4 rie. ng. ben- ten. ität tets ber üte 41¹5 8880 1. bene halte den inzwiſchen geſchaffenen Aufklärung kann die Frage auch heute bis auf zehn Prozent der Geſammtbevölterung(in Krefeld), in feitionsinduſtrie durch die ſogenannten Zwiſchenmeiſter Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2870. Abonnement: 60 Pig. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) faunh der Stadt Mannheim und Umgebung. (109. Jahrgang.) Erſcheint wöcheutlich zwölf Mal. eimer Journal. (Mannheimer Volksblatt.) Serantwortlich: für den volit. und allg. Theil: Eruſt Otto Hopp. für den lok. und prov. Theil: Ernſt Müller. für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Notationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Typographiſche Anſtalt). (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen — Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Bü hoſpitals.) 8 7 ürgerho 5 ee e 0 E 8, 2 Seleſeue und berbrritette Zeitung in Maunheim und Amgebnug. E 6, 2 ſämmtlich in Mannheln. Ar. 275.(Norgenblatt) Mittwoch, 4. Oktober 1899.(GeltulanAr. 218.) Hausinduſtrie und ſoziale Geſetzgebung. Während durch die ſoziale Geſetzgebung das Loos der hand⸗ arbeitenden Klaſſen im Allgemeinen, namentlich aber der Fabrik⸗ arbeiter, in Deutſchland während der letzten Jahre eine ſehr bedeutende Beſſerung erfahren hat, iſt es bisher nicht gelungen, für die großen, allbekannten und vielbeklagten Mißſtände in der Hausinduſtrie durchgreifende Abhilfe zu ſchaffen. Ueber die in dieſem Gewerbe herrſchenden Zuſtände wurde das große Publi⸗ kum beſonders durch den Berliner Konfektionsarbeiterſtreit auf⸗ geklärt; ſeither iſt das Intereſſe für die Hausinduſtrie und die Frage, wie auch ihr die Wohlthaten der ſozialen Geſetzgebung zu Theil werden könnten, nicht mehr erloſchen. Je mehr aber an der Löſung dieſes Problems gearbeitet wurde, um ſo höher wurde der Berg der im Wege ſtehenden Hinderniſſe, und trotz aller noch nicht als völlig ſpruchreif betrachtet werden. Die Kommiſſion für Arbeiterſtatiſtik hat eingehende Er⸗ hebungen über die Hausinduſtrie veranſtaltet; ferner hat die Berufs⸗ und Gewerbezählung von 1895 die Hausinduſtriellen beſonders berückſichtigt, ohne daß freilich den Reſultaten eine große Zuverläſſigkeit zugeſprochen werden könnte. Nach den An⸗ gaben der Unternehmer bei der Gewerbeſtatiſtik betrug die Zahl der hausinduſtriellthätigen Perſonen rund eine halbe Million. In einzelnen Großſtädten ſteigt die hausinduſtrielle Bepölkerung verſchiedenen Landſtädten des hausinduſtriereichen Sachſen noch erheblich höher. Die Kommiſſion für Arbeiterſtatiſtik hat auf Grund ihrer Erhebungen zu den mannigfachen Vorſchlägen Stellung ge⸗ nommen, die für geſetzgeberiſche Arbeiten auf dem Gebiete der Hausinduſtrie gemacht worden ſind. So hat ſtie das vorge⸗ Arbeiterſchutzbeſtimmungen auf die Hausinduſtrie durch Erlaß ſchlagene Verbot der Beſchäftigung von Heimarbeitern der Kon⸗ — die zwiſchen den Konfektionären und den Arbeitern die Rolle eines Kommiſſars ſpielen— ſorgfältig geprüft, aber nicht gut⸗ geheißen. Auch die Regierung ſteht der geſetzlichen Beſeitigung des Zwiſchenmeiſterſyſtems ablehnend gegenüber. Eine weitere ſozialpolitiſche Forderung, die Ausdehnung der Krankenverſiche⸗ kung auf die Hausinduſtrie, harrt noch der Entſcheidung; die Reichstagskommiſſion, die über die Gewerbeordnungsnovelle zu berathen hatte, wollte diesbezügliche Beſtimmungen in die Ge⸗ werbeordnung aufgenommen wiſſen; die Regierung wird jedoch nicht zugeben, daß Beſtimmungen zum Krankenverſicherungs⸗ geſetz mitten in die neuen Beſtimmungen zur Gewerbeordnung hineingetragen werden. Sie will die Frage gelegentlich der in abſehbarer Zeit in Ausſicht ſtehenden Novelle zum Krankenver⸗ ſicherungsgeſetz erledigen; allerdings iſt dieſe Novelle im nächſten Jahre noch nicht,zu erwarten, weßhalb der Reichstag einſtweilen wohl bei ſeiner Forderung bleiben wird. Von der betreffenden Kommiſſion iſt einſtimmig eine Reſolution beantragt, die ver⸗ bündeten Regierungen zu erſuchen, die Ausdehnung der ——————— 5 Aus Südafrika. (Nachdruck verboten.) II. Die Südafrikaniſche Republik, gemeinhin„Transvaal“ genannt, hat nach Prof. Dr. W. Sievers(„Afrika“, Verlag des Bibliographiſchen Inſtituts in Leipzig) in ihrer jetzigen Aus⸗ dehnung etwa 315 590 Quadratkilometer Areal und eine Be⸗ völkerung von 610 000 Menſchen, unter denen 110 000 Weiße ſind, ſodaß etwa 1,9 Bewohner auf einen Quadratkilometer kommen. Die Grenze der Südafrikaniſchen Republik bildet im Süden der Vaal, im Norden der Limpopo bis zum Abfalle vom Tafel⸗ lande. Im Oſten können die Lebomboberge und der Steilrand des Tafellandes als Grenze gelten, doch greift das Kaffern⸗ gebiet Swaſiland tief in das Territorium der Republik ein, an das Meer tritt ſie nirgends heran. Im Weſten berührt Trans⸗ vaal das britiſche Territorium Betſchuanaland, und dort ſind alls Grenzlinie der Limpopo, der Marico und die Handelsſtraße feſtgeſetzt worden, die vom Oranje⸗ und Vaalfluß nach Kolobeng und Schoſchong führt und nach der Konvention von 1884 mit Grenzſteinen verſehen werden ſollte. Demnach grenzt die Süd⸗ afrikaniſche Republik im Weſten an britiſches Gebiet, im Süden an den Oranjefreiſtaat, im Oſten an Sululand, die Kaffern⸗ 1 00 und portugieſiſches Territorium, im Norden an Matebele⸗ and. Die Bevölkerung der Südafrikaniſchen Republik beſteht zum größeren Theile aus Eingeborenen von den Stämmen der Oſt⸗ betſchuanen oder Baſuto und der Kaffern. Mehr intereſſirt uns der holländiſche Bur(Bauer), deſſen Zähigkeit ſ chließlich doch alle Schwierigkeiten der Staatengründung überwunden hat. Die Buren haben ihre ſpezifiſch holländiſche Art nicht nur niemals verleugnet noch eingebüßt, ſondern ſie erſt recht in aller Schürfe entwickelt. Die Zähigkeit, Einfachheit, die Liebe zum Alther⸗ gebrachten, das formelle, ſteife Weſen, der ſtrenge Calvinismus ind Züge, die den Buren noch mehr als ſeinen europäiſchen tammesgenoſſen auszeichnen. Der Bur iſt vorzugsweiſe Hirt, Viehzüchter; Schafe und Rindvieh bilden den Grundſtock des Beſitzthums. Das Vieh ſteht entſprechender Verordnungem oder durch Vorlegung eines ent⸗ ſprechenden Geſetzentwurfs niehr als bisher zur Durchführung zu bringen. Wenn die Regierungen aurg fortgeſetzt mit der Prüfung der Fräge beſchäftigt ſind, wie dur“ geſetzgeberiſche Regelung den Mißſtänden in der Hausinduſtrie abgeholfen und den Haus⸗ induſtriellen in durchgreifendem Maße die Wohlthat der ſozialen Geſetzgebung zugeführt werden kann, ſo dürften beſtimmte Ge⸗ ſetzesvorlagen doch noch geraume Zeit auf ſich warten laſſen. Die örtlichen Grundbedizgungen der verſchiedenen Hausinduſtrien ſind grundverſchieden. Während beiſpie Jsweiſe der Berichterſtatter aus dem Taunus eine Beſſerung der Verhältniſſe von einer ge⸗ ſteigerten Fabrikinduſtrie erblickt, die den Männern ſicheren Ver⸗ dienſt bringt und dadurch die Frauen abhängiger macht— wird die Hausinduſtrie im Schwarzwald als einz iges Sanirungsmittel für die ſchlechten landwirthſchaftlichen Ver hältniſſe geſchildert; für einzelne Zweige wird zur Beſeitigung der Mißſtände genoſſen⸗ ſchaftlicher Zuſammenſchluß vorgeſchlagen; hier gilt die durch⸗ greifende Anwendung der Arbeiterſchutzgeſetzge bung als unerläß⸗ lich, dort würde ſie die Hausinduſtrie vernichten, was nicht an⸗ gängig iſt, bevor ausreichende andere Arbeitsgelegenheit geſchaffen wird. Daraus ergibt ſich die Nothwendigkeit einer verſchiedenen Behandlung der verſchiedenen Arten von Heimarbeit— nament⸗ lich der großſtädtiſchen Konfektionsinduſtrie einerſerts, der Haus⸗ induſtrie in armen Gebirgsländern anderſeits— umd erklärt ſich zugleich die Verzögerung der poſitiven ſozialpolitiſchei Arbeit für die Hausinduſtrie. Rechtskonſulenten. Die Verhältniſſe der Rechtskonſulenten werden, wie ſchon kurz erwähnt, eine weſentliche Erweiterung erfahren. Seit dem Jahre 1883 gehört die gewerbsmäßige Beſorgung fremder Rechts⸗ angelegenheiten durch Perſonen, die nicht Rechtsanwälte ſind, zu den anzeigepflichtigen Gewerbebetrieben. Die Befugniß zur Aus⸗ übung eines ſolchen Gewerbes ſteht Jedem zu, wird aber entzogen, ſobald Thatſachen vorliegen, welche die Unzuverläſſigkeit des Gewerbetreibenden in Bezug auf deſſen Gewerbebetrieb darthun. Für die Verhandlung vor Gericht galt für Rechtskonſulenten generell die Beſtimmung, daß das Gericht Perſonen zurückweiſen könne, welche das mündliche Verhandeln vor Gericht geſchäfts⸗ mäßig betreiben. Bei der Reviſion der Zivilprozeßordnung vom 20. Mai 1898 wurde aber hinzugefügt, daß dieſe Vorſchrift auf ſolche Perſonen keine Anwendung finden ſolle, denen das münd⸗ liche Verhandeln vor Gericht geſtattet iſt, im dienſtlichen Verkehr den Titel„Prozeßagenten“ erhalten. Die Erlaubniß dazu wird von der Juſtizverwaltung, ſoweit ein Bedürfniß vorliegt, für ein oder auch mehrere Landgerichtsbezirke ertheilt und zwar vom zu⸗ ſtändigen Landgerichtspräſidenten. Ein beſonderes Geſuch iſt vorher an den aufſichtsführenden Richter des Amtsgerichts ein⸗ zureichen. Dieſer zieht die Ortspolizeibehörde zu Rathe und unterbreitet das Geſuch mit einem Gutachten über die Perſon des Antragſtellers dem Landgerichtspräſidenten. Sobald ein Richter des Amtsgerichts Wahrnehmungen macht, die Zweifel an der; Zuverläſſigkeit oder Befähigung eines Prozeßagenten erwecken, muß durch den aufſichtsführenden Amtsrichter Bericht an den Landesgerichtspräſidenten erſtattet werden. Die Erlaubniß kann durch den Landesgerichtspräſidenten jeder Zeit genommen werden, indeß nicht aus dem Grunde, weil das bei der Ertheilung der Erlaubniß vorhanden geweſene Bedürfniß ſpäter weggefallen iſt. Von ſelbſt erliſcht dieſe Bevorzugung, wenn die prinzipiell für dieſen Beruf geltenden gewerbepolizeilichen Vorausſetzungen in Wegfall kommen und in Folge deſſen der Gewerbebetrieb als ſolcher unterſagt werden mußte. Gegen die Entſcheidung des Landgerichtspräſidenten kann an den Ober⸗ landesgerichtspräſidenten appellirt werden, der dann endgültig zu entſcheiden hat. Aus Poſen. Ein deutſcher Gutsbeſitzer ſchreibt aus Poſen: Auf meinem Gute habe ich auch einige Deutſche katholiſcher Konfeſſton. Eines Tages mußte der Eine, Namens Manthei, bei dem Herrn Probſt einen Taufſchein für ſich holen. Als ich den Schein nachſah, war der Name Manthei in Mantek verwandelt. Auf meine ver⸗ wunderte Frage, wie er dazu komme, ſich Mantek zu nennen, er⸗ widerte er: Der Herr Probſt hat geſagt, Manthei ſei kein„katho⸗ liſcher Name“, ich müſſe alſo Mantek heißen. Der zweite Arbeiter, mit dem deutſchen Namen Lemke, hatte beim Standesbeamten zu thun. Deſſen Name war in Lamka umgewandelt worden. In beiden Fällen drang ich darauf, daß meine Arbeiter ſich die bezüg⸗ lichen Scheine mit ihren echten deutſchen Namen holten und die poloniſirten zurückgaben.“ Was wäre nun geſchehen, wenn der Beſitzer kein deutſcher Herr geweſen wäre? Die Nachkommen von Manthei würden wohl bald Mantecki und von Lemke Lamka, Laka heißen und nichts würde mehr an den urſprünglich deutſchen Namen erinnert haben.“ Sollte ſich gegen dieſe willkürliche Fälſchung deutſcher Namen nicht ein Eingreifen der politiſchen Behörden empfehlen?n Kurze Nachrichten. In Köln ſind die Einigungsverhandlungen mit den ausſtändiſchen Zimmerleuten geſtern geſcheitert. Der Ausſtand wird alſo fortdauern. Die Berliner Maſchinenbau⸗Aktien⸗Geſellſchaft von L. Schwartzkopff hat einen neuen Torpedo konſtruirt, der mit einem verbeſſerten Geradlaufregulator, ſowie einem weſentlich größeren Luftkeſſel ausgerüſtet iſt. Die auf dem Schießſtande der Geſellſchaft vorgenommenen Verſuche haben ergeben, daß der neue Torpedo ſelbſt auf Entfernungen von 800 und 1000 Meter noch mit größter Sicherheit lanzirt werden kann. In Leipzig fand geſtern die feierliche Einführung des neuen Oberbürgermeiſters Troendlin ſtatt. ereeereeeeee, in einem offenen dachloſen Schuppen oder weidet auf der trockenen Steppe. Die Ochſen werden als Zugthiere eingeſpannt, um oft zu zwölf bis zwanzig den ſchweren Wagen über die holperigen Pfade zu bewegen. Geſchlachtet werden die Rinder nicht, ſondern nur die Schafe, deren manche Buren ſehr bedeutende Mengen beſitzen. Fleiſchſpeiſen ſind daher die Hauptnahrung, und das Mahl beſteht gewöhnlich aus einer langen Reihe verſchiedener Fleiſchgerichte. Entſprechend den noch primitiven Verhältniſſen ſind die Wohnungen ſehr einfach, werden meiſt aus Brettern er⸗ baut u. haben nur wenige, ſchlecht möblirte Räumlichkeiten. Auch der Charakter der Buren iſt grade und ſchlicht; politiſch ſind ſie trotz der republikaniſchen Staatsform durchaus konſervativ. In religiöſer Beziehung ſind ſie vorwiegend ſtrenge Calviniſten, was ſich oft ſchon an der Kleidung: Strohhut, blauſamtene Hoſe, enge, kurze Jacke und Baſtſchuhe, ausprägt. Auf äußeren Putz wird wenig Mühe verwendet, das Haarkämmen keineswegs oft ausgeübt, geſchlafen wird nicht ſelten in den Kleidern. Das Tagewerk beſteht in der Beſorgung der Herden, die Morgens von den Knechten hinausgeführt, Abends wieder zurückgebracht werden. Und wie das tägliche Leben nüchtern und proſaiſch ver⸗ läuft, ſo tragen auch feierliche Ceremonien, Konfirmation, Braut⸗ werbung, Hochzeit, das Gepräge des Trockenen, Althergebrachten; desgleichen die Begräbniſſe, die meiſt ſehr bald nach dem Tode ſtaittfinden. Das Grab pflegt hinter dem Hausgarten beſtellt zu werden, trägt aber keine Zeichen, kein Kreuz, noch Grabſtein, noch Bäume. Während das Leben auf dem Lande dieſen eintönigen Chara kter jahraus jahrein bewahrt, iſt in den Städten etwas friſcheres Weſen zu verſpüren. Wenigſtens Sonntags, wenn die koloſſalen Ochſenwagen vom Lande mit ihren zum Kirchen⸗ beſuch kornmenden Inſaſſen in der Stadt anlangen, kann man von einiger Abwechſelung reden. Der Sonntag Vormittag wird dann dem Gottesdienſte, der Nachmittag dem Eſſen, Schlafen und Beten gewidmet. Montags werden die Geſchäfte abgemacht, und von Montag ab beginnen die Beſucher aus der Stadt zu verſchwinden, die nun ihren alltäglichen öden Charakter wieder annimmt. Auch ſind Vie eigenklichen Burenſtädte nur klein; Prätoria, die Hauptſtadt der Südafrikaniſchen Republik, hatte 1890 nur — 5000 Einwohner. „Prätoria iſt“, wie Serpa Pinto ſchreibt,„ein heran⸗ wachſender Ort, dem die engliſche Herrſchaft bis jetzt den natio⸗ nalen Stempel noch nicht aufgedrückt hat. Es beſitzt breite und geräumige Straßen, die Häuſer ſind größtentheils einſtöckig und gut gebaut. Viele haben Gärten; in manchen Straßen ſtehen die Häuſer auf eigenem Grund und Boden. Die Stadt iſt auf einer geneigten Ebene gebaut; der obere Theil beſitzt zahlreiche Quellen, welche den Waſſerbedarf decken. In vielen Gärten bei den Häuſern ſieht man große, reichbelaubte Bäume. Ich bemerkle einige anſtändige Kirchen, ein beſcheidenes Rathhaus und viele Handelshäuſer, wo man alle Dinge, welche man zum Leben nöthig oder nicht nöthig hat, findet, denn der Luxus iſt auch bereits bis nach Prätoria gedrungen. ausgedehnte Kaſernements für die Truppen gebaut, die zur Zeit zum größten Theil in Hütten kampirten. In der Umgegend fehlt es gänzlich an Bäumen. Sie iſt ſehr einförmig und wird nur durch die draußen liegenden Farmen und Wonſitze der Buren etwas belebt. Jetzt beſitzt Prätoria auch ein kleines Theater, eine Anzahl von Gaſthöfen, Villen und öffentlichen Gebäuden, die das Bild der Stadt beträchtlich verſchönern.“ Von der Goldſtadt Johannesburg am Witwatersrand hin⸗ gegen ſagt Lippert:„Johannesburg, wo 1886 nur einige niedrige Binſenhütten der wenigen Goldgräber ſtanden, iſt jetzt eine volk⸗ reiche Stadt mit großſtädtiſchem Getriebe. Es hat 20 000 weiße Einwohner, zwei Theater, einen ſtändigen Circus, eine ſtark be⸗ ſuchte Börſe, Kirchen aller Konfeſſionen, geräumige Hotels und glänzende Läden, meiſt zweiſtöckige Häuſer mit koloſſalen Mieths⸗ preiſen(drei kleine Zimmer monatlich 1000%), ſchöne Gärten, überhaußt allen Komfort einer mindeßens fünfmal größeren europätſchen Stadt. Die Preiſe der Lebensmittel ſind entſprechend dem ſchwierigen Transport, da alle Konſumartikel per Ochſen⸗ wagen(6000 Pfund für je 16 Ochſen) von Kimberley oder Natal hingeſchafft werden, ſowie auch alles Material an Maſchinen, Grubenſalz, Steinkohlen und die geförderten Erze mit Ochſen⸗ oder Maulthierwagen herbei⸗ oder weggeſchafft werden.“ In neueſter Zeit beginnt aber auch Johannesburg wieder zurückzu⸗ gehen, gleich den meiſten ſchnell entſtandenen Städten auf den Goldfeldern Südafrikas. zurück⸗ Auf dem höheren Terrain wurden FFCFFFCCCCoCbCTTTbTbTbTbTbTTTTTbTbT 2: Selte. Srnerm Unzetger. eine Wahlmännerverfammlung ftatt, die den einſtimmigen Be⸗ ſchluß gefaßt hat, für Wolmirſtedt⸗Neuhaldensleben einen Kan⸗ didaten aufzuſtellen, der zwar nach der zwiſchen der nationallibe⸗ ralen und der konſervativem Partei beſtehenden Ahmachung ein Konſervativer ſein ſoll, doch ſeine Bereitwilligkeit zur Unterſtützung der Kanal vorlage ausſprechen müſſe. Der neue Panzer„Kaiſer Friedrich III“ ſoll für den Panzer„Baden“ Flaggſchiff der zweiten Diviſion vom erſten Geſchwader der Flotte werden. Der neue Stations⸗ chef, Vizeadmival Thomſen, hat geſtern die Geſchäfte über⸗ nommen. In der Generalverſammlung der engliſchen National Free Labour Aſſociation wurve einſtimmig eine Reſolution des In⸗ haltes angenommen, daß, da die derzeit in Kraft ſtehende Ge⸗ ſetzgebung notoriſch nicht hinreiche, den Arbeitswilligen angemeſſenen Schutz gegen die Beläſtigung und Tyrannei der kradeunioniſtiſchen Strikepoſten zu ge⸗ währen, das Parlament ungeſäumt zum Erlaß wirk⸗ ſamererer Geſetzesbeſtimmungen ſchreiten müſſe. Der Ausbau der neuen Hafenanlagen und Befeſtig⸗ ungen Port Arthurs, des neuen ruſſiſchen Hafens in China, für die elf Millionen Rubel beſtimmt ſind, beginnt im Frühjaht 1900. Aus Stadt und Land. Mauuheim, 4. Oktober lang XV. Kongreß für erzi hliche Kuaben⸗ handarbeit. II. BN. Karlsruhe, 2. Okk. Kurz nach 9 Uhr eröffnete der Vorſttzende v. Schenckendorff die heutſge zweite Stzung, die gegen 300 Beſucher aufweiſt. Es folgt eine Reihe geſchäftlicher Mittheilungen, worauf Lehrer Neu ma* f, Leiter ber Handfertigkeitsſchule in Görlitz über die Frage refertrt: Sind die in letzter Zeit gegen den Handfertigkeitsunterricht erhobenen Bedenken berchtigt?“ Zu dieſem Vortrag liegt folgende Reſolution des Vorſtandes und Ausſchuſſes des Vereins vor: J.„Die von dem Landeslehrer⸗Berein preußiſcher Volksſchulen und dem Deutſchen Lehrerverein veranſtaltete Berathung über die Frage, wie ſich die zu dieſen Verbänden gehörigen Lehrer⸗ bereine zur Einführung des Handfertigteits⸗Unterrichts in 8 der Knaben ſtellen, hat die erfreuliche Folge gehaht, 1. daß jetzk faſt die geſammte Lehrerſchaft bieſe Frage in den Bereich ihrer Berthungen gezogen hat; 2. Daß der erztehliche Werth dieſes Unterrichts von der Mehrzahl der Lehrervereine im Allgemeinen anerkannt und 15 Pflege neben der Schule mit freiwilligem Beſuch, owie in geſchloſſenen Erziehungsanſtalten, Hilfsſchulen, und Knabenhorten empfohlen wird. „Wenn die Frage der obligatoriſchen Einführung des Unterrichts in den Lehrplan theils unbebingt, theils zur Zeit berneinend beantwortet worben iſt, ſo lann der deutſche Verein dieſe Be⸗ antwortung dahin ergängen, daß auch er die obligatoriſche Ein⸗ führung nach Lage der beſtehenven Schulverhältniſſe und der gegenwärtigen Entwicklung des Hanvarbeit⸗Unterrichts zur Zalt nicht für ihunlich hält. III. Der Deutſche Verein kann ſich daher 1. der unter I. 2 von den Deutſchen Lehrervereinen empfohlenen Stellungnahme nur anſchließen, hält aber, um die Segnungen dieſes Unterichts allmählich der ge⸗ ſammten männlichen Jugend zuwenden zu können, für eines zureſchenden Beurtheilungs⸗ erforderlich, bdaß zur Gewinnun Materials in einer Reihe frei ſich meldenden Schulen und Seminare, bei denen die Vorbe⸗ bingungen für eine gute Durchführung vorhanden ſind, derſuchsweiſe nach beſtimmtem Plane fortſchrettende Ein⸗ richtungen für den Handfertigteits⸗Unterricht geſchaffen werden. Nach langer Debatte wirb dem Amtrag zugeſtimmt. Nach einem weiteren inſtruktiven Vortrag des Herrn Seminardirektors Dr. Pabſt⸗ Leipzig übet die Ertheilung des Handfertigkeitsunterrichts in Lehrer⸗ ſeminarien wird der Congreß vom Vorſttzenden um 1 Uhr geſchloſſen. Um 2 Uhr fand ein Ausflug nach Baden⸗Baden ſtatt. 5 Zu den Stadtberordnetenwahlen. Unſere Angaben über den Wahlausfall in der letzten Nummier unſeres Blattes enthalten inſofern einen Jerthum, als Herr Bankdirektor Zetler nicht 615 Slimmen, fondern 715 Stimmen erhielt, ſomit von den auf beiden atisnalliberalen Zetteln befindlichen Namen die meiſten Stiarnen erhalten bat. Unſere irrthümliche Mittheilung iſt auf einen Abdi⸗ tionsfehler imoffiziellen Wahlreſultat zurückzuführen. Anzulänglichkeiten auf den Pfälziſchen Eiſenbahnen. on 5d leen Seite wird uns geſchrieben: Jedes Jahr fahren einige kauſend Nannheimer und Ludwigshafener zu dem ſo beliebten„Dürk⸗ heimer Wurſtmarkt“, um dort einen Tag zur verleben. un fedem Jahre findet aber der Tag durch 1925 er Eiſen⸗ bahn einen techt anliebſamen Abſchluß. Fahrplanmäßig fahren die ien Züge bis Freinsheim und dort müſſen die Paſſagiere bis Lud⸗ wigshafen umſteſgen, ein Zuſtand, der unter gewöhnlſchen Verhält⸗ iſſen gut und leicht überſtanden wird. An dieſem befonderen Tage ſollen aber gleichzeitig je nach Zudrang—4000 Menſchen umſteigen, Was zu gerabezu unbeſchreiblichen Szenen führt. Sollte es da die Direktion der. 3982 nicht ſo einvichten können, daß dieſe Züge in Dürkheim getheilt werden, daß ein Vorzug die aee nach einsheim und der wekteren pirekten Strecke aufnimmt und ein Nach⸗ ug direkk über die Strecke Freinsheim Luvwigshafen geleitet wirde Damit wäre für die Bequemlichkeit der Reiſenden geſorgt, und zugleich Dienſt des Fahrperſonals erleichtert. Vielleicht bringt uns das 8 Jahr Beſfferung, wenn die Sache einmal öffentlich angerogt * Eine Aenderung des Submiſſionstpeſens iſt von der Regierung beabſichrigt und mderden die bethekligten Kreiſe horſchlägen aufgeforvert. Ber Ausſchuß des Offenbacher Getderbe⸗ reins bringt folgende Beſtimmungen in Vorſchlag: 1. Bei der Zu⸗ 45 bon Sachverſtändigen behufs Fe⸗ ung der Voraaf fur Handwerler zu be tigen, die einer gewerblichen Organ⸗ ation hören. 2. Alle Arbei e n und Lieferungen bis zu 3000% en nicht mehr öffentlich au abwechſe 5 Sgeſchrieben, ſondern der Neihe nach Und an die Handwerker vergeben werden. 3. Die General⸗ ſtreßriſe iſt auszuſchließen, die Arbeiten ſollen je nach Art und Mbalhe in Looſe zerlegt, werden, damit auch miktlere und kleinere —8 1 50 ee. bekhekligen—— ſind— leichen Fälken zuzulaſſen, wenn der Theilung und Ausführung in —5 Looſe ebliche Schwierigleiten im Wege ſtehen, oder de Natur der Arbeit derart iſt, vie Vergebung an ernen Generalunternehmer zu rechtfertigen. 4. Die Kaution iſt einheitlich nach Prozenten der ſebernahmsſumme zu normiren; ſie foll 10 vom Hundert der letzteren icht überſchreiten, und nicht nur in Baar oder in pupillariſch ſicheren In Wolmisſtedt(Provinz Sachfen) ſand dieſer Tage genannt werden dürfen. Feſtpredigt, Herr Dekan Grimm delebrirte na Bauernregeln für den Sktober. Trägt der Hafe lang fein Sommeekleis, ſo iſt der Winter auch noch weik. Fällt der erſte Schrie inen Dreck, bleibt der Winter auch ein Geck. Auf den Tag St. Gaſtyz die Weidekuh in Stall muß und der Apfel in den Korb muß. V an Simon und Judas vorbei, kückt der Winter herbei. Halten die'ahen Korpivium, ſo ſieh nach Feuerholz dich um. Iſt recht zauh der aſe frierſt bald vu in die Naſe. Wenn im Moor piel Irrlicht ſtehen. bleibt das Wetter lange ſchön. Iſt im Oktober das Wetter hell, Eeingt es her den Winter ſchnell, Iſt im Winter Froſt und Wind, wirk, Januar und Hornung gelind. Oktober und März gleichen ſich Kalledwärts. Nordlichtſchein bringt Kälte ein. Sitzt das Laub an%n Bäumen feſt, ſich ſtrenger Winter erwarten läßt. Wandert die Fendmaus nach dem Haus, bleibk der Froſt nicht lange aus. Von uck bis zum St. Simonstage zerſtörk der Raupenneſter Plage. Verein gegen Haus⸗ und Straſtenbeite“ Im Monak September erhielten durch Gewährung von ittageſſen 23 Perfonen, Abendeſſen, bdach und Frühſtü e 507 Perſonen, Perſonen, gegen 391 Perſonen in, vorigen Monate. Das Unterſtützungslokal befindet ſich nach wie, vor in 8 1, II. * Ferienkolonie. In der kürzlich ſtattge undenen Sitzung des Vereins für Ferienkolonien, zu der auch die Füh rer beigezogen waren, um mündlich über ihre Erfahrungen zu beric ten, wurde feſtgeſtellt daß die Gyfolge des abgelaufenen Sommer,, durchtveg recht gute Auch dieſes Jahr annt konnte der Verein ſeine Thätigkeit erweitern, und zwar inſofern, als et den vorigjährigen 7 Gang⸗ 5 Halbkolonien und der Solba/ kolonie eine weitere Halb⸗ kolonie für Mäpchen und eine ſog. Schielkolonie hinzufügte. Die Wohlthat ver Sommerpflege kam im Gag zen 374 Kindern zugut: 180 Kinder waren in Ganz⸗, 175 in Halbzolonien untergebracht, 19 im Solbad Rappenau. Die Spielkolonie war durchweg von 50—450 Knaben beſucht. Die ſtattgehabten Verwiegungen zeigten eine Durch⸗ ſchnittszunahme von 1,134 Kilogr. fü die Ganzkolonien, 1,064 Kilogr. für die Halbkalonien, das Doppelte Hes vorjährigen Ergebniſſes. Die höchſte Gewichtszunahme an einer Ganzkolonie bei dreiwöchentlichem Landaufenthalt war 5 Pfund, pa Rappenau bei vierwöchentlichem Aufenthalt ſogar 6 Pfund. Der Geſammtaufwand hetrug 9214.24, die theils durch Zinserträgniſſe, theils durch Beiträge der Mitglieber oder„Sammlungsergebniſſe, theils durch den Beitrag der Stadt⸗ gemeinde oder auch durch gel h entliche Zuſdendungen feſtens Privater und Vereine, beſonders aber cyis der dankenswerthen Gahe vet Gemein⸗ nützigen Baugeſellſchaft ged⸗wet werden konnken. Im Hinblick auf die graße, ſtets zunehmende Zahl der ſich meldenden bedürftigen Kinder, ſowie im Hinblick auf die„vohlthätigen Wirkungen, die die Veranſtal⸗ kungen des Vereins für Ferienkolonien nachgewieſenermaßen mit ſich füthren, wäre es ſehr zu, begtüßen, wenn allch die Zahl der Mitglieder und Gönner des Verei aas eine ſtets ſteigende würde, damft derfelbe ſo in die Möglichkeit verſetzt wäre, ſeine humanen Beſtrebungen ſtets zu erweitern und die Wohlthaten derſelben mehr und mehr der be⸗ dürftigen Kinderwelt, zuzuwenden. Alngezeigt wurde ein Schmiedgeſelle von Mannheim, der zen gunzen Monat, September die Rheinbrücke paſſirte, ohne Brücken⸗ geld zu entrichten. Derſelbe gab ſich dem kontrollirenden Schaffner als Heizer der Pfälz. Eiſenbahnen aus. nS dent G veögthiittr ESandhoſen, 2. Okt, Weihevolle Tage hatte unſere Gemeinde im dieſer Wooe. Am Dienſtag, 26. September, kam der Weihbiſchof Dr. Knechet hier an. Nach feierlicher Begrüßung am Eingang des Ortes wurde derſelbe in Prozeſſion durch die mit Triumphöobgen, Fahnen un) Guirlanden geſchmückten Straßen in die Kirche geleitet, boo er eine Predigt hielt und den Segen ſpendete. Am folgenden Tag fand die Konſekration unſeres neuen ſchönen Gotteshauſes und der 3 Altäre ſtatt. Hert Pfarrer Schäfer von Schriesheim hielt die ch der Konſekration Käplan Stiebol d Abends brachte der Kirchenchor dem Herrn Am 28. September ſpendete der Erzbiſchof ferthal, Waldhof und von hier das hl. Sakrament der Firmung. Die Abreiſe erfolgte Nachmittags 4 Uhr. Schwetzingen, 3. Okt. Geſtern Abend 9 Uhr fand im Neben⸗ zimmer der Wirthſchuft Zum römiſchen Kaffer“ eine außerordentliche zuſammen 530 das Amt, wodei die Herren Kurat Knebel und von Mannheim lepitirten. Biſchof eine Ovation dar. an 800 Firmlinge von Kä Generalverſammlung des Militärvereins ſtatt, wobet die Vorſtandswahl den ußkpunkt der Tagesordnung bildete. Det 2. Vorſitzende, Herr Höfmann, eröffnete vie Vetſammlung. Er legte die Gründe dar, welche den 1. Vorſt bas er über 16 Jahre mit Treue und F Bei der Neuwahl wurde den Kameraden Mitglied, Herr prakt. Arzt Dr. mit 59 von 78 abgegebenen St zenden veranlaßten, ſein Amt, leiß inne hatte, niederzulegen. bom Ausſchuß das langjährige Baumann empfohlen und derſelbe immen gewählt. Der aus der Mitte der Berſammlung geſtellte Antrag, den ſeitherigen 1. Vorſtgenden, Heren Rathſchreiber Rekchert, zum Ehrenpräſidenten zu ernennen, fand lebhaften Anklang und wurde von der Verfammlung acceptirt. Weiter wurbe Herr Buchhalter Senger noch in den Ausſchuß gewählt. Nachdem noch einige Vereinsangelegenheiten erledigt worden waren, ſchloß der 2. Vorſitzende die ſehr animirt und ausnahmsweiſe ſtark beſuchte Verſammlung. Unter Abſingung einiger patriotiſcher Lieder derblieben die Mitglieder noch längere Zeit in der fidelſten Stimmung beiſammen. Altlußheim, 3. Okt. Wochen erſchwert vas Einbringen und es iſt für den Landivkrt bieler Mühe und Arbeit end Das unbeſtändige Wetter der letzten bes zweiten Futterſchnittes ungemein ein betrübendet Anbkick, wenn er nach ich eine kleine Fuhre röthlichen, welken Futters nach Hchrſe bringt, von dem er im Vortus weiß, daß es auf dem Stocke verdirbt. Genau ſo war es im dorigen Jahre und ſchon gar oft in früheren Jahren und es hat bies hauptſächlich darin ſeinen Grund, daß mit dem Abernten ſchon beim erſten Schnitt zu ſpät be⸗ gonnen wird, wodurch natürlich auch der zweite verſchoben wird. Wer erne erntet, hat boriges und dieſes Jahr völlig gedörrtes und un⸗ eregnetes, dazu zarkes und wohlſchmegendes Futter hekingebracht. Vielfach verſteigern auch Gemeinden, Corporattenen und Stgat iht Gras zu ſpäk. Johauni und Mitte September ſollten die Endpunkte beider Fukterernten ſein.— Det Obſterkrag iſt hier nur in den An⸗ lagen der Gemeinde an der Straße nach Speier ein nennenswerther und hat der Gemeindekaſſe ca. 1000%/ eingettagen, während die Privatanlagen außer Nüſſen faſt gar keinen Ertrag haben. Die gegen⸗ bärtig im Gange befindliche Kartoffelernte lieferk keinen durchweg Erkrag, da in der Siche Zeit der nöthige Regen lke und die Mäuſe beträchtlichen S den anrichteten, die in be⸗ Manngeim, 4. Oktober. es recht wohl leiden Geſternt Sonntag, Altweiberſommerwetter.— Unſere Rebort Weierbach, Feſſeubach, Rammersweier w Woche mit der allgemeinen Leſe beginen. 6 Freiburg, 2. Okt. In verfloffenet Nacht verübte eine Au zahl Arbeiter(durchweg Elſäſſer), die an den Kaſernenbauten beſchäf, tigt ſind, in einigen Wirthſchaften des Stühlingergebiets Ruheſtörung, Auf der Straße kam es zu Skandal, ſo daß die Poltzeipatrouille ein⸗ ſchreiten mußte. Der Verhaftung widerſetzte ſich ein Häftling. Seine ſämmtlichen Kollegen ergriffen Partei für ihn, ſchlugen den Schutz⸗ mann zu Boden und bewarfen ihn mit Steinen, ſo daß er erheblich Im Ganzen ſitzen 25 Mann hinter Schloß und Riegel, e z. B. Ortenburg, Zell. verletzt wurde. Mfalz, Yelſen und Uingebung. * Aus der Pfalz, 2. Okt. Die Gründung von Jugend⸗ bereinen in ber nationalliberalen Partei nach dem Kölner Vorbilde macht anerkennenswerthe Fortſchritte. In Dürkheim, Zweibrücken und Ludwigshafen haben rührige Parteimitglieber derartige Ver⸗ einigungen zu Wege gebracht, die gleich mit einem ganz anſehnlichen Mitgliederſtande begonnen haben. In mehteren anderen Städlen werden ähnliche Gründungen vorbereltet. Mit Recht mißt man der gründlichen Belehrung der reiferen Jugend über die Parteiprinzipien, die Vorgänge in andeten Paxteien, wie überhaupt im politiſchen Leben die größte Bedeutung bei. Denn nur durch zeitige Einweihung der denkfähigen Leute ins polftiſche Getriebe durch belehrende Vorträge und gemeinſamen Gebankenaustauſch weckt man ihr Intereſſe, bring! die verſchiedenſten Stände geiſtig und ſozial einander näher und zieht ſich einen national und liberal denkenden ſicheren Nachwuchs hetan * Mainz, 2. Okt. Für die Uebernahme der Verwalterſtelle desz Geneſungsheims der Mainzer Ortskrankenkaſſe bei Langen⸗ brombach, die in aller Kürze beſetzt werden ſoll, haben ſich ea. 100 Perſonen aller Stände gemeldet. *Manz, 2, Okt. Die plötzliche Erhöhung der Uebet⸗ fahrtsgelder mit den Trajeklſchiffen zwiſchen hier und Kaſtel um 2 Pfg. pro Petſon, d. h. um 33½ pCt. höher als ſeither, hat in der Bebölkerung eine allgemeine Entrüſtung hervorgerufen und ſind bereits Schrikte eingeleitel, um in der nächſten Sitzung der Stadtber⸗ orbneken⸗Verſammlung die Bürgermeiſteret zu veranlaſſen, dieſerhalb eine Beſchwerde bei det heſſtſchen Staatsregierung einzureſchen. Wellen verſckwunden, wo es ertrank. * Bingen, 2. Okt. Ein ſchauerlicher Vorgang ſpielte ſich geſteen an der Landebrücke des Bingen⸗Rüdesheimer Trajekts ab. Das 28. jährige Dienſtmädchen Klara Thomas aus Weiſel bei Caub be⸗ gleitete eine Freundin auf das um bieſe Zeit abgehende Trajeltbobl, Infolge des herzlichen Abſchiedes dachte die Thomas erſt an ihre Rück⸗ kehr ans Land, als ſchon die Uebergangsbretter weggezogen und das Schiff beteits im Gange war. Ein markerſchütternder Schrei ertönte und ehe noch Hilfe hinzuſpringen konnte, war das Mädchen in den Der Fall iſt um ſo trauriger, war wieder das ſchönſfe erden in der begonnenen als die Unglückliche nächſter Tage heirathen wollte, Short. BW. Achern, 2. Okt. Bei prächtigem Wetter fanden geſtern auf den Rözerwieſen die Rennen für Pferde don babiſchen Landwirthen, verbunden mit Offiziersrennen, ſtatt, fall verliefen. Eine große Menſchenmenge ſowohl aus der Umgegend als auch weiterher war erſchienen, um den Rennen beizuwohnen, welche ſich großer Beliebtheit erfreuen, da nicht nur der Platz ſehr günſtig gelegen, ſondern auch die e eee ſehr gut in ihren einzelnen Phaſen zu verfolgen iſt. Die Reunen beſtanden in 4 land⸗ wirthſchaftlichen und 2 Offiziersrennen. Es liefen im I. Nennen: 7 Pferde. Preis der techniſchen Kommiſſion für Trabrennen in Berlin. 180 J, 1. Pferd Braunwallach„Fritz“ des Herrn H. Winter⸗ Schwarzach. III. Rennen: Acherner Offtzier⸗Steeple⸗Chaſe für Voll⸗ und Halbblutpferde ohne Gewichtsausgleich. Preis 480% Es 76) braune Stute Miß Maud“. IV. Rennen: Hürden⸗Rennen auf Pferden. Preis 220 /. Es liefen 6 Pferde. 1J. Pferd war die Fuchs⸗Stute„Anna Lieſe“ des Herrn J. Guth⸗Staltmatten. V. Rennen: Preis des Landw. Bezirksvereins Achern. Preis 170.. Spitzmeſſer⸗Moos. preſſe. Es liefen 3 Pferde. 1. Et. Meiſters(Art.⸗Regk. 30) ſchwarz⸗ braune Stute„Carmen“, 2. Riktm. Reuter's(Trainbat. 14) Braun⸗ ſtute„Euphenica“, 3. Lt. Frhr. v. Holzing⸗Berſtett's(Leib⸗Drag. 20) Braunwallach„Roland“. Nach dem Rennen fand Preisvertheilung im„Engel“ für die landwirthſchaftlichen Rennen und 86 Uhr in der „Poſt“ für Offiziere ſtatt, an welche ſich ein Eſſen anſchloß. Die Stadt prangt in Flaggenſchmuck. Kagesnenigkeiten. — Der Profeſſor der deutſchen Sprache und Literatur am Robert⸗College in Konſtantinope!, Dr. Weiz, machte dieſer Tage einen Spaziergang längs des europäiſchen Ufers des Bosporus. Plötzlich ſprangen zwei Männer auf ihn zu und for⸗ derten unter Drohungen ſeine goldene Uhr ſammt Kette und ſeinen ſilberbeſchlagenen Stock. Jugleich zeigten ſie dem Doktor ihre Dolchmeſſer. Dr. Weiz gab den Räubern die Werthſachen, worauf ihn dieſe höflich grüßten und hinter Baumgtu derſchwanden. Urſache des Hausein 5 — ſturzes in der Wolf⸗ ſtraße in Köln haben die Sachverftändigen erkannt, daß das Unglück in Folge ſchlechter Fundamentirung erfolgt ſei. erzählten dieſer Tage als Zeugen vot dem Erkenntnißgericht folgendes Erlebniß: — Zwei Wiener Wachleute Es liefen 8. Pferde. 1. Braunſtute„Frieda“ des Herrn Bürgermeiſters VI. Rennen: Offizier⸗Parforcejagd. 3 Ehren⸗ K welche in den sinzelnen Feldern gut beſetzt waren und ohne jeden Un⸗ Preis der Stadt Achern, 170%, 5 Pferde. 1. wat der Braunwalluch „Frit“ des Wilhelm Schäfer in Ichenheim. Im II. Rennen ſtarkeken liefen 3 Pferde. 1. Et. Freiherr v. Reißenſtein's(Feldarkillerie⸗Regt. — ſi 9⁰ 8 SFSSFNSSSS In der Nacht gegen 2 Uhr kamen ſie auf ihrem Patrouillengang zum Gaſt und hemetkten, vaß dies Lokal finſter, die Thür jedoch nicht gnz geſchloſſen ſei. Sie öffneten ſie und nahmen einen wolhr, der ihnen zurief:„Was woll'n S' denn! haus des Johann Putz in der Friedrich Kaiſerſtraße Mann — der Wahlmannerwahl für einen Ab E agere Anzahl namentlich in ſchrdet tege Thätigkeit. in einer Hauptverſammlung nominirt. * Bruchſal, 2. Okt. Die Sch Inſtrumenk. baß ein kleines Mädchen dabei veru li ull hier vorgekommen. Der 11. be bend ſeim, z. It dahier Bierkukſchet gegen 10 Uhr auf dem Fe rabgeſtützt, und zwar auf ein e Lerg⸗ 10 ihn feine 3 jedoch nicht gerade gefährlich ſei BN. Erſingen. 2. Ol Ge Herr Krieg in ſeiner Scheune erhä Hand an ſich legte, iſt herrathet und lebte in BN. Wolfach. 2. im Herrengarken dahier ein Herren beitraten. Die beiden hie R. ſigen Aer warm, ja man kann ſagen heiß, a pieren, ſondern auch in guten Hypotheken, Soläwechſel und Bürg⸗ chaftsſcheinen erſtellt werden können, burg in eine Wirthſchaft, deren Lo en Böden haufen.— Bezülglich unſetes Bezirks herkſcht Die 8 Wahlmänner, Randidaten, Herrn Profeſſor Treiber, zu w 5 e Schiffsſchaukel iſt ein geführliches or einigen Tagen ging durch die Preſſe die Kun de, und geſtern 15 Niährige Emil De bei Herrn Denner, iſt peſtern 125 don einer ſolchen Schaukel ernes Geländer auf wechem er herauszogen. Die Verwundung früh wurde der hieſiege Maurer ungt aufgefunden. tnbekannt. ordneten Verhälkniffen. A Am Abend des 29. Männerhilfsverein gegrendet, dem 50 zte, Bezirksirzt Dr. m Samſta al acheizt Fraget„Was machen Sie das“ antwortete der Mann:„J bin ja ver Hausknecht!“—. Da erſcholl aus dem Innern des finſtern Raumes das Geräuſch zerbrechenden Glaſes und die Wachleute bemerkten jetzt einen zweiten Mann, der ſich bemühte, ein Fenſter aufzuſtoßen. Auf die Frage:„Was machen denn Stes“ erwiberte der Zweite:„J bin der Wirth!“ Die Wachleute verlangten, daß Licht gemacht werde. Da rief der Wirth:„Geh her, Franzl mach Licht!“ Der Franzl ſtieg auf einen Stuhl und machte ſich mit dem Luſter zu ſchaffen, ohne jedoch anzuzünden. Der Wirth wurde wüthend und verſetzte dem Hausknecht eine Dieſer weinte vor Zorn und ſchrie:„Das laſf' i mir net'falln! J mach ka Licht und geh' heut' noch fort!“ Damit näherte er ſich der Thüre. Der Wirth wollie ihn beim Ohr nehmen und ſchrie: „Wirſt hergeh'n und Licht machen!“ Der Hausknecht weigerte ſich und immer ſtreitend waren Wirth und Hausknecht auf die Straße gelangt. Plötzlich begannen ſie Beide zu laufen und jetzt erſt ſtieg in den Wachleuten der Verdacht auf, daß es da nicht mit rechten Dingen zugegangen ſei. Sie ſetzten den Männern nach welche den aufgeſtellten jühlen bereit ſind, wurden ein kahn⸗ iſch von Warum der Derſesoe war ver⸗ lter/ ber 50 Jahre. Sepfeembers wurde Henriei und es gelang auch, einen der Flüchtigen ſeſtzunehmen, der an⸗ 5 3—5 A laben gezenweürtig eine dere entkam. Der zweite Wachmann kehrte zu dem offnen Naum ſehr abwechſelungsreiche Witterung. Am Freitag war e fenmierlich zurück und fand hier wieder einen Mann. Er faßte ihn ſo⸗ am Kragen; das war aber— der wirkliche Wirth, komen wir ir e e e der geholt worden wan und nun feſtſtellte wyr und man konnte V. ee chönffe Zell ienen 1 0 e An⸗ eſchäf, orung, le ein⸗ Seine Schutz⸗ heblich iegel, en d⸗ rbilde rückeg Ver⸗ klichen tädten n der ipien, Leben 9 der träge 5ringt zieht hetan, le deß ngen⸗ 1005 bet⸗ Taſtel at in ſind tbet⸗ rhalb ſtern 25. be⸗ bobt. ück⸗ dag tönte den iger, duf, hen ſtalt, Un⸗ gend elche uſtig hren and⸗ nen: eele Die Jeſpſnnt, fleißiger Zuſſchauer konnte in den letzten Jahren etwa Folgendes lernen. Mit den Zuſammenhängen zwiſchen Tanz und Prophekenthum im alten Judaa machte ihn der Honorar⸗Profeſſor Sudermann vertraut. Dozent bvon Wildenbruch, der gefeierte Theater⸗Treitſchle, ſprach über den Eimfluß des Zentrums im Mittealter und über die Beſtreb⸗ in iter⸗ oll⸗ Es am hte des or⸗ ind tor ten ner f⸗ as ſer iß: ng 15 Neee ee neen e Mameim., Oktoder. Weneral Augeiger* 2 3. Selte. — ſſein Lotal ſtattgefunden habe. Geſtohlen wurden ihm 5 Kilo Schweinefleiſch, eine Torte, ein Haſe und 4 Gulden Kleingeld. Die beiden Männer aber, die Wirth und Hausknecht geſpielt hatten, waren die Einbrecher. Sie wurden für ihren Scherz ent⸗ ſprechend beſtraft. Berliner Premicbren. Wir haben berefts über den durchſchlagenden Erfolg betichtet, den das neue Luſtſpfel von Blumenthal und Kadelburg Als ich wfederkam!“ am Samſtag in Leſſingtheater hakte. Es iſt eine Fortſetzung des allbeliebten„Weißen Rößl“. Fritz Mauthner ſchreibt Harüber im„Berl. Pagebl.“: In dem erſten Akte wird die häusliche Unruhe vor einer Reiſe, das im eigenen Heim Heimathslosſein, ſehr hübſch geſchildert. Im Hauſe des Rechtsampalts Siedler, der— man weiß eß noch genau— ſich„Im weißen Rößl“ mit der Tochter des Lampenfabrikänten Gie⸗ ſecke verlobt hat, iſt mit dem Sommer auch wieder die Reiſeluſt wach geworden. Das junge Ehepaar iſt ſo recht don Herzen glücklich, abet es leidet an einer Krankheit, die ſonſt auf den Luftſpielbühnen epi⸗ demiſch als Schwiegermutter auftritt und hier die etwas ſelteners Form des unangenehm anhänglichen, immer vorhaucdenen und immer ſtöten⸗ den Schtoiegervabers angenommen hat. Man hat eine Reiſe nach dem weiten Spitzbergen geplant, nur um den Alten abzuſchrecken. Aber wahrhaftig, er geht auch dahin und lädt feinen Freumd Dr. Hinzel⸗ mann als Reiſegefährten ein— man weiß noch genau, das iſt der alte arme Gelehrte mit dem jungen, naturfreudigen Herzen, übrigens die beſtempfundene Geſtalt beider Stücke. Siedler aber, des ſchwieger⸗ bäterlichen Anhängſels überdrüſſig, will einen Gewalbſtreich thun. Er wird Spithergen dem Schwiegervater frei überlaffen und mit feiner kleinen Frau heimlich nach dem Salzkammergut reiſen, 37o die Luft Aoch erfüllt iſt von ihren Schwüren, wo Berg und See an ihre junge Liebe erinnern. Und nun kommt der Witz, der alte Giefſecke beſinnt ſich und will ſeine Kinder doch einmal allein reiſen laſſen. Mögen ſiz immerhin nach Spitzbergen fahren, er geht mit Hinzelmahin wieder nach dem Salzkammergut, wo er im vergungenen Ferhr dirk und ſich beim Raiſonniren ſo wohl gefühlt hat. Das Mederſehen der Verwandten, die ſich durch Hunderte von Meilen getrennt' glauben, im„Weißen Rößl“—man weiß genau, es iſt noch diefelbe Dekoration — bildet den Höhepunkt des Stückes. Was wann folgt, hat mit dem Mutterſtück nichts mehr zur thun⸗ Es iſt ein neues Luftſpiel, aber doch nur ein Spiel mit oft ſaon da⸗ geweſenen Dingen, freilich gewandt und mit draſtiſchem Büthizenwitz gemacht. Im Herzen des alten Gieſecke rührk ſich ein Johanne§trieb. Er gilt per jungen Künſtlerin, die ihn in Berlin gemalt hat, urdd die er hier um Grünen wiederfindet. Aber Gieſecke bekommt ſie nicht, denn ein Obe rleutnant bekommt ſie. Der alte Brummbär kann noch kroh ſein, daß er nicht das Opfer einer bekannten Theaterverwechslung id ird und der älteren, ſchon ganz altjüngferlich eingefrorenen Schweſter der Malerim anheimfällt. Das iſt Als ich wiederkam Es wurde ſehr hübſch geſpielt. Guthery mit ſeiner unnachahn⸗ lichen dummdreiſten Rauhbeinigkeit als Gieſecke, der feine Dr. Hinzer⸗ mann Adolf Kleins, das munkere Siedlerſche Paar Franz Schönfeld Tilly Waldegg als Malerin und Marje Meyer als ihre Schweſter ver⸗ vollſtändigten die friſchen Bilder, die die Darſtellung bot. In„Neuen Theater“, wo Frau Direktorin Nuſcha⸗Butze herrſcht, kam meu zur Aufführung das von Alfred Halm aus dem Franzöſiſchen berſetzte Luſtſpiel„Colinette“ von Lenötre und Markin, das eine Art ame Sans⸗Gene“⸗Erfolg hatte. Heinrich Hart ſchreibt gelegen dieſer Colinette⸗Premisre in der„Tägl. Rundſchau“: Geſchichtskenntniſſe, die mas durch häufigen Theaterbeſuch ſind ohne Frage recht mangel⸗ und lückenhaft. Ein ungen der ſächſiſchen Kaiſer. Ein kulturhiſtoriſches, aber allzu breit gerathenes Kolleg über den Gebrauch der Peitſche in der Zeit der Bauernkriege las der ſonſt ſo außerordentkiche Profeſſor Gerhart Lebhafteren Beifall als er erzielte der Militärinſtruktor Lauff mit ſeinem Vortrag über die Verdienſte der Hohenzollern um das römiſche Reich deutſcher Nation, und ebenſo der Juriſt Ernſt Pichert, der die Bedeutung des Großen Kurfürſten als Gheſtifter dar⸗ legie. Schließlich lieferten mehrere ſtrebſame Privatdozenten eine kreich mit Anekdoten gewürzte Chronik von den Niederträchtigkeiten der Franzoſen in den Jahren 1807—13. In der Beſorgniß aber, daß Diurch derartige Berichte das nationale Empfinden allzu hoch anſchwellen könmnte, holten ſich die deutſchen Bühnenlefter zum Zweck der Gegen⸗ wirkung mehrmals den alten Akademiter Mr. Sardou heran; und der entſprach den Erwartungen dollkommen. Mlauderton erzählte er von den ſchönen Frühlingstagen der Revo⸗ lution und der märchenhaften Gloire⸗Zeit, die der General Bonaparte heraufführte; lange Abende hindurch konnte man annehmen, daß das Deutſche WMheater ſein höchſtes Ziel in der Verherrlichung galliſchen Ghaubinfsmus ſehe. Inzwiſchen hat Vietorien Sardou Schule ge⸗ macht. Seine Jünger kiefern die Fortſetzungen zu ſeiner dramali⸗ firten Geſchichte des neueren Frankreichs. Und natürlich beeilen ſich unſere Büßnenleiter, unſere Bildung mit vieſen Ergänzungen zu be⸗ keichern. Infolgedeſſen hatte das Publikum des„Neuen Theaters“ am Freitag Gelegenheit, Näheres über die Tage Ludwigs XVIII. zu krfahren und mit jubelndem Beifall dankte eß für die ausgebige Be⸗ lehrung. Der Bewunderung für Sardous„Nadame Sans⸗Gene“ oder vielmehr für die Honoraxe, die Madame erzielte, verdankt Colt⸗ Bette“ ihren Urſprung. Lange Zeit haben die Verfaſſer Lenötre und Martin darüber nachgedacht, wie ſie es ferkig beingen ſollten, ekwas dem Werk des Meiſters Ebenbürtiges zu ſchaffen. Endlich ward ihnen eine bplötzliche Eingebung zu Theil. Und da kam ein Einfall zu Tags, wie er köſtlicher und tiefſinniger ſchwer zu denken iſt. Madame Sans⸗ Goene zieht ſich auf der Bühne aus, Madame Colinette zieht ſich auf der Bühne an. Das iſt der Triumph, der Gipfel des Stücks, und Felten hab' ich das Publikum, vor Allem das weibliche, it größerer Spannung geſehen, als bei dieſer Ankleideſcene, Wenn Madame zu⸗ guterletzt den prunkvollen Mantel umlegt, der zu einem Hofdiner er⸗ forderlich iſt, das wirkt in der That überwältigend groß und eigen⸗ arkig. WMie ſchon aus dem Umſtand, daß es ſich um ein An⸗ nicht um ein Ausziehen handelt, hervorgeht, iſt Madame Colinette eine weit ſolkdere Frau, als die Sans⸗Gene. Aber ſie iſt ebenſo neckiſch, ſo liſtig und mitleidsvoll, wie die zur Herzogin aufgerückte Wäſcherin. Auch Colinette, die Tochter eines braven Armeelieferanten, hat es ziemlich weit, bis zur Marqguiſe gebracht. Ihr Mann entſtammt einer alten Legkktimfſtenfamilie, iſt aber ſelbſt, da er ſelbſt alle Felbzüge Napoleons mitgemacht, innerlich dem alten Bonaparke⸗Glauben treu ge⸗ blieben. Und ſo bietet er ohne Weiteres einem früheren Kameraden, der neuerdings in Verſchwörungen gegen die Bourbons macht, ſein Haus als Verſteck und Zuflachtsort an. Die Polizei, die ſchon damals Im Nichtentdecken Erkleckliches leiſte te, ſpürt vergeblich nach dem edlen Wild. Trotzdem hält es der Verſchwörer nach einiger Zeit für ange⸗ bracht, das gaſtliche Haus zu verlaſſen und aus Frankreich zu ver⸗ ſchwinden. Aber es fehlt ihm ein Paß. Da tritt Colinette hilfreich ein. Sie wendet ſich einfach an den Chef der Geheimpolizei ſelbſt und dweiß dieſen Staatsmann, deſſen Naivetät jedes erlaubte Maß über⸗ ſchreitet, ſo zu umgarnen und zu befchwindeln, daß er ihr dienſtferlig einen Paß zur Verfügung ſtent, ohne zu ahnen, wem er auf dieſe Weiſe über die Grenze hilft. Damit aber nun das Stück nicht mit dem zweiten Akt zu Ende geht, gibt der Verſchwörer, als er Abſchied nimmt, dem Marquis Alles, was er an unheimlichen Papieren bei ſich führt, zin Verwahrung. Natürlich geräth der Marquis kurz darauf in Verdacht * wird verhaftet. Aber da er Colineßte zur Frau bat, Jo iſt das nicht ſo Büel raiſon⸗ weiter ſchlimm. Die kluge Eva berſteht es der Poftzel uth Das 370gtte Obfer zu entreißen. Sie macht ſich diesmal gleich an den König, chef. dee legitimiſtiſchen Hofleute. Im Grunde genommen iſt es eine währe Lumpenbande, die ſich da auf der Bühne breit macht; an Kriecherki und Gemeinheit leiſten dieſe Ropalfſten das Menſchen⸗ mögliche. ö——ůů Aeueſſe Nachrichten und Celearummt. Straßburg, 3. Okt. Der XXX. Kongreß für innere Miſſion wurde heute Vormittag durch den Präſidenten des Reichs verſicherungsamts Gaeben eröffnet. Die Verſammlung ſandte ein Begrüßungstelegramm an den Kaiſer und die Kaiſerin und den Statthalter von Elſaß⸗Lothringen. Geſtern hat ein Be⸗ grüßungsabend ſtattgefunden, bei welchem Unterſtaatsſekretär; Dr. Petri Namens der Landesregierung die Theilnehmer be⸗ grüßte. Für die Verhandlungen ſind zwei Tage auserſehen. Berlin, 3. Okt.(Prozeß gegen den„Klub der Harm⸗ loſen“:) Kahſer und Schachtmeyer verwahren ſich gegen den Vorwurf des Falſchſpiels. ſie wußten, daß ſchlechtes Gewiſſen gehabt, hätten ſie können ins Ausland gehen. miſſars b. Manteuffel als Sachverſtändigen ab. Breslau,. Okt. Die„Schleſiſche Zeitung“ moldet, daß auf dem Bahnhofe in Kohlfurt geſtern zwei Arbeiter von einer Lokomotive überfahren wurden. Der eine war ſofort todt, der andere wurde ſchwer berletzt. Helmſtedt, 3. Okk. In der verfloſſenen Nacht iſt auf dem einen Güterwagen aufgeffahren, wobei ſtellung auf Wien, 3. Okt. Die„Wiener Zeitung“ veröffentlicht ein Handſchreiben an den Grafen Thun, worin der Kaiſer die De⸗ an den Grafen Clary⸗Ahdringen, worin der Kaiſer dieſen zum Ackerbauminiſter ernennt und ihn zugleich proviſoriſch mit dem Vorſitz im Miniſterrathe betraut. Weiter enthält das genannte Blatt ein kaiſerliches Handſchreiben an den Grafen Thun, worin der Kaiſer ihm für die patriotiſche Hingebung bei der Er⸗ füllung der ihm obgelegenen Pflſichten ſeine Anerkennung aus⸗ ſpricht und ihm das Großkreuz des Stefansordens verleiht. Weiter veröffentlicht die„Wiener Zeitung“ ein kaiſerliches Hand⸗ ſchreiben an die abtretenden Miniſter, worin der Kafſer den Ge⸗ nannten für ihre Dienſte die vollſte Anerkennung ausſpricht und ihnen die bereits gemeldeten Ordensauszeichnungen verleiht.— und Marie Elſinger ſtanden an der Spitze. Jenny Groß als Rößl⸗ wirkhiin, Carl Waldow als Wirth, Joſeph Jarno als Oberleutnant, In ſprudelndem Ferner beröffentlißht die„Wiener Zeitung“ ein Handſchreiben an den Grafen Clary⸗Ahdringen betreffend die Ernennung der euen Miniſter reſp. der Leiter der Miniſterien und endlich Hand⸗ ehreiben an Welſersheimb, Wittick, Körber, Kindinger und Cholendowski betreffend ihre Ernennung zum Miniſter. Wien, 3. Okt. Das Communique über die Sitzung der deunſchen Fortſchrittspartei beſagt: Der Klub ahm den ein⸗ gehe uden Bericht über die Ereigniſſe der leten Tage mit Be⸗ fried dgung zur Kenntniß und erklärte ſeine vollſte Zuſtimmung zu de Ausführungen des Abgeordneten Pergelt, dem der Klub ſeinen Dank und ſeine Anerkennung ausfprach.— Das Com⸗ muniqim über die Sitzung der deutſchen Volkspartei beſagt: Der Klub nauhm den Bericht des Abg. Hochenberger über ſeine Be⸗ rufung zum Kaiſer entgegen unter Anerkennung der von dem ge⸗ darauf folenden Beſprechung der poltliſchen Lange wurde über⸗ einſtimmen d hervorgehoben, daß dieſelbe z. Zt. keine Klärung er⸗ fahren habe, weßhalb der Klub ſich bezüglich ſeines weiteren Bor⸗ gehens freie Hhand vorbehalte. Derſelbe werde fortgeſetzt für die Sicherung der nationalen und politiſchen Forderungen eintreten und jede mißbräuchliche Anwendung des 8 J4 bekämpfen. Wien, K. Okt. Der Katſer nahm heute Vormitkag die Vereidigung der neuernannten Miniſter vor. Die beabſichtigte Reife des Katſers zu den Hofjagden bei Neuburg iſt auf⸗ gegeben. Wien, 3. Okkt. Die Blätter bereiten dem neuen Min i⸗ ſterium eine freu Kvliche Aufnahme Das„Fremdenblakt“ hebt her⸗ vor, der nationalen Hochfluth müſſe Beſonnenhekt folgen. Das Blatt gibt dem Czechenklub zu bede ken, daß nur der verfaſfungsmüßige Weg der Geſetzgebung den Czechen dauernde Errungenſchaften bringe.— Die„Neue Freie Preſſe bezweifelt, daß eine-etwaige ſcharfe Qppoſition ſeikens der Czechen auf dir Gefolgſchaft der übrigen Majoritäts⸗ baxteien zu rechnen habe. Das„Neue Wiener Tageblatt“ ſchreibt: Es kwärre eine politiſche Unzrutterlichkeit, dem neuen Miniſterium ſeine Mühſeligkeiten noch zu arſchweren. Das„Vatesland“ begrüßt den Grafen Clary als einen vo rnehmen und wohlwallend geſinnten Mann und wünſcht, daß es ihm gelingen möge, nach Beilegung der Stürme den Wiederbeginn ſeiner fruichtbaren Arbeit und die Intentionen des Kaiſers zu erfünlen Das„Deutſche Volksblatt“ warnt die katholiſche Volkspartei und die Polen wor einer Identiftzirung mit der ange⸗ kündigten lan Oppoſttion ſeitens der Czechen. Die„Oſtdeutſche Rundſchau“ erklärt, unter der Vorausſetzung der feierlichen Garan⸗ kicen für die Deutſchen in dar Thronrede könnten auch die Ravi⸗ kalen die Gegenkonzeſſion der unbehinderten Delegationswahlen für die Votirung des Ausgleichs maſchen. Die„Reichszeitung“ erklärt, es wäre ſchwer zu ßehaupten, daß darzeit eine andere als tüchtige Beamte enthaltende Regierung möglich geweſen wäre. 5 Paris, 3. Das in der engliſch⸗venezolaniſchen Grenzſtreikigkeitsfrage eingeſetzete Schiedsgericht gab ſeinen Schiedsſpruch einſtimmig zu Gun ſten Venezuelas ab. Petershurg, 3. Okt. Auf dem Dampfer„Nikolaus“ fand gſtern auf der Fahrt von Schlüſſel ö urg nach Petersburg eine Keſſel⸗ Exploſion ſtatt, Drei Mann der Beſatzung wurden geklödtet, einer chwer verletzt. In der daranf folge uiden Panik ſtelen zwei Männer und eine Frau ins Waſſer und ertranſben. Konſtantinopel, 3. Okt⸗ Der ſeit 15 Jahren nach Smyrna verbannte Sohn Midhat Purſchas iſt nach Athen ent⸗ flohen. Derſelbe reiſt angeblich nai) England weiter. Wie es heißt, ſind Beziehungen im Gange, ihn zur Rücktehr zu be⸗ wegen. 8. Okk. In dem hertte vorgelegten Budget 1900⸗4901 werden für die direkte Telephon⸗Verbin dung Kopenhagen⸗Verlig über Giedſter⸗Warnemünde 480,000 Kronen gefordert. Unter ben ſonſtigen For terungen zu Verkehrs⸗ zwecken befindet ſich ein Vortrag von 5 Millhonen zur Beſchaffung neuen Materials für Staatsbahnen. San Sehaſtian, 2. Okt. Nachdem Gerteral Agearrag a Grſuchen, 7 in ſeinent Amie zu unterſtützen. Waſhington, 2. Okt. Dir Staatsſchuld erfuhr im und dieſer widerſteht ihren Künſten ebenſo wenig, wie ſein Polizei⸗ Drolliger als dieſes Intriguenſpiel wirken die Karrikaturen meidlich, wenn nicht baͤld Verſtärkungen eintreffen. In der gangen (Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers) Atbers mitgenommen hat. Weitere Contingente von Burghers werden heute abgeſchickt. Kayſer und v. Kröcher erklären, ihre Berhaftung bevorſtand. Wenn ſiie ein öffnen werde. Die Angeklagten lehnten die Vernehmung des Kriminal⸗Nom⸗“ Maunheimner Handelsblatt. 1 Bahnhof Helmſtedt ein Güterzug infolge unrichtiger Weichen⸗⸗„ 5 Güterwagen theils zerſtört, theils ſtark beſchädigt worden ſind. Verletzungen bon Menſchen ſind nicht vorgekommon. mifſton des Geſammtkabinets annimmt, ferner ein Handſchreiben nannten Abgeordneten gegebenen Darſtellung der Lage. Bei— den Eid als Miniſter gele'ſtet hatte, richtete er aut alle Generale das England und Transvaal. London,8. Okt. Die„Pall Mall Gazette⸗ veröffenklicht aus Johannesburg Folgendes: Die Buren haben Alles vor⸗ bereitet, um die Eifenbahnen nach Rhodeſia zu zerſtören. Die Lage der engliſchen Truppen iſt ſehr kritiſch. Thakſächlich beſteht eine mangelhafte Organiſation und iſt eine Niederlage unver⸗ Kolonie wird offenkundig Verruth betrieben. D omn don, Z. Okt. Die„Times“ meldet aus Johannes⸗ burg vom 1. ds.: Obwohl in Joharmesburg gegenwärtig größere Rühe herrſchtals Freitag, wird die Lage doch ernſter. Eine ſehr große Anzahl von Eiſenbahnzügen ſowohl von Johannesburg wie von Prätoria gingen mit Truppen, Pferden und Munttion an die Grenze von Natal ab. Eine Streitmacht von mehreren Tauſend Mann muß du ungeſammelt fein. Es wird viel bemerkt, daß die Artillerieabtheilung eine Anzahl Kanonen großen Ka⸗ Am ſterd am, 3. Okt. Der Transvaalgeſandte Dr. Leyds notiftizirte den Mächten, daß Transvaal, ohne eine Kyiegserklä⸗ rung abzuwarten, noch in diefer Wothe vie Feindſeligkeiten er⸗ Courszettel der Manuhermer Effssteubörſe vom 3. Ollbr. SSS SSSSS Obligationen. Staatspapiere. Pfaudbrieſe. Badiſche Obligat.—.— 4, Mhein. Hyp.⸗B. unk. 190 400 80 53 Z, 6 5 e6. 63 Dee de e M. 3880 bz 85„ Obtig. Mark 0 d0 b a%„„„„, A90 3880 63 %%%„ 1898, 00.— b zus„„„„ oinmünaf 94. 03 „„„ SianteAnlehen. Freiburg 1. B. 480 B 4.„ K. 100 Wooſe 110— Faer d. ues 48975 0 dus Baber. Obligaflonen 9605 5 4 Sudswigshafen Mi. 8 1 86.0 b u, r 1 % Weliſge Bermwantie e ge wee 20 e, e, ee — Preug. Conſols 97725 bz 9998 Wirmaſe E— 3 115 9 %„ 8 1 Fadg e ntionen eee eeeee 2 rauerei Kleinlein elb. 55 Eiſenbahn⸗Aulehen⸗ 4 enee e 10755 enzmühle g7 an dudw. Max Nord) 208000—1 55 Zlege werke 105 10 8 „ 1„ 95•80 Ai Verein Ghem. Flabriken— 65 2½„ 8econverlirte 4½% Zellſtofffabrit Waldhof 180 G i ein. Banken. Baa o. u. 10 114.— Babiſche Baut 122.— 8 zauerei Siuner Grünwinkel es.— 8 Gewerbebank Speyer 50% 130.— G„Schroedl Heidelberg 135.— G Manuheimer Bant 1% eee eder Sberrhein. Bauk 428080 W 10.— Pfälziſche Bank 186.40„ Subune Wele Speher ide Flälz, Hyp.⸗Baue.460.— 8 1% eeeee, Pfls Spar⸗ u. Cbö. Sandau 140. Wobalſe 0 55 20.— G Rheinſſche Greditbank 1427 Humſer Brauhaug v. Oertge 1c.— G Mbein. Oipe Bauk 160. Pfätz. Preßh. u. Spritſabr. 128.50 Sſüidd. Bank 114.8 Trausport Süddeutſche Bank(junge) Alt. 11650 und Berſiche⸗ Eiſenbahnen. Gutjahr⸗Alktien 189.50 b; fälziſche Zudwigsbaun e. e Mafnh. Dampfſchleppſchiff 120. 53 55 1 55 9 1 5 Vagerhaus Aisde bz 77 7.— 1 in⸗ u. 5—— Heillbronner Straßenbdayn n 90.—— 6 Bab. Nenn W 880.— Chemiſche Indu ſtuſe. ½ Schifffahrt⸗Aſſecurunz 885.— 53 Ate B. f. chem. Induſtrie 126.— 80 Eont nentale BVeiſicherung 365.— Badiſche Anilin⸗ u. Soda 418.— B Mannheimer Verſicherung 48. 1„. 35 Sberrhein. Verſ.⸗Geſellſchaft 285.— 5 Chem. Fabrik Boldenverg 187.— Württ, Transportberſich. 785.— G abrik e 29.— b3 Juduſtiie —5 E. 1 an Aetsweſehſch f. Selündunrze 189 egeln Alkal. Stamm 210, Dingleriſche Maſchineſtfabri 188. 5 5 7 1095 5 e— 755 — 7 8 8 niaillirwerke Malkammer Brauereien. Hilttenheimer Spennerel 400.— Babd. Bränerei 100.— 8 Karlsr. Nähmf, Hald u. Neu 180. Buitger Akkteubievbrauerei.— Mannh. um.⸗ u. Asbeſtfabr. 400. Durlacher Hof vorm. Hagen 188.— Oggersgeimer Spinnerei 40.— Eichbaum⸗Brauerei 478.— Pfälz, Nähm u. Pahrräderf 12.— Elefautenbrän Rühl, Worms 105. Portl⸗Cementwk. Heideſberg 166. Arauerei Ganter, Freiburg 112.— 0[[ Vereinig. Freiburger Ziegelw. 186, Kleinlein, Heldelberg 141.— G Vereln Speyerer Ziegelwerte 299.75 Homburger Meſſerſchuitt 106.— 5 e aldhof 1282.— Branerel— du erfaßhelk 45 2 rauevel 0— Juttertafftnere Mattußeim 5— Mannheimer Effekteubörſe vom 3. Sept. wurden an hieſiger Vörſe ungeſetzt: Gutjahr⸗Aktien zu 139.80%, Maunh. Dampfſchleppfchiſſſ⸗Attien u 525. Herſich Rotiren: ſteregeln Stamm⸗Aktien zu 210., annh. Verſicherungs⸗Aktien zu 483 bz. u. G. Frankfurt a.., 3. Oktor.(Eſſektenbörſe). Anfangscourſe, Kredikaktien 225.80, Staatsbahn 141.80, Lombarden 31.30, Ggypter .—, Ale amgar. Goldrente 97.10. Gotthardbahn 142.50, Disconto⸗ Commandit 189.—, Laura 252.30, Gelſenkirchen 192.—, Harmſtädter 5 145.50, Handelsgeſellſchaft 161.—. Tendenz: ſchwach. Berliu, 3. Oktbr.(Effektenbörſe). Anfangsdourſe. Kreditaktien 22560, Staatsbahn 141.70, Lombarden 31.—, Disdonto⸗Commandit 189.20, Laurahlitte 251.40, Harpener 192.10, Ruſſiſche Noten—— Tendenz⸗ matt,. Berlin, 3. Okt.(Telegr.) Effektenbörſe. Die Börſe ſtand bei Gröffnung unter dem Eindrucke des heutigen ungünſtigen Reichsbankausweiſes, insbeſondeve der Thatſache, daß die ſteuerfreie Notenreſerve die außerordentlich hohe Ziffer don 371 Millisnen aufweiſt, deren Höhe, die wohl kaum jemals evpeicht ſein dürfte, die Dendenz des Geſammtmarktes ſowohl in internationglen wie in Lokalwerthen ungünſtig beeinflußte. Dazu traten Meldungen über den unvermeidlichen Ausbrueh der Feindſeligkeiten zwiſchen England und Transvaal und die Nachvicht von der finanziellen Rüſtung Eng⸗ lands durch Aufnahme einer Anlethe von 20—25 Millionen Pfund Sterling. Vorübergehend krat eine Erholung ein in Transvaalakkien, welche gegen geſtern niedriger einfetzten, ferner in Ganada und etwas in Lokalwerthen. Dieſe mäßige Erholung führte man auf die heutige Raepriſe in London zurück, indem man darauf hinwies, daß die Tagung des Kabinetsraths bis Samſtag eine mögliche Wendung zur Beſſerung der Lage herbeifühven könnte. In der zweiten Börſen⸗ ſtunde war der Lokalmarkt ſchwankend. Koßlenaktien träge. Fonds f ruhig. Bahnen unregelmäßig. Truſt dynamit matt. Privatdiskont 5%. 11,80 Uhr. Die Reichsbank hat ihren W. F. Berkin, 3. Ort. Diskont auf 6 8, den Lombardzinsfuß auf 7% erhöht. Verliu, 3. Okt. Die deutſche Reichsbank mit 371 283 000 Mk. in der Notenfteuer gegen die Notenſteuer von 528000 M. am 28. Sept. d. Is. und die Nofenſteuer von 276494000 M. am 30. Sepf. 1898. Dresden, 3. Dez. Die Sächſiſche Bank erhöhte den Diskont von 5½½% auf 6 9, den Lombard⸗Zinsfuß von 6½% auf 7%. London, 3. Okt. Die Bank von England hat ihren Diskontofatz von 8 ½ ½% auf%½ J erhöht. iſti„2. Okt. Die Norwegiſche Bank erhöhte den Dis⸗ kont auf 6 ½/ Wein. * Karlscuhe, 2. Okt. Betrüßende Nachrichten laufen aus ſümmklichen Weinbaugegenden des Großherzogthums und der Pfalz ein. In Folge der naßkalten Witterung der letzten Wochen tritt überall der Sauerwurm in erſchreckender Menge auf und droht die Hoffnung des Rebmanns auf einen qualitativ guten Herbſt zu vernichten. Hoffentlich bringt der Monat Oktober das von den Land⸗ wirthen kängſt erfehnte krotkene ter. Bank von England. Nach Londoner Meldungen iſt eine Er⸗ höhung des engliſchen Bankzinsfußes ſchon vor der regelmäßigen Sizung der Direltoren am Donnerſtag zu erwarten. September eine Abnahme von 8,400,775 Dollars. des Schaßamtes beträgt 931,308,973 Dollars. —— „Der Baarbeſtand 2 1 N N Impertetz en 98.70—85 i. t. 25 eeez 1 342 Aolles 1* ˙5*— 420%, Bad. Schifffahrts⸗Aſfeenranz; 4. Sute. General-Anzeiger. nur Neuheiten dieser Herbst- und Seiden⸗Plüſch⸗Capes Frühjahrs⸗ und Sommer⸗Sachen, und Umhänge abgegeben. 7 Die Geſchäfts⸗Einrichtung Ausverkauf zu ganz bedeutend herabgeſetzten, unvergleichlich billigen Preiſen. 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