ber Etatsberathung im Reichstage, das Rededuell Lieber⸗ Nr. Telegramm⸗ Adreſſe: „Zournal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2870 Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Juſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗-Nummern 8 pfg. Doppel⸗Nummern 8 Pſg. E 6. 2 (Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Mannheim und Umgebung. Mannheimer Journal. (109. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Verantwortlich: für den volitiichen n alla. Thell! Dr. Paul Harms. für den lokalen und piov. Cheil: (Mannheimer Volksblatt.) Fruft Müller. den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Erſte Mannheimer Typograph. Aunmalt.) (Das„Maunheimer Journal“ iſt Eigenthum des ka'holiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Maunbeim. für E 6. 2 401(Mittagblatt.) Samſtag, 16. Dezember 1899. (Jelenhon⸗Ur. 218). Das intereſſante Intermezzo Miquel, iſt unentſchieden geblieben, obwohl beide Gegner ſich als geſchickte Debatter erwieſen haben. Lieber hatte im Zorn zu derb zugeſchlagen, indem er etwas behauptete, was ſich nicht beweiſen läßt. Er hatte Miquel als den Ohrenbläſer beim Kaiſer hingeſtellt, nicht einmal allgemein, ſondern für einen ganz beſtimmten Fall, die Hamburger Flottenrede. Die Wahr⸗ heit einer ſolchen Behauptung kann natürlich nicht in öffent⸗ licher Reichstagsſitzung dargethan werden, wenn ſie überhaupt dargethan werden kann. An dieſer ſchwachen Stelle ſchlug der kluge Johannes Miquel ſeinen Haten ein, an den er die vielver⸗ ſchlungene Kette ſeiner dialektiſchen Kunſtſtücke anknüpfte und mit bedeutendem Geſchick weiterſpann. Aber auch er ging nicht als Sieger aus dem Kampf hervor, wie ſeine Leibblätter befliſſen behaupten; er, der es verſtanden hatte, ſich im paſſenden Augen⸗ blick in die Oeffentlichkeit zu flüchten, hatte auch„den Muth der Kaltblütigkeit“, ſich in dem Augenblick aus der Oeffentlichkeit zurückzuziehen, wo der Kampf hätte kritiſch werden können. Angeſichts der Möglichkeit, über die Maßregelung der Beamten und das Scheitern des Mittelland⸗Kanals Rede ſtehen zu müſſen, hielt auch Johannes von Miquel die Vorſicht für der Tapferkeit beſſern Theil. Es war ſo eine Art von engliſchem Siege, mit nachfolgender Rückwärtskonzentrirung. Aber ſeinen Zweck hat Herr von Miquel vielleicht doch er⸗ reicht. Ihm war es ja nicht darum zu thun, ſich zu rechtfertigen, das verlorene Vertrauen des Reichskages wiederzugewinnen. Er ging in den Reichstag nur, um das etwa erſchütterte Vertrauen einer ganz andern Stelle neu zu befeſtigen. Als er vollbracht hatte, was ihm hierzu gut und nützlich dünkte, wandte er dem Reichstage ſeine angenehme Kehrſeite zu und ging ſeiner Wege. Das Alles iſt nun im Grunde weit weniger intereſſant, als das Verhalten des Reichstages, der ſich von einem gewiegten Menſchenkenner ruhig zu Privatzwecken mißbrauchen läßt, ohne ben geringſten Verſuch zu machen, ſich dawider aufzulehnen. Das eben iſt der größte Fluch unſeres geſplitterten Parteilebens, ſo ſehr in der Jagd nach Sonderintereſſen aufzugehen, daß im Reichstage kein Korpsgeiſt aufrommen kann. Das Gefühl, daß der Reichstag ein ſelbſtſtändiger Faktor im Staatsleben iſt, daß ſeine Mitglieder daher ohne Rückſicht auf Parteizugehörigkeit auch gemeinſame Intereſſen haben, iſt dem hohen Hauſe böllig fremd. Der Reichstag wäre es ſeiner eigenen Würde nicht minder wie der des Kaiſers und der von ihm erwählten Berather „ſchuldig geweſen, gegen den unglaublichen Ausſpruch Einſpruch zu erheben, der Kaiſer brauche keine Rath⸗ geber. Auf der Linken ſcheint ſich nach den Berichten zwar einiger Lärm erhoben zu haben, aber weder im Reichstage noch in der Preſſe bemerkt man mit wünſchenswerther Schärfe ausge⸗ prägt das Empfinden dafür, welche Fülle von Beleidigungen in dieſem unfeinen Ausrufe liegen. Eine ſelbſtbewußte, temperament⸗ bolle Natur wie die des Kaiſers, der mit Menſchen menſchlich empfindet, und bewieſen hat, daß er Fehler zu verbeſſern verſteht, muß ſich doch höchſt unangenehm berührt fühlen, wenn ſeine Unfehlbarkeit in ſo aufdringlicher Weiſe von einem Manne ver⸗ kündet wird, der ſein Vater ſein könnte. Ein gewiſſer Ahnherr des Kaiſers hätte wahrſcheinlich den Krückſtock erhoben, wenn ihm einer ſeiner Minfſter mif einer ſo bfumtben Schmeichoſoi eeee Treue. Roman von B. Corony. (Nachdruck verboten.) 62)(Fortſetzung.) Wie zu ſich ſelbſt redend fuhr er mit tonloſer Stimme fort: ſtehen, „Nein— es iſt aus, Alles iſt aus. Ich kann nicht mehr arbeiten; meine Hand zittert und kann den Pinſel nicht mehr führen!“ Glanzlos ſtarrten ſeine Augen ins Leere. „Noch iſt Ihnen Ihre Tochter geblieben, doch gewiß der Troſt Ihres Alters,“ fing Stein wieder an. „Sagen Sie lieber, der Kummer meiner alten Tage! Nichts als Sorge habe ich mit dem Kinde! Mit einem armen Maler iſt ſie perlobt. Ein talentvoller Menſch, aber unbekannt. Was ſoll er, ehe er ſich durchgearbeitet hat, mit einer Frau anfangen. ie Sorge wird ihn niederdrücken und ſeine Arbeitskraft lähmen,— das alte Lied— Hunderte von jungen Talenten ſind ſo zu Grunde gegangen und werden noch daran zu Grunde gehen— Künſtlerelend! Die, die in ihrem ſichern Beruf kennen nur den Künſtlerruhm— aber hinter den Fuliſſen ſieht es anders aus, da hockt als graues Geſpenſt das Elend!“ „Und warum gaben Sie Ihre Einwilligung?“ „Ja— warum thut man dies und das? Wenn einem die Noth im Nacken ſitzt, dann greift der Ertrinkende nach jedem Strohhalm. Er hat mich zweimal aus dringender Verlegenheit 1 gerettet. Ich hoffte immer, ihm das Geld bald zurück geben zu können— aber wie's geht— da kam allerlei, was erſt ge⸗ ordnet werden mußte.— Sehen Sie, ſolche finanzielle Kala⸗ mität— das iſt wie ein ungeheures Spinnennetz. Auf der unter die Augen gegangen wäre. fortgeworfen, und das Geld, Wenn aber Jemand auf Koſten Anderer beſcheiden iſt, ſo iſt das auch für dieſe Andern beleidigend. Herr von Miquel aber machte nach einigen Berichten die Ein⸗ ſchränkung, wenigſtens in Marinefragen bedürfe der Kaiſer der Rathgeber nicht. Das war recht herzlich, gegenüber dem Staats⸗ ſekretär Tirpitz. Beleidigend vor Allem aber iſt die Miquel'ſche neue Verkündigung für das Andenken eines großen Todten. Otto von Bismarck mußte von dem Poſten abtreten, den er faſt ein Menſchenalter lang zum Heil und Ruhm ſeines Vaterlandes verwaltet hatte, weil er ſich nicht zum Miniſter⸗Lakaien erniedri⸗ gen konnte, ſondern auch dem Kaiſer gegenüber das Recht der eignen Meinung vertrat. Daß bei unvereinbarer Meinungsver⸗ ſchiedenheit der Kanzler vor dem Kaiſer zurücktritt, iſt eine Noth⸗ wendigkeit, wenn auch zuweilen eine bittere. Daß aber ſchon im zweiten Jahre nach dem Tode des reckenhaften Reichsgründers Herr von Miquel im Reichstage die Knechtslehre von der Unfehl⸗ barkeit eines Einzelnen verkünden darf, ohne daß das ſonderlich auffiel, das iſt ein Zeichen der Zeit, dem man nicht genug Be⸗ achtung ſchenken könnte. Und die Bismarckpreſſe, die Blätter, die die alleinigen Erben des Bismarck'ſchen Geiſtes zu ſein vorgeben, die ſind es vor Allem, die Herrn von Miquel mehr oder minder verhüllt als Sieger feiern! Das iſt der grauſame Humor von der Sache. ããũũũ ͤVbbdbTbTbTbTbTbGTGbTbTbTbbbb General Buller geſchlagen! In London war, wie wir mitgetheilt haben, vorgeſtern an der Börſe das Gerücht verbreitet, Genral Buller habe Lady⸗ ſmith entſetzt und 10 000 Buren gefangen genommen. Die Sache verhielt ſich, wie gewöhnlich, ein klein wenig anders: London, 16. Dez.(Telegramm.) Eine amtliche Depeſche meldet: General Buller wurde zurückgeſchlagen und verlor 10 Geſchätze. Alſo auch der Oberſtkommandirende Sir Redvers Buller hat dem Kriege keine günſtige Wendung zu geben ver⸗ mocht! Daß ſich um Ladyſmith ein Entſcheidungskampf vor⸗ bereite, wurde in London ſeit einigen Tagen mit dumpfer Span⸗ nung empfunden. Zum Zwecke eines Börſenmanövers ſcheint dann die Nachricht in die Welt geſetzt zu ſein, die ſich jetzt mit der furchtbaren Ironie der Weltgeſchichte in ihr Gegentheil verkehrt hat. Ausführlichere Nachrichten ſind abzuwarten, doch iſt aus dem Verluſte von 10 Geſchützen ſchon jetzt zu erkennen, daß die Niederlage des Höchſtkommandirenden ſchwer geweſen ſein muß. Die Wirkung dieſes Schlages auf die Holländer in ganz Südafrika wird groß ſein, die Folgen für die engliſche Herrſchaft ſind einſtweilen unberechenbar. Zum Schutz der Elektrizität bedarf es eines beſonderen Geſetzes. Darauf wurden die Juriſten aufmerkſam gemacht, als ein Schlaumeier einer elektriſchen Kraft⸗ anlage, an die er keinerlei Recht hatte, Strom entnahm, ohne dafſir an zaßlen. Der Gigenſhümer den Nulgge klagte aßher Hehe einen Seite hat man's dura,geriſſen und ſich glucklich herausge⸗ arbeitet und an der andern hängt man wieder feſt. Darum hieß es eben nachgeben. Der Schuldner meines zukünftigen Schwiegerſohnes kann ich ja noch eine Weile bleiben, nicht aber der eines abgewieſenen Freiers.“ Stein mußte ſich gewaltſam zuſammennehmen, um ſeiner inneren Erregung Herr zu werden. Wenn der da drüben ahnte, daß er ſein Sohn war, von dem er ſo ſprach! Alſo an die Tochter dieſes heruntergekommenen Menſchen hatte ſich Günther das ſein Vater ſich abdarbte, wandte er an, um dem Trinker dort die Exiſtenz zu friſten. Nur mühſam bezwang er ſich und fragte: „Die jungen Leute beabſichtigen alſo in nächſter Zeit zu hei⸗ rathen?“ „Daran iſt ja gar nicht zu denken.“ „Und wenn Sie ſich Ihrer Schuld entledigen könntene“ „So würde ich jetzt noch ſagen:„Ueberzeugt Euch erſt, ob Ihr wirklich nicht von einander zu laſſen vermögt.“ „Wer weiß, ob Sie Gehör finden. Wenn das Mädchen mit ganzer Seele an ihm hängt—“ „Sie hat ihn gern— aber zu Grunde ginge ſie wohl kaum an dieſer Trennung.“ „Aber ein junges Mädchen, das in ſo beſcheidenen Ver⸗ hältniſſen zufrieden iſt und von früh bis ſpät arbeitet, wird auch eine gute Hausfrau werden.“ „Sie arbeitet, weil ſie muß, aber zufrieden iſt ſie nicht.— Wiſſen Sie, das ungeſtüme Künſtlerblut kreiſt ihr in den Adern. Käme es auf ihren Willen an, ſo wäre Sie längſt zur Bühne gegangen.“ „Warum auch nicht, wenn ſie Talent beſitzt?“ „Mit dem Talent allein iſt's doch nicht gethan, man muß auch die Mittel haben, es gusbilden zu laſſen. Und woher dieſe da, der Diebſtahl konnte nicht beſtraft werden, denn Elektrizität iſt keine„bewegliche Sache“. Stehlen aber kann man laut Straf⸗ geſetzbuch nur eine bewegliche Sache. Derzeit iſt alſo der Rechts⸗ zuſtand im deutſchen Reiche der, daß männiglich jeder beltiebigen Kraftanlage ſoviel Strom abzapfen darf, als er mag. Wenn ſich, anknüpfend an dieſe Verhältniſſe, noch keine ſchwungvolle Indu⸗ ſtrie entwickelt hat, ſo liegt das, neben dem angeborenen Ord⸗ nungsſinn des deutſchen Staatsbürgers, nur daran, daß der elektriſche Starkſtrom ein ungemüthlicher Geſelle iſt, mit dem man nur nach langer Uebung gefahrloſen Umgang pflegen kann. Auf die Dauer iſt der beſtehende Zuſtand trotzdem natürlich un⸗ haltbar, und ſo hat die Regierung ſchleunigſt einen Geſetzentwurf ausarbeiten laſſen, der dem Bundesrathe vorliegt. Er lautet nach der Nationalzeitung: § 1. Wer einer elektriſchen Anlage oder Einrichtung fremde elek⸗ triſche Arbeit dadurch entzieht, daß er ſie in eine Vorrichtung überleitet, die zur ordnungsmäßigen Einnahme elektriſcher Arbeit aus der An⸗ lage oder Einrichtung nicht beſtimmt iſt, wird, wenn er die Handlung in der Abſicht begeht, die elektriſche Arbeit ſich rechtswidrig zuzueignen, mit Gefängniß und mit Geldſtrafe bis zu 1500 oder mit einer dieſer Strafen belegt. Neben der Gefängnißſtrafe kann auf Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt werden. Der Verſuch iſt ſtrafbar. § 2. Wird die im§ 1 bezeichnete Handlung in der Abſicht begangen, einem Andern rechtswidrig Schaden zuzufügen, ſo iſt auf Geldſtrafe bis zu 1000% oder auf Gefängniß bis zu zwei Jahren zu erkennen. Der Verſuch iſt ſtrafbar. Die Verfolgung tritt nur auf Antrag ein. Wie gewöhnlich bei Geſetzentwürfen muß man den Text zweimal leſen, ehe man ihn verſtanden hat. Dann erſt kommt man dahinter, daß der Geſetzgeber ſagen wollte:„Wer ſich elektriſche Kraft rechtswidrig aneignet Aber welcher königlich preußiſche Regierungsaſſeſſor würde ſich nicht ſchämen, eine ſo einfache Sache ſo klar und deutlich aus⸗ zudrücken. Deutſches Reich. * Berlin, 15. Dez.(Die ſozialdemokratiſche Partei) wird dem Vorwärts zufolge auf ihrem nächſten Partei⸗ tag auf Grund der durch den Fortfall des Ver bin dungs⸗ verbots geſchaffenen Lage ſich mit der Frage einer Neugeſtal⸗ tung ihrer Parteiorganiſation beſchäftigen. Auch für andere Parteien würde es ſich empfehlen, die formalen Erleichterungen der Organiſation, die der neue Rechtszuſtand ermöglicht, thun⸗ lichſt bald und gründlich durchzuführen. Frankreich. Der deutſche Militärattachee abherufen. Wie das„Militärwochenblatt“ meldet, wurde der Nachfolger Schwartzkoppens, Major Freiherr v. Süßkind vom Kom⸗ mando als Militärattachee bei der Botſchaft in Paris enthoben. Der„Figaro“ hatte die Maßregel ſchon vorher angekündigt. Sie ſei amtlich der franzöſiſchen Regierung noch nicht mitgetheilt wor⸗ den. Dieſe betrachte einſtweilen die Abberufung als eine zeit⸗ weilige und vorübergehende Maßregel ohne ernſte Bedeutung, da bekanntlich die Einrichtung der Militärattachees in Fachkreiſen theilweiſe als veraltet gilt, daher durchaus nicht die Nothwendig⸗ keit vorliege, den franzöſiſchen Attachee in Berlin ebenfalls ab⸗ zuberufen. Die Vermuthung, daß die Maßregel vielleicht als Antwort auf Merciers und Rogets Haltung im Dreyfusprozeß aufenfaſſen ſei. ſei ebenfalls unzuläſſig da Deutſchland ſtets Weirtel nehmen. Eine ſchöne Stimme iſt ein Diamant, dem aber erſt der kunſtgerechte Schliff den nöthigen Glanz verleiht. Solz ich etwa meine Tochter in die Reihen der Choriſtinnen ſtellen laſſen? Nein, nein, nein, das geſchieht nicht! Dagegen wehre ich mich mit Händen und Füßen, ſo lange mir noch die Mög⸗ lichkeit bleibt, ein Glied zu rühren.“ „Wenn Sie Beide fort von hier könnten, befreit aus drückender dann ließen ſich dieſe Pläne am Ende doch verwirk⸗ lichen.“ „Ja— wenn's mir einmal vergönnt wäre, den ganzen Sorgenballaſt über Bord zu werfen, wenn ich mich von allem losmachen könnte, was mich hier täglich demüthigt, verletzt und niederdrückt, dann— dann fände ich auch die frühere Arbeitsluſt und geiſtige Spannkraft wieder.“ „Das iſt auch meine Anſicht,“ erwiderte Stein ganz gegen ſeine Ueberzeugung, aber ohne ſich zu beſinnen. Daß dieſer ent⸗ nerbte, körperlich und moraliſch zu Grunde gerichtete Menſch ſich nie mehr aufrichten konnte, wußte er wohl; aber was kümmerte ihn das? Es genügte, daß der angeregte Gedanke vorläufig den Alten beherrſchen und nicht wieder loslaſſen würde. „Thorheit, von dem Allen zu reden—“ murmelte Röder. „Dazu gehört Geld— Geld und wieder Geld!— Kann es einen nicht zur Verzweiflung bringen, wenn man ſich ſelbſt be⸗ ſtändig ſagt: Der und Jener hat mit meinem Werk Glück ge⸗ habt, das, wenn man es vom künſtleriſchen Standpunkte aus prüft, keine zehn Mark werth iſt, und dochviele Tauſende ein⸗ bringt, weil es durch ſeinen Effekt blendet? Man hat ſolche Effekthaſchereien erſt verachtet, doch jetzt befiehlt die Noth: Schaffe auch was dergleichen. Es iſt leicht, Effektſtücke zu machen, aber man verliert darüber jeden Halt und gehört weder da noch dort hin. Halbheit— Halbheit in Allem— und daraus hervor⸗ wachſend: künſtleriſcher Bankerott!“ —— 2. Seſtez Geuerul⸗ Auzeiger: ſtrenge Neutralität in der Dreyfusfrage beobachtek habe, be⸗ ſonders mit Rückſicht auf die parlamentariſchen Schwierigkeiten Frankreichs. Trotzdem wird die Abberufung Süßkinds noch viele Erörterungen in der Preſſe hervorrufen. Die Attachees nehmen eine nicht immer angenehme Zwitterſtellung ein. Sie ſind Mit⸗ glieder der Botſchaft und doch darf der Botſchafter von einem weſentlichen Theile ihrer Thätigkeit, von ihrer Verbindung mit Agenten und Spionen, amtlich nichts wiſſen. Das führt zu Un⸗ zuträglichkeiten, wie ſie im Drehyfus⸗Prozeß Oberſt Picquart enthüllte: Der deutſche Militärattachee wurde im Hauſe der deutſchen Botſchaft durch Hörvorrichtungen ausſpionirt! Iſt die Einrichtung der Militärattachees entbehrlich, ſo würde ihre all⸗ gemeine Abſchaffung manchen Grund zu Reibungen beſeitigen. Das bürgerliche Geſetzbuch in gemeinverſtändlicher Darſtellung von Rechtsanwalt Otto Heinsheimer in Karlsruhe. (Nachdruck⸗werboten.) 4. Willenserklärung. Nur an die gewollte Willenserklärung knüpft das Geſetz recht⸗ liche Folgen. Die Erklärung kann ausdrücklich, ſie kann auch ſtill⸗ ſchweigend ſein. Macht der Erklärende bei der Abgabe der Erklärung ünnerlich ſich den Vorbehalt, daß er die abgegebene Erklärung nicht wolle, ſo iſt dieſer Vorbehalt einfach wirkungslos, d. h. vie Er⸗ Härung bleibt gültig. Eine Ausnahme gilt nur für den Fall, daß der Gegenbheil, dem gegenüber die Erklärung abzugeben iſt, z. B. bei einer Kündigung dieſen geheimen Vorbehalt kannte, dann kann der Erklärende nicht beim Worte genommen werben. Scheinverträge d. h. ſolche Rechtsgeſchäfte, bei denen die Parteien darüber einig ſind, daß ſie zum Schein vorgenommen ſind, ſind regelmäßig ungiltig; ausgenommen, wenn hinter dem Schein⸗ geſchäft ein anderes von ihnen wirklich beabſichtigtes Goſchäft ſteckt, Hann iſt das wirklich gewollte Geſchäft giltig, wenn es nur ſonſt erlaubt iſt, z. B. es wird anſtatt des gewollten Schenkungsvertrags zum Scheine ein Fraufvertrag abgeſchloſſen, dann iſt die Schenkung giltig, wenn die richtige Form gewahrt iſt. Dagegen kann eine Spielſchuld nicht dadurch klagbar werden, daß der Schuldner zum Scheine erklärt, er ſſei die Summe aus einem gewährten Darlehen ſchuldig. Eine zum Scherz oder zur Belehrung abgegebene Erklärung iſt nichtig, z. B. es erklärt am Biertiſche ein Fabrikant einem Fahrrad⸗ händler, er liefere ihm 10 000 Räder zu der Hälfte des normalen Preiſes, oder ein Schullehrer zeigt ſeinen Schülern zur Belehrung ein Wechſelformular und verſiteht es mit ſeiner Unterſchrift, der Fabrikant hezlw. der Lehrer können nicht haftbar gemacht werden. Bei Abgabe einer Willenserklärung kann leicht ein Irrthum unterlaufen, ich verſpreche, verſchreibe mich, verwechſele Perſonen A. J. kw., dann entſpricht dieſe Erklärung nicht meinem Willen, und ich kann die Erblärung anfechten, wenn anzunehmen iſt, waß ich bei richtiger Renntniß des Sachverhaltes die Erklärung nicht abgegeben hätte. In glesicher Weiſe kann eine Erklärung angefochten werden, die durch eine Perſon, z. B. Bote oder Anſtalt, z. B. Telegraph unrichtig über⸗ miktelt ſind. Die Anfechtung muß underzügläch, ſobald der Erklärende Kenntniß von dem unterlaufenen Irrthum erlangt, Abgegsben werden und verjährt in 30 Jahren nach der Abgabe der Willenserklärung. Wird die Erklärung angefochten, ſo gilt ſie als Micht erfolgt. Wenn eine Willenserklärung in Folge Scherzes nichtig oder wegen Irrthums anfechbbar iſt, ſo hat trotzdem der Erklärende dem Gegentheil den Schaden zu erſetzen, den er dadurch erleide, daß bieſer in gutem Glauben auf die Giltigkeit der Ertlärung vertraute. Wenn Jemand durch körperlichen Zwang, z. B. Frei⸗ ſheitsberaubung, zur Abgabe einer Willenserklärung gezwungen wurde, ſo iſt die Erklärung durchaus nichtig. Eine durch Drohungen oder Täuſchungen(Betrug) herbeigeführte Willenserklärung iſt anfechtbar. Wenn dagegen der Gegentheil von dem durch einen Driten begangenen Betrug keine Kennt⸗ Kiß hatte, iſt die Erklärung giltig. Z. B. ein Kaufmann macht beim Verkauf wahrheitswidrige Angaben über die Höhe des Geſchäfts⸗ umſatzes, dann kann der Käufer den Kaufvertrag anfechten; anders wenn der Agent ohne Wiſſen des Verkäufers dieſe unwahren Angaben machte, dann iſt der Verkauf giltig. Die Anfechtung wegen Drohung und Betrugs kann nur binnen Jahresfriſt nach Beſeitigung der Zwangslage und Kenntniß des Betrugs erfolgen und verjährt in 30 Jahren nach Abaabe der Willenserklärung. (Schluß folgt.) Aus Skadt und Land. Maunheim, 16. Dezember 1899 Berſetzungen und Ernennungen im Mittelſchulweſen. Balde, Georg, zur Stellvertretung an die Realſchule in Karlsruhe. Latterner, Arthur, Unterl. in Neudingen, zur Stellvertretung an die Höhere Bürgerſchule in Rheinbiſchofsheim. Schneider, Franz, Zeichenlehrkandidat, zur Stellvertretung an das Realprogymnaſtum in Gttenheim, Stellenübertragung. Der Großherzog hat dem Repiſor Max Schleicher bei dem Oberſchulrathe die etatmäßige Amtsſtelle eines Reviſiousvorſtandes bei der genannten Behörde zu übertragen. Zum Sprechverkehr mit Maunheiw ſind zugelaſſen die Orte: Nauheim(Kr Großgerau), Trebur, Aſtheim, Bütlelborn, Dornbeim, Wallerſtädten, Geinsheim(Heſſen), Seeheim, Wolfskehlen, Erfelden, Goddelau, Hofheim bei Goddelau und Crumſtadt. Die Gebühr be⸗ Buntes Fenilleton. — Füunfzig Jahre im Irrenhauſe. Der Hiſtoriker Lenötre, ſo wird uns aus Paris geſchrieben, der beſonderes Talent beſitzt, überraſchende Anekdoten auszugraben und in pikanter Form zu erzählen, berichtet im„Temps“ von einem merkwürdigen und bisher ſo gut wie unbekannten Opfer der Lettres de enchet ber alten Monarchte. Im Jahre 1787 wurde ein junger Mann aus beſter Familie, ein Marquis de Saint⸗P verhaftet, weil er in der Oper in dem Moment gepfiffen hatte, da die Königin Marie Antoinette ſthre Loge betrat und ſich nach üblichem Brauche unter dem Bei⸗ fall der Zuſchauer dreimal verneigte. Es gelang der Familie des von den neuen Ideen angeſteckten Jünglings, ihn der Baſtille Und einem öffentlichen Prozeſſe zu entziehen, indem ſie ihn als Unzurechnungsfähig ausgab. Er wurde in aller Stille in einer Privatanſtalt für Geiſteskranke untergebracht und blieb dort bis zum Jahre 1838, obſchon er nie verrückt geweſen iſt. Ein weit⸗ läufiger Verwandter forderte im Mai dieſes Jahres die Auf⸗ hebung des Interditts und am 14. dieſes Monats wurde der Fall unter dem Titel:„Unehrerbietigkeit gegen die Königin Marie Antoinette“ vom Pariſer Zivilgericht entſchieden. Fünfzig Jahre lang war Marquis de P. Pflegling der Anſtalt geblieben, die inzwiſchen mehrmals in andere Hände übergegangen war. Bis zur Revolution hatte die Familie das Koſtgeld für ihn bezahlt. Als dann ihre Güter konfiszirt wurden übernahm der Fiskus den Unterhalt des 1796 durch gerichtliches Urkheil mit Interdikt Helegten Marquis, den die Beſitzer der Anſtalt fortwährend für unheilbar verrückt ausgaben, um dieſe bequeme Gewerbsquelle nicht einzubüßen. Er ſcheint übrigens ſelbſt mit ſeinem Loos ganz zufrieden geweſen zu ſein und nie den mindeſten Verſuch gemacht zu haben, das Irrenhaus zu verlaſſen, das ihn während Weeeeeeee, krägt 28. Pf⸗ Herner ſind zugelaſſen dis Orte Bauſchhein und Gins⸗ heim, Geſprächsgebühr 1 Mark. Gründung eines badiſchen Leibgrenadiervereins Mannheim, Nachdem in unſerer Stadt ſchon eine größere Anzähl on ffenbereinigungen beſteht, ſoll nunmehr auch ein„Badiſcher Leibgrenabier⸗Verein“ gegründel werden. Die Zahl der Mannheimer, die bei dem Karlsr Leibgrenabierregiment ihrer Dienſtpflicht ge⸗ nuͤgt haben, iſt eine ſehr bedeutende; ſie beläuft ſich auf viele Hundert. Der neu zu gründende Verein baut ſich ſomit auf einer hreiten Grund⸗ lage auf. 2 8 iſt nicht daran zu zweifeln, daß alle hier wohnenden chemaligen Angehörigen des Kartktuher Leibgrenadierref iments die Bildung eines Bereins mit hoher Freude begrüßen und ſich demſelben anſchließen werden. Der Verein verfolgt den Zweck der Pflege der Kameradſchaft und des Gelſtes der Zuſammengehörigteit, ſowie der Vaterlandsliebe und der Treue zu Kaiſer und Reſch. Ein proviſoriſcher Ausſchuß, welcher ſich vor einiger Zeit gebildet, hat die vorbereiten⸗ den Arbeſten nunmehr ſoweit gefördert, daß die endgiltige Kon⸗ ſtituirung des Vereins erfolgen kann. Als Geburts⸗ reſp. Gründungs⸗ tag des„Maännheimer Badiſchen Leibgrenadier⸗Vereins“ iſt der Ge⸗ denktag des für die badiſche Grenabierbrigade ſo ruhmreichen und ehrenvollen Gefechts bei Nuits in Ausſicht genommen. Das provi⸗ ſoriſche Komitee ladet deshalb alle in Mannheim wohnenden ehe⸗ maligen Angehörigen des Karlsruher Leibgrenadierregiments zu der konſtituirenden Verſammlung auf Montag, 18. Dezember, Abends präzis 8 Uhr, in den Mebenſgal der Reſtauration„Birkenfeld“, 6, 3, ein. Wir geben der Hoffnung Ausdruck, daß zu dieſer Ver⸗ ſammlung möglichſt alle hier wohnenden ehemaligen badiſchen Leib⸗ grenadiere erſcheinen. * Die Mondfinſterniß, welche in der Nacht von heute Samſtag, 16. Dezember, auf morgen Sonntag, 17. Dez., ſtattfindet, iſt beſon⸗ ders dadurch von Intereſſe, daß zur Zeit der größten Verfinſterung die Mondſcheibe bis auf einen überaus ſchmalen Theil am Südrande vom Schatten der Erde bedeckt wird. Nin zeigt ſich der Erdſchatten bei Mondfinſterniſſen häufig merklich größer als er der Rechnung nach ſein follte, es iſt daher nicht ausgeſchloſſen, daß die in Rede ſtehende Mond⸗ finſterniß zu einer totalen werden könnte. Nach mitteleuropäiſcher Zeit beginnt die Finſterniß Nachts 12 Uhr 43,7 Min., die Mitte findet ſtatt 2 Uhr 25,2 Minuten früh, das Ende 4 Uhr 7,6 Minuten früh. Der Erdſchatten tritt am oſtnordöſtlichen Rande der Mondſcheibe ein und verläßt ſie am weſtnordweſtlichen. Scheinbar iſt es der Erdſchatten, der über den Mond hinwegzieht; in Wirklichkeit rückt ſowohl der Mond als der Erdſchatten am Hümmel von rechts nach lints fort, aber die Mondbewegung iſt raſcher, und ſo überholt der Mond den Schatten und faucht an deſſen rechter Seite in ihn ein. Die Finſterniß in der Nacht zum 17. Dezember wird außer in Guropa auch in Aſien mit Ausnahme der öſtlichen Küſtengebiete, auf dem Indiſchen Ozean, in Afrika, auf dem Ablantiſchen Ozean und in Amerika ſichtbar ſein. Ortskrankenkaſſe der Handlungsgehülfen. Wie wir ſchon wiederholk mitgetheilt, ſcheiden nach einem Miniſterialerlaß am J. Jan. 1900 die nicht in reinen Handelsgeſchäften angeſtellten ver⸗ ſicherungspflichtigen Perſonen aus obiger Kaſſe aus. Zu dieſem Zwecke fand geſtern!? 8 im oberen Saale der Gambrinusballe eine außerordentliche Generalverſammlung ſtatt, deren einziger Punkt der Tagesordnung Statuten⸗Aenderung betraf. Der Vorſitzende, Herr Tilleſſen, eröffnete die Verſammlung und gab den Zweck derſelben bekannt Per Kaſſen⸗ und Rechnungsführer, Herr Mücke, verlas die Aenderung des Statuts. Danach führt die Kaſſe vom 1. Jan. 1900 ab den Titel„Drtskrankenkaſſe für Handels⸗ betriebe“ und gehören derſelben alle in Handelsbetrieben ange⸗ ſtellten verſicherungspflichtigen Perſonen an, mit Ausnahme der in Speditionsgeſchäften, Kohlen⸗, Holz⸗ und Fruchthandlungen, ſowie Eigarren⸗ und Tabakfabriken Beſchäftigten. Der Vorſitzende der Ortskrankenkaſſe Mannheim 1, Herr Hoffſtätter, gab die hierzu nöthigen Erläuterungen. Die Verſammlung nahm die vorgeſchlagene Statutenänderung faſt einſtimmig nach kurzer Debatte an. Die ordentliche Generalverſammlung kann mit Rückſicht auf die durch⸗ greifende Aenderung, welcher die Kaſſe umerzogen wird, erſt im ſtattfinden.— An die Verſammlung ſchloß ſich ſodann eine ſprechung von kaſſenangelsgenheiten. * Coloſſeumtheater. Das effektvolle Ausſtattungsſtück„Der Rattenfänger von Hameln“ kommt Sonntag den 17. Dez. Nach⸗ mittags 4 Uhr und Abends 8 Uhr zur Aufführung, worauf wir be⸗ ſonders aufmerkſam machen. Die Hauprparthie des Stückes liegt in den Händen des Herrn Lölch. „Eine iutereſſante Gerichtsentſcheldung. Die nicht genügende Beachtung der zu Beginn der Winterszeit in den Tagesbplättern ſtets ſich wiederholenden Mahnung, die Treppeuflure zu beleuchten, hat einer Geſellſchaft in Straßburg, zu deren Beſitz auch ein bekauntes Weinreſtaurant gehört, empfindlichen Schaden gebracht. In dem enannten Reſtaurant verkehrte vor einigen Wochen ein höherer Staatsbeamter und als derſelbe beim Verlaſſen des Lokals die ge⸗ wundene Steintreppe hinunterſtieg, verſagte plötzlich die elektriſche Beleuchtung. Der bejahrte Herr verlor in der Dunkelheit den Boden unter den Füßen und that einen verhängnißvollen Sturz, der ihn längere Zeit aufs Krankenlager warf und ihn zum Aufgeben ſeines Amtes nöthigte. Wenig häkte auch geſehlt, daß er in Folge eines durch die Erſchütterung verurſachten Augeuleidens die Sehkraft ein⸗ bülßte. Der Verunglückte verklagte die Geſellſchaft auf Schadenerſatz, und das Oberlandesgericht in Colmar verurtheilte als Berufungs⸗ iuſtaunz die Beklagte zu folgenden Zahlungen: 1734 M. Heilungs⸗ koſten, eine jährliche Rente von 2000 M. auf 2½ Jahre ſowie eine Jahresrente von 800 M. auf Lebenszeit. Hierzu kommen noch die bei dem hohen Streitwerth von 40,000 M. ſich auf mindeſtens 2000 Mark belaufenden Gerichts⸗ und Anwaltskoſten. Das Gericht hatte in den Eutſcheidungsgründen hervorgehoben, daß an dem betreffenden Abend die elettriſche Beleuchtung ſchon mehrſach verſagt habe, und der Hauswirth infolgedeſſen verpflichtet geweſen wäre, für einen ge⸗ nügenden Erſatz durch auderes Licht zu ſorgen. Mannbeim, 16. Bezemder: Mißliche Verhältniſſe auf dem Maunheimer Bah Bof. Der„Frankf. Ztg.“ wird von hier geſchrieben: Ueber die gegen⸗ wärtigen Zuſtände im hieſigen Bahnhof wird lebhaft Klage geführt. Die vorbandenen Einrichtungen genügen dem ſlarken Verkehr keines⸗ wegs. Augenblicklich ſcheint das Stocken der Schifffahrt die Bahn zu überlaſten, ſo daß der Bahnhof mit Güterzügen vollgepfropft und ſelbſt für Schnellzüge keiv Platz mehr iſt. Am Wienſtag hatte 3. B. der in Frankfurt um.48 Uhr abgehende P⸗Zug 21 Minuten Verſpätung, am Mitlwoch mußte er 19 Miuuten und am Dounerſtag nicht weniger als 36 Minuten vor der Station warten, bevor er eingelaſſen werden konnte. Die gewöhnlichen Züge haben ſelbſt⸗ verlländlich noch läuger unfreiwilligen Aufenthalk. Welch' ärgerlichen Folgen aus ſolchen Stockungen für die Paſſagiere entſtegen, die ihren Zuſchlag zahlen, um dann auf der Strecke liegen zu bleiben, kann ntan ſich denken. An das Perſonal müſſen unter den ob⸗ waltenden Verhäliniſſen natürlich ganz außergewöhnliche An⸗ forderungen geſtellt werden. Hoffentlich ſindet Herr Miniſter von Brauer Zeit, dieſer Kalamität ſeine Aufmerkſamkeit zu ſchenken und für ſchleunige Abhilfe zu ſorgen. * Die künſtliche Eisbahu in Ludwigshafen. Die momentane Kälte erinnert ſo recht lebhaft an die Gisbahnen und die damit ver⸗ bundenen Vergnügungen; aber leider iſt am hieſigen Platze keine Schlittſchuhbahn, welche das ſportsliebende Publikum hieſiger Be⸗ völkerung auch nur einigermaßen befriedigen könnte. In dieſer Be⸗ ziehung hat uns unfere Nachbarſtadt Ludwigshafen weit überflügelt. Der ſeit 2 Jahren daſelbſt beſtehende Schlittſchuhklub hat in unmittelbarer Nähe des Luſpoldhafens am Rhein vis⸗à-vis unſerem Rheinparke eine künſtliche Eisbahn geſchaffen, die an Größe und ſonſtigen Anlagen in ganz Deutſchland wogl kaum Aber⸗ troffen werden dürfte. Die Eisfläche, welche unmittelbar auf der Erde liegt und desgalb ein Einorechen ausſchließt, hat einen Flächen⸗ raum von 12,500 Quadratmeter, iſt elyptiſch angelegt, an der äußeren Peripherie mit beſonderer, 500 Meter langen Rennbahn verſehen und wird bei eintretender Dunkelheit mit elektriſchem Lichte taghell beleuchtet, ſo daß auch Abends mit derſelben Sicherheit wiz am Tage gefahren werden kann. Jeden Tag wird die Bahn nach einem beſonderen Verfahren wieder ſpiegelglatt erneuert. Die ganze Anlage iſt mit hohem Drahtgitter völlig abgeſchloſſen und enthält eine große, feſte Halle mit Garderobe, Maſchinenraum, Muſikpavillon und Reſtauratton, welche letztere behaglich geheizt, Fahrern wie Zuſchauern vor Kaͤlte Schutz bietet. Die Preiſe ſül das Gebotene ſind ſehr nieder und wird deshalb die Anlage zur Be⸗ nutzung Jedermann angelegentlichſt empfohlen. Ein und Schuee. Die Kälte hat abgenommen. In der ver⸗ floſſenen Nacht iſt ein leichter Schneefall eingetreten. Auf dem Aheine treiht nur noch wenig Eis, dagegen beiugt der Neckar noch große Eisſchollen.— St. Goarshauſen. Das Eis hat ſich ober⸗ halb der Loreley geſtellt.— Trier. Die Moſel iſt ſtellenweiſe zugefroren.— Traben. Das Treibeis hat ſich unterhalb Traben geſtellt; der Verkeyr nach Trarbach wird über die feſte Brücke geleitet, Köln. Die heinſchifffabrt von Holland aufwärls iſt eingeſtellt, Die Schutzghäfen am MRhein ſind theilweife überfüllt.— Mü uchen, Den ganzen geſtrigen Tag dauerte der Schneefall an. Der Tram⸗ hahnverkehr mußte Abends zum größeren Theil eingeſtellt werden, Die Mehrzahl der aukommenden Züge erlitt erhebliche Verſpätungen. — Mailand. Seit einigen Tagen herrſchten in ganz Italien bis Neapel bei ſtrenger Kälte heftige Schneeſtürme, die Überall großen Schaden aurichtelen. Zahlreiche Eiſenbahn⸗ und Telegraphenberbin⸗ dungen ſind umerbrochen. Jetzt iſt Regenwetter eingetreten, ſo daß In Folge Schneefalls iſt der Bahnverkehr zwiſchen Tarvis und Pontafel unterbrochen.— Köflach. In Folge ſtarken Schneefalls ſturzte das Dach der Glasfabriken ein. FünfMaun wurden gelödtet, 20 verletzt. *Selbſtmord. Die Großh. Staatsanwaltſchaft Karlsruhe theilt Folgendes mit: Am 29. Noobr. d. J. wurde im Gemeinde⸗ wald Forbach, Amtsgerichts Gernsbach, die ſtark verweſte Leiche eines ausgewachſenen Mannes, welcher ſich zweifellos vor min⸗ man Ueberſchwemmungen befüdchten zu müſſen glaubt.— Villach, f nn deſtens 4 bisß Monaten erhängt hat, gefunden. Die Leiche war mit gut erhaltenen Unterkleidern, Hoſen, Weſte und Juppe und einer Sportsmütze bekleidet und iſt 1 m 70 lang. In den Klei⸗ dern fand ſich ein Zettel mit dem Inhalt„Auguſt Maier auß Mannheim Seiler wegen unheilbaren Leiden dieſen Schritt ſowie das Loos der Großen Isnyer Geldlotterie zum Bau det katholiſchen Kirche Nr. 39 946 v. J. 1899. Es wird um Mit⸗ theilung näherer Anhaltspunkte erſucht. *Gefährlicher Burſche. Der Gypſer Köhler aus Luß⸗ wigshafen, der am 13. November den Maurer Friedrich Pfen⸗ minger mit Todtſtechen bedrohte und mit Backſteinen nach ihm warf, erhielt vom Schöffengericht geſtern insgeſammt 1 Monaf Gefängniß und 6 Tage Haft. *Muthmaßzliches Wetter am Sonntag, 17. Dezember. Der don Großbritannien bis nach Süddeutſchland und der Nordſchweiz 0 1 gewanderte Luftwirbel iſt in raſcher Auflöſung begriffen, da im Oſten und namenklich im Nordoſten ein ziemlich kräftiger Hochdruck ſich be⸗ hauptet. In Südfrankreich und in Italien zeigk ſich noch immer ein Euftwirbel won ca. 750 mim, der bei uns vorderhand nördliche bis öſt⸗ liche Winde hervorruft, welche jedoch mehr und mehr nachlaſfen. Für Sonntag und Montag iſt größtentheils bedecktes und auch zu verein⸗ zelten kurzen Schneefällen geneigtes, jedoch noch immer dorwiegnd trockenes Wetter in Ausſicht zu nehmen. 5 Aus dem Großherzogthum. B. N. Heidelberg, 15. Dez. In einem hieſigen Hotel wurde heute der Kgl. Baurath Robert Blankenburg von Stektin, welchet von der dortigen Staatsanwaltſchaft wegen Betrugs verfolgt wird, verbaftet. der Revolution gegen die Auswanderung oder die Guillotine ge⸗ ſchützt hatte. Er widmete ſich gelehrten Studien und vollendete im Jahre 1837 ein Werk über die griechiſchen Geſchichtsſchreiber der Dekadenz, das er dem König Ludwig XVI., dem einzigen, den er kannte, widmen wollte. Er erfuhr erſt durch den Drucker, dem er die Widmung vorlegte, daß dieſer König vor 45 Jahren enthauptet wurde und ſchon vier Nachfolger gehabt habe, darunter die Republik und Napoleon. Auf Anrathen des Druckers ſuchte der alte Marquis hierauf die Trümmer ſeiner Familie und ent⸗ deckte ſo einen Grafen C... der ſich ſeiner annahm und die Aufhebung des Interbikts von 1796 durchſetzte. Immerhin er⸗ hielt der alte Herr, nachdem er wieder in ſeinen Familienbeſitz gelangt war und ſeine Freiheit erobert hatte, einen Vormund wegen ſeines hohen Alters und ſeiner Unkenntniß der Welt. Es iſt Lenötre leider nicht gelungen zu ermitteln, wie lange der Marquis, der fünfzig Jahre lang für einen Akt der Unehr⸗ erbietigkeit gegen Marie Antoinette büßte, noch im Genuſſe der Freiheit gelebt hat. — Der Romanſchriftſteller in Nöthen. Aus New⸗York wird dem„Hann. Cour.“ geſchrieben: Oberſt R. H. Savage, der Novelliſt und Romancier, welcher in Deutſchland beſonders durc ſeinen dramatiſirten Roman„Meine offtizielle Frau“ bekannt geworden iſt, wird nun ſelbſt der Held eines Romans werden, deſſen ſenſationelle oder pikante Begebenheiten jedoch, ehe ſie zum Druck gelangen, vor den Schranken des„Supreme Court“ ans Licht treten werden. Es handelt ſich, wie der Ankläger des romantiſchen Oberſten, Herr Abraham Lewis von Brooklyn, be⸗ hauptet, um einen ſchrecklichen Einbruch: Savage ſoll ihm ſeine Frau, eine höchſt anziehende Dame von 40 Jahren, geraubt haben. Herr Lewis ſcheint ein außerordentlich beſcheidener reeller Mann zu ſein. Er taxirt den Werth ſeiner verlorenen Frau nur auf 10 000 Dollars. Der hartnäckige, thörichte Sagage Vork. Doch werden Miethe und Unterhalt nicht von Herrn Lewis, glaubt jedoch enkweder die Summe viel zu hoch gegriffen oder be⸗ ſtreitet überhaupt, irgend welchen Schaden angerichtet zu haben, für den Herr Lewis Erſatz fordern könnte. In ſeiner Klage⸗ ſchrift erzählt Herr Lewis, Oberſt Savage ſei mit Frau Lewis bekannt geworden, als er und der Oberſt von Kuba zurückkamen, wo ſie während des Krieges in der amerikaniſchen Armee dienten, er im Verpflegungs⸗Departement, der Oberſt im Ingenieur⸗ Corps. Der Oberſt habe den geſellſchaftlichen Verkehr durch einen Beſuch bei Herrn und Frau Lewis in Brooklyn eröffnet, und 0 der ſei bald ſehr lebhaft geworden. Verdacht, daß es zwiſchen ſeiner Frau und dem Oberſten nicht richtig ſei, habe er zuerſt* gefaßt, als in Abweſenheit der Frau ein Telegramm vom Oberſten an dieſe einlief, worin er um eine Zuſammenkunft im Hotel „Gerard“ bat. Dennoch, ſagt Herr Lewis, habe er nicht gleich Lärm geſchlagen, ſondern ſo lange aufgepaßt, bis der Skandal ſo offenbar wurde, daß er zur Einreichung der Klage gezwungen geweſen ſei. Herr Lewis betont übrigens, ſeine Frau ſei ihm eine pflichttreue und liebenswürdige Gefährtin geweſen, ehe ſie Oberſt Savage kennen gelernt habe. Gegenwärtig lebt die Frau natürlich getrennt von ihm, und zwar in einem ſehr prachtvoll eingerichteten Quartier an der W. Sechzenten Straße in New⸗ ſondern von anderer Seite bezahlt. — Für Briefmarkenſammler wird das nächſte Jahr ein wahres Jubeljahr, denn in Deutſchland, Oeſterreich und Frank⸗ reich werden neue Briefmarken eingeführt. In Oeſterreich werden die neuen Poſtwerthzeichen ſogar ſchon am 1. Januar in Verkehr geſetzt. Die auf Heller lautenden Briefmarken zeigen das Kopfbild des Kaiſers nach links gewendet, von einem Schrift⸗ band umrahmt, das oben und unten das Wort„Heller“, rechts und links die Worte„kaiſ. königl. öſterr. Poſt“, und zwar bei den Maxlen zu 1. 2, 3, 8, 6, 10, 20, 25, und 30 Hellern farbia 2 0 mit ſowi bahn hatte betri inne⸗ heute ſagt einer ber? krach gerri auge Getb mit blos wege abzü 1 ber Untei welck war, in Fl gegen Gaſe Feue eimn e — ro * Jahn aber gabe füthr Die Baß Ha⸗ bekan Seir dern Bei den davo Geſc volle aber faſt zwei nicht men! Rech bor nun „Hel man druc und ſchn Gru Poſt find unte tiffe Aus Kor Poft halt liku: gege allei geta Leb allg Sta ſich ne ne Je⸗ ge⸗ eit ub vis er⸗ ber n⸗ her yn yte ere em ⸗ 1 5 WMansteim, 16. Deiember. Weneral Anzeiger, 8. Soſſe, Sceuaroiſchofsyeim, 15. Dez. Die hieſige Kaſino⸗ geſſellſchaf t, die nunmehr in das 60. Jahr ihres Beſtehens ein⸗ ſtritt, hielt geſtern Aben ordentliche Generalverſammlung ab. Im Verlaufe derſelben wurde der bisherige Vorſtand, beſtehend aus Herren Stadtpfarrer Gräbener, Oberförſter Weſch und Haupk⸗ lehrer Braun, in geheimer Wahl einſtimmig wieder gewählt. Die Geſellſchaft zählt z. Z. 48 Mitglieder, worunter 4 Ehrenmitglieder. Es iſt beabſichtigt, nach Neujahr eine Chriſtfeier mit Gabenverlooſung und Tanz im Adlerſaale abzuhalten. B. N. Karlsruhe, 15. Dez. Zum Vollzug des Weinſteuer⸗ geſetzes bom 19. Mai 1882 erläßt das Finanzminiſterium folgende Verordnung:„Findet die in einer Begleiturkunde bezeichnete Wein⸗ abfaſſung nicht längſtens binnen 3 Tagen nach erfolgter Ausſtellung der Urkunde ſtatt, ſo iſt der Schein derjenigen Stelle, welche ihn aus⸗ gefertigt hat, unter Anzeige des Sachverhalts ſofort wieder zurückzu⸗ eben. Dieſe Beſtimmung tritt mit ſofortiger Wirkung an die Stelle er Ziffer 3 des§ 49 der finanzminiſteriellen Verordnung vom 26. Oktober 1882. B. N. Brötzingen, 15. Dez. Die geſtrige Bürgermeiſterwahl verlief reſultatlos. Von 64 Abſtimmenden fielen auf Dr. Brandt⸗ Thingen 34, auf Revident Renz⸗Villingen 29 Stimmen. Ein leerer abgegeben. Am 19. d. Mts. findet ein zweiter Wahl⸗ gang fatt. B. N. Griesbach, 15. Dez. im Werthe von 1000/ geſtohlen. 1H ihre Hier wurde ein Schimmelwallach Der Thäter iſt noch unbekannt. B. N. Waldshut, 15. Dez. Die Erneuerungswahlen in den bieſigen Bürgerausſchuß finden am 20. und 21. Dez. ſtatt. Der Hauptkampf wird ſich wie bisher um den Beſitz der Mandate der Mittelbeſteuerten handeln, die Mehrzahl derſelben befand ſich bis⸗ lang in den Händen des Centrums. Pfalz, Heſſen und Umgebunga. * Ludwigshafen, 15. Dez. In den neuen Stadtrath werden vorausſichtlich 12 Sozialdemokraten, 7 Centrumsleute, einige Freiſinnige und etwa—4 Nationalliberale eintreten. Vom alten Stadtrath dürften nur etwa 5 Mitglieder wiedergewählt ſein. F. Frankenthal, 15. Dez Gegenſtand der heutigen Strafkammer⸗ verhandlung bildete das Unglück vom 22. Nov. ds Is. in Folge deſſen der Kutſcher Karl Hobmann aus Eichried bei Fulda ſein Leben laſſen muußte. Auf der Anklagebank ſitzt der 38 Jahre alte Wirth Fried⸗ rich Müller von Heuchelheim, der an jenem Abend um 10 Uhr mit ſeinen Jagdgenoſſen Karl Seyfried und Cbriſtian Schreiber ſowie einer Schulverweſerin vonHeuchelheim, welche den letzten Straßen⸗ bahnzug verpaßte, in einer Droſchke die Heimfahrt anteat. Müller hatte zuvor mit ſeinen Jagdgenoſſen gezecht und will dazumal ſo betrunken geweſen ſein, daß er ſich anderen Tages nicht mehr er⸗ innerte, was geſchehen ſei. Die Zeugin Rett, Schulverweſerin, ſagt heute aus, Müller habe ſchon beim Einſteigen in die Droſchke ge⸗ ſagt: Er wolle einmal ſehen, ob die Pferde erſchrecken und bald darauf einen Schuß abgefeuert. Als nun der Kutſcher Hohmann die Zügel der Pferde etwas ſchärfer auzog und ſich noch mehr nach hinten lehnte, krachte ein zweiter Schuß, welcher dem Hohmayn die Schädeldecke zerriß und die Gehirnmaſſe überall herumſpritzte, ſo daß der Tod faſt augenblicklich erfolgte und der durch dieſen grenzenloſen Leichtſinn Getötete vom Bock herabfiel. Müller trat darauf den Heimweg an mit Schreiber und der Dame, weil er glaubte, daß der Kutſcher blos überfahren worden ſei. Die Strafkammer verurtheilte ihn hente wegen dieſer Friwolität zu einer Gefängnißſtrafe von 5 Monaten abzüglich 3 Wochen Unterſuchungshaft. *Worms, 15. Dez. In dem Droguen⸗ und Materialwaaren⸗ eſchäft der Firma Hermann Wolff am Neumarkt ſchlugen geſtern bend beim Anzünden des Gasglühlichts im Schaufenſter die Flammen unter dem Brenner hervor, in Folge deſſen die Baumwoll⸗Watte, mit welcher das mit Weihnachtsſachen ausgeſtattete Schaufenſter dekorirt war, in Brand gerieth und im Nu den geſammten Inhalt des Erkers in Flammen ſetzte. Der Sohn des Geſchäftsinhabers hatte die Geiſtes⸗ gegenwart, ſofort den Haupthahn des ig das Schaufenſter führenden Gaſes zuzudrehen und warf alsdann eine Flaſche Salmiak in das Feuer, wodurch die Flamme ſofort erſtickt wurde. Dadurch wurde ein enormer Schaden verhütet. Thegter, gunſt und Wiſſenſchaft. Proßh. Badiſches Hof⸗ und National⸗Theater in Mauuheim. Die Jüdin. Unſere Oper hat mit ihren Jüdin⸗Aufführungen in den letzten Jahren im großen Ganzen wenig Ehre einzulegen permocht, die geſtrige aber ſtand, was mangelhafte Vorbereitung und mißlungene Wieder⸗ gabe anbetrifft, an erſter Stelle. Die mnangenehme Aufgabe, ein aus⸗ füßrliches Sündenregiſter dieſes Abends zu geben, ſei mir erſpart. Die Vorſtellung war offenbar angeſetzt, um einem im Fach der ſeriöſen Baßpartien auf Engagement gaſtirenden Sänger, Herrn Arthur Haunſchild vom Stadttheaker in Straßburg, ein Auftreten in der bekannten Probe⸗ und Paraderolle des Kardinals zu ermöglichen. Sein(Kardinal aber war nichts weniger als eine Paradeleiſtung, ſon⸗ dern litt an hochgradiger Unſicherheit und wohl auch Befangenheit. Bei ſeinen ſchweren Enkgleiſungen mußte man ſich fragen, ob denn für den Straßburger Gaſt keine Probe ſtattgefunden hatte. Abgeſehen davon, daß er die anſpruchsvolle Parkie nicht beherrſchte, machte ſein Geſang und ſein Spiel einen ſahr unfertigen Eindruck. Echtes, klang⸗ bolles und ausgiebiges tiefes Baßmaterial iſt allerdings vorhanden, aber es iſt voller Schlacken. Das große und umfangreiche Organ klang faſt durchweg ſehr unedel und ſchlecht geſchult. Die Leiſtung des zweiten Gaſtes, der Frau Amalie Müller⸗Schäfer, braucht Richt mit dem ſtrengen Maßſtab gemeſſen zu werden, der bei Engage⸗ mentsgaſtſpielen am Platze iſt. Sie ſang geſtern aushilfsweiſe die Recha. Frau Müller, die Gattin unſeres krefflichen Celliſten, war vor ihrer Verheirathung am Hoftheater in Kaſſel engagirt und ſteht nun ſeit einigen Monalen der Bühnenthätigkeit fern. Dieſer letztere auf weißem Grunde, bei jenen zu 40, 50 und 60 Hellern in weißer Schrift auf farbigem Grunde enthält. Das Schrift⸗ band wird an den vier Ecken der Briefmarcken im Werthe von 1 bis 6 Hellern durch kreisrunde Guillochen, bei jenen zu 10, 20, 25, und 30 Hellern durch Quadrate und bei den nächſt höheren Poſtwerthzeichen durch längliche Sechsecke, in denen die Werth⸗ ziffer in Schwarzdruck enthalten iſt, unterbrochen. Während die „Heller⸗Briefmarken“ im Buchdrucke hergeſtellt wurden, bediente man ſich bei Herſtellung der„Kronen⸗Briefmarken“ des Kupfer⸗ druckes. Die Briefmarken zu 1, 2 und 4 Kronen zeigen ebenfalls das Kopfbild des Kaiſers, jedoch in Reliefmanier ausgefertigt und nach rechts gewendet. Das Kopfbild umrahmt eine Perlen⸗ ſchnur und dieſe ein ovales Schriftbild, auf deſſen farbigem Grunde zu beiden Seiten die lichte Aufſchrift„kaiſ. königl. öſterr. Poſt“ und oben und unten die Werthbezeichnung„Krone, ſich be⸗ kindet. Das ovale Schriftband iſt an den vier Ecken von Kreiſen unterbrochen, welche auf farbigen Guillochen die weiße Werth⸗ tiffer enthalten. Am Fuße dieſer Briefmarken befindet ſich die in weißer Schrift ausgeführte Werthbezeichnung. Eine ähnliche Ausführunge erhielten die auf den Briefeouverts, Kartenbriefen, Korreſpondenz⸗Karten, Streifbändern u. ſ. w. eingeprägten Poſtwerthzeichen. Die Kartenbriefe der neuen Emiſſion ent⸗ halten keinen textlichen Vordruck. Die in den Händen des Pub⸗ likums befindlichen Poſt⸗ und Telegraphen⸗Werthzeichen der gegenwärthigen Emiſſion können bis Ende Dezember 1900 bei allen Poſtämtern Oeſterreichs gegen neue Poſtwerthzeichen um⸗ getauſcht werden. — Die Seirathsausſichten der Mädchen in verſchiedenen Lebensaltern hat neuerlich ein Pariſer Statiſtiker feſtgeſtellt. Die allgemeine Annahme, daß ein Mädchen im Alter von 15 bis 20 Jahren dem Manne am reizendſten erſcheint, wird von dieſem Statiſtiker über den Haufen geworfen; aus ſeinen Ziffern ergibt dch vielmehr, daß von 100 Bräuten nur 13 in dieſem Alter an den * Umſtand muß bei ihrer geſtrigen Leiſtung in Berückſichtfgung gezogen werden. Sie hat vor einigen Jahren än einem hieſige⸗ Ronzert mit⸗ gewirkt und don dieſem Auftreken her hatte ich von ihrem Organ und ihrem Vortrag eigentlich nur angenehme Erinnerungen. Geſtern hatte ſſie keinen glücklichen Abend, die Stimme klang flach, in der Höhe ſehr ſcharf und detonirte häufig. Doch ſei hervorgehoben, daß ſie ſich im Verlauf der Vorſtellung etwas freier ſang und in den letzten Akten ihrer Stimm⸗Mittel beſſer Herr wurde als in den früheren. Die Wiedergabe der ſchwierigen Rolle verrieth im Allgemeinen dramatiſches Temperament und ließ eine in der Mittellage gut geſchulte Stimme erkennen. Herr Krug ſang den Eleazar mit gewohntem Erfolg. Dr. W. Theater⸗Notiz. Die Intendanz theilt mit: Fräulein Aline Friede vom Großh. Hoftheater in Schwerin wird Sonntag, den 17. d. M. hier die„Ingwelde“ in der gleichnamigen Oper von Schilliugs ſingen.— Mit Herrn Oskar Fiedler in Düſſeldorf wurde ein Vertrag abgeſchloſſen, welcher denſelben ab 1. September 1900 als Regiſſeur der Oper für das Hoftheater verpflichtet.— Die Erſtaufführung des Ballets„Sonne und Erde“ iſt auf Mitt⸗ woch den 20. d. M. feſtgeſetzt.— Das Schauſpiel bringt in der kommenden Woche eine Aufführung des Moliete'ſchen„Tartuffe“ erſimals in der Ueberſetzung und Bearbeitung von Ludwig Fulda.— Für Aufang Januar iſt eine Aufführung der„Journaliſten“ von Guſtav Freytag in Ausſicht genommen, von deren Erträgniß ein Theil für das in Wiesbaden zu errichtende Denkmal des Dichters beſtimmt iſt.— Das Gaſtſpiel des Herrn Kainz ſindet Montag den 8. Januar(Morituri) und Dienſtag, den 16. Januar(Hamlet) ſtatt.— Die Operette„Der Zigeunerbaron“ wird im Monat Januar neu einſtudirt in Scene gehen.— In Vorbereitung befindet ſich die Oper„Der Bärenhäuter“ von Siegfried Wagner. In der permanenten Ausſtellung des Kunſtvereins ſind neu ausgeſtellt: Prof. Lud. Dil!:„Aus dem alten Oſtende“,„Alte Befeſtigung bei Oſtende“,„Reiſender Jüngling“,„Ein Winkel in den Lagunen“,„Fluß vei Oſtende“,„Schiffer in Chioggia“. C. Caſſar: „Neckerei“. Aug. Dieffenbacher:„Am See“. E. Kirchner: „Bildniß“. M. Freytag:„An der Riviera“. Marie Ober⸗ müller:„Blumen“ Victor Gilſonl:„Landſchaft mit Wind⸗ mühlen“. Meta Prey:„Parthie aus dem Schloßgarten“,„2 Land⸗ ſchaften“. Ueber Goethes bekannte Rheinreiſe im Sommer 1774, die ihn mit Lavater und dem„Philanthropen“ Baſedow zuſammenführte, hat der Dichter ſelber im vierzehnten Buche ſeiner Lebensgeſchichte aus⸗ führlich berichtet, nicht ohne dabei— nach etwa vierzigjähriger Er⸗ innerung— mehrere Irrthümer zu begehen. Neuerdings iſt nun eine bisher unbenutzte Quelle über dieſe denkwürdigen Sommertage, die für den Dichter in mehr als einem Sinne epochemachend wurden, er⸗ ſchloſſen worden. Gernsbach(Baden), der bereits mehrfach aus dem Lavater'ſchen Nachlaſſe wichkige Inedite ſchöpfen konnte, theilt jetzt in „Nord und Süd“ dieſe Quelle erſten Ranges mit. Der Züricher „Prophet“, wie Johann Kaſpar Lapater ſich gern nennen ließ, führte won dem Tage an, wo er ſich auf die Reiſe begab, vom 12. Juni bis zum 16. Auguſt, ein ausführliches Tagebuch, das er ſo, wie es entſtand, heftweiſe aus der Fremde in die Heimath ſandte, damit ſeine Familie dort ſeine intereſſante Reiſetour im Geiſte mit ihm machen konnte. Dieſe Tagebuchnotizen, welche vor der Goetheſchen Schildevung der mit Lavater damals verlebten Tage den Vorzug der Unmittelbarkeit haben, ſind geeignet, uns faſt von Stunde zu Stunde über die Er⸗ lebniſſe der Reiſenden zu orientiren. Da heißt es:„Goekhe gab mir ein griechiſch Teſtamentchen. Ging in die Allee und las in Werther, .. dann zu Baſedow, der uns einen herrlichen Aufſatz von Goethe las über das, awas man iſt. Goethe machte noch ein paar Silhouetten. (Baron von) Oſtein bat um meine las noch bis 2 Uhr den Werther aus! ſchreckliche Geſchichte, ſeufzte und ſchlief ein.“ Hierauf folgten Bruchſtücke aus einem von Goethe angefangenen Roman(gleich⸗ falls in Briefen, wie Werthers Leiden), von dem jedoch das Meiſte ver⸗ loren gegangen iſt.„... Goethe gab mir viele herrliche Lehren von der Kollektion meiner Kräfte... Goethe zeichnete(den Maler) Schmoll.“„Unterdeß“, diktirt mir Goethe aus ſeinem Bett her⸗ über:„unterdeß gehts immer ſo grade zu in die Welt nein. Es ſchläft ſich, ißt ſich, trinkt ſich und liebt ſich auch wol an jedem Orte Gottes, wie am andern u. ſ..“ Auch einen heitern Vers, den Goethe an die Wand ihres Zimmers ſchrieb, hat uns Lavaters Niederſchrift auf⸗ bewahrt. Jedoch wird es noch einiger, meiſt aber leichter Unterſuch⸗ ungen bedürfen, um auch mehrere von Lavater chiffrirte Aufzeich⸗ nungen zu erklären. Dieſes ſentimental weitſchweifige Tagebuch iſt jedoch für die damalige Zeit höchſt charakteriſtiſch, in der Goethes Werther von der ganzen gebildeten Welt geradezu verſchlungen wurde. Lavater las die„ſchreckliche Geſchichte“ wohl im Manuſfkript oder in den Korrekturbogen, denn erſchienen iſt das berühmte Buch erſt einige Monate nach dem Ende dieſer Reiſe, im September 1774. Bekannt⸗ lich dehnte ſich dieſe Reiſe dann weiter bis nach Koblenz aus, wo Goethes berühmtes Epigramm entſtand, welches mit den viel citirten Worten ſchließt:„Prophete rechts, Prophete links, das Weltkind in der Mitten“— womit er ſich und ſeine beiden Reiſebegleiter ironiſch und treffend charakteriſirte. 12,000, ſage zwölftauſend Mark Aufführungshonorar für den Schwank„Als ich wiederkam“ wurden, wie die„Münch. Zig.“ ſchreibt, von dem Verleger des Stückes in Berlin von den Direktoren der vereinigten Münchener Theater: Schmederer, Stollberg verlangt, wenn ihnen gnädigſt geſtattet werden ſollte, den Schwank am Gärtner⸗ platztheater zur Aufführung zu bringen. Für eine alte, in München abgeſpielte Komödie verlangte ein Berkiner Verleger von einem neuen Münchener Direktor 1500% Tantiemegarxantie.„Aber ich kann das Stück nur höchſtens 5 oder 6 Mal zur Aufführung bringen“, ant⸗ wortete der Direktor.„Dann zwingen Sie das Münchener Publikum daurch, daß Sie das Stück ein oder zwei Monate lang unentwegt zur Traualtar gelangen, kaum viel mehr als in dem Alter von 30 bis 35 Jahren. Die meiſten Mädchen ſchreiten im Alter von 20 bis 25 Jahren zum Traualtar, nämlich 36 aus jedem Hundert. Bemerkenswerth iſt, daß das nicht nur auf Frankreich zutrifft, ſondern auf faſt jedes andere ziviliſtrte Land, daß das Heirathen faſt durchwegs in gereiftem Alter geſchieht. Von 20 bis 25 Jahren ſind, wie geſagt, die Ausſichten am Günſtigſten; je weiter das Mädchen das 25. Jahr hinter ſich läßt, deſto geringer werden ſie. Bis zu„Dreißig“ läuten immer⸗ dar noch 22 von 100„Zukünftigen“ die Hochzeitsglocken. Dann aber geht es ſchnell abwärts. Von 30 bis 35 heirathen nur 12 von 100; von 35 bis 40 ſechs von 100; von 40 bis 45 fünf von 100. Im Alter von 45 bis zu 50 Jahren wird von 40 „ſpäten Mädchen“ nur eine„glückliche“ Braut und Frau. Daß es auch für 60jährige Jungfrauen noch einen Liebesfrühling gibt, beweiſt die Thatſache, daß in dem patriarchaliſchen Alter von 60—65 Jahren eine von 365 Jungfern unter die Haube kommt. Die größten Konkurrentinnen der Jungfrauen ſind die Wittwen. Auf faſt jeder Altersſtufe verheirathen ſie ſich bei gleicher Zahl„ſicherer und flotter“ als die jungen Mädchen. Von je 1000 Heirathen werden 858 zwiſchen Perſonen geſchloſſen, die nie vorher verheirathet waren, 66 zwiſchen Wittwern und Jung⸗ fern, 35 zwiſchen Junggeſellen und Wittwen und 41 zwiſchen Wittwern und Wittwen. Hieraus ergibt ſich, daß Fräulein, die ſchon das 20. Lebensjahr überſchritten haben, nicht zu ver⸗ zagen brauchen, daß dieſe vielmehr dann noch bis zu ihrem 26. Jahre die allerbeſten Heirathsausſichten haben, bis zum vollendeten 30. Jahre noch beſſere Ausſichten als die Mädchen zwiſchen 15 und 20 Jahren, und ſelbſt bis zum 36. Jahre faſt noch ebenſo gute wie die„Backfiſche“. Wie weit der franzöſiſche Statiſtiker bei dieſer Berechnung das Fallen und Steigen der Mitgift in Betracht gezogen hat, wird nicht geſagt. Aufführung bringen, ſich die Komöddie anzuſehen. So berben in Berlin Erfolge gemacht. Man gibt die„durchgefallenen Komödien“ einfach ſo lange, dis das Publikum an einen Erfolg glaubt. Man muß eben berſtehen, ein Stück in Schwung zu bringen.“ Der Mün⸗ chener Theaterdirektor antwortete, mit Recht, umgehend:„Danke für die Belehrung und das Stück. Auf dieſe Art bringt man in München nicht ein Stück, wohl aber den Direktor ſehr bald in Schwung.“— Will ein Münchener Direktor ein ſogenanntes Berliner Zugſtück er⸗ werben, ſo erhält er dieſes zwar gegen hohe Tantiemegarantie, aber er muß ſich auch meiſt verpflichten, ein in Berlin durchgefallenes Stück mit zu kaufen und es leider auch zur Aufführung zu bringen. Auf dieſe Art bekommen die Münchener auch die in der Reichshauptſtadt durchgefallenen Komödien zur gefälligen Anſicht. Aeueſte Nachrichten und Telegramme. * Berlin, 15. Dez. Unter dem Vorſitze des Kommerzien⸗ raths Wirth tagte heute der vom Bund der Induſtriellen ein⸗ berufene Ausſchuß für die Errichtung einer Reichs⸗ handelsſtelle. An den Berathungen nahmen Vertreter des Reichsamtes des Innern, des Reichsſchatzamtes, des preußiſchen Handelsminiſteriums, Abgeordnete des Bundes der Induſtriellen ſowie zahlreicher Verbände und Korporationen zur Wahrung der Intereſſen des deutſchen Handels und der Induſtrie Theil. Nach mehrſtündiger Berathung wurde ein Antrag angenommen, worin die Verſammlung die baldige Errichtung einer Reichshandels⸗ ſtelle als nothwendig bezeichnete. Ein engerer Ausſchuß ſoll den vorläufigen Grundplan ausarbeiten. Für die nächſte Berathung iſt die Hinzuziehung vor Vertretern der Landwirthſchaft geplant. * Bern, 15. Dez. Der Direktor des Centralamtes füv internationalen Eiſenbahntransport, der ehemalige Bundes⸗ präſtdent Numa Droz iſt geſtorben.(Numa Droz wurde ſ. Zt. viel genannt, als er zum Gouverneur von Kreta oder Bei⸗ rath des Gouverneurs in Ausſicht genommen war. D..). * Ro m, 15. Dez. Die ſoeben veröffentlichte, im geſtrigen Conſiſtorium gehaltene Anſprache des Papſtes theilt im Eingang die Ernennung jener Kardinäle mit, die beauftragt ſind, zum Beginn des heiligen Jahres die heiligen Pforten den römiſchen Baſtliken zu öffnen. Sie fährt dann fort: Der Papſt hätte gewünſcht, daß die römiſche Kirche die früheren Freiheiten genießt, um ſelbſt öffentlich nach ehemaligem kirchlichen Ge⸗ brauche dieſe Ceremonien zu feiern. Die Allokution erinnert ſodann an den Zwiſchenfall in der Haager Konferenz, den alle nicht voreingenommenen Beurtheiler werurtheilten. Der Kaiſer von Ruß⸗ land habe die Vertreter der mächtigſten Fürſten nach dem Haag ge⸗ laden, um die möglichſte Sicherheit des Friedens zwiſchen den Nationen herzuſtellen. Niemand wäre einer ſolchen Einladung wür⸗ diger geweſen, als der Papſt, weil dieſe Dinge nach der Gerechtig⸗ keit, das Rathen zum Frieden und das Verhindern von Konflikten nach dem göttlichen Willen zu den Funktionen des Papſtthums gehören. Der heilige Stuhl hätte gewünſcht, auf dieſer Konferenz einen Platz zu erhalten. Er bedaure, daß eine einzige, ſich hartnäckig dieſem Wunſche widerſetzende Stimme den Sieg davongetragen habe. Das war die Stimme der Macht, die mit der Eroberung Roms die Macht des Papſtthums brach. Welche Feindſeligkeiten müſſen wir nicht von dieſer Seite befürchten, da ſte nicht einmal vor Europa davor zurück⸗ ſchreckt, die Heiligkeit, die Rechte und Pflichten, die von der apoſtoliſchen Gewalt als ſolcher ausgehen, gewaltſam anzutaſten. Möge indeß die Zufunft bringen, was ſie wolle, man bwird uns mit Gottes Hilfe ſicher⸗ lich weder nachgiebig, noch furchtſam finden. * Rom, 15. Dez.(Kammer.) De Martino begründek den Antrag, eine Unterſuchung anzuſtellen über die ſozialen, politiſchen und adminiſtrativen Verhältniſſe in Neapel in ihren Beziehungen zur Mafia und Camorra. Er bittet, den Antrag in Erwägung zu ziehen. De Bernardis bekämpft ihn. Der Unterſtaats⸗ ſekretär des Inneren erklärt, die Regierung ſei endſchloſſen, bartolo zu Tage getreten ſeien, gegen alle hohen und niederen Per⸗ ſönlichkeiten, die in dieſe Angelegenheit verwickelt ſeien, vorzugehen. Man müſſe indeſſen gegenwärtig dem Werke der Gerechtigkeit freien Lauf laſſen. Wenn der Prozeß beendet ſei, werde die Reglerung ihre Pflicht thun, aber man müſſe ihr im Vorgehen freie Hand kaſſen. Redner bittet De Martino, ſeinen Antrag zurückzuziehen.(Lebhafter Beifall.) Wenn De Martino jedoch darauf beſtehe, ſo würde ſich die Regierung nicht widerſetzen, daß der Antrag in Erwägung gezogen würde. Er würde jedoch die weiteſten Vorbehalte machen. De Mar⸗ tino hält ſeinen Antrag aufrecht.(Lärm.) Alsdann wird durch Aufſtehen und Sitzenbleiben mit 99 gegen 74 Stimmen beſchloſſen, den Antrag in Erwägung zu ziehen.(Erneuter Lärm.) Hierauf wird das Budget mit 167 gegen 78 Stimmen angenommen und die Sitzung geſchloſſen. .** (Privat⸗Telegramme des„General⸗Auzeigers“.) *London, 16. Dez. Infolge der amtlich gemeldeten Nieder⸗ lage des Generals Buller wurden Vorkehrungen getroffen, um die Abſendung der 7. Diviſion zu beſchleunigen und die Verluſte wieder ant zu machen. * Waſhington, 16. Dez. Das republikaniſche Comitee hielt hier eine Zuſammenkunft ab und beſchloß, der Convent zur Aufſtellung der Kandidaten für die Prä⸗ ſidentſchaft und Vizepräſidentſchaft ſolle am 19. Juni 1900 auſammentreten. **. 8 Der Burenkrieg. Bullers Niederlage am Tugelafluß. * London, 16. Dez. Eine Depeſche des Generals Buller vom geſtrigen Tag aus dem Lager von Chiveley beſagt: Ich bedauere, einen ſchweren Schickſalsſchlag melden zu müſſen. Ich rückte um vier Uhr Morgens mit der ganzen Streit⸗ macht aus dem Lager von Chiveley aus. Es ſind zwei paſſir⸗ bare Stellen im Tugela. Es war meine Abſicht, den Flußüber⸗ gang an einer dieſer beiden Stellen zu erzwingen, und zwar durch eine Brigade, welche durch die Hauptmacht unterſtützt werden ſollte. General Hart ſollte links von der Furt, General Hildyard rechts und General Lyttleton in der Mitte angreifen. Einer ſollte den andern unterſtützen. Früh am Tage ſah ich, daß General Hart nicht im Stande ſein würde, den Uebergang zu erzwingen und wies ihn an, ſich zurückzuziehen. Er hatte jedoch mit großem Bravour an⸗ gegriffen und ſein Schützenbataillon erlitt ſchwere Ver⸗ luſte. Oberſt Broke wurde ſchwer verwundet. Ich befahl hierauf General Hildyard vorzugehen, was dieſer auch that. Sein an der Spitze vorgehendes Regiment beſetzte Colenſo⸗ Station und die Gebäude in der Nähe der Bahn. In dieſem Augenblick hörte ich, daß die ganze Artillerie, die ich zur Unterſtützung des Angriffs abgeſandt hatte, nämlich die 14. und 66. Feldbrigade, und 6 zwölfpfündige Schiffsſchnell⸗ feuergeſchütze, bis an den Fluß vorgerückt ſeien, deſſen(jen⸗ ſeitiges 2) Ufer ſich als vom Feinde ſtark beſetzt erwies. Der Feind eröffnete plötzlich ein wirkſames Feuer auf kurze Entfernung und tödtete alle Pferde. Die Kanoniere mußten mit ihren Geſchützen zurückbleiben und machten verzweifelte An⸗ infolge der bedenklichen Thatſachen, die in dem Prozeſſe Notar⸗ . Ekrke. Weneral⸗ Aufeiger: Mannßem 16. Dremper“ ſtrengungen, die Feldgeſchütze fortzuſchaffen. Aber das Maſte und gute Saugkälber 00— 75 M. ch ge⸗ Konkurſe in Baden. 5 Feuer war zu heflig und es wurden nur zwei Geſchütze gerettet. dinge Kaugkälber 00—70 M. ah ältere gering genährte(Freſſer' Baden. Gengenbach. Ueber das Verwögen des Gigarren⸗ 1% der 00 00 M. 3 Schaſe: o) Maſtlämmer und jüngere Maſthammel fabrikanten Paul Gartenhauſer in Ge bach: Konkürs Da aller Vorausſicht nach die Truppen ohne rſtüzung der 00—00., b) ltere Maſthammel 00—80 M. eß mäßig genährte walter een 15 e rsvee⸗ Artillerie nur als Zielſcheiben für den Feind gedient und ihr]Hammel und Schafe(Merzſchafe) 00—00 M. 979 Schweine: Montag, 8. Januar. helm Harter in Gengenbach; Anmeldetermin? Ceben geopfert hätten, bei dem muthigen Verſuche, den Uebergang 95 aiee e im Alter Geld⸗Sorten. 155 8 wingen, befahl ich den Rickzug, den die 1„ Jahren 00—5„b) fleiſchige 00—59., c) gerin Dukaten M. 7% 65] Raſſ. Impevial 83 Bber veu Fluß zu 1 at*Reczug⸗ n e entwickelte 00—50., d) Sauen und Eber 00—00 M. Es Purd. Franſen Stilge 2 1 Dadan 1e Gel 94582 Truppen in guter Ordnung ausführten. bezahlt fär das Stück: 60 JIuruspferde: 000-6000., 00 Tnöl Suberelen 15 Den ganzen Tag über bedrängts eine beträchtliche Stteit⸗ Arbeitspferde: 000%000., 0o Pferde zum Sch lach⸗ dieel macht des Feindes meine rechte Flanks, Der Ffeind wurde durch tene 90—00 M. 9o Milchkühe: 00—000., 000 Ferkel: 21 ſchat 1855 3 0 N tebhaber 0 0 Aus⸗ Berittene unter Lord Dundonald und einen Theil der Bri⸗.00—.00 M. Zicklein:—0 M. 9 gegen: 000 M. an 2 0 i finden dis reichſte 68800 und 5*VVVV Zuſammen 1229 Stück. Handel mittelmäßig. 9 9 Nach fiel. Ich fürchte, die Verluſte der Brigads Hark ſind ſehr eorg Hartmann mut heiß und anf end für die Truppen, deren Haltung vor⸗ Schifffahrts⸗Na chrichten D 3, 12 an den Planken D 3, 12 7 Dr 41 7* r e N8* 5 57755* M züglich war. Wir haben 10 Geſchütze dem Feinde überlafſen 101 8 5 Alleinverkauf der Fabrikate von Otto Herz& Gie, in Kai müſſen, während eins dem feindlichen Granatfeuer zum Opfer nuheimer 13. Dezember. Frankfurt a/ Main.(Telephon 443.) 41 fiel. Ich fürchte, die Verluſte der Bragade Hart ſind ſehr 15 Schif⸗ eeee Iſch hoffe jebo ie Zahl der Schwer deten Mannheim 48 Rotterdam Stückgilt 2000 Aiiſa 11 0— ſchwere. Ich hoffe ſedoch die Zahl der Schwerderwundeie weai ig Hoderne frauzöſiſche Künſtlerbroczen it. werde im Verhältniß nicht ſehr groß ſein. Die 14. und 66. Bat⸗ 5 In den Schaufenſtern des Herrn Hofjuwelier C. Heisler Al L 2 7 5 9 1 itten. 2 ir Hah 8 1r unſer 10 Aane Antwerpen Setreide 12800 1 Auſenſte e 0 te. 0 1 8 Al 8 Wir haben uns in unf 1 Mottdin ded 20 hatten wir ſchon ſeft dem vorigen Jahre verſchiedentlich Gelegenheit 24. ager bei Chiveley zurückgezogen. I GLenderſchen NMedhen 5 200 die plaſtiſchen Kleinku! kwerke der franzöſiſchen Goldſchmiedekunſt terd * Tondon, 16. Dez. Alle Blätter beſprechen in ruhiger WeiſeBranchel Handel +7755 5 r 411 Stückgüter 7500 zu bewundern, welche zum Theil noch dadurch an Werth und Reiz 95 ; 7 0 Nier und eidren üßer⸗ Hafenbezirk II. gawinnen, daß ſie nur in ganz beſchränkter Anzahl angefertigt werden Bie die 0 2 85 175 5 2 p 12 1. 88005 Stadt e Rotterdam Stückgüte!] ibe, fund ſomit nich Wachgaleſert 5 können. Es damals die tags einſ aß ſei eenn 15„„ n 91 005 Lichterſchiff Pariſer Künſtler Oermer, Charpentier und Chöret, deren Werke unſer Ahr, lage für England nicht ſo ſchlimm geweſen ſei. Aber ſie ſehen ver⸗ Uuen Kugrort 4e Nußrort Schienen 129 Entzücken erregten. Dieſes Mal iſt noch F. Vernon hinzugetreten, ktrauensvoll dem Endreſultat des Kampfes entgegen. Saaenenn Mianabeim—9 8 88 3 1 5 0 5 91 delm Biefang 5 4360 id Emailleur der Zukunft bezeichnet. Die jetzt ausgeſtellten Werke 8 9 18 bl tt bahen 7 8157 des Künſtlers ſind kleine Plaketten in Gold, die als Gitſhen, Cravatten⸗ cben Maunn jeimer Hande 8 Att. Loh Fuürſt Giewar Duls burg 1 nadeln, Manchettenknöpfe ekc. montirt ſind. Es iſt eine glückliche Idee 1 bis erein Deutſcher Oelfabriken. In geſtriger Generalverſamm⸗ Zeven.. Heiurtch 6 880 endete Meiſterwerte der Kunſt zum Schmuck zu berarbeiten, es Deutſcher Oelfabriken. In geſtriger G lverſat ee 8200 vollendete Meiſterwerte der Kunſt d b 1978 uung wurde der vom Aufſichtsrathe der Geſellſchaft vorgelegte Ent tan erlin 1 1 8890 beweiſt den künſtleriſchen Geſchmack unſerer weſtlichen Nachbarn, die M wurf der neuen Statuten einſtimmig genehmigt. on 14 ber trotz 1 0 in vieler Beziehung dem Deutſchen als Vorbild dienen Ka b15. Getreide. 15 können. Vernon's kunſt unterſcheidet ſich von der ſeiner Landsleute Mannhbeim, 15. Dez. Die Summung bleibt recht feſt. Preiſe c Stidgr 1906 durch die vornehme Auffaſſung. Charpentier iſt ernſter, Vernker 73 2 oif 1 e 47 5 ö 7500 lieblicher in ſeiner Darſtellung, während Chöret in ſeiner tändelnden 8 eizen M. 123—155, Kanſas II. M. 126, Redwinter M. 129, La Plata 5„ 000 grazibſen Art den größten Gegenſatz zu Vernon's Kunſt bildet, die N* Lag. M. 122—123, feinere Sorten La Plata M. 127—132, Ruſſiſchern 5 afenbez irk 1I. 15 wir als klaſſiſch ſchön begelcnen können. 33868 d. J. Roggen M. 105—113, Weſtern⸗Roggen M.—, altes Mixed⸗Mais Augaß Kitabeß fß 9 M. 79, neues Mixed⸗Mais November⸗Februar M. 78, La Plata⸗Mais Müßig Fackar 3000 eines Kye terms M. 79, Ruſſiſche Fultergerſte M. 106. Weißer amerikantſcher Bereinigung 10 Antloerben 5— Ei tl v l Mit 5 it welch afer M. 106, Ruſſiſcher Mittelhafer M. 96—103, Prima ruſſiſcher] Aleſſen D. A. P. W. Ar.7 Motkerdam Petroleur 8200 in wer U Oller 1 deſtel ſſen„A. P. G. Nr. 7 1 0 Petroleum 182⁰⁰ NRK Ci er ̃ afer M. 105—115. afenbezirk III. fN 42 8 84 15 5 häng Frankfurter Effekteu⸗Societät vom 15. Dez. Oeſterr. Credit Schol See 0 Stückgut 10957 B 95 e Höhe. ee wig, iſt 75. 284 70, Diskonto⸗Kommandit 192.70, Dresdener Bank 162, National⸗ Jewel Das Abeingold Slaubolz rchgreifende Reklame durch Annongen in Zeitungen und Zeit⸗ bant 145.70, Deutſche Bank 207.10. Oeſterr, Staatsbahn 137.30,] denlberdt 0 Pauud„ Ruhrort GEiſenwager 2400 ſchriften. Aber eine Reklame, welche ſich als erfolgreich erweiſen und Lombarden 31.80, Northern 76.20, Gottbard 142.20, Schweiger Cen⸗ cheidt die 1 Wbes 10 ſoll, kann nur ausgearbeſtet werden auf Grund reicher Erfahrung 998 tralbahn 143.90, Nordoſtbahn 94.40, Union 81, Jura⸗Simplon 86.70, Sehler Amglte 55 0 11200 im Zeitungsweſen, da nicht nur die richtige Wahl der Bätter und 0 ſt hn 0* J p 5 22 iin 5 Ju 9 taffene,] Scherg Ottilie 5 Leiud! 3097 die zweckmäßige Abfaſſung des Textes, ſondern auch die Anordnung Bproz. Portugieſen 9440, 4proz. Spanier 66.80, 4 proz. Italiener 8 elte 53.50, Gelſenkirchen 198.70, Harpener 204.30, Hibernia 219.60, des Dructſatzes und die geſchickte Emntgerlung der Aufnahmezeiten daie Allgeim. Elektr. Gef. 258, Altali Weſteregeln 221. Waſſerſt Gricht für die Wirſamkett der Annoneen arsſchloggebend ſind. Die ein, gege Newpork, 18. De Füaſber Schlußnortrungen: Waſſerſtandsuachrichten vom Monat Dezember. gehende Kenntuiß dieſer wichtigen Faktoren findet der Inſerent bei Schr 15 15 5 114 18 Pegelſtationen Datum: der größten Annoncen⸗Expedition Deutſchlands Rudolf Moſſe Hrof Geizen Jult—tais Dezembet 39 99˙% vom Rhein: 11.J1213. 15.16.[Bemerkungen: vertreten. Wer ſich in Annoncen⸗Angelegenheiten an die Firma 2051 Veizen Septemben———— Maie Mai 89,% 39½ Kenſſann f fieeeAudolk moſſe, wenpet hat die Geulßheſt, zuverläſſige Berattzung 5 Weizen Dezember 72˙ 72%Kaffee Dezember.70.80 Waldehut..47 14.4 1,42 1,40 1,20 ee en e Aaeeeee nähe Weizen März 75¼ 75¾ Kaſfee März.85.90] Hüningen 1,18107 104 104 1½08 Abds 6 uyr güinſtigwugen auf die origtualpreiſe der Zeitungen zu füuden, die 2 dne Weizen Mai 75.— 74½ Kaſſee Mai.90.—Keni. 10 160.80.56.55 1,54 N. e.Ausarbeuung von Koſtenanſchlägen, e eee ee Mals Juli 75% Kaſte⸗ Juli.—.10 Lauterburg.98.81 2,77 2,71.70 Abds, 6 U. eine zweckmäßige Reklame, der Verſand der Kataloge geſchieht koſten ais März Kaffee September.10.20 Magau..87 2,78.69 2,64 2,61 2,59 2 Uhr frei. Büreau in Mannheim 0 6, 7a, neben Hötel Victorig. Tele⸗ Mais Septembe——— Germersbeim.65.50 2,88 2,88 2,48.P. 12 Uu. poon 485. 46507 Chieago, 15. Dezember. Schlußnotirungen. Maunheim 2,49 2,24 2,10 2,02 2,14 2,14 Mgs. 7 U. Mauz„„„ 40,50 0,30 0,14 ,05 0,01.-P. 12 U. 7 Bestellen Sie zum Ver-⸗ Weizen Dezember 155 195 Mais Mai 55 90 Bingen„„„ 0,59.80 10 U. E enstoffe gletene die relehhaltiee Weizen Mai 69% 69½ Schmalz Dezembet.26.335 Kanbd 32.8 0,56.76 2 U. ealdener Webet Mais Dezember 1 5• 51— Schmalz Janugr.42.55 Koblenzßz J2,07.85 1,55,411,36 10 U. Hoſtieſer. I. M. d. Köln I10,½77 1,44 1,00 0,90 2 U. Fonlęin Nutter MlokELs 2 Oie 2 b Ruhrort. 40.94 1,20 1,18 0,74 0,2 8 U. 28 Wiehmarkt in Maunheim vom 19.15. Dezbr.(Amtlicher Be⸗ vom Neckar: BERLIR Licht der Direktion.) Es wurde bezahlt für 50 Ko. Schlachtgewicht:] Maunheim.,61 286 2,212,12.16 2,16 FV. 7 Uu. erke Markgrafenstr. 7 U. Deutschl. grösst. Specialh. f. Seidenstoffe d. 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Dezember wird der Schal terdienſt bei den Packetannahme⸗ und Ausgabeſtellen des Poſt⸗ amts 1(an den Planken) nicht wie gewohnlich um 12 Uhr Mit⸗ tags, ſondern bereits um 11 uhr Vormirtags beginnen und bis 6 Uhr Nam. dauern. Das Zweigpoſtamt Mann⸗ heim III.(Nectarvorſtadt) wird am 17. und 24. Dezember ebenfalls von 11 uhr Vorm. bis 6 uhr Nachm. für die Auf⸗ lieferung von Packeten geöfſnet ſein. 38913 Maunnheim, 18. Dezbr. 1899. Kaiſerliches Poſtamt.; Leuthner. Bekauntmachung. J. No. 68289. Am 29. Noy d. J. wurde im Gemeindewald Forbach, Amtsgerichts Gerns⸗ dach, die mark verweſte Leiche eines ausgewachſenen Mannes, welcher ſich zweifellos vor min⸗ deſtens 4 bis 6 Monaten er⸗ hängt hat, gefunden. Die veiche war mit guterhal⸗ tenen Unterkleidern, Hoſen, Weſte und Juppe und einer Sports⸗ mütze bekleidet und iſt 1 Meter 70 Centimeter lang. Ju den Kleidern fand ſich ein Heate mit dem Inhalt:„Auguſt kaſier aus Mannuheim Seiler wegen unheilbaren Leiden dieſen Schritt“, ſowie das Loos der Großen Iſuyer Geldlotterie zum Bau der katholiſchen Kirche Nr, 399 is vom Jahr 1899. Es wird um Mittheilung näherer Auhaltspunkte erſucht. Karlsruhe. 15 Dezbr. 1899. Der Großy. Staatsauwalt: Dr. Dölhter. Sekanntmachung. Die Quittungskarten Verſtorbener betr. (401). Nr. 109684 I. Au ſämmtliche Bürgermeiſter⸗ ämter, an die örtlichen Verrechuungen, an die Orts⸗ und Betriebskrau⸗ Feukaſſen und an die mit dem Einkleben der Mar⸗ ken betrauſen Arbeitgever des Bezirks: Wir machen hiermit wieder⸗ Holt auf unſere Bekauntmachung im Amtsblait vom 28. Septeinber 1891 Nr. 101191 aufmerkfam und fordern die Einzugsſtellen der Krankenkaſſen und die mit der Einklebung der Marken be⸗ krauten Arbeitgeber auß, ſobald ihnen der Tod eines Verſicherten, deſſen Quittungskarte bei ihnen hinterlegt iſt, zur Kenntniß kommt, die Karte— zutrefſen⸗ denſalls nach Einziehung bezw. Entrichtung der bis zum Todes⸗ kag noch rückſtändigen Beiträge— au die Ausgabeſtelle des be⸗ treffenden Ortes(Bürgermeiſter) abzuliefern. Das Bürgermeiſter⸗ amt hat alsdaun, und zwar ge⸗ hührenjrei, eine ſtandesamtliche Beürtundung über den Tod des Verſicherten auszuſtellen bezw. — 70 derſelbe an einem anderen rt erfolgt iſt, zu erheben. Es genügt, wenn der Bürgermeiſter in die leeren Felder oder auf die pierte Seite der Karte unter Bei⸗ gung des Dieunſtſiegels ein⸗ agen läßt: „Geſtorben am Bürgermeiſteramt (Siegel). Dieſe Karten ſammt Todes⸗ beurkundung ſind dann in der Regel bei der periodiſchen Ein⸗ ſendung der zum Umtauſch ein⸗ gereichten Zuſttungskarten(Ziffer 29 der Verocdnung vom 28. Delober 1890„Die Ausgabe der Quittungskarten betr.“) der Ver⸗ ſicherungsauſtalt Baden inKarls⸗ rühe zu übermitteln. Die Bürgermeiſterämter werden gleichzeitig aufgefordert, die Ster⸗ beregiſter durchzugehen und die im Laufe des Jahres verſtorbenen Verſicherten bei den periodiſchen Karteneinſendungen an die Ver⸗ ſicherungsanſtalt dieſer namhaft u machen. gezugleich weiſen wir die Bür⸗ Emeiſtaämter an, bei ihren Mittheilungen au die Berſicher⸗ ungsauſtalf über verſtorbene Veiſicherte, wenn immer thunlich, das Geburtsdatum oder we⸗ nigſtens das Alter beizuſetzen, damit dieſe in der Lage iſt, die Juittungskarten aufſuchen zu können. 38929 Maunheim, 12. Dezbr. 1899. Großh. Bezirksamt: Witzleben Ireimillige eintigerung. Montag, 18. Dezember l. J. Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfaudlokal Q 4, 5 im Auftrage der E. Brenner hier; gut erhalteues Da⸗ meurad u. 2 Staffeleien Pikaunfmachung. Die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe am Sonutag, den 31. Dezember ds. J3.— Sylveſterſountag— betreffend. (377) No. 105994 J. Wir brin⸗ Nen hiermit zur allgemeinen Kenntniß, daß wir gei 8 105b, Abſ. 2 der Gewerbe⸗Ordnung im Handelsgewerbe fürSonntag, den 31. Dezember ds. Js.— Sylveſterſonntag— die Verkaufs⸗ ſtunden für die nachſtehend auf⸗ geführten Geſchäftszweige vermehrt und wie folgt feſtgeſelzt haben: A. Stadt Mannheim einſchließlich Käferthal⸗Waldhof und Neckarau. I. Colonialwaaren⸗ Spe⸗ zerei und Delikateſſen⸗ geſchäfte: Vormittags von—9 Uhr Nachmittags„11—1„ Abends„—9„ II. Papier- und Schreib⸗ waarengefmäfte: Nachmittags von 11—9 Uhr. III. Cigarren⸗Detallgeſchäfte Machmittags von 11—9 Uhr. Landbezirk Mannheim: Colonialwagren⸗ und Spe⸗ zereigeſchäfte, ſowie Papier⸗ U. Schreibwaarenhendlungen Vormittags von—9 Uhr, Nachmittags„ 11—8 Uhr. Während der hiernach für den Verkauf freigegebenen Stunden dauf auch eine Beſchäftigung der Gewerbsgehilfen ſtattſinden. Für alle vorſtehend nicht auf⸗ geführten Geſchäftszweige bleiben am 31. Dezember die gewöhn⸗ lichen Beſtimmungen ülber die Sonntagsruhe im Handels⸗ gewerbe in Geltung 37799 Mannheim, 30. Nov. 1899. Großh. Bezirtsamt. Frech. Sekauntmachung. Geſuch des Baumeiſters Georg Waibel hier um Ertheilung der Erlaub⸗ niß zur Aufnellung und zum Betrieb zweier Feldbrandöfen zur Her⸗ ſtellung von Backſteinen betreffend. Nr. 108676 J. Baumeiſter Georg Waibel hier ſucht um die Erlaub⸗ niß zur Aufſtellung und zum Betrieb zweier Feldbrandöfen zur Herſtellung von Backſteinen auf ſeinem Grundſtück Lager⸗Buch Nr. 352—r, 4. Querſtraße Yer. 45—53 und Parallelſtraße Nr. —13 dahier nach. Wir bringen dies zur öffent⸗ lichen Kenntuiß mit der Auffor⸗ derung, etwaige Einwendungen bei dem Bezirksamte oder dem Stadtrath hier binnen 14 Tagen vom Ablauf des Ta es in vorzubringen, an welchem das dieſe Bekauntmachung ent⸗ galteudenlmisverkündigungsblatt aäusgegeben wurde, widrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhenden Einwendungen als verſäumt gelten. Die Beſchreibüngen und Pläne liegen während der Einſprachs⸗ friſt auf den Kanzleien des Be⸗ zirksamts und des Stadtraths hier zur Einſicht offen Maunheim, 3. Dezember 1899. Großh. Bezirksamt: gez: Frech. 38895 Nr. 41932 J. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öfjent⸗ Keuntniß. Mannheim, 14. Dezembr. 1899. Bürgermeiſeraut: Martin. Häling. Warnang. (401) Nr. 1104841. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Keunt⸗ niß, daß in einem Nackenſtück in dem Geſchäfte des Leo Ben⸗ der, P3, 5, dahier, Trichinen ge⸗ funden würden. Das Nacken⸗ ſtück iſt wahrſcheinlich amerikani⸗ jchen Urſprungs. n Waeige das Publikum vorx dem Gennſſe von amerika⸗ niſchem und überhaupt Überfſeei⸗ ſchem Schweinefleiſch, Speck, Wurſtwaaren, Nackenſtücken und Bauchlappen, hauptſächlich in rohem ungekochtem Zuſtande, wenn das Fleiſch ꝛc. nicht durch einen Stempel oder die Plombe eines in Maunheim amtlich be⸗ ſtellten Trichinenſchauers als unterſucht und trichinenfrei be⸗ eichnet iſt, oder für welches nicht kur ein Zeugmß eines deulſchen Thierarztes oder eines amtlich beſtellten oder konzeſſionirten Fleiſchbeſchauers die Trichinen⸗ freiheit der Waare nachgewie⸗ ſen iſt. 38899 Mannheim, 14. Dez. 1899, Großh. Bezirksamt: Steruberg. Melaunkmachung. Maul⸗ und Klaueuſeuche betr. 38897 6401) Nr. 109343 J. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ niß, daß in der Stadt Heidel⸗ berg die Maul⸗ und Klaueieuche ausgebrochen iſt und die 88 55 und ös der Verorduung vom 19. Dezember 1895 in Kraft geſetzt wurden. Für Unter⸗Flockenbach, Kreitz⸗ amts Heppenheim, wurde, nach⸗ dem eine allgemeine Seuchen⸗ geſahr vorhanden iſt, auf Grund des 8 22 Abſ. s des Reichsſeuchen⸗ Hanudelsregiſtereintrag. Nr. 55821. Zum Geſellſchafts⸗ regiſter Band VIII., 8. 842, in Foriſe ung von.⸗3. 814, Firma„Rheiniſche Hypotheken⸗ bank“ in Mauuheim wuürde heute eingetragen: 38871 Die Generalverſammlung vom 7. Dezember 1898 hat die Abän⸗ derung der Statuten beſchloſſen und beſtimmt, daß die neuen Statuten mit dem 1. Januar 1900 in Kraft treten ſollen. Gegenſtand des Unteruehmens iſt die hypothekariſche Beleihung von Gründſtücken in Deutſch⸗ land ſowie die Ausgabe von Schuldverſchreibungen aufGrund der erworbenen ae den und Grundſchulden, ferner den Er⸗ werb, die Veräußerung und die Beleihung von Hypotheken, die Gewährung nicht hyvothekariſcher Darlehen an deutſche Körper⸗ ſchaften des öffentlichen Rechts oder gegen Uebernahme der vol⸗ len Gewährleiſtung durch eine ſolche Körperſchaft und die Aus⸗ gabe von Schuldverſchreibungen auf Grund der ſo erworbenen Forderungen. Die Gewährung von Darlehen an deutſche Kleinbahnunier⸗ nehmungen gegen Verpfändung der Bahn und die Ausgabe von Schuldverſchreidungen gufchrund der ſo erwörbenen Forderungen. Der kommiſſionsweiſe Ankauf und Verkauf von Werthpapieren, jedoch unter Ausſchluß von Zeit⸗ geſchäften, die Annahme von Geld oder anderen Sachen zum Zwecke der Hinterlegung, jedoch mit der Maßgabe, daß der Ge⸗ fſammtbetrag des hinterlegten Geldes die Hälfte des eingezahl⸗ ten Grundkapitals nicht über⸗ ſteigen darf. Die Beſorgung der Einziehung von Wechſeln, Anweiſungen und ähnlichen Papieren. Verfügbares Geld darf die Bank nützbar machen durch Hin⸗ terlegung bei geeigneten Bank⸗ häuſern, durch Ankauf ihrer Hypothekenpfandbriefe u. Schuld⸗ perſchreibungen, durch Ankauf ſolcher Wechſel und Werthpapiere, welche nach den Vorſchriften des Bankgeſetzes vom 14. Marz 1875 von der Reichsbank angekautt werden dürfen, ſowie durch Be⸗ leihung von Werthpapieren nach einer von der Bank aufzuſtellen⸗ den Anweiſung. Die Anwelfung hat die beleihungsfählgen Papiere und die zuläſſige Höhe der Be⸗ leihung feſtzuſetzen. Der Erwerb von Grundſtücken iſt der Bank nur zur Verhütung von Verluſten an Hypotheten oder zur Beſchaſſung von Ge⸗ ſchäftsränmen geſtattet Zu Willenserklärungen, insbe⸗ ſondere zur Zeichnung der Firma für die Geſellſchaft iſt die Mit⸗ wirkung zweier Vorſtandsmit⸗ glieder ktoren) oder eines Vorſtands mitgliedes und eines Prokuriſten oder zweier Proku⸗ riſten erforderlich, Der Vorſtand kann einzelne ſeiner Mitglieder zur Vornahme beſtimmter Geſchäfte oder be⸗ ſtimmter Arten von Geſchäften ermächtigen. Maunheim, 14 Dezemb 1899. Großh. Amtsgericht III.: Groſſelfinger. Handelsregiſtereintrag. Nr. 55616. Zum Geſellſchafts⸗ regiſter Band VIII.,.⸗3Z. 341 in Fortſetzung von.⸗J 262, Firma„Badiſche Antlin⸗& Soda⸗ Fabrik“ in Manngeim wurde heute eingetragen: Die Generalverſammlung vom 12. Dezember 1899 hat die Ab⸗ änderung der Statuten be⸗ ſchloſſen und beſtimmt, daß die neuen Statuten mit dem 1. Ja⸗ nuar 1900 in Kraft treten ſollen. Gegenſtaus des Unternehmens iſt die Erzeugung und der Ver⸗ kauf aller Arten von Farben undſchemiſchen Produkten, ſowie die Herſtellung aller für den eigenen Geſchäftsbetrieb erfor⸗ derlichen Materialien und Hilfs⸗ produkte, ſerner der Erwerb und die Verwerthung von Erſind⸗ ungen. Der Vorſtand der Geſellſchaft beſteht aus mindeſtens zwer Mitgliedern(Direktoren oder ſtellvertretenden Direktoren). Die Firma wird gezeichnet: 1. durch zwei Direktoren oder 2. durch einen Direktor und einen Prokuriſten oder 8. durch zwei Prokuriſten. Stellvertretende Dixektoren ſtehen den Direktoren inſoſern gleich. 38872 Die Generalverſammlung wird mittels einmaliger Bekannt⸗ machung im Deutſchen Reichs⸗ anzeiger berufen; zwiſchen dem Tage der Berufung und dem der Verſammlung müſſen min⸗ deſtens drei Wochen liegen. Die Bekanntmnchungen der Geſellſchaft ſind einmal in den Deutſchen Reichsanzeiger einzu⸗ rücken, ſofern nicht geſetzlich eine mehrmalige Veröffentlichung er⸗ forderlich iſt. Der Vorſtand unterzeichnet die Bekanntmachungen, wie er die Firma zeichnet; für den Auf⸗ ſichtsrath unterzeichnet der Vor⸗ ſitzende oder ſein Stellvertreter. 1I. Die gleiche Generalver⸗ ſammlung hat die Erhöhung des Grundkapitals um 1,200,000 M. — eine Million zweibundert⸗ tauſend Mark— durch Ausgabe von 1000 Stück Inbaber⸗Aktien im Nennwerthe von je 1200 M. mit der Madeabe beſchloſſen, daß Ladung. Nr. 48886 UI. Fridolin Brön⸗ ner, geboren am 10, September 1869 zu Rimpar(Bezirk Wurz⸗ burg), Maurer, zuletzt wohnhaft in Mauuheim, 3 Zt. unbekaunt wo, iſt beſchuldigt, daß er als Erſatzreſerviſt ohne Erlaubnß ausgewandert iſt. Uebertretung gegen 8 360, Zich 3.⸗Str⸗G.⸗B. Derſelbe wird auf Anordnung des Großh. Amtsgerichts, Ab⸗ theilung 6, h erſelbſt, auf: Mittwoch, 14. Febr. 1900, VBormittags ½% Uyr vor das Gr. Schöffengericht hier zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentſchuldiglen Aus⸗ bleiben wird derſelbe auf Grund der nach 8 472, Abſ. 2 und 8 Str.⸗P.⸗Ordg. von dem Bezirks⸗ kommando in Maunheim aus⸗ geſtellten Erklärung vom 27. No⸗ bember 18gs verurtheilt werden. Mannheim, 11. Dezbr. 1899. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts: Walz. 438692 tfauntmachong. Nr. 19002. Die Ehefrau des Magazinarbeiters Karl Theodor Bade Pauline geb. Hagmann in Mannheim hat gegen ihren Ehemann bei diesſeitigem Laud⸗ gerichte eine Klage mit dem Be⸗ gehren eingereicht, ſie für be⸗ vechtig zu erktären, ihr Bermögen von demjenigen ihres Ehemannes abzuſondern. 38879 Termin zur Verhandlung hierüber iſt auf Mittwoch, 31. Jaunar 1900, Bormittags 9½ Uhr beſtimmt. Dies wird zur Kenntnißnahme der Gläubiger veröffentlicht Maunheim, 18. Dezbr. 1899. Gerichtsſchreiberei Großh. Landgerichts: Schneider. 7 Srkaunimechun g. Die hieſige Krankenanſtalt hat für das Jahr vorausſichtlich einen Bedarf von 1. ca. 24 000 Liter helles a. Bier, 2. ca. 60 000 Kilo Maſchineneis deſſen Lieferung im Submiſſtonswege 9 werden ſoll. ie Ablieferung hat in ½ Liter Flaſchen zu erfolgen und iſt das Bier nach dem jeweiligen Be⸗ darf auf vorherige Beſtellung der Krankenhausverwaltung frei in den Reller der Annalt zu liefern. Eine Vergütung für fehlende oder zerbrochene Fläſchchen Fndet ſeite, der Anſtalt nicht ſtart. Angebote hierauf wollen bis Mittwoch, den 20. Dez. 1699, VBormettags 10 Unr mit entſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen, auf dem Bureau der Krankenhausverwaltung, R 5, 1 eingereſcht werden. Die auf genaunte Lieferung eingereichten Offerten treten erſt nach Verlauf von 14 Tagen, vom Tage der Submiſſiouser⸗ öffnung an gerechnet, uns gegen⸗ über außer Kraft. 38876 Mannheim, den 13. Dez. 1899 Kraukenhauskommiſſion: v. Hollander. Sonner. Wrkauntmachung. Daß Ergebniß au Spülicht⸗ und Speiſeabgängen, ferner das Ergebuiß an Luſnpen, Hadern ze. im allgemeinen Krauken⸗ hauſe dahier pro 1900 ſowie eine Parthie altes Eiſen, Blei, Zink, verſchiedene Tupferhaſen, Herdſchiff, Oel⸗ u. Packfäſſer ꝛc., außerdem eine Anzahl Taſchen⸗ uühren, Ringe, Theile von Schuſterwerkzeug, eine größere Parthie Papierabfälle ꝛc. wird Freitag. den 22. Dez 1899, Borm. 9½ Uhr, in der Krankenanſtalt, K 5, 1, öffentlich an den Meiſtbietenden verſteigert, wozu Steigerungs⸗ liebhaber eingeladen werden. Mannheim. 14. Dez. 1899. Kraukenhauskommiſſion: v. Hollander. 98874 Sonner Btkauntmachung. Wir machen ergedenſt aufmerk⸗ ſam, daß beim Gintritt von Froſtwetter die Gas⸗ u. Waſſer⸗ meſſer ſowohl als auch die Zu⸗ fübrungen zu denſelben in ge⸗ eigneter Weiſe gegen Froſtgeſchützt und insbeſondere die Keller⸗ läden während der Winter⸗ monate geſchioſſen gehalten werden müſſen, um Störungen beim Bezug von Gas u. Waſſer und weuflige Schäden zu ver⸗ meiden. 3889 Mannheim, e Dez. 1899. Die Direktion der Städt. Was⸗ u. Waſſerwerke. Wohnhausverſleigerung. Aus dem Nachlaſſe des Colo⸗ nialwaarenhändlers Chriſtian Haage von hier wird der Erb⸗ theilung wegen Samſtag, den 30. Dez. d.., Mittags 3 uhr im Amtszimmer des unterfertig⸗ ten Notars P 5, 2 öſſeutlich zu Eigenthum verſteigert: in neuerbautes vierſtöckiges Wohnhaus, Eckhaus der Gontard⸗ ſtraße Nr. 3ä und Bellenſtraße Nr. 20 mit Ladenlokal und zum Wirthſchaftsbetrieb eeigneten Räumlichkeiten und Dachwoh⸗ nungen im Flächenmaaß von 229,39 qm angeſchlagen zu 82 000 gegen II. Liegenſchaſts⸗ Verſteigerung. Auf Antrag wird am Dounerſtag, 28. Dezor, 1899, Machmittags 3 Uhr auf dem Geſchäftszimmer des Unterzeichneten Q 1, 4 hier die nachbeſchriebene zur Konkurs⸗ maſſe des Bäckers Karl Heinrich Sauer und der Ehrſrau des Letzteren Friederike geb. Klein hier gemeinſchaftlich gehörige Liegenſchaft wiederholt öfjentlich zu Eigenthum verſteigert, wobei der Zuſchlag erfolgt, wenn der Schätzungspreis auch nicht ge⸗ doten wird. Die übrigen Verſteigerungs⸗ bedingungen können bei dem Unterzeichneten eingeſehen werden. Beſchreibung der Liegenſchaft. Das Wohnhaus dahler viteig H 5 Nr. 5 mit Seiten⸗ und Querbauten ſammt allen liegen⸗ ſchaftlichen Zugehörden im Maße von 2 ar 28 quz; geſchätzt zu 45000 M. Fünfundvierzigtauſend Mark. Mauuheim, 14. Dezbr. 1899. Der Großh. Notar: Kuecht. 38921 Zwaugs-Derneigerung. Dienſtag, 19. Dezbr. l.., Nachm. 2 Uhr, werde ich am Pfaudorte in der Werkſtätte des Hauſes G 7, 14 im Vollſtreck⸗ ungswege: 1 Parthie Dielen, Borde, Bodenholz, Latten und Ab⸗ fallholz, Drahtſtiften, Glas⸗ — papier, 1 neue Hobelbank, Zeugrahme, Sägen, 1 Schreiner⸗ ofen nit Rohr, Schrauben⸗ zwingen, Leimknechte, Werk⸗ zeugſchäfte, verſchiedene Hobel, ohrer, Feilen, Lochbeutel, 1 Bohrwinde und! vierräderiger Haudwagen Baarzahlung öſſentlich verſteigern. Die Verſteigerung ſindet beſtimut ſtatt. Mannheim, 15., Dezbr. 1599. Futterer, 88917 Gerichtevollzieher. 2 Jwangspetrſteigetuſg. Montag, 18. Dezor. 1699. Nacmmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal Q 4, 5 hier, im Vollſtreckungswege gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern 1 Buffet, 1 Nähmaſchine, 2 Kanapee, 1 Fanteuil, 1 Divan, 2 Bettladen. 2 Strohmatratzen, 2 Deckbetten, 1 Schreibkommode, 1neues Knabenfahrrad(zu Weihnachtsgeſchenk geeignet) 1 gebrauchtes Fahrrad, 1 Sopha, Chifſoniere, 1 Kanapee, 1 Schreib⸗ maſchine 38900 Mannheim, 16. Dezbr. lo089 Hubſchenberger. Gerichtsvollzieher. 00 8 Verneigerung. N 5 6, E 5 6. Montag, den 18., Dienſtag, den 19. d. Wi., jeweils Nach⸗ mittags 2 Uhr aufangend, werden in E 5, 6 nachver⸗ zeichnete Wagren gegen Baar⸗ zahlung verſteigert: 38922 1 Chifſonnier, 1 Fommode, Stüble, Bettladen mit Roſt, 1 Chaiſelong, 1 Ausziehticch für 18 Perſonen, 1 Kinderwagen, 1 Kinderſtuhl, 1 Kinderbettlade, feines Porzellan, ferner feine Herren⸗ und Damenkleiderſtofſe, Herrenanzüge, Joppen, hochfeine Herren⸗ ünd Damenſtiefel, eine Parthie Papp⸗Atrappen, 1 Regu⸗ lateur, ferner deutſcher Schaum⸗ wein(Champagner) ꝛc. ꝛc. wozu freundlichſt einladet M. Bermann, Auctionator. Ver in für Ainderpflegt. Weitere Gaben für die Weihnachtsbeſcheerung ſind ein⸗ gegangen: Bei Herrn Medizinalrath Dr, Lindmann: Frau L. B. M. 10. Frau S. L. M. 20. Bei Herzu Julius Darm⸗ ſtädter: J. D S. M. 20, V. L. M. 20. Bei Herrn Commercienrath Lenel: Frau.N. M. 8. Frau J. L. M. 20, Frau V. L. M. 10: Bei Herrn Jacob Liebmann. L. H. u. S. M. 10, C. E. M. 10, Dr. L. M. 8, M. E. M. 3, B. K. M. 5, Cd. G. M. 10, E. M. M. 5, Dr. Sch. M. 3, A. S. M. 5, N. K. M. 3, A. M. 10, J. B. Pt 3. B. K. M. 8. M. W. M. 2, B. F. M. 5, Or. K. M. 3, H. Sch. M. 5, Sch H. 3. Bei Herrn Franz Loss: G. S. .s, Siammtiſch⸗Hummel M 7. Bei Herrn Alfred Dutten⸗ 4J[höfer: Frau Ed. W. M. 5 Bei Herrn Wilh. Mayer⸗ Dinkel: B. M. D. M. 10, S. S.& Cie. M. 10, Frau S. B M. 3, A. M. M. 8, E. R. M. 10, M. Th. M. 10, Dr. M. 5. M. M. M. 5, E. M. D. M. 5, St. M. 10, Frau W. M. 2, „M. D. M. 10. Bei Herrn Jacob Emmerich: A. Rör. M. 8, J. K. M. 2, Dr. W. K. M. 8, Ung. M. 20. 36887 Feinſte vorzüg⸗ lich backende Mehle 5 Pfd. 70 Pfg. vikar Sauerbrunn. in A4 /% und ½ Flaſchen. Strassburgef Gänsglebar- Jeinſte Gothaer Cervelatwurſt Kirchen⸗Auſagen. Enaug. proteſt. Gemeinde Maunheim, Sountag, den 17. Dezember 1899. III. Advent. Trinitatiskirche. mitielbar vorher. Greiner. Morgens 11 Uhr Chriſtenlehre. Concordienkirche. Morgens ½10 Ruckhaber. Abends 8 Morgens 3 Uhr Predigt. Herr Stadt⸗ pfarrer Hitzig.— Militärkommunion mit Vorbereitung un⸗ Morgens 10 Uhr Predigt. Herr Vikar 11 55 Rirchenrath Greiner⸗ hr Predigt. Herr Dekan Nachmittags s Uhr Kinderweihnachtsfeier. Herr Stadr⸗ Uhr Prebigt. Herr Stadtvikar Hofheinz.— Es diene zur gefl. Nachricht, daß kommenden Sonnta 5 zur g in der Concordienkirche nur eine Weihnachtsfeter ſtattfindet; die Beſcheerung wurde vergangenen Sountag abgehalten. Lutherkirche⸗ Morgens 10 Uhr Predigt. 11 Uhr Chriſten⸗ lehre. Herr Stadtpfarrer Simon. Collecte. Abends 6 Uhr Kinder⸗ beſcheerüng. Herr Stadtvikur Eberle. Collecte. Friedenskirche. Morgens ½10 Uhr Predigt. 11 Uhr Chriſtenlehre Herr Stadipfarrer don Schöpffer. Nachmittags 3 Uhr Kinderweihnachtsfeier. Herr Stadtvikar Kamm. Diakoniſſenhauskapelle. Morgens ½11 Uhr Predigt. Herr Pfarrer Achtnich. Stadtmiſſion Koaug. Perkinshans K 2, 10. Sonntag 11 Uhr Sonutagsſchule. Herr Stademiſſionär Krämer. ½6 Uhr Jung⸗ bauungsſtunde. frauen verein. 8 Uhr Allgemeine Ers Montag—5 Ubhr Frauenverein(Miſſions⸗Arbeitsſtunde). Mittwoch Abends ½9 Uhr Probe des Geſangchors„Ziou“. Donnernag Abends 8 Uhr Jungfrauenverein. Freitag Abends ½ Uhr Probe des Geſangchors„Zion“, Traitteurſtraſſe 19 Sonntag, s Uhr Allgemeine Bibelſtunde. Herr Stadt⸗ miſſtonä! Kehrberger. Freitag, 8 Uhr Allgemeine Vibelſtunde. miſſionar Kehrberger. Herr Stadt⸗ Ebang. Männer⸗n. Jünglingsverein 0,23. Sountag Nachmittags%5 Uhr Vortrag von Mitglied Graml(Jugendabtheilung). Abends ½9 Uhr Vortrag von Skadt⸗ vikar Namm Thema:„Die Gegenreformation in Vöhmen.“ Montag Abend ½9 Uhr Bibelſtunde der älteren Abtheilung⸗ Abventsbetrachtung. Viear Greiner.— Monatsverſammlung Dienſtag Abend ½9 Uhr über Lukas 19,—10. Bibelſtunde der Jugendabthellung Vikar Greiner. Mittwoch Abend ½9 Uhr Turnen in der Turnhalle der Friedrichsſchule U 2. Donuuerſtag Abend 1½9 Uhr Chor⸗ und Orcheſterprobe. Jaeder junge Maun iſt herzlichſt eingetaden!— Auskunft in Vereinsangelegenheiten ertheilt der Vorſitzende Vikar Greiner, R 1, 18. Melhodileu⸗Hemeinde, J 6, 28. Sonntag Nachm. ½2 Uhr Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr Bibeiſtünde. 3 Uhr Predigt. Nachmittags Diennag Abend 8½ Uhr Gebeiſtunde. Jedermann iſt freund⸗ lichſt eingeladen. Altkatholiſche Gemeinde. Sonntag, den 17. Dezember 10 Uhr Gottesdienſt. Kutholiſme Gemeide. Laurentiuskirche. Neckarvorſtadt. Samſtag, den 16. Dezbr. Beichtgelegenheit von Mittags 4 Uhr an, Sonntag, den 17. Dezbr. s Uhr an. 7 Uhr Frühmeſſe. kranz. ½10 Uhr Predigt und Amt. Abends 6 Uhr Roſen⸗ Beichtgelegenheit von Morgens ſ9 Uhr Singmeſſe mit Predigt. 2 Uhr Chriſteulehre. /½3 Uhr Adventsandacht e Danksagung. Für die vielen Bewelſe herilicher Thellnahme bel dem uns betroffenen herben Verluſte, ſprechen wir hier⸗ mit unſeren tiefgefühlten Dank aus. 35865 Im Namen der trauernden Hinterbllebenen: Ffau WIIhelmins Ress Wuys. G Lebäuchen Orangen von Metzger Stück 5 Pf. Dz. 55 Pf. Auchener Fluß u. Seefiſche Printen große Auswahn(ong Franzöſiſche Beſtellung auf: Walnüsse Karpfen in vorzüglicher Qualität em⸗ pfiehlt 38931 Alfred Hrabowski D2, 1, Teleph. 488. ZuWeihnachtsgeſchenken empfehle 38933 Delicateß⸗Körbe in allen Preislagen und nach Belieben 0 füllen. Glneirte Frilehte in eleganten Cartons. Dattein und Feigen in 1⸗Pfund⸗Schachteln. Chocolade, Thee, Liqueure von Wynand Fockink ächte n Chartreuſe in ½, ½ und ½ Flaſchen. Aecten Benedſktiner voeat(Ciereognac) Scoteh Whisky Genever ze. Folnste Punsc ESsenzen Sildweine ftanzös. Champagner Astlspumante deutſche Schaumweine Bordeaux⸗Meine NMürnberger Lobkuchen in Packeten und in colorirten Blechdoſen Früchte⸗Brod Paststen a vſar oſen Nu ſſ. in zum Feſte nehme entgegen. Ph. Gund, Plauken. 89298888 gPunsch-3 Essenze Einst Dangmang Nachf., N 3, 12 Telephon 324. 2808 9 9 9 9 9 9 0 9 9 9 9 9 9 9 Filtale: Lameystrasse 5. 5 S SSSeSs Jeder Mann oder Frau kann für Weihnachten ein Probepacket Delikaleß⸗Zltiſchwaaren oder gebraunten Kaffee gratis und frauco erhalten. Senden Sie umgehend Ihre Adreſſe anhtheiniſchesWaaren⸗ Derſaudthaus G. m. b. H. Köln. Leute mit größerem Be⸗ kanntenkreis, Mitgliedern von Bereinen wird event. Agentur Übertragen. Bgböt 2C.! Lockenwasser gegen Baarzahlung öffentlich] geſetzes vom 28. Juni 1880 und die Aktien zu einem Minpeſtkurs 1 80 Lerſteigern. 38815 964 Abſ. 3 der Michsinſtruktion von 4164 Mk.—(350%.—36%) Der Zuſchlag erfolgt für das 5 Bfd. 30 Pig. 15 8 gibt fedem Haar unperwilſtlichs Maunheim, 18 Dezbr. 1899. für die Gemarkunglluter⸗Flocken⸗ pro Stück ausgegeben werden Höchſigebot porbehalllich ober⸗ 5 Pid. 90 Wig. 665 Locken und Wellentkräuſe a Alas Futlerer, bach Gemarkungsſperre ange⸗ und vom 1. Januar 1900 ab vormundſchaftlicher Genehmig⸗ empfiehl 8574⁰0 1 Mark bei 35125 Gerichisvollzieher. ordnet. di nidendenberechtigt ſein ſollen. 38880 Arl Müller 1 Kern 0 2 Tn. von Eiochstedt M 4 2 Fefund n und bei Wrößg. Miaunbelm, 18. Dezbr. 1899. Maungeim, 14. Deihr 1899. kanubeim den 15. Dez. 1899. 1 1. Medieinalbrogerſe 3, rotg. fereuz Bezirksamt devonirt: 10 Gregh. Bezirksamt; 1 Or, Amitsgericht III.: Großh. Nolgrz 3,0 und 6, 6. gegründet IAl. — 1. 60.% Gtbe Melleileu; Sternberg Gielielniunez, Kusuges Televnon Gll., 8 22 — . Seite Weneral⸗Anzeigerz Mannbeim, 16. Dezember. Gr. Bad. Hof⸗ u. Nalionaltheater in Maunheim. Sonntag, den 17. Dezember 1899. 33. Vorſtellung im Abomement A. Gaſtſpiel des Fräll in Aline Friede nom Großh. Hofthrater in Schwerin. Ingwelde. Muſik Dichtung in s Aufzügen von Ferdinand Graf Sporck. von Max Schillings. In Scene geſetzt vom Intendanten— Dirigent: Herr Hof⸗ kapellmeiſter Kähler. Klaufe, Wikingerkönig U Bran, Skalde Siwart Gorm 0. Ortolf, der„Sprecher“ von Thorſtein Handulf von Gladgard 8 Ingwelde, Gandulj's Tochter Geſt, ſein Pflegeſohn 8 Herr Mohwinkel. Thorſteinmänner. Gladgardmäuner. Ingweldens Frauen. Norwegen: Zur Wikingerzeit. Ingwelde: Fräulein Aline Friede vom Großh. Hoftheater in Schwerin als Gaſt. Dekorative Einrichtung, Maſchinerie und Beleuchtung von Herrn Auer. Die neuen Dekorationen des l. und II. Aktes gemalt von Herru Remler. 8 4 Herr Kromer. 3% K e Herr Krug. Die Thorſteinſöhne Herr Maifl. „Herr Voiſin. Herr Erl. Herr Fenten ———— Kaſſeneröffn. 6 uhr. Anf. präc. ½ 7 Uhr. Ende u. ½10 uhr. Nach dem erſten und zweiten Akt findet eine größere Pauſe ſtatt. Große Eintrittspreiſe. DRrrle 9 Apollo-rueater) Samſtag und Sountag 4 Grosse Vorstellungen. Sonntag Morgens„Co Uhr t — Frühſchoppen⸗Concert— 2 5 bei freiem Eintritt. 38984 N Nachmittags 4 uhr 5 — 2. Einheits-Vorstellung— auf allen Plätzen 50 Pig. 5 Beker's Geschiehte. Kreamm Welnt— FTennsi lsent. Mesters Kosmograf ete Wrreeen galbhau Mannheim. 3881 Samfag, 10 u. Sgnntig, 17. ebr. 1800 2 grossg historisch-populäre Gongcerte (Streich⸗ und Militär-Muſik) gegeben von der geſammten Capelle des Bad. Leib⸗Grenadier⸗Regiments aus Karlsruhe. unter perſönlicher Leitung des Kgl. Muſikdirekiors Programm: Samſtag, 18. Dezör. 1399 4 Fantaſie aus der Oper: Coloſſeumstheater in Mannhein. Sonntag den 17. Dezember 1899: Zwei Vorſtellungen. Senſationsſtück erſten Ranges. [Adolf Bottge. Phantaſtiſches Volksſtück mit Geſang und Tanz in 7 Akten. Nach I. Theil(Streich⸗Muſik). 1, Feſtzug u. Brautgeſang a. 2. Ouverture zu„Anakreon“. Cherubini. 8. Slaviſche Tänze Nr. 7 u. 8. Dvoräk. Hans Kraft u St pßetrus in der Hölle aus Siegfried Waggers„Bärenhäuter.“ Hofmann. 8. Singen, Lachen, Tanzen. Walzer(neu) Ziehrer. II. Theil.(Militär⸗Muſik.) 6. Fanfare für mittelalterliche Trompeten und Pauken: Der Winzerzug.“ Wir tun kund zu wiſſen, was mau ſpielete, da reißiges kriegs⸗ vulk an⸗ u. abmarſchierete. 7, Dipertiſſement a. d. Op.: „Die Meiſterſinger“(Auf⸗ deh der Zünfte, Tanz der ehrbüben, Preislied und Finale) Wagner. 8. Aus guͤter alter Zeit. Sing⸗ tänze v. verſchiedenen Tanz⸗ komponiſten. 9. Zum erſten Male: Solda⸗ teuſtücklein aus alter und neuer Zeit, hiſtoriſch⸗mili⸗ täriſches Tonbild. Boettge. 10. Neue Variationen über den alten„Carueval von Venedig“ für ſämmtliche Solo⸗Inſtrumente. Sonntag, 17. gac 1899. 5 I. Theil(Streich⸗Muſik). 1. Siegesmarſch der Buren mit Verwendung der Nationalhymne v. Traus⸗ baal.) Mohr 2. Duverture„Le Roman 'Elvire“ Thomas. g. Romanzefür Violine(Solo: Herr Heinrich Wäſch). Svendſen. Caſſa⸗Oeſfn ung 7 uhr. dem 8. Jaunar nieinen d.„Hochzeitsmuſik“. Jenſen Del gerbrien Derkſchaften zur gefl. „Lohengrin“ 5. Neue Wiener Volksmuſit in Original⸗Beſetzung(B linen, monika u. ſ..) II. Theil(Meilitär⸗Muſik). „Zum Zuge Friedrich's des Siegreichen“ Ouverture zu Diana“ — „Donna „N und neuer Zeit“, hiſtoriſch⸗ militäriſches Tonbild Humoreske Inhalt: Einleitung: Eine Familie beſucht einen Automaten⸗Salon. 1. Automat: Kinder⸗Tanz. 2. Automat: Zwei Huſaren⸗ Troimpeter. 3. Automat: Glockenſpiel⸗ Polka. 4. Antomat: Schwarzwälder Spieluhr 5. Automat: Phonograph bringt das Auf⸗ und Ab. ziehen der Schloßwache in Karlsruhe. 6. Automat: Der kleine Tam⸗ our. 7. Automat: Böhmiſche Dorf⸗ muſikanten. 8. Automat: In der Uhren⸗ abtheilung. „Beginn der Concerte 8 uhr. Preiſe der Plätze wie gewöhnlich. PVorverkaufsbillets iltig. Privat⸗Tanz⸗Unterricht tune. Wegen Zuſammenſtellung erſuche i baldigſt beehren zu 1 achtungsvoll Auua Atus. 11. Querſtt. 19. Wagner 5888806600οοοο sillige Bücher 3 6. Fanfare für mittelalterliche Trompeten und Pauken: Guitarren, Har⸗ Roſenkranz. Reznicek. 8. Aus den Schätzen der alten eee Muſik(1709) Aköczi und Bercſenyi's Lied“. Aus der Melodie des Liedes machte 1809, alſo hundert Jahre ſpäter, Nikolaus Scholl den welt⸗ berühmten Räköczi⸗Marſch. Zum 1. Male wiederholt: „Soldatenſtücklein aus alter Boettge. 10.„Im Automaten⸗Salon“, Vollſtedt. 8 0 zu besonders billlgen Preisen! 60 Nachricht, daß ich imit 38619 mich mit Ihren MANNH Samſtag, den 30. Dezember 1899, ſindet in den Räumen des Vallhauſes eine EIM. Abends 8 Uhr, 38749 Abendunterhaltung mit Tanz ſtatt, wozu wir unſere verehrl. Mitglieder nebſt Familienang 3 9 1 9 Mannheim, den 11. Dezember 1899, ehörigen freundlichſt einladen, Der Vorſtand. IB. Einführungen ſind geſtattet und wollen Vorſchläge längſtens bis zum 27. dſs. Mis. an unſeren Vorſi zenden Hrn. J. Dettweiler, G 4, 16 eingereicht werden. Ungebunden 8,50., fein gebunden (Von 1900 ab: 10, bezw. 12 Ma 38875 Sbveben iſt vollſtändig erſchienen und in jeder auſchulichen Buchhandlung vorrüthig: und seine Nachbargabicte. Sine Landes⸗ und Volkskunde. 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Dezbr., Abends 5 Uhr, Bierprobe. 38889 Der Vorſtand. Einführungen geſtattet. Sängerbund.; Heute Samſtag Abend keine Probe Süngerbund. Der für 26. Dezember d. J. in Ausſicht genommene Familien⸗Abend fällt aus Dagegen wird am 13. Jau. 1900 im Cafino⸗Saale eine Abend⸗Unterhaltung mit Tanz ſtattfinden, worüber wir unſeren verehrlichen Mit⸗ liedern Näheres ſr. Zt. durch Circular mitiheilen werden. Der Vorſtand. BBBb lanlno 8S o boster Konstruktion und vorzüglich im Ton, in grosser Auswahl zu billigsten Preison. Pianoforte-Fabrik Scharf& Hauk, Lager C 4, 4. 3752⁰ Auf ein neues Haus feinſte . wird auf Frühlahr „Hypothek, circa 60000 M. geſucht. Offert. unter No. 37778 f. d. Exp. d. Bl. abzugeben. 37778 Sohlittschuhbahn! Auſtreilig die gräßte und ſchönſte Schlittſchuhbahn befudet ſich auf der oberen Rheinzeile, Ein⸗ gaug am Birkeuhänuschen. Eiutritt 20 Pfg. La gros. Wein. En detall. C. Th. Schlatter, Mannheim Burcau u. Verkaufslokal 0 3m, 2, Teleph. 690. 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