbt werden ee In der Generalverſammlung vom 15. November 1897 wurde beſchloſſen, das Grundkapital um den Betrag von M. 2,100,000.—, gleich 1750 Aetien à M. 1200.—, Serie VII, No. 30,001 bis 38,500 und in der Generalverſammlung vom 26. Juni 1898 um den weiteren Betrag von M. 9,900,000.— gleich 8250 Aktien à M. 1200.—, Serie VIII, No. 38,501 bis 50,000 zu erhöhen, ſodaß das Grundkapital nunmehr Mk. 30,000,000.—(Dreißig Millionen Mark) beträgt, welches ſich aus den oben Die neuen Actien wurden freihändig begeben und das erzielte io dem ordentlichen Reſervefond zugeführt. 8 RVF 15 Die Reſerven betragen zur Zeit: a) Ordentlicher Reſervefond.. M. 6,000,000.— b) Delerederefond 2 800.009.— (Mart Sechs Mi zuſammen demnach M. 6,600,000.— ark Se Utonen und Sechshund i i r 1899 git M. 577,489.15 kondnt, chshunderttauſend), wozu noch ein Gewinnvortrag auf das Jah Außerdem beſitzt die Bank eigenthümlich einen Beamtenpenſionsfonds von M. 439,215.49, einen Beamtenunterſtützungsfonds von M. 131,913.06 und an Stiftungen M. 24,704.20. Die Kapitalserhöhungen fanden ſtatt zum Zwecke der Uebernahme des Bankhauſes G. Müller & Conſ., Hofbankiers in Karlsruhe und der Kaiſerslauterer Bank vorm. Böcking, Karcher & Co. in Kaiſerslautern, zur Commanditirung der Firma G. F. Grohe, Henrich& Co, in Saar⸗ Die Geſellſchaft beſitz folgende Liegenſchafteu: a) Bankgebäude in Mannheim, Karlsruhe, Baden⸗Baden, Konſtanz und Kaiſerslautern, ſowie ein Haus in Heidelberg, welches gegenwärtig niedergelegt iſt, um ein Bank⸗ gebäude an deſſen Stelle zu errichten. Für dieſen Neubau ſind bereits M. 80,000 reſervirt. Vorſtehende Liegenſchaften, ohne das Heidelberger Auweſen, koſteten urſprüng⸗ lich M. 1,845,768.05. An Abſchreibungen wurden hierauf M. 876 868.05 verwendet, ſodaß ſolche heute nur noch mit M. 969,400.—, frei von jeder Hypothek, zu Buche ſtehen. Das Mobilar des ganzen Inſtituts iſt vollſtändig abgeſchrieben. bd. Unſere Betheiligung an der Dampfziegelei in Durlach mit urſprünglich M. 126.046.49 iſt heute noch mit M. 50,000.— in der Bilanz bewerthet. Auch für dieſe M. 50,000.— beſteht eine ſtille Reſerve gleicher Höhe, obgleich die Dampfziegelei im verfloſſenen Jahre nach reichlichen Abſchreibungen 14% Dividende vertheilte und einen Grundbeſitz von ca. 139,968 I Meter hat, welcher demnächſt von Straßen durchkreuzt und in Bau⸗ plätze zerlegt werden wird; unſer Antheil am Terrain beträgt die Hälfte. Die ordentlichen Generalverſammlungen finden jährlich innerhalb der erſten 6 Monate des Jahres ſtatt und werden vom Auffichtsrath oder Vorſtand berufen. Jeder Actionär iſt zur Theilnahme an der Generalverſammlung berechtigt, ſofern er ſeine ede Actie iſt in der Generalverfammlung ſtimmberechtigt, und zwar gewährt die Actie von M. 600.— ſfelbf Beſitzer eine, diejenige von M. 1200.— zwei Stimmen. Die Aetionäre können ihr Stimmrecht ſelbſt ausüben oder ſich durch andere bevollmächtigte Actionäre vertreten laſſen. Die Berufung der Generalverſammlungen erfolgt durch den Aufſichtsrath oder den Vorſtand mittelſt öffentlichen Ausſchreibens, welches mindeſtens 3 Wochen vor derſelben ergangen ſein muß. Das Geſchäftsjahr iſt das Kalenderjahr. Alle Veröffentlichungen, welche unſer Inſtitut be⸗ treffen, erfolgen auch in mindeſtens einer Mannheimer und einer Frankfurter Zeitung. Die Aufſtellung der Bilanz erfolgt nach den Beſtimmungen des Handelsgeſetzbuches. Von dem Reingewinn erhält zunächſt der ordentliche Reſervefond 10% ſolange, bis derſelbe 10% des Grundkapitals erhalten: 5 à3) die Actionäre 4% ihres eingezahlten Kapitals, b) der Aufſichtsrath eine Tantiéme von 10%, e) die ſtändige Kommiſſion eine ſolche von 5% des Reingewinns, d) die Geſellſchaftsbeamten die ihnen vertragsmäßig zukommenden Gewinnantheile, während über die Verwendung des Reſtes die Generalverſammlung zu beſtimmen hat. Der Aufſichtsrath beſteht aus mindeſtens 8 Mitgliedern, von denen 4 in Mannheim ihren Wohnſitz haben müſſen. Zur Zeit beſteht derſelbe aus folgenden Herren: Carl Eckhard, Geh. Commerzienrath, Mannheim, Vorſitzender, Carl Bürck, Conſul, Mannheim, Dr. Albert Bürklin, Karlsruhe, Fr. Engelhorn, Commerzienrath, Mannheim, Carl Funck, Mannheim, Conrad Gyfin, Baſel, S. Hartogenſis, General⸗Conſul, Mannheim, Dr. Aug. Hohenemſer, Bankier, Mannheim, Carl Karcher, Commerzienrath, Kaiſerslautern, Emil Müller, Conſul, Karlsruhe, Carl Reiß, General⸗Conſul, Mannheim, Ferd. Seipio, Commerzienrath, Mannheim, Dr. Kilian von Steiner, Geh. Com.⸗R., Vorſitzender der Württemb. Vereinsbank, Stuttgart. Der Aufſichtsrath wird auf 8 Jahre gewählt. Jedes Jahr ſcheidet der dritte Theil der Mitglieder, und bei ungerader Theilzahl noch ein weiteres Mitglied aus; die Ausſcheidenden ſind wieder wählbar. Bis die Reihe im Austritt ſich gebildet hat, entſcheidet darüber das Loos. Der Vorſtand(Direction) wird durch den Aufſichtsrath ernannt, Derſelbe beſteht aus mindeſtens zwei Perſonen. Zur Zeit bilden die Direction: W. Zeiler, Dr. jur. R. Broſien, L. Bögel, J. Haas. Rheinische COreditbank. Bilanz per 31. December 1898. Mannheim, den 31. Dezember 1898. Maunheim, den 17. Mai 1899. Auf Grund vorſtehenden Proſpects ſind von der Kommiſſion für Zulaſſung von Werthpapieren: Mark 12,000, 000.— Rheinische Creditbank-Actien, Serie VII und eingetheilt in Stück 10,000 à Mk. 1200.—, No. 30,001 bis 50,000, lisher notirten Actien der Rheiniſchen Creditbank für lieferbar erklärt worden. Deutsche Vereinsbank. an den Börſen zu Maunheim und Frankfurt a. M. zum Handel und zur Notirung zugelaſſen und gleich den d Maunheim, 5 Naunbeim. Fraufurt a. 5r. den 81. Mai 1899 Rheinische Creditbank. Rheinische Creditbankx Die Pividenden, welche nach 5 Jahren verjähren, betrugen: von 1832 bis 1896 für 1897 61 „ 18989 und ſind außer an unſerer Caſſe und denen unſerer Fili furt a. M. bei der Deutſchen Wereinsbank zahlbar. wähnten Stellen, alſo auch in Fraukfurt a. M. bei der Deutſchen Vereinsbank koſtenfrei außge geben; ebenſo kann bei denſelben auch die Hinterlegung von u verfammlungen wie ferner im Falle einer Kapitalserhöhung die eingeräumten Bezugsrechtes koſtenfrei bewirkt werden. de 645 0 alen auch in Stutt art, Berlin und in Frank⸗ Neue Divpidendenſcheine werden bei den vorer ktien zwecks Theilnahme an General⸗ Ausübung eines den Aktionären etwa Rheinische Creditbank. Activa. 4, 4 ee ef„„ 101,186 „ Reichsbank⸗Giro⸗Conto 8 5 353 3 5 1,708,22657 „ Goupons⸗Conto(Coupons und verlboſte Effekken)„ 8 629,058 „ Effekten⸗Conto: Div. Staats⸗ und Städte⸗Obligationen 5 M. 789,682.14 Div. Pfandbriefe, Looſe und E enbahn⸗Prior..„.694,122.01 Div. Bank⸗ und Hypothekenbank⸗Aktien„55555„ 1,204,707.60 Div. Induſtrie⸗ und Verſicherungs⸗Aktien 1312,89.61 5,000,895%86 Wechſel⸗Couto: in e VVVVVVVCCCCCC„ 15,988,109.09 in fremder Währung C 5 521,987.8514,510,09694 „Reportgelder gegen Depattt 1,505,82655 „Diverſe Debitoren VVVVV000C0 8 8 4 53,345,8782 Davon Guthaben bei Bankftremeter... M. 4,206,274.36 Davon durch Sicherheiten gedeckt„ 22,527,128.68 1* Lombard⸗Conto 5 4 3 1* 5 5 4 5 8,532,658 63 eahn..n 8 2 10,656,8894 „ eee eeee,, 5 2,225,000.— „ Conſortial⸗Betheiligungen 35 J 5 2 3,572,76888 7 8 5 des Beamten⸗ 2J(8 131/876080 „Effekten des Penſionskaſſe⸗Jonddz ˙ 417,904— „ Immobilien⸗Conto: Bankgebäude in Mannheimm„„ M. 260,000.— 7 7 Karlsruhe 0 5 0 4 5 5 5 10 300,000.— *„ Baden⸗“ aden 0 6 6 0„ 0„„ 270,000.— * 1 Konſtanz 5 0 4 0 0 0 7 50,000.— * fn 109,400.— 989,400 Liegenſchafts⸗Conto: Valnpfzegcle 11117. 50.000 103,952510 Passiva. Pei Capital⸗Conti 8„F% ‚˙mmM dgedee do.(bom 1. Jull 1898 ab divldendenberechtigt)/ß 205 000.—930,000,000 „ Diverſe Creditoren 3— 2 5Üͤ 28,149,722 „ Acceptations⸗Contod ß 25,186,479ʃ6 „ Aval⸗Conto 8 8 5 1 1 4 6 8 1 2 10,686,868 5 Meſervefonds onttnndgdgdddd 8 6,000,000 1 Delekebere ensnsss. 8 591,846 „ Dividende⸗Conto: 8 Nicht eingelöſte Dividenden⸗Scheine pro 1892 33 M. 12.— 1 5 5 1 36.— 8 4 1 1*** 1985 0„ 5„T 2448— 9,080 „ Carl Eckhard⸗Stiftung 5 JJ))))...... 9,704 „ Beamten⸗Unterſtützungsfonds: Vortrag don 16 1 M. 131,872.78 Erträgniß in 1898 nach Abzug von gewährten Unterſtützungen 5 40.28 151,918 „ Penſionskaſſe⸗Fonds: Vortrag von 1897 5 5 5 5 5 5„M. 304,425.14 Hebernahme von der Kaiſerslauteret Bank vorm. Böcking, Karcher& Go.„ 102.170. Erträgniß in 1898 ð 419,½15/49 Simon Hartogenſts⸗Stiftung„ Funedede„ Gewi und Werluſt⸗Conto 4 4 5 5 0„ 0 8 5 5 5 68.82 108,952,610ʃ0 Gewinn⸗ und Verluſt⸗Conto. Soll. 4 An Handlungsunkeſten: Salafr, Gehalt der Direktoren, Porti, Depeſchen, Bureau⸗Utenſtlien ie. 618,882 eelnffnuuuueu 213,217 „ Proyiſions⸗Conto im Conto⸗Corrent und Effekten⸗Geſchäft bezahlte Proviſioneeeess 48,008 reibung: Für Verſuſte in Falliten und für zweifelhafte Forberungen nach Abzug von nachträglichen Eingängen aus früheren Abſchreineneen 46,388 1 Reingewinn 4„ 0 0 0 0 4 0*—* 2808.82988 3,730,286%88 Haben. 5 Per Vortrag von 18ù„ͤ% ̃ͤ Ä⅜)d 317,898 „ Wechſel⸗Conoe 1 0 VVVFCV„ 565,619/29 „ Effekten Conſtdg 8 33ͤ ˙ 522,509 „ Conſortial⸗Betheiligungen VV. V 146,1552 „ Cbuponz und Sorten Goniſſ 9 39,177 „ Propliſtons⸗Conto: m Conto⸗Corrent⸗ und Effekten⸗Geſchäft eingenommene Provſſionen 798,35914 1 inſen⸗Conto 8 5 0 5 4 0* 0 2 1,215,068 3¹ 5 Mandit Erkrägniß Conſtidſd«r 8—125,9(12 3,730,256 85 *3* Mannheim 3. Jufl Deber Nachte— 185 ndendweißezart teine Miteſſer, 5 15 1e keine 5 4 8 5 0 ieben Nooreere e Telephon 662. 72 patent. geſch. 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