Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2870. Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poft bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) E 6, 2 der Stadt Mannheim und Umgebung. Mannheimer Journal. (109. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreilelſte Zeilnng in Maunhtim und Amgegend. Verantwortlich: für den politiſchen u. allg. Theil: Eruſt Otto Hopp. für dell lokalen und prov. Theil: Eruſt Müller. fütr den Juſeratentheil: (Mannheimer Volksblatt.) Karl Apfel. Rotakionsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Erſte Mannbeimer Typograph. Aunſtalt.) (Das„Manuheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Maunheim. E 6. 2 Nr. 300.(Mittagblatt) Mittwoch, 13. Oktober 1399. (elephon-Ur. 218.) Der Centrums⸗Aufruf zu den badiſchen Landtagswahlen. I. SRK. Der Centralausſchuß der badiſchen Centrumspartei peröffentlicht ſoeben ſein Programm für die nächſte Tagung des Landtags. Der erſte Eindruck, den der Wahlaufruf bei unbe⸗ fangenen Leſern hinterläßt, iſt der einer gewiſſen Unſicherheit, welche die Wortführer des Centrums bei ſeiner Abfaſſung be⸗ einflußt haben muß. Nach den tönenden Worten und kühnen Thaten, welche einzelne Centrumsgrößen während der letzten Kammerſeſſion zu Tage gefördert haben, erſcheint der Wahl⸗ aufruf als eine Kundgebung, deren Feuer durch opportuniſtiſche Bedenken ſtark verwäſſert worden iſt. Nicht, als ob die Cen⸗ trumsführer, unter ſachgemäßer Anerkennung und Berückſichti⸗ gung der thatſächlichen Verhältniſſe, auf eine ihrer bekannten Forderungen diesmal verzichtet hätten; nein, ſie kehren alle wieder, aber wie der Ton es iſt, der die Muſik macht, ſo er⸗ ſcheinen in der jüngſten programmatiſchen Kundgebung der badi⸗ ſchen Centrumspartei die Wünſche weniger radikal und ihre Beſchwerden weniger eindrucksvoll, weil ſie nicht mehr mit den üblichen Trompetenſtößen, ſondern in einer Molltonart und in elwas gedämpfter Vortragsweiſe auf den Markt gebracht werden. In dieſer Selbſtbeſcheidung, und ſei ſie auch nur eine formelle, erblicken wir einen bedeutungsvollen Beitrag zum Stimmungs⸗ und Dekorationswechſel, der ſich, unter der Einwirkung der that⸗ fächlichen Verhältniſſe, innerhalb der leitenden badiſchen Cen⸗ trumskreiſe vollzogen hat, ſoweit es ſich um die äußerliche Be⸗ kundung des Parteiprogramms handelt. Man hat offenbar bei den maßgebenden Stellen des badi⸗ ſchen Klerikalismus die richtige Empfindung, daß der Mahnruf des anerkannten Centrumsführers im Reiche zu geſchloſſener, uth auch bei uns im Lande vorurtheilsfreier Mürdigung be⸗ gegnet iſt. Dazu kommt, daß bei den angeblich unpolitiſchen duch det ung Abwehr der ſozialdemokratiſchen Sturm⸗ Gemeindewahlen in Mannheim Nationalliberale und Centrums⸗ parteigänger mit gutem Gelingen die Probe auf das Exempel gemacht haben. Es gilt nun, den guten Eindruck, den dieſes Hand⸗in⸗Handgehen der beiden Parteien unzweifelhaft bei allen noch nicht auf die extreme Politik gewiſſer Centrumsführer ein⸗ geſchworenen Wähler gemacht hat, im entſcheidenden Augenblick der Lantagswahlagitation von Grund aus zu zerſtören. Daß dem Centralkomitee der badiſchen Centrumspartei zur Begrün⸗ dung dieſer löblichen Arbeit nichts Beſſeres eingefallen iſt, als die Behauptung, die Zurückdrängung der nationalliberalen Partei werde erfordert durch„das Intereſſe der Allgemeinheit, des Volks⸗ und Staatswohles“ iſt ein geiſtiges Armuthszeugniß, das ſich die Herren des Centrums⸗Centralkomitees ſelbſt vor aller Welt ausſtellen. Man ſchmälert das Verdienſt der übrigen in der zweiten Kammer vertretenen Parteien nicht, wenn man offen ausſpricht, daß der wirthſchaftliche Wohlſtand des badi⸗ ſchen Landes und die hervorragende geiſtige Bedeutung des badiſchen Volkes, abgeſehen von der durch die Krone und die Großh. Regierung gegebenen Anregung, doch in erſter Reihe der thatkräftigen Mitarbeit der ſtärkſten politiſchen Partei, der natio⸗ nalliberalen, zu danken iſt. Wohin wir in Baden blicken, überall kräftiges, werbendes Schaffen, friſches Vorwärtsdrängen. Auf allen Gebieten der ſtaatlichen Verwaltung, in der Rechtspflege, in der Förderung von Handel und Gewerbe, in der Fürſorge für die Landwirthſchaft, der Verbreitung der Volksbildung, der Populariſtrung von Wiſſenſchaft und Kunſt, rüſtiger Fortſchritt, überall in Staat und Gemeinde wirthſchaftliche Ordnung und ordnungsgemäße Wirthſchaftlichkeit— und das Alles unter treueſter und ausdauernder Mitarbeit der nationalliberalen Partei! Und trotzdem verlangt das Centrum die Zurückdrängung der nationalliberalen Partei in die Minderheit, was eigentlich richtig heißen ſoll: Verdrängung der nationalliberalen Partei zu Gunſten des Radikalismus! Nur nebenbei wollen wir hervor⸗ heben, daß das Centrums⸗Centralkomitee für die Nothwendigkeit der Bekämpfung der nationalliberalen Partei das Zeugniß„des Führers“ der konſervativen Partei anruft. Ungern gehen wir auf dieſen Theil des Centrumsaufrufs ein, denn es iſt uns wohl bekannt, daß ein nicht unerheblicher Theil gutkonſervativ ge⸗ ſinnter Mähler ſich in wohlverſtandenem Allgemeinintereſſe im Lager der nationalliberalen Partei einfindet und mit ihr geht und ſtimmt, wenn es gilt, mit dem Wahlzettel die extremen Par⸗ teien zu bekämpfen. Wahrlich, die nationalliberalen Führer und die Wähler ſind nicht ſchuld daran, wenn heute das Centrum in Baden„den Führer“ der badiſchen Konſervativen als Kron⸗ zeugen gegen die nationalliberale Partei vorführen kann! Natio⸗ nalliberale Wähler haben es Herrn von Stockhorner überhaupt erſt ermöglicht, in der Zweiten Kammer einen Sitz einzunehmen, ſie ſind es ja, die der konſervativen Partei die beiden Man⸗ date in der badiſchen Volksvertretung geſichert haben. Hält der „Führer“ der konſervativen Zweimännerfraktion, unter völliger Außerachtlaſſung der politiſchen Anſchauungen und Grundſätze des zweiten konſervativen Abgeordneten, es für zweckmäßig, einen Pakt mit dem Centrum gegen die nationalliberale Partei zu ſchließen, ſo trägt er allein die Verantwortung dafür, wenn ein Wahlkreis der Sozialdemokratie anheimfällt, denn ex kann nicht verlangen, daß ihn jene Partei auch jetzt wieder wählt, deren Beſeitigung aus der führenden Stellung, nach ſeinen eigenen Worten,„durch das vaterländiſche Intereſſe bedingt wird!“ Der Burenkrieg. Der Oberkommiſſar für Südafrika hat amtlich nach London gemeldet, daß ein in holländiſcher und engliſcher Sprache ver⸗ faßtes, vom Feldcornet Viljoen unterzeichnetes Circular hoch⸗ verrätheriſchen Inhalts in der Kapkolonie verbreitet worden iſt. In dieſem Circular werden alle früheren Gewaltthaten der Eng⸗ länder gegen die Buren aufgezählt und hervorgehoben, daß Eng⸗ land Majuba Hill rächen und die Afrikander Nation vernichten wolle. So lange die beiden unabhängigen Afrikander Republiken beſtehen, würden die Afrikander in der Kapkolonie noch geduldet; fielen aber die Republiken in die Hände der Engländer, ſo würden die Buren in der Kapkolonie und Natal entwaffnet werden und Hottentotten würden mit ihnen zuſammen im Parlament ſiten. „Wenn die Republikaner untergehen,“ heißt es in dem Eircular, „wird man der Afrikander nur noch als einer Nation gedenten, die einmal exiſtirte. Wiſſet, daß in dieſem Falle Englands eiſernes Joch auf Euch drücken, und Euch bis zum letzten Tage peinigen wird. Deßhalb frage ich, wollt Ihr England erlauben, Euere Kolonie, Euer Geld, Euer Vieh, ja Euch ſelbſt zu benutzen, um Euere Brüder und Compatrioten zu vernichten? Afrikander, ſeid Eurem Volke treu!“ Die Lage der Kriegführenden in Mafeking und Kimberley iſt noch immer ganz ungewiß, da die bis jetzt eingelaufenen De⸗ peſchen kein klares Bild geben. Im Süden von Mafeking fand ein Gefecht ſtatt, ein zweites nördlich des Ortes. Bei Newaaſtle dringen die Buren vor. Es iſt wahrſcheinlich, daß die Oranjer verſuchen werden, über die Päſſe an den Drakensbergen einzu⸗ dringen, um die Eiſenbahn von Ladyſmith abzuſchneiden und dann mit den von Norden zu ihnen ſtoßenden Transvaalern ge⸗ meinſam vorzugehen. Ueber das Verhalten der Buren in der Nordecke Natals verlautet nur, daß ſie die Lieferungen, die ſie von der Bevölkerung requiriren, mittelſt Anweiſungen auf ihre Staatskaſſe bezahlen. Chamberlain ſprach in einem Schreiben an den Londoner Korreſpondenten der Newyorker„Tribune“ ſeinen Dank aus für die von amerikaniſcher Seite kundgethane Anerkennung der Ge⸗ rechtigkeit und Weisheit der britiſchen Transvaalpolitik. Cham⸗ berlain ſtellt die Beweggründe der britiſchen Einmiſchung in Transvaal in Parallele mit der Weigerung der Amerikaner, die ſpaniſche Mißregierung in Cuba zu dulden. Die öffentliche Meinung hat hierüber ſchon längſt gerichtet. Zur Rede des Abg. Baſſermaun in Hockenheim ſchreibt die„Freiburger Zeitung“: Wir begrüßen das offene Wort mit Freuden; wie wir ſchon früher ausführten, verfechten der norddeutſche und der ſüddeutſche Nationalliberalismus ſehr verſchiedene Intereſſen. Was man in Norddeutſchland für nütz⸗ lich hält, kann bei uns, ohne Prüfung nachgeahmt, der national⸗ liberalen Partei ſchweren Schaden bringen. Wir ſehen nicht ein, weßhalb der Süden ſich ſtets nach dem Norden richten ſoll; es kann ganz gut auch einmal anders ſein, unter Umſtänden iſt ſogar eine verſchiedene Haltung beſſer, als bloßes Verkleiſtern natür⸗ licher Riſſe. Als der Abgeordnete Baſſermann vor Monaten ungefähr das ausführte, was er jetzt in Hockenheim mannes⸗ muthig wiederholt hat, fuhren ihm allerhand Kläffer des Nordens in die Beine. Er hat ſich nicht verblüffen laſſen und der Erxfolg gibt ihm Recht. Nicht nur hat die von ihm verfochtene Sache in nationalliberalen Kreiſen unſerer engeren Heimath mehr und mehr Anhang gewonnen, ſondern auch in norddeutſchen Kreiſen iſt man in ſich gegangen und es hat ſich ein Umſchwung vor⸗ bereitet, der wenigſtens einen Schritt auf dem Wege der Volks⸗ thümlichkeit der Partei bedeutet. Der„Landauer Anzeiger“ ſchreibt: Mit Erſtaunen konnte man beim Auftauchen der Zuchthausvorlage ſelbſt liberale Blätter und ſolche, die es zu ſein vorgeben, mit einer Art von Begeiſterung für dieſes reaktionäre Geſetz eintreten ſehen; der nationalliberale Abgeordnete Baſſermann aus Mannheim wurde von jener merkwürdigen Spielart von Liberalen im Bunde mit den Be⸗ rufs⸗Reaktionären auf das heftigſte angegriffen, weil er, wie alle vernünftigen und auch in die Zukunft blickenden Männer der Anſicht war, daߧ 153 der Gewerbeordnung, ſelbſt wenn er ſich als ungenügend erweiſen ſollte, ſo ausgebaut werden könnte, daß er den auf ſozialpolitiſchem Gebiete am weiteſten vorgeſchrit⸗ tenen Staat Europas am Ende des 19. Jahrhundert vor einer „Zuchthausvorlage“ bewahrte. Wir ſehen mit Genugthuung, daß Baſſermann jene Angriffe nicht geſchadet haben, denn er hat am Sonntag mit erquickender Klarheit und Beſtimmtheit in einer nationalliberalen Wählerverſammlung in Hockenheim ſeinen alten Standpunkt aufrecht erhalten. Es wäre zu wünſchen, wenn die nationalliberale Partei noch recht viele ſolcher„Baſſer⸗ mannſchen Geſtalten“ hätte. Zur Wahlbewegung. Aus Raſtatt meldet man, daß die Kandidatur der nationallibe⸗ ralen Partei im Landtbagswahlbezirk Gernsbach⸗Raſtatt letzt endgiltig von dem Kommerzienrath Holtzmann in Weiſenbach⸗ Fabrit angenommen worden iſt. Die Kandidatur iſt vielverſprechend, weil Herr Holtzmann, der mitten im Bezirk wohnt, bei der Bevöl⸗ lerung außerordentlich beliebt iſt. * Als liberaler Bewerber für den Landtagswahlbezirk Eppingen iſt bisher zwar Forſtrath Wittmer in Karlsruhe noch nicht partei⸗ amtlich öffentlich bezeichnet worden; er hält aber neuerdings im Bezirk fe ab, welche die Anerkennung der Parteifreunde inden. Aus der Pfalz. Mit dem Geſetzeniwurf zum Schuße der Arbeits⸗ willigen beſchäftigte ſich neulich das aus ſechs Arbeitgebern und ſechs Arbeitnehmern beſtehende Gewerbegericht Frankenthal. Bedenken gegen die Zuſtändigkeit des Gewerbegerichts wurden von keiner Seite erhoben. Nach einer von einem Arbeiterbeiſitzer an dem Geſetzentwurf geübten Kritik gelangte vielmehr folgende Reſolution bei nur einer Stimmenthaltung mit allen Stimmen zur Annahme: Das Gewerbe⸗ gericht erblickt in dem Geſetzentwurf zum Schutze der Arbeitswilligen das Beſtreben, das geſetzlich gewährleiſtete Koalitionsrecht der Arbeiter illuſoriſch zu machen und ſo den gewerblichen Frieden grundlos zu⸗ ſtören. Das Gewerbegericht kann daher, indem es von der Anſichk ausgeht, daß dadurch den Gewerbegerichten in der Erfüllung ihrer Aufgabe, aus dem Arbeitsverhältniß entſtehende gewerbliche Streitig⸗ keiten zu ſchlichten und möglichſt zu verhüten, dieſem Geſetzentwurf kein Vertrauen entgegenbringen und ſchließt ſich deshalb dem Proleſt der Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Beiſitzer des Gewerbegerichts zu Berlin vom 17. Juni 1899 gegen den Geſetzentwurf zum Schuße der Arbeitswilligen einſtimmig an.— Der Vorſitzende wurde beauftragt, die Reſolution dem Berkiner Gewerbegericht zu übermitteln. Be⸗ merkenswerth an der Beſchlußfaſſung iſt, daß die daran betheiligt geweſenen Arbeitgeber mit einer einzigen Ausnahme ſämmtlich der nationalliberalen Partei angehören. Zur Lage in Krefeld. Wie neulich ſchon kurz erwähnt, iſt dieſer Tage an den Bürger⸗ meiſter von Krefeld gelegentlich eines dort ausgebrochenen Fabrik⸗ arbeiterausſtandes folgendes mit Hunderten von Unterſchriften bepeckte Schreiben gerichtet worden: Unterzeichnete Arbeiter und Arbeiterinnen der Färbereiaktien⸗ geſellſchaft G. Büſchgens u. Sohn, Färberſtraße 32, erſuchen den. Geheimrath Herrn Oberbürgermeiſter Küper dringend um Schutzund Aufhebung der ſogenannten Strike⸗ poſten. Unſer friedliches zur Arbeitgehen und von Arbeit nach Hauſe Zurücktehren wird uns faſt unmöglich gemacht. Belei⸗ digende Worte und drohende Blicke ſind das geringſte Mittel, welches angewandt wird, um uns von der Arbeit abzuhalten. Viele von uns ſind ſogar thätlich bedroht und angeſpuckt worden. Wie leicht könnte es durch eine Unvorſichtigkeit unſereits zu Aus⸗ ſchreitungen kommen, denn immer wieder dies provozirende G⸗ bahren dieſer Leute urhig hinzunehmen, wird uns auf die Dauer unmöglich, und wir möchten Sie dringend erſuchen, dieſe Leute entfernen zu laſſen. Selbſt von unſeren früheren Arbeitskollegen werden viele nur aus Furcht zurückgehalten und würden ſich zur Arbeit begeben, ſobald dies unbeläſtigt geſchehen könnte. Auch werden von den Strikepoſten die Namen der Arbeitenden notirt, um dieſelben dann einzeln in den Wohnungen zu beläſtigen. Auch von den Arbeitern der Krefelder Seidenfärberei(Aktiengeſell⸗ ſchaft), 197 an der Zahl, iſt an den Krefelder Oberbürgermeiſter das gleiche Erſuchen um Schutz gerichtet worden. Die Sozialdemokratie und das Militärweſen. Die„Berl. Corr.“ kommt in einem Artikel, der die obige Ueberſchrift trägt, auf die Verhandlungen des ſozialdemokra⸗ tiſchen Parteitages in Hannover über die Militärfrage zurück und weiſt auf die völlige Unbrauchbarkeit des Miligſyſtems für den Schutz und die Verkheidigung des Vaterlandes hin, wie dies bereits der Kriegsminiſter von Goßler gegenüber der Bebelſchen Schrift über die vermeintlichen Vorzüge der Volkswehr dem ſtehenden Heere gegenüber im Reichstage gethan habe.„Die Ver⸗ weigerung jeglicher Mitel zur Landesvertheidigung,“ ſchließt der Aufſatz,„ſo lange das Heerweſen den ſozialdemokratiſchen End⸗ zielen nicht dienſtbar iſt, ſtempelt die„Genoſſen“ zu Feinden des Vaterlandes, mit denen es für die Vertreter und Vertheidiger unſeres nationalen Staates und der beſtehenden Geſellſchaft keinen Frieden und keine Einigung geben kann.“ Aus dem Kolonialrath. Die letzte Sitzung des Kolonialraths, von der ſchon gemeldet wurde, hat ſich, wie verlautet, nicht bloß mit der Frage der deutſchoſtafrikaniſchen Centralbahn, ſondern weiter auch mit der Samoa⸗Angelegenheit beſchäftigt. Staatsſekretär Graf v. Bülow hat an den Berathung theilgenommen, über ſie aber ſtrengſtes Stillſchweigen ausbedungen. Es ſcheint jedoch ſo viel feſtzuſtehen, daß der Staatsſekretär Mittheilungen über engliſche Anerbie⸗ tungen gemacht, welche ſich beziehen theils auf die Abtretung Samoas an Deutſchland gegen gewiſſe an England zu leiſtende Vergütungen, theils auf eine Einwilligung Deutſchlands, ſeiners ſeits gegen gewiſſe engliſche Gegenleiſtungen aus Samoa heraus⸗ zugehen. Die Mitglieder des Kolonialrathes ſind aufgefordert worden, ſich über den wirthſchaftlichen Werth dieſer eventuellen Leiſtungen und Gegenleiſtungen auszuſprechen. Doch hatten ſie, wie gemeldet wird, den Eindruck gewonnen, daß Graf v. Bülow für ſeine Perſon ein entſchiedener Gegner der Abtretung der Samoainſeln an England ſei und jede andere Löſung vorziehe. Jednfalls kann man es nur mit Genugthuung bedrüßen, daß Graf v. Bilow rechtzeitig dem Kolonialrath Gelegenheit gegeben hat, ſich über die in Frage ſtehenden wirthſchaftlichen Geſichtss punkte eingehend zu äußern, wenn man dabei auch nicht aus dem Auge verlieren muß, daß bei der ſchließlichen Regelung der Frage die politiſchen Geſichtspunkte den Ausſchlag geben müſſen U Deutſchland wie in G auf den Samoainſeln unhaltbar i dort dauernd nicht cher Alleinherrſchaft einer ein zu hoffen, daß Ergebniß in dieſem Sinne erziele niſche Centralbahn betrifft, drücklich für die baldige Inangriff Reich ausgeſprochen. Der praktiſch aber erſt b der Kolonialrath anfangs werden dürfte. zigen Ma Zu dieſer Frage ſchreibt die Niederlanden“: „D den der Niederlande zur Folge Meinung noch ſtets in At das plötzliche Auftauchen der Fra deutſcherſeits hinzuſtellen. Die Es iſt nicht Sache Deutſ die Initiative zum Zuſtandeko ergreifen. Glaubt Holland, d tereſſe liegt, ſo wird es die haben. Jede Handlung oder ſ lands würde als der hem. werden.“ 5 Eine Folge der Aufhebung der verordnun Das Mittel, um die Deutſchen berſöhnen, iſt noch ni die Tſchechen hätſchelt, hebung der berüch geheul der Tſchech ihrer Prager B ruf an das t ſchreien die en. Ihre ertrauensmännerve ſchechiſche Volk voll Redensarten, jedoch ohne die parla drohen. Weder muthlos goch man das tſchechiſche Volk finden. mit den verbündeten Vertretern a das gleiche Recht und die Autonor in ihr Programm a ſtehen und in den oppoſitionellen K böhmiſche Staatsrecht eintreten. entſchieden provinzialen Sprachenverordnungen bed monie⸗Beſtrebungen und tſchechiſchen Volke ins G müßten ihren Willen be dulden, alle Volksa Streiter ſtellen. Sprachenkampfs ſei wie geſetzliche Regeglung na gierung wird dem Miniſterpräſt Nothparagra eute den eine eſicht geſchl kunden, derum eine ch wie vor p Reichsrath nicht Dergaiſer trfft zur H ein; unmittelbar nach der Hofjag ſchweig nach Spanien, um König von Spanjen bringen. Wiener Blätter Oberſten Prinzen geſſin There CLudwig. in kaiſe melden bie Ver Ludwig von Die„Staatsbürgerzeitung“ Herausgeber der deutſchen wegen Majeſtätsbeleibigung, Berliner Landgerichtes auf ſechs Biſchof Hubertus B erſten Hirtenbrief richtet, in welchem u. A. auch ein zuverläſſiger S was er dem Kaiſer ſchuldig ſei. Anbersgläubigen iſt die Rede 0 Irrenden“). Die außerordentliche Tagun wurde geſtern eröffnet, Die eee e „Haſſet Darüber dürfte alferdings die 5 ngland einig ſein, daß de die eingeleiteten Verhandlu ei der Berathung des K Deutſch⸗Niederläudiſcher Zollverband. „Deutſche Wochenzeitung in 8 ie Erörterungen über dieſes führung einen rieſigen Umſchwung im chlands und der deut t gefunden worden. Wenn die tigten Sprachenverordnun Preſſe veröffenklicht jetzt den von rſammlung beſchloſſenen Auf⸗ großſprecheriſcher aufreizender mentariſche Obſtruktion anzu⸗ krankhaft⸗leidenſchaftlich werde Seine Vertreter werden vereint nderer Völker Oeſterreichs, die nie der Königreiche und Länder ufgenommen hätten, fernerhin auf der Anderſeits hetzt der Widerſtand. brennende dieſen neuen Angrif ngehörigen müßten ſich in Das„Vaterland“ meint denten Badeni, Gautſch u phen erlaſſenen Verordnu lichen Genehmigung bedürfen, vorlegen Hofnachrichten und Perſönliches. ofjagd in Blankenburg am 26. Oktobet d reiſt der Regent Albrecht von Braun⸗ den Schwarzen Adler ſe, Tochter des baherif Kurze Nachrichten. meldet: In der Straff. „Agrarkorreſpondeng“, Monate Feſtungshaft. oß von Os an die Angehörigen geſagt wird, daß er e tagtsbürger ſein wer Auch von der Duld g des engliſchen Parlaments Thronrege führt u. A. aus, durch ffenkli ig foſsvohl + jetzi ſt, und adß cht unterſtellt werden. Es nahme dieſes Baues entſcheidende Be Hier und da verſucht man 8 iſt ein oſterreichiſchen Sprachen⸗ gen. und Tſchechen in Böhmen zu Regierung fdie Auf⸗ g folgt ein Wuth⸗ Deutſchen, und au Wacht pf,in den Kampf um das Aufruf zum Die Aufhebung der Sieg der deutſchen Hege⸗ Beleidigung, dem Alle Korporationen fnicht zu die Reihen der „das Ergebniß des Verordnung, während die roblematiſch bleibe. Die Re⸗ weniger als 37 von den nd Thun auf Grund des ngen, die der nachtrös⸗ am eudert. rlichem Auftrage dem jungen „Orden zu über⸗ 10 bung des öſterreichiſchen K oburg mit der Prin⸗ chen Thronfolgers Prinzen ache gegen den Edmund Klapper, erkannte die Strafkammer des nabrück hat ſeinen ſeines Bisthums ge⸗ in guter Katholik ſei, de und wiſſen müfſſe, ſamkeit gegenüber den Irrthum, aber llebet die in ge Zuſtand Ruhe und Frieden zurückkehren werden, bis die Inſeln der ſteht ngen ein endgiltiges n werden. Was die oſtafrika⸗ ſo hat ſich der Kolonialrath nach⸗ durch das ſchluß dürfte olonialetats erfolgen, zu de nächſten Monats wieder einberufen Projekt, deſſen Durch⸗ kommerziellen Getriebe haben würde, halten die öffentliche ge als ein geſchicktes Manbver totaler Irrthum. ſchen Preſſe, mmen eines Zollvertrages zu aß ein Zollverband in ſeinem In⸗ geeigneten Schrite ſelbſt zu thun elbſt nur eine Aeußerung Deutſch⸗ Verſuch einer Vergewaltigung aufgefaßt — Mannheim, 18. Oktoder Sriſgnſſfe die die Infereſſen des Neſches aufß Tre die Königin gezwungen worden, Rath Aund Hilfe des zurufen. Der Stand der Dinge in Südafrika laſſe es zweckdien erſcheinen, daß die Regierung in den Stand geſetzt werde, ihre m täriſchen Streitkräfte durch die Einberufung der Reſerven zu ergän —— Aus Stadt und Land. Manunheim, 18. Oktober 1899 1 Von tiefeinſchneidender Bedeuti unſeres ſtädtiſchen Finanzweſens welche Herr Stadtrath Fritz hat und die demnächſt zur Verhandlung kommen werden. Dieſe Anträge lauten: Die Aufſtellung eines ordentlichen Budget, wie es bisher den bür legen Uebung war, erſcheint mir aus fol J. Durch die Ausdehnung unſerer Ger gaben, welche auf Anlehens ſind, ſehr bedeutend. „Die in den Kollegien vorhandenen Vertreter der verſchiedene politiſchen Parteien, der einzelnen Stadttheile ſowie de verſchiedenen Berufszweige, werden durch ihre Wähler un Parteifreunde gedrängt, möglichſt raſch eine Menge Dinge in Leben zu rufen ohne beſondere Rückſicht auf di große finanzielle Belaſtung, welche die Erfüllung ſo vielſeitige Wünſche erheiſcht. Die Wahrnehmung, daß Anſtrengungen und nicht ſ (ein Zuſtand, welcher in den näch ungünſtiger werden kann, da die bedeutenden Anleihen an Beſchränkung und große Vorſicht bei der Aufna ſchen Anlehen geboten erſcheinen. „Bei der heutigen Art der Votirung von Aus Anlehen gedeckt werden, entgieht ſich Beurtheilung, in welcher Weiſe die das laufende Budget künftiger Mangel kann leicht zur Folge nach dem Geſichtspunkte momentaner Wün und nicht mit gebührender Rückſt weite bewilligt werden. Mit vorſtehend Ausgeſprochenem regel keineswegs erſchöpft, allein beweiſen, daß ein dringendes heranzutreten. Die Ausführbarkeit des Vorſchlags, ein außerordentliches Budget aufzuſtellen, ſcheint mir durchaus erreichbar und hat nur als Vor⸗ bedingung: J. Daß die techniſchen Aemter oder ir welche außerordentliche Ausgaben b voranſchlägen gleichzeitig die Ter Arbeiten nach dem angeben. Daß die bürgerlichen Kollegien be in einem Jahre nur die Arbeiten bereits im außerordentlichen Budget ſind, ausnahmsweiſe können entwede beim Staat, Adminiſtrativkredite bewilligt werden für beſonders dringende Arbeiten, welche im laufenden Jahr unbedingt aus⸗ geführt werden müſſen. Dieſe Beſchränkung dürfte keine großen Hinderniſſe weil die techniſche Vorbereitung für große Arbeiten auf noch viel gründlicher gemacht werden könnte, dadurch ein längerer Zeitraum zur Verfügung ſteht. Die Art der Ausführung denke ich mir ſo, daß die einzelnen Raten für außerordentliche Ausgaben in eine Tabelle unter die be⸗ treffende Jahreszahl untereinander geſtellt werden und gleichzeikig be⸗ rechnet wird, welches Plus an Steuerpfennigen in jedem Jahr durch dieſe Ausführung erwächſt. Das zu Grunde zu legende Steuer⸗ kapital, denke ich mir, ſollte dadurch gebildet werden, daß man ſchät⸗ ungsweiſe eine normale Steigerung der Steuerkapitalien von Jahr zu Jahr annimmt und dies als Grundlage für die Berechnung dient, bon der ich zugebe, daß ſie allerdings nur eine Schätzung iſt und ſein kann, die nicht auf abſolut mathemakiſche Richligkeit Anſpruch machen kann, wohl aber etwas Beſſeres bietet als vollſtändiges Fehlen einer Vorausberechnung. Außerdem müßt getheilt werden, wov rentablen Unterneh ſind folgende intereſſante Anträg genden Gründen geboten: und Grundſtocksmitteln angewieſe 0 größeren deut den Markt kommen), ſind die Gründe für die Maß⸗ ſchon das Geſagte dürfte zur Genüge gend welche ſonſtige Reſſorts, eanſpruchen, bei ihren Koſten⸗ mine der Ausführung ihrer jeweiligen Jahresbedürfniß ſchon voraus ſchließen, daß in der Regel ausgeführt werden, welche zur Ausführung vorgeſehen r Nachtragskredfte oder, wie hervorrufen, dieſe Weiſe da zu deren Ausführung e das außerordenkliche Budget in zwei Kategorien on die eine alle rentablen und die andere alle un⸗ mungen ſpeziell darſtellt. Auch könnte die Ueber⸗ ſicht ein Bild darltber bieten, in welchem Grade die einzelnen Zweige der Verwaltung außerordentliche Mittel in Anſpruch nehmen, z. B. für Unterrichtszwecke, für Verkehrsmittel, Straßen, Kanaliſation etc. Ein nach dieſen Geſichtspunkten aufgeſtelltes außerordentliches Budget würde zur Folge haben, daß, wie bereits angedeutet, der Bürgerausſchuß bei jeder Beſchlußfaſſung ziemliche Klarheit darüber hätte, wie er durch ſein Votum das ordentliche Budget künftiger Jahre belaſtet; außerdem dürfte ſich mit der Zeit eine Erfahrung heraus⸗ bilden, welche Summe die Stadt Mannheim jährlich für unrentable Zwecke auszugeben in der Lage iſt, ohne ihre Schulden ins Unüber⸗ ſehbare zu ſteigern. Iſt aber einmal eine ſolche Summe gefunden, ſo eee— fſte berührten, ſel Parlamentes an⸗ lich ili⸗ Die Geſtaltung des ſtädtiſchen Finanzweſens. ing für die künftige Geſtaltung Hirſchhorn im Stadtrathe eingebracht außerordentlichen Budgets neben dem i gerlichen Kollegien vorzu⸗ neinde ſteigern ſich die Aus⸗ ſtädkiſche Anleihen nur mit größeren o günſtig als bisher anzubringen ſind ſten Jahren möglicherweſſe noch ſchen Städte mit läßt eine weiſe ihme von ſtädti⸗ gaben, welche durch dem Bürgerausſchuß die betreffenden Ausgaben auf Jahre einwirken werden. Dieſer haben, daß die Ausgaben nur ſche und Bedürfniſſe cht auf deren finanzielle Trag⸗ Bebürfniß vorliegt, an dieſe Materie Haben Die Vertteter eingelner Parteie klaſſen die Möglichkeit, halten mit dem Hinweis u. bon Sladliheffen oder Berifß das Drängen ihrer Wähler eher zurück „daß die durch eine ſolide Wirthſchaft 9 dungene Summe für unr größeren Städten die Aufſtellung eines zur Pflicht gemacht wird, ähnlich wie die ſtaaten, den Gemeinden in Elſaß⸗ ſchiedener anderer außerordentlichen Budgel beim Reich, den Eirzel Lothringen, ſowie in Städten ver⸗ Bundesſtaaten bereits der Fall iſt. Ernennung. Werkmeiſter Johann Stähle in Karlsruhe wurde zum Werkſtättevorſteher ernannt. Ehrenvolle Berufung. Herr Güterexpeditor Sebold, der zur Zeit den Werftbetrieb im Mühlauhafen leitet, hat die Stelle eines ſtädtiſchen Hafendirektors in Karlsruhe angenommen und wird in Folge deſſen aus dem Staatsdienſte austreten. Der Mannheimer Handelsſtand verlierk in dem Scheidenden wiederum einen der ſo ſeltenen Beamten, welche von bureaukratiſcher Engherzigkeit frei ſind und ein volles Verſtändniß für die Forderungen des hieſigen Ver⸗ kehrs beſitzen. Wir wünſchen Herrn Sebold Glück zu feiner neuen Stellung und hoffen, daß er ſeiner Vaterſtadt Mannheim ein warmes Herz bewahren wird. * Aus der XI. Plenarſitzung der Gegen die Gebührenſätze der Reviſoren bei der Gründung von Aktien⸗ Geſellſchaften ſind Beſchwerden eingelaufen. In der Hauptſache richten ſie ſich gegen den hier üblichen, die kleineren Unternehmungen angeblich übermäßig belaſtenden Einheitsſatz, Da das am J. Januar 1900 in Kraft tretende neue Handelsgeſetzbuch den Handelskammern die Befugniß überträgt, die agt Gebühren feſtzuſetzen, ſo er⸗ ſcheint es nicht zweckmäßig, für die Zwiſchenzeit noch eine Neu⸗ regelung anzuſtreben; dagegen beſchließt die Kammer, ohne Verzug eine Kommiſſion niederzuſetzen mit dem Auftrag, unter Zuziehung der ſeitherigen Reviſoren einenTarif auszuarbeiten und der Kammer vorzulegen.— Der Bitte der Handelskammer Friedberg, um Unter⸗ ſtützung ihres an die kaiſerliche Oberpoſtdirektion Darmſtadt gerich⸗ teten Geſuches um Zulaſſung ihres Platzes zum Sprechverkehr mit Mannheim ſoll entſprochen werden. „Juſtitut Sigmund, Mannheim. Von den Erfol ſtituts Sigmund bei den Aufnahmeprüfungen an den ba telſchulen haben wir vor einiger Zeit berichtet. Ein anderer Schüler des Inſtituts, Joſ. Wolff, Sohn des Lehrers J. Wolff aus Ludwigs⸗ hafen a. Rh. unterzog ſich ebenfalls der Prüfung für die Oberſekunda des dortigen Gymnaſiums und beſtand nach zweitägiger Prüfung. Die vier Abiturtenten dieſes Jahres haben mit der Erreichung ihres Zieles durch den Beſuch des Inſtituts durchſchnittlich—2 Jahre gewonnen. „Steuer auf Fahrräder und Aukomobile in Heſſen. Für das Großherzogthum Heſſen iſt eine den Verkehr der Fahrräder und Automobile regelnde Verordnung ergangen. Bom 1. April ab ſind dieſe Verkehrsmittel auch ſteuerpflichtig. Heſſen iſt der erſte deutſche Bundesſtaat, der dieſe Steuer eingeführt hat. In Frankreich beſtehl eine ſolche ſchon länger. Neben den Fahrrädern und Automobilen werden in Heſſen aber auch Luxuswagen beſteuert.(Baden hatte bekanntlich vor wenigen Jahren auch die Einführung einer kleinen Fahrradſteuer beabſichtigt, jedoch war der Widerſtand des Volkes ein ſo großer, daß die Regierung ihre Abſicht aufgab. D. Red. d..) Der badiſch⸗pfälziſche Metzger⸗Verband hielt am Sonn⸗ tag in Offenburg eine Vorſtandsſitzung, in welcher beſchloſſen wurde, alle Schritte zu thun, um die Abſchaffung des Fleiſchaceiſes herbei⸗ zuführen. Es ſoll zunächſt eine in dieſem Sinne gehaltene Petition au den Landtag gehen. Außerdem beſchäftigte ſich die Verfamm⸗ lung noch mit einzelnen Punkten der Schlachtordnung. Handelskammer.(Schluß) gen des In⸗ diſchen Mit⸗ Von J. v. Vöt Den 8. Nobember. wo ich unter Richards genommen habe. Das Herr Leonhardi ſtarb an Blauſäure. (Fortſetzung Soeben bin getränk perſchluckt haben. Richard un Frau Leonhardis Krankheit eine ſehr Sachwalter hat telegraphirt, werde, und das befreit mich bo bieler Sorge. Den 9. Nopember. Es war ich war zu aufgeregt, um nach mei mein Journal eintragen zu können mich noch nicht ſo geärg und ſchwerfälliges Begrif gen Unterſuchungs⸗Kommiſſion, welch ſuchung wegen vorbedach Men hat. anfänglich ver hatte, und es Anſicht waren. Obgleich die Beweiſe ſind, ſo finden ſich nicht die gering bor. Es iſt ein Verhaftsbefeh dazu im Stande iſt, wird ſie Das ſind ein deutungsvoll! n gro * ſten fache, alltägliche W Das arme Kind ſchei Auter ſhwerem Derdacht Aſſtſtenz die Leichenunterſuchung vor⸗ Reſultat war, wie i vollkommen geſund. Er muß das G daß er morgen früh hier ſein geſtern zu ſpät oder vielmehr ner Ankunft Alles gehörig in ert, noch ſolche eingefleiſchte Dummheit fsvermögen gef ten Mordes gegen Helene Leonhardi be⸗ Allein was hilft mir mein Zorn, ſucht, ſie für ſchuldig zu halten, war vielleicht nur natürlt Ugegen ſie erlaſſen, und ſobald ſie nach B. übergeführt werden. orte, und dennoch, wie be⸗ A ſich in einer entſetzlichen tche r. (Nachdruck verboten.) 0 ich von Lichtenthal zurück, ch vorausgeſehen hatte: Jedes Organ in ihm war ift mit ſeinem Frühſtücks⸗ d ich ſind der Anſicht, daß ernſte zu werden droht. Der ßer Verantwortlichkeit und In meinem Leben habe ich unden, wie bei der geſtri⸗ e die Einleitung der Unter⸗ war ich nicht auch bis ich ſie geſehen ch, daß auch ſie derſelben gegen ſie nur ſehr ſchwach gegen irgend einen Andern Lage zu befinden. Sie hat, ſo weit wir ermitteln konnten, weder Freunde noch Verwandte; mit ihrem Manne hat ſie Alles verloren. Einige der Dienſtboten, beſonders Becker, ſind ihr treu und er⸗ geben, und ich glaube, daß Beckers feſter Glaube an ihre Unſchuld ſehr zu Gunſten ihrer ſpricht; deun er liebte ſeinen Herrn und war ihm ein treuer Diener. Vorläufig hat ſie keine Ahnung von ihrer Lage, ſie iſt von einem heftigen Nervenfieber ergriffen. Viel⸗ leicht wäre es beſſer ſür ſie, wenn ſie demſelben erläge. Nicht, daß ich einen ſchlimmen Ausgang der Krankheit befürchtete; denn ſie iſt zwar nicht kräftig, aber von geſunder Konſtitution und jung. Der Sachwalter, ein Rechtsgelehrter aus der alten Schule, iſt ernſt, zurückhaltend ung, wie mir ſcheint, nicht allzu helle. Ex trifft alle nöthigen Anordnungen und ſcheint ganz über⸗ wältigt von der Lage, in welche die junge Wittwe verſetzt iſt. Ich wünſchte nur, das arme Kind hätte Jemanden, der ſcharfſichtiger und energiſcher wäre, um ihre Intereſſen zu vertreten. Natürlich that er ſein Beſtes für ſie, und da, wie er mir ſagt, ſie Herrn Leonhardi's ganzes Vernegen, nur wenige Legate ausgenommen, erbt, brauchen keine Koſten geſcheut zu werden. Den 17. November. Es geht beſſer mit Frau Leonhardi. Heute hat ſie zum erſten Male eine kurze Zeit geſchlafen. Ich bange mich davor, wenn ſie wieder zum Bewußtſein zurücktehrt und die Wahrheit erfährt. Die mefſten Diener haben das Haus verlaſſen. Der Sachwalter hat zwei Diakoniſſinnen aus der Stadt her⸗ geſchickt, ſo daß es ihr nicht an Pflege fehlt. Fräulein Schwarz iſt noch hier, aber ich habe mich genöthigt geſehen, ſtrengen Befehl zu geben, daß man ſie nicht in das Krankenzimmer laſſe, da ihr Anblick ſtets eine große Aufregung bei meiner Patientin hervor⸗ ruft. Sie iſt ein merkwürdiges Weib, das ich nicht verſtehe. Sie erſcheint, wenn ich ſie ſehe, ruhig und gefaßt, allein ſie muß ſchwer gelitten haben, das zeigt ihr verändertes Ausſehen. eeeeeeeeeeeeee aber wahrſcheinlich will ſie das Haus nicht eher perlaſſen, als biz Frau Leonhardi wieder hergeſtellt iſt. Ihr Zeugniß bei der Aufnahme des Thatbeſtandes muß einen großen Eindruck gemacht haben denn ſie ſprach mit großer Bitterkeit von dem ſchlechten Einvernehmen, welches zwiſchen dem Verſtorbenen und deſſen Gattin geherrſcht habe, und von dem Haſſe und Grolle, welchen die Letztere gegen ihren Mann gehegt. Vielleicht war auch ihre Schönheit nicht ohne Einfluß; ſie ſah in ihrem Schmerze wunderbar ſchön aus, und die ſchwarze Kleidung hob die Weiße ihrer Haut, ſowie das lichte Blond ihres Haares auf das Vortheilhafteſte hervor. Mein guter Schwager Richard i opfert ſeine Ferienzeit der Pflege meine mir viel Sorge und Unruhe; anderen zu reiten, um die in de beſuchen, nimmt einem Landa Den 19. November. ſeit einigen Tagen ſchon be nur in meiner Einbildung Stimmung durchaus gegen thal ſei. Man iſt einmüth die Leute ſind ſehr erbittert die Gemüther zu beruhigen, Glauben an ihre Unſchuld aus thun, und die Leute glauben, ich heit beſtochen. Die Thatſache, d kleines Fläſchchen gefunden, w enthalten, ſcheint jeden Zweifel Allein ſobald ſie im Stande ſei abzugeben, wie jenes Fläſchchen die Dinge vielleicht ein ganz a Es iſt kaum anzunehmen, ſt noch immer hier und r Patienten. Das erſpart denn von einem Orte nach dem m Bezirke wohnenden Kranken zu rate eine Menge Zeit. Richard beſtätigt mir heute, was ich merkt habe, und was, wie ich glaubte, beſtand, nämlich, daß die allgemeine das arme verlafſene Kind in Lichten⸗ ig von ihrer Schuld überzeugt, und gegen ſie. Ich thue alles Mögliche, indem ich überall meinen feſten ſpreche, aber ich kann nur wenig ſei durch ihre Jugend und Schön⸗ aß man in ihrer Kleidertaſche ein elches augenſcheinlich Blauſäure an ihrer Schuld auszuſchließen. n wird, eine Erklärung darüber in ihre Taſche gekommen, mögen deres Ausſehen gewinnen. daß, wenn ſie ſchuldig wäre, ſte Ich war ſehr überraſcht, daß ſie nicht zum Begräbniſſe ging, einen ſolchen Beweis ihrer Schuld aufbewahrt haben würde. entable Ausgaben in dem betreffenden Jahd gen. ſchon verwendet iſt und demnach die betreffenden Wünſche auf eiſß pau ſpäteres Jahr bertröſtet werden müſſen. Dieſe Waffe fehlt heute deß geg! Vertretern ihren Wählern gegenüber vollſtändig. geſt⸗ Die günſtigſte Wirkung aber dürfte eine derartige Vorſicht un aufl Umſicht im ſtädtiſchen Haushalt auf den Kredit der Stadt ſelbſt deß abg Darlehensgebern gegenüber ausüben, indem dieſelben die Ueberzeugun gewinnen, daß die Schulden nicht ins Ungemeſſene vermehrt werden uns und daß die Anlehen nur in dem Maße kontrahirt werden, wie es de⸗ An Leiſtungsfähigkeit der Stadt entſpricht. 0 Aus dem gleichen Geſichtspunkte empfiehlt es ſich, Anleihen füt E, Able f 7 2 14 er renkable, d. h. induſtrielle Zwecke, getrennt aufzunehmen und mit ihrem Zweck zu benennen, z. Gaswerksſchuld, Eiſen Her bahnſchuld etc., deren Verzinſung und Amortiſation dem hbe⸗ ber treffenden Unternehmen in erſter Linie zur Laſt fallen ſollten und auz gen deſſen Einnahme zu garantiren ſind. Dieſer Modus bietet noch d: Bei Möglichkeit, die betr. Inhaber ſolcher Obligationen eventuell mit eineg kleinen Theil am Ueberſchuß zu betheiligen. Be Nur durch die Aufſtellung eines außerordentlichen Budgets wirt 8 nes möglich ſein, ſchon bei Zeiten voraus zu beſtimmen, daß der Steuer. wir fuß der großen Städte und ſpegiell Mannheims bei einer Fortenk⸗ nwicklung, wie ſie die letzten 10 Jahre aufweiſen, eine ſolche Höhe er⸗ 15 rkreichen wird, daß an Schaffung neuer Steuerquellen gegangen werden mo dmuß und die Städte ihre großen und koſtſpieligen Aufgaben auf dem in 3Wege der direkten Beſteuerung, wie ſie augenblicklich in Uebung iſt, e nicht erledigen können. Es iſt unſchwer vorauszuſehen, daß z. B. Bo rdie Schullaſt, welche für Mannheim in den nächſten Jahren auf nahezu Jeir 2 Millionen per Jahr ſteigen wird, nicht allein von der Stadt getragen + Vo werden kann, ſondern daß man bei Zeiten beim Staat vorſtellig werden Hube muß, damit ein Theil dieſer Laſt, welche ja eine kulturelle Ausgabe Co bildet, von ihm getragen wird, oder daß er der Stadt entgegenkomm Ca durch Ueberlaſſung eines Theils der Liegenſchaftsaceiſe und des aus⸗ ga ſchließlichen Rechts, auf die Vermbögenswerthe ſowie den Umſatz inner⸗ 21 halb der Gemeinde Steuer zu erheben. 0 Der gegenwärtige Vorſchlag ſoll als letztes Ziel ins Auge faſſen, ale daß mit Aenderung der Stkädteordnung durch die Geſetzgebung allen Me e 520 2 —— EPE——!TFT—T: Üv.— he der lle ird ier nd * rr hauſes betr. eines ſehr zahlreichen Beſuches zu erfreuen hatte, hielt der zweite MNurnetm 18. Oktöper. Seneral⸗ Anzeiger. 3 Seite. *Die Ortslotterie zu Gunſt theilen wir noch n gegenſtände, n 1 che nicht en des Lahrer Reichswaiſen⸗ „daß ſämmtliche Verlooſungs⸗ n und Schmitt, F 1, 3, aus⸗ geſtellt ſind, zur Anſicht bei Herrn Privatier Karl Arnold, H 4, 27 2. St aufliegen, woſelbſt auch vom 22. d. Mts. an die Gewinagegenſtände abgeholt werden können. Auwohner des Schillerplatzes geben in einer Zuſchrift an uns der Hoffnung Ausdruck, daß, nachdem das ſtädtiſche Elektrizitäts⸗ werk funktionirt, hoffentlich auch bald das rauchende und ſtinkende Ungethüm auf dem Schillerplatz entfernt wird. Dieſer Wunſch er⸗ ſcheint uns ſehr berechtigt und bringen wir ihn hiermit zur Kenntniß der Stadtverwaltung. * Der bisherige Kapellmeiſter am hieſigen Apollot Herr Muſtkdirektor Joh. Kleindin, Aeidel ane verläßt, in der er ſich ſo viele Freunde und Gönner zu erwerben gewußt hat, gibt am nächſten Sonntag, 22. Oktober, ſein Abſchieds⸗ Benefiz⸗Konzert. Daſſelbe findet Mittags von ½12—1 Uhr ſtatt *„Diesſeits und Jeuſeits“ iſt das Thema des letzten Vortrags, welchen Herr Dr. Johannes Müller heute, Mitt⸗ woch, 18. Okt., Abends 8 Uhr, im Kaſinoſaale halten wird, worauf wir noch einmal beſonders aufmerkſam machen möchten. Winterwetier. Seit drei Tagen ſchon haben wir morgens ſo wird vom Odenwald berichtet, überall Eis, indem das Thermo⸗ meter bis zu 4 Grad unter Null herabgegangen war. Dabei hat man noch viele Kartoffeln und viel zweites Heu draußen, weil ſelbſt in unſerer Gegend nicht genügend Feldarbeiter aufzutreiben ſind. Gartenbau⸗Verein„Flora“. In der geſtern Abend im Badner Hof abgehaltenen Vereinsverſammlung, welche ſich wieder Vorſitzende des Vereins, Herr N. Roſenkränzer einen Vortrag über die herrlichſte und ſolideſte aller Zimmerpflanzen, die echte Cocospalme. Ihre Heimath iſt Argenkinien, Braſilien und die Carolinen, woſelbſt ſie ſowohl in einzelnen Exemplaren, wie auch in ganzen Waldungen anzutreffen ſeien; ſte erreichen eine Höhe von 20—30 Meter. Man zähle 30—35 Arten von Cocospalmen, diejenige Art, welche die Nüſſe liefere und aus deren Blüthen der ſogenannte Palmwein hergeſtellt werde, ſei die Cocos nueifexra. Die bei uns als Zimmerpflanze gezogene Art ſei die Cois Wedelliana, auch Martians genannt; ſie bewähre ſich bei uns ganz vorzüglich. In Bezug auf die Zucht ſei ſie ſehr anſpruchslos und nehme im Winter ſogar mit einem kalten Zimmer vorlieb; es laſſen ſich auch drei und mehr Pflanzen in einem Topf ziehen, doch ſei die Einzelpflanzung entſchieden vorzuziehen; ihre Cultur in Europa ſei erſt ſeit etwa 20 Jahren bekannt. Redner kann die Pflanze auf Grund ſeiner fach⸗ männiſchen Erfahrungen als Zimmerpflanze ganz beſonders em⸗ pfehlen.— Den Schluß der Verſammlung bildete wie üblich eine große Blumen⸗ und Pflanzenverlooſung, bei welcher 161 Gewinne an die Mitglieder gratis zur Vertheilung gelangten. * Coloſſeumtheater. Bereits zum achten Male erſcheint heute Mittwoch„Der Herr Kapitän“ auf dem Spielplan des Coloſ⸗ ſeumtheaters und übt fortgeſetzt ſeine Anziehungstraft aus. Der Schwank, in deſſen Vordergrund Kapitän Dreyfus eine große Rolle ſpielt, unterhält das Publikum aufs Angenehmſte und infolge der äußerſt draſtiſchen und wirkſamen Scenen iſt das Stück ſehr eindrucks⸗ voll. Wie verweiſen auf die heutige Vorſtellung ganz beſonders. * Zwei Baumfrevpler ſtanden geſtern vor dem hieſigen Schöffengericht in der Perſon des Formers Ludwig Brand aus Griesthal und des Schloſſers Georg Hillerich aus Mainaſchaff. Dieſelben haben in der Nähe des Viehhofs von Zierbäumen Aeſte ab⸗ geſchnitten, um ſie angeblich als Viehtreiberſtöcke zu benutzen. Sie erhielten je 3 Tage Gefängnißz. Streit. In Ludwigshafen gerikthen 2 Fenſterputzer aus Mannheim miteinander in Streit, wobei der betheiligte Albert Chor ſeinem Gegner Philipp Detzel einen wuchtigen Schlag auf das linke Ohr verſetzte, daß das Trommelfell ſprang und der Verletzte ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte. * Tödtlicher Unglücksfall. Am 17. d. Mts., Abends 67 U berunglückte der bei der Firma Holzmann Cie. beſchäftigte ver⸗ heirathete 50 Jahre alte Taglöhner Lorenz Hoos von Waldaſchaff. Derſelbe war am Sandberg in der Spiegelfabrik beſchäftigt, als ſich größere Erdſchollen loslöſten, welchen Hoos jedenfalls entfliehen wollte, jedoch auf das Schienengeleis hinfiel, wobei ihm von den Erdmaſſen die Bruſt eingedrückt wurde. Er konnte nur als Leiche hervorgezogen werden. » Hoffnungsvolle Früchtchen. In Ludwigshafen wurden vier Burſchen von—13 Jahren aufgegriffen, da ſie ſchon Samſtag und Sonntag Nacht beſchäftigungs⸗ und obdachlos herumlungerten. Blaue Montags⸗Folgen. An einem Montag, trieben ſich mehrere Burſchen unter dem Eingan der Gummi⸗ u. Asbeſt⸗Fabrik in der Traitteurſtraße herum, ſo daß der Portier Friedrich Wernke dieſelben hinausweiſen mußte. Die Burſchen wurden gegen den Portier thätlich, ſodaß dieſer den Taglöhner Alois Eckert und den Kaufmann Friedrich Gilbert zu Hilfe rufen mußte. Da die Burſchen eine drohende Haltung annahmen, ſchlugen die Anderen auf die Burſchen, ungefähr 4 oder 5, mit Lattenſtücken und Schirmen ein. Einer der Burſchen, der Taglöhner Jakob Sieber aus Ludwigsbafen, griff zum Meſſer und verſetzte dem Kaufmann Fr. Gilbert einen Stich in die linke Schulter. Der rabiate Meſſerheld bekam geſtern vom hie⸗ ſigen Schöffengericht für ſeine Rohheit 2 Monate Gefängniß. Wernke, Eckert und Gilbert, die ebenfalls unter der Anklage wegen Körper⸗ verletzung ſtanden, wurden freigeſprochen, da das Gericht annahm, daß ſie aus Nothwehr gehandelt haben. Muthmaßliches Wetter am Donnerſtag, 19. Okt. Ueber Spanien, dem Golf von Biskaya und Südweſtfrankreich liegt eine vorerſt ſchwache Depreſſion, während über Mitteleuropa ein ziemlich kräftiger Hochdruck unverändert ſich behauptet. Für Donnerſtag und Freitag iſt demgemäß fortgeſetzt trockenes und, von vereinzelten Frühnebeln abgeſehen, auch heiteres Wetter zu erwarten. hr, Nun, es wird ſich ja bald ausweiſen: denn ſie beſſert ſich zu⸗ ſehends. Das Delirium hat ſie verlaſſen, ſie iſt ſchwach wie ein Kind und verbringt den größten Theil des Tages in einer Art halber Betäubung oder ſchlafend. Im Dezember wird ſie wohl ſo weit ſein, vor Gericht zu erſcheinen, und es iſt beſſer dann, als noch bis zum Frühjahr zu warten. Ich glaube, ſie begreift ihre gegenwärtige Lage durchaus nicht, und ich ſehe mit Schrecken der Aufgabe entgegen, welche mir zufallen wird, ſie damit bekannt zu machen Fortſetzung folgt.) —— Buntes Feuilleton. — Ein heiteres Vorkommniß wird aus einem niederrheini⸗ ſchen Landkreiſe berichtet. Einem Gemeindevorſteher war es gelungen, ſechs falſche Thaler zu beſchlagnahmen. Auf eine Anfrage⸗wurde ihm der Beſcheid, die Falſifikate ſofort der Staatsanwaltſchaft des betref⸗ fenden niederrheiniſchen Landgerichts einzuſenden. Dieſer Verpflich⸗ tung kam das Gemeindeoberhaupt denn auch in der Weiſe nach, daß er das falſche Geld bei der Poſttaſſe einzahlte. Der Poſtagent nahm das Geld ohne Anſtand an— wer würde auch Mißtrauen hegen gegen Ortsvorſteher?—, die Staatsanwaltſchaft kam um ihre Beweisſtücke und die falſchen Thaler ſind nunmehr wieder im flotten Verkehr. — Nachdem der 300jährige Waldprozeß zwiſchen der Freiherrlich v. Thüngenſchen Geſammtfamilie und der Gemeinde Burg⸗ ſinn, wie unlängſt gemeldet, z Gunſten der letzteren endgiltig ent⸗ ſchieden iſt, ſtreiten ſich, ſo berichtet die„Neue Bayr. Landesztg.“, die Leute an ben Wirthstiſchen um die Millionen herum, welche die ob⸗ ſiegende Gemeinde von den Klägern zu beanſpruchen habe. Die Ge⸗ meinde bekommt aber gar nichts, ſie behält einfach den ihr wiederholt zugeſprochenen Wald, und die Kläger zahlen die Prozeßkoſten, welche jedoch daum 20,000 betragen werden, eine Summe, welche die Thüngenſche ohne irgendwelche Erſchütterung ihrer Finanzen ertragen kann. Nach dem Bekanntwerden des oberſt⸗ richterkichen Erkenntniſſes hatte ſich die Meinung verbreitet, die Aus dent roßherzogthuin. B. N. Gberbach, 17 Okt. Dem Bahnarbeiter Tomayer von hier wurde geſtern Nacht beim Rangiren der linke Fuß oberhalb des Knöchels abgefahren und mußte heute morgen amputirt werden. B. N. Eichtersheim, 17. Okt. Sonntag und geſtern wurde hier Kirchweihe gefeiert. Leider ging es ohne Unfall diesmal nicht ab. Ein Sinsheimer Muſiker wurde von Nachbarort, der ſich des Tanzgeldes entziehen wollte, in den Hinter⸗ kopf geſtochen, ſodaß er in ärztliche Behandlung genommen werden mußte. Der inzwiſchen entflohene Thäter, wurde von zwei Rad⸗ fahrern eingeholt und vorläuftg in den Ortsarreſt verbracht. Die Sache dürfte wohl ein gerichtliches Nachſpiel haben. B. N. Baden⸗Badeu, 17. Okt. Der Reichskanzler wird voraus⸗ ſichtlich bis Ende d. Mts. dahier verweilen, um ſich dann nach Schillingsfürſt zu begeben. Am Mittwoch trifft Prinz Alexander von Hohenlohe zu Beſuch ſeines Vaters hier ein. * Säckingen, 16. Okt. Der deutſche Kaifer hat, lt.„Säck. Tgbl.“, 1000 Mark für den Scheffeldenkmalfond geſpendet. Bei allen Freunden des Dichters und ganz beſonders in der Stadt Säckingen wird dieſer hochherzige Entſchluß zu großer Freude Anlaß geben. B. N. Pforzheim, 17, Okt. Heute kam der 500. Fall an Typhus hier zur amtlichen Anzeige. Der Verlauf der Krankheitsfälle iſt meiſtens ein ſehr ſchwerer, bauptſächlich jüngere Leute und Kinder fallen der Epidemie zum Opfer. Von der Behörde ſind ſtrenge ſanitäre Maßregeln ergriffen, die einer Verbreitung der heimtückiſchen Krankheit vorbeugen ſollen Pfalz, Dellen und Uingebung. * Neuſtadt, 17. Okt. Der frühere Geſchäftsmann Joachim hat einen Selbſtmordverſuch gemacht, indem ſich derſelbe eine Kugel in den Kopf ſchoß. Deryſelbe iſt etwa 30 Jahre alt und verheirathet. Ueber die Motive der That verlautet nichts Zuverläſſiges. AZ3dweibrücken, 17. Okt. Der Ende der letzten Woche ver⸗ ſtorbene Brauereidirektor Schwarz hat folgende Legate teſtamen⸗ tariſch vermacht: Der Stadt Zweibrücken 15,000 Mk., ſeiner Geburts⸗ ſtadt Annweiler 15,000 Mk. der Gemeinde Bleichweiler 10,000 Mk., dem Kampfgenoſſenverein 1000 Mk., dem Baufonds der Alexander⸗ kirche 1000 Mk., der Diakoniſſenanſtalt in Speyer 500 Mk. * Zweibrücken, 17. Okt. Eine ſchreckliche Nachricht kommt heute Morgen aus Trulben. Dort brach letzte Nacht in der Woh⸗ nung der Wittwe Hungler ein Brand aus. Der Sohn der betagten Wittwe, welcher Kommandant der Feuerwehr iſt, eilte zum Brand⸗ platze, während deſſen bei ſeiner Mutter eingebrochen und der alten Frau der Hals abgeſchnitten wurde.— Eine ſpätere Meldung beſagt noch des Näheren: Frau Wwe. Hungler, die im 60. Lebensjahre ſtand, wurde in ihrem Bette ermordet und ſämmt⸗ liches in der Behauſung vorhandene Geld, ungefähr 300 Mk. wurde geraubt. Zweifellos wurde der Brand bſichtlich gelegt. Die Staatsanwaltſchaft begab ſich ſofort an Ort und Stelle.(Pfälz. Pr.) *Aus der Pfalz, 17. Okt. Eine Bismarckſäule läßt demnächft Frhr. v. Stumm⸗Halberg auf dem Kirchberge bei Landſtuhl errichten. Dieſelbe wird im Bau dem bekannten preisgekrönten Entwurfe des Architekten Wilhelm Reis vollkommen entſprechen und eine Höhe von 18 m erhalten. Die nöthigen Arbeiten beginnen ſo rechtzeitig, daß der Thurm am 1. April 1900, dem Geburtstage des eiſernen Kanzlers, vollendet ſein wird. Die Lage der Säule und des Berges iſt eine vorzügliche, und weithin in die Ebene leuchten die Flammen, 10 ſie zum ehrenden Andenken an den großen Todten zum Himmel odern. „Mainz, 17. Okt. Der Vorſtand der Mainzer Lagerhausver⸗ waltung, Hr. Wendel öffpete beim Einfahren des Zuges in den hieſigen Bahnhof die Thür ſeines Wagenabtheils und ſprang hinunter, ſtrauchelte aber und ſtürzte auf den Hinterkopf. Der Schwerverletzte iſt verſchieden. *Heilbronn, 17. Okt. Um eine beſſere Zugverbindung zwiſchen Mannheim⸗Heilbronn herbeizuführen, richtete die hieſige Handels⸗ und Gewerbekammer an die Generaldirektion eine Eingabe um Weiterführung des um.06 Uhr Nachmittags in Heidelberg fälligen Vliſſingen⸗Stuttgarter Schnellzuges bis Heilbronn. * Mülhauſen, 17. Okt. Wie in Belfort bereits ſeit einigen Tagen, ſo droht auch hier ein Strike unter den Arbeitern der Elſäſ⸗ ſiſchen Maſchinenfabrik auszubrechen. Bislang weigern ſich die Ar⸗ beiter vom Lande noch, dem Strike beizutreten. Da dieſelben aber die Mehrheit der Gießereiarbeiter bilden, ſo weiß man noch nicht, ob der beabſichtigte Ausſtand zur Ausführung gelangen wird. Sport. Der Herbſtgantag des Gau des deutſchen Radfahrer⸗ bundes fand am Sonntag in Mannheim ſtatt. Die Vetſammlung war von allen Theilen des Gaues ſehr gut beſchickt. Der bisherige 1. Gauvorſtand, durch ein Augenleiden am Erſcheinen verhindert, ſieht ſich gezwungen, ſein Amt niederzulegen; an deſſen Stelle tritt Herr Rechtsanwalt Dr. Weingart aus Mannheim. Die übrige Leitung des Gaues blieb faſt ganz in den bewährten alten Händen; aus der Pfalz wurden dem Gauvorſtande als Beiſitzende Herr Sigmund Martini, Bankbeamter aus Pirmaſens, und Herr Bezirks⸗ baumeiſter Rudolph aus Bergzabern beigegeben. Der Gau zählt heute nahezu 1200 Mitglieder und verfügt über ein anſehnliches Baarvermögen. Für kommendes Frühjahr iſt eine Gautour nach Bergzabern zur Feier des 10jährigen Stiftungsfeſtes, verbunden mit Bannerweihe des dortigen Radfahrervereins in Ausſicht genommen; das Gau⸗Sommerfeſt wird in Pirmaſens abgehalten aus Anlaß des 15jährigen Beſtehens des dortigen Veloeipediſten⸗Clubs; dieſer Verein wird ebenfalls ſeine Bannerweihe abhalten. Der nächſte Frühjahrs⸗ Gautag ſindet in Durlach ſtatt. Wegen Beſchaffung eines eigenen Verbandsorganes gemeinſchaftlich mit den Gauen 8, 7 und 8 des D..⸗B. ſind Verhandlungen angeknüpft und in die Hände einer — ä————— der zweitgrößte grundbeſitz der Thüngen iſt im Lande Bayern und kommt gleich nach dem des Fürſten Taxis. Der Burgſinner Wald — 8000 Tagwerke— iſt nur ein kleiner Fleck gegen die werthvolle Thüngenſche Waldfläche; die Grundſteuer für die letztere beträgt 12,000 Mark. Ebenſo unſinnig, wie die Anſicht bon dem Zuſammenbruch des Hauſes Thüngen, iſt die andere Meinung, daß nun die Gemeinde Burgſinn über den Wald herfallen und denſelben abholzen werde. Dieſer Wald ſteht jedoch ſchon lange unter der Aufſicht der Staats⸗ forſtverwaltung und wird ebenſo wie ein Staatsforſt betrieben. Das Gerücht endlich, daß die 86 Jahre alte Freifrau von Thüngen aus Schrecken Über den Ausgang des Prozeſſes geſtorben ſei, iſt eine alberne Erfindung; ſie iſt einen Tag vor der Urtheilsverkünbigung an einem Schlaganfall geſtorben, und über den Prozeß hat ſich die greiſe Dame ſicher nicht mehr aufgeregt. 8 — Die verkannte Natter. Aus Ehingen wird der„Ulmer Zeitung“ folgendes Geſchichtchen mitgetheilt:„Do Bua!“ ſagte ein Bauer in Mundingen zu ſernem Sohn,„bring de Säu amol die Kar⸗ toffle do!“ Der Junge gehorchte und ging in den Hof. Als er jedoch eben im Begriffe war, die Thür des Schweineſtalles zu öffnen, ſah er aus einer Ritze ein mächtig langes, gelbes Ding herausbaumeln, das verdüchtig hin⸗ und herzüngelte. Entſetzt ließ er ſeine Erdäpfel fallen und lief zurück in die Stube.„Herr Jeſes, Herr Jeſes!“ ſchrie er ſeinem Vater entgegen,„im Sauſtall iſcht a wüthig grauße Natter!“ Dem Bauern blieb bei dieſer Nachricht ein Rädle Stuttgarter Wurſt, das er eben zum Nachtörod verzehren wollte, im Halſe ſtecken. Doch faßte er bald wieder Muth und ging mit einer Heugabel und einem Beil verſehen auf den Schweineſtall los. Richtig, da ſchwänzelte das verwünſchte Ding immer noch aus der Ritze heraus. So groß und ſo giftig hatte er ſich es aber doch nicht gedacht und der Gedanke, es ohne Beihilfe umzubringen, verging ihm bei deſſen Anblick ganz und gar.„Lauf was de kahnſt zum Schmied!“ rief er deshalb ſeinem Jungen zu,„und ſag' em, er ſoll tapfer mit a paar Zange komme.“ — Der Junge lief, was er laufen konnte, und kam in wenigen Minuten mit dem Schmied und 10—12 Nachbarsleuten zurück. Jetzt ging das Debattiren los; keinMenſch wagt ſich an das gefährliche Ding heran, bis ſich endlich der Schmied dreimal räuſperte, die Augen zukniff und Thüngen würden jetzt Bankrott machen. Der unverſchuldete Geſammt⸗ mit einem mächtigen Stemmeiſen drauf loshieb. In dieſem Augen⸗ einem Burſchen aus einem beſonderen Kommiſſion gelegt. Wie in dieſem Jahre findet auch im nächſten Jahre wieder eine Gau⸗Fernfahrt ſtatt und ebenſo ſollen beſondere Leiſtungen im Mannſchaftsfahren nebſt ſechs⸗ und zwölf⸗ ſtündigen Einzeldauerfahrten prämiirt werden. Tagesneuigkeiten —In Köln ſtürzte an einem Neubau ein großes Gerüſt zuſammen. Die auf ihm befindlichen Arbeiter wurden in die Tiefe geſchleudert. Einer von ihnen blieb todt. Nach den Feſt⸗ ſtellungen der Baupolizei waren die Balken nicht tief genug in die Mauer eingelaſſen worden. 5 — Auf der Johanneshütte bef Dortmund e eplodirte ein Dampfkeſſel. Zwei Mann wurden ſchwer verletzt. En Leipzig wurde G. Heuer, Mitinhaber und Leiter der Buntpapierfabrik Heuer u. Compagnie, wegen Wechſelreiterei in über 400 000 Mark und wegen Unregelmäßigkeiter verhaftet. =Au Jem oberſchleſiſchen Bahnhof Schtwienkochlowiß fuhr der von Königshütte kommende Perſonenzug mit ſolcher Heftig⸗ keit auf ven Prellbock, daß viele Inſaſſen der dritten Klaſſe ſchwere Verwundungen erlitten. 2 In Mittelitalien richteten andauernde Regen⸗ güſſe große Verheerungen an. Mehrere Eiſenbahnſtrecken, ſo Piſa⸗Rom, ſind unterbrochen Tlleater, Aunſt und Wiſſenſchafr. Konzert des Vokalquartetts. Von der verfloſſenen Saiſon her war noch ein Konzert des Vokalquartetts rückſtändig, das nach mehrmaligem Aufſchieben geſtern endlich ſtattfinden konnte. Das Programm wies diesmal mehr Abbvechslung als ſonſt auf, aber ſein Schwerpunkt beruhte auch diesmal auf Brahms, übrigens mit Recht, denn gerade ihm verdankt die ziemlich beſchränkte Litteratur der Solo⸗ quartettkompoſitionen mit Klavierbegleitung werthvolle Bereicherung⸗ Eine weihevolles Madrigal a capella von Paleſtrina„O Mutter voll Erbarmen“ eröffnete das Konzert, Haydn folgte mit zwel ziemlich unbekannten viekimm'gen Geſängen„Der Augenblick“ und„Widen den Uebermuth“, die mehr intereſſtrten als erwärmten. Mit vier ſtim⸗ mungstiefen Qua en(op. 92) kam ſodann Brahmß zu Wort, Jedes von ihnen iſt ein heroorragendes Werk ſeirer Gattung, ganz deſonders aber das erſte und zweite:„O ſchöne Nach!“ und„Spät⸗ herbſt“. Die als nächſte Nummer auf dem Programm erſcheinenden, erſt im Manuſkript vorliegenden drei Geſänge gon Robert Kahn brauchten die Nähe des eroßen Meiſters, der ſie umſchloß, nicht zu ſchzuen. Sie wirkten in ſelbſtſtändiger Eigenar: und Friſche Ein fein empfundenes Bild ſanft daniederſchwebenden Dämmerfriedens gibt der erſte unter dieſen Geſängen, dem das Lenauſche Gedicht „Abend“ zu Grunde gelegt iſt. Der zweite„Zu ſpä““(Gedicht von Oſterwald) läßt in den Juͤbel des Lenzerwachens die ſchmerzvolle Klage „Vergeſſen“ und„Zu ſpät“ hineintönen. Und ſchließlich der dritte dieſer Geſänge gibt nach dem Heyſe'ſchen Gedicht„Hütet euch“ eine muſitaliſch reizvoll und humoriſtiſch ausgeführte Warnung vor Amors Pfeilen,„denn die Liebe, die kommt, die geht wie der Wind“. Dem Beifall des Publikums entſprechend wurde dies letzte Quartett wieder⸗ holt. Aus dem darauf folgenden op. 31 von Brahms haben wir das erſte„Wechſellied zum Tanze“ betitelte Quartett, das in ergötzlicher Weiſe die Gleiesgültigen und die Zärtlichen paarweiſe gegenüberſtellt, ſchon im vorig. Jahre von denſelben Künſtlern gehört. Es wurde auch geſtern ſehr erfolgreich geſungen. Wie in dieſem Quartett Sopran und Tenor, Alt und Baß gegeneinander geführt ſind, ſo ſtehen ſich in Nr. 2 aus op. 31„Neckereien“ Frauenſtimmen und Männerſtimmen gegenüber, um ſich ſchließlich zu vereinigen. Das dritte Quartett aus op. 31„Der Gang zum Liebchen“ ſchließt ſich im volksthümlichen Tanz⸗ rhthmus eng an die vorhergegangenen an. Textlich wurzelt es ebenſo wie das zweite im flaviſchen Voltscharakter; dieſes iſt mähriſchen, jenes böhmiſchen Urſprungs. Ein vorwiegend düſter gefärbtes Gegen⸗ ſtück zu Robert Schumanns„Minneſpiel“ oder Brahms' eigenen „Walzerliebesliedern“ op. 52 bildet op. 65„Neue Liebeslieder“ von Brahms. Wie in den genannten Werken, die in einem der früheren Konzerte vorgetragen wurden, vertheilt der Komponiſt auch hier die einzelnen Nummern dieſer„Liebeslieder“ unter die einzelnen Solo⸗ ſtimmen und das Quartettenſemble. Es ſind herrliche Stücke dar⸗ unter. Eine Welt tiefer muſikaliſcher Empfindung hat Brahms in dieſe Poeſien ſeines Spezialdichters Daumer hineingelegt, und har⸗ moniſch abgeklärt läßt er dieſe Liebeslieder, in denen Liebesleid vor⸗ waltet, ausklingen, indem er eine Goethe'ſche Strophe als Schluß anfügt: Die Muſen haben nun genug vom Wechſel des Jammers und des Glückes in der menſchlichen Bruſt geſchildert.„Heilen könnet die Wunden ihr nicht, die Amor geſchlagen; aber Linderung kommt einzig, ihr Guten, von euch.“ Ernſt und feierlich ſchließt mit dieſen Diſtichen Goethes das bedeutſame Werk. Die Mitglieder des Vokalquartekts, Frau Fiora, Frau Seubert, Herr Rüdiger und Herr Kromer, bereiteten mit der Wiedergabe dieſes Programms den nicht beſonders zahlreich erſchienenen Hörern einen hohen Genuß. Ihre Vor⸗ träge waren ſehr ſorgfältig vorbereitet und kamen klangſchön, gut nüancirt zu Gehör. Herr Muſikdirektor Bopp führte die Klavier⸗ begleitung aus. Bei der letzten Nummer geſellte ſich ihm Herr Muſik⸗ direktor Hänlein bei. Dr. W Karlsruher Hoftheater. proben zu der neuen Oper„Der Seit Kurzem haben die Klapier⸗ Pfeifertag“ von Max Schil⸗ lings ihren Anfang genommen. Man hofft die Oper auf Ende Nobember oder vielleicht auf 3. Dezember, den Geburtstag der Frau Großherzogin, heraus zu bringen.— Eine Neuverpflichtung für das ———— blick fing die Sau im Stalle drin ein mörderiſches Geſchrei an. Man riß die Thür auf und ſah, wie das Thier unter jämmerlichem Grunzen im Ringels' rum lief und ſich vergeblich an dem Schwanz zu lecken ſuchte.— Alle ſtanden da und ſperrten Maul und Naſe auf; aber Niemand ſprach ein Wort.„Vater!“ ſagte endlich der Sohn, des Ding, des do aus dem Loch rausguckt hat, iſch, glaub' i, der Sa u⸗ ſchwanz geweſe, und koi Natter!“ Und ſo war es auch. — Was ein Krokodilmagen alles beherbergt. In ſeinem unlängſt in Paris erſchienenen Buche über ſeine Jagderlebniſſe in Mittelafrika erzählt der als Löwenjäger berühmte Franzoſe Edouard Foa folgende Geſchichten:„Eines Morgens zogen Eingeborene auf der Krokodiljagd ein getödtetes Thier ans Land und kamen bald darauf mit der Mittheilung zu uns, daß ſich ein Menſch in deſſen Magen befinde. Bei näherer Beſichtigung ergab ſich wirklich, daß die Ein⸗ geweide des Krokodils wenigſtens Theile eines menſchlichen Körpers enthielten. Ein Arm mit der Hand, ein Fuß mit dem Knöchel und einige Rippen wurden herausgezogen, und jedes Glied war kaum be⸗ ſchädigt, obgleich das Fleiſch Aufgelockert und die Haut unter der Wirkung der Magenſäfte entfärbt war, Ich befahl, die⸗ Ueberreſte zu beſtatten, aber Niemand wollte ſie anrühren. So warf ich Alles ins Waſſer zurück. Die menſchlichen Ueberreſte ſchwammen auf dem Waſſer, und einige Matroſen eines Kanonenbobtes, das den Strom hinauffuhr, berichteten ihrem Offizier, daß ſie den Arm eines Weißen auf dem Fluſſe geſehen hätten. Das rief in der ganzen Gegend eine unbeſchreibliche Aufregung hervor. Ich habe darauf alle Krokodile, die ich ſchoß, geöffnet, und da fand ich oftmals ſeltſame Dinge.„Zwei Jahre ſpäter wurde z. B. am Nyaſſaſee aus dem Magen eines rieſigen Krokodils eine Sammlung von 24 kupfernen Armbändern und ein roßer Ball von gekräuſeltem Haar entfernt. Das Thier hatte dieſe Dinge nicht verdauen können, wohl aber die Eingeborenen, die ſie getragen — Die Peſt in der Blechbüchſe. In einem Pariſer Blatte erzählt ein franzöſiſcher Journaliſt: Ich befand mich dieſer Tage ein⸗ mal im Redaktionsſaale des„Figaro“ und plauderte mit Kollegen über dies und das. Plötzlich öffnete ſich die Thür und ein neuer Gaſt erſcheint, dem wir alle entgegeneilen, um ihn herzlich zu begrüßen. Ei war der Doktor Calmette, der junge, bereits berühmte Gelehrte, 55080 der Opernſouhrette 507 Noch nicht ſtat raremz inzeiger. daß die bis au erwarten. „Pardon, „Wir konnten es ſetzt genau, mit teres glauben, wirklich. 2 ge ſehr beliebte Vertretert er ſehr günſtigen Bedingun ater abgeſchloſſen hat. Stadtthegter. Leipziger Stadtthe Fraukfurter 'Andrade wird 28. d.., in einer ſeiner beka gaſtiren und ſein Gaſtſpiel Mit weitige Verpflichtungen den K Herr Muſtkdirek ännergeſangbereins, Männergefangvereins, der glänzenden Bed Anerbieten wohl 7. Hochſchul⸗Nachrichten. eine Verſammlung der Rekt Herren werden an Techniſchen Hochſchule bei Morig Cantor, Profeſſ 23. Auguſt ſeinen 70. Geburtstag gefeie Freunde unter der Redaktion von Dr. chen eine umfangreiche zum 41. Jahrgang der Zeitſchrift ag bon B. G. Teubner in L der Widmung dieſes mit dem Bilde de 3 Fmier, ſtattlichen Bandes wi dacht und auf die vielfachen ſeine Vorleſungen über die G Die Feſtſchrift enthält eine zur Geſchichte der Mathematit aus faſt allen Kulturländern berger Univerſität am 29. d. die Feſtrede halten wird und getroffen werden, ſteht de Der Baritoniſt furter Opernhauſe nächſten Partien, als„Don Juan“ twoch, 25. Okt., beſchließen, da ander⸗ ünſtler wieder fortrufen. tor Zerlett, ſeither Dirigent des Wiesbadener hat einen Ruf als Dirigent des Hanno des ſog. Kaiſervereins, erhalten. ingungen wird Herr Zerlett, wie man Feſtſchrift her 1 Günther in Mün als Supplement und Phyſik(Verb Jahre alt, in 1735 jüngere Schweſ „ mit dem Kaufmann E von ihrem grof Hamburg geſtorben. s Dichters, die ſi mbden aus Hambur 1 zen Bruder aufs Innigſte gel els er ſich in Paris nach der Heima 17 Ich ſeufzte des Na Daß ich ſie wiederſä Die alte Frau, die am D Das Loktchen woh Die Wiener Ho morgen ſeinen ſechewö wird Dr. Rottenberg bom Orcheſters erſcheinen und fungiren. Dr. Rottenberg führung des„Don Juan“ leiten. Berufung nicht verbunde bon Jahren in ſeinem bis! Hierzu bemerkt d chentlichen Urlaub an. n, weil der Ka herigen Wirkungskreiſe verpflichtet as Wiener Extrablatt: Mittheflung dahin ergänzen, daß Dr. foßer werden wird, ſob rakt zu löſen.“ Fuchs in der Ho Frankfurter Kont Hinter den Couliſſen. „Neue Wiener Journal“ thenter in Wien ſtief WMünſche und Kade Blumenthal nicht r Ich weiß nicht, wer beim Schreiben iſt. Beim Inſceniren iſt der beſſere Regiſſeur. Aber jedes Wort aus ſei ſpieler würdigen das nich Darüber ſprechen hört. Schauſpieler,„Sie ſpielen einen Grafen. den Aeußerlichleiten kund, im Auftreten, aber ſpielen den Grafen wie—“ Der Schauſpieler führt empört auf. 8 „ endet Blumenthal gelaſſen. Der Schauſpieler kann Ich flüge noch hinzu, daß Blumenthal nlich ſteht. Aber man kann ebenſo ſagen, m auch nicht ähneln. gab bor einigen Tagen in dem kleinen Theater h⸗Nos vor einem geladenen Publikum, das ſich ſetzte, die bereits angekündigte Privat⸗ „Die bekannte Lelſtung der Patti verſtändigen Auditorium Beifallsſtürme und gerin keinen Grund hat, ſich ſchon von hen. Wie man vernimmt, beabſichtigt des Winters noch einige Vorſtellungen auf ihrem Gatten noch als Lucia na im„Barbier“ zeigen. Es hr bedauert, daß die Vorſtellungen „ wie ſch, nicht weiter bel⸗ durchaus keinem Grafen äh daß die meiſten Grafen ih Madame Patti ihres Schloſſes Craig⸗ Aus den beſten Kreiſen borſtellung von„La Trapiata“ entfeſſelte bei dem kunſt Helwtes, daß die gefeiert der Oeffentlichkeit zurückzuzie Madame Patti im Laufe ichtem Schloß zu geben. und dann in ihrer Glanzrolle als Roſi wird in England ſe öffentlichen Bühne ſtattfinden. (16,800%) für ihr jedesm keinem Uebereinkommen mit Einen Antrag nach Sängerin abgelehnt, Oktober 1900 unter Abſchieds⸗Tournee n eleg, geb. à 75 Pfg. der ſbeben von Ororto an genauer beſehen wollt er das Paſteur⸗Inſtitut leitet, Hand drücken wollte. gelaſſen. In der Hand hatte er nur ei zwei kleinen Vorlegeſchlöffern, legte, und die wir im erſten A beglückwünſchte den unerſchrock der Anweſenden: Sein Gepäck hatte enen Forſcher. „Sind Ihre Forſchungen dor uns nicht beſſer wünſchen welcher Art Peſt man will ich meinen, wir bringen übrigens — Sie bringen ſie mit?“—„Natlrlich; iſt ſie. Und der Doktor nahm ruhig die einer Theekuchenbüchſe ähnlich war. wohl wir es gar nicht wünſchten; denn Plick durchaus bereit, ihm aufs Wort z Don der Peſt ſprachen, ahnten wir nicht, Gelehrie nahm aus ſeiner Büchſe eine lasröhre, welche eine geronnene Flüfſt 9 0 wie 5 ikroben der Peſt ganz gemü Millionen. Man m Doktor näherte ſein „Ihr braucht nur ei tgefunden, doch iſt es ſicher, n dieſes Faches, Fräulein en einen Vertrag mit dem Am 17. d. Mts. findet in Berlin oren der deutſchen Univerſttäten ſtatt. Die ſolgenden Tagen der Hundertjahrfeier der wohnen.— Zu Ehren des or der Mathe Schweſter Heinrich Heines, iſt, 99 Charlotte Heine, die um 2 Jahre ch am 22. Juni 1823 in Lüneburg g verheirathet hatte, wurde iebt. Ihrer hatte er gedacht, ih ſehnte, von ihr ſpricht der Vers: chts und ſehnte mich, ammthor wohnt, nt in der Nähe.“ foper theilt Folgendes mit: Hans Richter tritt In ſeiner Abweſenheit Frankfurter Theater an der Spitze des neben Direktor Mahler als Kapellmefſter chon am nächſten Dienſtag die Auf⸗ Engagementsabſichten ſind mit dieſer pellmeiſter noch für eine 5 iſt.“ „Wir können dieſe offizielle tenberg der Nachfolger von ald es ihm gelingt, ſeinen In einer Theaterplauderei erzählt das folgendes Geſchichtchen: Im deutſchen Volks⸗ man dieſe Woche jeden Dichter. Blumenthal und Kadelburg inſeenirte ſönlich. Die Schauſpieler hatten ihre liebe N lburg hat Münſche. echt zu machen, wenn ma Augenblick auf einen n ihren Schwank per⸗ oth. Blumenthal hat Und man fürchteb es dem n mit Kadelburg geht. der Schwänke der wichtigere Mann fällt Kadelburg die größer Aufgabe zu. Er Blumenthal mengt ſich nur ab und zu drein. nem Munde hat eine Pointe. Die Schau⸗ t. Selten, daß man von einem Schauſpieler Sie berachten die Autoren im Allgemeinen. Herr.“, ſagt Blumenthal zum Beiſpiel zu einem So etwas gibt ſich ſchon in nder ganzen Haltung. Sie aliges Auftreten verlangt, ſo kann ſie zu einem engliſchen Theater⸗Birektor kommen. Amertka für die kommende Winterſalſon hat die abet es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß ſie ſich im der Leitung des Impreſarios Arronſon zu einer ach Amerika begibt. Literariſches. Collection Hartleben. kagerden Romane aller Nationen. euſcheint ein Zand, —..— Gins Nuswahl den derpor⸗ Achter Jahrgang. Vierzehntägig Jährlich 26 Bände; ſceben gekommen war, wo er ſich die Peſt etwas bevor er nach Lille gurücktehrte, wa einem Bruder Gaſton Cafmette die der Doktor unten im Wagen ne viereckige Blechbüchſe mit die er beim Eintritt auf den Kamin ugenblick nicht weiter beachteten. Man Dann fragte ihn einer unten gelungen?“— —„Und weiß man es zu thun hat?“— Das ein bischen davon mit ſehen Sie, in dieſer Büchſe die Blechbüchſe bom Kamin, Er öffnete ſie ein wenig, ob⸗ wir waren in dieſem Augen⸗ glauben. Als wir mit ihm daß ſie ſo nahe wäre. Der kleine, hermetiſch verſchloſſene gkeit von gelblicher Farbe enſ⸗ In dieſer Maſſe tummelten ſich die hlich zu Hunderten, zu Tauſenden, zu ußte nur gute Augen haben, um ſte zu ſehen. Der e kleine Phiole der Lampe ne Nadel in dieſes Röhrchen dann damit irgendwo zu ſtechen, zehn Stunden Peſt und nach fünf Tagen ſeid Ihr todt. fügte er liebenswürdig und ſagte freundlich: zu tauchen und Eſch ſpäter habt Ihr die Ihr könnt's mir ohne Wei⸗ hinzu. Wir glaubten es — Eine ſpäte„Revauche. Die Grazer„Tageßpoſt be⸗ ausgegeben(N. Hartleben ig der„Collection Hartleb e falle der Leſewelt abgeſchloſſen zu erſcheinen begonnen. Ueber die neut wirklich nur Gutes orzügliche Romane und Ausſtattung, gebunden, zu äußerſt wohl⸗ ug der„Collection Harkleben“ iſt un⸗ cht nur einbändige Romane brin d einzeln käuflich. Die immer ection Hartleben“, It, ſpricht dafür, daß ng ſeinen Geſchmack edigt fühlt. W für alle weißen Raffen in Afrika. geringe Hoffnung auf einen beſſeren Hoffnung nicht aufgegeben. Jetzt ſe glich ſei, hinweggefegt durch die groß ierxung keinen ande Genugthuung darauf hin, d Spiele ſtehen, kein Parteiu Art der Führung der Verh ſchenden beſonderen Verhä (Privat⸗Telegramme Waldenburg, 18. Okt Altwaſſer wurde mit ſeiner Bra chen angefallen und durch M ſind entkommen. Prag, 18. Okt. Geſtern die Anfangs aus 300—400 jun Neugierige und Paff johlend durch die St hielten Anſprachen an die Auseinandergehen auffordert Anter die Menge. mehr mit immer ſtich er und der achte Jahrgar Franceseo„Collection Hartleben läßt ſich er Montag, mmlung bietet bekann nterſchied beſ 0 andlungen mi er Roman, jeder Ban verſchen Angeſichts hört, dem welche eine ganze Haus⸗ das romanleſende Publirum in etroffen und f 1 ich durch die ge⸗ ir empfehlen dieſe botene Lektüre befri Collection unſeren ern auf das wärmſte Hofraths Dr, matik in Heidelberg, der am rt, haben ſeine Verehrer und Curtze in Thorn und Dr. T. ausgegeben, die für Mathematik eipzig) erſchienen lſt. In Hofraths Dr. Canfor ge⸗ rd der Verdienſte des Geſeierlen ge⸗ Anregungen hingewieſen, die te der Mathemakik gegeben haben. Reihe von werthvollen Abhandlungen aus den Federn hervorragender Forſcher Europas.— Zur Goethefeier der Heidel⸗ Mis., bei der Geh. Nath Kund Fiſcher für welche umfaſſende Vorbereitungen r Beſuch der großherzoglichen Herrſchaften Frau Charlotte Embden, Arueſſe Nachrichten und Telegraume. Paris, 17. Okt. Im heuti terrathe unterzeichnete Präſident Loubet ein Deoret betr. die Reo ſirung der Regie⸗ 1 n Gebiete von Weſtafr wärtigen zum Süden gehörenden G mehr eine autonome Kolon gebiete, der Elfenbeinküſte werden.— Der ebiete ſollen fernerhin nicht ſondern ſollen dem Senegal⸗ und Guinea angeſchloſſen Telegramm des lüber die Miſſion gt die Nachricht von allier den Leutnant cht erlegen ſet, London, 18. Okt. Abänderungsantrag ein, z Uſtand mit Tran anſpruchnahme der Einmi vaals und durch das worin erklärt wird, beſonders svaal vberanlaßt wurde ſchung in die inneren Angeleg Zuſammenziehen der Truppen an der Grenge rag wird die Forderung geſtellt, daß der 9 erichtes gemacht werde. Antrag mit 322 gegen 59 Stimmen weiterer Debatte nahm das Oberhaus die Kolonialminiſter t der den Oberbefeh Depeſche beſtäti det aber, daß P er ſeinen Wunden ni der Heilung befindet der Miſſion an. Die De Die Miſſiog ſei mit Voulet übernommen 0 der Ermordung Klobbs, mel Meunier bei ſich aufnahm, d ſich vielmehr auf dem Wege Chanoine gehören nicht mehr nicht an, was aus ihnen ger Verſuch eines Schiedsg haus lehnte dieſen der Rede Salisbur Adreſſe einſtimmig an. Die Regferung hatte nur eine Ausgang, ber ganz war dite ge, ob der Frieh e Beleidigung, d ren Weg laſſe. Salisbury weiſt miß aß, wenn die Lebensintereſſen auf der tehe, und rechtfertigt die⸗ t den in Südafrika hertz des„General⸗Anzeigers“) Der Zieglermeiſter Winkler aus ut auf der Landſtraße von drei eſſerſtich ermordet. Die Thäter Abend zog eine Menſchenmen gi, gen Leuten beſtand, ſpäter aber durch anten auf etwa 4000 Köpfe anwuchs, Ein Journali Im Unterhaus brachte Dillon einen daß der Kriegs durch die In⸗ enheiten Tranz⸗ Lebensmitteln verſehen, der Ge ſucht ſich mit Foureau⸗Lamy z hat, um ſich nach Danverghu Haag, 17. Okt. denskonferenz ausgeſpro heute im Miniſterium d bereinbarten Konbentio London, 17. Okt. bell Bannermann in der A ernſteren Umſtänden zuſam Krieg ein gegen ein verwa Die Verhandlungen mit Transba gen in einer Sprach eines ſich ſelbſt achtenden Volkes fall.) Die Grenzen z worden, die Feindſe ſei die Pflicht der Miniſter, des Angriff zu widerſteh ſundheitszuſtand ein guter. Pallier gen, der jetzt Aix verlaſſen Schlußakte der Frie⸗ 5 Oeſterreich⸗Ungarn e in dieſer Konferenz ſt Erklärungen unterzeichnen. Im Unterhau ſe erklärt Camp⸗ dreßdebatte, nie ſei das Haus unter mengetreten. England trete in einen chriſtlich⸗proteſtantiſches Volk. al endeten in einer Botſchaft, e enthält. die keine Regierung auch nur in Erwägung ziehen weier britiſcher Kolonien ſeien ligkeiten hätten begonnen. Es Parlaments und des Volkes, en. Die Oppoſition wolle keine g legen bei der Bewilligung der Mittel ſchnellen und wirkſamen jetzt das Vorgehen der frage aber, warum die weil die Regierung ein gewagtes ugeſchickt die Su eiſe Vorwärtsbewe heinuiſche Bank, Mannheim. Die lokale geſtriger Meldung unter dem Vor ⸗Meyer, Baſel, conſtituirte, 1 ig der Oberrheiniſchen Bank cht deutlich zu erſehen war. Die amerikaniſchen Forderungen waren id auch Argentinien wa fluſt der Mühlen war ſchwach. i Saxonska M. 135—144, Südruſſiſche Kanſas II. M. 182.50, Redwinter M. 9, feinere Sorten La Plat —121, Weſtern Roggen Mixed⸗Mais Ye terms M. 79. Ruſſif ſcher Hafer per September M. 105—110, Pri Bankier Math für die Basler Niederlaſſu aus der erſten Mittheilung Mannheim, 17. Okt. durchſchnittlich M. 1 per etwas abgeſchwächt. Die Kau per Tonne ait Rotterdam: Weizen M. 136—156, La Plata fagd. M. 12 ſiſcher Roggen M. 11 Mais M. 83.50, neue Plata⸗Mais Gemäß der in der chenen Befugniß lie es Auswärtigen all — Tonne niederer ur November⸗Februg die Forderun M. 105. Rufſi rima ruſſiſcher Hafer M. 114—122. er Effekten⸗Societät mmandit 189.90, chaft 161.70, De 98.99, Schwei vom 17. Okt. 225.90, Diskonto⸗Ko liner Handelsgeſellf Schweizer Nordoſt eridion, 181. Mexikaner 42.80, Ipro Bochumer 246.30, Har Oberſchleſ. Eiſen 170.8 überſchritten einem ſolchen Hinderniſſe in den We und Vollmachten Kriegsführung. zer Union 79.60, 20. Iproz. P zur Sicherung einer, 159 0 (Beifall.) Er wolle Regierung keiner Kritik unterwerfen, er Unterhandlungen fehlgeſchlagen, Spiel geſpielt, ohne Noth und u aufgerollt habe. Die angriffsw pen habe einen Verdacht erweckt und ſei für die die Regierung irreführend geweſen. neue Vorſchläge zu machen? Er wün Begierde, die frühere militäriſche N nicht weniger unwürdige Verlangen Engländer über die Holländer am britiſchen Diplomatie keinen Platz h Oberhaus. Lord Kimberle Meinungen über die Art der wir ſind ebenſo bereit wie die tzen, die die Regierung zur W eſſen trifft. Wenn darüber ei durch das außergewöh rung gab darau der Verhandlun thuung blicken ſtimmter Depeſchen, be erkennt jedoch die Mäß engliſchen Depeſche an währung jeglicher Unter und erfolgreichen Beendi klärt, die Regierung von keinerlei Probokation ſeite könne, wenn England über pener 190.80, Hibe 0, Ediſon 244, El 9 115.30, Maſchinenfabr. zeränitätsfrage gung von Trup⸗ Dipzmatie und habe man gezögert, erſicherung, daß die zu rächen, und das „die politiſche Herrſchaft der Kap zu begründen, in der Mais Dezember Mai Kaffee Auguſt Kaffee Oktober Kafſee Dezember Jeizen September Weizen Dezember Weizen März Mais September Chicago, 17. Oktober. Schlußnotirungen. h erklärte: Was auch unſere ng der Verhandlungen ſind, partei, alle Maßnahmen ahrung der Reichsinter⸗ eſtand, ſo iſt dieſe gelöſt aals. Die Regie⸗ In der Geſchichte nicht mit Genüg⸗ röffentlichung be⸗ mberlain's Reden, er letzten, wichtigen ig ſein bei der Ge⸗ ſtützung für die Regierung zur ſchnellen g des Krieges. Lord Salisbury er⸗ Transvaal that etwas, ns Englands gerechtfertigt werden haupt ſich eine Provokation zu Schul⸗ Weizen Dezember Schmalz Oktober Schmalz Januar Maunheimer Hafen⸗Verkehr vom 16. Oktober. Hafenbezirk FII. Mais Dezember nliche Ultimatum f die einzig mögliche Ankwort. gen ſeien Punkte, auf die man Redner kritiſirt die Ve dauert den Ton in Cha igung und die Ruhe in d Das Land werde ein Schiſſer ev, Kap. 3 Kätchen Karollng J. Götz Düugemittel Stoi 31.5 6 I8: 990 obm angekommen, ooo0 Waſſerſtandsnachrichten vom Ma Pegelſtationen auf keiner vom Rhein: Da Madame Patti 800 Guineen Aufſichtskom⸗ 16. 17. 1 32— 31% .20.17 .35.87 12950 3460 100⁰ ebm abgegangen. nat Oktober. Bemerkungen; den kommen ließ. Die R kühne Herausforderungen Regierung von der Nothwendi ch im Kriegszuſtande befin icht erfolgte, Engländ ſich im cht ſagen. Zwiſchen den bei e von der größten Bedeutung gierung verpflichtet war uſtimme mit der Pfli ehörigen und mit der Sicherung der Für das Goethe⸗Denkmal in Graz verſitäts⸗Profeſſor Dr. Hugo Schuchard t folgender Zuſchrift Da mein Vater einmal b gehabt hat, ſich zu revan greit zum Grazer Goethe⸗ U Dr. Hugo Schuchardt.“ egierung von Transvaal richtete koll⸗ gland, und befreite die engliſche dem Lande zu erklären, Ob, falls die Heraus⸗ Kriegszuſtand befände, den Regierungen ſeien vorhanden, wobei die „zu einem Ziele zu gelangen, den britiſchen gleichen Rechte haben wir von Herrn Unt⸗ t einen Beitrag von 10 Fl. begleitet war:„Sehr geehrte ei Goethe geſpeiſt, aber keine kren, ſo erlaube ich mir, hiermit enkmal zu übermitteln. Hoch⸗ »2„„„„ Germersheim 28 8888 — cht gegenüber — ——— — S8 2„„ 6„ —f„„„„„ — „2„„„„„„ 52„2%„%%„„„%„„%%„%„„„ —— vom Neckar: — 8 erhalten, der mi * 8 Heilbroun Geld⸗Sorte 20 Franken Stücke Engl. Souvereians Abds. 6 Uhr N. 6 U „6 M. Abds. 6 U. 2 Uhr .-P. 12 U. Mgs. 7 U. .-P. 12 U. 10 U. 2 0 8 — — 2 N. 6 U. V. 7 n. V. 7 U. ..20—— — Krüppelfabrikanten in Nußland. ichen, Gewerbe auf die S rbande, welche Kinder ſtahl und ſt Betklerzwecken verſtümmelte. Im Süden Rußlands e in barbariſcher In einer Kloſterkirche J. Beltermann, MHannbeim Telephon 1282. Schnelder für feinere Herronmodon FGrosses Lager in exquisiten Stoffe man einem ſchreckl entdeckte eine Bettle Weiſe zu ihren „0, 4 Telephon 1232 .. nd zwiſchen zwei großen Bettlern ein vollko abgemagertes, blinde endetem Gottesdienſt an ihm vorbeikam, o die gleichfalls eine Kind.“ Plötzlich ſchluchzte das K rief es, nimm mich mik Dir.“ Mutter ihre verkrüppelles Kind. Menſchenknäuel umgeben, der ſich zu lhnchen. Das unglückliche während es Gänſe Kinder mit ſich führten, ſei. Hier habe man er mmen bis zum Skelett Es flehte nach be⸗ oſen, daß Niemand ne einfache Bäuerin, ſagte dabei:„Bete für mich, mein ind laut auf.„Mutter, Mutter, Nun erkannte auch die unglückliche Sofort wurde ſie von einem bereits anſchickte, die beiden Bettler Kind erzählte daß es im Frühjahr, tete, von zwei großen Männern, Ein wert in jedem Geſchäfte, durchgreifende Rekl. ſchriften. Aber eine Reklame, ſoll, kann nur ausgearbeitet w im Zeitungsweſen, da nicht n die zweckmäßige Abfaffung de des Druckſatzes und die gehende Kenntniß dieſer wichtigen 8 der größten Annoncen⸗Expedition Deutſchla vertreten. Wer ſich in Annoncen⸗Angelege Rudolf Moſſe wendet, hat die Gewißbeit, und ſorgfältigſte Ausführung, unter Einräum ünſtigungen auf die Original reiſe usarbeikung von Koſtenanſchlägen, eine zweckmäßige Reklame, der Verſan frei—5 in Mannheim O0 6, 7a, 8, ſtebenjähriges Mädchen. ſo rührend um einen Alm hne eine Gabe zu ſpenden. Ei Gabe ſpendete, chickte Eintheilun 8 ſch 175 5 elegenen Wald geſchleppt worden n des Augenlichtes beraubt und muth hatten die Männer ihnen t und ſie ſo vollkommen geblendet. ren Qualen nicht Stand und ver⸗ Dorf zu Dorf geführt wurde, um len ihren Unterhalt zu beſchaffen. ſt ihre Genoſſi Mit thieriſchem Gleich Soldatenknöpfe in die Augen gedrück nd hielt den furchtba darauf, während ſie von burch Betteln den enkmenſchten Ker Das andere Ki hvoller Mitarbeiter das ſich auf der Höhe erhalten will, iſt eine Annoncen in Zeitungen und Zeit welche ſich als erfolgreich erweifen erden auf Grund reicher Erfahrung ur die richtige Wahl der Blätter und Textes, ſondern auch die Anordnung 9 der Aufnahmezeiten ausſchlaggebend ſind. Die ein⸗ udet der Inſerent bei nds Rudolf Moſſe nheiten an die Firme zuderläſſige Berathung ung höchſtmöglicher Ver der Zeitungen zu finden. Di⸗ ſchmackvollen Entwürfen fin der Kataloge geſchieht koſten ietorig. Tels 46507 ſingend und ſt und der Abgeordnete Bagt n ſie dieſelben zu ruhlgem Ein Burſche warf Feuerwerks en, u Bi körper Die Polizei ſchritt ein, 2 P dliziſten wurden ver⸗ Das Unter⸗ ab.— Nach ſitz des Herrn vurde ſpeziell ernannt, was r M. 81.50, La che Futtergerſte M. 109. Weißer ſcher Mittelhafer Oeſterr. Crebil Darmſtädter Bank 147.70, Ber⸗ ſterr. Staatsbahn 188.40, Lom, chweizer Centralbahn 142.90 Jura⸗Simplon 84.50, ortugteſen 2490, pproz. amort 70, Eſchweiler Bergw. B. 223.50, rnia 208,30, Laurg 244, ektr. Schuckert 226.80, Straß⸗ Dürkopp 280, Chem. Werke Newyork, 17. Oktober. Schlußnotirungen: 88¾ 38% 87 387½ .55.65 .70.80 .95.0T .05.k17 ter ch 90 6 et 0 ie eeeerern. Sorten Labenwaaren, Manweim, 18. Oktober. General⸗Anzeiger 5. Sefke. 2— eee ee ee V gen von dem⸗ jenigen ihres Ehemannes 17 5 ſondern. 34065 Dies wird zur Kenntnißnahme der Gläubiger v 15 Mannheim, 12 Gerichtsſchreiberei Großh. Landgerichts: Altfelix. Aoukursverfahren. No. 44263. In dem Konkurſe über das ögen des Nauf⸗ manns Wenze 8 der Firma„ e Serges⸗ Manũfactur W. Wojnke“ in Maunheim iſt zur Abnahme der Schlußrechnung, zur Erhebung von Einr wendungen gegen das Feara dun und zur Be⸗ ſchlußfaſſung der läubiger über die verwerthbaren Ver⸗ mögensſtücke Termin beſtimmt 2 auf 8405 Mitewoch, 15. Novbr. 1399, Vormittags 10 uhr por Gr. Amtsgericht, Abth. III hier, 8. Stock, Zimmer No. 18. Mannheim, 16. Oktober 189g, Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts Schweinturth. Bekanntmachung. Nr. 27607 1. Von den durch das Kunſtinſtitut Orell Füßli in Zürich hergeſtellten colorirten, 1155 wirkungsvollen Verviel⸗ ältigungen des von Herrn Kunſt⸗ maler Grots in Hannover ge⸗ e Bildes der Stadt kannheim aus der Vogelſchau wird eine Anzahl dem Verkaufe ausgeſetzt. Solche ſind beim ſtädtiſchen Rechnungscontrol⸗ üreau, Rathhaus, Zimmer Nr. 12, zum Preiſe von 5 M. pro Stück erhältlich. Formatso r2bem. Mannheim, 14, Juli 1899. Bürgermeiſteramt: Beck. Schilling. Iwangs⸗Perſteigerung. Donnerſtag, 19. Oktob. 1899, Nachmittags 2 uhr ich im Pfandlokale Q 4% 5 34062 3 Nentlaten, Koffer. Fz Stühle, Kommaode, Nacht⸗ und Waſchtiſch, 1 Quantum aller 26732 Vormitt 11 Uhr an Ort und Stelle, Aerſtr. 84: 3 bis 4 Ste ckholz gegen ſentlich ver⸗ ern. Wanzhen 18. Oktober 1899. Nopper, Gerichtsvollzieher. Jwangs⸗Verſtrigerung. Donnerſtag, 19. Oktober er., Nachmittags 2 uhr werde ich im Pfaudlokale Q 45 ter öffentlich gegen Baarzäh⸗ ung verſteigern: 34061 1 complettes Bett, 1 Bild und noch verſchiedene andere Sachen. Mannheim, 18. Oktober 1899. Baumaun, Gerichtsvollzieher. Verſteigerung. I. Aiene den 18. 25 Donnerſtag, den 19. d. Mis., Nachmittags uhr anfa ngend, werden in F3, 1 nachverzeich⸗ nete Möbel und Waaren gegen Baarzahlung verſteigert: 1 Real mit Theke für ein Spezereigeſchäft, 1 zweithüriger Kleiderſchrank, 1 Eisſchrauk, 1 Tafelwaage mit Gewicht, 1 Ofen⸗ ſchirm u. 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Tages Orduung: Aenderung der Statuten gemäß und in Veran⸗ anlaſſung der am 1. Januar 1900 in Wirkſamkeit tretenden neuen Geſetzesbeſtimmungen, insbeſondere des Handelsgeſehbnthe vom 10. Mai 1897 und des Hypothekenbankgeſetzes vom 13. Juli 1899, in Verbindung hiermit: Neufaſſung der Statuten in ihrer Geſammtheit. Jede Aktie gewährt das Stimmrecht.(Stat.§ 36.) Eintrittskarten zur Generalverſammlung ertheilen: in Mannheim unſere Bank, „ Karlsruhe, Heidelberg, Baden, Offenburg, Lahr, Freiburg, Kon⸗ ſtanz, Kaiſerslautern, Straßburg die Filialen der Rheiniſchen Creditbank, „ Stuttgart die Württembergiſche Vereins⸗ bank, MFrankfurt a. M die Deutſche Vereinsbank. Wer an der Generalverſammlung perſönlich 9 durch einen Vertreter Theil nehmen will, hat die Aktien ſpäteſtens eine Woche vor der Verſammlung bei einer der genannten Stellen vorzuzeigen und erhält dagegen eine Stimmkarte. Vertreter haben ſich als ſolche urkundlich zu legitimiren. Mannheim, 17. Oktober 1899. Die Direktion. Mannnheimer ebabs Gesellschaft. Außerordentliche Geueral⸗Perſammlung. Die Aktionäre unſerer Geſellſchaft werden zu emer am Mittwoch, den 15. November 1899, Vormittags 11 Uhr im kleinen Saale der Caſino⸗Geſellſchaft Litra R 1, 1 hier abzuhaltenden ausserordentlichen General-Versammlung eingeladen. Tagesordnung: Aenderung aller Paragraphen der Statuten zu dem Zwecke, um ſolche mit den am 1. Januar 1900 in Kraft tretenden neuen Geſetzen in Einklang zu bringeu. Die Ausgabe der Legitimationskarten für die Theilnahme an der General⸗Verſammlung erfolgt am Samſtag, den 11. und Montag, den 13. November a. e. auf dem Bureau unſerer Direetion, woſelbſt auch Exemplare des Entwurfs der neuen Statuten in Empfang genommen werden können. Nach§ 19 Abſ. 2 der Statuten kann deren Aenderung nur mit einer Mehrheit von drei Viertel des in der Generalverſammlung vertretenen Grund⸗ kapitals beſchloſſen werden. 34040 Mannheim, 17. Oktober 1899. Der Aufsichtsrath: Carl Bürek. A. Neustadt. Unionbrauerei keliengesellschalt in Karlsruhe. Wir beehren uns hiermit die Herren Actionäre unſeter 9900 ſchaft zu der am Samſtag, den 11. November 1899, Vormittags 10 Uhr im Geſellſchaftslokale in Karlsruhe ſtattfindenden Dritten ordeutlichen General⸗Verſammlung einzuladen. —— Tagesordnung: 1. Beticht des Vorflandes über das Geſchüftsjahr 1898/1899; 2. Bericht des Aufſichtsraths; 8. Antrag des Aufſichtsraths über Vertheilung des Gewinnes nach 8 81 der Statuten, ſowie auf Genehmigung des Rechnungsabſchluſſes und Entlaſtung des Vorſtandes und Aufſichtsraths. 4. Statutenänderung. Aktlonäre, welche ant der Generalverſammlung theilnehmen wollen, haben ihre Aktien bis ſpäteſtens Mittwoch, den 38 November ert., Abends 6 Uhr bei der Geſellſchaftskaſſe in Karlsruhe oder bei den Bankhäuſern: Ed. Heelle in Karlsruhe, W. H. Ladenburg& Söhne in Mannheim,, E. Lalenburg in Frankfurt a. M. zu hinterlegen, Karlskuhe, den 16. Oktober 1899. Die Direetion: C. Ludwig Kleinerr. 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Bild: Das Kuusperhäuschen. Herr Hofkapellmeiſter Langer.— Regiſſeur: Herr Hildebrandt fee ein Weib eter, Weſen Wei 8 Die Aülspethere Ae, deren Kinder Das Sandmännchen Das Thaumännchen —ů ** Engel. 4 Hert Kromer. ſrau Rocke⸗Heindl. Frl. Fladnitzer. Frau Fiora. rl. Kofler. err Rüdiger. „Frl. Wagner. Kinder. 325„„ „ 0 „%„„„„„ — ͤͤ—J2½: Kaſſeneröffn. ½7 uhr. Anf. präc.7 Uhr. Ende nach ½10 Uhr. — 2 Nach dem Luſtſpiel findet eine größere Paufe ſtatt. Gewöhnliche Eintrittspreiſe. — Donnerſtag, 19. Oktoh. 1399. 15. Vorſtellung im Abonn. B. Jugend. Ein Llebesbrama in 3 Auzugen von Max Halbe. Aufang Ahr. — Apollo- Thenter.— Täglich der „ Bettelbhua“ von ee 84074 9808080808080000808080808 Fräulein Mali 0 Konzertsäüngerin u. Gesanglehrerin an der neuen Hochschule für Musik 0 32936 8 Collinistrasse 4, I. Stock. ——————— 0 U E Uth 8 gemaklene almiak-Terpentin-Seife iſt und bleibt d86 beſte Waſchyulver. Ueberall zu haben à 15 Pfg. 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Wir verlieren an ſhm ein treues Mitglied und werden demselben ein 5 ehrendes Andenken bewahren. echan., O 4, 15 525 N 2 Uhr vom Trauerhause U 5, 5 aus skatt und 0 Die Beerdigung findet am Ponnerstag Nach- ersuchen wir ungere Mitglieder, dem Verstorbenen durch zahlreiche Theilnahme an der Beerdigung die letzte Ehre zu erweisen. 34054 Mannheim, den 17. Oktober 1899. Der Vorstand. in eigens dazu hergeſtellter Zelthalle auf dem Ludwigs auf dem Bureau des Comités, B 4 No. 4 „„ 18