eine ihrer Größe entſprechende Vertretung zu verſchaffen, die auch im Stande iſt, Verautwortlich: für den politiſchen u. allg. Theil! 5 Eruſt Otto Hopp. für den lokalen und prov. Theil⸗ Eruſt Müller. für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Erſte Manuheimer Typograph. Anſtalt.) (Das„Maunheimer Journal?“ iſt Eigenthum des katholiſchen Telegramm⸗Abreſſe⸗ „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2870. (Badiſche Volkszeitung.)(Mannheimer Volksblatt.) urnal. der Stadt Mannheim und Umgebung. Mannheimer Jo (109. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Abonnement: 80 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poft bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Juſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. 5 5 übern Doppel⸗Nummern 5 Pfg. E 6, 2 Geleſeuſte und verbreilettt Zeilung in Maunheim uud Amgegeus. E 6. 2 fämmtlh br ciaunheim 13 50 Nr. 272.(Mittagblatt) Montag, 2. Oktober 1399.(Gtlephon⸗Ar. 218.) —::;..—.—— 2 EDDrDreeerrr rNreeeee FFFPPCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCC ÄVAPFPPPPPPPPbTPCTGTPTbPGPPPPPTPPPPPPPPPPö0ß rernn REEENE An unſere Mitglieder! Die Liſten der Urwähler zu den Landtagswa hlen liegen auf für 32278 Mannheim: Rathhaus 1. Stock, Zimmer Nr. 7 Käferthal: dortigem Rathhaus Waldhof: dortiger Polizeiſtation Neckarau: dortigem Rathhaus vom 25. September bis 2. Oktober inel.: a) an Werktagen von Vormittags 10—1 Uhr, Nachmittags—8 Uhr; b) Sonntag, 1. Oktober, Vormittags von—12 Uhr. Nur in die Wählerliſte Eingetragene haben das Necht am Wahltage ihre Stimme abzugeben. Scheue deßhalb Niemand die kleine Mühe, überzeuge ſich, ob ſein Name in der Wählerliſte ſteht und verlange, unter Vorlage eines badiſchen Staatsangehörigkeitsausweiſes, den das zuſtändige Bezirksamt ausſtellt, eingeſchrieben zu werden. * Der Vorſtand. f 5 8 Nationalliberaler Verein Mannheim. Wähler der erſten Klaſſe? der 2. Klaſſe die von uns und dem Centrum gemeinſam aufgeſtellte Liſte gewählt. Um unſerer Partei jedoch t ve im Bürgerausſchuß ihren Einfluß geltend zu machen und die Intereſſen der Mannheimer Bürgerſchaft nach beſtem Wiſſen und Vermögen zu fördern, iſt es unbedingt nöthig, daß auch die von uns und dem Centrum für die erſte Klaſſe aufgeſtellte Liſte gegen die vereinigten Demokraten, Freifinnigen und Sozialdemokraten zum Sieg gelange. Wir erſuchen deßhalb unſere Parteimitglieder, ſowie die Freunde unſerer Partei hiermit auf's dringendſte, Montag, den 2. Oktober d.., bei der Wahl der erſten Klaſſe zwiſchen Mittags 12 Uhr und Abends 8 Uhr von ihrem Wahlrecht unbedingt Gebrauch zu machen und wenn irgend möglich, ſchon vor 2 Uhr zu wählen. Der Vorſtand. Wahlzettel ſind am Rathhauſe vor dem Wahllokal, bei unſeren ettelvertheilern und im Central⸗Agitationslokal im„Goldenen Karpfen“, F 3, 13½, zu haben. 3 wenn dies nicht der Fall iſt, 32430 Letzten Dienſtag wurde bei der Wahl * (Es iſt Herr Eder gemeint, der bisherige Vertreter des Land⸗ tagswahlkreiſes Schwetzingen. D. Red.) Redner gibt ſodann ein Bild von dem Verlauf der verfloſſenen Landtagsſeſſion. Drei Großthaten habe in dieſer Seſ ſtion die Oppoſttion unter Führung ö des Centrums aufzuweiſen. Auf dieſe Großthaten ſei die Opßo⸗ 1 ſttion ſehr ſtolz, wenigſtens die Führer. Die erſte Großthat ſei die bekannte Leſebuchreinigung, die Redner in ſcharfer Weiſe geißelte, indem er unter dem Beifall der Verſammlung erklärte, daß das utſche Volk nicht unter einem zu großen Maß von Chauvinis⸗ ueus leide, ſondern im Gegentheil, es wäre viel beſſer, wenn wir mitunter etwas mehr Chauvinismus beſäßen. Weiter ſtreifte Herr Profeſſor Goldſchmidt⸗Karlsruhe eröffnete im Namen des geſchäftsführenden Ausſchuſſes der Partei die Ver⸗ ſammlung mit einer herzlichen Begrüßung der Anweſenden. Es ſtehe der Partei ein ſchwerer Wahlkampf bevor, jedoch könne man dem Ausgang desſelben mit guten Hoffnungen entgegen ſehen, trotzdem der nationalliberalen Partei trübe Ausſichten für den Wahlausgang geſtellt werden, namentlich ſeitens der Gegner, manchmal aber auch ſeitens der eigenen Parteipreſſe. Rebner theilt ſodann mit, daß ſich der alte Parteiveteran Carl Eckhar d, ſowie Herr Reichskagsabgeorneter Baſſermann ſchriftlich Unſern Freunden zur Warnung! Mit einem in„ſüßen“ Worten gehaltenen Flugblatt treten die Gegner an die Wähler der I. Klaſſe herau, und glauben damit Alles vergeſſen machen zu können, was ſie uns bei Ge⸗ legenheit der Wahlen zur II. Klaſſe zu bieten wagten. Das iſt die alte Taktik derſelben, auf die aber Niemand mehr hereinfällt. Erſt ſchimpfen— und dann war man's nicht! VTVVTVVFVPFPVVVCVCVCCCCCCCCCCCCC Wir warnen unſere Freunde vor dieſen Tönen, auf die es nureine Antwort gibt: Das iſt die Abgabe unſeres Wahlzettels! Nachdem man in der II. Klaſſe die Maske glaubte fallen kaſſen zu können, und nur ſozialdemokratiſche, frei⸗ ſinnige und demokratiſche Parteileute aufſtellte— keinen einzigen unſrer Parteifreunde,— nimmt man bei der I. Klaſſe wieder eine neue Maske vor und ſtellt einige wenige unſerer Freunde auf, um 12 Demo⸗ kraten und Freiſinnige damit durchzubringen, welch' letztere auf dem Rathauſe, abgeſehen von den Stadträthen, bereits durch 17 Mann vertreten ſind. Die I. Klaſſe wird hinter der II. Klaſſe nicht zurückſtehen und mit unſerem Zettel gegen die beabſichtigte Vergewaltigung der Mannheimer Bürger durch eine radikale Majorität proteſtiren. Keine ſozialdemokratiſche, freiſinnige, demo⸗ kratiſche Majorität, ſondern eine Vertretung zuſammengeſetzt aus allen Bürgerkreiſen, das iſt der Wille der Bürgerſchaft, und dem wird ſie Ausdruck verleihen! Landesverſammlung der nationalliberalen Partei Badens. Die geſtern Sonntag in Karlsruhe ſtattgefundene Landes⸗ verſammlung der nationalliberalen Partei war ſehr zahlreich beluch. entſchuldigt haben; letzterer habe mitgetheilt, er hätte an der Ver⸗ ſammlung ſehr gerne theilgenommen, aber ein ſchwerer Krank⸗ heitsfall in ſeiner Familie mache ihm das Erſcheinen unmöglich. Noch eine Anzahl anderer Reichstags⸗ und Landtagsabgeordnete hatten Entſchuldigungsſchreiben geſandt. Auf Vorſchlag des Herrn Profeſſor Goldſchmidt wurde zum Vorſitzenden der Ver⸗ ſammlung Herr Geh. Hofrath Prof. Dr. Meher⸗Heidelberg gewählt. Herr Meyer nahm die Wahl an und gab ſodann einen ge⸗ ſchäftlichen Ueberblick der Geſtaltung des Verhältniſſes zwiſchen Staat und Kirche in Deutſchland und beſonders in Baden, wo in den 1860er Jahren mit dem Bruch der Concordatspolitik die Nationalliberalen den maßgebenden Einfluß erhielten. Redner weiſt ſodann darauf hin, was ſeit jener Zeit in Baden Alles ge⸗ leiſtet worden iſt. Wir haben eine mächtige wirthſchaftliche Ent⸗ wickelung aufzuweiſen, das Staatsweſen iſt in freiheitlichem Sinne ausgebaut worden, und an der Errichtung des deutſchen Reiches wurde unter dem maßgebenden Einfluß der Nationallibe⸗ ralen entſchieden und in glücklicher Weiſe mikgewirkt. Die natio⸗ nalliberale Partei ſei niemals eine unbedingte Regierungspartei geweſen, und ſei es auch heute noch nicht. Sie ſei aber auch keine Oppoſitionspartei, ſondern ſie ſuche unter Wahrung der eigenen Selbſtſtändigkeit mit der Großh. Regierung zu einer Einigung zu gelangen auf dem Boden der Staatswohlfahrt. Gegen die Partei werden nun ſeitens der Gegner und namentlich ſeitens des gründet ſeien, was auch die Gegner ſelbſt⸗ anerkennen. So habe 3. B. jüngſt ein demokratiſcher Landtagsabgeordneter, als Herr Miniſter Eiſenlohr einige lokale Reiſen im Lande unter⸗ nahm, von dieſem Miniſter geſagt: Das iſt ein Mann mit weitem Blick, wenn lande Miniſter bei uns bleibt.(Große Heiterkeit.) Centrums Vorwürfe aller Art erhoben, die aber völlig unbe⸗ der nur noch rechtſg Redner das Mißtrauensvotum der Mehrheit der Zweiten Kam⸗ mer, welches die zweite Großthat geweſen ſei, während die dritte Vorgehen in der Kloſterfrage bildet. nationalliberale Partei bei den bevorſtehenden Wahlen unter⸗ liege, ſo beſtehe die Gefahr, daß der Staat auf ſeine Oberhoheits⸗ rechte gegenüber der Kirche verzichten müſſe, daß eine vollſtändige Umgeſtaltung der Schule erfolge durch Einführung des konfeſſio⸗ Stelle des jetzigen paritätiſchen, Schule unter den Einfluß der Geiſtlichteit komme, daß Schul⸗ bücher nach Werr'ſchem Muſter(Heiterkeit) eingeführt würden. Die nationalliberale Partei müſſe deßhalb Alles aufbieten, um zu verhüten, daß das Centrum in Baden den maßgebenden Ein⸗ Herr Geh. Hofrath Meyer ſtreifte Großthat das nellen Charakters an fluß erhalte. Lieber'ſche Rede in Mainz, aus der Centrumskreiſen die Nothwendigkeit der Bekämpfung der Sozial⸗ immer mehr erkannt werde. Centrum könne man hie und da ähnliche Regungen finden, wie dies z. B. das Zuſammengehen der Nationalliberalen und des Centrums bei den ſtädtiſchen Wahlen in Mannheim heweiſe. Redner geht ſodann auf die Fragen ein, welche den nächſten Landtag vorausſichtlich beſchäftigen werden. werde die Wahlrechtsreform ſtehen. Die Regierung werde wahr⸗ ſcheinlich eine Vorlage auf Einführung der direkten Landtags⸗ gleichzeitiger Delegirung einiger Organe der Selbſtverwaltung in die Zweite Kammer. Redner ſucht nach⸗ zuweiſen, daß es berechtigt ſei, in die Zweite Kammer zu den direkt gewählten Abgeordneten noch einige von den Organen der demokratie wahlen machen unter Wenn die daß die ſodann die hervorgehe, daß in den Auch im badiſchen In erſter Reihe 21 Selke! Deueral⸗ Anzeiger: Mannßelr: 2. Oktober? var, nicht das Geringſte zu thun gehabt habe, daß ihm dieſer viel⸗ mehr erſt nach Wochen, da er berreiſt geweſen ſei, zu Geſicht ſekommen ſei. Eine weitere wichtige Frage, die den Landtag be⸗ chäftigen werde, ſei die Steuerreform, welche die Intereſſen der Bevölkerung auf das Tiefſte berühre. Redner ſchließt mit der Aufforderung an die Verſammlung, Alles aufzubieten, damit in der bevorſtehenden Wahl die nationalliberale Fahne ſiegt. Man ſolle perſönliche Rückſicht in dieſem Wahlkampf in den Hinter⸗ grund ſtellen, und nur einzig und allein die Sache im Auge haben. Herr Landgerichtspräſident Fieſer ſchließt ſich den Aus⸗ führungen des Vorredners an. Es handle ſich bei den bevor⸗ ſtehenden Wahlen darum, ob das Centrum zu der Mehrheit, die es mit ſeinen Anhängſeln ſchon im Landtag beſitzt, auch noch die Regierung in die Hand bekomme. Dies müſſe unter allen Um⸗ ſtänden verhütet werden, denn wenn einmal das Centrum die N. Macht in Händen habe, und der Liberalismus in Baden als ein überwundener Standpunkt gelte, werde eine Aenderung ſo bald 9 nicht zu erreichen ſein. Es ſtehen große Dinge auf dem Spiele, denen gegenüber perſönliche Rückſichten nicht in Betracht kommen können. Es wird getreten. Die Debatte war eine ſehr lebhafte. Es betheiligten ſich an ihr die Herren Landgerichtspräſident Fieſer, Geh. Hofrath Meyer, Reichstagsabgeordneter Blanken horn, Stadt⸗ rath Ludwig⸗Karlsruhe, Rechtsanwalt Schneider⸗ Karlsruhe, Kaufmann Hermann Gla ſer⸗Mannheim, Kaufmann Kern⸗Mannheim, Prof. Goldſchmidt⸗ Karlsruhe, Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens⸗ Heidelberg, Oberbürgermeiſter Gönner⸗Baden, Fahrikant Holtz⸗ mann“⸗Gernsbach und noch verſchiedene andere Delegirte. Der Wahlaufruf wurde hierauf einſtimmig angenommen. Es folgt ſodann eine eingehende Beſprechung des Ueber⸗ ganges der„Badiſchen Landeszeitung“ in den Beſitz der national⸗ 1 lberalen Partei. Alsdann trat man in die Berichterſtattung über 95 ben bisherigen Verlauf des Wahlkampfes und die Darlegung 5 der Verhältniſſe und Ausſichten der nationalliberalen Partei in den einzelnen Wahlbezirken ein. Die Verhandlungen über dieſen Punkt ſowie über die Preßangelegenheiten waren ſtreng vertrau⸗ licher Natur, jedoch kann ſo viel geſagt werden, daß man überall 5 mit freudigem Muthe dem Wahltag entgegen ſieht. Selbſt⸗ berſtändlich iſt in allen Wahlkreiſen die intenſipſte und unab⸗ 5 läſſige Arbeit eine Hauptbedingung für einen günſtigen Ausgang des Wahlkampfes. Herr Hauptlehrer Gebhard⸗Kehl theilt mit, daß der bis⸗ herige Landtagsabgeordnete Hauß ſeitens des Bundes der Landwirti⸗ ein Programm zugeſchickt erhalten habe, mit der Anfrage, ob er ſich auf dasſelbe verpflichte. Redner fragt an, ob auch andere Kandidaten ein ſolches Zirkular des Bundes der Landwirthe erhalten haben. Herr Landtagsabgeordneter Klein⸗ Wertheim bejaht die letztere Frage und theilt mit, daß an den Bund der Landwirthe inzwiſchen bereits eine Antwort dahin abgegangen ſei, in welcher erklärt wird, daß man der Tendenz des Programms, die Land⸗ wirthſchaft zu fördern, freundlich gegenüher ſtehe, daß man ſich aber nicht auf einzelne Punkte feſtlegen könne, die übrigens zum Theil Sache des Reiches ſeien. Man ſolle Vertrauen haben zu den Abgeordneten der nationalliberalen Partei. In allen die Land⸗ wirthſchaft betreffenden Fragen ſeien die Vertreter der ländlichen Bezirke von den Abgeordneten der ſtädtiſchen Wahlkreiſe ſtets nach jeder Richtung hin unterſtützt worden. Die vom Bund der Landwirthe auf ſein Programm geſchriebene Förderung der Landwirthſchaft werde auch von der nationalliberalen Partei an⸗ geſtrebt. Hiermit iſt die Tagesordnung erledigt. Herr Jabrikant Emil Meyer⸗Mann heim ſpricht im Namen der Verſammlung dem hochverehrten Herrn Vorſitzenden den Dank für die vorzügliche Leitung der Verhandlungen aus. Ein Dankgefühl ſtrömt aus vollem Herzen dem Herrn Vorſitzen⸗ den für feine geiſtvollen und klaren Ausführungen entgegen. Das Samenkorn, welches er ausgeſtreut, wollen wir in unſere Bezirke und Kreiſe kragen, damit es gedeiht, gute Früchte trägt und unſerer guten Sache neue warme Anhänger ſichert. Möge der heu⸗ lige arbeitsreiche Tag mit dazu beitragen, daß die nationalliberale Partei kräftig und ſtark aus dem Wahlkampfe hervorgeht. Redner ſchließt ſeine intereſſanten Ausführungen mit einem von der Ver⸗ ſammlung herzlich aufgenommenen Hoch auf den Vorſitzenden, Herrn Geh. Hofrath Dr. Meyer. Der Gefeierte dankt in ſchlichten Worten für die ihm dar⸗ gebrachte Ovation und ſchließt mit einem begeiſterten Hoch auf die nationalliberale Partei die Verhand ungen. * ſodann in die Berathung des Wahlaufrufs ein⸗ ** Gemeinſchaftliches Mittageffſen. Eine halbe Stunde ſpäter begann das gemeinſchaftliche Mit⸗ tageffen, bei welchem Dank des vorzüglichen, erhebenden und neuen eine gehobene freudige Stimmung herrſchte. Den Reigen der Toaſte eröffnete Herr Geh. Hofrath Dr. Meyer. Es ſei in den hinter uns liegenden Verhandlungen geſagt worden, daß unter dem maßgebenden Einfluſſe der natio⸗ nalliberalen Partei viel Segensreiches und Gutes in Baden ge⸗ ſchaffen worden iſt. Daß dies möglich war, dazu bedurfte es aber noch anderer Faktoren, nämlich der Regjerung und des Landesherrn. Und wenn die Regierung des Großherzogs weſent⸗ lich dazu beigetragen hat, unſer Land zu einem liberalen Muſter⸗ ſtaat zu machen, ſo iſt ebenſo der Großherzog einig mit uns geweſen in dem Gedanken, der auch bei uns ſtets weſentlich im Vordergrund ſteht, in dem Gedanken der Einigung Deutſchlands, der Größe und Machtſtellung des großen deutſchen Vaterlandes. Kein deutſcher Fürſt hat ſo wie er den Vorkämpfer der deutſchen Einheit gebildet und er iſt deßfhalb auch aus beredtem Munde als der Träger des nationalen Gedankens bezeichnet worden. Und wenn im Kampfe der Parteien ſich nothwendigerweiſe ſcharfe Gegenſätze herausbilden, ſo freut es uns immer, unferen Blick richten zu können auf eine Stelle, die hoch erhaben über den Par⸗ teien daſteht, zu der nicht nur jeder Badener, ſondern jeder gute Deutſche mit Liebe und Dankbarkeit entgegenſieht. Redner ſchloß mit einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf unſeren Landesherrn. Herr Reichstagsabgeordneter Beck toaſtete im Namen der Jugend der Partei auf den alten, im Sturm erprobten Führer, Herrn Landgerichtspräſident Fieſer, zu dem die Jugend mit hoher Verehrung und Liebe, mit Stolz und Dankbarkeit em⸗ porſchaue. Herr Landgerichtspräſident Fieſer erwiderte in launig geiſtvoller Weiſe. Es ſei ein freudiger Anblick, eine ſo große An⸗ zahl von jungen Kräften zu ſehen, welche das den Alten ent⸗ ſinkende Banner mit feſter Hand ergreifen. Die Zukunft gehöre dem gemäßigten Liberalismus. Durch die Uebertreibungen des Radikalismus ſei noch jedes Mal der Neaktion der Boden be⸗ reitet worden. Zu den Jungen der Partei gehöre trotz ſeiner grauen Haare auch Herr Geh. Hofrath Dr. M eher, der ver⸗ ehrte Vorſitzende der heutigen Berſammlung und der berufene Nachfolger in der Führerſchaft der nationalliberalen Partei Ba⸗ dens. Ihm gelte ſein Hoch! Herr Geh. Hofrath Meyer dankte, lehnte die ihm ge⸗ widmeten Lobeserhebungen aber entſchieden ab und feierte die nationalliberale Partei Badens. Noch lange blieben die Parteigenoſſen in fröhlicher Stim⸗ mung und heiterem Geſpräch beiſammen, bis der Abgang der Abendzüge zur Trennung führte. Auf des Meſſers Schneide. Das Verhältniß zwiſchen England und der ſüdafrikaniſchen Repu⸗ blik iſt nunmehr ein ſo zugeſpitztes geworden, daß die Sache auf des Meſſers Schneide ſteht. Der Ausbruch des Krieges kann jeden Tag erwartet werden; hätten die Engländer die indiſchen und euxopäiſchen Truppen, die für den Feldzug beſtimmt ſind, bereits zur Stelle, wären vielleicht ſchon Schüſſe gewechſelt worden. Trotz der beunruhigenden Gerüchte aus Pretoria wird bon vielen gutunterrichteten Perſönlich⸗ keiten in Kapſtadt indeſſen nicht geglaubt, daß die Buren die Initiative ergreifen werden, namentlich da Präſident Krüger wiſſe, daß die Buren, wenn ſie den erſten Schuß abfeuerten, alle Sympathie ver⸗ lören. Andererſeits perlieren die Buren, wenn ſie ruhig warten, bis die Engländer in Ueberzahl aufmarſchirt ſind, die erſte und beſte Chance, da das beſte Vertheidigungsmittel nicht das Pariren, ſondern der Hieb iſt. Die Engländer ſuchen die formelle Kriegserklärung augenſcheinlich aus den oben angedeuteten Gründen noch etwas hinauszuſchieben. Mit ihnen ſympathiſirt kaum ein Volk; geſtern wurde noch gemeldet, daß außer der holländiſchen auch die belgiſche Preſſe faſt unterſchieds⸗ los für die Buren Partei nimmt und gegen den bedorſtehenden Frie⸗ densbruch proteſtirt. Aber was helfen die Deklamationen der Kleinen? In Frankreich, wie in Deutſchland und Rußland ſchweigen die offi⸗ ziöſen Blätter, und die Stimmen der anderen verhallen unbeachtet. Der Jingoismus Britanniens iſt üppig in's Kraut geſchoſſen. Und in Deutſchland ſchreibt in etwas reſignirtem Ton das„rheiniſche Welt⸗ blatt“:„Die Buren finden nur noch das letzte und äußerſte Mittel der Selbſterhaltung: den bewaffneten Widerſtand. Im Vertrauen auf ihre ſichern Büchfen und flinken Roſſe wollen ſie die Eindringlinge in die See werfen. Sie werden ſich in dieſem Vertrauen bermuthlich täuſchen, denn nach menſchlichem Ermeſſen wird auch in dieſem Ringen die höhere über die niedrigere Kultur, die Kunſt über die Natur, die überlegene Taktik und Technit Über den Inſtintt und die militäriſche Tüchtigkeit des Einzelnen den Sieg davontragen. Wenn die Ent⸗ wicklung der Dinge mit hiſtoriſcher Nochwendigkeit alſo ihren Verlauf nehmen muß, ſo hindert das weder, daß man überall in der Welt den Todeskampfe der kapfern germaniſchen Bauernvölker mit unver⸗ hohlener Sympathie folgt, noch daß die einzelnen Etappen des Kampfes Muth ſchaffenden Verlaufes der Verhandlungen des Parteitages Ueberroſchungen bringen, die auch auf England und ſeine Wellſtellun f zurückroirken könnten. Indeſſen, das ſind Geheimniſſe der Zukunft, mit denen deute noch nicht gerechnet werden kann und mit denen auc Niemand ſeine Rechnung zu machen ſucht, denn es iſt gewiß, daß ganz Europa ſich in dem Wunſch bereinigt, den Krieg, an deſſen Vorabend wir ſtehen, noch in letzter Stunde bermieden zu ſehen.“ Die eben im Haag abgehaltene„Friedenskonferenz“ nimmt ſich unter der Beleuchtung der kurz vorher an den Küſten bon Manila und Cuba abgeſpielten und kurz nachher zwiſchen den Buren und den Eng⸗ f ländern ſich abſpielenden Ereigniſſe wie eine blutige Satire aus. Der Veranſtalter der Konferenz ſitt in Darmſtadt und genießt ſeine Ferien, ein ſicheres Zeichen, daß er auch über die„Sympathien“ nicht hinaus⸗ kommen wird, mit denen man keine Dum⸗Dum⸗Geſchoſſe abwehrt. Die einzige Rettung liegt für die Buren in ihrem eigenen Mannesmuth — und in ber Haltung der in der Kapkolonie anſäſigen Buren. Die Afrikgander Preſſe der Kapkolonje warnt in ſehr unzweideutigen Worten die engliſche Politit, den Bogen zu überſpannen. Das Blatt „Midland“ erklärt rund heraus, ſollte Sir Alfreb Milner den Verſuch machen, das Miniſterium Schreiner zu entlaſſen, um Herrn Rhodes an deſſen Stelle zu ſetzen, ſo würden die britiſchen Truppen überhaupt nicht zum Transvaal gelangen, und ſich nicht nur den Buren, ſonderg dem ganzen Afrikaanderthum gegenüberſehen.„Möge Gott, ſchließt das Blatt,„ſolch' furchtbare Eventualitäten von dem Beute noch treuen und loyalen Kaplande abwenden.“ 4.* 1 Das Amſterdamer„Handelsblad“ veröffentlicht intereſſante Mik⸗ theilungen über die Streitmacht der Buren, die gerade jetzt beſondere Beachtung verdienen. Der Verfaſſer ſchätzt die ſtreitbaren Bürger auf etwa 29,279, wozu noch etwa 1000 Irländer und 2000 Deutſche, ſowie etwa 7000 bis 8000 Buren aus dem Oranje⸗Freiſtaate kommen, die erklärt haben, im Falle eines Krieges gemeinſchaftliche Sache mit den Buren zu machen. Man erhält alſo ungefähr 40,000 Mann ſtreif⸗ barer Truppen. Es liegen noch folgende Depeſchen vor: Johannesburg, 30. Sept. Die Arbeiter verlaſſen die Minen in Maſſen. Keiner bewirbt ſich um die Erlaubuiß, bleiben zu dürfen. Die Regierung wird demnach nicht in der Lage ſein, die Minen weiter zu betreiben.— Regierungsbeamte beſtimmten geſtern von Straßen und Ställen weg 700 Pferde für militäriſche Zwecke; auch Sattelzeug und ſonſtige Ausrüſtungsgegenſtände der Burghers wurden von den Beamten requirtrt. Das Weſtrandkommando, 600 Mann, und das Johannesburger Korps, 750 Mann, gingen in die Front ab. Die Burghers befinden ſich in gehobener Stimmung. Am ge⸗ 855 Anter ſchwerem Verdacht. Von J. v. Böttcher. (Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) „Du wirſt vielleicht fragen, warum ich Dir nicht ſagte, da ich gehe, warum ich Dich nicht bitte, mit mir zu gehen. Aber es kommt daher, weil ich jetzt weniger ſelbſtſüchtig liebe, als damals, 0o ich es zuließ, daß Du mir Dein Leben weihteſt und meine Schande theilteſt. Ich bin recht ſelbſtſüchtig und rückſichtslos gegen Dich geweſen, Marie. Ich glaube, daß, wenn Du in Linden pbleibſt, Du dort ein Glück finden wirſt, das Du nie zuvor gekannt Hhaſt. Laß es nicht an Dir vorübergehen, Geliebte. Wir haben Beide erfahren, beſte der Schweſtern, daß Reichthum nicht glück⸗ lich macht, aber die Liebe vermag es. Verſchließe nicht Dein Herz vor dieſer Himmelsbotin, meine Marie! Ich weiß, daß Doktor Gerlach Dich liebt, hoffnungslos, wie er glaubt. Aber wenn Du ihn lieben kannſt, Marie— er iſt ein braver Mann — dann wird er Dich glücklich machen. 8„Und jetzt lebe wohl, Marie! Geſtern Abend, als ich Dich küßte, wußte ich, daß es zum letzten Male war, und Dein Herz war auf meinen Lippen. Lebe wohl, Du treueſte der Schweſtern! Sei recht glücklich, und noch einmal— Du kennſt die füße Be⸗ deutung des Wortes— lebe wohl!“ Der Brief entſank Frau Hellwig's Händen. Einige Augen⸗ blicke war Alles dunkel vor ihren Augen, ſie lehnte ſich matt an den Fenſterrahmen. Als die Dunkelheit verſchwand, und ihre Augen ſich wieder dem Sonnenſchein öffneten, rief der Anblick des Briefes zu ihren Füßen ſie wieder zu der bitteren Wirklichkeit zurück. Sie hob ihn auf und verließ das jetzt leere, verlaſſene Zimmer. Leiſe ſchlug ſie die Thür hinter ſich zu. 50) Langſam ging ſie hinunter, ſich ſchwer auf das geſchnigle Treppengeländer ſtützend. Wortmann, der in der Vorhalle ſtand, ſah ſie mit erſchrockenen Augen an. Er hatte ſie nie ſo blaß eſehen. „Wo iſt Baron v. Buch?“ fragte ſie ihn in ruhig ge⸗ meſſenem Tone. „Ich führte ihn in dae Bibliothek, gnädige Frau, erwiderte Wortmann.„Entſchuldigen Sie, gnävige Frau, Sie ſind doch nicht krank?“ „Nein,“ verſetzte ſſe und trat in die Bibliothek ein Eberhard, welcher am Fenſter ſtand, drehte ſich bei ihrem Eintritte lebhaft um, mit freudig erregtem Blicke, der aber ſo⸗ gleich verſchwand, als er ſah, daß es nicht Helene war, und einem Ausdrucke töbtlicher Angſt Platz machte, als er Marien's Bläſſe und den traurigen Ausdruck ihrer ſchönen dunklen Augen gewahrte. „Was iſt? Was iſt vorgefallen?“ ſtieß er athemlos hervor. „Helene—“ Die Worte erſtarrten auf ſeinen Lippen, als ſie auf ihn zukam und ihhm ſchweigend— was hätte ſie auch ſagen können? — Helenen's Brief in ſeine ausgeſtreckte, zitternde Hand legte. XXX. „Ich ſage Ihnen, ſie iſt todt. Ich hege auch nicht den Schatten einer Hoffnung in meinem Herzen! Sie iſt todt.“ Dieſe Worte von einer heiſeren 9/brochenen Männerſtimme geſprachen, ließen Marie ſchaudern, als ſie dieſelben hörte. „Wenn ſie todt wäre, würden wir es erfahren haben,“ ſagte ſie ſtammelnd, mit trübem, wehmäthigem Blicke in das ver⸗ faßtene bleiche Geſicht Eberhard v. Buchs ſehend, der ihr in dem ſanften Licht der Abenddämmerung in dem kleinen Wohnzimmer gegenüberſtand.„Ich bin überzengt, daß, wenn ihr ein Unglück ſtrigen Nachmiltag ſind 500 Perſonen in das Ausland abgereiſt. Pretoria, 30. Sept. Der Volksrath beſchloß, daß die Aus⸗ Kriege das volle Wahlrecht erhalten ſollen. Ein deutſches Frei⸗ willigenkorps von 800 Maun iſt nach Volksruſt abgegangen, ein hol⸗ ländiſches Corps geht Montag ab. Mehrere Regierungsdepartements und auch der hohe Gerichtshof werden morgen geſchloſſen; dann wird ſofort der Kriegszuſtand verkündigt. Der poſtgliſche Verkehr Wien. 30. Sept. Die„Neue Freie Preſſe“ erfährt aus diplo⸗ matiſcher Quelle, daß Rußland und Frankreich im Streite Englands 1 mit Transvaal zum Zweck der Herbeiführung eines Schiedsgerichtes auf Grund der Haager Konventſon intervenfren werden, daß abern England ein Schiedsgericht vorausſichtlich nicht annehmen werde, da ſondern als ein abhängiges Land betrachte. 5 3 Durban(Ratal), 1. Okt. Viertauſend Buren ſind jetzt in Volksruſt und in Sandſpruit verſammelt. In Boshof in der Nähe von Kimberny, ebenſo an der Nordweſtgrenze von Natal, werden große Schaaren Buren zuſammengezogen. Das iriſche Korps geht unterſtützen. Die Lage in Johannesburg. (Origingal⸗Bericht des„Genetal⸗Anzeigers“) Nachdruck guch mit Quellenangabe verboten) Wir bemerken an dieſer Stelle, daß mit unſern Herren Mit⸗ arbeitern in Kapſtadt, Johannesburg und Pretoria für den Kriegsfall eine möglichſt häufige Berichlerſtattung verabredet iſt, ſowie daß auch bezüglich des Inhalts der Berichte für dieſen Fall beſondere Verabredungen getroffen ſind.(Red. d..⸗K.) Ueber die Gewißheit des Kriegsausbruchs iſt man ſich hier völlig einig, nur über den Beginn ſtreitet man ſich. Aengſtliche Gemüther fürchten den Anfang der Feindſeligkeiten binnen 3 Tagen. Kein Wunder, daß eine völlige Landflucht ſtattfindet. Zunächſt wandern täglich hunderte von Frauen und Kindern heerfür iſt aber nicht darin zu ſuchen, daß man direkte Gefahr für die Perſon fürchtet, ſondern in dem Umſtande, daß ganz allgemein angenommen wird, daß ein Krieg mit England durch den Abſchluß der Zufuhr an Nahrungsmitteln eine Hungersnoth im Gefolge haben wird. Verhältnißmäßig nur wenige Männer Grubenarbeiter(Miner), welche das Land verlaſſen, und dadurch den Minenbetrieb ſtellenweiſe ſchon zum Stillſtand gebracht haben, während andere Minen aus demſelben Grunde bald ſchließen nicht das alte Sprüchwort, Eberhard“— und ihre Stimme bebde noch mehr bei dem vergeblichen Verſuch, heiter zu erſcheinen „Glauben Sie, daß, wenn ße noch lebte, ſie uns in ſo ſchreck⸗ licher Ungewißheit laſſen würde?“ fragte er ungläubig,„ſie, die ſtets ſo gut und rückſichtsvoll war?“ „Es iſt erſt eine Woche her, ſeit ſte uns verlaſſen hat, er⸗ widerte Marie, während große Thränen über ihre bleichen „Nur eine Woche!“ wiederholte der junge Mann mit einen leidenſchaftlichen Geberde der Troſtloſigkeit.„Nur eine Woche! Aber eine Woche iſt ein Menſchenalter, eine Ewigkeit unter ſolchen Umſtänden. Großer Gott!“ fuhr er wie außer ſich fort,„wenn Sie ſo ruhig von einer Woche ſprechen, bedenken Sie da auch, Er begann heftig im Zimmer auf und nieder zu gehen, mit unregelmäßigen Schritten, und im Gehen weiter ſprechend. 5 „Bedenken Sie doch nur, wie zart und ſchwächlich ſie iſt, fuhr er erregt fort.„Bedenken Sie, wie wenig ſie geeignet iſt zum Kampfe mit der Welt. Es erſcheint mir geradezu unmöglich, gegangen ſein kann, da ſie ſich am Abend zuvor kaum aufrecht erhalten konnte. Manchmal“— und er preßte die Hände gegen ſeine ſchmerzenden, brennenden Augen, die in den letzten ſo wenig der Erquickung des Schlafes genoſſen hatten che ich ſie allein unter einer Hecke liegen, um allein, fern von jedem arme, verirrte Kind, daß wir froh ſind, ihrer und der Schande ledig zu ſein, die ſie ihrem Wahne nach über uns gebracht hat. „Nein, nein, Eberhard, Sie irren ſich, ſagte Frau Hellwig gereigt.„Sie iſt nach der Reſidenz gegangen. Wer anders aus der Nachbarſchaft hier könnte mit jenem Frühzuge abgereiſt ſein? begegnet wäxre, wir davon gehörz baben würden. Vergeſſen Sie länder, die mit den Buren gemeinſame Sache machen, nach dem mit dem Ausland wird eingeſtellt. es Transvaal nicht als Macht im Sinue der Haager Konvention, demnächſt von Johannesburg an die Grenze, um die Boeren zu Johannesburg, 4. September 1899. Uuſer ſtändiger Herr Berichterſtatter ſchreibt uns: 185 nach den angrenzenden engliſchen Beſitzungen aus; der Grund verlaſſen bisher das Land; in der Mehrzahl ſind es engliſche „daß ſchlimme Nachrichten eilig reiſen.“ Wangen herabrollten. Und—“ was eine Woche, eine Stunde bringen kann?“ daß ſie an jenem Morgen zu Fuß nach der Eiſenbahnſtation Beiſtande zu ſterben, in ihrem Herzen davon überzeugt, das Auf wen könnte die Beſchreibung paſſen, als auf Helenen —— 5 ganz raben mt ſih unterlaſſen haben, um durch ihre Zeitungen Zwietracht und la und Raſſenhaß zu ſchüren; die täglich die Engländer als recht⸗ und n Eng⸗ ſchutzlos hinſtellten, und wiederholt in zündenden Worten die 9 Der Ferien, inaus⸗ wehrt. smuth Die utigen 1 erſuch dobe rhaupt ondern chließt noch Mit⸗ ondere ebber er auf ſowie N, die it den ſtreit⸗ Ninen ürfen, Ninen bvon auch urden ſtann, Front ge⸗ ſt. dem Frei⸗ hol⸗ nents dann rkehr biplo⸗ Aus⸗ lands ichtes aber e, da ion, t in Nähe rden geht zu rus in? müfſen. ſtellung jenigen, die mehr oder weniger öffentlich Propaganda gemacht ukunft haben für ein Eingreifen Englands mit Waffengewalt, die Agita⸗ u auc koren für die Petition an die engliſche Königin, die Mitglieder tand einwirkte. Kowno und einige Theile des Pleskau'ſchen Gouvernements, ſowie MNuunheim, 2. Otrover. WGeneral Anzeier. Sodann berlaſſen das Land die Friedensſtörer, Die⸗ des auf Grund dieſer Petition erſt kürzlich gebildeten„Rathes der Ausländer“ ſowie die Redakeure der Hetzblätter“ welche nichts engliſche Regierung aufforderten, ihren Unterthanen den Schutz zu gewähren, den ſie als Britten verlangen könnten. Von Wichtigkeit iſt natürlich, wie ſich die Ausländer und Eingeborenen im Kriegsfalle verhalten werden. Nun, was die Ausländer engliſcher Nationalität anlangt, ſo haben ſich die eigentlichen Hetzer bereits verzogen. Die große Mehrzahl der Engländer aber ſteht der Uitlander⸗Bewegung fern; ſie vertrauen zwar auf den Waffenerfolg ihres Landes und wünſchen ihn ihrem Heimathlande; ſie alle verhehlen ſich aber nicht, daß ihre Lage ſich nicht beſſern wird, wenn dieſes Land unter den britiſchen Ein⸗ fluß geräth; ſie alle werden nicht zu den Waffen gegen die Buren greifen und das Land nur gezwungen verlaſſen. Sie dürften aber dieſer Nothwendigkeit überhoben ſein, denn General Joubert erließ eine ernſte Warnung an die ihm unterſtellten Beamten, Uebergriffe gegen die perſönliche Freiheit der Ausländer, einerlei welcher Nationalität ſie ſeien, deren Habe und deren Handel auf das Peinlichſte zu vermeiden, ſowie dieſelben unter keinen Um⸗ ſtänden zur Dienſtleiſtung anzuhalten. Tauſende von Deutſchen, Holländern und andern Ausländern werden aber freiwillig der Republik ihre Dienſte widmen. Von unabſehbarer Bedeutung wird im Kriegsfalle die Haltung der Eingeborenen(Schwarzen) ſein; an einzelnen Orten ſind ſie bereits aufgefordert, kein Vieh, Getreide und Pferde zu verkaufen, da ſie es möglicherweiſe in kommenden dunklen Tagen, denen aber das Licht folgen werde, ſehr nöthig haben würden. Folgt aber den dunkeln Tagen ſtatt des Lichts eine Hungersnoth, ſo dürften die Schwarzen gegen die Buren zu den Waffen greifen. Für den Niedergang der Geſchäftsthätigkeit iſt charakte⸗ riſtiſch, daß viele Kommis, kechniſche Angeſtellte u. ſ. w. von ſelbſt die Reduzirung ihres Gehalts auf die Hälfte anregen, um nur der Entlaſſung zuvorzukommen. Außerordentlich zahlreich ſind die Zahlungsſchwierigkeiten, und eine Verlängerung der Zahlungsfriſten muß in der Hoffnung auf kommende beſſere Tage zugeſtanden werden, wenn man nicht von vornherein auf ſein Geld verzichten will. Es iſt in Jedes Munde, daß die geſchäftlichen Verhältniſſe nicht ſchlechter werden können, als ſie jetzt ſind, mag der Krieg kommen und mag er enden, wie er will. Die ruſſiſche Ernte. Ueber die diesjährige Ernte des Wintergetreides wird aus Petersburg amtlich Folgendes berichtet: Wintergetreide ergab auf einem bedeutenden Flächenraum durchaus befriedigende Erträge. Eine unbefriedigende Ernte hatten diejenigen Ortſchaften zu ver⸗ wo die Saaten im Frühjahr gelitten hatten und zwar im Süden Rußlands, umfaſſend die neuruſſiſchen Gouvernements, das Dopſche Gebiet, die Gouvernements Aſtrachan und Saratow, wo das Getreide bereits im Juni derart durch Dürre gelitten hatte, daß es ſich nicht mehr erholte. Ferner iſt eine unbefriedigende Ernte in Wintergetreide zu verzeichnen im Nordweſtrayon, wo die kalte, regneriſche Witterung des Frühjahrs ſehr ſchädlich auf den Saaten⸗ Dieſer Rayon umfaßt die Gouvernements Wilna, je Gouvernements Smolensk, Olonez und Nordfinland. Im Oſten hatte das Gouvernement Orenburg eine Ernte unter Mittel. Im übrigen Rußland ergab Wintergetreide eine befriedigende Ernte, wobei in einigen Weichſelgouvernements, ſtellenweiſe auch in Klein⸗ rußland und faſt in allen centralen Gouvernements, in den Gouver⸗ nements Samara, Wjatka und Perm und in einigen Kreiſen der benachbarten Gouvernements die Qualität beſſer als mittel und die Ernteerträge gut genannt werden können. Annähernd daſſelbe Bild zeigt Sommergetreide nur mit dem Unterſchiede, daß in den centralen Gouvernements die Ernte die Mittelnorm nicht überſteigt, wie letzteres bei dem Wintergetreide der Fall. Die Qualität iſt überall gut, außer in dem von der ſchwächeren Ernte betroffenen Gebiete; im Allgemeinen ſogar beſſer als im Vorjahr. Die erſten Erd⸗ ruſche gaben völlig befriedigende Ergebniſſe; das Korn iſt gewichtig und rein. Hofnachrichten und Perſönliches. Der Kaiſer ließ, wie aus Danzig bekannt wird, vor der Be⸗ ſichtigung des Panzerkreuzers„Kaiſer“ die Beſatzung an Deck an⸗ kreten und ſagte in einer Anſprache:„Ich habe das Schiff hierher befohlen, um Euch perſönlich Meinen Kaiſerlichen Dank auszu⸗ ſprechen für Euer Verhalten bei der Einnahme von Kiautſchou. Be⸗ ſonderen Dank und Anerkennung verdient auch das Vorgehen des Admirals von Diederichs vor Manila.“ Die Prinzeſſin Thereſe von Bayern begah ſich am Samſtag, dem Geburtstage der Kaiſerin Auguſta, nach dem Mauſo⸗ leum in Charlottenburg und legte am Sarge derſelben einen Kranz aus Roſen und Veilchen mit der Inſchriſt nieder: In daukbarer Verehrung und Liebe. Thereſe, Prinzeſſin von Bahern. Dem aus dem Amte ſcheidenden Sberbürgermeiſter von Leipzig, Dr. Georgi, wurde das Ehrenbürgerrecht der Stadt Leipzig ver⸗ liehen. Ferner wurde ihm zu Ehren die Vortge Bahnhofſtraße in Georgi⸗Ring umgetauft. Eine Büſte des Jubßlars wird im künftigen Rathhauſe aufgeſtellt. Das Rathskollegium und verſchiedene andere ließen dem Gefeierten werthvolle Ehrengeſchenke über⸗ reichen. Das rufſiſche Kaiſerpaar mit derr Großfürſten Kyrill und Boris traf geſtern Nachmittag in Wiesbaden ein, wohnte dem Gottesdienſte in der griechiſchen Kapelle auf dem Neroberge bei und begab ſich darauf nach Darmſtadt zurück. Geſtorben ſind: Der Ornithologe Karl duß in Berlin, Verfaſſer vieler Bücher über Vögel und deren Pflege.— Der Realgymnaftaldirektor Geh. Regierungsrath Dr. Heilermann in Godesberg.— Der Rektor am alten Gymnaſium in Nürnberg, A. Miller. Der Rechts⸗ anwalt Juſtizrath Böhm in Augsburg Kurze Nachrichten. In Freiburg fand eine Vertrauensmännerverſamunlung der nationalliberalen Partei ſtatt, in welcher beſchloſſen wurde, den dortigen Fabrikanten Franz Gerteis als Kandidaten für die Landtagswahl aufzuſtellen. Vertreter aus den 18 Bezirksämtern der Pfalz, die kürzlich in Neuſtadt a. H. tagten, ſprachen den Wunſch nach Unterbringung des Sitzes der Handwerkerkammer in Kaiſerslautern aus. Es ſollen 25 Mitglieder durch direkte Wahl gewählt werden, ſo ſchlug man vor, dieſelben ſollen ein Tagegeld von 5 Mk. beziehen, und der Kreis ſoll als Träger der ganzen Einrichtung für die Koſten auf⸗ kommen. In den an den Berathungen der Kammer in Geſellen⸗ und Lehrlingsfragen theilnehmenden Ausſchuß ſollen 10—12 Geſellen, die noch verſtärkt werden können, gewählt werden. Die nationalliberalen Rieichstagsabgeordneten Büſing und Möller bereiten einen Antrag vor, deſſen Kern Folgendes bilden ſoll:„Beſtimmt bezeichnete Ausſchreitungen, die bisher nur nach dem Strafgeſetzbuch als Beleidigung, Körper⸗ verletzung oder Sachbeſchädigung ſtrafbar waren, ſollen jetzt nach dem Gewerberecht als Nötigung ſtrafbar erklärt werden; alſo dieſe Ausſchreitungen ſollen, weil ſie ſich auf dem Gebiete der Arbeits⸗ kämpfe abgeſpielt haben, von der härteren Strafe für Nöthigungs⸗ vergehen betroffen werden und bei ihnen ſoll auch der Verſuch mit der vollbrachten Thaß gleichgeſtellt ſein. Bei der Reichstagserſatzwahl in Pirna erhielt nach amt⸗ licher Feſiſtellung der Antiſemit eine Mehrheit von 802 Stimmien. Die engliſchen Staatseinnahmen weiſen im letzten Vierteljahr eine Zunahme von 1,613,295 Pfund Sterl. auf, im letzten Halbjahr eine ſolche von 3,482,452 Pfund. Der Verſuch des amerikaniſchen Generals Bates, mit dem Sultan von Jolo(Suluinſeln, die zu den Philippinen gehören) in Uuterhandlungen zu treten, iſt vorläufig an der echt orientaliſchen Schlauheit des letzteren geſcheitert, und der General iſt erfolglos zurückgekehrt. Der Sultan ließ den Amerikaner vor lauter Ceremoniell, Höflichkeitsbeweiſen aller Art und Vorſchützung religiöſer Förmlich⸗ keiten gar nicht zu Worte kommen. Aus Stadt und Tand. „Mauuheim, 2. Oktober 1699. Zu den ſtädtiſchen Wahlen⸗ In Nr. 475(Morgen⸗Blatt) der„Neuen Badiſchen Landesztg.“, Vetterleswirthſchaft betr., greift der Artikelſchreiber eine Denunzfationsaffaire vor zehn Jahren auf, die doch rein Nichts mit dem Wahlflugblatt, welches heute noch ſeinem Inhalte nach richtig iſt, zu thun hat und ſtellt Entſtellungen und Lügen auf. Im Jahre 1890 führte Bertram die Arbeiten am Viehhof aus, im Jahre 1891 die Arbeiten am Erweiterungsbau des Kranken⸗ hauſes, im Jahre 1894 die Arbeiten am Schulhaus jenſeits des Neckars, 1895 eine Ventilationsanlage im Hoftheater und zwiſchen hinein verſchiedene kleinere Arbeiten. Wie nun der Inhalt des Artikels den khatſächlichen Verhältniſſen entſpricht, das zu erwägen kann nach dem oben Angeführten dem rechtdenkenden Publikum überlaſſen werden. Die Arbeiten am K⸗Schulhaus wurden Bertram dringend auf Vor⸗ arbeitung beſtellt, was die ſtädtiſche Urkunde beweiſt, ſo daß er das Material richtete und verſchnitt und dasſelbe einfach wieder retour nehmen mußte, wodurch ihm ein weit höherer Schaden erwuchs, als der Artikelſchreiber glauben machen will. Ferner wird behauptet, es wären Bertram nur für 500% Arbeiten übertragen worden; das iſt eine grobe Lüge, da die fragliche Arbeit auf Ausmaß gemacht und akkordirt wurde. Beweis iſt die ſtädtiſche Urkunde. Die Differenz mit dem Maße hält Bertram heute ebenſo richtig wie damals, nur ein Punkt der ſtädtiſchen Bedingungen, welche von ihm früher unterſchrieben worden waren, beſtimmte ihn, wenn er auch nicht vollſtändig zu ſeinem Rechte kam, den von der Stadt an⸗ gebotenen Vergleich anzunehmen. Dieſelben Entſtellungen und Lügen ſind in der Angelegenheit des Schreinermeiſters Luginsland zu verzeichnen. Unwahr iſt es, daß Luginsland bis zur heutigen Stunde im Beſitze der Kaution von 750%, welche jetzt fünf Jahre ausſteht, iſt, trotzdem der wahrheits⸗ —————«.....—.᷑x. iſt Niemand hier mit kurzem, blondem Haar wie das ihre, und einer ſo ſanften Stimme, wie der Mann ſie beſchreibt, der ihr das Billet verkauft hat. Sie war der Verzweiflung nahe, als ſie ging, Eberhard,“ fuhr ſie fort, bemüht, ihre Thränen zurück⸗ zudrängen,„und die Verzweiflung gibt ſelbſt dem Schwächſten Kraft; außerdem glaubte ſie das Beſte für die zu thun, welche ſie liebte; denn ſie liebte Sie, Eberhard, daran dürfen Sie nie zweifeln.“ „Aber wie los.„Ich hatte doch konnte ſie nur ſo etwas glauben?“ ſagte er troſt⸗ Alles gethan, um ihr zu beweiſen, daß ohne ſie das Leben keinen Werth für mich habe. Sie mußte doch wiſſen, daß es für mich kein Glück gab, ohne ſie. Ach, Marie, ſie meinte es gut. Sie ging, weil ſie mich ſo wahrhaft liebte, allein es wäre barmherziger geweſen, wenn ſie mir einen Dolch in das Herz geſtoßen hätte, als mich ſo zu verlaſſen, wie ſie es gethan.“ Sieben Tage und Nächte, eine kurze Woche nur, waren ver⸗ gangen ſeit dem Morgen, wo Helene für immer ihrem Glücke und ihrem Frieden den Rücken gelehrt hatte. (Fortſetzung folgt.) Buntes Feuilleton. — Die Meraner Taltuer. Aus Meran wird der„Magd. Ztg.“ geſchrieben: Wer kennt ſie nicht, die typiſchen Meraner Weinhüter (Saltner), und ſei es ſelbſt nur von Anſichtskarten her im Bilde oder bon alpinen Unterhaltungen der Großſtädter, wo man die Imitation jener urwüchſigen, markanten Geſtalten ſo gern als Thürſteher und Billeteure verwendet. Doch nur Wenigen, die ſelbſt die wirklichen Saltner kennen, dürften die Saltner⸗Gebräuche näher bekannt ſein. Im Burg⸗ grafenamte, dem Meraner Gau, durchſtreifen ſie vom Marid Himmel⸗ fahrtstage bis Kirchweih, den 15. Oktober, die Gefilde, Obſtanlagen ſowohl wie hauptſächlich die Weinberge— der Schrecken all des Diebs⸗ geſindels, der Schrecken aber auch gar mancher zartbeſaiteter Nerven. und darüber hinaus bis zum flatternden Federbuſch— ſehen ſie aus, die ſonſt ſo gutmüthigen Burggräfler in ihrer Saltnertracht. Das glücklicherweiſe heuer wieder obſt⸗ und weingeſegnete Burggrafenamt zählt bei vierzig ſolcher„Spießgeſellen“, darunter bei fünfzehn Beeidete, das iſt zum Waffentragen Berechtigte. Sprichwörtlich an ihnen iſt der Bart; heißt es ja oft:„Der hat einen Bart wie ein Saltner“, was auch nicht zu verwundern iſt, da der Saltner ſein Hutrevier nicht ver⸗ laſſen darf, nicht einmal um ſeiner Sonntagspflicht in der Kirche nach⸗ zutommen, geſchweige denn zum Barbier zu laufen! Höchſt intereſſant iſt ſeine Kopfbedeckung: ein Dribek, Art Dreiſpitz, mit zu beiden Seiten herabwallenden Fuchsſchwänzen, beſteckt außerdem mit Federn ver⸗ ſchiedener Art; nicht ſelten ſchaut ein Eichhörnchen aus den Federn hervor, freilich eines ohne Leben! Dazu die hohen Röhrenſtiefel, ein breiter Ledergurt und ein Lederwamms, hinter dem des Saltners markige Rechte nicht ſelten, um ſeine Wachſamkeit männiglich kund zu geben, zur Piſtole greift— das Alles gibt ſeinem Aeußern etwas Romantiſches, das nicht blos den Einheimiſchen, ſondern auch den Fremden anſpricht. Des Saltners Dribet, den er ſich ſelbſt mit Fleiß verfertigt, wandert, nicht ſelten nach abgelaufener Dienſtzeit in die Stadt, um in einer Sammlung Aufnahme zu finden. Der Saltner ſchwört bei der Bezirkshauptmannſchaft auf die„Saltnerordnung“ und hat noch überdies ſeine„Gemeindeordnung“ genau einzuhalten. Es iſt ein ſchwerer Dienſt, der ihm obliegt, bei Tag und Nacht, bei Wind und Wetter. Seinen Tiſch ſucht er ſich, wandernd von Hof zu Hof, im Hutrevier, ebenſo den„Neuner“(zweites Frühſtück),„Einſer“ und die Marende(Jauſe). In ſeinem Hutrevier hat er zwei nur ihm bekannte Gehöfte, an deren Hausthür er nächtlich von 11—12 Uhr zu klopfen hat, zum Zeichen ſeiner getteuen Amtswaltung. Und zwar klopft er vom Anfange der Hutzeit bis zu dem Augenblicke, wo die Trauben abgenommen ſind, mit ſeiner Handwaffe, einen ſcharfen, alter⸗ thümlichen Waffenſpieße, von dieſem Zeitpunkte an mit dem ſoge⸗ nannten„Wimmſtocke“, der vorne nach Art der Morgenſterne mit Nägeln, am Ende noch mit einem Hufeiſen beſchlagen iſt. Jedermann ſieht den Saltner gerne und gibt ihm willig, wo er ihm begegnet, die gemülhlich geforderten„Tabakkreuzer“ für flüchtige Streifung ſeines Reviers oder für die Benutzung eines mit hölzerner Hand und Dorn⸗ Martialiſch, kriegeriſch, wild faſt— von der Fußſohle bis aum Scheitel ſträuchern als während der Reifezeit verboten gekennzeichneten Weges. liebende Artikelſchreiber dieſes behauptet. Ferner iſt es eine Unwahr⸗ heit, daß Luginsland dem Hochbauamt die Zumuthung machte, ihm Arbeiten unter der Hand zu geben, trotzdem ſchon wiederholt derartige Arbeiten und Lieferungen unter der Hand vergeben worden. In welcher Submiſſion ſind die Parkett⸗Reparaturen im Ver⸗ waltungsgebäude des Viehhofes vergeben worden? In welcher Sub⸗ miſſion wurden Stadtrath Barber die Inſtallationsarbeiten und Lieferung der Beleuchtungskörper in der Turnhalle Schulhaus K 5 übertragen? In welcher Submiſſion hat Barber die Lieferung de⸗ Koch⸗ und Heizapparate von der Kochſchule im Schulhaus R 2 er⸗ halten? Wie hoch iſt der Betrag für ſtädtiſche Lieferungen und Ar⸗ beiten an die verſchiedenen ſtädtiſchen Inſtitute und Anſtalten, die Herr Barber ſeit ſeinem Stadtrathsmandat erhalten hat? Früher haben ſich die Herren Stadträthe an ſtädtiſchen Lieferungen und Arbeiten nicht betheiligen können. Tit. Hochbauamt erlauben die in dem Artikel vom Morgenblatt Nr. 457 der„Neuen Badiſchen Landeszeitung“ Angegriffenen die höfliche Frage, ob an ihren Arbeiten ſich ſchon Fehler gezeigt haben, die auf mangelhafte Ausführung zurückzuführen ſind, trotzdem dieſe Arbeiten ſich ſchon 10, 15 und 18 Jahre im Gobrauch befinden? Wir überlaſſen es jedem Unbefangenen, ſich aus oben Geſagtem ſelbſt ein Urtheil zu bilden. Frz. Bertram. Johann Luginsland. Aus der Stadtrathsſthung vom 29. September 1899. (Mitgetbeklt vom Bürgermeiſteramt.) Den Mitwirkenden bei der Göthefeier wird der Dank der Stadtverwaltung ausgeſprochen. Seitens der Gr. Staatsregierung wird zum Verkauf von Plätzen im Induſtriehafen innerhalb des Lagerplatzgebietes die Genehmigung ertheilt. Eine Einladung des kath. Stadtpfarramts zur Grundſtein⸗ legungsfeier der H eiliggeiſtkirche in der Schwetzingervorſtadt wird zur Kenntniß des Kollegiums gebracht. Die Kapitalrentenſteuerkapitalien in Mannheim be⸗ tragen für 1899: 226,481,400.— Mk. gegen 208,371,700.— Mk. im Jahre 1898, haben alſo um 18,109,700— Mk. zugenommen. Dem Wunſche des Turnvereins um Vornahme einiger unweſent⸗ licher Aenderungen am Entwurfe zum Vertrage über den Verkauf eines Bauplatzes an denſelben in der öſtlichen Stadterweiterung wird entſprochen. Die Aula der Friedrichsſchule wird für Dienſtag, den 3. Oktober, behufs Abhaltung eines Vortrages über den Zweck der Handelskurſe für Mädchen und für Donnerſtag, den 5. Oktober, zur Abhaltung eines Vortrages für die Zwecke des Allgemeinen Deutſchen Sprach⸗ vereins zur Verfügung geſtellt. Gegen die Uebertragung der Lieferung der Eiſenkonſtruktionen zum Feſthallenneubau an die Firma Braß& Hertslet in Berlin um deren Angebot von 165,000.— Mk. wird nichts einge⸗ wendet.— Die im Mitbewerb um die fragliche Lieferung ſtehende hieſige Firma konnte nur deshalb keine Berückſichtigung finden, weil ſte ſtatt der vorgeſchriebenen Lieferzeit von 7 Monaten eine ſolche von 10 Monaten beanſpruchte. Die Stelle eines Betriebsinſpektors für den Gaswerks⸗ neubau wird Herrn Ingenieur Richard Starke in Berlin übertragen. Zur Ertheilung der Genehmigung an Metzgermeiſter Friedrich Biſſinger hier zur Errichtung und zum Betrieb einer Talg⸗ ſchmelze im Hauſe K 3, 8 wird die Zuſtimmung verſagt. Die Ausführung der Kanaliſationsarbeiten in der prov. Ortsſtraße zwiſchen der Zimmer' ſchen Fabrik und der Waldhofſtraße um das Angebot von Mk. 5925.60, ſowie die Kanaliſationsarbeiten in der Mittelſtraße zwiſchen 2. Querſtraße und der verlängerten Achſe der Friedrichsbrücke um das Angebot von Mk. 30 766.88 werden der Firma Bouquet u. Ghlers übertragen. Für den ſtetig zunehmenden Verkehr im Stadttheil Neckarau erweiſt ſich der Niveauübergang beim Bahnhof dortſelbſt als ein höchſt ſtörendes, von Tag zu Tag mehr empfindendes Hinderniß. Insbeſondere gegen Abend werden durch das häufig ſich wieder⸗ holende Schließen dieſes Ueberganges die unliebſamſten Stockungen des Wagenverkehrs verurſacht, welche manchmal ſolchen Umfang nehmen, daß direkte Lebensgefahr für die Paſſanten erwächſt. Es wird deshalb die Gr. Eiſenbahnverwaltung um Mittheilung erſucht, welche Maßregeln dortſeits zur Herbeiführung geordneter Verlehrs⸗ verhältniſſe an jener Stelle für die nächſte Zukunft in Ausſicht ge⸗ nommen ſind. 5 Da nach Fertigſtellung des zweiten Rangirbahnhofes an Bei⸗ behaltung der Niveauübergänge über den Bahnkörper Mannheim⸗ Heidelberger Bahn der drei Wege, nämlich: 1. Des Feldweges von der Rathhausſtraße nach dem Teufelsloch. 2. Des Feudenheimer Weges und 3. des Seckenheimer Weges nicht gedacht werden kann, wird die Gr. Giſenbahnverwaltung um Mittheilung darüber erſucht, ob und bezw. an welcher Richtung etwa bereits der Frage wegen Beſchaffung eines Erſatzes für die genannten Niveauübergänge durch Ueberführungen näher getreten wurde, In Folge Eingemeindung von Käferthal⸗Waldhof und Neckarau wurde durch Ortsſtatut die Zahl der Stadträthe von 18 auf 23 er⸗ höht. Vorbehaltlich der Genehmigung Gr. Miniſteriums wird in Ausſicht genommen, daß für die Zukunft behufs regelmäßiger Er⸗ neuerung des Stadtrathes gemäß 8 18 der Städteordnung alle 3 Jahre alternirend einmal 12 und das anderemal 11 Stadtrathsmit⸗ glieder durch Neuwahl auf 6 Jahre zu erſetzen ſind. Im Jahre ———— 55 2— Kaiſerin Eliſabeth ſprach bei ihrem letzten Aufenthalte in Meran 1897 wiederholt mit dieſen treuherzigen, ſtämmigen Burſchen; einen, der ihr ſchon in den erſten Tagen ihres Hierſeins Freude gemacht durch ſeine friſchgemuthe Art, begrüßte ſie noch bei ihrem letzten Ausfluge in deſſen Gebiet mit den Worten:„Nun Adieu, Saltner!“ und der biedere Burg⸗ gräfler meinte zurück:„Recht viel Glück, Majeſtät!“ Am Roſenkranz⸗ Sonntage lerſter Sonntag im Oktober) iſt es der Saltner Ehre und Freude, wacker zu pöllern und mit ihren Piſtolen und Revolbern während der feierlichen Prozeſſion zu ſchießen. Am Kirchweihſonntag, 15. Oktober, iſt ihre ſchwere Zeit um und der 16. trifft ſie luſtig und wohlgemuth bei ihrer gewöhnlichen Bauernarbeit. — Ueber die Mächtigkeit der Kohlenflötze der Bäreninſel machte Herr Lerner, der bekanntlich mehrere Monate dort weilte, folgende Angaben: Angeſchlagen ſind bis jetzt Lager von 7 900 000 Tonnen, doch damit iſt der Kohlenxeichthum noch lange nicht erſchöpft. In—5 Jahren hofft Herr Lerner ſicher 80—100 000 Tonnen jährlich liefern zu können. Bei einer ſolchen Förderungsmenge würde alſo der Vorrath auf etwa 80 Jahre ausreichen. Da bei der Ueberfiſchung de Nordſee die Hochſeefiſcherei gezwungen iſt, immer nördlichere Gebiete aufzuſuchen, iſt die Bäreninſel dazu auserſehen, im Polarmeer den Stützpunkt der Hochſeefiſcherei abzugeben. Hier findet der Fiſcherei⸗ dampfer Kohlen und Proviant, hier findet er Häfen und kann etwaige Seeſchäden ausbeſſern. Daraus geht hervor, welche ungeheure Be⸗ deutung die Bäreninſel für die Hochſeefiſcherei hat, Spitzbergen kommt nicht mehr in Frage, es liegt zu nördlich und bis dahin kommen die Fiſchſchwärme nicht. Dazu kommt, daß die Bäreninſel die Kohlen⸗ lieferungsſtelle für die norwegiſche Küſte, die ruſſiſche Murmanküſte und das weiße Meer ſein wird. Bisher waren dieſe Gebiete auf die theure engliſche Kohle angewieſen. In erſter Linie ſollen die deutſchen Intereſſen befriedigt werden; Kohlen ſollen nur dann an ruſſiſche und norwegiſche Abnehmer geliefert werden, wenn man Herrn Lerner von dieſer Seite koulant en — Nauchloſe Lokomotivfeuerung. Seit geraumer Zeit be⸗ ſchäftigt ſich die Eincinnati⸗New⸗Orleans⸗ und Texas⸗Pacific⸗Eiſen⸗ bahn damit, das Auswerfen ſchwarzen Rauches aus den Maſchinen und die dadurch verurſachte Beläſtigung der Reiſenden zu beſeitigen, Die Verſuche haben, wie die„Zeitung des Vereins deutſcher Eiſenbahn⸗ Henernl⸗ Anzeiger, dhlen: 12 Mirglicher auf ß Jahre und 2 Wiit⸗ Erneuerungswahl im Jahre 1902 r der Neuwahl. 885 ind daher zu w glieder auf 3 Jahre unterliegen alsdann 11 Mitgliede *Die Großherzo Frauenarbeitsſchule, gin beſuchte in Konſtanz am Samſtag die as Wöchnerinnenaſyl, das Weſſenberghaus, die Kleinkinderſchule, fowie die Herren Hofrath Seiz und Landeskommi Frhr. v. Bodmann SEin hübſcher Zwiſchenfall ereignete ſich in Bacourt, als roßherzog von Baden während des Manövers dieſen Ort be⸗ rührte. Winzer Dorelet, eine durch ſeine Verſuche auf dem Gebiete des Weinbaues in der Gegend bekannte Perſönlichkeit, bot dem Groß⸗ berzog einen Strauß Weintrauben und Erdbeeren an, welche der Fürſt mit freundlichen Worten eutgegennahm, dem Spender als An⸗ denken ein neues Fünfmartſtück mit ſeinem Bildniſſe ſchenkend. Ob⸗ gleich Herrn Dorelet gleich 20 Mark für das Stück geboten Preis davon trennen zu wollen. sherzogs hat hier überall einen vorzüglichen erklärte er, ſich um keinen Leutſeligkeit deg Gro Eindruck hinterkaſſen. Das badiſch 29. Januar 1900 die alten Kameraden des! Ehrengeſchenks. Die dem Bataillon angehört haben, mittelnder Adreſſe eine unmittelbare haben, werden gebeten, ütlitz, Straßburg, e Pionierbataillon Nr. 14 in Kehl begeht am eier ſeines fünfzigjährigen Jubiläums Die ataillons beabſichtigen die Stiftung eines jenigen Herren, die als aktive Offtziere oder und die wegen nicht zu er⸗ Aufforderung nicht erhalten ihre Adreſſen an Oberſtleutnant Frhrn. zu Schiffleutſtaden 8, einzufenden. fdes Generalſtabes der deutſchen Armee, Graf ſter von Brauer aus Anlaß des vor⸗ förderung der Truppen bei den Kaiſer⸗ altenes Dankſchreiben gerichtet, in welchem Die Durchführung diefer umfangreichen Truppentransporte möglicht durch die ſorgfältige gung ſeitens der Großherzoglich altung in Verbindung mit den ſowie durch die Thätigkeit und auf⸗ ingebung aller betheiligten Dienſtſtellen und Eiſenbahn⸗ ührung der Transportbewegung. Euere daß ich für dieſe vortrefflichen Leiſtungen ſenbahnverwaltung meinen Ausdruck bringe. Niedermendig iſt zum Sprechverkehr mit Gebühr 1 Mk. Schlieffen hat züglichen Verlaufs der Be manövern ein herzlich geh an Herrn Mini ein in knapp bemeſſenen Friſten wurde er Vorbereitung der Trausportbewe Staats⸗Eiſenbahnverw Militär⸗Eiſenbahnbehörden, bei der Ausf Exeellenz wollen geſtatten, der Großherzoglich Badiſch verbindlichen Dank hierdurch zum Telephoniſches. Mannheim zugelaſſen. Der 15 deutſche Kongreß für Knabenhandarbeit wurde Vorſitzenden v. Scheuckendorff eröffnet. Großherzogin Luiſe iſt Geheimrath gierung Staatsminiſter Dr. Nokk an⸗ weſend. Außerdem ſind viele andere Abgeſandte der badiſchen und hörden, der Provinz Weſtfalen und der he zugegen, die dem Kongreß Grüße und Direktor Peter Jeſſen⸗Berlin ſprach unter die Stellung des Arbeitsunterrichts in der Entwickelung des deutſchen Volkes. Vojen brachte reiches Material über die fortſchreitende ſchland. Die mit dem Kongreß verbundene hen Arbeitsſtücken reich beſchickt. en Staats⸗Ei geſtern in Karlsruhe von dem Als perſönlicher Vertreter der Sachs, als Vertreter der Re württembergiſchen Staatsbe Stadtverwaltung Karlsru Wünſche ausſprachen. reichem Beifall über volkswirthſchaftlichen dieſes Unterrichts in Deut Ausſtellung iſt mit beme Morgen folgt der öffentliche Statiſtiſches aus der Stadt vom 10. Sept. bis 16. Sept. 44 Todesfälle, die in unſerer Stadt vork heitsamt folgende Krankh und Rötheln, in— Falle Scharlach, Croup, in 1 Fällen Unterleibstuphus Falle Kindbettſteber ſucht, in 3 Fälle akut akute Darmkrankheiten, In 18 Fällen ſonſt Jalle gewaltfamer Tod. *Patent⸗Liſte. Bureau von Paul Mü Berlin NW., Luiſenſtr Maunheim von der 37. Woche Mitwoch iſt vorwie An Todesurfachen für die amen, verzeichnet das kaiſer⸗ eiten: In— Falle Maſern in— Falle Diphtherie und (gaſtr. Nervenſieber), in— (Puerperalſteber), in 4 Fällen Sungenſchwind⸗ g der Athmungsorgane (in 7 Fällen Brechdurchfall, liche Geſund „in 17 Fällen Kinder bis 1 ige verſchiedene Kränkheiten. In 1 Von Bundesvereinen: Mitgetheilt durch das Patenk⸗ ller, Civil⸗Ingenieur und Pate ße 18. Vertreter: Joh. Biſchoff, Civil⸗ Patent⸗Anmeldungen. 5 des bei der Naphtazarindarſtellung Badiſche Anilin⸗ und Soda⸗ a. Rh.— B. 24,849. Verfahren zur phtazarindarſtellung entſtehenden Zwiſchen⸗ nilin⸗ und Sodafabrik, 13,225. Maſchine zum Auskeſen von Michael Geſellgen, Mann⸗ ſeverſchluß mit gemeinſchaftlicher Zu⸗ Hermann Friedrich ent⸗Ertheilungen. 106,708. Druck⸗ und Färbetöne mit Hilfe von 190. Badiſche Anilin⸗ und Soda⸗ Und techniſche nt⸗Anwalt in 24,683. Verfahren zur Darſtellung entſtehenden Zwiſchenprodukts. fabrik, Lubwigshafen Darſtellung des bei der Na Badiſche A wigshafen a. Rh.— Klebkrautſamen aus Getreide. hei m.— St. 5454. 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Kombinirte Steh⸗ und Anlegeleiter aus zwei durch Scharnier verbundenen Einzelleitern, deren kürzere mittels Hülſe und Klemmſchraube auf den Holmen der längeren ver⸗ ſtellbar und feſtſtehlbar iſt. Johannes Appel, Baden⸗Baden.— 122,045. Steriliſtrflaſchen⸗Verſchlußeinrichtung durch koniſchen Flaſchenhals in Verbindung eines mit Gummiſcheibe und unterem Führungszapfen verſehenen Stöpfels. Emil Andrs, Kaiſerslautern.— 121,882. Metalliſche Syhlen⸗ und Abſatzunterlagen mit darauf angebrachten Riffeln. And reas Schille, Karlsruhe. Coloſſſeumtheater. Das Coloſſeum eröffnete geſtern, Sonntag, 1. Oktober, ſgine Winterſaiſon bei ausverkauftem Hauſe. Der präch⸗ tige Saal machte bei feenhafter Beleuchtung einen eleganten Eindruck, und die neuerbaute Bühne iſt mit effektvollen Dekorationen verſehen; ebenſo iſt der Hauptvorhang, welcher in ſeinem Titelbilde die Ruinen des Coloſſeums in Rom darſtellt, in prächtigen Farben gemalt, die der Fabrik Hammann in Düſſeldorf zur Ehre gereichen. Zur Auf⸗ führung gelangte bei vorzüglichem Zuſammenſpiel„'s Lieſerl von Schlierſee“, welches heute, Montag, zum zweiten Male gegeben wird. Schwere Verirrung. Die„Heidelb. Ztg.“ ſchreibt: In Be⸗ eines Gerüchts, das ſeit einigen Tagen hier kurſirt, bezeichnet oereſpondent der„Frankf. Ztg.“ es als ein ſicher verbürgtes Faktum, daß gegen den Lehrer am Heidelberger Gymnaſtum und zu⸗ gleich Privatdozent an der Univerſität Dr. Bau m ſtark die Be⸗ ſchulcigung erhoben worden iſt, wiederholt einem Bäckerburſchen bei deſſem Rundgange in der Morgenfrühe aufgelauert und ihm unzüch⸗ tige Handlungen angeſonnen zu haben. Dr. Baumſtark habe bereits, nachdem ſein Benehmen Gegenſtand der polizeilichen Unterſuchung wor, Heidelberg verlaſſen. Unglücksfall. Geſtern Nachmittag, zwiſchen 5 und ½6 Uhr, Platzte der Ehefrau des Hafenaufſehers Franz Iſele auf der Breite⸗ ſtraße vor U1 eine Ader am rechten Bein. Ein zufällig vorbei⸗ gehender Arzt legte Nothverband an, worauf die Frau ins Allgemeine Krankenhaus verbracht wurde. Abends.20 Uhr verſtarb dieſelbe. * Gelündet. Heute Früh wurde die Leiche des Schiffsbeſitzers 8 Zimmermann von Gberbach beim Mannheimer Lagerhaus geländet. Falſches Gerücht. Das ſeit einigen Tagen in hieſtger Stadt verbreitete Gerücht, Gaſtwirth Benkler habe ſich im Unterfuchungs⸗ gefängniß erhängt, iſt unbeg ründet. Muthmaßtliches Wetter am Dienſtag, den 3. Okt. Der angekündigte neue Luftwirbel iſt mit 745 mm von Nordweſten her in Wallis und Cornwallis eingetroffen und wandert von dort in ſüdlicher Richtung gegen Mittelfrankreich weiter. Da über dem mittleren und nun auch weſtlichen Rußland ein Hochdruck von 765 m ſich behauptet. In Italien iſt das Barometer wieder im Sieigen begriſſen, weshalb der neue Luftwirbel weder empfiadliche Abkühl⸗ ung noch anhaltend Regenwetter bringen wird. Für Dienſtag und gend trockenes und auch zeitweilig heiteres Wetter in Ausſicht zu nehmen. Aus dem Großherzogthum. B. N. Karlsruhe, 1. Okt. Heute Abend verſchied plötzlich in Folge Herzſchlages im unteren Saale des Reſtaurants zu den„Vier Jahreszeiten“ Herr Oberpoſtkaſſirer Wielandt. Der Verſtorbene hatte eine Zeitung verlangt, als er plötzlich leblos vom Stuhle ſiel. Wielandt war Wittwer und ſtand im Alter von 64 Jahren. B. N. Ettliugen, 1. Okt. Bei dem heutigen Sportfeſte mit Preiskorſo des hieſigen Radfahrer⸗Vereins 1896 erhielt den 1. Preis: Bicyele⸗Club⸗Karlsruhe, 2. Radfahrerklub „Germanja“⸗Karlsruhe, 3 Radfahrerverein⸗ Pforzheim, Von ge⸗ miſchten Vereinen den 1. Preis: Tourenklub⸗Karlsruhe, 2. Radfahrer⸗ Geſellſchaft⸗Karlsruhe, 8. Radfahrerverein Mühlburg. Baden, 30. Sept. Der Stadtrath hat geſtern den durch Zurruheſetzung des bisherigen Inhabers erledigten Poſten des Stadt⸗ baumeiſters dem Architekken A. Krauth von Konſtanz, z. Zt. in Elberfeld, übertragen. Es lagen 45 Bewerbungen vor. Pforzyeim, 29. Sept. Um die neugeſchaffene, bezw. erledigte Schuldienerſtelle an der Volksſchule ſollen ſich nahe an 70 Bewerber von hier gemeldet haben. Pforzheim, 29. Sept. Als ein gutes Zeichen für die fort⸗ ſchrittliche Entwickelung des Gewerbes und des Elektrizitätswerks den, daß geſtern der 1000. Motor an das Elektrizitätswerk angeſchloſſen wurde. Hüfingen, 29. Sept. Die Wittwe des verſtorbenen Herrn welche dem Krankenhauſe zur enten im Frühjahr 1000 Mk. übergah, hat der Gemeinde 10000 Mk. zur Errichtung einer Klein⸗ kinderſchule angeboten. Rh.— 106,677. Blitzſchutzvor⸗ C. Schmidt, Mann⸗ us vulkaniſirtem Gummi, für Eier F. Dippel, Heidelberg.— Gebrau ch muſte r⸗ gen. 122,006. Mus einem geſchloſſenen Gefäß mit geſchraubten Filtrirelementen und diefelben ender Filter. K. G. Hanspach, Neu⸗ lektriſcher Schalter mit Zugvorrichtung, berichtet, neuerding kichtung mit bewegten Entladungst Heim.— 106,780. Schutzhülle a oder Früchte. Eintragun in einen falſche umgebenden Vorfiltern 5 ſtadt a. d. H.— 121,686 Verwaltungen“ daß die Geſellſ gomstiven mit s ſo günſtige Reſultate ergeben, chaft ſich entſchloſſfen hat, ſämmtliche Perſonenzug⸗ der neuen Feurrung auszurüſten, beanſpruchten Maſchinen in der Bergfahrt von jene mehr bemerken läßt.— Die Vor ſollen allezeit, Perſonenzuglokomotiven ſich durch ſparſamen für die Beför die ſelbſt bei ſtarl m Uebelſtande nichts ſchriften, welche die Art des Gebrauches ſowohl bei Tage als bei Nacht, auf allen aufs Strengſte befolgt werden. Bren nmaterialverbrauch auszeichnen, werden derung zu Lokumotivführern in erſter Linie in Betracht Aus dem Gerichtsſaal. Richker:„Sie wollen die Ver⸗ Angeklagter, weil Ihr Vertheidiger erkrankt cher That ertappt wurden und den Diebſtahl gung dew Verhandlung, aber da Sie auf frif * Freiburg, 29. Sept. Das große Herbſtunternehmen des hieſigen Rennvereins hat ſich in der Gunſt des Freiburger Publikums längſt eingebürgert, und ſo dürfte außer Zweifel ſtehen, daß auch die diesjährige Veranſtaltung lebhafteſtem Intereſſe begegnen wird. Sie iſt auf Sonntag, 8. Oktober feſtgeſetzt und verſpricht einen regen Ver⸗ lauf zu nehmen, da ſich eine lebhafte akttve Theilnahme von Sports⸗ leuten jetzt ſchon äußert und tüchtiges Material auf dem Turf er⸗ ſcheinen wird. Das Rennprogramm umfaßt wie ſonſt ſechs Nummern. Ein Trab⸗ und ein Galoppreiten für Pferde bäuerlicher Beſitzer machen den Anfang. Ihnen folgt das Schloßberg⸗Jagdrennen. Das dann ſich anreihende Moosmald⸗Jagdrennen wird um ſo größeres Intereſſe beanſpruchen, als hier um den Ehrenpreis des Erbgroßherzogs ge⸗ ſtritten wird. Ein ſogen. Kaiſerſtuhl⸗Jagdrennen bildet die fünfte Nummer, die große Freiburger Steeple⸗Chaſe auf der höchſten Diſtanz von 4500 Metern(wofür die Stadt Freiburg 1200. ſtiftete) den Schluß. Nun beparf es nur noch freundlicher Witterung, dann wird ſich die Veranſtaltung ihrer Vorgängerſchaft würdig anreihen. Vom Feldberg, 29. Sept. Einen ziemlichen Vorgeſchmack vom Winter haben nun die Feldbergbeſucher bekommen. Nebſt einer Eisſcheibe in den Brunnentrögen und einigen Graden Kälte hat es ganz tüchtig geſchneit, ſodaß der Aufenthalt im Zimmer beim warmen Ofen romantiſcher iſt als alle Naturſchönheiten, die der Feldberg ſonſt wüßte ich nicht, vorbringen könnte!“ An neugierig, Herr Richter!“ — Wie die Frage, ſo die Aunwort. für ſehr klug galt, was der Bertheidiger zu Ihren Gunſten geklagter:„Darauf bin ich eben auch Ein jungen Profeſſor, mußte in Geſſellſchaft, beſonders von Seiten bietet. Die Viehherden löſen ſich auf oder wandern den Thälern zu. Die Poſt vom Feldbergthurm wird vom 1. Oltober ab nimmer befördert. junger Damen, oftmals Fragen über ſi ergehen laſſen, die an Naivetät und Sinfalt nichts zu wünſchen übrig ließen. Eines Tage ſich ſchon oft durch derartige Fragen ausgezei feſſor, was iſt eigenklich der Unterſchied zwiſchen Aktord Mit verbindlichem Lächeln entgegnete der Geftagte: zwiſchen Applaus und Reblaus!“ — Von einem„Jägerianer“ ſche Geſchichte erzählt:„ wochenlang ein Amtsgerichtsrath aus k. X. b err Amtsgerichtsrath, Ach Herr Pro Derfelbe wie wird aus Berlin folgende tragi⸗ Es war im Monat Auguſt d.., als ſich dort efuchsweiſe aufhielt. Der der ein eifriger Fußgänger iſt, hatte die Ge⸗ täglich grüßere Ausflüge in die Umgegend Berlins zu machen au dßeſem Zweck einen ſogenannten Jäger⸗Anzug mit wollenem ges fühlte er das an ſich doch nicht unbegreifliche Stehbierhalle ein Glas Bier zu trinken, aber wie h rundweg erklärte, daß er ihm kein Hemd. Eines Ta fürfniß, in eine ſaunte er, als ih *Lörrach, 29. Sepk. In Hägelberg(Amt Lörrach) brannte der oße Bauernhof des Landwirths J. Lang nieder. Das Feuer ent⸗ and durch zwei 4jährige Knaben, welche mit Streichhölzern ſpielten. Vfalz, Helſen und Umgebung. Mainz, 29. Sept. Ein hieſſger Theereiſender ſtahl in der Wohnung eines Wirthes eine Kaſſette mit 1000 /. 900 ſandte er poſtlagernd nach Hamburg. Als er geſtern dorthin reiſen wollte, um nach Amerika zu gehen, wurde er derhaftet. In ſeinem Koffer fand ſich die leere Kaſſette vor. Gießen, 29. Sept. Morgen wird hier vor dem Schöffen⸗ gericht ein Prozeß verhandelt, der durch den Fall Dreyfus verurſacht iſt. Der penſtonfrte Landgerichtsrarh., der ſich lebhaft für Drey⸗ fus intereſſirte, will beleidigt worden ſein durch die im Leſezimmer des„Elubs“ an ihn gerichtefe, wie er meint, in lautem und froniſchem beraz falgen könne, wobei er dem Amksgerichtsrath von oben bis unten auftnerkſam muſterte. Der Amtsgerichtsrath, der übrigens ſaſt kn jedem Jahre der Reichshauptſtudt einen Beſuch abftattet, wußte h geſchah, und unterließ nicht, beſcheiden nach den Was aber erfuhr der Aermſte! jar keine perſönliche Gehäſſigkeit Abweiſung zu fragen. Der Kellner bedeutete ihm, es liege z Tone gehaltene Frage des Landgerichtsraths.,„ob denn der Drey⸗ fus noch auf der Teufelsinſel ſel.“ Er ſei damit gehänſelt und ber⸗ ſpottet worden. Als den Urheber bezeichnet er den Landgerichtsrath ., der im Hintergrunde geſtanden habe. S. aber ſei ihm wegen einer alten Geſchichte Übelgeſinnt. Nun hat K. an S. einen Brief geſchrieben, in dem ſtarke Beleidigungen dorkommen, Dieſer Brief bildet den Gegenſtand der Klage. gegen ihn vor, allein er ſei angewiefen, ſcheine, Bier nicht zu verabfolgen, und und das Lokal verlaſſe Jägertaner, die keine Wäſche zeigen, jedem Gaſt, der ohne Kragen er⸗ da, wie geſagt, der Amtsgerichts⸗ ſo mußte er ſich im das Unvermeidliche fügen eiterkeit der anweſenden Gäſte. ud in Berlin nicht ſonderlich n— nicht ohne * Homburg, 29. Sept. Der Arbeiter Lorenz bon Ober⸗ urſel, der mit einer Fabrikarbeſterin der Spinnerei Hohemark ein Liebesperhältniß unterhielt, glaubty Grund zur Eiferſucht auf den ebenfalls dort beſchäftigten Arbefter Kraus aus Böhmen zu haben. Er lauerte deßhalb dem Kraus au der Chauſſee nach Oberurſel auf Manbefm, 2. Oktober derart, daß geſtern der Tod e, 3 ſollen noch einige Arbeiter als Mit⸗ und berlehe ihn. urch Meſſerſtiche Außer dem Loren thäter verhaftet wordem ſein. Wagesrtenigkeiten. — In Breslau wurden am Sam mit Namen Chriſtoph Hein und Friedri dort umlaufende Ger Bildhauers Valentini unrichtig bezeichnet. — In Lubaczan darunter das Rathh beträgt nahezu eine ſtag Abend zwei Perſonen ch Wüſthof yerhaftet. ücht, dieſelben ſeien die Mörder des Ber wird vom Breslauer Polizeipräſidium als Es handele ſich vielmehr um awei Hochſt (Galizien) ſind 360 Gebäude abgebr aus, die Kirche und die Schule. Million Gulden. dem ſächſiſchen Bahnhof Potſcha rn in einem 40 Wagen ſtarken Gi in einer Weiche. Hierdurch wurden 4 und ſtark beſchädigt ſowie beide Geleif auf einem der beſchäbigten am Kopfe und an der rechte — Die geſammte Jagdbeute des Kai es in Schweden beträgt iterzuge der 21. Wa Wagen zum Theil umgew Ein Bremſer, der 7 ſaß, erlitt leichte Verletzungen ſers während ſeineß 62 Rehböcke, 1 Juchs Fremdenandran fünftägigen Aufenthalt und 7 Buſſarde. — In Berlin iſt der 5 in allen großen Gaſthäuf Platz vorhanden iſt. — Die ſtädtiſche Verwaltun Vorjahr 12,964 Stahlfederhalter, 490, ſchwarzer und 97 Liter Stifte, 62 Federmeſſer, Papier. Füͤr jeden Einwohner Berlin Dazu kommen no 8 augenblicklich ern Fremde abgewieſen werden, 9 Berlins verbrauchte im „176 Stahlfedern, 2364 Liter ſtifte, 7328 farbige 10,086,099 Bogen Bogen verbraucht, o Siegellack und farbiger Tinte, 22,806 Blei Radirgummi, 8 wurden 5¼ ch 409,926 Couverts, 321 Kil — Der in Aachen ver hat für ein Kinderhos teſtamentariſch ausgef ſtorbene Commerzienrath Talbot pital und für verwahrkoſte Kinder 200,000 Ml, Bei dem Erdbeben im Vila nach amtlicher Meldung 12.932 ſind umgekommen, 657 verletzt. — Auf dem lenenſtrom verbrann der Schatzſekretär des Stagtes Col — Das gelbe Fieber wüt Neworleans kamen neue Fälle vor Clieater, Kunſt und Wiſfenſchaft. Großh. Badiſches Hof⸗ und National⸗Theater in Maunheim. Figaros Hochzeit. Dem am Freitag gehörten Cornelius das beſte und bis jetzt im modernen Stil hinter ſigen Bühne das herrlich Tonkunſt, Mozarts„Figaro“. leriſchen Interpreten die höchſte ſonders in Bezug auf abfolut tragenen Melodte und in den Verzierunge Ineinandergreifen der Stimmen in den in vielen anderen Opern, einen Stillf ferner auf flottes und dem Rokoko⸗Geiſt ſpiel aller Mitwirkenden. Wir haben an u eine Reihe ſehr anerkennenswerther Figa die geſtrige reihte ſich dieſen früh enſemble gewinnt durch dieſe häufige Werkes, das keinem Muſikfreund zu oft kommen und Abrundung. Die einzel einſtudirung her ſehr gut g 1 und es waren bei dem guten Verlauf der ge wenige Punkte, die ſich als verbeſſerungsb das bisherige Figaroenſemble, Kromer als Figaro, Frau F winkelals Graf, Frau Rocke⸗Heindlbals als Bartolo, Frl. Kofler als Matzelline, Bärbchen, Herr Rüdiger als Baſtlio und 2 Vilajet Aidin in Kleinaſten ſind Häuſer eingeſtürzt; 783 Perſonen nta der auf dem Magda⸗ aſſagiere um's Leben, unter ihnen Dampfer Montayn, te, kamen 309 het weiter in Key Weſt. Auch in „Barbier von Bagdad“, mit dem unz chte muſikaliſche Luſtſpiel end auf der hie⸗ ſſiſchen Epoche unſerer Beides Kunſtwerke, die an ihre künſt⸗ n Anforderungen ſtellen. Mozart be⸗ ge Geſangstechnik in der ge⸗ n, auf gewandtes und ſicheres Enſembles, die nirgends, wie nd der Handlung bedeuten, entſprechendes Zuſammen⸗ nſerer Bühne in letzter Zeit roaufführungen erlebt, und Unſer Figaro⸗ gen des entzückenden kann, an Sicherheit nen Betheiligten ſind von der lehten Neu⸗ hielt und eingeſungen, trigen Vorſtellung nur eftig herausſtellten. dem als bewährte Kräfte Herr ſanne, Herr Mo h⸗ Gräfin, Herr Mar Frl. Wagner als err Erl als Curzio angehören, ſind neu eingetreten: Frl. Fladnitzer als Cherubin und Herr Voiſin als Gärtner. Frl. Fladnitzer ſang den Pagen vortrefflich und zeigte in dieſer Nolle wiederum ihr hübſches und natürliches darſtelleriſches Talent. Herr Voiſin bewies in der bisher von Herrn Starke geſungenen Rolle des Gärt verläſſigkeit und Verwendbarkeit. Theater⸗Rotiz. Die Intendanz theilt mit: Wegen Verhinder⸗ in der heutigen Vorſtellung von„Der Herr Guſtav Conradi vom Großh. ſtadt die Rolle des„Cäſar Wichtig“ zur Darſtellung jane wird ſich von Berlin nach Wien begeben. An⸗ ihres dortigen Gaſtſpieles im Raimund⸗Theater wird die zwölfjährige Tochter der Künſtlerin, Mlle. Konzert des Joachimquartetts. zuthoilen in der Lage waren, Quartett auch für die kommende C Concert findet im Concertſaal des Hoft Beethovens gewidmet. No. 5-dur, den das Erſch Meiſterquartetts laſſen hat, folgte ge ſte Werk aus der kla eren würdig an. n Wiederholun uf einander eing iora als Su ners wiederum 155 eine ung des Herrn Hecht wird Regiſtrator auf Reiſen“ theater in Darm Germaine, in„Zaza“ Wie wir ſchon früher mit⸗ iſt es gelungen, das Joachim'ſche oncertſaiſon zu gewinnen. Das ontag, den 13. November Abends 7 Uhr eaters ſtatt und iſt ausſchließlich Werken Es kommen zur Aufführung Op. 18 Op. 59 No. 3-dur und Op. 132-moll. Der Jubel, einen des allverehrten Geigerfürſten mit ſeinen Collegen, Halir, Wirth und Hausmann und das Spiel dieſes im vorigen Winter hervorrief iſt noch in friſcher und es darf auf ſehr ſtarken Beſuch des Concerts um er gerechnet werden, als Meiſter Joachim den Entſchluß ſer Saiſon ſeine künſtleriſche Thätigkeit rtes Berlin abzuſchließen. ben hat, mit die außerhalb ſeines Wohno nungs⸗Liſte wird in den nä Eintrittskarten in der Hof und der Mufikalienhandlun für den Saal, M. Hans Thoma⸗Aus tags des großen deut lung von K. Ferd. Original⸗Lithographien, Rad ſind viele ſeltene Blätter des Mei nicht oft Gelegenheit bietet. chſten Tagen in Umlauf geſetzt; auch ſin muſikalienhandiung von K. Ferd. Heckel g von Th. Sohler zum Preiſe von M..— .— für die Gallerte erhältlich. ſtellung. Anläßlich des ſechzigſten Geburts⸗ ſchen Maler⸗Poeten hat die Hofmuſtkalienhand⸗ hier eine reichhaltige Ausſtellung von ierungen u. f. w. veranſtaltet. Darunter ſters, zu deren Beſichtigung ſich Die Ausſtellung währt nur wenige Das Berliner Leſſingthegter brachte am Sonntag die erſte ſtſpiels von O. Blumenthal und Kadelburg:„Als „Weißen Rößl“ päter auf dem⸗ 1T n ö ührung des Lu ch wiederkam“. mit denſelben Figuren. Das Stü ſelben Boden des Salzkammergutes. Man begrüßte mit ſtürmiſcher Heiterkeit den Berliner Polterer Gieſecke, der von Guthery köſtlich dargeſtellt wurde, und die nunmehr verheiratete Rößlwirthin, welche in Fräulein Jenny Groß eine feſche, gut öſterreichiſche Repräſentantin funden hat. Auch Dr. Siebler ſammt Frau und der alte Profeſſor inzelmann, von Klein trefflich charakteri rt, erſcheinen wieder. Zwei neue Hauptfiguren ſind jene des Huſaren⸗Lieutenants v. Zeck, welchen Jarno ſpielte, und eine Malerin, welche von Tilly Waldegg gegeben wird. Das neue Stück der beliebten Autoren hatte einen außerordent⸗ lichen Lacherfolg. Die Situationen ſind von dra Dialog iſt ſehr witzig. Man hat heute viel gelach Autoren gerufen, welche oft wiederkamen. Aus Werlin wird gemeldet: Mit Genehmigung des v. Hochberg, Generalintendanten der königlichen Schauſpiele in Berlin wird, wie ſchon erwähnt, die königliche Capelle änter Capell⸗ meiſter Weingartner auf dem am 17., 18. und 19. hres in Görlitz ſtattfindenden 14. ſchleſiſchen Muſikfeſte concertiren. ir Aufführung gelangen u. A von accabäus“ von Händel, das„Requiem“ von Berlioz, die„.dur⸗ chumann, die Ouverturen zu„Egmont“ und dem „Freiſchütz“, ſowie eine Symphonie des Feſtdirtgenten Capellmeiſters Der Pianiſt Eduard Risler aus Paris wird in Gemeinſchaft mit Seee e Franke am 14. Oktober im Caſino⸗Saal einen ortſetzung vom ſpielt ein Jahr iſcher Komik, der und dankbar die eeeee ——HKHUHUB̃VVV größeren Tonwerken„Judas Symphonie“ von 05 ein⸗ 5 Mit⸗ erliner m als ſtaples annt, chaden 1 ent⸗ Wagen worfen er, der zungen ſeinez Juchs licklich herden, te im Liter arbige Bogen raucht. nd 47 albot 0 Mk. n ſind rſonen lagda⸗ ihnen uch in heim. n uns ſtſpiel 1 hie⸗ nſerer künſt⸗ rt be⸗ er ge⸗ cheres 5„ wie euten, men⸗ Zeit un garo⸗ enden erheit Neu⸗ ngen, 5 f „ nur In Herr o h⸗ uLK als urzio ubin agen und isher Zu⸗ V. ider⸗ Der of⸗ ung An⸗ die aza“ iſch Das Uhr rken 18 tbel, gen, eſes cher um luß keit ich⸗ ſind ckel .— rts⸗ ind⸗ von iter ſich lige vſte E Wraufderm, 2. Oklobe? Generat npeger: Sonatenabend geben. Kartenverkauf in der Hofmuftkalfeſhändlang on K. Ferd. Heckel. Auguſt Bungerts Oper„Kirke“ wurde bei der geſtrigen im Hamburger Stadttheater anfänglich zurückhaltend, am doch mit Beifall aufgenommen. Der Dichter und Komponiſt hrfach gerufen. Die Inſcenirung und das Orcheſter trugen n Erfolg bedeutend bei. ug des Leipziger Liſzt⸗Vereins. Der bekannte Leip⸗ ädagoge, Kritiker und Vorſtand des Liſzt⸗Vereins, Herr rtin Krauſe, veröffentlicht in den Leipziger Blättern eine Erk er ſich infolge fortgeſetzter Angriffe gegen ſeine Perſon wie Intriguen, die ſich gegen die Mitwirkung einiger her⸗ vor uſtler t haben, genöthigt ſieht, die Konzerte des Liſ für dieſen Winter abzuſagen. ſchriften⸗Statiſtik. Dem ſoeben im 39. Jahrgang er⸗ ſchienenen Sperlingſchen Adreßbuche der deutſchen Zeitſchriften und der politiſchen Tagesblätter für 1899, dem weitaus ausführlichſten und genaueſten ſeiner Art, entnehmen wir, daß ſich die Zahl der gegen⸗ wärtig erſcheinenden deutſchen Zeitſchriften(Wochen⸗, Monats⸗ u. f. w. Blätter jeder Art) auf nicht weniger als 4702 beziffert, gegen 4571 im Jahre 1898, 4327 im Jahre 1896, 4033 im Jahre 1895 und 3829 im Jahre 1894. Im letzten Jahre hat alſo eine Zunahme von 1381 und ſeit 1888 eine Vermehrung von 1973 Blättern ſtattgefunden. Den ſtebzigſten Geburtstag des beliebten Genremalers Pro⸗ feſſor Ludwig Knaus werden die Mitglieder der Berliner Aka⸗ demie und des Vereins Berliner Künſtler ſowie die Verehrer und Freunde des Meiſters im Januar 1900 beſonders feſtlich begehen. Der Jubilar wird, dem Vernehmen nach, am 5. Oktober in ſeiner Woh⸗ nung die ihm zugedachten Glückwünſche entgegennehmen. Die Aka⸗ demie der Künſte wird zu ſeiner Ehrung im Januar und Februar k. J. eine Ausſtellung ſeiner Werke in Verbindung mit Kunſtwerken von Franz von Defregger in München im Akademiegebäude Unter den Einden veranſtalten. Man wird hierbei Werke von Knaus zu ſehen bekommen, die in Berlin öffentlich noch nicht ausgeſtellt worden ſind, da ſie ſofort aus der Werkſtatt des Meiſters in die Sammlungen der Runſtliebhaber übergingen. Dittersdorfs Todestag. Wir berichteten an dieſer Stelle, baß ſich am 31. Oktober zum hundertſten Male der Todestag des Komponfſten Karl Ditters jährt. Wie nun aus Freiwaldau geſchrieben wird, fällt der Todestag nicht, wie allgemein angenommen wird, auf den 31., ſondern auf den 24. Oktober. Der Stadtvorſtand von Frei⸗ waldau iſt im Beſitze des Todtenſcheines des Komponiſten, der dies erhärtet. Nach einer Mittheilung des Pfarramtes an den Stadtvor⸗ ſtand von Freiwaldau iſt das Grab Ditters', das mit einem eiſernen Kreuze und einer ehernen Wappentafel verſehen iſt, noch gut erhalten. Ludwig Fuldas neueſtes Bühnenwerk„Schlaraffenland“, das demnächſt am Königl. Schauſpielhauſe in Berlin zur Erſtaufführung gelangt, wurde auch vom Hofburgtheater in Wien und ſoeben vom Königl. Hoftheater in München zur Aufführung erworben. Die Ab⸗ ſchlüſſe erfolgten durch die Verlagsfirma Felix Bloch Erben. Das Kruppſche Arbeitertheater in Berndorf iſt am Mittwoch in Gegenwart des Kgiſers von Oeſterreich feierlich eröffnet worden. Ein Sonderzug brachte 500 Gäſte Krupps aus Wien. Straßen, Brücken und Gebäude waren mit Fahnen, Reiſtgguirlanden, Blumen, Büſten des Kaiſers, Reichs⸗ und Landeswappen, Teppichen, Lorbeer⸗ bäumen geſchmückt. Die Arbeiter bildeten in Feuerwehruniform Reihen. Auf drei Schaubühnen waren Arbeit, Bildung und Frieden maleriſch veranſchaulicht. Prächtige Arbeitergeſtalten ſtanden als Fahnenträger auf hohen Sockeln, aus denen geſchmückte Maſten ragten. Der Kaiſer blieb im Theater bis zum Schluß des vieraktigen Luſtſpiels bon Karlweis„Der kleine Mann“, dem ein von Girardi prächtig eſprochener Prolog voranging. Girardi erſichen als Berndorfer Akblzter e den Zweck des Theaters im Plauderton auseinander. Nach der Theatervorſtellung theilte ſich der Vorhang noch einmal und unter den Klängen der Berndorfer Feuerwehrkapelle zog die ganze eit ieber Arbeiterſchaft, 4000 Männer, Frauen und Kinder über die 2 ühne, indem ſie unter Hochrufen Lorbeerkränze niederlegten. Zuletzt bereitete auch das Publikum dem Kaiſer eine Huldigung. Dann fuhr der Kaiſer ins Kruppſche Schloß und nahm dort Erfriſchungen ein, worauf die Abfahrt erſolgte. Arthur Krupp bewirthete ſeine Gäſte in fürſtlicher Weiſe, ſchon auf der Hinfahrt, im Theater und ebenfalls uf der Rückfahrt, bei der die prächtige Beleuchtung des Thals den ſcheldenden Feſtgäſten einen letzten ſchönen Eindruck hinterließ. „Geſchwindigkeit iſt keine Hexerei.“ Unter dieſer Spitz⸗ marke berichtet man aus Hamburg, mit welch erſtaunlicher Schnellig⸗ keit am dortigen Stadttheater gearbeitet wird. Man brachte Roſtands „Chrano de Bergerac“ mit bloß— zwei Proben heraus. Als die Darſtellerin der Roxane am Schluß der zweiten Probe meinte, das ſei denn doch etwas gar zu wenig, erhielt ſie zur Antwort: wenn ihr das nicht paſſe, könne ſie die Rolle zurückgeben, man hätte eine Stellver⸗ kreterin, die ſie auch ohne Probe ſpielen würde! Erſtaunlich groß erſcheint da im Verhältniß hierzu die Anzahl der Proben zu Haupt⸗ manns„Fuhrmann Henſchel“, die— vier beirg. A propos der Auf⸗ führung dieſes Schauſpiels ſei noch als Kurioſum mitgetheilt, daß die dorkige Heroine, die die erſte Frau Henſchel ſpielte, als nach Schluß des Akts lebhaft Beifall geklatſcht wurde, dankend vor die Rampe trat. Wie machte ſie das, da ſie ja doch den ganzen Akt über ſterbenskrank— und wohl nicht in Toilette— im Bette lag? Nun— ſie warf einen koſkbaren Abendmantel um. Frau Henſchel in ſo reichem Gewande— der Anblick muß von überwältigender Komik geweſen ſein. Eine Verwandte Shakeſpeare“s. Vorigen Montag ſtarb in Stratford Mrs. Baker, die Verwalterin des Anne Hathewah⸗Hauſes, an den Folgen eines Beinbruches, den ſie ſich vor einigen Wochen zugezogen halte. Sie ſtammte in direkter Linie von einer Nichte der Frau Shaleſpeare s, Anne Hathaway, ab. Mrs. Baker war 87 Jahre alt und bewohnte ihr ganzes Leben lang— bis auf ein oder zwei Jahre— bas Haus, in dem ſie durch 70 Jahre Tauſenden von Beſuchern aus der ganzen Wolt als Führerin diente. Aeueſie Nachrichten und Felegramme. Wien, 2. Okt. Die Kabinetsbildung iſt vollendet. Die Miniſter⸗ liſte iſt folgende: Graf Clary, Vorſitz und Ackerbau, Körber Juneres, Witteck Eiſenbahnen, Welbersheim Landesver⸗ kheidigung, Oberlandesgerichtspräſtdent Kindinger Juſtiz, Sektions⸗ chef Kolbenſteiner Leiter der Finanzen, Sektionschef Huttel FLeiter des Unterrichts. Die Publikation der neuen Miinitendite or⸗ folgt Dienſtag. Paris, 1. Okt. Der frühere Miniſterpräſident Charles Dupußy hielt bei der Einweihung des Krankenhauſes in 75 eine Rede, worin er die Zuverſicht ausdrückte, daß der Sena bverſtehen werde, die Republik gegen die Aufrührer zu ſchützen. Weiter bemerkte Dupuy, der Richterſpruch in Rennes habe die Dreyfus⸗Angelegenheit definitiv erledigt. Redner verurtheilte bie Repreſſalten, welche das feſte Gefüge der Armee ſchädigen 8 und ſchloß, Frankreich wolle in Frieden leben und ar⸗ beiten. dLyon, 2. Okt. Vanlett erklärte Lan die Gefahr, welche der Auf einem von ſeinen Wählern veranſtalteten eſſan, die Republikaner hätten thatſächlich Republik drohte, begriffen und ſich entſchloſſen, zu relten, das ſtegreich und ſtark aus der Kriſis herborgehen e. Die Gegner hätten ſich geeinigt und die Monarchiſten ver⸗ ucht, Gallifet zu ſich herüberzuziehen. In dieſer Hoffnung aber ſie ſich. Galltfet, ſchloß Redner, iſt ein treuer Anhänger der Republik. Le Creuzot, 1. Okt. Die Arbeiter ſind nunmehr bereit, alle weſentlichen Forderungen zu verzichten. auf Niſch, 2. Okt. Ein königlicher Ükas hebk den über das 1 Departement Belgrad verhängten Belagerungszuſtand auf. Das jegsgericht ſtellt ſeine Thätigkeit ein⸗ ſind Anzeichen dafür vorhanden, daß die Buren zur Offenſive über⸗ gehen. 5000 Mann derſelben ſind ganz in der Nähe der Grenze conzentrirt. London, 2. Okt. Dem„Reuter'ſchen Bureau“ wird aus Sü d⸗ afrikg gemeldet: Das Berkſhire⸗Regiment iſt von Grahamskown nach Nanw⸗ Port, dem Eiſenbahnkreuzungspunkt nördlich von Middelburg abgegangen. Commandant Cronje mobilifirte etwa 2000 Burghers bei Malmani nicht weit von Mafeking. Die Buren haben acht Meilen von Vryheid ein Lager auf⸗ geſchlagen und ſchicken ſich an, ſich am Buffalofluß an zwei Stellen, nur einen Tagesmarſch von Dundee entfernt, in großer Stärke zu ſammeln. Der Poſtzug von Charlestown nach Johannesburg wurde auf Anordnung der Transvgal⸗Regierung in Volksruſt angehalten. Die Paſſagiere wurden nach Natal zurück⸗ geſchickt. Das Contingent von Prätoria ging geſtern unter enthu⸗ ſtaſtiſchen Kundgebungen der Bevölkerung nach der Grenze ab. Einige Mitglieder des Volksraades, die der Abfahrt zugegen waren, riefen: Das iſt unſer Ultimatum. Laut einer in Prätoria ver⸗ öffentlichten Bekanntmachung ſind alle Civilgerichtshöfe geſchloſſen und die Tagung der Bezirks⸗Gerichtshöfe in den verſchiedenen Städten bis auf Weiteres verſchoben. In Tuli, nahe der Grenze von Rhodeſia und Transvaal, iſt die Nachricht verbreitet, daß eine bedeutende Streitmacht der Buren 50 engliſche Meilen von Pietersburg zuſammengezogen ſei Die Vor⸗ poſten ſeten an allen Drifts am Linepopo ausgeſtellt. Die Natal⸗ Artillerie iſt in der vergangenen Nacht von Durban nach Lady⸗ ſmith abgerückt. Das deutſche Corps von Johannesburg, welches 200 Mann ſtark iſt und unter dem Commando des Grafen Zeppelin ſteht, erhielt Befehl, morgen nach der Grenze abzurücken. Mancheſter, 1. Okt. Der Herzog von Devonſhire hielt geſtern Abend hier eine Rede, in welcher er ausführte, daß, wenn auch die Antwort Transvaals auf die letzte britiſche Depeſche noch nicht eingegangen ſei, dieſelbe doch, wenn die umlaufenden unverbürgten Gerüchte von deren Inhalt ſich als zutreffend er⸗ weiſen ſollten, wahrſcheinlich ungeeignet wäre, die gegenwärtige peinliche Spannung zu beſeitigen. Redner betonte wiederholt in den ſchärfſten Ausdrücken, Großbritannien hege keine Abſichten gegen die. Unabhängigkeit Transvaals. Unbegründete Ver⸗ muthungen der Südafrikaniſchen Republik könnten aber nicht die engliſche Regierung von der Pflicht entbinden, Maßnahmen zum Schutze ihrer Unterthanen zu treffen. Der jetzige Stand der Verhandlungen ſei der: Großbritannien könne nicht länger darin einen Vortheil erblicken, auf die Annahme von Vorſchlägen zu dringen, welche ſich auf die Gewährung des Wahlrechts und die Zulaſſung der Uitlanders für die Vertretung im Raad be⸗ zögen. Die Vorſchläge wurden nicht in dem Sinne aufgenom⸗ men, daß die Hoffnung, ſie würden zu einer Löſung führen, gekräftigt worden ſei. Deßhalb ſehe ſich die britiſche Regierung gezwungen, beſtimmte Forderungen aufzuſtellen, zu deren For⸗ mulirung ſie ſich ſowohl nach den beſtehenden Konventionen als auch in Erfüllung der jedem Staate zuſtehenden Verpflichtung, ſeine Bürger zu ſchützen, berechtigt halte. Dieſe Forderungen würde man mäßig finden; ſie würden zu jedem anderen Zeit⸗ punkte auch zu der Hoffnung berechtigen, daß ſie in günſtigem Sinne aufgenommen und zur Grundlage von Verhandlungen gemacht würden. Die militäriſchen Vorbereitungen Transvaals hätten Großbritannien indeſſen gezwungen, ähnliche Vor⸗ kehrungen zu treffen. Wegen der hierdurch veranlaßten großen Ausgaben werde das Parlament baldigſt einberufen werden, falls nicht beruhigende Zuſtände einträten, was indeſſen kaum anzunehmen ſei. Redner ſchloß: Wenn auch die Ausſichten nicht hoffnungsvoll, verlaſſe er ſich doch noch darauf, daß in Trans⸗ vaal beſſer berathene Leute die Oberhand erlangen würden. Belgrad, 1. Okt. Ersprieſter Miloje Barjaktarowitſch aus Kragujewatſch wurde wegen Hochverraths vom Standgericht zu 15 Jahren verurtheilt. Pera, 1. Okt. Der deutſche Botſchafter begab ſich geſtern auf dem Stationsſchiff„Loreley“ für acht Tage nach den Aus⸗ grabungsorten Priene und Milet; er wird mit der anatoliſchen Eiſenbahn zurückkehren. Der franzöſiſche Botſchafter iſt auf dem „Kosmos“ nach dem Berge Atlas, der engliſche Botſchafter auf dem Dampfer„Imogene“ nach den Dardanellen abgereiſt. Madrid, 2. Okt. Das oberſte Kriegsgericht verurthellte ben General Jaudenez wegen Uebergabe von Manila zum Uebertritt in die Reſerve. Madrid, 1. Okt. Wie die„Agenzia Fabra“ meldet, iſt das Miniſterium konſtruirt. Sämmtliche Miniſter bleiben auf ihren Poſten, ausgenommen der Kriegsminiſter Polabpieja, welcher durch General Azcarraga erſetzt wird. Der neue Kriegs⸗ miniſter erklärte, er werde ſich bemühen, in ſeiner Verwaltung möglichſt ſparſam zu wirthſchaften, ſoweit es mit den Intereſſen der nationalen Vertheidigung vereinbar ſei. Waſhington, 1. Okt. Die Staatseinnahmen be⸗ krugen im September 45 334 144 Dollars, die Staatsausgaben 37 574 000 Dollars. Kapſtadt, 1. Ott. In Volksruſt ſtehen 4000 Buren. In Newaſtle werden zum Schuße der Stadt Karabintere erwartet. Es wird gemeldet, die Buren in Volksruſt beobachteten wahrſcheinlich ſtrikte Defenſtbe. Zahlreiche Anzeichen ſind vorhanden, daß der Oranjefreiſtaat eine rege militäriſche Thätigkeit entfaltet. In Vrede im Oranjefreiſtaat ſchreiten die Truppenkonzentrationen ſehr ſchnell forl. Aus Glencon traf ein Telegramm ein, wonach die Freiwilligen von Natal den Ort Lady⸗Smith erreicht haben, wo eine Abtheilung derſelben auf Halpmakaar vorrückte, um die Grenze zu decken. Es erhält ſich das Gerücht, daß dieſe Nacht eine bedeutungsvolle Vorwürts⸗ bewegung der Truppen erfolgen ſoll. Mannheimer Handelsblatt. Zulaſſung Maunheimer Aktien au der Berliner Börfe. Von der Firma Steinſieck u. Co. Berlin iſt der 5 geſtellt worden, M. 2 Mill. vollbezahlte Aktien der Mannheim⸗Aheinauer Transport⸗Geſellſchaft in Mannheim zum Handel an der Berliner Börſe zuzul aſſen. Mannheimer Marktbericht vom 2. Oktober. Stroh per Ztr. M. 2,50, Gerſtenſtroh M. 0,00, Heu M. 3,28, Kartoffeln M..50 bis M. 4 per Ztr., Bohnen per Pfd. 00—20 919 Blumenkohl per Stück 30 192 Spinat per Portion 20 Pfg., Wieſing per Stück —8 Pfg. Rothkohl per Stück 15—20 Pfg., Weißtohl per Stück 10 Pfg, Weißkraut per 100 Stück 12., Kohlrabi 3 Knollen 12 Pfg., Kopfſalat per Stück 5 Pfg., Endivienfalat per Stück 8 Pfg., Feld⸗ ſalat per Portton 00 Pfg., Sellerie per Stück 5 Pfg., Zwiebeln per Pfund—8 Pfg. rothe Rüben per Portion 10 Pfg., weiße Rüben per Portion 0 Pfg. gelbe Rüben per Portion 0 Pfg., Carrotten per Büſchel 4 Pfg., Pflück⸗Erbſen per Portion 00 Pfg., Meerrettig pe Stange 20 Pfg., Gurken per Stück—10 Pfg., zum Einmachen per 100 Stück 1,70 Pfg. Aepfel per Pfb. 12—15 Pfg., Birnen per 38 10—185 Arf Pflaumen per 137 0 Pfg., Zwetſchgen per Pfd. 00 Pfg., Kirſchen per Pfd. 00 11 Trauben per Pfö. 20—25 Pfg., Pfirſiche per Pfd. 00 feſeh Aprikoſen per Pfb. 00 Pfg., Nüſſe per 25 Stück 20 Pfg., Haſelnüſſe per Pfd. 25 Pfg., Eier per 5 Stlick 30 Pfg., Butter per Pfd. 1,20., Handkaſe per 10 Stück 40 Pfg., Breſem per Pfd. 50 Pfg., d. per Pfd. 1,20., Barſch per Pfd. 70—80 Pfg., Weißfiſche per Pfb. 40 Pfg., Laberdan per Pfd, 50 Pfg., Stockfiſche per Pfb. 25 Pfg., Haſe per Stück—.50., Reh per Pfd. 1,50., Hahn(jung) per Stück.50—2 M. Huhn(jung) per Stück 1,50—2., Feldhuhn per Stück.50.—.80., Ente per Stück .50—3., Tauben per Paar.00., Gans lebend per Stück 14—5 M, geſchlachtet per Pfd. 0. M. Sondon, 2. Oet.„Reuters Bureau“ meldet aus Dürban: G3 5. Sctur. Tabak. IJ Mannheim, 24. Sept.(Tabakbericht.) Von der neuen Ernte ſind bereits Sandgrumpen, Rebuts und Sandblatt vom Bauer an den Händler verkauft. Der Aufkauf vollzieht ſich mit ſolch raſender Schnelligkeit, daß ein Theil der gekauften Waare noch un⸗ gebrochen auf dem Felde ſteht. Bie bezahlten Preiſe waren für die Pflanzer überraſchend günſtig, wie wir ſie ſeit langen Jahren nicht mehr kannten, und zwar erhielten die Haardt 33 bis 26 c//, die badi⸗ ſchen Gundi⸗ und Herbſtorte 30 bis 24 /, das Breisgau 22 bis 16% Die Preiſe finden ihre Motivirung in dem vollſtändigen Mangel an altem Sandblatt und in der beſtimmten Erwartung, daß die Waark farbig, ziemlich blattig, geſund und leicht werden wird. In Rebuts (Elſäſſer Vorblatt) war die Kaufluſt eine noch größere als beim Sand⸗ blatt, und bewegten ſich hierfür die Preiſe zwiſchen 28 bis 88, eine Höhe, wie wir ſie nie vorher gekannt haben. Die Erklärung für dieſes Animo iſt in dem Umſtande zu ſuchen, daß auch Vorräthe alter Rebuts nicht mehr exiſtiren, die Ernte nur ein Drittel des gewöhnlichen Quantums liefert, die katſerliche Manufaktur in Straßburg als großet Käufer und Konkurrent für dieſen Arkikel faſt die Hälfte der Ernt⸗ für ſich in Anſpruch nimmt. Das Sandgrumpengeſchäft iſt bereits abgewickelt, indem die Händler die Waare ſchon eingebrochen haben und deren Wiederverkauf ſchon vollzogen iſt. Ueber den Stand des Hauptblattes der neuen Ernte iſt Günſtiges zu berichten, da ſich die Pflanzen, welche im Auguſt unter der Trockenheit zu leiden hatten, durch den im September eingetretenen reichlichen Regen gut erholt haben. Am meiſten von dem günſtigen Witterungswechſel haben di⸗ Neckarorte, ſowie das Breisgau profitirt, während die Gundigegend ſowie der Brurhein weniger Nutzen aus dem für ſie zu ſpät gekom⸗ menen Regen zogen. Ueber die Qualität der 1899er Haupttabake laßk ſich heute abſolut noch kein maßgebendes Urtheil fällen. Feſt ſteht nur, daß man im Breisgau und im Bühlerthal auf eine recht gute Ernke zählen darf, während in den anderen Gegenden die Qualität des Tabaks viel von der Witterung abhängen wird, welche der Tabar am Dach genießt. In alten Cigarrentabaken vollzieht ſich ein regelmäßiger Abſatz ſowohl am Platze als wie nach Norddeutſchland. Die Preiſe ſind mäßige. Einlagen 33—88, Originaltabake ohne Einlagem (Umblatt, ſowie Umblatt und Einlage) 38—42 ½/, reiner Umblatt⸗ tabak 45—50%/. In billigen Schneidtabaken beſteht eine Preislage von 28—83 bei ziemlich kleinen Vorräthen und geringen Ernteaus⸗ ſichten, da gerade in den Gundi⸗Schneidgutorten der Anbau am meiſten zurückgegangen iſt. Für alte Herbſttabake beſteht wohl Frage, aber ein richtiges Angebot in ſüß⸗farbiger Waare fehlt faſt ganz. Was als Herbſttabak augenblicklich offerirt wird, gehört eher in die Kalegorie des ordinären Schneidgutes. Wirklich gute Herbſttabale bebingen ſchlank 45—50 ½/ und werden vielleſcht ſpäter noch höhere Preiſe er⸗ zielen. Pfälzer Rippen zu 12% erhältlich. Nachfrage flau. Ueber⸗ ſeeiſche Rippen werden dagegen zu—10% flott/gekauft. 5 Maunheimer Hafen⸗VWerkehr vom 27. September. Hafenbezirk J. Schlffer eb. Kap. Schlfe Kommt von Labung Ett. Jakod Gebr. Marx 5 Aktrip Backſteine 540 Hauck Fren 70 780 1 Baumann 5 5 60 77⁰ Hört Anng Margaretha 25 6 70⁰ Rieſenackex Küͤ tchen Brühl 77⁰ Hafenbezir k II. Poß Rynbeurtvaart 1 Amſterbam Stückglltet 18500 Scholl Vereinigung 11 Ruhrort Kohlen 660⁰ Dewald Adolf Eliſe N⸗Gemünd'Steine 2090 Alefſen D. A. P. G. 2 Notterdam Petroleum 24000 Loffmann Vereinigung 21 Antwerpen Stickgt. Geir 24000 afenbezirk v. Kirchgeßner Vorflthe Rotterbam Getrelbe 2200 Nbeſch Kannengleſer 4 Ruhrort Kohlen 18009 Köhnen Grethchen UAmſterdam engl. Rohleg gaeo Hafenbezirk F1, Laugmann 7 Ruhrort Kohlen 12124 Köhnen 15 18650 Müßig Jagſtfelb Steinſalz Hafenbezirk FII. Dewald Dr. Milkens.⸗Gemünd Steiſte 1200 auck Baumaunn 2 Alkxip Backſtelne 600 chmitt 8 Babette.sGemünd Stellie 1000 Kuſſel Kätche 5 75 1600 7 Karoltna 5 15 1600 Hört Maxx ⸗ Altrip Backſtelne 800 Jartmann Eva Katharina 1 5 70⁰ ako Marx 5 5 55 540 Froßholz: 1000 obm angekommen, 00 obm abgegaugen. Hafelbezirk J. Vom 28. September: Stamme! Induſtrie 22 Ruhrort Stückgüter tee Mannheim 9 Rotterbam 1 Wemmers Nichard! 10 0 Madmes Jakoba—5 Kohlen Weſchler Emma Clara Sundenheim Vaäſtelne 1000 exrmann Ludtolg Speher 6 7³0 chmitt Therefla Joſefſina Altelp 5 85⁰0 Hafenbezirk II. 5 Loh Gertrud Duisburg Koßlen 14105 Nollett Eintracht il'Steine 14⁰⁰ Hafenbezirk FV. Bink St. Nikolaus Dulsburg Kohlen 14000 Weſenſew Eilſaberh Gertrud 10 13000 e iſabeth Gertrude n Scrufte Raab 8 8 85 18000 Waſſerſtandsnachrichten vom Monat September⸗Oktober. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 22.28.29.30. 1. 2. Bemerkungen: Konſtanz J5,76 8,71 3,708,70 Waldshut. 12,58 2,47 2,35 2,48 Hüningen. 12,16 2,15 2,09 2,12 Abds. 6 Uhr ehl„„2595„%„„% 2,55 2,54 2,49 2,46 5 N. 8 U. Lanterburg 46,93 3,91 8,91 8,75 Abds. 6 U, Magan„3,868,86 38,80 3,69 8,743,67 2 Uhr Germersheim 3,72 38,69 3,69 3,54.-P. 12 lf Mannheim 6,7 3,4 8,44 ,38 3,30 8,30 Mgs. 7 M. Mainz 1,13 1,101,081,08 1,02.⸗P. 12 U. Bingen„„% iese 10 U. Kaub 11,98 1,96 1,95 1,98 1,88 5 Koblenz„ 2,12 2,112,09 2,08 10 U. Köln 11,99 2,08 2,00 1,99 1,96 2 U. Ruhrort„1,44 1,58 1,581,58 6 U. vom Neckar: Maunheim 348 3,45 3,45 3,38 3,31 3,32 Heilbronn J0,60 0,59 0,60 0,57 V Woll. P erdedecken. abgepaßte und Stückwaaren, auerkannt beſte Qualitaten, empfiehlt zu billigſten Preiſen J. Gross Nachfolger, Inh. F. J. Stetter. Verein für klaß. Kirchenmufk. Montag, den 2. Okiober, Abends ½9 Uhr im Schulhauſe R 2 31964 Wiederbeginn der kt amüffgen roben. timmbegabte Damen und Herren, welche dem Verein als dective Mitglieder beizutreten wünſchen, belteben 1111 8 mel⸗ den bei Herrn Muſikoirektor Hänlein, B 6, 6, Mittags von 12—1 Uhr. Gee„ dopp. u. amerit. Buchh, tenograph., 1 1· ſelbel erf. ſprechen, leſen u⸗ reiben lehrt gründl. in kürz. It. er Jean Welüder⸗ B L. Eö, J. Gt 31329 Maunheimer Alterthung⸗Verein. Montag, den 2. Oktober, Abends halb 9 uhr Im Scheffeleek Vereinsa bend. Vortrag bes denn ſe N. Walker Maunheim vor hundert Jahren Mittheilungen aus den unge⸗ druckten Memoiren des Galerſe⸗ direktors Mannlich. Bericht »des Herrn Profeffor Caspari über die General⸗Verſammlung der deutſchen Alterthumsvereine Sttabu 6844 aeeeeeeeeeeeeeeeeee 6. Seſte⸗ General⸗Anzeiger. Mannheim, 2. Oktober, Amfts- und Kre e eN Bei den Poſtanſtalten in Feu⸗ genheim, Käferthal, Ilvesheim u. Wallſtadt treten am 1. Oktober öſſentliche Fernſprechſtellen in Wirkſamkeit, welche an Mann⸗ heim angeſchloſſen ſind. Karlsruhe 29. Septbr. 1899. (Baden), Naiſerl. Ober⸗Poſtdirektion: V J. B. Hennemann. 32576 thauntmachung. Wir machen darauf aufmerk⸗ am, daß die auf 1. Oktober „Js. fälligen Ackerpachtzinſen ſpäteſtens 8 Tage nach der Fällig⸗ keit bei Vermeidung der vor⸗ geſchriebenen Mahnung anher zu entrichten ſind. 32595 Mannheim, 2. Oktober 1899. Stadtkaſſe. Röderer. Heffeutliche Jerſteigernug. Dienſtag, den 3. Okt. 1899, Nachmittags 2 Uhr verſteigere ich im hieſigen Ver⸗ ſteigerungslokal Q 4, 5 im Auf⸗ trage des Herrn Konkursver⸗ walters Fiſcher hier die zur Konkursmaſſe des Sattlers J. Krapp hier gehörigen Fahr⸗ 05 öſſentlich meiſtbietend gegen aar: I Zelt, Drilch, Vorhangſtoff, Nigel, Tapezierböcke, Leiter, Breſter, Sprungfedern, Sattler⸗ werkzeug, Sophageſtell, Seegras, Kabok, öbegen Eimer, Schreib⸗ tiſch, Divan, Sopha, Tiſche, Schränke, Bilder, Stühle, ein Herd, Verzierungen, Seſſel, anee en ordeln, Gurten, Federleinen, 1 Sack Stärke, Drell, Rouleaurx, Stangen, Drapperien, Decora⸗ tonsſtücke und noch vieles Anpvere mehr. Mannheim, 30. Septbr. 1899. Danquard, Gerichtsvollzieher. Jwangs⸗Verſteigerung. Dienſtag, 3. Oktober 1399, Nachmittags 2 Uhr berſtetgere ich meſſtbietend gegen baar im hieſigen Verſteigerungs⸗ Lokal Q 4, 5: Peitſchen, Seidenatlas, Spiel⸗ 5 Bilder, Puppen, Pappen⸗ eckel, ferner: 1 gold. ade ſe Sonnen⸗ ſchirme, ſeid. Kleider, ſeld. Blouſen, Frauenmäntel, 1 Kommode, 1 aſchtiſch, Bilder; letztere Ver⸗ 0 aun findet beſtimmt ſtatt. Mannheim, 1. Oktober 1899. Danquard, Gekichtsvollzieher. Fahrniß⸗Verſteigerung. Wegen Wegzugs von hier ver⸗ ſteigere ich im Auftrage des Heirn Ludwig Baltzer, Kauf⸗ mann, hier im Hauſe + 1, 10, öffentlich gegen Baarzahlung: ontag, 26, Oktober 1699, Nachmittags 2 Uhr, 1 Ladeneinrichtung mit The⸗ ken und Waagen, 1 Dezimal⸗ waage mit Gewichlen, 1 Oelbe⸗ jälter, 1 Petroleumſtänder, 1 Ligarrenſtänder, 1 Mehlkaſten, Leitern, ferner die ganze e d 1 Küchenſchrank, 1 Tiſch, Stuhl, 1 Waſſerbank, s auf⸗ er. Betten, 2 1 pol. Weißzeugſchrank, 2 1th. Schränke, 1 Mädchenbett, 2 Waſchtiſche u. 2 Nachttiſche mit Marmorplatten, 1 Divan, 1 Canuapee, viereckige und ovale Tiſche, 6 Rohrſeſſel, Stühle, 2 große Spiegel, eine Singernähmaſchine, 1 Regula⸗ teur, 1 Wanduhr, Bilder, Vor⸗ hänge, Lampen, etwas Weißzeug und Sonſtiges. 32625 Jacob Dann, Waiſenrichter, K 3, 9. Bekauulmachung. Anläßlich der am Sonntag, den 8. und Montag, den 9. October I. J. ſtattfindenden Kirchweihe, läßt die hieſige Gemeinde die Verkaufs⸗ und Schießbuven⸗ Plätze etc. für Rheinau bei dem Schulhauſe vaſelbſt am Donnerſtag, 5. Octbr. l.., Nachmittags ½3 Uhr öffentlich verſteigern. Seckenheim, 30. Septbr. 1899. Bürgermeiſteramt: Itkauntmachung. Bekanntmachung. Die Stadtverordnetenwahlen der III. Wählerklaſſe betr. Nr. 34748 J. Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung vom 8. d. Mts. bringen wir nochmals zur öffentlichen Kenn tniß, daß die Wahlberechtigten der III. Wählerklaſſe(Niederſtbeſteuerten) auf Doauerſtag, den 5, Oktober, von Mittags 12 Ahr bis Abends 8 Ahr zur Wahl von 5 Erſatzmännern auf eine 3jährige Amtsdauer berufen ſind. Zur III. Klaſſe der Wahlberechtigten gehören diejenigen, welche nach dem Umlageforderungszettel für 1899 an Gemeindeumlagen 28 Mk. 75 Pfg. oder weniger zu zahlen haben. ilde die Wahl der 3. Klaſſe wurden folgende Wahldiſtrikte gebildet: is Verkündigungsbl att. — ustrie, 32629 Süddeufsche Draftind Act.-Ges. Waldhof-Mannheim. Gemäß Beſchluß der ordentlichen General⸗Verſamm⸗ lung vom 29. September a. c. gelangt für das Geſchäſts⸗ jahr 1898/99 eine Dividende von 8% Mk. 80.— pro Actie zur Vertheilung, welche bei der Pfälziſchen Bank in Maunheim und Lndwigshafen von heute ab zur Auszahlung kommt. Waldhof⸗Maunheim, den 30. September 1899. Die Direction. Schützen-Gesellschaft. — 2 422 1 77 12 Bezeichnung Wahllokal Das Herbſt⸗ Gabenſchießen beginnt 5 Ok⸗ 11 Schloß und Rheinbrückenauf⸗ Schulhaus L 1, Zimmer 24 77 3700 den 8. Or gang, A, B, C, D, Eu. Fje1—7 tober, Fortſetzung Sountag, den — 15. Oktober und Schluß am Sonn⸗ 28, H, J je—7 Schulhaus K 2, Zimmer 2 tag, den 22. Oktober. 3259 ——— Anfang des Schießens am 8. 3 K—7, Dalberg⸗, Graben⸗, Schulhaus K 5. Zimmer 4 und 15. ds. Mts. jeweils Mittags e ee 1 Uhr, am 22. Okt. um 11 Uhr Vorm. ee 10 Sonntag, 22. Oktober, Abends 7 Uhr — b 1 4 Akademie⸗, Beil⸗Böck⸗Hafene, Wirthſchaft Müller, Dalberg⸗ Preisverth eilung Jungbuſch⸗Kirchen⸗Nopold⸗ ſtraße 1(H s, 1) daran anſchließend Gemriuſchaftliches Abend⸗Eſſen im ſtraße, Parkring, Nheinſtraße, Schützenhauſe, Preis Mk..50 das Couvert. Mühlau und Hafengebiet Im übrigen verweiſen wir auf das in der Schießhalle 5I. I18, M. N mnaſtum N6, Zim. 5 ausgehängte Programm. 8 85 Wir laden unſere Mitglieder zu zahlreicher Belheiligung 6 R—7, 8—6, Armenkommiſſion, R 5 freundlich ein — V 18. 711 Fae 6, U—6 und die Schulhaus Y 2, Zimmer 4— ‚ 5 f öſtliche Stadterweiterung 1 0 0 Amanan — J 110 8 Schwetzingervorſtadt,Familien.] Schulhaus Seckenheimerſtr., all bilnier Ufel 0 völlanla. namen—K Zimmer 3 0 AUnſere Uebungsabende für das ——— 8 Winterhalbjahr ſind wie folgb ſeſt⸗ 9 Schwetzingervorſtadt, Jamilien⸗ Schulhaus Seckenheimerſtr., geſetzt: 32000 namen—2 Zimmer 4 B0 115 g 0 Riegenturnen. —— onnerſtags: Riegen⸗ oBahnhof⸗ und Lindenhofgebiet Wirthſchaft Baumeiſter, turnen 1118 e det Lindenhofſtraße 44 d 85 Männerabtheilung. 5 75 90 Samſtags: Kürturnen. 11 Neckarporſtadt, Altes Neckarſchulhaus, Vehnn des Turnens jeweils Familiennamen—K Zimmer 5 + 9— 45 siß Uhr Abends in der Turnhalle 2 Netkarborſtadt, Altes Neckarſchulhaus eeene Schlot Familiennamen—2 Zimmer 12 2 e gartenfeite. 8—5 18 Waldhof Schulhaus—37 Samſtags nach dem Turnen 14 Käf e Mg chen, rorf 1/ Küterthal Nathhaus Wochen⸗Verſammlung — 7 18 im Lokal 15 Neckarau, Rathhaus, Zimmer 2 52 Familiennamen—K Wider Mann, N 2. 10. —— Anmeldungen beliebe man gefl. ſchriftlich an den Turnrath 16 Neckarau, Rathhaus, Zimmer 6 gelangen zu laſſen oder an den Uebungsabenden in der Halle Familiennamen 1I—2 abzugeben. Der Turnrath. Die Wähler haben ihre Stimme in den Diſtrikten abzugeben, zu welchem ſie zur Zeit der Liſtenaufnahme im wohnt haben. Mannheim, den 29. September 1899. Der Stadtrath: April d. Is. ge⸗ Turuverein 3 Manuheim. (Megründet 1846.) Umion Tlectrioitäts-Ceselschaft Berlin. Seneral- Vertreter: Kraft- und Licht-Anlagen mit Gleichstrom, Wechselstrom, Drehstrom. Specialität: aller Arxt. Elebirische Locemotiven, Gesteinsbohrmaschinen, Ventilatoren, Elektricitätszähler. Bischoff& Hensel, Mannheim, Telegramm-Adresse: Union Mannhelm. Telephon 1721 26840 Electrische Krahnen, Hebezeuge, Verlade-Anlagen Samſtag, 7. Oktober 1899, Abends halb 9 Uhr findet im Stadtpark⸗Saale unſer Jamilien⸗ mit Tanz verbunden mit turneriſchen Aufführungen unſerer Damen⸗ u. Herrenabtheilungen 55 ſtatt, wozu wir unſere berehrl. Mitglieder nebſt deren Familien angehörigen höfl. einladen. Der Vorſtand. Ig. Einführungen ſind geſtattet und belſebe man Vor⸗ ſchläge am Donnerſtag 2 Abend 9 Uhr im Lokale oder an den Turnabenden in der Halle abgeben zu wollen. 32121 Von der Reise zurück. Dr. Leimbach, P 7, 9. Callee Thee Cacao W. Rabeneick, G 7, 29 Mannheim Qualſtäten Chin. und Ind. Theez Eehten Rüss. Rarawanen-Thee. Cacad und Chocoladen in stets frischer Waare, 2898 G 7, 29 Caffee roh und gebrannt in reinschmeckenden, kräftigen Russ. und Engl. Mischungen; Telephon 1324. Meine Wohnung befindet ſich jetzt D nächſt Kunſtſtraße, Trambahnhalteſtelle Strohmarkt. H. DELVENDAF HL Robes u. Confection. 31387 Hofconditorel& Café 32238 3 Modes. Volz. 32577 Empfehle: Culmbacher Export Bier Erſte Actien Brauerei. Engl. Porter RBareley Ferkins& Co. Pale Ale Bass& Co. D 2, 1. Telephon 488. 32632 Alfred Hrabowski, beehre ich mich hiermit ergebenſt anzuzeigen. 3252 Bertha Strauss, C 4, 1 Meine Nückkehr aus Paris von 32490 Richard Fautl befindet ſich vom 1. 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