Telezramm ⸗Adreſe:(Badiſche Voltszeitung.) der Stadt Maunheim und Umgebung. Ver tlich: (Maunheimer Volksblatt.) e „Journal Mannheim.“ für den politiſchen u. allg. Theil! In der Poftliſte eingetragen unter 9 Eruſt Otto Hopp. — Nr. 2870. für den lokalen und prov. Theil: 2 Abonnement:(N Eruſt Müller. tal 60 Pfg. mongtlich. für kall““ Aunth di goſt ben ſſck Noſteu 4 Rotationsdruck und Verlag der ie Poft bez. inel. Poſtauf⸗. Buch⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. 1 5 eene 5 5 r. hes 0 rſte Mannheimer Typograph. Die 20 Pf(109. Jahrgang.) fäeſalt) n 1 Die Rek 11780 9.(Das„Maunheimer Journal“ 1 Eünel ⸗Num 1 5 Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. iſt Eigenthum des katholiſchen Dappel⸗Nummern 5 5fg,, E 6, 2 Stleſeule und verbreiteiſte Zeitung in Mannheim und Amgegend. E 6, 2 fänmtech Weaunheim, 16 Nr. 165. Montag, 19. Juni 1899.(Gelephon⸗Ar. 218.) 3 8 5 nommen haben. Auch in Pforzheim haben die ſtädtiſchen Stärkung der nationalen Wehrkraft verhält, und wir wollen zu⸗ kb,— Wahlen eine weſentliche Erſtarkung der nationalliberalen Partei nächſt auf das Beiſpiel Schwebens hinweiſen, indem wir daheß Abao ents⸗Einladung. gezeigt. einem Berichte der„Frankfurter Zeitung“ folgen, die gewiß N n————.—— Niemand im Verdachte der Flottenſchwärmerei hat. In einem — Der 80 66 n„General-Anzeiger“ 0(Mannheimer Journal) ſ5e auf dem Boden einer nationalen und liberalen 1 olitik, beſpricht in Leitartikeln die brennenden Tages⸗ fragen und erſtattet Bericht über die politiſchen Welkbe⸗ gebenheiten. Eine beſondere Pflege läßt der „General-Anzeiger“ ſeinem lokalen Theile angedeihen und widmet den Vor⸗ gängen in Stadt und Land eingehende Berichterſtattung. Kunſt und Wiſſenſchaft, insbeſondere die Aufführungen des Mannheimer Hof⸗ und Nationaltheaters, hieſige und auswärtige Konzerte finden im„General⸗Anzeiger“ prompte und ausführliche Beſprechungen. ze Das Jeuilleton —5 und der übrige unterhaltende Theil des„General⸗Anzeigers“ ſie iſt anerkannt reichhaltig und hochintereſſant. Der Handelstheil des„General⸗Anzeigers“ bringt die 19 Berichte der Mannheimer und Frankfurter Börſe, ſowie ſonſtige wichtige Handelsnachrichten und Schifffahrtsberichte. en Ganz beſonders aber machen wir auf unſeren in letzter Zeit erheblich vermehrten telegraphiſchen Depeſchendienſt 8 aufmerkſam, wodurch wir in den Stand geſetzt ſind, unſere Leſer 8 in ſchnelkſter Weiſe von allen wichtigen Vorgängen en. zu unterrichten. 5 del⸗ Der„General⸗Anzeiger“ koſtet bei unſerer Expedition E 6, 2, 113 bei den Trägerinnen(ausſchließlich Trägerlohn) und bei unſeren 8 Agenten monatlich nur 5 60 Pfennig Durch die Poſt bezogen ohne Romanbeilage(Nr. 2870) 2 Mark 90 Pfennig. Durch die Poſt bezogen mit Romanbeilage(Nr. 2871) 2 Mark 85 Pfennig(am Schalter abgeholt), 3 Mark 25 Pſennig(frei ins Haus geliefert). Bei der großen Verbreitung des„General⸗An⸗ zeigers“ in Stadt und Land iſt er ein Inſertions⸗ Organ Allererſten Ranges. 5 Der„General⸗Anzeiger“ iſt Amts⸗ und Kreisver⸗ nkündigungsblatt und beſitzt die höchſte Abon⸗ Wiann: aller in Mannheim erſcheinenden ätter. —1 Expedition und Redaktion E 6, 2. Zur badiſchen Wahlbewegung. Von den Wahlvorbereitungen zum Herbſt merkt man im I beadiſchen Lande noch wenig. Hier und da eine Plänkelei in den Zeitungen, die auf gegenſeitiges Anekeln der Redaktion hinaus⸗ (äuft, ſonſt aber keinen rechten Zweck hat; im Uebrigen ſpart die Fraktionsartillerie noch ihre unfehlbaren Kartätſchen. Die eeinzige Gelegenheit, die Stärke der Gegner zu meſſen, ergibt ſich bei den Stadtverordnetenwahlen. Es wird zwar jedes Jahr darauf aufmerkſam gemacht, daß dies keine politiſchen Wahlen ſind, und daß es ſogar gute Bürger unter den Demokraten, Frei⸗ ſinnigen, Antiſemiten, Ultramontanen gibt; aber als eine vor⸗ dadnäufige Kraftprobe wird die ſtädtiſche Wahl trotz aller Warnungen vor politiſchem Charakter dennoch betrachtet. Nun iſt es ein eigenthümliches und erfreuliches Zuſammen⸗ treffen geweſen, daß in drei größeren und wichtigeren Gemein⸗ weſen vor wenigen Tagen ſtädtiſche Wahlen ſtattfanden, die alle drei für die beſtgehaßte Partei in Baden, für die National⸗ liberalen, ein ermuthigendes und günſtiges Reſultat gehabt haben. Wir meinen Baden⸗Baden, Freiburg und Pforzheim. Zwar haben wir in unſerem provinziellen Theil dieſer Thatſachen ſchon erwähnt, doch ſcheint noch ein kurzes Zuſammenfaſſen nützlich. In allen drei Städten zeigte ſich bei dieſen Wahlen ein Zurückgehen der oppoſitionellen Stimmen und ein Anwachſen der Stimmen der Nationalliberalen. In Baden⸗Baden unter⸗ lag vor drei Jahren in der zweiten Klaſſe die nationalliberale Partei mit den vereinigten Oppoſitionsparteien(Freiſinn, Cen⸗ trum und Bürgerpartei) mit 108—120 Stimmen gegen 145—153 oppoſitionelle Stimmen; diesmal entfielen auf die Nationallibe⸗ ralen 140—150 Stimmen, auf die vereinigte Oppoſition da⸗ gegen nur 126 bis 136. Es hat ſomit eine Zunahme der national⸗ liberalen Stimmen und eine Abnahme der oppoſitionellen Zettel ſtattgefunden. In der dritten Wählerklaſſe ſiegte zwar, wie vor drei Jahren, ſo auch diesmal die vereinigte Oppoſition, jedoch 1Jhatte ſie auch in dieſer Klaſſe einen Rückgang an Stimmen gegenüber der letzten Wahl zu verzeichnen, während die National⸗ liberalen eine Zunahme aufweiſen konnten. Aehnlich liegen die Verhältniſſe in Freiburg. In der zweiten Wählerklaſſe ſiegte 15 die liberale Liſte mit 446 Stimmen, denen 331 Oppoſitions⸗ ſtimmen gegenüberſtehen. Im Jahre 1896 entfielen auf die Nationalliberalen 430, auf die Oppoſition 347 Stimmen. In der dritten Wählerklaſſe ſiegte zwar wie vor drei Jahren das Centrum, erhielt aber 255 Stimmen weniger als damals, während die Nationalliberalen um etwa 25 Stimmen zuge⸗ e Die Rede des Kaiſers nach der Regatta. Der Kaiſer wohnte am Samſtag der Elb⸗Segelregatta bei und begab ſich ſodann an Bord des Schnelldampfers„Fürſt Bismarck“. Im Damenſalon dieſes Dampfers nahm der Kaiſer die Preisvertheilung vor. Um 8 Uhr begann in dem prächtig mit Blumen geſchmückten Speiſeſaal das Diner, zu dem 180 Einladungen an die Herren aus der Umgebung des Kaiſers, an die Gäſte des Norddeutſchen Regattavereins und der Ham⸗ burg⸗Amerika⸗Linie, an die Beſitzer der konkurrirenden Nachten u. A. ergangen waren. Der Kaiſer hatte zwiſchen dem Direktor der Hamburg⸗Amerika⸗Linie, Ballin, und dem Bürgermeiſter Dr. Mönckeberg Platz genommen. Letzterer brachte das Hoch auf den Kaiſer aus, wobei er hervorhob, daß die Entwickelung des Segelſports in den letzten Jahren dem Kaiſer zu danken ſei. Redner zog dann eine Parallele zwiſchen der Entwicklung der Seemacht der deutſchen Nation und dem Segelſport und wies dann auf den jüngſten Erwerb neuer Kolonien hin, wodurch dem deutſchen Unternehmungsgeiſt ein weites Feld fruchtbringender Thätigkeit eröffet ſei. Der Kaiſer erwiderte etwa Folgendes: „In zündender Rede, mit ſchwungvollen Worten hat Seine Magnificenz, Ihr verehrter Herr Bürgermeiſter, ſoeben im Namen aller Verſammelten Mich begrüßt.— Ich danke Ihnen von Herzen für dieſen freundlichen Empfang. Es iſt durchaus keine Schmeichelei, wenn Ich erkläre, daß der Tag der Elb⸗ Regatta für Mich immer ein Tag der Freude iſt, dem Ich mit Ungeduld entgegenſehe, denn er bedeutet für Mich immer einen Feiertag nach ſchwerem Bemühen. Das Zuſammenſein mit Herren, die gleichen Ziele entgegenſtreben, mit Männern vom Kopf und beſeelt von dem Geiſt, der über die Welt dahinſchwebt, und die ſchon Manches geſehen und erlebt haben, iſt für Mich ein Labſal und regt auch Mich zu neuen Gedanken, zu friſchem Thun an.— Sie haben freundlicher Weiſe bei Ihrem Rückblick der Anſtrengungen und Arbeiten gedacht, die Ich unternommen habe, um auch bei uns den Segelſport vorwärts zu bringen.— Meine Herren! Das iſt eine von den Künſten— ſo will Ich es einmal nennen,— die wir pflegen können, weil wir in geſichertem Frieden zu leben im Stande ſind, und wir können das blos, weil wir nunmehr auf der Baſis ſtehen, die Mein ſeliger Groß⸗ vater und Mein ſeliger Vater uns erſtritten haben.— Seitdem nun aber ein Deutſches Reich beſteht und unſer geſammtes deut⸗ ſches Volk unter einheitlichem Banner ſeinem Ziele entgegen⸗ arbeitet, und ſeitdem wir wiſſen, daß durch unſer feſtes Zufam⸗ menſtehen wir eine unüberwindliche Macht in der Welt dar⸗ ſtellen, mit der gerechnet werden muß,— ſeitdem haben wir auch den Frieden bewahren können. Und keine Kunſt iſt wohl ſo geeignet, den Muth zu ſtählen und das Auge zu klären, wie die Fahrt auf dem Waſſer⸗ Ich hoffe, daß Jahr aus, Jahr ein vom Innern des Landes mehr und mehr ein ſtarker Zuzug hierher ſtattfinden werde, um immer mehr die Reihe der Segelſportfreunde zu ſtärken und zu vermehren und nicht blos den Kampf mit den Elementen auf⸗ zunehmen, der Geſchicklichkeit fordert, ſondern Ich verſpreche Mir auch von dem Verkehr des Inlandes mit der„Waſſerkante“ große Vortheile und befruchtende Gedanken auf Mein Volk. Meine Herren! Sie haben ſoeben gehört, und Ich danke es Ihnen, daß Sie mit Freuden und Anerkennung unſerer Politik folgten. Es iſt Mein Grundſatz, überall, wo Ich kann, neue Punkte zu finden, an denen wir einſetzen können, an denen in ſpäteren Zeiten unſere Kinder und Enkel ſich ausbauen und das zu Nutzen machen können, was wir ihnen erworben haben. — Langſam nur hat das Verſtändniß für Waſſer⸗ und See⸗ Weſen, für die Wichtigkeit des Meeres und ſeiner Beherrſchung bei unſeren Landsleuten Platz gegriffen, aber das Verſtändniß iſt erwacht, und wenn einmal beim Deutſchen eine Idee, ein Gedanke Funken gefangen hat, ſo wird ſelbiger auch bald zu lodernder Flamme. So wird es auch hier ſein.— Das deutſche Volk iſt wie ein edles Vollblutpferd. Es duldet nicht, daß ihm Einer an die Gurten herankommt, ſondern will ſeinen Platz vorne behaupten. Und das iſt Mein Wunſch: Mögen wir mit unſeren ſämmk⸗ lichen Beſtrebungen, und mögen Sie in Hamburg mit Ihren Gedanken und Ihren vorwärtsgehenden Beſtrebungen an der Spitze marſchiren, wie bisher. Darauf leere ich Mein Glas!“ — Nach dem Diner blieb der Kaiſer in lebhafter Unterhaltung bis 1 Uhr auf Deck und lehrte dann auf die„Hohenzollern“ zurück. Wie man es anderwärts macht. Wenn im deutſchen Reichstag eine Vorlage zur Verſtärkung unſerer Wehrkraft eingebracht wird, ſo erheben gleich die gewohn⸗ heitsmäßigen Neinſager ihre düſteren Warnungsrufe, und auch heute, da ängeſichts der Samoagereigniſſe das Verlangen nach einer ſtärkeren Flotte in unſerem Volke wieder lebhaft betont wird, wird von jener Seite ſofort wieder die ganze Schaale des Zornes über die„uferloſen Flottenſchwärmer“ ausgegoſſen. Da iſt es denn ganz nützlich, einmal darauf hinzuweiſen, wie ſich die Volksvertretung anderer Staaten bei den Forderungen zur Berichte aus Stockholm ſagt das genannte Blatt, die Abſtimmung über den Etat des Marineminiſteriums habe unter Verhältniſſen ſtattgefunden, wie ſie in der Geſchichte des ſchwediſchen Marine⸗ miniſteriums ohne Beiſpiel ſei.„In beiden Kammern wurden die zum Bau eines neuen Panzerſchiffes und von vier Torpedo⸗ booten geforderten 33 Millionen Kronen, ſowie die für den Umbau dreier älterer Schiffe verlangten fünf Millionen Kronen genehmigt, ohne daß auch nur ein einziger Redner dagegen ge⸗ ſprochen hätte. In der erſten Kammer währte die Berathung des geſammten Etats zehn Minuten, in der zweiten, wo noch einige techniſche Einzelheiten beſprochen wurden, kaum eine halbe Stunde. Noch ungewöhnlicher aber iſt, daß ſogar noch mehr be⸗ willigt wurde, als verlangt worden war. Die erſte Kammer votirte nämlich einſtimmig weitere 13 Millionen Kronen für den Bau von drei neuen Schiffen, und wahrſcheinlich wird ſich die zweite Kammer oder doch das gemeinſame Plenum anſchließen.“ Daß auch das kleine Norwegen kürzlich bedeutende Summen für die Vermehrung ſeiner Kriegsflotte bewilligt hat, iſt be⸗ kannt. Als im März d. J. der engliſche Marineminiſter Goſchen eine bedeutende Mehrforderung für die Marine beim Unter⸗ hauſe einbrachte, ſchrieben die„Times“ u..: „Die Regierung muß beglückwünſcht werden, daß ſie den Muth gehabt hat, der Lage ins Auge zu ſchauen, in die wir Wirack des Wachſens unſeres Reiches und der beſonderen Verhältniſſe unſerer nationalen Wohlfahrt und Sicherheit ge⸗ rathen ſind. Auf keinen Theil der Politik der Regierung kann man mit ungemiſchterer Befriedigung ſchauen, als auf dis ſtetigen und erfolgreichen Bemühungen, deren ſie ſich unter⸗ zogen hat, die Wehrkraft der Nation zu Land und zu Waſſer auf die Höhe unſerer nationalen Bedürfniſſe zu bringen.— —— Der Prozeß iſt unzweifelhaft koſtſpielig geworden. Aber ſelbſt die engherzigſte nationalökonomiſche Anſicht muß ze geben, daß das Geld gut angelegt worden iſt. Für eine lahmung unſerer nationalen Bemühungen iſt die Zeit nicht Jetzt haben wir eine ſichere Stellung erlangt, und es würde die Höhe der Thorheit ſein, dieſe Stellung einzubüßen und die Ergänzungen nicht zu bewilligen, welche die veränderten Zeit⸗ verhältniſſe fordern.“ Paßt Alles wörtlich auf uns; hoffentlich wird man auch im deutſchen Reichstag ſo ſprechen und handeln, wenn die Re⸗ gierung mit einer neuen Flottenvorlage an ihn herantreten wird. England, Deutſchland und Amerika. Die größte deutſche Zeitung in Amerika, die.⸗Y. Staats⸗ zeitung(die ungefähr eine Auflage von 100 000 Ex. hat), ſchreibt: 5 England hat heute zwei große Rivalen auf dem Welt⸗ markte: in erſter Linie Deutſchland und in zweiter die Verein. Staaten, welche erſt anfangen ihre Exportfähigkeit zu beweiſen, den engliſchen Handel aber bereits ernſtlich bedrohen. Wenn es England gelänge, dieſe beiden Nebenbuhler aufeinander zu hetzen, ſo würde es dadurch viel verlorenes Terrain wieder⸗ gewinen können. Jede Nation treibt heute Intereſſenpolitik, und für das wirthſchaftliche Gedeihen Englands iſt die Er⸗ ſtarkung der Vereinigten Staaten und Deutſchlands eine ſtete Bedrohung. England iſt den Vereinigten Staaten ſeit ihrem Beſtehen noch niemals freundlich geſinnt geweſen und ſpielk ſich auch jetzt nicht aus gutem Herzen als unſer Freund auf, Daß es kein wahrer Freund iſt, geht ſchon aus der Thatſache hervor, daß es ſein Möglichſtes thut, um uns mit einer Nation, deren Freundſchaft für uns von großem Werth iſt, in. Streitigkeiten zu verwickeln, die uns unter allen Umſtänden enormen Schaden zufügen mußten. Für eine ſolche Freundſchaft, die nicht nur das berechtigte eigene Intereſſe vertritt, ſondern gleichzeitig uns ſchädigen will, ſolkten wir uns ſehr entſchieden bedanken. Es iſt deß⸗ halb durchaus berechtigt, wenn amerikaniſche Bürger deutſcher Abkunft ganz energiſch gegen eine Politik proteſtiren, die unſen gutes Einvernehmen mit Deutſchland ſtören könnte, beſonders wenn dadurch lediglich Englands Intereſſen gefördert würden Die Samoafrage ſcheint glücklich beſeitigt zu ſein, wenn abev wieder unberechtigte deutſchfeindliche Tendenzen zu Tage kre⸗ ten, ſo iſt es nicht nur das Recht, ſondern die Pflichk allen Deutſch⸗Amerikaner, feierlichen und entſchiedenen Proteſt ein⸗ zulegen. 0 Eine Rede des Großßherzoge.— Bei der Enthüllung des Kriegerdenkmals in Dorf Kehl hielt der Großherzog von Baden geſtern in Erwiderung auf die Feſtrede eine Anſprache, in der er Folgendes ausführtes „Da dies Denkmal auch die werthen Erinnerungen an Kaiſer Wilhelm den Großen in ſich ſchließt, will ich auch in wenigen Worten von ihm ſprechen. Ihm iſt zu verdanken, was die Armee geleiſtet hat, denn ſeit er ihr oberſter Führer war, lag es ihm immer nur allein daran, die Armee zu ſtärken und ſo auszu⸗ bilden, daß ſie im Stande ſei, für die Kraft und Macht Deutſch⸗ ——— «„„ ¶—— Sente; — Seneesl? Agzeige?s Maunnbeim 19. Junt. kands einzufreſen. Ihm verdanken toir die borkrefſſiche Organt⸗ 1 der Armee, ihm verdanken wir Alles, was die Führung des Heeres anging. Inſofern ſei es beſonders werthvoll, daß man auch des Kaiſers gedenke, denn ohne das Heer würde das, was wir erreicht haben, nicht zu Stande gekommen ſein. Nur der Sieg der Waffen habe es ermöglicht, daß wir heute Alle das deutſche Kaiſerreich feiern können.“ Der Großherzog ſchloß daran eine Ermahnung an die Väter, die Jugend in dem Sinne zu erziehen, daß der Geiſt nattonaler Geſinnung in ihr lebendig bleibt. Dieſen trefflichen Worten, die eine ſtimmungsvolle Er⸗ gänzung zu der Pforzheimer Rede des Großherzogs bilden, wird die geſammte nationalgeſinnte Bevölkerung unſeres Landes rückhaltlos beipflichten können. Von der„Friedeuskonferenz“. Aus dem Haag meldet man: Die Erſte oder Abrüſtungs⸗Kom⸗ miſſton iſt in ihren Arbeiten vollſtändig geſcheitert. Die amt⸗ lichen Mittheilungen an die Preſſe über die Arbeiten der Unterkom⸗ miſſton ſprechen zwar von der Annahme einiger Anträge durch Stimmenmehrheit, aber durch dieſe Mehrheitsbeſchlüſſe iſt gar nichts erreicht, denn in den Vollverſammlungen müſſen die Anträge bekannt⸗ lich einſtimmig angenommen werden. Dieſe Einſtimmigkeit wird aber für keine einzige von all den Fragen erreicht werden, mit denen ſich bie Unterausſchüſſe der Erſten Kommiſſion zu befaſſen hatte.— Wie verlautet, haben die ultramontanen Mitglieder der niederländilſchen Kammern die Einladungen zu einem Feſt, das die Regierung veran⸗ ſtaltete, zurückgeſandt, um auf dieſe Weiſe abermals gegen den Aus⸗ ſchluß des Papſtes von der Friedenskonferenz Einſpruch zu erheben. Der deutſche Delegirte Profeſſor Zorn hat ſich nach längerer Beſprechung mit dem Grafen Münſter nach Berlin begeben. Es ver⸗ lautet, er werde dort über die Lage der Konferenz bezüglich des Schieds⸗ gerichts mündlichen Bericht erſtatten. In dieſer Frage iſt in den letzten Tagen der Verſuch gemacht worden, die Möglichkeit einer Verſtän⸗ digung durch einen neuen Vorſchlag zu finden, dahingehend, im Haag ein Bureau mit beſchränkten Befugniſſen einzurichten, welches nicht die Autorität der eigentlichen Vertreter der Mächte beſitze. Das Bureau würde im Falle eines Konfliktes zwiſchen zwei Mächten und auf den Wunſch dieſer Mächte verpflichtet ſein, ein Schiedsgericht zur Ab⸗ Artheilung der Streitigkeiten zu berufen. Es würde alſo kein ſtän⸗ diges Schiedsgericht beſtehen. Man werde ein Verfahren feſtſetzen, welches innegehalten werden müſſe, um vorkommenden Falles ein Schiebsgericht zu bilden. Das Gericht werde in jedem Falle fakultativ ſein. Es ſei aller Grund zu der Annahme vorhanden, daß die übrigen Mächte, wenn die Antwort Deutſchlands günſtig laute, entſchloſſen ſind, dieſen neuen Vorſchlag als Grundlage der Verhandlungen an⸗ zunehmen.* Die franzöſiſche Miniſterkriſis. Am Samſtag um 9 Uhr Abens wurde Waldeck⸗Rouſſeau vom Präſidenten Loubet empfangen. Waldeck⸗Rouſſeau, welcher während der ganzen Woche von Paris abweſend war, erbat ſich bis heute Bedenkzeit für ſeine Entſchlüſſe. Die meiſten Blätter ſprechen ihr Zuſtimmung zu der Berufung Waldeck⸗Rouſſeau's und zugleich die Ueberzeugung aus, daß es ihm gelingen werde, ein Kabinet zu bilden. Die Sozialiſten verſprechen ihm ihre Unterſtützung, wogegen die antireviſioniſtiſchen Blätter deutlich ihrer Enktäuſchung Ausdruck geben und meinen, man werde auf dieſe Weiſe nicht zu einer Beruhigung der Geiſter gelangen. Die einzigen Namen, welche noch in den Vordergrund treten, ſind die von Delcaſſe und Milleraud, einige Blätter nennen auch Caſtmir⸗Perier. Dem Vernehmen nach iſt das wichtigſte Zugeſtändniß, welches Waldeck⸗Rouſſeau für die Kabinetsbildung zu erreichen üchen ſoll, daß Caſimir⸗Perier das Portefeuille des Kriegs übernimmt. Im Augenblick iſt es nicht möglich, die Antwort Perier's vorauszuſehen. Wie es heißt, dringt man lebhaft in Perier, zuzuſagen. Es ſcheint, daß gewiſſe Sozialiſten ihn wiſſen ließen, ſie wären ſehr erfreut, wenn er das Kriegsmini⸗ ſterium übernehmen wollte. Präſtdent Loubet empfing geſtern(Sonntag) Vormittag Caſimir⸗Perier und beſprach mit ihm die Lage. Maldeck⸗Rouſſeau wurde am Sonntag Vormittag aber⸗ mals vom Präſidenten Loubek empfangen und machte die end⸗ giltige Annahme des Auftrags der Kabinetsbildung davon ab⸗ hängig, daß er die Zuſicherung der Erfüllung beſtimmter Wünſche empfange, die er für durchaus nothwendig hält. Waldeck⸗Rouſſeau Hhofft, daß ſeinem Verlangen entſprochen werde. Er wird am Sonntag Abend oder heute Vormittag abermals von Loubet empfangen werden. Zur Lage im Transvaal. Die„Financial Times“ ſchreibt aus London:„Wir können aus zuverläſſiger Quelle mittheilen, daß der deutſche Generalkon⸗ ful in Prtätoria Anpweiſungen von ſeiner Regierung erhalten den Präſidenten Krüger in Kenntniß zu ſetzen, daß nach dem afürhalten der deutſchen Regierung die von der britiſchen Regierung geſtellten Reformforderungen billig und vernunftgemäß ſind, und den Wuuſch ſeiner Regierung auszudrücken, daß der Präſtdent ſoweit wie — möglich den geſtellten Forderungen nachkommen möge, die nach der Anſicht ſeiner Regierung nicht nur den Frieden Südafrikas, ſondern auch den raſchen Fortſchritt des Transvaal⸗Freiſtaates ſicherſtellen würden. VVVV In Pardekraal, ſo meldet man aus Johannesburg, fand am Samſtag die angekündigte Verſammlung der Burghers unter Betheiligung von etwa 4000 Perſonen in vollſter Ordnung ſtatt. Alle Redner ſprachen zu Gunſten der Vorſchläge Krügers. Schalk⸗ Burger ſagte, wenn der Krieg erklärt werde, wäre dies ein großes Unglück für Südafrika. Er halte aber die Kriegsgerüchte für unbe⸗ gründet. Die Verſammlung nahm Beſchlußanträge an, die die Vor⸗ ſchläge des Präſidenten Krüger billigen und erklären, daß dieſe Vor⸗ ſchläge angeſichts der vielen feindſeligen Elemente im Lande ſo liberal ſeien, als ohne Gefährdung der Sicherheit zugeſtanden werden könnte. Die Verſammlung war einhellia dafür, daß keine weiteren Zugeſtänd⸗ niſſe gemacht werden dürfen. Hofnachrichten und Perſönliches. Der Kaiſer unternahm in Hamburg nach dem Diner bei dem preußiſchen Geſandten am Abend eine Fahrt auf der Alſter, welche mit zahlreichen illuminirten Booten einen prächti⸗ gen Anblick gewährte. Die Abreiſe nach Brunsbüttel erfolgte um 93 Uhr; dort ging der Kaiſer an Bord der„Hohenzollern“, um der Elb⸗Segelregatta beizuwohnen. Die Nachricht, der Kaiſer habe die Villa Martius in Bonn für ſeine Söhne angekauft, enthehrt jeder Begründung. In der Samſtagnummmer der Wiener„N. Fr. Pr.“ findet ſich ein Leitartikel über die Aufhebung der Verlobung des Prinzen Max von Baden mit der Großfürſtin Helene von Rußland. Der Petersburger Korreſpondent der Wiener„P..“ ſchreibt, daß die Kommentare, welche an dieſe Rückgängigmachung ge⸗ knüpft werden, unzutreffend ſind. Ebenſowenig als politiſche Rück⸗ ſichten ſeinerſeits bei der Verlobung im Spiele waren, haben gegen⸗ wärtig Gründe politiſcher Natur zur Auflöſung der Verlobung beige⸗ tragen. Nach der Mittheilung eingeweihter Kreiſe iſt vielmehr die allzugroße Verſchiedenheit im Alter und im Temperament die einzige Veranlaſſung der jetzigen Wendung geweſen. Der Vorgang wird auf die freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Petersburg und Karlsruhe keinen nachtheiligen Einfluß ausüben, noch weniger darf daran ge⸗ dacht werden, daß das ausgezeichnete Verhältniß zwiſchen Petersburg und Berlin dadurch tangirt werden könnte. Wir fügen noch hinzu, daß Prinz Wilhelm der nächſtberechtigte Agnat iſt, da der Erbgroß⸗ herzog keine Kinder hat. Wenn ſich in ſeinem Stamm die Krone nicht forterben würde, ginge die Regentſchaft des Großherzogthums Baden, ſagt die„Germania“, auf die(katholiſche) Sigmaringer Linie der Hohenzollern über. Ganz Süddeutſchland ſtände dann, da auch in Württemberg die katholiſche Linie zur Herrſchaft gelangen wird, unter katholiſchen Regenten, was von den Ebangeliſchen ſehr bedauert werden müßte. Der ruſſiſche Fürſt Meſtſchersky, en in Berlin, wo er auf der Durchreiſe weilt, einen Berichterſtatter des „Berl. L..“ und erklärte dieſem auf die Frage nach dem Grund der Auflöſung der Verlobung des Prinzen Max von Baden mit der ruſſiſchen Prinzeſſin Helene:„Der Grund der Löſung, war wie der Grund der Verlobung ſelbſt ausſchließlich politiſcher Natur. Mehr kann niemand behaupten; den ſelbſt in der aller⸗ nächſten Umgebung kurſieren nur Vermuthungen, und ſolche anzu⸗ führen wäre zwecklos. Genaue Details weiß nur Zar Nikolaus II. ſelbſt.“— Daß politiſche Gründe bei der Auflöfung der Verlobung mitgewirkt haben, glaubt man in Karlsruhe allgemein; ob dieſe aber, wie auswärtige Blätter verbreiten, ausſchließlich darin zu ſuchen ſind, daß der Zar mit der Haltung Deutſchlands beim Friedens⸗ kongreß unzufrieden iſt, möchten wir füglich bezweifeln, Geſtorben ſind: Der Profeſſor Dr. Ferd. Bußmann in Minden.— Der Geh. 5 und Geh. Medizinalrath Dr. med. Otto Günther in raunſchweig.— Der Profeſſor Friedrich Weber in Bocholt. Kurze Nachrichten. Der Landgerichtsdirektor Küchler⸗Darmſtadt iſt um ſeine Pen⸗ ſionirung eingekommen. In Elberfelp iſt der Gedanke der Gründung des Vereins der nattonalliberalen Jugend auf fruchtbaren Boden ge⸗ fallen. Eine auf Freitag einberufene Verſammlung war von weit über 200 Perſonen beſucht, von denen über 170 dem Vereim beitraten. Die Satzungen, die nach dem Vorbilde derjenigen des Kölner Vereins ausgearbeitet ſind, wurden angenommen. In der Reichstagsſitzung wurden am Samſtag die Wahlen der Abg. Gamp(Reichsp.), o. Waldow(konſ.), v. a n (konſ.) für giltig erklärt, über die Wahl der Abgg. v. Löbell(konf.), Böckel(Antiſ.) und Müller⸗Rudolſtadt wurden Beweiserhebungen an⸗ geordnet. In der heutigen Sitzung ſteht auf der Tagesordnung die 3. Leſung des Handelsproviſoriums mit England, die 1. Leſung des Geſetzes zum Schutze der gewerblichen Arbeiter, ſowie die Abſtimmung über den Antrag des Prinzen Schönagich⸗Carolath betreffend das Goethedenkmal in Straßburg. In Berlin ſtehen jetzt, wie gemeldet wird, 6700 Maurer und 1000 Hilfsarbeiter aus. Man befürchtet weitere Ausdehnung der Streikbewegung. Der Bund der deutſchen Arbeitgeber hält heute eine berathende Verſammlung ab. Die Berliner Stadtverordneten haben in Sachen der Nichtbeſtätigung der Wahl des Stadtverordneten Singer in die Nechte des Herzens. Erzählung von Walther Schmidt⸗Häßler. (Nachdruck verboſen.) 00(Fortfetzung.) „Nun gut denn! Mürden gnädigſte Frau zu mir das Ver⸗ trauen haben, die Behandlung Ihres Herrn Gemahls ganz und Uneingeſchräntt in meine Hände zu legen für einige Zeit, wenn ich dagegen heute ſchon die Verſicherung zu geben wage, daß unter dieſer Bedingung die Möglichkeit, das theuere Leben zu erhalten, nicht ausgeſchloſſen iſt?“ Dieſes eine Wort berührte die Angeredete wie ein elektriſcher Schlag. Sie trat auf Ernſt zu, erfaßte ſeine Hände und ſah ihm mit leuchtenden Augen ins Geſicht.„Habe ich recht gehört?“ ſtieß ſie bebend hervor,„Sie glauben ihn retten, ihn uns erhalten zu könnene“ „Verſprechen kann der Arzt nie etwas mit Beſtimmtheit, aber wiederholen kann ich Ihnen mit gutem Gewiſſen, daß ich an die Möglichkeit mit voller Ueberzeugung glaube. Der Herr Baron iſt von Anfang an falſch behandelt worden und der eigent⸗ liche Sitz des Leidens überſehen. Noch, hoffe ich, iſt es Zeit, das Verſäumte nachzuholen; dazu aber müßte ich in der Behandlung des Kranken völlig ungehindert und von anderer Seite un⸗ beeinflußt bleiben!“ „Schalten Sie hier, wie Sie wollen, Herr Doktor,“ ank⸗ wortete die Baronin;„ich ſanktionire Alles, was Sie zu thun und anzuordnen wünſchen.“ „So danke ich Ihnen, gnädigſte Baronin, und übernehme offiziell von dieſem Augenblick an die Behandlung Ihres Gemahls!— Morgen ganz früh bin ich wieder hier!“ Ex Schuldeputation Beſchluß gefaßt. Der Ausſchußanttag, die Vornahnm einer Neuwahl abzulehnen, gelangte zur Annahme. In Kleinaſien wird im Beginn des Herbſtes eine Expe⸗ dition ſeitens der Inhaber der anatoliſchen Bahnen nach dem Euphrat abgehen, um feſtzuſtellen, ob die geplante Euphratbahn von Konia oder voan Angora, den beiden jetzigen Endpunkten, weiter gebaut werden ſoll. Aus Stadt und Tand. Maunheim, 18. Juni 1899, Aus der Stadtrathsſiung vom 16. Juni 1899. (Mitgetheilt vom Bürgermeiſteramt.) Aus Anlaß der bei der Vorprüfung des Projektes der Erbauung einer zweiten Neckarbrücke durch die Gr. Waſſerbaubehörde gegebenen Anregungen ſind Verhandlungen mit der Schiffs⸗ und Maſchtnenbau⸗ Aktiengeſellſchaft vorm. Gebr. Schultz und vorm. Bernhard Fiſcher nothwendig geworden, welche bis jetzt noch nicht zum Abſchluß ge⸗ bracht werden konnten. Nachſtehende dem Bürgerausſchuß zu unterbreitende Vorlagen werden genehmigt: 1) Die Einführung der Gasbeleuchtung im Stadt⸗ theil Neckarau; 2) die Herſtellung reſp. Verbreiterung der Secken⸗ heimerſtraße von der Traitteurſtraße bis zum ſtädt. Viehhof; 3) die Gewährung eines Unterſtützungsgehaltes an die Straßenwart Johann Wolf Wwe.; 4) die Herſtellung der Lindenhofſtraße 2. Theil zwiſchen der Windeckſtraße und Gasfabrikſtraße; 5) Veräußerung des ehemals Bender'ſchen Anweſens Lindenhofſtr. Nr. 40; 6) Verkauf zweier Bau⸗ plätze in der öſtlichen Stadterweiterung an die Ortskrankenkaſſe Kapitalzahlungen; 8) Herſtellung weiterer Straßen inel. Kanaliſation, Gas⸗ und Waſſerleitung ſowie Auffüllung weiterer Baublöcke in der öſllichen Stadterweiterung. Der Vorſitzende theilt mit, daß in der Hauptverſammlung der Deutſchen Landwirthſchaftsgeſellſchaft zu Frankfurt am Main am 10. l. M. für die Wanderverſammlung und Wander⸗ worden ſei. Für die am 2. Juli hier ſtattfindende Regatta wird in der üblichen Weiſe ein ſtädtiſcher Ehrenpreis zur Verfügung geſtellt. Der für die 12. Hauptverſammlung des Vereins deutſcher Gartenkünſtler inMannheim bewilligteckredit wird in Folge nach⸗ träglich hervorgetretenen geſteigerten Bedürfniſſes dem Wunſche des geſchäftsführenden Ausſchuſſes entſprechend erhöht. Pon Gr. Bezirksamt hier iſt die Abſchrift eines Erlaſſes des Gr. Miniſteriums des Inneren vom 20. Mai l. J. zur Keuntniß⸗ verworfen wird. Der Bezirksrath hatte den Antrag des Vorſtandes, dem Skadtrath Mannheim die Verpflichtung zur Verbreiterung der Lindenhofſtraße an der Ecke der Windeckſtraße gegenüber der Wirth⸗ ſchaft„zur Windeck“ aufzuerlegen, als zur Zeit unbegründet abge⸗ lehnk. Da mittlerweile mit dem katholiſchen Stiftungsrath eine Ver⸗ erzfelt iſt, ſoll die gewünſchte Verbreiterung an der Ecke der Windeck⸗ ſtraße nunmehr— vorbehaltlich der Genehmigung durch den Bürger⸗ ausſchuß— bewerkſtelligt werden. Die Ausführung von Kanalbauten in Straßen des öſtlichen Stadttheiles ſüdlich des Luiſenparkes wird der Firma Fuchs& Prieſter hier um ihr Angebot von 84.933 M. 99 Pf. übertragen. Auf dem Terrain der Herren Ferdinand Herm& Conf⸗ (hemals Krappmühle) links der Schwetzingerſtraße ſollen z woi Querſtraßen in Plan gelegt und hergeſtellt werden. Der Stadt⸗ rath genehmigt den weileren Vollzug der hiernach nöthigen Anordnungen, Die Anſchaffung eines Flügels für die Zwecke des Geſaugs⸗ unterrichts der Oberrealſchule wird genehmigt. Die Herren Friedr. Dröll, Ja Georg Müller, Georg Wahl, Heinrich Gräber, Franz Menger, Chriſt. Riehm und Adalbert⸗Hoffmann, deren Dienſtzeit als Mitgkieder der Armenkommiſſion ab⸗ wieder gewählt. die Befahrung der Rheinpromenade auch dieſes Jahr während der Badeſatſon zu geſtatten. Gegen das Bauvorhaben: 1 des L. Wövms in Neckarau, nichts eingewendet. Es werden übertragen: des Kanalpumpwerkes in der Neckarvorſtadt an die Firma Brodeiß und Seydel, Maſchinenfabrik in Berlin um deren Angebot von 2100 M, dem Unternehmer Georg Philipp Helfmann hier um deſſen Angebol von 6087 M. 76 Pf. Aer Hu 5 Ludwig Müller in Waldhof um deſſen Angebot von 2 Pf. pro Lampe und Brennſtunde. 4. Das Abtragen des Sandberges der Spiegelfabrik Waldhof der Firma Ph. Holzmann u. Eie. 5. Die Führleiſtungen in Käferthal⸗Waldhof: a. Lobs 1 an Georg Feuerſtein und Georg Bollmann II. in Käferthal um deren Angebot von 6250 M. b. Loos II an dog. Freund II., Heinrich Rihm kt., Peter Schock III. und Karl Michel in Käferthal um beben An⸗ gebot von 875 M. Der Mannbeimer Fußballgeſellſchaft Unſon hier wird ur dbe ulf des ein geeigneter Spielplatz in der ähe des Luiſenparkes, entlang dem Neckardamm überlaſſen, Errn Fabrikanten Th. Lucan werden zur Bergrößerung berheugte ſich böflich gegen die Dame, drückſe Leo die Hand und wachen, da ich gerne Verſchſedenes beobachſen an muöchte, was für griff nach ſeinem Hute. „Wollen Sie heute Abend nicht unſer Gaſt ſein, Herr Doktor?“ bat die Baronin;„unſer Fremdenzimmer ſteht ſäne und Ihr Hierbleiben macht nicht die geringſten Um⸗ ände!“ Auch Leo vereinigte ſeine Bitten mit denen der Tante, und Ernſt ging bereitwilligſt auf das herzliche Anerbieten ein. Eine Viertelſtunde ſpäter ſaßen ſie in dem behaglichen Speiſezimmer unter der brennenden Hängelampe, und es war heute ſeit Wochen zum erſtenmal, als wehte etwas wie Frühlings⸗ luft mitten im Winter durch die Räume, die ſo lange nur Thränen geſehen und heimliche Seufzer gehört. Hedwig ſtrahlte. Ohne biel zu ſprechen, ruhten ihre Augen oft lange auf den Zügen des jungen Arztes, der ihnen heute ſo unerwarteten Sonnenſchein mitgebracht hatte. Ernſt ſelbſt ſchien ausgezeichnet gelaunt, erzählte den Damen von ſeinen Reiſen, ſeinen Studien, erinnerke ſich mit Leo alter, heiteter Erlebniſſe, und Niemand merkte, daß die Zeit förmlich im Fluge verging. Gegen Ende der Mahlzeit trat der alte Johann ein, um die Befehle der Baronin für den nächſten Tag enigegenzunehmen und zugleich zu fragen, wann der Wagen zur Heimfahrt für den Herrn Doktor angeſpannt werden ſolle. „Der Herr Boktor bleiben bei uns, Johann,“ ſagte die Baronin;„ſehen Sie im Fremdenzimmer nach, ob Alles in Ord⸗ nung iſt, und legen Sie tüchtig Holz in den Ofen!“ „Ich bitte, ſich nicht zu bemühen, gnädigſte Frau, fiel Ernſt ein;„ich bin gewohnt, auch im Winter bei offenen Fenſtern zu ſchlafen!“ Johann entgegnete nichts. Er ſah nur mit großen Augen den merkwürdigen Mann an und verließ nach Empfang feiner Inſtruktionen das Zimmer „Da Frau Baronin mir ſo gütig plein pouvoir gegeben, ſo werde ich die heutige Nacht dazu benußen, mich von hohem Intereſſe iſt.“ 5 „So werde ich Ihnen von Johann im Nebenzimmer ein be⸗ hagliches Lager herrichten laſſen, Herr Doktor,“ miſchte ſich Hed⸗ wig ein.„Johann hat bisher immer oben geſchlafen, ab⸗ wechſelnd mit einem anderen Diener, um zeden Augenblick bereit zu ſein, und wird auch heute Ihnen dieſe Mühe abnehmen⸗ werde mich gern mit dem alten Gekreuen in die Nachtwache theilen, und gerade er wird mir ja auch über VBieles Auskunft geben können!“ Johann tdurde nochmals gerufen und emßfing mit halb⸗ offenem Munde die Weiſung, dem Herrn Doktor in all ſeinen Anordnungen blind zu gehorchen und ſeine Befehle pünktlich zu erfüllen. Er vekneigte ſich ſtumm und krat ab; vor der Thüre des Zimmers aber blieb er ſtehen, ſchüttelte ſehr bedenklich den grauen Kopf und tupfte ſich mit dem dicken Zeigefinger an den Kopf, der all dieſe überraſchend plötzlichen Neuerungen nicht zu faſſen vermochte. Dieſer junge Menſch, der da am Tiſch ſaß und mit den Herrſchaften lachte, als wenn kein Schwerkranker im Hauſe morgen kam und dieſen Eindringling hier vorfand. Der Doktor mißfiel ihm gründlich, und mit der alten Dienſtboten eigenen Verſtocktheit ſah er ihn gleichſam als ein fremdes, abſolut nicht ins Haus gehöriges Element an. Er glaubte aber nicht an ihn. Der alte Medizinalrath hatte vor Jahren einmal ſeinen ſchlimmen Finger geheilt— natürlich e ven Kuen zi dae. auch mit Kamillenumſchlägen— und ſeitdem ſchwor er auf ine Kunſt,„„ 5 Maunheim I1; 7) Ablöſung von Allmendgenuß mit Geldrenten und ausſtellung des Jahres 1902 endgiltig die Stadt Mannheim beſtimmt nahme mitgetheilt worden, durch welchen der Rekurs des Vorſtandes des gemeinnützigen Vereins für den Lindenhofſtadttheil gegen das Erkenntniß des Bezirksraths vom 28. Februar l. J. als unbegründet einbarung über die Abtretung des in die Straße fallenden Geländes gelaufen iſt, werden auf eine Amtsdauer von 2 bezw. 38 Jahren An Gr. Bezirksamt wird das Erſuchen gerichtet, den Radfahrern 2. des Gg. Welz in Käferthal und 3. des M. Sterner hier wirb J. Die Lieferung einer Centrifugalpumpe für die Grweiterung 2. Die Ausführung der Kanaliſatſonsarbeiten in der Riefeldſtraße, 3. Die Straßenbeleuchtung im Stadttheil Käferthal⸗Waldhof dem „Sehr gütig, gnädiges Fräulein,“ erwiderte Ernſt. Ich 1 L 77 wäre, ſtellte ja mit einemmal Alles auf den Kopf, Der ale? gute Medizinalrath! Wie bitter mußte er ſich kränken, wenn er 1 ung nen au⸗ cher ge⸗ gen adt⸗ ken⸗ die ann hen als au⸗ aſſe und kon, der der Irt ver⸗ imt der 5 ich⸗ des des liß⸗ des gs det es, der th⸗ ge⸗ er⸗ des ack⸗ ex⸗ ſen En. rn ihr u, rb . i. e, ot m be 9 * Mannheim, 19. Juni. General⸗Anzeiger. 8. Seie- ſeines Geſchäftes 2340 qm ſtädt. Gelände zum Preiſe von 15 Pf. pr, qm und Jahr verpachtet. Den Anträgen der Haushaltskommiſſion entſprechend werden: 6 Wirthf eſuche, 5 Ausſtands⸗ und Nachlaßgeſuche und 1 Mili⸗ tärzurückſtellungsgeſuch verbeſchieden. Sechs Geſuche um Aufnahme in Badiſchen Staats⸗ verband werden Großh. Bezirksamt befürwortend vorgelegt. Hinſichtlich 10 zur Landesbrandkaſſe neu eingeſchätzten Gebäuden wird der Kaufwerth feſtgeſetzt. Die von der ſtadträthl. Schätzungskommiſſion vorgelegten pfandgerichtlichen Schätzungen(25 Stück) werden genehmigt. * Erbauung eines Hanſa⸗Hauſes in Mannheim. Vor einigen Tagen iſt von Herrn Direktor Wenk⸗Wolff für ein Kon⸗ ſortium, das die Form einer Aktiengeſellſchaft erhalten wird, das Rennerſche Haus an den Planken um die Summe von 410,000/ an⸗ gekauft worden. Daſſelbe ſoll niedergeriſſen und auf dem dadurch frei⸗ werdenden Terrain ein großartiges Hanſa⸗Haus ähnlich dem Dovenhof in Hamburg und dem Mineing Lane in London erbaut werden. Das Unternehmen iſt in großem Stile gedacht. In den nach den Planken zu gelegenen Parterreräumen werden prachtvolle Ladenlokalitäten er⸗ ſtellt, in den Parterreräumen an der Seitenſtraße dagegen ein Ameri⸗ can bar errichtet. Die übrigen vier Stockwerke werden zu Bureaus berwendet. Im Ganzen dürften dieſe 4 Stockwerke zu 50—60 Contors Raum bieten. Es ſoll dadurch einem thatſächlich in Mannheim be⸗ ſtehenden dringenden Bedürfniß abgeholfen werden. Viele in unſeren induſtriellen Vororten, ſowie auf dem im Bau begriffenen Induſtrie⸗ hafen etc. beſtehende reſp. ſich dort anſiedelnde Fabriken haben das dringende Verlangen, neben den Bureaus in den Fabrikgebäuden im Innern der Stadt behufs Vereinfachung der Geſchäfte ein Contor zu beſitzen. Dieſem Wunſche wird durch die Errichtung des Hanſa⸗ Hauſes endlich Rechnung getragen. Die Lage an der Haupt⸗ berkehrsader der Stadt, gewiſſermaßen im Mittelpunkte der letzteren, aiſt eine ganz vorzügliche. In der Nähe des zukünftigen Hanſa⸗Hauſes befinden ſich hervorragende Bankinſtitute, das Hauptpoſt⸗ und Tele⸗ graphengebäude und das im Bau begriffene Börſengebäude. Hafen und Hauptbahnhof ſind ebenfalls leicht zu erreichen. Der Kreuzungs⸗ punkt aller ſeinerzeitigen direkten elektriſchen Bahnlinien liegt ſozuſagen vor der Thür des Hanſa⸗Hauſes, ſodaß alſo nach allen Richtungen der Verkehr ein äußerſt leichter iſt. Die Außenfaſſade des Hanſa⸗Hauſes deſſen einzelne Etagen durch Lifts(Fahrſtühle) verbunden werden, ſſoll prachtvoll aufgeführt werden und eine reiche Ausſchmückung er⸗ halten. Zur Erlangung geeigneter Projekte wird ein Preisausſchreiben veranſtaltet. Ausgeſetzt werden als 1. Preis 2000 /, als 2. Preis 1000% und als 3. Preis 500 ½/. So viel kann ſchon jetzt geſagt werden, daß mit dieſem Hanſa⸗Haus unſere kommerziell und induſtriell mächtig vorwärts ſtrebende Stadt eine ganz hervorragende Zierde krhalten wird, abgeſehen von der Bedeutung und Tragweite dieſes weit⸗ ausſchauenden, von praktiſchen Geſichtspunkten durchwehten und kühnem Unternehmungsgeiſte getragenen Projektes. SEein Eilgüterdienſt Mannheim⸗Heilbronn wird demnächſt eingerichtet werden, und zwar ſollen an zwei beſtimmten Tagen in der Woche zwei Frachtſchiße durch ein größeres Motorboot thalwärts geſchleppt und nach möglichſt raſcher Verladung der Waaren in die rheinabwärts fahrenden Kähne und nach erfolgter Gütereinnahme mit dem erſten Schlepper wieder nach Heilbronn zurückgebracht werden. Die Hauptſache dabei iſt, daß dieſe Schiffe nicht auf volle Ladung zu warten haben, ſondern auch mit halber Ladung möglichſt raſch zu Berg fahren. Die Koſten ſollen durch höhere Frachtſätze ausgeglichen werden. Was die Dampfſchiffangelegenheit ſelbſt an⸗ belangt, ſo ſchweben Verhandlungen mit der Firma Berninghaus in Coblenz, welche ein kleineres Dampfboot bauen und, wenn für den Betrieb auf dem Neckar wieder nicht eignen ſollte, aſſelbe gegen eine angemeſſene Entſchädigung zurücknehmen würde. Doch wird noch ein Jahr vergehen, ehe dieſer neue Verſuch zur Ausführung kommen kann. Inzwiſchen wird geplant, ein eiſernes Frachtſchiff mit glattem Deck und Geländer zu verſehen, auf dem⸗ elben Sommerzelte zu erſtellen und dasſelbe mit einem Daimler Motorboot von Heilbronn aus thalwärts ſchleppen zu laſſen. Dahin gemachte Verſuche haben ergeben, daß in ca. ſechs Stunden Heidelberg erreicht und bei gutem Wetter die Fahrt durch den Odenwald ſehr befriedigend durchgeführt werden kann. In einigen Wochen ſoll mit dieſen Fahrten begonnen werden. Der Nothbehelf würde vielen Ausflüglern eine willkommene Gelegenheit bieten, die ſchöne Fahrt noch in dieſem Sommer zu genießen. — Inbiläumsfeier. Samſtag Abend fand in den feſtlich dekorirten Räumlichkeiten des Rheinparks die Jubiläumsfeier der Herren Loko⸗ motivführer W. Hitzfeld, H. Stadler, P. Renſchler und G. Rößler ſtatt, wozu nicht allein die Kollegen der hieſigen Station, ſondern auch von Karlsruhe, Heidelberg und aus der Schweſterſtadt Ludwigs⸗ Joben recht zahlreich eingetroffen waren. Das Ganze verlief in ge⸗ obener Stimmung, wozu nicht wenig die Aufführungen vom Verein Flügelradgeſellſchaft beitrugen. Dieſelben beſtanden in Vorträgen von Chören, Quartetten, Sologeſängen und zeichneten ſich hierbei die Herren Merkle, Striegel, Trenz, Zähringer uͤnd Metz aus. Viel Bei⸗ fall ernteten auch Frl. Geiß und Herr Metz mit dem Vortrag des komiſchen Duetts„Begegnung auf dem Wochenmarkt“,ferner Frl. A. Kühn, Herren Hock und Göhrich durch Aufführung der Originalpoſſe Farben⸗ blind.“ Die Herren Becker und Hager erregten wahre Lachſalven durch Langſam und mißlaunig ging er die Stufen zum Fremden⸗ zimmer hinauf, um es befohlenermaßen in Stand zu ſetzen. Es war herzhaft kalt droben, und der Mann wollte hier noch die Fenſter aufreißen? Das hatte ihn vollends gegen ihn eingenommen. Nein, der Mann konnte nichts verſtehen. Wer ſo leichtſinnig mit ſeiner eigenen Geſundheit umſprang, wie ge⸗ wiſſenlos mußte der erſt die ihm anvertrauten Kranken be⸗ handeln. 2 8 Vielleicht fiel es ihm morgen ein, ſich in das Eis des Sees ein Loch hacken zu laſſen und ein Bad zu nehmen!—„Verrückt!“ murmelte der Alte vor ſich hin, als er mit einer gewiſſen Bosheit die Laden der Fenſter weit aufklappte, daß ein förmlich fühl⸗ barer Strom kalter Nachtluft ins Zimmer drang, die ihm faſt den Athem benahm. Inzwiſchen rüſtete man ſich unten im Speiſeſaal, zur Ruhe zu gehen. „Ich werde heute Nacht ſeit Wochen zum erſtenmal ſchlafen,“ ſagte die Baronin,„und das verdanke ich Ihnen, Herr Doktor; gebe Gott, daß es keine leere Hoffnung war, womit Sie mich tröſteten.“ Dabei reichte ſie ihm die feine ſchmale Hand, die er reſpek⸗ voll an die Lippen führte, und erhob ſich. Auch Hedwig ſtand auf, reichte ihrem Veiter die Hand und drückte ſie herzlich, indem ſie ſagte:„Zunächſt, lieber Leo, be⸗ danke ich mich bei Dir, daß Du auf den klugen Einfall kamſt, Dich mit dem Herrn Doktor zu verbünden. Ich weiß nicht, wie es kommt, aber ich habe ein ſo zuverſichtliches Gefühl, etwas ſo Hoffnungsfriſches in der Seele, daß ich es nicht in Worte kleiden kann. Schon als Du hier eintrafſt geſtern, war es mir, als brächteſt Du uns allen etwas mit, was uns hier fehlte— friſche, geſunde Luft! Auch Ihnen, Herr Doktor, meinen herzlichſten Dank. Wachen Sie nicht zu lange und pflegen Sie meinen armen Papa! Gute Nacht!“ Vokträge von Couplets. Auch ſei erwähnt, daß dieſe Nufführungen unter der Leitung des Geſangsdirigenten Herrn Hauptlehrer Schimpf ſtanden. Nachdem der erſte Vorſtand des Jubiläumsvereins Kollege Freidinger die Begrüßungsanſprache gehalken und Fräulein Bohner einen Prolog vorgetragen, überreichte man den Jubilaren gratulirend die üblichen Feſtgeſchenke, beſtehend in prächtigen Ruheſeſſeln (geliefert von der Firma Fürſt T.) College Fürſt hielt eine ſchwungvolle Feſtrede, welche mit allgemeinem Beifall aufgenommen wurde. Kollege Kramer toaſtirte auf Se. Kgl. Hoheit dem Großherog von Baden, worauf ſtehend die Nationalhymne geſungen wurde. Noch zu erwähnen iſt, daß es einen wohlthuenden Eindruck auf alle Feſttheilnehmer ausübte, daß von der Betriebs⸗ wie Bahnverwaltung ſich die Herrn Vorgeſetzten recht zahlreich zu der Feier eingefunden hatten, von welchen Herr Controleur Heudecker die Feſtverſammlung mit einer theils mit Humor gewürzten Anſprache beehrte. Kapelle Winkler geizte nicht mit den nöthigen Muſikſtücken, Küche und Keller des Reſtaurateurs Geier befriedigten vollauf. * Freiwillige Mitgliedſchaft bei den Orts⸗ und Betriebs⸗ (Fabriks)⸗Kranukenkaſſen. Wenn an dieſer Stelle auf die frei⸗ willige(Selbſt⸗)Verſicherung nach dem Invaliditäts⸗ und Alters⸗ verſicherung⸗Geſetz hingewieſen wurde, ſo wollen wir heute auf die nicht minder wichtige Fortſetzung der Mitgliedſchaft bei den Kranken⸗ kaſſen(Orts⸗ oder Betriebskrankenkaſſen) zu ſprechen kommen. Jede Perſon, die aus der Beſchäftigung ausſcheidet und nicht wieder zu einer anderen verſicherungspflichtigen Arbeit geht, hat das Recht, freiwilliges Mitglied derjenigen Ortskrankenkaſſe oder Betriebs⸗ (Fabrik⸗Krankenkaſſe zu bleiben, der ſie ſeither als Pflichtmitglied angehörte. Hierbei muß jedoch die dahingehende Abſicht der Ver⸗ waltung dieſer Kaſſe binnen einer Woche nach dem Ausſcheiden aus der Arbeit angezeigt werden. Die Zahlung eines Beitrages für den laufenden Monat gilt dabei gerade ſo wie eine ausdrück⸗ liche Beitrittserklärung. Es iſt alſo den in Frage kommenden Per⸗ falen nach dem Geſetze ziemlich leicht gemacht, ſich in Krankheits⸗ ällen zu decken, leider aber wird dies nur zu oft verabſäumt! Natürlich kommen auch hier wieder nur Leute in Betracht, die ſich ſelbſtändig machen— einen kleinen Handel treiben, ein Geſchäft ein⸗ richten oder als Betriebsbeamte, Werkmeiſter, Techniker, Hand⸗ lungsgehilfen über 2000 Mark Gehalt— bezw. Lohn beziehen. Beſonders zu beachten ſind die Beſtimmungen über die Erwerbung der freiwilligen Mitgliedſchaft aber für die ſogenannten„un⸗ ſtändigen“ Arbeiter, die bekanntlich ſeit dem 1. Juli 1897 in Mannheim nicht mehr zu einer Krankenkaſſe anzumelden ſind. Dieſe gerade in unſerer Stadt ſtark vertretene Arbeſterkategorie, die ſich aus Gelegenheitsarbeitern am Hafen, da und dort mit wechſelnder oder aushilfsweiſer Beſchäftigung thätigen Perſonen, zuſammenſetzt, ſollte ſich zu ihrem eigenen Beſten das oben geſagte ſehr merken! Auch Näherinnen, Putzmacherinnen und dergl. die aus einem Ge⸗ ſchäfte austreten, um bei den Kunden im Haufe für ſich zu arbeiten, haben von dieſen kleinen Vergünſtigungen des Krankenverſicherungs⸗ geſetzes nur Vortheil und thun ihrerſeits ebenfalls gut daran, ſich darum zu bekümmern. Sonſt kann freiwilliges Mitglied einer Zwangskaſſe(das iſt Orts⸗ oder Betriebs⸗Krankenkaſſe) je nach dem Statute nur derjenige werden, der durch ein ärztliches Atteſt ſeine Geſundheit nachweiſen kann und nicht über 45 Jahre alt iſt. Ebenſo muß in einem ſolchen Falle ein beſtimmtes Eintrittsgeld bezahlt und eine mehrwöchentliche Karrenzzeit zum etwaigen Unterſtützungsbezug abgewartet werden, was aber alles bei dem zuerſt Erwähnten— der freiwilligen Fortſetzung der Mitgliedſchaft— wegfällt. Es iſt für den Kenner der Verhältniſſe wirklich auffällig, daß man, zumal in einer Stadt wie Mannheim, dieſe einfachen Dinge noch zu wenig erfaßt. Hier ſpielen eben Leichtſinn und Gleichgültigkeit gegen die U, ee im Allgemeinen leider noch eine zu große Rolle. «Jufolge des Beſuchs des Karlsruher Viktoria⸗Penſionats im Großherzoglichen Inſtitut in Mannheim erhielt die Vorſteherin desſelben folgendes Telegramm:„Habe geſtern in Karlsruhe er⸗ fahren, wie außerordentlich liebevoll und freundlich die Aufnahme des Viktoria⸗Penſtonats in Mannheim geweſen iſt und möchte Ihnen meinen aufrichtigſten Dank dafür ausſprechen, ſowie allen denjenigen, die ſich an der den Kindern gewährten großen Freude betheiligt haben. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie gut und herzerfreuend die Stunden ſind, die in Ihrem Hauſe verlebt werden. Großherzogin. Das Telegramm wurde umgehend ſeitens des Großherzogl. Inſtituts aufs Wärmſte erwidert. „Eiune ſchöne Feier. Die kleine Feier, welche die hieſige Lehrerſchaft vorgeſtern, Samſtag Abend, aus Anlaß der Auszeichnung des Herrn Haupklehrers Weiß in Neckarau durch das Verdienſtkreuz des Zähringer Löwenordens in dem freundlichen Vororte ſelbſt ver⸗ anſtultet hatte, erfreute ſich einer regen Theilnahme und nahm den denkbar würdigſten und fröhlichſten Verlauf. Außer dem Gefeierten nebſt Familie und dem Kollegium des Vorortes nahmen auch Herr Stadtſchulrath Dr. Sickinger, viele Kollegen aus der Altſtadt, ſowie Neckarauer Einwohner an der Feier Antheil. Hatte auch der wenig verläßliche Wettergott die Hoffnung, den Abend unter den dichten herrlichen Laubkronen im„Gaſthof zum Schwanen“ verbringen zu können, in letzter Stunde enttäuſcht, ſo boten dafür die freund⸗ lichen geräumigen Gartenhallen des Etabliſſements vollen Erſatz. Nachdem ein raſch und wahllos inſcenirter Chor der Lehrer die Feier eröffnet, begrüßte zunächſt der Konferenzvorſitzende Herr W. Schmidt den Jubilar und die übrigen Feſttheilnehmer in einer warmen und herzlichen Anſprache. Die Begrüßungsanſprache an den Dekorirten hatte Hennesthal⸗Neckarau übernommen und unter namentlichem Hmwefis auf die leid⸗ und freudgemiſchte lange Amtsthätigkeit des Ser Weiß in ſchlichter, eindringlicher Weiſe durchgeführt. Das Hoch auf den ſowohl körperlich als geiſtig noch außerordentlich rüſtigen Lehrerveteranen erklang kräftig und begeiſtert durch die Räume. Einer weiteren Darbietung des Lehrerchors folgte als allgemeiner Kantus ein launiges„eurieulum vitae“ des Gefeierten, in welchem der Ver⸗ faſſer, Herr Hetzler, mit Erfolg die„Wunderblume Humor“ kul⸗ tivirt hatte, und das reichen Beifall fand. Nicht weniger glücklich hatte Herr Göller das bekannte Götterroß geſattelt und getummelt. Seine humorgetränkten„Epiſoden“ aus der Lebensfahrt des Gefeierten Damit gingen die Damen, und die beiden Freunde blieben allein Sie zündeten ihre Cigarren an, ſtreckten ſich behaglich in die Seſſel und feierten nun erſt eine Art Wiederſehensfeſt im Aus⸗ tauſch alter, ſchöner Erinnerungen. ortſetzung folgt.) Buntes Feuilleton. — Die neapolitaniſche Polizei, die vor einigen Monaten reorganiſirt wurde, hat es vor einigen Tagen auf die Spielhöllen Neapels abgeſehen, in denen zumeiſt Tag und Nacht die Roulette ſurrt und die Baccaratkarten abgezogen werden. Die vornehmſte dieſer Spielhöllen wurde im Herzen der Stadt, in einem Hauſe der Galeria Umberto, gehalten. Aber alle Verſuche, ſie aufzuheben, waren bisher geſcheitert, da der Beſitzer der Spielhölle eine paar gewandte ehe⸗ malige Poliziſten in Dienſt genommen hatte, von denen die Spieler im entſcheidenden Moment gewarnt wurden. Wenn die Polizei in das Spielzimmer eindrang, fand ſie Niemanden oder höchſtens ein paar harmlos plaudernde Herren vor. Vor einigen Tagen gelang es ihr endlich, die Spfelgeſellſchaft auf der That zu ertappen. Einige Poliziſten hatten ſich als Elektricitätsarbeiter verkleidet und machten ſich mit Leitern, Drähten und Iſolatoren an den elektriſchen Lampen der Galleria Umberto zu ſchaffen. In der Spielhölle bemerkte man ſie, vermuthete aber nichts Arges und ſchloß nur zur Vorſicht die Fenſter. Den verkleideten Poliziſten gelang es, ihte Leitern in die Nähe des Spielhauſes zu bringen. Auf einmal erſchienen ſie an den Fenſtern des Spielzimmers, ſchlugen die Fenſter mit Beilen ein, ſprangen in das Zimmer und bemächtigten ſich der Roulette und der Einſätze und er⸗ klärten alle Anweſenden für verhaftet. Im nächſten Augenblick drang ein Polizeikommiſſar mit anderen Beamten über die Treppe herauf in das Spielzimmer ein. Die Spieler ſuchten durch geheime Ausgänge zu entkommen, fanden aber auf der Straße alle Thüren bewacht. Viele von ihnen flüchteten in die Expedition der Sportzeitung„Tribuna⸗ Sport“, die ſich in demſelben Hauſe befindet. Die Polizei folgte ihnen, und um eine Erklärung für ihr Verweilen in dem Spielhauſe au geben, erklärten die berkolgten Spieler einmüthig, daß ſie guf die bekundeken den Verfaſſer als Meiſter dieſes Genres und ernketes ſpontanen Beifall und begeiſterten Applaus. Herr Hoffman! weihte ſein Glas der Erziehung der Jugend zur Pflichttreue un Vaterlandsliebe. die auch der Dekorirte in ſeiner langen Amtsthätig⸗ keit nicht verabſäumt habe. Herr Riegler toaſtirte in herzlichen, warm empfundenen Worten auf die Gattin, als„Lebens⸗ und Leidens⸗ gefährtin“ des Jubilars und nachdem Herr Weiß, ſichtbar tief er⸗ Ebflane ſeinen Dank gegenüber der ihm in reichem Maaße gewodenen hrung in ſchlichten Worten zum Ausdruck gebracht und damit ein begeiſtert aufgenommenes Hoch auf unſeren allverehrten Landesfürſten verbunden hatte, ergriff Herr Stadtſchulrath Sickinger noch das Wort, um ſeinen Dank für die gewordene Einladung, ſeine beſondere Genugthuung über das Gelingen der Veranſtaltung und ſeine An⸗ erkennung über die Mitwirkung der einzelnen Faktoren, namenktlich der Gemeinde Neckarau Ausdruck zu geben. Sein Hoch galt der geſegneten Thätigkeit des Gefeierten. Beſonderer und anerkennender Erwähnung verdient die rührige und thatkräftige Mitwirkung des „Sängerbundes Neckarau“ unter Leitung des Herrn Hennerkhal⸗ Für ihre unermüdlichen Spenden an Chören, Quarketts und Solis brachte ihnen Herr Göller durch ein warmes„Hoch“ den wohl⸗ verdienten Dank. Ehe die Reihen ſich lichteten, brachte der Konferenz⸗ vorſitzende noch der„pädagogiſchen Jugend“ des Kollegiums für ihre rege Theilnahme ſeinen Dank zum Ausdruck. Zu raſch verrauſchten die frohen und genußreichen Stunden des Abends. Die letzten Lokal⸗ und fahrpfanmäßigen Züge entführten den arößten Theil der Theil⸗ nehmer nach ihrer pädagogiſchen Garniſon.— aber noch blieb ein Häuflein der„Getreueſten“, um ſich nach den Genüſſen des Abends noch die einer lauen, monddurchglänzten Sommernacht zuzulegen und unter Lunas mildem, wenn auch„ſchiefem“ Strabl der Altſtadt per pedes zuzupilgern. Allen werden die frohen Stunden unvergeſſen bleiben; dem hochverdienten wackeren Jubilar aber wünſchen wir angeſichts 55jähriger, ununterbrochener Lehrthätigkert noch eine weitere Reihe glückbeſonnter Lebenstage. T. *Ehrenvolle Belohnung. Zufolge Entſchließung des Herrn Großh. Landeskommiſſars dahier iſt dem Schriftſetzer Herrn Joſef Neubeck hier, welcher am 14. Mai d. J. durch opferwilliges und muthiges Eingreifen den Knaben des Johann Leonhardt hier vom Tode des Ertrinkens gerettet hat, die öffentliche Anerkennung ausgeſprochen und eine Belohnung von 25 Mark zuerkannt worden. „Ortskrankenkaſſe Mannheim 1I. Auf die am Donnerſtag, 22. Inni d.., abends 8½ Uhr im oberen Saale der„Centralhalle“, 2, 16 ſtattfindende ordentliche Generalverſammlung ſei auch an dieſer Stelle hingewieſen. Die Tagesordnung umfaßt den Bericht des Vorſtandes pro 1898 und die Abnahme der Rechnung, ferner die Erwerbung des Grundſtücks der Kaſſe. Eine zahlreiche Be⸗ theiligung der Delegirten(Vertreter), ſowohl der Arbeitgeber, wie der Arbeitnehmer wäre gewiß ſehr am Platze. * Wiſſſenſchaftlicher Ausflug. Letzten Samſtag machten Studirende der Univerſttät Heidelberg unter Führung eines Dozenten eine Studienfahrt nach dem Hauptzollamt in Mannheim. Die Be⸗ hörde lieferte zu einem einleitenden Vortrag reiches Material; Statiſtik über das Zollweſen und den Hafenverkehr in Mannheim, Zolltarif u. Waarenverzeichniß, Inſtruktionsbücher, Formulare für die Verzollung und mehr. Der Vortrag orientirte über das Zollweſen im Allgemeinen und über die Mannheimer Verzollung, Hieran ſchloß ſich ein Rundgang durch das Zollgebiet unter Führung einiger höherer Beamten. Beſonders beſichtigt wurden die Quais, das Ausladen der zollpflichtigen Güter, die verſchiedenen Lager für die Güter(Getreideſpeicher und andere), die Petroleumtanks, die Buregus und das chemiſche Laboratorium zur Feſtſtellung von Defraudationen. Die ſchnelle Entwicklung des deutſchen Wirthſchaftslebens gibt ſich auch im Mannheimer Zollweſen und Hafenverkehr kund. Weizen wurde 1895 in 3,112,778 Dz.(Doppelzentner) eingeführt mit 10,894,728 Mark verzollt; 1898 in 3,546,136 Dz. mit 12,411,476 Mark Zoll. Die entſprechenden Zahlen für Mais ſind 1895 152,225 Dz. mit 243,560 Mark Zoll; 1898 1,311,592 Dz. mit 2,098,547 Mark Zoll. Der Geſammt⸗Zollbetrag ſtieg von ca. 24 Millionen Mark im Jahre 1895 auf ca. 30 Millionen Mark im Jahre 1898. Der Mannheimer Hafenverkehr betrug in Dz. 1875: Ankunft 5,951,624, Abgang 1,768,240; 1898: Ankunft 38,004,567, Abgang 7,078,148. S. Excellenz dem Herrn Finanzminiſter und den leitenden Beamten des Haupfk⸗ zollamts ſind die Theilnehmer des Ausflugs zu großem Dank ver⸗ pflichtet, Einmal für die gütige Grlaubniß zur Beſichtigung, da für die liebenswürdige Führung und Beantwortung aller Fragen⸗ Auch die anderen Beamten bemühten ſich, die Beſichtigung durch Entgegenkommen zu erleichtern. Neben den Behörden unterſtützten Private die Studienreiſe in freundlicher Weiſe; ein Dixrektor der Pfälziſchen Bank zeigte einen großen Getreideſpeicher dieſer Bank, 51 Direktor einer Petroleum⸗Geſellſchaft die Niederlage ſeiner irma. * Mauuheimer Dieſterweg⸗Verein. Nächſten Mitkwoch, Abends ½ 9 Uhr, veranſtaltet der Dieſterweg⸗Verein ſeine letzte „öffentliche Verſammlung“ in ſeinem zu Ende gehenden Vereinsjahre. Wir ſind überzeugt, daß in allen Schichten der gebildeten Bevölkerung Mannheims mit Freuden die Mittheilung aufgenommen werden wird, daß ſich Herr Hofſchauſpieler Sturhy hat bereit finden laſſen, eine Recitation aus der ruſſiſchen Litergtur (Forolenko, Turgenieff, Puſchkir) zu halten. Herr Stury, das dürfen wir, ohne Prophet ſein zu wollen, ſagen, wird ein über⸗ aus zahlreiches, dankbares Auditorium antreffen, das ſein künſt⸗ lexiſches Wirken hierorts nicht vergeſſen hat, noch je vergeſſen wird. Daß den Zuhörern ein Hochgenuß bevorſteht, dafür bürgt der Name Stury.— Wir fügen noch an, daß die Recitation in der Aula der Friedrichſchule(U 2, Eingang von der Neckarſeite) ſtattfindet und der Eintritt für Damen und Herren unentgeltlich iſt. Wohnhaus⸗Verſteigeruug. In Folge richterlicher Verfüg⸗ ung wurde am Samſtag das den Johann Georg Schwarzſchen Eheleuten dahier gehörige Wohn⸗ und Wirthſchaftsgebäude, Trait⸗ teurſtraße 15 und Amerikanerſtraße 19 mit Seitenbau und liegen⸗ ſchaftlichem Zubehör, im Flächengehalte von 180,95 qm um 387,800 Mark an die Badiſche Brauerei verkauft. Der Anſchlagspreis be⸗ PP——— „Tribuna⸗Sport“ abonniren wollten. Das geſchah denn auch. Die Zeitung bekam unvermuthet mehr als 20 neue Abonnenten und die Polizei ließ die Spieler⸗Abonnenten laufen. Weniger glimpflich kam natürlich der Spielhalter davon, und die 2000 Lire, die ſich auf dem Spieltiſche vorfanden, wurden beſchlagnahmt. deeeban bstk E aeee — Ein Hexenſpuk hat vor ſechs Jahren in mehreren Berliner Schulen viele Aufregung hervorgerufen. Es iſt niemals aufgeklärt worden, wie er entſtand; er überfiel die Schulkinder wie eine geiſtige Seuche, verbreitete ſich ſchnell in anderen Schulen und konnte erſt durch energiſches Eingreifen der Rektoren und Lehrer unterdrückt werden. Ein ganz ähnlicher Hexenſpuk iſt jetzt in Breslau aufgetaucht. Die „Schlef. Schulztg.“ theilt darüber Folgendes mit:„In Breslau ging wieder einmal die berüchtigte„Hexe“ um. Sie beſchränkte ſich diesmaß nicht auf ein oder zwei Schulhäuſer, ſondern trieb durch die ganze Stadt ihr Unweſen. Bald ſoll ſie aus einem Kellerfenſter, bald aus einer Bodenluke grinſend geſchaut haben. Man will ſchauerliche In⸗ ſchriften gefunden haben:„Sieben Kinder brauche ich, fünf habe ich ſchon aufgefreſſen.“—„Weiche, weiche, weiche! Im Keller iſt eine Leiche!“ Alles Zureden der Lehrer half nichts. Abends fandem ganze Maſſen⸗Anſammlungen, auch von erwachſenen Dummköpfen, ſtatt⸗ Die Polizei mußte einſchreiten. Viele Kinder mußten früh von ihren Müttern in die ſchrecklichen Schulhallen eskortirt werden. Einer un⸗ verbürgten Mittheilung zufolge ſollen in einer Schule Erſcheinungen von Veitstanz zu Tage getreten ſein. Ja, man erzählt von„Hexen⸗ ferien“ in einer Schulanſtalt. Und die Urſache dieſes ſchier unglaub⸗ lichen Greuels? Niemand vermag anzugeben, ob irgend ein reales Vorkommniß zu Grunde liegt. Man könnte vielleicht annehmen, ein Flüchtling habe ſich in ein Schulhaus verſteckt, eine irrſinnige Perſon ſei aufgetaucht. Am wahrſcheinlichſten aber iſt es, daß ein Witzbold ſich einen frivolen Scherz erlaubt hat, der die leicht aufregbaren, durch Märchenerzählungen entzündlich gemachten Kinderherzen von Straße zu Straße in Maſſenfurcht verſetzte. Dafür ſpricht auch der ſchöne Vers, der in der Realſchule 2 ſich vorfand:„Heute eff ich füßen Brei, morgen komm' ich in Realſchule.“ — Ueber die Urſachen des plötzlichen Verſiegens des Neuenahrer Thermalſprudels ſchreibt Dr. Lenns: In dem reizend gelegenen Ahrkhal, einem Seitenthale des Rheinthales, D 55 e ee 3 * 0 1 ——— 8 KK«K—»2— mit dem Gaukriegertag des Bezirks⸗Verbandes Schwetzingen. Ar. 8 Ainaus hekannten bandwurmartigen Schöffengericht ein neues n Senrral Aunzeiger. Mutiftbeitt, 19. Fum? Fſer ſich anf 8 000., wäßrend das Jabeliche Merherage 3420 Mark beträgt. Kirſchenernte an der Vergſtraße. man mit der Kirſchenernte begonnen. Die Quantität iſt gering, dagegen hat die Frucht infolge der ſommerlichen Witterung der letzten Zeit an Qualität gewonnen. Für das Pfund Kirſchen werden gegenwärtig etwa 30 Pfg. bezahlt. Der Geſaugverein„Concordia“ errang ſich auf dem dem geſtrigen Sängerfeſt in Giſenberg mit dem höchſt ſchwierigen Chor„Die Kreuzfahrer“ von C. v. Savenau den epſten und den Stadtpreis. Coloſſeumtheater. Beide Vorſtellungen von„Dpeifuß“ waren geſtern im Coloſſeum ausverkauft. Heute Montag, 19. Juni, findet die 70. Aufführung des Stückes ſtatt. Zu der Triberger Stubengrreſtaffaive beingt das„Vill. Volksblatt“ eine Berichtigung des Bezirkarztes Bürkle, in der es heißt: 1) Es iſt nicht 5 daß ich in einer Sache, die heute noch nicht beſprochen werden kann, innerhalb 14 Tagen deni Bezirks⸗ kommando Bericht machen ſollte. 2) Es iſt nicht wahr, daß der Bericht innerhalb der geſetzten Friſt nicht gemacht und abgeſchickt wurde: ob er beim Bezirkskommando eingelaufen war, konnte ich nicht wiſſen. 3) Was bezüglich einer weiteren Friſt von 8 Tagen und 3 Tagen geſagt wird, erſcheint hiernach nebenſächlich und iſt enkſtellt, da erhebliche Thatfachen, die hier nicht zur Sprache gebracht werden können, nicht mitgetheilt ſind. 4) Daß ich den Geſchofſenen gerektet, habe ich niemals behauptet. Schließlich erklärt Herr Bürkle, daß er ſich weitere Schritte vorbehalte. Unter einen Eiſenbahnwagen gefallen, Auf dem Perſonen⸗ bahuhof verunglückte am Sonntag Nachmittag der verhelrathete Rangirer Johann Lück von Plankſtadt, Derſelbe wollte in Gemein⸗ ſchaft mit drei anderen Arbeitern einen Gepäckwagen drehen, In demſelben Momente lieſen 4 vangirende Wagen vorüber und ſtießen an den Gepäckwagen. Lück fiel hierbei unter den Wagen, wobei er an ben beiden Füßen ſchwere Quetſchungen erlltt. „Konkurſe in Baden. Mannheim, Ueber das Vermögen ber Schäftenmacher Ernſt Maurer Wittwe, G 3, 5. Konkurs⸗ verwalter Kaufmann Georg Fiſcher hier. Prüfungstermin: 30. Auguſt Muthmaßliches Wetter am Dienſtag, den 20, Juni. Der Hochdruck über Nordſchottland und Südfkandinavien iſt auf eirka 763 um abgeflacht, dagegen ein Hochdruck von 765 um bei den Lofoden eingetroffen. Ueber Iſtrien und Dalmatien liegt eine De⸗ Preſſion von ea. 758 mm, während über Südoſtfrankreich, Italien und der ſüdlichen Hälfte von Oeſterreich⸗Ungarn das Barometer wenig unter Mittel ſteht. Für Dienſtag und Mittwoch iſt demge⸗ mäß bei zunehmender Gewilterneigung wehrfach bewölktes, jedoch guch zeitweilgg aufgeheitertes Welter mit warmer Temperatur in Ausſicht zu nehmen. Aus dem Groſherzogthum. Schwetzingen, 19, Junj. Bei ziemlich ſtarker Betheiligung An der Bergſtraße hat hielt der hieſige Militärverein am Samſtag Abend ſeine Ge⸗ neralverſammlung ab. Den Hauptpunkt der Tagesordnung bildete Has 28jährige Jubiläum des Militärvereins Schwetzingen, verbunden Vom 2. Vorſitzenden würde mitgetheilt, daß ſich bis jetzt 35 Vereine mit 14—4500 Theilnehmern angemeldet hätten. Das Feſtbankett am Samſtag Abend ſoll im„Hötel Falten“ abgehalten werden. Weiter wurde mitgetheilt, daß der hieſige Verein füt gemeinnützige Zwecke der Sanitätskolonne des Militärvereins die hübſche Summe von 60% überwieſen hat. Das vom Verein an das Großh. Bezirksamt ge⸗ kichtete Schreiben betreffs des Aufſtellens von Schaubuden während der Feſttage iſt gleich dem ſeinerzeitigen ähnlichen Geſuch der Feuer⸗ wehr anläßlich ihres Feſtes nicht genehmigt worden, was in der Ver⸗ fammlung allſeitig bedauert wurde. Die Stadtgemeinde bewilligte dem Verein zur Verſchönerung des Feſtes und zur Deckung der Un⸗ koſten den Betrag von 100 /. Des Weiteren wurde ein Schreiben des Gauvorſtandes zur Verleſung gebracht betreffs der Entfernung derjenigen Mitglieder aus dem Verein, welche ſich öffentlich zur ſozial⸗ 0 Partei bekennen. In dem Schreiben wurde betont, aß es Pflicht und Ehrenſache eines jeden Mitgliedes ſei, ſtets ſeine iebe und Treue zu kaiſer und Reich zu bewahren. Man ſolle ſoz. ge⸗ de Mitglieder zum freiwilligen Austritt aus dem Verein auffordern, ehent, aus demſelben entfernen. Beſchloſſen wurde ferner, an dem 40⸗ jährigen Jubiläum des Militärvereins Speyer ſich in corpore zu betheiligen. Schließlich genehmigte man das Programm des Gau⸗ kriegerlages, aus welchem zu erſehen iſt, daß der Verein keine Mühe und keine Arbeit ſcheut, um den Gäſten den Aufenthalt in unſerer Stabt ſo angenehm wir müglich zu geſtalten. Das Feſt findet be⸗ kanntlich in den Tagen des 24. bis 26. Juni ſtatt. Heidelberg, 18. Junt, Die Bismarck⸗Gedenkfeier der Stu⸗ dentenſchaft ſoll am 21. Juni durch einen Fackelzug zum Vismarck⸗ Deukmal begangen werden. Die Bismarckſäule, welche von der gteſigen Studenten⸗ und Bürgerſchaft geplant iſt, ſoll auf der Kutzel⸗ becke, dem weſtlichen Vorſprung des Heiligenbergs, errichtet werden. E Karlsruhe, 18. Juni. Fllr die Errichtung eines Bismarck⸗ denkmals ſind insgefſammt ca. 50000 Mk. eingegangen. Einiges Kopfzerbrechen macht nunmehr die Platzfrage. Der vorgeſchlagene Uferloſe“ Platz vor der Feſthalle wollte der Mehrheit der Comits⸗ imſkglieder nicht recht behagen; die Frage wurde daher in die Com⸗ iſſton behufs eingehender Prüfung zurückverwieſen. Auffallend iſt, Daß die Stadtverwaltung keinen Beitrag für das Dentmal ihres Ehrenbürgers dem Bürgebausſchuß zur Genehmigung unterbreitet hat. *Triberg, 18. Junk. Das hieſige Amtsgericht kraf mit dem Obereinnehmer bon Hornberg, Wachtmeiſter und Gendarm in Rohr⸗ Haſch ein und nahm bis gegen Abend eine Hausſuchung bei dem ſrüheren Centtumsabgeordneten Löffler vbor. Laut„Echo vom Walp“ ſoll es ſich um Steuerhinterziehung handeln. Eine große Anzahl Papiere und Bücher wurden vom Gericht mitgenommen. Mfalz, Heſſen und Uimgebung. Nenſtadt, 18. Juni. Dem weit über die Grenzen der Pfalz Prozeß Welſch⸗Andree gontrs Haardt wurde geſtern vor dem hieſtgen Glied angefügt. Gutsbeſitzer Andree und der penſtonirte proteſt. Pfarrer Dr. Welſch in Haardt hatten Be⸗ leidigungsklage erhoben gegen den Verleger des„ fälz. Kurier“ in Neuſtadt Max Treutler und den verantwortlichen Redakteur dieſes Blaktes S. Mülhaupt wegen verſchiedenen Arkikeln, die nach dem — Müller⸗Wiebemann in wurde Anfangs der fünfziger Jahre, gelegentlich des Abteufens eines Brunnens, eine heiße, ſchwach alkaliſche und dabei ſehr kohlenſäure⸗ teiche Quelle entdeckt, die nach dem Gutachten mediziniſcher Autoritäten bedeutende heilende Wirkungen beſitzt. Im Jahre 1857 wurde dort bas Bad Neuenahr gegründet, das ſehr bald als Kurort für Magen⸗ geiden und katarrhaliſche Erkrankungen der Lunge einen bedeutenden Kuf erwarb, wozu die romantiſche Gegend jenes Theiles des Rhein⸗ thales nicht wenig beitrug. Im Jahre 1865 war die Quelle eines ſchönen Tages verſiegt. Als der Sprudel nicht wieder kommen wollte, griff man endlich zur Dampfpumpe, um das Waſſer anzuziehen; das alf. In einigen Tagen war die Quelle in alter Mächligkeit wieder borhanden. Nach faſt 34jähriger ununterbrochener Thätigkeit begann bie Quelle kürzlich, ohne erkennbare Urſache, wieder zu ſtriken. Dies⸗ mal dauerte es vier Wochen, bis die Quelle wieder in ihrer alten Mächtigkeit ſprudelte. Und die Erklärung für dieſe eigenartige Er⸗ ſcheinung? Der Neuenahrer Sprudel iſt in einer Tiefe von 94 Metern erhohrt und beſitzt an ſeinem Ausfluß eine ſtändige Temperatur von 35 Grad Celſius. Durch den Druck der, wie ſchon erwähnt, in großen Mengen vorhandenen Kohlenſäure wird die Waſſerſäule aus dem Erdboden geſchleudert. Das Verſtegen des Sprudels iſt daher auf zeine Verminderung des Kohlenſäuredruckes zurückzuführen, der erſt nach einer Reihe von Wochen in der früheren Stärke wiederkehrte. Daß das Ereigniß nicht mit den Grundwaſſerverhäliniſſen in Zuſammen⸗ ang ſtand, wie man annahm, dafür ſpricht der Umſtand, daß die duelle nach den Berechnungen Dr. Lennss aus einer Tiefe von 1050 kommt. Dieſer großen Tiefe iſt es auch zuzuſchreiben, daß die atur Sommer und Winter unverändert le Tode des früheren Landtagsabgeordſeten und Bürgermeiſters Mäller in Haardt, der ſich in Amſterdam erſchoſſen hak, erſchienen ſind. In dieſen Artikeln war ausgeführt, daß die beiden Privatkläger durch die rückſichtsloſe gehäſſige Art, mit welcher ſie gegen Müller vorgegangen, dieſen gewiſſermaßen in den Tod gelrieben hätten. Die Privatkläger legten geſtern aktenmäßig dar, daß es Müller ge⸗ weſen iſt, welcher zuerſt Klage erhoben hat und die Privatkläger habe in's Gefängulß bringen wollen, bis ſich zuletzt doch herausge⸗ ſtellt habe, daß Müller dennoch die ihm vorgeworfene Fälſchung des Gemeinderathsprolokolls begangen hat. Der ſich als Verfaſſer der inkriminirten Artikel bekennende Treutler behauptete dagegen, daß Müller zuerſt geklagt habe, ſei richtig, allein Dr. Welſch habe zuge⸗ ſtandenermaßen den Abg. Müller ſo lange angegriffen und ſo weit getrieben, bis er klagen mußte, mithin ſei er doch der indirekte Ver⸗ anlaſſer all der ſtatlgehabten Progeſſe. Die nahezu einſtündigen Be⸗ mühungen des Vorſißzenden, einen Bergleich herbeizuführen, ſcheiterten an dem Widerſtand des Privatklägers Andree. Als Zeugen wurden bernommen der frühere Bezirksamtmann von Neuſtadt Reg.⸗Rath Stiebert, Redakteur Jung⸗Speyer, Gutsbeſitzer Eber⸗Haardt, Pfarrer Croneis⸗Kandel(Vorgänger des Dr. Welſch in Haardt) und Rechtsanwalt Bangtaß⸗Landau. Pfäkrer Croneis bat ſeinen Kollegen Dr. Welſch händefaltend, er möge doch endlich dafür ſorgen, daß Friede werde. Der Vertheidiger der Pribatkläger, Rechisanwalt GrillNeuſtadt, beantragte Gefängnißſtrafe. Der Vertheidiger der Beklagten, Rechtsanwalt Kriegek⸗Kaiſerslautern, plaidirke auf Freiſprechung. Die Sitzung dauerte von Morgens 8 Uhr bis Nachts 211 Uhr. Das Urtheil wird nächſten Samſtag verkündigt. 88Landau, 18. Junt, In Eſſingen ſtürzte ein Radfährer aus Ludwigshafen, welcher die Pedale unker den Füßen verloren hatte, ſo n mit ſeinem Veloziped, daß er ſchwere innere Ver⸗ letzungen erlitt. An ſeinem Aufkommen wird eztweifelt. Straßburg, 17. Junt. Eine tragt⸗komiſſche Szeue ſpielte ſich, pie die„N. Nachr.“ erzählen, vor einigen Tagen an der neuen Bräcke äzer die ar beim Kontades ab. Ein ſeingekletdeter Herr wollte ſeinen Hund baden und warf ihn zu dem Zweck von der Brücke aus in das Wafſer. Der Hund aber entwickelte nicht die Schwimmfähigkeit, welche den Bellos, Kikis, Karos, Feldmännern u.[. w. ſonſt eigen iſt, ſondern begann gleich Unterzufinken. Kurz entſchloſſen ſprang ihm ſein Herr vom Ufer alis nach und erreichte auch noch ſeinen Hund, welchen er glücklich ans Land brachte. Iudelnaß und erſchöpft ob dieſes traurigen Mißgeſchicks flüchtete ſich der Herr in das nahe Schwimmbad, wo ihm die Beſttzerin, Frau Weiß, in freundlicher Weiſe Aufnahme gewährte, bis trockene Kleider eingetroffen waren, Sport. * Rapſport. Dem Nadfahrer⸗Vetein Neckarvorſtadt iſt es ge⸗ lungen, bei dem am geſtrigen Sonntag in Weinheim ſtattgefundenen Preiskorſo den erſten Ehrenpreis zu erringen. Außerdem konnten einige Mitglieder in den nachfolgenden Rennen weitere 8 Preiſe er⸗ ringen. Der Ehrenpreis iſt bei Herrn Uhrmacher May hier, Breite⸗ ſtraße, ausgeſtellt Eagesnenigkeiten. — In Magdeburg machte in einem Anfall von Giſtesver⸗ ſtörtheit ein Eiſenbahnbetriebsſekretär den Verſuch, ſeine Frau und feine 23jährige Tochter durch Beilhiebe zu töten, und brachte ihnen 2—.25 Verletzungen bei. Hierauf erhängte uet ſich auf dem Haus⸗ oden. — Ein reicher Amerikaner hat, wie es heißt, dem Präſi⸗ denten Loubet 15000 Franken für den vom Baron Chriſtiani„ein⸗ getriebenen“ Cylinderhut geboten, der nunmehr eine„hiſtoriſche Neliquie“ darſtellt. Das Glyſee foll aber abgelehnt, ja ſogar den Antragſteller mit vollſtändiger Nichtachtung geſtraft haben. — Der junge Apotheker Guiſeppe Sederini in Rom war ſeit mehreren Jahren mit der Signorina Maria Muffa verlobt. Da widerfuhr ihm das Unglück, bei einer Dynamitexploſion in ſeinem Laboratorium auf bas Entſetzlichſte verſtümmelt zu werden, Er verlor beide Augen, beide Füße und den linken Arm. Seine Ver⸗ lobte bewahrte ihm aber Treue und erklärte, daß ſie ihn nun erſt techt heirathen wolle, da er erwerbsunfähig ſei und der Pflege be⸗ dürfe. Das treue Paar feierte kürzlich ſelne Hochzeit. Der herz⸗ bewegenden Trauung wohnte eine große Menuſchenmenge bel⸗ — Auf der Bayreuth⸗Nürnberger Bahnſtbecke ſtieß ein Probezug mit einem Rollwagen zuſammen, auf dem Arbeiter fuhren. Drei Arbeiter blieben todt, mehrere ſind verwundet. — In einem Tunnel bei Alice Bel Colle auf der Strecke Acquf⸗ Aſti in Piemont fand ein Zuſammenſtoß zweier Per⸗ ſonenzüge ſtatt. 12 Perſonen wurpen berletzt, darunter zwei ſchwer. — Für den von Räubern entführten Hertn Chevalier hat die knürkiſche Regierung das verlangte Löſegeld von 15,000 Pfund bezahlt. Eine Verfolgung der Räuber ſoll erſt nach Auslieferung 8 Herrn Chevalier erfolgen, wird dann aber ſchwerlich von Er⸗ folg ſein. — Der bei Stettingeſunkene Dampfer„Blücher“ wurde am Samſtag Nachmitlag gehoben und nach dem Regierungs⸗ bahnhof geſchleppt. Bisher ſind 14 Todte aufgefunden und zum Theil rekognoszirt. Kapitän Ehrke vom Dampfer Pöliz, dem man die Schuld an der Kataſtrophe beimißt, wurde einem längeren Verhör aee Bei der Landung der Leichen ſpielten ſich herzzerreißende cenen ab. — In Wienſtürzte ſich der 20jährige Sohn des Reichslags⸗ abgeordneten Struszliewicz aus einem Fenſter der elterlichen Wohnung und blieb ſchwer verletzt auf dem Straßenpflaſter liegen. Derſelbe wurde in ein Krankenhaus gebracht. Das Motiv der That iſt räthſel⸗ haft, da der Verletzte ein vorzüglicher Schüler der Theteſianiſchen Alademie war und mit den Eltern im beſten Einvernehmen lebte. — Nach 28jähriger e begnadigt wurde kürzlich ein Elberfelder, Namens Andreas Saletzkt, der 1874 Soldat im 33. Infanterie⸗Regiment in Danzig wurde. Wenige Wochen vor ſeiner Entlaſſung verging er ſich an einem Vorgeſetzten und wurde dafür zu 2 Jahren Feſtung verurtheilt. Während der Verbüßung ließ er ſich von einem Mitgefangenen überreden, ſeinen Zellenwärter durchzuprügeln. Der Wärter erlitt eine Gehirnerſchütterung und ſtarb nach achttägiger Krankheit, S. wurde nunmehr zu lebenslänglicher Zuchthausſtrafe verurtheilt. Seitdem ſaß er bis vor Kurzem in Graudenz. Inzwiſchen hatte ſeine Mutter, eine 71jährige Wittwe, — Tafeldekoration beim Präſidenten Me Kinley, Bei einem im„Weißen Hauſe“ zu Waſhington ſtattgehabten Gala⸗ diner erregte die pompöſe Tafeldekoration das Erſtaunen und die Bewunderung aller Gäſte. Die Mitte der für ſechzig Perſonen Platz bietenden Tafel war mit einem rieſigen, opalen Spiegel bedeckt, den eine Auswahl der Blumen umgab. Zwiſchen den far⸗ bigen Blüthen und dem rankenden Grün ſchimmerte hier und da der ſchwer goldene Rahmen des krhſtallenen Miniaturteiches hervor. An jedem Ende des langen Tiſches befand ſich ein goldener Candelaber, deſſen zahlreiche Kerzen ſich mit dem Blumenflor um die Wette in dem wie ſitberklares Waſſer leuchtenden Mittelſtück ſpiegelten. Das bei derartigen feierlichen Anläſſen in Gebrauch genommene Porzellan iſt dbon unſchätzbarem Werth; ein Duplikat von irgend einem Teller, der erſchlagen wird, müßte erſt ſpeziell angefertigt werden und würde ſch auf mhr als hundert Dollars ſtellen. Die Beſtecke ſind aus purem Golde mit kunſtvoll ziſelirten 10 Ein Staatsviner koſtet je nach der Anzahl der Geladenen 500 bis 1000 Dollars, welche Summen der Gemahlin des Präſidenten natürlich vom Kongreß bewilligt werden. — Koſtbare Uhren. Die werthvollſte Uhr, die exiſtirt, iſt aus Judwigs XVI. Zeit und befindet ſich heute im Beſitze der Familie Rothſchild, die nicht weniger als 662,000% dafür bezahlte. Eine andere werthvolle Uhr befindet ſich in Brüſſel und eine in Petersburg mit 95 Zifferblättern, die gleichzeitig die Zeit an 30 verſchiedenen * — gelegenklich einem Elberfelder Heren ihr Herzeleſd gekfagt und dabel de Wunſch geäußert, ihren Sohn noch einmal im Leben ehen 3 dürfen. Der betreffende Herr hatte ſich an den ge dieſer hat nunmehr von ſeinem Begnadigungsrecht Ge und der Greiſin den Sohn wiedergegeben. Am Charlottenburger Werk von Siemens und Halske iſt in den letzten Tagen zweimgl der Verſuch gemacht worden, die Kaſſe des Konſumvereins det Angeſtellten zu erbrechen. Die Kaſſe, welche in dem Erdgeſchoß eines der Gebäude der umfangreichen Fabrikanlage bracht iſt, enthält ſtets einen größeren Betrag. Beide Male mußten aber die Einbrecher mit leeren Händen abziehen, da die Kaſſette allen Anſtrengungen widerſtand. Ginen ſchauderhaften Mord vollführle ein in Hückeswagen beſchäftigter Wegearbeiter, der mit einem Kollegen in Streit lebte. Er wartete die Zeit ab, in der dieſen ſich am Wege zum Mittagsſchlafe hingelegk hatte, alsdann zer⸗ trümmerte er ihm mit einem ſchweren Hammer den Schädel, Der Mörder entfloh, wurde aber in Radevormwald ergriffen und verhafket, 0 brauch gemacht — *** Merkwürdige Steinbauten auf den Carolinen. Die Inſel Ponape if Dort liegen viele Eilande von geringem Umfange, Manche von ihnen ſind mit einer ſehr ſtarken Steinmauer umgürtet, und innerhalb dieſer Umwallung ſtehen niedere Gebäude, die aus derſelben Steinart erbaus autsſehen, eine beſonder Merkwürdigkeit verleiht, iſt der Umſtand, daß die Ringwälle heute tief im Waſſer ſtehen. Als ſie erbaut tourden, da war ihr Baugrund ſelbſtverſtündlich noch mit der vulkantſchen Hauptinſel verbundenes feſtes Land; dann aber ſind ſie mit dieſem 2 bis 3 Meter hoch hervorragen. Die Eingeborenen von Ponape wiſſeh nicht anzugeben, wann und von wem dieſe Bauperke errichtet worden ſind. Die Bauten zeugen von großer Geſchicklichkeit; wer ſie aufge⸗ richtet, hat ſich ausnehmend gut auf den Transport und die Hebung ſehr ſchwerer Steinblöcke verſtanden. Oben im Gebirge der Haupt⸗ bau auf den Etlanden Verwendung gefunden hat; und in dieſem Brüche liegen noch heute große Steinblöcke, die behauen und fertig zum Trans⸗ von einem intelligenten Volte bewohnt wurde, das jene Bauten aus gewaltigem Mauerwerk auf Hügeln am Meeresgeſtade errichtet hat, ehe dieſe Hügel, als das vulkaniſche Land allmählich ſank, zu jenen Inſelchen wurden, deren Mauerkranz jetzt aus dem Waſſer hervor⸗ ſchaut. Beſonders großartig erſchienen die bei dem Hafen Metalanim gelegenen, zum Theil vom Meer bedeckten Bauwerke. Im Innern der Inſel wurden ebenfalls Ruinen großer Bauwerke, anſcheinend ehe⸗ malige Befeſtigungen, ſowie Tafeln mit merkwürdigen, räthſelhaften Inſchriften und Ornamenten gefunden. Beſiznahme Anlaß zu näheren Unterſuchungen. Nach einer bekannten Theorie wären die Inſeln der Südſee, ſoweit ſte nicht lediglich Corallen⸗ Entdeckungen wie die jener Bauwerke eine bielleicht außerordentlich wiſſenſchaftliche Tragweite, in ſo fern ſie mit der ſtetigen Mehrung anderer Anzichen für den tertiären Meuſchen übereinſtimmen. Inder⸗ ſeits muß zugegeben werden, daß das Untertauchen der in Rede tehen⸗ den Baupwerke auch durch eine partielle Senkung verurſacht worden ſein kann, wie ſie ja in vulkaniſchen Ländern ſchon beobachtet worden iſt, Wenn es alſo eigentlich wahrſcheinlicher iſt, daß die Ruinen von Ponape einer jüngeren Zeit angehören, ſo bleiben ſie doch Zeugniſſe für eine Kultur, die hoch über der der jetzigen Bewohner der Caxolinen ſtand. Dabi iſt Ponape keineswegs die einzige Südfee⸗Infel, die räthſelhafte Zeugniſſe einer untergegangenen Kultur bewahrt hat. Auf der Oſter⸗Inſel(Rapanui) und auf Sala h Gomez ſind ſehr merk⸗ Neu⸗Britannien) Terraſſenbauten und Bewäſſerungsanlagen. Theater, Kunſt unnd Miſfenſchaft. (Dritter Abend.) Wiedergabe der Goetheſchen Fauſtdichtung zu Enve, die ſicherlich noch von größerem künſtleriſchen Erfolg und ſtärkerer Antheilnahme des Publikums begleitet geweſen wäre, wenn man hierfür nicht die letzten Wochen einer anſtrengenden Saiſon und zugleich eine Jahreszeit ge⸗ wählt hätte, die nicht gerade zum fünfſtündigen theatraliſchen Genuß ſchwerberſtändlicher klafſiſcher Werke einlädt. geſtrigen Vorſtellung gelten die gelegentlich des mittleren Abends gez machten allgemeinen Bemerkungen. Die bereits früher ausführlich be⸗ ſprochne Vorſtellung nahm einen beifallswürbigen Verlauf und zeigtz das geſammte Aufgebot der hieſigen Schauſgielkräfte in dem Beſtreben bereint, Gutes und Abgerundetes zu bieten. Der geſtrige Abend war zugleich dem Abſchied der Herren Porth und Kaiſer gewidmet. dvationen des Publikums und reiche Kranzſpenden geehrt und am Schluß der Vorſtellung wiederholt vor den Vorhang gerufen. Beids verabſchiedeten ſich in den ſchwierigſten und umfaſſendſten Rollen ihres Faches, beide mit ſehr reſpektablen Leiſtungen in dieſen Rollen. Filt pheles einen ſchönen Abſchluß ihrer mehrjährigen, don manch bemerkens⸗ werthen Erfolgen begleiteten Thätigkeit an der hieſigen Bühne. Auch am geſtrigen Abend hat Herr Porth beſtätigt, was wir vor einigen Tagen von ſeinem Fauſt rühmten: er iſt mehr und mehr in dieſe ge⸗ waltige Aufgabe hineingewachſen und hat ſie am geſtrigen Abend i einer Weiſe durchgeführt, die von ſeinem künſtleriſchen Eifer und ſeinet Befähigung ein günſtiges Zeugniß ablegt. Aufgaben dieſer Art, Heldenrollen wie Fiesko, Egmont, Poſa, Dundis, Kark Moor, Tell und andere, in denen er ſein volltönendes Organ im Pathos klaſſiſcher Rede verwenden kann, liegen ihm beſſer als moderne Menſchen und als der Konverſationston im Schauſpiel und in der Komödie. Wenn er hinſichtlich der geiſtigen Durchdringung ſeiner Aufgaben und im klaren, logiſchen Zergliedern des Dichterwortes, in der individuellen Erfaſſung und Ausgeſtaltung ſeiner Heldencharaktere die Fortſchritte, die wir während der letzten Zeit ſeines hieſtgen Wirkens zu konſtattren Gelegen⸗ heit hatten, fortzuſetzen vermag, wird er auf dem bezeichneten Rollen⸗ gebiet als eine ſchätzenswerthe Kraft zu bezeichnen ſein. Herr Dr⸗ Kaiſer, der in den 4 Jahren ſeines hieſigen Engagements ſeine Wirkſamkeit zwiſchen den Aufgaben des Charakterfachs und den Funk⸗ tionen eines Schauſpielregiſſeurs theilte, darf ebenfalls auf eine Reihe wohlverdienter darſtelleriſcher Exfolge zurückblicken. Er kam hierher als ein Schauſpieler, der in die kheakraliſchen Effekte aufs genaueſte Sicherheit auszuführen weiß. Er hatte hier mit der Schwierigkeit zu kämpfen, daß ihm eine Reihe von Rollen ſeines Fachs nur allmäh⸗ lich von dem ſeitherigen Vertreter abgegeben wurde. Was er im Richard III., Mephiſto, Nareiß, Tſchuku(Hochzeit von Valeni), Zanga (Der Traum ein Leben), Papſt Gregor(König Heinrich) u. ſ w. leiſtele, iſt an dieſer Stelle nach Verdienſt gewürdigt worden. Ausgeſprochen moderne Rollen liegen ihm ferner, doch bringt er auch für ſie mit, was den hervorſtechendſten Zug ſeiner ſchaufpieleriſchen Perſönlichteit aus⸗ macht: verſtandesſcharfes Erfaſſen und— was gerade bei Aufgaben dieſer Art oft ſchädigend einwirkt— eine mit ſtarken äußerlichen Mit⸗ Punzten det Exde und Plageten anzeſgen. teln arbeitende, mehr auf darſtelleriſche Intelligenz als auf urſprüng⸗ liches darſtelleriſches Temnerameut darindels Bülhneaaganbihk. t von einem Korallenriff umringt, das einen breften nakürlichen Schifffahrkskanal gegen das offene Meer abſchließt, Hier und da finden ſich Lücken in diefem Riff, die zur Einfahrt dienen, ſind wie die Ringmauer. Was dieſen Anlagen, die wie Befeſtigungen allmählich gefunken, bis das Meer ſie rings umwogte, aus dem ſie nun inſel befindet ſich ein Bruch derſelben Geſteinsart, die zu dem Mauer⸗ port ſind. Es kann alſo nicht zweifelhaft ſein, daß Ponape cheden Vielleicht gibt die deutſche würdige Bildwerke aufgefunden worden, auf anderen Inſeln(. B Großh. Badiſches Hof⸗ und National⸗Theater in Maunheim, Fauſt. 1 Mit der geſtrigen Aufführung des zweiten Theils ging die cykliſcg Auch bezüglich des⸗ Beide wurden durch lebhafte Beifalls⸗ beide bebeutet alſo ihr geſtriges Auftreten als Fauſt und Mephiſto, eingeweiht iſt, der ſeine Rollen bühnenwirkſam und mit routinirter“ Laufe ſeiner hieſigen Thätigkeit in Rollen wie Franz Moor, Jago, unterge⸗ VSFSFVFTFCTVTCVTTT 122— — 1 0 bauten ſind, die Hochländer bezw. Bergſpitzen eines, etwa zur Tertiär⸗ zeit, verſunkenen Continentes, und unter dieſem Geſichtspunkt haben — „— 5 ail 5 885 7 75 und wir als wirkungsſichere Berechnung, als ſorgfältig ſtudirte Poſe und acht gſchickte Mache erkennen, trat bei ihm oft zu ſcharf und deutlich in Erſcheinung on Ohne eine vielſeitig entwickelte und auf gründlicher Geiſtes⸗ mal kidung baſtrende ſchauſpieleriſche Intelligenz wird ſich niemals eine det matiſche Aufgabe in völlig befriedigender Weiſe löſen laſſen. Aber Zweites kommt hinzu, was ſich nicht ausklügeln und anerziehen hoß Aßt: das dramatiſche Naturell, der dramatiſche Inſtinkt oder wie man's ge⸗ ennen will. In der glücklichen Vereinigung beider Eigenſchaften, kale der erworbenen und der angeborenen in dem harmoniſchen Zuſammen⸗ die wirken beider beruht die wahre Größe der Schauſpielkunſt, beruht das, ſans man das Dämoniſche der Bühne genannt hat, was uns im Theater ſtte Jdes Theater vergeſſen läßt. Dann erſt ſtehen wir vor Leiſtungen, die tem Uns nicht nur intereſſtren, ſondern auch erwärmen, die uns nicht nur fer feſſeln, ſonvern auch erſchüttern und mitreißen, a Dr... zer⸗ Max Halbes Ingend und die Klerilalen. Die Frankfurter del, geitung hat in ihrem Abendblatt vom Samſtag das ihr von Max ind Halbe zur Verfügung geſtellte Schreiben des Erzbiſchofs Thomas Nörber von Freiburg an das Großh. Bad. Miniſterium der Juſtiz ⸗ bdes Kultus und Unterrichts im Wortlaut veröffentlicht, wodurch unſere geulichen Mittheilungen von der ultramontanen Aktion gegen das nen Mannheimer Theater vollſtändig beſtätigt werden. Das Schriftſtück . hutet: nen reiburg i.., den 18. 1899. eſer +. Nr. 5199. auß c e e des kath. Klerus gen durch das Theater betr. daß Großhetzoglichem Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und des ſen, Unterrichts eehren wir uns ergebenſt mitzuteilen: hel In dem Hof⸗ und Nationaltheater zu Mannheim wurde in ſem der zweiten Hälſte des Monats April das„Liebesdrama“ mun„Jugend! von Max Halbe aufgeführt. Die katholtſche Preſſe ſen(Neues Mannheimer Volksblatt Nr. 91 und 99) hat daraus mit den Recht Veranlaſſung genommen, gegen einen ſolchen Mißbrauch 3050 der Bühne auf ſchärfſte zu proleſtiren. Wir konnten uns 9 der Aufgabe nicht entziehen, angeſichts dieſer öffentlich gegen ang die Mannheimer Theaterleitung erhobenen Anklage, einen pt⸗„Unzuchtsakt in einem katholiſchen Ne in allen ſeinen lek- Einzelheiten vorbereitet und mehr als denkbar erzählt“ dem lche Publikum vorgeführt zu haben, auch unſererſeits das in Rede ns8⸗ ſtehende Stück einer Durchſicht zu unterziehen. Zu unſerem ſem größten Bedauern müſſen wir danach feſtſtellen, daß die Auf⸗ a8 führung eines ſolchen Stückes nichts Anderes iſt, als eine gat raffinirte ſchwere Herabwürdigung des katholiſchen 955 Klerus, gegen welche zu proteſtiren unſere Pflicht iſt. Wir 5 wollen nur hervorheben, daß in dem Stücke ein Kaplan„im 8 Meßornat“ zum Kaffeetiſch kommt, daß keiner der beiden Prieſter im Stücke ſeinen Beruf mit dem ſittlichen Ernſte gewählt hat, des wie die Kirche es verlangt und ſeine Nenen es vorſchreibt, he⸗ daß der Kaplan über die Berufswahl ſkandalöſe Grundſätze ten vertritt, daß er einerſeits ſich als wiürthender Fanatiker gerirt ſche und trotzdem andererſeits mit einem Mädchen nach eingeholter ten„Dispens“ des Pfarrers tanzt. Zum Schluſſe kommt eine„Ab⸗ ar⸗ darſtellt. Nimmt man dazu den gerabezu unſittlichen 5en Charakter des Stückes, ſo glauben wir, daß es im Intereſſe ich der öffentlichen Ordnung und Sittlichkeit geboten ſei, gegen 10 einen ſolchen Mißbrauch eines Theaters einzuſchreiten, und 35 bitten wir dringend, Maßregeln ergreifen zu wollen, welche für 955 die Zukunft demſelben vorbeugen. ⸗ gez. T Thomas. ein gez. Keller. iſt Soweit das erzbiſchöfliche Schreiben, woraus hervorgeht, daß 1 ber dem Stück von den Mannheimer ultramontanen Eiferern ge⸗ die tlachten ſchweren Anſchulbigungen ſich ganz auf den Standpunkt duf des bekannten Leitartikels des Mannheimer Volksblattes ſtellt, rl. ber im Anſchluß an die Jugendpremiere von dem„Tiefſtand des hieſtigen Theaters“ handelte, und daß ſich die kirchliche Behörde che Es iſt zu erwarten, daß auf dieſeen Verſuch ultramontaner ch Bevormundung die entſprechende kräftige Antwort erfolgen wird, 4 denn auf der Seite Max Halbes ſteht das geſammte vorurtheilsfreie 10 Publikum und die ganze litterariſche Welt. 1f Die„Fr. Ztg.“ fügt obigem Schreiben noch folgende Zeilen bei: eb Mapy Halbe ruft gegen dieſen„unerhörten Angriff auf die S „ e ee ed.ee A . nedn e Mannßeim, 19, Jun — General⸗Anzeigen: — 5. Seſte, Technſt dominirte in der Mehrzahl ſeiner Leſſtungen Ind Was Erzbiſchöfliches Ordinariat. ſolution“ vor, welche eine Herabwürdigung des Bußſakraments das Freiburger Ordinariat nach Prüfung der Jugend⸗Affaire und daraufhin„im Intereſſe der öffentlichen Ordnung u. Sittlichkeit gegen einen ſolchen Mißbrauch des Theaters einzuſchreiten“ veranlaßt ſieht. Hieſes Schriftſtück verdient in den weiteſten Kreiſen bekannt zu werden, um das Verhältniß des Klerikalismus zur Kunſt in die nöthige Klarheit zu ſetzen. Freiheit des dramatiſchen Schaffens“ die öffentliche Meinung zu Hilfe und erſucht uns, in dieſer Angelegenheit Stellung zu nehmen. Nun, unſer Standpunkt in allen Fragen der offiziellen Sittlichkeit iſt genugſam bekannt. Aber wären wir an Halbe's Stelle, ſo würden wir uns beim erzbiſchöflichen Ordinariat in Freiburg für die große Reklame bedanken, die es der Dichtung macht, und umwohlgeneigte Fortdauer ſeiner wert vollen Gegnerſchaft höflichſt bitten. Intereſſanter Theaterprozeß in Sicht. Mehrere Mitglieder des Münchener Schauſpielhauſes haben den Direktor Stollberg ver⸗ kagt. Die Klage richtet ſich auf Erfüllung eines Verſprechens. Direktor Stollberg ſoll, als er das Münchener Schauſpielhaus übernahm, den Vettretern der erſten Fächer ſeines Enſembles verſprochen haben, er werde am Schluſſe der Saiſon die Reineinnahme mit ihnen theilen. Dieſe Zuſage wurde mündlich gegeben. Direktor Stollberg verweiger! jedoch die Theilung, iſt aber bereit, den betreffenden Mitgliedern eine entſprechende Gratifikation zu bewilligen. Auf den Ausgang des Prozeſſes darf man ſehr ſein. Der Geburtstag der Charlotte Birch⸗Pfeiffer, den Brock⸗ baus und das Theaterlexikon in das Jahr 1800 verlegen, iſt äuf ihrem Grabmonument als 28. Juni 1799 angegeben. Unterhalb des von Lorbeerkranz umgebenen Reliefbildes der Künſtlerin ſtehen die orte: Gharlotte Birch⸗Pfeiffer geboren den 28. Juni 1799 geſtorben ben 25. Auguſt 1868. Dieſe Inſchrift am Denkmal, deſſen Sockel mit der Widmung verſehen iſt„Das Deutſche Theater in dankbarer Erinnerung“ iſt J. Z. auf Grund genauer Feſtſtellungen aus den Familienpapteren der Verſtorbenen als richtig anerkannt und in Stein gemeißelt worden, und ſo dürfte trotz gegentheiliger Angaben in den Converſationslexikon dieſes Datum das richtige ſein und demnach die Säcularfeter der frucht⸗ baren Bühnenſchriftſtellerin auf den 23. Juni dieſes Jahres fallen. Das daneben befindliche Grab ihrer Schweſter Louiſe(geb. 24. Juni 1790, geſt. 15. April 1852) hat Charlotte Birch⸗Pfeiffer bis zu ihrem Ende treu gepflegt, nachdem ſie der Schweſter folgende Gedenkworte auf Narmorſtein gewidmet hatte: Durch ſchwre Prüfung gingſt Du ein zum Licht, Uns krennt das Grab, doch ſcheidet es uns nicht. Dem treueſten Schweſterherzen die dankbare Schweſter. Dieſes Grab iſt vollſtändig verfallen, und die Schrift auf dem moosbedeckten Stein unleſerlich geworden. Beide Gräber befinden ſcc in der Mitte zur Linken des Hauptweges auf dem Begräbnißplatz timmen aus dem Publikum. Mißſtand in der Mollſtraſe. In der Mollſtraße, die zwar Trägerin eines Namens von gutem Klange in Stadt iſt, ſich aber nicht gerade beſonderer ſorge zu erfreuen ſcheint, herrſcht ſeit längerer Zeit ein arger Miß⸗ ſtand. Vor etwa zwei Monaten wurde der der Seckenheimer Straße abgewendete Theil derſelben höher gelegt, um das Abfließen des Waäſſers nach den Gärten zu verhindern, 2 1 davon iſt,(was man doch in fachmänniſchen Kreiſen hätte wiſſen müſſen) daß das Regenwaſſer jetzt in entgegengeſetzter Richtung nach der Mitte der Straße zu läuft und dort in einer Vertiefung eine große Pfütze bildet, welche tagsüber den Kindern zur Beluſtigung dient und bei eintretender Trockenheit eine peſtilenzialiſchen, geſundheitsſchädlichen Geruch verbreitet. Eine an den Vorſtand des tädtiſchen Tiefbau⸗ aͤmtes gerichtete Beſchwerde blieb erfolglos. Die Bewohner der Mollſtraße wären der zuſtändigen Behörde ſehr dankbar, wenn ſie baldige Abhülfe ſchaffen würde. Briefkaſten der Redaktion. Abonnent X. Der Aunt ö ſſt verpflichtet, dem Miether genügende Zeit zur Herſtellung der Wohnung zu läſſen. Den Ausfall an Miethe hat der Hausbeſitzer zu tragen, wenn vorher durch Ver⸗ trag keine anderweitige Abmachung getroffen worden iſt. Abonnent A. Die ſtädt. Sparkaſſe in Ludwigshafen verzinſt nur zu 3 pEt., ganz gleich für welchen Betrag, die Höhe der Summe iſt nicht beſchränkt. Sonſt bietet die Sparkaſſe die gleichen Garan⸗ tieen wie die Mannheimer. J..,.⸗Gladbach. Kaufen Sie ſich doch die in jeder Buch⸗ handlung in einzelnen Blättern zu habende Straßen⸗Profil⸗Karte von Südweſt⸗Deutſchland für Radfahrer, aus welcher Sie alles Nähere für Ihre Radtour erfäahren können. Atucſie Nachtichten und Eelegralmmt. (Privat⸗Telegramme des„Geueral⸗Anzeigers“) Kaiſerslautern, 19. Juni. In der Norbfelsgrube ging geſtern Abenv ein Sprengſchuß verſpätet los. Zwei Berg⸗ leute wurden ſofort getödtet, ein Bergmann ſchwer, zwei leichter verletzt. Frederikshavn, 19. Juni. Der Dampfer„Mauritius“ aus Glasgow, welcher ſich auf der Fahrt nach England befand, ſtieß in der Nacht mit dem Danziger Dampfer„Artushof“, der von Blyth nach Danzig fuhr, zuſammen. Zehn Minuten nach dem Zuſammenſtoß ſank der„Artushof“ in die Tiefe. Zehn Mann der Beſatzung, darunter der erſte Maſchiniſt, ſind ertrunken. Der Kapitän und 7 Mann wurden vom„Mauritius“ aufgenommen, welcher mit ſtarken Beſchäbigungen am Bug hier eingelaufen iſt. Wien, 18. Juni. Vormittags fanden hier 55 ſozial⸗ demokratiſche Proteſtverſammlungen gegen die Gemeindewahl⸗ ordnung ſtatt, dieſelben verliefen jedoch ohne beſonderen Zwiſchenfall. Paris, 18. Juni. General Mercier erklärte in der geſtrigen Verſammlung der Vaterlandsliga, er werde in Rennes unbekümmert um die Konſequenzen ausſagen. Die nationaliſti⸗ ſchen Blätter meſſen dieſer Erklärung große Bedeutung bei.— Gegenüber den auswärts verbreiteten Gerüchten von dem Tode Drehfus' theilt die„Agence Havas“ mit, daß dieſelben durch nichts begründet ſeien. Der Kreuzer„Sfax“, welcher Dreyfus an Bord habe, befinde ſich auf offener See. Eine von heute datirte Depeſche aus Breſt beſage, der dortige Unterpräfekt habe Nachts eine Depeſche erhalten, welche die Ankunft des Kreuzers für die nächſte Zeit ankündigt. Paris, 18. Juni, 11.45 Min. Nachts. wird Loubet, wenn Waldeck⸗Rouſſeau darauf verzichtet, zu bilden, neuerdings Poincars damit betrauen, den er bat, zu berlaſſen, und der dem Präſtdenten verſprach, zu ſeiner Verfügung zu bleiben. Paris, 12. Juni. Trotz der großen Schwierigkeiten, welche ſich Waldeck⸗Rouſſeau entgegenſtellen, iſt derſelbe feſt entſchloſſen, ſeine Miſſion zu erfüllen. Im Laufe des Abends erhielt Waldeck⸗Rouſſegu die Nachricht, daß Caſtmir Perier definitiv abgelehnt habe. Da dieſe Ablehnung Waldeck⸗Rouſſeau vollkommene Freiheit gibt, wird er ein Cabinet der republikaniſchen Vereinigung bilden. Thoiſſey(Depark. Aln), 19. Juni. Maſor Marchan b, der hier eintraf, wurde ein begeiſterter Empfang zu Theil. Bef dem Feſt⸗ mahl, welches ihm zu Ehren veranſtaltet wurde, brachte Marchand einen Trinkſpruch aus. Rom, 18. Juni. Kammer. Ferry und Genoſſen be⸗ ſtreiten die ordnungsmäßige Einberufung der heutigen Sitzung, da die Kammer geſtern beſchlußunfähig war. Der Präſident legt dar, die Kammer war geſtern beſchlußfähig, als er die heutige Sitzung feſtſetzte. Ferry beantragte, die heutige Sitzung für illegal zu erklären und verlangt namentliche Abſtimmung. Dieſe ergibt Beſchlußunfähigkeit. Die Sitzung wird hierauf aufgehoben 1275 Nizza, 18. Juni. Wie es heißt übergab der Kommandeut der 29. Biviſton der Staatsanwaltſchaft einen Bericht, der durchaus ungünſtig gegen den General Giletta lautet. Gerücht⸗ weiſe verlautet, in ſeinen Effekten ſei eine Patrone des neueſten Modells gefunden worden. 88 London, 18. Juni. Campbell Bannermann hielt geſtern Abend in Ilford, Eſſex, eine Rede, in welcher er erklärte, es ſei nichts geſchehen, was eine kriegeriſche Aktion oder auch nur mili⸗ täriſche Rüſtungen Transvaal gegenüber rechtfertige. Das engliſche Volk wünſche nicht, das Volk von Transvaal zu demüthigen. Redner wies auf die Lohalität der holländiſchen Mitbürger in der Kapkolonie hin. Er erkenne die Beſchwerden Dem Vernehmen nach ein Kabinet friedlicher Verhandlungen beſeitigt werden. Aus Hongkong meldet man: Einer Nachricht aus Futſchau zu Folge, find der Miſſionar Phillips, ſeine Frau, eine andere und ſieben chriſtliche Chineſen in Kinningfu ermordet worden. Petersburg, 19. Juni. Wie die„Nowoje Wremja aus Charkow meldet, ging am 16. ds. Mts. ein verheerender Hagelſchltag mit Sturm und ſtarkem Gewitter in der Umgegend nieder. Das Waſſer trug eine ganze Schaar Pferde davon. Zwei Hirten ertranken. Der Schaden an den Saaten iſt be⸗ deutend. Konſtantinoßel, 18. Junt. Im Auftrage des öſterreichiſchen Miniſters des Aeußern Grafen Goluchowski, machte die hieſige öſterreichiſch⸗ungariſche Botſchaft bei der Pforte freundſchaftliche Vorſtellungen betreffend den Vorfall an der ſerbiſchen Grenze. Dasſelbe geſchah ſeitens der öſterreichiſch⸗ ungariſchen Geſandtſchaft in Belgrad.— Als Antwort auf die Note der Pforte über die Grenzvorfälle richtete Serbien heute abermals eine Note an die Pforte, in welcher an die zahlreichen ſerbiſchen Noten in der letzten Zeit ſowie an die forkdauernden Gewaltthaten im Vilajet Koſſowo erinnert und erklärt wird, der Einbruch an der Grenze am 14. Juni ſei viel ernſterer Natur geweſen, da auch Soldaten ſich an demſelben betheiligten. Ferner betont Serbien, es habe wirkſame Maßnahmen zu treffen ber Jeruſalemz⸗ und Neuen Kirche in Berlin, beſchloſſen, um die Orpnung aufrecht zu erhalten. Es hoffe, Paris nicht der Uitlander an, glaube aber, dieſelben könnten auf dem Wege dſe Pforte werde durch energſſche Maßnahmen dem Zuſtande ein Ende bereiten, der mit den zwiſchen beiden Staaten beſtehenden freundſchaftlichen Beziehungen unbereinbar ſei. Madrid, 18. Juni. Die Kommiſſion der Kammer er⸗ ſtattete heute den Bericht über die Abtretung der Karolinen— Palao⸗ und Mariannen⸗Inſeln. Der Bericht ſpricht ſich für die Vorlage aus, die morgen von der Kammer angenommen werden dülrfte.— Die Königin⸗Regentin wird Dienstag dem Abkommen die Beſtätigung ertheilen. Der Finanzminiſter führte in der Deputirtenkammer weiter aus, der Regierung habe es an Zeit gefehlt, um die Renten zu keorganiſiren. Die traurige Lage der Landwirthſchaft habe ihn veranlaßt, von einer Erhebung jeder Grundſteuer abzu⸗ ſehen. Eine Einkommenſteuer, wie in anderen Ländern, ſei nicht angüngig. Der Miniſter erklärt, indem er dem Lande Opfer zumuthe, verfolge er das Ziel, ein Gleichgewicht zwiſchen Einnahmen und Ausgaben herbeizufühten. Alle Vorlagen ſeien abänderungsfähig. Er ſei bereit, auf Andeutungen einzugehen, werde aber ünbeugſam bleiben bezüglich der Frage des Gleich⸗ gewichts im Budget. Der Miniſter bat ſchließlich, man möge jede Kritik verſchieben, bis man von den Vorlagen Kennkniß genommen habe. Sein Wunſch ſei, daß die drei Vorlagen, welche für die Zahlung der Coupons der Schuld nothwendig ſeien, bor dem 1. Juli Geſetzeskraft erlangen möchten(Beifall.). Mannheimer Handelsblatt. Schnellßreſſeufabrik raukenthal. In der letzten Auf⸗ ſichtsrathsſitzung wurde der Jahresabſchluß vorgelegt nach melchen J. der Fabrikakionsgewinn M. 857 495 beträgt gegen vorjährige M. 762 171; 2. die ee M. 202 800 betragen gegen vor⸗ jährigen M. 185 540; 8. der Reingewinn auf M. 338 765 ſich be⸗ ziffert gegen M. 297 059 im Vorjahre; 4. die Vertheilung eines Dividende von 11% gegen 10% im Borjahre wird der Geteral⸗ verſammlung in Vorſchlag gebracht. Maunheimer Marktbericht vom 19. Juni. Stroh per Ztr⸗ M. 1,25, Heu per Ztr. M. 1,50, Wieſenhen M. 0,00, Kleehen M. 0,00, Gerſteuſtroh M. 0,00, Kornſtroh M. 0,00, Kartoffeln M. 4 bis M. 5 per Ztr., Bohnen per Pfd. 60—70 Pfg., Blumienkohl per Stück 30 Pfg., Spinat per Portion 00 Pfg., Wirſing per Stück —0 Pfg., Rothkohl per Stück 00—00 Pfg, Weißkohl per Stück 00 Pfg., Weißkraut per 100 Stück 00., Kohlrabi 3 Knollen 20 Pfg. Kopfſalat per Stück 10 Pfg., Endivienſalat per Stück 0 Pfg, Feld⸗ ſalat per Portion 00 Pfg., Sellerie per Stück 00 Pfg. Zwiebeln per Pfund—8 Pfg., rothe Rüben per Portion 0 Pfg., weiße Rüben per Portion 0 Pfgs gelbe Rüben per Portion 0 Pfg., Carxotten per Blſchel 6 Pfg., Pflück⸗Erbſen per Portion 15 Pfg., Meerreltig per Stange 20 Pfg Gurken per Stück 30 Pfg., zum Ginmachen per 100 Stück 0/%0 Pfg., Aepfel per Pfd. 00—00 Pfg., Birnen per Pfo, 00—00 Pfg., Pflaumen per Pfd. 00 Pfg., Zwetſchgen per Pfd. 00 Pfg., Kirſchen per Pfd. 30 Pfg. Trauben per Pfd. 00—f½00 Pfg., Pfirſiche per Pfd. 00 Pfg,, Aprikoſen per Pfd. 00 Pfg., Nüſſe pe 25 Stück 00 Pfg., Haſelnüſſe per Pfd. 35 Pfg., Eier per 5 Stlück 30 Pfg., Butter per Pfd. 1,20., Handkäſe per 10 Stück 40 Pfg., Breſem per Pfd. 50 Pfg., Hecht per Pfd. 1,20., Barſch per ſ. 70—80 Pfg, Weißfiſche per Pfd. 40 Pfg. Laberdan per Pfd. 00 Pfg., Stockfiſche per Pfö. 00 Pfg., Haſe per Stück 000—00., Reh per Pfd. 1,50., Hahn(jung) per Stück.50—2., Huhn(jung) per Stück 1,50—2., Feldhuhn per Stück 00.—00., Ente per Stſick .50—3., Tauben per Paar.10., Gans lebend per Skück —5., geſchlachtet per Pfd. 000 M. Manunhetmer Effektenbörſe vom 17. Junt. Heute wurden an hieſiger Börſe Freibg. Ztegelw.⸗Aktien zu 124.75, Eichbaum⸗Akkien zu 179.40 gehandelt. Pfälz. Nähm. und Fahrrad⸗Aktien waren zu 185 angeboten. Südd. Bank⸗Aklien notiren 115.50 O. und 116 B. Schifffahrts⸗Nachrichtn. Wiaahenn 1 Duünfj, Hafenbezirk FI. * Schlffer eb. Kap, 8 onumt von Ladun Gir. Kumpf ̃ Fichtenberger ellbronn Vretter 1006 N Hoentg Baumann 3 ktrip Backſtoine 600 ömmerich Hutflles 8 5. Kles 10 Klek„. 75 7 600 855 Anna u. Wilk 1 1 1100 exthold Katharing ellbronn Bretter 890 Elſengrein Frledricke berbach'Steine 1200 Schmitt Thereſia Brühl Backſteine 850 Schuſten Anna Speyer 7 65 Jafob Blüm 1 Altrih 75 600 Selbert 7 8 5 75 50⁰0 Buüchinger Germanin Heilbronn Brekter 800 Nollart Uintracht Gbenbach MSteine 120⁰ Hafenbezirk VII. det Marz 6 Alteip Dacſteine 908 orgig 77 1*„ 300 ſnkelbeln Goöttfeies Sonberuh, 1 1000 chellenberger Hiegelwerk 2n Speher 1 650 75 offnung 1 850 re legelwerk ö 65 25 870 ato 7 Alztiß 1˙ 640 reibertzes Merkur* Kles 12⁰⁰ eber Fer a n 0 2400 Schmitt ott mit uns„ 01 800 Biederman 1 70ů— 1. 1 57 00 Schuſter Ana Speher Baäckſteine 650 25 arx 4 Altrip„ 309 auck Baumann 9 5 5 6083 ſeßbarth ebwig Gent bogphat 15000 eilh Emilie Jeaded teinſalg 1014 Müßig Margaretha ogſbfeld 55*⁰ Ueberfſeeiſche Schifffahrts⸗Nachrichten. Phttadelphia, 14. Juni.(Drahtbericht der Red⸗ Star⸗inm Antwerpen). Der Dampfer„Nederland“, am 1. Juni von Aut⸗ werpen abgefahren, iſt heute wohlbehalten hier eingetroffen. Mitgetheilt durch die General⸗Vertreter Gundlach& Bären klau in Mannheim, B 4, 7. Waſſerſtaudsnachrichten vom Monat Juni. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 14.15.18. 17.18.19, Bemerkungen Konſtan; 5 Waldshnt,„„„ 6,08 3,07 3,06 8,04 8,00 Hüningen 2½78 2,752,78 2,70 Abds. 6 Uhr Kehl 0 9% 8,25 8,25 3,2⁵ 8,24 9,29 N. 8 U. Lanterbur 4*„* 449 4,50 4,54 4,58 Abds. 6 U Maxan 44,40 4,51 4,54 4,52 4,49 2 Uhr Germersheim„4,40 4,404,95 4,42.-P. 12 Hl. Mannheim 44,20 4,19 4,24 4,26 4,25 4,22 Mgs. 7 U. Mainz 1,58 1,56 1,58 1,62 1,58.-P. 12 U. 5 Bingen a2 5 6.99 2,05 2,08 10 u. Kaub 2,34 2,834 2,8 2,48 2,40 2 U. 55 Kobleunz 239 28 2,8 2,41 10 u. Köln 2,86 2,36 2,35 2,34 2,40 2 U. Nuhrort J1.86 1,841,811,81 6 U. vom Neckar: 0 Maunheinm„ 44,21 4,20 4,24 4,27 4,27 4,½2 J. 7 Ul. Heilbroun 0,68 0,68 0,74 0,84 0,89 0,79.J Nähnaschine 1 aff nmur allein ncht zu haben bei Martin Deeker., 4A 3, 4. MANNHn A 3, 4. 64⁰68 --ris dem Thestereingang. Telephon 1238. „„ —3——— General⸗Anzeiger. Bekanntmachung. Rettung des Kindes Wilhelm Leonhardt hier vom Tode des Ertrinkens betr. Nr. 53690 1. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ Riß, daß zufolge Entſchließung Gr. Herrn Landeskommiſſärs vom 7. ds. Mts. Nr. 2206 dem Schriftſetzer Herrn Joſef Neu⸗ beck hier, welcher am 14. Mai ds. Js. durch opferwilliges und muthiges Eingreifen den Knaben Johann Leonhardt hier vom Tode des Ertrinkens gerettet hat, die öffentliche Anerkennung ausgeſprochen und eine Belohn⸗ ung von 25 Mk. fünfundzwanzig Mark zuerkannt wurde. 24073 Mannheim, 15. Juni 1899. Großh. Bezirksamt: — Pfiſterer. ekauulmachung. No. 58276 I. Maul⸗ u. fklauen⸗ ſeuche betr. In Plankſtadt(Amt S wetz⸗ ingen), Rohrbach(Amt Sins⸗ eim), Eppſtein, Bobenheim, ſſelheim(Bezirksamt Franken⸗ thal), Schatthauſen(Amt Wies⸗ loch), Eppelhelm, auf dem Schwa⸗ benheimerhof(Amt Heidelberg), in Bensheim und Rippenweſer (Amt Weinheim) iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen. Mannheim, 15. Juni 1899. Großh. Bezirksamt. ternberg. 24043 andelsregiſtereinträge. Nr. 27473. Zum Handels⸗ regiſter wurde heute eingetragen: 1. Zum Firm.⸗Reg. Bd. II, .3Z. 324, Firma„J. Ohnacker“ in Mannhem: 24048 Die Firmg iſt erloſchen. 2, Zum Firm.⸗Reg. Bd. Ty, 75 638, Firma„J. D. Mechler“ in Mannheim: Die Firma iſt erloſchen. 8. Zum Geſ.⸗Reg. Bd. VIII, — 1 271, Firma„Mechler& Stolzenthaler“ in Mannheim. Oſlene Handelsgeſellſchaft. Die Geſellſchaſter find: ohann David Mechler, abrlkant in Mannheim und chriſtian Adam Stolzenthaler, Fäbrikant in chſt hal Die Geſellſchaft hat am 13. Junt 1899 begonnen. 4. Zum Geſ.⸗Reg. Bd. VIII, .Z. 272; Firma„Geſchw. Strauß“ in N. annheim. Offene Handelsgeſellſchaft. Die Geſellſchafterinnen find: Frieda Strauß und Jeannette Strauß, beide in Mannheim. Die Geſellſchaft hat am 15. 1899 begonnen. 5. Zum Firm.⸗Reg. Bd. L, DO.8. 295, Flrma.„Wilh. Köſter's Nachfolger“ in Mannheim. Das Geſchäft iſt mit Aktiven und Paſſiven und ſammt der Firma auf Kaufmann Carl üguſt Eſch in Mannheim über⸗ gegangen. 8. Zum Firm.⸗Reg. Bd. IV, .Z. 728, Firma„Heinrich Lanz“ in Mannheim: Karl Lanz in Mannheim iſt als Prokuriſt beſtellt. 7. Zum Firm.⸗Reg. Bd. V, .. 61, FirmaHeinrich duhde⸗ 5 iſ loſch e Firmg iſt erloſchen. 8. Züm Firm.⸗Reg. Bd. V, .Z. 12. Flrma„Th. Thomy“ in Mannheim: Die Firmg iſt erloſchen. 9. Zum Firm.⸗Reg. Bd. V, .3Z.94, Firma„Herm. Günther & Co.“ in Mannbeim: Paul Fik, Kaufmann in Stutt⸗ gaxt, iſt als Prokuriſt beſtellt. Mannheim, 17. Juni 1899. Gr. Amtisgerlcht III. Groſſelfinger. „. bekannkmachung. No. 10048. Die Ehefrau des Otto Gaß, Ida geb. Boden⸗ ſtein in Mannheim, Rheindamm⸗ ſtraße 2, wurde durch Urtheil der Eivilkammer II des Großh. Landgerichts zu Mannheim vom 10. Juni 1899 für berechtigt er⸗ Härt, ib Vermögen von dem ihres Ehemannes abzufondern. Dies wird zur ftenntnißnahme der Gläubiger veröffentlicht. Mannheim, 14. Juni 1899. Der Gerichtsſchreiber Gr. Landgerichts: Altfelix. Fahrniß⸗Verſteigerung. Wegen Wegzugs von hier ver⸗ 1 60 ich öfſenklich gegen Baar⸗ zahlung im Hauſe F 5, 9 u. 10 arterre 24060 ittwoch, 21. Juni d. Is., Nachmittags ½38 Uhr, 9 Betten, 1 Peluchegarnitur, be⸗ ſtehend aus 1 Sopha, 3 Seſſel, 9Stühle, 1 Mädchenſchrank, 1 Nachttiſch, 1 Ausziehtiſch, 1 Kü⸗ chenſchrank, 2 Pendules, 1 Uhr, 1 Tiſch, Stühle, 1 Kinderſchul⸗ bank, 1 Rauchtiſch, 1 Stehleiter, Bilder, Porzellan und Küchen⸗ geräthe. Jaeob Dann, Waiſenrichter, K 8, 9. Schluß⸗Verſteigeeung. Aus dem Nachlaſſe des Archi⸗ tekten Hans von Kenne im Schloß, rechter Flügel, Eingang Gemäldegallerie 24061 Montag, den 19. ds. Mts. Nachmittags 3 uhr Izweith. Schrank, 1einth.Schrank 1 Fommode, 1 aufger. Bett, Mäßpchenbett mit Marmor⸗ platte, 1 Nachttiſch, 1 Zeichen⸗ tiſch mit«eichenutenſiſten, 1 tehleiter, 1 Eisſchrank ꝛc. ꝛc. Jacob Dann, iſenrichter J, W,. 24088 Nr. 27538. Ueber das Ver⸗ mögen der Schäftemacher Ernſt Maurer Wittwe in Mannheim, G 3, 5, wurde An Vormittags 10 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Zum Konkursverwalter iſt er⸗ naunt: Kaufmann Georg Fiſcher in Mannheim. Konkursforderungen ſind bis zum 16. Auguſt 1899 bei dem Gerichte anzumelden und werden daher alle diejenigen, welche an die Maſſe als Konkursgläubiger Anſprüche machen wollen, hiermit aufgefordert, ihre Anſprüche mit dem dafür verlangten Vorrechte bis zu genanntem Termine ent⸗ weder ſchriftlich einzureichen oder hei der Gerichtsſchreiberet zu Protokoll zu geben unter Bei⸗ fügung der urkündlichen Beweis⸗ ſtücke oder einer Abſchrift der⸗ ſelben. Zugleich iſt zur Beſchlußfaſſung über die Wahl eines deſinitiven Verwalters, über die Beſtellung eines Gläubigerausſchuſſes und eintretenden Falls über die in 8 120 der Konkursordnung be⸗ zeichneten Gegenſtände auf Freitag, den 14. Juli 1899, Vormittags 9 uhr, ſowie zur Prüfung der angemel⸗ deten Forderungen auf Mittwoch, 30, Auguſt 1399, Vormittags 9 Uhr, vor dem Großh. Amtsgerichte Abth. III. Termin anberaumt. Allen Perſonen, welche eine zur Konkursmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben oder zür Kon⸗ kursmaſſe etwas ſchuldig ſind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinſchuldner zu verabfolgen oder zu leiſten, auch die Ver⸗ pflichtung auferlegt, von dem Beſitze der Sache und von den Forderungen, für welche ſie aus der Sache abgeſonderle Befrie⸗ digung in Anſpruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 16. Auauſt 1899 Anzeige zu machen. Mannheim, den 17. Jun 1899. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts III. Schweinfurth. Einladung. Zur Verſammlung des Bür⸗ e wurde Tagfabrt au Dienſtag, 20. Juni 1899, Nachmittags 3 uhr, iu den großen Rathhausſaal dahier anberaumt. Die Tages-Ordnung enthält folgende Gegenſtände: 1. Ausgeſtaltung der Berufs⸗ Feuerwehr, hier Anſchaffung einer mechaniſchen Drehleiter. 2. Vornahme baulicher Ver⸗ änderungen auf dere Pump⸗ ſtation im Käferthaler Wald. 3. Herſtellung der Gehwege auf der Nordſeite desduiſenrings. 4. Beſchaffung eines größeren Siadtrathsſaales. 5. Herſtellung reſp. Verbrei⸗ terung der Seckenheimerſtraße von der Traitteurſtraße bis zum ſtädt. Viehhof. 6. Erwerbung des Kaufhauſes, ſowie die Erbauung eines Rath⸗ hauſes durch die Stadtgemeinde Mannheim. Die Herren Mitglieder des Bürgerausſchuſſes werden zu der bezeichneten Verſammlung ergebenſt eingeladen. Mannheim, 10. Juni 1899. Der Stadtrath: Beck. 23695 Winterer. Jwangs⸗Herſleigerung. Dienſtag, den 20. Juni 1899, Nachmittags 2 Uhr, werde ich im hieſigen Verſteiger⸗ ungslokale Q 4, 5, gegen baare Zahlung im Vollſtreckungswege öfſentlich verſteigern: 5 1 Nähmaſchine, Saffianleder und Seidenatlas, ferner 1 Zwei⸗ vad, 6 Rohrſeſſel, 1 Büſte, 1 Etagere, 2 Bilder, ein Spiegel, letztere Verſteigerung findet beſtimmt ſtatt. Mannheim, 18. Juni 1899. Danquard, 24083 Gerichtsvollzieher. Blaufelchen eingetroffen. 24078 Alfred Mrabowski, D2,1 Teleph. 488. Blaufelchen u. ſ. w. 24074 Ph. Gund, lanhen. Feinſten Blüthenhonuig diesjährige Ernte, empfieblt in bekannter Güte. 24022 L. Schneider,* 25 8. Wascherei eſucht, die das Waſchen und zügeln ganzer Ausſtatrungen chen 066 und einzelner Theile von ſol übernimmt. 24 M. Klein& Söhne. Ein Kauarſenvogel entflogen. Gegen Belohnung F 2, 16a, 3. Stock abzugeben. 24039 1 Kanarienvogel entflogen. Abzugeben gegen Be⸗ lohnung B 6, 22a, 4. St. 24078 Schuhfabrik Mohr 76920& 8, 10¼11, empfehle meine kalbledernen Her⸗ renſtiefel, nur eigenes Fabrſtat, per Paar 9 Mk., ſowie meine beſt⸗ eingerichtete mechaniſche Schuh⸗ Reparatur⸗Werkſtätte. Preis fülr Herrenſohlen und Fleck M..30. fülr Oamen M..50—.70. Aonkutsverfahren. Amſs⸗ und Kreis-Verkündigungsblall. Frantel D 1I. 11. 18865 Reichhaltiges Wir nehmen Veranlaſſung, die Herren Bauunkernehmer, ins⸗ beſondere aber die Herren Inſtallateure auf die Beſtimmung in § 12 des Regulativs für die Ausführung von Hauswaſſerleitungen aufmerſam zu machen, wonach es nicht ſtatthaft iſt, bei Fertig⸗ ſtellung von Neubauten die vorhandenen Bauwaſſerleitungen mit den Hauswaſſerleitungen zu verbinden, ehe die letzteren durch unſere Reviſionsbeamten geprüft und abgenommen ſind. „Von der Fertigſtellung einer Hauswaſſerleitung iſt dem tech⸗ niſchen Bureau der ſtädt. Gas⸗ und Waſſerwerke K 7, 1 unge⸗ ſäumt Anzeige zu machen; die und Abnahme der Leitung woird prompk, in der Reihenfolge der Anmeldung, erfolgen. Wir würden genöthigt ſein, im Falle der Inbetriebnahme einer nicht vorſchriftsmäßig geprüften Leitung die Waſſerabgabe einzuſtellen. Gleichzeitig verweiſen wir au auf 8 1 Ab. 2 des beſtehenden Regulativs, znach welchem leder Fachmann, welcher Hauseinrich⸗ tungen ausführen will, ſich auf dem Bureaul der ſtädt. Gas⸗ und Waſſerwerke auzumelden hat; durch Unterzeichnung des Regulativs hat derſelbe ſich zu verpflichten, alle Leitungen nach den Beſtim⸗ mungen desſelben auszuführen. 24045⁵ Mannheim, 05 15. Juni 1899. Die Direction der Städt. Gas⸗ und Waſſerwerke. Bekanntmachung Nach den Beſtimmungen des hieſigen Gasbezugſtatuts iſt die Ausführung der Zuleitungen vom Hauptrohr bis zum Gasmeſſer alleiniges Recht der ſtädt. Gas⸗ und Waſſerwerke. Dementſprechend iſt in allen Fällen, in welchen die Gaß neſſer in den Stockwerken der Häuſer aufgeſtellt werden ſollen, die Ausführung der Steig⸗ leitungen, ſowie Abzweigleitungen bis zu den Gasmeſſern, Sache deß Gaswerks und nehmen wir Veranlaſſung unter Bezugnahme auf die„Ortspoltzeiliche Vorſchrift vom 20. Oktober 1877,„die Anlage der Gaseinrichtungen betr.“— die Inſtallateure hieſiger Stadt ganz beſonders aufmerkſam 1 machen, daß an den Leitungen vor den Gasmeſſern Arbeiten un Aenderungen nur durch das ſtädt. Gaswerk bewirkt werden dürfen. Insbeſondere iſt es abſolut Anſtatthaft, daß— wie dies wiederholt vorgekommen iſt Gasmeſſer von Privatinſtallateuren abgenommen oder verſetzt werden, ohne daß das Gaswerk hierzu in Anſpruch genommen wurde oder auch nur eine Mittheilung davon erhielt. Wir richten daher an die Herren Inſtallateure das höfliche Erſuchen, ſich jeweils auf's Genaueſte zu verläſſigen, daß der Vornahme eines ihnen aufgetragenen Anſchluſſes mit Rückſicht auf etwa in den Stockwerken bereits aufgeſtellte Gasmeſſer Nichts im Wege ſteht und empfehlen dringend, ſich in jedem Fall um ſpecielle Auskunft hierüber an das Faniſche Buxreau der ſtädt. as⸗ und Waſſerwerke zu wenden. Außerdem aber möchten wir es als zweckmäßig und wünſchens⸗ werth bezeichnen, daß bei Projektirung der Inſtallationsanlage für Neubauten durch Verſtändigung zwiſchen Juſtallateur und Bauherr und im Benehmen mit unſerem techniſchen Bureau, ein geeigneter Ort für die Aufſtellung der Gasmeſſer im Voraus feſt be⸗ ſtimmt wird. 24046 Mannheim, den 15. Juni 1899. Die Direetion der Städt. Gas⸗ und Waſſerwerke. Vergebung von Pflaſter⸗Arbeiten in Mannheim. Wir beabſichtigen auf dem uf deut Submiſe folgende Arbeiten ohne Makeriallieferung auf dem Submiſſionswege in Akkord du vergeben: 23890 1) Das Verſetzen von ca. 4900 qm Granitpflaſter, 2) Das Ausſchachten„„ 4900 qm Straßenfahrbabn ohne Abfuhr 5 Das Einſeen„„ 4900 qm Geſtück, 4) Das Verſetzen 51%„ 350 Eam Trottotrrandſteine, 5) Das Verſetzen„„ 350 Kdm Granitplatten, 6) Die 1„„½„ 600 obm ungeſiebten Rheinſand und die Stellung von Geſpannen zur Schuttabfuhr. Die Angebote, wozu die von uns zu beziehenden Formulare benützt werden ſollen, find ſchriftlich, vefiegelt und mit entſprechen⸗ der Aufſchrift verſehen, längſtens bis Samſtag, den 24. ds. Mis., Vormittags 9 uhr auf dem Bureau der umterzeichneten Stelle einzureichen, woſelbſt inzwiſchen die Pläne und Bedingungen zur Einſicht aufliegen. Heidelberg, den 15. Juni 1899. Großh. Waſſer⸗ und Straßenbau⸗Inſpektion. Malten ſdes Juſitut für Wuſer⸗ und Natuk⸗ Heilmethode in Baden⸗Baden. 2404, Ausführliche Proſpecte und Kurberichte frei. S2, 2 Christian Buck S2, 2 En gros Rahmenfabrikation En detail Bilder⸗ und Spiegel⸗Einrahmungsgeſchäft. Großes Lager in fertigen verkröpften Rahmen. ſowie Rahmenleiſten in neueſten Muſtern von einfachſter bis feinſten Ausfü rung. 1Solide und staubfreie Einrahmungen!! 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