„wieder war es der Vigepräſident früher von uns erwähnten Tagesztg.“, wird immer beſorgter, Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2870. Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Jnſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) E 6, 2 aul der Stadt Mannheim und Umgebung. Maunheimer Journal. (109. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſieben Mal 1 Seleſeune und verbreiletſte Zeitung in Manuhri und Amgkgend. 8 Verantwortlich: für den politiſchen u. allg. Theil! Eruſt Otto Hopp. für den lokalen und prov. Theil: Eruſt Müller. für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei. (Erſte Mannheimer Typograph. Anſtalt.) (Das„Maunheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannbeim. (Mannheimer Volksblatt.) E 6. 2 Nr. 159. Die Entſcheidung über die Kanalvorlage. In wenigen Tagen ſteht die Entſcheidung über die Vorlage ber preußiſchen Staatsregierung, den großen Mittellandkanal betreffend, zu erwarten. Unſere Landwirthe in Süddeutſchland werden, wenn ſie auch Mitglieder des Bundes der Landwirthe ſind, es kaum begreifen können, warum die geſammte deutſche Landwirthſchaft ſich mit aller Macht gegen die Vorlage ſtemmen oll, die für die Allgemeinheit nur Erſprießliches verſpricht. Der ittellandkanal wird in den Theilen Deutſchlands, in denen eine mächtige Induſtrie blüht, die Eiſenbahnen entlaſten und einen Theil des Verkehrs in Rohſtoffen und Dauerwaaren, die längeren Transport ertragen, an ſich reißen. Das wird für Handel und Verkehr neue Vortheile bieten, und wenn wir auch hier ſpeziell in Baden an den Vortheilen des Kanals nicht ſo direkten Antheil nehmen werden, wie Rheinprovinz, Weſtfalen und andere Gegen⸗ den, immerhin wird die neue Waſſerſtraße allen Anwohnern des Rheins und ſeiner Nebenflüſſe zu Gute kommen. Alſo aus Süddeutſchland wird der Widerſtand gegen die Vorlage ein völlig unberechtigter ſein. Hinſichtlich der Konkurrenzfähigkeit des Kanals gegen⸗ über den Eiſenbahnen hat ſich der preußiſche Finanzminiſter ſehr günſtig geäußert, indem er ſagte: Wenn man ſich frage, ob der Kanal auch den gehofften Effekt haben werde, dann müſſe doch das zu Gunſten des f Kanals ausgefallene Urtheil der Sachverſtändigen und Inter⸗ eſſenten maßgebend ſein. Dieſe hätten, nachdem ſie lange Jahre hindurch alle einſchlägigen Verhältniſſe eingehend ge⸗ prüft, ſich zu Garantien bereit erklärt, wie ſie bis jetzt noch bei keinem Kanal⸗ oder Eiſenbahnbau geleiſtet worden ſeien. Ueber die Bedeutung des Kanals für die Land⸗ und Forſt⸗ wirthſchaft wurde von des preußiſchen Regierung nachgewieſen, daß auf dem Mittellandkanal allein 600 000 Tonnen Erzeugniſſe der inländiſchen Land⸗ und Forſtwirthſchaft befördert werden würden, was eine Frachterſparniß von 3 Millionen bedeute. Und es preußiſchen Staats⸗ miniſteriums, der da ſagke: Der Kanal bedrohe die Landwirth⸗ ſchaft nicht; der Kanal ermögliche billigen Bezug von Dünge⸗ mitteln und Kohlen. Außerordentlich intereſſant ſind in dem dem preußiſchen Abgeordnetenhauſe vorgelegten Kommiſſionsbericht die ſchon ausführlichen Mittheilungen der Heeresverwaltung über die militäriſche Bedeutung des Kanals, die darum gerade den Kanalgegnern ſo unbequem ſind, weil ſie ſelbſt ein Gutachten der Militärverwaltung gefordert hatten. Der Kriegsminiſter äußerte ſich dahin, daß die Heeresverwaltung ein„großes Intereſſe“ an der Herſtellung des Kanals habe, und vann ſagte er wörtlich,„er ſehe in der Vorlage eine Kulturauf⸗ gabe von höchſter Bedeutung, durch welche die einheitliche Geſtal⸗ kung der Verkehrswege und hiermit die Vertheidigung des preußiſchen Staates im Kriegsfalle weſentlich gefördert werde.“ Und ein Vertreter des Generalſtabs zitirte folgendes Urtheil des Feldmarſchalls Grafen Moltke, das dieſer über den Kanalban am 22. März 1883 gefällt hat: Im Intereſſe der Landesverthei⸗ digung ſei es wünſchenswerth, daß dieſes Projekt ſich verwirk⸗ liche. Er ſchloß: Im Auftrage des Chefs des Generalſtabes der Armee habe er die Erklärung abzugeben, daß der Rhein⸗Elbe⸗ Kanal für die Landesvertheidigung von größter Bedeutung ſei. Ueber die finanzielle Seite ſagte der Finanzminiſter: In keinem Fall ſei das Riſiko, das der Staat durch den Kanalbau übernehme, ein beſonders großes. Die jährlichen Ausgaben für Betrieb und Unterhaltung, ſowie für Ver⸗ zinſung und Tilgung betrügen rund 11,2 Millionen Mark. Hiervon entfallen als Antheil auf den Staat rund 5,9 Mill. Mark, auf die Intereſſenten 5,3 Mill. Mark. Der Antheil der letzteren nähere ſich alſo dem des Staates. Auch das Organ des Bundes der Landwirthe, die„Deutſche daß die Zahl der Abgeord⸗ neten, welche ihre urſprüngliche Gegnerſchaft gegen die Kanal⸗ vorlage aufgeben und dafür ſtimmen werden, ſich vergrößert. Jetzt erregt ſie ſich ſogar ſchon über das Gerücht, daß die Polen, die bisher faſt ausnahmslos ſtramme Kanalgegner geweſen ſeien, vielleicht ſich bereit finden laſſen werden, für den Kanal zu ſtimmen. Das argrariſche Blatt redet deßhalb den Polen gut zu, die angeblichen ſicheren und ſchweren wirthſchaftlichen Nach⸗ theile, die der Kanal grade ihren Wählern bringen würde, nicht in Kauf zu nehmen für etwaige unſichere allgemeine Verſprech⸗ ungen und Zugeſtändniſſe. Ob dieſe Ermahnungen etwas helfen werden, muß ſich nun bald entſcheiden. Laſſen diejenigen preu⸗ ßiſchen Abgeordneten, die ſich noch nicht gegen den Kanal feſt ge⸗ bunden haben, den erwähnten Bericht unbefangen auf ſich wirken, ſo iſt auf eine Mehrheit für die Vorlage zu erwarten. Sü d⸗ deutſchland wird keinen Schaden aus dieſem neuen Unternehmen davontragen, das für ganz Deutſchland von günſtigen wirthſchaft⸗ lichen Folgen Miniſterkriſis in Fraukreich. Ueßer einen kleinen und geringfügigen Anlaß iſt geſtern das ftanzöſiſche Miniſterium Dupuy geſtolpert und gefallen daß E8 ſchon ſeit mehreren Tagen wackelte, war offenkundig. Die Ver⸗ handlungen in der Deputirtenkammer verliefen wie folgt⸗ begleitet ſein wird. Der Sozialiſt Vaillan wünſcht,„über die am geſtrigen Dienſtag, 13. Juni 1899. — 8 (Gelenhou-Ar. 218.) Tage von den Poliziſten gegen die Republikaner verübten Aus⸗ ſchreitungen, zu interpelliren. Die ſofortige Erörterung wird beſchloſſen. Vaillant: Die Uebergriffe der Polizei ſeien ein wahres Attentat gegen die Pariſer Bevölkerung geweſen, die geſtern zu Gunſten der Republik Kundgebungen gemacht hätte. Beſonders auffällig ſei die Polizei am Pavillon Armenonville vorgegangen. Redner erzählt, er ſei geſtern Abend mit dem Socfaliſten Breton und einer Gruppe vor der„Petite Republique“ geweſen; ein Poliziſt habe Breton geſchlagen und verwundet. Er habe dem Polizeipräfekten telephonirt, um ſich zu beklagen. Dieſer habe geantwortet, daß die Verhafteten an früheren Streitigkeiten theilgenommen hätten. In Wahrheit ſeien die Poliziſten be⸗ trunken geweſen und die Verhafteten hätten die Republik hoch⸗ leben laſſen. Auf der Polizei aber habe man behauptet, ſie hätten„Nieder mit der Republik!“ gerufen. Ein Sozialiſt ſei verhaftet worden, weil er gerufen habe:„Es lebe der König!“ Niemals habe die Bevölkerung ſich republikaniſcher gezeigt als geſtern. Die Sozialiſten ſeien die beſten Republikaner; ſie wür⸗ den feſt bleiben in der Vertheidigung der Republik gegen jede Reaktion.„Wir bedürfen aber der Polizei nicht, um die Republik zu vertheidigen!“ Er frage die Regierung, welche Weiſungen der Polizei ertheilt worden ſeien, daß ſie ſo aggreſſiv gegen diejenigen vorgehen konnte, die die Republik gegen die klerikale und militäriſche Reaktion vertheidigen wollten. Er for⸗ dere eine Tagesordnung, in der der Bevölkerung von Paris wegen ihrer großartigen geſtrigen Kundgebung gedankt und das Vorgehen der Polizei getadelt werde.(Beifall auf der äußerſten Linken.) Miniſterpräſident Dupuy: Der geſtrige Tag ſei ein repu⸗ blikaniſcher geweſen, er ſei aber nicht von einer einzelnen Gruppe, ſondern auch von allen Anderen gefeiert worden. Die Polizei habe lediglich die Weiſung gehabt, die Ordnung aufrecht zu erhalten. Im Pavillon Armenonville ſei ein Handgemenge entſtanden, in⸗ folge von Streitigteiten zwiſchen den Gäſten und den Be⸗ dienſteten. Drei Poliziſten ſeien dabei verwundet worden.(Zu⸗ ruf: Das geſchieht ihnen recht. Lebhafter Proteſt.) Präſident Deschanel droht, er werde die Saalpolizei in Anwendung bringen. Miniſterpräſtdent Dupuy(fortfahrend) erwähnt das Handgemenge auf dem Boulevard Montmartre, wo die Polizei bemüht geweſen ſei, den Verkehr aufrecht zu erhalten, als aus zwei Kaffeehäuſern Gläſer auf ſie-geworfen worden ſeien. So laute der Bericht des Präfekten.(Heftiger Widerſpruch auf der äußerſten Linken.) Präſident Deschanel ruft den Abgeordneten Breton zur Ordnung. Miniſterpräſident Dupuy: Auch aus einer Druckerei heraus ſeien Cliches auf die Poliziſten geworfen worden. Im weiteren Verlaufe der Debatte über die ſozialiſtiſche In⸗ terpellation bezüglich polizeilicher Roheiten am geſtrigen Tage ordnung Ruan an, die von der Regierung nicht gebilligt worden war. Die Miniſter verlaſſen den Saal; die Sitzung wird auf⸗ gehoben. Eine weitere Depeſche von geſtern meldet: Nachdem die Kammer über mehrere Tagesordnungen abgeſtimmt hatte, nimmt ſie trotz des Widerſtandes der Regierung folgende Tagesordnung Ruau an: Die Kammer iſt entſchloſſen, nur eine Regierung zu unterſtützen, die entſchloſſen iſt, mit aller Energie die republika⸗ niſchen Einrichtungen zu vertheidigen und die öffentliche Ord⸗ nung zu ſichern. Trotz der abermaligen Erklärung Düpuys, er könne dieſe Tagesordnung nicht annehmen, wird dieſelbe doch mit 321 gegen 173 Stimmen angenommen. Hierauf verlaſſen die Miniſter ihre Bänke und die Sitzung wird geſchloſſen. Die Kam⸗ mer vertagt ſich auf nächſten Montag. Alſo abermals eine Miniſterkriſis. Für die Engländer, nur nicht für die Dentſchen! Den deutſchen Kritikern des Karolinen⸗Abkommens, darunter in erſter Linie Herrn Richter, der kühn behauptet, daß die Jaluit⸗ Geſellſchaft gar keine Geſchäfte mache, empfehlen wir den Jahres⸗ bericht dieſer Geſellſchaft, wie ihn ſoeben die„Kolonial⸗Ztg.“ veröffentlicht. Es heißt darin: „Kopra iſt das Hauptprodukt der Marſchall⸗Inſeln, und zwar wird der Koprahandel von mehreren Firmen betrieben. Der Haupthandel liegt indeß in den Händen der Jaluit⸗Geſellſchaft, die ihren Sitz bekanntlich in Hamburg hat und ſowohl hier wie auf den benachbarten Karolinen ſich die Kultur der Kokosnuß⸗ palmen in hohem Grade angedeihen läßt. Nach dem neuerdings veröffentlichten Jahresbericht hat die Geſellſchaft auf ihren Faktoreien auch im letztverfloſſenen Betriebsjahr, insbeſondere auf den Marſchall⸗Inſeln, gute Erträge erzielt. Auf den Karo⸗ linen waren theilweiſe in Folge der durch den ſpaniſ ch⸗amerikani⸗ ſchen Krieg hervorgerufenen Eingeborenen⸗Unruhen, theils durch Störung der regelmäßigen Poſtverbindung die Einnahmen nicht ſo günſtig wie in den Vorjahren. Die bisherige Poſtverbindung, leitet war, ſoll demnächſt eine andere Route und Regelung er⸗ halten, wodurch man eine gedeihlichere Enfwickelung des dorti⸗ nimmt die Kammer mit 321 gegen 173 Stimmen eine Tages⸗ die bekanntlich bis jetzt über Manila nach den Karolinen ge⸗ gen Handels erhofft. Nichts zu wünſchen übrig gelaſſen hat der Koprahandel der Geſellſchaft auf der Marſchall⸗Gruppe, wenn auch engliſche Konkurrenz dort alle Hebel anſetzt, um den Handel auf den mit Tradern der Jaluit⸗Geſellſchaft beſetzten Inſeln in auſtraliſche Hände überzuſpielen. Was nun die Geſchäftslage der Geſellſchaft betrifft, ſo iſt der für das Geſchäftsjahr 1898 erzielte Bruttogewinn 280 387,96 1, wovon an Abſchreibungen für die zwei Schuner, Stationsgebäude, Boote und Utenſtlien insgeſammt 48 107,75% in Abzug kommen. Von dem Reingewinn mit 232 280,21. überweiſt die Geſellſchaft ſtatutenmäßig 5 pCt. an den Reſerve⸗ fonds mit 11 614,01% und von den übrig bleibenden 220 666,28% wieder 5 pCt. an den Aufſichtsrath mit 11 038,31 Mark. An die Aktionäre ſoll eine Dividende von 10 pCt. ver⸗ theilt werden mit 120 000%/, ſo daß noch ein Saldo von 89 632,89%/ dem ſich bereits auf 185 677,66% belaufenden Extra⸗Reſervefonds überwieſen werden kann. Das Gewinn⸗ und Verluſt⸗Konto der Geſellſchaft, wie es ſich unter dem 31. Dezem⸗ ber 1898 darſtellt, ſieht ſich nach dem Bericht folgendermaßen an: Die Verwaltungs⸗ und Handlungs⸗Unkoſten inkl. der Koſten der Kaiſerlichen Verwaltung ſtellen ſich auf 172 048,12 /, Schiffs⸗ betriebskoſten, Zinſen, Agid auf 50 831,34 /, Abſchreibungen auf 48 107,75 und Reingewinn auf 282 280,21%, in Summa 502 767,42 /. Dem gegenüber ſtehen auf der Gewinn⸗ Seite: Gewinn auf Waaren und Produkten 476 310,50%, Ge⸗ winn auf Diverſe 26 456,92%/, in Summa 502 767,, Es geht aus Obigem hervor, daß Herr Richter und ſeine kolonialfeindlichen Glaubensgenoſſen wieder einmal, wie bei vielen anderen Anläſſen, für die engliſchen Konkur⸗ renten deutſcher Kaufleute arbeiten. Erſtere pert nicht ſo kurzſichtig wie dieſe deutſchen„Volks⸗ vertreter“. Ueber die evangeliſche Bewegung in Oeſterreich ſagte Pfarrer v. Seydewitz dieſer Tage in einem Vortrage in Leipzig: Was die evangeliſche Bewegung in Oeſtereich anlangt, läßt ſich dieſelbe nur ſchwer beurkheilen. In Folgendem wi kurz die Eindrücke ſchildern, die ein Amtsbruder von mir auf einer Amtsreiſe nach Böhmen gehabt hat. Der Uebertritt zahl⸗ reicher Katholiken in Oeſterreich zum Proteſtantismus iſt gewiß mit Freuden zu begrüßen. Wenn aber Schönerer in der bekann⸗ ten, verhängnißvollen Rede ſagte, daß, wenn 10 000 übertreten würden, er auch dem Evangelium beitreten würde, ſo müſſen wir Gott danken, daß die 10 000 noch nicht erreicht ſind. Was ſollte man wohl mit ihnen anfangen, woher die geiſtlichen Kräfte für ſie nehmen? Die evangeliſche Bewegung in Oeſterreich wächſt Gott ſei Dank wie ein Senfkorn, langſam und umſo ſtärker. Ein Maſſenübertritt würde nur verhängnißvoll ſein. Man ſagt die Bewegung ſei politiſch, die auf den Ruf:„Los bon Rom!“„Los von Oeſterreich!“ hört. Das iſt jedoch nicht wahr. Die Be⸗ wegung iſt nicht politiſch; man will im Vaterlande bleiben unter dem Schutze der öſterreichiſchen Regierung, aber man verlangt das Recht, deutſch bleiben zu können in Oeſterreich. Dafür, daß die Bewegung nicht politiſcher Natur iſt, zeugt der Umſtand, daß dort, wo eine rein deutſche Bevölkerung vorhanden iſt, faſt keine Bewegung ſich geltend macht. Die römiſche Kirche hat in Oeſterreich ihr Anſehen eingebüßt, weil ſie das Herz des Volles verlor, die evangeliſche Kirche dagegen an Anſehen gewonnen, da ſie auf die Bedürfniſſe des Volkes eingeht. Bis jetzt ſind in Oeſterreich etwa 2000 bis 3000 Katholiken zum Proteſtantismus übergetreten. Woran es in Oeſterreich den Proteſtanten fehlt, das ſind außer den geiſtlichen Kräften der Mangel an Geld zur Erbauung von Gottesdienſtſtätten. Hier greift der Guſtav Adolph⸗Verein ein. Hofnachrichten und Perſönliches. Der„Darmſt. Ztg.“ zufolge trat im Befinden des Großherzogs von Heſſen eine Beſſerung ein; dieſelbe machte geſtern weitere 0 Die Großherzogin iſt mit der Prinzeſſin Gliſabeth aus ondon in Darmſtadt eingetroffen. Der„Reichsanzeiger“ veröffentlicht die Ernennung des Reichs⸗ gerichtsrath Dr. Ols hauſen zum Oberreichsanwalt. Die„Nordd. Allg. Feann vernimmt, daß die Audienz, in der der deutſche Geſandke dem Kaifſer von China den Schwarzen Adlerorden und der Kaiſerin⸗Wittwe zwei koſtbare Girandolen über⸗ reichte, befriedigend verlaufen iſt. Der Kaiſer legte ſogleich die Ordensinſignien an; die Kaiſerin drückte ihre lebhafte Freude über das geſchmackvolle Geſchenk aus. Beide dankten Kaiſer Wilhelm durch den hieſigen chineſiſchen Geſandten telegraphiſch.„Es zeigte ſich“, ſo fährt das Blatt fort,„daß die entſchiedenen deutſchen Maß⸗ nahmen und die Art ihrer Durchführung weit entfernt ſind, die beiderſeitigen Beziehungen zu beeinträchtigen, daß ſie vielmehr bei der Regierung und der Bevölkerung Chinas von guter Wirkung waren. Nicht allein, daß die chineſiſche Regierung in der Miſſions⸗ frage ſich zu energiſchen und hoffentlich durchgreifenden Vorkehrungen aufraffte, ſondern es iſt auch ſicher anzunehmen, daß die Anweſenheit des deutſchen Detachements auf einen glücklichen Abſchluß des Tientſin⸗Tſchekiang⸗Eiſenbahnprivilegiums fördernd und beſchleunigend einwirkte.“ Die ausländiſchen Blättermeldungen, daß Ching gegen die Deutſchen in Shantung ein feindſeliges Vorgehen plane, erwies ſich als Erfindung. Es ſteht zu hoffen, daß der in Peking und Shantung erzielte Eindruck nachhaltig bleibe und ſich die chineſiſche Bevölkerung allmählich an die Anwefenheit von Europäern auch im Innern gewöhnen lerne. Der„Berliner Lokalanzeiger“ ließ ſich dieſer Tage aus Karls⸗ ruhe melden,„die Verlobung der Großfürſtin Helene, der Tochter des Großfürſten Wladimir von Rußland, mit dem Prinzen Ma xi⸗ 27 Selle“ Geheral Anzeiger;: * Maunzeim 13. i. ünklian don Baden ſolle rückgängig gemacht werden und zwar auf dem perſönlichen Wunſch der Braut. Die 17jährige Prinzeſſin ſoll für den jüngſten Bruder des Zaren, den Großfürſten Michael, eine kiefe Neigung gefaßt haben, und falls eine Realiſtrung ihrer Ab⸗ licht erfolge, hätte ſte die Möglichleit, in ihrem Vaterlande zu ver⸗ bleiben, woran ihr beſonders gelegen ſei. In Hofkreiſen hofft man indeß noch auf eine Verſtändigung zu Gunſten des Prinzen Maxi⸗ milian, doch ſind die Ausſichten vorläufig noch ſehr ſchwach Die Nachricht iſt natürlich für alle Badener von höchſtem Intereſſe; oh ſie aber wahr iſt und was daran wahr iſt, wird hoffentlich bald aufgeklärt werden. Kurze Nachrichten. In das badiſche Staatsbudget ſoll eine erſte Theil⸗ zahlung zur Ausführung der Rheinſchifffahrts⸗Korrek⸗ tion aufgenommen werden.— Die Einberufung der Generalſynode erfolgt ſchon Ende Juni. Der Kolonſalrath iſt geſtern Nachmittag unter dem Vor⸗ ſit des Koloniladirettors Dr. v. Buchla zu einer neuen Tagung im Reichstagsgehäude zuſammengetreten. Dem Kolonialrath gingen zu der Entwurf einer Verordnung betreffend die Einführung des deut⸗ ſſchen Maß⸗ und Gewichtsſyſtems für das ſüdweſtafrikaniſche Schutz⸗ gebiet, eine Denkſchrift mit Gutachten der Profeſſoren Koch und Kohl⸗ ſtock betreffend Errichtung eines tropiſchen Geſundheitsamtes und ein Geſetzentwurf betreffend die Vorbildung der Kolonialbeamten. Der Kolonialrath beſchloß auf Antrag des Herzog⸗Regenten Johann Albrecht einſtimmig, an den Kaiſer ein Danktelegramm wegen des Er⸗ werbs der ſpaniſchen Inſelgruppen zu ſenden. Kolonialdirektor Dr. 5, Buchka gab einen Ueberblick über die Entwickelung des Schutzgebietes im letzten Halbjahre. Er theilte dabei mit, daß Major v. Wißmann ſich bereit erklärt habe, die Expedition nach dem Tſchadſee zu führen. Der Bundesrath nahm geſtern die Novelle zu dem Geſetz Aber die Rechtsperhältniſſe des deutſchen Schußgebietes nach dem An⸗ krage des Ausſchuſſes an. Die Vorlage geht unverweilt an den Reichstag. Der auf dem Hallo, einem bewaldeten Hügel bei Stoppenberg, errichtete Kaiſer Wilhelm⸗Gedächinißthurm wurde feierlich eingeweiht. In Berlin wird heute wohl die Generalausſperrung ſämmtlicher Maurer beginnen. Falls geſtern die Arbeit nicht wie⸗ der aufgenommen wurde, iſt der Arbeitgeberbund feſt entſchloſſen, ſämmtliche Maurer, gleichgiltig ob zentral⸗, lokal⸗ oder chriſtlich organiſirt, oder auch unorganiſtrt zu entlaſſen, mit Ausſchluß der Poliere und Lehrburſchen. Daß der Großherzog von Mecklenburg⸗Stre⸗ liz neulich, wie gemeldet, bei der Erörterung des Konfeſſions⸗ wechſels ſeiner Tochter Jutta auf den Wunſch des Zaren hin⸗ gewieſen habe, wird jetzt beſtritten. Der Zar iſt gar nicht er⸗ wähnt worden. Geſtern ſollte in Dänemark die erſte Konferenz des Aus⸗ ſchuſſes der Arbeiter und Arbeitgeber ſtattfinden; doch wird ein Reſultat wohl noch nicht erreicht ſein. Unterdeſſen hat die Bewegung ſich immer weiter ausgebreitet, ganz Däne⸗ mark iſt in zwei Lager getheilt. Die Arbeiter ſcheinen den Kon⸗ flikt auf die äußerſte Spitze treiben zu wollen und ſuchen jetzt auch die Meiereiprodukte, Dänemarks Stolz, zu ſchäbigen. Auf 155 Fälle wird eine große wirthſchaftliche Depreſſion den Schluß den. Ignm letzten amerikaniſchen Miniſterralh wurde die Frage der Abberufung des Generals Otis von Manila er⸗ wogen. Es verlautet, General Miles werde demnächſt den Ober⸗ 0 über die amerikaniſchen Truppen in den Philippinen über⸗ men. ———— —— e, me eeeeee. EE44——!0n)0 ä 85 Deutſcher Reichstag. Berliu, 12. Juni. Am Bundesrathstiſche die Staatsſekretäre v. Bülo w, Frhr. . Thielmann und Kolonialdirektor v. Buch ka. Der Reichstag nimmt in dritter Leſung den Entwurf eines Ge⸗ ſehes betreffend die Gebühren für die Benützung des Kaiſer Wilhelm⸗ Kanals an. Bei dem Geſetzentwurf betreffend Feſtſtellung des Nachtrags⸗ etas für 1899 beantragt Abg. Dr. Lieber(Centr.) eine redaktio⸗ nelle Aenderung des Kapitels 2a. Staatsſekretär v. Thielmann erklärk: Ein Rechtsanſpruch ſtehe den Gebrüdern Denhard nicht zu. Doch empfehle es ſich, eine Abfindung von 180,000 zu zahlen. Die Gebrüder Denhard ſollen Fgicht verpflichtet ſein, die ihnen etwa von England zugewieſenen Ent⸗ ſchädigungen dem Reiche zurückzuerſtatten. Abg. Müller⸗Sagan(freif. Bp.) führt aus, daß ſeine Partei nach wie vor auf dem Standpunkt ſtehe, daß nicht nur eine Ent⸗ ſchävigungspflicht des Reiches nicht anzuerkennen ſei vom rechtlichen Standpunkt aus, ſondern auch aus Billigkeitsgründen. Seine Partei ſel bereit, aus einem gewiſſen Wohlwollen heraus eine Entſchädigung zu gewähren, deren Vetrag er jedoch nicht ſo hoch greifen möchte wie ie Kommiſſion. Seine Partei werde zwar für den Antrag Lieber, aber gegen die Entſchädigungsſumme von 150,000% ſtimmen. Hierauf wird die Entſchävigungsſumme mit 150000% und der Nechte des Herzens. Erzählung von Malther Schmidt⸗Häßler. (Nachdruck verbolen.) 15)(Jortſetzung.) „Ob vas Sünde iſte!“ antwortete Nicola dumpf.„Und das ragſt Du den Prieſter?— Wir ſind keine verklärten Geiſter, die ſich rein und makellos begegnen im ewigen Lichte, wir ſind Menſchen von Fleiſch und Blut, mit heißen Leidenſchaften und fündigen Gedanken! Laß uns offen gegeneinander ſein, laß mich wenigſtens ehrlich bekennen, was ich fühle; denn einmal muß ich es aüsſprechen. Ich erſticke daran!— Ja, unſere Liebe iſt ein Verbrechen; denn ſie klebt an der Erde, hängt am Irdiſchen mit den Fafern und Wurzeln. Ich denke nicht mehr an meinen Beruf, ich denke nur an Dich, ſeit ich Dich ſah; die Heiligen ſind mir fremd geworden; denn Du haſt ſie verdrängt, und Dich zu beſitzen, Dich mein zu nennen, iſt der wahnſinnige Traum meiner fiebernden Phantaſte geworden! Du belügſt Dich ſelbſt, wenn Du an eine andere Liebe glaubſt zwiſchen Mann und Weib!— Es gibt keine andere!— Was mich zu Dir hinreißt, iſt nicht das Gefühl, mit dem die Seele ſich ſehnt nach der ver⸗ wandten Seele, es iſt heißes, leidenſchaftliches Wünſchen und Begehren, ſo ſehr ich auch mich ſelber täuſche mit tauſend er⸗ logenen Sophismen, ich bin eben ein Menſch. Und wenn ich emals mein prieſterliches Gewand zerreiße, wenn ich Aſche ſtreue auf mein fündiges Haupt und mich im Staube winde— ich bleibe erſelbe, meine Gedankenſünde bleibt die gleiche— ſolange wir ſehen! Und deßhalb——“ „Deßhalbe!“ fragte Wanda mit bebenden Lippen. Deßhalb müſſen wir ſcheiden für immer] Polange der eine iuns glauben durfte, der andere habe keinen Theil an dem, Antrag Lieber angenommen. eee Es folgt die Betathung des Nachtragsetats des N t chza m 72 des Innern. Abg. Singer(Soz.) berichtei über die Kommiſſionsverhand⸗ ungen. Abg. Bebel(Soz.) beklagt die Mißſtände im Tiſchlereigswerbe, die ſich in einem Würzburger Prozeß gezeigt hätten. Staaksſetretär Dr. Graf v. Poſadowsky erklärt: Falls die Schilderungen wahr ſeien, ſeien die Zuſtände allerdings mit den weſentlichſten Anforderungen der Hygiene unvereinbar. Er habe im Intereſſe etwa nothwendig werdender genereller Maßnahmen Bayern um Einſendung der Prozeßakten gebeten. Da aber ein Theil der Bundesregierungen noch nicht Stellung genommen habe, ſei bisher nichts beſchloſſen worden. Auch ſeine an die Bundesregierungen er⸗ gangenen Vorſchläge betreffend den ſtärkeren Schutz der Bauhand⸗ werker ſeien noch nicht vollſtändig beantwortet worden. Die Sozial⸗ demokraten brächten immer wieder alte Ladenhüter vor, ſtatt wirklich das Wohl der Arbeiter zu fördern. Sein Rundſchreiben an die ver⸗ bündeten Regierungen, die Striteurſachen zu ermitteln und hierbei die Arbeiter ebenſo zu hören wie die Arbeitgeber, habe der„Vorpärts“ nicht abgedruckt. Abg. Bebel(Soz.) vermuthet, Schriftſtück nicht erhalten habe. Abg. Bebel und Abg. Hoch(Soz.) bemängeln, daß das Reichs⸗ 5 des Innern keine Vertreter zu dem Bauarbeiterkongreß entſandt abe. Staatsſekretär Dr. Graf v. Poſadowsky: Eine monarchiſche Regierung könne keine Verkreter zu einer Konferenz entſenden, deren Mitglieder ſich mit antimonarchiſchen Tendenzen identiftiziren. Abg. Stadthagen(Soz.): Er habe bisher nicht gewußt, daß eine rothe Fahne ſo eigenthümliche Wirkungen auf Menſchen ausübe. Präſident Graf Balleſtrem ruft den Redner wegen dieſer ganz unangemeſſenen Aeußerung zur Ordnung. Abg. Bebel(Soz.): In keinem anderen Kulturſtaat der Welt werde man ſich an Aeußerlichkeiten wie Ausſchmückung mit einer rothen Fahne und den Büſten Marz' und Laſſales ſtoßen. Die rothe Fahne ſei nichts anderes, als die Fahnen und Farben der Stupenten. Beim Militäretat beſchwert ſich Abg. Wetterle(Elſ.), daß der Titel Truppenübungsplatz des XV. Armeekorps in Abweſenheit der Elſäſſer in der Kommiſſion angenommen worden ſei. Abg. Groeber(Centr.) tadelt die Haltung der Elfäſſer in ſcharfer Weiſe; ihnen nachzulaufen habe die Kommiſſion keine Urſache, Kriegsminiſter v. Goßler und Abg. b. Kardorff(Rp.) betonen gleichfalls, daß angeſtchts der Wichtigkeit bes Gegenſtandes es wohl die Pflicht der Elſäſſer geweſen ſei, in der Kommiſſion ihre Meinung auszuſprechen. Beim Poſtetatb erklärt Staatsſekretär v. Podbielski auf eine Anregung des Abg. Singer, daß Erhebungen über eine anderweite Aufſtellung der Tagegelder für Unterbeamte ſeines Reſſorts gemacht wurden, die hoffentlich zu einer den Wünſchen des Hauſes entgegen⸗ kommenden Regelung führen würden. Eine Aufſtellung von Servis⸗ klaſſen erſcheine nicht angängig. Der Poſtetat und ſämmtliche anderen Etals werden genehmigt. Das Hypothekenbankgeſetz wird in der zweiten Leſung en bloc angenommen. Nächſte Sitzung morgen 1 Uhr: Dritte Leſung des Reichsinbaliden⸗ fonds, dritte Leſung des Hypothekenbankgeſetzes, dritte Leſung des Invalidenperſicherungsgeſetzes. —— Aus Stadt und Land. Maunheim, 13. Juni 1699 *Ein ſchöner Zug unſeres Großherzogspagres. Als kürzlich unſer Fürſtenpaar in Kiel weilte, wo die Frau Großherzogin bekanntlich die Taufe des Panzerſchiffes„Erſatz König Wilhelm“ vor⸗ nahm, ſtatteten die hohen Herrſchaften auch dem gerade auf der Rhebe vor Ankev liegenden Panzerſchiff„Wörth“ einen Beſuch ab. Bei der Rückfahrt an Land, welche mittels der Dampfbarkaſſe des Panzers unter Führung des Obermatroſen Schmelzinger geſchah, zog das Großherzogspaar den jungen Seemann in ein Geſpräch. Hierbei erfuhren die hohen Herrſchaften, daß Schmelzinger ein Badner und von Waldhof bei Manhneim ſei. Der Großherzog erkundigte ſich eingehend nach ſeinen Verhältniſſen und in liebenswürbvigſter Weiſe entließ das Fürſtenpaar dann den wackeren Obermatroſen. Einige Tage ſpäter traf bei den Eltern des Seemannes folgendes Schreiben vom Oberhofmarſchallamt der Großherzogin ein:„Ihre Königl. Hoheit die Großherzogin beauftragen mich, Ihnen mitzutheilen, daß Höchſt⸗ dieſelben beim kürzlichen Beſuche in Kiel Ihren Stiefſohn Schmelzinger daſelbſt geſehen und Höchſtſich freut, Ihnen gute Nachricht von dem⸗ ſelben geben zu können. Hochachtungsboll Graf Andla.“— Der Brief hängt nunmehr unter Glas und Rahmen in der Wohnung der Empfänger. N Berfetzungen und Eruennungen. Der Großherzog hat den Vorſtand der Waſſer⸗ und Straßenbauinſpektion Wertheim, Ober⸗ ingenieur Emil Obermüller, in gleicher Eigenſchaft nach Offenburg, den Vorſtand der Waſſer⸗ und Straßenbauinſpektion Waldshut, Waſſer⸗ und Straßendauinſpektor Max Keller, in gleicher Gigen⸗ ſchaft nach Wertheim verſetzt und den Bezirks⸗Ingenieur Guſtav Montigny in Pforzheim unter Verleihung des Titels„Waſſer⸗ und Straßenbauinſpeklor“ zum Vorſtand der Waſſer⸗ und Straßenbau⸗ inſpektion Waldshut ernannt. Der Erbgroftherzog von Baden, welcher zwei Tage in Karlsruhe bei ſeinen hohen Eltern weilte, iſt wieder nach Koblenz daß der„Vorwärts“ dieſes ſodann * aeer Herrn Rudolf Schmidt eine den veränderten erhältniſſen entſprechende Neuregelung erfahren. Der neue Vertrag iſt unterm 5. Juni vom großh. Hauptzollamt genehmigt worden. Ah⸗ drücke der neuen einen Theil des Vertrags bildenden Gebührenord⸗ 80 können Intereſſenten durch das Bureau der Handelskammer beziehen. Der 30. Verbandstag der unterbadiſchen Ereditgenoſſen⸗ ſchaften hat, ſo wird uns unterm 12. d. aus Heidelberg geſchrieben, heute ſeine Verhandlungen im Bürgerausſchußfaale hier begonnen Der erſte Theil der Sitzung war den offtziellen Begr igen ge⸗ widmet. Herr Geh. Oberregierungsrath Braun begrüßte die Ver⸗ ſammlung namens der Regierung, Herr Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens namens der Stadt, Herr Prorektor Profeſſor Oſthoff namens der Untperſttät. Herr Direktor Dünkel von der Volksbank hieß die Verſammlung namens dieſer, die ein hervorragendes Mit⸗ glied des Verbandes iſt, willkommen. Dann wurde in die Tages⸗ ordnung eingetreten. Herr Verbandsdirektor Finckh erſtattete den Bericht über das letzte Geſchäftsjahr. Danach iſt der Mitglieder⸗ ſtand ein erfreulicher, die Geſchäftsthätigkeit iſt eine ſehr rege ge⸗ weſen. Sodann ſprach Herr Verbandsanwalt Dr. Ceuper über bürgerliche Geſetz Aenderungen bringen wird, ſo über das Bürg⸗ ſchaftsverhältniß und die Verpfändung. Auch wies er guf die Aenderungen hin, die an den Formularen der Genoſſenſchaften zu treffen ſind. * Die ſüddeutſchen Konſumvereine hielten in Konſtanz am Sonntag ihren 33. Verbandstag ab. Der Verband umfaßt 65 Vereine mit 54713 Mitgliedern, 2300 mehr als im Vorjahre. Der Geſammt⸗ Der Verband hat als erſter die Waarenprobe eingeführt. Waare. Herr Brecht⸗Konſtanz ſprach über den gemeinſamen Waarenbezug. Die oberbadiſchen Vereine beziehen ihre Waaren von den Lieferanten durch einen Verein, der ſie dann vertheilt. Die all⸗ Anſicht geht dahin, daß ſich der gemeinſame Bezug nur für leinere Gebiete eigne. Als Verbandsdirektor wurde Barth⸗München gewählt. Der nächſte Verbandstag findet in Göppingen ſtakt. *Die ſüdweſtdeutſchen Stenographeuvereine hielten in Lahr am Sonntag ihren Verbandstag ab. Der Verband hat im letzten Jahre wieder bedeutend zugenommen und zählt zur Zeit 70 Vereine mit 2421 Mitglieder. Der nächſte Verbandstag findet in Kaiſerslautern ſtatt. Mannheim wurde abermals zum Vorort be⸗ ſtimmt. PPPPo eeee Sammlung für die Braudbeſchädigten in St. Peter(Schwarzwald). Von V. L. 5 M. von G. L. 100 M. Summa 105 M. Zur Entgegennahme von weiteren Gaben iſt ſtets gerne beveit Die Expedition des„Geu.⸗Anz.“(Maunh. Journal.) eeeeee. eeeeee Turueriſches. Vom Turnverein„Badenig“ Feudenheim er⸗ rangen ſich bei dem vorgeſtern in Sulzbach ſtattgefundenen Gebirgs⸗ wettturnen des Bergſtraß⸗Wefchnitzthal⸗Turngaues folgende Tupfer Preiſe: Johann Wilhelm Krämer 5. Preis, Oskar Knapp9, Preis, Johann Hildenbrandt 11. Preis, Wilhelm Ganer 18. Preis, Wilhelm Bühler und Adam Keßler beide 14, Preis. Die Sängerhalle hielt am Samſtag Abend aus Anlaß des ehrenden Erfolges, den ſie am Sonntag, 4. Juni beim Preiswett⸗ ſingen in Heidelberg errungen hatte, in ihrem Vereinslokal ein Feſt⸗ baukett ab, welches ſehr gut beſucht war und einen ſchönen Verlguf nahm. Eröffnet wurde das Feſt mit dem Chor:„Das iſt der Tag des Herrn“, welcher ſtürmiſchen Beifall fand. Hierauf hielt der J. Präſident des Vereins Herr Mäyer, die Feſtrede, in der er u, A. den Sängern für ihre großartigen Leiſtungen bei dem Geſangs⸗ wektſtreit in Heibelberg den Dank ausſprach. Gauz beſonders hob er das muſterhafte Verhalten der jüngeren Sänger hervor. Sodann überreichte Herr Mayer dem Dirigenten der Sängerhalle, Herrn Hofmuſikus A. Overbeck, zum Zeichen der Anerkennung für ſeine eeee Wünſche, daß es Herrn Overbeck vergönnt ſein möge, viele Jahre die Sängerhalle zum Nutzen derſelben dirigiren zu können, Mit einem dreimaligen Hoch auf Herrn Overbeck, in das ſämmtliche Feſttheilnehmer kräftig einſtimmten, ſchloß Herr Mayer ſeine mit großem Beifall aufgenommene Rede. Sichtlich ergriffen dankte Herr Overbeck für den ſchönen Lorbeerkranz und für die ihm dargebrachte Dvation. Herr Harras betonte dann nochmals das muſterhafte Fahne der Sängerhalle halten zu wollen. Namens der paſſiven Mitglieder der Sängerhalle die herzlichſten Glückwünſche zu dem ſchönen, ehrlichen Siege aus. Die giekauf durch die Herren Jekel und Gebhard zum Vortrag gebrachten Soli's, ſowie ein Duett, gefungen von den Herren C. Schmitt und Kleebach und verſchiedene Quartette, geſungen von den Herren Kaub, Müller, Meyer und Völker, welche zu der Feſtlichteit eingeladen waren, ernteten ebenfalls nicht endenwollenden Beifall, deßgleichen verſchiedene von einem früheren Mitgliede der Sänger⸗ halle Herrn G. Michel vorgetragene wohlgelungene Couplets. Nach 1 Uhr hatte die Feſtlichkeit ihr Ende erreicht und werden die ſchön 97 Stunden jedem Theilnehmer in dauernder Erinnerüng eiben. Zum Verkauf der„Badiſchen Landeszeitung“ an Herrn Chefredakteur ce Katz erhält der„Schwäb. Merkur“ von Karls⸗ ruhe eine wahrſcheinlich aus nationalliberalen Parteikreiſen kommende Zuſchrift, in der es heißt:„Der Verkauf der„Badiſchen Landesztg.“ an den bisherigen Ehefredakteur der„Karlsruher Ztg.“, Julius Katz, wird, wie zu erwarten ſtand, von der Oppoſitionspreſſe, insbeſondete antiſemitiſcher Richtung, gegen die nationalliberale Partei in der bekannten Weiſe auszubeuken verſucht. In der in Berlin erſcheinen⸗ was ihn erfüllte, ſolange war es unſer Recht, uns zu ſehen und Troſt zuzuſprechen; jetzt aber iſt dieſes Recht verwirkt, jetzt bringt jedes Wort, jeder Blick Gefahr für unſere Seelen!“ „Und ſo ſoll ich Dich nicht mehr ſehen?“ hauchte Wanda, „ich ſoll wieder weiter dahinleben in dem dumpfen Gleichgiltig⸗ keitsgefühl wie früher, nachdem ich hineingeblickt in eine neue ſtrahlende Welt durch Dich und mit Dir? Könnte ich das, ohne langſam wahnſinnig zu werden, ohne zu Grunde zu gehen zeit⸗ lich und ewig?— Bin ich, ein Weib, denn ſtärker und größer als Du, der Prieſter, der Mann, wenn ich Dir ſage: wo Du Sünde und Verbrechen ſiehſt, findet mein Gewiſſen nichts, deſſen wir uns zu ſchämen hätten? Iſt mein Gottvertrauen größer und ſtärker als das Deine, wenn ich anders empfinde als DBus— Wäre unſer Gefühl verbrecheriſch und ſündig, ſo wäre es nicht hier in dieſen Räumen über uns gekommen, hätte nicht gerade hier unſere ſchauernden Seelen berührt wie eine gewaltige Offenbarung. Kann ein Menſchenherz nicht lieben mit bollem Empfinden, ohne der Sünde Raum zu geben, ohne der Verſuchung zu erliegene Daß ich Dich liebe, bekenne ich frei und offen hier vor Gottes Angeſicht, wenn ich es vor Menſchen auch nicht bekennen darf, nicht weil ich mich zu ſchämen hätte, ſondern nur, weil ſie mich nicht verſtünden! Aber ebenſo bekenne ich auch, daß auf meiner Liebe zu Dir nicht der Schatten eines Makels ruht, daß dieſe Liebe mein Stolz iſt, mein Halt und mein Troſt!“ 5 „Dann biſt Du größer als ich,“ lächelte Nicola mübde, „oder lange Jahre erzwungener Entſagung haben Dein menſch⸗ liches Fühlen abgeſtumpft und Dich gelehrt, rein und wunſch⸗ los wie Gottes Engel zu empfinden. Dann biſt Du die Heilige — und ich allein der Verbrecher! Um ſo mehr muß ich gehen, um ſo weiter vor Dir fliehen!“ »Und bedenkſt Du nicht, Unſeliger, was dann geſchieht,“ begann Wanda jetzt in fliegender Haſt, indem ihre Wangen ſich muße— Wenn Du Frauen ſo wenig kennſt, dann laß mich es Dir ſagen. Du biſt mein Beichtiger, biſt vor Gott verantwortlich für meine Seele, und glaube mir, es wird nicht die ſchlechteſte ſein, die Du ihm dereinſt bringen ſollſt. Ich bin nicht ab⸗ geſtumpft, wie Du irrthümlich wähnſt, ich habe heißeres Blut vielleicht als hundert andere Frauen, lebendigeres Gefühl und be⸗ rechtigtere Wünſche! Aber ich kenne meine 15 85 und glaube an meinen Gott, der Dich in mein Leben geführt! Ich ſehe darin keine Verſuchung, ſondern ein namenloſes, überſchwengliches, bon der Vorſehung ſelbſt gewolltes Glück. Wenn Du gehſt, wenn Du mich zurückſtößt in das Leid der Vergangenheit, um Dein be⸗ drohtes Seelenheil durch feige Flucht zu retten, dann, das ſchwöre ich Dir, begehſt Du ein größeres Verbrechen, als Du begehen könnteſt, wenn Du bleibſt. Dann entziehſt Du Dich der Ver⸗ antwortung für das, was dann geſchieht, durch Deine Schuld!“ Mit ſtarren Augen blickte der Prieſter auf ſie hernieder, die vor ihm lag mit flammenden Augen und wild wogender Bruſt, und angſtvoll klang ſeine Frage:„Und was kann dann geſchehen? Was meinſt Du damite“ „Das will ich Dir ſagen,“ fuhr ſie fork,„und überlege dann wohl, ob Du dann noch gehſt, noch gehen darfſt. Dann haſt Du mich an den Abgrund des Lebens geführt, an dem ich nur hin⸗ wandeln kann an Deiner Hand. Und dort läſſeſt Du mich ſtehen und fliehſt zurück. Damit aber verliere ich Alles, meinen Halt, mein kurzes freudenloſes Glück und, was das Schlimmſte iſt — meinen Glauben! Denn wozu ferner dann noch Pflichten üben, wozu ſich klammern an ein Phantom von Moral und Ueber⸗ windung, wenn das der Lohn großer ſeeliſcher Thaten ſein ſolle Nein, mein Freund, dann ſoll auch mein Blut ſein Recht haben, das es ſtürmiſch verlangt, dann ſei die Sklavenkette der Ehe zer⸗ riſſen, und nicht beſſer mehr will ich dann ſein als tauſend andere Frauen, die ohne Gewiſſensbiſſe, ohne nagende Reue ihr mit brennender Glutb bedeckten. was dann unfeblpar aeſcheben Leben genießten ibr Leid tenen. beimlichen Küſſen ver⸗ *Aus der Handelskammer. Die Arbeiten auf den Bffentiſchen Niederlagen haben durch Abſchluß eines neuen Vertrags mit dem mehrere für die Genoſſenſchaften wichtige Punkte, bei denen das große Mühe und Opferwilligtet einen Lorbeerkranz mit 10 n0 Benehmen der jüngeren Mitglieder und ermahnte ſie, ſtets treu zur r⸗ Herr Wunder ſprach umſatz beläuft ſich auf 20 816 975 M.(gegen 19 167 940 im Vorjahr), Bei 146 Doppelproben, die 20 Vereinen entnommen wurden, ergab ſich gute 7 — 2 6„ nun„ 7Sͤĩ e es 2 Mannheimer Lagerhaus⸗Geſellſchaft bilden, das erſte für eine badiſche 4 Maßſneim, 13. Junl. General Anuzeiger. 8. Seite: Hen, ſtart antiſemitiſch gefärbten„Deutſchen Zeitung“ behauptet ein Korreſpondent aus Baden, daß mit dem Uebergang der„Landesztg.“ au Herrn Katz die nationalliberale Partei Badens aufgehört habe, ein eigenes Landesorgan zu beſitzen. Dieſe Angabe iſt nicht richtig. Die„Landeszeitung“ war auch ſeither nicht und noch niemals im Beſitze der nationalliberalen Partei; ſie war ein vollkommen unab⸗ hängiges Blatt, deſſen Eigenthümer im Weſentlichen auch deffen 55 Haltung beſtimmte. Nicht immer befand ſich, wie bekannt, ieſe Haltung im Einklang mit den Intentionen der Parteileitung. Der neue Beſttzer, Herr Julius Katz, iſt ſeit 25 Jahren mit Ueber⸗ zeugungstreue für die Sache der nationalliberalen Partei in unſerem Lande journaliſtiſch thätig; die Stellung und Anerkennung, die er ſich durch ſein Geſchick und ſeine Thatkraft erworben hat, bieten eine Gewähr dafür, daß die„Landeszeitung“ unter ſeiner Leitung der Partei keine Unehre machen wird. Uebrigens ſind wir in der Lage, mitzutheilen, daß die Frage des Vorkaufsrechtes, das der national⸗ liberalen Partei zuſteht, noch nicht entſchieden iſt. Es ſprechen gewiß manche Gründe dafür, daß die nationalliberale Partei Badens in derſelben Weiſe ein eigenes Organ erwirbt, wie dies die andern Parteien in unſerem Lande ſchon vor längerer Zeit gethan haben.“ * Die Hauptverſammlung des badiſchen Schwarzwald⸗ pereins fand am Sonntag in Gernsbach ſtatt. Der Beſuch war ſehr zahlreich. Die Mitgliederzahl hat um 10 pEt, gegen das Vor⸗ jahr zugenommen. Im verfloſſenen Jahre konnten größere Summen für Weganlagen und Bauten verwendet werden. Der Voranſchlag für 1899 balancirt in Einnahmen und Ausgaben mit 18,000%. Für neue Wegbauten wurden genehmigt: Sektion Achern: Ottenhöfen⸗ Mummelſee 250 /, Bernau: Herzogenhorn⸗Todtnau, 1. R. 200, Freiburg: Zaſtlerhütte⸗Feldberg 400%, Gengenbach: Moosgebiet 200 ¼, Müllheim: Auggen⸗Badenweiler 200%/, Oberkirch: Aller⸗ a 100 /, Oberelzthal: Prechthal⸗Hornberg, 1. R. 200%, äckingen: Verſchiedene Wege 250 /, St. Blaſien: Albthal⸗Spieß⸗ orn, I. R. 400, Schiltach: Kirchberg⸗Hornberg 200%/, Walds⸗ ut: für Vorarbeiten zum Albthalſchluchtweg Albbruck⸗Tiefenſtein 00 ½. Bei dem Poſten von 200 für die Sektion Waldshut han⸗ delt es ſich um die Vorarbeiten für ein großartiges Unternehmen, das Alles in Schatten ſtellen würde, was bisher auf dieſem Gebiet bei uns ausgeführt wurde. Nach einem generellen Voranſchlag wür⸗ den die Koſten für den nach Art der Taminaſchlucht anzulegenden Weg etwa 22,000% betragen. Die von der Hauptverſammlung ge⸗ nehmigten 200 ſollen genaue Vorarbeiten ermöglichen, um einen abfolut zuverläſſigen, nicht zu überſchreitenden Voranſchlag zu er⸗ halten. Die nächſte Hauptverſammlung findet in Säckingen ſtatt. * Taufe und Stapellauf eines neuen Schiffes auf der Mannheimer Werft. Die Mannheimer Lagerhaus⸗Geſellſchaft, welche den neueren Schiffsbauten der hieſigen Schfffs⸗ und Maſchinen⸗ bau⸗Aktien⸗Geſ. ihr beſonderes Intereſſe zugewendet hatte, gab vor einiger Zeit derſelben Auftrag auf die Erbauung eines Schrauben⸗ ſchleppdampfers mit Oberflächen⸗Kondenſation⸗Dampfmaſchine von 250 ind. Pferdekräften. Am letzten Samſtag, Nachmittags 5 Uhr, fand in Gegenwart der Direktion und einiger Herren des Aufſichtsraths der Mannheimer Lagerhaus⸗Geſellſchaft, ſowie einiger von dieſer ein⸗ geladenen Gäſte die feierliche Taufe des neuen Schiffes ſtatt, welches mit zahlreichen Flaggen und Wimpeln über Toppen und am Bug mit Blumengewinden geſchmückt ſeines Ablaufs harrte. Fräulein Eliſabeth Hirſch, Tochter des Aufſichtsrathsmitgliedes Herrn Louis Hirſch, von Herrn Schiffbaudirektor Blümcke an das Schiff geleitet, taufte dasſelbe im Auftrage der Rhederef auf den Namen„Badenia X* und knüpfte freundliche Wünſche für das Schiff, die Rhederei und die Erbauer hieran, gleichzeitig die mit Blumen geſchmückte und an Bändern in badiſchen und deutſchen Farben vom Schiff herunter⸗ hängende Flaſche deutſchen Schaumweines mit kräftigem Schwunge am Bug zerſchellend. Hellauf ſchäumte das edle Naß, eine gute Vor⸗ bedeutung nach altem Herkommen, und nach kurzem mit Rückſicht auf die geringe Waſſerbreite zuerſt abgeſtopptem Lauf, ſetzte ſich das Schiff in ſchnellere Bewegung und lief dann von hundertſtimmigem Hurrah und Böllerſchüſſen begleitet, ſeinem eigentlichen Elemente entgegen. In wenigen Wochen werden Maſchine und Keſſel eingebaut ſein und wird dieſes Schiff einen weiteren Zuwachs der Rheinflotte und der Rhederei auf badiſcher Werft erbaute größere Schleppſchiff. 5 * Das Apollotheater, in welchem am 1. k. M. die Operetten⸗ ſaiſon beginnt, wird bereits ſchon früher, am 18. ds. Mts., ſeine Pforten wieder öffnen und zwar wird das rühmlichſt bekannte füdd. Doppel⸗Quartett„Alemania“ Mitglieder der Karlsruher Hof⸗ oper im Verein mit der Haus⸗Kapelle des Apollotheaters einige Konzerte veranſtaſten. Ueber das Alemania⸗Quartett ſchreibt die„Mainz. Ztg. Folgendes: Die herrlichen Liederſpenden, welche das ſüddeutſche Ge⸗ ſangs⸗Quartett„Alemanig“ bei ſeinem geſtern Abend in der Feſt⸗ halle ſtattgehabten erſten Auftreten darbot, rechtfertigen vollauf den guten Ruf, der dieſem Enſemble vorauseilte. Als die Sänger auf der Bühne erſchienen, empfing ſie lauter Beifall, der ſich ſteigerte, als ſte zunächſt Kromer's, Heimathsgrüße“,„Wir ſehen uns wieder von Liebe und den luſtigen„Heirathsgalopp“ von Kuntze mit einer Reinheit zum Vortrage gebracht, wie wir ſolches zu hören ſelten Gelegenheit hatten. Es iſt ein durch und durch geſchultes Enſemble dieſes Doppel⸗ Quortett, die Damen und Herren verfügen durchweg über ſehr gute Stimmen, wobei noch hinzukommt, daß die Auswahl der Lieder eine portreffliche iſt. „Der Gewerbeverein Schwetzingen beſichtigte, wie ſchon geſtern unter Schwetzingen kurz mitgetheilt wurde, am letzten Sonn⸗ kag Vormittag das Induſtriehafengebiet, wobei derſelbe von einigen Vorſtandsmitgliedern des hieſigen Gewerbevereins und Handwerker⸗ Verbandes hegleitet war. Von der Stadtbehörde dahier wurden 8 Exemplare der Pläne des Induſtrie⸗Hafens in dankenswerther Weiſe zur Verfügung geſtellt. in internatfonaler Schwindler frelbt ſich ſeſt einfger Zeit in der Pfalz herum. Der Betrüger, auf den von der Polizei ge⸗ fahndet wird, nennt ſich Dr. Zuck oder Zucker und gibt an, aus Rumänien zu ſein. Er brandſchatzt in der Hauptſache Geiſtliche und Lehrer, denen er ſich entweder als proteſtantiſcher Pfarrer oder katho⸗ liſcher Ordensgeiſtlicher vorſtellt. Der Betrüger iſt groß und kräftig unb bat ein volles bartloſes Geſicht. Drei Finger, die ihm an der 1 8 Hand fehlen, will er im griechiſch⸗türkiſchen Kriege verloren haben. Leiche geländet. Bei Worms wurde im Rhein die Leiche eines unbekannten, anſcheinend dem Schifferſtande angehörenden Mannes im Alter von 30—35 Jahren geländet. Eine weitere männ⸗ liche Leiche iſt im Floßhafen bei Worms geländet worden; deren genauere Beſchreibung fehlt noch. * Au ihren ſchweren Brandwunden verſtorben iſt geſtern Mittag im Allgemeinen Krankenhauſe die Ladnerin Eliſabeth Fücks. *Ein koloſſaler Menſchenauflauf, der nahezu an eine Revolte grenzte, fand geſtern Abend in der Unterſtadt ſtatt. Die Urſache dildeten Streithändel im Gaſthaus zum„Riiter St. Georg“, die von norddeutſchen Zimmerleuten angeſtiftet worden waren. Die Polizei ſah ſich genöthigt, eine Anzahl dieſer Exzedenten zu verhaften, deren Transport nach der Polizeiwachtſtube in H 3 den Anlaß zu einer ungeheuren Menſchenanſammlung gab, eine Erſcheinung, die in letzter Zeit leider ſchon wiederholt vorgekommen iſt. Die Zahl der Perſonen, die ſich in der Nähe der Wachtſtube und in den umliegenden Straßen anſammelten, wird auf—5000 geſchätzt. Der Auflauf begann unge⸗ fähr nach 8 Uhr und es dauerte faſt bis 11 Uhr, ehe vollkommene Ruhe in der Unterſtadt eintrat. In geradezu unvernünftiger Weiſe hat ſich wieder ein großer Theil des Publikums benommen, der ſich von einigen unter der Menſchenmaſſe befindlichen Raufbolden hin⸗ reißen ließ, den Unfug mitzumachen und insbeſondere der Auf⸗ forderung der Schutzleuke, auseinanderzugehen, nur mit Widerſtreben Folge leiſtete Die Schutzleute mußten 47 Perſonen verhaften, keil ſte der Weiſung der Polizei, auseinanderzugehen, ſich widerſetzt hatten. Die Verhafteten werden, ſofern nicht eine ſtrafgerichtliche Ahn⸗ dung einzutreten hat, mit ſtrengen Haftſtrafen belegt werden. Wir können das Publikum nur davor warnen, in Zukunft ſich an ſolchen Menſchenanſammlungen zu betheiligen, da ſeine Neugierde, wenn man von einer ſolchen ſprechen kann, ihm die ſtrengſten Strafen ein⸗ trägt. Die Polizei kann unter keinen Umſtänden derartige, den Keim zu größeren Unruhen in ſich tragende Aufläufe geſtatten, die ſich immer in einer Gegend der Stadt abſpielen, in welcher ſich eine große An⸗ zahl von Perſonem aufzuhalten pflegt, die ſtets zu Gewaltthätigkeiten und ernſten Unruhen geneigt ſind. Sehr bedauerlich war es auch wieder, daß zahlreiche Frauen mit Kindern, die kaum laufen konnten, ſich unter der Menſchenmaſſe befanden und die Aufgabe der Polizei ungeheuer erſchwerten. Sehr gut hat das ſofortige Eingreifen der berittenen Gendarmerie gewirkt; namentlich leiſteten bei der Räumung des Marktplatzes die berittenen Gendarmen vorzügliche Dienſte und hat ſich geſtern Abend wieder gezeigt, wie nothwendig in einer Stadt wie Mannheim eine berittene Polizei iſt. Wir können, wie ſchon ge⸗ ſagt, dem vernünftigen Theil des Publikums nur rathen, ſich derartigen Menſchenanſammlungen fernzuhalten. Größere Körperverletzungen ſind, ſoweit bis jetzt bekannt, nicht vorgekommen „Muthmaßliches Wetter am Mittwoch, 14, Juni. Ueber der nördlichen Hälfte von Skandinavien und der Oſtſee iſt ein neuer Luftwirsel aufgetreten, welcher den mitteleuropäiſchen Hochdruck ab⸗ flacht, ohne ihn vorerſt auflöſen zu können; doch ruft derſelbe bei uns warme, ſüdliche Winde hervor, wodurch in Süddeutſchland wie in der Schweiz gewitterrige Lufteinſenkungen entſtehen. Für Mitt⸗ woch und Donnerſtag iſt langſam zunehmende Gewitterneigung. aber noch immer vorwiegend trockenes und heiteres Wetter zu erwarten. Witteruugsbeobachtung der meteorologiſchen Station Manunheim. 8 5 82 88 22 e. 88 38 38 8 22—— 2 Datum Zer 8 mem 8 SS SSS ssnungen Imm&——8⁵ 12. Juni Morg. 70758,3 12,0 NNWᷣ̃ 3 12.„ Mittg. 2˙%755,7 24,0 N4 12.„ Abds. 90754,1 14,8 N2 13.„ Morg. 78752,2 18,0 NNW5 Höchſte Temperatur den 12. Juni + 25,0 Tieffte vom 12./13. Juni + 11,6 Aus dent Großheriogthum. Feudenheim, 12. Juni. Geſtern Nachmittag fand im„Ba⸗ diſchen Hof“ dahier eine Handwerkerverſammlung ſtatt, welche recht gut beſucht war. Herr Verbandsſekretär Haußer aus Mannheim hielt einen Vortrag über die Handwerkerorganiſation, und es wurde beſchloſſen, auch in Feudenheim einen Gewerbeverein zu gründen, zu welchem 34 Meiſter ihren Beitritt erklärt haben. Es wurde ein proviſoriſcher Vorſtand von 5 Mitgliedern gewählt, welcher das Weitere veranlaſſen wird. Den Vorſitz führte Herr Schloſſermeiſter Günther. *Hemsbach, 12. Juni. Das Wohnhaus des Adam Burkhard wurde durch Feuer zerftört. Ein ſchadhaftes Kamin ſoll die Urſache des Ausbruches des Brandes geweſen ſein. * Philippsburg, 12. Juni. Bei herrlichſtem Wetter und in Anweſenheit des Großherzogs fand geſtern hier die 100jährige Gedenk⸗ feier der Belagerung und Beſchießung der ehemaligen Reichsfeſtung Philippsburg, für die Krieg 1799, Reichsfeldmarſ Salm⸗Grumbach ſtatt. Eir) Kriegervereine aus den benach Bezirken Mannheim, Heidelberg, Wiesloch, Bruchſal, Karlsruhs, Sitingen tte. waren vertreten, um an der Ffeier theilzunehmen, * Pruchfal, 12. Juni. Geſtern lam in ber Scheuer des Hand⸗ wirths Heinrich Werner in Neuthard auf eine bis jetzt nicht aufgeklärte Weiſe Feuer zum Ausbruch, welches ſich raſch auf die Nachbargebäude ausdehnte und 4 Wohnhäuſer ſammt Oekonomiegebäuden bis auf de Grund in Aſche legte. „Baden, 12. Juni. Bei der heute ſtattgefundenen Stadtz verordnetenwahl für die dritte Wählerklaſſe ſiegte die Liſte der vereinigten Parteien(Freiſinn, Centrum und Bürgerpartei),. * Pforzheim, 11. Juni. Geſtern hatte die Klaſſe der Höchſt⸗ beſteuerten ihre 16 Stadtverordneten zu wählen. Es erſchienen von 464 Wahlberechtigten 322 an der Wahlurne, von denen auf die natie⸗ nalliberale Liſte 199 bis 215, auf die oppoſttionelle 104 bis 128 Stimmen entfielen. Damit hat die nationalliberale Partei die un⸗ beſtrittene Mehrheit auf dem Rathhaus erlangt. Herr Bankdirektor Kayſer, welcher am Himmelfahrtstag verunglückte, hat ſich inzwiſchen ſoweit erholt, daß er am geſtrigen Wahltag erſtmals wieder ausgehen und gleich ſeiner Wahlpflicht genügen konnte. * Freiburg, 12. Juni. Im St. Ottilienwald wurde ein hie⸗ ſiger Student erſchoſſen aufgefunden. In der Hand hielt er den Revolver und liegt zweifelos Selbſtmord vor. In ſeinem Beſitze fand ſich eine größere Summe Geldes. Der betreffende Student ſoll in letzter Zeit etwas tiefſinnig geweſen und dürfte hierin das Motip des Selbſtmordes zu ſuchen ſein. Pfalz, Heſſen und Uimgebhung. * Mundenheim, 12. Juni. Der hieſige Gemeinderath ſprach ſich zu der Anregung, im Bezirke Ludwigshafen, und zwar mit dem Sitze in dieſer Stadt, eine landwirthſchaftliche Schule mit dem Charakter einer inſtruktiven Anſtalt zu gründen, zuſtimmend aus. Die Ueber⸗ nahme eines direkten Zuſchuſſes zu den Einrichtungs⸗ und Unter⸗ haltungskoſten auf die Gemeindekaſſe wurde jedoch abgelehnt. * Frankenthal, 12. Juni. Der Buchhalter Wilhelm Kaufmann von Frankfurt a.., welcher ſeinem hieſigen Prinzipal Adolf Kohn 300/ unterſchlug und verduftete, wurde in Frankfurt verhaftet. * Oggersheim, 12. Juni. Vor einigen Tagen traten dahier eine größere Anzahl Herren zur Gründung einer„Kiautſchou⸗Ver⸗ pflanzung Filiala Oggersheim“ zuſammen, die ſich als Zweck geſtellt haben, zur Vaterlandsliebe anzueifern, ſowie die Intereſſen an Deutſch⸗ lands Kolonialbeſitz zu fördern. Es wurden ſowohl die Statuten be⸗ rathen, als auch gleichzeitig der Verein organiſtrt, welch letzterer An⸗ ſchluß an die beiden, den eigentlichen Anlaß zur Gründung gebenden Filialen Worms und Ludwigshafen hat. * Speyer, 12. Juni. Der 18 Jahre alte Daniel Weiß von Mechtersheim und ſein Kamerad Konrad Hauter benützten auf dem Heimweg von Philippsburg zur Ueberfahrt über den Rhein einen Nachen, der während der Fahrt umkippte. Hauter iſt verſchwunden (wahrſcheinlich ertrunken), währenddem Weiß ſich am Nachen anklam⸗ merte und ſtromabwärts bis an die Rheinbrücke trieb, wo ihm das Brückenperſonal zu Hilfe kam, und ihn gegen 12 Uhr Nachts aus ſeiner kritiſchen Lage befreite. »Spever, 12. Juni. Stadtpfarrer und Definitor, Herr kgl. geiſtlicher Rath Karl Joſeph Juncker in Neuſtadt 3/5., wurde zum Domkapitular in Speyer ernannt. * Neuſtadt, 12. Juni. Ein Akt größter Rohheit wurde vom hieſigen Schöffengericht abgeurtheilt. Zwei Bürger von Haardt waren hier zu Beſuch. Auf dem Heimwege wollte der Eine bei Konditor Steybe ſeinen Kindern noch etwas mitnehmen, während der Andere außen wartete. Aus der nebenan liegenden Wirthſchaft„Zum Adler“ kam nun der Fabrikarbeiter Stephan Oppermann auf den Wartenden zu und ſchlug ihn, ohne ihn zu kennen und ohne jegliche Veranlaſſung ein paar Mal ins Geſicht, worauf der Angegriffene ſich vor ſeinem An⸗ greifer auf den Strohmarkt flüchtete. Als nun der Andere( Heller) aus der Konditorei kam, rief der Attentätex„Naus“, wo der Fabrikarbeiter Georg Wentz aus der Wirthſchaft kam und Beide nun den Ahnungsloſen überfielen und unmenſchlich mißhandelten. Der Letztere biß ihm auch noch einen Finger ab. Das Gericht erkannte gegen Oppermann auf 6 Monate und 20 Tage, gegen Wenz auf 8 Monate Gefängniß. Beide wurden ſofort in Haft genommen. * Neuſtadt, 12. Juni. Hier ſind die Winzer und Winzerinnen in eine Lohnbewegung eingetreten. Sie erheben folgende Forderungen: Der Baulohn ſoll 60% pro Morgen betragen, der Taglohn vom 1. März bis 1. Nopmber 3, vom 1. November bis 1. März.50. Für Miſtgräben ſind pro Viertel 5%, für Spätjahrsaufziehen.50, für Hochräumen 2% zu bezahlen. Außerordentliche Arbeiten ſollen nach Uebereinkunft mit dem Arbeitgeber bezahlt werden, desgleichen die Herbſtarbeit, doch ſoll hierfür eine Arbeitszeit von—7 Uhr ein⸗ geführt und allenfallſige Ueberſtunden mit 50 J pro Stunde bezahlt werden. Ueberſtunden oder abgekürzte Taglöhne, die ſich durch Be⸗ einfluſſung der Witterung ergeben, ſollen(Herbſtarbeit ausgenommen) mit 30 J vergütet werden. Wein ſoll in der bisherigen Weiſe ge⸗ geliefert werden, jedoch ſoll es trinkbarer Wein ſein. Der Tarif für den Baulohn ſoll erſt vom 1. März 1900 ab in Kraft treten, im Uebrigen aber ſoll der Tarif ſofort Geltung bekommen. Man will die Lohnbewegung auch auf die umliegenden Ortſchaften ausdehnen. * Ellerſtadt, 12. Juni. Zu der geſtörten Fronleichnams⸗ prozeſſion erläßt Herr Reichstagsabgeordneter Georg Fitz nachſtehende Erklärung: Nachdem die„Pfälzer Zeitung“ mich in Nr. 155 als Störer einer Fronleichnamsprozeſſion angegriffen, halte ich es für ——————— geſſen! Dann hinab in den Abgrund, hinunter ins Allgemeine; denn die Hand, die mich ſtützen ſollte, hat Gott ſelbſt mir ent⸗ zogen! Wähle denn, Prieſter, laß Dein Herz wählen und rufe Deinen Glauben zu Hilfe!“ Ernſt und ſtreng war ihr Blick auf ihn gerichtet und doch zuckte es daraus hervor wie namenloſe Angſt, wie hilfloſe Ver⸗ zweiflung. 1 Er ſtand und kämpfte einen langen, quäleriſchen Kampf, ihrer Worte hatte ſein Herz wie ein Blitzſtrahl getroffen! r ſah in ihrer verzweifelten Logik einen Vorwand für ſein Ge⸗ wiſſen, zu bleiben, er fand einen Anker, an den er ſich klam⸗ mern konnte, um ſein Ausharren vor ſich ſelber zu entſchuldigen, ja er war ihr dankbar aus vollſtem Herzen, daß ſie ſelber ihm einen Weg zeigte aus dieſem furchtbaren Wirrſal. (Fortſetzung folgt.) Buntes Fenilleton. — Die Geſchichte eines Denkmals erzählt ein Leſer der „Töalichen Rundſchau“ wie folgt: Auch die Stadt Tr. wollte ein Kaiſer⸗Denkmal haben. Es bildete ſich zu dieſem Zweck ein Ausſchuß, und gelegentlich der Centenarfeier fand die feierliche Grundſteinlegung ſtatt. Bald waren die nöthigen Gelder zuſammen, das Denkmal wurde beſtellt und ſollte am 18. Oktober 1898 enthüllt werden. Leider wurde es bis dahin nicht fertig, und da die Enthüllung doch mit einer größeren 15 verbunden werden ſollte, mußte dieſelbe auf eine günſtigere ahreszeit verſchoben werden. Inzwiſchen wird das Denkmal aufge⸗ ſtellt, frei, öffentlich, Jedermann ſichtbar, und als die Aufſtellungs⸗ arbeiten beendet ſind, eilt Groß und Klein herbei, das Denkmal zu bewundern und wohl auch zu kritiſtren. Photographen kommen, und bdald gehen Anſichtskarten davon hinaus in alle Welt. Schließlich beſinnt man ſich darauf, daß es doch erſt noch einmal enthüllt werden ſoll. Was thun? Einen Bretterverſchlag herumziehen? Wird zu leinwand zu hüllen. So ſteht es nun da an der Rathhausecke, beſonders im Dunkeln gar unheimlich anzuſchauen. Der Winter vergeht, doch die Umhüllung hat von ſeinen Unbilden bedauerlich gelitten. Soll man das Denkmal ſchon jetzt enthüllen? Doch nein, das muß ja ein großes Feſt werden, und dazu gehört gutes Wetter, heller freundlicher Sonnenſchein, lächelnder blauer Himmel. Da feiert ſichs noch mal ſo gut, und die Wirthe kommen mehr auf ihre Rechnung. Drum flugs einige Flicken auf das löcherige Kleid geſetzt, dann hält es ſchon noch ein paar Wochen. Geſagt, gethan. Den Bewohnern des Städt⸗ chens iſt der Anblick ſchon vertraut geworden, und als ein Kind einen Muſikanten mit dem perhüllten Baß über die Straße gehen ſieht, ſchmiegt es ſich ängſtlich an die Mutter, ergreift ihre Schürze und jammert:„Mudder, he drögt det Denkmol weg!“ Nun aber kommt Pfingſten und damit Schützenfeſt. Soll auch da der alte Kaiſer auf die Schützen, von denen Manche als ſeine Krieger ſeine Schlachten mitgeſchlagen, verhüllten Haupte. herabſchauen? Könnte man nicht, wenigſtens für dieſe Zeit, das Denkmal noch enthüllen? So eine An⸗ frage im Lokalblatt. Antwort: Das geht nicht, es iſt eben eine große Feier, vorausſichtlich am 18. Juni, geplant, bis Pfingſten ſind die großen Vorbereitungen(zu denen der ganze Winter zur Verfügung ſtand!) nicht zu bewältigen. Pfingſten bricht an. Als die Nachtwächter in der Morgendämmerung ihren Rundgang durch die Stadt machen und das Denkmal paſſiren, reiben ſie ſich verwundert die Augen. Träumen ſie oder wachen ſie? Steht da nicht vor ihnen, aus Stein und Erz, der alte Kaiſer, befreit von ſeiner Umhüllung? Wie wars denn möglich, daß ſo eine Frevelthat ihren wachſamen Augen entging? Kopfſchüttelnd ſetzten ſte ihren Weg fort, und wüßten ſie etwas von Ben Akiba, ſie würden ihn Lügen ſtrafen. Doch ſie kennen ihn nicht; und ſo gehen ſie weiter und zermartern ſich das Hirn, wann das wohl geſchehen ſein könnte und wer etwa der Uebelthäter ſei.— Bald eilt dann ein Gerücht durch die Stadt, Einer ſagts dem Andern, das Un⸗ glaubliche, das Unerhörte: Das Denkmal iſt enthüllt! Ungläubiges Lächeln bei den Einen, ſchmunzelndes Behagen und ſtille Freude bei den Andern(und bei den Meiſten), heller Zorn bei den Mitgliedern des Denkmals⸗Ausſchuſſes. Was nun thun? Es noch einmal ſchnell wieder theuer, ſchützt auch nicht genug. Bald iſt ein Ausweg gefunden. Flinke Hände ſind thätig, das Denkmal von oben bis unten in graue Sack⸗ verhüllen? Iſt man denn ſicher, daß es nicht in der nächſten Nacht ſchon wieder enthüllt wird? Da ſinnen ſie auf Rache, und ihre Rache iſt furchtbar. Nun ſoll das Denkmal überhaupt nicht mehr enthüllt, auch nicht eingeweiht werden. Alle, die ſich auf dies ſchöne Feſt gefreut, ſehen ſich grauſam betrogen. So hat die Stadt Tr. ihr Kaiſerdenkmal und freut ſich deſſen. Ob damit die Geſchichte zu Ende iſt? Schon ſpricht man von neuen Intriguen: Wenn die Feier am 18. Juni nicht doch noch ſtattfindet, dann würde man am Morgen des 19, das Denkmal wieder verhüllt finden. Was dann, ihr Herren vom Ausſchuße Darum wachſam, noch wachſamer wie ſonſt, ihr Hüter der Ordnung, ihr Wächter der Nacht! — Üeber Zola's Aufenthalt in England erzählt ſein Freund Vigetelly: Man wollte wiſſen, er halte ſich in Luzern verborgen, in Norwegen, Luxemburg, den Niederlanden; bald wäre er in Brüſſel, Antwerpen, Hamburg, Bergen, bald in Trondhjem, München ete. ge⸗ ſehen worden. Von alledem war kein Wort wahr. Nachdem Zola das Gericht verlaſſen hatte, fuhr er mit Labori zu ſeinem Verleger Charpentier, wo bald darauf Mme. Zola, Georges Clémenceau u. A. eintrafen. Nach langer Debatte fügte er ſich dem Rathe ſeiner Freunde, Frankreich zu verlaſſen, weil ihm blos drei Tage Friſt zum Antrage auf eine neue Verhandlung zugeſtanden hätten, ſobald die Zuſtellung des Kontumatialurtheils erfolgt wäre, und der Regierung Alles daran lag, ihn mundtodt zu machen. Man raffte eiligſt einige Toiletten⸗ gegenſtände zuſammen, Mme. Zola gab ihm ihre ganze Baarſchaft und er fuhr nach dem Nordbahnhofe, wo er im Calais⸗Expreßzuge Platz nahm. Clemenceau hatte ihm auf einen Zettel den Namen des Hotel Grosvenor in London aufgeſchrieben, wo Zola gegen 6 Uhr Morgens eintraf. Da er kein Gepäck mit ſich führte, mußte er ein Pfund Sterling deponiren, bevor ihm der Nachtportier ein Zimmer zuwies, und er trug ſich als Mr. Pascal in das Fremdenbuch ein. Das Erſte, was Zola in London that, war, ſeine Garderobe zu vervoll⸗ ſtändigen, was nicht ſo einfach war, da Zola kein Wort Engliſch ver⸗ ſtand.„Ich hatte nichts mit, als was ich am Leibe trug,“ ſo berichtete Zola.„Ich war in denſelben Sachen in Verſailles geweſen, hatte im dichtgedrängten Gerichtshofe im Schweiße geſeſſen und dann die Nacht auf der Reife verbracht. Ich ſah ſchmierig aus und fühlte mich äußerſt unbehaglich. So gehe ich alſo aus und ſehe einen Laden mit Hemden, Kravatlen, Schlipſen im Fenſter. Ich gehe hinein, faſſe meinen Kragen Ar an, zupfe an meinen Manchetten und klopfe auf die Hemdenfront. Der eked e — — e eee ee eee * — am — und bringt ei FFCC 4. Seike. —— General Auzeiger. RDnrr 11 Mannheſm, 18. ſondern ſtell Angegeigt„deren ich nicht bedarf, en. untag, J Nachmittags 31 Uhr, mußte ich a ler dringenden Fahrt nach Neuſtadt dur 9 Friedelsheim, ein Ort mit etwa vier Fünftel proteſtantiſcher Bevölkerung. Ich hatte keine und konnte keine Ahnung davon haben leichnam ſſion ſtattfin Fi nur Sonntags i 1 ich wie in anderen frühe ſtatt. Des Weiteren im kein ſichtbares Zeichen angebracht war vor del und kein Polizeiorgan aufgeſtellt, die auf Sperrung der Straße hinwieſen. Es iſt dies übrigens ſelbſt ſtändlich, da die Veranſtalter der Prozeſſion für dieſe Stunde weder b ir di irksamtliche noch bürgermeiſterliche Erlaub⸗ niß hatten, demnach will kürlich ohne Erlaubniß betreffende Straße ſperrten. Da außerdem kein anderer Weg, ſelbſt weiter Umweg möglich iſt, auf dem man betr. Straße umfahren könnte, glaubte ich auf möglichſt unauffälliges Paſſiren der Straße wohl berechtigt zu ſein. Es iſt wahr, daß ich ſagte, ich müſſe durch, ich hätte keine Zeit, bat aber ausdrücklich dabei, mich im Schritt ruhig vorbeifahren zu laſſen, da ich Eile hätte. Das Ausſteigen von meinem Onkel, der mit im Wagen war und gegen den ſich hauptſächlich die Aufregung richtete, hatte nur den Zweck, auf friedliche Weiſe die Durchfahrt zu erlangen. Frieplichen Vorſtellungen zeigte ſich Herr Kaplan Rauch nicht zugängig, er ließ betr. Herrn nicht einmal zu Wort und der Ton, den er dem alten Herrn in weißem Bart gegenüber, der ſelbſt Katholit iſt, anſchlug, ſowie die geballte Fauſt dürften ſehr wenig mit Anſtand und chriſtlichem Gefühl im Einklang zu bringen ſein. Auf die wüſte Szene, die ſich ſofort anſchloß, will ich vorläufig nicht näher eingehen und erwähne nur: Herr Kaplan Rauch hat durch ſein Auftreten dieſe wilde, jede Religion beſchändende Leidenſchaft entfeſſelt, die mir und den Meinen die denkbar roheſten und gemeinſten Beleidigungen und Bedrohungen einbrachten. Aus dem Berichte der„Pfälzer Zeitung“ iſt ſchon zu erſehen, daß wir uns keinerlei beleibigenden Aeußerungen über die katholiſche Kirche zu Schulden kommen ließen. Perſönlich bedauere ich den Borfall ſehr, denn nichts liegt mir ferner, als religiöſen Frieden ſtören zu wollen. Ich begrüße es auch, wenn man der katholiſchen Kirche bei Ausübung ihrer religiöſen Gebräuche in liberalſter Weiſe entgegenkommt;: dies hindert mich aber auf anderer Seite nicht, offen⸗ bare Uebergriffe nach Möglichkeit zu bekämpfen. Als Vertreter der Gemeinde Ellerſtadt im Diſtriktsrathe halte ich es deshalb für meine Pflicht dahin zu wirken, daß dieſe nicht umgehbare Diſtriktsperbindungs⸗ ſtraße von der Ebene nach dem Gebirg in Zukunft für den Verkehr frei bleibt. 5 Georg Fitz. * Zweibrücken, 12. Juni. Das Schwurgericht verhandelle gegen Konrab Hoffelder, geb. 1879, Fabrikarbeiter von Waldſee, wegen Brandſtiftung. Dem Angeklagten liegt zur Laſt, in der Nacht vom 19, auf 20. Januar Scheuer, Stall und Schuppen des Ackerers Phil. Weik I. in Waldſee aus Rache vorſätzlich in Brand geſteckt zu haben. Er erhielt 5 Jahre Zuchthaus. Hoffelder ſteht im Verbacht, noch zahl⸗ reiche andere Brände in Waldſee angelegt zu haben und zwar aus Jauter Luſt zum Verbrechen. *Kirchheimbolanden, 12. Juni. Geſtern fand dahier die Gedächtnißfeier zu Ehren der hier gefallenen Reichsverfaſſungskämpfer Um 312 Uhr bewegte ſich ein gewaltiger, auf dem Friedhofe ſtatt. Perſonen zählender Zug unter Vorantritt des Fahnen⸗ etwa 2000 trägers mit ſchwarz⸗rolh⸗goldener Fahne und eines Muſikkorps nach dem Friedhofe, dort wurde am Denkmal und den beiden Maſſengräbern vorübergezogen. Auf dem freien Platze des Friedhofs hielt Herr Dr. L. Quidde von München die Feſtrebe. Beſucher aus allen Theilen der Pfalz und Rheinheſſens waren zugegen. Nachmittags fand im Kaſino⸗ Jaale eine allgemeine Feier ſtatt, bei welcher noch mehrere auf das Feſt bezügliche Anſprachen gehalten und Toaſte ausgebracht wurden. Kränze wurden niedergelegt von Alzey, Mannheim, Kaiſerslautern und Bretzenheim Darmſtadt, 12. Juni. Die Zahl der heute in den Ausſtand eingetretenen Maurer beträgt mehr als 500. Die Arbeitswilligen werden auf ca. 100 geſchätzt. Straßburg, 12. Juni. Das Landgericht dahter berurtheilte 8. er. den Guſtav Jacobi geb. zu Kindenheim(Pfalz), Weinhändler ſuhfer, weil er unreinen(nicht techniſch reinen) Stärkezucker dem Wein Zugeſetzt und dadurch zum Zwecke der Täuſchung in Handel und Verkehr Genußmittel verfälſcht und ſolchen Wein verkauft habe, zu 1000% Geldſtrafe und Einzug des Inhalts der bez. Fäſſer. Sport. Fußball. Am Sonntag, den 11. Juni, fand in Schwetziugen guf dem Exerzierplatze zwiſchen der erſten Mannſchaft des Mann⸗ heimer Fußball⸗Vereins und der erſten der Schwetzinger Fußball⸗ geſellſchaft„Vereinigung“ das Retour⸗Wettſpiel ſtatkt. Dasſelbe endigte mit einem überlegen großen Siege von 2020 Goal zu Gunſten des Mannheimer Fußball⸗Vereins. Brieftauvenwettflug des Vereins„Pfeil“. Dieſer ſeit ſeiner Gründung die ſüdöſtliche Tour reiſende Verein, daher Nicht⸗ mitglieder der Badiſchen Reiſevereinigung, veranſtaltete am letzten Sonmtage ſeinen I. diesjährigen Wettflug ab Ingolſtadt 280 Klm. Zu dieſem Zwecke wurden der Königlichen Fortifikation die theil⸗ nehmenden Flieger mit der Weiſung zugeſandt, dieſelben zu ver⸗ pflegen und bei geeignetem Wetter am Sonntag den 11. ds. Mts. fo früh als möglich aufzulaſſen. Nach einem am gleichen Tage ein⸗ getroffenen Telegramm des dortigen Wallmeiſters, wurden die Thiere Vei nordöſtlichem Winde um 5 Uhr 10 Min. Vormittags in Freiheit geſetzt: Da die gemeldeten Windverhältniſſe— das Entſcheidende für die Fluggeſchwindigkeit— ein ſo raſches Eintreffen der„Erſten“ Richt vermüthen ließen, war man um ſo mehr überraſcht, als ſich bereits um 8 Uhr 52 Min. der Sieger, ein ſchönes Männchen, im heimathlichen Schlage einſtellte. Nach kaum 2 Stunden konnke auch die Konſtatirung geſchloſſen werden, da fämmtliche vom Verein aus⸗ geſetzte Preiſe vergriffen waren. Die fungirenden Konſtateure theilten nach Zufammenſtellung der Laufwegvergütungen folgenden Herren die Prsiſe zu: Karl Schüttler, den 1. Preis, J. Wellenreut er, 2% 8½ 11, 12, und 16. G. Settelmaier,., 5. und 15. tto Breig, 6. Frz. Buſch, 7. K. 1.,., 18. und 14. J. Hüber, 10. und 17. J. Safferling, 18. und 19. Sämmtliche Eingetroſſene Thiere werden nun am kommenden Sonntag nach Straubing geſetzt, um vorausſichtlich ſpäter in Gemeinſchaft mit der ————.—8K———— B———.—......̃ʃ8ʃ88.———— Ladenbeſiger lächelt; er verſteht mich, mißt meine Halsweite und gibt mir ein Hemd und einige Kragen. Aber dann kommen wir zu den Socken und ich ziehe mein Hoſenbein hinauf, um auf die zu geigen, die ich trage. Er verſteht mich ſofort; er iſt ſehr intellegent. Er klettert bie Leiter herauf und ſchleppt Packete und Schachteln von den Geſimſen herab. Da ſind Socken von allen Farben, dunkle und helle, getupfte, geſtreifte, baumwollene, wollene, manche gerippt und manche mii Seidenſtickerei. Aber ſie ſind ungeheuer! Ich betrachte ein Paar, es iſt zu groß; er zeigt mir noch andere, die noch größer ſind. Enblich ungebuldig und vielleicht etwas zu ſchroff halte ich ihm meine Fauſt unter die Naſe und gebe ihm zu berſtehen, an der Erſteren das richtige Maaß zu nehmen, wie man es gewöhnlich in Paris thut. Ader der Mann verſteht mich nicht, im Gegentheil, er weicht gegen die Käſten Zurück, im Glauben, daß ich mit ihm zu boxen beabſichtige. Endlich ſtrecke ich meinen Fuß vor, um ſo ſeine Aufmerkſamkeit zu erregen; Anſtalt deſſen ſtellt er ſich wahrſcheinlich vor, daß ich ein„Savate“⸗ Künſtler ſei. Eine glückliche Idee fällt mir plözlich ein; ich ergreife kine der Mammuthſocken, die vor mir liegen, und falte ſie ſo zuſammen, daß ſie bedeutend kleiner ausſieht. Das öffnet dem Verkäufer die Augen; ſich auf die Stirn klopfend, kletterk er behend die Leiter hinauf ige Käſten zurück, in denen ich endlich meine gewünſchten Socken finde. Ich zahle, während der Mann ſich ergebenſt verbeugt, roh wahrſcheinlich, daß ich mit meiner Hand⸗ und Fußbewegung nicht Die Abſicht hatte, ihn durchzubläuen.“ Dann ging Zola mit zwei Freunden auf die Straße. Im Vorbeigehen hörten ſie, wie eine Dame ihrer Begleiterin franzöſiſch ſagte:„Da iſt ja Zola.—„Nun iſt Anſer Geheimniß dahin“, riefen die drei Freunde aus,„morgen wird aanz London wiſſen!“ Richtig brachten mehrere Londoner Blätter bie Nachricht, Zola ſei in London geſehen worden, aber die Reportet berſüchten vergeblich, ihm auf die Fährte zu kommen. Wilelm L. 42 weltrreußiſches! Nr. d aeſtanden. großen Rheiniſchen Reiſevereimigung(Köln und Umgegend) an den Fliegen ab Linz 446 Klim. und St. Pölten bei Wien 546 Klm. als Endſtation der L. programmmäßigen Tour theilzunehmen. Tagesnenigkeiten. — In Alexandrien ereigneten ſich ſeit Samſtag vier neue Peſtfälle und ein Todesfall. Im Ganzen ſind bis jetzt 27 Erkrankungen und 6 Todesfälle feſtgeſtellt worden. — Der Direktor der Gruben in Kaſſandra iſt don Rä u⸗ bern entführt worden. „— Wie ſchwierig und gefährlich Schäßzen des Klondyke⸗Goldlandes iſt, bezeugt eine neuere Mittheilung, nach der auf dem Landwege dorthin 200 Goldſucher um⸗ gekommen ſein ſollen. 25 ſtarben an Skorbut, 50 ertranken, 10 er⸗ froren, die übrigen verhungerten oder verübten Selbſtmorb. „— In dem Dorfe Kenſus bei Bertrich ſind von 80 Wohnhäuſern 32 abgebrannt; es fehlten die Löſchvorrichtungen. T. Einen merkwürdigen Grund zum Selbſtmorde hat ein junger Handlungsgehilfe in Berlin angegeben. Er erſchoß ſich, wie er in einem hinterlaſſeuen Briefe ausführte, weil er Furcht vor dem Heirathen habe. —Bei Ofen⸗; Jahre alten Kinder eines Erbtheiles lag(der der Weg nach den großarkigen Peſt tödtete eine Taglöhnerin ihre 9 und 10 durch vergiſteten Kaffee, weil ſie in den Beſitz derſelben von 600 Gulden, das bei dem Waiſenamte Vater war bereits geſtorben) kommen wollte. *—* Reiſen und Eutdeckungen. Der Herzog der Abruzzen iſt geſtern von Chri⸗ ſtiania auf dem„Nordſtern“ nach Archangel abgegangen, um dort 120 Hunde an Bord zu nehmen. Von dort nimmt er Curs nach Franz Joſeph⸗Land u. wird verſuchen, bis zu den nördlichſten Inſeln dieſer Gruppe vorzudringen, womöglich bis zum Kron⸗ prinzen Rudolf⸗Land(82 Gr.), dort einen Hafen ausfindig zu machen u. ſein Hauptquartier aufzuſchlagen. Wenn ihm dies ge⸗ lingen ſoll, muß er Glück haben. Gewöhnlich ſind die Meeresengen von Franz⸗Joſeph⸗Land durch Packeis verſtopft, das die Fahrt nach dem Norden der Inſelgruppe verhindert. Erreicht der Herzog mit ſeinem Schiffe das Kronprinz Rudolf⸗Land, ſo wird es ſeine nächſte Aufgabe ſein, das noch weiter nach Norden ge⸗ legene Petermann⸗Land(88—84 Gr.), das bisher nur ge⸗ ſehen, aber noch nicht betreten wurde, zu erforſchen und auf dieſer Inſel eine erſte Etappe für ſeinen Marſch zum Nordpol ein⸗ zurichten. Daß es ihm gelinge, nördlich von Petermann⸗Land einen weiteren Stützpunkt zu finden, muß bezweifelt werden, da Nanſens Schiff„Fram“, das nördlich von Petermann⸗Land vor⸗ überfuhr, kein Land wahrnahm. Wie dem auch ſei, jedenfalls wird der Herzog der Abruzzen im nächſten Frühjahr von der nördlichſten Etappenſtation aus mit Schlitten und Booten einen Vorſtoß nach dem Nordpol machen. Für dieſen entſcheidenden Marſch ſtehen ihm 120 Tage zur Verfügung, denn nur für 120 Tage läßt ſich der Proviant mitführen. Im Sommer 1907 ge⸗ denkt der Herzog nach Italien zurückzukehren. Tlleater, Kunſt und Wiſſenſchart. Theater⸗Notiz. Die Intendanz theilt mit: Die beiden Fauſt⸗ Vorſtellungen Mittwoch und Freitag beginnen Abends präcis 7 Uhr. Die Sonntags⸗Vorſtellung Abends präcis ½6 Uhr. Gine OQuverture geht ber Vorſtellung nicht voran.—. Marie von Tergow wird Donnerſtag den 15. Juni ihr Gaſtſpiel auf Engagement als „Mignon“ fortſetzen. Konzert des Vokalguartetts. Man ſchreibt uns: In einer früheren Mittheilung war bezüglich des zweiten der für die Saiſon 1898—99 in Ausfichk genommenen Konzerte obiger Vereinigung der Falluung Ausdruck gegeben worden, am Ende der für ſolche Veran⸗ altungen günſtigen Jahreszeit vor dem Publikum erſcheinen zu können. Duürch das, kängere Zeit als urſprünglich angenommen, währende Gaſtſpiel des Herrn Hofopernſängers Rü diger am Dres⸗ dener Hoftheater war aber der Termin für die noch reſtirende hie⸗ ſige Beranſtaltung dermaßen in die Nähe der ſchönen Jahreszeit gerückt worden, daß die Mitglieder des Vokalquartetts glaubten, von einer unter dieſen Vorausſetzungen wenig günſtigen Erledigung ihres zweiten Abends für jetzt abſehen zu ſollen. Die Vereinigung hat dem entſprechend beſchloſſen, zu Beginn der kommenden Konzert⸗ ſaiſon dieſes zweite Konzert ihren Abonnenten und dem weiteren Publikum darzubieten und hofft, für die durch den Zwang der Um⸗ ſtände nöthig gewordene Verſchiebung Indemnität ſeikens ihrer Gönner zu erlangen. Für die ſpätere Gelegenheit behalten die ſ. Z. gelöſten Abonnementskarten ihre Gültigkeit. Das Karlsruher Hoftheater ſchließt Sonntag, den 18. d.., ſeine Spielzeit mit einer Vorſtellung von„Im weißen Röß'l“ unter Zugabe eines Ballets; der Ertrag iſt abermals für den mit Laſten etwas überbürdeten Hoftheaterpenſionsfonds beſtimmt. Die Ferien dauern faſt zweieinhalb Monate, bis zum 27. Auguſt, eine gute Er⸗ holungszeit, wenn man ſich nicht etwa in Bayreuth übermüdet. Mit Frau Henriette Mottl ſoll ein neuer Verpflichtungsvertrag für mehrere Jahre abgeſchloſſen worden ſein. Repertoir⸗Entwurf der Vereinigten Stadtiheater Frank⸗ furt am Main. Opernhaus, Dienſtag, 18.:„Joſeph in Egypten.“ Mittwoch, 14.: Geſchloſſen. Donnerſtag, 15.:„Der Eid.“ Freitag, 16.:„Loheugrin.“ Samſtag, 17.:„Hänſel und Gretel“. Vorher:„Bafazzo, Samſtag, 18.:„Der Eid.“ Mon⸗ tag, 19.: ur Erinnerung an Joh. Strauß„Gedächtnißworte“ von Oskar Blumentgal. Hierauf:„Die Fledermaus.“ Schauſpielhaus. Dienſtag, 18.:„Pfarrer von Kirchfeld.“ Mittwoch, 14.: Henſchel.“ Donnerſtag, 15.:„Zaza.“ Freitag, 16.:„Hllttenbeſitzer.“ Samſtag, 17.:„Im weißen Rößl.“ Sonntag, 18.: Reiſen.“ Montag, 19.: „Donna Diana.“ Einen wabren Todtenfrühling für die Kunft nennt mit Recht der„B..⸗C.“ dieſen Lenz des Jahres 1899. In der knappen Zeit von etwa zehn Wochen zählen wir vierzehn Namen von Klang, die dem Senſenmann zum Opfer fielen. Schon das Ende des Winters hatte manche Lücke geriſſen, wir nennen nur den unglücklichen Hermann Mülletr, den prächtigen Eugen Stägemann. Dann leitete der 31. Märg mit dem freiwilligen Tod der talentvollen Schriftſtellerin Juliane Döry den Todesftühling ein. Im April folgte die hoch⸗ betagte Karoline Pierſon, die Mutter des Berliner Intendantur⸗ direktors der Königl. Schauſpiele. Am 21. April ſtarb, kurz nach⸗ dem er ſeinen achtzigſten Geburtstag gefeiert, der berühmte Geograph Heinrich Klepert; einen Tag zuvor verlor Frankreich einen ſeiner populärſten Dramatiker, den Luſtſpieldichter Eb. Pailleron. Und nun begann im„wunderſchönen Monat Mai“ die Haupttodesſchlacht. Die einſt gefeierte Sängerin Paktint ſtarb im Elend. Dann kam die Reihe an Frankreich wieder, zwei empfindliche Gegner unter dem galliſchen Kunſthimmel wurden wenige Tage hintereinander(12. und 16. Mai) aus dem Leben der Bühnendichter Henry Becque und Frankreichs populärſter Arititer, Franeis Sarce 9h. Inzwiſchen hatte auch Deutſchland die bekannte Schriftſtellerin Eliſe Pol ko durch den Tod verloren. Am 25. Mai ſtarb in Paris die hervorragende Thiermalerin Roſa Bonheur im 77. Lebensjahre, wenige Tage darauf in Genf, nur 3 Jahre älter, eine der berühmteſten Tänzerinnen der Welt, Carlotta Griſi. Und weiter verlor am ſelben Tage, 30. Maf, die deutſche Bühne zwei ihre nennenswertheſten Vertreter, den Burgſchauſpieler Emerich Robert und den ſtimmgewaltigem Baffiſten Heinrich Wiegand, der in Frankfurt a. M. im Irren⸗ hauſe endete. In den erſten Junftagen ſtarb Klaus Gr oth in Kiel, und das Walzerreich ward Königs Johann Sbrauß beraubt. Der Landſchaftsmaler Prof. Otto v. Kameke iſt an Herz⸗ lähmung geſtorben. Am 2. Februar 1826 zu Stolp in Pommern ge⸗ boren, hat er bis 1860 in dem jetzigen Grenadier⸗Regiment König Danun widmete er „Der Regiſtrator au „ink. ſich der Kunſt und bildete ſich zunächſt in Italten Studium Natur 862 er die der Weimar, wo zeitweiſe Böcklin und Michaelis, dann aber vorzr Graf Kalckreuth ſeine Lehrer waren. Der Letztere übte ſowohl hir cht⸗ lich der Wahl ſeiner Motive wie in Bezug auf den maleriſchen Stil großen Einfluß auf ihn aus. Seine Hochgebi 6 markige Kraft in Zeichnung und Kolorit; f lichſte den Eindruck erhabener Größe, den die Alp auf die künſtleriſche Wiedergabe der Landſchaft, und Privaten und Kunſtſammlungen ſtets ſehr geſucht geweſ Die Dresdener Hofoper, die vor Kurzem eine einen Wagner⸗Cyklus durchgeführt hat f einen großangelegten Verdi⸗Cyllus, der folgende Werke des hen Meiſters umfaſſen ſoll: Ernani, Troubadour, Rigoletto, Traviata, Maskenball, Aida, Othello, Falſtaff. Wahrſcheinlich wird bei dieſer Gelegenheit auch ein halbvergeſſenes Jugendwerk Verdi's, nämlich „Macbeth“, einſtudirt werden. Ferner hat die Generaldirekti i neue Oper„Der Pfeifertag“ von Max Schillings zur Auff angenommen. Die Wiener Hofoper wurde eingeladen, während ausſtellung in Paris Wagners Tetralogie„Der Ring aufzuführen. Unter der Künſtlerſchaar zeigt ſich der der Einlandung zu folgen. An die Wiener Philharn das„Extrablatt“ meldet, eine ähnliche Einladung e n Der Pianiſt Paderewski hat ſich mit He ne Rofen Warſchau verheirathet. Paderewski kam heimlich nach Warſchau; einige ſeiner Freunde wußten, worum es ſich handelt. Daher kan denn auch, daß von der ſchon am 31. Mai erf nichts in die Oeffentlichkeit gedrungen iſt. Strauß und ſeine Librettiſten. Der vielbe erhielt Tag für Tag mindeſtens ein Libretto⸗Ma Meiſter zu den anderen, nämlich in den Papier ſonders ſtürmiſcher und auf Entſcheidung dringender L der ſeine„Dichtung“ 1880 zugeſendet hatte, e genden Brief:„Ihre Zuſendung habe ich genommen, das Manuſkript wurde unter Zahl 1312 eingereiht im Juni 1887 zur Prüfung gelangen. werde n Sie ſodann zu benachrichtigen“ u. ſ. w. Ein ſehr fruch Folge ſeiner ſchleuderhaften Richtung an Mißerfolgen reie Poſſendichter ſandte Strauß ein Libretto mit den folg ten: „Ich hatte urſprünglich die Abſicht, eine Poſſe zu iſt es ein Luſtſpiel geworden, aber es iſt mir dazu doch wiedet nicht fein genug, wenn Sie das Ihrige dazu thäten, würde ein großer Erfolg unausbleiblich ſein.“ Der Komponiſt blätterte in dem Man; b und überzeugte ſich, daß er eine ſchlechte Arbeit in Händen h ſchrieb auf ſeine Karte:„Wenn ich Ihnen rathen darf, ſo verfuch Sie, aus Ihrem Stück ein Trauerſpiel zu machen, gehts nicht, ſo kann man ja noch immer eine Operette dargt wahr? Ganz der Ihrige. Johann Strauß.“ Weiteres vou Johann Straußz. Strauß'ſche Ballet„Aſchenbrödel“, an dem der Meiſter bis kurz vor ſeinem Tode gearbeitet hat, wird th Hofoperntheater aufgeführt werden. Man gedenkt d tig in zwei Akte zuſammenzuziehen, wofür die vorhandene Muftk Einige noch freie Stellen würden mit der Muſik von früheren S rauß ſchen Werken verſehen werden. Ein Gedanke, mit dem zugleich eine Huldigung für Johann Strauß verbunden wäre, ſoll in der kommenden Saiſon verwirklicht werden. Es handelt ſich um eine Art Wie belebung von Walzern und Polkas aus der Straußſchen Blüth von denen die jetzige Generation nur wenige, und dieſe zumeiſt durch Zufall kennt. Johann Strauß hat kurz vor ſeiner Erkrankung ſeine Zuſtimmung dazu gegeben, daß eine Auswahl ſeiner älteren Kompoſitionen textirt und in den Rahmen einer Operette gebracht werde, mit der Bedingung, daß bis auf die erforderlichen Verbindungen keine fremde Note hinzukomponirt werden dürfe. Man wird es da mit einer Art geſungener„Wiener Walzer zu thun haben. Der Kom⸗ poniſt Adolf Müller jun. hat ſich auf Wunſch von Strauß bereit erklärt, Die 3 aus. N8 Das und die erforderlichen Inſtrumentationen vorzunehmen. Das Tepibuch werden Victor Léon und Leo Stein verfaſſen, 5 Aeneſte Nachrichten und Celegramme. gleich laut„Frkf. Ztg.“ endgiltig feſtgeſtellt. Herr v. Szell reiſt heute Abend nach Budapeſt; die übrigen ungariſchen Miniſter blbeiben noch hier. Der Inhalt der Vorlagen wird am Mittwoch Abend veröffentlicht. Das„Vaterland“ bringt dagegen die Mit⸗ theilung, die Ausgleichsſchwierigkeiten ſeien keineswegs behoben. Wien, 12. Juni. Die„Abendpoſt“ meldet, daß der Kom⸗ promiß als durchaus perfekt angeſehen werden könne. Paris, 12. Juni. Beim Verlaſſen des Sitzungsſaales der Kammer wandte ſich Dupuh an eine Gruppe von Deputirten mit den Worten: Wir räumen das Feld Glücklicheren, aber nicht Tapfereren!— Eine Note der Agence Havas beſagt: Heute Nachmittag halb ſechs, nach Schluß der Sitzung der Deputirten⸗ kammer, überreichte Miniſterpräſident Dupuh in Begleitung ſeiner Amtsgenoſſen dem Präſidenten der Republik die gemein⸗ ſchaftliche Demiſſion des Kabinets. Der Präſident nahm die De⸗ miſſion an und erſuchte die Miniſter, bis zur Ernennung ihrer Nachfolger die Geſchäfte weiterzuführen. Loubet wird bei dieſer erſten Gelegenheit, ein Miniſterium zu bilden, nicht in Verlegenheit ſein, und die Kriſis dürfte ſchnell beendet ſein. Was die vereinigten republikaniſchen Gruppen beider Parlamente Herrn Loubet vorſchlagen werden, iſt ziemlich ſicher ein Miniſterium Waldeck⸗Rouſſeau, worin Delcaſſe das Aeußere, Krantz den Krieg, Leygues den Unterricht behalten. Waldeck⸗Rouſſeau würde das Innere übernehmen, der Sengtor Monis die Juſtiz und Poincare die Finanzen. Die Miniſter begaben ſich laut„Frkf. Zig.“ von der Kammer nach dem Elyſee, um ihre Demiſſion zu überreichen. Dupuh er⸗ ſtattete Bericht über die Vorgänge in der Kammer. Loubet be⸗ ginnt morgen früh die erſten Schritte zur Ernennung eines neuen Miniſteriums mit Befragung der beiden Kammerpräſidenten. Waldeck⸗Rouſſeau iſt gegenwärtig in der Probinz. Man ſprichz außer ihm von einem Miniſterium Poincare. Papis, 12. Junf. Der Polizeipräfekt ordnete infolge der Veſchwerden über das gewalthätige Vorgehen einzelner Polizei⸗ organe am geſtrigen Tage eine ſtrenge Unterſuchung an. Die ſchuldigen Beamten ſollen beſtraft werden. Von den geſlern Verhafteien wurden etwa ein Dutzend ins Polizeigewahrſam ge⸗ bracht und wird gegen ſie wegen Ausſtoßens aufrühreriſcher Rufe, Beſchimpfung von Polizeibeamten, Beleidigung des Präftdenten u. ſ. w. Unterſuchüng eingeleitet werden. „Im Allgemeinen wird anerkannt, daß geſtern durch ſoforliges Eingreifen der Polizei bei Anſammlungen ernſtere Zwiſchenfälle vermieden wurden. Für den ruhigen Verlauf des geſtrigen Tages bildet die geringe Zahl der Verhaftungen den beſten Beweis. Die konſervatiben und nationaliſtiſchen Organe verhöhnen den Prä⸗ ſidenten Loubet, welcher es nur bon einem ganzen Armeekorps umgeben gewagt habe ſich den Pariſern zu geigen. Der Redakteur der Agentur Havas muß das Bett hüten. Vor dem Zuchtpolizeigericht wurden heute einige Kundgeber zu 50 Franken Geldbuße, andere zu Gefängniß von 5 Tagen bis au einem Monat vexurtheilt, Auf Alle wird das Geſez beir. olgten Vermählung bisher * die Straußſchen Weiſen für dieſen Zweck ſo zu ſagen zu„adoßptfren“ Wien, 12. Junf. Im heutigen Kronrath wurde der Aus⸗ — eeeeee— — 08 5 . 3 Weneral⸗Anzeiger⸗ Nanfhelm, 18. Junk. es Iſe bedingte Verurtheflung angewandk. Der Miniſter des In⸗ gern hat die Wiedereröffnung des Automobilklubs geſtattek. 15 Jaures ſchreibt in der„Petite Republique“, der geſtrige Tag 115 habe beſonders einen antireaktionären Charakter gehabt. Das 41 Pariſer Volk habe nicht geſtattet, daß ſich die Reaktionäre der Straße bemächtigen; gleichzeitig veröffentlicht das Blatt einen ft, Auftuf, in dem es heißt: das republikaniſche und das ſozia⸗ on lſtiſche Paris hat ſich geſtern in ſeiner ganzen Macht erhoben, 9 und vor ihm ſind die Feinde des Volkes verſchwunden, ſodaß der 18 geſtrige Tag ein wirklicher Feſttag war. Das Pariſer Volk ſei 110 auch in Zukunft entſchloſſen, die militäriſche und klerikale Re⸗ 5 aktion mit allen Kräften zu bekämpfen. Es lebe Paris! Es lebe 5 die ſoziale Republik! ch Haag, 12. Juni. Die Präſidenten der Sektionen der Haager ie Conferenz traten unter dem Vorſitz Baron Staals zu einer ng Sitzung zuſammen und beſchloſſen, der Preſſe nicht nur über die 5 Plenarſitzungen, ſondern auch über die Sitzungen der Comitees 10 und Sektionen Mittheilungen zukommen zu laſſen. 0 Madrid, 12. Juni. Das Geſetz über die Abtretung der 10 mikroneſiſchen Beſitzungen an das deutſche Reich iſt heute Nach⸗ mittag dem Senat vorgelegt und ohne Verhandlung der Kom⸗ in miſſion überwieſen worden. Ur**—5 10(Pribat⸗ Telegramme des„Geueral ⸗ Anzeigers“) Darmſtadt, 13. Juni. Das Bulletin vom 12. Junt be⸗ % fſagt: Die Krankheit des Großherzogs nimmt einen normalen Verlauf. Das Allgemeinbefinden iſt befriedigend. 5 Kiel, 13. Juni. Der Dreimaſter„Albanea“, auf der 15 Fahrt von Mittelamerika nach Deutſchland, iſt verſchollen und 0 muthmaßlich mit der ganzen Beſatzung untergegangen. 15 Breslau, 13. Juni. Der geſchiedene Cigarrenmacher n, Bullgen ſtürzte ſich mit ſeiner Geliebten in die Oder; die Leichen n ſind noch nicht gefunden. 5 5 Paris, 13. Juni. Die Agence Havas verzeichnet das in den Redaktionen verſchiedener Blätter umlaufende Gerücht von 0 der in Nizza erfolgten Verhaftung des Herzogs von Or⸗ leans mit dem Bemerken, daß ihre Erkundigungen bisher keine Beſtätigung erfahren hätten. Nach einer anderen Depeſche aus Nizza ging dort das Gerücht um, daß ein aus Nigzza gebürtiger n italieniſcher General unter der Anſchuldigung der Spionage ver⸗ 90 haftet worden ſein ſoll, wo er ſich einige Tage im Urlaub auf⸗ t gehalten habe. Madrid, 13. Juni. Der Senat wählte eine Kommiſſion 5 zur Vorberathung des Vertrages betreffend die Abtretung der Südſeeinſeln. Der Kommiſſton gehören 5 Miniſterielle und 2 ˖ Liberale an, doch ſind anſcheinend ſämmtliche Mitglieder für die 5 Abtretung. — Madrid, 13. Juai. Im Senak ſetzte Almenas die in der letzten Seſſion gegen die Generäle gerichteten Angriffe fort und greift den Kriegsminiſter heftig an. Miniſterpräſident Silvela erklärt, er hoffe, daß die Gefangenen auf den Philippinen dem⸗ 5 nächſt in Freiheit geſetzt werden. Der Kriegsminiſter weiſt die Angriffe Almenas zurück. Marſchall Bevera nennt Almenas einen Schuft; Almenas erwidert:„Sie verdienen dieſen Bei⸗ ˖ mamen!“ Der Präſident macht dem Zwiſchenfall ein Ende. * Mannheimer Handelsblatt. Coursblatt der Mannheimer Börſe(Produkten⸗Börſe) vom 12. Mai Weizen pfälz,—.—11750J Hafer, württb. Alp—.——16.50 „ norddeutſcher—.—17.50„ amerik, weißer—.——15.25 „ ruſſ. Azima 17.75—18.50 Mais amer. Mixed—.——10.50 „ Theodoſta 18.——18.75„ Donau.—10.75 „ Saxonska 18.——18.50„ La Plata—.—10.75 „ Girka 17.75—18.— Kohlreps, d. neuer—.——25.— „kumäniſcher—.———.— Wicken 15.50—16.— „ am. Winter—.——18.25] Kleeſamendeutſch 1—.—100.— „ Chicago II—.——17.75 75„ II 80.——90.— „ Manitoba!!———-—.„ amerik. 68.——70.— „ Walla Walla—.——17.75„ neuerpPfälzer—.——.—.— „ Kanſas II—.—17.75% Luzerne 85.——86.— „ Californier—..„ Provene. 116.—125.— „ La Plata 17.—18.—„ Eſparſette 28.——25.— Kernen 17.25—17.50 Leinöl mit Faß—.——44.— Roggen, pfälz. 15.75—16.— Rüböbl„„—.——55.— 5 ruſſiſcher—.—16.—„ bei Waggon—.——58.— „ rumäniſcher—.——.—Am. Petroleum Faß „ norddeutſcher—.——15.75 fr. mit 20% Tara—.——21.50 „ amerik.————.— Am. Petrol. Wagg.-.—20.90 Gerſte, hierländ.—.17.75 Am. Petrol. in Ciſt. „ Pfälzer 18.——18.50 Pp.100ko netto verzollt.17.50 „ Ungariſche————[Nufſ. Petrol. in Ci⸗ Futter—.—12.50 Jſternen p. 100 ko netto-.—17. Gerſte rum. Brau—.———.— Ruſſ. Petrol. fr. Faß—.——21.— Hafer, bad. 15.50—15.75 Ruff. Petrol. Wagg.——20.40 „ kuſſiſcher 15.50—16.— Nohſprit, verſteuert—.— 114.50 75—.—15.75 225 do. unverſt 5 Weizenmehl 5 5 55 ee 28.75 26.75 24.75 23.75 22.75 19.75 Roggenmehl Nr. 0) 25.ä— 1) 22.—. Wezzen feſter; Roggen unverändert; Gerſte geräumt; Hafer ruhig; Mais unverändert⸗ Mannheim, 12. Juni. In Folge der neuerdings ſteigenden Bewegung in Amerika war auch hier die Tendenz weſentlich ſeſter⸗ Preiſe per Tonne eik Rotterdam: Saxonska M. 135—138, Südruſ⸗ ſiſcher Weizen M. 129—150, Kanſas II. M. 133 50—185.50, Red⸗ Fienographen⸗Jerein Stoſze⸗Schrey. Stadt Augsburg, M 4, 10. Wir eröffnen am Donneeſtag, den 15. Juni wieder einen Aufänger-Kursus und bitten verehrliche Intereſſenten, velche daran theilnehmen wollen, ſich bei unſerem I. Vorſitzenden, Herrn Hauptlehrer Ph. Krauß, Colini⸗ ſtraße 18, anzumelden. 23380 Der Vorſtand. Veinreſtauraut zum Koſackenſtal (früher Fr. Volz). 5. Selte⸗ winker Mf. 18 5, Milwaukee M.— Neuer La Mala N. 128—138, Ruſſiſcher Roggen M. 112—116, Weſtern⸗RKoggen M.—, Mais mixed M. 80, La Plata⸗Mais M.—, La Plata⸗Mais neuer Ernte Juli⸗ abladung M. 73. Ruſſiſche Futtergerſte M. 92. Weißer amerik. Vahe„110, Rufſiſcher Mittelhafer M. 109118, Prima ruſſiſcher afer M. 120. „ Mauußeimer Effectenbörſe vom 12. Junl. An hieſtger Börſe wurden heute Rhein. Creditbank⸗Aktien zu 146.40 umgeſetzt; Seilinduſtrie⸗Aktien wurden zu 195.50 geſucht; Bad. Anilin und Sodafabrik⸗Aktien notiren 435 G. Sonſtiges unverändert. Maunheim⸗Rheinauer Transportgeſellſchaft. Dem Bericht des Vorſtands entnehmen wir u. A. Folgendes: Seitens der Betriebs⸗ Geſellſchaft für den Rheinau⸗Hafen m. b. H. wurden uns die von der⸗ ſelben erworbenen Spepitionsgeſchäfte der früheren Firmen Rudolph Dreyer in Ludwigshafen und J. P. Lanz& Co. in Mannheim zur Weiterführung ab 1. Oktober 1898 überwieſen. Das aus dieſer Thätig⸗ keit erzielte Erträgniß betrug brutto„ 65,852.54, bezw. nach Abzug aller Unkoſten netio%/ 19,140.09. Wir haben dieſen Betrag an die Betriebs⸗Geſellſchaft für den Rheinau⸗Hafen m. b. H. ausgeſchüttet. Das Reſultat kann inſofern ein befriedigendes genannt werden, als die Monate Oktober, November und Dezember, auf welche ſich unſere Thätigkeit erſtreckte, des niederen Waſſerſtandes halber für das Spedi⸗ tionsgeſchäft ungünſtig geweſen ſind, und als ferner durch den am 1. Oktober 1898 in Kraft getretenen Staffeltarif der Ertrag des Sammelladungsverkehrs erheblich geſchmälert wurde. Seit dem 1. Januar 1899 haben wir die Geſchäfte der weiter von der Betriebs⸗ Geſellſchaft für den Rheinau⸗Hafen m. b. H. erworbenen Mannheimer Speditionsfirmen Baum& Fiſcher und R. Glöklen& Co. über⸗ nommen, und hoffen wir, da ſich aus der Vereinigung der 4 Firmen für die Zukunft günſtige Reſultate erzielen laſſen werden. Die von der Betriebs⸗Geſellſchaft für den Rheinau⸗Hafen m. b.., deren ſämmtliche Stammantheile ſich in unſerem Beſitz befinden, vertheilte Dividende von 7, ſowie unſere Zinſeneinnahmen laſſen uns für das Jahr 1898 einen Reingewinn von 68,589.66 zur Verfügung. Den aus⸗ weislich der Bilanz ſich ergebenden Gewinn von 68,589.66 bean⸗ tragt der Aufſichtsrath nach dem Vorſchlag des Vorſtandes wie folgt zu verwenden: 50% an den geſetzlichen Reſerve⸗Fond 3429.48, 4% Dibidende auf%/ 2,000,000 Aktienkapital für 6 Monate 40,000, 10% Tantisme des Aufſichtsraths für 3 Monate/ 629, 400 Tan⸗ tieme des Vorſtands für 3 Monate% 251.60, 2% Superdividende auf c/% 2,000,000 Aktienkapital für 6 Monate. 20,000, zuſammen 64,310.08, und den Reſt von A 4279.58 auf neue Rechnung vor⸗ zutragen. Der Bericht des Geſchäftsführers der Betriebs⸗Geſellſchaft für den Rheinauhafen(m. b..) in Rheinau führt u. A. aus: Obgleich die Fertigſtellung der Rheinauer Hafenanlagen erſt im letzten Hoch⸗ ſommer erfolgte, hat ſich der Hafenverkehr bereits im Berichtsjahr be⸗ friedigend entwickelt. Es verkehrten im Jahre 1898 925 Schiffe im Hafen mit einer Gütermenge von 109,380 Tonnen. Auch der Bahn⸗ verkehr zeigte eine erfreuliche Steigerung; im Jahre 1898 wurden 16,575 Waggons durch uns von den verſchiedenen Fabriken und vom Hafen nach den Stationen Rheinau und Neckarau rangirt. Der Betrieb der Speditions⸗Abtheilung erfolgt durch die Mannheim⸗Rheinauer Transport⸗Geſellſchaft in Mannheim. Der Nettoertrag der Spedi⸗ tions⸗Abtheilung mit 19,140.09 für 3 Monate kann angeſichts der erheblichen Koſten der Umgeſtaltung, ſowie der durch die Einführung des Staffel⸗Tarifs am 1. Oktober geſchaffenen ſchwierigen Lage als befriedigend bezeichnet werden. Das Elektrizitätswerk konnte nicht, wie im letzten Jahresbericht angenommen, bereits im November v. J. in Betrieb genommen werden; die Betriebseröffnung erfolgte erſt am 1. April d.., nachdem das Werk am 22. und 23. März durch Herrn Geheimrath Prof, Dr. Kittler⸗Darmſtadt abgenommen worden war. Die Ausführung des ganzen Werkes kann als eine in jeder Beziehung muſtergiltige und allen Anforderungen der Neuzeit entſprechende be⸗ zeichnet werden. Schon bei Betriebseröffnung hatten wir ſehr zahl⸗ reiche Abnehmer für Licht und Kraft zu verzeichnen und ſeildem ſind viele Neuanmeldungen erfolgt, ſodaß wir eine baldige Vergrößerung des Werkes in Ausſicht nehmen müſſen. Von den elektriſchen Krahnen konnten 5 im Laufe des Jahres 1898 in Betrieb kommen, während weitere 6 in dieſem Herbſte dem Betrieb übergeben werden können. Bezüglich der jezt im Bau befindlichen zwei weiteren Hafenbecken haben wir mit der Rheinau, G. m. b.., ein Abkommen dahin ge⸗ kroffen, daß die ſämmtlichen Betriebsanlagen nach Fertigſtellung unter denſelben günſtigen Bebingungen an uns übergehen, zu welchen wir die beſtehenden Anlagen übernommen haben. Im laufenden Jahr hat der Verkehr ſtetig zugenommen, ſodaß die Ausſichten als erfreuliche be⸗ zeichnet werden können. 4% Hypothekenpfandbriefe der Sächſiſchen Bodenkredit⸗ auſtalt, Serie III, vor 1909 nicht rückzahlbar. Die Sächſtſche Bodenkrebitanſtalt in Dresden emittirt eine neue Serie Hypotheken⸗ pfandbriefe im Betrage von Nominal 30,000,000, welche ſich von den bisher ausgegebenen Pfandbriefen dieſes Inſtituts dadurch unter⸗ ſcheiden, daß für dieſelben der 40Hige Typus gewählt worden iſt. Dieſe %% Hypothekenpfandbriefe, Serie III, ſind eingetheilt in 60 Abthei⸗ lungen von je 500,000 und ausgefertigt in Stücken à 5000, 2000, 1000, 500, 300 und 100 Nominal, und bilden für ſich inſofern eine neue Gatung, als ſie von den bisher ausgegebenen Pfanbbriefen des genannten Inſtituts darin abweichen, da bezüglich der einzelnen Pfandbriefe dieſer Serie eine Auslooſung nicht ſtatfindet. Die Lilgung der Anleihe erfolgt lediglich im Wege der Kündigung ganzer Abthei⸗ lungen, welche durch das Loos beſtimmt werben. Es vereinfacht ſich die Konttole ber gekündigten Hypothekenpfandbriefe ganz bebeutend, da die Beſitzer ſolcher mehr auf die Numern der einzelnen Stücke, ſondern lediglich auf die gekündigten Abtheilungsnummern zu achten haben und ihnen dadurch das zeitraubende und mühevolle Nachſehen umfang⸗ reicher Verlooſungsliſten erſpart bleibt. Vor dem 2. Januar 1909 iſt eine Kündigung der Pfandbriefe ausgeſchloſſen, von da ab kann die Geſellſchaft die Anleihe ganz oder einzelne Abtheilungen derſelben mit halbjährlicher, an die Zinstermine gebundener Friſt zur Rück⸗ zahlung kündigen. Bis zum 8. Januar 1965 muß die Tilgung dieſer Serie beendet ſein.— Die Zulaſſung dieſer Pfandbriefe zum Handel — Todes-Anzeige. Schmerzerfüllt machen wir Freunden und Bekannten Mittheilung von dem Hinſcheiden unſerer innigſtgeliebten Gattin, Mutter, Tochter, Schwiegertochter, Schwägerin und Tante, Frau Anna TLmhofr geb. Sommer. Sie entſchlief nach ſchwerem Leiden heute Nachmittag 4 Uhr, ver⸗ ſehen mit den hl. Sterbeſakramenten, im Alter von 27 Jahren. Wir bitten, der theuren Entſchlafenen ein ehrendes Andenken be⸗ wahren zu wollen. Mannheim, den 12. Juni 1899. Im Namen der tranernden Hinterbliebeuen: und für die Berliner Börſe beankragk. Seſtens der Sächſiſchen Ban zu Dresden und der Dresdner Bank in Dresden wird ein 3 der 4 0% Hypothekenpfandbriefe, Serie III, vor 1909 nicht rückze am Donnerſtag, den 15. Juni c. zur öffentlichen Subſeription geſtellt. Der Subſcripfionspreis beträgt 1012% und nimmt am hieſigen Die Pfandbriefe, ſtündel⸗ Platze die Dresdner Bank Zeichnungen entgegen. welche für das Königreich Sachſen mit dem Pripilegium der ſicherheit ausgeſtattet ſind, bilden ein erſtklaſſiges Anlagepaßier, von dem Kapitaliſtenpublikum gern genommen wird. Im Uebri verweiſen wir auf die in vorliegender Nummer veröffentlichte Sub⸗ ſeriptionsbekanntmachung. Wiehmarkt in Maunheim vom 12. Juni,.(Amtlicher Bericht der Direktion.) Es wurde bezahlt für 50 Ko. Schlachtgewicht: 56 Ochſen a) vollfleiſchige, ausgemäſtete höchſten Schlachtwerthes höchſtens 7 Jahre alt 67—69., b) junge fleiſchige, nicht ausge⸗ mäſtete, und ältere ausgemäſtete 65—67., c) mäßig genährte junge, gut genährte ältere 61—64., 4) gering genährte jeden Alters 58—60 M. 22 Bullen(Farren): as vollfleiſchige höchſten Schlachtwerthes 54—56., b) mäßig genährte jüngere u. gut genährte ältere 52—54., c) gering genährte 48—50 M. 756 Färſen: (Rinder und Kühe): a) vollfleiſchige, ausgemäſtete Färſen, Rinder höchſten Schlachtwerthes 64—66., b) vollfleiſchige, ausgemäſtete Kühe höchſten Schlachtwerthes bis zu 7 Jahren 58—60., c) ältere ausgemäſtete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe, Färſen und Rinder 55—58., d) mäßig genährte Kühe, Färſen u. Rinder 50—54., e) gering genährte Kühe, Färſen und Rinder 42—46 M. 204 Kälber: a) für Maſt⸗(Vollm.⸗Maſt) und beſte Saugkälber 78—80., b) mittlere Maſt⸗ und gute Saugkälber 76—78., oh ge⸗ ringe Saugkälber 72—74., d) ältere gering genährte(Freſſer) 00—00 M. 9 Schafe: a) Maſtlämmer und jüngere Maſthammel 00—60., b) ältere Maſthammel 00—54., c) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzſchafe) 00—00 M. 735 Schweine: a) vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1¼ Jahren 54—56., b) fleiſchige 52—54., e) gering entwickelte 00—00., d) Sauen und Gber 48—50 M. Es wurde bezahlt für das Stück: 000 Luyuspferde: 0000—0000., 000 Arbeitspferde: 000/0000., 00 Pferde zum Schlach⸗ ten: 00—00., 00 Milchkühe: 00—000., 000 Ferkel: -00., o Zicklein:—0 M. 0 Ziegen: 00—00 M. Zufammen 1762 Stück. Tendenzen: Ochſen, Farren, Kälber und Schweine lebhaft; Rinder und Kühe mittelmäßig. Der Geſammt⸗ umſatz der vorigen Woche betrug 3414 Stück. Landes⸗Produkten⸗Börſe Stuttgart. Börſenbericht vom Juni 1899, mitgetheilt von dem Vorſitzenden Fritz Kreglinger, Wir notiren per 100 kg frachtfrei Stuttgart, je nach Qualität und Lieferzeit: Weizen württemb. M. 17.——17.75, Ulkta M. 18.28 bis 18.50, Laplata M. 17.75—18.25, Amerikaner M. 18.25—18.50. Kernen Oberländ. M. 18.25—18.50, Unterländer M. 18. Dinkel M. 11—12.25. Roggen württ. M. 16, ruſſiſcher M. 17.—17.25. Hafer württemberg. M. 15.75—16,25. Mais Mixed M. 1128 bis M. 11.50, Laplata M. 11.50—11.75. Mehlpreiſe per 100 kg inel. Sack je nach Qualität: Mehl Nr. 0: M. 29—29.50, Nr. 1; M. 27—27.50, Nr. 2: M. 25.50—26, Nr. 3: M. 24—24.50, Nr. 4; M. 22—22.50; Suppengries M. 29—29.50, Sack Kleie M..80, Maunheimer Hafen⸗Verkehr vom 10. Juni. Hafenbezirk J. 12. Schiffer ev. Kap. Schife Kommt von Labung il. WMießbarth W. Egan 18 Rotterdam Stückgülter OHeck Mannhelm 8 67 0 Hoffmann Mannhem 53 2 54 Oörnemann German 55 Getreide Schwenzer Meeresſtern* 7 Engelhardt Eliſapeth 15 1 Adler Induſtrie 21 Rußhrort Stückgllter Schmitt Chriſtina Brühl Backſteine 72⁰ Schmitt Th. Joſephine 7 850 Jatob Gebr. Marx 2 Altrip 5 624 Herrmann Dampfziegelei Speper 5 80⁰ Handermann Katharina 15 15 880 Waſſerſiaudsnachrichten vom Monat Juni. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 8..9. 10.11.12.13. Bemerkungen Kouſtanzgzg Walshut„„% 8,08 3,10 8,10 8,10 3,08 8,10 Hüningen 2,722,½75 2,75 2,752,78 Abps, 6 S. 4 5.25 8,25 f,24 N. 6 U. Lauterburg, 4,50 4,514,52 4,50 Abds, 6 U. Maxan„4,51 4,51 4,81 4,51 4,51 2 U. Germersheim„ 4,½4 4,44.-P. 12 U. Maunheim„„ 4,27 4,25 4,25 4,22 4,25 4,21] Mgs. 7 U. Malnz 1,64 1,59 1,59 1,59 4,58.P. 12 U. 17 42 6 6„ 2,13 2,08 10 U. Kanld. 242 2,87 2,362,85 2,88 2 U. Koblenz 6„ 2,52 2,46 10 U. Rölun„ 261 2,52 2,45 2,44 2,42 2 U. Ruhrort. 2,17 2,08 6 U. vom Neckar: Mannheim.„„ 4,27 4,25 4,28 4,25 4,24 4,22 J. 7 U. Heilbrounn 0,78 0,70 0,70 0,70 0,70 0,862] V. 7 U. Mannheim, 18. Juni. Nach Peilung trügt die kleinſte Fahrwaſſertiefe: vom 12. Juni 1899 be⸗ Mheinſtrech bei Pehele kl. 1 ein 8 egels in waſſer⸗ kn. Stein. 1 tiefe in om Straßburg Straßburg⸗Lauterburg 176, 25⁴ 200 Lauterburg⸗Maxau 184, had. Maxau .% hayer. 451 220 Maxau⸗Leopoldshafen 197,% bad. Maxau 16,5 haher. 45¹ 960 Leopoldshafen⸗Speyer 203,160 bad. Maxau 20,% hayer. 451¹ 820 Liebhaber von praktiſchem Schuhwerk finden die veichſte Aus⸗ wahl, auch in ganz dilligen Artikeln, bei 72744 Georg Hartmann, D 8, 12 Schuhwaarenhaus an den Planken D 3, 12 Alleinverkauf der Fabrikate von Otto Herz& Cie, u. und zur Notiz an der Dresdener und Leipziger Börſe iſt bereits erfolgt Frankfurt a/Main(Telephon 448). Todes-Anzeige. eunden und Bekannten die ſchmerzliche Nachricht, daß mein lieber Gatte 95 Hermann WMaumüller, Bankdirektor a. D. 95 heute Abend 7 Uhr nach langem Leiden ſauft verſchieden iſt. Eppingen, den 11. Juni 1899. Ellsabeth Baumüller, geb. SGebhard. Die Beerdigung findet Dienſtag Nach⸗ mittag /½5 Uhr ſtatt. 23534 Iteorz Friedrieh Imhoff. 2 deschäftssröftnung un Empfehlung. Die Beerbiaung fudet Mittwoch, den 14. Judi, Machm-(Sing⸗Nerei en annen lt Beden unn deede ſeedeer 5 uhr vom Trauerhauſe J 1, 4 aus ffüt. u ing⸗Verein. Sängerbund. 155 en Stammgä en, 11 Beret n un„ 70 Di 5 1 0 V Statt jeder beſonderen Anzeige. ben begelh b de e e 4. 5 dunch lunn Koſackenſtall“ fräher Volz ee e: prabe, Probe. uflich übernehme und eröffne. i te wil Ahe werden gut und bi mpfehle mich a elder⸗ und aus beſonderem An Gebr, vollſt. Betten, m u. 9. Nat Seten reine Weine, pfrautes Frühſtück, vor⸗ 0 e b Stühle geftochtenn, Pel ſchrie zache in u. nehme noch 40 IL. Roſt, Kanapee,Gbiffanter, eam dügliche peifen lia garte, ſowie aufmerkſame Bedienung don gur beſſerer Herkunft, au Beſtellg. werd. dieſelben abgeholt. 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Die„Straß⸗ burger Kohlenaufbereitungsan⸗ ſtalt G. m. b..“ Abthellung hat in ihrer Briket⸗ abrik am Rheinauhafen eine rauſebabeanſtalt errichtet und beabſichtigt nun die ſich aus der das N. ergebenden Abwaſſer in das Rheinguhafenbecken einzu⸗ leiten. Wir bringen dies zur öffent⸗ lichen Kenutniß mit der Auf⸗ forderung, etwaige Einwend⸗ ungen bei dem Bezirksamte oder dem e hier binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vorzubringen, an welchem das dieſe Bekauntmachung ent⸗ Akans Amtsverkündigungs⸗ lattausgegeben wurde, widrigen⸗ falls alle nicht auf prwatrecht⸗ lichen Titeln beruhenden Ein⸗ wendungen als verſäumt gelten. Die Beſchreibungen und Pläue liegen während der Eiunſprachs⸗ friſt auf den Kanzleien des Be⸗ irksamts und des Stadtraths er zurzEinſicht offen. 23587 annheim, 2. Juni 1899. Brobtz Bezirksamt: — r. Strauß. Bekanntmachung. Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche betr. (159.) Nr. 51939. In Schwetzin⸗ gen, Großbockenheim und Stu⸗ Dernheim(Bezirksamt Franken⸗ thal) iſt die Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche ausgebrochen. In Heppen⸗ eim iſt dieſelbe im Abnehmen egriffen. annheim, 9. Juni 1899. „Gr. Bezirksamt * Sternberg. 28463 Einladung. Zur Verſammlung des Bürger⸗ gusſchuſſes wurde Tagfahrt auf Freitag, 16. Juni 18909, Nachmittags 7 Uhr in den großen Rathhausſaal dahier anberaumt. 28566 Tages⸗Ord nung: Den Ankauf des Hauſes 2 Nr. 9 von Herrn Baron Feodor von Kiel in Dresden 15 Unterbringung der ſtädt. echniſchen Aemter betr. Die Herren Mitglieder des Bürgerausſchuſſes werden zu der bezeichneten Verſammlung eingeladen. Der Stadtrath: Beck. Winterer. Fortſetzung der Berſteigerung Eliſe Steg⸗ mann, in deren Wohnung H 1, 7, 2 Etage. 23571 Heute, Dienſtag, den 13. Juni, Mittags 2½ Uhr. Es werden verſteigert: 1 beſſere Labeneinrichtung, ge⸗ Möbel, antike große Schränke, großer Ankleideſplegel, Glasſchränke, Schlafzimmer⸗ u. Kücheneinrichtung, auch Gold⸗ u. Silberwaaren ꝛc. ꝛc. Mannheim, 13. Juni 1899. Karl Becker, Waiſenrichter, —5 Fahrniß⸗Verſteigerung Mit obervormundſchaftlicher Ermächtigung verſteigere ich aus dem Nachlaſſe des 7 Architekten Hans von Kenne hier, Schloß Fechter Flügel, Eingang am Aufgang zur Gemälde⸗Gal⸗ lerie 28584 Dounnerſtag, den 15., Freitag, den 16., den 17. Juni 1899, eweils Nachmittags 2 Uhr Wenſch gegen Baarzahlung: erſchiedene Gold⸗ u. Silber⸗ ſachen, die ganze Küchenein⸗ tichtung, Voörhänge, Bilder, Spiegel, und Herren⸗ kleidung, Weißzeug, Leib⸗ und Bettwäſche, Teppiche; ferner architektoniſche Zeitſchriften und Werke, 1 Bibliothek, 1 Brock⸗ Hans⸗Lexikon, Prachtausgabe, 1 Pausapparat, 5 aufger. Betten, Waſchtiſche, Nachttiſche, 1 Divan, Canapee, 2 große antique ſchön hergerichtete eichene Schränke, 1eingelegte ſchöne antique Schreibcommode, 2 iffonniers, 1 Bücherſchrank, 1 Silberſchrank mitSpiegelſcheiben, 1 Spiegelſchrank, 1 Schreibtiſch, 1 Ausziehtiſch, 2 Regulateure, 1 Nähmaſchine, 1 Kinderbett, 1 Commode, Tiſche, Nohrſeſſel und Stühle, 1 Geige, 1 Küchenſchrank, 1 Speiſeſchrank und ſonſtige Hauseinrichtungsgegenſtände. Mannheim, 13. Juni 1899. Jacob Dann, — Waiſenurichter K 3, 9. Lebende Krebſe angekommen. 23585 Neue mar. Häringe Matjeshäringe Jommermaltakartoffel. I. Stei Auf 9 55 der Erben der Wilhelm Daniel Heid Eheleute in Neckarhauſen und mit ober⸗ vormundſchaftlicher Genehmig⸗ ung wird im Rathhauſe zu Ladenburg am 28556 Freitag, den 23. Juni 1899, Vormittags J Uhr die nachbeſchriebene Liegenſchaft öffentlich verſteigert. Der Zuſchlag erfolgt, auch wenn der Schätzungspreis nicht erreicht wird; die übrigen Ver⸗ ſteigerungsbedingungen können bei dem Unterzeichneten einge⸗ ehen werden. Beſchreibung ber Liegenſchaft: Lagerbuch Ladenburg Nr. 4478: 24 3 60 qm Acker im Kirchfeld, einerſ. Joh. Wolf, anderſ. Chriſtian Bühler Ehefrau. Anſchlag M. 1100.—. Ladenburg, den 9. Juni 1899. Der Großh. Notar: Dr. Carlebach. Main⸗Reckar⸗Bahn. Die bei dem Aufbau eines zweiten Stockes auf den Warte⸗ ſaal III. Cl. des Stationsge⸗ bäudes, ſowie bei der Vergrößer⸗ ung des Güterſchuppens vor⸗ kommende Bauarbeiten ſollen vergeben werden. 23538 Zeichnungen und Bedingungen liegen auf dem Bureau des Bahnmeiſters in Weinheim während den Dienſtſtunden zur Einſicht offen, woſelbſt auch die Angebotsformulare gegen Ent⸗ richtung der Abſchreibegebühren 1 erhalten ſind Die Angebote ind verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift verſehen bis Montag, den 26. Juni, Vormittags 10 Uhr hierher einzureichen. 23538 Zuſchlagsfriſt 14 Tage. Jarmſtädt, den 8. Juni 1899. Der Bauinſpektor. Main⸗Necka⸗Ciſenbahn. Wir»bedürfen für das Ma⸗ ſchinenhaus der elektriſchen Be⸗ leuchtungs⸗Anlage in Iſenburg einen Laufkran von 2000 kg Tragkraft. Länge der Laufbahn 12 m, Spannweite 7,8 m, Hub⸗ höhe 3,75 m. 23539 Die Lieferungsbedingungen und Zeichnung des Maſchinen⸗ hauſes können auf dem techniſchen Bureau des Maſchinen⸗In⸗ genieurs eingeſehen oder gegen Vergütung von 40 Pfennigen bezogen werden. Die Angebote ſind mit ent⸗ ſprechender Auſſchrift verſchloſſen und frei bis längſtens 26. Juni Ad.., Vormittags 10½ Uhr an den Telegrapheu⸗Verwalter, Telegraphen⸗Inſpector Zimmer⸗ mann in Darmſtadt einzuſenden. Darmſtadt, 12. Juni 1899. Der Telegraphen⸗Verwalter. Imangs⸗Herftrigerung. Mittwoch, den 14. Juni 1899 Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfafidlocale Q 4,5 egen bäare Zahlunng im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich verſtei⸗ gern: 1 28561 1 Kanapee, 2 Bettmatratzen mit 2 Polſter, 1 ppaler Tiſch, 2 Bettſtatten, 10 unf Schäfte für Mädchen⸗ u. Kinder⸗ knopfſtiefel u. 1 Aufrichtholz. Mannheim, den 13. Juni 1899. Klee, Gerichtsvollzieher, D 8, 8. Imangs⸗Perſteigerung. Mittwoch, den 14. Juni 1899 Nachmittags 2 uhr werde ich im Pfandlokale Q 4,5 590 gegen baare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 223555 Aufgerüſtete Betten, Chiffonniers, Kleiderſchränke, Kommoden, fa⸗ napees, Tiſche, Stühle, Bilder, Spiegel, Waſchkommoden, Nacht⸗ tiſche, 1 Sekretär, 1 Eisſchrank, 1 Nähmaſchine, 1 Kiſte Waſchſeiſe u. ſonſt Verſchiedenes. Mannheim, 13. Juni 1899. Hildebrand, Gerichtsvollz., Gontardplatz 9. Zwangsverfleigerung. Mittwoch, den 14. d. Mts., Nachm. 2 uhr werde ich im Pfandlokal Q 4, 5 hier: 23592 Tiſche, Kommode, Kleider⸗ ſchränke, Stühle, Kanapees, Bilder, ſowie ſonſtige Gegen⸗ ſtände gene Baarzahlung im Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ Fehean kannheim, 18. Juni 1899. MRoſter, Gerichtsvollzieher. Grasvetſteigtrung. Der Graserwachs aufs ganze Jahr von zos a 08 qm kirchen⸗ Araxiſcher Wieſen auf Gemarkung Neckarau, im Aufeld, der Plinau, im Caſterfeld und den Herms⸗ heimer Wieſen, wird am Douuerſtag, 15. Juni 1899, Vormittags 10 Uhr im Relaishaus anſchließend an die Verſteigerung des Großherzog⸗ lichen Domänenamtes Maunheim loosweiſe öffentlich ausgeboten. Nähere Auskunft ertheilt der kirchenärariſche Güter⸗Aufſeher Joh. Phil. Mayfarth, Ad. S. in Neckarau. 23580 Mannheim, 10. Juni 1899. Eyangeliſche Collectur. Eine angehende Comptoiriſtin für das Bureau einer hieſigen Fabrik geſucht. 23586 Offerten unter Nr. 23596 an die Exped. d. Bl. 1 Clofſet, 1 opal. polirt. Tiſch zu — ellgsauffnbigung. agr unfertige und Kreis⸗Verkündigungsbkaftl. Unterricht Berlitz School, Sprachschule für Erwachſene, F 2, 14, 2 Treppen, gegenüber der Poſt. Franzöſ., Eugl., Ital., Spaniſch ꝛc. von Lehrern der betreffeuden Nation. Nach d. Methode Berlitz hört, ſpricht u. ſchreibt d. Schüler, ſelbſt d. 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Juli 1999 veröffentlichten Prospeotes zind Mark 30 006 000 40% K othekenpfandbriefe, vor 1909] biezu Neubauten 2234——ů25 50 Stamm⸗Actien 857,140.— nicht rückzahlbar, an der Dresdner und Leipziger Börse zum Handel und zur Notiz zugelassen Vorden und ist deren Zulassung an 779807 885„b Prioritäts⸗Actien 500.000— 1,357,140.— der Börse von Berlin beantragt. Abſchreibung pr. 1898 9,59616 470,21178 Divibenden⸗Conto Eine Ausloogung der einzelnen Pfandbriefe; welche in Abschnitten zu 5000, 2000, 1000, 500, 300 und 100 Mark aus- Maſchinen⸗ und Gerüthe unerhobene Coup. von Zetertigt und mit Januar-Juli-Coupons für 10 Jahre versehen sind, findet nichtstatt. Die Pfandbriefe Zerie III gind eingetheil!] Conto 394,50452 iu 60 Abtheilungen im Betrage von je Mark 500 000.— Die Pfandbriefe sind seitens der Inhaber unkündbar, seitens der Bank vor dem 2. Januar 1909 nicht kündbar. Stammactien pro 1897 1,953060 unerhobene Coup von hiezu Reuanſchaffungen 98,238764 ind— 18 Prioritätsgctien pro Die Pfaudbriefe Serie III werden ohne vorherige Kündigung am 2. Januar 1965 källig. Die Sächsische Bodencredit- grel ö 56458 1897 219— 2169060 anstalt ist Jedoch vom 2. Januar 1909 ab berechtigt, die Anleihe ganz oder einzelne Abfheilungen derselben mit halbjähriger an dle Abſchreibung pr. 1898— Reſervefond⸗Conto 2,958052 Zinstermins gebundener Frist zur Rückzahlung zu kündigen. Die Rückzahlung erfolgt zum Nennwerth und im Wege der Kündigung 468,17765 58 Penſions⸗ unb Unter⸗ Sanzer Abthellungen, und zwar werden die zur Kündigung gelangenden Abtheilungen durch das Locs bestimmt. ab Exlös f. altes Eiſen 88210/ 62,815 550 ſtützun.Caſſe 30,80445 Mit Allerhöchster Genehmigung ist lauf Verordnung des Königl. Ministeriums der Justiz den Vormündern gestattet worden, Cafſa-Conto 10,29986 dievon in Werthpa⸗ des Vermögen ihrer Pflegbefohlenen in den von der Sächsischen Bodenoreditanstalt ausgegebenen, auf den Inhaber lautenden Wechſel⸗Conto 19,86862 pieren angelegt 5 16,400— Hypothskenpfandbriefen anzulegen und sind letztere demgemäss für das Königreich Sachsen mit dem Privilegium der Debitoren 381,88072 bl 155 91 Et 2 85 Mündelsicherheit e edl dliſſement 14,40445 14,404½5 ausges 8 ohe aumwolle, 7 Sämmtliche von der Sächsischen Bodenoreditanstalt ausgegebenen Hypothekenpfandbriefe alnd zur erstklassigen Beleihung Halbfabrikate und Verluſt⸗ dei der Deutschen Reichsbank und bei der Königlich Sächsischen Lotterie-Darlehnskasso zugelassen. Waaren 852,731— 760 Conto Von den 4% Hypothekenpfandbriefen, Serie III wird ein Theilbetrag von Utenfilten u. Geräthe 63,55676 916,287 Saldo von 1897 6,926086 Mark 2000 000.— Betriebsgewinn pro anter folgenden Bedingungen zur Zeichnung aufgelegt: 5 1. Die Zeichnung findet auf Grund des von den Zeichnungsstellen kostenfrei zu bezlehenden Anmelde-Formulares, hiervon ab 118,48009 Donnerstag, den 15. Juni 1899 e in Dresden bei der Sächsischen Bodenereditanstalt, an Ausſtänd 8 37,993072 75 bei der Züchsischen Bank zu Dresden, Te 5 bei der Dresduer Bank, 805 in Leipzig bel Herrn H. C. Plaut, Abſchreibungen 4. 5 bei der Eiliale der Sächsichen Bank zu Dreden, Reingewinn 28325 238.3258 in Chemnitz, Zittau, Meerane, Reichenbach i.., Annaberg, Zwiekau, Plauen i. V. 2211305 22 2721150525 591 2. ean Arten Bank zu Dresden, ferner: in au i. V. bei Herrn Chr. Gotthf. Brülekner inn⸗— in Berlin bei der Dresdner Bank,— 3—— 8—— „ bei Herrn S. Bleichroeder,. in Bremen bei der Bremer Bankk Filiale der Dresdner Bank, Abſchreibungen: Saldo von 1897 9580 in Hamburg bei der Filiale der bresdner Bank in Hamburg, Immo 8. 1898 506 0 a) auf Immobilien⸗Con 9,596160 B 8 i 106,553 in Hannover bei der Eiliale der Dresdner Bank in Hannover, 50 aufchlaſchhen 11 Geräche⸗Gonto 29 564 53 eeee in NUrnberg bei der Filiale der Dresdner Bank in Nürnberg, inſen, Tanti 1897 irekti in Fürth bei der Filiale der Dresdner Bank in Fürth, Siuſch Meilußz un Waenen 37,995 in Mannheim beider FilialederDresdner BankinMannheim, Saldo.3525ʃ8 in Magdeburg bei dem Magdeburger Bankverein 118,48009 118,480 00 Mührend der üblichen Geèschäftsstunden statt. 5 5 2, Der Subsgriptionspreis ist auf 101¼% festgesetzt, abzüglich 4% Stückninsen vom Tage der Abnahme F wurde beſchpſe bis zum 1. Jull 1899 und zuzüglich Schlussnotenstempel. Divi 6 No e Prioritäts⸗olkti 1— 3. Bel der Zeichnung ist eine Caution von 5% in Baar oder in der Subseriptionsstelle gseignet erscheinenden ee eee—5 ee e milt en Werthpapieren zu bestellen. 4. Früherer Schluss bleibt jeder einzelnen Subsoriptionsstelle vorbshalten. eaer ee ue dee 5— für die bel ihr eingangenen Zeich- zur Einlöſung 23514 nungen überlassen bleibt, erfolgt baldthunlichst unter directer Benachrichtigung an die Zeichner. Dibidd No. S 7 ülti 3 6. Die Abnahme der zugetheilten Stücke hat in der Zeit vom 19. Juni bis 1. Juli a. 0. gegen Zahlung des Preises Oidid aden oupon No. Lver Stammaktien wurde ſit mnguig e 2* U) au erfolgen Hagersheim, den 10. Juni 1899. e den genannten Zeichnungsstellen kostenfrei zu beziehen. 2250b( Die Direction I Nech Baunwol-Spim⸗ Vlbert Lubmigshafe. Ah. Sächsische Bank zu Dresden. Dresdner Bank. eee 81 Nah 5 80hin 60 in Unſere Geſchäftsräume nebſt Bu reau inger aAnmaschihe Voloſeumstheater in Maunhein.bderſ 5 (Neckarvorſtadt). Direktion: Friedr. 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