5594 5640 hen, .60 .70 .80 —— gen: vor⸗ te 1. 10. Jall⸗ nm⸗ ein, huh r. 8, 28. 14, 8. aße, — Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2870. Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg! Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg⸗ Gadiſche Volkszeitung.) E 6, 2 Maunheimer J der Stadt Mannheim und Umgebung. (109. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Stleſenſte und nerbreitetie Zeitung in Mannbrim and Amgehbung. Verantwortlich: für den volit. und allg. Theil: Eruſt Otto Hopp. für den lok. und prov. Theil: Ernſt Müller. für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Typographiſche Anſtalt). (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des kakholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. E 6, 2 Nr. 332.(Abendblatt.) Montag, 6. November 1899. (Geltphan⸗Ar. 218.) Weltwanderung und Weltpolitik. Die Deviſe: Man müſſe„Preußen den Großmachtkitzel aus⸗ kreiben“, iſt jetzt durch die neue abgelöſt, daß man der deutſchen Reichspolitik die Weltmachtgelüſte austreiben müſſe. Es iſt kein Zufall, daß beides Holz vom ſelben Stamme iſt. In beiden Ausſprüchen liegt dieſelbe politiſche Kurzſichtigkeit, die ſich in blinder Anbetung vor einem ſelbſtverfertigten Schlagwort ſchon vor mehr als dreißig Jahren gegen die Thatſachen verſchloß, die mit elementarer Gewalt die Führung eines aufſtrebenden Volkes auf neue Wege wieſen. In der„Weltpolitik“ ſtack das deutſche Volk ſchon lange, ehe eine verblendete radikale Oppoſition daran dachte, für ihre Doktrinen ſich daraus ein Schlagwort zu münzen; ſchon lange, ehe die Staatsleitung genöthigt wurde, ſich den uner⸗ läßlichen Antheil an poſitivem Einfluß auf die Geſtaltung der Weltmachtverhältniſſe zu ſichern. Die rapide Entwickelung der Bevölkerung und der gewerb⸗ lichen Kraft im Schooße der europäiſchen Staaten hat in dieſem Jahrhundert den Ring geſprengt, der die europäiſchen Kon⸗ tinentalſtaaten auf einander anwies. Die Länder wurden zu enge für Nachwuchs und gewerbliche Strebſamkeit, und ſo hat ſich eine Völkerwanderung über den Ozean in Bewegung geſetzt, die bei⸗ ſpiellos in der Geſchichte daſteht. In einem ſoeben unter dem Titel„Ein Jahrhundert der überſeeiſchen Völkerwanderung“ in der geographiſchen Zeitſchrift„Globus“ erſchienenen Aufſatz von Arthur Dix wird auf Grund eingehender ſtatiſtiſcher Nachweiſe die Zahl der Auswanderer, die im Laufe des 19. Jahrhunderts Europa verlaſſen und die Reiſe über das Weltmeer angetreten haben, auf rund 30 Millionen berechnet. Das entſpricht alſo un⸗ gefähr der geſammten gegenwärtigen Einwohnerſchaft des König⸗ reichs Preußen. Man braucht dieſe Zahl nur zu nennen, um zu berſtehen, daß eine Völkerwanderung von ähnlichem Umfange in der Weltgeſchichte noch niemals dageweſen iſt, und daß hinter den über den Ozean wandernden Maſſen nach allen Welttheilen auch die gewerblichen Intereſſen hergezogen, die im internationalen Verkehr Europas anfänglich ſich hatten ausleben können und nun die Erde umſpannten. An dieſer Bewegung iſt das deutſche Volk in beſonderem Maße betheiligt geweſen. Allein vom Jahre 1879 bis 1898 ſind zwei Millionen Deutſcher über deutſche und fremde Häfen ausgewandert. Auf dieſen Wellenberg iſt jetzt ein Wellenthal gefolgt, das aber die Wirkungen der Verhältniſſe, die früher zur Auswan⸗ derung nöthigten, in gerader Weiterentwickelung erheblich ver⸗ ſchärft zeigt. Jener gewaltige Menſchenſtrom iſt, obwohl die Bevölkerungsvermehrung Europas die alte Kraft behalten, ins Stocken gekommen. Die Länder, nach denen der Strom ſich haupt⸗ ſächlich richtete, werden immer dichter beſiedelt, beginnen ſich der Einwanderung zu verſchließen, und die Exiſtenzgründung auf fremdem Boden wird für die Maſſe fortdauernd ſchwieriger. Im Jahre 1898 kam nur noch auf etwa 2500 Deutſchen ein Aus⸗ wanderer; im Ganzen nur noch 20 000 gegen 220 000 im Jahre 1881 und eine jährliche Bevölkerungszunahme von rund 800 000 Köpfen. Dieſe Thatſachen legen den auch in dem erwähnten Aufſfatz gezogenen Schluß nahe, daß die Abgabe von Menſchen an die überſeeiſchen Länder ſeitens der europäiſchen Staaten und ganz beſonders Deutſchlands für die nächſten Jahrzehnte nicht entfernt mehr den Umfang erreichen wird, wie in dem verfloſſenen ——— Stahl und Stein bon Ludwig Anzengruber. Erſte Münchener Aufführung im Gärtnerplatztheater. 4. November 1899. (Original⸗Bericht des„General⸗Anzeigers“.) Das Theater am Gärtnerplatz, in dem eben franzöſiſche Schwänke und Operetten das tägliche Brod ſind, hat ſich wieder einmal auf ſeine Traditionen beſonnen und macht ſich nun an eine Art von Anzengruber⸗Cyclus. Mit der Aufführung des fünf⸗ actigen Volksſtückes„Stahl und Stein“ hat es einen vielver⸗ ſprechenden Anfang gemacht und ſich die Dankbarkeit aller Freunde einer kraftvollen, geſunden Volkskunſt erworben. Die weſentlichſten Züge der Handlung des Stückes ſeien im Folgenden angedeutet: In einem Alpendorfe iſt Regimentswechſel eingetreten. Man hat einen neuen Bürgermeiſter gewählt. Der frühere Geſtrenge hat allmählich einen rechten Schlendrian einreißen laſſen, dem der neue Herr nun ein ſchnelles Ende bereiten will. Daß ſich das nicht do ohne Weiteres über's Knie abbrechen läßt, ſieht er nicht ein: er will wieder Ordnung herſtellen in Kirche und Gemeinde und es kann ihm dabei nicht ſchnell genug gehen. Kein Mittel iſt ihm zu ſcharf, mit eiſernen Beſen will er dreinfahren gegen die zucht⸗ loſe Jugend, und eine Partei von dickköpfigen alten Bauern hetzt ihn noch mehr dazu auf. Aber es läßt ſich eben nicht ſo kurzer⸗ hand machen, Stahl trifft auf Stein. Und dem Bürgermeiſter ſchlägt ſeine Schroffheit doppelt ſchlimm aus, weil er der Ge⸗ meinde nicht mit ſittlicher Ueberlegenheit gegenüber treten kann. Er iſt ſelbſt noch ein Suchender, er ſelbſt hat ſich aus einer ſchlim⸗ men Vergangenheit herauszuarbeiten, und er gibt ſich auch alle Mühe. Aber anſtatt mit ſich ſelbſt den Anfang zu machen, wirft er ſich zum erbarmungsloſen Richter über Andere auf; während er ſelbſt noch viel gut zu machen hat, bricht er über Andere den Hübereilten Schritt, bergebens mahnt ihn eine böſe Ahnung ſeines Jahrhundert der Weltwanderung, das damit bis auf Weiteres ir der Geſchichte einzig daſteht. Damit trat an die Führung der europäiſchen Kontinental⸗ ſtaaten von ſelbſt die neue Aufgabe heran, die Wirkungen und Bedingungen der durch jene Maſſenauswanderung gekenngeich⸗ neten Weltintereſſen in der Richtung nutzbar zu machen, daß durch Steigerung des Gewerbefleißes der Produktion und der Arbeits⸗ gelegenheit im eigenen Lande der durch die Rückfluth der Ab⸗ wanderung bewirkte Stoß aufgefangen wird. Dem deutſchen Reich iſt dies vermöge ſeiner gewerblichen Energie und der Rührigkeit ſeines Handels und ſeiner Schifffahrt und dank günſtiger Kon⸗ junkturen bisher gelungen. Das aber liegt auf der Hand, daß, wenn jetzt ein Rückſchlag einträte, die Erſcheinungen, die ſo lange Jahre zu ſo umfangreicher Auswanderung geführt haben, eine geradezu bedrohliche Geſtalt annehmen müßten, zumal die Ar⸗ beitsgelegenheit in fremden Ländern, die einer Auswanderung ausſichtsreiche Ziele ſtellt, inzwiſchen durch die geſteigerte gewerb⸗ liche Intenſität in den für Europäer möglichen Gebieten ſich bis aufs Aeußerſte verringert. Hier vorzubeugen und bei Zeiten dafür zu ſorgen, daß, wo die äußerſten Anforderungen an die gewerbliche Rührigkeit geſtellt werden, auch die Macht da iſt, die ihr einen ruhigen Spielraum ſichert, das iſt eben Weltpolitik, die nicht künſt⸗ lich gemacht, ſondern da iſt und an die Völker, die vorwärts kom⸗ men wollen, unerbittlich ihre Anforderungen ſtellt. Der Burenkrieg. Ein Privatbrief aus Johannesburg beſagt:„Der deutſche Konſul Bierbaum erwarb ſich ein großes Verdienſt um die Er⸗ richtung der fünfhundert Mann Deutſche, Italiener, Holländer, Schweizer und Ungarn umfaſſenden Minenſchutztruppe. Der erſte Verſuch der zweifelhaften Kaffernelemente, mit der Schutztruppe anzubinden, verleidete den Spitzbuben die Luſt, anderswo an⸗ zufangen. **.* Die Freigebigkeit des engliſchen Publikums hat ſich auch in der gegenwärtigen Kriſis bewährt. Die zwei Sammlungen, die der Lord Mayor von London veranſtaltet hat, ſchwellen täglich mehr an. Der Hilfsfonds für die flüchtigen Uitlanders beträgt bereits über 3 100 000% und der für die Wittwen und Waiſen der gefallenen Soldaten 1850 000 /. Eine Schillingſammiung für denſelben Zweck, mit der der„Daily Telegraph“ an die klei⸗ neren Leute appellirt, hat in wenigen Tagen einige 189 299 Schil⸗ linge eingebracht. Auch die Londoner Börſe hat küchtig in die Kaſſe gelangt und in wenigen Tagen eine Million Mark gezeichnet. ** d. In England hat man augenſcheinlich die Abſicht, die Flotte noch mehr als bisher in den Dienſt des Krieges zu ſtellen.„Daily Telegraph“ verſichert, daß die engliſche Regierung eine ununter⸗ brochene Kette von Kriegsſchiffen zwiſchen Suez und Kapſtadt aufſtellen werde, welche im Nothfalle Geſchütze landen können, die dem Landheere zur Verfügung geſtellt werden können. Die Kriegs⸗ behörde von Durban hat mehrere Dampfer, darunter den Dampfer „Sumatra“, für Kriegszwecke beſchlagnahmt. Große Sorge machen den Engländern die Stürme, welche gegenwärtig wüthen. Von den britiſchen Küſten werden mehrere Schiffsunfälle ge⸗ meldet, und die Verbindung mit dem Auslande iſt zeitweilig un⸗ terbrochen. Mindeſtens dürfte das für die weiteren Truppen⸗ einſchiffungen nicht günſtig ſein. Von der Reichspoſt. hingewieſen worden, daß der Aufenthalt des Staatsſekretärs des Reichspoſtamts Herrn von Podbielski in Stuttgart und München auch dem Zweck gedient, dieſe beiden Bundesſtaaten zur Einführung der neuen Poſt⸗ marken als deutſche Einheits⸗Poſtmarke in ihrem Poſtgebiet zu gewinnen, hat die klerikale und partikulariſtiſche Preſſe wieder die üblichen Regiſter ihrer Entrüſtung über den wachſenden„Uni⸗ tarismus“ gezogen. Dabei iſt Jedermann bekannt, daß das bay⸗ riſche und württembergiſche Poſtreſervat auch nicht die geringſte Minderung erfahren. Außerdem iſt die ſelbſtverſtändliche Vor⸗ ausſetzung der Einheitsmarke, daß die Erträge, die Bayern und Württemberg aus ihren Poſtreſervat haben, ungeſchmälert bleiben, was ſich doch wohl durch ein zweckentſprechendes Abrechnungs⸗ verfahren bewerkſtelligen ließe. Soweit bisher die Situation ſich überſehen läßt, ſcheint die württembergiſche Regierung bereits dafür gewonnen zu ſein. Die bayriſche Regierung hat es aller⸗ dings auch etwas ſchwieriger als die würktembergiſche; denn der auf den Klerikalismus ſich ſtützende Partikularismus, der in den letzten Jahren auch die albernſten Anläſſe benutzt hat, um dem Miniſterium mit föderaliſtiſchen Schmerzen die Hölle heiß zu machen, beſitzt jetzt in der zweiten Kammer zu München die Mehr⸗ heit und kann fortan ſein anmuthiges Geſchäft mit Hochdruck betreiben. Bezeichnend dafür iſt, daß die Einführung dieſer Poſt⸗ Einheitsmarke, die ſtaatsrechtlich für Bayern nicht das Mindeſte zu ſagen hat, von den klerikalen Organen der Neuregelung der Militärſtrafprozeßordnung gleichgeſtellt wird. Es wäre ein eigenes Zeichen der Zeit, wenn dieſem Widerſtand gegen die„preußiſche Briefmarkeninvaſion“ die ſtaatrechtlich ſo durch und durch harm⸗ loſe, allerdings das deutſche Einheitsgefühl zu einem weiteren Ausdruck bringende Anregung der Reichspoſtverwaltung ſcheitern ſollte. Die Zweikaiſerzufſammenkunft. Das Programm für die Zweikaiſerzuſammenkunft ſteht nu mehr feſt. Der Zar trifft mit ſeiner Gemahlin am Mittwoch, dem 8. November., früh 9 Uhr, in Potsdam ein, wo auf dem Bahnhof großer Empfang ſtattfindet. Der Aufenthalt dauert den ganzen Tag, erſt um 10 Uhr Abends ſetzt das ruſſiſche Kaiſerpaar die Heimreiſe fort. Der Zar ſteigt im Potsdamer Stadtſchloſſe ab und beabſichtigt, im Laufe des Tages auch nach Berlin zu kommen und in ſeiner Botſchaft vorzuſprechen. Aus den weiteren Einzelheiten des Programms der Zweikaiſerzuſammenkunft iſt zu entnehmen, daß es dabei zur Erörterung und Entſcheidung in wichtigen politiſchen Fragen, die zur Zeit im Vordergrunde des Intereſſes ſtehen, kommen wird. Die Geſetzvorlage zum Schutze der Arbeitswilligen ſoll die Regierung noch vor der zweiten Leſung zurückzuziehen ge⸗ denken. So meldet nach einer„parlamentariſchen, oft als be⸗ achtenswerth erprobten“ Quelle ein agrariſches Blatt. Beſtimmend für dieſe Abſicht ſei einerſeits der Wunſch, genügend viel Zeit für die Berathung der Flottenfrage zu ſchaffen, andrerſeits die Beſorgniß, der politiſche Kampf um das Arbeitswilligengeſetz könnte zur Auflöſung der nationalliberalen Partei führen, deren geſchloſſener Unterſtützung der anderen geſetzgeberiſchen Aufgaben rrr eeemeeeeeen, Stab. Das weiß die Gemeinde und fügt ſich darum noch un⸗ williger. Ein merkwürdiger Menſch iſt es, mit dem der neue Schult⸗ heiß den erſten heftigen Kampf zu beſtehen hat. Den Einſam nennen ihn die Leute, weil er in den Bergen droben allein in einer Höhle hauſt. Nicht nur äußerlich iſt er von den Menſchen abgeſchie⸗ den, er fühlt ſich auch im Herzen einſam, verlaſſen, ausgeſtoßen. Eine unheilvolle Vergangenheit hat ſeine Seele mit tiefer Verbit⸗ terung erfüllt. Bei ſeiner Mutter iſt er aufgewachſen, ohne etwas von einem Vater zu wiſſen, und er war harmlos genug, ſich mit der Erklärung zufrieden zu geben, ſein Vater ſei im Himmel und ſeine Muter werde von deſſen Bruder reichlich unterſtützt. Bei einer Kirchweih fand nun eines ſchönen Tages ein anderer Burſch ſein Vergnügen dran, den Einſam ob ſeiner Vaterloſigkeit zum Geſpött der Anderen zu machen und ſeine Mutter zu beſchimpfen. Der Ahnungsloſe ſah das, was ihm als das Heiligſte gegolten hatte, böswillig geſchmäht und geſchändet und in raſender Wuth brachte er den Spötter um. Da erſt öffnete man ihm die Augen und enthüllte ihm, daß der Erſchlagene nur die Wahrheit geſagt hatte. Nun brach Alles für ihn zuſammen. Er mußte 5 Jahre ins Zuchthaus, aber bereuen konnte er nichts, weil er im guten Glauben gehandelt hatte, und als ihn darum ſeine Mutter ver⸗ ſtieß, floh er die Menſchen und machte ſich die Felſenhöhle zur Wohnung. Dort bleibt er und man läßt ihn gewähren. Dem neuen Bürgermeiſter aber iſt der Einſam ein Dorn im Auge. Er kann es nicht verwinden, daß da in der Gemarkung ſeiner Ge⸗ meinde Einer wohnt, der ſich um weltliche und kirchliche Obrig⸗ keit nichts kümmert; er will den Menſchenfeind zwingen, ins Dorf zu ziehen, zum Wenigſten ſeine Papiere vorzuweiſen. Der Ein⸗ ſam denkt nicht daran, er will nichts von den Menſchen, darum ſollen ſie auch ihn in Frieden laſſen, wo Fuchs und Dachs hauſen, wird doch für ihn auch Platz ſein. Den Bürgermeiſter reizt dieſer Trotz aufs äußerſte; vergebens warnt ihn der Pfarrer vor einem eigenen Herzens, er ſchickt Gendarmen zur Behauſung des Einſam hinauf: der ergibt ſich natürlich nicht, es kommt zum Kampf, einen der Gendarmen ſchießt er nieder, er ſelbſt aber wird tödtlich verwundet. Man bringt den Sterbenden vor das Haus des Bür⸗ germeiſters, denn die Papiere, die man bei ihm gefunden, ſagen aus, daß er ein unehelicher Sohn des Bürgermeiſters iſt. Es iſt ein furchtbares Erkennen zwiſchen Vater und Sohn, der Bürger⸗ meiſter ſinkt an der Bahre nieder und erfleht die Verzeihung ſeines Kindes, das er mit ſeiner ſtarren Härte ums Leben gebracht hat. Als Todter zieht der Sohn ins Vaterhaus ein, der Bürger⸗ meiſter aber entſagt ſeinem Amte, denn er fühlt ſeine Ohnmacht, über Andere Richter zu ſein, wo er ſelbſt auf die Gnad' und Barm⸗ herzigkeit Gottes angewieſen iſt. Erſchüttert iſt die Gemeinde Zeugin dieſer Vorgänge; der Pfarrer weiſt darauf hin, daß mit ſchroffem Verfolgen deſſen, was man glaubt und als recht erkennt, noch lange nicht Alles gethan iſt.„Und wenn ich allen Glauben hätte, alſo daß ich Berge verſetzte, und hätte der Liebe nicht, ſo wäre ich nichts. Was bildet ſich unſere Zeit nicht ein auf ihren liebeloſen Glauben!“ Mit dieſer tiefen Wahrheit klingt das Stück ergreifend aus. Es iſt ein Stück Volksleben, was uns Anzengruber zeigt, ein Stück Volksleben voll Wahrheit und Tiefe. Es ſind nicht bloß die zwei wunderbar ausgeſtalteten Charaktere des Schultheißen und des Einfam, die durch ihre urſprüngliche Echtheit ergreifen, auch alle die Geſtalten, die ſonſt noch mit der Haupthandlung in loſem oder engem Zuſammenhang ſtehen, offenbaren den tiefdringenden Blick des Dichters. Und welch' urwüchſige Kraft tritt in den prächtigen Volksſzenen zu Tage! Die Wiedergabe des Stückes war vorzüglich. Hans Neuert als Bürgermeiſter und Joſeph Klein als Einſam ſchufen Geſtalten voll Lebenswahrheit, und auch unter den übrigen Darſtellern fand ſich manche treffliche Leiſtung. Nur das Publikum ließ zu wünſchen übrig; es war ſehr ſpärlich erſchienen. Warum wohle — 4 2 Selte: General Anzeiger; Mannßeim, 6. November. des Reichstags und Landtags die Regierung ſchwer entrathen könne. Wenn das agrariſche Organ dieſe ſenſationelle Meldung ſelbſt mit Zweifeln begleitet, ſo können wir uns dieſen Zweifeln mur anſchließen. 5 Ueber die Parität in Bayern enknimmt die„Germ.“ einem Münchener Blatte folgende An⸗ gaben: Von den fünf Civilſtaatsminiſtern ſind drei, und gerade die einflußreichſten, Proteſtanten. Im Reſſort des proteſtantiſchen Miniſterpräſidenten ſind von 15 Räthen 9 proteſtantiſch. Von den 5 Berufenen in dieſes Miniſterium ſeit 1895 ſind 4 berufene Herren Proteſtanten, 1 Katholik mit roteſtantiſcher Kinder⸗ erziehung. Der Stellvertreter des M. ters des Aeußern iſt Proteſtant, ebenſo der Referent in dieſem Miniſterjum. Von den bayeriſchen Geſandten ſind 5 Proteſtanten, 4 Katholiken. Von den Regierungspräſidenten ſind 4 Katholiken und 4 Proteſtanten. In allen Miniſterien ſind die Referenten faſt alle liberal, wohl viele proteſtantiſch. Proteſtanten ſind ferner der Chef der Poſten und Telegraphen, der Chef der Eiſenbahnen, der Chef der Zölle Und indirekten Steuern, der Chef des Forſtweſens, der Vorſtand der Staatsſchuldentilgungskommiſſion, der Chef des Oberſten Gerichtshofs, der Präſident der Akademie, der Direktor der Staatsbibliothek eic. etc. II! Kurze Nachrichten. Der Finanzminiſter v. Miquel hat nach dem „Vorwärts“ die durch den Miniſter für öffentliche Nebeiten für den Etat für 1900 zugeſetzten 918 Stellen für Eiſenbahnſekretäre geſtrichen. Wie mehrfach gemeldet wird, hat der aus dem Harm⸗ loſenprozeß bekannte Regierungsreferendar v. Kayſer ſeine Entlaſſung aus dem Dienſte nachgeſucht und auch erhalten. Der Disziplinarprozeß gegen den Privatdozenten Dr. Arons findet am 18. November vor dem Disziplinarhof im Kammergerichtsgebäude ſtatt. Der Disziplingshof beab⸗ ſichtigt, nur dem Miniſterium die Gutachten abzugeben. Bezüglich der neu aufgetauchten Sprachenfrage bei der gemeinſamen öſterreichiſch⸗ungariſchen Armee, die Kund⸗ gebungen verurſachte, verlautet, daß ein Compromiß bevorſteht, nach dem bei Kontrolverſammlungen der Reſerviſten der Namensaufruf in deutſcher Sprache zu beantworten ſei, daß aber die Antwort auch in der Mutterſprache des Reſerpiſten geſtattet ſein ſoll, und daß dieſer nur dann zu beſtrafen iſt, wenn er aus Demonſtration ſtatt in deutſcher Sprache in ſeiner Mutter⸗ ſprache antwortet. Die„Petersburgskije Wjedomoſti“ fordert die ruſſiſche Re⸗ gierung auf, jetzt den günſtigen Augenblick zu benutzen, um den Hafen bon Bender Abbas am Peuſiſchen Golf zu erſtehen, unter denſelben Bedingungen wie Porth Arthur. Von perſiſcher Seite ſei ein Hinderniß nicht zu erwarten da Geld dort nothwendig gebraucht werde. Aus Stadt und CLand. Mannheim, November ſig9. Ernennung. Forſtaſſeſſor Theodor Paravicini in forzheim wurde dem Forſtamte Bruchſal als zweiter Beamter zu⸗ getheilt und Hauptamtsaſſiſtent Wilhelm Weigel bei der Zoll⸗ abfertigungsſtelle am Bahnhof Baſel mit der Verſehung der Vor⸗ ſtandsſtelle bei dem Nebenzollamte J in Kleinlaufenburg betraut. Die Landtagswahl in Maunheim. Der Artikel in unſerer letzien Nummer enthält einen Irrthum. Es heißt in demſelben, der Vorort Käferthal⸗Waldhof habe dieſes Jahr zum erſten Male mit Mannheim gewählt. Dieſe Angabe iſt unrichtig, vielmehr hat Käfer⸗ kthal⸗Waldhof ſchon bei der letzten Wahl im Jahre 1897 bei der Mann⸗ heimer Abgeordnetenwahl mitgeſtimmt. Nur der Ort Neckarau iſt diesmal hinzugekommen. Wenn ſich in Folge deſſen auch die in unſerem Artikel angegebenen Ziffern etwas ändern, ſo bleibt doch die Schlußfolgerung— Rückgang der ſozialdemokratiſchen Stimmen— beſtehen. Einſchließlich Käferthal⸗Waldhof fielen im Jahre 1897 auf die Sozialdemokraten 5317, auf die Nationalliberalen 3085 Stimmen; bei der diesjährigen Wahl erhielten die Sozialdemokraten 5893 und die Nationalliberalen 3844 Stimmen. Davon enffallen auf das ſeit 1898 neu hinzugekommene Neckarau 493 ſozialdemokratiſche und 200 nationalliberale Stimmen, verbleiben ſomit für die Altſtadt Mannheim einſchließlich Käferthal⸗Waldhof 5400 ſozialdemokratiſche Stimmen gegen 5317 im Jahre 1897 und 3600 nationalliberale Stimmen gegen 3085 im Jahre 1897. Die Sozialdemokraten haben alſo nicht ganz 100 Stimmen, die Nationalliberalen aber über 500 Stimmen zugenommen. Das kleine Plus der diesjährigen ſozialdemo⸗ kratiſchen Stimmen verwandelt ſich jedoch ſofort in ein bedeutendes Minus, wenn man die 500—41000 demokratiſchen Stimmen in An⸗ rechnung bringt, welche am Samſtag für die ſozialdemokratiſchen Wahlmänner abgegeben wurden, während bei der Wahl im Jahre 1897 eine ſelbſtſtändige demokratiſche Kandidatur vorhanden war, Daß die Demokraten der Parole ihrer Parteileitung getreu für die Sozialdemokraten zugeſtimmt haben, gibt die„Volksſtimme“ heute ſelbſt zu. Das Blatt ſcheint übrigens ſelbſt von dem Wahlausfall nicht beſonders erbaut zu ſein, denn es hat es unterlaſſen, die ſonſt Ublichen volltönenden Siegesfanfaren anzuſtimmen. Nur der Origi⸗ nellität halber ſei erwähnt, daß das hieſige Zentrumsblatt den Nationalliberalen den Rath gibt,„in Zukunft keine Gegenkandidaten aufzuſtellen, wenn ſie ſich beſchämende Vergleiche erſparen wollen.“ Wir finden in dem Wahlreſultat vom Samſtag abſolut nichts Be⸗ ſchämendes für die Nationalliberalen. Im Gegentheil kann unſere Pariei mit Befriedigung auf das Abſtimmungsergebniß blicken. Wer ſich zu ſchämen hat, ſind nicht die Nationalliberalen, welche es allein unternommen haben, der Umſturzpartei entgegenzutreten, ſondern es ind Diejenigen, welche die Wahl der Sozialdemokraten entweder durch direktes Eintreten für dieſelben oder durch Wahlenthaltung gefördert haben. Bei der heutigen Loosziehung für 7 Wahlmänner des 34. Bezirks entſchied das Loos folgendermaßen: 3 Nationalliberale und 4 Sozialdemokraten. ** Lahr⸗Land ſcheinen die Demokraten gewonnen zu haben, wenig⸗ ſtens meldet die„Karlsruher Bad. Ldsztg.“, daß 67 Demokraten und 62 Mationalliberale gewählt ſeien. * 1* Geſammtwahlergebniß in Baden. Es haben von den 32 zur Neuwahl ſtehenden Bezirken bis jetzt erhalten: Nationalliberale 14, bisher 16, Zentrum 10, bisher 9, Demokraten 3, bisher 3, Sozial⸗ demokraten 8 bisber 2. Konſervaliv 1. bisber 1. Antiſemiten keines. ——— bisher 1 Mandate. Durlach vollendet erſt heute die Wahl, die aber zweifellos einen Sieg der Sozialdemokraten bringen wird. Es haben demnach die Nationalliberalen im Ganzen 2 Bezirke und die Anti⸗ ſemiten 1 Bezirk verloren. In den Gewinn theilen ſich das Zentrum und die Sozialiſten, das Erſtere erhält neu 1 Sitz und die Letzteren bekommen 2 neue Mandate.— Wie uns nach Schluß der Redaktion mitgetheilt wird, ſoll Oberkirch⸗Achern nach von dort eingelaufenen Nachrichten den Nationalliberalen erhalten bleiben. Wenn ſich dieſe Nachricht beſtätigt, würden die Nationalliberalen 15 und das Zentrum nur 9 Sitze bekommen. * Weltausſtellung. Mit Bezug auf vielfache an den Reichs⸗ kommiſſar gerichtete Geſuche um Bekanntgabe der an der Welt⸗ ausſtellung in Paris 1900 ſich betheiligenden deutſchen Firmen wird mitgetheilt, daß das amtliche Verzeichniß der deutſchen Ausſteller voxausſichtlich in der zweiten Hälfte des Monats November d. J. zur Ausgabe gelangen und dann im Buchhandel für einen mäßigen Preis zu beziehen ſein wird. Vor dem Erſcheinen des Verzeichniſſes können die Namen der deutſchen Ausſteller nicht bekannt gegeben werden. * Mit einem groben Wirthshausexzeß hatte ſich das Schöffengericht am Samſtag zu befaſſen. Dieſer Exzeß ſpielte ſich am 22. September in der Wirthſchaft zum„Weißen Elephanten“ hier ab. Die Brüder Taglöhner Jakob Ludwig Röckel und Taglöhner Friedrich Peter Röckel bekammen in der Wirthſchaft mit den Gäſten Streit und wurden darauf aus der Wirthſchaft expebirt. Während die Beiden an die Luft befördert wurden, riſſen ſie einige Stühle mit, zertrümmerten dieſe auf der Straße und warfen die Stücke durch die Fenſter in die Wirthſchaft auf die Gäſte, wobei eine Anzahl Fenſter⸗ ſchreiben und Biergläſer in Scherben gingen. Ferner widerſetzten ſich die beiden Radqubrüder den Schutzleuten. Das Schöffengericht verurtheilte den Jakob Röckel zu 2 Wochen, den Friedrich Röckel zu 25 Tagen Gefängniß. *(Fine Beleidigungsklage, deren Entwickelung ſich vor den Pforten des Gerichts vollzogen hat und deren Vorgeſchichte dem Straf⸗ wie dem Civilgericht ſchon viele Arbeit gebracht hat, kam am Samſtag Nachmittag vor dem hieſigen Schöffengerichte zur Verhandlung. Nicht weniger als 2 Stunden waren erforderlich, um das Matertal der Vorgeſchichte durchzugehen. Die Beleibigung an und für ſich war kurz, aber deſto ſchwerer und beſtand in der Aeußerung:„Der hat falſch geſchworen, den kriegen wir noch!“,„Der hat wieder falſch ge⸗ ſchworen.“ Dieſe ſchwerwiegenden Worte wurden von der Ehefrau des Max Joſef Zeitz, Marie Anna geb. Kühn von hier, gebraucht gegenüber dem Hofſchauſpieler Dr. Oskar Kaiſer, z. Zt. in Köln, der in einer Strafſache gegen ſeinen Schwager, den Typographen Alois Krämer hier, vor der hieſigen Strafkammer in der Berufungsinſtanz als Zeuge aufgetreten war. Die Frau Zeitz erhob dieſe Beleidig⸗ ungen ſowohl im Sitzungsſaal wie auf dem Treppenhaus des Amts⸗ gerichtgebüudes. Herr Dr. Kaiſer wohnte während ſeines hieſigen Engagements im Hauſe M 3, 7, der Familie Zeitz, reſp. der Ehefrau Zeitz gehörig. Schon kurz nach ſeinem Einzug hatte Herr Dr. Kaiſer mit den Hauseigenthümern, weil dieſe einen Badeofen nicht aufſtellen laſſen wollten, einen Prozeß, der zu Gunſten Kaiſers ausfiel und in dem die Eheleute Zeitz verurtheilt wurden, den Badeofen anbringen zu laſſen. Die Eheleute Zeitz kamen jevoch dieſer Verpflichtung nicht nach, ſodaß ſie ſeinerzeit in eine hohe Ordnungsſtrafe genommen werden mußten. Seit dieſer Zeit hatten die Eheleute Dr. Kaiſer in dem Hauſe M 3, 7 piel Leid durchzumachen und wurden fortgeſetzt von den Hausbeſitzern auf alle mögliche Art beläſtigt. Nicht allein gegen die Eheleute Dr. Kaiſer richteten ſich die Chikanen, ſondern auch gegen den oft zu Beſuch kommenden Schwager des Herrn Dr. Kaiſer, des Bruders der Ehefrau Kaiſer, Herrn Alois Krämer. Eines Abends, als Krämer für die Familie Kaiſer eine Kommiſſion zu beſorgen hatte, wurde ihm von Herrn Zeitz der Hausſchlüſſel des Herrn Dr. Kaiſer mit Gewalt abgenommen. Letzterer ging dann im gleichen Moment vor die Wohnung des Zeitz und verlangte den abgenommenen Schlüſſel. Dieſer wurde nach langem Hin⸗ und Herreden endlich wieder herausgegeben, aber zu gleicher Zeit ging die Familie Zeitz auf die Familie Dr. Kaiſer los, wobei es zu thätlichen Angriffen kam, wobei der Ehemann Zeitz durch Krämer eine bedeutende Ver⸗ letzung erlitt. Krämer hatte ſich dieſerhalb vor dem Schöffengericht zu verantworten, wurde aber ſeinerzeit freigeſprochen, welches Urtheil durch die Strafkammer beſtätigt wurde. In dieſen Verhandlungen wurde Dr. Kaiſer als Zeuge vernommen. Nach dieſen Verhandlungen ſchleuderte nun die Ehefrau Zeitz dem Dr. Kaiſer die oben mitge⸗ theilten Beleidigungen, einen Meineid geſchworen zu haben, ins Ge⸗ ſicht. Das Schöffengericht verurtheilte die Ehefrau Zeitz am Samſtag zu 200% Geldſtrafe event. 1 Monat Gefängniß und zur Tragung der Koſten, einſchließlich derjenigen einer einmaligen Veröffentlichung des Urtheils im„Generalanzeiger“. Ehefrau Zeitz hatte gegen Dr. Kaiſer Wiederklage erhoben, wurde aber damit abgewieſen. * Heberfahren. Geſtern Abend 9 Uhr bei Abfahrt des Zuges Nr. 27 der Nebenbahn Mannheim⸗Heidelberg von der Feudenheimer⸗ Fähre gegen Mannheim wurde, wie ſchon in der letzten Nummer kurz gemeldet, der Taglöhner Erhard aus Seckenheim überfahren. Derſelbe ſtarb in Folge der erlittenen Verletzungen noch an der Unfallſtelle. Auf welche Weiſe der Verunglückte unter den Zug gekommen, ob ein Unglücksfall oder Selbſtmord vorliegt, wird durch die eingeleitete Unterſuchung feſtzuſtellen ſein. Aus Neint Großherfogtliunm. [ Schwetzingen, 6. Nov. Einen genußreichen Abend bot geſtern der Evang. Bund ſeinen Mitgliedern durch einen Familien⸗ abend. Hierzu war Herr Profeſſor Thoma⸗Karlsruhe gewonnen worden, der in etwa 13pſtündigem Vortrag über die Glaubensbewegung in Böhmen die zahlreich erſchienenen Zuhörer zu feſſeln wußte. An der Hand eigener Erfahrungen verbreitete ſich Redner über die frucht⸗ bare Gegend und die reiche Induſtrie in Böhmen, des Weiteren noch über den zahlreichen Uebertritt der Katholiken zum Proteſtantismus. Reicher Beifall lohnte den Redner für ſeinen trefflich gelungenen Vor⸗ trag. Der evangeliſche Kirchenchor ſang hierauf noch berſchiedene Lieder und verſchönte dadurch den Abend. Mfalz, Helleit und Alitgebuitg. n Kaiſerslautern, 5. Nov. Der Raubmörder Hunkler, welcher in dem benachbarten Truben ſeine Tante die Wittwe Hunkler ermordet und beraubt hatte, wurde zu Sgargemünd verhaftet. * Wold⸗Michelbach, 5. Nov. Ein ſchrecklicher Unglücksfall ereignete ſich in dem dem Bauübernehmer der Eiſenbahn gehörigen Steinbruche. In dem Bruche iſt eine Schmiede errichtet, wo der Schmied Schmittle von hier käglich das nöthige Werkzeug ſchärft. Als dieſer nun fleißig an der Arbeit war, gab es eine heftige Explo⸗ ſion. Schmittle ſtand ſofort in Flammen und nur dem Umſtande, daß ſofort Hilfe zur Stelle war, hat er noch ſein Leben zu verdanken, er iſt aber furchtbar zugerichtet. Auf bis jetzt unaufgeklärte Weiſe war ein angebrochenes Pulverfäßchen mit noch 12 Pfund Inhalt in die Schmiede gekommen. * Wiesbaden, 5. Nov. Der Ankauf des Rauenthaler Wein⸗ gutes der Aktiengeſellſchaft Wilhelmi durch die königliche Domänenver⸗ waltung iſt bereits vollzogen. Die Kaufſumme ſoll/ 1,125,000 betragen. Um den Abſchluß der Verhandlungen hat ſich Regierungs⸗ präſident Dr. Wentzel ſehr verdient gemacht. port. S. Fußball. Bei dem Sonntag, 5 ds, ſtattgefundenen Revanche⸗ Matſch zwiſchen dem Seckenheimer Fußballelub und der hieſigen Fuß⸗ bollgeſellſchaft„Sport“ 1899 ſiegten nach ſcharfem Kampfe wiederum die Letzteren und zwar mit:1 Gpal. Mannheimer Künſtler auf den diesjährigen Münchener Kunſtausſtellungen. oe, Die diesjährigen Münchener Kunſtausſtellungen zeigten die eines ruhigen, ernſte Ziele verfolgenden Aunſ daß fens. einmol aswannene feſte und beſtimmie Nerbällnißk aur Wafur und 5 * ihrem ſonnenhaften Licht, das immer ſteghafter alle Nacht und Fin⸗ ſterniß bekämpft und immer neue Lebensfreude ſchafft, hat dig modernen Künſtler davor bewahrt, den geraden und ſichern Weg zuß Wahrheit zu verlieren. Nur in der Ausſtellung des Glaspalaſtes warde der Verſuch gemacht, wieder in das ſei 5 altersgrauen, längſt vergeſſenen akademiſch⸗hiſtoriſch⸗bib Nalere einzulenken der beſte Beweis dafür, wie nothwendig noch heute das B en der Seceſſton iſt, die diesmal wieder) den Hochſtand der modernen chriſtlichen Malerei vor Augen führte. Nichts aber konnte uns mehr freuen, als auch die„Unfrigen“ den großen internationalen Kunſtwettkampf zu München in dieſem Jahre mit Ehren beſtehen zu ſehen und ſie in den vorderſten Reihen moderner Künſtler zu erblicken. Eine ganze Anzahl hervorragender Arbeiten der diesjährigen Ausſtellung im Münchener Glaspalaſt ſind don Söhnen unſerer Stadt Mannheim oder von in ihr wirkenden Künſtlern gaſchaffen. Gleich im erſten großen Hauptſaale gewahrt man ein in hellen Farben ſtrahlendes Gemälde Wilhelm Frey' s:„Viehweide bei Groningen“. Gerade im Thierſtück zeigt die moderne Freilichtmaleri ihre ſarbenfrohe, lebensfriſche Kunſt. Eine ſtarke Poeſie wirkungs⸗ voller Licht⸗ und Farbenerſcheinungen wurde hier mit aller Urkraft entfaltet und damit Herz und Sinn wieder für den Genuß urwüch⸗ ſiger Natur gewonnen. Die Thiermalerei iſt gewiſſermaßen die buko⸗ liſche Poeſie unſerer Tage, in ihr verkörpert ſich nicht zum wenigſten unſere Liebe zum Landleben. Der Farbenglanz ländlicher Gegenden erreicht vielleicht ſeinen Höhepuntt in den mit bunten Kühen belager⸗ ten Wieſen, wenn dieſelben im vollen Lichte der Sonne erſtrahlen. Der Siegeslauf der modernen Kunſt iſt ganz beſonders auch der eifrigen Pflege der Thiermalerei zu verdanken, die mit ihrer urfriſchen Faubenwelt die Nachtgeſpinnſte des Rückſchritts am wirbſamſten zu berſcheuchen vermochte. Kein Wunder, daß ein Künſtler von ſo aus⸗ geſprochenem Charakter, wie dies Wilhelm Frey iſt, ſeine Freude gerade an ſolcher Poeſie gewonnen hat und ſeine ganze Kraft einſetzt, ſte in aller Freiheit und Schönheit zur Geltung zu bringen. Das bereits erwähnte Bild dieſes Künſtlers kann hierfür wieder als ein bollgiltiger Beweis angeführt werden. Es iſt bei allem Licht deß Kolortts klar und beſtimmt gezeichnet und in eine ruhige, tiefe (Stimmung gebracht, die nur ein feinfühliger Poet in Farben erzeugen kann. Auch ein anderes ebenfalls in München ausgeſtelltes Bild des⸗ ſelben Meiſters,„Am Ufer des Bodenſees“, iſt ein gleichwerthiges, lebensvolles Farbengedicht. Eine Ueberraſchung der angnehmſten Art bereitete uns der Mannheimer Künſtler Wilhelm Nagel. Wohl hatte man er⸗ fahren, daß Arbeiten dieſes Malers auf der letzten Dresdener Kunſt⸗ ausſtellung preisgekrönt worden ſeien, allein einen ſolchen Fortſchritt ſeines Schaffens, wie ihn die jetzt in München ausgeſtellten Bilder zeigen, konnte man doch nicht vermuthen. Es iſt eine wahre Luſt zu ſehen, mit welch' kühnem Wagemuthe der funge Künſtler der Sonne zuſtrebt, ſeine Gemälde des Sommers in hell leuchtende Lichtwelten bepwandelnd. Daß ihm neben dieſer freien Entfaltung boller Lichk⸗ fluthen auch die intimeren Stimmungen des Herbſtes und Winters wiederzugeben gelingen, dafür zeugten ſeine in anſpruchsloſen Farben gahaltenen Landſchaften„Oktobermorgen“ und„Erſter Schnee“. In beſonders ehrenvoller Weiſe ſah man vier Bildniſſe von Otto Propheter in dem Hauptſaale der Karlsruher Maler plazirt. Dieſe vier Gemälde: das hier ſchon bewunderte Porkrait Ferdinand Kellers, das uns gleichfalls bekannte Bildniß des Majors H. und zwei in ebenſo vornehmem wie brillantem Colortk gehaltene Portraits hieſſger Damen zeigen die Propheter'ſche Kunſt in ihrer verblüffend ſchnell gereiften, jeder techniſchen Schwierigkeit völljg ge⸗ wachſenen Art und gehören zu den beſten Schöpfungen der Ausſtellung überhaupt, ſodaß ihnen ſelbſt Meiſter Lenbach ſein ſchwer zu erringen⸗ des Lob ſpendete.— Auf einem ſpeziellen Gebiete des Portraits bewegt ſich Michel Koch, der die Paſtellmalerei bevorzugt und ſealle ein mit Farbenſtiften graziös behandeltes Kinderbildniß aus⸗ ellte. Der Beſprechung der Mannheimer Künſtler ſei noch ein Work üͤber die neueſten Werke des raſch herühmt gewordenen Sohnes unſerer Nachbarſtadt Ludwigshafen angeſchloſſen: des genfalen, phantaſte⸗ eichen Malers Julius Exter. Was er uns diesmal bietet, iſt t das Vollendetſte, was wir von dieſem Meiſter überhaupt ge⸗ ſehen haben. Mit dem Portrait ſeiner Mutter erreicht ſeine Kunſt eine Innerlichkeit, die ſich ſofort mit intenſiver Gewalt jedem Be⸗ trachter des Bildes mittheilt. Das Gemälde„Ein Sprößling“ ſchlägt eine ganz neue Behandlung des Thierſtücks an. Die Darſtellung der Kuh, die hier ängſtlich das Kalb zu ſchützen ſucht, hat nichts mit der ſonſt gepflegten Schilderung des behaglichen Dahinlebens dieſer Thiere zu thun, ſondern dieſe werden hier in elementar leidenſchafk⸗ llicher, man möchte ſagen: zitternder Bewegung, wie in der Furcht um ihr Leben, aufgefaßt. Als ſeltſam anziehende Schöpfungen einer originellen Phantaſie und Alles bezwingender Geſtaltungskraft ver⸗ mögen die großen Gemälde„Märchen“ und„Der verzauberte Wald“ nicht weniger tief zu wirken. Es iſt ſchwer, ſich von der eigenarkigen, geheimnißvollen Poeſte dieſer Bilder loszureißen, die ſich mit reichſten Farben frei und unwillkürlich ausſpricht. In Exter iſt der modernen Kunſt ein bedeutender, endlich auch allgemein anerkannter Meiſter erſtanden. Tlieater, Auuſt und 1miflenſchaft, Paul Lindau, der neue Director des Berliner Theaters, theilte einem Interpiewer mit, daß er zu Heine's hundertſtem i „Almanſor“ aufzuführen gedenke. Später wolle er Wilbrandt' „Viola“ herausbringen. Auf die direete Frage nach ſeinem Pro⸗ gramm antwortete der neue Director:„Gute Aufflhrungen der Claſſiker, ferner Schauſpiele und Luſtſpiele, die für die Familie ge⸗ eignet ſind, ohne doch kindlich harmlos oder theewaſſerdünn zu er⸗ ſcheinen. Eine„Zaza“ gebe ich nicht. Ein Vater ſoll ſeine Kinder ruhig ins Berliner Theater mitnehmen dürfen, obne daß verſtändige Leute mein Repertoir einen Spielplan für Backfiſche nennen.“ Im Deutſchen Thegter zu Berlin wurde das Schauſpiel „Ein Gaſtſpiel“ von Wolzogen und Hans Olden zum erſtenmale aufgeführt. Das Stück wurde abgelehnt. Nach den Aetſchlüſſen wurde die Mißſtimmung des Publikums in der allerentſchiedenſten Form zum Ausdruck gebracht und der Freundesbeifall niedergeziſcht. Die verwittwete Frau Johaunn Strauß in Wien hat dem Archiv der Geſellſchaft der Muſtkfreunde das Original⸗Manuſeript der Operette„Waldmeiſter“, das ſich im Nachlaß ihres Gatten fand, zum Geſchenke gemacht. Carmen Sylva überließ ihr neueſtes Werk, ein Luſtſpiel, das den Titel:„Ein Paar Stiefletten“ führt, dem Ungariſchen Luſtſpieltheater in Budapeſt. Die Tantismen hat die Dichterin für das Mädchen⸗Waiſenhaus in Neuwied beſtimmt. Maſſenet's vieraktige Oper„Cendrillon“, zu der Cain im Anſchluſſe an das Aſchen rödelmärchen ein interefſantes Libretto geſchrieben hat, ging mit Erfolg am Brüſſeler Monnaie⸗Theater über die Bühne. Die ausgezeichnete Aufführung erntete lebhaften Beifall.„Cendrillon“ gehört zu den beſten Compoſitionen Maſſenets, Im Stuttgarter Hoftheater wurde vor einigen Tagen Ger⸗ hart Haupmanns Komödie„Der Biberpelz“ zum erſten Male aufgeführt und bom Publikum mit jubelndem Beifall aufgenommen. Ueberaus bezeichnend iſt dieſe Thabſache für den Umſchwung, den der Geſchmack und das Urtheil des einſt mit Recht als einſeitig und in gewiſſem Sinne rückſtändig verrufenen Stutigarter Publikums er⸗ ſahren haben, und für den Erfolg, den die unausgeſetzten Bemüh⸗ ungen der jetzigen Hoftheater⸗Leitung gehabt haben, den Spielplan modern zu geſtalten und das Publikum empfänglich zu machen für die Schöpfungen der neuzeitlichen Schriftſteller und Komponiſten, Demſelben Stücke, das vor noch kaum ſieben Jahren bei ſeiner Erſt⸗ aufführung vom Deutſchen Yheater in Berlin eine wenig ermunternde Aufnahme fand und das erſt geraume Zeit ſpäter, als ſein Verfaſſer durch viele andere Werke Vorurtheile und Voreingenommenheiten der Maſſen beſiegt hatte, den ihm gebührenden Platz im Spielplan der reichshauptſtädtiſchen Bühne erhielt, jubelten die Stuttgarter zu, für die jetzt Hauptmann und Ibſen, Sudermann und Arthur Schnitzler dieſelbe Bedeutung haben, wie noch vor zehn Faiben Roderich Benedfe, ub aube die Ae Tünfer und die Deme Mirck-Ufeiffen Uufar ers hen on ler ait 918 ene pey ge⸗ ing en⸗ its ind 184 ork rer ſte⸗ iſd ge⸗ ſt ge⸗ igt ing nib ſer ft⸗ cht ner er⸗ en, ten ten ter Ite a ro⸗ der ge⸗ er⸗ er ſen en 4 * Luren uberſchrikt wit einer Anzabl Geſchütze die Nanrheim. 68. Nobember) General: Anzeiger. 3. Jeffe⸗ kuhrung des„Biberpelz“ durch die äußerſt ſorgſame Meerns und durch die prächtige Darſtellung. Wie aus München gemeldet wird, iſt dem Chefredakteur der Zeiiſchrift„Das Bayerland“, Herrn Heinrich Leher, der Titel eines Kgl. Wirklichen Rathes perliehen worden. Ueber die Verdienſte dieſer Jeitſchrift ſpricht ſich der Direktor der kgl. Hof⸗ und Staatsbibliothek, Geheimrath Dr. v. Laubmann, u. A. än folgender Weiſe aus:„Das Baherland bildet in Wort und Bild ein Reperkorium für Geſchichte und Landeskunde, wie es kein anderes Land beſitzt. Es wird für die Zukunft ein Quellenwerk von unſchätzbarem Werthe ſein, das aber zür die Gegenwart nicht weniger koſtbar iſt. Das„Baherland“ bleibt in ſtetiger reger Fühlung mit den Ereigniſſen der Gegenwart und Rietet ein ſo reiches, ſorgfältig und glücklich gewähltes Materſal, daß keine einzelne Perſon ſelbſt bei geſchickteſter und fleißigſter Biblio⸗ thekenbenutzung, im Stande wäre, dies für ſich zu ſammeln.“ Ibſen und ſeine Statue. Man ſchreibk der„Voſſiſchen Zig.“ aus Ehriſtiania: In der Angelegenheit der vor dem neuen Nakional⸗ theater aufgeſtellten Statuen Ibſens und Björnſons hat ſich jetzt Ibſen einem Interviewer einer hieſigen Zeitung gegenüber geäußert und dabei das merkwürdige Geſtändniß gemacht, daß er bis jetzt die Statuen, die nun ſchon zwei Monate an ihrem Platze ſtehen, noch nicht angeſehen habe. Eine Zeitungsnachricht, wonach er ſeine Statue bbedenklich angeblickt habe, müſſe er auf das Beſtimmteſte widerlegen. Er habe weder ſchweigend noch laut ſeiner Meinung über die Sta⸗ Inſzenirung Hans tuen Ausdruck gegeben. Seine eigene Statue zu kritiſtren, wäre übrigens etwas, was ihm nie einfallen würde. Perſönlich ſei er der Anſicht, daß Denkmäler über Dichter nicht in Statuen, ſondern in Büſten beſtehen müßten, die auf einem geeigneten Sockel ſtänden, der ſhmboliſche Figuren von eigenen Wenken des Dichters enthalte.— Wie dieſe unglüchſelige Denkmalsangelegenheit enden wird, iſt ſchwer abzu⸗ ſehen. Es werden recht ſonderbare Vorſchläge gemacht. Von ver⸗ ſchiedenen Seiten war empfohlen, die Statuen an einen weniger an⸗ ſpruchsvollen Platz zu verſetzen, aber„Verdens Gang“ meint, dadurch würden ſie nicht beſſer. Das Blatt unterſtützt dann allen Ernſtes den zu Tage getretenen Vorſchlag, die beiden Bronzeſtatuen„u zwei Löwen umzugießen.“ Wie die Popularität eines„hochbewertheten“ Dichters zu Pakriotſſch⸗ſtnanziellen Zwecken ausgenützt werden kann, das dat eine Londoner Zeitung in dieſen Tagen der Welt vordemonſtrirt. Faſt in allen Engliſchen Zeitungen werden gegenwärtig Sammlungen für die Frauen und Kinder, bezw. Wittwen und Waiſen der Soldaten, die nach Südafrika gingen, veranſtaltet. Die„Dailn Mail“ hat ſich zun, um ihrer Sammlung beſonderen Nachdruck zu verleihen, ein Propagandagedicht von Rudyard Kipling verſchreiben laſſen, aus dem ſie möglichſt viel Kapital zu ſchlagen ſucht. Das nicht unan⸗ ſehnliche Honorar für das Gedicht(250 Eftrl.— 5000 Mk.) wurde dam Dichter dem wohlthätigen Zweck zugeführt. Außerdem hat das Blatt an ein paar Dutzend engliſcher eitungen das Nachdrucksrecht für je 5 Guineen(105 Mark) verkauft; ferner werden faeſimilirte Copien von dem Gedicht zum Preiſe von 1 Shilling(1 Mk.) an die patriotiſchen Leſer(auch Nichtleſer) abgegeben; die bekannte Schau⸗ ſpielerin Mrs. Beerbohm Tree wird das Gedicht jeden Abend im Palacetheater vortragen und dafür ein Wochenhonorar von 100 Lſtr. 2000 Mk.) erhalten, das ebenfalls dem wohlthätigen Zweck zufließt; Sir Arthur Sullivan wird das Gedicht für 100 Guineen(2100 Mt.) in Muſik ſetzen und auch ſein Honorar wird auf den Altar des Bgterlandes niedergelegt; ſobald das Gedicht componirt ſein wird, wird es auf der Bühne des Alhambratheaters geſungen werden, wofür der Direktor des Theaters jede Woche eine auſehnliche Summe dem Unterſtützungsfonds zuführen wird. Aber das iſt noch nicht Alles. Das glücklich durchgeſungene Gedicht wird in den Verlag Einer hervorragenden Muſikerfirma übergeben, die ihre Geſammt⸗ einnahmen aus dem Verlag des Liedes vertrauensvoll in die Hände der„Daily Mail“ legen wird. Das Original⸗Manuſeript des Ge⸗ dichtes mit Kiplings eigenhändiger Unterſchrift iſt noch zu haben und wird an den Meiſtbietenden um einen vorausſichtlich fehr hohen Ppeis verkauft werden, Räthſelhaft iſt es, daß das Couvert, in dem das Gedicht geſandt, und das Meſſer, mit dem das Couvert aufgeſchnitten wurde, von dem unternehmendem Blatte nicht in den Bereich der patriotiſchen Speculation gezogen wurden, ————— Atheſte Nachrichten und Celegramme. (Privat⸗Telegramme des„General⸗AUnzeigers“.) Köln, 6. Nov. Der„Köln, Volksztg.“ zu Jolge, theilte Biſchof Simar dem Kölner Metropoliten⸗Capitel mit, er könne die Wahl zum Erzbiſchof von Köln nur annehmen, wenn er durch ausdrücklichen Wunſch oder Befehl des Papſtes dazu be⸗ ſtimmt werde. Es widerſtrebe ſeinem Gewiſſen ebenſoſehr wie ſeinem Herzen, die Dißeeſe Paderborn zu verlaſſen, wo ihm bom Clerus und dem Volke ſoviel Vertrauen und Liebe entgegen⸗ gebracht werde, um die Laſt eines anderen Wirkungskreiſes zu übernehmen, von der er fürchten müſſe, daß ſie für ſeine Schul⸗ tern zu ſchwer ſei. Das Kölner Metropolitencapitel berichtete auch bereits in dieſem Sinne an den Papſt über das Wahl⸗ ergebniß. Meß, 6. Nov. Heute Vormittag 10 Uhr findet in der Kathedrale die Beiſezung des am 24. v. Mts. verſtorbenen Biſchofs Fleck ſtatt. Biſchof Korum von Trier wird die Leichen⸗ rede in deutſcher und franzöſiſcher Sprache halten. Viele deutſche und franzöſiſche Biſchöfe ſind zur Feier hier eingetroffen. Leipzig, 6. Nov. Nach einer Meldung des„Leipz. Tagebl.“ iſt der Reichsgerichtsrath v. Bruchhauſen heuke verſtorben. Prag, 6. Nob. Geſtern fand auf dem Weißen Berge eine öffent⸗ liche Berſammlung ſtatt, welche wegen kumultariſchen Verhaltens der Theilnehmer aufgelöſt wurde. Eine über 700 Perſonen zählende Volks⸗ menge ſuchte nach Prag zu gelangen, was die Polizei aber verhinderte. Ofen⸗Peſt, 6. Nov. Wegen der Verordnung des ge⸗ meinſamen Kriegsminiſters betr. die Meldung der Reſerviſten bei Controlberſammlungen wiederholten ſich Abends die Kund⸗ gebungen der Studenten. Die Letzteren zogen auch vor die Wohnung Szells. Polizei zerſtreute die Menge. 5 Verhaftungen wurden vorgenommen. Brüſſel, 6. Nov. Geſtern kraf Major Gerlache von ſeiner Forſchungsreiſe nach dem Südpol an Bord der„Belgica“ in Antwerpen ein, wo ihm ein feierlicher Empfang bereitet würde. Beim Einlaufen in den Hafen ſtieß die„Belgica“ mit einem Kutter zuſammen, wobei die„Belgica“ eine Segelſtange des Großmaſtes verlor. Perſonen kamen nicht zu Schaden. London, 6. Nob. Die Morgenblätter melden aus Lady⸗ ſmith vom 3. November. Bei Schluß des Angriffs auf das Lager der Buxren bei Beſters flohen die Buren eiligſt und ließen diele Todie und Verwundete zurück. Die Wirkung des engli⸗ ſchen Granatenſeuers war furchthar. Das ganze Lager mit Vor⸗ täthen fiel in die Hände der Engländer. Die„Times“ meldet aus Pietermaritzburg vom 3. ds.: Hieſige Afrikander erhielten die Nachricht, am 2. ds. ſoll eine blutige Schlacht zwiſchen Ladyſmith und Colenſo ſtattgefunden haben, wobei viele Buren gefallen ſeien, darunter zahlreiche An⸗ berwandte hieſiger Afrikander. Die engliſchen Bewohner in Pietermaritzburg wiſſen bisher nichts von einem Kampfe. London, 6. Nov.„Daily Mail“ meldet gus Burersdorp in der Kapkolonſe: Das große britiſche Lager bei Stormberg Junetion iſt am 2. ds. 80 Meilen ſüdöſtlich nach Whensdown verlegt worden. an glaubt, daß die Verlegung des Lagers Veranlafſfung geben wird, daß eine große Anzahk von Buren der Kapkolonie ſich dem Feinde auſchließen wird. Eine weitere Agtbenungz von 3500 Oranje⸗ rücke bei Bethulie. London, 6. Noy. Das Reuterbureau meldet aus Kimberley: Eine ſtarke Truppenabtheilung fand bei einer Recognoscirung am * 31. Bkk., daß der Feind einen Hügel beſetzt gielt. 16 vom Feinde abgegebene Schüſſe blieben wirkungslos. Die Truppenabtheilung kehrte in die Stadt zurück. Kapſtadt, 6. Nov. Die„Südafrikaniſchen Nachrichten“ per⸗ öffentlichen ein Telegramm aus Aliwal North, welches beſagt, daß die holländiſchen Farmer in einer Verſammlung eine Reſolutton an⸗ nahmen, worin die Anſchuldigung illoyalen Verhaltens energiſch zurückgewieſen wird.(2) Madrid, 6. Nov. Ein Telegramm von den kanariſchen Inſel beſagt, ein in den Gewäſſer von Las Palmos ſtationirtes engliſches Schiff übe ſtrenge Ueberwachung aus. Dieſer Um⸗ ſtand werde dem Gerüchte von dem bevorſtehenden Erſcheinen von Schiffen, denen Transvaal Caperbriefe ausgeſtellt habe, zu⸗ geſchrieben. Madrid, 6. Nov. Geſtern fand im königlichen Palais zu Ehren der Prinzen Albrecht und Friedrich Heinrich von Preußen ein Feſtmahl ſtatt, an welchem die Miniſter, die Mit⸗ glieder des diplomatiſchen Corps und hohe Würdenträger theil⸗ nahmen. Prinz Albrecht wohnte wegen einer leichten Erkältung dem Pferderennen nichl bei, ſondern beſuchte mit der Königin⸗ Regentin die königliche Waffenſammlung.— In der Anſprache bei Ueberreichung des Schwarzen Abdlerordens betonte Prinz Albrecht die herzlichen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Spanien. Der König dankte in franzöſiſcher Sprache dem deut⸗ ſchen Kaiſer. Es war das erſte Mal, daß der König bei einer öffentlichen Gelegenheit das Wort ergriff.— Nach einer Meldung der„Agencia Fabra“ machte die Anſprache des Prinzen Albrecht bei der Ueberreichung des Schwarzen Adlerordens an den König allgemein einen tiefen Eindruck wegen der Betonung der herz⸗ lichen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Spanien. Gbenſo wird die Antwort des Königs wegen des ſicheren Auftretens des jungen Redners von der Bevölkerung ſympathiſch beſprochen. Mannheimer Handelsblatt. Würgerbrän Tudwigshafen, Der Aufſichtsrath beſchloß in ſeiner letzten Sitzung die Vertheilung einer Dividende von 6 pot. (wie im Vorjahre) in Vorſchlag zu bringen. Coursblatt der Maunheimer Börſe(Produkten⸗Börſe) ie, vom 6. November. —.—17.— Weizen pfälz, Hafer, württb. Aly—.——14.95 „ norbdeutſcher—.——17.25„ amerik. weißer—.——14.50 „ kuüff, Azima 17.50—18,50 Mais amerMixed—.——10.75 „ Theodoſia 19.——19.50„ Donau—.—11.— „ Saxonska 18.——18.25„ La Plata—.—10.75 „ Girka 17.50—18.25 Nohlreps, d. neuer——25.— „ Taganrog 18.75—19.50 Wicken—.——15.— „ am. Winler—.——17.50 Kleeſamen deutſch. 1130.—140.— „ Chicago II—.—17,70 7„ II 90.— 100.— „ Manitoba—-—„ amerik. 82.——86.— „ Walla Walla—.——17.25„% UeuerPfälze. „ Kanſas I1—.——17.50„ Luzerne 90.——95.— „ Californier 17.25—17.80„ Provene. 107.—111— „ La Plata 17.25—17.50„Eſparſette, 23.——26. Kernen lnmöl mit Faß—.—54.50 Roggen, fale JjjVVVVVVVVVCC8 „ ruſſtſcher—.—16.—„ bei Waggon—.——56.— „ rumäniſcher—.———.— „ norddeutſcher „ amerik. Gerſte, hierländ. „ Pfälzer „ ungariſche Fukter Gerſte rum. Brau Hafer, bad. Am. Petroleum Faß ſv. mit 20% Targ—.——94.75 Am. 99125 Wagg.—.——24.30 Am. Petrol. in Eiſt. p. 100ko netto verzollt.20.90 Ruſf. Petrol. fr. Faß.— Ruff. Petrol. Wagg, Ruſf, Petrol, in Ei⸗ ſternen p. 100ko netto19.90 18757 17.—17.80 1775—18 —.—14.— 14.50—14.75 4 ½ ruſſiſcher 14.50—15,25Rohſprit, verſteuert—.— 118.50 norddeutſcher—.———.— goer do. unverſt.—.—38.— Weizenmehl Nr. 00 0 1 2 3 4 28.25 26.25 24.25 23.25 22.25 19.25 Roggenmehl Nr. 0) 25.— 1) 22.—. Getreide unverändert ruhig⸗ Courszettel der Maunheimer Effertenbörſe vom 6. November, SObliggtionen., Staatspapieren 5 Pfandbriefe. ,Badiſche Obligar.—.— 4. Rhein, Hup.⸗B. unk. 1902 100.80 0 %„(abgeſt.) 86.50 53 310 MN. 98.30 b3 3½% Oblig, Mark 96.— 55„ e e e.80 55 37% 5. 80 96.— bz„„ Communglf 84.— bz 5 1ů5¹ 77 1892/94—55 7 Stävte⸗Aulehen. 5 89.— bz 15 2 i. 1 795 94.50 B 5 her v. J. 189 92—— 9 4„ T. 100 Hooſe 140.— 5; 185 5 85 Baher, Obligationen 0— 5 4705 eee 19 5 15 N 60 el 5 8 95.— 3½ʒ Deutſche Reichsanlelte 93.05 bz 805 Manüheimer Obl. 1 8 %„„0 98.10 bz 310 15 1805 96.— 8 %0, 6975 b 2%„„1 1808 64 60 b5 3½ Preuß, Colfols 97.25 b3 U e 97.75 b5 eee 80.60 ö5 Nudaf e gtionen 55 4½ Bad. A⸗G. f. Rhſchifff. 105.50 15 ee e 0—.— 5 Elektr. W. Zahmeyer n. Coß— Eiſenbahn-Aulehen. 4 Genzmüßhle 102400 4 Pfälz. udw. Max Nord) 101.40 63 4½ Speherer Ziege werke 108 40 8 1 FF 4½ Verein Chem. Flabriken 101— 5z 8½„ convertirte 96.50 bz 4½ Bellſtofffabrik Waldhof 108. Atien Banken. v. 105 u. 800 1 rei S. p. il in 248.— Habif e Vant 124.— vauerei e rünwinke 13 5 Gewerbebank Speyer 50ſ% 129.— 8 8 128525 Mannheimer Bank 132.20 0 7 85 15 110 0 68.— 8 Oberrhein. Bank 122.— G iet gin,.5 ilzi„ Sonne Weltz Speyer 155.— 8 Plfälziſche Bank 137.90 8 Storch, Sick 111.— 8 f dd, andan 168.—8 gaer eae e e 198 05 8 5 ar⸗ u.„Landa— 1 8 Aheinſſche Erebitbane 14278 53 Pfal Rhein. Hyp.⸗Bauk 161.— G fälz. Preßh. u. Sprſtfabr, Sſidd. Banzk 114,10 Trausport Süddeutſche Vank(unge) Akt. 1186,60 G und Verſicherung. „„Eiſenvahnen. Gutjahr⸗Aktlen 140. G Pfälziſche Ludwigsbahn 242.— 63 Maung, Dampfſchleppſchiff 120.80 70 axbahn 151.— 55 17 Vagerhaus 116— 57 „ Nordbabhn 130.50 0 Köln. Rhein⸗ u. Jeeſchifffahrtf. Hellbronner Straßenbahn'en.— G Pad. Rülck⸗ u. Mitperſich. 360.— Chemiſche Induſtrie.„ Schifffahrt⸗Aſſecuranz 525.— bz .sch. f. chem. Induſtrie 128.— G Continentale Verſicherung 365.— Badiſche Anilin⸗ u. Soda 42.— G Mannheimer Verſicherung 438.— 5 67„„,„e jüunge 410. 6 Oberrhein. Verſ.sGeſellſchaft 250.— Theu Fabdel Goldeuberg 187.— G Mültt, Trausportverſich. 735.— G 1 em. Fabrik Pa 00 Juvuſtvie erein chem. Fabrlken.50 5 10 1 Verein D. Oelfabriken 107.80 05 Iiraßet 1 733.5 8 Weſteregeln Alkal, Stamm 21f.—( Diugler brt aſch nenfabrik 189.90 55 Borzug 106.50 Emafllirfa rik Klrtweiler 21.— 2 9 Emaſllirwerke Malkammen 112 50 Brauereien. I iüttenheimer Spinneret 100.— Dab. Brauerei 156.—- Farlsr. Rähmf, Haid u. Neu 180.— 5 Binger Aktienbierbrauere!96.— Mannh. Wum.⸗ u. Asbeſtfabr, 100.— 8 Durlacher Hof vorm, Hagen 180.— G O 17 8 Spinuerel 98.— Elchbaum⸗Brauerei 168.50 9 Ig. Nähm. u. Faheräderf 116.— 5 Elefantenbrauühl, Worms 108. G Mortl.⸗Cementwk. Heſdelberg 168. 5 Brauerei Ganter, Freiburg 110.— 5z Vereinig. Freiburger Ziegelw.] 130.— G Kleinlein, Heidelberg 144.— Verein Zpeherer Ziegelwerke 111, 5 Se Meſſerſchmitt 108.— G aeſee a 260.— 8 udwigshzafener Brauere!“—.— uckerfahrlt Waghäuſel 69.5 8 Mannd. Aktienbrauere!: 166.— G ückerkaffinerie Mannheim 128.— G Mannheimer Effektenbörſe vom 6. Nopbr. An heutiger Börſe wurden geſucht: Badiſche Brauerei⸗Aktien zu 156 pCt., Gich⸗ baum Brauerei⸗Aktien zu 168.50 pet., Glefantenbräu⸗Aktien zu 106 pEt., Ritterbrauerei⸗Aktien zu 68.50 PCt., Gutjahr⸗Aktien zu 140 pet. Sonſt notiren: Pfälz. Spar⸗ u. Creditbank⸗Aktien 188 pett. bz. Frankfurt a.., 6, Novbr,(Effektenbörſe). Anfangscourſe. Kreditaktien 280,10, Staatsbahn 140,80, Lombarden 32.10, Ggypter .—, 4% ungar, Goldrente 97.80, Gotthardbahn 143.30, Disconto⸗ Commandit 192.—, Laura 256.—, Gelſenkirchen—.—, Darmſtädter 147.10, Handelsgeſellſchaft 166,90. Tendenz: ſchwach. Berlin, 6. Novbr.(Effektenbörſe). Anfangscourſe. November⸗ eourſe, Kreditaktien 230.—, Staatsbahn 140,90, Lombarden 32.25, Haltung. beſſert. Anilin⸗Aktien Ch. Fbr. Griesh Verein chem. Fa Helios„ 755 Schuckert Bochumer Buderus Concordia Geiſenkirchner Harpener Pfälz. Nordbah Nordd. Sloyd Oeſt.⸗Ung. Stag Oeſterr. Süd⸗Lo „ Vit 5 4— 3ſ½% Deutſche Reichs Badiſche Bank Berl. Deutſche Bank Nationalbank Spanier 64.90, Schſſſer ev. Kap, Schixp Kommt von Ladung Gth. Drels Karl Franziska Rotterdam Mais 11050 Schumacher; T. Schürmaun 9 Ruhrort Kohlen 15800 2 3 Hefani 2455 gpken aab K. 12 uisbur Kohlen 16000 Wogner Kannengieſer 16 Nubrorka 1 14000 Hafenbezirk JI. Wagener Wallhala Nubhrort Kohlen 18600 Denkhaus Friedrich 42 5 19009 Bock 1105 v. Heſſen Ncemünd! misteine 1000 Knobel agdalena 5 55 1000 Weber orphyrwerk Altrib Kies 2400 Utflies utfllez 1 u. 8„ 7 1600 auck rei 4 5 Baekſteine 890 oller: ntrach!.⸗Stelnach!.Steine 1200 Boßlex Eliſabeißg Eberbach 4 000 8 Boßler 8 88 10 4 70 800 Diclermann 100ähr, Frledrich“ Ruhrort Kohlen 10200 Wlülnſchermann Kehrewleder 5 13400 Schuhmacher Einigkeit 5 15 10700 Geiger Bruderliebe.⸗Stelnach]'Steine 100 Hafenbezirk VII. Naab Anna Gliſabeth ellbronn Bretter 890 Junker Ellſäbet Itrip Kies 7900 Terſung Mar is Gliſe Ruhrort Kohlen 8200 Baſtiar Kurt—— Dulsburg 400⁰ Verlooſungen. Oldenbürger 40 Thlr.⸗Lobſe vom Jahre 1871. Ziekung Disconto⸗Commandit 191.90, Laurahütte 254.50, Harpener 201.—, Ruſſiſche Noten—.—. Bergbahn⸗Aktien ſchaft 166.70, Darmſtädter Bank 146,90, Deutſche B Disconto⸗Commandit 191.60, Dresdner Bank 162.10, 3 173.12, Berg.⸗Märk. Bank 152.90, Dynamit Truſt 154.20, Bochumer 258.10, Conſolidation 388.25, 207.10, Harpener 200.90, Hibernia 228.25, Laurahütte 258.25. Lichts und Kraft⸗Anlage 120.—, Weſteregeln Alkaliw. 219.60, Aſcherslebener Alkali⸗Werke 152.—, Deutſche Skeinzeugwerke 319.—, 4% Pf.⸗Br. der Rhein.⸗Weſtf. Bank von 1908 101.—, Privatdisconto: 5½% W. Berlin 6. Nopbr.(Telegr). Effektenbörſe. Die Börſe er⸗ öffnete in ſchwacher Haltung. Infolge der Gerüchte von dem Aus⸗ bruche eines Streiks in Oberſchleſten wieſen Montanwerthe—8 pet. Rückgang auf. Auch der Bankenmarkt zeigte ſich gleichfalls in matter Der Fondmarkt lag träge. Im Eiſenbahumarkt waren Oeſterreichiſche Werthe ſchwach auf Wien. ſchwach auf Realiſirungen. und Marienburger gedrückt. In der zweiten Börſenſtunde war das Geſchäft ruhig bei beſchränkten Umſätzen. Privatdiskont 5¼½%, Frankfurter Vörſe. Bad. Zuckerf Wagh. Heidelb, Cementw. Höchſter Farbwerk Chem. Werke Albert Aecumul.⸗F Hagen Allg Glek.⸗Geſellſch Allg..⸗G.Siemens Lederw. St. Ingbevt Aktien deutſcher und Judwh.⸗Bexbacher Marienburg.⸗Mlw. Pfälz. Maxpbahn „ Nordweſtb. 4% Frk.Hyp.⸗Pfdb. .Sop. Pfdb. %% Pr Bodeer. 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 3% Pf..Pr.⸗O. Handels⸗Geſ. Darmſtädter Bank Diskonto⸗Commd. Dresdener Bank rankf, Hyp.⸗Bank Frkf, Hyp.⸗Creditv. Maunheimer Bank Oberrhein. Bank Oeſterr.⸗Ung. Bank Privat⸗Discont 5½—3%. Nachbörle, Kreditaktien 230,10, Stagtsbahn 140.60, Lombarden 82.40, Disconto⸗Commandit 191.70. Pariſer Aufangskurſe. am 1. November 1899. Schlußcourſe. Ruſſen⸗Roten epl. 219.00,„ 98.25, 3% Reichsanleihe 89.40, 4% Heſſen 103.75, Italiener 92.60, 1860er Looſe 140.60, Lübeck⸗Büchener 160.—, Marien⸗ burger 88.50, Oſtpreuß. Südbahn 88.90, Staatsbahn 140.90, Lom⸗ barden 32.20, Canada Paeifie⸗Bahn 92.80, Heidelberger Straßen⸗ und —.—. Kreditaktien 230.20, Berliner Handelsgeſell⸗ Wechſel, 4. 6. 6. Amſterdam kurz 169.53 169,65 Paris kurz 810,88 81.05 Belgien 8 80.90809.25 Schweiz. Pläe„ 808.75 80.80 Italien Furz 75.75750.25 Wien„ 100.2 169.25 London„ 204.27 204.22 Napoleonsd'or 16.18 16%18 2 kang 204.80 204.80 Staatspapiere. A. Deutſche. 8½ Dſch.Reichsanl.] 98.15 98.15%½ Oeſt. S 98.65 98.90 , deine ese eſt J 99.25 99.30 8 5355 89.65] 89.50%½ Portg. St.⸗Anl. 86,10 3½ Pr. Staats⸗Anl.“ 98.— 98,.30 3 dto. äuß, 25,16 2820 9 1 98.15 98.15 4 Ruſſen von 1880/ 98.80 99.— 5B5 5 89 50 89.60] Kruſſ.Staatsr. 1894 98 85 99.— 3½Bad. St.⸗Obl.fl.—.— 96.30 4 ſpan, ausl. Rente 68.900 64 8„.] 96.15 96.20 1 Tärken Lit. D.—— 3½ Bayern„„ 96.95 96.80 4 Ungar. Goldrente 9780 97.88 8 1„„—.— 87.90 5 Arg. innere Gold⸗ 4 Heſſen 104.10/ 103.85 Anleihe 1887—.— 83.90 9 Gr. Heſſ. St.⸗ A. 4 Egypter unifteirte 106.10 106.50 von 1896 86 85 86.50 5 Mexikaner äuß. 98.— 97.90 B. Auslän diſche, 3 6 inn. 25,80 25.70 5 90er Griechen 39.80 39.10 Verzinsl. Looſe, 5 5 italien. Reute 92.60 92.75 3 Oeſt.gooſe v. 1860 140.50 140,60 4 Oeſterr, Goldr. 99.60] 99,50 3 Türkiſche Looſe 117.88 117.80 Aktien induſtrieller Ruternehmungen. 68.90 68.95 6 29. 265.— 102. 198. 422.50 268.—. 403.— 198.— 164.60 144.70 252.80 160.50 281.10 177.30 108.— eim bvik 148 163. 251. 160. 238. 17 108. 265² 117. 324.75 200.40 208.900 aus 241. 8 241.50 151.— n 139.80 125.20 tsb. 142.30 mb.] 32.50 151. 139. 124. 141. * 1 Pfaudbriefe, Prloritäts⸗Obligationen. 100.— 100.50 94.30 92.80 101.40 96.20 100.— 100.50 94.40 92.80 101.40 96.90 Bank⸗ und BV bk. 154.60 128.20 167.80 147.30 205.95 192.50 162.60 180.— 128.— 192.— 144.80 122.80 150.40 Türken D. Ottomane 553.—, Rio Tinto 11.75. Schifffahrng⸗Nachrichten. Maunheimer Hafen⸗Verkehr vom 4. November. Hafſenbe zirk Iy. Bergwerks⸗Aktien. .50 32.40 155.80 123.30 166.80 147.40 204.50 191.80 162.80 180.— 128.20 182.30 148.80 122.80 150.40 Netesduteege 3% Heſſen 86.20, aktien 204.70, bziger Bank Dortmunder 124,.90, Gelſenkirchener Schweizeriſche Bahnen Von heimiſchen Dortmund⸗Gronauer Amerikaner ruhig Tranusvaal ge⸗ Schluß⸗Courſe Lederw, Spichartz. 70— 71. Walzmühle Ludw. 130.— 189.— 90 Fahrradw. Kleyer 201.— 201.50 Klein Maſch. Aum. 154.80 155. 70 Maſchinf. Gritznuer 191.— 191.— 20Maſchinf. Hemmer 126.50 127.— 45 Schhellprf. Frethl. 189.— 189.— — ODelfabrik⸗Attien.407.89 107.80 80 Baumwollſp Lam⸗ 50 pertsmühl 120— 120.— 20 Spin Web Hüttenh 94 50 95.50 50Zellſtoff Waldhof 260.— 260.— — Cementf, Kallſtadt 129,60 129.60 Weſterr. Alkali⸗A. 910.—210. Oberſchl. Eiſenakt 181 Ver. Königs⸗Laura 257 Alpine Montan 3. ländiſcher Trausport⸗Anſtalten. 50 Gotthardbahn 148.90 143.30 — Jura⸗Simplon 85.80 85.10 Schweiz. Centralb. 145.60 145 20 Schweiz. Nordoſtb. 87.40 95.90 Ver. Schwz. Bahnen 89,20 89.— Ital. Mittelmeerb. 100.50% 99.75 „Meridionalbahn 132.95 181.95 Nopthern prefer. 76.800 76.— La Veloce 65.— 65.20 80 30 — 30% Sttsgar. It Eiſ. 3½% Pr. Pföbr, Bk. Pfobr. 1908 4% Pr. Pfobr.⸗Bk. Pfobr, 1909 56.20 94.— 56.— 101.——.— erſicheruugs⸗Aktien. Oeſt. Länderbank „, Kredit⸗Auſtalt Pfälziſche Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank Rhein. Kreditbank Rhein. Hyp.⸗B. M. Schaaffh. Bankver. Südd. Bank, alte junge Wiener Bankver. D. Effekten⸗Bank Bauk Ottomane 111.50 111.70 Mannh. Verſ.⸗Geſ. 440.— 440— Reichsbaunk⸗Discont— 119.95 281.10 137.90 161.— 142.50 161.— 144.— 118.90 113.40 135.— 128.— 119.25 230.— 137.80 161.— 142.50 161.— 144.— 113.90 113.40 185.— 127.90 3% Rente 100.22, Ilaliener 93.—, Türk. Looſe 115.—, Banque Hauptpreiſe: Nr. 104 881 101 661 4 M. 1500, Nr. 7382, 70 903, 105 523 à M/ 600, Nr. 16 012, 22 450, 71668, 84 015, 118 360 à M. 300, Nr. 13060, 18 614 48 262, 56 777, 72426, 78 089, 101641, 107585, 111128 4 M M. 30 000, Nr. (Ohne Ge 4. Seite. General⸗Anzeiger. Handelsregiſtereintrag, Nr. 47830. Zum Geſ.⸗Reg. Bd. VIII.,.⸗Z. 317 wurde heute eingetragen: 35670 Firma:„Rheinſchifffahrt⸗Aktien⸗ eſellſchaft vorm. Fendel“ in tannheim. Aktiengeſellſchaft, errichtet auf Grund des notariellen Vertrags vom 19. September 1899. Gegenſtand des ee iſt der Betrieb der Schifffahrt und aller damit zuſammenhän⸗ genden Geſchäfte. Das Grundkapital beträgt 2000 000 M.— zwei Millionen Mark— eingetheilt in 2000, auf Inhaber lautende, ſämmtlich von den Gründern übernommene Aktien 11 je 1000 M. Die Gründer Friedrich Fendel, Joſ n Baptiſt Fendel und Joſef Konrad Fendel legen auf das Grundkapital ihr geſammtes bisher unter der 105„Gebrü⸗ der Fendel“ in Maunheim be⸗ kriebenes Rhedereigeſchäft mit allen dazu gehörigen Utenſilien und Vorräthen ein, insbeſondere folgende Fahrzeuge: I. Schleppdampfer. 1. Schleppdampfer Gebr. Fen⸗ del Nr. 1. 2. Schleppdampfer Gebr. Fen⸗ del Nr. 2. 3. Raddampfer Gebr. Fendel Nr. g. 4. Raddampfer Gebr. Fendel Nr. 4. 5. Dampfer„Suſanng.“ 6. Dampfer Gebr. Fendel Nr. 6. II. Schiffe. Nr. 1 Dampfer„Joſef“ Petro⸗ leumtankſchiff. Nr. 2 Dampfer„Joſefine“ Pe⸗ troleumtankſchiff. Nr. 3 Dampfer„Magdalena“ Petroleumtankſchiff. Nr. 4 Dampfer„Friedrich“ Petroleumtaukſchiff. Nr. 5 Dampfer„Carolina“ Frachtſchiff. Nr. 6 Dampfer„Johannes“, Frachtſchiff. Nr. 7 Dampfer„Clara“, Frachtſchiff. Nr. 8 Dampfer„Aeolus“, Frachtſchiff. Nr. 9 VBampfer„Marienfels“, Frachtſchiff. Nr. 10 Dampfer„Gebr. Fen⸗ del Nr..“, Frachtſchiff. Nr. 11 Dampfer„Gebr. Fen⸗ del Nr. XI.“, Krahnenſchiff, Nr. 12 Dampfer„Eliſabeth“, Frgchtſchiff. Nr. 13 Dampfer„Regina“, Frachtſchiff. Nr. 14 Dampfer„Anna“, Frachtſchifff. Nr. 15 Dampfer„Hildegart“ Frachtſchiff. Nr. 16 Dampfer„Hubert', Frgchtſchiff. Nr. 11 Dampfer„Franziska“, Frachtſchiff. 5 Ni. is Dampfer„Franz', Frachtſchiff. Nr. 19 Dampfer„Antonie“, Frachtſchiff. Nr. 20 Dampfer„Gebr. Fen⸗ del Nr. XX.“, Krahnenſchiff. Nr. 21 Dampfer„Gebr. Fen⸗ del Nr. II.“, Dampflichter. Nr. 22 ſchwimmende Werkſtatt. Außenſtände. Kautionen und Kaſſenbeſtände ſowie die Paſſiven der Firma Gebr. Fendel gehen auf die Geſellſchaft nicht über. Für ihre Einlage, deren Werth auf 1,750,000.,— eine Million ſtebenhundertfünfzigtauſendMark — feſtgeſetzt iſt, erhalten die ge⸗ nannten Gründer 1750 Aktien. Der Vorſtand(die Direktion) beſteht aus einer oder mehreren ſchraz und wird vom Auf⸗ ichtsrathe ernannt, ie Firma wird gültig ge⸗ zeichnet von: a. Einem Direktor, wenn der Vorſtand nur aus einer Perſon beſteht. b. Zwei Direkloren. o, Einem Direktor und einem Prokuriſten. d. Zwei ſtellvertretenden Direk⸗ toren e. Einem ſtellvertretenden Direktor und einem Prokuriſten. 4. Zwei Prokuriſten. Die Generalverſammlung wird durch Bekanntmachung im deut⸗ ſchen Reichsanzeiger berufen. Dieübrigen Bekanntmachungen erfolgen gleichfalls im deutſchen Meichsanzeiger. f 900 Gründer der Geſellſchaft nd: 1. Friedrich Fendel, Rhederei⸗ beſitzer in Aachen. 2. Joſef Konrad Fendel, Rhe⸗ derelbeſitzer in Mannheim. 8. Johann Baptiſt Fendel, Rhedereibeſitzer in St. Goar. Die„Pfälziſche Bank⸗ Aktiengeſellſchaft in Ludwigs⸗ hafen a. Nh. 5. Guſtav Henry Müller, Mheder in Rotterdam, 6. Anthony Georg Kröller, Rheder in Rotterdant. 7. Die offene Handelsgeſell⸗ chaft unter der Firma„C. G. rinkaus“ in Düſſeldorf. Auf⸗ Mitglieder des erſten ſichtsraths ſind: 1. Friedrich Fendel, Rhederei⸗ beſitzer in Aachen. 2. Johann Baptiſt Fendel, Mhedekeibeſitzer in St. Goar 3. Karl Eswein, Commerzien⸗ rath in Ludwigshafen a. Rh. 4. Wilhelm Pfeiffer ir., Bankier in Düſſeldorf. 5. Guſtav Henry Müller, Mheder in Rotterdam. 6, Anthony George Ktöller, Mheder in Rotterdam. 7. Dr. jur. Iſidor Roſenfeld, Rechtsanwalt in Mannheim. 8. Paul Pakheiſer, Direktor in Männheim. 9. HansSchmalhauſen, Direktor in Mannheim. 10. Adolf Wenk⸗Wolff, Direktor in Mannheim. Zu Mitgliedern des Vorſtandes find beſtellt; btkanutmachung. Zur Fortführung der Ver⸗ meſſungswerke und der Lager⸗ bücher der Geſammtgemarkung Maunheim iſt im Einverſtändniß mit dem Bürgermeiſteramt Tag⸗ fahrt anberaumt und zwar für Mannheim mit Neckar⸗ vorſtadt, Käferthal und Frieſen⸗ heimer Inſel auf Dienſtag u. Mittwoch. den 14. u. 15. ds. Mts., Vormittags 9 Uhr auf dem Grundbuchamt Mann⸗ heim N 6, 5/83; für Mannheim⸗Neckarau auf Donnerſtag. den 16. d.., Vormittags 9 uhr auf dem Rathhaus in Neckarau. Die Grundeigenthümer werden hievon mit dem Anfügen in Kenntniß geſetzt, daß das Ver⸗ zeichniß der ſeit der letzten Fort⸗ führung eingetretenen, dem Stadtrath bekannt gewordenen Veränderungen im Grundeigen⸗ thum während 8 Tagen vor dem Fortführungstermin zur Einſicht der Betheiligten an den oben bezeichneten Stellen auf⸗ liegt; etwaige Einwendungen gegen die in dem Verzeichliß vorgemerkten Aenderungen in dem Gruundeigenthum und deren Beurkundung im Lagerbuch ſind dem Fortführungsbeamten in der Tagfahrt vorzutragen. Die Grundeigenthümer werden gleichzeitig aufgefordert, die ſeit der letzten Fortführung in ihrem Grundeigenthum eingetretenen, aus dem Grundbuch nicht erſicht⸗ lichen Veränderungen dem Fort⸗ führungsbeamten in der bezeich⸗ neten Tagfahrt anzumelden. Ueber die in der Form der Grundſtücke eingetretenen Ver⸗ änderungen ſind die vorge⸗ ſchriebenen Handriſſe und Meß⸗ urkunden vor der Tagfahrt bei dem Grundbuchamt oder in der Tagfahrt bei dem Fortführungs⸗ beamten abzugeben, widrigen⸗ falls dieſelben auf Koſten der Betheiligten von Amtswegen beſchafft werden müßten. Auch werden in der Tagfahrt Anträge der Grundeigenthümer wegen Wiederbeſtimmung ver⸗ loren gegangener Grenzmarken an ihren Gründſtücken entgegen genommen. Mannheim, 1. Novbr. 1899. Der Gr. Bezirksgeometer: A. Zieg ler. Joſe Ronrad Fendel, Rheberei⸗ befttzer in Mannheim und Wilhelm Meuthen in Mann⸗ heim. Als Reviſoren gemäß Art. 209b .⸗G.⸗B. waren beſtellt: Friedrich Haſſelbaum und Karl Betz, beide in Maunheim. Mannheim, 3. Novbr. 1899. Großh. Amtsgericht III.: Groſſelſinger. Handelsregiſtereinträge. Nr. 48070. Zum Handels⸗ regiſter wurde heüte eingetragen: 1. Zum Geſ.⸗Aeg. Bd. VIII, .⸗Z. 319, Frima onad Tack & Tie.“ in Mannheim als Zweigniederlaſſung mit dem Hauptſitze in Berlin. Offene Handelsgeſellſchaft. Die Geſellſchafter ſind: Alfred Zweig, Fabrikbeſitzer in Burg bei Magdeburg, Wilhelm Krojanker, Fabrikbeſitzer in Berlin. Ernſt Tack, Fabrikbeſitzer in Burg bei Magdeburg. Die Geſellſchaft hat April 1893 begonnen. 2. Zum Geſ.⸗Reg. Bd. III, .⸗Z. 20, Firma„H. Kaeſen“ in Mannheim. Der Geſellſchafter Franzheinrich Hubert Kaeſen iſt geſtorben, die Geſellſchaft aufgelöſt, das Ge⸗ ſchäft mit Aktiven und Paſſiven und ſammt der Firma auf den Theilhaber Jakob Kaeſen über⸗ gegangen. 8. 0 Firm.⸗Reg. Bd. V, .⸗Z. 286, Firma„H. Kaeſen“ in Mannheim. Inhaber iſt Jakob Kaeſen, Kaufmann in Mannheim. Der zwiſchen ihm und Friederike Karolina Bolenius am 23. April 1883 in Mannheim errichtete Ehevertrag beſtimmt, daß jeder Theil 100 M.— zur Gütergemeinſchaft einwirft und alles Üübrige Vermögen von der Gemeinſchaft ausgeſchloſſen wird. 4. Zum Firm.⸗Reg. Bd. V, .⸗Z. 287, Firma„Joſeph Dietz“ in Mannhelm. Inhaber iſt Joſeph Dietz, Agent in Mannheim. 5. Zum Firm.⸗Reg. Bd. I, .⸗Z. 71, Firma„Louis Bären⸗ klau“ in Mannheim. 35665 Die Firma iſt erloſchen. Mannheim, 4. Novbr. 1899. Großh. Amtsgericht III.: Groſſelfinger. Handelsregiſtereintrag. am 1. No. 47898 Zum Geſ.⸗Reg. 7 Bd. VIII.,.⸗Z. 318, wurde Lieferung heute eingetragen: von Firma „Hanſa⸗Haus Aktien⸗Geſellſchaft“ in Mannheim. Aktiengeſellſchaft, errichtet auf Grund des notariel⸗ len Vertrags vom 7. Oktober 1899 und des Nachtrags hierzu vom 27. Oktober 1899. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Erwerbung und Ver⸗ miethung von Grundſtücken und der Handel damit i theiligung der Geſellſchaft Unternehmungen mit Zweck. Das Grundkapital beträgt 500,000 M. fünfhunderttauſend Mark— eingetheilt in 500, auf Inhaber lautende und ſämmtlich von den Gründern übernommene Aktien zu je 1000 M. Der Vorſtand beſteht aus einer oder mehreren Perſonen und wird vom Aufſichtsrathe beſtellt. Zu Willenserklärungen für die Geſellſchaft bedarf es der Mit⸗ wirkung a. zweier Vorſtandsmitglieder oder b. eines Vorſtandsmitgliedes und eines Prokuriſten oder o. zweier Prokuriſten. Beſteht der Vorſtand nur aus einer Perſon, ſo genügt ihre Willenserklärung. Die Generalverſammlung der Aktionäre wird durch Bekännt⸗ machung im Deutſchen Reichs⸗ Anzeiger berufen. Die übrigen Bekanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen gleich⸗ falls im Deutſchen Reichsanzeiger. 5 Gründer der Geſellſchaft ſind: 1. Adolf Wenk⸗Wolff, Fabrik⸗ direktor in Mannheim. 2. Auguſt Bernatz, Ingenieur in Mannheim. 8. Otto Hoffmann, Fabrik⸗ direktor in Mannheim. 4. Karl Hochſtetter, Kaufmann in Mannheim. 5. JohannespPeters, Kaufmann in Mannheim. 6. Hermann Stehnken, Kauf⸗ Flaggenmaſthaltern. Nr 10915. Die Lieferung von gußeiſernen Flaggenmaſthaltern und zwar 46 Stück von 200 mm und 29 Stück von 130 mm lichter Weite nebſt den zugehörigen Deckeln und Deckelrahmen, ſoll im Submiſſionswege vergeben werden. Angebote, welche nach Einze geſtellt ſein müſſen, ſind frei, verſiegelt und mit entſprechender Aufſchrift verſehen, ſpäteſtens Samſtag, 11. Novbr. I.., Vormittags 11 uhr bei unterzeichneter Stelle einzu⸗ reichen, woſelbſt Bedingungen und Angebotsformulare gegen Erſtattung der Vervielfältigüngs⸗ koſten in Empfang genommen werden können. Den Bietern ſteht es frei, der Eröffuung der eingelaufenen Angebote am genanntem Termin beizu⸗ wohnen. Nach Eröffnung der Suß⸗ miſſion können Angebote nicht mehr angenommen werden. Maunheim, 3. Novembr. 1899. Tiefbauamt: Abtheilung Straßenbau. Kaſten. 35676 II. Gaswerk der Stadt Manunheim. Die Ausführung der Erd⸗ u. Maurerarbeiten für die Er⸗ bauung eines Reinigungs⸗ hauſes(Lieferung C, Loos J) ſowie eines Uhren⸗und Regler⸗ hauſes(Lieferung D, Loos II) wird in öffentlicher Submiſſion vergeben. Termin findet ſtatt: Dienſtag, 28. Novor. 1899, Vormtttags 11 uhr auf unſerem Verwaltungsbüreau K 7, 2 und laden wir zur Ein⸗ reichung verſchloſſener und mit entſprechender Aufſchriftverſehener Angebote höflichſt ein, mit dem Bemerken, daß den Bietern das perſönliche Erſcheinen im Termin an gleichem mann in Mannheim. freiſteht. 3550⸗ Mitglieder des erſten Aufſichts⸗ Die ace eee en rathes find: können gegen Erſtattung der 1. Abolf Wenk⸗Wolff, Direktor Copialgebühren mit Mk..— von in Mannheim. unterſertigter Stelle bezogen Auguſt Bernatz, Ingenieur] werden. Mannheim, 3. Novembr. 1899. Die Direktion der Städt. Gas⸗ u. Waſſerwerke. 2 in Mannheim. 8. Dr. Iſidor Roſenfeld, Rechts⸗ anwalt in Mannheim. 4. Alexander Neuſtadt, Direktor in Mannheim. 5. Otto Hoffmann, Direktor in Mannheim. 6. Hermann Stehnken, Kauf⸗ mann in Mannheim. 7. Johannespeters, Kaufmann in Maunheim. 8. Joſef Schayer, Direktor in Mannheim. 9. Karl Hochſtetter, Kaufmann Lagerplatzverpachtung. Nr. 10912. Zur Verpachtung weiterer Lagerplätze in der kleinen Quergewann jenſeits des Neckars wird hiermit Termin auf Samſtag, 11. November l.., Vormittags 11 uhr auf unſerem Bureau anberaumt und Steigliebhaber hierzu ein⸗ in Maunheim. geladen. Als Vorſtand iſt beſtellt: Mannheim, 4. Novembr. 1899. Hermann Waldeck, Kaufmann„Tiefbanamt, in Maunheim. 35664] Abtheilung Straßenban. Mannheim, 3. Nevember 1899. Kaſten. 35675 Großh. Amtsgericht 8. Geoſſelfinger. Eine durchaus erfahrene 22 2 Eine ſtaatlich geprüfte Lehrerin Bügler In ertheilt Unterricht in der franz., engl. ital: u. ſpan: Sprache, wünſcht noch einige Kunden ſende 5 en n 951 in ihrem Hanſe aufzu U. Nachhilfe in der Muſik. 1651 1 Zu 5 5 der Exped. ds. Bl. in T 5, EE Amts⸗ und Kreis⸗ P2, 12 an den Planken iheiniche Cicditbant in MANNHEIM. Ausserordentliche General-Lersammlung am 30. November d.., Vormittags 12 Unr im Lokale der Bank Wozu wir die Herren Aktionäre einladen. Tages-Ordnung: Abänderung der Statuten nach den Vorschriften des am I. Januar 1900 in Kraft tretenden neuen Handelsgesetzbuches. Zur Theilnahme an der ausserordentlichen Generalversammlung ist jeder Aktionär berech- tigt, welcher spätestens eine Woche Vvor der Versammlung seine Aktien bei der Gesellschaft oder bei einer der nachbezeichneten weiteren Stellen hinterlegt hat.(Art. 14 der Statuten) Jede Aktie von 600 Mark gewährt eine, jede von 1200 Mark zweistimmen.(Art. 15 der Statuten). Das Stimmrecht wird persönlich oder durch Uebertragung an Stimmberechtigte ausgeübt. Aktien nehmen entgegen und ertheilen Ein- trittskarten zur General-Versammlung: in Mannheim unsere Bank, „Baden-Baden die Filiale derselben, Freiburg i. B. 7** 8* „Heidelberg 0 5 5 „ Kaiserslautern„ 70 5 „ Karlsruhe 5 5 „ Konstanz 5 5 55 75 Lahr 1 75* „Offenburg 5 5 2 „Strassburg i. E.„ 50 5 „Pforzheim die Herren Julius Kahn& Co., „Neustadt a. H. Herr G. F. Grohé-Henrich, „ Saarbrücken die Herren G. F. Grohè- Henrich& Co,, „Zweibrücken die Credit-u. Depositenbank, „ Frankfurt a..„ Deutsche Vexeinsbank, „München„Bayerische Bank, „Stuttgart„Württembergische Per- einsbank, „ Basel„Basler Handelsbank, „Berlin Herr S. Bleiröder, Mannheim, 4. November 1899. 35672 Der Aufsichtsrath. Albert Lorbeer N 2, 7. Goldarbelter N 2, 7 Lager und Fabrikation von Gold- und Siſber-Waaren. Werkstsstte für 34191 Neuarbeiten, Umäünderungen, u. Reparaturen von Gold-, Silber- und Galanteriewaaren. Ausverkauf wegon Cesohäftsaufgabe. Empfehle mein ganz bedeutendes Lager in Tapestry, Velvet, Brüssel, Tournay,, Axminser u. Smyrna-Teppichen zu den denkbar billigſten Preiſen. 84414 Ich bemerke, daß mein Lager in ſämmtlichen Qualitäten mit den neueſten Deſſins und allen Größen reichhaltig aſſortirt iſt. Albert Ciolina, Kaufhaus. F 4, 3 Möbelhandlung F 4, 3 engros Wilh. 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Dem Beispiele anderer Städte folgend, hat die Mannheimer Apotheker-Vereinigung um 9 Uhr Abends Wir richten aus diesem Grunde an das verebrliche Publikum die ergebene Bitte, seinen Bedarf an Medica- 8 Phr Abends zu decken, und nur in adxingenden Fällen, wie bisher, von der Nachtglocke Ge- ble Mannheimef A00 Preisgekrönte reiue Fettseife, ohne jede Schärfe, 3 Stück 50 Pfg., 1 Probeſtück 20 Pfg. M. Kropp Nachf. Central-Drogerie, Kunſtſtraße 2,. ... ͤ. Jungbuſchbezirk. Guter bürgerlicher Mittagstisch an junge Kaufleute. 30316 Zu erfragen in der Expedition dieſes Blattes. ig des Personals ihreKpotheken 85 ember d. J. ab 350685 f — cder-Verellgung. Mannhelmer olahgen-Fabft SACus& Ce PLICHES Holzschnitte, Linkätzungen und Autotypien ur IIlustrirung von Latalogen, Preis-Liston insgraten, Kunst-Blätter sefo. Fernsprecher 219. 34087 Rudolf Rücker, Weinheim (Baden). Weisse und rothe Tisch- und Qualitäts-Weine. 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