3 — * (Badiſche Volkszeitung.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Voſtliſte inasmagen unter Nr. 2870. Abonuement: 60 Pig. mouatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt vez. inel. Boſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. JInſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg »Zeile 60 Pfg. inzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel Nummern 5 Wi E 6d, 2 der Stadt 5 und 15 Mannheimer Journal. (109. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Seleſente znd verbreitette Zeitung in Maunneim und Amgebung. ſiger (Mannheimer Volksblatt.) Rergaaat für den volit. und a 6. 4. Tde Dr. Paul Harms. für den lok. 5 prov, Thell: üller. Haas'ſchen Buch⸗ 1(Erſte Mannheimer Typographiſche „Mannheimer Jsurnal“ ſt Eigenthum des⸗ fia1.˙5 Bürgerheſpilals.) ſämmtlich in Nannheim. E 6, 2 Nr. 384.(1. Abendblatt.) Mittwoch, 6. Dezember 1899. Meltulen-Ar. 218.) Politiſche Ueberſicht. Maunheim, 6. Dezember. In Konkurs befinden ſich zur Zeit zwei Reichstagsabgeordnete, der freiſinnige Volksparteiler Jakobſen und der Sozialdemokrat Agſter. Nun iſt kein Staatsbürger in dieſem Zuſtande wahlberechtigt oder wählbar. Daraus folgt, daß ein Abgeordneter, der nachträglich in Konkurs geräth, ſeines Mandates verluſtig gehen muß. Das ſteht zwar nicht wörtlich im Wahlgeſetz, offenbar aber nur des⸗ halb nicht, weil es ſich von ſelbſt daraus ergibt, wie denn auch die Praxis bisher dieſer ſelbſtverſtändlichen Forderung entſprechend gehandhabt worden. Auch die Freiſinnige Volkspartei hat ſich dieſer Einſicht nicht verſchloſſen und, wie wir im Morgenblatt meldeten, ſelbſt den Antrag geſtellt, das Mandat ihres Mitgliedes Jakobſen für erloſchen zu erklären. Jakobſen iſt ſeit nicht ganz ſechs Wochen im Konkurs, ſeit vier Monaten Herr Agſter. Bisher aber verlautet nichts davon, daß er oder ſeine Partei die Abſicht haben, die Konſequenzen davon zu Die zunächſt die Pflicht hätten, hier Wandel zu ſchaffen, ſind zu ſehr damit beſchäftigt, unbewieſene Behauptungen über angebliche national⸗ liberale Wahlbeeinfluſſungen als Thatſachen hinzuſtellen, als daß ihnen die Zeit bliebe, einer politiſchen Anſtandspflicht zu ge⸗ nügen. Da muß man die Herrſchaften, die ſtets von Selbſt⸗ gerechtigkeit und Selbſtlob triefen, dann wohl oder übel einmal daran erinnern. Präſident Mac Kiunley. hat dem Kongreß der Vereinigten Staaten ſeine„Botſchaft“ zu⸗ gehen laſſen, die die Stelle der in Monarchien üblichen Thronrede vertritt. Jeder Präſident der Union hat den Ehrgeiz, mindeſtens einmal wiedergewählt zu werden; das iſt der Geſichtspunkt, von dem aus dieſe Botſchaft gewürdigt ſein will. Sie rühmt den glänzenden wirthſchaftlichen Aufſchwung des Landes, ſchweigt aber vorſichtig von der Kehrſeite, von der Häufung ungeheurer Kapitalmaſſen in wenigen Händen, von der rückſichtsloſen Aus⸗ beutung dieſer Kapitalmacht, von der ausſchlaggebenden Be⸗ deutung des materiellen Erwerbs in öffentlichen Angelegenheiten. Sehr kurz geht deßhalb die Botſchaft, wie's ſcheint, über die Truſts hinweg, die großen Unternehnnerking die erſt das Mono⸗ pol in einem Geſchäftszweige an ſich reißen und dann die Preiſe diktiren. Dagegen tritt die Botſchaft nachdrücklich für die Be⸗ feſtigung der Goldwährung ein, womit man ebenſowohl zufrieden ſein kann, wie mit der auffallend warmen Hervorkehrung des guten Verhältniſſes zu Deutſchland. Auch die Freude des Prä⸗ ſidenten darüber, daß dem Kriegszuſtande auf dem Gebiete der Lebensverſicherungen, zwiſchen Preußen und der Union, ein Ende gemacht iſt, kann man theilen. Einſpruch aber muß man erheben, wenn Herr Mac Kinley mit unſchuldsvoller Miene ſich darüber beſchwert, daß auf deutſcher Seite ein grundloſes Vorurtheil gegen die Einfuhr amerikaniſcher Nahrungsmittel beſtehe. Man braucht noch lange kein agrariſcher Heißſporn zu ſein, um Bei Mascagn. Auch ein Intermezzo. Von Richard Wintzer. (Nachdruck verboten.) Berühmtheiten und von der Menge ſo gefeierte Perſönlich⸗ keiten wie Mascagni ſind wie ein gehetztes Wild. Wo ſie ſich nur immer zeigen, finden ſie ſich ſofort umgeben von einer Menge Interviewern und anderen Neugierigen, die wie die Jäger auf dem Anſtand ihrem 9 Opfer auflauern und eine Anzahl wohl⸗ gezielter Schüſſe abfeuern in Geſtalt von tauſend mehr oder weniger überflüſſigen Fragen. Sie möchten nicht nur wiſſen, wie„er“ ausſieht und was„er“ gerade für einen Kragen und für eine Kravatte trägt, ſondern auch— und dieſe Wißbegierigen ſind die Ernſthafteren—, wie er über ſeine Kunſt denkt und welchen Eindruck er von Publikum und Kritikern und was Allem noch empfangen hat. Gewöhnlich ſind dieſe Berühmtheiten von einigen Männern, wie Impreſarios, Dolmetſchern und dergleichen umgeben, die die erſten Schüſſe auffangen und Sorge tragen, daß nicht allzuviel Kugeln ihr eigentliches Ziel treffen. So hält es auch Mascagni. Aber er iſt eine viel zu liebenswürdige Natur, als daß er nicht gern Rede und Antwort ſtünde, wo er auf⸗ richtiges Intereſſe vermuthet— und nicht einen Mißbrauch ſeiner Bekenntniſſe vorausſetzen muß. Im Hotel ihn ſprechen? Unmöglich. Inmitten einer Schaar Interviewern ſaß er dort, erzählend und lebhaft geſtikulirend, der Speiſen nicht achtend, die neben ihm unterdeſſen kalt und kälter wurden. Der Impreſario, den Masſtro fortwährend mit meiner Viſitenkarte umfächelnd— was dieſen aber nicht im Geringſten zu irritiren ſchien—, verkröſtete mich endlich auf ſpäter und verſprach mir, mich ihm auf dem Bahnhof vorzu⸗ ſtellen, von wo die Abreiſe nach dem Norden erfolgen ſollte. Und ſo geſchah es. In der Vorhalle, inmitten von Gepäckträgern und Bahnbeamten, entdeckte ich ſofort Mascagni, der mit ſeinem Dolmetſcher auf und ab ging. Der Impreſario kam auf mich zu und bedeutete dem Masſtro, daß ich gern über ſeine Eindrücke in der Reichshauptſtadt etwas gehört hätte. Mascagni reichte mir liebenswürdig die Hand und ſchien ſich zu freuen, gerade beim gerade gegen die guten Dinge, die aus den gerühmten Schlacht⸗ und Packhäuſern hervorgehen, ein gelindes Mißtrauen zu hegen. Die ungeheuerlichen Skandale bei den Fleiſchlieferungen für die Truppen auf Cuba ſind denn doch noch zu friſch in Erinnerung, als daß der Präſident hier mit Erfolg den Scheinheiligen ſpielen, könnte. Liefern die gewiſſenloſen Spekulanten in Chicago, New⸗ York und Waſhington ſchon den eigenen Soldaten, die ihre Haut zu Markte tragen, verdorbenes und„einbalſamirtes“ Fleiſch, ſo iſt es dem Auslande wohl kaum zu verargen, daß es ſich die gutem Gaben von jenſeits des Waſſers recht ſcharf durchs Mikroſkop anſieht. Gegen eine gemeinſame Kommiſſion, die die Fragen der Lebensmittelausfuhr ſtudiren ſoll, iſt gewiß nichts einzuwenden; beweiſt dieſer Vorſchlag doch, welchen Werth Amerika auf die Offenhaltung des deutſchen Marktes legt. Nur iſt der größte Werth auf eine geeignete Auswahl der deutſchen Vertreter für dieſe Kommiſſton zu legen. Mit Befriedigung gedenkt die Botſchaft ſodann des Samoa⸗ Abkommens, das der Senat genehmigen muß, und weiſt ſodann kühl und beſtimmt den Gedanken eines Bündniſſes mit England von der Hand. Herr Chamberlain kann ſich keiner Täuſchung mehr darüber hingeben, daß die von ihm in Ausſicht genommenen Theilnehmer ſeines neuen Dreibundes für den ſchönen Gedanken nicht zu haben ſind. Mac Kinley darf ſicher ſein, bei ſeiner ablehnenden Haltung die überwiegende Mehrheit ſeiner Landsleute hinter ſich zu haben. Weniger ſicher iſt das bei ſeinen Aeußerungen über Cuba und die Philippinen. Und ge⸗ rade das ſind die dunklen Punkte in ſeiner Ausſicht auf Wieder⸗ wahl. Mac Kinley drückt ſich um die Sache herum. Cuba ſoll verſprochenermaßen die Selbſtverwaltung erhalten, wenn— dort Ruhe eingetreten ſein wird. Nun, daß die nicht eintritt, dafür wird die amerikaniſche Verwaltung der Inſel ſchon ſorgen. Die Philippinen, das ſpricht die Botſchaft unzweideutig aus, ſollen amerikaniſcher Beſitz bleiben. Aber auch hier drückt ſich der Präſident um einen Theil der 1 der Kongreß ſoll über die Regierungsform auf der Inſelgruppe entſcheiden. Da aber die Inſeln einſtweilen 85 im hellen Aufſtande begriffen ſind, ſo heißt das, Kongreſſe die Verantwortung für den Philippinenkrieg zuſchieben. Denn wer die Regierungsform für die Inſeln feſtſetzen will, der muß auch den Aufſtand niederwerfen wollen. Deutſches Reich. * Berlin, 5. Dez.(Poſtſcheckverkehr.) Wie der Staatsſekretär des Reichs⸗Poſtamts dem Vorſtand des Vereins Berliner Kaufleute und Induſtrieller mittheilt, hat der Entwurf der Poſtſcheckordnung in Folge der von den Vertretern des Handelsſtandes in der Poſtkonferenz vom 27. Oktober d. J. gegebenen Anregung mehrere Aenderungen erhalten, die ſich ins⸗ beſondere auf die Geſtaltung des Scheckſormulars beziehen. So wird die Rückſeite des Schecks einen Vordruck für alle durch den Scheck zu bewirkenden Zahlungsmodalitäten tragen, wobei nicht Zutreffendes zu durchſtreichen iſt; desgleichen wird geſtattet wer⸗ den, die Markſumme, über die der Scheck lauten ſoll, auch mittels Abſchied von Berlin nach den ziemlich ſchlechten Kritiken, die e thm daſelbſt zu Theil geworden, noch ein letztes Wort der Entgegnung äußern zu können. Denn er ſprach höchſt lebhaft auf den Dol⸗ metſcher ein, deſſen er übrigens nicht entrathen zu können ſcheint, da kein deutſches Wort über ſeine Lippen kam. Der Dolmetſcher wandte ſich mir zu:„Mascagni iſt noch immer enthuſtasmirt von Berlin, genau wie vor Jahren, als ſeine„Rantzau“ im König⸗ lichen Opernhauſe zur erſten Aufführung kamen. Wenn auch jetzt verſchiedene Zeitungen über ihn hergefallen ſind, um ihn zu ver⸗ nichten, ſo iſt's nur der Ton, in welchem dieſe Herren ſprechen, den Mascagni nicht verſteht und billigt, denn in Italien kennt man dieſe Art des Kritiſirens nicht. Man kann wohl anderer Meinung ſein und kann dieſe 9 ausſprechen, allein die Art, in der man dies thut, hat ſich doch in gewiſſen Formen zu halten, die nicht allem geſellſchaftlichen Takte hohnſprechen. Ja der Takt! Den deutſchen Kritikern fehlt der Takt! Und mit dieſem letz⸗ tern pflegen doch gerade die Muſikkritiker am meiſten umzugehen. Mascagni iſt viel zu höflich, um irgendwie in ähnlicher Weiſe Kritik üben zu können. Er hat z. B. hier in Deutſchland die „Cavalleria ruſticana“ des Oefteren gehört und fand, daß die Aufführungen gar nicht ſeinen Intentionen entſprachen, aber er ſetzte ſich nicht hin und ſchrieb große Zeitungslamentationen, ob⸗ wohl er doch Grund dazu gehabt hätte. Mascagni kommt nicht nach Deutſchland, um etwa den deutſchen Kapellmeiſtern Konkur⸗ renz zu machen, nein wahrlich nicht. Es macht ihm Freude, zu dirigiren und ſeine eigene Individualität in der Wiedergabe der Werke zu zeigen. Aus innerſtem Drange ſteigt er aufs Dirigen⸗ tenpult, dazu iſt er zu ſehr Muſiker. Er empfindet freilich ganz anders als die Deutſchen. Er iſt freier, er will nicht pedantiſch abgewogene Takte, wie ſie todt auf dem Papier ſtehen. Nein, darin liegt nicht der Reiz für den Italiener; aber einmal impulſiv das Feuer entfachen und zu lodernder Gluth bringen, auch wenn nicht Alles nach dem Buchſtaben ſo vorgeſchrieben iſt, das iſt ſeine Art. Aber das verſteht der Deutſche—— der Berliner nicht. Doch das kann den Masſtro nicht dauernd betrüben, dazu iſt er zu heiteren Temperaments. Er wird auch eine heitere Oper ſchreiben Mit italieniſchem Inhalt, aber die Muſik im ſonnigen Mozart⸗ kreuzweiſer Durchſtreichung der auf dem Formular befindlichen Kontrollzahlen anſtatt durch deren Ausſchneiden zu bezeichnen. Frankreich. * Paris, 5. Dez.(Dreyfuſz) richtet, wie ſchon kurz 9e⸗ meldet, an den Senator Clamgeran, Vorſitzenden des Senats⸗ ausſchuſſes für die Amneſtiegeſetzentwürfe ein Schreiben, das folgenden Wortlaut hat:„Am Tage, wo mir die Freiheit, die ich nicht verlangt hatte, wiedergegeben wurde, ſchrieb ich folgende Erklärung:(Dreyfus wiederholt hier die ſeinerzeit veröffent⸗ lichte Erklärung und fährt fort):„Es iſt nicht meines Amtes, in politiſche Erörterungen über die Amneſtiefrage einzugreifen; aber wenn das Urtheil, das mich ungerecht traf, mich meiner Bürgerrechte beraubt hat, ſo bewahre ich doch vollſtändig meine Menſchenrechte. Ich verlange von den öffentlichten Gewalten nur das Eine, daß ſie mir keins der geſetzlichen Mittel entziehen, die Wiederaufnahme meines Prozeſſes zu verfolgen. Ich habe im Herzen weder Haß noch Rachſucht, aber ich will für meine Kinder und für mich die Verkündigung meiner Unſchuld im Namen der Republik, im Namen Frankreichs. Ich habe das Recht auf Wahr⸗ heit und Gerechtigkeit, ich verlange alſo, gaß man mir alle Miktel laſſe, geſetzlich zu beweiſen, daß ich an dem von einem andern be⸗ gangenen Verbrechen, wofür ich zweimal ungerecht verurtheilt wurde, unſchuldig bin.“ Die Aufhebung des Verbindungsverbots. Die Aufhebung des Verbindungsverbots für politiſche Ver⸗ eine ſtand heute auf der Tagesordnung des Reichstags, an demſelben Tage, an dem vor einem Jahre, am 6. Dezember 1898, mit Unterſtützung der geſammten nationalliberalen Fraktion des Reichstags Abg. Ba ſſe rmann den Geſetzentwurf einge⸗ bracht hatte, deſſen einziger Artikel lautet:„Inländiſche Vereine jeder Art dürfen miteinander in Verbindung treten. Entgegen⸗ ſtehende dnd ee Beſtimmungen ſind aufgehoben. Heufe hat dieſer Antrag zu dem längſt erwünſchten—— geführt, wie uns nachſtehendes Telegramm meldet: Berlin, 6. Dez. Der Reichskanzler gab heute bei Beginn der Sitzung des Reichstages die Erklärung ab, die verbündeten Regierungen hätten dem Antrag Baſſermann auf Aufhebung des Koalitionsverbots ihre 8 eee ertheilt. Zweimal hat der Reichskanzler dieſen Beſchluß angenom⸗ men, das erſte Mal am 17. Januar 1896. Kurz darauf ſtand das Bürgerliche Geſetzbuch zur Entſcheidung; es fehlte nicht viel, und die Aufhebung des Verbindungsverbotes wäre eine Vorbe⸗ dingung für die Annahme des Bürgerlichem Geſetzbuches gewor⸗ den. Der Reichskanzler erklärte— und das war unbeſtreitbar — daß dieſe Beſtimmung mit dem bürgerlichen Recht nichts zu thun habe, und kündigte an: daß die verbündeten Regierungen ihren Entſchluß, das Verbindungsverbot aufzuheben, alsbalb zur Ausführung zu bringen gedächten, und zwar werde dies unter allen früher geſchehen, als das bürgerliche ſchen Stile, j jedenfalls im großen Gegenſaß dur Zanzen Pro⸗ duktion unſerer Zeit.“ In der Art, wie Mascagni zum Dolmelſcher ſprach, lag nichts von jener arroganten Affektirtheit, wie ſte ſonſt ſchnell zur Berühmtheit gelangte Männer ſich anzueignen pflegen. Im Gegentheil, er iſt von einer Natürlichkeit und anmuthenden Lie⸗ benswürdigkeit, die ſofort für ihn einnimmt. So ſehr er auch ins Feuer geräth, wenn er über ſeine Kunſt ſpricht, ſo bleibt er doch immer in den Grenzen ſeiner Natur, die voll naiven Frohmuths und voll Lebensfreude iſt. So auch ſeine Familie. Es war ge⸗ wiß intereſſant zu beobachten, in welch' einfacher Meiſe die Famile Mascagni auf die Abfahrt des Zuges wartete Die Gattin Mascagni's war noch ſelbſt mit der Abfertigung der Packete be⸗ ſchäftigt und die drei blonden Kinder um ſie her amüſirten ſich auß eigene Fauſt in dieſer primitiven Umgebung. Iwei der Kleinen traten an den Vater heran, dieſem etwas in's Qhr flüſternd; der Vater reichte ihnen lächelnd einige Zehnpfengigſtücke, womit ſie fröhlich zum Automaten hintrippelten, um die Geldſtücke in Chokoladentäfelchen umzuſetzen. Währenddeſſen ließ det ältere der blondgelockten Bübchen ſeinen Geigenkaſten nicht aus der Hand: er iſt ein ernſtes Kind, aber doch noch ganz und gar Kind. Nur wenn er ſeine Geige im Orcheſter anſetzt, bricht ſchon dis kleine Wunderkünſtlernatur bei ihm durch, dann berzieht er keine Miene mehr. Zum Schluß zeigte ich Mascagni ein kleines neueres Porträt von ihm, das ihn ſichtlich erfreute, da es heiter aufgefaßt war. Er ahnte wohl, was ich von ihm erbeten haben möchte: eine Unterſchrift. Bereitwilligſt ſetzte er ſeinen Naämen und das Datum unter das Bild und reichte es mir mit jener Liebens⸗ würdigkeit, die ich ſchon oben an ihm rühmen durfte und die ihm wohl Natur und Weſen ſelbſt ſind. So ſchied ich dankend von ihm und nahm die Empfindung mit, an dieſem intereſſanten und— last not least— berühmten Manne auch den Menſchen ſchäßen gelernt zu haben, deſſen einfache Natur dieſelbe geblieben war trotz aller Ehren und Lorbeeren, die ſich auf ſeinem Haupte ges⸗ häuft haben. — — — ͤ— ſtande der Bewußtloſigkeit oder vorübergehender Störung der ellel Benerm⸗ Auzeiger: Geſetzbuch in Krafk tritt. In elnzelnen Bündesſtaalen geſchaß dies, in Preußen nicht; ſtatt deſſen wurde mit der Aufhebung Des Verbindungsverbotes die berunglückte Vereinsgeſetzaktion ver⸗ Dunden, deren Ergebniß gleich Nichts war. Seitdem hat der Reichstag noch einmal den Antrag angendreen, am 20. Mai 2897, und damtit bewieſen, daß er auf einer geraden Ginlöſung der Zuſage deharrt. Dieſer Beſchluß des Reichstags iſt in der dorigen Legislatur⸗ periode gefaßt worden; da der Bundesrath vor Schluß derſelben ſich damit nicht mehr beſchäftigte, ſo mußte wieder von vorn an⸗ gefangen werden; das iſt dann, wie eingangs erwähnt, durch den Antrag Baſſermann geſchehen. Und wer ohne ſophiſtiſches Geklügel die Erklärung des Reichskanzlers auffaßt, wird es verſtehen, daß ihm die Gelegenheit hochwillkommen war, vor Thoresſchluß die für den 1. Januar nächſten Jahres gegebene unzweideutige Zuſage einzulöſen. Erſtens aus menſchlich ver⸗ ſtändlichen, allgemeinen, perſönlichen Gründen, dann aber im Hinblick auf die ſo ſcharf zugeſpitze Situation. Ein leitender Staatsmann, der in nächſter Zeit mit dem Anſpruch auf volles Vertrauen vor die Nation treten und ihr die Wege weiſen will, die ſie in das kommende Jahrhundert hinein, unter Ausgeſtaltung ihrer Kraft zur See, beſchreiten ſoll, darf auf ſeinem Wege nicht durch den Zweifel an ſeiner Geradheit und Autorität behindert ſein, gleichviel von welcher Seite dieſer Zweifel erhoben wird. Die nationalliberale Partei hat das Verdienſt, es der Regierung ermöglicht zu haben, zu guterletzt doch den richtigen Eniſchluß zu faſſen. Für kommende kritiſche Tage wird dieſer Ausgang von Bedeutung ſein. Das bürgerliche Geſetzbuch in gemeinverſtändlicher Darſtellung von Rechtsanwalt Otto Heinsheimer in Karlsruhe. (Nachdruckwerdoten.) 3. Rechtsgeſchäfte. Darunter verſteht man die Willenserklärungen, die auf die eines beſtimmten rechtlichen Erfolges gerichtet nd, z. B. ich ertheile dem Schneider einen Auftrag, mir einen Anzug zu machen, daran ſchließt ſich ſeine Verpflichtung, den Anzug zu fertigen, und meine Verpflichtung, den Anzug abzu⸗ Rehmen und den Macherlohn zu zahlen. J. Unfähig, Rechtsgeſchäfte vorzunehmen— geſchäfts⸗ unfähig— ſind: 4. Kinder, die das ſtebente Lebensjahr noch nicht bollendet haben, 2. wer ſich in einem die freie Willensbeſtimmung ausſchließenden, % cticht nur vorübergehenden, Zuſtande krankhafter Storung der Geiſtesthätigkeit befindet und 8. ber wegen„Geiſteskrantheit“ Entmündigte. Zu der zweiten Kategorie iſt zu bemerken, daß hier vorüber⸗ gehende Zuſtände der Bewußtſeinsſtörung, wie in Folge totaler Trunkenheit, hypnotiſchen Schlafes u. ſ. w. nicht gemeint ſind, ſondern nur Dauerzuſtände von Wahnſinn, Blödſinn u. ſ. w. Die Beurtheilung deſſen, ob jeweils ein ſolcher Zuſtand vorliegt, iſt Sache mediziniſch⸗wiſſenſchaftlicher Beurtheilung. Gleich⸗ giltig iſt(zu), ob die Entmündigung berechtigt iſt oder nicht, genügt, daß ſie zur Zeit beſteht. Die Willenserklärungen der Geſchäftsunfähigen ſind durchaus nichtig, ſelbſt wenn ſie dadurch allein einen Vortheil erlangen würden. Nichtig ſind auch die WMillenserklärungen an ſich geſchäftsfähiger Perſonen, die im Zu⸗ Geiſtesthätigkeit abgegeben ſind, z. B. im Zuſtande des Mor⸗ phiumrauſches u. ſ. w. II. Vom 7. bis zum 21. Lebensjahre iſt der Minderjährige Rur beſchränkt geſchäftsfähig. Der Minderjährige kann ſolche Willenserklärungen unbe⸗ ſchränkt abgeben, durch die er für ſich nur Vortheile erwirbt, 3. B. eine Schenkung(ohne Gegenverpflichtung). Dagegen bedarf der Minderjährige zu allen anderen Willenserklärungen der Ge⸗ mehmigung ſeines geſetzlichen Vertreters(Vaters, Vormundes), Der Minderjährige kauft ein Reitpferd, dann iſt dieſer Verkauf mur giltig, wenn der Vormund dieſen Kauf genehmigt. Bis dieſe Genehmigung ertheilt iſt, kann der Pferdehändler wieder vom Kaufvertrage zurücktreten, ausgenommen dann, wenn er wußte, Als er ſich auf den Verkauf einließ, daß der andere Theil minder⸗ Jährig ſei, oder daß die vom Minderjährigen behauptete Ein⸗ willigung des Vormundes fehlt. Fordert aber der Pferdehündler, um die Ungewißheit, die Uber die Genehmigung des Vormundes beſteht, zu beſeitigen, den Vormund zu einer Erklärung auf, ob er den Vertrag ge⸗ nehmigen wolle oder nicht, ſo muß dieſe Erklärung binnen einer Friſt von zwei Wochen abgegeben werden. Erfolgt leine Er⸗ kärung, ſo gilt ſie als verweigert, d. h. der Kauf iſt dann un⸗ wirkſam. Einſeitige Rechtsgeſchäfte der Minderjährigen, z. B. eine Kündigung, die er vornimmt, ſind nur dann wirkſam, wenn der Minderjährige die Einwilligung ſeines Vormundes bei der Vornahme des Rechtsgeſchäftes ſchriftlich vorlegt oder der Vor⸗ mund die Einwilligung vorher mitgetheilt hat. Fehlt es an dieſen Erforderniſſen, ſo kann der Gegentheil die Erklärung des Minder⸗ jährigen zurückweiſen, muß dies aber ohne Verzug thun. Ausnahmen gelten in folgenden Fällen: 1. Sind dem Minderjährigen zu beſtimmtem Zweche von ſeinem Asſetzlichen Vertreter Vater, Vormund) Mittel überwieſen, z. B. Taſchen⸗ und Reiſegeld, ſo kann er mit dieſem Gelde ohne jeſweilige Wenehmigung ſeines Vertreters frei verfügen, 2, Ermächtigt der geletzliche Vertreter den Minderfährigen in Dienſt oder in Arbeit zu kreten, ſo ſchließt der Minderjährige die mit dem Dienſtverhältniſſe in naturgemäßem Zuſammenhang ſtehenden Berträge ohne Spezialgenehmigung des geſetzlichen Vertreters. Alſo aalle Verabredungen über die Höhe des Lohnes und die Art ſeiner Be⸗ Zahlung, zweifelhaft iſt dagegen, ob der Minderjährige allein auch eine Nonvpentionalſtrafe bedingen darf. 3. Hat der geſetzliche Vertreter den Minderjährigen zum Betrieb eines kaufmänniſchen, gewerblichen oder landwirthſchaftlichen Unter⸗ mehmens ein für alle Mal ermächtigt, ſo darf er zur Vornahme der einzelnen, in die Unternehmungen einſchlagenden Rechtsgeſchäfte, z. B. chaffung won Rohprodukten, nicht noch ſpezieller Genehmigung des Vormundes. Im gleicher Weiſe wie der Minderjährige iſt beſchränkt seſchäftsfäßig Der wegen Geiſtesſchwäche(nicht zu verwechſeln mit Geiſtes⸗ kranfheit), wegen Trunkſucht und ewegen Verſchwendung Entmündigte und der, deſſen Entmündigung beantragt iſt. Wer wegen Geiſtesſchwäche, Verſchwendung oder Trunkſucht enk⸗ mündigt iſt, kann ein Teſtament nicht errichten, dagegen kann er ein Bebeits von ihm errichtetes Teſtament widerrufen. Dieſe Perſonen können alſo, gleich wie die Minderjährtgen, allein ſich nur Vorihetle erwerben, bedürfen aber im Uebrigen der Mitwirkung Waters ader Vormundes zu ihren Rechtsgeſchäften. III. Balffig öder körperlich Gebrechtiche nnen, 5öne f e daß dies ihre Geſchäftsfähigkeit beeinträchtigt zu ihrer Unter⸗ ſtützung einen Pfleger erhalten. Dieſe Pflegſchaft kann je nach dem Grade der Gebrechlichkeit eine dauernde oder beſchränkte ſeit und wird nur auit Einwilligung des Gebrechlichen angedrdnet, es ſei denm, daß keine Verſtändigung auit ihm möglich iſt. Die Anordnung erläßt das Vormundſchaftsgericht(Amtsgericht). Bemerkt werden ſoll, daß die Ehefrau in ihrer Ge⸗ ſchäftsfähigkeit durch ihre Heirath in keiner Weiſe beeinträchtigt wird. Das Geſetz anerkennt die vollkommene Gleichſtellung der Frau mit dem Manne im Rechtsleben. Näheres darüber wird ſpäter(Familienrecht) mitgetheilt werden. Aus Stadt und Land. Mauuheim, 5. Dezember 1399 Anſtellung eines Bau⸗ und Betriebsleiters für die elektr. Straßenbahn in Mannheim. Dem Bürgerausſchuß iſt folgende Vorlage zugegangen: Als in der Sitzung des Bürgerausſchuſſes vom 26. Juli ds. Is. aus der Mitte des Collegiums die Anregung erfolgte, ſchon frühzeibig für Gewinnung eines tüchtigen Direktors für die elektriſchen Straßen⸗ bahnen der Stadt beſorgt zu ſein, wurde bon dem Oberbürgermeiſter erwidert, daß geeignete Schritte hierwegen bereits unternommen ſeien, daß es aber ſchwer fallen werde, eine erprobte Perſönlichkeit für den Poſten zu finden, da der elektriſche Straßenbahnbetrieb noch zu neu ſſet, um jetzt ſchon über eine große Anzahl auch praktiſch erfahrener Direkioren verfügen zu können. Es hat ſſich dann auch im weiteren Verlauf der Verhandlungen gezeigt, daß nur eine ſahr beſchränkte Anzahl von geeignelen Perſönlich⸗ keften in Frage kommen konnte, Als der geeignetſte Ingenieur, welcher ſchon eine elektriſche Straßenbachn vollſtändig ſelbſtſtändig gebaut und einen derartigen Betrieb als oberſter Leiter geführt hat, wurde Herr D. Cöwit, z. Zt. Direkior der elektriſchen Straßenbahnen in Baſel in Betracht gezogen. Da auch die bei den Behörden am Orte ſeiner bisherigen Thätigksit eingezogenen genauen Erkundigungen ein in jeder Hinſicht günſtiges Ergebniß hatten, ſo wurde mit Herrn Löwit in mähere Unterhandlungen eingetreten, auf Grund deren er ſich zur Ueber⸗ nahme der Stelle des Leiters der elektriſchen Straßenbahnen dahier unter nachſtehenden Bedingungen einverſtanden erklärt: 4. Herr O. Löwit b an einen in Monatsraten zahlbaren Gehalt won jährlich 10 000%; 2. Erfolgt die Auflöſung des Dienſtperhältniſſes erſt nach Ablauf von 83 Jahren vom Tage des Dienſtantritts an durch Kündig ung Seitens der Stadtgemeinde, ſo hat nach Umfluß der Kündigungs⸗ friſt die Verſetzung des Herrn Löwit in den Ruheſtand einzu⸗ treten, ſofern nicht die Vorausſetzungen der Dienſtentlaſſung borliegen. Gleichzeitig mit dem Anſpruch auf Rußhegehalt für ſich erlangt Herr Löwit für ſeine Hinterbliebenen den Anſpruch auf Veuſorgungsgehalt nach Maßgabe der ſtädtiſchen Dienſt⸗ und Gehaltsordnung. Der Ruhegehalt darf 75 Prozent des Dienſtgehalts und 3500% nicht überſteigen, 3, Erfolgt die Auflöſung des Dienſtverhältniſſes innerhalb der erſten 3 Jahre durch Kündigung Seitens der Stadtgemeinde, ſo euhält Herr Löwit eine einmalige Entſchädigung von 10 000 ,. 4. Für die Koſten des Umzuges ſowie als Endſchädigung für etwa doppelt zu bezahlende Wohnungsmiethe erhält Herr Löwit eine einmalige Vergütung von 800 mit der Maßgabe jedoch, daß im Falle des Dienſtaustritts vor Ablauf von 5 Jahren in Folge der Kündigung durch Herun Löwit der empfangene Betrag der Stadtkaſſe rückzuenſetzen iſt. Wie vorauszuſehen war, ſind die Gehaltsanſprüche devartige, daß ſte über den Rahanen des bisher bei der Stadiverwaltung Ueblichen weit hinausgehen, da aver nahezu hauptſächlich auf die Gewinnung einer erſten Kraft goſehen werden ſollte, die übrigen Bewerber die gleichen, theilweiſe ſogar hühere Forderungen ſtellten und Herr Löwit ſeine jetzige ihm ſehr zuſagende Stellung nur gegen eine weſentliche Beſſerſtellung aufzugeben gewillt iſt, ſo war die Gewährung dieſer Forderung nicht zu umgehen. Hinzuzufügen iſt noch, daß Herr Direktor Lowit 35 Jahre alt iſt, ſeine Studien an der techmiſchen Hochſchule in Prag abſolbirt und dort die beiden Staatsprüffungen für Bauingenieure abgelegt hat. Nach Beſchäftigung in einem Eiſenkonſtruktionsbureau ſowie bei einer Baähnbaugeſellſchaft trat er im Jahre 1893 in den Dienſt des Kantons Baſel⸗Stadt als Direktor der dortigen elektriſchen Straßenbahnen. Daß die Schaffung einer gleichen Stelle hier nothwendig iſt, bedarf wohl keiner beſonderen Begründung und da der derzeitige Stand der Straßenbahnfrage eine möglichſt raſche Beſetzung der Stelle gebieteriſch erheiſcht, ſo hat ſich Herr Direktor Löwit bereit erklärt, auch ſchon por ſeinem am 1. März k. Is. erfolgenden Dienſteintritſ bei Erledigung der auf die Einführung der elektriſchen Bahn bezüg⸗ lichen Gelſchäfte ſo weit nur irgend möglich mitzuwirken. Er iſt hierzu um ſo eher in der Lage, als er ſchon ſeit Monaten Mitglied der für die Prüfung der eingereichten Projekte berufenen Sachverſtändigen⸗ kammiſſion iſt und daher mit den einſchlägigen Verhältniſſen ſich ſchon Durchaus vertraut gemacht hat. Erweiterung des chriſtlichen Friedhofes. Dem Bürgerausſchuſſe iſt folgende Vorlage zugegangen: Nachdem 8 Sektionen des aten Friedhoftheiles umgegraben ſind und der Wiederbeſtattung gedient haben, iſt nunmehr der Zeit⸗ punkt nahe gerückt, von dem ab weitere Umgrabungen nicht mehr an⸗ h ſind, weil dievorgeſchriebene 25jährige Ruhezeit nicht umfloſſen ſt; es muß daher auf eine Erweiterung des chriſtlichen Friedhefes Bedacht genommen werden. Dieſe Erweiterung iſt auf dem Terrain der 4. Sandgewann nördlich vom alten Friedhof im Geſammtmaß von ca. 9 ha 22 ar 23 qm in Ausſicht genommen. Das Gelände iſt bereits im Jahre 1890 von den damaligen Beſizern Daniel Moſer und Genoſſen zu.80 pro qm(im Ganzen um circa 172 000) gekauft worden, wozu der Bürgerausſchuß unterm 1. Juli 1890 die Genohmigung ertheilte. Die Grundſtücke waren nach der Erwerbung Anfangs berpachtet; ſeit 2 Jachren iſt der Pacht abgelgufen und es befinden ſich die Grnudſtücke in Sellbſtverwaltung der Stadt. Die Anlage des Friedhofes kann daher ſofort begonnen werden. Das Tiefbauamt und bezw. das Hochbauamt erhielten vom Skadl⸗ zath Auftrag, die Projekte Über die Anlage des Friedhofes und die Herſtellung der Einfriedigung ete. zu fertigen. Vor Erledigung dieſes Auftrages erſchien es jedoch geboten, die Frage zu entſcheiden, an welchen Stellen das Crematorium— des Mannheim⸗Ludwigshafener Vereins zur Erbauung eines Crematoriums— und die in Folge Ein⸗ führung der neuen Friedhofs⸗ und Begräbnißordnung nothwendig werdende neue Leichenhalle errichtet werden ſoll. Wie ſich aus den heute zur Einſicht aufliegenden Plänen ergibt, iſt der Bauplatz für das Crematorium auf der weſtlichen Seite und jener für die Leſchen⸗ halle an Stelle des heutigen kleinen Bethauſes auf der öſtlichen Seite der projektirten Erweiterung, jeweils ungefähr in der Mitte der beiden Lüngsſeiten beſtimmt worden. Die Geſammtkoſten betragen* 78 500. * 4 1 Dem Berichte des Tiefbauamtes zu der Vorlage entnehmen wir: Bei Bearbeitung des Projektes für die Friedhof⸗Erweiterung ließen wir uns von dem Gedanken leiten, der neu zu errichtenden Stätte des Friedens nicht von vornherein den Stempel der ſtarren Regelmäßigkeit aufzudrücken, welche den alten Gräbertultus kennzeichnete. Statt der Hisber üblichen geraden Linjenführung in den Wegen und den Begräb⸗ Waungeus, s. VBezemser: chte Anm t in den Formen die Le durch die immer wechſelnden NMa ſolchen geweihten, durch Naturſchönheiten ſtimm Steitten den mateiell täglichen Azcblick pergeſſen und ih der Vergangenheit and Zukunft zudenden, unter P ſchenerung der Plätze, wo theure Angehdrige ruß ſtrebungen, die in faſt allen deutſchen Städten in ſo ſch Ausdruck gelangen, glauben wir in dieſem Falle e machen zu ſollen. In dem Profekte ſind alle jene den letzten Jahren auf dieſem Geb ſſen, den Familien⸗ und Reihengräbe nach dem erfahrungsmäßigen Bedürfniſſe Raum zugewief er auch die gärtneriſche Ausſchmückung die zum Ausdruck gekon durch Baumpflanzungen an den Haußtalleen, ſowie durch Ausſchmückung der ſeitlichen Rabakten und Bosquette. An geeigneten Stellen Raum für event. zu erſtellende Crucifixe, Denkmäler, vorgeſehen. Was die Aus⸗ führung der Arbeiten zur Herſtellung des Friedhofes bett empfehlen wir, dieſelbe auf 5 Jahre zu vertheilen, um ſo die N h⸗ keit der Nutzbarmachung der vorerſt noch nicht direkt den Zwecken der Beſtattung dienenden Geländes zu geben. Die Koſten für die gärtneriſche Herſtellung belaufen ſich auf/ 25 000.— **.* Dem Bericht des Hochbauamts entnehmen wir: Die Zahl der Vhore wurde auf 5 ermäßigt. Dieſelben ſind in enkſprechenden Entfernungen auf Hauptwege mün dend angenommen. Die Geſammtlänge der Mauer einſchließlich der Thore bekrägt rund 882 Meter, die Lichtweite des Hauptthores iſt mit 5 Meter, diejenige der übrigen Thore mit 4,50 bezzw. 4,00 Meter vorgeſehen. Die Mauer ſoll in Schichtenmauerwerk aus unregelmäßigen hammerrechten Neckar⸗ ſandſteinen in horizontalen Schichten, beiderſeits ausgefugt, O0,50 Meter 1„ dick und 2,20 Meter hoch vom Gelände an gerechnet au mit rothen Falz⸗ und Firſtziegeln abgedeckt werden. Das Fundamer iſt 420 Meter tief, bei 0,50 Meter Breite in Cementbeton veranſchlagt. Die Thore ſollen im Charakter der neuen Gedaächtnißlbapelle erſtellt werden, ausgenommen dasjenige, welches den Zugang zum Crema⸗ torium vermittelt, welches in Uebereinſtünmung mit dieſem Bauwerk ausgeführt werden ſoll. Die Umrahmung der Thore iſt aus Werk⸗ ſteinen, die Thorſchwellen aus Granit genommen, während die Thorz ſelbſt aus Schmiedeeiſen vorgeſehen ſind. Großfener. Heute Vormittag gegen ½11 Uhr ertönten it unſerer Vorſtadt Neckarau Feuerlärm. Es brannte in der Rheiniſchen Gummi⸗ und Celluloidfabrik und zwar in dem Trockenhauſe. Mäch tige Flammen ſchlugen gegen den Himmel und eine dichte Rauch wolke verkündete weithin den Herd des Feuers. Das Trockenhauz beſteht aus 3 Abtheilungen, die von einander durch feuerſeſte Brand mauern getrennt ſind. Jede Abtheilung bildet einen langen, etwas ſchmalen ſaalähnlichen Raum, der angefüllt iſt mit allerlei Apparater und Ständern zum Trocknen des fertigen Celluloids, Das Licht fäll⸗ durch Glasdächer in die verſchiedenen Abtheilungen, die vollſtändig von einander getrennt ſind. Das Feuer brach in der äußerſten rechten Abtheilung des Trockenhauſes aus. Es fand an dem Celluloid und den Trockenapparaten reichliche Nahrung, ſodaß es mit großer Schnellig⸗ keit um ſich griff. Die Scheiben des Glasdaches ſprangen matürlich in Folge der Hitze ſehr bald und die Flammen ſchlugen ins Freie empor. Zugleich griffen ſie auf die angrenzende zweite Abtheilung über. Die Freiwillige Feuerwehr des Stadttheils Neckarau, ſowie veuſchiadene Fabritfeuenwehren eilten raſch zur Hilfeleiſtung herbel, Es galt, ein Uabergreifen des Feuers auf die dritte Ablheilung zu werhindern und womöglich die zweite Abtheilung zu retten; das Cetztere gelang aber nur zum Theil. Die erſte Abkheilung, in welcher das Feuer entſtanden war, brannte wollſtändig, die angrenzende zwelte Abiheikung zum Theil aus. Dem Gebäude ſelbſt, welches vollſtändig aus Stein und Eiſenwerk beſteht, konnte das Feuer nicht viel anhaben. Gegen 12 Uhr waren die Löſchaubeiten beendigt und die Feuerwehr konnte den Brandplatz wieder verlaſſen. Der Schaden iſt ein ſehr be⸗ deutender, da das Trockenhaus mit fertigem Celluloid vollſtändig angefüllt war und ein großer Theil desſelben vom Feuer bernichtet wurde. Was die Entſtehung des Feuers anbelangt, ſo glaubt man, daß der Brand durch überhitzten Dampf verurſacht worden iſt. Wie uns bon der Fabrit mitgetheilt wird, beträgt der Schaden girka 20 000 Mark. JCCC.Cũũͥ ͤ ͤvb Sammlung für die Buren. Es gingen bei uns ein: Transport M. 1688 68. Aus der Durenbüchſe des Zäbringer⸗Hofes“, 2. Rate. M. 50.—. Von H. B. Stammtiſch im„Alten Fritz“ hier M. 10.15. Von einem Secken⸗ heimer Burenfreund M..—. Zuſammen M. 1750.88. Zur Entgegennahme von Gaben iſt ſtets gerne bereit Die Exped. des„General⸗Anzeiger“(Mannb. Journgl.) FFFPEFCCCCCCCCCCbCbTCCCCGTbTbTbTbTCTGTVTbTGTGTGTbTbTbTbVbVbGTGTbTGTGTGTbTbTbTbTCTGTGTGTb Wfalfz, Hellen und Umgebung. IJ Ludwigshafen, 6. Dez. Die hieſige Stadtrathstwahl findet nunmehr am Dienſtag, 12. Dezember ſtatt. 89 Speier, 6. Dez. Bei der Stadtrathswahl ſtimmten von 2864 Wahlberechtigten 2086 ab. Wahrſcheinlich hal die gemeinſame Liſte der Sozialdemokraten und Ultramontanen Über diejenige der liberalen Bürgerpereinigung geſtegt. 0Neuſtadt a.., 6. Dez. Der diesjährige Karneval ſoll hier Ai Maßſtabe gefeiert werden. Sämmtliche Vereine ſollen mitwirken. Landau, 5. Dez.(Strafkammer.) Schon wjeder ſollte ſich in der heutigen Strafbammerſitzung ein Weinhändler aus Diedesfeld, Dr. Emil Wack, wegen Verfälſchung von Wein verantworten. Der Angeklagte hatte es jedoch, l.„Pflz..“, vorgezogen, nicht zu enſcheinen weshalb die Verhandlung vorläufia ausgeſetzt und gegen Dr. Wack Haftbefehl erlaſſen wurde. Tugesntenigkeiten. —Eigenartige Folgen des Burenkrieges. Es iſt natürlich, daß der Krieg mit Transvaal auf viele engliſche Knaben in ähnlichet Weiſe befruchtend wirkt, wie etwa die Lektüre gewiſſer„Indianer⸗ bücher“. Wie weit dieſe Wirkung gebt, zeigte ſich bei einem Fall, der vor einigen Tagen vor einem engliſchen Gerichtshof in Wales zur Entſcheidung gelangte. Sechs Knaben— alle unter 14 Jahren— waren wegen grober Beſchädigung eines Hauſes angeklagt. Die Anklagefchrift ſtellte feſt, daß im Dorfe Blanegryn die geſammte männliche Dorfjugend ſich zu einem Burenkommando und einem britiſchen Regiment formirt hatte. Neulich marſchirten die Burſchen nun auf verſchiedenen Wegen auf einen nahegelegenen Berg, den ſie Dundee nannten. Hier entſpann ſich ein verzwelfelter Kampf. Die„Briten“ blieben zwar Sieger, konnten aber ihre Stellung nicht behaupten und zogen ſich in ein leeres Haus am Fuße des Berges zurück, das ſie Ladyſmith nannten. Die„Buren“, nicht fau eröffneten nun mit Steinen ein ſo gründliches Bombardement au das Haus, daß nicht blos ſämmtliche. in Trümmer ginge ſondern auch die weniger gebrechlichen Beſtandtheile des Hauf arg beſchädigt wurden. Der Eigenthümer, ein friedlicher Landmann, klagte und die Knaben wurden, um dem Geſetz Genüge zu thun, zu einer kleinen Geldſtrafe verurtheilt. Der Gerichtshof halte während der Verhandlung allerdings Mühe, den Amtsernſt aufrecht zu halten. „ Der Prozeß wegen verſuchten Mordes und wegen An⸗ ſtiſtung dazu, der ſich gegen die Buchbinderei⸗Arbeſterin Auguſte Buchwald geb. Pfördtner aus Schönederg und den früheren Kanzlel⸗ A. rs⸗ GWSS YSrSSRS˖·⸗⅛‚S in ware, — Maäfſgem, d. Dedmber eal Anielger?:? dſckkar Guſta d Dahn aus Dt.⸗Wilmersdorf vichket ünd der bei der erſten Verhandlung am 6. November d. Is. unerwartet der Ver⸗ kagung verfiel, gelangte vor dem Schwurgericht in Berlin wiederum gur Verhandlung. Die Angeklagte Buchwald hat in der ſrüheren Berhandlung angegeben, daß ſte den Hahn im Deutſchen Hauſe in Schmargendorf, wo er zum Tanz aufſpielte, kennen gelernt hatte. Es babe ſich zwiſchen ihnen allmählich ein intimes Verhältniß entwickelt. Hahn habe ihr geſagt, er werde ſich von feiner Frau ſcheiden laſſen und ſie darnach heirathen. Die Ehefrau des Hahn habe von dem Verhältniſſe Kenntniß erhalten und ihr, ſowie ührem Ehemann recht oft ſchlimme Szenen gemacht. Nun ſei gwiſchen ihnen folgender Plan ausgeſonnen worden: Hahn wollte mit ſeiner Frau am nächſten Sonntag nach Schmargendorf kommen, ſie ſollte ſich aber ſe f ſamen Wege warten, der von 55 micht ſehen laſſen, ſondern auf dem einf der Mecklenburgiſchen Straße am Bahndamm entlang nach Wilmers⸗ dorf führt. Dieſer Weg iſt finſter, eine lebendige Hecke trennt ihn pon dem tiefliegenden Bahndamm der Ringbahn. An dieſer Hecke ſollte die B. in der Sonntag⸗Nacht zum 12. Juni gegen 123 Uhr bbereit ſtehen. Der Angeklagte wollte ſeine Frau vorausſchicken und dieſen Moment ſollte ſie benutzen, um die Frau Hahn niederzuſtechen. Man wollte damit den Glauben erwecken, daß herumpagabondirende Strolche die Frau ermordet hätten. Dieſer Plan ſei programm⸗ mäßig durchgeführt worden, bis zu dem Momente der Entſcheidung. Sie habe an der berabredeten Stelle eine chalbe Stunde lang gewartet und während dieſer Zeit ſei ihr die That leid geworden. Sie habe ihre verbrecheriſche Abſicht aufgegeben und ſich zur Heimkehr gewandt. In dieſem Momente habe ſie ſchon Frau Hahn kommen ſehen. Sie ſei auf die Seite getreten, um nicht bemerkt zu werden, Frau Hahn habe ſie aber bereits geſehen und ſei ſofort mit lauten Schimpfreden auf ſie eingedrungen, habe ſie mit dem Schirm über den Kopf geſchlagen und ſte an den Haaren geriſſen, da ſei ſie wüthend geworden und habe, ohne zu wiſſen, was ſſie that, mit dem Küchenmeſſer, das ſie bei ſich führte, blindlings zugeſtochen. Wie viel Mal ſie geſtochen habe, wiſſe ſte abſolut nicht, da ſie in dieſem Augenblicke pollſtändig beſinnungslos geweſen ſei. Dieſe erſte Darſtellung hält die Angeklagte Buchwald mit allen ſchon früher geſchilderten Detalls aufrecht. Der Angeklagte Hahn blieb ebenſo wie die Buchwald buchſtabengetreu bei der in der Werhandlung vom 6. Nobember gegebenen Sachdarſtellung. Er habe ihr nie ein Heirathsverſprechen gemacht. Von der Abſicht, ſeine Frau gu ermorden, habe er erſt erfahren, nachdem die That geſchehen war. Er habe niemals mit der Buchwald darüber geſprochen, die Schilderung der Buchwald von ihren beiderſeitigen Zuſammenkünften in den letzten beiden Tagen vor der That ſei erfunden. Nur inſofern weicht der Angeklagte von ſeiner früheren Ausſage ab, daß er ihn belaſtende Momente beſtreitet, die er in der früheren Verhandlung und auch in Vernehmungen während der Vorunterſuchung zugegeben hat. Der Präſident richtet ſchließlich die Frage an den Angeklagten, ob er ſeine frühere Behauptung aufrecht erhalte, daß er kopfſchwach ſei. Der An⸗ geklagte bejaht dies und begründet dies damit, daß ſein Vater und ein Bruder ebenfalls geiſteskrank ſeien. Der Präſident erklärt, daß der⸗ artige Erſcheinungen beim Angeklagten früher nicht bemerkt worden ſein dürften, ſonſt hätte er nicht ſo lange Soldat ſein können. Damit 8 8 Inquiſitorium geſchloſſen und in die Beweisaufnahme eingetreten. — Ein Brudermord in Budapeſt. Ein trauriges Bild menſchlicher Verworfenheit enthüllt ſich nunmehr im der jetzt in Ungarn großes Auffehen erregt. Alle Ermordung des Studenten Elemer Papp auf deſſen Bruder zurückzu⸗ führen iſt, ſind nunmehr geſchwunden. Der Bruder des Ermordeten, Bela Papp, hat nach einer Meldung aus Szathmar dem Unter⸗ ſuchungsrichter geſtanden, daß er die Leute gedungen habe, um ſeinen ruder zu ermorden. Erſt ſollte es der Friſeurgehilfe Andreas Heir thun; da dieſer aber im letzten Moment zurücktrat, gab ela Papp ſeinem Couſin Zoltan Papp 100 Gulden, damit er einen Mörder ſuchen ſollte. Er fand auch einen in der Perſon des Schaf⸗ hirten Michael Zſoldies, welcher den Studenten in einen Hinterhalt lockte und ihn dann erſchoß. Das Motiv der That war, weil Bela Papp in ſeinen Verhältniſſen heruntergekommen iſt, während Elemer mehrere bunderttauſend Gulden erben ſollte. ee Aeueſte Aachrichten und Celegtammt. (Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers“.) Berlin, 6. Dez. Geſtern Abend mahm der Kaiſer das Diner bei dem Staatsſekretär Grafen Bülow ein. *Wien, 6. Dez. Blättermeldungen zu Folge iſt die Wiederaufnahme der Verſtändigungsbver⸗ handlungen für den Lauf des Januar in Ausſicht ge⸗ nommen. Das über den Verlauf der geſcheiterten Verſtändi⸗ gungsaktion ausgegebene Communiqus verweiſt auf die bis⸗ herigen Konferenzen und ſagt dann, die geſtrige Sitzung des Sub⸗ komitees ſei ohne Ergebniß verlaufen. In der Abends abge⸗ haltenen gemeinſamen Berathung des Exekutivkomitees der Rechten und der Clubobmännerconferenz der Linkem erklärten die Parteien ihre Anträge gegenſeitig für unannehmbar. Gegen die bon der Linken verlangte Abſtimmung nach Clubs wurde von der Rechten Einſpruch erhoben, weßhalb die Abſtimmung unter⸗ blieb. Jacowski ſchloß die Sitzung lediglich mit dem Wunſche, es möge möglichſt bald zu Verhandlungen zwiſchen den Ver⸗ tretern der deutſchen und tſchechiſchen Nation kommen. Die Obmännerconferenz der Linken hatte vor und während der Fonferenzen mit der Rechten wiederholt Berathungen, wobei ſich iber das taktiſche und ſ achliche Vorgehen der Parteien der Linken and den Conferenzen volle Einmüthigkeit herausſtellte. *Reval, 6. Dez. Die Hälfte des Felſens, worauf vor furzem in einem Schneeſturm das Panzerſchiff Gene⸗ zal⸗Admiral Apraxin aufgelaufen war, iſt wegge⸗ ſprengt worden. Der Schiffskörper iſt nicht beſchädigt. Infolge zes ſtarken Sturmes gingen Rettungsboote nach der Inſel Kotka ab. *London, 6. Dez. Aus Ladyſmith, 29. Nov. wird gemeldet: Die Buren feuern, aber ohne Wirkung und wie es ſcheint, um die Rückwärtsbewegung zu verbergen, da ver⸗ ſchiedene Truppenkörpet geſtern auf dem Marſche nach den Drakenbergen geſehen wurden, während andere Heereskörper heute geſehen wurden, wie ſie mit Wagen nach Nordoſten abzogen. Unter dem Feinde ſcheint Krantheit zu herrſchen. Es geht das Gerücht, zwiſchen den Transvaal⸗ und den Freiſtaat⸗Buren ſeien Streitigkeiten ausgebrochen. Um Ladyſmith ſind jetzt 26 Ge⸗ ſchütz e aufgeſtellt, welche wenig Schaden anrichten. Wie be⸗ nihtet wird, haben die Buren die Anhöhen zwiſchen Ladyſmith und Colenſo mit Redouten und Bruſtwehren ſtark befeſtigt. Berlin, 6. Dez. Der Oberpräſtdent der Provinz Pom⸗ mern, Staatsminiſter a. D. von Puttkammer, hat zum 1. Januar ſeinen Abſchied eingereicht. Deutſcher Reichstag. 117. Sitzung vom 6. Dezember. Am Bundesrathstiſche Reichskanzler Fürſt Hohenlohe Staatsſekretär Graf 50fad owsky. Präſdent Sraf Balke⸗ dem eröffnet die Sitzung 1 Uhr 20 Minuten. Auf der Tages⸗ kednung ſteht die erſte und zweite Berathung des Antrages Baſſer⸗ Rann, auf Aufhebung des Verbindungsverbots für politlſche Vereine. Reichskanzler Fürſt Hohenlohe erklärt: Meine Herren! Ich Aaube zur Abkürzung der Debatte beizutragen, wenn ich gleich zu J eginn das Wort ergreife. Es iſt in dieſem hohen Hauſe wieder⸗ holt auf die von mir am 27. Juni 1896 abgegebene Erklärung Bezug genommen worden, Ich habe damals von der Einführung einer Beſtimmung in das bürgerliche Geſetzbuch abgerathen, wodurch das gegen politiſche Vereine in Deuſchland vielfach beſtehende Verbindungs⸗ verbot gufgehoben werden ſollte, weil eine ſolche Beſtimmung in das bürgerliche Geſetzbuch nicht hineingehört. Ich habe damals zugleich der Zuverſicht Ausdruck gegeben, daß es gelingen würde, die Be⸗ ſeitigung des durch das Verbot geſchaffenen Rechtszuſtandes auf dem Wege der Geſetzgebung der einzelnen Staaten noch vor dem Zeitpunkte herbeizuführen, womit das Bürgerl. Geſetzbuch in Kraft tritt. Infolge einer von mir gegebenen Anregung iſt dafür in einer Reihe von Staaten, die Beſeitigung des Verbotes durch die Landesgeſetzgebung vollgogen worden. Auch die preußiſche Regierung hat, wie Sie wiſſen, dem Dandtage einen Goſetzentwunf zugahen laſſen, leider hat er nicht die Zuſtimmung des preußiſchen Landtages gefunden. Es iſt hier nicht am Platze, die Gründe Zu erörtern, die zu dieſem Ergebniß geführt haben. Meinerſeits habe ich aber aus jener Thatſache Veranlaſſung nehmen müſſen, der Frage näher zu treten, ob die in Ausſicht geſtellte Beſeitigung des Verbots nicht im Wege der Reichsgeſetzgebung herbei⸗ zuführen ſei. Ich bin munmehr in der Lage, Namens der verbün⸗ deten Regierungen zu erklären, daß dieſe einem Beſchluſſe des Reichs⸗ tages, welcher wie der Antrag Baſſermann will, die Beſeitigung deß Verbindungsverbots für inländiſche Vereine ausſpricht, ihre Zu⸗ ſtimmung ertheilen wird.(Bravo links und Mitte.) Damit werden die verbündeten Regierungen den Erwartungen gerecht, welche in meiner Erklärung vom 27. Juni 1896 dem Reichstage gegenüber ausgeſprochen wird.(Bravo lints und Mitte.) Baſſermann berzichtet auf eine längere Begründung des Antrages, den er zur Annahme mit möglichſt großer Majorität empfiehlt. Die Erklärung des Reichskanzlers würde mit freudiger Genugthuung anerkannt werden. Er dankt dem Reichskanzler.(Bravo.) Bachem(Zentrum) will ebenfalls die Wirkungen der Er⸗ ſche nicht abſchwächen. Kleine Geſchenke erhielten die Freund⸗ ſſchaft. v. Lebetz ow(konſ.): ſeine Partei wünſche nach wie vor Maß⸗ regeln gegen gewiſſe Auswüchſe des Vereinslebens. Die Partei werde gegen den Antrag ſtimmen. Noch vor 14 Tagen hätte der Stants⸗ ſekretär Poſadowsky Garantien zur Beſeitigung dieſer Auswüchſe berlangt, die der Reichstag pure ablehnte und die auch heute noch nicht gegeben ſeien.(Sehr richtig! rechts. Hört! hört! lints.) Der Antrag ſei Waſſer auf die ſozialdemokratiſche Mühle, er werde angenommen mit Hilfe der Parteien, welche ſich Feinde der Sozialdemokratie nennen. (Beifall rechts!) Stumm(Reichspartei.) Die Erklärung gebe die Waffen gegen den Umſturz aus der Hand und desavouire die Parteien, welche Schulter an Schulter mit der Regierung gegen den Umſturg gekämpft hätten. Die Regierung müſſen die Verantwortung tragen für die weitere ſehr bedenkliche Entwicklung der Dinge. Rickert(freiſ. Vereinigung.): Die Verantwortung werde die Regierung nicht ſchwer drücken. Es würde zur Hebung des Anſehens und des Einfluſſes der Regierung beitragen, wenn der Reichskanzler das Verſprechen ſchon vor 3 Jahven eingelöſt hätte. Singer(Soz.): Wenn der Reichskanzler nun Etwas gethan hätte, was vor drei Jahren ſchon hätte geſchehen müſſen, ſo ſei das kein Grund, ſich in Dankesbezeugungen zu überbieten. Das zeuge von einer ſehr ſchwächlichen Auffaſſung der Rechte der Volksvertreter. Beeinträchtigt wird die Befriedigung über die Erklärung des Reichs⸗ kanzlers durch Bedauern über das Ablehnen des preußiſchen Geſetzes. Die Sozialdemokratie als Partei laſſe die Aufhebung des Verbin⸗ dungsverbotes ziemlich kühl. Herr Bachem hätte gleich ſagen können, kleine Geſchenke erhalten die Flotte.(Heiterkeit. Zuruf der Konſer⸗ vativen.) Der Ruf nach Gewaltmaßregeln gegen unſere Partei könnte Ihnen einmal übel bekommen. Wer gebe den Konſervativen das Recht, ſich als patentirte Wächter des Geſetzes aufzuſpielen, Die einzige Freude für ſeine Partei ſei es, daß endlich der Anfang mit einem Reichsvereinsgeſetz gemacht worden ſei. Staatsſekretär Poſadowsky: Mit dem Arbeitswilli und dem heutigen Antrage beſteht abſolut kein engerer Zufammen⸗ hang, Die Frage, ob das Vereinsgeſetz durch ein Lande geſetz oder ein Reichsgefetz aufgehoben werden ſollte, iſt lediglich eine formale. Ich will keine Leichenſchau abhalten, da die Todesurſache doch nicht feſtgeſtellt würde.(Heiterkeit.) Bei meinen Ausführungen vor 14 Tagen habe ich an eine Aufhebung des Verbindungsverbots nicht gedacht. Die Regierung hat geglaubt, daß es nicht angängig ſei, das zu konſerviren, was ſich politiſch und moraliſch überlebt hat. Das iſt mit dem Verbindungsverbot der Fall. lange Zeit. Spät Richter(freiſ. Vollsp.): 33 Jahre iſt eine kommt Ihr, doch Ihr kommt! Aber ich muß ſagen: Der lange Weg t. Ihr hättet früher kommen können. eniſchuldigt Euer Säumen ni ch (Beifall. Heiterkeit.) Werner(Antiſ.) ſpricht ſeine Befriedigung aus über die Er⸗ Härung des Reichskanzlers; nur wie bürgerlichen Partejen hätten den Schaden vom Verbot gehabt. Bachem(Zentr.): Wenn man hier mit Unhöflichteiten etwas ausrichten könnte, würden wir uns von Keinem darin übertreffen laſſen, haupkſächlich nicht von Herrn Singer.(Heiterkeit.) Aber wir halben an der rechten Stelle auch Muth zur Höflichkeft. Usbrigens iſt es bezüglich der kleinen Geſchenke der Bundesrath, der hier das erſte Wort zu ſagen hat. Es war daher ſehr deplazirt, bon der Flottenfrage zut ſprechen. Abg. Tiedemann hat in der vorigen Woche auf ſeine Aeußerung vom Abg. Lieber die deutliche Antwort erhalten, Herrn Levetzow antworte ich heute dasſelbe: Mit Polizeimaßregeln iſt hier nichts mehr zu machen, ſondern nur mit geiſtigen Waffen, und die ſſcheinen Sie nicht zu führen zu perſtehen.(Lachen rechts.) Es folgen weitere Bemerkungen der Abgg. Stumm und Levetzow, der ſich dagegen berwahrt, Poltzeimaßregeln befürwortet zu haben. Damit ſchließt die erſte Leſung. In zweiter Leſung wurde der Antrag ohne Debatte gegen die Stimmen der Rechten und zweier Mitglieder der Reichspartei an⸗ genommen. Es folgt ſodann die Berathung des Antrages Agſter auf Einführung eines Berggeſetzes. Mannheimer Handelsblatt. Fraukfurt a.., 6. Dezbr.(Effektenbörſe). Aufangscourſe. Kreditaktien 235.40, Staatsbahn 188.70, Lombarden 3190, Egypter .—. 4% ungar. Goldrente 97.60. Gotthardbahn 143.10, Disconto⸗ Commandit 193.60, Laura 258.70, Gelſenkirchen 198.90, Darmſtädter 144.50, Handelsgeſellſchaft 169.10. Tendenz: ſchwach. W. Berlin. 6. Dezbr.(Telegr), Effektenbörſe. Bei Er⸗ öffnung der Börſe zeigte ſich flarker Verkaufsandrang in Hütten⸗ und Bergwerksaktten, welches einen empfindlichen Kursdruck herbei⸗ führte. Der Fondsmarkt lag ſtill, nur Spanier zogen auf Paris an. Banken ruhig. Bahnen meiſt ſchwächer. In er zweiten Börſen⸗ ſtunde waren Montanwerthe etwas gebeſſert. Creditaktien anziehend. Privatdiskont 5% pet. Berlin, 6. Dezbr.(Effektenbörſe). Aufangscourſe. Kreditaktien 235.10, Staatsbahn 138.80, Lombarden 31.70, Disconto⸗Commandit 193.50, Laurahütte 253.40, Harpener 201.40, Ruſſiſche Noten—.—. Tendenz: ſchwach. Schlußcourſe. Ruſſen⸗Noten ept. 216.45, 3½ 05 Reichsanleihe 98.10, 3% Reichsanleihe 89.40, 4% Heſſen 104.20, 3 Heſſen 86 20, Italiener 94.20, 1860er Looſe 141.40, Lübeck⸗Büchener 159.75, Marien⸗ burger 83.90, Oſtpreuß Südbahn 89.50, Staatsbahn 139.40, Lom⸗ barden 31 90, Canada Pacifte⸗Bahn 92.—, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aklien 162.70, Kreditaktien 286,10, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 189.40, Darmſtädter Bank 144.10, Deutſche Bankaktien 208.60, Disconto⸗Commandit 193.70, Dresdner Bank 166.50, Seipziger Bank 176.50, Berg.⸗Märk. Bank 155.50, Dynamit Truſt 160.20, ochumer 268.10, Conſolidation 396.90, Dortmunder 135.90, Gelſenkirchener 198.90, Harpener 202.60, Hibernig 218.70, Laurahütte 254.—, Licht⸗ engeſetz und Kraft⸗Anlage 121.20, Weſteregeln Alkaliw. 224.25, Nſcherslebener Alkali⸗Werke 155.—, Deutſche Steinzeugwerke 817.—, Hanſa Dampf⸗ ſchiff 176.80, Wollkämmerei Aktien 268.—, 4% Pf.⸗Br. der Rhein.⸗ Weſtf. Bank von 1908 101.—, Privatdisconto: 5%, Conrszettel der Effektenbörſe vom 6. Dezember; Aktien. Banken. Pfalzbran. v. Geiſet u. Mohr J 98.— Sariſche Bank 120%[ ratkret 240 Gewerbebank Speyer 50%% R 180. G 0 Schwargz, Speyer 227.50 G Mannheimer Bank 183.75 0 Schwetzingen 70.— C Oberrheln. Bank 122.60 bß Sonne Welg Speher 155.— Pfahi e Bank 199.30 W Storch, Sick 111.— 8 Pfälz. Hyp.⸗Bauk 161.— b3 5 Worn 90. G yſ, Aparzu. Edb. Land an 129.— 55 Wormſer Brauhaus v. Oertge 185,50& 72 8 5 Pfälz. Preßh. u. Spritſabr. 126.50 G Südd. Bank 114.10 G Trausport Sübddeutſche Bank(unge) Akt. 118.60 G und Verſicherung. Eiſenbahnen. Aaunz. Heut 124.— 8 Pfälziſche Judwigsbahn 241.— 63 Mannh. Dampfſchleppſchlff 117.80 8 „ Maxbahn 152.— 64„ Lagerhaus 116.50 53 2. Nordbahn 139.50 b3 Bad. Rück⸗ u. Mitherſich 860.— Heilbronner Straßendahnen 90.—„ Schifffahrt⸗Aſſecuranz 509.— Chemiſche Induſtrie. Cont nentale Verſicherung 365.— 65 .⸗G, f. chem. Induſtrie 124.50 G Mannheimer Berſicherxung 498.— 65 Badiſche Anilin⸗ u. Soda 45.— 8 Oberrhein. Verf.⸗Geſellſchaft 250.— 55 %„ jungeſ 418.— Württ, Transportberſich. 785.— Them. Fabrik Goldenberg 187. e en eeee, ee eeee Berein chem. Fabrlken 194.25 Din ler'ſche Maſchinenfabrlk 182.— 15 VBerein D. Oelfabriken 107.— Ema derfabrit 8 Weſteregeln Alkal. Ptamm 103. Emaillirwerke Mafkammer 122 50 n 45 Vorzug 106.50& Ettlinger Spinnerei 116.— Brauereien. N Hüttengeimel Sp nnerel 100.— Bad. Brauerei 156,60 bz Barta, Hühmf Hald u. Nen 180.— 8 Binger Artieubierbrauerei 18 5 Sage er 15 8 Durlacher Hof vorm. Hagen 80.— er Spinneret 28.— · 8 167.75 5 15 Nüßm u. Fahrtäderf 144.78 8 Elefautenbräu Rühl, Worms 106. 0 Portl.⸗bementwk, Heſdelberg 163. Braueret Gantex, Freiburg 110.— b Vereinig. Freiburger Zſegelw. 138.— 8 Kleinlein, Heidelberg 145. Berein Speperer Zlegelwerke 108.80 B Homburger Meſſerſchmitt 105.— ellſtofffabrie Walphof 258.— Lubwigshafener Brauerei—.— uckerfabrit Waghäuſel 79.50 55 Mannb. Aktienbrauerel 167.— uckerraffinerie Mannheim 124. Maunheimer Gffektenbörſe vom 6. Dezbr. An heutiger Börſe wurden gehandelt: Bad. Brauerei⸗Aktien zu 156 50 PpEt.; Pfalzbrauerei⸗Aktien zu 95 pCt., Gutjahr⸗Aktien zu 124 pEt, Sonſt notiren: Pfälz. Bank⸗Aktien zu 139,40., Rhein, Hypoth.⸗Bank⸗ Aktien 162 G. 1683., Verein. Frelburger Ziegelw. Aklien 122 G. 124 B. Frankfurter Börſe. Schluß⸗Courſe. Wechſel. 1. 6. Amſterdam kurz 109.21, 169.82 Paris kurz 80.880 80.90 Belgien 1 80.81] 80.90 Schweiz. Plätze„ 80.65 80 62 Italien kurz 76.48 76.16 Wien„ 169.06 169.22 London„ 204.30 204.40 Napoleonsd'or 16.17 16.17 4 lang 204.30 204.40 Staatspapiere. A. Deutſche, 3½ Dſch.Reichsanl.] 98.25 98.25 4 Oeſterr. Goldr, 98.90 88.65 3%„„„ 99.25 98.25 4½% Oeſt. Silberr. 98.60 98.50 8 55 89.50 89.40 4½ Oeſt. Papierr. 98.80 98,80 3½ Pr. Staats⸗Anl.] 98.05 97.90 4½́ Portg. St.⸗Anl. 35.85 35.58 3½„ 98.05 97.953 dto. äuß.] 24.70 24.60 333 7 89 600 89.304 Ruſſen von 1880 99.10 99.30 3½Bad. St.⸗Oblefl 96.50 96.40 Lruſf. Staatsr. 1894 9910 99.20 „.] 96.85 96.50 4 ſpan, ausl. Rente 67.30 67 80 3½ Bayern„„96 500 96.40 1 Tärken Lit. D,—.— 230 3 5„ 88.10 88.25 4 Ungar. Goldrente 97.700 97.50 4 Heſſen 104.60 104.20 5 Arg. innere Gold⸗ 3 Gr. Heſſ. St.⸗ A. Anlethe 1887 82.50 84. von 1896 86 45 86.03 4 Egypter unifietrte 105.— 105.— 4 Mh. St.⸗A. 1899 101.20 101.50 5 Mexikaner äuß. 97.50 97.50 3 Sachſen 86.800—.— 8 8 inn. 25.60 25.80 B. Ausländiſche. Verzinsl. Looſe. 5 90er Griechen 39.50 38.70 8 Deſt gvoſe v. 1860 141.80 142.25 5 italien. Rente 94.20 94.—3 Türkiſche Looſe 121.80 122.20 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerf. Wagh.] 78.— 72 40 Lederw. St. Jngbert 117.—117.— Ne 168.— 166.— Lederw, Spichartz 75.— 75.— ementf. Kallſtadt 131.50 186.90 Walzmühle Ludw. 138.70 189.70 Anilin⸗Aktien 422.— 427.—Fahrradw. Kleyer 188.— 188.— Ch. Fbr. Griesheim 267.— 265.50 Klein Maſch. Arm. 158.50—.— Höchſter Farbwerk 415.— 410.20 Maſchnnf Gritzner 195.— 195.— Verein chem. Fabrik 194.25 198.50 Maſchinf. Hemmer 184.— 188.— Chem, Werke Albert 171.50 170.— Schnellprf, rkthl. 188.50189.— Accumul.⸗J. Hagen 144.— 144.— Oelfabrik⸗Aktien 107.80 108.50 Allg.Clek.⸗Geſellſch 262.50 260.— Baumwollſp. Lam⸗ elios„ 161.75 160.— pertsmühl 120.— 120.— Schuckert 5 229.50 228.90 Spin Web Hüttenh 94.— 94.10 Allg. E⸗G.Siemens 178.50 180.— Zellſtoff Waldhof 255.90 250.— Bergwerks⸗Aktien. Bochumer 264.90261.60 Weſterr. Alkali⸗A. 228.—224.60 Buderus 117.—117.80 Oberſchl. Eiſenakt 181.90 180.75 Concordig 327.—319.—Ver, Königs⸗Laurg 25620 2— Gelſenkirchner 200.40 198.— Alpine Montan 275.— 278.80 Harpener 201.30 201.60 Aktien deutſcher und aus läudiſcher Transport⸗Auftalten, Judwh.⸗Bexbacher 241.60 241.80 143.90 143.10 Marienburg.⸗Mlw. 84.—— ura⸗Simplon 88.20 87.20 Pfälz. Maxbahn 150.60 152.— chweiz. Centralb. 146,.— 145.50 Pfälz. Nordbahn 189.3013980 Schweiz, Nordoſtb. 95.50 95.30 Hamburger Packet 180.— 129 80 Ver. Schwz. Bahnen 81.60 81.60 Nordd. Lloyd 125.— 124.— Ital. Mittelmeerb. 103.20 103.— Deſt.⸗Ung Staatsb. 141.20 139.10 Meridionalbahn 137.—186.90 Oeſterr, Süd⸗Lomb. 31.900 81.90 Northern prefer. 78.80 77.50 „ Nordweſtb—.——.— La Veloce 66.50 68.— „ B. ee e Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4% 88 e 100.— 100.—8% Sttsgar. It.Eiſ.] 58.10 87.80 47 f. HypB. Pfob. 100.60 100.50 4% Pr. Pfoͤbr.⸗Bk. 37½7½ç5 94.50 94.50 Pfobr. 1909 101.—101.— 5½%% Pr. Bod.⸗Er.“—.——— 3½%½ Pr, Pfdbr. Bt. 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 101.25 101.20 Pföbr. 1908] 98.90] 93.90 3½% Pf. B. Pr.⸗O.]—.— 95.50 Bauk⸗ und Berſicherungs⸗Aktien. Deutſche Reichsbk, 161.—160.— Oeſt. Länderbank 120.—117.80 Badiſche Bank 124.70 124.50„ Kredit⸗Anſtalt 236.30 285 90 Berl. Handels⸗Geſ. 169.40 169.30 Pfälziſche Bank 138 80 189.70 Darmſtädter Bank 146.70 144.40 Peälz. Hyp.⸗Bank 162.25 160.80 Deutſche Bank 208.70 207.90 Rhein. Kreditbank 142.50 142.80 Diskonto⸗Commb. 194.30198.60] Rhein. Hyp.⸗B. M. 163.40 162.— Dresdener Bank 1863.60163.20 Schaaffh. Bankver, 148.70 143.70 rankf. Hyp.⸗Bank 179.— 179.— Südd. Bank, alte 114.— 114.— rkf. Hyp.⸗Creditv. 131,50 129.70 5 junge 118.50 118.90 annheimer Bank 188.— 132.75 Wiener Bankver, 137.— 187.50 Nationalbank 146.80 146.— D. Effekten⸗Bank 180.80 18120 Oberrhein. Bank 122.10, 128.— Bank Ottomane 114.— 118.40 Oeſterr.⸗Ung. Bank 151.20 152.— Mannh. Verſ.⸗Geſ. 420.— 420.— Privat⸗Discont 5¼ ½ Reichsbank⸗Discont Nachbörſe, Kreditaktien 286.90, Staatsbahn 189.—, Lombarden 31.90, Disconto⸗Commandit 198,90, Pariſer Aufangskurſe, 3% Rente 100.70, Italiener 95.—, Spanier 69.—, Türken D. 22.75, Türk. Looſe 127.—, Banque Ottomane 588.—, Rio Tinto 11.76. Londoner Aufangskurſe. Atchiſon—.—, Northern Pacific, pref. 79¼, Erie—.—, Union Paeific 50½½, Central Paeiſic 42½, Louisville& N. 86.—, Chartred 877 Woll. Pferdedecken, abgepaßte und Stückwaaren, anerkaunt beſte Qualitäten, empfiehlt zu billigſten Preiſen J. Gross Nachfolger, Inh. F. J. Stetter. 13829 Sellel 25 ——— D 4. Selte. 80 Weneral⸗Anzeigerz Maunheim, 6. Dezember. Iwangs⸗Derſleigerung. Donnerſtag, 7. Dezember., ga, P 6, 20o0. OTZ& ITE. hier, öffentlich gegen Baarzahlung Baſeen eee Slekrtrieitsts-Gesellscheft æn. b. 2T. 1 Ueberzieher, ein wollenes Fee Bere wae Anschluss-Anlagen an das städtische Elektricitätswerk. bete ln eißzeug, Teppich, Vorhänge, Buffet, Schreibtiſch, Sopha, Ver⸗ tikow, Conſol, Sopha, Näh⸗ tiſch, 2 compl. Betten, Frackanzug, latkomotorg waren In Betrlebe vorgefünt.— bostenanschlage uncd Ingenieurdesuche kostenlos. 8 e Baumann, Grosses Lager in Beleuchtungskörpern aller Art. d0 Sialen ch. 1 2 Bitte. Die Freunde und Wohlthätes Tele · 662 unſerer Kleinkinderſchule in der 5 0 0 Neckarvorſtadt bitten wir auch in dieſem Jahre wieder um 340¹⁴ freundliche Gaben, damit wir den etwa 150 Kindern unſerer ˖ e hisfreude be⸗ reiten köunen. 37657 Der Vorſtand F. A. Walter, Kaufm., C 8, 10b. Fr. A. Rupperg Parkring 27/29. Gerichtsvollzieher. Deutsche Lerxeinsbank. Die Aktionäre der Deutſchen Vereinsbank werden hiermit auf Grund der 88 21 und 24 der Statuten zu einer 38125 7 mjmeiten aufzerordeutlichen Geueral⸗Derſammlung Nipptiſche Angeladen, welche Kafreemaschinen Donnerſtag, den 28. Dezember 1899, Vormittags 11 Uhr, Theeſtänder 11 Anehedt Hengeaſeunbe 11, a mieh nachdem 0 am Haffee-Services 8. Dezember a. e, ſtattgehabte außerordentliche Generalverſammlung mit gleicher Tagesordnung 5 5 885 nicht beſchlußfähig war. Thee-Services 5 Tages-Ordnung 3 Tafel⸗Aufsätze Abänderung des Geſellſchaftsſtatuts(—36) mit Rückſicht auf die Beſtimmungen des neuen, Torteuplatten am 1. Januar 1900 in Kraft tretenden Handelsgeſetzbuches. Servirbretter Gemäß 8 25 und 26*) der Statuten bezeichnet der Aufſichtsrath als diejenigen Stellen, bei 8 it welchen die Aktlen behufs Theilnahme an dieſer außerordentlichen Generalverſammlung und zwar e ſpäteſtens am 14. Dezember 1899 zu deponiren ſind: nt enee 55 Bugeleise 1. Die Deutſche Vereinsbank zu Frankfurt a. M.***VFF 2. Die Basler Handelsbauk in Baſel. 3. Die Berliner Handelsgeſellſchaft in Berlin Gebäckkaſten Fleiſchhackmaſchinen 4. Die Dresdener Bank in Berlin Vogelkäfise Katreemühlen 5. Die Deutſche Bank in Berlin. Weinkhles 0 6. Die Herren A. CThenevière& Co. in Genf. Jardinleren u. Vasen Neibinasehi 7. Die Allgemeine Deutſche Creditauſtalt in nei 5 Wandteller Tiſchbeſtecke 8. Die Rheiniſche Creditbank in Mannheim ſowie deren Filialen. Wiaphanien ene 9. Die Bayeriſche Vereinsbank in München. Figuren Tranchirbeſtecke 10. Die Herren Julins Kahn 4 Co. in Pforzheim. Lampen u. Leuofter Ssalatbesteclee 11. Die Württembergiſche Vereinsbank in Stuttgart, ſowie deren Zweig⸗ Ampeln. Vorleger. anſtalten. 12. Die Württembergiſche Bankanſtalt. vormals Pflaum& Co. in Stuttgart. 13. Die Allgemeine Rentenanſtalt daſelbſt. 14. Die Herren Stahl& Federer daſelbſt. 15. Die Herren Marcus Berlé& Co. in Wiesbaden. Frankfurt a.., den 5. Dezember 1899. Der Aufſichtsrath der Deutſchen Vereinsbauk. Marcus M. Goldschmidt. Dr. K. Steiner. ) 8 25 und 28 der Statuten lauten: f 25. Jeder Aktionär, welcher an der Generalverſammlung Theil nehmen will, hat ich ſpäkeſtens am vierzehnten Tage vor dem Verſammlungstage, dieſen nicht mit durch Hinterlegung ſeiner Aktien bei der Direktion, und auswärts bei den urch den Aufſichtsrath dazu bezeichneten Stellen, zu legitimiren. Hiergegen empfängt 0 welche allein zur Theilnahme an der Generalverſammlung be⸗ rechtigt. 5 26. Nach den Beſtimmungen des ſeitherigen Geſellſchafts⸗Statuts geben je Mik. 3000 nominal in Aktien oder Interimsſcheinen der Geſellſchaft das Recht zur Führung Einer Stimme in der Generalverſammlung. Dieſe Beſtimmung bleibt in Kraft. Jeder ſtimmberechtigte Aktionär kann ſeine Aktien in der Verſammlung durch einen anderen flimmberechtigten Aktionär vertreten laſſen, und zwar kraft ſchriftlicher Voll⸗ macht. Pflegebefohlene üben das Stimmrecht durch ihre geſetzlichen,— juriſtiſche Perſonen durch ihre ſtatutariſchen Vertreter aus. rbenewakke stüv-AdolFrauensgrein Manmbein. der Central-Anstalt[Miwoch, den 6. Dezember 1699, Abends 8 uhr in der Elageren Fantaſie⸗ Luxus⸗ u. Kunſtgegenſtände Verfilb. u. vernick. Waaren, Küchengeräthe Ausstellung in 7 Schaufenstern. Ausverkauf wegen Geschäftsübergabe dauert nur 372¹8 bis Ende dieser Saison e e boddutenden Lagerbestände bis dahin unter allen Umständen geräumt sein. Dbas Waaren- Lager besteht aus: ——[Th Achtnich, Pfarrer, Diakoniſſenhau Diakoniſſenhaus Ofenschirmeß Kohlenkaſten Wärmflaschen 8 Schirmſtänder Eismaschinen Petrolöfen Gaskocher Wringmaſchinen Waschmaschinen Wäſchemaugeln — Arbeltenad 40 üicher Art Concor dienkirche rbeltsnachweis ſeglſcher Ark. 811, Wanhein N1. Welhnachts-Festspiel Telsphon 818. in s Abtheilungen von Prof. Dr. A. Thoma. Die Anſtalteiſ geötndt an den]. wreise: Im Schiff, reſerv. 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