Telegramm⸗ Adreſſe: GBadiſche Volkszeitung.) „Journal Mannheim.“ In der Poſtlifte motagen untez Nr. 2870. Abonnement: 60 Pfig. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Paſtanf⸗ ſchlag M..30 bpro Quartal. Juſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Neklamen Zeile 60 Pfs. Einzel⸗Mummern 3 Pfg. Doppel Nummern 5 Pfg. E à, 2 denkkrn der Stadt Mannheim und Umgebung. Maunheimer Journal. (109. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Seleſente uud verbrtitetüt ZJritung in Maunntim und Umgebung. kiger (Mannheimer Volksblatt.) Berantworklich: für den polit. und allg. Theil Dr. Paul Harms. für den lok. und prov. Theil: Ernſt Müller. für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Tyvographiſche e 15—5„Mannheimer Journal“ ſt Eigenthum dets katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. E 6, 2 Nr. 360.(Abendblatt.) Mittwoch, 22. November 1899. (Aelerhon⸗Ar. 218.) Politiſche Ueberſicht. *Mannheim, 22. November. Die badiſchen Kammern kreten morgen zu einer Tagung zuſammen, die mitunter recht ſtürmiſch, immer aber ſehr— wortreich zu verlaufen verſpricht. Nach den Wahlen haben die Parteien erfahrungsgemäß das Be⸗ dürfniß, vor allen Dingen eine Generalabrechnung zu halten, ſich Alles, was ſie auf dem Herzen haben, herunterzureden. Und das pflegt bei der Oppoſition erſtaunlich viel zu ſein. Zwar iſt es unmittelbar nach vollzogener Wahl bereits in der Parteipreſſe ab⸗ gelagert worden; aber das macht nichts, denn Das Reden thut dem Menſchen gut, Wenn er es nämlich felber thut, hat ein großer Menſchenkenner geſagt. Und was vom gewöhn⸗ lichen Menſchen gilt, gilt in dieſer Beziehung vom Abgeordneten doppelt, bei Oppoſitionsrednern ſogar gut dreifach. So wird aller Vorausſicht nach ſchon bei der Prüfung der Wahlergebniſſe die Redefluth ſtattlich anſchwellen, und um die angefochtenen Mandate dürfte diesmal ein beſonders heftiger Kampf entbrennen. Denn es iſt, nach Brauch und Herkommen, die Etatsberathung in allen Parlamenten eine allgemeine Ablagerungsſtätte für große und kleine Schmerzen. Zwei für die Zukunft des Landes bedeu⸗ tungsvolle Aufgaben werden der Kammer in der Steuerreform und der Wahlreform geſtellt werden. Es iſt anzunehmen, daß die Berathung der Steuerreform zu einem poſitiven Ergebniß führen wird, da das Bedürfniß und die Grundgedanken dazu von allen Seiten anerkannt worden ſind. Nur annähernd ſo günſtige Aus⸗ ſichten hat die Wahlreform nicht. Der Entwurf iſt mit Be⸗ ſtimmungen belaſtet, die auch auf regierungsfreundlicher Seite ernſte Bedenken hervorgerufen haben. Ja, von politiſch uninter⸗ Aſſirter Seite wird man ſogar Widerſpruch gegen dieſe Punkte erheben, eben weil ſie den politiſchen Intereſſenkampf in Kreiſe tragen würden, denen er zum Wohle des Landes bisher nach Mög⸗ lichkeit ferngehalten wurde. Als badiſche Beſonderheit wird uns bei dieſer Gelegenheit der übliche Sturm auf das Miniſterium Nokk⸗Eiſenlohr beſcheert werden, diesmal ebenfalls in weſentlich berbeſſerter und vermehrter Auflage; man wird, was man an übertriebenen Hoffnungen nicht erreichen konnte, durch verſtärkte Kraft der Lungen zu maskiren ſuchen. Immerein wird die Be⸗ tathung, wenn ſie auch keine greifbaren Früchte bringt, durch den gründlichen Meinungsaustauſch zur Klärung beitragen⸗ Die dritte Leſung der Poſtgeſetze. Nach langen und eingehenden Berathungen ſind nunmehr die Poſtgeſetze endgiltig vom Reichstage angenommen. Nur eine Förmlichkeit ſteht noch aus: die Geſammtabſtimmung, die am Donnerſtag vollzogen werden ſoll. Da die urſprüngliche Vorlage erhebliche Aenderungen erfahren hat, und auch die Kommiſſions⸗ faſfung nicht in allen Punkten beſtehen geblieben iſt, ſo ſei hiermit nochmals ein Ueberblick über die neuen Beſtimmungen in der Form gegeben, die nunmehr zum 1. April nächſten Jahres Geſetz werden ſoll. Den für das große Publikum wichtigen Punkt bilden die lang erſehnten Portoverbilligungen durch die Er⸗ ————.. —————— Das Feuer. Eine Plauderei für den Winter. Von Guſtav Löffel. Nachbruck verboten. „Wohlthätig iſt des Feuers Macht, Wenn ſie der Menſch bezähmt, bewacht.“ Prometheus genießt den Ruhm, der Erſte geweſen zu ſein, der einen Funken des himmliſchen, die Welt er⸗ hellenden und erwärmenden Feuers auf die Erde übertrug. Wir verweiſen dieſe einſt geglaubte Ueberlieferung ins Gebiet der Phantaſie. Ein Menſch iſt es ſicher nicht geweſen, der uns das Feuer gebracht hat, denn lange vor dem Erſcheinen des Menſchen auf Erden ward dieſe von den urweltlichen Waldbränden heimgeſucht, denen wir die Entſtehung unſerer Steinkohlenlager verdanken. Der ſogen. Prometheusfunke hat ſchon immer auf Erden geglimmt, ſo lange es eine Erde gab, und es hieße ihre Natur verleugnen, wenn ſie, die aus dem Feuer geboren, je ohne ſolches geweſen. Jedenfalls hat dafſelbe bei der Schöpfung des Menſchen, in dieſer oder jener Form, mitgewirkt, und ſo war es ganz natürlich, daß er zu dem Feuer ſich hingezogen fühlte und ſeine Gluth, wie Nachts auch ſein Licht, als eine Wohlthat empfand. Nun hieß es, das Element, das man zuerſt nur als ein ver⸗ heerendes erkannte, einfangen, den das Land durchraſenden Feuerroſſen einen Zaum überwerfen, ſie lenken und zügeln nach dem Willen der Menſchen! Wem das gelungen, wer z u m erſtenmal den vom Himmel herniederfahrenden Blitz, den zum Himmel hinaufgeſchleuderten Feuerſtrom eines Vulkans, den von der Sonne entzündeten urweltlichen Waldbrand in die Form gebracht hat, welche noch heute bei uns als Kamin⸗, Ofen⸗ und Herdfeuer im Gebrauch iſt, der war fürwahr ein bedeutender Mann, ein Wohlthäter der Menſchheit. Nicht ganz richtig iſt es aber, was Schiller in den oben zitirten Verſen ſagt. Des Feuers Macht iſt immer wohlthätig, auch wenn der Menſch es nicht dezähmt und bewacht. Wäre es immer in ſo enger Hut geweſen, dann hätten wir heute keine Steinkohlenlager, aus denen Indſtrie höhung des Gewichtes für den Zehnpfennig⸗Brief von 15 auf 20 Gramm und die ermäßigte Taxe für den Orts⸗ und Nachbar⸗ verkehr, der ſich zunächſt auf 2248 Ortſchaften erſtrecken wird. Die ermäßigten Sätze im Orts⸗ und Nachbarverkehr betragen: 5 S für den frankirten, 10 J für den nicht frankirten Brief, für Poſtkarten 2 J, für Druckſachen bis 50 Gramm 2 J, für Waarenproben bis 250 Gramm 5 J; für die höheren Gewichts⸗ ſtufen ſind entſprechende Ermäßigung vorgeſehen. Durch eine Reſolution gefordert und von der Regierung auch in Ausſicht ge⸗ ſtellt iſt ferner die Beförderung von ſogenannten Geſchäfts⸗ papieren gegen die Druckſachentaxe; auch die Krankenkaſſenbücher und Mitgliederbücher von Wohlfahrtsvereinen ſollen als Ge⸗ ſchäftspapiere behandelt werden. Neu geregelt werden ferner die Telephongebühren. Dieſe werden im Allgemeinen als Pauſchgebühr erhoben, die in Netzen von höchſtens 50 Theilnehmeranſchlüſſen 80 beträgt und mit der Theilnehmerzahl ſteigt; und zwar wären, von den Zwiſchenſtufen abgeſehen, bei höchſtens 50 Theilnehmern 80 cl, bei 1000—5000 Theilnehmern 160, bei—20 000 Theilnehmern 170 und darüber hinaus 180 jährlich für jeden Anſchluß zu zahlen, der von der Vermittlungsſtelle nicht weiter als 5 Kilometer entfernt iſt. Auf Antrag jedes Theilnehmers iſt jedoch auch ein anderer Zahlungsmodus geſtattet, und zwar in der Weiſe, daß— je nach der Zahl der Anſchlüſſe des betreffenden Fernſprechnetzes — eine Grundgebühr von 60 bis 100% zu zahlen iſt; dazu kommt für jedes Geſpräch eine Gebühr von 5 J und zwar min⸗ deſtens für 400 Geſpräche auf das Jahr. Jeder Theilnehmer iſt befugt, ſich von den ſeinen Anſchluß benutzenden dritten Perſonen die Geſprächsgebühr erſtatten zu laſſen. Für die Verbindung mit aderen Orten werden Geſprächsgebühren erhoben, die für jede Verbindung von drei Minuten Dauer je nach der Entfernung berechnet werden, und zwar ſteigend von 20 für eine Ent⸗ fernung von 25 Kilom., bis zu 1% für 500, 1,50% für 1000 und 2% für mehr als 1000 Kilom. Für dringende Geſpräche werden die dreifachen Gebühren erhoben. Ferner erſtrecken die Reformen ſich auf den Zeitungs⸗ tarif. Die neue Zeitungsgebühr ſetzt ſich zuſammen aus einer Grundgebühr, die 2 J für jeden Monat der Bezugszeit beträgt; dazu kommt die Erſcheinungsgebühr von 15 JJ jährlich für das wöchentlich einmalige Erſcheinen und 15 J für jede weitere Ausgabe in der Woche und ſchließlich die Gewichtsgebühr: 10 jqährlich für jedes Kilogramm des Jahresgewichts unter Bewil⸗ ligung eines Freigewichts von 1 Kilogramm für ſoviel Ausgaben, wie ſie der Erſcheinungsgebühr unterliegen. Die Beförderung von Zeitungen durch expreſſe Boten bleiht unbeſchränkt geſtattet. Italien in China. Wie die allerweltsoffiziöſe Wiener Politiſche Korreſpondenz mittheilt, hätte Italien das chineſiſche Abenteuer endgiltig auf⸗ gegeben. Es würde zufrieden ſein, ſtatt der Abtretung der Sanmun⸗Bucht einige handelspolitiſche Vortheile zu erlangen. Beſtätigt ſich das, ſo würden die leitenden Staatsmänner einen für das Land ſegensreichen Entſchluß zu faſſen den Muth gehabt haben. Weder die finanzielle Leiſtungsfähigkeit noch die Spann⸗ kraft ſeiner Bevölkerung befähigen das Land, eine ſo weit aus⸗ greifende Politik mit Erfolg durchzuführen. Die natürliche Lage wies Italien ſeine etwaige Kulturarbeit auf fremdem Boden in Nordafrika zu. Tunis war denn auch in den Augen der Italiener die pädeſtinirte Kolonie, bis ſie ihnen von Jules Ferry für Frank⸗ reich vor der Naſe weggeſchnapt wurde. Nun verſuchte das ent⸗ täuſchte Volk, an der Küſte des rothen Meeres feſten Fuß zu faſſen und von da ins Innere vorzudringen. Man träumte ſchon von einem gethiopiſchen Kaiſerreich, bis auch dieſe Herrlichkeit bei Abba Carima zuſammenbrach. Es wird auf die Dauer nicht leicht ſein, den Reſt des afrikaniſchen Kolonialbeſitzes zu behaupten, da ſollte man ſich wirklich nicht in neue Abenteuer ſtürzen. Bisher haben andere Völker die Schlachten geſchlagen, die Italien vor⸗ wärts gebracht und geeinigt haben. Es wird Zeit, daß es ſich in⸗ nerlich ſoweit kräftigt, um ſich ſelbſtändig im Daſeinskampfe der Völker zu behaupten. Wirthſchaftlich befindet ſich das Land im Aufſchwung, aber ſoweit iſt es längſt noch nicht, daß es einen Kraftüberſchuß zu vergeuden hätte. Deutſches Reich. J. Berlin, 21. Nov.(Auch die dritte Leſung der Poſtgeſetze) im Reichstag brachte noch lange Debatten über die ſo gründlich erörterten Vorlagen; zunächſt wurde über den Centrumsantrag berathen, die Gebühr für Zeitungsbeſtel⸗ lungen nach zwei Zonen zu bemeſſen. Staatsſekretär v. Po d⸗ bielski trat dem Antrag an der Hand von Zahlen entgegen. Im Weſentlichen blieb es bei den Beſchlüſſen der zweiten Leſung. Neues brachten nur die Anträge über die private Zeitungsbeſtel⸗ lung, die auch an Sontagen ſtatthaft ſein ſoll, in den Stunden, zu denen auch die Poſt beſtellt; ſie kamen ſchließlich zur Annahme, obwohl der natlb. Abg. Büſing ſowie Vertreter der ver⸗ bündeten Regierungen ſich gegen die Aufnahme von Beſtimmungen über die Sonntagsruhe in die Poſtgeſetze ausſprachen. Ebenſo lagen zur Entſchädigung der Privatpoſtanſtalter und ihrer An⸗ geſtellten mehrere Anträge vor. Abg. Baſſermann befür⸗ wortete beſonders das ſchiedsgerichtliche Verfahren bei der Be⸗ meſſung der Entſchädigung, deſſen Wiedereinführung auch Staatsſekretär v. Pod bielski im Intereſſe einer ſchnellen und einheitlichen Regelung wünſchte; demgemäß beſchloß der Reichstag denn auch und nahm dann den Reſt des Geſetzes und die Fernſprechgebührenordnung an. Vor den Berathungen über die Poſtgeſetze war außerdem noch das Geſetz über die gemein⸗ ſamen Rechte der Beſitzer von Schuldverſchreibungen ohne Debatte in dritter Leſung angenommen. Auf der Tagesordnung für die nächſte Sitzung am Donnerſtag ſteht außer der Schluß⸗ abſtimmung über die Poſtgeſetze die Gewerbe⸗Ordnungs⸗Novelle, —(Das Staatsminiſterium) trat heute Nach⸗ mittag 3 Uhr unter dem Vorſitz des Fürſten Hohenlohe im Reichs⸗ tagsgebäude zu einer Sitzung zuſammen. Wie man in parla⸗ mentariſchen Kreiſen wiſſen wollte, ſollen in dieſer Sitzung weitere Maßnahmen der Regierung erwogen werden in Folge der geſtern erfolgten Ablehnung des Geſetzes zum Schußze des gewerblichen Arbeitsverhältniſſes. In jenen parlamentariſchen Kreiſen war wohl der Wunſch der Vater des Gedankens. 5 —(Die Verſetzung) des Geſandten in Kopenhagen v. Kiderlen⸗Waechter nach Bukareſt als Nachfolger des in ihre fördernde und treibende Kraft ſchöpfen; und ganze große Welttheile lägen heute noch unter dem Meeresſpiegel. Von dieſem weiteſten Begriff des Feuers bis zu jenem engen, kleinen Kreis, mit welchem die Kultur es umzieht, iſt ein weiter Weg, in der That ſo weit wie der, den die Erde ſeit ihrer Ent⸗ ſtehung zurückgelegt hat. Wenn wir im Winter vom Feuer plaudern, dann denken wir es uns in ſeiner beſcheidenſten Erſchei⸗ nungsform als brennenden Docht und glimmende Kohle, und da allerdings kommt das Schillerwort wieder zu Ehren. Wir ſehen im Geiſte einen kleinen, intimen Kreis von Menſchen um den von der Lampe erhellten Familientiſch gereiht, am Ofen hockend, vor dem Kamin ſitzend oder Hausfrau und Magd am Herde hantiren. Eigenthümlich iſt es nun und ſehr zu beklagen, daß wir Deutſchen, die wir doch ein gemüthstiefes Volt ſind und Sinn für Häuslichkeit unſer eigen nennen, uns dem Anblick des Feuers ſo ganz entzogen haben. Wir empfinden zwar wohlthätig die Wärme, die von einem Ofen ausſtrömt, aber wir wiſſen nichts von der viel größeren Wohlthat, welche das Schauen ins bren⸗ nende, kniſternde Feuer gewährt; wir ſehen nicht den roſigen Schimmer, der von ihm ausgeht und ſo manches liebe Geſicht unſerem Gedächtniß und Herzen unvergänglich tief einprägt; wir berauben uns ſelbſt der tiefen Poeſie, welche in einem ſolchen Kaminfeuer ſteckt. Ihm allein verdanken wir eine der nützlichſten und weltbewegendſten Erfindungen der Neuzeit: die praktiſche Anwendung der Dampfkraft. Am offenen Kamin ſitzend, hat der jugendliche Georg Stephenſon dieſe zum erſtenmal in den Kreis ſeiner Betrachtung gezogen. Es amüſirte ihn, den aus dem Hals eines im Kamin aufgehängten Theekeſſels ausſtrömenden Dampf zurückzudämmen, indem er den unten abgeplatteten Theil einer Feuerzange auf die Halsöffnung legte. Und jedesmal, wenn er das that, flog der Deckel in die Höhe. Der war maſſiv und von ziemlicher Schwer, der Dampf, der ihn emporhob oder ſchleu⸗ derte, aber zart und durchſichtig wie ein Hauch. Hieraus ſchloß der junge Erfinder auf die furchtbare Expanſionskraft des Dampfes, die er ſpäter beim Erbauen ſeiner erſten Lokomotive in Thätigkeit umſetzte. Dieſe kleine Abſchweifung verſetzt uns in die Heimath Stephenſons, nach England. Wer je, wie Verfaſſer, dort oder in engliſchen Kolonien geweilt hat, der wird ſicher einen aus⸗ geſprochenen Geſchmack für dieſe Art der Ofenfeuerung mit nach Deutſchland bringen, und doch beginnt ſie erſt allmählich in un⸗ ſeren vornehmſten Stadthäuſern Eingang zu finden, wenn auch in einer etwas abgeänderten, unſeren Stubenöfen angepaßten Form. Meine ſeligſten Erinnerungen an die erſte, goldene Jugend⸗ zeit verknüpfen ſich mit den Winter⸗Abenden am Kaminfeuer, Auch auf meinen einſamen, über Hunderte von Meilen ſich er⸗ ſtreckenden Wanderungen durch die öde auſtraliſche Buſchwildniß war mir der Blick in das flackernde, nächtliche Lagerfeuer ſo au⸗ heimelnd und unterhaltend, daß ich mich wie zu Hauſe fühlte und den Klang der menſchlichen Stimme entbehren konnte. Wollen wir den Begriff des Feuers noch weiter ziehen, ſo werden wir auch da noch die günſtige Wirkung verſpüren. Nehmen wir z. B. ein Zündhölzchen, das uns einen dunklen Korridor ent⸗ lang, eine dunkle Treppe hinaufleuchtet! Eben noch waren wir von Unſicherheit und Unbehagen erfüllt, und nun auf einmal ſind beide von uns gewichen; wir haben in dem kleinen, flackernden Flämmchen einen ſicheren Führer und lieben Gefährten, mit dem wir ſchon von unſerer Kindheit her vertraut geweſen. Und iſt denn nicht— um den Kreis zum Punkt zu reduziren— das Feuer einer Cigarre ſolch ein lieber Gefährte? Er iſt nur etwas weniger alt. Mit brennenden Streichhölzern konnten wir ſchon als Kinder ſpielen und mancherlei Unheil anrichten; das Feuer der Eigarre wurde uns erſt ſpäter vertraut, als wir das erſte Miß⸗ behagen, das von ihm ausgeht, überwunden hatten. Und zu denken, daß dieſer, von Duftwölkchen umwehte Glühpunkt am Ende einer Zigarre derſelben Kraft ſeine Entſtehung verdankt, welche einſt die Sonne entflammte, den Blitz herab und den Feuerſtrom eines Vulkans hinaufſchleudert in den Aether! 21 Seltez General⸗ Auzeiger. Mannbeim 22. November. den Ruheſtand tretenden Grafen v. Brah⸗Skeinburg iſt in Ausſicht genommen. In den diplomatiſchen Kreiſen der däniſchen Hauptſtadt ſoll dieſe Nachricht Verwunderung erregt haben, da Hert v. Kiderlen als perſönlicher Freund des Kaiſers bekannt iſt und Kopenhagen ge⸗ Wöhnlich als Uebergangsſtelle für einen Botſchafterpoſten Hetrachtet Wird. Hert dan erlen⸗Maechter iſt dadurch Weiterhin dekannt Sedorben, daß er mehrere Jahre hindurch faſt regelmäßig auserſehen Wurde, den Kaifer auf ſeinen Sommerreiſen als Verteeter des Aus⸗ wärtigen Amts zu begleiten. In den letzten Jahren wurde er aller⸗ dings zu Fieſet Dienſtleiſtung nicht mehr herangezogen. Frankreich. —AUeber die Aufnahme, die der engliſche Beſuch des Kaiſers in der Pariſer Preſſe findet, geht der„Voff. Zig.“ noch nach⸗ ſtehender Drahtbericht zu: Mehrere Blätter knüpfen an Kaiſer Wilhelms engliſche Reiſe ſchwermüthige Betrachtungen an. Sie zweifeln nicht daran, daß der Beſuch, obſchon er angeblich nur aus Familienrückſichten erfolgt, wich⸗ tige politiſche Ergebniſſe haben werden und meinen, Frankreich dürfe ſich nicht beklagen, wenn ſte ihm nicht voriheihaft ſind. Kaiſer Wilhelms Drahtung an Krüger ſei eine mittelbare Einladung an Frankreich geweſen, ſich mit Deutſchland gegen England zu vereinigen. Frank⸗ reich aber ſei taub geblieben und habe dadurch der deutſchen Politik den Weg vorgeſchrieben, den ſie jetzt einſchlage. Selbſterkenntniß iſt der erſte Schritt zur Beſſerung. Möge ſie von Dauer ſein. Nußland. Die engliſchen Gerüchte über einen englif ch⸗ameri⸗ kaniſch⸗japaniſchen Bund und angebliche ruſſiſch⸗ japaniſche Weiterungen veranlaſſen die„Birſh. Wed. zu einem kurgen Rückblick auf die letzten ruſſ iſch⸗japaniſchen Ver⸗ einbarungen, welche etwaigen zukünftigen Mißhelligkeiten vor⸗ beugen ſollten. Das Blatt verwerthtet auch die Aeußerungen, welche der ehemalige ruſſiſche Geſchäftsträger in Korea, Herr Pawlow, einem amerikaniſchen Reporter gegenüber gethan haben ſoll, und erklärt dann: 5 Unter ſolchen Umſtänden, die von den unzweifelhaft freundſchaft⸗ lichen Beziehungen zwiſchen Rußland und Japan Zeugniß ablegen, waren nur die Londoner Chauviniſten ſchlimmen Kalibers, welche jeg⸗ Iche Selbſtheherrſchung und jeden geſunden Verſtand verloren haben, daßu im Stande, von einem nahe bevorſtehenden unausbleiblichen Konflikt zwiſchen dieſen Staaten zu reden. In England, wo man längſt eingeſehen hat, daß eine weitere Iſolirtheit den Verluſt der Großmachtſtellung bedeutet, denkt man natürlich an Verbündete, aber apan iſt ebenſo wenig geneigt, mit Heer und Flotte den engliſchen Fereſen zu dienen, wie die durch Bande einer alten, vielfach erprobten Freundſchaft mit Rußland und Frankreich verbundenen Vereinigten taaten dazu Neigung verſpüren. Im Lande der aufgehenden Sonne und in der transatlantiſchen Republik weiß man Rußland als eine Macht zu ſchäzen, welche zur friedlichen Verwirklichung ihrer kulturellen Miſſion am Großen Ozean weder Annexionen(19), noch frembes Unglück bpaucht. Aus Stadt und Land. Maunheim, 22. November i9 Verſetzungen und Ernennungen im Volksſchuldienſt. Ganſer, Hermann, Unterlehrer von St. Ilgen nach Mannheim, Ries, Karl, Unterlehrer in Oftersheim als Schulverwalter nach Reihen, Rückert, Adam, Unterlehrer von Seckenheim nach Singen. * Verſetzung im Mittelſchulweſen. Maier, Auguſt, Real⸗ ud. und Unterl. in 1 wurde zur Stellverkreiung an as Gymnaſtum in Baden verſetzt. eleber die bekannte Reform der hiefſgen Volksſchule, Welche von Herrn Stadtſchulrath Dr. Sickünger in einer längeren Denkſchrift vorgeſchlagen wird, wurde geſtern durch Herrn Dr. Sickinger eine geheime Abſtimmung des hieſigen Hauptlehrerkollegiums veranſtaltet. Das Reſultat war, daß ſich 110 Stimmen für die Reform und 47 gegen dieſelbe ausſprachen. 5 14 Max Dreß aus Danzig wurde zum Telegraphenſekretär ernannt. 5 Staatsſekretär von Podbielski beinahe verhaftet. Staatsſekretär von Podbielskt wurde bei ſeiner vor einigen Tagen erfolgten Durchreiſe im Heidelberger Bahnhof nahezu verhaftet. Als er nämlich in einem B⸗Zug in Heidelberg ankam und ſich mit dem ihn begleitenden Beamten an einer Flaſche Champagner gütlich that, er⸗ cegte dieſe„Ueppigkeit“ bei einem am Bahnhof ſtationirten Schutz⸗ mann ſchlimmen Verdacht. In Frankfurt war ein Defraudank nach Anterſchlagung won 32.000 flüchtig gegangen. Unſer guter Schutz⸗ mann enkdeckte wohl in ſeinem Uebereifer eine Aehnlichkeit zwiſchen dem fremden Herrn, der ſich den Champagner ſo gut ſchmecken ließ, und dem Defraudanten, eilte auf den Wagen zu und fragte nach dem Namen des Verdächtigen. Als der darüber höchlichſt erſtaunte Herr Staaksſekretär ſich weigerte, ſeinen Namen zu nennen, wuchs der Ver⸗ dacht unſeres ſchlauen Dieners der heiligen Hermandad, der nun ſeiner Sache ſicher zu ſein glaubte. Der peinlichen Scene wurde enſt dadurch ein Ende gemacht, daß Herr v. Podbielski auf den Rath ſeines Be⸗ leiters ſeinen Namen angab. Mit welchem überraſchten Geſichte ſich r Schutzmann ſo ſchnell er konnte zurückzog, können ſich unſere Leſer denken. Herr v. Popbielski aber wird an dieſes heitere Erlebniß auf ſeiner Reiſe in Süddeutſchland mit größerem Vergnügen zurückdenken, als an ſeine in Stuttgart und München erzielten Erfolge. Patent⸗Liſte. Mitgetheilt durch das Patent⸗ und techniſche Bureau von Paul Müller, Cloil⸗Ingenieur und Patent⸗Anwalt in Magdeburg. Vertreter: Joh, Biſchoff, Civil⸗Ingenienr, Mann⸗ heim, M 3, 7.— Patent⸗Anmeldungen. 8. 12,193. Filter mit ringartig angeordneten Filterſchichten. Albert Siegel, Landau, Pfalz.— 2. 2572. Rotirender Gaswaſcher mit Einlagen. Gottfr. ſchocke, Kaiſerslautern.— HI. 21,951. Rührwerk, insbeſondere für Flüſſigkeiten der Genberei. Paul Hemmer, Pirmaſens.— A. 6308. inde mit Sperrkurbel⸗Antrieb. Rech, Schmidt&& Co., Neu⸗ adt a. H.— B. 24,566. Ventil mit federnd degrenztem Hub für chnelllaufende Pumpen. Auguſt Bormann, Mannheim.— .0,693. Vorrichtung zum Reinigen von Gewehrläufen. J. Gokt⸗ tied Prieſter, Laußkirchen, Pfalz.— W. 18,215. Miederholungs⸗ chlagwerk mit Neibungsbetrieb für die Rechenbewegung. Theodor Weißer, Freiburg i. B.— Patent⸗Ertheilungen. 108,274. Berfahren zur Darſtellung von waſſerlöslichen, gelblichrothen bis roth⸗ Dioletten Farbſtoffen der Anthracenreihe. Badiſche Anilin⸗ und Soda⸗ Fabrit, Ludwigshafen a. Rh.— Gebrauch z mu ſter⸗Ein⸗ Fragungen. 124,182. Im Deckel Einſätze tragendes, heizbares Waſſergefäß zum Wärmen und Keimfreimachen von Inſtrumenten u. ſ. w. Jean Rohrbach, Ludwigshafen a. Rh.— 124,516. 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Die auf Abend zu einer Verſammlung einberufenen ehemaligen badiſchen Lelbgrenadiere behufs Grilndung eines Vereins in der Reſtauration zum„Schweizerhof“ war ſehr zahlreich beſucht. Es konnte ſofort zur Bildung eines propiſoriſchen Comités geſchritten werden und wurden folgende Kameraden; Dilger, Schw arg, Siegle, Schollenberger, Kiener und Beandtner in Vorſchlag gebracht, welche ſich auch bereil erklärteg, die Sache zu Uber⸗ nehmen. Kach Einzeichnung einer Liſte haben ſich ca. 50 Kameraden zum Beitritt erklärt. Spätete Verſammlungen werden durch Inſerate bekannt gegeben. 8 *Der Vogelzuchtverein„Kanaria“, welcher im Januar 1900 mit Zuſtimmung des Vorſtandes der Parkgeſellſchaft hier ſeine Ausſtellung in den Lokalitäten der letzteren veranſtalten wird, hat es ſich zur Aufgabe gemacht, mit aller Energie dahin zu winken, unſere freilebenden Bögel vor Mangel und Nolh zu ſchützen. Zu dieſem Zweck hat der Verein eine Anzahl Futterkäſten herſtellen laffen, welche auf Veranlaſſung des Vorſtandes des Thierſchutzvereins Mannheim und mit Bewilligung des Stadtrathes in den Anlagen am Heidelberger Thor, im Luiſenpark, auf dem Friedhof ete. ſchon jetzt aufgeſtellt werden ſollen. damit noch vor Eintritt des Winters den Vögeln der Weg zu ihrer Erhaltung gezeigt wird. Der Verein richtet aber auch gleichzeitig hiermit an alle Vogelfreunde, beiſpielsweiſe an die Beſitzer der Vorgärtchen des Kaiſerrings, die Pächter der Schwetzinger Gärten und ſo weiter die Bitte, ſich beim 1. Vorſitzenden des Vereins, Herrn K. Bertele, D 6, 14, ſchriftlich oder mündlich zu melden, worauf die zierlichen Häuschen von einem unſerer Vereinsmitglieder, der mit dieſer Sache betraut iſt, zur Aufſtellung gelangen, denn ſolche ſtehen dem Verein gußer den ſchon vorgemerkten noch zur Verfügung. In Anbetracht der anerkennenswerthen Leiſtungen des Vereins auf dem Gebiete des Vogelſchutzes, hat das Großh. Miniſterium des Innern auch in dieſem Jahre demeſlben eine Verlooſung bewilligt, deren Gewinne in der Stadt Mannheim einzig daſtehen dürften. Looſe ſind ſchon jetzt bei dem Kaſſier des Vereins, Herrn W. Horn, Kaufmann, D 5, 13, welcher den Generalbertrieb derſelben in Händen hat, zu haben, ebenſo iſt der im Ausſtellungslokal don Großh. Bezirksamt hier bewilligte Glückshafen mit ſehr ſchönen Preiſen ausgeſtattet. Der Reinertrag ſoll unſeren freilebenden Sängern zu Gute kommen, ſo daß, abgeſehen von den Chancen, einen hübſchen Gowinn mit nach Hauſe nehmen zu können, das freudige Gefühl für jeden Gönner ent⸗ ſteht, zur Erhaltung unſerer freilebenden Vögel im Winter beigetragen 15 halben. Auf die Ausſtellung ſelbſt werden wir zur Zeit noch zurück⸗ ommen. * Seimreiſende Italieuer. Etwa 150 italieniſche Arbeiter, die den Sommer über auf der Rheinau beſchäftigt waren, haben dieſen Ort verlaſſen, um die Reiſe in ihre Heimath anzutreten. * Der erſte Schnee hat ſich nunmehr auch in der Ebene ein⸗ geſtellt, So wird aus Konſtan 3, 21. Nob., berichtet: Der erſte Schnee hat ſich heute Nacht in zarter und leichter Doſis eingeſtellt. Die weiße Decke über Stadt und Land iſt aber wieder raſch ver⸗ ſchwunden. Hausverkauf. Das Haus Rheinhäuſerſtraße 8 des Herrn Theod. Bohn ging in den Beſitz des Herrn Max Engelhardt, Elektrotechniker, hier über. Unglücksfall. Der verbeirathete 34 Jahre alte Rangir⸗ obmann Georg Gaa von Plankſtadt erlitt heute Nachmittag im Perſonenbahnhof bei dem Zuſammenkuppeln zweier Wagen dadurch einen Unfall, daß er den rechten Arm zwiſchen die Puffer brachte, wodurch dieſer unterhalb des Ellbogens abgedrückt wurde. Ans dein roßherjogtiunne. SHeidelberg, Al. Nov. Die„Heidelb. Zig.“ theilt mit, daß die Anklage gegen den Hofbuchdrucker Herrn C. W. Moriell dahier wegen Untreue als unbegründet bon der Großh. Staatsanwalt⸗ ſchaft niedergeſchlagen wurde. Weiler(Amt Sinsheim), 21. Nov. Der 23 Jahre alte Sohn des Ritterwärthes Friedrich ſtürzte dieſer Tage von der Scheune auf die Tenne, in Folge deſſen der Tod des Bedauernswerthen als⸗ bald eintrat. Karlsruhe, 21. Nob. Ein internationaler Hochſtapler, der 40jährige Alfons van de Caſteele aus Blankenberghe, hatte ſich vor der hieſigen Strafkammer wegen Diebſtahls zu verantwvorten. Der Angeklagte, der ſeit langer Zeit ausſchließlich vom Daſchendiebſtahl lebt, machte zur Zeit der Badener Rennen die Gegend von Karlsruhe und Baden unſicher, wobet ihm zwal„Kollegen“, die leider entkommen ſind wacker aſſiſtirten. Am 4. September enkwendete er in dem Degug Frankfurt⸗Baſel einem Kaufmann aus Oeſterreich die Brief⸗ taſche mit 300. Er geſtand die That unumwunden zu. In An⸗ betracht ſeiner Vorſtrafen wurbe er zu 2 Jahren Gefängniß berurtheilt. * Mforzheim, 21. Nov. Gerechtes Aufſehen erregt hier und im Bezirk die Verhaftung des als tüchtigen Muſiker in Vereinskreiſen wohl⸗ gelittenen Unterlehrers Goetze in Dietlingen. Es wird ihm von der Staatsanwaltſchaft zur Laſt gelegt, an einem Verbrechen wider das keimende Leben theilgenommen ünd dadurch den Tod eines Bauern⸗ mädchens, das letzten Sonntag in der Heidelberger Klinik an den Folgen des Verbrechens ſtarb, milverſchuldet zu haben. Pfalz, Heiſen und Uinngebung Speyer, 21. Nov. Mit der Eindeckung der Gedächtnißtirche wurde vergangene Woche begonnen. Das Material beſteht aus far⸗ bigen glaſirten Falzziegeln, welche die Firma Ludowici in Jockgrim zu liefern hat. Sehr gefällige Formen werden dem Beſchauer geboten und bietet überhaupt der ganze Bau einen impoſanten Anblick. * Mainz, 21. Nov. Ein verheiratheter Arbeiter, der, unter Hinterlaſſung ſeiner beſſeren Hälfte, in Gemeinſchaft eines Frauen⸗ zimmerß von hier durchgegangen war, kam geſtern gnit dieſer Frauens⸗ perſon hierher zu Beſuch. Das Geſchick führte ihm ſeine Ehefrau in den Weg, welche ſich die günſtige Gelegenheit nicht entgehen ließ, ihren treuen Herrn und Gebieter zum Gaudium der lieben Jugend dermaßen durchzuprügeln, daß er flüchtig gehen und die Hilfe der Polizei in Anſpruch nehmen mußte.— Die Ladnerin Kunig. Pitſchmann ſtürzte einen offenen Schacht hinab und trug eine Gehirnerſchütterung und einen Bruch des Schlüſſelbeins davon, auch hat ſich die Bedauerns⸗ werthe die Zunge durchgebiſſen. Frankfurt, 21. Nod. Die dem Baumeiſter J. C. Junior gehörenden Häuſer Zeil 56⸗64„Minerba“ und Zeil 68„Weidenhof“ ſind an Herrn A. Weſtermann für die Summe von drei Millionen Mark verkauft wonden. Mamesiteitigkeiteit. + Ueber das große Grubenunglück in der Ou dewig s⸗ lückgrube bei Zabrze berichtet der„Oberſchleſ. Anz.“: Sonntag Nachmittag gegen 36 Uhr wurde auf der Grube Feuer unter Tage ge⸗ meldet, welches durch Entzündung don Grubengaſen entſtanden war. Eine Anzahl Arbeiter befinden ſich noch in der Grube, ſie gelten als derloren, da es den zur Rettung einfahrenden Beamten nicht gelang, die unterſte Sohle zu erreichen, weil die Flamemn ihnen mit ſolcher Gawalt entgegenſchlugen, daß ſie die Einfahrt unterbrechen und das Signal zur Auffahrt geben mußten. Auf der Schale befanden ſich die Oberbeamten der Borſigwerker Venwaltung und zwar die Herren: Generabdirektor Merklin, Bergwerksdirektor Moll, Oberſteiger Thum, Oberingenjeur Kunze, der Leiter der Hüttenfeuerwehr, Oberſteiger Muſchallit und Steiger Kleinert. Direktor Moll und Oberſteiger Thum Maurer Dhielſchner, Grubenaufſeher Kowollik, der Schlepper Gabriſch, Kitzia und Backczyk erlüten labensgefährliche Brandwunden, Ober⸗ ſteiger Muſchallik, ſawie Steiger Kleinert wurden durch Gaſe betäubt. Sanitätsrath Dr. Krauſe war von Borſikwerk herbeigeeilt, um den Verwundeten die erſte Hilfe zu leiſten. Auf ſeine Veranlaſſung wurden die Verletzten ſofort nach Zabrze in das Knappſchaftslazareth geſchafft, ihr Zuſtand iſt äußerſt bedenklich. Das Feuer griff immer weiter um ſich und erfaßte die Holzzimmerung des Schachtes und um 93 Uhr Abends drang dasſelbe durch den Gehänkeſchacht, in welchem die Dampf⸗ und Waſſertöhren der Maſſerhaltungsmaſchine aufſteigen, Paradebettes mit modernſter Ausſtattung(eleltriſcher Man gab bon Borſigwerk das Feuerſignaf mit dem Nebelhorn And bald erſchienen die benachbarten Feuerwehren auf der Brandſtelle. Den vereinten Kräften gelang es auch, über Tage des Feuers Hert zu werden, ſo daß nur das Maſchinenhaus ein Raub der Flammeg geworben ſſt. An ein Einfahren in den mit giftigen und brandigen Gaſen erfüllten Schacht waꝛr Montag noch nicht zu denken, es Mußte destalb Die Rettung der in der Grube befindlichen Leute aufgegeben werdan. Da der Raum, in welchem ſich die Leute befinden, ebenfalls mit Brandgaſen erfüllt iſt, nimmt man an, daß Alle bereits kodt ſind. Vermißt werden elf Bergleute. Der Ausbreitung des Feuers über Tage wurde durch Abmaureung der Scha ſtöffnung Einhalt gethan⸗ Man hofft nach drei Tagen nach Abkühlung der Brandf Schacht einfahren zu können. 2 dürften noch 30 Pferde, den, umge⸗ kommen ſein.— Die Lud gehör gſchen Erben, und es ruft dieſer kraurige Unfall auch die Erinnerung an jene Kata⸗ ſtrophe wieder wach, bei welcher in demſelben Bergwerksterrain der älteſte der Brüder Borſig ſein Leben laſſen mußte. Der größte Soldat der preußiſchen Armee iſt gegen⸗ wärtig der beim Regiment der Gardes du Corps in Potsdam in dieſem Herbſt zur Einſteſlung gelaugte Rekrut Dabelenke. Der aus dem Oſtpreußiſchen gebürtige Rieſe, welcher von Beruf Landwirth iſt und gelegentlich der Rekrutenvereidigung vom Kaiſer nach ſeinen Civilverhältniſſen ꝛc. befragt wurde, hat nämlich die ſtattliche Länge von 2,07 m. Der zweitgrößte Soldat befindet ſich beim 1. Garde⸗ regiment zu Fuß in einer Größe von 2,05 Metern und dient bereits im zweiten Jahre Sodann folgt ein Rekrut desſelben Regiments mit 1,98 Meter Größe. Außer dem obenerwähnten Dabelenke hat keiner des diesjährigen Rekrutenerſatzes eine Länge von 2 Metern erreicht. Der bereils zur Entlaſſung gekommene Gardes du Corps maß bekanntlich„nur“.04 Meter Hierbei ſei erwähnt, daß der größte Soldat des deutſchen Heeres beim Königlichen bayeriſchen Infanterie⸗Leibregiment zu Muͤnchen dient, und ſich faſt einer un⸗ glaublichen Größe von 2,11 Metern erfreut, — De: Poſtdampfer„Patria“ der Hamburg⸗Amerika⸗Packet⸗ kahrt⸗Aktiengeſellſchaft iſt jetzt, wie bekannt, in Deal bei Dover eingebracht und dort mit niedri; Waſſer an den Strand geſetzt worden, Das Wrack iſt, wie hierher berichtet wird, vollſtändig aus⸗ gebrannt; es haben ſich durch die Hitze die den ganzen Schiffsrumpf zum Glühen brachte, die Nieten der einzelnen Platten gelöſt, ſo daß in das Schiff Waſſer eindringen konnte Der Hamburg⸗Amerika⸗Linie lag aber daran, ſelbſt auch das Wrack der„Patria“ zu bergen. Der Grund hierfür liegt darin, daß ſich im Schiffsraum noch für 15 Mällion Dolkar Kupferb leche befinden, die man zu retten hofft. Das Feuer im Laderaum der„Patria“ iſt, wie die einge⸗ troffenen Paſſagiere erzählen, durch Selbſtentzündung entſtanden und muß ſchon tagelang vopher geglimmt haben, bevor es dann mit großer Gewalt zum Ausbruch kam. Durch die Hitze des ſchon lange glimmen⸗ den Feuers wurden die Decksnähte geſprengt. Nachdem das Feuer auf dieſe Weiſe Luft bekomanen hatte, hat es ſich ſo ſchnell ausgedehnt, daß am ſeine Bewältigung nicht mehr zu denken war, Die in Ham⸗ hurger Hotels untergebrachten Paſſagiere der„Patria“ können die Um⸗ ſicht und Entſchloſſenheit des Kapitäns Fröhlich nicht genug loben und ſte ſind auch voll des Lobes der Mannſchaft, die mit Hinten⸗ anſetzung der eigenen Sicherheit für die Rettung der Paſſagiere ſorghe. Frl. Hedivig Schacko, die renommirte Koloraturſängerin der Frankfurter Oper, wird am Freitag in dem Benefiz zum Beſten des Hoftheater⸗Singchors ein einmaliges Gaſt⸗ ſpiel in ihrer Glanzparthie, Roſe Friquef im„Glöckchen des Eremiten“, abſolbiren, und machen wir auf dieſe Vorſtellung wegen des zu er⸗ wartenden hohen Kunſtgenuſſes und wegen des wohlthätigen Zweckes hiermit noch einmal aufmerkſam. Tllenter, Kunſt unnd Miſſentetzaft. Ueber das Gaſtſpiel Matkowskys in Konſtantinopel wird berichtet: Geſtern wurde Matkowsky mit der Waldemar'ſchen Truppe zum Sultan befohlen. Er ſpielte wieder auf Befehl des Sultans den Kean und in der„Widerſpänſtigen Zähmung“. Der Sultan ſchenkte am Schluß Matkowsky eine koſtbare, reich mit Brillanten verzierte Tabatiere und lud ihn ein, bald wieder zu kommen. Matkowskys Hierſein bedeutet einen großen Erfolg der deulſchen Sache, Freiburger Univerſität. Bei der dritten und letzten Imma⸗ trikulation ſchrieben ſich weitere 62 Studirende ein: 6 in der theolo⸗ giſchen Fakultät, 29 in der rechts⸗ und ſtaatswiſſenſchaftlichen Fatultät, 17 in der mediciniſchen und 10 in der philoſophiſchen Fakultät. Die Geſammtzahl der Studirenden beträgt im Winterſemeſter 1899⸗1900 1230, eine Frequenzzahl, die noch in keinem Winterſemeſter erreicht worden iſt. Das Pariſer Odeon bereitet ein großes hiſtoriſch⸗patriotiſches Versdrama in 4 Akten„France,'abord!“ bon Henri de Bornier vor. Den Grundgedanken ſeines Stückes hat der Autor ſelbſt, wie folgt, erläutert:„Frankreich.. bor Allem!“ Das ſoll bedeuten, daß das Intereſſe Frankreichs Allem voranſtehen muß, den Sonder⸗ intereſſen, dem perſönlichen Ehrgeiz, der Rachſucht und dem Haß. Die Handlung ſpielt zur Zeit Ludwigs XI., der ſelbſt als vierzehnjähriges Kind eine ſehr wichtige Rolle darin ſpielt. Die Opern⸗Saiſon im Covent⸗Garden. Ein offtzieller Bericht über die lommende Saſſon der Königlichen Oper in London wird ſoeben veröffentlicht. Die Werke Wagners beherrſchen im erſten Theil der Saiſon das Programm. Unter den Sängern, die für die deutſchen Vorſtellungen engagirt ſind, befindent ſich drei Tenöre: Im⸗ bart de la Tour aus Brüſſel, der den Tannhäuſer, Loge und Sieg⸗ mund ſingen wird, Slezac aus Breslau und Ernſt Kraus aus Berlin. VBan Rooh, der Darſteller des Wotan, und Lieban als Mime ſind wieder engagirt, außerdem die Damen: Gadski, Ternina, Belce und Schumann⸗Heink. Zu den neugewonnenen Kräften gehört: Edith Walker, eine Mezzo⸗Sopraniſtin von der Wiener Oper. Mme. Melba 1 wahrſcheinlich die Hauptrolle in Puccinis neuer Oper„La Tosca“ ingen. Geſchäftliches. Der köſtlichſte Wo der Vanille ihr löſtliches Aroma verleiht, das Vanillin, iſt in ſeiner chemiſchen Zuſammenſetzung erforſcht und ſeine Abſcheidung in reinem Zuſtand aus anderen billigen Naturſtoffen von den Chemikern Dr. Wilh. Haarmann in Holzminden und Geheimrath Dr. Ferd. Tiemann, Prof. der Chemie an der Univerſttät zu Berlin, erfunden worden. Daß patentirte Verfahren wird von der Firma Haarmann ck Reimer in Holzminden ausgeübt. Sie ſtellt 3. B. aus Coniferin, einem im Baſtſaft der Nadelhölzer vorlommenden Stoff, Vanillin in höchſter Reinheit her. Dieſem Körper hat die Vanille ihr köſtliches Aroma ausſchließlich zu verdanken, denn die in der Schote ſonſt noch ent⸗ haltenen Beſtandtheile, Harze, Fette und Gummen, die man unter dem Namen Extractipſtoffe zuſammenfaßt, ſind weder wohlriechend noch wohlſchmeckend, überdies der Gährung und Zerſetzung unterworfen. Eben dieſe Nebenbeſtandtheile ſind auch die Träger der geſundcheits⸗ ſchädlichen Eigenſchaften der Banille⸗Schoten, die ſich ſchon bis zu Vergiftungsfällen durch Vanille⸗Eis geſteigert haben. Das reine Vanillin, welches keine Spur dieſer Beimen ungen beſitzt, wird enk⸗ ſprechend der Menge, wie es in der allerfeinſten Vanille enthalten iſt, mit Zucker verbunden und in den Originalpäckchen von Haarmann& Reimer(Genetalverkreter Max Elb in Dresden) in den Handel ge⸗ bracht. Nur dieſe von den Palenkinhabern und Fabritanten ſelbſt her⸗ geſtellten Päckchen bieten dem Publikum Garantie für Reinheit und ſtets gleichmäßige Ausgiebigkeit. Das Aroma iſt in dieſer Form ſofort löslich, theilt ſich daher beim Backen und Kochen den Speiſen und Getränken ſchnell mit, verurſacht auch nicht wie die Vanille häßliche ſchwarze Punkte in den Gerichten und braucht— zum Vortheil der Ausgiebigkeit— nicht mit gelocht, ſondern nür mit den Speiſen gus verrührt zu werden. *Ausſtellung. Unſere geehrten Leſerinnen verſtäumen wir nicht, auf die intereſſante Ausſtellung eines hochfeinen Wecker und zu Tage und pernichtete das Gebäude det Waſſerhaltungsmaſchine, elektriſches Licht) in den Schaufenſtern des Neubaues der bims hlgeſchmack. Der Körper, det 13 19 1 15 N Atheiliger Einfluß auf das Syſtem zeigte. medee 2d, ddeßbery⸗ SGederal Anzeiger 3. Seſte; Weidner u. Weiß, F 1, 11, aufmerkſam zu machen; ein reizendes Kinderbettchen vervollſtändigt die Dekoration der ge⸗ räumigen Schaufenſter dieſes intereſſanten Neubaues, der uns den Beweis liefert, was unſere hochentwickelte Bautechnik ſelbſt auf beſchränkteſtem Raume Großartiges zu leiſten im Stande iſt. Rentenverſicherung. Unter Bezugnahme auf die Anzeige der Germanſa in unſerer heukigen Nummer möchten wir unſete Leſer peziell auf die Vorkheile einer Renten⸗Verſicherung auf merkſam wachen. Bei dem heutigen niedrigen Zinsfuß wird es manchem Mentner and mancher Rentnerin ſehr ſchwer, mit den einzunehmenden Zinſen auszukommen; die Folge davon ſind empfindliche Einſchränkung bei allen Ausgaben. Gine Renten⸗Verſicherung jedoch ſchafft glänzend Abhilfe, wie nachſtehnde Berechnung beweiſt: Ein Renkner beſitzt ein Kapital von, 30 000.—. und betzieht ſomit an Zinſen zu 4% gerechnet, eine jährliche Einnahme von 1200.— Kauft ſich der Nentner aber, wenn er z. B. im 60. Jahre ſteht, für nur die Hälfte, alſo für 15 000.— eine Rentenpolice, ſo bringt ihm dieſe Summe eine jährl. Zinſeneinnahme von„ 1366.50; die andere Hälfte bringt wie bisher 600.—, gibt eine Geſammteinnahme von nahezu % 2000.— gegen früher/ 1200.—. Oder— ein im gewöhnlichen Alter ſtehender Rentner beſitzt ein Vermögen von/ 70 000.—; in ſicheren Staatspapieren angelegt, bekommt er zu 4 gerechnet, e 2800.— Zinſen jährlich. Nimmt er nun von ſeinem Kapital nur % 40 000.— und kauft ſich hierfür eine Rentenpolice, ſo tragen dieſe 40 000.— ell 8644.— jährliche Zinſen, und nachdem die Zinſen bon 80 000.— 1200.— noch hinzugezählt ſind, beträgt die Geſammteinnahme e 4844.— gegen 2800.— vorher. Die Ger⸗ Manſa hat ein Vermögen von 220 Millionen Mark, ſo daß die Sicher⸗ heit die denkbar größte iſt. Gerichtszeitung. Mannheim, 22. Nob. In der bekannten Kindsmordaffafre gegen den Wirth Johann Bengler von hier und deſſen 13 Jahre alte Stieftochter, Pauline Merkel, exkannte heute die Strafkammer gegen Bengler auf 6 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverluſt, gegen die Merkel auf 4 Monate Gefängniß. Eingehender Bericht folgt⸗ Arueſe Nachrichten und Celegramme. Der Burenkrieg. Engliſche Entſtellungen. Jetzt, nachdem die Engländer ein garſtiges Haar in der Suppe gefunden, die ſie behaglich zu verzehren dachten und nach⸗ dem ſie ſich überzeugt haben, daß die öffentliche Meinung in Europa ſehr unverhohlen an der Seite der Buren ſteht und über die Verlegenheiten und Enttäuſchungen Englands keineswegs in Sack und Aſche trauert, wird in einem Theil der engliſchen Preſſe der Stiel plötzlich umgedreht und geradezu behauptet, England führe den Krieg gegen die Buren lediglich zu ſeiner Selbſterhal⸗ tung, da in Südafrita eine Verſchwörung beſtanden habe, um die Engländer in die See zu peitſchen. Sonach ſteht es für die Eng⸗ länder feſt, daß die Buren den Krieg um jeden Preis gewollt haben und wie„Daily Mail“ und Blätter gleicher Art verſichern, ſind die Rüſtungen der Buren, um dieſe Verſchwörung zur Aus⸗ führung zu bringen, ſeit 18 Jahren in vollem Gange. Wer lügt, Ruß ſich aber doch einer gewiſſen Vorſicht befleißen und darf offenkundige Thatſachen nicht überſehen. Dazu wird der„Voſſ. Stg.“ geſchrieben: Amſterdam, 19, Noy. In dem Blue⸗Book, einem offiziellen Aktenſtück, das nach dem Jameſonſchen Raubzug dem Parlament vorgelegt wurde, kommt auch der Bericht des engliſchen Rajors Robert White vor, den Rhodes 1895 als Spion nach Prä⸗ ſtoria geſchickt hatte. Dieſer beſuchte das dortige Arſenal und über⸗ zeugte ſich, daß Krüger damals zu verfügen hatte über: ſechs alte Geſchütze, einen Mörſer, eine Bronzekanone, eine Hinterladekanone und Major White ſetzte ausdrücklich in ſeinem Berichte hinzu, daß keins bon dieſen Stücken etwas tauge. Und im Jahre 1890 veröffentlichte bdie„Times“ einen langen Arkikel über das Heer der Buren, in welchem es wörtlich heißt:„Das ſtehende Heer der Buren beſteht aus einer einzigen Vartterie, die Pferde ſind alt und ſchwach, das Lederzeug iſt alt und ſchmierig.“ Und was antworteten die Blätter auf dieſe That⸗ ſuchen? Es iſt kaum glaublich, aber buchſtäbdlich wahr, die„Daily — News“ führt als Beweis für das Vorhandenſein dieſes Komplotts..., die Anlage der Forts von Prätoria an! Mit Forts hat man noch Niemand in die See geworfen, man ſcheint in England den Buren förmlich übel zu nehmen, daß ſie Vertheidigungsmaßregeln gegen eine elwgige Wiederholung des Jameſonſchen Raubzuges ergriffen haben! Die drahtloſe Telegraphie und der Krieg. Marconi ſprach ſich einem Berichterſtatter des„Daily Ehronicle“ gegenüber über die unſchätzbaren Vortheile aus, die die Einführung der drahtloſen Telegraphie für die engliſche Streitmacht in Südafvika mit ſich bringen würde. Mit einem einfachengarconi⸗Apparat, meinte er, wäre es Sir George White möglich, ſich von Ladyſmith aus mit den Truppen, die zu ſeinem Entſatz herbeieilen, in Verbindung zu ſetzen und ihnen bpichtige ſtrategiſche Mittheilungen zukommen zu laſſen. Wäre irgend eine Wahrſcheinlichksit borhanden, daß die Buren dieſe Nachrichten auffangen könnten?“ fragte der Interviewer.„Nicht die geringſte,“ entgegnete Marconi,„„ſo lange die Buren nicht auch einen ſolchen Apparat haben.“„Ein Feind mit dem Apparat könnte alſo die Bokſchaften des Gegners leſen?“ wurde weiter gefragt.„Ein Trick dieſer Art wurde in Amerkka verſucht, meinte Marconi,„aßer er miß⸗ lang.“ Mareoni gab auf eine diesbezügliche Frage auch ſeiner Ueber⸗ zeugung Ausdruck, daß durch Gewehr⸗ oder Kanonenfeuer die erfolg⸗ teiche Uebermittelung der telegraphiſchen Botſchaft nicht in Frage geſtellt würde. Das Syſtem hätte bereits die Feuerprobe beſtanden. Die Ahſendung von Botſchaften wurde an einem Orte verſucht, wo die größten engliſchen Kanonen, die zu dieſem Zwecke zur Verwendung lamen die Atmoſphäre erſchütterten, ohne daß ſich irgend ein nach⸗ Die Sachverſtändigen im zagliſcken Kriegsminiſterium wären auf Grund der angeſtellten Ekperimente von der vorzüglichen Verwendbarkeit des Syſtems für Kriegszwecke vollkomen überzeugt. Ein Theil der nolhwendigen Apparate ſef bereits nach Südafrika abgeſandt worden.(Für Lady⸗ kafth dürften ſte ſchwerlich noch in Verwendieig kommen. D..) Königliches Geſchenk. Königin Viktoria ließ durch ihren Sekretär dem Kriegsminiſter mitheilen. ſte wolle jedem Soldaten in Südafrika ein Büſch. mit Schokolade zu Weihnachten ſchenken. Wohl bekomme ſie ihnen. ¶ Telegra in me) * Durban, 22. Nov. Reuter⸗Meldung. Nach einer aus Greytown veröffentlichten Depeſche der„Natal Witneß er⸗ nannten die Buren den Holländer Vormaik aus Natal zum Richter für die Bezirke Helymakgar und Umſynga. Er übt die Rechtspflege nach den Grundfätzen der Vuren aus. Die Deugtſchen des Diſtriktes Helpmakaar und Umſynga wurden don dem Burenkommando zuſammengerufen und aufgefordert, den T reueid für Transvaal zu leiſten oder binnen 7 Tagen ihre Jorret zu verlaſſen. Die Deutſchen baten um eine Friſt zur Be⸗ utenz und beſchloſſen darauf einſtimmig, den Treueid nicht zu lite Sſke ſandten ihren Paſtor mit der Mittherlung an vie dieſe könnten, wenn ſie wollten. kommen und ſie erſchießen, doch ſeien ſie entſchloſſen, ſhre Heimalhſtätle nicht zu verlaſſen. Wie das Blatt weiter meldet, ſind den deutſchen Mitgliedern der berittenen Schutzabtheilung des Bezirkes Umvoti in ihrer Ab⸗ weſenheit die Häuſer geplündert worden, während ihre Frauen und Kinder in ſtrömendem Regen hinausgetrieben wurden. Die dortigen Holländer hatten ſich an der Plünderung betheiligt. (Die Nachricht bedarf jedenfalls der Beſtätigung. D..) * London, 22. Nov. Aus Oranjeriverſtation, 21. Nov. wird gemeldet: Die Buren halten die Belmont⸗ ſtation Kafirskop und die anſtoßenden Hügelketten beſetzt, eine Stellung, die ſie bereits vor 14 Tagen inne hatten, als ſie mit einer Rekognoszirungsabtheilung unter Oberſt Grough in ein Gefecht geriethen. Eine kleine Abtheilung Lancers, welche auf dem Patrouillenritt begriffen war, erhielt plötzlich Feuer; 3 Schrapnells fielen ganz in der Nähe nieder, richteten aber keinen Schaden an. Die Patrouille kehrte unverſehrt nach Oranjeriver zurück, ſie hatte zwei Burenlager beobachtet. Offenbar haben die Buren Verſtärkungen erhalten. In Belmont haben ſie Geſchütze aufgefahren. 4 2. 2 15 N (Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers“.) * Berlin, 22. Nov. Der Ka iſer hat aus Anlaß des Stapellaufes des kleinen Kreuzers„Nymphe“ an den Staats⸗ ſekretär des Reichsmarineamts aus Windſor⸗Caſtle folgendes Telegramm gerichtet: Freudig begrüße ich den jüngſten Zuwachs meiner Marine. Möge der gute Klang, welcher mit der alten Nymphe verknüpft war, das Erbtheil der neuen Nymphe werden. Wien, 22. Nov. In der heutigen Sitzung des Verbandes der deutſchen Volkspartei berichteten die Abgeordneten Kaiſer und Prade über den geſtrigen Empfang beim Kaiſer. Ein Com⸗ munique hierüber beſagt: Der Kaiſer drückte den Wunſch nach Erledigung der parlamentariſchen Arbeiten aus, insbeſondere des Budgetproviſoriums, des Ueberweiſungsgeſetzes und der Quoten⸗ vorlagen. Der Kaiſer erklärte hierbei, er ſei entſchloſſen, auch weiterhin einem Beamtenminiſterium die Führung der Geſchäfte anzuvertrauen, da er ein parlamentariſches Miniſterium unter ſo ſchwierigen Verhältniſſen als ausgeſchloſſen betrachte. Ein von den Jungezechen ausgegebenes Communique über die Audienz des Obmannes der Jungcezechen, Engel, berichtet, der Kaiſer ant⸗ wortete Engel, welcher auf die im ezechiſchen Volke beſtebende Er⸗ bitterung ſowie darauf hinwies, daß die Wählerſchaft ſchon das jetzige Verhalten der ezechiſchen Abgeordneten verurtheile und letztere bereits das in ſie geſetzte Vertrauen zu verlieren begönnen, mit der Verſicherung, ſein feſter Wille ſei darauf gerichtet, daß die Regierung volle Unparteilichkeit innehalten. Die Staatsautorität müſſe jedoch gegen Geſetzwidrigkeiten geſchützt werden. Auch wenn die gegenwärtige Regierung zurücktrete, wäre es zur Zeit unmöglich, ein anderes als ein Beamtenminiſterium zu berufen, Vor Allem thue die Beruhigung der Gemüther noth, dann ſei es möglich, den Verhältniſſen entſprechend ein Koalitionsminiſterium einzuberufen, * Budapeſt, 22. Nov. Die Subkommitees der beiden Quotendeputationen verſtändigten ſich über die Höhe des Beitrages. Die Ziffern ſind auf 34,4 für Ungarn und 65,6 für Oeſterreich feſtgeſetzt. Der Beſchluß wird durch das Plenum der beiden Deputationen 0 mte nwerden. E 5 Geſetzvorlagen werden morgen den beiden Paxlamenten unter⸗ breiiet werden.(Der Schacher wäre alſo glücklich zu Ende! D..) »LVondon, 22. Nov. Dem Bureau Reuker wird über Auckland aus Apia gemeldet: In Samoa iſt Alles ruhig. Die Streitigkeiten im Stadtrathe ſind durch den Vorſitzenden Dr. Solf geſchlichtet. Der engliſche Kreuzer„Pylades“ ging am 7. d. nach Sydney ab. An Bord befindet ſich der Exkönig Tanu, welcher ſich zu einem Beſuche bei ſeiner Schweſter nach den Sydney⸗Inſeln begibt. *Konſtantinopel, 22. Nov. Ein Irade des Sultans verfügt die Einſetzung einer Kommiſſion unter dem Vorſitze des Rathes im Finanzminiſterium, Raffauf, zur Prüfung der Abrechnung der„dette publique“. Die Maßregel iſt daher noch nicht mitgetheilt worden. ——— genes Literariſches. * Bilder⸗Atlas zur Pflanzengeographie(mit beſchreibendem Text von Dr. Moritz Kronfeld; Preis in Leinwand gebunden 2 50 J) nennt ſich das neueſte Glied der Sammlung zBilder⸗Atlanten“ mit deren Herausgabe das Bi bliographiſche Inſtitut in Leipzig und Wien einem glücklichen Gedanken eine vorteffliche Ausführung gegeben hat. In der That, wer den außer⸗ ordentlich großen Erfolg kennt, der den geographiſchen und zoologiſchen Bilder⸗Aklanten der rühmlichſt bekannten Verlagsanſtalt zu Theil geworden iſt, der wird es verſtehen, daß nun auch das Erſcheinen eines derartigen Werkes aus dem Gebiete der Botanik allenkhalben, in Schule und Haus, bei Fachmännern und Laien, Intereſſe und Freude erweckt. Aber dieſer„Bilder⸗Atlas zur Pflanzengeographie“ beſitzt auch ſeine ganz beſonderen Vorzüge! Wie ſchon im Titel ausgedrückt iſt, ordnet er das gebotene Pflanzenmaterial nach pflanzengeographiſchen Pro⸗ vinzen an und gelangt auf dieſe Weiſe zu abgerundeten und charak⸗ teriſtiſchen Gruppendayſtellungen, deren jede für ſich ein einheitliches, geſchloſſenes Bild gibt. Der Text iſt ungemein feſſelnd, lebendig und anſchaulich gehalten, geht auch auf die Biologie, das Pflanzenleben, ein und bringt zahlreiche kulturgeſchichtliche und techniſche Hinweiſe. Die Illuſtrationen, im Ganzen 216, und darunter eine nicht unbe⸗ trächtliche Menge von Vollbildern, bieten nicht nur wiſſenſchaftlich treue Darſtellungen der einzelnen Pflanzen, ſondern gewähren oftmals zugleich Einblicee in das ganze Landſchaftsbild, in dem der Baum, der Strauch, die Blume vorkommt, ja auf einer ganzen Reihe von Bildern treten uns Menſchen und Thiere in ihrem Verhältniß zu den Pflanzen entgegen: Theepflanzer, Kaffee erntende Javaner, Arbeits⸗ elefanten zwiſchen Teatbäumen, pflanzenſchützende Ameiſen u. ſ. w. So iſt das treffliche Buch, deſſen Text ein begabter Schüler Anton von Kerners, des unvpergeßlichen Verfaſſers des berühmten„Pflanzen⸗ lebens“, geſchrieben hat, ganz dazu angethan, nicht bloß der Belehrung, ſondern auch der Unterhaltung, nicht bloß der Schule, ſondern auch dem Hauſe, nicht bloß den Kindern, ſondern auch den Erwachſenen nutzbringend zu dienen. * In der graphkſchen Kunſtanſtalt bon G. Heuer und Kirmſe in Berlin W. 30 iſt eine Reihe von Meiſterwerken der Kupferätzung erſchienen, auf die wir bei dem herannahenden Weih⸗ nachtsfeſte die Aufmerkſamkeit unſerer Leſer lenken möchten; auch mehrere hieſtge Kunſthandlungen enthalten verſchiedene Perlen der prächtigen Sammlung, die u. 4. Lenbachs beſtes Bismarck⸗Bruſtbild, Biermanns Königin Luiſe mit Prinz Wilhelm, H. Fechners Kaiſer Wilhelm II., C. Ritters Großherzog von Baden, H. Laſſens köſtliche Genrebilder:„Ein guter Tropfen“ und„Beim perlenden Sekt“, H. Wildes Kaiſetin Eliſabeth und E. Mattſchaß'„Der Sieger von Leuthen“ bringt. Dieſe Bilder zeichnen ſich durch unübertrefflich ſorg⸗ fältige künſtleriſch⸗kechniſche Ausführung aus, bei ihnen kommt die Eigenart des Kupferdrucks, die in ſammetweichen Abtönungen Licht und Schatten hervortreten läßt, vorzüglich zur Geltung. Die Formen wuünderbarer Plaſtit der dargeſtellten Perſonen und Figuren s Ganzen und die dem Beſchauer entgegen, die Kra liebevolle Wiedergabe aller Einzelheit Kunſtwerke, die als die geſundeſten und reizvolleſtn Erſcheinungen der modernen Bild⸗ litteratur bezeichnet werden dürfen. Man glaubt, den Pinſelſtrich des Künſtlers, wie die Technik der Oelmalerei ihn erforbekt, deutlich zu erkennen und iſt Uberraſcht, bei näherer Betrachtung nur einen Ab⸗ druck vorzufinden. Die Bilder ſind zum Smmerſchmie, Zanz be⸗ ſonders geeignet und auch in Form von Cabine Photograf en(au 1%) ſowie in Grapüre⸗Poſtkarten(zu 25 J) käuflich. — Maununheimer Handelsblat. Geſellſchaft für Elektriſche Induſtrie. In der geſtrlge⸗ Generalverſammlung der Geſellſchaft für elektriſche Induſtrie, Karls⸗ ruhe, wurden die Anträge der Verwaltung einſtimmig genehmigt und die Dividende für das abgelaufene Geſchäftsjahr auf 4 pGt. p. r. t. gleich M. 28.25 pro Aktie feſtgeſetzt. Der Antrag auf Statuten⸗ änderung mußte von der Tagesordnung abgeſetzt werden, weil nicht die erforderliche Aktienzahl vertreten war, und es wurde beſchloſſen, eine außerordentliche Generalverſammlung auf den 20. Dezbr. 5, J. einzuberufen, Die Süddeutſche Elektrizitäts⸗Aktien⸗Ge⸗ ſellſchaft Ludwigshafen a. Rh. beſchloß in einer in Berlin abgehaltenen außerordentlichen Generalverſammlung, mehrere bisher von ihr berwaltete Elektrizitätswerke in Süddeutſchland durch Kauf als Eigenthum zu erwerben und dadurch den Betrieb und den Umfang der Geſellſchaft dauernd zu erweitern.— Die in der Generalvberſamm⸗ lung vom 19. Oktober beſchloſſene Kapitalsvermehrung um 500,000% wurde zur Uebernahme der in Betracht kommenden Werke als aus⸗ reichend erachtet. In der Generalperſammlung ſpar das geſammte Aktienkapital vertreten. Die Beſchlüſſe wurden einſtimmig gefaßt. Pariſer Aufaugskurſe, 80% Rente 100.40, Italtener 94.45, Spanier 67.10, Türken D. 22.45, Türk. Looſe 116.50, Banque Ottomane 565.—, Rio Tinto 11.88. Londoner Aufangskurſe. Atchiſon—.—, Northern Pgeifte, pref, 77¼ Erie Union Paeifie 50%½, Central Paeiſie 44%, Louisville& N. 88½,. Tabak. [] Mannheim, 21. Nov. Vom Einkauf iſt zu bexichtigen, daß die Orte Eppelheim, Plankſtadt, Seckenheim und Friedrichsfeld mit ihren Creszenzen an den Markt kamen und Preiſe von 18—25% erlöſten. Dieſe Orte liefern t ordinäres Rollendeck und braunes Schneidgut. Die Preiſe ſind er als in den Vorja dank dem Umſtand, daß nur kleine Vorräthe hiervon exiſtire Der Herbſttabat iſt zum größten Theil eingewogen. Die Fermentation dieſer Sorten zeigt, daß eine ſchöne, hellfarbig ſüße Waare der Spinn⸗ und Schneid⸗ boten werden kann. Da auch fabrikation aus der gger Ernte ang hiervon die Läger wollſtändig erſchöpft ſind, dürfte ſich ein flotter Abſatz entwickeln. Die Preiſe, welche gefordert werden müſſen, ſind ehr⸗ ſbrechend dem Einkauf ſehr hohe, ſodaß für helles Spinngut über 80 Mark bezaht werden müſſen, wenn die Händler wieder guf ihre Koſtez kommen wollen. Das kleine Quantum gger Sandblatkt iſt vom Händler ſchon zum größeren Theil an die Fabrikanlen abgeſett worden Unverkauft ſind bis jetzt noch das bahyeriſche Oberland, weil deſſet Qualität zu kräftig iſt und erſt nach überſtandenem Winterfroſt und, nach einer tüchtigen Laugung der Tabak überhaupt brauchbar erſcheint, Das ſchöne, krockene Herbſtwetter wird es auch nothwendig machen, daß die am Neckar und im Breisgau am Dach gekauften Tabake über Winter beim Bauer in unabgehängtem Zuſtande verbleiben, um von ihrem fettigen, unreifen Charakter etwas zu verlieren. Vor Janugr ſteckar noch im badiſchen Ob de der zur Cigarren⸗ a In alten Tabaken n und täglich finden fe an die Fabritation ſtatt. Schifffahrts⸗Nachrichten. Maunheimer Hafen⸗Verkehr vom 20. November. Hafenbezirk J. Schiffer ey, Kap. Schiß⸗ Kommt von Ladung Etr. Mart Klee Mannheim 15 Rotterdam Stückgüter Fritz Klee 5 17 77 Better Hubert Antwerpen Getreide 9285 Klein Maria Ruhrort Kohlen 10000 Loh M. Stinnes 44 15 11 14805 fenbezirk III. Badenia 2 Ruhrort Stuckgüter Boruſſia 75 Kohlen Katharina 75 55 Cosmopolit 2 7 75 udolf Heilbronn Steinſalz M. Honſel 15 5 1 Pr. Wilt. v. Preuß.“ Ruhrort Kohlen Kersken Karlsruhe 10 5 Becker Roſenhüges 25 77 Striepen Mar ie 79 15 Fabig Freiheit 7 7 Heuß Lautenſchläger„ Kebl Chriſtina Amodeneburg. Cement Kling Badeuſa 21 Antwerpen Stckgt. Getr. Nohmaun Themis 1 50 Hafenbezirk IV. Vom 21. November: Zlegler Binchen u. Sophie. Notterdam Getreibe 9685 Muns Nuhrort 2 Antwerpen 7 12000 Müßig Eliſe Sophit Ruhrort Kohlen 3000 Bergmann Induſtrie 45 15 5350 8 Hafenbezirk V. Hoffmann Hohenzollern Hochfeld Kohleg 1180⁰ Uilf Johann Karz 75 175 14600 Sankers Naab K. 7 Duisburg 100 14109 Kretzer Raab K 5 5 5 11000 Nelbel Karl Wilhelm Ruhrort 12900 —— 5 Hafenbezirk VI. Schelb Käthchen Hirſchhorn'Steine 1000 Albert Vorſehung.⸗Gemünd 15 1100 Kriegex Wilhelm— 75 1200 Bock Pr. v. Heſſen 1150 Schwechheimer Frieda Altlugheim Backſteine 800 Hauck Baumann 5 Altrip 780 Ueberſeeiſche Schifffahrts⸗Nachrichten, New⸗Hork, 12. November.(Drahtbericht der Red⸗Star⸗Linie, Antwerpen. Dampfer„Kenſington“, am 11. Nophr. ab Antwerpen, iſt heute hier angekommen. Mitgetheilt durch die General⸗Vertreter Gundla ch u. Bären⸗ klau Nachfolger in Mannheim, R 4, 7. Dampfer Wilhelm der Große“, am 14. November in Bremerhafen ab, iſt am 21. November wohlbehalten in New⸗Mork angekommen. Mitgetheilt durch 55 Jac. Egling er in Mannheim 9255 Großherzogthum Baden conceſſtonirter Generalagent orddeutſchen Lloyd in Bremen. Hundecttausende weren weggowöorfon durch unzweckmäßige Abfaſſung von Annoncen und durch Benutzung ungeeigneter Zeitungen. Ein Inſerat muß nicht allein ſachverſtändig und treffend abgefaßt ſein, ſondern es iſt auch der Leſerkreis der Zeitungen in Betracht zu ziehen. Auf dem weiten Felde des Zei⸗ kungsweſens wird ſich der Laie nicht leicht orientiren und deßhalb eines erfahrenen und zuverläſſigen Rathgebers bedürfen, um ſein Geld nutzbringend anzulegen und mit einiger Sicherheit Erfolge zu erzielen. Ein berufener Führer iſt die älteſte Annoncen⸗Expedi⸗ tion Haaſenſtein& Vogker,.⸗G., Mannheim, D 2, 11 parterre Durch 40jährige Praxis, welche zu den intimſten Verbindungen mit allen Organen der Zeitungspreſſe des In⸗ und Auslandes ge⸗ führt hat, iſt ſie mit ihren zahlreichen Zweighäuſern und Agenturen vorzugsweiſe in der Lage, dem inſerirenden Publikum ſich in jeder Weiſe nützlich zu machen. Alle Aufträge werden prompt und billigſt ausgeführt, da nur die Driginalzeilenpreiſe der Zeitungen berechnet werden, und kommen auf dieſe Preiſe bei belangreicheren Aufträgen noch die höchſten Rabatte in Abrechnung. Mau verſäum deßhalb nicht, ſich bei obiger Firma vor Vergebung eines Annoneen Auftrags erſt genau zu informiren, Seite Geueral⸗Anzeiger. Mannhe Amfks- und Kreis⸗Berkündigungsblafl. Näcusten Samstag und folgende Tage 2 2 5. 2 U 5 beeee, iechung der Dritten Mohlfahrts-Lotterie 50850. 5 15 Seuiee een Hauptgewinne Mk. 100 000, 50 000, 25 000, 13 000, 10 000, 5000 ete. l e 5 10 e empflehlt und versendet die Hauptagentur 36993 in größter Auswahl. 33472 en begegen Loose à 3 Mark 30 Pfg. ff hi 45 H 10 E 3 Feldst,secher Sch hier nach Abhaltung des Porto und Liste 30 Pfg. extra. Mori 92 972 erger, Mannheim, 15 in allen Arten, mit den neueſten Schlußtermines und Vornahme ae der Schlußvertheilungaufgehoben. i Mannheim, 20. Nopbr. 1899. 1* 4 Termrohre 8e e Fertig. 36999 Reisszeuge, in jeder Zuſammenſtellung, empfehlen Bekauntmachung. weene Bestes Mittel zur Erzlelung staubfreier und gesunder Räume. 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Bügleri — 28„= 25 Nk. liste 20 Pfge. 2 üUglerin Ieferung von Zebeus⸗ Si i 5 Loose und Lobs-Postkarten(auf Wunsch mit den ver--. geübt, ſucht Beſchäftigung in 11175 Sicherheitsſonds Eude 1898: schiedensten Ausichten) sind zu haben durch den 86981 u. auß. 6 2 10 22 7 2 2 f 5, 0 5 ock. Aaeet dede legz 220 Millionen Mark, Vorstand der Ständigen Ausstellung in Weimarf Sillt.-1. Tascftee iſenanſta arf für da 5—— 8 2 8 7222 70 85 e basen 880. in wünveiſceren Gobocbeten ardr, Carl Götz, 2 Karlsrühel B. eee ca. 100 bee 9 legt ſind. 5 1 7, 21 A. Steirré u 7, 21 7 e 55 In den letzten 10 Jahren wurden 20 Millionen Weinreſtauraut Loreleh. Schönes geräumiges Zimmer mit Penſion an beſſeren Herrn per ſofort zu verm. 36127 5 1 5 kg Schwarzbrod Mark behufs Verſicherung von Leibrenten eingezahlt, Sorte 1 00 Sſülr Mulchbrob, ein glänzender Beweis für die Zweckmäßigkeit der eg. 7500 Liter Milch. Renten⸗Verſicherung. 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