1 0 e2 94 Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.““ In der Poſtlifte eingenagen untez Nr. 2870. Abonnement: 60 Pig. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, duren die Poſt bez. inel. Voſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfs. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. GBadiſche Volkszeitung.) der Stadt Maunheim und Umgebung. Mannheimer Journal. (109. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. (Mannheimer Volksblatt.) Berantwortlich: für den volit. und allg. Theil: Eruſt Otto Hopp. für den lok. und prov. Theil: Ernſt Müller. für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannbeimer Typographiſche 1 1885„Mannheimer Journal“ ſt Eigenthum des katholiſchen De.ovppel. Nummern 5 fl. E&, 2 Seleſene und verbrritettr Zritung in Maunheim und Amgtbung. E 6, 2 fümmch ee Nr. 297.(Morgenblatt.)(Aeltpnon⸗Ar. 218.) Nationalliberale Verſammlung in Hockenheim. Geſtern fand, wie ſchon in der vorigen Nummer kurz mit⸗ getheilt, in Hockenheim eine von der nationalliberalen Partei ein⸗ berufene Wahlverſammlung ſtatt. Dieſe war zahlreich beſucht. Herr Dr. Erckenbrecht eröffnet und leitet die Verſammlung. In ſeinen Begrüßungs⸗ worten wies er hin auf die Bedeutung der Wahl. Der Bezirk Schwetzingen, der früher eine Hochburg der nationalliberalen Partei war, müſſe wieder genommen werden. Soll dies ge⸗ lingen, dann müſſen jedoch alle Kräfte eingeſetzt werden, dann müſſen alle Mann an Bord erſcheinen. — Hierauf ergriff der Kandidat der nationalliberalen Partei Herr Profeſſor Treiber von der Verſammlung mit lebhaftem Beifall begrüßt, das Wort, um ſein Programm zu entwickeln. Die Fragen, ſo führte der geſchätzte Redner nach kurzer Einleitung aus, welche heute im Badiſchen Landtage zur Erörterung kommen, klingen weit über den Rahmen unſeres engeren Heimathlandes hinaus; ſie werden ſowohl im Reiche wie im Bundesrathe gehört. Heute, wo ſich unſer deutſches Vaterland ſowohl in politiſcher wie in wirth⸗ ſchaftlicher Beziehung in einer Entwickelung befindet, wie wir ſie vor ahrzehnten nicht geahnt hatten, müſſen wir uns fragen: Worauf beruht dieſe Blüthe? Worauf beruht unſere politiſche und wirthſchaftliche Machtſtellung? Dit Antwort lautet: Das Verdienſt gebührt in erſter Linie unſerer Armee. Es wird immer geſagt, daß die für das Militär aufgewandten Mittel zu Kulturaufgaben verwendet werden könnten. Man kann aber einfach den Spieß umdrehen und ſagen: Wie wären wir im Stande, derartige Kulturaufgaben zu löſen, wenn wir nicht das Bewußtſein und die Ueberzeugung hätten, in einem tiefen Frieden zu leben, der allein die Möglichkeit der Löſung von Kultur⸗ gufgaben gewährleiſtet? In zweiter Reihe ſtützt ſich unſere Blüthe auf unſere Flotte. Cerade in letzter Zeit hat die Flottenbewegung, welche die Gegenparteien ſo abfällig kritiſirten, immer größere Kreiſe gezogen, iſt immer tiefer, weiter in das Volk gedrungen. Allerdings dürfen wir nicht außer Acht laſſen, daß wir nicht im Stande ſind, eine Flotte zu ſchaffen, wie ſie England beſitzt, aber ſie muß ſich ſtetig entwickeln, um mindeſtens ſo ſtark zu ſein, daß ſie vereint mit unſerem Heer die Aufgaben erfüllen kann, die im Intereſſe unſeres Anſehens und unſerer Machtſtellung noth⸗ wendig ſind. Die jetzige Machtſtelkung des deutſchen Reiches hat nicht erreicht werden können, ohne daß die Einzelſtaaten mitgeholfen haben und da ſteht in erſter Linie unſer engeres Heimathland Baden mit oben an. Es iſt in der Schaffung liberaler Ein⸗ ————— ̃— Prélude Gedenkblätter zu Frͤderik Chopins 50. Todestag. 17. Oktober 1899. Von J. Haydn. Mannheim. „Haſt Du von Chopin Nachricht, Marcelline?“ Mit dieſen in größter Erregung geſprochenen Worten war an einem kühlen Frühlingstage des Jahres 1848 Gräfin Delphine Potoks raſch in das trauliche Rococo⸗Gemach des Palais Lambert zu Paris eingetreten. In der Haſt, Nachrichten von dem verehrten Freunde und Meiſter zu erhalten, hatte ſie ſich nicht Zeit genommen, ihre mit herrlichem Zobel beſetzte Polonaiſe abzulegen, die ihre hohe graziöſe Geſtalt umſchloß. „Lies ſelbſt, Delphine!“ antwortete mit bebender Stimme Prin⸗ zeſſin Marcelline Czartoryska, die ſich von ihrem Fauteuil am Mar⸗ morkamin erhob. Sie eilte der Freundin entgegen, ihr einen Brief überreichend.— Das von der kühlen Frühlingsluft leicht geröthete, klafſiſch ſchöne Geſicht der Gräfin Delphine Potota entfärbie ſich, als ſie folgende Zeilen Chopins las: 8 „Ich kann nicht trauriger werden als ich bin, ich empfinde über⸗ haupt nichts mehr! Ich vegetire nur noch und warte geduldig auf mein Ende!“——— Heiße Thränen ſtiegen in Delphinens große Braunaugen. Von tiefem Weh bewegt, hielt ſie ſich nur mühſam aufrecht. Raſch umfing ſie Prinzeſſin Czartoriska, ſie umarmte ſie zärtlich, ahnte ſie doch die hohe heilige Liebe der Freundin zu dem gottbegnadeten Künſtler. Arm in Arm gingen nun die beiden jugendlichen und dennoch ſo majeſtätiſchen Frauengeſtalten an den Kamin, wo ſie auf einer Cauſeuſe Platz nahmen. Zu erſchüttert, um Worte zu finden, las Gräfin Potoka immer wieder Chopins traurigen Brief. Tiefe Stille herrſchte im Gemache. Man hörte nur das Tick⸗ack der Meißner Uhr auf der mit herr⸗ lichen Rococoftguren geſchmückten Etagere. „Armer Chopin,“ unterbrach Prinzeſſin Marcelline die unheim⸗ liche Ruhe,—„er wollte in England in angeſtrengter Arbeit, ver⸗ geſſen ſuchen,— aber er fand es nicht! Selbſt ſeine glänzenden Erfolge in London und Schottland, die Begeiſterung, die ſeinen kief⸗ empfundenen Compoſitionen, ſeinen hinreißenden und unnachahmlichen Spiele entgegengebracht wurde, konnte ihn nicht befriedigen!“ „Und deshalb nicht,“— rief Delphine Potoka, ſich ſelbſt und ihr Geheimniß vergeſſend,—„weil er jene Zauberin noch immer liebt,— weil ihm der Bvuch ſeiner Freundſchaft mit ihr, alle Lebensfreude und den Lebensmuth raubte. Wie es nur kam, daß ſich Frsderik Chopin der vornehme, ideale Künſtler, gerade zu dieſer Frau hingezogen fühlt, die dem Herkömmlichen, fa den Sitten ſowohl in ihren Schriften, wie in ihrem Leben gar oft Hohn ſprichte!“ Die geiſtvolle Prinzeſſin Marcella Czartoryska erhob lebhaft de blonden Kopf, als ſie entgegnete: „Weil gerade das Entgegengeſetzte in ihren Temperamenten, den Dienſtag, 17. Oktober 1899. richtungen vorangegangen, es hat durch die thatkräftige energiſche Arbeit der liberalen Partei Einrichtungen getroffen, die auch heute noch dem übrigen Deutſchland als Vorbild dienen. Wenn man die gegneriſchen Blätter lieſt, wird von alledem gar nichts geſagt. Es wird ſo hingeſtellt, als ob in Baden lange Zeit gar Nichts geſchehen iſt, als ob das, was geſchehen iſt, vom Uebel ſei. Was durch langjährige Arbeit geſchaffen worden iſt, ſucht man mit einem Strich auszulöſchen. Bis zu einem gewiſſen Grade iſt es den gegneriſchen Parteien geglückt, einen großen Theil der Wähler auf ihre Seite zu ziehen und ſie in Oppoſttion zu bringen gegen die nationalliberale Partei und gegen die Regierung. Das waren aber nicht politiſche, ſondern konfeſſionelle Motive, welche heute noch vom Centrum benutzt werden, um Unfrieden in unſer Heimathland zu tragen. Die Konfeſſion wird vom Centrum als Deckmantel benutzt für ihre Herrſchaftsbeſtreb⸗ ungen.(Zurufe: Sehr wahr!) Wenn dieſe Richtung zur Herrſchaft gelangt, wird die erſte Folge ſein, daß der Grundſatz der kon⸗ feſſionellen Gleichberechtigung wieder umgeſtoßen, das Aufſichts⸗ recht des Staates über die Kirche, welches in erſter Linie für Erhaltung des konfeſſionellen Friedens bürgt, angegriffen und unſere gemiſchte Schule beſeitigt wird. Die gemiſchte Schule iſt aber unbedingt erforderlich, wenn die verſchiedenen Konfeſſionen friedlich bei einander wohnen ſollen. In dieſer gemiſchten Schule lernen ſich die Kinder gegenſeitig lieb gewinnen und aus dieſer Liebe entſpringt ſpäter die gegenſeitige Achtung für das Leben. Das Centrum behauptet, daß ſich ſpäter der Entſcheidungskampf zwiſchen der Sozialdemokratie und dem Centrum abſpielen werde. Um dieſen Kampf ſiegreich zu beſtehen, ſei die konfeſſionelle Schule nothwendig, denn nur in dieſer könne der wirkliche chriſt⸗ liche Geiſt gepflegt werden und nur dieſer chriſtliche Geiſt ſei im Stande, den Anſturm der Sozialdemokratie zu bewältigen. Wie aber dieſe Worte in Thaten umgeſetzt werden, ſteht man wieder bei der diesmaligen Wahl, wo Centrum und Sozialdemokraten gemeinſame Wahlmänner aufſtellen. Jenes ſind Worte, dieſes ſind Thaten und an den Thaten erkennt man den Menſchen, nicht an den Worten. Es wird uns der Vorwurf gemacht, daß wir in Bezug auf die Einführung des direkten Landtagswahl⸗ rechts rückſtändig ſeien. Es iſt dies eine ſehr wirkſame Waffe, die unſere Gegner beſitzen. Wie ſich die Nationalliberalen zu dem Wahlrecht ſtellen, iſt in dem Wahlaufruf geſagt worden. Ich halte die Löſung dieſer Frage vom Standpunkt der national⸗ liberalen Partei aus ſoweit für richtig, als ſie ſich auf die reale Wirklichkeit ſtützt, indem geſagt wird, daß man nur Das ver⸗ verlangt, was in der nächſten Zeit zu erreichen iſt. Aber täuſchen wir uns nicht darüber. Es wird nicht Ruhe geben, die Gegner werden nicht eher die Maſſen zur Ruhe kommen laſſen, ehe nicht (Beifall.) Redner erörtert ſodann noch die Nothwendigkeit, daß das Wahlrecht, welches für den Reichstag gilt, auch für den Landtag durchgeführt iſt. Ich für meine Perſon ſtehe nicht an, dafür zu ſtimmen, daß bei uns in Baden für den Landtag das allgemeine gleiche und direkte Wahlrecht. ohne Kaute len eingeführt wird. Ich ſtehe mit dieſer Anſicht in der national⸗ liberalen Partei nicht vereinzelt da. Die anderen Fragen, welche den Landtag beſchäftigen wer⸗ den, ſind mehr wirthſchaftlicher Natur. Ich betrachte die Er⸗ haltung einer kräftigen Landwirthſchaft und eines kräftigen Mittelſtandes für eines der erſten Erforderniſſe, um die Macht und das Anſehen des deutſchen Reiches für die Zukunft zu ver⸗ bürgen. Aus dieſen Kreiſen rekrutirt ſich der größte Theil der Armee und ich erachte es deßhalb ſchon im Intezeſſe des Reiches für eine der vornehmſten Aufgaben, dieſe Kreiſe zu ſchützen und exiſtenzfähig zu halten. Auch im Intereſſe der Induſtrie iſt es nothwendig, die Landwirthſchaft zu ſtützen, denn aus ihr zieht- die Induſtrie mit einen großen Theil ihrer Arbeitskräfte. Weiter wird dem Landtag die Steuerreform⸗Vor⸗ lage zugehen. Redner erörtert nunmehr eingehend die Grund⸗ lagen dieſes zu erwartenden Geſetzentwurfes. Redner wünſcht verſchiedene Abänderungen, die er ausführlich präziſirt. Vor Allem ſei eine richtige Art und Weiſe der Einſchätzung ins Auge zu faſſen, um eine ſteuerliche Entlaſtung der Landwirthſchaft herbeizuführen. Außer der Landwirthſchaft ſollen auch die Handwerker und der Kleinkaufmann entlaſtet werden. Nach der neuen Steuerveranlagung wäre dies aber nicht der Fall. Hier muß auch eine Aenderung erfolgen. Zum Schluß betont Redner noch die Nothwendigkeit des Abzugs der Hypothekenſchulden bei der Veranlagung der Steuer. i Redner weiſt ſodann darauf hin, daß Induſtrie und Land⸗ wirtſchaft Hand in Hand gehen müſſen, um unſerem Erwerbs⸗ leben eine weitere aufſteigende Entwickelung zu ſichern. Die Landwirthſchaft habe ſeiner Zeit bei der Einführung der Indu⸗ ſtriezölle für dieſe geſtimmt, ſte habe das Ihrige gethan, um der Induſtrie aufzuhelfen. Wer heute in den Kreiſen der Indu⸗ ſtriellen verkehre, der könne finden, daß man ſich in dieſen Kreiſen ſchon längſt klar darüber, daß für die Induſtrie der Inlands⸗ markt in erſter Linie maßgebend iſt. Umgekehrt weiß auch die Landwirthſchaft und der Mittelſtand, daß eine leiſtungsfähige Induſtrie die beſte Abnehmexin für ihre Erzeugniſſe iſt. Es liegt deshalb gar kein Grund vor, daß dieſe beiden großen Erwerbs⸗ gruppen ſich feindlich gegenüberſtehen, ſondern ſie ſind Beide auf einander angewieſen. Jeder Liberale muß wünſchen, daß dieſe beiden Erwerbsgruppen Hand in Hand mit einander gehen. von Staatswegen Alles geſchieht zur Erleichterung des Verkehrs ſchaftlichen und genialen Frau hinzog und ihn Jahre lang in ihrem Banne hielt!“— Ein ſchwerer Seufzer entrang ſich Delphines Bruſt. „Wie heiß, wie treu er George Sand liebte— und nun wendet ſie ſich trotz alledem von ihm ab! Die Undankbare!“ „Weil ſie des melancholiſchen und leidenden Geliebten überdrüſſig geworden iſt! Schon auf Majorka, damals ſchon in der Zeit ihres Liebesglückes, als Chopin in ſüßem Wahne befangen noch an ſie glaubte, ſehnte ſich George Sand,— ſeine Aurora, wie er ſte ſtets zärtlich nannte,— aus der Einſamkeit der mittelländiſchen Inſel, nach der bunten Welt von Paris!“—— Dieſe in ſcharfem Ton geſprochenen Worte kamen von den Lippen einer reiferen Dame, deren kühngeſchnittenes Profil den echten polniſchen Typus trug. Es war die hochmuſttaliſche und energiſche Gräfin Plater, die Protektorin Chopin's und Franz Liszt's.— In ſeinem Buche über Chopin ſpricht Liszt in begeiſterten Worten von Gräfin Plater.— Gräfin Plater war leiſe durch die mit rothen Sammetportieren verhüllte Flügelthüre eingetreten, ſie hatte Gräfin Delphines Worte gehört, aus welchen ſo viel Bitterkeit herausklang.— Sie hatte die neueſte Nummer des„Journal des Dsbatts“ mitgebracht, aus welcher ſie nun vorlas, welche begeiſterte Aufnahme Chopin's Impromptus, Nocturnes und Preludes bei den Engländern gefunden. Dieſe von ihm erfundenen Kunſtformen, die Niemand ſo hinreißend ſpielte, als deren genialer Schöpfer! Sie las, daß Chopin ſchon zwei Concerte zum Beſten für ſeine armen Landsleute veranſtaltete, daß er bei der Herzogin von Sutherland, der jungen hochmuſikaliſchen Königin Victoria und deren Gatten, dem Prinzen Albert vorgeſtellt worden ſei und ſchon bei Hofe geſpielt habe.— Aber auch über George Sand's neuen Roman„Lucrezzia Floriani“ veröffentlichte das Blatt eine Beſprechung, die Gräfin Plater beſonders eifrig vorlas. Mit großer Deutlichkeit wurde darauf hingewieſen, daß George Sand in der Titelheldin ſich ſelbſt, im Fürſten Carlo aber Chopin in ziemlich rückſichtsloſer Weiſe geſchildert und daß hier der Grund ihres Zerwürfniſſes zu ſuchen ſei. Fürſtin Marcellina, die eine Verehrerin der berühmten Schriftſtellerin war, nahm nun für dieſelbe Partei, indem ſie entgegnete: „Aber auch ein ſchönes Denkmal hat George Sand dem Freunde in ihrem„Winter auf Majorka“ geſetzt! Und nicht nur in Worten, ſondern auch in Thaten. Sie pflegte Chopin in jenem Winter 1838 mit aller Hingabe, ja ſie rang ſein Leben dem Tode ab! Damals vollbrachte die Liebe eines ihrer Wunder. Chopin genaß! In ſeinem gekräftigten Körper regte ſich wieder ſein Genius, ſo daß wir jener glücklichen 55 Chopin's, Die ſchönſten Perlen in der Reihe ſeiner Werke verdanken. In dem B⸗moll⸗Scherzo, in ſeinem Des⸗dur⸗Präludien jauchzt und weint, ſo recht aus ſeiner Seele Grund die leidenſchaftliche Liebe zu der genialen Frau mit dem ſprühenden dunklen Augenpaare, mit der üppigen Geſtakt. Und in dem Adagio des wunderbaren E⸗moll⸗Concertes ſehen wir Dich Delphine, uns Kentgegentreten, die Du Chopin ebenfalls zu den erhabenſten Ton⸗ 1 —————„ ſchöpfungen begeiſterte! Ja, ſagen wir es nur frei heraus, auch Dich liebte er Delphine und liebt Dich noch—— aber mit einer anderen, ebleren Liebe!“ 5 In Gräfin Potoka's zarte Wangen trat purpurne Gluth. Sie, die das Geheimniß ihrer Liebe wie ein Heiligthum bewahrte, und nicht daran gerührt haben wollte, entgegnete ausweichend, um dem Geſpräch eine andere Wendung zu geben: „Und wo entſtanden des Meiſters herrliche Weiſen, in welchen er die Eigenthümlichkeiten unſeres unglücklichen Voltes, ſeinen Schmerz, ſeine Leidenſchaft in ſo charakteriſtiſchen Tönen erklingen läßte“ „„„In Warſchau.— in unſeren Kreiſen!“ rief begeiſtert Gräfin Plater.„Wenn der ſchöne ſchlanke Chopin als 19jähriger, den der dunkle Polen⸗Anzug ſo wundervoll kleidete, beim Fürſten Anton Radziwill“), oder im Palais Lubmorski am Piano ſaß, alle Freuden, allen Schmerz ſeiner Seele in Tönen ausſtrömen ließ,— da fühlten wir Alle, daß in dem jugendlichen Künſtler ein großes, warmes Herz poche, das ein ideales Streben erfülle, und daß er mit ſeiner göttlichen Kunſt die Welt erobern werde! Damals begeiſterte ihn die ſo frühverſtorbene Prinzeß Eliſe Radziwill, auch die hoch⸗ talentirte Conſtantia Gladkowska, die ihm den Abſchieb von Warſchau ſo ſchwer machte.——— Dem Rath ſeines vortrefflichen Lehrers Elsner folgend, zog der 20jährige Chopin in die weite Welt. Bis zum Weichbild Warſchau's geleiteten ihn ſeine Freunde des Confſer⸗ ihm einen mit heimathlicher Erde gefüllten Becher mit⸗ gebend. Nach Paris zog es ihn. Als er dort im Pleyl'ſchen Saale ſein erſtes Concert gab ſich mit einem Schlage berühmt machend, da bewarben ſich die Mitglieber der vornehmſten Pariſer Geſellſchaft um die Gunſt, ſeine Schüler zu werden, und die Salons der hohen Pariſer wie der polniſchen Aris⸗ ſtokraten waren ihm geöffnet. Wenn er dann ſeine ſüßen Lockſtimmen, ſeine ergreifenden Klage⸗ laute erklingen ließ,— oder ſeine das Weſen des Tanzes ſo idealf⸗ ſirenden Polonaiſen, Walzer und Mazurken ſpielte, deren Rythmik er durch ſein Tempo rubato ſo viel Abwechslung und Feuer verlieh, da ſagte gar oft Fürſt Adam Coartoryska: „Die ſchlanken Finger Chopin's ſprühen ordentlich Funken, mit welchen er unſere Herzen in Flammen ſetzt! Wahrlich, wenn einmal ſein Künſtlerherz in Liebe entbrennt— da wird es eine Gluth geben, dis Niemand zu löſchen vermag!“——— „Armes, armes Herz!' lispelte Gräfin Delphine,—„das einſt in Liebe glühte für jene ihn ſo bezaubernde Frau und das ſich nu in Sehnſucht nach ihr verzehrt!“ ) Fürſt Anton Nadziwill übernahm die Ausbildung Chopins unter Leitung des Profeſſors Elsner vom Warſchauer Conſer⸗ vatorium „(Schluß folat.) FTFrümmer des Freiſinns, Mähler, 2. Sette! Venerm⸗ Anzeiger. Manußeim, 17. Oktoder. und ſchließt mit dem herzlichen Wunſche, daß unfer ſſebes Heimathland Baden immer vorangehen möge in Deutſchland, wenn es gilt, die liberale Weiterentwickelung zu ſichern, wenn es gilt, den Schutz der wirthſchaftlichen Intereſſen zu vertreten, (Stürmiſcher Beifall.) Nach einer kurzen Pauſe ergreift Herr Reichstagsabgeordueler Eruſt Buſſermann, von der Verſammlung ſtürmiſch begrüßt, das Work. Herr Baſſer⸗ mann dankt zunächſt für die ihm foeben bereitete Ovgtion. Es ſei ihm eine Freude, hier erſcheinen zu können, Vorhin habe man ihm mitgetheilt, daß ein demotratiſches Blatt in Karlsruhe behauptet, daß er ſtreite, daß er ſich in dieſer Wahlbewegung drücken wolle. Das ſei nie ſeine Sache geweſen, er habe immer offen ſeine Anſichten vertreten, Er finde es nicht als lohal, wenn ihn ein Krantkheitsfall in ſeiner Familie an der Theilnahme an der Wahlbewegung verhindere, zu ſagen, er ſtreike. Es ſoll da⸗ durch wohl der Anſchein in der Wählerſchaft erweckt werden, als ob ich mit der Kandidatur Treiber nicht einverſtanden ſei. Das iſt nicht der Fall, Ich kann auch nach der heutigen Wahlrede des Kandidaten Ihnen die Wahl des Herrn Treiber nur empfehlen. Das Programm, welches er entwickelt, iſt eins mit dem Pro⸗ gramm der nationalliberalen Partei. Bei energiſcher Arbeit ſollte es möglich ſein, dieſen Wahlkreis zu erobern. Was in meinen Kräften liegt, einen demokratiſchen Abgeordneten aus dem Landtage zu beſeiktgen, ſoll geſchehen. Es iſt ſehr ſchwer, eine Kandibatur aufzuſtellen, die Jedem im Wahlkreiſe genehm iſt. Wenn aber der Kandidat aufgeſtellt iſt durch die berufenen Organe des Wahlbezirks, dann erfordert es die Parteidisziplin, daß Alles eingeſetzt wird, um dem Kandidaten unſerer Partei zum Siege zu verhelfen.(Bravol) Ich bin überzeugt, daß dieſer Appell an die Disziplin, die Opferwilligkeit und die Arbeitsluſt der Parteifreunde im Schwetzinger Wahlkreiſe nicht unerhört ver⸗ hallen wird. Die Wahlkreife Schwetzingen und Weinheim ſind zwei Bezirke, in denen die nationalliberale Partei unbedingt ſtegen muß. Die Fragen, welche den Landtag beſchäftigen werden, ſind von dem Kandidaten erörtert worden. Sie erregen die Gemüther nicht ſo, wie die großen Fragen des Reiches, ſind aber doch von großer Wichtigkeit für die Bevölkerung, weil ſie tiefer wie die Fragen des Reiches in die wirthſchaftlichen Verhältniſſe des Einzelnen eingreifen, Deshalb müſſen wir den Fragen des Landtages große Aufmerkſamkeit ſchenken. Wir müſſen unſere Gegner bekämpfen, entſchieden, aber ruhig und beſonnen, und ohne ſie zu ſchmähen. Das iſt auch nie unſere Sache geweſen. Wir ſind der Anſicht, daß auch die Gegner das Beſte wollen für das Volk, daß ſie nach ihrer Anſicht das Richtige wollen, daß ſie in gutem Glauben handeln. Wir haben uns immer bemüht, von dem Gegner zu lernen. Die nationalliberale Partei im Reichs und in den Einzelſtaaten kann mit Stolz auf ihre Vergangenheit blicken. Man mag ſie ſchmähen wie man will, ihre Thaten ſind doch eingegraben in das Buch, welches deutſche Geſchichte heißt, ihre Thaten in den Zeiten, wo es galt, die Gründung des Reiches borzubereiten, ihre Thaten in den Tagen der Gründung des Reiches ſelbſt ſowie in jener ſpäteren Glanzperiode, in der Bis⸗ marck die Geſchäfte des deutſ chen Reiches leitete u. es der national⸗ lüberalen Partei vergönnt war, mitbauen zu helfen an dem Reich, es wohnlich auszugeſtalten für alle Klaſſen und Berufszweige. Redner beſpricht ſodann das Entſtehen der Arbeiterbewegung und der Mittelſtandsbewegung, welche beide nicht ſpurlos an der nationalliberalen Partei vorübergehen konnten. Daß aber die beiden Bewegungen die Exiſtenz der nationalliberalen Partei nicht gefährden konnten, iſt ein Beweis für die Tüchtigteit und die Lebensfähigkeit der Partei. Wir haben in den Landtagen und im Reichstag die Mittelſtandsfrage aufgegriffen, nicht mit Worten, ſondern mit geſetzgeberiſchen Thaten(Bravo). Wir haben die Handwerlerorganiſation geſchaffen, ſind der Frage der Konſum⸗ bereine und der Frage des unlautern Wettbewerbs näher getreten. Andere Fragen, wie die Beſteuerung der Waarenhäuſfer und der Ramſchbazare ſehen der geſetzgeberiſchen Regelung entgegen. Auch den landwirthſchaftlichen Fragen hat die nationalliberale Partei ſteis eine große Aufmerkſamkeit gewidmet und dadurch den Vor⸗ wurf wiberlegt, daß wir nur eine Partei der Großinduſtrie ſeien. Aufgabe der künftigen Handelsvertragspolitit wird es ſei, einen gerechten Ausgleich zu finden zwiſchen den Intereſſen der Indu⸗ ſtrie und der Landwirthſchaft. Dieſe neuen großen Bewegungen wirthſchaftlicher Natur haben die Wähler aufgeregt und vielleicht Manchen, der früher mit uns ging, von uns abgewendet, jedoch haben die Wahlen auch wie der gezeigt, daß auf viele Huntert⸗ tauſende zuverläſſiger, feſter und kreuer Parteigenoſſen die Hationallibergle Partei noch heute rechnen kann, daß in weiten Kreiſen des Bürgerthums von Stadt und Land bas Verſtändniß daffir vorhanden iſt, daß eine ſolche Mittelpartef exiſlren muß, welche nicht einzig landwirthſchaftliche Intereſſen verfolgt, die nicht einzig Arbefterintereſſen verfolgt wie die Sozfaldemokratie, die aber guch nicht auf dem Mancheſterſtandpunkt ſteht, wie die die davon überzeugt ſind, daß eine Mittelpartei vorhanden ſein muß, die ſtets verſucht, durch all den Widerſtreit der Intereſſen einen richtigen Ausgleich zu finden und Jedem das zu geben, was ihm gebührt. Was die Entwickelung im deutſchen Reiche anbelangt, ſo ſind gar Viele, welche dieſe Entwickelung peſſimiſtiſch beurtheilen, welche weiter nichts ſehen als das Anwachſen der ſozialdemokrati⸗ 3 0 77 Gefahr und das Anwachſen des Einfluſſes des Centrums. Wir ſehen auf die Thaten und wenn wir darauf ſehen, ſollte ich glauben, daß zu einem Peſſimismus im deutſchen Reiche recht wenig Veranlaſſung vorliegt. Wir waren Diejenigen, welche von Anbeginn an eingetreten ſind für ein kräftiges Heer, für die Ent⸗ wickelung der Flotte und für die Fortführung der Kolontalpolitik, Militarismus und Marinismus hat man uns vorgeworfen, Aber das Samenkorn, das wir in unſeren bielen Reden in die Bepölke⸗ rung gelegt haben, iſt doch aufgegangen, wenn auch nicht auf dem kigenen Acker, ſo doch auf dem Acker anderer Partejen. Wir ſehen, wie das Centrum den Militär⸗ und Marinevorlagen zu⸗ geſtimmt hat, wir ſehen, wie es Kolonialpolitik betreibt. Unſere Grundſätze ſind von jener Partet aufgenommen worden, Das, was wir in heißeſtem Kampfe erſtrebt, iſt heute eine viel generelle Parole geworden. Wenn eine Partei erreicht hat, daß hre Grundſätze, die ſie verfochten in heißem Bemühen, Anhänger findet in anderen Parteien, ſo müſſen dieſe Grundſätze doch gut ſein. Unſere Partei kann deshalb mit Befriedigung auf ihre Thätigkeit zurückſchauen.(Bravo!) Dieſe Dinge ſetzen uns hinweg über die vielen Schmähungen, über die bitkere Kritik, die an uns geübt worden iſt. Mit Erſtaunen habe ich geleſen das Programm eines demo⸗ ratiſchen Reichstagskandidaten in Württemberg, der eintritt für für den Aushau unferer Kolonſen. Das iſt elwaß ganz Neues Wenn man die Reden des Herrn Muſer hört über Militarismus und über die nach ſeiner Anſicht pollſtändig verſacklten National⸗ beralen, welche kein Intereſſe für die Volksrechte haben, ſondern nur für Marinismus und Militarismus und wenn man nun ſteht, wie dieſe Herren gezwungen werden, durch den Willen der Bepölkerung, einzuſchwenken, dann iſt doch der Beweis geliefert, daß die Nationalltberalen ſtets das Rechte verlangt, daß wir Schule gemacht haben mit Dem, was wir wollten.(Bravo!) Die Entwickelung der Verhältniſſe im deutſchen Reiche iſt trotz allem Peſſimismus, trotz aller Scharfmacher, die es immer auf Ver⸗ faſſungskonflikte, auf die Beſeitigung des allgemeinen gleichen und direkten Wahlrechts abſehen, eine günſtige.(Beifall.) Deß⸗ halb wollen wir feſthalten an unſerer alten Fahne. Nun noch einige Worte über die Sozlalpolitik. Ich be⸗ zweifle nicht, daß die Zuchthausvorlage im Landtage einer ſehr eingehenden Erörterung unterzogen werden wird. Wie ſchon erwähnt, ſtehen wir einer mächtigen großen Arbeiterbewegung gegenüber, einer zweifellos gefährlichen Partef gegenüber, welche die Induſtriezentren beherrſcht. Es gibt eigentlich keinen Men⸗ ſchen, der ſagen kann, was das Ende dieſer großen Bewegung ſein wird. Ich ſage nur, wir dürfen nicht verzweifeln daran, daß auch dieſe große Bewegung in vernünftige Bahnen eingelenkt wird, daß es möglich wird, dieſe irregeleiteten Maſſen zurück⸗ zuführen auf den Boden unſeres deutſchen nationalen Stgats⸗ weſens, Wohl iſt die Partei groß, rieſengroß geworden und hat ihre Stimmenzahl vermehrt von Wahl zu Wahl, Aber wenn wir die Verhandlungen des in den letzten Tagen in Hannover ſtatt⸗ gefundenen ſozialdemokratiſchen Parteitages verfolgt haben, ſo müſſen wir doch, wenn wir nicht blind ſind oder nicht blind ſein wollen, ſagen, welche verſchiedenartigen Anſchauungen in dieſer Partei vorhanden ſind, ſodaß porausſichtlich ein Zuſammenhalt dieſer großen Maſſen unter dieſer Führerſchaft nicht möglich fein wird. Wir ſehen da endloſe Streitigkeiten über das Endziel, die Verelendungstheorie, die Freßlegende und wie alle dieſe ſchönen Ausdrücke lauten. Die Debatten ſind in einer ſolchen Hef⸗ tigkeit geführt worden, daß ſte in den letzten Tagen noch in wüſte Schimpfereien ausgrteten. Wir ſehen, wie ein großer Theil der ſoztaldemokratiſchen Lehre zuſammengebrochen iſt. Wir wollen uns darüber klar ſein; wenn Bebel, vlelleicht der größte Redner des Reichstags, 6 Stunden auf dem Parteitage ſprechen muß, ſo iſt dies ein Bewejs, daß ſeine Poſition nicht ſehr ſtark iſt, Er bertritt die alte Lehre der Sozfaldemokratie und ſieht ſich gegen⸗ über ſungen Leuten, welche ſagen, es ift nichts mehr, was Marz und Engels prophezeit haben. Der Arbeiterſtand befindet ſich in aufſteigender Linie, ſeine Lebenshaltung wird fortdauernd beſſer, ſodaß ſehr viele Bauern und Handwerker froh ſein könnten, wenn bei ihnen ein ähnliches Aufſteigen bemerkbar wäre. Im Reichstage hat Herr Bebel unwiderſprochen Reden gehalten über die Verwerflichteit des ſtehenden Heeres u. hat das Milizſyſtem als das einzig Richtige angeprieſen. Heute tritt Herr Schippel ein für das ſtehende Heer, indem er ſagt, wenn wir heute Krieg bekommen mit Rußland, müſſen wir ein Heer haben, das in der Lage iſt, zu ſiegen. Dies iſt bei der Miliz nicht der Fall, deßhalb müſſen wir ein ſtehendes Heer haben, ein ſtehendes Heer auch für die Arbeiter. Seine Anſicht fand allerdings Widerſpruch, aber ein Antrag, ihn auszuſchließen, weil er gegen die Prinzipien der Sozialdemokratie verſtoßen, wurde abgelehnt, Ein Beſpeis, wie dieſe Anſichten die Sozialdemokratie ſchon durchſeucht haben. Wir haben alſo Schule gemacht, nicht nur bei dem Zentrum, ſondern auch hier in dieſen irregeleiteten Arbeitermaſſen. Rebner kommt ſodann auf die Zuchthausvorlage zu ſprechen. Er habe ſeinen Standpunkt zu dieſer Vorlage in ſeiner Rede im Reichstag klargelegt, Die Vorlage ſchlägt vor, dem Stagte neue Strafmittel an die Hand zu geben. Ich habe mich gegen dieſe Vorlage erklärt, und die Vorgänge in dieſem Sommer, die in den letzten Monaten entfaltete Agitation haben mir in gar keiner Weiſe Veranlaſſung gegeben, meinen Standpunkt zu modifiziren. Wir dürfen in Deutſchland keine Politik treiben, die der Land⸗ wirthſchaft feindlich iſt, welche dem Mittelſtand feindlich iſt, weil dieſe Kreiſe einen großen Theil der deutſchen Nation dar⸗ ſtellen. Wir können auch keine Politik treiben, die arbeiterfeindlich iſt, wir dürfen keine Politik treihen, welche das Vertrauen der Arbetterkreiſe in die deutſche Reichsgeſetzgebung erſchüttert, Dieſen Geſichtspunkt müſſen wir in den Vordergrund ſtellen. Es gibt nicht nur ſozialdemokratiſche Arbeiter, ſondern auch eine große Reihe Arbeiter, die auf reichstreuem Boden ſtehen, Leute, die ab⸗ ſolut nichts wiſſen wollen von der Soztaldemokratie. Es gibt in der ſozialdemokratiſchen Partef auch viele Hunderttauſende von Mitläufern, die in dem Momente, wo ſie das Vertrauen zurückgewinnen, in die Reihen der nationalen Parteien zurück⸗ kehren. Dann iſt noch ein Geſichtspunkt zu berückſichtigen. Deutſchland iſt nicht beljebt im europäiſchen Völterkonzert. Es kann einſt der Moment kommen, wo ein Weltkampf ſich entfacht, in welchem die deutſche Nation um ihre Exiſtenz kämpfen muß,. In dieſem Kampfe bedürfen wir auch der deutſchen Arheiter und deßhalb müſſen wir auch in ihnen das Vertrauen erhalten. Wir müſſen ihnen mit ehrlichem Gewiſſen ſagen können: Wir treiben keine Klaſſengeſetzgebung zu Gunſten der Großinduſtrie, wir wollen auch Eure Rechte und Eure Intereſſen ganz und voll wahren.(Großer ſtürmiſcher Beifall.) Die Vorgünge in Weſt⸗ falen, in Herne, in dieſem Sommer, wo ſchwere Strafen ver⸗ hängt wurden, haben gezeigt, daß wir Machtmittel genug haben. Es iſt nun eine große Agitation in dieſem Sommer für die Vor⸗ lage entfaltet worden. Aber ſte iſt ausgegangen einzig und allein von der Großinduſtrie und ihrer Preſſe. Ihr Ruf„Schutz den Arbeitswilligen“, iſt eitel Heuchelei. Nicht um den Schutz der Arbeitswilligen handelt es ſich, ſondern um den Schutz der höchſt⸗ eigenen Intereſſen und die Pflege der eigenen Machtbedürfniſſe. (Bravol) Wir müſſen ſein, eine valksthümliche Partei im beſten Sinne des Wortes, die warmes Verſtändniß hat für alle Klaſſen, für alle Bevölkerungskreiſe unſeres Volkes, auch für die Arbeiter.(Bravol) Redner kommt ſodann noch auf die Aufgaben des Landtags zu ſprechen. Einer der hauptſächlichſten Punkte werde die Wahl⸗ rechtsfrage ſein. Redner erklärt, im Weſentlichen auf dem Stand⸗ punkt zu ſtehen, den Herr Treiber in der Wahlrechtsfrage dar⸗ eine große Armee, für die Schlagfertigkeit der Flotte, der eintritt Wahlen bertreten, und es für klüger gefunden, ſpenn man dieſes direkte Wahlrecht ſchon früher eingeführt hätte, Es würde da⸗ durch piel Agitationsſtoff gegen die nationalliberale Partei und gegen die Regierung aus dem Wege geräumt worden ſein. Dieſes indirekte Wahlrecht hat gezeigt, daß es abſolut kein die Sozialdemokratie iſt. Die ganze gebauſcht worden. Ob direktes oder mit bekommt kein Menſch mehr Wahlrecht als wie er heute hat⸗ Es iſt in der Hauptſache eine Formfrage aber keine Frage des Liberalismus. Laſſen Sie uns feſthalten an der Fahne des Nationallibera⸗ lismus. Wenn wir von unſeren Gegnern, Zentrum, Eins lernen können, ſo iſt Zuſammenhalten, Das Zentrum umſchließt auch, wie wir, die berſchiedenartigſten Elemente, aber dort weiß der Großinduſtrielle ſich unterzuordnen, wo es zutreten, weiß der Handelsmann ſpiel nehmen. mehr Duldſamkeit herrſchen. Herr Baſſermann ſchloß feine hoch⸗ intereſſante Rede, welche von der Ver Empfehlung der Kandidatur Treiber. Den Worten des Herrn Baſſermann folgte ein wahrer Bei⸗ fallsſturm, welcher den Beweis lieferte, daß er den Zuhbrern aus dem Herzen geſprochen hatte und daß dieſe ſeine Anſchauungen vollinhaltlich theilen. Herr Fabrikant Ritzhaupt vom Werſauer Hofe empfahl gleichfalls entſchieden den Kandidaten Tretber, auf dieſen ein Hoch ausbringend. Herr Maxr Baſſermann⸗ Schwetzingen ſprach im Na⸗ men der Schwetzinger Freunde für die Kandidatur Treiber, und feierte dann in launiger Weiſe die Stadt Hockenheim und deren bortrefflichen Bürgermeiſter, Herrn Zahn. Herr Profeſſor Behaghel⸗Mannheim ſprach dem Herrn Reichstagsabgeordneten Baſſermann den herzlichen Dank für ſeine glänzende Rede ſowie für ſeine ganze Thätigkeit im Reichstage aus. Redner bedauert es, daß nicht unmittelbar nach der Reichstagsverhandlung über die Zuchthausvorlage in Mann⸗ heim eine große Verſammlung abgehalten worden iſt, um Herrn Baſſermann für ſeine Haltung ein großes Vertrauensvotum aus⸗ zuſtellen. Manche wären vielleicht von dieſer Verſammlung weg⸗ geblieben, aber andere Kreiſe des Mittelſtandes würden mit Freu⸗ den gekommen ſein. Mit wahrer Begeiſterung feierte Herr Prof, Behaghel die ganze Sozialpolitik des Herrn Reichstagsabgeord⸗ neten Baſſermann; er iſt der feſten Ueberzeugung, daß Herr Baſſermann den richtigen Weg eingeſchlagen hat und daß dieſer Weg zu einem ſchönen Ziele führen wird. Herr Bürgermeiſter Zahn von Hockenheim dankte herzlich den erſchienenen fremden Gäſten und gab ſeiner Freude Ausdruck, daß guch in Hodenheim die Agitation für die nationalllberale Sache einen ſo energiſchen Widerhall gefunden habe. Er richtete an ſeine Mitbürger einen lebhaften Appell, mit aller Energie mit⸗ zupirken, es unkerliege dann keinem Zweifel, daß die 28 Wahl⸗ männer für den Kandidaten Treiber aus der Wahlurne hervor⸗ gehen, Er ſchloß mil einem Hoch auf die Gäſte aus Mannheim, Schern einem Hoch auf den Großherzo lo rr Dr. Erckenbrecht die impoſante Benſen 1 Aus Stadt und Fand. Maunheim, 17. Oktober 1699. * Prinz Maxyimilian von u hat ſich nach kurzem Auf⸗ enthalt 15 Berüin 10 Tyllgarden Se e * Städtiſches Elektrizitätswerk. Die Inbetriebſetzung des ſtädtiſchen Elektrizitätswerkes mit zunächſt 1000 Pferdeſtärken er⸗ folgte geſtern Sonntag Nachmittag 6 Uhr durch den Oberingenieur Ca der Firma Brown, Boveri c Cie., Frankfurt a.., und endetg brogrammgemäß um 9 Uhr. Die Inbetriebnahme, welcher Herr Bürgermeiſter Ritter und Herr Stadtbaurath Eiſenlohr bei⸗ wohnten, vollzog ſich, ohwohl das Kabelnetz zum erſten Male mit 4000 Bolt geſpeiſt wurde, ohne die geringſte Störung. Das Licht brannte in der Stadt in verſchiedenen Inſtallationen außerordentlich ſchön und ruhig. Wie wir von dem ſtädt. Elektrizitätswerk erfuhren, ſind zum jetzigen Anſchluſſe bereita 14,743 Glühlampen zu 16.⸗K., 201 Bogenlampen und 61 Motoren mit 212 Pferdeſtärken, zuſammen alſo ca. 21,000 Normallampen beſtimmt. Wir wollen bei dieſer Ge⸗ legenheit nicht unerwähnt laſſen, daß während des Probebetriebes, den ſich bis zum 15, Dezember d. I. erſtreckt, die Elektrizität umſonſt ab⸗ gegeben wird. Prümifrung. Wie im März d. J. auf der ur Nahrungsmtttel“ zu Berlin, errang ſi ührmittel⸗Geſellſchaft zu Cannſtadt durch die Vorzüge ihrer bekann⸗ ten Präparate Hygiama und Dr. Theinhardts Kinder⸗ nahrung auch im Oktober 1899 die goldene Medaille auß der Ausſtellung dom blauen Kreuz in Wien. Atelier für Aufnahmen mit künſtlichem Licht hat die bhotographiſche Kunſtanſtalt von Tillmann⸗ Matter hier eingerichtet. Wir haben vor einigen Tagen die Geſchäftslokalitäten dieſer auf der Höhe moderner Leiſtungsfähigkeit ſtehenden Firma be⸗ 55 und uns davon Überzeugt, daß darin den neueſten Verbeſſerungen er photographiſchen Technik Rechnung getragen iſt. Die Empfangs⸗ kaume, das Atelier und die berſchiedenen Laboratorien zum Ent⸗ wickeln der Platten, Kopfren u. f. ww. ſind überaus zweckmäßig ein⸗ gerichtet. Das neue Kunſtlicht⸗Atelier ermöglicht es Herrn Tillmann, 3 455 Stunde, unabhängig vom Tageslicht und von der Mitterung Aufnahmen von einzelnen Perſonen und Gruppen bis zu 50 „Ausſtellung ch die Dr. Theinhardt's zu machen. Bisher war der Photograph abhängig von der Gunſt des Tageslichts, von der Laune der Witterung, und namentlich in den trüben Wintermonaten, zur Zeit der großen Ball⸗ und Geſellſchafts⸗ Saiſon war die Mi lichteit guter Aufnahmen meiſtens nur auf wenige Mitiagsſtunden beſ zränkt. Dieſen Uebelſtand hat die Verwendung des künſtlichen ſch endgültig beſeitigt. Die Aufnahmen bei dieſem Licht unterſcheiden ſich von Tageslichtaufnahmen abſolut nicht, bieten ſogar in manchen Punkten nicht zu unterſchätzende Vortheile. So wird bor Allem durch die ſehr raſche Einwirkung des künſtlichen Lichtes unbe⸗ dingt eine viel größere Aehnlichkeit erzielt, was ja beſonders bei Kinder⸗ aufnahmen von der allergrößten Bedeutung iſt, da keine vollſtändige Ruhe nöthig iſt. Die Bilder werden trotzdem bis in die feinſten Detafls durchgearbeſtet. Noch iſt hervorzuheben, daß bei dieſer Ein⸗ dichtung die Beläſtigung durch Blenden von grellem Licht, oder durch Rauch vollſtändig ausgeſchloſſen iſt; es fällt jede unangenehme Störung weg. Das Atelier iſt ſtets durch elektriſches Licht taghell erleuchtet.— Das Atelier iſt von nun ab von früh 9 Uhr bis Abends 7 Uhr ge⸗ öffnet; jedoch werden Aufnahmen nach dieſer Zeit nur auf vorher⸗ gehende Anmeldung angenommen. Privatmann Martin Wol er K 3, 20, feiert morgen, den 17. ds. M gelegt habe. Er habs dieſen Standpunkt ſchon bei früheren * Silberne Hochzeit. Herr ts. mit ſeiner Gemahlin Laura geb. Kappes das Feſt der ſilbernen Hocheit. Schutz gegen in Frage iſt zweifellos auf 5 indirektes Wahlrecht, da⸗ namentlich dem eine Disziplin und ſein +4 gilt, für die Arbeiterintereſſen ein⸗ ſich unterzuordnen, wo es gilt, für die Landwirthſchaft zu ſorgen. Da können wir uns ein Bei⸗ Es müßte in unſerer Partei mehr Disziplin und ſammlung mit geſpannter Aufmerkſamkeit verfolgt wurde, mit einer nochmaligen warmen 5 N 1 ewe. AManshen1? BArnrrm Kngeiger Z. Seite. Aus gem Grofheriogthum. 15. Okt. Dem Vorſttzenden des Komitees für ule in hieſiger Stadt wurden von einem b Heidelberger Studenten gus dem Fahre Stiftungsſeſt feierte, der namhafte Die bisher angeſammelten Beitrüge O el, Der Geſammtbedarf iſt elbe wird aber auf alle Fälle, ö wa 10 Meter hohen Säule be⸗ mie bon etwa 12,000 exreichen. 5, Okt. In er am 18. ſtattgefundenen General⸗ Eiſenhahn⸗Geſellſchaft wurde die Bilanz für nigt ſeitherige Aufſichtsralh(Vorſitzen⸗ ̃ benrach f. S ander) wurde unter Zuziehung germeiſters Dr. Altfelix wiedergewählt und ing einer ſofort zahlbaren Dividende von a 30%) beſchloſſen. % für die Wfalz, Deſſen und Umgebrig, Neuſtabt a.., 18. Ott.„und wüßten wir, wo Jemand traurig„Wir gäben ihm den Wein!“ Mit dieſen Worten Clau lard Witter, Wiengutsbeſitzer und Hoflieferant des König (40.) Herbf rttemberg Neuſtadt a. H. ſeinen diesfährigen erbſt Weinbericht ein und fährt dang fort;„Die in meinem Frü rszirkular ausgeſprochene Hoffnung auf ein gut gger Weinjahr in F der günſtigen Vorbedingung des gelinden Winters und des dadurch gut ausgereiften Rebhyolzes wurde durch den lang andauernden Regen in den Monaten April und Maj, vor der Blüthe⸗ zeit, die ſich dadurch hinauszog, ſtark herabgemindert; da trat aber zur kechten Zeit das herrliche Sommerwetter ein, die Blülthe konnte bei uns in der Pfalz einen Rormalen Verlauf nehmen, ſodaß ſie ſich noch im Juni allg bollgog und da die Koch⸗ und Brat⸗Monagte Jult, Auguſt, ſowie die erſte Hälfte des September, ihre volle Schuldigkeit thaten, iſt bei weiter bis zur Leſe anhaltenden günſtigen Witterung zu hoffen, daß der Hger, der borletzte Jahrgang des ſcheidenden Jahr⸗ hunderts, qualitativ als ein guter zu berzeichnen ſein wird, was bei dem gänzlichen Ausfall des Vorhergehenden als eine Wohlthat zu begrüßen iſt; bezüglich der Quantität iſt das Oberland der Haarbt zeichlich bedacht, wogegen in der feinen und feinſten Lage der Unter⸗ haakdt der Sauerwürm leider wieder großen Schaden angerichtet hat, Vielfach höre ich, daß der Pfälzer⸗MWein zu Gunſten des in manchen Gegenden in Mode gekommenen Moſelweines an Intereſſenten verliere, was ſicher nur dort der Fall ſein kann, wo die Reellität der Lieferung zu wünſchen übrig läßt. Ich kann, Dank meinem ſtreng eingehaltenen puriſtiſchen Prinzip nur eine treue Anhänglichkeit meiner berehrlichen Kundſchaft konſtatiren, ſowie eine ſich von Jahr zu Johr ſteigernde Zahl meiner werthen Abnehmer. So hatte ich auch u. A, die Genug⸗ thuung, daß von meinem, zur diesjährigen allgemeinen deutſchen Buch⸗ händlerverſammklung in Leipzig gelieferten Feſtweine nach dem Feſt⸗ mahle die Zahl der davon geleerten Flaſchen die des konſumirten gleich⸗ preiſigen Moſelweins um das Dreifache überſtieg und bezüglich der Wohlbekömmlichkeit meines Weines ſteht im Feſtbericht des Buch⸗ händler⸗Börſenblattes am 27. Mai d. J. ausdrücklich geſchrieben, daß„Dank dem köſtlichen Tropfen Witter ſchen Cantate⸗Weins trotz mannigfacher langer Sitzung die Herren Theilnehmer der Verſamm⸗ lung katerfrei geblieben ſind.“ Es muß immer wieder betont werden, daß an unſerm klimatiſch ſo günſtig gelegenen Rebgelände die Trauben auch bei ungünſtigen Witterungsverhältniſſen viel reifer werden und es deshalb bei uns häufiger gute Jahrgänge gibt als am Rhein und der Moſel; aus dieſem Grunde munden bei gleicher Preislage unſere kleinen ö Crescenzen immer viel beſſer als andere Meine, und inen und feinſten Gewächſe anbelangt, ſo ſind die Rhein⸗ ine z. B. der 1898 und 97er Jahrgänge bei gleicher nie unſere edlen Ausleſen meiſt doppelt und dreifach ſo theuer und auch nicht weniger kröftig als unſere Weine der Rheinpfalz.“ * Mainz, 15. Okt. Geſtern wurde der Polizei die Mittheilung gemacht, daß in der verfloſſenen Nacht ſtarke Hilferufe vom Rhein aus in das Gartenfeld gedrungen ſeien. Die Rufende ſei zweifellos eine Frauensperſon geweſen. Unterſuchung iſt eingeleitet, Tlleater, Kunſt und Wiſfeuſchaft. Herr Porth, unſer früherer Heldenſpieler, der jetzt am Stadi⸗ 1 in Chemnitz engagirt iſt, hat dort ſehr erfolgreich den Meiſter einrich in Gerhart Hauptmanns„Verfunkener Glocke“ geſpielt. ie Chemnitzer Blätter beurtheilen ſeine Leiſtung ſehr 1 Manuheimer Kunſtverein. Die Sonderausſtellung von Werken des rühmlichſt bekannten Radirers und Malers Bernhard Mann⸗ feld, des Schöpfers der graziöſen und lebensvollen Radtrung„Der Paradeplatz in Mannheim!, hat dieſe Woche begonnen. Die Aus⸗ ſtellung wird in drei Abtheilungen erfolgen. Gegenwärtig ſind die Paſtelle, Aquarelle, Zeichnungen und ein Oelgemälde(Schloßhof in Mannheim) ausgeſtellt. Unter den Paſtellen befindet ſich das hervor⸗ ragende Bild„Seitenchor im Dom zu Mainz“. Sobald wir eie Gefammtüberſicht über das Schaffen dieſes Künſtlers gewonnen haben, kommen wir eingehend darauf zurück⸗ Ein Deuoriſt mit phänomengler Stimme iſt vor einiger Zeit in Spanien entdeckt worden. Es iſt der bisherige Dekorgtionsmaber Juliän Biel, der dieſer Tage bei ſeinem erſten Auftreten im Teatro Modernd in Madrid(in der„Afrikanerin“) geradezu Senſation erregte, Mährend eines Zwiſchengktes ließ die Marquiſe don Billgmejor dem Sänger durch ihren Sohn, den Grafen von Romanones, mittheilen, daß ſie ihn auf ihre Koſten im Auslande weiter ausbilden laſſen wolle; nur müſſe er ſich berpflichten, vor Vollendung ſeiner Ausbildung nicht mehr öffentlich aufzutreten und bei ſeiner Rückkehr in die Heimath zuerſt einen Labgeſang zu Ehren der heiligen Jungfrau zu ſingen. Julian Biel hat das Anerbieten angenommen und wird zuerſt nach Mailand gehen, wo ihm Ricordi einen tüchtigen Lehrer verſchaffen ſoll. Später will er nach Berlin und Paris gehen. Die Geige des berühmten ungartſchen Virtuoſen Remenyi der bor Kurzem geſtorben und deſſen Andenken mit dem Namen Liszt und Brahms verknüpft iſt, iſt von einem Newyorker Violiniſten— in Amerika wurde Remengi beſonders gefeiert— zum Preiſe bon 24 000 Mark gekauft worden. Obwohl dieſe Summe ſehr bedeutend 40 iſt daran zu erinnern, daß Wilhelmis Geige in Amerila einen Käufer gefunden hat, der 40 000% daflle bezahlte. Aeueſe Jachrichten und Eelegramme. (Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers“) Berlin, 16. Okt. Wie berlautet, gedenkt das ruſſtſche Kafſerpaar am 26. d. Mts. zu einem achttägigen Jagdaufenthalt in Skiernevice einzutreffen. Neuerdings heißt es, daß ſich die Ankunft daſelbſt um einen Tag hinausſchieben dürfte, da es nicht ausgeſchloſſen iſt, daß die ruſſiſchen Herrſchaften zur Fahrt von Darmſtadt nach Skiernevice nicht den direkten Weg über Dresden, ſondern die Route über Berlin nehmen, um unſerm Kaiſerpaar in Potsdam einen mehrſtündigen Beſuch abzuſtatten. Berlin, 16. Okt. Die Generalverſammlung des Bundes der Induſtriellen, an der Vertreter des Reichsamtes des Innern, des Reichsſchatzamtes, des Patentamtes und des Handelsminiſteriums theilnahmen, nahm eine Reſolution an, nach der die Bildung eines deutſchen Induſtrierathes für notwendig erachtet und der Vorſtand beguftragt wird, zur Errichtung deſſelben mit dem Centralverbande deutſcher Induſtrieller und dem Verein zur Wahrung des Intereſſes der chemiſchen Induſtrie in Verbindung zu treten. Ferner wurde eine Reſolution angenommen, wonach die Verſammlung die Errichtung einer Centralhehörbe für techniſche Angelegenheiten als nothwendigen Ausbau der öffentlichen Verwaltungsorgane bezeichnet und den Vor⸗ ſtand beauftragt, die geeigneten Schritte zu thun, und in Verbindung giermit die Förderung des Fachſchulweſens ins Auge zu faſſen. Potsdam, 16. Okt. Geſtern Abend fand im Neuen Palais eei den Majeſtäten Diners ſtatt, an welchem der König und Prinz eeeentane And der riechiſche Geſandte in rlin, ſowie der Staatsſekretär Graf Bülow theilnahmen Münſter(Weſtf.), 16. Okt, Das Droſte⸗Viſchering'ſche Stamm⸗ lchloß in Darfeld iſt geſtern fast vollſtändig niedergebrannt, Di Napelle iſt unverſehet geblieben, ein Theil der Bibliothek z 1d des Mebillars wurde gerettet. Bei ben Löſchungsarbeiten verunglü 8 zwei Jeuerwehrleute von denen einer kodt iſt, Wie n, 16. Ott. Nach Blättermeldungen wurden auf dem geſtern in Salzburg abgehaltenen Volkstage mehrere Beſchluß⸗ Abu angenommen. In einem derſelben werden die deutſchen bgeordneten aufgefordert, an den Grundfäten des Reichspolts⸗ ſchulgeſetzes feſtzuhalten, in einem anderen wird der katholiſchen Volkspartet wegen ihrer deutſchfeindlichen Haltung Mißtrauen ausgeſprochen, und zum Zuſammenſchluß der deutſchen Parteien zur gemeinſamen Abwehr gegen den Klerikglismus a fgefordert. Ofene⸗Peſt, 16, Ott. Der König empfing geſtern den Winifter⸗ präſtdenten Szell in längerer Audienz. Heute traf Miniſterpräſtdent Clary und der öſterreſchiſche Finanzminiſter hier ein und ſftatteten Szell einen Beſuch az, Heute findet eine Miniſterkonferenz ſtatt, an der Szell, der ungariſche Finanzminſſter, der öſterreichiſche Miniſter⸗ gräſident Clarg ünd der öſterreichiſche Finanzminiſter theilnehmen Von dort begeben ſich Szell und die anderen Miniſter nack Wien, um 2 den Aaa hetr, die Delegation theilzunehmen“ Brünn, 16. Okt. Geſtern fand die Feler des 50führfa e⸗ ſtehens der hieſigen Teut 0 5 Techn e nahmen die Spitzen der Civil⸗ und Militärbehörden, Vertreter dez Unterrichtsminiſteriums, Abordnungen öſterreichiſchet und reichs⸗ deutſcher Hochſchulen, viele Reichsvaths⸗ und Landtags⸗Abgeordneie, ſowie zahlreiche Feſtgäſte theil. Namens der Regierung verſicherte der Statthalter die Hochſchule der ſteten Fürforge der Regierung Beim Bankett brachts der Rektor ein Hoch auf den Kgiſer gus, in das die Verſammlung begeiſtert einſtimmte. Uhter ſtürmiſchem Bei⸗ fall wurde beſchloſſen, an den Kaiſer als den huldvollſten Förderer und Beſchützer der Hochſchule ein Huldigungstelegramm abzuſenden. Bei dem Kommers, welcher ſpäter ſtattfand, wurde heſchloſſen, an die ihr 100jähriges Jubiläum feiernde zechniſche Hochſchule zu Charlotten⸗ burger ein Begrüßungstelegramm abzuſenden. Brüſſel, 18. Okt. Die Municipalwahlen haben in pölliger Ruhe ſtattgefunden. In Brliſſel gewinnen die Liberalen einen Sitz, den die Katholiken verlleren. Die Sozigliſten behalten ihre Sitze, In den Porſtädten haben die Sozialiſten einige Sitze gewonnen. Heberall, wo Liberale und Sozialfſten einig waren, wurden die Katho⸗ liken geſchlagen, In Lüttich gewinnen die Sozialiſten 2 Sitze. In Antwerpen verlieren die Kafholiken 7 Sitze, während in Machein die Liberalen von den Katholiten geſchlagen wurden. Im Baſſin Central haben die Sozialiſten mehrere Verluſte erlitten, wogegen ſie im Baſſin Charleroi die bisherigen Sitze behalten. In Aloſt wurde die Daens⸗ Liſte, chriſtlich⸗demokratiſch, von den Katholiken geſchlagen. In Namurs ſiegte die liberal⸗ſozigliſtiſche Koalition über die Katholiken. London, 16. Okt, Die Vorbereitungen zur Einſchiffung von 14 Bataillonen des nach Süd⸗Afrika beſtimmten Armeekorps, ein⸗ ſchlleßlich derjenigen der erſten Dlofſion unter Lord Methpen, ſind beendet, Die Einſchiffungen beginnen am Freitag. London, 16. Okt. Es wird aus Pietermaritzburg ge⸗ meldet, daß eine angeſehene holländiſche Perſönlichlelt erklärte, daß, falls die Buren Kimberley einnehmen, die geſammte hol⸗ ländiſche Bepölterung des Kaplandes die Waffen zu Gunſten Transvaals ergreifen werde. London, 16, Okt,„Daily News“ meldet aus Kapſtad vom 13. ds.: Die Buren unter General Cronje beſtürmen jetzt Mafeking. Man fürchtet für das Schickſal der Stadt.— Gou⸗ verneur Milner rief den 13. ds. das Kabinet zu einer Morgen⸗ ſitzung zuſemmen, welche bei lebhafter Diskuſſion dreſ Stunden währte, Ferner wurde wiederholt gemeldet, daß Schreiner vom Amte zurück trat. Indeſſen beſtreitet der Korreſpondent der„Daily Mail“ guf 9 Informattonen aus maßgebendſter Quelle die Richligkeit teſer Meldung. London, 16. Okt. Nach einer Meldung der„Times“ aus San Jago de Chile iſt dort geſtern der Kongreß zu einer gußerordentlichen Tagung zuſammen getreten. Die Hauptarbeit des Kongreſſes iſt die Berathung von Maßnahmen, die geeignet ſind, die allgemeine wirthſchaftliche Lage des Landes auf⸗ zubeſſern. Bukgreſt, 16. Okt Das Befinden des Prinzen Carol hat ſich merklich gebeſſert, Die Nacht verllef ruhig, der Schwächezuſtand hat abgenommen, Konſtantinopel, 16. Okt. In Baſſora ſind am 11. ds. Mts. 5 0ů Choleraerkrankungen und drei Todesfälle, am 12. d. ſechs Er⸗ rankungen und drei Todesfälle vorgekommen. Albi, 15. Okt. Heute fand hier eine unter dem Vorſitze des Admirals Revinier veranſtaltete nationaliſtiſche Kundgebung ſtatt, zu welcher 1200 Bergleute aus Carmaux ſowie mehrere Deputirte aus Paris eingetroffen waren. Im Verlaufe der Manifeſtation kamen einige Gegenkundgebungen vor. Nachdem die Theilnehmer in drei verſchiedenen Sälen Bankette abgehalten hatten, vereinigten ſich alle in einem Lokale, in welchem zahlreiche Reden gehalten wurden. Batrcelona, 16. Okt. Die meiſten Läden ſind wieder gebffnet. Von 12 000 Steuerpflichtigen bezahlten 9000, worunter große Kaufleute, ihre Steuern. Durban, 16. Okt. Die Streitkräfte der Buren bei New Caſtle beſtehen aus Kommandos von Transvaal und dem Oranje⸗ Freiſtaat mit 400 Holländern. Joubert iſt in Laings Neck, das befeſtigt wird, Nach einem Telegramm aus Glencoe paſſirten die Buren auf ihrem Vormarſch nach Süden Ingangane, 10 Meilen ſüdlich von New Caſtle. Durban, 16. Okt. Ein amtliches Telegramm des in Ladyſmith kommandirenden engliſchen Generals meldet, daß die britiſche Streit⸗ macht, welche am Freitag die Stellung der Buren am Fuße des Tintro⸗Paſſes bei Qlivier erkundete, wieder in das Lager zurück⸗ gekehrt ſei. Kapſtadt 15, Okt. Es verlautet hier, zwiſchen Vryburg und Kimberley ſolle gegenwärtig gekämpft werden. Einer hier ein⸗ gegangenen Nachricht zufolge ſind die Eiſenbahn⸗ und Tele⸗ graphenlinien am Modder River, etwa 25 Meilen ſüdlich von Kimberley abgeſchnitten, Kimberley, 18. Okt. Ein Burenkommando in Stärke von 300—400 Mann wurde heute Nachmittag in der Richtung auf den Modder River zu vorrücken geſehen. Mannheimer Handelsblatt. Neue Reichsbankuebenſtelle, Am 15. November d. Js. wird in Neunkirchen— Bezirk Trier— eine von der Reichsbankſtelle in Metz abhängige Reſchsbanknebenſtelle eröffnet werden. Frankfurt a.., 16. Oktbr.(Gffektenbörſe). Anfangscourſe. Kreditaktien 228.80, Staatsbahn 189.50, Lombarden 81.70, Egypter .——. g 30 Wen 96,30. atthardbahn 141.70, Diseonto⸗ Tommandit 189,50, Laurg 240.0, Gelſenkirchen 190.50, Da emſtädter 147.60, Handelsgeſellſchaft 161.50, Tendenz;: ruhig. Berlin, 16. Oktbr.(Effektenbörfe), e Kreditaktſen 225.80, Staatsbahn 139.—, Lombarden 31.30, Disconto⸗Commandit 185.70, Laurahütte 246.—, Harpener 190,80, Ruſſiſche Noten——. ; matt. Schlußcourſe. Ruſſen⸗Noten ept. 216.60, 3½ 42 Reichsanleibe 97.80, 3% Reichsanſeihe 88.70, 4% Heſſen—.—, 3½ Heſſen—.—, taliener 91.40, 1880er Looſe 139.60, Lübeck⸗Büchener 158.—, Marien⸗ urger 82.90, Oſtpreuß, Südbahn 89,10, Staatsbahn 189.—, Lom⸗ barden 81.40, Canada Paeſſie⸗Bahn 89.—, Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aktſen 168.70, Krebitaktien 28,18, Berliner Handelsgeſoll⸗ [Gaſt 161.80, Darniſtadfer Dant I47.70. Deurſche Van 200.2 220 Fntescommendit 189.60, Dresdner Bank 180.40, Leipeſger 2408 Wacendar Bank 156.25, Dynamit Truſt 148,20, Bochumer 18040 onſolidatton 656.40, Dorkmunder 121.40, Gelſenkirchener 15 190.80, Hibernia 208.40, Laurahlltte 246.20, Licht⸗ Alt 77 05 nlage 119.10, Meſteregeln Alkalim, 208,50, Aſcherslebener 0 1Werke 150,50, Deutſche Steinzeugwerke 310.—, 4% Pf.⸗Br der Rhein.⸗Weſtf. Bank von 1908 101.—, Privatdisconto: 5 ½ ½ allen Faltun 16. Ort,(Effektenbörſe), Die Börſe eröffnete in itter Haltung. Die am Samſtag im Nachbörſenverkehr einge⸗ tretene Flauheit, des Kaſſamarktes und in Induſtriewerthen machte inſolge von größeren Verkaufsaufträgen aus der Pro inz weitere Fortſchritte, Insbeſondere erlitten Bergwerksaktien zien ſcharfen Bacdang. woburch Eiſenaktien gleichfalls erheblſch! ckt würden —10 ruhig, doch gleichfalls abgeſchwächt, nur Diskr 1 Commandit eſſer Gebalten. FJonds träge. Glſenbahnen unreg gig. Matt lagen Italiener, Transvagl und Marienburger, Sel we zer Nordoſt gedrückt, heſſer Franzoſen, Canada relatiy feſt. Dynamit Truft ge⸗ drückt. Vorübergehend war die Börſe ruhiger im Zufammenbang mit der gus London gemelderen Behauptung der Kurſe, Im Ganzen verhielt ſich die Börſe aus Mangel an Nachrichten vom Kriegsſchau⸗ platze vielfach abwartend. Privatdiskont 5%%. Grbgeres Dis konten⸗Materigl angeboten bei Zurückhaltung der Geldgeber, Conrsblatt der Mannheimer Börſe (Produkten⸗Börſe) vom 16. Oktober, 0 en⸗Börſe) Weizen pfälz..—17.25J Hafer, württb. Aly „ norddeutſcher 17.25—17.50 amerik. 15— % ruſſ. Azima 17.75—18,75 Mais amer,Mixed 10.78—11.— „ Tbeodoſſa 10.——19.50„ Ponau——1 7 Sa vonska 18.50—18.75„ La Platg— „ Girka 17.751895] Kohlreps, d. neuer—.—25.— 5 1 5 Wicken „ am, Winter 75—18.— 0 1 ee eee—— „ Miesesee amerik. 3 „ Walla Walla 17.75—18.— 7 neuerpfälzer „ Kanſas 11 17.76—18.— Luzerlle „ FCaltifornfer—„. 5 Provene„3 „ La flata 17.50—17.78„ ſparfette Kernen 1z.2sLeinöl mit Faß—.—5280 Roggen, pfälz. 16.——16,25 Rüböl„„„ 1 zuſſiſcher 16.23—16,50 Wag n „ kumäniſcher—.—.— A. Petroleun raß —.—.— 4 ſr. mit 20% Tara— 24.50 7 ibe, m.„Wagg.-—2 Gerſte Herländ.—.——17— Am. J7000 10ff. „ Pfälzer 17.76—18.— p. 100kg netto perzollt.60 1 ungariſche 18.—18.50 Ruſſ, Petrol, fr. Faß.———98.80 Jutter.—Muſſ. Petrol, Wagg,—— Gerſte e Ruff, Petrol, in:e 5 Hafer, bad.—.——14.75 ternen p. Uk— kuſſiſche. 14.50—15.50 Mehſpelt Wee 115 „ korddeutſcher——.— 0er do, unverſt.—.—.80 Weizenmehl 890 1 8 8 4 28.500 26.50 24.50 28.50 J750 155 Roggenmehl Ny. 0) 1 8 8 Ae eee e Weizen und Roggen behauptet, 1 Ge 11 12 2 eande uſte, Haſer und Mals ziem⸗ Courszettel der Mahnbeimer Effektenhörſe vom 16, Oktbr, Obligationen, 4e a bsbapiere, Wfandbrieſe. 9 ablice Walge 7775 91 8 Mhein, Oyp., unk, 1990 7 10 91 9%„Osl. Wart 1904/ 59.80 b5 77 5 5 1858 96.20 5; 3 1 Coimug 94. 5 6/ 1893%4 1 5 51 7„% Commußngl 65 3 27— 0 Städte⸗klulehen. 5 3½ Freiburg l. B. 84.50 B L. 100 gasſe 140.— 55 5 Farkstuzer n. J. 1990 92.— 6 4 Baver, Obliggtionen 96.05 b3„ 19300 17 4.5ʃ 1 10 2 9 555 Debiſche Reichsanlelhe 635 10 405 Maunheimer Obl, 92.— 7 9%„ 1 0 0 An„ 108 646. 8 4½% Mieutz, Goifels 97.98 0 111„ des b 6 850· 77 75 98.05 55 Pixnäſenler 45 7 9 8 % b8.60 h) Induſtrie, bligstionen . 145 7 1 in 80 103,78 48 rauerel Kleinlein Helberb.— Eifenbahn⸗Anlehen. 4¹¹⁸ Winz ür e u, Co. 170 50 anzmiühle 109.50 1 2 75 Max Norz) 1 75 92 197 Speferes Ziege were⸗ 108 40 8 a%„ coner 90.0 11 10 Bereln Chein. 9 ahriken 101; 1 2 Zellſtofffabrſt Waldhof 108,„ 1 4 Banken. Pfalzbrau. v. Gelſel u. Mohr 114.— 8 Hablſche Bank 124.90 Brauerei Siuner, Grüinwinkel 848.— 8 Gewerbebank Speyer 50% 1„ Schfoeb! Hedelberg 460 Mannhelſter Baͤnk 188.30 U 20 Schwartz, Speper 186.50 6 Dauk 132,40 G„Schwetzſigen 95—ꝗ— a 8 e 18.40 U ee li. Hyp.an, 100.— 5 ee 7 515 Spar⸗u bb, gandau 140.—, Weccet, Worms“ 90.—. Abelulſche Ereditvaſſt 142˙76 5 Wormſer Brauhaus p. Oerige 188,— K 3 05 Ban 100.— 9 Mfälz. Preßh. ü. Spritfabr. 126,30 Üüdd. Ban 114.80 8 Süddeutſche Bang age) Akt. 11850 6 5 eeee 151 ſuche ee Gulſahr⸗Aktlen 140. 0 ween eg e eee „ een 137.—5., Lagerhaus 116 69 65 Heilbronner Straßenbahnn 99 ee ahrt 100.5 Chemiſche Induſeyie. Schiſffahrt⸗ eenne 88— .sG. f. chem, Inbuſtrſe 195.50 8 Cöntinentale Bel 9 505.— 2 Badiſche Unilin⸗ u. 418.— ie% Shen. Fabrſt Götdenbeng 5 litt renepb e Chem. Fabeit Gernnbeh 1— 4 en eeeeee Verein chem. Fabriken 188. 5 A ge Verein D. Oelfabriken 107.30& Act.⸗Geſeuſch, f. Sellinduſtrie 188.— 5f Weſteregeln Alkal, Ftaum kie. Piucglenſche Maſchſnenfabrſt 168„ 5„ Voring 106.80 0 Emallirfabeik Rirtwoeſler 121.— 4 Saneen Malkammex 100 50⁰ 0 el + e Wab. Brguerei 1% JLarigt Nf Bald. Nen 180. Binger Aktlenblerbralterei 26.— K Mannb, Gum.⸗. Asbeſtfabr, 100. 8 Puürlacher Hof vorm, Hagen 168.— Oggersheimer Spinnerei.— 8 Eſchbaum⸗Prauerei 108.— 458 Nähm. u. Fahrräüderf 125. 5f Slefautenbräu Rühl, Woems 108. ee Heidelberg 166. Brguerei Gantex, ffreiburg 110.— 83 Pereinig. Frelburger Zisgelp. 126.— 5 Kleinlein, Heibelberg 14.— Vereln Speyerer Hlegelwerke 109.75 8 Nebme Meſſerſchmitt 106,— eliſtofffabrit Waldho 202.— 8 Ludwigs hafener Brauerel—.— 31 A Wa Wae 99.— Mannb. Aktſenbrguerei 166.— uckertafflnerle Mannheſm 185.— 8 Mannuheimer Effekteubörſe vom 16. Ottbr, Heute gingen an hieſiger Börſe Kapſer Fahrrad⸗Aktien zu 133.50 pct. um. fterner 1 8575 G. 129 1 Oberrhein, Bank⸗ ien zu„ Verein. Chem. Fabriken⸗Aktien 186., Wag⸗ häufel Zuckerfabrik⸗Aktien 69 B. 8 5 B, Wag Schifffahrts⸗Nachrichten, Mannheimer Hafen⸗Verkehr vom 18. Oktoher, Hafenbezirk. Schlffer en, Rap Achiſ Kommt von gadun Etr, Hoſdach M. Agan 4 Rotterdam Stückgilter Mäßen W. 1 5 75 10— Breit Ackno 5 Getreide— B. Borbach Nuhrort 18 Jusan Del, Kohlen— pren M. Stinnes 1 uſtavsög, Sriketts 9100 aſſert Babenig 38 Salzig Getrelbe Bichterſchiß Hafenbezirk III. Wemmens Saht Emmerich Rotterbam Stückguter 17889 Kumnf 0 105 50 700 Becum Hemanfg'otterdam 4 80⁰³ Topper MNobert KRuhrort Kohlen 20008 9aa Jahneck Notterbam Wetr. Erlenh. 22000 Kehl Abeißzine Amoneburg ement 7176 Heus St, Marta Rotterdam Stn. Bretter 9000 V. om 14. Oktober: Langmann Elfriede Dnulsbu 2000 Saure 35 elns Tanee 85 4000 immermenn ubrort 10 mſterbam engl. Kohl 4400 F, Eſſen Agnes Maria Rußrort Kobien 2200 5 Weld⸗Sorten. ukgten Ne,.J0 88 Ruff. Imperige..0—10 Franken Stücke 16.10 10 Do 15 Ueuveretanz Aa- en e en 5 25 7FFFFPT „„2 —˙reͤö: Ners⸗ Weneral-Angeiger. Mannheim, 17. Oktober is⸗Berkündigungsblatt. Den Verkehr mit Mo⸗ torwagen und Motor⸗ fahrräbern betr. (296), Nr. 983181I. Da in letzter Zeit die für den Verkehr mit Mötorwagen und⸗Fahrrädern beſtehenden Beſtimmungen mehr⸗ ſach übertreten wurden, ſehen wir Uns veranlaßt, die weſentlichen in Betracht kommenden Vor⸗ ſchriften neuerdings zur allge⸗ meinen Kenntniß zu bringen. Für die Benützung der Motorwagen gelten neben den für dieſe Fahrzeuge ergangenen Spezialvorſchriften, die allgemei⸗ nen ſtraßenpolizeilichen Beſtimm⸗ ungen. 2. Die Fahrgeſchwindigkeit der Motorwagen darf in der Zeitſtunde auf oſſener Straße— außerhalb der Ortſchaften— 12 Kilometer, innerhalb der Orte und bei ſtarken Krümmungen 8 Kilometer 2 Mot vagen iſt ahrgeſchwindigkeit innerhalb der Brie und an ſtarken Krümmun⸗ en auf 4 Kilometer in der Zeit⸗ und Kre Dresdner Ba brosden, Berlin, Hamburg, Bremen, London, Rüörnberg, Fürtd, Mannaver, Bückeburg, Detmold, Ohemnitz, Mannhelm. kKtienkapital J30,000, 000 Mark. Reservefond 34, 000, 000 Mark. Check- und Depositen-Verkehr. Wir verzinsen bis auf Weiteres Depositen-Gelder: a. rückzahlbar ohne vorherige Kündigung à 3 Proz. b. rüekzahlbar mit einmonatlicher Kündigung à 3¼ Proz. C. rückzahlbar mit dreimonatlicher Kündigung à 3½ Proz. d. rückzahlbar mit sechsmonatlicher Kündigung à 3¼ PFPTOZ. e. Trückzahlbar mit einjähriger Kündigung à 4 Proz. Die detaillirten Bestimmungen sind an unserer Kasse zu erfahren. HLannheim, 23. September 1899. Banke in Mannheim. 2 7 nk. 81966 unde zu vermindern. 8. Beim B ien mit Fuhr⸗ werken, Zug en oder Reit⸗ pferden darf d otorwagen nur ganz langſam fahren bezw. es muß die in Ziff, 2 bezeichnete Mintmalgeſchwindigkeit noch wei⸗ ter ermäßigt werden. 4. Bei der Leitung und Be⸗ dienung der Motoxwagen, welche nur von ſolchen Perſonen geübt werden darf, die mit allen Ma⸗ nipulationen vollkommen ver⸗ träut ſind, iſt ſorgfältig darauf 85 achten, daß der öffentliche erkehr nicht geſtört wird und daß nicht für die, die Straße de⸗ nützenden Perſonen, Fuhrwerke und Thiere Gefährdungen er⸗ wachſen. Im Falle eine ſolche Gefährvdung wüßrend der Fahrt u befürchten wäre, bei Verkehrs⸗ und ſonſtigen Hinder⸗ niſſen, iſt der Motorwagen ſofort zum Halten zu bringen. 5 5. Signale dürfen nur mit einer nicht zu ſchrillen Glocke oder mit einem Alarmhorn(Huppe) gegeben werden. 6. Die Beſtimmungen der Ver⸗ ordnung vom 29. Oktober 1895 zden Verkehr mit Fahrrädern auf öffentlichen Wegen und Plätzen betr.“(Geſ.⸗ u.⸗O.⸗Bl. S. 877) in gleicher Weiſe Auwen⸗ ung auf Fahrräder, welche durch Motoren betrieben werden. Mannheim, 11. Oktober 1899. Gr. Bezirksamt: Schaefer. 38870 Vergebung von Flaggenmaſthaltern. No. 10168. Die Lieferung von 75 Stück gußeiſernen Flaggen⸗ maſthaltern und zwar 46 Stück 200 mm und 29 Stück à 130 mm lichte Weite, nebſt den zu⸗ Cklkxkgt ANeENiEti: Pei 29566 6 Schuhfabrik Mohr 76920 R 6, 12, empfehle meine kalbledernen Her⸗ enſtiefel, nur eigenes Fabrikat⸗ per Paar 9 Mk., ſowie meine beſt⸗ eingerichtete mechaniſche Schuh⸗ Reparalur⸗Werkſtätte. Preis für Herrenſohlen und Fleck M..30 für Damen M..50—.70 Verſuche dein Glück! in der VIl Straßburger Pferde⸗Lotterie. Nächſte Ziehung ſicher 11. Nodember 1899. 1000 Gew. M. 31000 Hauptgewinn Mk. 100006, 3000 ꝛ0. 1 Loos 1 Me 11 Looſe 10 Mk. (Porto und Liſte 25 Pfg. extra) empfiehlt, 98891 ſowie alle genehmigte Looſe, J. Slürmer, Straßburg General⸗Agent, und die bekaunten Verkaufsſtellen. ee Große dan Betten 12 Mk. m. rothem, grau⸗rothem oder weiß⸗rothem Julet und gereinigten neuen Federn Oberbett, Unterbett und ehörigen Deckelrahmen mit zwei Kiſſen). Vatel ſoll im Submiſſionswege 801 4 aic e Mk. 15,— vergeben werden. Angebote, Slech ens desgleich. L⸗ſchläfrig„ 25, Verſand bei 117057 gegen Rachnahme. Rückſendung oder Umtauſch geſtattet. Heinrich Meißenhberg, Berlin no., Landsbergerstr. 39. Preisliſte gratis u. franko. welche nach Einzelpreis geſtellt ſein müſſen, ſind portofreſ, ver⸗ iegelt und mit entſprechender lüfſchrift verſe en ſpäteſtens Saniſtag 21. D tober 1699, Vormittags 10 Uhr bei unterzeichneter Stelle einzu⸗ reichen, woſelbſt Bedingungen 81415 gegen FP rſtattung der Vervielfältigungs⸗ 51* ſil 1* koſten in Empfang 51 2 Ermi U En werden können. Den Bietern 25 es rnb ſteht es frei, der Eröffnung der Eine goldene Damenuhr eingelaufenen Angebote an ge⸗ mit grauem Stahlkettchen verloren. 33900 Abzugeben O 7, 10, 3. Stock. Beſchüftsbücher, Fiurſch⸗ tung⸗, Führung⸗, Controlle; uventarien, Liguldationen, nanntem Termin beizuwohnen. Nach Eröffnung der Sub⸗ miſſion können Angebote nicht mehr angenommen werden. Maunnheim, 13. Oktober 1899. Tiefbauamt. 38886 Verträge ꝛc. durch ält. verh. Abtheilung Straßenbau. beſtempfohl. Kaufmann. Kaſten. ff. unter Nr. 33190 an die Expedition dſs. Bl. Eine anſtändſge Dame ſucht möbl. Zimmer mit guter Penſ. womöglich in der Oberſtadt. Offerten unter No. 33901 an die Exvedition dieſes Blattes. Ein tüchtiger Bauſchloſſer auf Anſchlagen ſofort geſucht. H 8, 81. Kies⸗Verdingung. Die Lieferung von 750 obm. Bettungsties für Gleisbettung ur Exweiterung des Bahnhofs Nannheim⸗Neckar⸗Vorſtadt ſoll vergeben werden Angebote auf die ganze Liefer⸗ ung ſind ſpäteſteus bis Sonnabend, 28. Oktbr. d.., Vormittags 11 uhr portofrei, mit der Aufſchrift„Kies⸗ lieferung“ an die unterzeichnete Betriebsiuſpection in deren Ge⸗ ſchäftsräumen Bahnhof Mann⸗ eim⸗Neckar⸗Vorſtadt auch die Eröffnung der Angebote ſtatt⸗ findet, einzuſenden. Die vorgeſchriebenen Bebing⸗ ungen nebſt Angebotsformulare können während der Geſchäfts⸗ ſtunden eingeſehen oder auch gegen Einſendung von 20. Pfennig be⸗ zogen werden. 38885 Zuſchlagsfriſt 4 Wochen. Mannheim, 14. Oktober 1899. Gr. Heſſ. Betriebsinſpection. Unterricht ber einfachen, doppelten und amerik. Buchführung in den Abendſtunden von—10 Uhr ertheilt 33896 W. Keilbach, Rechtsagent, 68, 5. onorar per Stunde 50 Pfg. bendaſelbſt wird ein ſunger Mann von 15—16 Jahren für leichte Bureauarbeiten geſucht. DBamen mit ſchönem Haar jum Modellſttzen 533878 Gefucht auf ſoſort oder 1. Nov. ein zuverläſſiges Zimmermäp⸗ chen. O 7, ib, part. 38880 Wärterin erfahren in Pflege von Wöchnerin und Kind ſofork geſucht. 33987 Näh im Verlag. 1 geübte Näherin wünſcht Be⸗ ſchäftigung. K 2,4, Hth..St. Police Jahrgang 1888 mit Nachlaß zu Verkaufen. Näh im Verlag. z6sez Weißnähen und Sticken kann erlernt werden bei 30175 Frau Ott, Q5, 1, 8 Treppen. Zu einem 31180 Stiekkurse werd. noch Theilnehmerinnen geſ. B. Göckel, U 5, 11, 3. St. Empehle mich als Kleider⸗ macherin u. nehme noch einige Kunden an. 20426 U 21Johauna Lohnert U 4, 21 ſucht Beſchäf⸗ tigung für in und außer dem Hauſe. 33790 O2, 1, 3. St. Wer iſt Abuehmer gegen Vergütung geſucht. von Wachs⸗ und Papier⸗Roſen Aumeldungen werden von zu mäß. Preis u. ſchöner Auß⸗ nstrumenten in Zllen eerelsisgen. Dörner, Lipp. Schiedmayerà Soehne 33903 Täglich geöſfnet von Dämmerung. Panorama ur noch kurze Leit. 2 Gefecht bei Nuits. ½9 uhr Morgens bis zur 17205 Pian Pianoforte- und Flikgel., Harmoniums, neu, gebraucht in KEauf und Miete bei A. Donecker, in os, 80781 Kunsthandlung. Perm. Oelgemälde-Ausstellung L. I, 2. 5 HAASENSTEIN Kosten-Anschläge And Entwuürts gratie. MANNHEIM, D 2, 11. ANNONCEN-EXPIDITION kur summtliohe Zeitungen des In- und Auslandes. & VoadLER.-&. Höchste Rabatte! 5 Hrn. Richter, bei Hru. Schrö⸗führung. Gefl. Adreſſe bitte unt. der, B3, 15, entgegengenommen. No. 38803 f. d. Expd. niederzul. Rudolf Rücker, Weinheim(Badeg). Woeisse und rothe Tisch- und Qualitäts-Weine. Spesialität: Welnbelmer und Lützelsachsener fothwelne. Garantie für reine Traubenweine. 32429 Akademische Vorträge. I. Cyklus. Donznerstag, 19. Oktober, Abends8½ Uhr 4 Stadtpærksaale: Erster Vortrag des Herrn Rechtsanwalts Dr. Max Hachenburg hler, über: 5 Ule stischen Prinzipien des bürgorllchen Bosstbuches.“ Eintrittskarten à M..— zu den noch stattfindenden 7 Vorträgen sind auf dem Bureau des Kaufm. Vereins und in der Kunsthandlung des Herrn Th. Sohler zu haben. Die Saalthüren werden punkt 8½ Uhr geschlossen. 38777 Kaufmännischer Verein. Börsenvorstand. Handelskammer für den Kreis Mannheim. Kauſmänpischer Verein Mannheim (Mitgiled des deutschen Vortrags-Verhandes.) FROMGRAII Vorträge im Winterhalbjahr 1899—1900 Bronk, Berlin:„Neue Wunder auf dem Gebiete der Eler⸗ tritität und der Photographie in natürlichen Farbeu(mit Demonſtrationen) N Donnerſtag, 16. Nov. 1899, Herr Dr. phil. Kurt Boeck, Dresden: „Durch die Heimath des Schner's“ Dienſtag, a 1899 Fräulein Erszi Torday, Budapeſt: „A. Petöfi“ 7 Donnerſtag, 18 Jan. 1900 Herr Geh. Rath Prof. Dr. Schweninger, Berlin:„Aerztliche Plaudereien“ Donnerſtag, 8. März 1900 Herr Dr. Heinrich Kraeger, Zürich: „Wilhelm Buſch, unſer größter Humoriſt in Wort und Bild“ durch Projectionsbilder aus den Werken von Buſch) Dienſtag, 13. März 1900 Herr Prof. Dr. Evich Marcks, Leipzig: „Spaniens Hröße und Fall.“ B. Cyclen-Vorträge. J. Kunst-historische Vorträge des Herrn Profeſſor Heury Thode, Heidelberg. Donnerſtag, 30. Nov. 1899, 7. Deß„Florenz, Kunſt und Kultur der 0 1 7 Renaiſſante“.(Die Frührenaifſante). * 21.k** — 1 Vorträge über moderne Malere des Herrn Prof. Dr. C. Neumann, Heidelberg. Donnerſtag, 22. Febr. 1900,„Lenbach“, März„ Böclin.“ III. Literar historisohe Vorträge des Herrn Profeſſor Richard Weiſtenfels. Freiburg i. B. Donnerſtag, 1. Febr. 1900,„Goethe und ſein Werther.“ „Goethe und ſein Taſſo.“ „Goethe unb ſein Fauſt.“ 8 1 0„ 15.k* C. Akademisch-fachwissenschaftlicheVorträge (Veranſtaltet in Gemeinſchaft mit der Handelskammer und dem Börſenvorſtand) J. Cyolus Zwel Porträge über Das bürgerliche Geſetzbuch. Herr Rechtsanwalt Dr. Max Hachenburg, hier: Donnerſtag, 19. Okt. 1900 Thema:„Die ethiſchen Printipien des bürgerlichen Geſetzbuchts“ Donnerſtag, 26. Okt l8os Thema:„Die Stellung der Frau im bürgerlichen Beſetzbuch.“ 1. CEvelus Zoll⸗ und Stenerpolitik. Herr Prof. Dr. R. van der Borght, Aachen Mittwoch, 8. Jan. 1900 Thema:„Die Steuerpolitik im Allgemeinen“ 55„„Die Zölle als Mittel der Steuerpolitik“ 24.„%„»Die Zölle als Mittel der Handels⸗ pokitik.“ IIi. Cyolus. Berſicherungsweſen. 2 event. 3 Vorträge des Herrn Geh. Hofrath Theod. Clauß Direktor der Allgemeinen Verſorgungsanſtalt in Karlsruhe Dienſtag, 20. und 27. März 1900. Sämmtliche Vorträge finden im Stadtparkfaale ſtatt und beginnen punkt 8½ uhr Abends. Etwaige Beränderungen behalten wir uns vor. 82869 Der Vorstand. Aufklärung an das verehrliche Publikum! Die hier aufgetauchten mechaniſchen und ſogenaun⸗ ten Schnellſohlereien ſuchen durch allerhand marktſchrei⸗ eriſche Anpreiſungen ihre Einrichtung bekannt zu geben und verweiſen auf ihre Preiſe, die leider eine ſolche Herab⸗ ſetzung zeigen, daß von gutem Leder und tadellsſer Arbeit nicht die Rede ſein kann. Wir machen nun unſere werthe Kundſchaft ſowie die verehrliche Einwohnerſchaft darauf aufmerkſam, daß nicht dasjenige Sohlleder zur Verarbeitung kommt, wie in einer Schuhmacherei und erklären ferner, daft zu einer chnellfohlerei weiter nichts gehört, als ein eiſernes Geſtell, billiges Leder und eiſerne Stiften, womit die Sohlen im Galopp draufgeſchlagen werden. Die Folge iſt, daß der beſſer gearbeitete Stiefel außer Fagon kommt, das geringe Leder in der Näſſe ſchwammig wird und das Oberleder an den Seiten durch die roſtenden Nägel zerſtört iſt und abbricht. Wir erwähnen ferner auch, daß kaut Lohntarif vom Mai 1899 der Arbeiter allein ca. 1,50 Mark für ein Paar Herren Sohlen und Fleck von uns be⸗ kommt und alles weitere nunmehr auf Koſten des Materials und der Aus ührung herabgedrückt werden muß. Wir bitten daher Jedermann, bei vorkommender Neubeſohlung eine richtige und fachgemäße Arbeit zu verlangen und ſolche ungefunde und zu Schleuder⸗ preiſen hergeſtellte Arbeilen zurückzuweiſen. Mannheim, im Oktoder 1899. Hochachtend die Sthuhmachtr⸗Meiſter⸗Vereinigung Marnhein. 88495 Donnerſtag, 9. Nov. 1899 Herren Phyſiker Claußen und von Ein Fugländer ertheilt Unterricht in ſeiner Mutter⸗ währter Methode. 9 Brillen u. Zwicker für jede Naſen⸗ und Kopfform. Verwendung von nur prima Crystallgläsern,“ Barium-Silicat oder Bergkrystallgläsern. chenaue, fachmänniſche Beachtung eines bequemen u. richtigen Sitzes. 777* Nah ünnntan Borgmann eMahland Inh.: Anton Bergmaunn Planken, Opliker, E.15. Telephon 929. PEooooo Einziges Radicalmittel gegen Ameisen, Fliegen, Grillen, Kakerlaken, Kussen- u. Schwaben-⸗ Käter, Motten sammt Brut ete. 26887 Verkaufsſtellen: Fr. Becker, Drogerie, G 2 Nr 2, und Filiale D 4 Nr. 1, P. Karb, Drogerie, E 2 Nr. 13, J. Scheufele, Drogerie, F5 Nr. 15, oh. Schreiber, T 1, 6 u. deſſen ilialen in Mannheim, Lindenhof, Neckarau, Waldhof⸗Atzelhof. Unterricht ſprache, nach leicht faßlicher, be⸗ 4 Honorar ſehr mäßig Offerten unter Nr. 32930 an der Exped. d. Bl. Stolze-Scerey' sche Stenographie en und Buehführung einf, dopp. u. amerik) lebat Dameneund Herren Fr.Burckhardt, Mannheim 30800 Zur Beachtung. Perfekte ächt franzöſtſche Pariſer Umgangsſprache feinſter Ton, bie⸗ tet ein Fräulein Gelegenheit zu üben u. zu erlernen, in gewandter angenehmſter Form. Sehr zweck⸗ entſprechend für die nahe Aus⸗ ſtellung. Preis ſehr mäßig. Abends für Herren. Off. u. No. 33450 an die Expedition. Englisch, Grammatik, Converſation und kaufmänniſche denz ertheilt eine engl. Dame. Bedingungen mäßig. Gefl. Of unter Nr. 33727 1 Correſpon⸗ f. Exp. d. Bl. Unterricht. Dameunfriſiren nach leicht faßlicher Methode ertheilt und nimnit noch Anmeldungen ent⸗ gegen 32888 ermann Sehmidt, 38, 4 Damenſrifeur 1. Etage⸗