Telegramm⸗Adreſſe:(Badiſche Volkszeitung.) „Journal Mannheim.““ 10 der Poſtliſte ingetragen unte; Nr. 2870. Abounement: 60 Pfig. monatlich Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt vez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen ⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗ Nummern 5 Pfg. E 6, 2 der Stadt Maunheim und Umgebung. Mannheimer Journal. (109. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Seleſentt und verbreitette Jritung in Maunheim and Umgebung. (Mannheimer Volksblatt.) Berantwortlich: für den polit. und allg. Theil: Dr. Paul Harms. für den lok. und prov. Theil: Ernſt Müller. für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Typographiſche ee (Das„Mannheimer Journa!“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Nannheim. E 6, 2 f Nr. 350.(Abendblatt.) Donnerſtag, 16. November 1899. (Aelepgon⸗Ur. 218.) Politiſche Ueberſicht. Mannheim, 16. November, Die Poſtnovelle im Reichstag. Die Novelle zum Poſtgeſetz, deren zweite Leſung geſtern im Reichstag begonnen wurde, bringt eine ganze Reihe von Neue⸗ rungen, die als erhebliche Verkehrsverbeſſerungen anerkannt wer⸗ den. Dazu gehört zunächſt die Erhöhung des Gewichtes für den Zehnpfennig⸗Brief von 15 auf 20 8, und die weitere Beſtimmung, daß die für den Ortsverkehr ermäßigke Taxe bom Reichskanzler auch auf den ſogenannten Nachbarver⸗ kehr ausgedehnt werden kann, in ſolchen Fällen, wo Gemein⸗ den, wenn auch politiſch geſondert, in ihrem Verkehrsweſen voll⸗ ſtändig aufeinander angewieſen ſind. Die Liſte des künftig einzu⸗ tichtenden Nachbarverkehrs umfaßt bereits 1124 Gruppen mit 248 Ortſchaften. Die Ermäßigungen im Orts⸗ und Nachbar⸗ perkehr, die der Staatsſekretär in der Kommiſſion in Ausſicht ſtellte, betragen 5 J für den frankirten, 10 J für den nicht 5 Brief; Poſtkarten werden für 2 J befördert, Druck⸗ achen bis 50 g für 2 J, Waarenproben bis 250 g für 5 Y; für die höheren Gewichtsſtufen ſind entſprechende Ermäßigungen vorgeſehen. In der Kommiſſion wurde angefragt, ob auch Bahern und Mürttemberg ſich anſchließen würden; der Beſcheid lautete bejahend. Dieſer Theil des Entwurfes iſt ſowohl von der Kommiſſion wie vom Reichstage unverändert gutgeheißen worden. Ein lebhafter Meinungsaustauſch entſpann ſich dagegen über den Zeitungstarif. In der Kommiſſion wurde von der Reichs⸗ poſt eine Rechnung vorgelegt, wonach die Poſt jetzt bei der Beförde⸗ rung von Zeitungen mit einem Defizit von nahezu 13 Mill. Mk. rechnen müſſe. Nach dem jetzigen Tarif ſeien 4,7 Mill. Mk. in Einnahme zu ſtellen, nach den dem Reichstage unterbreiteten Vor⸗ ſchlägen würde dieſe auf 6,8 Mill. ſteigen. Die neue Zeitungs⸗ gebühr ſoll ſich zuſammenſetzen aus einer Grundgebühr;: etvrc, 2f Vorlage bemißt dieſe auf 10 0) für jede Vezugszeit ohne Rück⸗ ſicht auf die Dauer; die Kommiſſion ſetzte dafür 3 J für jeden Monat der Bezugszeit. Dazu kommt die Erſchein ungs⸗ n r: 15 H jährlich für das wöchtentlich einmalige Er⸗ cheinen und 15 J für jede weitere Ausgabe in der Woche; die Kommiſſion ließ ſie unverändert. Dazu tritt ſchließlich die Gewichtsgebühr: 10 J jährlich für jedes Kilogramm des Jahresgewichts, mindeſtens aber 40 J für jedes Kilogramm. Dafür ſetzte die Kommiſſion 10 J jährlich unter Bewilligung eines Freigewichts von je 1 kg für ſoviel Ausgaben, wie der Er⸗ ſcheinungsgebühr unterliegen. Ferner ſtrich die Kommiſſion die geradezu unmöglichen Beſtimmungen, wonach die Beförderung von Zeitungen durch expreſſe Boten auf 5 Kilogramm beſchränkt und Botenwechſel während der Beförderung verboten ſein ſollte. An dieſen Sätzen hat der Reichstag zwei weitere Aenderungen vorgenommen. Er hat die Grundgeb ühr ſogar auf 2 Pfg. herabgeſetzt, und er hat ferner, entgegen der Regierungs⸗ vorlage, beſtimmt, daß bei der Gewichtsgebühr Bruch⸗ theile von Kilogrammen nicht zu rechnen ſind. Heute kommt die Entſchädigung der Privatpoſten zur Sprache, die jedenfalls auch eine lebhafte Erörterung hervorrufen wird. Durch die Welt des Islam geht unverkennbar eine Bewegung, die in Afrika bereits deutlich zu Tage tritt. Der Mahdi, den die Engländer bereits für bernichtet hielten, taucht plötzlich wieder auf, und zwar in bedenk⸗ licher Nähe, 130 engliſche Meilen ſüdlich von Khartum. Das iſt eine große Ueberraſchung für die Engländer; auch der Beſieger des Mahdi, der Siedar Kitchener, hat nicht erwartet, daß die Derwiſche ſich ſo bald zu neuem Widerſtande aufraffen würden. Er hat ſich ſchleunigſt von Kairo nach Khartum begeben, und es iſt ein Glück für die Engländer, daß für dieſe ganze Reiſe jetzt eine Bahnlinie zur Verfügung ſteht. Immerhin iſt es kein erfreu⸗ licher Zuſtand für ſie, an beiden Enden ihres afrikaniſchen Reiches gegen Feinde kämpfen zu müſſen, die ihnen einſt ſchwere Nieder⸗ lagen beigebracht haben. Doch nicht die Engländer allein treffen die Ausläufer dieſer Bewegung, die wohl als eine Rückwirkung der Ereigniſſe in Transvaal aufzufaſſen iſt. Auch im Hinter⸗ lande von Tripolis beginnt ſich's zu regen, und das geht die Franzoſen ebenfalls ſehr nahe an. Der Häuptling Senu ſſi hat ſich mit ſeinen Anhängern weſtwärts gewandt, vielleicht an⸗ gelockt durch die Niedermetzelung verſchiedener franzöſiſcher Expe⸗ ditionen und die traurigen Heldenthaten der Voulet und Chanoine, die ihre eigenen Landleute ermordeten. Es gibt dort im innerſten Afrika Negerreiche vo gewaltiger Ausdehnung, die in beſtändiger Fehde mit einander und daher auch in beſtändiger Umformung begriffen ſind. Das größte davon hat zur Zeit Rabeh zu⸗ ſammengerafft, ein ehemaliger Sklave Zobehr Paſchas, der auch den franzöſiſchen Reiſenden Behageln hat tödten laſſen. Mit Senuſſi lebte er früher in Feindſchaft. Falls die Bewegung im Sudan ſich ausbreitete, was wir nicht wünſchen wollen, würde wohl auch das Hinterland von Kamerun und Togo in Mitleiden⸗ ſchaft gezogen werden. Die Kaiſerin von China und die Erbfolgefrage. .K. Peking, den 3. Oktober. Die Kaiſerin⸗Regentin, die ſeit über 40 Jahren nicht aus ihrem Palaſt herausgekommen iſt und daher keine Ahnung haben kann, wie es in der Welt ausſteht, hat wohl heute noch nicht begriffen, daß China nur deshalb als ſelbſtſtändiger Staat weiterbeſteht, weil ſeine Auftheilung vorläufig noch nicht opportun iſt. Sie hat nur den einen Wunſch, die Macht in Händen zu behalten, ſo lange wie ſie lebt, und ihr Leben möglichſt— auf, ihre Art zu genjeßen. Die Regie⸗ rungsfrägen überläßt ſie ihren Günſtlingen und Vertrauten, Reform oder Reakkton ſind ihr ganz gleichgiltig, ſolange ihre eigenen perſön⸗ lichen Intereſſen. unberührt bleiben. Die immer zunehmende Geld⸗ klemme' die auch ihr manche Einſchränkungen auferlegt, bereiten ihr Kummer, und wenn Pie- inmer wieder auftauchenden Gerüchte über Attentats⸗Berſuche nur zum kleinen Theil begründet ſind, muß ſie in ſteter Furcht für ihr Leben ſchweben. Bald nach dem Staatsſtreich hörte man, daß mit Schwertern bewaffnete Eunuchen die Abſicht ge⸗ habt hätten, die Kaiſerin umzubringen, und nachdem ſte ertappt worden ſeien, in Säcken todtgeprügelt worden wären. In dieſem Frühjahr wurde erzählt, es ſei ein Minengang entdeckt worden, der nach dem Palaſt hinführte, um die Regentin gelegenklich in die Luft zu ſprengen. In dieſem Sommer ſprach man von einem Vergiftungs⸗ verſuch. Auch ſonſt beſchäftigt ſich das Gerede müßiger Leute viel mit der Perſon der Herrſcherin. Der Umſtand, daß drei kleine W a ch t⸗ häuſer aus Eiſenplatten angefertigt und in den Palaſt⸗ gründen aufgeſtellt worden ſind, wurde dahin gedeutet, daß die Kai⸗ ſerin dieſe eiſernen Gelaſſe entweder für irgend eine hervorragende Perſönlichkeit als Gefängniß, oder als Zufluchtsort für ſich ſelbſt und ihre märchenhafte Schätze angelegt habe. Die Leibeunuchen der hohen Frau ſollen als Schußgarde mit Mauſergewehren ausgetüſtet und einexerzirt worden ſein. Der Pekinger Korreſpondent der in Shanghai erſcheinenden„North⸗China Daily News“, einer Zeitung, die ſich im Allgemeinen durch ihr beſonnenes Urtheil vor der übrigen Lokalpreſſe auszeichnet, kündigte unter anderen Senſationsnachrichten Anfang September den unmittelbar bevorſtehenden endgültigen Verzicht des Kaiſers auf den Thron, Kloſter, um ſein Leben als Mönch zu beſchließen, und die Einſetzung eines neuen Herrſchers an. Dieſe Nachricht iſt inzwiſchen dementirt worden, wahrſcheinlich iſt ſie dadurch entſtanden, daß vor Kurzem die Erbfolge geregelt worden iſt. Der Kaiſer Kuanghſi iſt bekanntlich kinderlos, und ob⸗ wühl er neben einer als Kaiſerin anerkannten erſten Gemahlin noch eine große Anzahl Nebenfrauen hat, hat er— aus Gründen, die in ihm ſelbſt liegen— keine Ausſicht, je einen Leibeserben zu erhalten. Um die Verwirrung zu vermeiden, die entſtehen müßte, wenn bei plötz⸗ lichem Ableben des jetzigen Herrſchers noch kein Nachfolger deſignirt wäre, hat man ſchon ſeit einiger Zeit hierfür Vorſorge getroffen. An⸗ fangs dieſes Jahres wurden die nächſten Agnaten des Kaiſerhauſes zu einem Familienrath zuſammengerufen, in dem vier junge Prinzen, 1 alle einer jüngeren Generation als der jetzige Herrſcher angehörend, Chiueſiſche Eiſenbahnen. Ueber dieſen Gegenſtand veröffentlicht J. Grant Bärch, zur Zeit in Tientſin, im„Engineering! ſeine Beobachtungen über den tand des chineſiſchen Eiſenbahnweſens im Juni 1899. Wir ent⸗ nehmen dem intereſſanten Aufſatze Folgendes: Herr Birch findet, daß China auf dem Gebiete des Eiſenbahnweſens innerhalb der letzten 13 Jahre bedeutende Fortſchritte gemacht hat. Die Bahn zwiſchen Peking und Pao⸗ting⸗fu iſt fertiggeſtellt und die Züge ſind ſtets über⸗ üllt. Er erwähnt beſonders rühmend, daß ſich die Chineſen in aller uhe an das neue Verkehrsmittel gewöhnt haben. Einige Meilen don Peking entfernt— wie bekannt durfte die Eiſenbahn nicht bis an die Mauern der Stadt herangebaut werden— liegt der große be⸗ gqueme Bahnhof, der mit der Stadt durch eine asphaltirte Straße ver⸗ bunden iſt, auf der die von Siemens u. Halske auf Anregung des deutſchen Botſchafters erbaute elektriſche Bahn fährt. Nicht weit vom Bahnhof liegen die gut gebauten, geräumigen Werkſtätten und Maga⸗ zine. In Tientſin iſt innerhalb der letzten 13 Jahre keine Veränderung zu beobachten. Da der Bahnhof auf dem linken Ufer des Fluſſes ſiegt, muß der ganze Verkehr über eine rohgebaute Pontonbrücke gehen, auf welcher kurz bor Abfahrt oder gleich nach Ankunft eines Zuges ein wirres Durcheinander von Menſchen, Sänften u. ſ. w. heryſcht, und welche zu gleicher Zeit unzähligen durchfahrenden Dſchunken ge⸗ öffnet werden muß. Lärm, Verwirrung und Geſchrei iſt die natürliche Folge davon. In den Werkſtätten und Schmieden von Tong⸗Shan ſind im letzten Jahren eine große Anzahl Maſchinen und ein Dampfhammer von der Eiſenbahngeſellſchaft ſelbſt angefertigt worden. Hier wird der ganze Bedarf der Bahn an Wagen und namentlich an Lokomo⸗ twen, etwa 80 an der Zahl, montirt, ausgebeſſert, geändert, erneuert. Eine halbe Meile weiter an der Linie iſt der Grund für die neuen Loko⸗ motivbauanſtalten gelegt worden. Es ſind dies abgeſehen von Japan, wo in den letzten Jahren verſuchsweiſe einige Lokomotiven zuſammen⸗ geſetzt worden ſind, und von Indien, wo einiges ähnliche geſchehen iſt, die erſten Anſtalten dieſer Art in Aſien. Hinderlich iſt, daß dem chineſiſchen Arbeiter bis jetzt die Energie des Amerikaners, der emſige Fleiß der Deutſchen und das Pflichtgefühl des Engländers fehlt; es iſt unerreichbar für ihn, ein gleiches Maß von Arbeit in derſelben Zeit wie ein europäiſcher Arbeiter zu leiſten. Eigenthümlich in China iſt auch die Vertheilung einer jeden Arbeit auf viele Perſonen, ſo daß beiſpielsweiſe eine Arbeit, zu der bei uns ein Mann und ein Handkarren genügen würde, von 12 Kulis ausgeführt wird. Aus dieſer Ueberzahl von Arbeitskräften leitet Herr Birch auch die unendlich pielen Diebſtähle an Kleineiſenzeug, mag es loſe oder befeſtigt ſein, auf den EVubahnen her. viel gilt, wie bei anderen Meſſing ſo viel wie bei uns das Gold, ſo werden Nägel, Schrauben, Schlüſſel und andere wichtige Theile herausgeriſſen und haben natür⸗ lich Beſchädigungen und felbſt Unfälle zur Folge. Auf der Linie Tientſin⸗Peking ſind beſondere Wagen für Eur o⸗ päer eingeführt, die ſich durch Bequemlichkeit, Reinlichkeit und ruhig en Gang von den übrigen Wagen auszeichnen. Auch kann man an allen Stationen dieſer Linie ſehr behaglich eingerichtete Privatwagen für einen Tag miethen, die für 12 Perſonen berechnet und nicht zu kcheuer ſind. Sie werden von Familien und Geſellſchaften, die in das be⸗ rühmte Seebad Pei⸗ta⸗ho reiſen, viel benutzt. ſeine Ueberſiedelung in ein lonnaiſtiſches Da bei den Chineſen Eiſen und Stahl ſo Nationen das Kupfer, und Kupfer und alſo ſeine Neffen, vorläufig als für die Erbfolge in Betracht kommend bezeichnet und darauf in der Nähe der Kaiſerin⸗Regentin untergebracht wurden, um von ihr beobachtet zu werden. Vor Kurzem iſt nun unter dieſen vier Prinzen einer, der 16jährige Sohn des Herzogs Dſailan, der ſeinerſeits ein Sohn eines jüngeren Bruders des Kafſers Hſten⸗ fung(1850—1861), Gemahl der Kaiſerin Tſuhzi iſt, als zukünftiger Hervſcher des Reichs der Mitte ausgewählt worden. Eine förmliche Inbeſtitur iſt aber noch nicht erfolgt. Dieſe Art der Regelung der Erbfolge beſtätigt, daß die Regentin auch ferner in ungeſtörtem Beſitz der Macht zu bleiben wünſcht. Sie iſt klug genug, einzuſehen, daß, ſolange der jetzige Kaiſer ſein Schattendaſein fortführt, ihre Herr⸗ ſchaft nchit gefährdet iſt, ſein vorzeitiger gewaltſamer Tod würde ihr alſo keinen Nutzen bringen. Es handelt ſich für ſie darum, ſchon frühzeitig den eventuellen Nachfolger zu einem gefügigen Werkzeug in ihren Händen zu bilden und zu verhindern, daß ſich um ihn eine Partei ſchaart, die ihr etwa feindſelig gegenüber treten könnte. Es iſt daher ganz gleichgültig, ob Kuanghſi oder nach ihm ein anderer Scheinkaiſer als Figurenkopf an der Spitze des chineſiſchen Staats⸗ ſchiffes thront, der wahre Lenker wird vorläufig noch für lange hinaus der einzige„Mann“ am Pekinger Hofe, die Kaiſerin Tfuhſt bleiben Deutſches Reich. * Karlsruhe, 15. Nob.(Der geſchäftsleitende Ausſchuß des badiſchen Landeskomités des „Deutſchen Flotten⸗Vereins“) hielt vor einigen Tagen unter dem Vorſitz des Prinzen Karl eine Berathung über das Arbeitsprogramm während der Wintermonate. Man einigte ſich in einer eingehenden Erörterung, an der Prinz Karl und die Herren Geh. Kommerzienrath Schneider, General⸗ intendant Dr. Bürklin, Geh. Legationsrath Dr. Frhr. v. Babo, Kommerzienrath Scipio(Mannheim), Profeſſor Dr. Gruber(Freiburg) Stadtrath Schüſſele und Chef⸗ redakteur Katz ſich betheiligten, über eine einheitliche Veran⸗ ſtaltung von unterrichtenden Vorträgen, die überall im Lande durch hervorragende Sachverſtändige gehalten werden ſollen. Die Bildung von Ortsvereinen, wurde nach einem erſchöpfenden Referat des Herrn Geh. Kommerzienrath Schneider gut geheißen und wird demnächſt in Angriff genommen. Aus dem von Herrn Handelskammerſekretär Dr. Planer erſtatteten Geſchäftsbericht iſt neuerdings ein weiteres Steigen der Mit⸗ gliederzahl zu erſehen. Der Kaſſenbeſtand iſt erfreulich. Zu kiefgefühltem Dank iſt das Landeskomité Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin für die Veranſtaltung der kine⸗ matographiſchen Bilder aus dem Seemannsleben, anläßlich der Anweſenheit Seiner Majeſtät des Kaiſers, verpflichtet. Ihre Königliche Hoheit hatte die Gnade, die erwachſenden Koſten der Veranſtaltung auf die eigene Schatulle zu übernehmen und das ganze Erträgniß in der Höhe von etwa 800/ dem„Deutſchen Flotten⸗Verein“ huldvollſt zuzuwenden. * Berlin, 15. Nov.(Die viel erörterte Aende⸗ rung des Reichsſtenogramms) iſt in der geſtrigen Sitzung des Seniorenkonvents des Reichstags zur Sprache ge⸗ kommen und hat ihre endgiltige Erledigung gefunden. Der „Vorw.“ berichtet hierüber: Der Seniorenkonvent des Reichstages trat am Dienſtag unter Vorſitz des Präſidenten zu einer Berathung über die Geſchäftsein⸗ theilung zuſammen. Vor der Diskuſſion hierüber kam der Präſi⸗ dent auf die Aenderung ſeines Stenogramms, die vor der Berathung ſtattgefunden hatte, zurück und erklärte, daß nach ſeiner Anſicht die Angelegenheit durch die von ihm ertheilte Rüge für die unbefugte Aenderung und die nachfolgende Richtigſtellung der Korrektur erledigt ſei, Dem Hauſe gegenüber trage er die Verantwortlichkeit für den Vor⸗ fall. Der Präſident fügte auf Anfrage des Abg. Bebel noch hinzu, daß die Aenderung des Stenogramms nicht etwa auf Anregung von außen her, ſondern durch die allerdings unberechtigte, von dem Präſt⸗ denten nicht kontrolirte Initiative des Reichstagsbureaus erfolgt ſei. Der Seniorenkonvent trat der Auffaſſung des Präſidenten bei und erklärte die Angelegenheit für erledigt. Der Schutz der Arbeitswilligen.) Ein Theil der nationalliberalen Fraktion des Reichs⸗ tages hat ſich geſtern Abend über Vorſchläge zur Abänderung des Man hat, da die Neigung der Chineſen zu Unterſchleifen 8 zu unterdrücken und eigentlich jeder chineſiſche Beamte von Natur ſo berderbt wie nur irgend möglich iſt, europäiſche Fahrkarteneinnehmer bei den Zügen anſtellen müſſen. Eine der Hauptſchwierigkeiten bei der Leitung einer chineſiſchen Eiſenbahnlinie liegt darin, daß die Be⸗ vökkerung aller Klaſſen alle nur denkbare Kniffe anwendet, um das Fahrgeld zu hinterziehen, und daß die chineſiſchen Eiſenbahnbeamten Alles verſuchen, um einen Theil der Eiſenbahngelder ſich anzueignen. Sogar die Anweſenheit eines europäiſchen Fahrkarteneinnehmers ſibt keine Sicherheit, daß jeder Fahrgaſt für ſeine Fahrkarte bezahlt ſen Zum Schluß gibt Herr Birch noch eine kurze Auskunft über Stand der im Baue befindlichen Linien nordöſtlich von Tienbſin, der gvir entnehmen, daß auf der 110 Meilen langen Strecke zwiſchen Shan⸗Hai⸗Kwan und Kintſchou(am Golf von Lian⸗Tung) die Schienen gelegt ſind und die Züge laufen, daß aber die großen Brücken noch nicht fertig ſind und die einſtweiligen Holzbrücken leicht von der Fluth leiden können. Auf der Strecke von Kintſchou nach Liutſchwang ſind die Erdarbeiten faſt fertig, die Schienen wunden im September ds. Js. gelegt, die Züge ſollen vom nächſten Frühjahre an verkehren. An dem Endpunkte in Jingkow ſind zwar die Werkplätze errichtet, die Fläche iſt geebnet, aber es fehlt noch an Zimmerholz für die noth⸗ wendigen Pfahlroſte. Man hatte für dieſes die den Ruſſen gewährte Befreiung von der hohen chineſiſchen Likinſteuer beanſprucht und dieſe war verweigert. Auf den dieſerhalb erſtatteten Bericht hatte der Oberdirektor Chang⸗yi gedrahtet:„Zittert und gehorcht!“, aber die bauleitenden Eüropäer zitterten weder noch gehorchten ſie, ſondern unterließen die Beſtellung. Sie haben nun auch in der Folge die Be⸗ freiung durchgeſett. ——— ̃——,,, Weſetzes zum Schuße der Arbefkswilligen derſtändigk. Die N träge die ſich laut Magdbg. Ztg. in der Richtung der vom Abg. d. d. Borght gemachten Vorſchläge bewegen, werden demnächſt der geſammten Fraktion vorgelegt werden. Daß es darüber zu Heftigen Auseinanderſetzungen kommen wird, iſt vollſtändig aus⸗ geſchloſſen. —[Mit der Angelegenheil des Heren b. Kahſen), der, wie bekannt, im„Prozeß der Harmloſen freigeſprochen wurde und unmittelbar darauf als Regierungsreferendar ſeinen Abſchied erhielt, wird ſich nun auch der Ehrenrath, dem er als Reſerveoffizier unterſteht, zu befaſſen haben. Ein Herr v. Radecke, der in der Hauptperhandlung zwar als Zeuge nicht erſchien, deſſen in der Vor⸗ unterſuchung abgegebenes Zeugniß aber verleſen wupde, hat die Er⸗ öffnung des ehrengerichtlichen Verfahrens beantragt, Herr v. Kayſer hat den Werth dieſes Zeugniſſes angezweifelt Fraukreich. Paris, 15. Nov.(Zu den Hausſuchungen bei den Aſſumptioniſten.) Der Temps meldet aus Rom, der Papſt habe eine Vermittlung zu Gunſten der Aſſumptioniſten abgelehnt und erklärt, man dürfe Politik und Religion nicht ver⸗ quicken. Er wolle ſich nicht in eine innerpolitiſche Angelegenheit Frankreichs miſchen. Spanien. *Madrid, 15. Nov.(Die Steuerverweigerer in Barcelona.) Nach den letzten aus Barcelona eingetrof⸗ fenen Meldungen hat ſich die Lage dort verſchlimmert. Die Steuerpflichtigen weigern ſich, die Steuern zu bezahlen; die Läden ſind wiederum geſchloſſen 5 Aus Stadt und Land. Maunbeim, 18. Nopember 189. Aus den letzien Plenarſitzungen der Handelskammer. (Schluß⸗) Herr Emii dteinhyardt berichtete über das im Jernſprech⸗ erkehr mit der Pfalzeingeführte Bezirksabonnement. Seder in der Pfalz an das Fernſprechnetz Angeſchloſſene könne gegen Zahlung eines jährlichen Veitrags von 50 M. oder ſofern er gleichzeitig auf den Verkehr mit Mannheim abonnirt ſei, von 25 M. das Recht erwerben, jeden anderen Theilnehmer des Pfälziſchen Netzes koſtenfrei zum Geſpräch anzurufen. Dem gegenüber ſeien für Geſpräche aus der Pfalz nach Mannheim je 25, 50 Pfg. oder ., je nach der Entſernung, zu entrichten. Es ſei einleuchtend, daß Dank der vorerwäynten Einrichtung Ludwigshafen ſich bezüglich des Verkehrs mit der ganzen Pfalz eines erheblichen Vortheils gegen über Mannheim erfreut. Die WMirkung ſei nämlich die, daß der Pfälzer Käufer, wenn er ſeinen Bedarf einem Mannheimer Hauſe gufgebe, einer beſonderen Gebühr unterliege, von der er frei ſei, wenn er die Beſtellung einer Ludwigshafener Firma zuwende Bei der bekannten Abneigung des Publikums gegen jede Art von Extra⸗ ſebühren ſei unvermeidlich, daß auf dieſe Art manches Geſchäft das hr hindurch dem Mannheimer Handel, trotzdem die Umſtände für die Ausführungen hier vielleicht beſonders günſtig liegen, entgeht. Manuhbeims Bezlehungen zur Produktion und Conſumtion der Pfalz 255 notoriſch ſehr rege und weiterer Entwickelung fähig; umſomehr ſei es geboten, alles fernzuhalten, was ſie zu beeinträchtigen geeignet ſei, Der Redyer beantragt bei der Reichspoſtverwaltung die Bitte zu ſtellen, ſte möge die Einbeziehung Maynheims in das pfälziſche Abonnement bei der Königl. Bayeriſchen Verwaltung anregen. An einer großen Zahl von Abonnenten ſei felbſt, wenn der Abonnements⸗ Preis einigermaßen höch bemeſſen werden ſollte, nicht zu zweifeln. In dieſem Sinne wurde beſchloſſen. Obgleich der früher ſchon bei der Oberpoſtdirektion eingereichte, auf die Zulaſſung Mannheims zum Fernſprechverkehr mit dem Saargebiete gerichtete Antrag abſchlägig beſchieden worden iſt, glaubt Herr Reinhardt, daß es dabei nicht ſein Bewenden haben köunte. Die woblmeinende Abſicht de⸗ Kaiſerlichen Oberpoſtdirektion werde gewiß Niemand verkennen; allein wenn pieſe Stelle ihren ablehnenden Beſcheid darauf ſtütze, daß nur drei hieſige Firmen an dem fraglichen Verkehr bethelligt ſeien, ſo liege hier ein augenſcheinliches Mißverſtändniß vor. Zum Beweis berufe er ſich auf eine von ihm ſelbſt übergebene, an die Handelskammer gerichtele Vorſtellung, in der die beantragte Zulaſſung auf das Lebhafteſte befürwortet würde und die allein von 26 Intereſſenten unterzeichnet ſei. Das Saargebiet ſei als Produktions⸗ wie als Abſatzfeld für Mannheim von hervorragender Bedeutung; ſeine Induſtrieen, zumal die Eiſen⸗, chemiſche und keramiſche In⸗ duſtrie bätte hier ihren nächſten großen Markt. Die Verſorgung der Dort konzentrirten großen Arbeiterzahl mit Lebensbedarf und Ge⸗ Prauchsgegenſtänden aller Art alimentire den hieſigen Handel. Der Antrag des Herrn Reinhardt, die Handelskammer Saarbrücken zu erſuchen, auch ihrerſeits bei der Reichspoſtbehörde vorſtellig zu werden, um das im Intereſſe veider Städte angeſtrebte Ziel zu er⸗ kreichen, wird einſtimmig angenommen. Telephoniſches. Die Stadtfernſprecheinrichtung in Delft ziſt zum Sprechverkehr mit Mannheim zugelaſſen. Die Gebühr für in einfaches gewöhnliches Geſprüch beträgk 3 K. * Städtiſches Elektrizitätswerk Maunheim, Broſon, Boperi& Cie. Intereſſenten machen wir auf nachſtehende Ver⸗ hünſtigung aufmerkſam: Diejenigen Stromabnehmer, welche ſich bis zum 31. Dezember d. J. zur Abnahme von elektriſcher Energie aus dem ſtädtiſchen Elektrizitätstverk angemeldet haben und ſpäteſtens bis 1. April 1900 dieſe Energie beziehen, haben für den Hausanſchluß Bis zu 7 Meter Kabellänge nur den Betrag von 50 zu leiſten Die Mehrkoſten trägt das ſtädtiſche Elektrizikätswerl. Es liegt alſo in Indermanns Intereſſe, ſchon jetzt den Hausanſchluß beim ſtädt. Elektrizitätswerke anzumelden. * Invalidenverſicherungsmarken. Das Reichsverſicherungs⸗ umt 0 5 bekannt, daß die bisher gültig geweſenen Indalidenver⸗ rungs⸗Marlen zur Selbſtperſicherung und zur Fortſepung des Exſicherungsverhältniſſes mit Zuſatzmarken am 31. Dezember un⸗ ültig werden. Vom 1. Januar an gelten für die freiwillige Ver⸗ ſſtcherung dieſelben Marken, wie für die Zwangsverſicherung. Soweit bie alten Marten bis zum 31. Dezember nicht verwendet ſind, können ſiie bis zum 31. Dezember 1901 bei den Marken⸗Verkaufsſtellen um⸗ werden. Eine Bekanntmachung des Reichsverſicherungsamts ßert ſich über die Beſchaffenheit der neuen Inpalidenmurken. Es n nach dem neuen Geſetze Marken für eine Woche, für zwei Wochen und für dreizehn Wochen ausgegeben. Die Marken für eine Woche unterſcheiden ſich von den verſchiedenen Lohnklaſſen zunächſt Furch die Farbe des Druckes. Der Druck iſt in der erſten(niebrigſten) aſſe roth, in der zweiten Blau, in der dritten grün, vierten roth⸗ un und fünften gelb. Aufgedruckt ſind der Name der ausgebenden Verſicherungsanſtalt, die Nummer der Lohnklaſſe in lateiniſchen und der Geldwerth der Marle in arabiſchen Zahlen. Außerdem unter⸗ ſcheiden ſie ſich noch durch die nach Klaſſen wechſelnde Art, wie der me der Verſicherungsanſtalt aufgedruckt iſt. Die Marken für zwei Wochen gleichen den erſten in der Größe, ſind aber in der Zeichnung abweichend, die eine Hälfte in ſilbergrauer Farbe für alle Klaſſen gleich Und tragen außer den Bezeichnungen der Einwochenmarken noch den Aufdruc„Zwei Wochen“. Die Marken für dreizehn Wochen ſind weſenklich größer als die beiden anderen Sorten und auch in der Zeich⸗ wüung ſtark abweichend, ebenſo zeigen ſie außer dem Aufdruck der Klaſſe und des Geldwerthes noch den Aufdruck„Dreizehn Wochen“. Ihre ibe iſt für alle Klaſſen gleich. Sämmtliche Marken kragen den ichsadler. Zur Frage der Rheinregulteung wird dem„Land. Anz.“ aus Maximunzau aeſchrieben: Die elfäſfiſchen Zeitungen ſcheinen Wegen dieſes wurde er kürzlich in Heilbronn zu 8 Monaten Gefüngniß 2 obember⸗ nachgerade Recht zu haben, wenn ſie ſich in recht derben Ausdrüccken über die bayeriſchen Staatsmänner und die Volksvertretung ergehen, und zwar deshalb, weil ſich die baheriſche Regierung weigert, das eine Zehntel der Koſten der Rheinregulirung zu leiſten. Die Hälfte fällt nach dem aufgeſtellten Vertheilungsplan auf Elſaß, vier Zehntel auf Baden und ein Zehntel auf Bayern. Ich denke doch, daß die Pfalz noch ſoviel Werich hat und daß die Rheindewohner gerechten Anſpruch auf eine ſolche Ausgabe machen können, die ſo viel Segen und Vortßeile verfpricht. Hier wäre es eine dringende Angelegenheit unſerer pfäl⸗ ziſchen Abgeordneten, dahin zu wirken, daß das Projekt verwirklicht wird. Daß die Abgeordneten im jenſeitigen Bayern wenig Intereſſe dafür zeigen, iſt nicht zu verwundern; umſo mehr aber ſollten unſere Pfälzer ſich bemühen und keinen Schritt unterlaſſen, der recht bald dieſem Zögern und Knauſern ein Ende macht. * Zur Gutenbergfeier in Mainz. Aus Mainz, 15. Nov. wird berichtet; Der Finanz⸗Ausſchuß trat geſtern zu ſeiner erſten Sitzung zuſammen. Herr Oberbürgermeiſter Dr. Gaßner machte die Kommiſſion mit dem Reſultat der ſeitherigen Vorarbeiten bekannt. Die Feier werde durch ein Oratorium der„Liederkafel“ eingeleitet werden, die am 24. Juni noch ein beſonderes Konzert veranſtalten will. Das übrige Programm wie bekannt. Herr Oberbibkiothekar Profeſſor Dr. Velke berichtete über die profjektirte Gründung des Gutenberg⸗ Muſeums und Herr Stadtv. Dr. Nautert über das Weſen der ge⸗ planten Gutenberg⸗Ausſtellung und über die Vorarbeiten des Aus⸗ ſtellungs⸗Ausſchuſſes. Im Anſchluß an dieſes Referat berichtete Herr Prof, Dr. Velke über die hiſtoriſche Ausſtellung, welche ausgewählte Druckwerke von der Urſtufe der Druckkunſt bis zur Vollendung der graphiſchen Künſte in der Gegenwart darbieten ſoll. * Ein prähiſtoriſcher Fund. Ein intereſſanter Fund wurde von Erdarbeitern beim Sandgraben auf einem an der Mörſcherſtraße bei Frankenthal gelegenn Acker gemacht. Die Arbeiter fanden in drei hinter einander liegenden Flachgräbern drei Skelette, die, den daneben gufgefundenen Waffen nach zu urtheilen, Kriegern angehört und mindeſtens 2000 FJahre lang in der Epde gelegen haben. Die aus der Hallſtattperiode ſtammenden eiſernen Schwerter haben zur rechten Seite der mit dem Kopfe nach Oſten gerichteten Skelette gelegen. Es ſind zwei zweiſchneidige und eine einſchneidige Waffe, mit drei zu den Schwertern gehörigen Beigaben. Das eine zweiſchneidige Schwert, eine ſoagenannte Spatha, hat eine 77 Centimeter lange und 5 Centi⸗ meter breite, gerade und ſich mäßig zuſpitzende Klinge. Der Grüff iſt, ſoweit er erhalten, 11 Centimeter lang und am Ausgange der Klinge .5 Centimeter breit. Von der Schnefde iſt das Mundblech. der ſpätern kurzen Parirſtange ähnlich, erhalten; es hat die Länge von .5 Centimeter, war mit zwei noch vorhandenen Nägeln befeſtigt und hat auf der Außenſeite die Spuren einer mit Patina überzogenen Ver⸗ zierung. Bei dieſer Waffe lag noch der Knauf des Griffes, oder auch der Stiefel der Schwerkſchneide. Das Stück iſt aus Bronce, 65 Centi⸗ meter lang, 1,8 Centimeter breit und in der Mitte 2,4 Centimeter hoch. Die Außenſeiten ſind mit linearen Ornamenten ausgeſtattet und, wie natürlich, mit Pating überzogen. Auch der Schwerkhalten 10,7 Centi⸗ meter lang und 2,5 Centimeter breit, mit drei von Patina überzogenen Nägeln aus Bronce, fand ſich im Grabe vor. Die andere, ebemfalls zweiſchneidige Spatha hat eine 73 Centimeter lange, gerade Klinge von 5 Centimeter Breite. Die noch erhaltene Länge des Griffes läßt auf einen ſogenannten Zweihänder ſchließen. Das dritte einſchneidige Schwert, eine ſogenannte Sknamaſax, hat eine 43,5 Centimeter lange, gerade Klinge mit einer 12 Millimeter ſtarken Rückendicke und einem 20,5 Centimeter breiten Griff. Weitere Ueberreſte von Waffen fanden ſich nicht vor. * Beſitzwechſel. Die Eierteigwaaren⸗Fabrik Friedrichsfeld (Baden) iſt von Herrn Hermann Burger käuflich erworben worden und wird dieſer ſie in erweitertem Umfange unter der Firma Eier⸗ teigwaaren⸗Fabrik Friedrichsfeld Hermann Burger weiterführen. * Beſitzwechſel. Das Haus Lit. H 1 Nr. 4,„Ggſthaus zum weißen Lamm“, ſpurde von Herrn Gärtner David Bender dahier um die Summe von 271,000/ erſteigert. Gerichftezeitung. Mauuheim, 15. Nov,(Strafkammer 1) Vorſitzender: Herr Landgerichtsdirektor Waltz. Vertreter der Großh. Stagats⸗ behörde: Herr Ref. Dr. Anton!i. 1. Der Taglöhner Mathäus Fritz von Ilpesheim erbot ſich, der Ehefrau des Taglöhners Martin Fütterer gegen eine Proviſion von 50 Pfg. deren Rattenfänger im Werthe von 10 M. zu verkaufen, Er nahm den Hund mit und verkaufte ihn, um den Erlös für ſich zu behalten. Einige Tage vorher hatte er auf ähnliche Weiſe der Frau des Metzgers Heinrich Beck in der Schwetzingerſtraße ein Zwergſpitzerhündchen im Werthe von 80 M. abgeſchwindelt. Hier hatte er der Frau angegeben. ihr Mann ſchicke ihn, um das Hündchen zu holen. Bei ſeiner Verhaftung ſagte er zu dem Schutzmaun Laug, ſo lange er unter Polizeiaufſicht ſtehe, ſchaffe er nichts, überhaupt könne ihn die ganze Schutzmanuſchaft... Der vielbeſtrafte Menſch erhielt 1½ Jahr Zuchthaus. 2. Eine ganze Litanei von Uuterſchlagungen, Betrügereien ꝛc. bildete den Tenor der gegen den Friſeur Karl Bellex von hier ge⸗ richteten Anklageſchrift. UI. A. erſchwindelte er ſich von dem Bilder⸗ händler Georg Metz zwei Bilder und einen Hausſegen im Werthe von 18 M, von dem Cigarrenhändler Peter Bauer 20 Packeie Ci⸗ garetten im Werthe von 5., von dem Bäckermeiſter Philipp Hoffelder einen Korb mit 100 Faſtenbretzeln, von dem Kolporteur Edmund Schönebeck auf Grund fingirter Beſtellzettel auf die Zeit⸗ ſchrift„Woche“ einen Provpiſionsbetrag von 4 M. 65 Pfg. u, ſ. w. Der ebenfalls ſchon mit einer großen Vorſtrafenliſte Ausgezeichnete erhielt 3 Jahre Zuchthaus und 1200 M. Geldſtrafe evenk, weitere 160 Tage Zuchthaus. 3) Das Dienſtmädchen Roſine Eckardt von Raſtatt, welche dem Kaufmann Max Hirſchler, ihrem Dienſtherrn, Kleider und eine Uhrkette im Geſammtwerthe von ca. 130 geſtohlen und ihrem Schatz, einem gewiſſen Max Hugo Reuter, verehrt hatte, wurde zu 6 Monaten Gefängniß vexrurtheilt. 4) Vom Schöffengericht wegen Körperberletzung zu 4 Wochen Gefängniß verurtheilt, legte der 18 Jahre alte Taglöhner Joſef Martin von Epfenbach Berufung ein. Er erzielte damit keinen Erfolg. 5) Das 32 Jahre alte Dienſtmädchen Antonie Späth bon Raſtakt. welche kürzlich erſt in Heidelberg wegen Diebſtahls 1 Jahr Gefängniß erhalten hat, ſteht heute nachträglich wegen Beirugs unter Anklace. Sie hat ſich von der Frau des Bäckers Münch Backwaaren im Werthe von 3 n 40 I erſchwindelt, um einigen Bekannten eine Kaffeeviſite zu geben. Ein weiterer Monat Gefängniß zu der er⸗ eeee Strafe iſt die Sühne für dieſe Gaſtfreundſchaft auf Koſten Anderer. 6) Der 45 Jahre alte, hier anſäſſige Taglöhner Valentin Schwarz aus Roxheim hat ſich an ſeiner 15jährigen Stieftochter, einem fleißigen und braven Mädchen, ſchwere Sittlichteitsdelikte zu ſchulden kommen laſſen. Angeſichts des trüben Vorlebens des ver⸗ kommenen Subjekts— 5 Jahre Zuchthaus und diverſe Gefängniß⸗ ſtrafen reden eine deutliche Sprache— erkannte das Gericht auf 3 Jahre Gefängniß und 5 Jahre Ehrverluſt. Sowohl Frau als Stief⸗ tochter hatten von ihrem Rechte, das Zeugniß zu perweigern, keinen Gebrauch gemacht. Die Vertheidigung Schwarz' war ebenſo dumm als frech und frivol. 7) Der 19 Jahre alte Taglöhner Michael Hohl aus Gnaden⸗ thal ſtahl am 25. September d. J. aus der Wohnung des Werkmeiſters Ernſt Müller, Wallſtadtſtr. 65, eine goldene Herren⸗ und eine goldene Damenuhr im Werthe von 120. Tags darauf ſtieg er in die Wohnung des Fuhrunternehmers Ludwig Arnold in der Lindenhof⸗ ſtraße ein und entwendete ein Fahrrad im Werthe von 150. Da⸗ mit radelte er nach Heilbronn, wo er einen neuen Diehſtahl beging. „rurtheilt. Heute fügte das hieſige Gericht dieſer Strafe ein Jahr hinzu. Wlfeater. ultſt untd Miflenſclfart. Konzert von Frau Lillian Sanderſon. Einen etwas froſtigen bbrangeht und ihr Über nur wenige Muſikfreunde eingefunden, um Geſanges zu erfreuen. Die beliebte Künſtlerin, nehme Erſcheinung auf die Zuhörer ſehr ſympathiſch wirkt, verfügſ über ein nicht beſonders ſtarkes, aber ſehr wohllautendes und modu⸗ lationsfähiges Organ; ihr Vortrag, frei von jeder Uebertreibn zeichnet ſich durch Narürlichkeit und künſtleriſche Vollendung, ſowis durch Wärme der Empfindung aus. Eine ganze Reihe ſchöner Lieder deren Aufzählung zu weitläufig wäre, gab Frau Sander ſon zum Beſten und errang damit den vollen Beifall der Zuhörerſchaft. Eine Wahl zu treffen iſt ſchwer, jedoch, ohne den anderen Eintrag thun zu wollen, möchten wir folgende Lieder hervorheben:„Legende“ von Hans Hermann,„Die grünen Blätter“ von Eulenburg,„Der Gärtner“ von Hugo Wolf,„Der Jäger“ von Brahms,„Drei Kinderlieder“ von Heinemann und„Was iſt Liebe?“ pon Ganz. Sehr gut unterſtützt war Frau Sanderſon durch die diskrete Begleitung von Fräulein Elfriede Ehriſtianſen, einer fungen Pianiſtin, die in einem „Präludium und Fuge“ von Mendelsſohn,„Impromptu“ pvon Schubert, Vate“,„Elude“ und„Polonaiſe“ von Chopin eine ſehr gewandte Technik und feinfühlige Auffaſſung an den Tag legte. Be⸗ ſonders gut gelangen ihr namentlich die piano⸗Stellen, die ſie in darteſter Weiſe wiedergab. Auch ſie erniete wohlverdienten Beifall, ſich Arueſe Nachrichten und Felegramme. (Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers“.) 5 B erlin, 16. Nov. General der Infanterie z. D. Guſtav v. Sti ehle iſt geſtern hier geſtorben.(Er war 1870 General⸗ ſtabschef des Prinzen Friedrich Karl. D..) * Ham burg, 16. Nov. Bei der Direktion der Packetfahrt⸗ Geſellſchaft eingegangene Nachrichten beſtätigen, daß die Paſſa⸗ giere und Mannſchaften der„Patria“ in Sicherheit ſind. Die„Patria“ wird vom Dampfer„Atheſia“ der Hamburg⸗Amerika⸗ Linie geſchleppt. Es wird verſucht, die„Patria“ zur Elbe zu bringen. Die Paſſagiere befinden ſich in Dover, die Mannſchaft an Bord dey „Atheſia“. Halle a, d.., 16. Nov. In der mit der Angelegenheit des Grafen Hoensbroech zuſammenhängenden Priwatbeleidigungsklage des Heirathsvermittlers Ockner gegen den Profeſſor Beyſchlag wurde der Kläger, wegen Verjähruͤng, koſtenpflichtig abgewiefen. Wien, 16. Nov. Abgeordnetenhaus. Abg. Zeller erhebt Einſpruch gegen den in der letzten Sitzung von dem Abg. Joworski geſtellten Antrag auf Zuweiſung der Ausgleichsvorlagen an den Ausſchuß ohne erſte Leſung. Der Präfident erklärt, daß die Ausgleichsvorlagen dem Ausſchuß noch nicht zugewieſen ſeien, wes⸗ halb es dem Hauſe freiſtehe, die erſte Leſung vorzunehmen oder darauf zu verzichten. Das Haus geht zur Tagesordnung über, In der Debatte über die Exzeſſe in Mähren erhielt Abg. Rieger(ſoz.) das Schlußwort Er greift die Polizei heflig an, welche bei Exzeſſen planlos in die Menge hineinreite. zei heftig an, welch rzeſſ *Komorn(Ungarn), 16, Nop. Heute wurde in der Moc⸗ ſaer Folteraffaire das Urtheil geſprochen. Der Stuhlrichter Coloman Szabo wurde zu dreifährigem Kerker, der Rechnungs⸗ beamte Molnax zu 3¼ jährigem Kerker, der Notar Goebel zu einem Jahr Gefängniß, der Ortsrichter Ozungi zu 4 Mongten * Trieſt, 16. Nov. In Folge der von Griechenland ange⸗ ordueten Quarantäne für Herkünfte aus Oeſterreich⸗Ungarn wird die Berſhrung der griechiſchen Häfen auf allen von Trieſt aus⸗ gehenden Lepantelinien des Oeſterreichiſchen Lloyd eingeſtellt, *London, 16. Nob. Reutermeldung. Der Unter⸗ ſekretär des Krieges Windham, hielt in Doves eine Nede, in der er auf die Loyalität der Kolonien hinwies und ſagte, daß er die Anhänglichkeit der Kolonien, beſonders aber auch die Freundſchaft Amerikas, hochhalte. Die Freundſchaft 08 England und Amtrika bringe keine Feindſchaft irgend einer Großmacht. Zum Beſuche des deutſchen Kaiſers ſagte Windham, nichts wäre für England taktloſer, als der Mißbrauch mit dem privaten Charakter der Kaiſerreiſe, welche der deutſche Kalſer feſthalten wolle. * London, 16. Nov. Daily News meldet aus Kairo vom 15. Okt.: Von Omdurman ausgehende Spione beſtätigen, daß der Khalif auf die Stadt anrückt. Bri⸗ tiſche Offiziere gehen im Laufe der Woche nach der Front ab. länder nach Khartum zu ſenden. * Petersburg, 16. Nov. nach zweifährigem Aufenthalt auf Kreta hierher zurückgekehrt, Verong. 16. Nop. In der bergangenen Nacht wurde hier ein kurzer Erdſtoß ſehr ſtark verſpürt. * Newyork, 16. Noy.(Reuter⸗Meldung.) Der frühere ruſſiſche Geſchäftsträger in Korea, PSwlo fF„ welcher ſich zuy Zeit als Gaſt des rufſiſchen Botſchafters Grafen Caſſini in Waſhington aufhält, erklärte einem Ausfrager, er habe vor vier Monaten Korea verlaſſen und ſich dann nach Petersburg begeben. Er könne die Verſicherung abgeben, daß die Meldungen von Kon⸗ flikten zwiſchen Rußland und Japan wegen Koreas durch nichts begründet ſeien, daß vielmehr beide Län⸗ der in aller Form zwei Verträge abgeſchloſſen hätten, wodurch die Unabhängigkeit Koreas aufrechterhalten werde. Dieſe Verträge ſeien in Tokio und Petersburg abgeſchloſſen. Es ſei ſomit klar, daß die Gerüchte von Streitigkeiten wegen der Ober⸗ herrſchaft über das koreaniſche Gebiet nur bewieſen, daß man von der Exiſtenz der beiden Verträge keine Kenntniß habe. ** 1 Abgeordnetenwahlen zum badiſchen Landtage. Mannheim, 16. Nov. Heute fand die Neuwahl von zwei Abgeordneten für den Landtag durch die Wahlmänner ſtatt. Der Wahlakt wurde von Herrn Landeskommiſſar Geh. Ober⸗ regierungsrath Frhr. v. Rüdt geleitet. Als Beiſitzer fungirten die drei jüngſten Wahlmänner; es waren dies die Herren Gärtner Friedrich Kocher, Schuhmachermeiſter Friedrich Schöchlin und Eiſendreher Phil. Bockm aher, die zwei erſteren ſind nationalliberal, der letztere ſozialdemokratiſch. Von 526 Wahlberechtigten waren 494 erſchienen. Der Wahlakt fand in der Doppelturnhalle in K 6 ſtatt. Er begann Vormittags 9 Uhr und dauerte bis gegen 3 Uhr Nachmittags. Es erhielten Stimmen: Kaufmann Auguſt Drees bach 384, Wirth Anton Geiß 383, Kaufmann H. Kern 97 und Fabrikant Emil M aher 97. Gewählt ſind ſomit die beiden erſteren. Je eine Stimme fiel auf Kohlenhändler Friedrich Hoffſtätter und Holzbildhauer Adolf Backhaus; 11 Zettel waren ungiltig, 1 weiß. Die meiſten der fehlenden Wahlmänner gehörten der nationalliberalen Partei an. * Schwetzingen, 16. Nop. Im erſten Wahlgange er⸗ hielten Eder(Demokrat) 83, Treiber(nationalliberal) 68, Admiral Skrydlow iſt Eindruck machte geſtern Abend der Caſinoſaal. Troßz des guten Rufes, der Frau 83 underſon, der liebenswürdigen Liederſängerin, Feih(ſozialdemokr.) 30 Stimmen. Es muß ein zweiter Wabl⸗ gang ſtattfinden, 5 Ninee Ole Häufer derſ ft hatken ſich leſde zan der Kunſt ihres deren elegante, bor⸗ Gefängniß verurtheilt, Sämmtliche Verurtheilte appellirten, b Es iſt beſchloſſen worden, eine Abtheilung der Seaforth⸗Hoch⸗ 15 —..— re ee roe eee eDereenrnr n ee reeerrc r re 3 ab l⸗ b⸗ a⸗ id. a⸗ n. en ie 15 eeeee 6 zur friedlichen Beilegung internationgler Konflikte entworfen. Geueral 5 Anzelger. We nöher 16. Nod. Müller(natl.) 90 Sfimmen, Pfiſterer(Antiſ.) 16, F ink(demokr.) 8, Sommer (Soz.) 42. Mülles iſt ſomit gewählt. Den Bezirk haben die Nationakliberalen gewonnen. * Durkach, 16. Nov. Fendrich(Sog.) mit 35 Stim⸗ men gewählt. Den Bezirk haben die Nationalliberalen verloren. Ettlingen, 16. Nov. Wacker(Zentrum) 122 Hag(Soz.) 38, Müller(natl.) 2. * Gppingen, 16. Nov. Bei der heutigen Abgeordneten⸗ wahl wurde Bürgermeiſter Burkhard⸗Stebbach(Bauern⸗ bund) gewählt. Die Nationalliberalen haben ſomit den Wahl⸗ kreis verloren 5 4 Moritz Buſch. * Leipzig, 16. Nov. Moritz Buſch iſt heute früh hier geſtorben. Mit Moritz Buſch iſt die eifrigſte und zuverläſſigſte, wenn auch nicht geſchickteſte journaliſtiſche Hilfskraft des Fürſten Bismarck aus dem Leben geſchieden. Er war 1821 zu Dresden geboren, ſtudirte Theologie und Philoſophie, machte ausgedehnte Reiſen in den Ver⸗ kinigten Staaten, wohin er ausgewandert war, kehrte nach Deutſch⸗ land zurück und trat 1857 in die Redaktion der Grenzboten ein, die er ſeit 1859 ſelbſtſtändig leitete, und zwar, im Gegenſatz zu Guſtav Freytags großdeutſcher Richtung, im Sinne einer preußiſch⸗deuiſchen Politik. 1870 wurde Buſch ins Auswärtige Amt berufen und begleitete den Bundeskanzler in den Krieg, um ſeinen Verkehr mit der Preſſe zu bermitteln. Die Frucht dieſer Zeit war Buſch's erfolgreichſtes Werk:„Graf Bismarck und ſeine Leute während des Krieges mit Frankreich.“ Von 1878—75 leitete Buſch den„Hannoverſchen Courier“ und lebte dann in Berlin und Leipzig, indem er fortgeſetzt nach per⸗ ſönlichen Informationen des Fürſten Bismarck für dieſen in der Preſſe wirkte. Gewaltiges Aufſehen erregten im vorigen Jahre Buſch's Tagebuchblätter, die aus dem intimen Verkehr mit dem Fürſten Bismarck kritiklos, aber zuverläſſig allerlei Intimes ver⸗ Iffentlichten, und zwar in engliſcher Ausgabe. Die deulſche Ausgabe, die ſpäter bei Grunow in Leipzig herauskam, iſt für verſtändige Leute eine werthvolle Sammlung von Dokumenten aus dem Leben des erſten Reichskanzlers, deren Werth in ihrer photographiſchen Treue liegt. Die vielen Anfeindungen, die damals auf den alten Buſch herab⸗ regneten, hat er kaum mehr empfunden. Er war durch einen Schlag⸗ anfall gelähmt. 2.**— Zur Friedenskonferenz. * Petersburg, 16. Nov. Geh. Rath v. Martin, einer der ruſſiſchn Delegirten auf der Haager Konferenz, beröffentlicht im Regierungsboten einen Auffatz, welcher im Aus⸗ zuge Nachſtehendes beſagt: Der unerwartet in Südafrika ausgebrochene Krieg lenkt die natürliche Aufmerkſamkeit der ganzen zivilfſirten Welt auf ſich. Seit dem Schluſſe der Haager Konferenz ſind noch nicht 2 Monate ver⸗ floſſen und ſchon bricht aller Schrecken des Krieges aus. Je größer die auf die Haager Konferenz geſetzten Hoffnungen waren, um ſo betrübender iſt das Vorgefallene, und je heißer alle Freunde des natio⸗ nalen Friedens das Vermeiden jeglichen Blutvergießens erſehnt hätten, um ſo größer das Bedauern über die blutigen Schlachten in Süd⸗ afritg. Es erſcheint begreiflich, dies all zu bedauern, aber unbegreif⸗ lich iſt es, wie die Haager Konferenz für die Greigniſſe in Südafrika gevantwortlich gemacht werden kann. Die Konferenz hatte nzcht die Aufgabe, für dae Zukunftalle internationalen Kriege zu berhüten. Solche Aufgaben würden nur nach einer vollſtändigen Aenderung ſämmtlicher Beziehungen unter den Völkern gelöſt werden können. So lange Völker ſich lediglich von ihrem 79 95 fortreißen laſſen und ſo lange Regierungen ihre eigenen üörkheile und ihre nationale Ehre und Mürde vetrheidigen werden, ſo lange ſind leider Zuſammenſtöße zwiſchen Völtern unvermeidlich und Kriege möglich. Mit dieſen poſitiven Faktoren mußte die Haager Konferenz rechnen. Sie hat eine beſondere Konvention über die 55 ie Macht es den Staaten zur Pflicht, nur im äußerſten Nobhfalle und gur nach Anwendung aller friedlichen Mittel ihre Rechte und ihre Inteteſſen durch Gewaltmittel wahrzunehmen. Die Haager Konferenz hat ſo wenig auf die zukünftige Beſeitigung aller Kriege gerechnet, baß ſte den größten Theil ährer Arbeit auf die Feſtſetzung der Geſetze und Gewohnheiten des Krieges verwandte. Die auf der Konferenz unferzeichnete Konvention des Rothen Kreuzes, welche ſich auf den Seekrieg bezieht, ſind unwiderlegliche Beweiſe für die völlig richtige Auffaſſung hinſichtlich des Krieges. Die Konferenz erblickte freilich im friege das größte Unglück der Völter, doch konnte ſie ihn nicht ver⸗ hindern und müßte ſich darauf beſchränken, die Schreckniſſe des Krieges zu mildern. Das Ergebniß der Konferenz läßt ſich in Rachfolgende zwei Punkte zuſammenfaſſen: 1) Die Konferenz hak ein Syſtem der möglichen Mittel geſchaffen, welche zur Erhaltung des Friedens durch gute Dienſte, Vermittelung und internationale Schieds⸗ gerichte anzuwenden ſind; 2) die Konferenz hatte die Befugniß, die kriegführenden Staaten durch Einſchränkung der rohen Willkür, Lin⸗ derung des Elendes und Erhalkung des Lebens und der Geſundheit der Perſonen, welche im Kriege gelitten haben, geordnet und geregelt, gber die Kriege böllig zu beſeitigen, hatte die Konferenz nicht die Auf⸗ gabe und konnte es auch nicht. 3 (Das iſt ja Alles recht ſchön. Daß aber gerade von ruſ⸗ ſiſcher Seite dieſe Darſtellung von den Aufgaben der Kon⸗ ſerenz gegeben wird, gibt zu denken. D. Red.) ö** Der Burenkrieg. SLondon, 16. Nov. Reutermeldung. Am Donnerſtag, den 9. ds. machten die Buren einen heftigen Angriff auf Ladyſmith. Das Ge⸗ rücht iſt im Umlauf, daß hierbei Geueral Jou⸗ bert gefallen ſei. London, 16. Nov.(Reuter⸗Meldung.) Eine Depeſche des Reuter⸗Bureaus vom 12. Nachmittags meldet, daß dort das Gerücht vom Tode des Generals Joubert im Um⸗ laufe ſei. Nach einer weiteren Depeſche aus Durban vom Abend desſelben Tages beſagt ein Telegramm aus Lourenco Marquez: General Joubert ſei am Donnerſtag, den., in der Schlacht gefallen. * Dondon, 16. Nov. Die„Times“ meldet: Vier erſt⸗ llaſſige Dampfer der Kap⸗Linie ſind gechartert worden, um die mobiliſirte Diviſton nach Südafrika zu ſchaffen.—„Daily Mail“ meldet aus Kimberley vom 10. d. Mts.: Das plan⸗ der Stadt dauert fort, ohne Schaden anzu⸗ kichten. * London, 16. Nov. Das Reuter⸗Bureau meldet aus Eſteourk: Ein gepanzerter Zug fuhr nach Glencoe, ohne den Feind zu erblicken; man griff auf der Rückfahrt einen eingeborenen Läufer von Ladyſmith auf. Dieſer berichtete: Ladyſmith ſei geſtern mit 6 40⸗Pfündern beſchoſſen worden, jedoch ſei der Verluſt gering. Die engliſchen großen Schiffsgeſchütze ſchwiegen. London, 16. Nov. Die„Times“ meldet aus Bulu⸗ Javogs bom g, Stte Die Buen geiſſen den Däuplling Khama bei Selikakop auf der engliſchen Seite des Krokodil⸗ fluſſes am 8. ds. an, wurden aber zurückgeworfen. Khama ſteht feſt zu den Engländern. * London, 16. Nov.„Daily Telegraph“ meldet aus Eſtepurt bom 10. er.: Die Buren ſollen Mangel an Lebensmitteln haben und befürchten, daß die Baſutos ſich erheben und General Buller ſie abſchneiden könnte. Die Freiſtaat⸗ buren begaben ſich in ihre Heimath zurück. Deutſcher Reichstag. 102. Sitzung vom 16. November. Am Bundesrathstiſche Staatsſekretär von Podbielski. Graf Balleſtrem eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 20 Min. Die zweite Berathung der Poſtnovelle wird fortgeſetzt. Zu dem Artikel, der das Poſtregal auch auf den Ortsverkehr ausdehnt(Beſeitigung der Privatpoſten) beantragt Hausmann(Vp.), dieſen Paſſus zu ſtreichen, Rintelen(Etr.), das Poſtregal nur auf den Nachbar⸗ ortsverkehr auszudehnen. Staatsſekretär v. Podbielski: Die Poſt wolle nicht Ueber⸗ bchſe machen, ſondern ihre Ueberſchüſſe zu Verkehrserleichterungen enutzen. Dertel(Bd. d..) und Singer(ſoz) ſind für die Anträge der Commiſſion. Müller⸗Sagan(freiſ.): Wenn man auf dem Wege zu großen Errungenſchaften ſei, wie der Poſtcheckberkehr, ſo ſolle man nicht auf Kleinigkeiten, wie die Erdroſſelung der Privatpoſten, Gewicht legen. Die Bedenken ſeiner Partei würden durch die heutige Debatte nur berſtärkt. Staatsſekretär v. Podbielski: Sein ganzes Verhalten währens der letzten 2 Jahre ſei nur auf Verbilligung auf allen Ge⸗ bieten gerichtet geweſen. Er wolle zugeben, daß, durch verſchigdene Umſtände veranlaßt, die Poſtverwaltung vielleicht nicht ganz den Wünſchen des Publikums und des Reichstags entſpreche. Aber jetzt ſolle eine Verbilligung der Tarife für die Allgemeinheit herbeigeführt werden. Es ſei leichter, Einnahmen aus der Poſt zu ziehen, als aus den beſten Steuern der Welt. Pachnicke(freiſ.): Das Schickſal der Privatpoſten ſei ent⸗ ſchieden. Seine Partei werde Alles thun, um den Anſtalten eine billige Entſchädigung zu ſichern. Säinger(Soz.): Die Mängel der Privatpoſten würden in den weiteſten Kreiſen empfunden. Ihre Angeſtellten hätten eine außer⸗ ordentlich anſtrengende Arbeit. Wie könne aber Abg. Müller von Er⸗ droſſelung reden, wenn den Anſtalten eine ſo hohe Entſchädigung Hewährt werde! Es werde ſeiner Partei nicht leicht, die Macht des Stagtsſekretärs über eine weitere große Zahl von Leuten auszudehnen. Aber in der Privatinduſtrie ſeien die Verhältniſſe auch nicht beſſer. Nach längerer Debatte wird Artikel 2, unter Ablehnung ſämmt⸗ licher Anträge, in der Kommiſſionsfaſſung angenommen. Zu Artikel 3 beantragt die-Kommiſſion, die Anſtalten zur Lie⸗ ferung von Karten, offenen Briefen, Drückſachen und Waarenproben vom 1. April 1900 ab zu verbieten. Die Regierungsvorlage will dieſe Anſtalten nur mit Genehmigung des Reichskanzlers weiter⸗ beſtehen laſſen. Die Abg. Rintelen und Haußmanz heantraggen Streichung des Artikels. Maunnheimer Handelsblatt. Mannheimer Marktbericht vom 16. November. Stroh per Ztr. M..75 bis M..30, Heu M..00 bis M..50, Kartoffeln M..50 bis M. 4 per Ztr., Bohnen per Pfd. 00—00 Pfg., Blumenkohl per Stück 40 Pfg., Spinat per Portion 20 Pfg., Wirſing per Stück —10 Pfg., Rothkohl per Stück 15—20 Pfg., Weißkohl per Stüſck 10 Pfg., Weißkraut per 100 Stück 12., Kohlrabi 3 Knollen 00 Pfg., Kopfſalat per Stück 8 Pfg., Endivienſalat per Stück 6 Pfg., Feld⸗ ſalat per Portion 0 Pfg., Sellerie per Stück 5 Pfg., Zwiebeln per Pfund—8 Pfg., rothe Rüben per Portion 10 Pfg., weiße Rüben per Portion 0 Pfg., gelbe Rüben per Portion 5 Pfg., Carrotten per Büſchel 5 Pfg., Pflück⸗Groſen peb Portion 00 Pfg., Meerrettig per Stange 20 Pfg., Gurken per Stück—00 Pfg., zum Einmachen per 100 Stück 0,00 Pfg. Aepfel per Pfd. 10—15 Pfg., Birnen per Pfd. 10—20 Pfg., Pflaumen per Pfd. 00 Pfg., Zwetſchgen per Pfd. 00 Pfg., Kirſchen per Pfd. 00 Pfg., Trauben per Pfö. 25—.35 Pfg., Pfirſiche per Pfd. 00 Pfg., Aprikoſen per Pfd. 00 Pfg., Nüſſe per 25 Stück 20 Pfg., Haſelnüſſe per Pfd. 50 Pfg., Eier per 5 Stück 30 Pfg., Butter per Pfd. 1,20., Handkäſe per 10 Stück 40 Pfg., Breſem per Pfd. 50 Pfg., Hecht per Pfd. 1,20., Barſch per Pfd. 70—80 Pfg., Weißfiſche per Pfd. 40 Pfg., Laberdan per Pfd. 50 Pfg., Stockfiſche per Pfd. 25 Pfg., Haſe per Stück.50—.20., Reh per Pfd. 80 Pfg., Haähn(jung) per Stück.50—2., Huhn(jung) per Stück 1,50—2., Feldhuhn per Stück.00.—.50., Ente per Stück .50—3., Tauben per Paar.20., Gans lebend per Stück —5., geſchlachtet per Pfd. 72—78 Pfg. Coursblatt der Maunheimer Börſe(Produkten⸗Böerſe), vom 16. November, Weizen pfälz.—.—16.75 J Hafer, württb. Aly-——— „ norddeutſcher—.——16.75„ amerik. weißer—.——14.25 „ ruſſ. Azima 17.——17.75] Mais amer. Mixed—.——10.60 „ Theodoſta 18.——18.25„Donau—.—14.— „ Saxonska 17.50—18.—„ La Plata—.— 10.60 „ Girka 16.75—17.50 Kohlreps, d. neuer—.——25.— „ Taganrog 17.50—18.50 Wicken—.—15.— „ am. Winker—.——17.—[Kleeſamen deutſch. 1 130.—140.— „ Chicago II—.——17.25 75„ II 90.— 100.— „ Manitoba!—.—.—„ amerik. 84.——96.— „ Walla Walla—.——17.—„ neuerPfälzer————J. „ Kanſas 11—.—17.—„ Luzerne 90.——95.— „ Californier—.———.„ Provene. 107.—111.— „ La Plata—.—16.75„Gſparſette 23.——26.— Kernen—.—16.75 Leinöl mit aß—.——54.— Roggen, pfälz.—.—15.75 Rüböl„„—.—58.— „ ruſſiſcher 15.50—15.75 bei Waggon—.——56.— —————— Am. Petroleum Faß ——— fr. mit 20% Tara—.——24.75 Am. Petrol. Wagg.—.——24.30 „ rumäniſcher norddeutſcher amerik,—.—— Gerſte, hierländ.—.——16.50 Am. Petrol. in Ciſt. „ Pfälzer 16.75—17.25p.100ko netto verzollt.20.90 „ ungariſche 17.50—18.— Ruſſ. Petrol. fr. Faß—.——28.75 Futter—.—13.25 Ruff. Petrol. Wagg.—.——28.30 Gerſte rum. Brann Ruff. Petrol, in Ci⸗ Hafer, bad. 14.50—14.75 ſternen p. 100ko netto-.19.90 5 rufſiſcher 14.50—15.—Rohfſprit, verſteuert—— 119.— „norddeutſcher—.— 90er do. unverſt.—.—983.50 Weizenmehl 25 4 27785 25.75 23.785 22.75 21.75 19.75 Roggenmehl Nr. 0) 24.50 1) 21.50. Weizen und Roggen ruhig, Uebriges ziemlich unverändert. Frankfurt a.., 16. Novbr.(Effektenbörſe). Anfangscourſe. Kreditaktien 280.90, Staatsbahn 140.80, Lombarden 32.10, Egypter .—, 4% ungar Goldrente 98.—. Gotthardvahn 143.50, Disconto⸗ Commandit 191.60, Laurg 252.50, Gelſenkirchen 196.90, Barmſtädter 147.—, Handelsgeſellſchaft 166.20. Tendenz: feſt. Berlin, 16. Nobbr.(Effektenbörſe). Anfangscourſe, Kreditaktien 230.70, Staatsbahn 140.60, Lombarden 32.10, Disconto⸗Commandit 191.60, Laurahütte 252.80, Harpener 201.20, Ruſſiſche Noten—.—. Tendenz: feſt. Ruſſen⸗Noten ept. 216.45, 3½ ĩ Reichsanleihe 98.20, 3% Reichsanleihe 89.75, 4% Haler 104.—, 3% Heffen 86.20, Italiener.40, 1860er Looſe 140.60, Lübeck⸗Büchener 159.—, Marien⸗ burger 82.80, Oſtpreuß. Südbahn 89.—, Staatsbahn 120.70, Lom⸗ barden 32.—, Canada Paeifie⸗Bahn 92.90, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aktien 159.70, Kreditaktien 230,90, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 186.—, Darmſtädter Bank 146.90, Deutſche Bankaktien 205.—, Disconto⸗Commandit 191.70, Dresdner Bank 161.20, Leipziger Bank 178.90, Berg.⸗Märk. Bank 158.90, Dynamit Truſt 162.70, Bochumen 258.50, Confolidation 388.70, Dortmunder 128.40, 195.60, Harpener 191.60, Hibernia 217.50, Laurahl lk⸗ und Kraft⸗Anlage 119.60, Weſteregeln Alkaliw. 217.885 7 er Alkali⸗Werke 250.20, Deutſche Steinzeugwerke 313.—, pf⸗ ſchiff 171.70, Wollkämmerei⸗Aktien—.—, 4% Pf.⸗Br. der Ryern.⸗ Weſtf. Bank von 1908 101.—, Privatdisconto: 5 ½%. W. Verlin. 16. Novbr.(Telegr). Effektenbörſe. Die Börſe war bei Eröffnung feſt veranlagt. Lokalwerthe durchweg feſter ins⸗ beſondere Montanwerthe wefentlich gebeſſert. Der Bankenmarkt war ſowohl in leitenden als in Mittelbanken feſt. Am Fondmarkt waren Italiener und Spanier feſt im Zuſammenhang mit Paris. Giſen⸗ bahnen gut behauptet. Schweizer Bahnen beſonders Central höher. Amerikaner feſt. Transvaal 2½% höher. Schifffahrtsaktien preis⸗ haltend. In der zweiten Börfenſtunde Montanwerthe weiter an⸗ ziehend,. Privatdiskont 5 ½%, „Fraukfurter Börſe, Schluß⸗Coupſe, Wechſel. 16. 169.42 80.80 16. 80.90 80.65 15. 80.93 80.65 15. 189.55 80.08 Paris kurz 5 Schweiz. Plätze„ Italien kurz 76.05 75.98 Wien 169.200 169.25 London„ 204.15 204.12 Napoleonsd'or 16.180 16.18 5 langſ 204.20 204.05 5 Staatspapiere. A. Deutſche. 3½ Dſch. Reichsanl.] 98.10 98.05 4% Oeſt. Silberr. 98.10 98.05 4½ Oeſt. Papierr. 89.60 89.55 4½ è Portg. St.⸗Anl. 97.85 97.958 dlo. äuß. 8 5 98.— 67.95 4 Ruſſen von 1880 . 7 89 700 89.70 Aruſſ. Staatsr. 1894 3½ Bad. St.⸗Obl. fl. 96.25 96.20 4 ſpan, ausl. Reute „.] 96.40 96.20 1 Türken Lit. D. 3½ Bayern„„ 86.70] 96.75 4 Ungar. Goldrente 5„»„88.50] 88.40 5 Arg. innere Gold⸗ 4 Heſſen 103.85 104.10 Anleihe 1887 3 Gr. Heſſ. St.⸗ A. 4 Egypter uniſteirte von 1896 86.05 5 Mexikaner äuß. 85 5 inn. B. Ausländiſche. Verzinsl, Looſe. 5 90er Griechen 8 Oeſt.Looſe v. 1860 5 italien, Rente—.— 83.40 8 4 Oeſterr. Goldr. 99.25] 99.10 3 Türkiſche Looſe Aktien induſtrieller Unternehmungen, Bad. Zuckerf. Wagh.] 69.45] 69.—] Lederw. Spichartz Heidelb. Cementw. 167.80167.— Walzmühle Ludw. Anjlin⸗Aktien 418.—418.—Fahrradw. Kleyer Ch. Fbr. Griesheim 261.— 281.—Klein Maſch. Arm. Naeie Farbwerk 400.50 402.— Maſchinf. Gritzuner Verein chem. Fabrik 193.20 193.— Maſchinf. Hemmer Chem. Werke Albert 163.70 164.10 Schuellprf. Frkthl. Accumul.⸗F. Hagen 144.— 144.— Oelfabrik⸗Aktien Allg. Glek.⸗Geſellſch 247.30 247.50 Baumwollſp. Lam⸗ Helios„ 15 159.— 159.45 pertsmühl Schuckert 55 227.80 227.95 Spin Weh.Hüttenh Allg..⸗G.Stemens177.—176.60 Zellſtoff Waldhof Lederw. St. Ingbertl 108.—108.— Cementf, Kallſtadt Bergwerks⸗Aktien. 255.60 257.50] Weſterr, Alkali⸗ A. 113.— 116.— Oberſchl. Eiſengkt 317,15318.—Ver, Königs⸗Laurg Gelſenkirchner 196.—196.90 Alpine Montan Harpener 200.10 201.20 Aktien deutſcher und ausländiſcher Trausport⸗Auſtalten, Ludwh.⸗Beybacher 249,50 240,50 Gotthardbahn 149.30 143.90 Marienburg⸗Mlw. Jura⸗Simplon 84.60 85.30 Pfälz. Maxbahn Schweiz. Centralb.] 144.50 146.10 Pfälz. Nordbahn Schweiz. Nordoſtb. 94.80 Nordd. Lloyd Ver.Schwz. Bahnen 81.— Oeſt.⸗Ung Stgatsb. Ital. Mittelmeerb. 100.30 Oeſterr, Süd⸗Lomb.„Meridionalbahn 132.50 „ Nordweſtb Northern prefer. 75.80 „—. La Veloce 63. Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligatſonen, 4% Frk. Hyp.⸗Pfdb. 100.—100.—3% Sttsgar. It.Gif. 56.30 4% Pf. HypB. Pfdb. 100.50 100.50 3¼%% Pr. Pföbr. Bk, 94.50 94.50 Pföbr. 1908s—. 8½¼% Pr. Bod.⸗Cr.— —.——— 1% Pr, Pfobr. Be. 4% Pf. B. Pr.⸗Ool. 101.30101.30 Pfdbr. 1909 3½% Pf. B. Pr.⸗O.]—.—.— Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Deutſche Reichsbk. 156.70 156,45 Oeſt. Länderbank Badiſche Bank 124.— 124.—„ Kredit⸗Anſtalt Berl, Handels⸗Geſ. 165.70166.60 Plälziſche Bank Darmſtädter Bank 147.— 147.20 Pfälz. Hyp.⸗Bank Deutſche Bank 203.90 205,30 Rhein. Kredithank Diskonto⸗Commd. 191.20 191.90 Rhein, Hyp.⸗B. M. Dresdener Bank 161.60 161.70 Schaaffh. Bankper. Frankf. Hyp.⸗Bank 180.— 180.— Südd. Bank, alte Frkf. Hyp.⸗Creditv. 128.900 128.30„„ jünge Mannheimer Bank 132 30 182.30 Wiener Bankver. Nationalbank 143.40 148.40 D. Effekten⸗Bank Obeerhein. Bank 122.60 122.60 Bank Ottomane 111.— Oeſterr.⸗Ung, Bank150.35 150.90 Mannh. Verſ.⸗Geſ. 440.— Privat⸗Diseont 5¾%. Reichsbank⸗Discont Nachbörſe. Kreditaktien 230,90, Stagtsbahn 140.80, Lombarden 32.20, Disconto⸗Commandit 191.80. Pariſer Aufaugskurſe, 3% Rente 100.85, Italiener 94.05, Spanier 66.70, Türken D. 21.90, Türk. Looſe 115.50, Banque Ottomane 554.—, Rio Tinto 11.77. Londoner Anfangskurſe. Atchiſon—.—, Northern Pgeifie pref. 76%, Grie—.—, Union eiſie 49½½, Central Pgciſie 45½ Louisville& N. 89 ½. Schifffahrts⸗Nachrichten. Maunheimer Hafen⸗Verkehr vom 14, November, Amſterdam kurz Belgien 99.0 36.20 25.80 99.— 99.— 65.70 21.95 98.— 99.10 99.35 36.05 25.85 99.— 99.— 65.20 21.95 97.95 83.20 106.— 97.80 25,85 3 70 7 3½ Pr. Staäts⸗Anl. 106.20 86.20 97.70 25.85 39.20 39.30 140.40 116.40 140.50 115.80 73.— 180.70 188.— 154.50 189.20 130.— 189.— 107.60 120.— 95.20 262.40 129.50 72.50 180.70 188.— 188,50 129.10 189.— 107.60 120.— 95.50 262.40 128.50 216.— 177.75 251.10 271.60 218.— 5 178.50 251.55 274.— Bochumer Buüderus Concordia 151.—152.— 139.10 139.10 123.80 124.— 140.50 140.80 32.20 32.10 ——.— —— 94.— 101. 118.50 230 80 187.70 162.20 142.50 168.50 143.20 113.90 118.40 13470 12750 111.— 118.50 280.— 137.80 162.20 142.50 163.80 143.20 113,90 118.40 134.50 127.60 Hafenbezirk IV. Schiffer ev. Kap. Schiff Kommt von Ladung Gl. Spleker Leo Nuhrort Kohlen 19350 Loh M. Stinnes 84 755 15 10650 Watlterſcheibt! T. Sch. Söhne 1 Salzig 1 990 0 Adler Babenia 17 775 Stückg. Betr. Lichter ſchi v. Saack Nichard 2 Antwerpen 10 1 200%“ Meyer Kalros 5 90 55 19705 „Kübnle Straßburg 12 Rotterbam 12 5 1900 Remberg T. Schürmann 10] Ruhrort Kohlen 6550 Hafenbezirk V. Vom 15. November: Wagenböfer Bernharbine Ruhrort Kohlen 11700 Zehres Reichsabler Du is burg 7 14500 Schruft Naah N, 18 5 5 1000⁰ Hafenbezirk VI Bochner J 70.⸗Gemünd'Steine 1200 Breth legelwert ö Speß. Badtſtei re ege eher ackſteine 0 4070 1 5 25 500 eh Wilhelm 5 Kies 1400 dier Gr. Frlebrich.⸗Gemünd.⸗Steine 100 Keidel ilhelm Mhauſen 7 Kuſſel hchen Eberbach 12 afenbezirk VII, Kuſſe. f Cberbag Steine 12 65 8 na 7 Desald Adolf.⸗Gemünd 1000 ört Marr 4 Altrip Baäſteine 80⁰ Hertlotz Hoffnung Speher 1 809 Floßholz: Angekommen 1300 obm; abgeg angen 4400 obm. 134.50 — 2 — ͤ— —5 e, General⸗Anzeiger; wurde heute eingetragen: „Aktiengeſellſchaft für Eiſen⸗ und Bronze⸗Gießeret vormals Aktiengeſellſchaft errichtet auf Grund des notariellen Vertrags vom 19. Oktober 1899 mit dem Sitze in Maunheim. Der Gegenſtand des Unternehmens iſt aus der Firma er⸗ Carl Flink“ ſichtlich: Das Grundkapital beträgt 1, eingetheilt in eintauſend auf Inhaber lautende, fämmtlich von den Gründern übernommene Aktien zu je 1000 Mk. Der Gründer Carl Flink legt auf 171 unter der Firma Carl Flink dahier betriebene induſtrielle tabliſſement mit allen Zubehörden ein, nämlich: I. Grundſtücke auf der Gemarkung Mannheim Grundbuch Band 53 Seite 205 Nr. 79 * 1„ 88 577 a) 11,560 qm Geländefläche in der Ame⸗ und Friedrichsfelder⸗ Straße, um den Preis von 60 Mark per * rikaner⸗, Wallſtadt⸗ Quadratmeter b) ſämmtliche darauf befindlichen Gebäude um den Preis von II. Fahrniſſe nach dem Beſtande vom 81. Dezember 1898: 1. Die geſammte maſchinelle Einrichtung, heſtehend in Werkzeugen, Apparaten Einrichtungsgegenſtänden um der 2. Modelle Muſterbücher für Eiſen⸗ und Eiſenkonſtruktionen, Ornamente lithographiſche Steine, Modellholz ꝛc. ꝛc., um den Preis von 8. Rohmaterial, fertige und Fabrikate laut Bilanz vom 81. De um den Preis von. 4. Ausſtändelaut Bilanzvoms!. Dezember 1898 im Betrage von 5. Kaſſenbeſtand laut Bilanz vom 81. Dezember 1898 im Betrage don 6. Wechſelbeſtand laut Bilanz vom 81. Dezember 1898 im Werthe von Hiervon gehen ab die von der Geſellſchaft übernommenen Schulden: 1I. Hypotheken auf Liegenſchaften im Betrage von 0 300.000 2. Contocorrenteredi⸗ toren laut Bilanz vom 81. Dezember 1898 3. Banquierguthaben laut Bilanz vom 81. De⸗ zember 1898 24,800 40,264 für dekorativen, Amks- und Kre — * Mant: deie16. November. Handelsregiſtereintrag. 1 Nr. 49818. Zum Geſellſchafts⸗Regiſter Band VIII,.⸗Z. 325 36448 000,000 Mk., eine Million Mark, das Grundkapital das von 698,600 M.— Pf. 166,400 M.— Pf. „Maſchinen, i Preis von Bauguß, Bronzeguß, 145,109 M. 91 Pf. 83,400 M.— Pf. halbfertige zember 1898 88,500 M.— Pf. 152,760 M. 07 Pf. 7,302 M. 06 Pf. 40,597 M. 47 Pf. Zuſammen 1,872,669 P. 51 Pf. M.— Pf. M. 94 Pf. M.— Pf. 865,064 M. 94 Pf ſodaß eine Neineinlage verbleibt von 5 Für dieſe Einlage erhält 17 5 Flink 996 9 4,000 M. Stück Aktien à 1000.— 996,000 C .1,007,604 M. 57 Pf. = 1,000,000 M.— Pf. Dle reſtlichen überläßt Carl Flink der Geſellſchaft ohne Vergütung zur Anlegung eines Reſervefonds. Der Vorſtand beſteht aus einer oder mehreren Perſonen(Di⸗ rektoren) und wird pom Aufſichtsrathe beſtellt.— „ Zu Willeuserklärungen für die Geſellſchaft, insbeſondertz zur Zeichnung der Firma bedarf es der Mitwirkung: a, zweier Direktoren oder b. eines Direktors und eines Stellvertreters oder Prokuriſten oder , zweler Stellvertreter oder d. eines Stellvertreters und Beſteht der Vorſtand nur aus eiuer Perſon, ſo handelt ſie ee — er Gründer Carl Flinf Tann die Geſellſchaft unter allen Mabr en, ſo lange er Mitglied des Vorſtands iſt. Die Generalverſammlung wird durch Bekanntmachung im Deutſchen Reichsanzeiger mit Friſt von drei Wochen berufen. 2 Vekanntmachungen gleichfalls im Deutſchen Reichsanzeiger. 7* Fadeim Die übrigen Die Gründer der Geſellſchaft 1. Carl Flink, Fabrikbeſitzer in Mannheim. 2. Eduard Jedele, Oberingenieur in Mannheim. 3. Die oſſene Handelsgeſellſ 4. Max Ni 5. Dr. Jur. Die Mitglieder des erſten Ar 1. Moritz Herz, Banquier in 2. Dr. Staadecker, Rechtsanwalt in Mannheim. 8. Dr. Jur. Friedrich Engelhard in Mannheim. 4. Clemm, Kaufin 5 kax Nichter, Fabrikant in Winterthur. 6. Hermann Marx, Banquier in Mannheim. um Vorſtand iſt beſtellt: arl Flink, Fabrikbeſitzer in 85 Prokuriſten Hee beſtellt: duard Jedele, Robert Enſing, Kaufmann i Mannheim, 14. November 1899. Großh. Amtsgericht III: Groſſelfinger. de Fabrikant in Winterthur. 11 5 Eugelhard in Mannheim. beringenieur in Mannheim. 7,604 M. 57 Pf. zweier Prokuriſten oder eines Prokuriſten. der Geſellſchaft erfolgen ſind: chaft Marx& Goldſchmidt in iſſichtsraths ſind: Berlin. 1 ann in Mannheim. Mannheim. n Mannheim. Ladung. Nr. II. 44941. Nikolaus Kuhn. Tüncher, geb. am 6. Juli 1868 u Mannheim, zuletzt wohnhaft n Mannheim, z. Zt. unbekannt wo, iſt beſchuldigk, daß er als Erſatzreſerviſt ohne Erlaubniß iſt. 3580 giff ebertretung gegen 8 360 Ziff. 8.⸗StrG.B. Derſelbe wird auf Anordnung des Großh. Amtsgerichts— Abth. 6— hierſelbſt auf Mittwoch, 14. Februar 1900, Vormittages 8½ Uhr vor das Gr. Schöffengericht hier zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentſchuldigtem Aus⸗ bleiben wird derſelbe auf Grund der nach 8 472 Abſ. 2 u. 8 Str.⸗ .⸗Ordg. von dem Bezirkskom⸗ mando in Maunheim ausge⸗ ellten Erklärung vom 5. Okto⸗ er 1899 verurtheilt werden. Mannheim, den 8. Nov 1899 Der Gerichtsſchrelber Großh. Amtsgerichts: Walz. 436371 Jwangs⸗Perſleigerung. Freitag, 17. Novbr, d. Js., Nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokale, 4, 5 955 gegen baare Zahlung im Bollſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 1Marmorrolle, 1Bücherſchrank, Marmorpult und 1 Pfeiler⸗ ſchränkchen. 86558 Maunheim, 16. Novbr. 1899. Freimüller, Gerichtsvollzieher. Wohuungsveränderung. Meine Wohnung be⸗ ſindet ſich 30922 G 7, 17, part. Btkannimachung. Vorausſichtlich kommen vom 1. Januar n. Is. ab Theile der Sectionen VI., IX., XI. u. XII. der allgemeinen Kinderbegräb nißfelder des hieſigen Friedhofs zur Wiederverwendung als Grab⸗ ſtätten. Es betrifft dies die Gräber aller vom 16. November 1877 bis 28. Juli 1878, ferner der vom 7. November 1880 bis 16. Junm 1881, ſowie der vom 26. April bis 2. Oktober 1882 und der vom 6. April bis 20. Juli 1888 verſtorbenen Kinder. Wünſchen Betheiligte, daß ein Grab bis zur nächſtfolgenden Umgrabungszeit übergangen, alſo erhalten werde, ſo iſt dies mit Friſt bis 31. Dezember d. J. bei der Friedhofverwaltung an⸗ zumelden und nach 8 40 der Friedhofordnung hierfür eine Taxe von 40 M. zur Friebhofkaſſe zu bezahlen. 86490 An die Angehörigen von Ver⸗ ſtorbenen, auf deren Gräbern in dieſem Theil des Friedhofes Mo⸗ numente ſich befinden, ergeht zugleich die Aufforderung, die Entfernung des Monumentes gleichfalls binnen obiger Friſt anzuordnen, falls ſie nicht die Erhaltung deſſelben und bezw. Uebergehung des Grabes auf eine weitere Begräbnißperiode durch Zahlung der obenerwähnten Taxe veranlaſſen wollen. Nach Umfluß dieſer Friſt wird die Friedhof⸗Commiſſioſ über die nicht vom Grabe weggebrachten Grabmonumente geeignete Ver⸗ fügung treffen. Rannheim, 11. Novbr. 1899. Friedhof⸗Commiſſion: Martin. Becker. Pekauntmachung. Nr. 1808 Die David Oppen⸗ heim⸗Stiftung da⸗ hier betr. Aus den Erträgniſſen der obigen Stiftung ſollen an be⸗ dürftige Berſonen des Handels⸗ ſtandes die kein eigenes Geſchäft etreiben und infolge von Alter, Krankheit oder ſonſtigen Un⸗ glücksfällen erwerbsunfähig ge⸗ worden ſind, Beihilfe geleiſtet werden. Außerdem kann die Beihilfe auch ſolchen Angehörigen ver⸗ ſtorbener Perſonen des Handels⸗ ſtandes, die von denſelben ganz oder zum weſentlichen Theile unterhalten wurden, gewährt werden. Vorausſetzung der Verleihung des Stiftungsgenuſſes iſt, daß der Bewerber oder falls es ſich um Angehörige eines verſtor⸗ benen Mitgliedes des Handels⸗ ſtandes handelt, dieſer letztere mindeſtens die drei letzten Jahre vor Eintritt der Erwerbsunfähig⸗ kelt in Maunnheim in Arbeit ſtand. Die nächſte Vertheilung der Stiftungserträgniſſe im Jaähres⸗ betrage von 990 Mk. hat am 8. Januar 1900 zu geſchehen. Bewerbungen um die Stif⸗ tungsgenüſſe wollen binnen vier Wochen anher eingereicht werden. Maunheim, 14. Nov, 1899. Der Stiftungsrath: v. Hollander. 36530 Kallenberger. Bekauntmachung. Brod⸗, Fleiſch⸗ und Milchlieferung betr. Nr. 1607. Das evangeliſche Bürgerhoſpital dahier bedarf im Jahr 1900: 36532 ca. 5000 Laib Schwarzbrod 1. Sorte à 1 Kg. ca. 3200 Stück Beißbrod a 120 gr. ca. 18000 Stück Milchbrod à 50 gr. ca. 2700 Kg. Maſtochſenfleiſch. ca. 360 Kg. Kalbfleiſch. ca. 370 Kg. Schweinefleiſch und Wurſtwaaren. 75 ea, 4000 Liter ſüße Milch. Die Lieferung ſoll im Sub⸗ miſſionswege vergeben Ferden. Angebote hierauf wollen bis Moutag, 11. Zezbr. dſs. Is., Vormittags 11 uhr, verſiegelt'und mit entſprechender Auffchrift verſehen auf dem Bureau der Hoſpitalverwaltung F 6, 4/) eingereicht werden, woſelbſt inzwiſchen die Lieferungs⸗ bedingungen eingeſehen werden können. Mannheim, 14. Nov. 1899. Der Stiftungsrath: v. Hollander. Kalleuberger. Sückt⸗Lieftrung. Zum Verſacken von Coke be⸗ nöthigen wir 1500 ſtarke Säcke (neu oder gebraucht) und erbitten Angebot für Lieferung frei Gas⸗ werk Lindenhof bis 20. d. Mts. Muſterſäcke ſiud beizufügen. 884855 Mannheim, 15. Nopbr. 1899. Die Direction der Städt. Gas⸗ u. Waſſerwerke. Steigerungsantündigung. Die Erben des Georg Vogel, Wirth in Mannheim⸗Waldhof und des Georg Ludwig Vogel, Wirih da, laſſen theilungshalber am Montag, 27. Novbr. 1899, VBormittags 11 uhr in meinem Amtszimmer nachfol⸗ gende Liegenſchaften öffentlich zu Eigenthum verſteigern, wobei der ſhng ch erfolgt wenn der An⸗ lag auch nicht erreicht wird. ie übrigen Bedingungen liegen im Amtszimmer des Notars auf. Sämmtliche ſtehen zum Theil in Nutznießung der Wutwen des Georg Georg Ludwig Vogel. Die Liegenſchaften kommen mit dieſen Nutznießungen belaſtet zum Verkauf, der Werth dieſer Nutz⸗ nießungen iſt im Anſchlagspreis mindernd in Abzug gebracht. Gemarkung Maunheim⸗Waldhof 1. Wirtſchaft zum Badiſchen Hof in Waldhof, L. B. 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