1 Telegramm⸗Adreſſe:(Badiſche Volkszeitung.) „Journal Mannheim.“ en der Poſtlifte ingetragen unter Nr. 2870. Abonnement: 60 Pig. monatlich. Hringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Voſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfs. Einzel⸗Nummern 3 Pfg⸗ Doppel Nummern 5 Pfg. E G, 2 der Stadt Maunheim und Umgebung. Maunheimer Journal. (109. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Stleſente und verbrtitetze Zeitung in Maunneim und Amgebnng. (Mannheimer Volksblatt.) Berantworklich: für den polit. und allg. The Dr. Paul Harms. für den lok. und prov. Theil: Ernſt Müller. für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Notationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannbeimer Typograpzhiſche 9 (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigemhum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. E 6, 2 Nr. 380,(Abendblatt.) Montag, 4. Dezember 1399. [delepnon⸗Ar. 218.) Politiſche Ueberſicht. *Maunheim, 4. Dezember. Zur badiſchen Wahlreform. Die angekündigte Denkſchrift der Regierung über die Wahl⸗ reform iſt nunmehr der öffentlichen Kritik übergeben worden. Die Einſchränkung, die die allgemeine, gleiche und direkte Wahl darnach erfahren ſoll, leidet unſeres Erachtens an zwei Fehlern nach der rein formellen Seite hin: ſie iſt zu komplizirter und zu mechaniſcher Natur. Das Gute muß einfach ſein, wenn es ſich durchſetzen ſoll. Einfachheit der Zuſammenſetzung iſt aber wohl der letzte Vorzug, den man jenen Wahlkollegien von 140 Mit⸗ gliedern nachrühmen kann, die in 11 Bezirken die Vertreter des indirekten Verfahrens wählen ſollen. Dieſe verwickelte Zu⸗ ſammenſetzung hat aber nicht etwa nur formale Nachtheile, ſie muß nothwendig eine ſolche Steigerung einander kreuzender In⸗ tereſſen zur Folge haben, daß der Wahlakt nichts weniger als ein klares und erfreuliches Bild ergeben dürfte. Ueberhaupt ſind die Mitglieder der Körperſchaften, die die 25 Abgeordneten nach dem indirekten Verfahren wählen ſollen, durchweg ſelbſt gewählte Leute. Man erweitert alſo den Kreis der für die politiſche Wahl maßgebenden Vorgänge im öffentlichen Leben zeitlich und räum⸗ lich ganz ungeheuer. Es würde in Stadt und Land kaum mehr eine Wahl vorgenommen werden können, die nicht einen Ausblick auf die Landtagswahlen eröffnete, die daher nicht einen Vor⸗ geſchmack vom politiſche Wahlkampfe bekäme. Das dürfte aber, namentlich vom Standpunkte der Selbſtverwaltung aus, kaum ein wünſchenswerther Zuſtand ſein. Der Vorſchlag der Regierung dürfte daher auch kaum geeignet ſein, den erſtrebten Zweck zu erreichen,„einen Schutz gegen die mit dem allgemeinen Wahlrechte verbundene Gefahr des Ueberwiegens der großen Maſſe“ zu Iſchaffen. Und darin ſteckt ſein zweiter Fehler: er iſt zu mechaniſch ö gebacht, er will die Auswüchſe des Uiebels kuriren, ohne das Uebel an der Wurzel zu treffen. Haben wir denn, ſo ſollte man ſich vor allen Dingen fragen, irgendwo ein allgemeines, gleiches und direktes Wahlrecht? Im Reiche etwae Gleich iſt's ja, und direkt auch, aber allgemein? Das letzte doch wohl nur auf dem Papier! In der Praxis iſt das Wahlrecht nichts weniger als allgemein, ſintemalen es von einem Drittel der Wähler faſt nie ausgeübt wird. Wir ſtecken eben noch zu tief in der kindlichen Anſchauung, die werthvollſte Freiheit des Wahlrechts beſtehe darin, daß man wählen darf oder es auch bleiben laſſen kann; während ſie doch darin beſteht, daß Jedermann das Recht hat zu wählen, wen er will. Man mache alfo das Wahlrecht erſt einmal allgemein, das heißt man verpflichte Jedermann, von ſeinem Rechte Ge⸗ brauch zu machen; dann wird das Buhlen um die Gunſt der großen Maſſe von ſelbſt aufhören. Denn durch bloße Ueber⸗ redungskünſte iſt ſchwerlich ſchon Jemand aus einem politiſchen Lager ins andere übergeführt worden; wohl aber ſind Unzufrie⸗ dene, Ehrgeizige und Streber leichter auf die Beine zu bringen, als die gemäßigt denkenden Staatsbürger. Das iſt die Quelle, der die unangenehmen Begleiterſcheinungen des allgemeinen, gleichen und direkten Wahlrechts entſpringen. Wenn wirklich einmal ziem⸗ lichallgemein gewählt wurde, wenn es ſich um die Wehr⸗ kraft des Landes handelte, hat das Reichstagswahlrecht die Reichsregierung bisher noch niemals im Stiche gelaſſen. Die Lehren dieſer Erſcheinung liegen eigentlich klar auf der Hand: Die Wahlpflicht, dieſe logiſche und organiſche Weiter⸗ bildung des Wahlrechts, iſt das beſte Schutzmittel gegen die Herrſchaft der Maſſe, weil ſie an Stelle des Uebergewichts aller Mißvergnügten und Neuerungsſüchtigen das Gleichgewi ch t mehrerer Maſſen ſetzt. Und wenn die Maſſe der„Staatserhalten⸗ den“ nicht fähig wäre, der Maſſe der„Umſtürzler“ das Gleich⸗ bewicht zu halten, wie könnte die Welt überhaupt noch beſtehen? Graf Goluchowski hat am Samſtag vor der ungariſchen Delegation ſeine alljährliche Ueberſicht über die auswärkigen Beziehungen der öſterreichiſch⸗ ungariſchen Monarchie gegeben. Aufallend warm, im Gegenſatze zu den Vorjahren, wird darin des Dreibundes gedacht, dem auch die Thronrede des Kaiſers diesmal eine längere Betrachtung gewidmet hatte, während ſie ihn im Vorjahre nur ganz beiläufig erwähnte. Man weiß, worin das ſeinen Grund hatte. Die Ver⸗ öffentlichung des ſogenannten Rückverſicherungbertrages, den Bismarck mit Rußland abgeſchloſſen und Caprivi fallen gelaſſen hatte, hatte in Wien ſtark verſchnupft. Oeſterreich hatte ſich da⸗ durch veranlaßt geſehen, auf ſeine eigene Rückverſicherung bedacht zu ſein und ſich mit Rußland zu verſtändigen. Daß dieſe Ver⸗ ſtändigung in der That erfolgte, iſt auch vom deutſchen Stand⸗ punkte aus nicht zu beklagen. Denn ſie bezog ſich lediglich auf den Balkan und hat, wie der Miniſter mit Genugthuung hervorheben konnte, den unruhigen Elementen dort die Möglichkeit genommen, abwechſelnd Rußland gegen Oeſterreich auszuſpielen. Nicht er⸗ freulich war es hingegen, daß Oeſterreich offenſichtliche Miene ge⸗ macht hatte, vom Dreibunde ein wenig abzurücken. Wenn es jetzt ſein unerſchütterliches Feſthalten an dieſem bewährten Bündniſſe aller Welt kund thut, ſo mögen dazu zwei Beweggründe mit⸗ gewirkt haben. Die überraſchend glatte Verſtändigung Deutſch⸗ kands mit ſeinen Nebenbuhlern in der Samoafrage wird die öſter⸗ reichiſchen Staatsmänner daran erinnert haben, daß das Deutſche Reich auch nach anderen Richtungen als nach der Dreibundſeite hin bündnißfähig bleibt. Im gleichen Sinne mußte die Warnung wirken, die in der augenfälligen Unmöglichkeit lag, im Innern dauernd gegen die Deutſchen, die zuverläſſigſten Anhänger der Dreibundpolitik, zu regieren. Die inneren Wirren machen dem Leiter der auswärtigen Politik überhaupt größere Sorgen, als er vor den Delegationen ausſprechen darf. In dieſem, nicht orga⸗ niſch gewachſenen, ſondern mit großer Kunſt zuſammengehei⸗ rakheten Staatsgebilde überwiegt die Eiferſucht der maßgebenden Faktoren auf einander ja längſt die Rückſicht auf die Geſammt⸗ intereſſen des Reiches. Würde Goluchowski ſich erlauben, vor den Delegationen eine Mahnung zum inneren Frieden auszuſprechen, ſo würde ſich eis wie trans der Leitha ein Sturm der Ent⸗ rüſtung erheben gegen den vorlauten Miniſter, der die Befugniſſe ſeines Amts überſchritten habe. Deßhalb kleidet er ſeine War⸗ nungen ſeit Jahr und Tag in die Form eines Hinweiſes auf die Schäden, die aus dem Partei⸗ und Völkerhader entſpringen, auf den wirthſchaftlichen und handelspolitiſchen Niedergang der Monarchie, die gegenüber anderen Völkern ins Hintertreffen kommt. Und er fordert, um dem abzuhelfen, auch eine ſtarke Flotte; aber es klingt faſt, als ſei der Wunſch nur platoniſch ge⸗ meint. Dem Grafen Goluchowski geht's wie der Ahnfrau des Hauſes Borotin: Vorherſagen kann er das drohende Unheil wohl, abwenden kann er's nicht. Deutſches Reich. C. Berlin, 3. Dez.(Vder Reichshaushaltsetat für 1900.) Samſtag Nachmittag iſt dem Reichstag der Reichshaushaltsetat zugegangen. Der Bruktoetat überſteigt zum erſten Mal die zweite Milliarde und ſchließt in Einnahme und Ausgabe mit 2 058 333 551 // ab. Stelkt man die Poſten des vorjährigen Etats daneben, dann ergibt ſich folgendes Bild: 1900:gegen 1899 1783 042 498 Mk. + 107004 665 Mk. ordentlichen Etat 196 092 642„ + 30 685 500„ außerordentlichen Etat 79 188 411„ 32011 621„ Zum Vergleich mit den früheren Jahren iſt zu bemerken, daß das Syſtem des Bruttoetats vollſtändig durchgeführt worden iſt. Bisher wurden die fortdauernden Ausgaben der Betriebs⸗ verwaltungen des Reiches, Poſt und Telegraphie, Reichsdruckerei und Reichseiſenbahnen, auf dem Wege der Abſetzung von der Einnahme in den Hauptetat eingeſtellt. Der neue Etat hat zur beſſeren Kontrolle auch für dieſe Verwaltungszweige das Brutto⸗ Syſtem durchgeführt. Sodann ſind zwei neue Etats hinzu⸗ gekommen; auf den Heeresetat, der die Nummer W führt, folgt als VWa der Etat des neuen Reichsmilitärgerichtes und nach dem Poſtetat XIṼa der Etat für den neu einzurichtenden Poſtcheck⸗ verkehr. Um die Ueberſicht über die wirkliche Finanzlage zu er⸗ leichtern, ſind die wirklichen Nettoausgaben in einem Netto⸗ etat zuſammengeſtellt. Dabei ergibt ſich eine Nettoausgabe von 986 222 934%/. Davon entfallen auf Reichsheer 630 946998 Mk. Märine 121333 586„ Reichsſchulldd 77 686 800„ Peyſionsfonds 68 158 354„ Reichsamt des Jnnern. 45467315„ Auswärtiges Amt 33787867„ Unter den Einnahmen figuriren 30,7 Mill./ als Ueber⸗ ſchüſſe aus früheren Jahren; vermittelſt eines beſonderen An⸗ leihegeſetzes ſollen 76 098 411% aufgebracht werden, um die außerordentlichen Bedürfniſſe des Reichsheeres, der Marine und der Reichseiſenbahnen zu decken. Auch dieſer Etat bringt die auf⸗ ſteigende wirthſchaftliche Entwickelung des Reiches ſichtbar zum Ausdruck und rechtfertigt die Forderung, unbefangen die an⸗ gekündigten Zukunftsforderungen für die Seewehr zu prüfen. Rußland. Die Entſcheidung der Frage der Bagdadbahn wird von den ruſſiſchen Blättern, ſoweit ſie bis jetzt vorliegen, recht wohlwollend beſprochen. So äußert ſich der„Petersb. Liſtok“: Für die Staaten, welche ihre koloniſtrende Thätigkeit gleichfalls hierher richten konnten, iſt das natürlich recht ärgerlich, ohne Zweifel werden aber alle dieſe neuen Unternehmungen der Deutſchen der Zivili⸗ ſation Nutzen bringen. Die Deutſchen ſind ja ideale Koloniſten und ganz unmöglich iſt es, die Türken ſich ſelbſt zu überlaſſen; ſchon ſeit Jahrhunderken beſitzen ſie Vorderaſten und haben in dieſer Zeit nur Räubereien, Plündereien und völlige Unſicherheit dort zu entwickeln gewußt; die im Alterthume reichen Länder Kleinaſiens ſind unter den Türken zu einem„Greuel der Verwüſtung“ geworden. Jetzt werden die Deutſchen natürlich Alles in ihre Hände nehmen. Sie wverden bequeme Verkehrswege, Muſterwirthſchaften und Fabriken anlegen und die kürkiſche Adminiſtration zu Anſtrengungen veranlaſſen, ſo daß das jetzt berwahrloſte Land allmählich den zehnfachen Werth erhalten wird. Alles das thun ſie natürlich nicht ohne Eigennutz, und die Türken ſelbſt werden wohl kaum etwas davon haben, zu bedauern hat man es deshalb aber nicht. Weit ſchlimmer wäre es, wenn Klein⸗ Ausgaben inmalige Ausgaben im Aſien infolge der gegenſeitigen Eiferſucht der Mächte ganz ohne Eiſen⸗ bahnen bliebe. Wünſchenswerlh wäre, daß auch die projektirten Eiſen⸗ bahnen von der ſyriſchen Küſte nach Damaskus und aus Transkau⸗ kaſten nach Syrien und Paläſtina verwirklicht würden. Je eher der Sultan auch dieſe Eiſenbahnbauten konzeſſionirt, deſto raſcher wird erſichtlich, vorzunehmen. breiterung der Wormſerſtraße, an Stelle des heutigen ſchmalen Durches (Kleinaſien den ihm gebührenden Platz unter den Kulturlandern ein⸗ nehmen. Ob aber viele Blätter in Rußland ſo vorurtheilsfrei über dieſen Gegenſtand denken? Das bürgerliche Geſetzbuch in gemeinverſtändlicher Darſtellung von Rechtsanwalt Otto Heinsheimer in Karlsruhe. (Nachdruck verboten.) 2. Juriſtiſche Perſonen. Neben den körperlichen Perſonen kommen in Betracht Perſonen⸗ geſammtheiten(Vereine) oder Vermögensinbegriffe(Anſtalten und Stiftungen), die vom Rechke als rechtsfähig angeſehen werden. Das bürgerliche Geſetzbuch gibt nur Beſtimmungen, ſoweit das Vermögen der Vereine in Betracht kommt, während die 5f fent⸗ lüch⸗rechtliche Seite nach(wie vor von der Landesgeſetzgebung geordnet wird. Das badiſche Vereinsgeſetz iſt alſo nicht aufgehoben. Das Gleiche gilt für die Korporationen des öffentlichen Rechts (Fiskus, Gemeniden). Für dieſe iſt das Landesrecht maßgebend, nur iſt beſtimmt(Par. 89), daß der Staat bedingungslos für ſeine Beamten und deren Amtsdelikte haftet.(Eine ſehr wichtige und ein⸗ ſchneidende Vorſchrift!) Verfolgt ein Verein nur ideale Zwecke, ſo bedarf er der Eintragung in das Vereinsregiſter des Amtsgerichts, um Rechtsfähigkeit zu erwerben, z. B. Geſangvereine, Sportvereine, wiſſenſchaftliche Vereine u. ſ..) Ein Verein, der wirthſchaftliche Zwecke verfolgt, bedarf zur Erlangung der Perſönlichkeit der ſtia a t⸗ lichen Verleihung, z. B. Vereine zum gemeinſamen Einkauf oder Verkauf von Rohſtoffen oder Produkten. Der Verein als ſolcher kann nur durch einen Vorſtand handeln. Die Beſtellung desſelben geſchieht durch Majoritätsbeſchluß wer Vereinsmitglieder. Der Verein muß für den Schaden gutſtehen, den der Vorſtand bei Ausübung ſeiner Geſchäfte Anderen zufügt, z. B. wenn am Schützenhaus Jemand durch eine Kugel getroffen wird, weil der Vorſtand des Schützen⸗ vereins unterlaſſen hat, für genügende Sicherungs⸗ und Abſperungs⸗ maßregeln zu ſorgen. Das beſchließende Organ des Vereins iſt die Generalverſammlung. Der Werein kann durch Beſchlußfaſſung ſeiner Mieliever gufgelöſt werden! Dier Verein verliert die Rechtsfähigkeit durch de Konkurſes und durch den Beſchluß der Verwaltungsbehörde, wenn der Verein durch ſein Verhalten das Gemeinwohl gefährdet oder wenn der Verein entgegen der Beſtimmung des Vereinsſtatuts einen politi⸗ ſchen, ſozialpolitiſchen oder religibſen Zweck werfolgt. Erfolgt eine Auflöſung des Vereins, ſo fällt das Vermögen an die im Stakut be⸗ ſtimmten Perſonen. Fehlt eine ſolche Beſtimmung und der Verein dient nur den Intereſſen ſeiner Mitglieder, ſo fällt das Vermögen an die gegenwärtigen Mitglieder nach Kopftheilen, ſonſt an den Fiskus. Die Eintragungen eines Vereins(ſ. oben) ſoll nur erfolgen, wenn der Verein 7 Mitglieder hat. Es iſt ein Statut und eine Abſchrift des Protokolls über die Beſtellung des Vorſtandes dem Amtsgerichte, das das Vereinsregiſter führt, vorzulegen, dagegen kein Verzeichniß der Mitglieder. Das Amtsgericht kheilt der Verwaltungsbehörde die An⸗ meldung mit und vollzieht, wenn dieſe keine Einſprache macht, 6 Wochen nach der Anmeldung den Eintrag. Mit der Eintragung führt der Verein den Zuſatz:„Eingetragener Verein“. Die Eintragung (ohne nähere Angaben) wird im Amtsblatte publizirt. Eine Aende⸗ rung und Neuwahl des Vorſtandes iſt anzuzeigen. Statutenänderungen ſind erſt wirkſam, wenn ſie im Vereinsregiſter eingetragen ſind. Wenn der Verein weniger als drei Mitglieder hat, ſo iſt ihm die Rechtsfähig⸗ keit zu entziehen. Die Auflöſung des Vereins und die Entziehung der Rechtsfähigkeit iſt zum Vereinsregiſter einzutragen. Das Wereins⸗ regiſter kann von Jedermann eingeſehen werden. Ein Intereſſe ſich eintragen zu laſſen, werden nur ſolche Vereine haben, die ein werth⸗ volles Vereinsvermögen haben, vornehmlich diejenigen, die Liegen⸗ ſchaften beſitzen. Eine Stiftung erhält Rechtsfähigkeit durch die Genehmigung des Staates. Den Stiftungszweck beſtimmt regelmäßig der Stifter. Stiftung können aber von den Behörden umgewandelt oder aufgehoben werden, wenn die Erfüllung des Stiftungszwecks unmöglich geworden äſt oder das Gemeinwohl gefährdet. Das Vermögen ſoll dann thun⸗ lichſt einem Inſtitut zugeführt werden, das einen ähnlichen Zweck wie die aufgelöſte Stiftung verfolgt. Das Vermögen erloſchener Stiftungen wird ſo behandelt wie das der aufgelöſten Vereine. Aus Stadt und CLand. »Maunheim, 4. Dezember 1009. &* Verſetzungen und Ernennungen. Der Großherzog haͤt den Steuerkommiſſären Karl Wolf in Bruchſal und Jul. Stuber in Baden die Dienſtrechte eines Vorſtands einer Bezirksfinanzſtelle verliehen, den Finanzaſſeſſor Dr. Otto Zoller in Karlsruhe zum Sekretär der Skeuerdirektion, den Finanzaſſeſſor Johann Keller in Karlsruhe zum Sekretär der Zolldirektion, den Finanzaſſeſſor Julius Fehrenbach in Karlsruhe zum Sekretär der Domänendirektion und den Finanzaſſeſſor Adolf Prokopp in Karlsruhe zum Sekretär des Miniſteriums der Finanzen ernannt. Den Finanzaſſeſſoren Georg Zimmermann und Wilhelm Daub in Mannhe im wurde der Rang als Hauptamtsverwalter verliehen, der Finanzprakti kant Heinrich Dietz von Durlach unter Verleihung des Titels Finanz⸗ aſſeſſor zum zweiten Beamten der Bezirksfinanzverwaltung mit Haupt⸗ amtskontroleursrang ernannt. Dem Finanzaſſeſſor Heinrich Dien wurde der Dienſt des Steuerkommiſſärs für den Bezirk Dberlich übertragen. * Geländeerwerbung durch die Stadt. Johann Brand in Käferthal beabſichtigt, ſein Anweſen Gaſthaus„zum Hirſch“— Haus Nr. 377 an der Wormſerſtraße in Käferthal— theilweiſe ab⸗ zubrechen und neu aufzubauen. Auf Vorlage der Baupläne hat das Tiefbauamt vorgeſchlagen, bei dieſem Anlaſſe eine Regulfrung der Bau⸗ und Straßenfluchten, wie in dem angeſchloſſenen Plane näher Hiernach würde, abgeſehen von der Ver⸗ „2JSeitt Seneral: Anzeiger dieſem Vertrage zuzuſtimmen. Jahren um Enthebung vom Dienſt gebeten. 935 getreten. Domänenfiskus ſtattfand, folgende bon bfeſen Mittheilungen ſehr befriedigt. dbier geboten wird, verdient den Namen f fary hängt an einer Tafel l. Adele Fritzmüller iſt eine hüb bde ganges(2,.30 Meter) zwiſchen dem Rafhhaus und der Ecke des Brand⸗ ſſchen Hauſes zur Grleichterung des Fuhrwerksverkehrs aus der Mittel⸗ ſtraße nach dem Poſtweg eine 10 Meker breite Straße hergeſtellt werden können. Johann Brand hat ſich mit den Aenderungen der Bau⸗ und Straßenfluchten einverſtanden erklärt, und es wurde mit wegen Abtretung des Geländes ein Kauf⸗ und Tauſchvertrag abge⸗ ſchloſſen, wonach vom Grundſtück des Johann Brand 175,02 Quabrat⸗ Wetet, die in die in Betracht kommenden Straßen fallen, durch die Stadtgemeinde erworben werden. Hiervon kauft die Stadtgemeinde 459,38 Quadratmeter zum Preiſe don 20, pro Qm., zuſammen i r Unkerpfandungsverſchreſßung vom 30. Juni 1898, eingetragen im Pfandbuch der Gemeinde Neckarau zu Unterpfand eingeſetzte zu geſtalten heilend und beſſernd wirkt. Der Fabrikant Florian Heind 12000 Mk, gewerthete Wohnhaus des Philipp Hoff zu beſchränken, muß dieſe radikale Schnellkur über ſich ergehen laſſe 2 Heink die übrigen zu Unterpfand eingeſetzten Liegenſchaften aber freizugeben“ 8 145 zalſen. Heindl fehlt dem Bürgerausſchuffe. Die Herren Jatob Neioig, be de im „. Austritt aus Köhler und Johann N Jahren in das Stadtveroroneten Codegium gewählt, haben ihr Amt im Auguſt d. J I. vorzeitig mit dem Bemerken nieder⸗ 1 gelegt, daß ſie in Folge gefenä tliche⸗ Vegänderungen nicht mieyr in 5 220 der Lage ſeien, das Amt eines Sladederordreten ausduüben. Der kiuge Wiener Fee auf den Rath ihrer Stadtrath hat die Austrittsgründe als berechcigt angeſeben. Er gibt ſendet dem gemüthloſen Geizhals alſo zum Geſammtpreis von 3187 60 O, während die weiteren dem Bürgeraus 45,64 Qm. im Wege des Tauſches an die Stadtgemeinde zu Eigen⸗ chuß auheim, zu beſcheießen, ob er die von den Herren Reihe von ſchrecklichen Traumgeſichten vorführt. thum übergehen. Der Stadtrath beantragt beim Bürgerausſchuſſe, geh 9 9 Köhler und Johann Neidig für den vorzeitigen Austritt aus] mitanſehen, wie ſich alle ſeine Angehöri ürgerausſchuß geltend gemachten Gründe als vorganden und § 7c Ziff. 5 der Städteordnung anerkenne 6 e für ereich der Gebührenorduung für Baupoltzeiſachen(Gemeindeveſchlus, 5 vom 12. Februar 1895) wird mit Wirkung vom 1. Januar 1900 auf joſtet zum erſten Mal des Blüc, daß ihm Jemand wirklich danthae meinden Käferthal und Nectarau erſtreckt“, l„„ h in einer dem Bürgerausſchuſſe zugeſtellten] Eigenſchaften, wenn auch kleine Rückfälle nicht ausbleiben. erbeblich im Sinne des * Gewährung eines Unterſtützungsgehalts. Der Stadt⸗ rath beantragt beim Bürgerausſchuß, er wolle dem Beſchluſſe des Stadtraths, wonach der Handarbeitslehrerin Franziska Gerber mit Wirkung vom 25. April 1899 zu dem ſtaatlichen Unterſtützungsgehalt von jährlich 435„ bis auf Weiteres ein ſtädt. Zuſchuß bon jährlich 500 l zugebilligt worden iſt, zuſtimmen. Aus der Begründung der Vorlage entnehmen wir: Die Handarbeitslehrerin Franziska Gerber an der hieſigen Volksſchule hat auf Schluß des letzten Schuljahres nach einer 48jährigen ununterbrochenen Dienſtzeit und im Alter von 75 Der Großh. Oberſchul⸗ rath ſowohl wie die Gemeindebehörde haben dieſem Geſuche mit Rück⸗ ſicht auf das vorgeſchrittene Alter der Bittſtellerin und in Anerkennung threr langjährigen pflichttreuen und erfolgreichen Dienſtleiſtung ent⸗ ſprochen. Wiewohl der Lehrerin Gerber im Jahre 1894 die Eigen⸗ ſchaft als nicht etatmäßige Beamte verliehen worden iſt, konnte ſie angeſichts der geſetzlich vorgeſchriebenen Wartezeit doch nicht mehr zur Anſtellung als Hauptlehrerin und in den Genuß des geſetzlichen Ruhe⸗ gehaltes einer Hauptlehrerin gelangen. Es wurde der Bittſtellerin jedoch ein widerruflicher Unterſtützungsgehalt im geſetzlichen Höchſt⸗ betrag don jährlich 485„ aus der Großh. Staatska der Stabtrath hat beſchloſſen, derſelben in Anertennung ihrer lang⸗ jährigen Dienſtleiſtungen und mit Rückſicht auf ihr hohes Alter einen ſtädtiſchen Zuſchuß von jährlich 500 zu dem ſtaatlichen Unter⸗ ſtützungsgehalt zuzubilligen. An Stelle des Al lich 1600 c% iſt ſonach ein Unterſtützungsgehalt von 485 und 500 das Gebiet der früheren Ge ſo beantragt der Stadtrat für die Es gingen bei uns ein: g. 12 5 Buren geſammelt beim Beſuch der Großmutter von W R. M. 40.—. erlebt die Freude, ſeinem Herrn ſagen zu dürfen, was er fr Von einerHochzeits⸗Geſellſchaft in K 7, 28 mit dem Motto:„Schlagt ihn gedacht hat, und er entledigt ſich dieſer Aufgabe mik der ſe, daß die Lappen fliegen“ M. 5 11. Von F. K. M..—. Geſammelt] Unverfrorenheit. im„Löwen“ zu Seckenheim nach einem Spanferkel⸗Eſſen.„Buren zu dienen, da er erkannt hat, daß Milde „Gebt den Buren milde Gaben,— Die en een ieee Karlweis Stück nimmt von Raimunds Sentimentalität auf Erden.“ Geſammelt von V. R. Neſtrohs derber Komik, ſo viel es zu ſeinem Zweck brauchen kann; 2 56 2 9 8 ein 1 9¹ Nn Sbbe kauchen kann ſo K.., Sektion Mannheim, M..60,. Zuſammen M. 1641.90, wird eß ein behaglich⸗amüſanter Schwank mit gemüthlicher Lolal⸗ Zur Entgegennahme von Gaben iſt ſtets gerne bereit 5 Die Exped. des BN. Furtwaugen, entfaltet z. Zt hoilt Arub!!“ M. 18.— John Bull geſchlagen haben, Recht bleibt Recht noch hier ſſe bewilligt, und färbi In der iſchen Ausarbe und Mertiefne pe „General⸗Anzeiger“(Maund. Jonene färbung. In der poetiſchen Ausar eitung und Vertiefung bleiben 0 „namentlich in den Amtsbezirken Neuſtadt, Triberg geſunde Fröhlichteit, die durch die immer wieder und Villingen eine ſehr rege Thätigkeit und allem Anſcheine nach dürften die Exportchapcen im kommenden Jahre ſich recht günſtig Bedeutung man dieſer Art bon Volkskunſt zumeſſen will, iſt freilf 8* 5 88 533 Bebeutung m eſer Art be will, ö geſtalten. Von außereuropäiſchen Ländern bewegt ſich die Ausfuhr 5 ſt freilch tivgehaltes von jähr⸗ * Ueber den Ankauf der Burgruine Windeck bei Weinheim iſt noch zu berichten, daß lit.„Weinh. Anz.“ Freiherr v. Berckheim in einer behufs Stellungnahme zu dem Beſitzwechſel einberufenen Sitzung des Weinheimer Bürgerausſchuſſes die Mittheilung machte, daß die Bedingungen, unter denen der Verkauf der Ruine durch den ſind: 1. Die Nuine jederzeit in gutem baulichen Zuſtand zu erhalten und deswegen Unterhaltungs⸗ und Sicherungsarbeiten vorzunehmen, die die ſtaatliche Behörde vor⸗ ſchreibt. 2. Aenderungen an der baulichen Beſchaffenheit der Ruine nur mit Zuſtimmung der ſtaatlichen Behörde und auf Grund eines von dieſer genehmigten Planes vorzunehmen. 3. Die Ruine ohne Zu⸗ ſtimmung der ſtaatlichen Behörde nicht zu veräußern oder zu ber⸗ pachten. 4. Den Beſuch der Ruine Jedermann, wie ſeither, unent⸗ geltlich zu geſtatten. Freiherr von Berckheim theilte noch mit, ſeine Abſicht gehe dahin, vor Allem die Ruine durch umfaſſende Reparaturen vor weiterem Verfall zu ſchützen, ſodann rings um die Burg, oberhalb des neu hergeſtelltn Fahrweges, Anpflanzungen von ausländiſchen Nadelhölzern, wie ſolche von ſeinem ſel. Vater im Kaſtanienwalde an⸗ gelegt worden ſind, vorzunehmen, um ſo nach und nach um die Burg herum einen Park zu ſchaffen, welcher ein Anziehungspunkt allererſten Ranges für Weinheim werden ſoll. Der Bürgeraus Aufführung der„Stummen bon Portici“ die Kampfesſzene im letzten e e 911 585 2 e n 5 5 72 5 75 die fröhlichſt Behage eltey gya Wohir gerz⸗ Atte. Ein Statiſt ſtach vor lauter Theaterbegeiſterung einem Choriſten die fröhlichſtes Behagen werbreiten garcre unb das Puckeam eu-herz in das Bein, ſo daß der anweſende Theaterarzt die Wunde verbinden Thoma⸗Feſtſpiel. Dem Guſtav⸗Adolf⸗Frauenverein iſt der Wunſch nahe gelegt worden, auch für ärmere Gemeindeglieder eine wohlfeile Vorſtellung 0 zeſtſt 7 5 tallen. de 10. 8 2 5 ee Wie lanae die Förderung unterbrochen bleibt, läßt ſich noch nicht gen die Kirche zur Verfügung ſteht, während ſagen. ge mit Zurüſtung und Abrüſtung ausgefüllt„Münch en, 4. Dez. Geheimrath Profeſſor Röntgen iſt nun ſtehenden Tage aäber miſſen aufs Aeüßerſte ſchuß erklärte ſich * Im Apollotheater gibt ſeit letzten Freitag ein nues En⸗ ſemble Vorſtellungen, welche ſehr ſtark beſucht ſind. nummer iſt zweifellos der Hundedreſſeur T affarz Wunſche nicht ent ſationellen Hundemeute dom Wintergarten in weil ihm nur an 3 Ta die 3 anderen Wochent ſind. Die 8 zu Gebote ausgenützt werden, wenn ein bei den großen Unk Ertrag heraustommen ſoll. Dieſer Ertrag ſelbſt aber iſt für kirchliche Zwecke armer Diasporagemeinden beſtimmt, die mit Schmerzen auf 55 5 dieſe Unterſtützung warten. Alſo dieſer Armen wegen müſſen die hie⸗ kagsabgeordneten H 5 s tagten hier 77 Vertreter von deutſchen ſigen Armen ſich eine Entbehrung auferlegen, oder die Mark für die und deutſch⸗öſterreichiſchen Kornhaus⸗G enoſſenſchaf⸗ Gallerie anderwärts ſich erſparen. Bekannklich hat des großen Bazars ten und genoſſenſchaftlichen Verkaufsorganiſationen, um die wegen der Frauenverein dieſes Jahr auf die Abhaltung des ſeinigen Ausgeſtaltung des Korn verzichtet, und wird froh ſein, un einigermaßen durch den des 05 3— unberändertes Wohlwollen in Bezug auf den Ausbau der Korn⸗ Verein am wenigſten, er glaubt aber denno ö 89 5 gerade auf die Betheiligung auch der minder wohlhabenden Gemeinde⸗ e 0 8 ſtändigen 5 1 1 glieder zählen zu bürfen, die ihm auch ſonſt jederzeit Herzen und Hände hausausſchuß ein und eſchloß, die Kornhauskon erenz regel⸗ zur Verfügung geſtellt haben. mit ſeiner ſen⸗ elin zu bezeichnen. enſationell“ mit Recht. en-ehste-Ber Hunbereffer ſind zwar ſchon hervorragende Leiſtungen in den hieſigen Spezialitätentheatern vorgeführt worden, aber was Taffary mit ſeinen gelehrigen Pudeln bietet, iſt bis jetzt Anerreicht und ſteht einzigartig da. Gehe Jeder ſelbſt in das Apollo⸗ kheater und er wird uns zugeben müſſen, daß wir nicht zu viel behauptet Haben. Es iſt nicht die gewöhnliche körperliche Dreſſur, welche Taffary mit ſeinen Schülern bietet, ihre Produktionen beſtehen nicht aus Sbringen, Turnen u. ſ.., ſondern ſie ſchlagen mehr auf das geiſtige Gebiet über, wenn man ſo ſagen will. Produzirt ſich da z. B. ein Pudel als Rechenmeiſter. Herr Taffary wirft eine Anzahl Blätter mit Zahlen auf den Boden des Podiums, aus dem Publikum wird eine Zahl genannt, welche Herr Taffary dem Pudel geheimnißvoll mittheilt und flugs geht das gelehrige Hündchen hin und holt die 0 Ein anderes, noch ſtaunenerregenderes Experiment: Herr Taf⸗ zwei vom Publikum bezeichnete Ziffern auf, macht dann den Pudel auf dieſelben aufmerkſam und dieſer bringt alsbald die Ziffer herbei, welche die Addition der beiden erſteren 1 8 ergibt. Das Rechentalent des Pudels verſagt nie, ja dieſer läßt ſich ſelbſt dann nicht verblüffen, wenn ſein Herr und Meiſter heimlich andere Ziffern an der Tafel aufhängt, als wie ſie ihm vorher gezeigt wurden. Einen Moment nur ſtutzt der Pudel, um dann ſofort wegzuſpringen und die richtige Ziffer zu holen. produzirt ſich als Primadonna, während ſein K ſpieler fungirt und ein weiterer Kollege ſeine Kunſt als Prima⸗ Hallerina zeigt. Noch viele andere ſchöne Dinge könnten wir aufzählen, kedoch ſchaue Jeder ſelbſt. Bemerkt ſei noch, daß die kleinen vierfüßigen Künſtler ſehr geſchmackvoll koſtümirt ſind und bei ihrem Auftreten einen gewiſſen Chie an den Tag legen. Eine ſehr glückliche Aqul⸗ ion hat die Direktion des Apollotheaters mit dem Humoriſten Jean ager gemacht, der als ein Meiſter ſeines Faches bezeichnet werden darf. Er hat ein ſehr gediegenes Programm, das bei allem Humor eine gewiſſe Vornehmheit aufweiſt. Sein Couplet„Die Uhr“ iſt ergreifend ſchön und erzielt durch ſeinen tiefen innerlichen Ernſt eine Wirkung. Seine übrigen Couplets bezogen ſich auf aktuelle Dinge, ſo die Beſchickung der Pariſer Weltausſtellung, ſowie den Burenkrieg, ein Feld, welches naturgemäß von unſeren Komikern jetzt mit Vorliebe behandelt wird und einen reichen, vom auf das Freudigſte willkommen geheißenen Coupletſto Dangmar⸗Troupe bringt 4 Kinder auf das Podium, die ſich in eleganken Koſtümen zuerſt als vorzügliche Parterre⸗Akrobaten und dann als gewandte Turnerinnen an den ſchwebenden Ringen zeigen. ſche Sängerin. Wenn ihre tehig iſt, ſo erſetzt eine hervorragende Willen alſo fehlt es dem noch daran, daß, wie ich dor Jaßresfriſt an 55 „die ſchmucke Wirthin dom„Weißen Rößl“ in richten, dem Reichstage ſolle in der jetzigen e Sllhen ober 8 8 155 Seſſion nicht das Flottengeſetz, ſondern nur eine ſich dort ein kleines Schlößchen(oder, wie der Theatervolkswitz be⸗ 32; hauptet, eine Kadel⸗Burg) erbaut hat, das Urbild der„Frau Joſefa“ Deukſchrift vorgelegt werden, unzutreffend iſt. In das alleweil fidele ſſo viel ſonnige Fröhlichkeit in die weite Welt gelangte, war im Herbſt Seſſion Gelegenheit des Vorjahres Trauer eingezogen. hatte den wackeren Rößl“⸗Wirth Mathias Aigner mit ſich genommen Novelle zum F lotteugeſetz zu berathen. und nach kurzer Ehe war Frau Joſef Wittwe. Das war Ende September 1898. Als ich wiederkam Das geſchah vor zwei Tagen. Ein anderer Pudel ollege als Klavier⸗ Publikum ſtets Zeilen von der halten, nicht verſehlen, der Fda timme auch nicht beſonders klangreich und aus ſte das auf ihr geſanglichem Gebiete Fehlende dur Romit und eine vorzügliche Vortragsweiſe. Die franzöſiſchen Tänzer⸗ Anen⸗ und Akrobatentruppe Alaska& Armenis vom vorigen nſemble iſt auch in das diesmalige Perſonal eingetreten und erntet rigeſetzt großen Beifall. Sehr intereſſant ſind ferner die„lebenden Photographien“, eine Neuerung, die nur zu begrüßen iſt. enthälk das Programm noch die Aufführung der komiſchen Operette „Flotte Burſche“, von Supps, die ſtets vielen Beifall findet. Die Sängerabtheilung„Patria“ veranſtaltet am Samſtag, Dezember, Abends 8 Uhr, in den Sälen des Ballhauſes eine Weihnachtsfeier, wozu dieſelbe die verehrlichen paſſtven Mit⸗ jeder, ſowie die Mitglieder des Nationalliberalen Vereins Mann⸗ insbeſondere die Mitglieder der Abtheilung III ergebenſt ein⸗ mit dem Bemerken, daß Parteimitglieder, ſow 5 Mitglieder ſind, und die die Feier beſu chener Bühnen ſind in der letzten Zeit mit Wiener 5 Karkweis Volksſtück iſt auch wieder eines. e Stücken reich N muſtlaliſchen Rahmen der Handlung, Wiener Niemand nimmt das Bündniß an; Niemand vertheidigt Chamber⸗ Wiener Weiſen bilden den Geſtalten treiben fröhlich Grillparzer bis auf Raimund u zu Gevalter gebeten. Karlweis greift auf das alte Zauberpoſſe Raimunds und Neſt eit dieſelben nicht chen möchten, ihre teſſen bis längſtens Mittwoch den 6. Degember einreichen wollen, nit ihnen Einladungen zugeſandt werden können, ohne welche der Agen Kontrolle halber der Zutritt nicht geſtattet ſein kann. Sicherheitsleiſtung des früheren Gemeinderechuers und Kaſſengehilken Phillpp Hoff in Neckarau. Der Stadt⸗ beantragt beim Bürgerausſchuß,„es ſei die unterpfändliche cherheitsleiſtn es früberen Rechners der Gemeinde Neckarau, mentale Bürgerlichkeit beiw. das Vorzuasrecht der Stadtaemeinde auf das der Ausfübruna Wweiſt F Mannteim, 4. Dezember. Auch im„leben Ich' iſt es ein Traum, der mit ſeinen Schreck⸗ zur irdiſchen Glückſeligkeit nichts, Geſchäft und Familie blühen und Jah. 1896 auf eine Amis⸗ bunten ihm einfrohes Daſein bereiten, wenn ihn nicht alle Menſchen fürchten und haſſen würden. Sein Geig und ſeine erbarmungsloſe ärte gegen Alles, was mit ihm in Berührung kommt, raubt ihm dig tebe einer Angehörigen, Freunde und Angeſtellten. Da grei Freundin Humanitas ein un den alten Morpheus, der ihm eine Heindl muß es gen und Freunde lieblos ihm losſagen, ja wie einer ſeiner Freunde durch ſeine§ loſigkeit 520 getrieben wird. Bann ſieht er ſich verarmt und geruntergekommen im Dienſt ſeines einſtigen Hausknechts; da kommt Baupolizeiſachen.„Der Geltungs, ihm die Erkenntniß ſeiner Fehler, er wirh mibde und menſchlich 10 8 iſt. Der Traum verſchwindet, mit ihm aber auch Heindls ſchlimme herzige Geizhals zeigt ſich zum namenloſen Erſtaunen aller ligten als edler Menſchenfreund, zärtlicher Gatte und Vater e n Buren. eintreten, der entlaſſene Buchhalter wird zurückberufen und Transport M. 1572.19. Für die Schwiegerſohn vorgemerkt, ja ſelbſt der lotterieſpielende 4 12— 1.* 2 72 Der borher ungerecht zurückgeſetzte Sohn darf nun endlich ins Geſchäft als — 2 1 ˖ größten Heindl ſelbſt aber gibt es auf, nur dem lieben Ich und Freigebigleit das Leben erſt reich und glücklich machen. And Karlweis' Geſtalten freilich hinter denen Raimunds zurück, wie ſte eeee auch die naive Urſprünglichkeit des Neſtroh'ſchen Humors nicht er⸗ Die Schwarzwälver Uhreninduſtrie reichen; aber im großen Ganzen zeigt das Stück do h eine harmloſe, die zu Tage kretende moraliſtvende Tendenz über zweckloſe Witzmacherei ſich erhebk. Welche 2 5 eine andere Frage. durch Uhren hauptſächlich nach China, Japan und Südamerika. Die Auffübrung des Siſickee 85 5 * Mainz, 3. Dez. Allzu realiſtiſch geſtaltete ſich in der geſtrigen Die Auffüßrung des Stückes war ganz ausgezeichnet. Die eir⸗ zelnen Figuren erſtanden in einer lebens⸗ und humorvpollen Wahzzeit, lichem Beifall animiz⸗ * * Krenznach, 3. Dez. Das geheimnißbolle Verſchwinden eines derichtigung. In die Beſprechung der Hirſchfeld'ſchen 5 jungen Mädchens erregt ſoeben hier großes Aufſehen. Es handels ſich Komödie„Lumpen“ hat ſich ein ſinnſtörender Druckfehler eingeſchlichen. um das 173zjährige Fräulein Johanna Jung. Socher des hie⸗ Es ſollte dort heißen,„daß eine Aenderung an dem Stücke aller ſigen Steindruckereibeſitzers Karl Jung, ein Hüßſches, lebensfrohes Noth ein Ende machen würde“, micht„aller No..“ 0 Sie 99 8 Montag gegen Abend noch luſtig und guber inge mit einigen Freundinnen einen kleinen Einkauf in einer noch geſehen, iſt ſodann aber⸗ Ermittelungen haben au Da für ein freiwilliges liches Motiv Fehlt, 15 zwammen, machte kurz vor 8 Uhr Apotheke wurde auf dem Heimwege Aeueſte Aachrichten und Celegramme. ſpurlos verſchwunden. Die angeſtellten Rnicht die leiſeſten Anhaltspunkte ergeben.(Privat⸗Telegramme des„Geueral⸗Anzeigers“) Verſchwinden oder für einen Selbſtmord jeg⸗ ird befürchtet, daß das junge Mädchen einem * Darmſtadt, 4. Dez. Den„Neuen heſſiſchen Volks⸗ blättern“ zu Folge, iſt die Erö ffnung des neuen 9 eche Oy 72 5 7 5 n eeeee heſſiſchen Landtages für den 19. Dezember bor⸗ Stimmen aus dem Publikum. geſehen. 8 Oberhauſen, 4 Vez. Ein Schadenfeuer zerſtörke geſtern das Schachtgebäude vom Schacht 1 der Zeche Concordia. Es gelang, das Feuer einzudämmen, ſodaß es nicht in den Schacht hineingriff⸗ mehr entſchloſſen, den an ihn ergangenen Ruf an die Univerſität München anzunehmen.. „Halle a. d. S, 4. Dez. Unter dem Vorſite des Reichs⸗ en nennenswerther 57. hausgeſetzes zu berathen. Geheimrath wenn er dieſen Ausfall auch nur Konrad⸗Berlin verſicherte, der Landwirthſchaftsminiſter hege mäßig zu widerholen. lleuter, Kunſt und Wiffenfaaft. Berlin 4. Nov. Die„Norddeutſche Allg. Die Nößflwirthin. Man ſchreibt dem Börſenkurier aus Wien: Sie erinnern ſich wohl dieſer Stelle erzählte Luufen bei Iſchl, dem Ztg.“ iſt ermächtigt, zu erklären, daß die Nach⸗ „Rößl⸗Haus in Laufen, aus dem Dem Reichstag wird beſtimmt noch in dieſer eboten erden, eine Der Mann mit dem Stundenglas 50 15 eſa, d. 9. Frau Marje Aigner, Der genaue Zeitpunkt, wann die in Arbeit befind⸗ „war Frau Ligner wieder berheirathel! liche Vorlage dem Reichstag zugehe, ſtehe indeßz Leſen Sie ſelbſt: noch nicht feſt. Marie Seerainer,*Wien, 4. Dez. Abgeordnetenhaus. Auf der Tages⸗ verw. Aigner, ordnung befinden ſich die Dringlichkeitsanträge des Eſchechen Wirthin vom Weißen Rößl“, Schwarz, worin bezüglich der Fälle Hamm und Kutſchera die Ein⸗ Hans Seerainer, ſetzung eines Ausſchuſſes zur Reviſion der Geſetzgebung verlangt wird. k. k. Poſtmeiſter, Der Präſident will den Antrag bei Schluß der Sitzung behandeln. Vermählte. Der Cſcheche Brzorad proteſtirk gegen den Standpunkt des Präſi⸗ Vaufen bei Iſchl, 27. November 1899. denten und betont, daß nach der Geſchäftsordnung Dringlichkeitsanträge chen Schwankdichter werden gewiß, wenn ſie mit dieſen ſofort zu verhandeln ſind, der Präſident möge das befragen. Der Wiedervermählung der Rößl ⸗Wirthin Nachricht er⸗ Präſtdent verweiſt auf Präzedenzfälle und erklärte, er weiche nicht aau k. k. Poſtmeiſterin ein Glückwunſch⸗ von ſeinem Standpunkte. Das Haus geht hierauf zur Tagesordnung brieflein zu ſenden, welches ſie dann wohl ebenſo unter Glas und über und ſetzt die Debatte über das Budget⸗Propiſorium fort. Rahmen aufbewahren wird, wie den Theaterzettel des Weißen Rößl“. Melini beginnt ſeine Rede eſchechiſch. „Kopenhagen haben aus Anlaß des 150jährigen Beſtehens Budapeſt, 4. Dez. Die Konferenz der liberalen Partei der dortigen Firma J. P. Suhr u. Sons die Erben des verſtorbenen nahm den Bericht über die Quotenvorla ge an. Heute den 10000 Kronen genach lchend undane geene begtant die Werhundlung üer bir Ouuo in Oberhauſe. don ehen Während das Kapftal unberührt bleiben 9 8 muß, ſollen die Zin rd 7 1* London, 4. Dez. Die„Times“ meldet aus New⸗ r Förderung der Zwecke Uſchaft be⸗ 5„ in aut Fürzerun der Jwwete der Geſeliſchoft ke Nork: Selten hat die Rede eines amerikafreundlichen engliſchen **. Miniſters in Amerika ſolche Meinungsverſchiedenheiten 1 Das liebe Ich. gerufen, wie die Rede Chamberlains in Leiceſter. Die Wolksſtück in drei Alten 1 8 Kartwelz Meinungsverſchiedenheit wird in allen Tonarlen ausgedrückt und Erſtaufführung im Gürtnerplaßtheater in München. wendet ſich zum Theil gegen Chamberlain perſönlich, durchweg 2. Dezember 1899. des Landes, namentlich den Irländern, di ehnte Gelegen⸗ (Original⸗Bericht des„General⸗Anzeigers“) 78 5 Jrlendern die lungetſehnte Gelege aber gegen den Vorſchlag eines Bündniſſes. Er gab den Feinden heit, ihre Angriffe gegen England zu erneuern, die ſo lange durch des amerikaniſchen Wohlwollens niedergehalten wurden. n und Wiens Litteraturgrößen von lains Unbeſonnenheit; die darin beſteht, daß er es anbot; Nie⸗ nd Neſtroy hat der Autor mehrfach mand glaubt. das Bündniß liege innerhalb der Möglichkeit der Wiener Die 80 595 durüt und friſcht nach ſeiner Verein veranſtaltete Göthefei Theil der iſches ſen moriſti nti⸗ er ſtatt. Ein großer Thei 0 5 deutſchen Kolonie hatte ſich eingefunden. Profeſſor Bulthaupt aut Grilldarzers Traum ein Leben“ bin. hielt die Feſtrede.„„ amerikaniſchen Politik. London, 4. Dez. Geſtern Abend fand die vom deutſchen 7777ͤ ĩ²?ID— T Sr 0900——‚———— 12 2 SSDA eeee .nns 10 22— — I rne ce 8 eeeeee 2 „Zur Empfangnahme freund⸗ Manngefm, 4. Deieinber. Weneral: Anzeigzer. Konſtantinopel, 4. Dez. Der Sulkan verlieh dem Staatsſekretär von Bülow das Großkreuz des Medfidie⸗ Ordens in Brillanten. Anläßlich des Beſuches des deutſchen Kaiſers in Konſtantinopel erhielt der Staatsſekretär bereits den Osmani⸗ n in Brillanten. Die neue Auszeichnung wird hier 8 uck der Befriedigung des Sultans don dem glück⸗ der Verhandlungen wegen der Bagdadbahn auf⸗ hington, 4. Dez. Im Jahresberichte des wird der Bau von 3 Panzerkreuzern 3 gedeckten Kreuzern mit 8000 Tons und * 1* Der Burenkrieg London, 4. Dez. Reutermeldung aus Lourengo Marquez vom 29. Nov.: Wie„Standard and Diggers News! meldet, übernimmt die Transvaal⸗Regierung den Betrieb der Begbie⸗Gießerei in Johannesburg, in der Bom⸗ ben und andere Geſchoſſe hergeſtellt werden. Drehbare Lafetten für ſchwere Geſchütze der Buren gingen letzten Montag nach der Front ab. * Hamburg, 4. Dez. Die Nachricht, daß die Ha m⸗ burg⸗Amerika⸗Linie der engliſchen Regierung Schiffe für die Truppenbeförderung nach Südafrika verchartert hätte, oder Verhandlungen darüber pflege, iſt, wie die Direktion der Geſellſchaft mittheilt, unbegründet. *London, 4. Dez. Die„Morningpoſt“ veröffentlicht ein Telegramm aus Ladyſmith, vom 25. Nov., wonach das Bombardement der Buren in der letzten Zeit viel mehr Schaden angerichtet habe als bisher. Das Liverpool⸗ Regiment und der noch vorhandene Reſt des Gloſterſhire⸗Regi⸗ ments hatten geſtern 11 Todte und Verwundete. Auch mehrere Ziviliſten und einige Mann der Natalpolizeitruppen ſind getödtet oder verletzt. Die Stärke der Buren wird auf 10000 Mann geſchätzt. Aus Eaſtcourt meldet daſſelbe Blatt vom 80 Nop.: Ein von den Buren freigelaſſener Engländer ſchätzt die Zahl der bei Colenſo ſtehenden Buren auf 15000 Mann. Auch hätten dieſelben 15 Geſchütze und ſtarke Stellungen. Das Kommando führt General Joubert ſelbſt. Lourenzo Marquez, 4. Dez. Hier ſind Nachrichten aus Mafeking eingetroffen, welche bis zum 21. v. M. reichen: Die Beſchießung dauert fort und richtet in der Stadt be⸗ trächtlichen Schaden an. Das Kloſter ſei achtmal von Geſchoſſen getroffen worden. Ein Theil ſei zerſtört. Getödtet wuürde Niemand. Die Garniſon glaubt zuverſichtlich, ſie werde ſich halten können. 4 Deutſcher Neichstag. 115. Sitzung vom 4. Dezember. Am Bundesrathstiſch Staatsſekretär von Thielmann. Präſtdent v. Balleſtrem eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 20 Min. und kheilt das Ableben des Abgeordneten Ratzinger mit. Die Ab⸗ geordneten erheben ſich von ſchren Plätzen. Der Reichstag nahm in erſter und zweiter Leſung den Beſchluß des Bundesrathes an, über die Aufnahme der Anlage zur Herſtellung von Zündſchnüren und elek⸗ triſchen Zündern in das Verzeichniß für die einer beſonderen Genehmi⸗ gung bedürfenden Anlagen. Es folgt die erſte Berathung des Geſetz⸗ entwurfs über Aenderungen des Müngweſens. Staatsſekretär von Thielmann: Die Vorlags zerfällt in zwei Theile. Der erſte Theil will gewifſe Münzſorten abſchaffen, Theil will den Betrag der Silbermünzen auf 14 5 eſtſetzen. Ueber den erſten Theil will ich e ſagen. Mit den 20 Pfennigſtücken geht es in Frankreich mit den 20⸗Cenkimsſtücken, der Verkehr hat 9ar Sgeſtoßen, man mußte ſie daher wieder einziehen. In jüngſter nur wenige Wort etwa ſo, wie ſie aus Zeit ſind, nachdem der Vorſtand der Handelskammer in Mannheim bei mir in dieſer Beziehung vorſtellig geworden iſt, eine ganze Reihe von Körperſchaften mit der Bitte an mich heran⸗ getreten, eine ſtarke Kronenausprägung zu veranlaſſen und auch die 10gPfennigſtücke zu vermehren. Ich kann dieſen Körperſchaften nur zuſichern, daß beiden Theilen Rechnung getragen werden ſoll, nur läßt ſich Beides nicht auf einmal machen. (Der Reichskanzlexr hat den Saa betreten.) Die 20⸗Markſtücke liegen hauptfächlich in den Kellern der ver⸗ ſchiedenen Banken, dadurch ſind die Kronen(10⸗Markſtücke) fort⸗ während in Verkehr. Wenn nun eine große Menge von Kronen ausgeprägt würde, ſo würden dieſe ſofork in Verkehr kommen. Bei den Kronen ſind nun nicht nur die Prägungskoſten ziemlich doppelt ſo hoch im Verhältniß zu dem Werthe wie bei den Doppelkronen, ſondern ihre Abnützung im Umlauf iſt hervorragend ſtärker als die der Doppelkronen. Die Kronen koſten im Verkehr ungefähr zwanzig⸗ mal ſo viel, um ſie im Vollwerth aufrecht zu erhalten, als Doppel⸗ kronen. Die ſtärkere Ausprägung von 10⸗Pfennigſtücken iſt bereits ſeit längerer Zeit im Gange. Bis Oſtern werden drei Millionen ausgeprägt ſein und im Laufe des nächſten Sommers werden weitere Prägungen ſtattfinden. Der Mangel von Silberſcheidemünzen iſt zur Zeit in Süd⸗ deutſchland am größten, weil dort die meiſten 20 Pfennig⸗ ſtücke eingezogen wurden. Man hat oft behauptet, daß die 50⸗Pfennigſtücke zu leicht mit den 10⸗Pfennigſtücken zu ver⸗ wechſeln ſeien Ganz haben die Klagen noch nicht aufgehört. Seit einem Jahre ſind Verſuche angeſtellt worden, um den 50⸗Pfennig⸗ ſtücken eine mehr abweichendere kräftigere Prägung zu geben. Dieſe Verſuche ſind noch nicht abgeſchloſſen. Sollte die Novelle an die Kommiſſion gehen, ſo bin ich dort gern bereit, weitere Aufklärungen zu geben. Andere Staaten überlaſſen die Ausprägung der Silber⸗ münzen völlig der Verwaltung, ſo Amerikg und England, Der Ver⸗ kehr in Scheidemünzen iſt auf M. 14,4 pro Kopf berechnet, Der Betrag iſt nach unten auf 14 M. abgerundet, um jeden Anſchein zu vermeiden, als ob wir in's Blaue hineingegriffen hätten. Dieſe 14 Mark braucht Deutſchland nothwendig. Die verbündeten Regierungen beabſichtigen, in ſchnellem Tempo vorzugehen. Als obere Grenze ſind 30 Mill. Mark in Ausſicht genommen. Die Novelle gründet ſich auf das Bedürfniß des deutſchen Volkes nach einem vermehrten Verkehr der Reichsſilbermünzen In welchem Tempo di, Thaler dabei ver⸗ ſchwinden, iſt für den Zweck der Novelle zi⸗ alich gleichgiltig. Wenn die Novelle nicht eingebracht wäre, würdes die Thaler ſchließlich bei der wachſenden Bevölkerung doch nicht genügen. Frankreich iſt im Gegriff, die Grenzen der Scheidemünze um mehr als ½ auszu⸗ dehnen, insbeſondere die 1⸗ und 2⸗Frankſtücke zu bermehren. Auf⸗ ſehen erregt der Satz in der Vorlage, daß der Ertrag der Ausprägung zum Ankauf von Gold verwendet werden ſolle. Die richtige Grundlage für eine ſolche Berechnung bietet die Angabe, daß wir 1897 14 208 Kilogramm gleich 40 Mill. Mark und 1899 bis zum 30. Okt. 16 855 Kilogramm gleich 47 Mill. Mark Gold ausgeführt haben. Jedenfalls iſt in den letzten drei Jahren von einem Zerren an der Golddecke nichts zu verſpüren. Wenn wir jährlich 30 Mill. Mark Silberſcheidemünzen ausprägen, ſo werden wir aus dem Münzgewinn hrlich zu verkaufen habe D Hon Silber von 6 Mill ich den k 3. Seite⸗ Ainfluſſen. Wenn mir eingeworfen wird„Transvgal“, ſo erwidere Welcher Krieg in der letzten Zeit dauerte länger als ein Ja Vorlage richtet ſich gegen keine einzelne Partei oder Doktrin. Hoffe, baß in der Diskuſſion der Hauptgrund zur Geltung kommt es nicht mehr als recht und billig iſt, dem deutſchen Verkehr zu gebe was er braucht. v. Frege(konſ.): Wenn er auch einzelne Punkte der Vorlage ablehne, ſo wolle er doch die Sache sine ira behandeln. Mit dem erſten Theile der Vorlage ſei ſeine Partei einverſtanden. Redner könne aber nicht zugeben, daß das Fünfmarkſtück in Silber ſo beliebt ſei. Der Mittelſtand wolle 25Pfennigſtücke. Die Vorlage mache den ſachlichen Eindruck, als wolle man die Thaler beſeitigen. Gold bleibe immer eine Münze der oberen 10tauſend, während Silber eine Münze des Volkes iſt. Dies ſolle nun nach Beſeitigung der Thaler noch geringwerthiger ausgeprägt werden. Der Staatsſekretär habe außer Acht gelaſſen, daß Thaler eine unbeſchränkte Zahlungskraft und dadurch eine Ver⸗ längerung der Golddecke darſtellten. Er beantrage eine Verweiſung an eine 14⸗gliedrige Commiſſion. Die Buren von Transvaal ſeien nicht nur tapfere und ritterliche Vertheidiger ihrer Freihelt, ſondern hätten auch den Schlüſſel zu ihren Goldlagern und könnten uns von der kurzen Golddecke ein gutes Stück abſchneiden. Redner glaubt nicht an die Möglichkeit, daß alle Culturſtaaten zur Goldwährung übergehen. Staatsſekretär v. Thiäelmann: Die Vorlage baſire nicht auf der früheren Vorlage, ſondern auf den gegenwärtigen Verhältniffen. Gegenüber den Ausführungen des ehemaligen Abg. Bamberger theile er mit, daß Fürſt Bismarck zu der Vorlage von 1880 bemerkle, 10% pro Kopf reſchen nicht, namentlich da die halben Kronen nicht gehen. Speck(Zenkrum) erklärt, das Zentrum ſtehe der Vorlage ſhm pathiſch gegenüber, wünſche aber Kommiſſionsberathung. Die Noth⸗ wendigkeit der Erhöhung des Kopftheiles müſſe Jeder zugeben, der mit der Volke oder den induſtriellen Kreiſen Fühlung habe. Die Be⸗ gründung des wichtigſten Theiles der Vorlage, des Arkikels 4, ſei in den Motiven dürftig. Die Einziehung der Thaler ſei zweſfellos nicht nur ein rein praktiſcher ſondern ein prinzipiell wichti in der Durchführung der Goldwährung. Das Zentri Währungsfrage immer einen reſervirten Standpunkt eingenommen. Auch jetzt verſpreche das Herausgehen aus der Reſerve keinerlei Nutzen, Die Partei verkenne nicht den großen Schaden, den die Entwerkhung des Silbers filr die Landwirthſchaft und den induſtriellen E bringe. Die Löſung der Frage ſei aber nur auf internat WMege anzuſtreben. Arendt(Reichsp.) iſt mit der Kommiſſtonsberathung einver⸗ ſtauden. Er iſt auch einverſtanden, daß die unbequemen Münzen aus dem Verkehr entfernt werden müſſen. Die Begyfindung der Vermehrung der Scheidemünze ſei dürftig. Fraukfurt a.., 4. Dezör.(Effektenbörſe). Aufangscourſe. Kreditaktien 237.—, Staatsbahn 138.70, Lombarden 32.—, Ggypter —.—. 4% ungar. Goldrente 97.70. Gotthardbahn 143.90, Diseonto⸗ Commandit 194.40, Laura 256.25, Gelſenkirchen 179.70, Darmſtädter 145.80, Handelsgeſellſchaft 169.40. Tendenz: feſter. 8 W. Verlin 4. Dezbr.(Telegr). Effektenbörſe. Die Börſe eröffnete in ruhiger Tendenz bei zumeiſt erhöhten Kurſen in Banken und in unruhiger Haltung der Montanwerthen. Der ſpäter einge⸗ tretene Rückgang in dieſen Werthen wurde mit der Lage des Geld⸗ marktes begründet. Fonds ſtill. Türkenlooſe höher Am Giſen⸗ bahnmarkt Staatsbahn flau auf niedrige Dividendenſchätzungen. Schifffahrtsaktien ſchwächer. Truſt Dynamit nachgebend. Privgt⸗ diskont 5¼%%, emte und Kreis Verßündigungsdkatt. nN Il. Gaswerk der Stadt Maunheim Die bei Erbauung eines MReinigungshauſes(Loos I, Neferung b) ſowie eines uhren⸗ und Reglerhauſes(Loos II, Lieferung O erforderlichen Hauſteinarbeiten in rothem Sandſtein, werden in öffentlicher Submiſſion vergeben. Termin findet ſtatt Donnerſtag, 21. Dez. 1899, Bormittags 11 Uhr auf unſerem Verwaltungsbureau K 7, 2 und wollen Reflektauten für Dampf-, Wasser-, Bier-, Wein- u. Säursleltung zu civilen Preisen. 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Juni 1892, der Geſetze vom 10. Junt 1892, 11. März 1898, der zwei Geſetze vom 22. April 1895, der Geſetze vom 16. und 28. Mai 1895, der vier Geſetze vom 22. Mal 2896, der zwei Geſetze vom 2. April 1897, der Geſetze bom., 16. und 20. April 1897, der zwei Geſetze vom 21. April 20. 105 ſechs Geſetze vom 3. Juni 1808, der Geſetze vom 7. und 11 Juni 1898, der Geſetze vom 12., 14., 17. und „Juli 1899 175,000,000 zahlbar in Gold. 8 Nachdem die Rumäniſche Regierung dugla geſetzlicher Exmächtigung für den Bau von Eiſenbahnen, für andere öffentliche Arbeiten und außerordentliche Ausgaben,— 5 durch die bezeichneten Geſetze vorgeſehen worden nd, zunächſt Sandinen lt mit Verfallzeit bis zu ſechs Monaten ausgegeben hat, 15 der Erlös der neuen nleihe zur vollſtändigen Einlöſung dieſer Schatzanweiſungen im ausſtehenden Betrage von Franes 37,850,000, Mark 52,300,000, Lſtr. 700,000 und Lei 37,850,000, und zur Deckung der Zahlungen, welche für die Beendigung jener Eiſenbahnbauten und anderen öffentlichen Arbeiten erforderlich ſind, zu verwenden. Die Rumäniſche Regierung wird von den verbleibenden Krediten für Bauten und andere außerordent⸗ liche Ausgaben, welche im Geſammtbetrage von Lei 83,258,451 durch dle Geſetze vom 3. März 1885, 27. Juni 1890, 6 April, 7. Juni 1898 und die vier Geſetze vom 11. Juni 1898(Alles n. St) hewilligt ſind, keinen ebrauch machen. Die fünfjährtgen Schatzanwelſungen werden im Texte die folgenden Beſtimmungen in rumäniſcher, fran⸗ zöͤſiſcher und deutſcher Sprache enkhalten. Die neue Anleihe wird in Schatzanweiſungen auf den Lei Gold 500 emmittirt und in 5 Serien A, B Mark 28 850 000 Lei Gold 385 000 000 beläuft Alles n. St.) emittirt die Rumäniſche Regierung eine Anleihe im Nominalbetrage von Franues Nark 141,750.000 Lei 175,000,000 in 5% fünffährigen Schatzanweiſungen, Kapital und Zinſen Inhaber, jede zu Fraues 500— Mark 405 1 8 1055 E eingetheilt, deren jede ſich auf Franes 88 000 000 und auz 2000 Abſchnitten von 1 Schatzanweiſung 9000 5„ 2 Schatzanweiſungen 3000 1 10 5 100⁰„ 20 0 beſteht. Die Schatzanwelſungen und aus dleſer Anleihe ſind für immer von jeder gegenwärtigen und zukünftigen fll ihen e ühr oder ſonſtigen Steuer befreit. Von allen Staatskaſſen werden die Schaßanweiſüngen in ihrem Noming betrage als Garantie und die fälligen Zins⸗Coupons ſtatt baarer Zahlung angenommen. 5 Die Schatzanweiſungen ſaus der neuen Anleihe werden mit 5% für's Jahr vom Nominal⸗Kapital verzinſt Die Zinſen laufen vom 1. December n. St. 1896 und werden halbjährlich am 1. Juni und 1. December n. St. jeden Jahres bezahlt. Die Rückzahlung des Geſammt⸗Betrages der Schatzanweiſungen erfolgt zum Nennwerth im Fälligkeits⸗ termin, am 1. December n. St 1904. Die Rumäniſche Regierung hat jedoch das Recht, nach voraufffegartgener dreimonatlicher Aufkündigung jeder Zeit vor dem 1. December n. St. 1904 den Geſammt⸗Betrag zum Nennwerth ee dee en Auch kann die Regierung die Rückzahlung einer oder mehrerer Serien von Schätzanweiſungen im ege der Verlooſung vornehmen. Die Schatzanweiſungen aus verlooſten Serien hören auf, Zinſen zu tragen und find drei Monate nach der Verlooſung zahlbar. Die vor dem 1. December n. St. 1904 zahlbaren Schatzauweiſungen werden gegen Einlieferung der Stücke nebſt allen nach dem Zahlungs⸗Termin fälligen Zins⸗Coupons eingelöſt. Der Betrag ſehlender Zins⸗Coupons wird von dem zu bezahlenden Kapital gekürzt. Falls die Zahlung nicht mit dem Fälligkeitstermin eines Zins⸗ Coupons zuſammenfällt, werden die aufgelauſenen Zinſen dem Kapftal hinzugefügt. e Nummern und der Einlöſungs⸗Teimin der jedesmal verlooſten Serie oder Serien von Schatzan⸗ weiſungen und die Nummern der aus vorher egangenen Berlovfun en une noch nicht zur Einlöſung vorge⸗ gten Schatzanweiſungen werden alsbald 105 eder Verlooſung außer in Rumäniſchen, in ächt bis zehn ausläu⸗ n Zeitungen, Verliner Blättern, einem Frankfurter und einem Hamburger Blatt), Franzöſſſchen und anderen gehörig bekaunt gemacht. In denſelben Blättern wird auch die Aufkündigung der An⸗ eihe und jede die Umlaufsfähigkeit der Schatzanweiſungen betreffende Bekanntmachung der Rumäniſchen Regierung veröffenlicht Die fälligen Zins⸗Coupons und Schatzanweiſungen werden nach Wahl des Inhabers in Berlin, Frank⸗ urt a. M und in Mark, in Paris, Brüſſel und Antwerpen in Francs, und in Bukareſt bei den Staats⸗ aſſen in Lei Gold im Werthverhältuiſſe von Francs 1000 ⸗ Mark 870 Lel Gold 1000 eingelöſt. Fällige und nicht zur Zahlung vorgezeigte Zins⸗Coupons verjähren nach fünf Jabren, vom Tage ihrer Välligkeit an gerechnet, zur Rückzahlung fällige Schaßanweiſungen dreißig Jahre nach dem Fälligkeitstermin Im Auslande erfolgt die Einlöſung der fälligen Zins⸗Coupons und Schatzanweifungen eutſchen(darunter in zwei in Berlin bei der Direetion der Disconto-Gesellschaft und „ Herrn 8. Bleichröder, „Frankfurt a. M.„ den Herren M. A. von Rothschild& Söhne, „ Hamburg„ der Norddeutschen Bank in Hamburg. 50 Faris dem Comptolr National'Escompte de Paris, 5 * „ der Banque de Paris et des Pays- Has und „„ Soeisté Gensrale pour favoriser le develeppement du Commeree et de Industrie en Frauee. „ Brüssel„„ Banque de Paris et des Pays-Bas und „ Antwerpen und Amsterdam bei den 90 bekannt zu machenden Stellen. Abgeſehen von der Emiſſion einer Anleihe dehufs Konſolidirung der durch die fünfjährigen Schatz⸗ anweiſungen kontrahirten Schuld wird die Regierung vor Einlöſung des Geſammtbetrags dieſer Schatz⸗ nweiſungen und in keinem Falle vor dem 1. Dezember n St. 1902 zu einer neuen Auleihe ſchreiten, weder zu einer f noch 15 einer äußeren Anleihe, weder zur Ausgabe von Schatzauweiſungen noch zur Bewilligung von nleihen mit Staatsgarantie. Nur für den Fall von höherer Gewalt, wie Krieg und ähnlichem Unglück, wird die Ausnahme vorbehalten. Stand der Staatsschuld am 1. Dezember 1899. Urſprüng⸗ Stand der Rück liches Staatsſchuld 8 Jahr Bezeichnung der Schuld 0% Momiine 55 zahlbar kapital 1. Deebr. 1899 bis Lei Lei 1871 Kapital⸗Werth der zur Verzinſung und Amortiſation des Baukapitals der Linie Suczava⸗Roman⸗Jaſſy an die Lemberg⸗Czernowitzer Eiſenbahn⸗Geſellſchaft zu zahlende JJJJJJJJ%%%%%%%b mß 1, 51,585,840 50,982,971 1960 1872 Darlehen der Depoſitenkaſſ]J38½ 9,985,820 5,306,612 1912 1881—1888] Amorttſirbare Rente 5 436,525,000 345,049,000 1931 1889 5(innere) 8 5 8 32,500,000 28,948,600 1938 1889„ JJ 50,000,000 44,844,000 1988 1890„(aus der Convertirung der 60% Eiſen⸗ %%%(( 274,375,000] 257,547,500 1928 1891 ee e 45,000,000 41,178,0001985 1892 1 5 JJjn 75,000,000 71,021,000 1986 1895 J 50,000,000 47,785,000 1937 1894 1 6,500,000 6,184,000 1988 1894 5 120,000,000 115,032 000 1989 1896 VVVVVVVVVC 90,000,000 87,590,500 1940 1895 4)qͤĩ„„ ᷑[4180,000000 179,255,590 1958 5 Zuſammen 1421,420,960 1280,718,688 Bukareſt, im November 1899. Der Finnnzminister Mano. 1. December n. St. 1904. Auf Grund des vorſtehenden Proſpektes wird von den Rumäuischen 5% fünfjährigen Schatzanweisungen im Geſammt⸗Nominalbetrage von Franes 175,000 000 ein Theilbetrag hierdurch zur Subſeription aufgelegt. Dit Zulaſſung der Anleihe zum Handel an den Börſen von Berlin, Fränkfurt a.., Paris, Brüſſel, Ankwerpen, Amſterdam und Bukareſt wird beautragt werden und wird dleſer Antrag dei der Zulaſſungsſtelle an der Berlinei Börſe unverzüglich zur Einreichung gelangen. Dis Subſeription auf den Theilbetrag von nom. Fraues 1,000,000 findet ſtatt: am Mittwoch, den 6. Dezember 1899 bei der Pirection der Disconto-Gesellschaft, „ dem Bankhauſe S. Bleichröder, in Frankfurt a. M. bei bem Baukhauſe N. A. von Rothschild& Söhne, in Hamburg bei der Norddeutschen Bank in Hamburg⸗ „ L. Behrens& Söhne, M. M. Warburg& Co., in Berlin * in Breslau„ E. Heimann, „ U. v. Pachaly's Enkel, in Köln„ Sal. Oppenheim jir.& Co., in Dresden„ der Süchsischen Bank zu Dresden, „„ẽ Filiale der Leipziger Bank, in Leipzig„„„ Filiale der Sächsischen Bank zu Dresden, „„ Leipziger Bank, „ Becker& Co., Commanditgesellschaft auf Actien während der bei jeder Stelle üblichen Geſchäftsſtunden unter nachſtehenden Bedingungen und in Bukarest dei der Banque Nationale de Roumanie, sowie bei deren Filialen in Jassy, Galatz, Brails, Oraiova „„ Banque Générale Roumaine, sowie bei deren Filiale in Braila, in Paxis„ dem Comptoir National'Escompte de Paris, „ der Banque de Paris et des Pays-Bas, „„ Société Générale pour favoriser le développement du commerce de PIndustrie en France, in Brüsse⸗„„ Banque de Paris et des Pays-Bas, Succursale de Bruxelles, „„ Banque de Bruxelles, „„„ Calsse Commereiale de Bruxelles, „ Balser& Co., in Antwerpen„ der Banque Centrale Anversoise, in Anisterdam„„ Banque de Paris et des Pays-Bas, Succursale'Amsterdam, „ Lippmann, Rosenthal& Co,, „ der Amsterdam'schen Bank unter den an dieſen Stellen auszugebenden Bedingungen. Bedingungen für die Subskription in Deutschland. 1. Die Subſkription erfolgt auf Grund des zu dieſem Proſpekt gehörigen Anmeldungsformulars. Einer jeden Anmeldungsſtelle iſt die Befugniß vorbehalten, die Suhſkription auch ſchon vor Ablauf jenes deſtume zu ſchließen und nach ihrem Ermeſſen die Höhe des Betrages jeder einzelnen Zutheilung zu eſtimmen. 2. Der Subſkriptionspreis iſt auf 94½% vom Nominalbetrage der Franes zuzüglich 5% Stückzinſen vom 1. Dezember 1899 bis zum Tage der Abnahme feſtgeſetzt, wobei die Umrechnung mit 81 Mark für 100 Francs ſtattfindet. 7 a. Bei der Subſkription muß eine ſaution von 5% des Nominalbetrages hinterlegt werden. Dieſelbe iſt entweder in Baar oder in ſolchen nach dem Tageskurſe zu veranſchlagenden Effekten zu hinterlegen, welche die betreſſende Subſkriptionsſtelle als zuläſſig erachten wird. 4. Die Zutheilung wird ſo bald wie möglich nach Schluß der Subſkription erfolgen. Im Falle die A weniger als die Anmeldung beträgt, wird die überſchießende Kautibu unverzüglich zurück⸗ gegeben. 5. Die Abnahme der 4 Schatzanweiſungen kaun vom 18. December 1899 ab gegen Zahlung des Preiſes(2) geſchehen. Der Zeichner iſt jedoch verpflichtet, ein Fünftel des Nominalbetrages der Etüche ſpäteſtens bis einſchließlich ae e „Januar 5 zwei„ 0 zwei 1 7 65 5 1 1 31. Jann ar 1900 abzußehmen. Nach vollſtändiger Abnahme wirb die hinterlegte Kaution auf den zugetheilten Betrag 105 bezw. zurückgegeben Für zugetheilte Beträge unter 15000 Franes nom. iſt keine ſuceeſſive Abnahme 9 a und ſind ſolche bis zum 18. December 1899 ungetrennt zu reguliren. auf beſtimmte Abſchnitte der 50% fünfjährigen Schatzanweiſungen können nur inſoweit be⸗ rückſichtigt werden, als dies nach Ermeſſen der Subſkriptionsſtelle mit den Intereſſen der anderen Zeichner ver⸗ träglich iſt. e zur Zeichnung können von allen vorgenannten Subſkriptionsſtellen koſtenfrei be zogen werden. Bis zur Fertigſtellung der definitiven vom rumäniſchen Finanzminiſter unterzeichneten Stücke werden in Deutſchland von der Direction der Disconto⸗Geſellſchaft und O. Bleichröder ausgeſtellte Interimsſcheine ausgegeben, gegen deren Einlieferung in Gemäßheit näherer Bekanntmachung die definitiven Sticke, ohne Nückſicht auf den Ausgabeort, von allen deuiſchen Umtauſchſtellen koſtenfrei ausgehändigt werden. Berlin und Frankfurt a.., im Rovember 1899. Direction der Disconto⸗Geſellſchaft. §. Hleichröder. 07 1.„„1„ 87470 M. A. von Rothſchild& Söhne. — .210% Schönschreib- . Fuchführ.- Unterr. f Gebr. Gander. 87843 Tücht. Kranken⸗ u. Wochenpflegerin U 4, 18,3. St. l. 31720 Restauration Sänger, Morgens Wellfleiſch mit Cham⸗ weite H Hafenſtr. 24, E 3, 11. Ichlachtſeſt pagnerkraut, Abends Wurſtſuppe mit hausgemachten Würſten 3791 C Dienstag, den 5. Dezember wozu freundblichſt einladet 5 iſt frei. arl Müller Wittwe. hvothek von 16000 Mk. auf prima Objekt geſucht. Off. u. K. O. Nr. 87807 g. d. Exp. 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