8* b. 5 85705 der Stadt Mannheim und Umgebung. 1U 98. eim.““ 91 In der Poſtliſt, n⸗tragen unter 9 42 Nr. 2958.— hr Abonnement: 50 Pig. monatlich,* 8 hr Briugerlohn 20 Pfg. monatlich, 8 be dubch die Poſt vez. inel. Boſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. 1 r SInſerate: Aahr Die Golgnel-Zeile 20 Pfg.(110. Jahrgang.) ne die eklamen Zeile 60 Pfa. 8* üzelMuntmern 3 Pfg. „„„(Nittagblatt) — ͤ————— u—. die Faben dane nukere Falr eine de un Nrnnſederſen ⸗ Karl Lamprecht über die Flotte. die Augen fallenden und am Leichteſten erreichbaren. 4 E. Der von der Berliner Abtheilung der„Freien Vereini⸗ gung für Nlottenvorträge“ in der Philharmonie beranſtaltete viertg Vortrag Ausgegzeichneter deutſcher Vertreter der Wiſſen⸗ ſchaftz fand vor einer überaus anſehnlichen Verſammlung ſtatt. Der hezporragende, bekannte Hiſtoriter, Prof. Dr. Karl Lamipkecht aus Leipzig, ſprach über das Thema:„Eine wene ekeeine geſchich lache foe 85 wenhigket“ Der ausgezeichnete Redner entwickelte folgen⸗ Woliti che Ueberſicht. den Gedaͤnkengang: Bei den Veränderungen, denen wir im gegentthärtigen Zeitpunkt unterliegen, handelt es ſich nicht bloß um unſerer Verantwortlichkeit gegenüber der genommen. — Dauer der dorfes hintve Iblickte, welches der Einzelne bewohnte. Dieſer Zu⸗ ſelbe England es nicht über ſich gewinnen kann, De erweiterung s 14. und 15. Jahrhunderts herbeiführte. In Friedri dieſer Zeit wa ren in Deutſchland zwei große Verkehrsgebiete er⸗ Nadelſt lichen Anſchantungen, auch der geiſtigen und künſtleriſchen lichſten, engliſchen Chikanen. Als das Deutſche Rei Thät eit. ie iſt die Vorausſetzung und zum nicht geringen auf Kiautſchou legte, da war die engliſche Preſſe Anforderungen der Lage nicht gerecht geworden, und ſo ſtehen vorübergehen laſſen, ohne ein paar einträgliche gegenüber, wie er aus der Nichtbetheiligung an der neueſten werden hoffentlich eine gute Wirkung haben Horizontzrweite rung erfolgte. Dieſe Lage iſt für die Gegenwart von bekannter Seite her wieder die hohe Weisheit Jim höchſten Grlide ſehrreich. Wir müſſen dieſes Mal, wo es ſich kommen: Seht ihr, es geht auch ohne ſtarke Flotte. 14 um einen letzten 0 wendung aller derſenigen Mittel, welche den Eintritt in den neuen wir uns mit einem„Nun iſt's genug“ die engliſchen Nadelſtiche Horizont geſtatten And erleichtern, und unter dieſen Mitteln iſt ebenſo energiſch verbitten können, wie England ſich ſeiner Zeit ſinter ſon bergnander Iit gehendter dß an der Hend Berge 05 reu e hinter ſich herzog. t: 2285— 0 Im ſelben wollte Stein ſich zurückziehen, aber 9* 5 Ilka rief mit feſter Stimme: an cödruck verboten)„Sie werden hier bleiben, Herr Sekretär!“ Und wie von den, feindl 57)(Fortſetzung.) einer fremden, fein lichen Gewalt gefeſſelt, wagte er keinen WPardon, uber Sie ſind im Irrthum, Herr Baron. Ich bin Ilka ſagen:„Baron, kennen Sie dieſen Ringe“ im Auftrage des Herrn von Kroneck gekommen, der mich bat, Sprachlos ſtarrte Hagendorf auf das Famil 1 85 zog Heller einen Brief aus der Taſche und überreichte ihn Kalt und ruhig wandte er ſich an den entlarvte Idem Baron. 1 575 7 AAber meine Ermahlin ſchrieb doch an Sie, Herr Doktore“ binnen drei Tagen verlaſſen Sie Loſchitz, um mir „Ich bedaure Fräulein Grethchen ſchrieb an mich, um unter die Augen zu treten!“ zmir mitzutheilen, dalJ ſie ſich augenblicklich hier in Loſchitz zum Lautlos entfernte ſich Stein— er hatte ſein Beſuch aufhalte⸗ loren. 5 Stein fühlte, wie Hagendorfs Blicke bei den Worten ver⸗„Und nun, Baron, noch ein Wort unter vier Augen mit michtend auf ihm ruhten; er wagte es nicht, die Augen zu er⸗ Ihnen.“ heben; es war ihm, als ſchwanke der Boden unter ſeinen Füßen. Die beiden Menſchen, deren Vergangenheit ſopiel gerſtörtes Und nun hatte auch(Ire ihre Faſſung wiedergewonnen. Glück und Leid barg, blieben mit einander allein. — den Augen zu uhm empür „Hugo, bitte, ſei nicht böſe daß Du uns ſo trafeſt— aber zurückzubringen. wollte Brun I Dr. Heldert perbeſſerte ſie ſich ſchnell, nicht„Sie war zu mir gekommen,“ ſchloß Ilta,„wi en Dir laſſen, weil ich glar vete, Du ſchliefeſt— und da haben loſes, hilfloſes Kind. Weil ſie glaubte, daß in Ihnen die alte wir uns unterdeſſen verloßtſentes klang ſo rührend, was ſie da Leidenſchaft zu mir ſeit jenem Abende neu erwacht ſei, beſchwor Zächete ſchmeichelnder Keinteltete fagte, daß unpwillkürlich ein ſie mich, zurück zu kehren. Stie war entſchloſſen, ſich und ihre n über Hagendorfseg Kes Züge flog. grenzenloſe Liebe Ihnen zu opfern, um Sie glücklich 5 Da wurden Schritte auhnzer! ur laut, und als der Baron und ob ihr auch das Herz darüber brechen ſollte!! 9 —* Maunheim, 18. Januar. Theil Lach die Urſache der Reformation und Renaiſſance geweſen. der Arbeit, den ruſſiſchen Bären auf uns zu hetzen. In die Während aber ſo Deutſchland die Früchte der gewaltigen heimi⸗ Kategorie dieſer Nadelſtiche gehört auch die Beſchlagna hme ſchen Verkehrserweiterung des Mittelalters einheimſte, that ſich[deutſcher S chiffe in den oſtafrikaniſchen Gewäſſern. jenſeits ſeinen Grenzen durch die großen Entdeckungen ſeit dem Jetzt iſt das letzte dieſer Schiffe freigegehen, und England muß Ende des 15. Jahrhunderts ein neuer, ungleich größerer Horizont zugeſtehen, daß auch nicht der geringſte Grund zu ſeinen Gewalt⸗ auf, in deſſen Leben und Verkehr ſich die Nation ebenfalls hätte maßregeln vorlag. Die Engländer haben offenbar v on ſich eingewöhnen müfen, wenn ſie wie bisher an der Spitze der euro⸗ a u f Andere geſchlofſen, als ſie annahmen, die deut⸗ pätſchen Natioſten ſtehen wollte. Leider ſind wir damals den ſchen Rhedereien könnten doch unmöglich den Krieg in Südafrika ſich im Verlaufe des 16. Jahrhunderts ſchroff die ungeheuren geſchäftchen zu verſuchen. Das iſt ja engliſcher Brauch ſo, wir Vortheile der früheren Horizonterweiterung und der jähe Ruin kennen ihn noch von Anno 70 her. Dieſe letzten Nadelſtiche aber Wir werden zwar gepredigt be⸗ großen Vorgang der Ausdehnung des Erd⸗ nur fein artig iſt und hübſch geduldig zuwartet, dann ſieht John A horizont; handelt, unſerer nationalen Verantwortlichkeit in jeder Bull ſein Unrecht doch ſchließlich ein. Die Mehrheit des deut⸗ Hinſicht grecht werden, wollen wir nicht dauernd im Kampf der ſchen Volkes aber, mit dem Kaiſer an der Spitze, wird die Lehren n ationen ins Hintertreffen gerathen. Hierzu bedarf es der An⸗ dieſer Vorgänge anders ziehen. Es muß dahin kommen, daß Schritt zu thun. Er ſah, wie Ilka etwas Glitzerndes in der Sie empfingen einen Brief meiner Frau, die Sie hierher⸗ Hand hielt— die Sinne drohten ihm zu ſchwinden, das Blut zukommen batl⸗ ſchnſit ihm Hagendorf ſchroff das Wort ab. ſauſte ihm vor den Ohren, und wie aus weiter Ferne hörte er hei Ihnen perfönlich dies Schreiben zu überreichen, da er umſonſt Ilta's Hand, und während ſie erzählte, wie ſie in Beſitz des Aberſucht hat, bei Ihnen vorgelaſſen zu werden, Herr Baron!“ Kleinods gekommen, da fiel es wie Schuppen von ſeinen Augen. der nach irgend einem Ausflucht rang:„Kein Wort, Herr Stein, 5 ihchen Sie ſchlangſihte Arme umg Hagendorfs Hals und ſah mit flehen⸗ erzählte, wie Margot zu ihr gekommen, um ſie zu bi 123 ihm zurückzukehren, um ihm ſein in Scherben gegangenes Glück Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. bale 9 amer ö Bfb. E&, 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. E 6, 2 Kufee e Donnerſtag, 18. Januar 1 900. Vergangenheit immer wieder kommen kann, bedeuten 40 moderne Panzerf und Zukunft der Nation zu genügen. Der gedanklich und in der Nordſee eine bedrohliche Macht, die nicht leichtfertig 1 ſtofflich überaus reiche und anregungsvpolle Vortrag wurde von ſehen werden kann. Macht das britiſche Weltreich, wie eben 4* darum, durch die Erweiterung unſerer Flotte nationalen An⸗ Die Politik der Nadelſpiche. forderuigen gexecht zu werden, wie ſie die augenblickliche politiſche Als der franzöſiſche Major Marchand in Faſchoda auf⸗ Lage Au uns ſtellt, vielmehr iſt das eigentlich Bezeichnende für tauchte und, freilich mit einer lächerlich geringen Streitmacht, die Jahre, welche wir erleben, daß wir aus einem begrenzteren einen Querſtrich durch die engliſchen Fortſchritte im Horigont unſeres wirthſchaftlichen und geiſtigen Daſeins über⸗ machen verſuchte, da hielt Miſter Joe Chamberlai aupt in einen viel weiteren und größeren übergehen. Was ein berſtändige Rede über die Unzweckmäßigkeit der Politik der ſolcher Uebergang bedeutet und welche Anforderungen er an die Nadelſtiche. Die müſſe Frankreich aufgeben oder es müſſe ſich Karten und Darſtellungen aus der Kolonie Kiautſchon zug Genetgtiog ſtellt, die ihn erlebt, das wies der Vortragende an nicht wundern, wenn England eines Tages die Geduld ausgehe. 38 1 5 fideer e nachgelteſel ne 50 dem Beiſpfel der früheren Horizonterweiterungen nach, die in der England konnte ſich diefe Drohung leiſten, denn es kann Frank⸗ ſpätet aus Kiautſchon eingingen und nicht mehr rechtzeitig 5 daß vorgekommen ſind. Er wies darauf hin, reich gegenüber in jedem Augenblicke das ungeheure Uebergewicht 9 5 50.. 7 daß das Zeitalter der Naturalwirthſe aft, das im Weſentlichen ſeiner Flotte voll geltend machen. Darum war der Nadelſtich 7 Eegteren ungebrochen bis ins 11. Jahrhunde dauerte, 5 5 17 on, Faſchoda khöricht und England hat ihn ſich dieſe Art von ſeran au den Ausführungen der letzteren eine anſchauliche Ju charakkexiſtre iſt, daß die große Maſſe des Volks während ſeiner Politik, als zweier großer Staaten unwürdig, mit Recht ver⸗ egel nach kaum über den Horizont des Heimath⸗ beten. Iſt es nun nicht eine ſeltſame Erſcheinung, ch ſeine Hand einmüthig in Schmuggler⸗ Wenn man ienjuwel in n Betrüger, nie wieder Spiel ver⸗ Es iſt die der engliſchen überlegen oder nur gewachſen iſt. In alſo unbedingt nöthig, daß wir an dieſem Punkte einſetzen, Lage, wie die, worin ſich England jetzt befindet und wore Sudan zu Karten und Darſtellungen aus Kiautſchou, nn eine ſehr Dem Reichstage ſind als Anlagen zu der neulich von u 5 Kiautſchou in der kurzen Zeit ſeit der deutſchen Beſitzergreifun 1 115 14 5 bereits geſchaffen iſt.— Die erſte Karte enthält eine Skizze de i iff Ei ini ſtand engſtert Horigonts wurde dann durchbrochen durch das gegenüber die Politik der Nadelſti che en d⸗ Iſinin 5 155 Win Aufkommen der Städte, welches in mehreren deutlich zu unter⸗ lich aufzu geben? Auf dem ganzen, mühſeligen Wege zu 1775 5 ſcheidenden Etappen die für die damalige Zeit enorme Horizont⸗ ſeiner ſtaatlichen Einheit, von dem Aufſchwung Preußens unter ch de ßen an gerechnet, ift Deutſchland mit engliſchen 0 he acht worden. Noch in dem letzten, großen Ent⸗ von 1: 6250, der reicht, ein norddeutſches der Hanſa und ein ſüddeutſches, das ſcheidungskampfe trat Englands Shmpathie rückſichtslos auf die durch ſeinen ternationalen Zuſammenhang mit den Mittel⸗ Seite unſerer Gegner. Als dann Deutſchland erſt feſt im Sattel meerländern geſpeiſt wurde. Die Entwicklung beider Gebiete ver⸗ ſaß und ſich anſchickte, ſich ſeinen Antheil am überſeeiſchen änderte nun ganze Konſtruktion des Familienlebens, der ſitt⸗[Länderbeſitz zu ſichern, da begegnete es allerwärts den klein⸗ (Mannheimer Volksblatt.) Zerantwortlich: N für den polit. und allg. Th il: Dr. Paul Harms. für den lok, und prov. Theil: Eruſt Müller. für den Inſeratentheil: Karl Apfel. 9 Notationsdruck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannbeimer Tupoarapgiſche Anſtalt). (Das„Maunheimer Journal“⸗ iſt Eigenthum de⸗ kafholiſchen itlich in Nannheim (Celephou⸗Ar 21N55 Dazu brauchen wir keige 8 die franzöſtf zen verbeten hat. 0 dem erleſenen Publikum mit außerordentlichem Beifall auf⸗ eine Kriſe durch, dann iſt der größte Theil ſeiner Flotte in gllen Welttheilen unabkömmlich; und dann könnte ein Angriff auf den Reſt, der das Mutterland zu ſchützen hat, mit ebenbürtiger Stoß ins Herz werden, Macht unternommen, leicht ein der die ganze Herrlichkeit über d iſt die Zukunftsmöglichkeit, die lieben Vettern das feige Behagei heiten zu ſchaffen oder uns bon zur See fühlen zu laſſen. beſprochenen Kiautſchou⸗Denkſchrift nachträglich eine Anza zur Ausgabe der Denkſchrift vervielfältigt werden konnten. S ſtration und bieten ein ſehr erfreuliches Bild davon, was tung, Tſinanfu, im Maßf auf das genaueſte die zahlreichen Straßen und Plätze mit den uns wohlbekannten deutſchen Namen angibt, geſtellten und die erſt projektirten Baulichkeiten neheneinander ſtehen, geben die folgenden Lichtbilder einen guten Ueberblick über das bereits Geſchaffene. Es ſind zwei Geſammtaufnahmen von Tſingtau, die eine bon Oſten, die andere von der Arcona⸗ Inſel aus geſehen, und außerdem Einzelaufnahmen der Signal⸗ ſtation und des Lazarethbaues. Auf den erſteren Aufnahmen erblickt der Beſchauer bereits zahlreiche, zum Theil recht ſtattli alle Vorbereitungen getroffen werden mußten, mit welchen welchen Entbehrungen und Strapazen die erſten Anſiedler zu arbeiten hatten, und vergleicht man damit das nunmehr Ge⸗ ſchaffene, ſo wird jeder Unbefangene ſagen müſſen, daß ſeitens des Gouvernements in Kiautſchou energiſch, umſichtig und raſch Deutſches Reich. * Berlin, 17. Jan.(Der Kaiſer) empfing geſtern Sprachlos hörte Hagendorf Ilka's Worten zu. während ſte in Gram und Schmerz um ihn ſich berzehrte, ſein Opfer dies reue, reine Weib in ihrer grenzenloſen Liebe fähig war. 150 Wie eine Heilige ſtand in dieſem Augenblicke Margots lichtes Bild vor ſeiner Seele, eine Heilige, zu der er die Arme empor⸗ heben mußte, um ihre Verzeihung zu erflehen. Wie ſollte er all das bittere Leid, das er ihr zugefügt, wie⸗ der gut machen. ihr ein Wort der Ermuthigung hoffte. 0 85 ſah ſeinen Blick, erhob ſich und teichte ihm ihre ſchlanken „Baron, ich verſprach Margot, Ihnen das Glück in Ihr Han ſchatze brachte ich Ihnen das köſtlichſte Juwel, das Sie beſitzen, e ein rath⸗ zu wiſſen, werde ich Ihren Weg kreuzen!“ „Ilka!“ Es klang wie ein Aufſchrei.„Wie ſoll ich die finden, das noch einmal gut zu machen, was ich ver⸗ ſchuldet!“ „Sie ſperden Sil finden, wenn Sie wol len. Raffen Ste ſich auf, Margot wird Ihnen die Hand reichen, denn ihre Liebe iſt ſtart wie der Tob! Und nun, leben Ste wohl, Baron, und hüten Sie Ihr Judel— es wird Ihnen das verlorene Glück wiederbringen.“ 35 — —— W2 Haufen werfen könnte. Das ſchaffen müſſen, um unſern gewöhnen, uns Verlegen⸗ zu Zeit ihre Ueberlegenheit tabe von:500 000. Es folgen eine Karte des Gouvernements Kiautſchou im Maßſtabe 1: 100 000% und ein Bebauungsplan der Stadt Tſingtau in einer Aufnahme öffentliche und private Gebäude in europäiſcher Bauart. Sr wägt man, wie unendlich mühſam in der erſten Zeit der Kolonit Abend in Abſchiedsaudienz den franz ö ſiſchen Militär⸗ Das hatte Margot für ihn thun wollen— und er hatte, er hatte an ihrer Liebe gezweffelt und nicht geahnt— welchen Mit ſchmerzvollen Augen ſtarrle er Ilka an, als ob er von 5 Haus zurückzuführen. Mit dem Juwel aus Ihrem Familſen⸗ .— 65—— 3 71 * ee 1 ware Eiune Nachricht in Nr. 8 der Tgl, Roſch. über den Wekiſtreit 5 2 Selte: Senerm⸗ Anz ſer. Naunhem, IT. Januar. kraché, Oberſt Grafen v. Foucauld. Auch der fran⸗ öſiſche Militärattache am Wiener Hofe, Marquis de Laguiche, ſeht in Urlaub und kehrt wahrſcheinlich nicht auf ſeinen Poſten Arück. —Der belgiſche Kammerpräſident Beer⸗ laerh wurde auch vom Staatsſekretär v. Büllo weempfangen. Ueber ſeinen Auftrag verlautet, die Regelung mehrerer Streit⸗ fragen über die Grenze zwiſchen Deutſch⸗Oſtafrika und dem Kongoſtaate habe ihn hierhergeführt Frankreich. Paris, 17. Jan.(Die Geſammtausgabe für Neuorganiſation der Flotte) und die Seever⸗ dheivigung ſoll ſich auf 700 Millionen Frauten belaufen, wovon 500 Millionen auf die Flotte, 125 auf die Häfen, 30 af die Kolonieen, 50 auf das Artilleriematerial entfallen. Dieſer ge⸗ waltige Betrag ſoll nicht durch eine Anleihe, ſondern aus dem ordentlichen Etat gedeckt werden. —(General Merecier) hat an die Wähler im Departement der unteren Loire ein Schreiben gerichtet, worin er erklärt, daß er ſeine Kandidatur außerhalb und über die ge⸗ wöhnlichen Parteikämpfe ſtelle. Frankreich müßte den Franzoſen sdergegeben und die höheren Aemter müßten nur ehrbaren den anvertraut werden, die es verſtänden, ſich Achtung zu Haffen, er(Mercier) werde demnächſt perſönlich ins Departe⸗ it lommen, um deſſen örtliche Bedürfniſſe kennen zu lernen. Vereinigte Staaten. Waſhington, 17. Jan.(Die Vollziehung des azmog⸗Vertrages) im Sengt iſt trotz der demokrati⸗ ſchen Gegnerſchaft glatt durchgegangen. Die Einwürfe der Senatoren Bacon aus Georgia und Tillman aus Südearolina beſtrafen weniger das Abkommen mit Deutſchland als Rechts⸗ bedenken gegen die Beſitzergreifung. Das bisher unabhängige Gebiet Tutuila wird dem Marineamt unterſtellt. Der erſte Statthalter wird Tilley, ein jüngerer Corvetten⸗Capitän, augenblicklich Commandant des Kohlenkreuzers Abarenda und Hafenbauchef in Pagopago, ein erfahrener umgänglicher Mann. Aus Stadt und Land. » Mannheim, 18. Januar 1900. Der Luſtmord bei Unterſchefflenz vor dem Schwurgericht. A. 88 Mannheim, 17. Januar. Der Angeklagte, Schreiner Aloys Link, iſt in Lauda als Sohn eines Bahnarbeiters geboren. Mährend in der Schule ſein Betragen nicht zu tadeln war, artete er nach der Entlaſſung aus der Schule aus. Er erlernte das Schreinerhandwerk, mußte aber, da er nicht gut that, ſeine Lehrherren wiederholt wechſeln. Auch ſeine ſpäteren Arbeitgeber n mit wenigen Ausnahmen nicht beſonders zufrieden mit ihm. Im Jahre 1875 verübte er zwei Sittlichkeitsverbrechen, das eine an einem 14jährigen, das andere an einem 16jährigen Mädchen. Er wurde deswegen am 18. Januar 1896 vom Schwurgericht Mannheim u einer Gefängnißſtrafe von 1 Jahr 9 Monaten verurtheilt, die er 1l 12, Oktober 1897 im Landesgefängniß dahier verbüßte. Während der Verbüßung der Strafe erlitt er einen Unfall. Beim Abladen von Holz fiel ihm ein Stoß rutſchender Bretter auf den Kopf. Möglicher⸗ weiſe infolge des Unfalls traten bei ihm epileptiſche Anfälle auf, die ſich bis zum Herbſt 1898 allmonatlich wiederholten, dann aber aus⸗ pblieben. Vom 14. Auguſt bis 14. Ottober v. J. arbeitete Link bei Zimmermeiſter Edel in Heidelberg. Von dieſem wegen Blaumachens entlaſſen, erbrach er, nachdem er ſeinen Lohn vergeudet, den Koffer ſeines Stubenkameraden, des Stadttaglöhners Sebaſtian Hertel, und nahm daraus den Betrag von 27/ weg. Auch dieſes Gelv brachte er mit ſeinem Freund, dem Schloſſer Auguſt Stockert, und einem andern Schloſſer in Wirthſchaften und bei Dirnen durch. Nach einem Ab⸗ 0 nach Mannheim verkaufte Link am 19. Ottober bei einem Erbdler noch verſchiedene alte Kleidungsſtücke und der 20. fand ihn mit einer Baarſchaft von 2 Mark auf der Wanderſchaft neckaraufwärts. In der Nacht vom 21. zum 22. Oktober ubernachtete er im„Schwanen“ in Mosbach. Am 22. wanderte er in Begleitung zweier anderer Hand⸗ werksburſchen bis Sulzbach. Hier trennte er ſich von ſeinen Weg⸗ genoſſen, erbettelte ſich das Mittageſſen und Geld und ſetzte dann ſeinen Weg bis zur ſog. alten Mosbacher Straße fort. An der Stelle, wo ſich die Rittersbacher Straße mik jener kreuzt, ſteht als Megweiſer ein weißer Stein. Auf dieſem ſaß, als der Handwerksburſche herankam, ein kleines Mädchen, das ſechsjährige Töchterchen des Hafners und Landwirths Georg Peier Hüttler von Unterſchefflenz. Die kleine Thella war mit drei gleichalterigen Freundinnen und zwei etwa Ajährigen Kindern um 1 Uhr Mittags von Unterſchefflenz weggegangen, um ſich unter den an der Straße ſtehenden Obſtbäumen Aepfel und Birnen zuſammenzuleſen. Link fragte die Kinder nach dem Weg nach Oberſchefflenz. Sie konnten es ihm nicht ſagen. Er ging darauf gegen Unterſchefflenz zu, um ſich dort nach dem Weg zu erkundigen. Unterwegs kam er auf den Gedanlen, an einem der Kinder ein Sitt⸗ Buntes Feuilleton. Abklopfen, Deſilirmarſch! Aus Karlsruhe ſchreibt der Tgl. Rdſch. ein Leſer: 1 der Militärkapellen aller Staaten auf der diesjährigen Pariſer Weltausſtellung veranlaßt mich, der als Juſchauer und Hörer 1867 dabei war, Einiges aus meinen Er⸗ Wain über den damaligen Wettſtreit in Paris mitzu⸗ ilen. dDex Rieſenraum, in dem der Wettſtreit ſtattfand, war das Palais de'Induſtrie, in den Champs Elyſees gelegen. Man be⸗ hauptete, daß der große Saal 14 000 Zuhörer faſſe, rechnet man bden Platz für 800 bis 900 Muſiker, Preisrichter und für das Paodium hinzu, dann kann man ſich von den Ausmeſſungen einen annähernden Begriff machen. Im Hintergrund der Halle, die länglich geſtreckt war, hatten die Kapellen Platz genommen und zwar in ausgelooſter Reihenfolge. Am äußeren Ende ſaßen die Preisrichter; zwiſchen dieſen und jenen befand ſich die Empore für die ſpielende Kapelle. Das Podium war ſomit nicht in der Mitte, ſondern ziemlich am Ende der Halle. Dieſes muß an⸗ geführt werden, um das Folgende verſtändlich zu machen Die Preisaufgabe beſtand aus zwei Nummern: eine Num⸗ mer nach freier Wahl, die andere und eigentliche Preisnummer war WMebers Oberon⸗Ouverture. Die freie Wahl nun wurde einer ſonſt tüchtigen Kapelle zum Verhängniß. Die Badener Militärmuſik, vertreten durch die Grenadierkapelle, als erſte ausgelooſt, begann in dieſem Rieſenraume mit einem Konzeriſtück, das unendlich viel Takte im Piano und Pianiſſimo hatte. Das Publikum ſah nun wohl da hinten die Muſiker an ihren Inſtrumenten hantiren, Muſik aber hörte es nicht, und da Franagſen 91 15 lichkeitsdelitt zu begehen. Er Überlegte aher auch, daß ihn eine ſchwere Strafe treffen würde, wenn die That lödten, ſchloß er ſein Raiſonnement. Den kleinen Zeugen unſchädlich zu machen für immer. geeignetſte Mittel. Mit unheimlicher Entſchloſſenheit ging er ans Werk. hatten den Rückweg angetre Deshalb wurde ſie von dem zögerte der Mordbube Fürchterliche begehen ſ daß ihn im Falle der Enkdeckung eine ſ dann riß er ſich gewaltſam zuſammen. nach, hielt es mit der nochmaligen Frage, wo es nach Oberſchefflenz gehe, zurück, und als das Kind erwiderte, es wiſſe den Weg nicht, packte er es unter den beiden Armen und trug die Kleine, welche fortwährend entdeckt würde. Alſo das Kind Ein Meſſerſtich in den Hals dünkte ihm das er dem Opfer die Hände binden. Die Kinder ten. Die kleine Hüttler war die letzte. Angeklagten zum Opfer auserſehen. Noch einen Augenblick, er ſchwankte, ob er das ollte oder nicht, kurz kam ihm zum Bewußtſein, chwere Strafe treffen werde; Er lief dem kleinen Mädchen 7 Vorher wollte weinte und bat:„Laß mich gehen!“ nach dem Straßengraben. Hier verübte er an dem hilfloſen Weſen ſtrafbare Handlungen. Der ärzt⸗ liche Befund hat feſtgeſtellt, daß das Kind bei dieſem Angriff mit dem Stock geſchlagen und gewürgt wurde. Nachher legte Lint das Kind auf's Geſicht. Das Kind flehte wieder, es gehen zu laſſen, Link ver⸗ ſicherte, er thue ihr nichts. Nun nahm er ein Stück Schnur, das er mit einem Packet von Hauſe erhalten hatte, aus ſeiner Weſtentaſche, band dem wimmernden und Vater! und Mutter! rufenden Kinde trotz Widerſtrebens die Hände auf den Rücken, zog ſein Meſſer, ſchnitt, da die Schnur zu lang war, das herabhängende Stück derſelben ab und ſteckte es wieder ein. Dann faßte er das Kind mit der linken Hand an der Stirn, zog ihm den Kopf in die Höhe, hielt denſelben am Unterkiefer, zugleich dem Opfer den Mund ſchließend, hoch, ergriff das nach Abſchneiden der Schnur vorerſt beiſeite gelegte Meſſer, ſetzte die geöffnete Federmeſſerklinge— die große Klinge war ſchon in Heidelberg vorn abgebrochen— dem Mäbdchen an den Hals, ſtieß die Klinge auf halbe Länge hinein und machte dann noch eine Schnitt⸗ bewegung nach links. Sofort ſchoß das Blut nach und befleckte dem Mörder die rechte Hand. Das Kind hatte, als es der Angeklagte an der Stirn faßte, ein letztes Mal gebeten, es gehen zu laſſen. Nach dem Stich bewegte ſich das unglückliche Schlachtopfer nur noch ein wenig. Nun ergriff der Mörder, in der Meinung, es kämpfe mit dem Tode, die Flucht, ohne noch an ſeinen Stock und die um die Hände des Kindes gebundene Schnur zu denken. Statt nach Oberſchefflenz, wo er urſprünglich einen Bekannten beſuchen wollte, zu gehen, wandte er ſich querfeldein dem Thale zu. In Laudenberg kehrte er in der Wirthſchaft„zum grünen Baum“ ein und ſetzte ſich, den Hut ins Geſicht gedrückt, ins dunkle Nebenzimmer, wo ihm einige Burſchen Bier bezahlten und auch einiges Geld gaben. Erſt auf wiederholte Auf⸗ forderung der Wirthin ſeßte er ſich, nachdem die Burſchen weggegangen, ins Hauptzimmer. Um 9 Uhr kam Gendarm Leppert ſchon auf der Suche nach dem Mörder in die Wirthſchaft und kontrolirte Link, der angab, er komme direkt von Eberbach. Leppert entfernte ſich wieder, nachdem er von dem bei Schefflenz Vorgefallenen Mittheilung gemacht hatte. Die grauenhafte Nachricht bildete den Geſprächsſtoff der Gäſte bis zur Polizeiſtunde, ohne daß der Angeklagte ſich auch nur mit einem Worte an der Unterhaltung betheiligte. Am nächſten Morgen machte er ſich auf den Weg nach Buchen, wurde aber bei Langenelz von dem Gendarmen Lepperk, der unterdeſſen genaue Informationen erhalten hatte, verhaftet. Die kleinen Mädchen aus Unterſchefflenz erkannten ihn mit voller Beſtimmtheit wieder. Sie hatten die ganze That mit angeſehen. Während ſie dann heimſprangen, kam der Onkel des er⸗ mordeten Kindes, Landwirth Georg Peter Hüttler, die Straße daher und fand ſein Nichtchen blutüberſtrömt im Straßengraben liegen. Erſt bei näherer Betrachtung ſah Hüttler die ſchreckliche Halswunde; er wollte das Kind heimtragen, war aber vor Schrecken und Erregung hierzu nicht im Stande. Er lief deshalb nach dem Dorfe, um Hilfe zu holen, begegnete aber unterwegs den von den Kindern unterrichteten Eltern des gemordeten Kindes und kehrte mit ihnen um. Die Kleider ſowie die untere Körperhälfte des Kindes waren ſtark mit Koth be⸗ ſchmutzt; es war zwar bei Bewußtſein, aber nicht im Stande, ſprechen. Es ſtarb am 24. Oktober, Morgens 35 Uhr. Die Seltion ergab, daß die Luftröhre durchſchnitten, daß durch Bluterguß nach innen und die durch die Wunde ungehindert einſtrömende Luft Lungen⸗ entzündung, infolge deren Lungenlähmung und dadurch der Tod ein⸗ getreten war. Die Wunde war ihrer allgemeinen Natur nach tödtlich. Für den Thatbeſtand eines weitergehenden Sittlichkeitsverbrechens gab der Befund keinen ſicheren Anhalt. Man iſt in dieſer Beziehung allein auf das Geſtändniß Links angewieſen. In der heutigen Verhandlung ſtierte der Angeklagte fortwährend in ſtumpfer Gleichgiltigkeit in einer Richtung. Er wiederholte ſein Geſtändniß mit einer Ruhe, als ob es ſich um eine kleine Uebertretung handelte. In der That ſcheint er ſich die Schwere ſeiner That nicht bewußt geworden zu ſein, denn obwohl ihn der Mosbacher Bezirksarzt, Hofrath Wolff, bei einem Beſuch im Gefängniß, als Link ihm ent⸗ gegenlachte, darauf aufmerkſam machte, daß ſein Kopf in Gefahr ſtehe, meinte er heute früh bei ſeiner Vorführung, er werde wohl mit zwei oder drei Jahren davonkommen. Nur in einem Kernpunkt ſuchte der Angeklagte heute ſein Geſtändniß umzumodeln. Er ſagte heute, er habe nicht die Abſicht gehabt, das Kind ganz zu tödten, ſondern es nur durch eine kleine Verlezung zum Sprechen unfähig zu machen. Als aber die Ohrenzeugen ſeines früheren Geſtändniſſes, Gendarmen und der Mos⸗ bacher Unterſuchungsrichter ſelbſt vernommen wurden und bekundeten, wie ruhig und kaltblütig er ſeine Angaben gemacht hatte, gab er zu, daß Alles richtig ſei. Bewegung erregte die Vernehmung des bedauerns⸗ werthen Vaters des ermordeten Kindes, des Glaſers Hüttler von Unterſchefflenz. Er erklärte, der Angeklagte habe nicht nur ſeine Tochter getödtet, ſondern die ganze Familie ſchwer getroffen. Seit dem Mord⸗ kage ſei ſeine Frau krank. In dramatiſcher Weiſe ſchilderte der Onkel der getödteten Thella, wie er das arme Kind in einem Blute — keine Deulſche ſind, ſo erſcholl alsbald der Ruf:„In die Mitte!“ Er ſetzte ſich lawinenartig fort. Da manche Schreier auch die Beine in Bewegung ſetzten, ſo hatte man ein richtiges Trampel⸗Trommelkonzert. 5 Wie es mir zu Muthe war, vergeſſe ich nicht; der Kapell⸗ meiſter wird, wie es ihm zu Muthe war, auch nicht vergeſſen haben. Doch unſer Herrgott verläßt die Deutſchen nicht. Einige Mannen raunen dem Kapellmeiſter zu:„Abklopfen, Defi⸗ lirmarſch!“ Und wie Oel die aufgewühlte See glättet, ſo legte der Sturm ſich bei den ſchneidig⸗freudigen Klängen dieſes Marſches. Es muß heute noch geſagt werden: allen Reſpekt vor dieſer Geiſtesgegenwart angeſichts einer johlenden, tauſend⸗ klöpfigen Menſchenmenge. Einen Preis aber, wenn auch nicht den erſten, haben die Preisrichter trotz alledem den wackeren Badenern zuerkennen müſſen. Ganz anders geſtaltete ſich das Auftreten der Preußen: zwei zuſammengezogene Kapellen unter Führung des General⸗ muſikmeiſters Wieprecht. Dieſer ſehr bewegliche alte Herr fuhr mit ſeinen einigen achtzig Leuten und einem„tkt“— Hochzeits⸗ marſch aus dem„Sommernachtstraum“— in ſeine Aufgabe hinein, daß nun wieder ein kaum enden wollender Jubel aus⸗ brach,— die Pariſer ſind wie die Kinder, man kann ſie mit einer Kleinigkeit erfreuen,— er holte ſich denn auch den erſten Preis. Mit gleichem Erfolge ſpielte die Kapelle der Garde de Paris und, nach meinem Dafürhalten, alle übertreffend die Oeſter⸗ reicher; junge Leute, ein junger feuriger Kapellmeiſter und hell⸗ klingende Inſtrumente, das gab eine guten Klang. Nach ſolchen Erfahrungen kann dies ein Fingerzeig dafür ſein, daß man ſich hüten möge, ſich mit kaum hörbaren Pianiſ⸗ ſimos abzumühen; beſonders wähle man nicht ſolche Tonſtücke, Lie leiſe einſetzen. Vor allen Dingen ſollte man ſich klar werden, ſchwimmend antraf und vor Schreck nicht im Stande wur, cz won de Stelle zu bewegen. Der Gefängnißgeiſtliche, Pfarrer Meck, bezeichnete den Angeklagten als leichtſinnig und oberflächlich. Sein Charakter ſed unbeſtändig und ſprunghaft. Er ſet in mächtigem Grade ſchwach⸗ ſinnig. Sein Verhalten im Gefängniß ſei nicht widerſpenſtig geweſen. Die drei mediziniſchen Sachverſtändigen, Hofrath Wolff⸗ Mosbach, Medizinalrath Eberle⸗Wertheim und Mepiginalrat Seeger⸗Lauda, waren einſtimmig der Anſicht, daß, menn auch Link epilepkiſche Anfälle ſchon gehabt hat, er doch bei der That hom 22. Okt. in völlig normaler Geiſtesverfaſſung geweſen ſei. Der Ven⸗ kheidiger,.⸗A. König, ließ zu der Frage im Sinne der Anklage noch Fragen in Bezug auf den Thatbeſtand der 88 2¹2, 214, 226 .⸗Sl.⸗G.⸗B.(Todtſchlag, Körperverlezung mit nachgefolgtem Tod und Tödtung eines Menſchen, um ſich einer Verfolgung zu entziehen) ſtellen. Staatsanwalt v. Reck forderte in ſeinem Plädoyer, dem beleidigten Volksbewußtſein Genüge zu leiſten und die Sicherheit der öffentlichen Straße urch ein Urtheil zu entſprechen, wie es dieſer Fall verlange. Rechtsanwalt König faßte ſich angeſichts der Lage Falls in vornehmer Kürze. Er konſtatirt, daß in der Vorunkerſuchung, wie in der Verhandlung alle Vorſchriften, welche das Geſetz zum Schutze des Angeklagten und im Intereſſe ſeiner Vertheidigung enthült, ctufs Gewiffenhafteſte beobachtet worden ſind. Er habe es füir ſeine Pflicht gehalten, durch Mitwirkung bei der Frageſtellung die⸗ Möglichkeit zu geben, daß jede Meinung über die That des Angeklagtz„Kakliſch zum Ausdruck kommen könne. Die Beantwortung der Fice oerteſſe er dem Ermeſſen der Geſchworenen, unter Verzicht darauf, ſe in irgend welcher Richtung beeinfluſſen zu wollen. N Nur zehn Minuten dauerte die Berathung der Geſchwofenen⸗ Ihr Spruch lautete auf ſchuldig des ſchweren Diebſtahls, ſeyuldig des Sittlichkeitsverbrechens an einem Kinde und ſchuldig des Mords. Ohne eine Miene zu verändern, hörte Link den Spruch. Unn 9¼ Uhr verkündete das Gericht das Urtheil: Todesſtraſe, 1 Jahr Zuchthaus und Verluſt der Ehreurechte auf Dauer⸗ Enſt un⸗ mittelbar vor Verkündung des Urtheils war dis Deſſent⸗ ichkeit wieder hergeſtellt worden. Wie eine Sturmfluth wögtes die Menge in den Saal und in dem Tumult verlor ſich die Stimnhz dels Vor⸗ ſitzenden. Als Link zum Gefängniß hinabgeführk würde, fragte er einen Kriminalbeamten: Wie viel Jahre habs ich eige ktlich Er hatte von dem ganzen Todesurtheil nichts verſtanden. 15 der Großherzog dem Komman⸗ Major Grabert in Mainnbeim, heim und dem Obertelggraphen⸗ Verſetzt wurden die Giſenbahn⸗ aſſtſtenten Julius Stark in Oos nach Mannheim, die(Fiſenbahn⸗ Erpeditionsgehilfen Friedrich Friedel in Mannheim nach Schlier⸗ bach, Karl Gberhard in Mannheim nach Rappengu, „Ernennungen und Verſetzungen im Richterſtand, Der Großherzog hat mit Wirkung vom Tage des Dienſtantzitts den Landgerichtsrath Karl May in Karlsruhe zum Oberlan desgerichts⸗ rath, die Oberamtsrichter Or. Otto Fü ſt und Leopold Neckel in Karlsruhe zu Landgerichtsräthen in Karlsxuhe, ſowie den Referendär Hermann Hildenbrand aus Walldürn zum Amtsrichter in Säckingen und den Referendär Leonhard Winkler aus Wertheim zum Amtsrichter in Raſtatt ernannt, ferner den Ohſeramtsrichter Rudolf Müller in Säckingen und den Amtsrichtey/ Dr. Heinrich Wetzlar in Raſtatt nach Karlsruhe verſetzt, 0 * Ernennung und Verſetzung. Der Großk, zog hat den Finanzinſpektor Juſtus Erzleben in Karlsruhe uſer Verleihung des Titels Finanzrath zum Kollegialmitglied der Zolldir ektſon ernannt. Regierungsbaumeiſter Ernſt Müller in Frefburg wurde nach Baſel verſetzt. 5 * Audienzen ertheilte geſtern danten des 4. Gendarmeriediſtrikts dem Poſtdirektor Kellex in Wein ſekretär Menzel in Mannheim. * Perſonalvertzuderungen. 1 *Expreßaulſendungen zu Weihnachten. Die Zahl der über 2 Weihnachten 1899 vom 16. bis 25. Dezember auf dein na enannten 5 Stationen der hadiſchen Bahn a gegge ae und angekemmenen 2 Exppreßgutſendungen hat betragen(die in Klammzern dez eſetzten 8 Jahten bezeichnen den Verkehr des Vorfahres)) in Verſandt in Empfang 2 Mannbeim 11956(11 769) 7557(7622) 1 2 9 77„ 5283(5167) 5714 25 91 arlsruhe. 1765(16 003) 12716(1106) 8 Pforzheim„„ 4209(4264 1 4280) Freiburg.. 9208(8740) 6987(6424) iIII 2 Der gemeinnützige Verein Waldhof vorige Woche f. ſeine jährliche Generalverſammlung im Lokal von Joſſeph Brükl ab. Dieſelbe war zahlreich beſucht. Aus dem Jahreshericht des Borſigenden ging hervor, daß der Verein ein arbeitsvolles 905 hinter ſich hat. Er richlete Eingaben an die Eiſenbahndirektion Mainz(), an den Stadtrath Mannheim(), an das Finanzamt Kals uhe), an das Die Eingaben waren 0 e von Er⸗ es Bezirksamt Mannheim(). alle folg gekrönt. Aus dem Kaſſenbericht des Kaſſers en daß das Bereinsvermögen 87 57 J beträgt. Da der Verein weder politiſche noch religiöſe Zwecke verfolgt, ſeine Beſtrabungen der All⸗ gemeinheit zu Gute kommen und dabei der Monatsbeitrag ſich auf nuſ“?“ 1 10 J beläuft, iſt es Pflicht eines Jeden, dieſem Verein beizutreen! ſe Beklagt wurde in der Verſammlung das Nichterſche inen der von der 3 he Wählerſchaft Waldhofs mit ihrem Vertrauen beehrſen Verkreter ihrer de Intereſſen auf dem Rathhaus in Mannheim, umſom ehr als zwei der⸗ 9 let ſelben Mitglieder des Vereins ſind und den Verſamm:; 1 lungen des Vereins am beſten Gelegenheit geboten ſwi ic ſich mit den 71 Münſchen und Beſchwerden ihrer Wähler bekaunt zu machen. Nachdem wi noch berſchiedene Vereinsangelegenheiten erlepigt waren, wurde zurt 8. Neuwahl des Vorſtandes geſchritten, wobei Datid robek als 5 iſt Das Publikum— gleichviel ob mit Recht öder IIf chket 19 mit und will Muſik hören und nicht Kapellmeiſter und Muſiker ve herumfuchteln ſehen, deßhalb hinein mit einem ** 1* 851 10 — Eine Puppenausſtellung der Wienſer Bühnenkünſt⸗ 5 lerinnen. Der öſterreichiſche Bühnenverein hat zu Gunſten ſeiner 85 humanitären Fonds eine Ausſtellung veranſtaltet, die ein ganz eigenartiges Novum darſtellt. Alle Wiener Bühnenkünſtlerinnen 1 dert, Puppen zu koſtümfren, welche dann aus⸗ ſten des Bühnenvereins verkauft werden K n die Damen Selbſtpoxtraits angefertigt; Rollen gemäß ſind alſo auch die Puppen⸗ drücken einem heimlichen Wunſch aus. So die der Frau Odilon, die mit einer geradezu verſchwen⸗ deriſchen Gediegenheit und Pracht ausgeſtakt⸗ iſt und die Künſt: lerin als Madame Sans Gene“ darſtellt. Beſonders fällt aud noch die Puppe der Frau Kopaeſy als„Echletta am Waſchtrog' wurden aufgefor geſtellt und zum Be ſollen. Zumeiſt habe dem Charakter ihrer ausgefallen. Manche der Puppen auf. Reizend und ſauber bis ins kleinſte Detal peentirt ſich dis 105 „Gefeſſelte Phantaſte“ des Fräulein Scheter. In der Nachbar⸗ Se ſchaft haben ſich die Schweſtern Sandrock poſtirt. Adele iſt na⸗ türlich als„Hamlet“ da, un g ſahlägt der luſtige Clown der Willy Capriolen. Neb⸗ igeunerbaron etablirt: Karl Streitmann als Bari Mühe genommen hat, eine der vielgereiſte Mann ein k Hofenrollen ſind nicht ſelten Orpheus die Leier und Ir ein reizendes Menuett in Worm(Rip in„Die St kommener engliſcher Elega gt F ö Ko kanz d mit Degen. Fräulein epräſentirt ſich in voll⸗ djamileh“ des Fräulein — die Hauptmaſſe der Zuhörer waren Franzoſen wo, in welchem Raume und vor welchem Publitum man ſwpielt. —— —— — ———— .—-—————— ————* 2* 2 5 ————————— 8 mal auf der Bühne. und Nenard lächelt ehenſo ſüß —— — 9 Nannbem, 18. Januar⸗ Seneral Anzeizer. 3. Selke. J. Vorſitzender, Chriſti⸗ kaſſier, Karl Kle fand der Schluß der it ammlung ſtatt. Verein Frauenvildung⸗Frauenſindium. Eine der präg⸗ hanteſten Erſcheinungen unſerer Tage iſt der allgemeine Durſt nach Wiſſenserweiterung. Die große Menge iſt aber zu ſchnelllsbig, um durch Selbſtſtudium dieſem Ziele näher zu kommen und läßt ſich deßhalb gern die Früchte geiſtiger Arbeit Anderer— in Form von Vorträgen— bieten. Dieſem Bedürfniß Rechnung tragend, betrachtet der Verein Frauenbildung⸗Frauenſtudium es als eine ſeiner Haupt⸗ nufgaben durch Vorträge Aufklärung über die Frauenbewegung und über andere wichtige Fragen unſerer Zeit zu bringen. Als nächſten Redner hat der Verein Herrn Dr. Max Ernſt Mayer, einen Sohn Anſerer Stadt, gewonnen. Er wird Donnerſtag, 1. Februar, Abends 2½ Uhr präzis, im Caſinoſgale über„Recht und Gerechtigkeit“ ſprechen. Bei dem Jutereſſe, das man dem Gebiet der Rechts⸗ Philoſophie entgegenbringt, dürften ſowohl das gewählte Thema, wie die Perſon unſeres jugendlichen Mitbürgers für eine genuß⸗ und lehrreiche Stunde bürgen. Ein Preisausſchreiben für Amateur⸗Photographen ver⸗ anſtaltet die„Berliner Illuſtrirte Zeitung“ indem ſie alle Liebhaber der ſchwarzen Kunſt für einen dauernden Wettbewerb um Einſendung zur Reproduktion geeigneter Bilder erſucht. Jede zum Abdruck ge⸗ brachte Photographie wird mit 5 Mark honorirt, jedesmal aber wenn 20 Bilder veröffentlicht ſind, erhält das beſte dieſer 20 Bilder einen Extra⸗Preis von 50 Mk Außerdem wird jedem Einfender eines zur Veröffeutlichung gelangten Bildes ein künſtleriſch ausge⸗ 1 ſtattetes Ehrendiplom zur Erinnerung an ſeine Theilnahme an dem engeren Wettbewerb übermittelt. Die Idee hat bereits freudigen Widerhall gefunden, und die erſten Nummern des neuen Jahrganges der„Berliner Illuſtrirten Zeitung“ bieten ſchon viel Schönes an Amateurphotographien. Außerdem wird die„Berliner Illuſtrirte Ffortlaufend Artikel über die techniſchen Neuerungen und rrungenſchaften auf dem Gebiete der Amateurphotographie aus fach⸗ kundigen Federn bringen. Die Bedingungen des Ausſchreibens werden von der Expedition der„Berliner Illuſtrirten Zeitung“, Berlin SW., Charlot anſtr. 9, auf Wnunſch koſtenfrei überfandt. .* Eier⸗Aufſchlag. Die Eierhandlung Adam Scheſack, in El Daiſerslautern erhielt auf eine Anfrage bei einer der erſten Mannheimer 11 zier⸗Großhandlungen, warum die beſtellten Eier ſo lange ausblieben, 3 Aelgende Zuſchrift:„Antwortlich Ihrer Karte von geſtern, theilen wir zu ehnen mit, daß es nicht überſehen wurde, Ihnen die beſtellte Kiſte zu ſchicken, ſondern es herrſcht große Eiernoth und in Folge deſſen, da vom Auslande wegen Schnee und Kälte nichts beikommt, ganz enorm 5 Hohe Preiſe, ſo daß man für theures Geld gar nichts bekommen kann. In ganz Mannheim iſt nichts zu haben und die hieſigen Detailpreiſe Fſind für kleinſte Waare 9 J, größere 10, 12 und 15 pro Stück und die Leute zahlen gerne, was man verlangt. In Kiſten iſt noch ein enganz kleiner Vorrath da zum Preiſe von 100% per 1000 Stück ab glslier, weiterer Aufſchlag ſteht bevor. Das Ausland liefert erſt in —3 Wochen wieder.“ 1 2555 Steigen des Neckars. Der obere Lauf des Neckars iſt in 6 8 olge wolkenbruchartiger Niederſchläge in raſchem Steigen begriffen 055 Von auswärts liegen folgende telegraphiſche Mittheilungen vor: 0 egrhein: Waldhut geſtern 232, heute 314; Kehl geſtern 190, heute 249; Maxau geſiern 309, heute 4268. Neckar: Diedesheim geſtern * * * Diedesheim und Heilbronn wird weiteres ſtarkes Steigen des Rheines reſp. des Neckars gemeldet, nur Waldshut berichtet lang ſames Steigen des Rheines. * Eine Widerſtandsaffaire vor dem Schöffengericht. Aus kleinen Urſachen entſtand in der Nacht vom 17. auf 18. Dezember v. Js. in der Straße zwiſchen R 2 und 8 2 eine Widerſtandsaffaire. Tüncher Georg Johann Kramer von hier, bekam mit ſeiner Braut, der Roſa Knap p, einen kleinen Wortwechſel und ſchlug Tas Mädchen 1 mit kiſem Schirm. Ein hinzugekommener Schutzmann fragte nach dem Vorfall, erhielt aber von dem ſchwer betrunkenen Kramer eine ungehörige Antwort, weshalb die Verbringung des Letzteren nach dem Wachlokal erfolgte. Da er ſich dagegen ſträubte, wurden weitere [Schutzleute herbeigeholt und Kramer trotz der Bitten ſeiner Braut und der hinzugekommenen Schweſter auf die Wache transportirt. Der Alngeklagte erhielt hierfür geſtern vom Schöffengericht 10 Tage Ge⸗ fängniß und 1 Tag Haft. 1* Unterſchlagung. Ein ungetreuer Kaſſier war der Sattler Jakob Heckmann aus Handſchuhsheim bei dem„Verband der Sattler“. Er verbrauchte zu ſeinem eigenen Nutzen 188.50 /, Das Schöffengericht verurtheilte ihn zu 10 Tagen Gefängniß. 11* In die Transmiſſion gerathen. Am 17. Januar l. Is., Lormittags 39 Uhr verunglückte der ledige, 15 Jahre alte Taglöhner Peter Rutt von Oppau in dem Kohlengeſchäft der Firma Raab, Karcher c Comp. am Binnenhafen hier, dadurch, daß er beim Auf⸗ legen eines Treibriemens der Transmiſſion des Kohlenbrechers(Sieb⸗ 8 1 werk) etwas zu nahe kam und dabei an einem auf der Welle befind⸗ Jllichen Keil, womit die Riemenſcheibe auf der Welle befeſtigt iſt, mit ſeinen Kleivdern hängen blieb und alsdann mit der Welle mehrere Male herum geſchleudert wurde, wobei er den rechten Oberſchenkel 2 Mal, 3 den linken Unterſchenkel 1 Mal brach und am Kopfe eine leichte Ver⸗ nM letzung erlitt. t1 In den Keller geſtürzt. Am 16. Januar l. Jahres Abends 1 7½ Uhr verunglückte der ledige Taglöhner Karl Deſcher aus Grünlach, wohnhafteuiſenring 80/31dadurch, daß er durch die offenſtehende, in ſeiner Schlafſtube befindliche Kellerthüre(Fallthüre) in den Keller gefallen r iſt, wodurch ſich derfelbe eine Quetſchwunde an der rechten Schulter und eine Knochenverletzung am linken Knie zuzog. Der Verletzte f 1 57 8 daß allgemeine Krankenhaus verbracht, woſelbſt er auch vverblieb. DSDS neben ihr macht Frau Palmay als Mamſell Nitouche das be⸗ kannte„heilige“ Geſicht. Auch das Burgtheater iſt durch die Damen Witt, Kallina, Medelsky und Schönchen gut vertreten. Allzeit voran iſt wie immer das Hofopernballet. Fräulein Stojan ſpendete eine Alt⸗Wienerin. Am leichteſten hat es wohl nnie Dirkens gehabt. Sie koſtümirte ihre Puppe nach„Wie an Männer feſſelt“ und konnte daher den nothwendigen Klei⸗ deraufwand mit ſehr wenig Stoff beſtreiten. — JIn drei Jahrhunderten zu leben war der dieſer Tage üperſtorbenen Frau Karoline Schütz in Karlshof bei Truſchellen eKreis Memel) beſchieden. Sie war im Jahre 1796 geboren, iſt uümithin 104 Jahre alt geworden. Die alte Dame war bis 3u elihrem Ende im Vollbeſitz ihrer geiſtigen und körperlichen Kräfte, pfabgeſehen davon, daß ihr in letzter Zeit manchmal das Gehen u etwas ſchwer fiel. Jeden Monat iſt ſie einmal ſelbſt nach dem 1benachbarten Gute Friedrichsgnade gepilgert, um durch den elGutsherrn v. Dreßler das ihr bewilligte monatliche Armengeld von 3 e perſönlich in Empfang zu nehmen. ——Eine Gheſchule. In Newyork beabſichtigt eine junge JeFrau Mrs. Louiſa Willtams, die ſeit ſechs Jahren verheirathet iſt und deren Eheleben„ſo ruhig wie ein ſtiller See und ſo freudig wie der Morgen“ war, eine Schule für junge Mädchen zu gründen, die einmal in den Stand der Ehe treten ſollen. Die Schule ſoll ſich nicht darauf beſchränken, die Mädchen durch FLochunterricht, Nähunterricht u. ſ. w. praktiſch für ihr Haus⸗ krauenamt vorzubilden, ſondern ſie müſſe auch lehren, wie man Männer am beſten behandelt. Amerikaniſche Stikette. Seitdem die Vereinigten Staa⸗ iten zur„Großmacht“ vorgerückt ſind, nehmen Etikettefragen 9 einen immer breiteren Raum ein. Mrs. Dewen, die Gattin des eeeeeree eeeeeee — 140, heute 408: Heilbronn geſtern 108, heute 350. Von Maxau, Schiffsunfall. Der Güterſchraubendampfer„Merkakor“, Rhederei Königsfeld in Rotterdam gehörig, rannle geſtern auf ſeiner Bergfahrt an der ſog. Schottel bei Oſterſpai auf Fels und ſank. Muthmaßliches Wetter am Freitag den 19. Jan. Während ein Theil des letzten, auf 740 mm vertieften Luftwirbels von Nord⸗ ſchottland und der oberen Nordſes weiter nordwärts wandert, drängt bder andere keinere Theil in füdöſtlicher Richtung gegen Ungarn vor, welcher Vorgang bei uns ein weiteres Fallen des Barometers be⸗ wirkt bat. Auch in Italien iſt das Barometer wieder im Fallen begriffen. Für Freitag und Samſtag iſt bei auffriſchender Temperatur und vorwiegend nordweſtlichen Winden fortgeſetzt trübes und un⸗ freundliches Wetter mit Steigerung zu weiteren, vorwiegend aus Schnee beſtehenden Niederſchlägen in Ausſicht zu nehmen. Aus dem Großherzogthum. J Wieblingen, 17. Jan. Heute wurde unſer Steuereinnehmer Leopold Striegel von Neckarhauſen zu Grabe getragen. Die zahl⸗ reiche Betheiligung ſeitens der Buürgerſchaft, wie ſeiner Collegen, Kriegskameraden und Freunde bekundet die Achtung und Liebe, die der Verſtorbene genoß. Eine Zfache Gewehrſalve des Militärvereins ehrte den braven Soldaten von 1870, der im Altep von 538 Jahren den Seinigen entriſſen wurde. B. N. Karlsruhe, 17. Jan. Nächſten Freitag(übermorgen) findet eine Sitzung ſämmtlicher Kreisausſchüſſe des Landes dahier ſtatt, um über den den Kammern jüngſt zugegangenen Geſetzesentwurf„die Hagelverſtcherung betr.“ zu berathen. Die Kreiſe ſind inſofern betheiligt, als dieſe ihre geſammelten Reſervefonds, welche nach dem Stand vom 31. Dez. 1898 524 293% betragen, an die Großh. Staatskaſſe (Amortiſationskaſſe) herasgeben ſollen. Der Geſetzentwurf beſtimmt die zukünftige Höhe des Hagelverſicherungsfond auf eine Million Mark. Aus dem Hagelverſicherungsfond werden die Schadenbeträge und die Nachſchußprämienbeträge beſtritten. BC. Konſtanz, 17. Jan. Die Generalverſammlung der hieſigen Sektion des deukſch⸗öſterreichiſchen Alpenvereins beſchloß die Anlage eines alpinen Höhenwegs im Gebiet der Konſtanzer Hütte, der von Langen(am weſtlichen Ausgang des Arlbergtunnels) am Kaltenberg(2900 Mtr.) vorbei nach der Konſtanzer Hütte führen ſoll, die bis fetzt gewöhnlich von St. Anton(am öſtlichen Ausgang des Arlbergtunnels) aus beſucht wird. Der geplante Weg würde meiſt dem ausſichtsreichen Bergkamm folgen und die Ferwalggruppe vorzüglich erſchließen. Seine höchſte Höhe betrüge etwa 2700 Mtr.; zu ſeiner Begehung— bei einer Länge von—9 Klm. in der Luft⸗ linie iſt ein Höhenunterſchied von 1500 Metern zu überwinden— wären rund 8 Stunden nöthig. An Köſten hätte man etwa 4000 Mk. aufzuwenden.— An Stelle des aus Geſundheitsrückſichten zurück⸗ tretenden Graf Zeppelin wurde lt. Konſt. Ztg.“ Fabrikant Bantlin zum Vorſitzenden der Konſt. Ortsgruppe gewählt. Geſchäftliches. * Wenn man zur jetzigen rauhen Jahreszeit einen Ausgang zu machen hat, iſt öfters ein Catarrh die Folge und nichts kann einem mehr herabſtimmen, als Huſten Heiſerkeit etc. Da iſt ein gutes Hausmittel, welches löſend und lindernd eingreift am Platze und ſolches ſind die vielfach anerkanten wohlſchmeckenden Spitz⸗ wegerich⸗Bruſt⸗Bonbons von W. Hahn, Wertheim am Main. Stimmen aus dem Publikum. Die Einführung der eugliſchen Arbeitzeit. Wenn langfjährige Bekanntſchaft mit engliſchen Geſchäftsge⸗ wohnheiten in England und Ueberſee ein Recht gibt, in dieſer Frage das Wort zu ergreifen, ſo dürſte Einſender dieſes hinreichend legi⸗ tinirt ſein. Vor allem erſcheint es geboten, unbefangenen Blicks an die Beantwortung der Frage heranzutreten. Früher ſind oft genug franzöſiſche und engliſche Thorheiten unbeſehen übernommen worden, weil man ſie an und für ſich als franzöſiſche oder engliſche Sitten für die beſſeren hielt. Ueber dieſen Standpunkt ſind wir hoffentlich hinaus. Dagegen können wir nus als ſelbſtbewußte Nation wohl geſtatten, freunde Einrichtungen auch heute noch darauf zu prüfen, ob ſie zweckmäßiger und vernün tiger ſind, als die unſrigen und wir vergeben uns in ſolchen Fällen nichts, wenn wir nach veiflicher Prüfung ſie einführen, vielleicht mit den Aenderuungen, die durch eigenartig deutſche Verhältniſſe geboten erſcheinen; wir führen ſie dann nicht ein, wie das früher geſchah, weil ſie fremde Einrichtungen ind, ſondern weil ſie vernünftige Einrichtungen ſind. Das iſt ja von jeher ein Vorzug deutſcher Art geweſen, daß wir von Fremden etwas zu lernen verſtehen, ein Vorzug, der anderen auch tüchtigen Nationen ganz verſagt zu ſein ſcheint. Völlig ver⸗ fehlt wäre es jedenſalls, wollten wir als große Eulturnation uns auf den Standpunkt ſolcher Völkerſchaften wie Ungarn oder Tſchechen ſtellen, welche die Einführung ſegensreicher Einrichtungen nur des⸗ halb verwerfen, weil ſie deulſch, alſo fremd ſind; man denke z. B. an die ſeinerzeitige Abſchaffung der deutſchen Wechſelordnung durch die Ungarn. Zweifellos dürfte es ſein, daß jeder durch Erfahrung dazu berufene Deutſche, der unbefangen die Arbeitseintheilurg in deutſchen und engliſchen Geſchäften ver⸗ gleicht, der engliſchen Eintheilung den Vorzug gibt, die auf kurze und intenſive Arbeit abzielt. Nicht nur die Intereſſen der Angeſtellten, ſondern auch die des Prinzipals ſind beſſer gewahrt, Der deutſche junge Kaufmann hat ſicher den Vortheil einer beſſeren und umfaſſenderen Vorbildung voraus vor ſeinem engl. Kollegen, der in den meiſten Fällen nur ein Banauſe und Spezialiſt ift, entweder Korreſpondent oder Buchhalter, Expedient oder Kaſſenbeamter, nur in ſeltenen Fällen mit den verſchiedenen Zweigen des kaufmänniſchen Wiſſens vertraut. Der Deutſche iſt unbedingt vielſeitiger und das hilft ihm auch im Ausland voran. Aber in der Kunſt des inten⸗ ſiven Arbeitens kann er vom Engländer noch manches lernen und lernt zes auch raſch, wenn er als verſtändiger Menſch durch das Beiſpiel ſeiner Umgebung auf den Nutzen intenſiver Arbeit auf⸗ merkſam gemacht iſt. Der engliſche Kommis beginnt pünktlich zur Seehelden von Manila, iſt es, welche ſeit einigen Tagen Leben in die politiſchen und diplomatiſchen Kreiſe von Waſhington ge⸗ bracht hat, indem ſie auf genaue Präziſirung ihrer Stellung bezüglich des„Vortritts“ bei offiziellen Gelegenheiten drang. Frau Deweh beanſpruchte den Vorrang vor den Damen des Kabinettes, des Kongreſſes, der Armee und jüberhaupt allen, mit Ausnahme der Gemahlin des Präſidenten. Sie ſandte den Adjutanten des Admirals in das Staatsdepartement, um alle dieſe wichtigen Fragen ein für allemal zu entſcheiden. Da iſt nun eine Niederlage der Dame zu verzeichnen. Frau Deweh wurde benachrichtigt, daß der Admiral der Flotte dem Marine⸗ ſekretär nicht vorangehen könne, und da dieſer im Kabinette die ſechſte Rangſtellung einnimmt(nur der Sekretär des Inneren und der des Ackerbaues folgen nach ihm) iſt der offizielle Platz der„Siegerin von Manila“ weit unten. Nicht genug damit, wurde in weiterer Verfolgung der Rangliſte entſchieden, daß nicht nur das Kabinett, ſondern auch das Bundesobergericht und der Senat dem Admiral der Flotte in ſozialer Reihenfolge voran⸗ gehen. Frau Deweh hatte angeſichts der Stellung ihres Gatten als Nationalheros darauf beſtanden, daß die Gattinnen der Senatoren ihr zuerſt Beſuche machen müßten, aber keine dieſer Damen hat dies bisher gethan und auch keiner der Senatoren war unter ihren Neufahrsbeſuchern zu verzeichnen. Die Sena⸗ torengattinnen triumphiren alſo in dieſer höchſt wichtigen Eti⸗ kettenfrage, welche in den betreffenden Kreiſen natürlich furcht⸗ bar ernſt genommen wird, und Frau Dewey wird ſich nun wohl entſchließen müſſen, zuerſt Antriktsbeſuche bei Damen zu machen, deren Gatten nicht das kleinſte Nationalgeſchenk erhalten haben und denen zu Ehren nie ein Triumphbooen errichtet worden iſt. ———— 22 angeſetzten Jefk und ſein Beſſreden it es. Arbeit fertig zu ſein. Er fängt um 9 Uhr oder 10 Uhr an und arbeitet mit einer Stunde Mittagspauſe ſtramm bis 5 oder 6 Uhr, um wenn möglich mit dem Glockenſchlage 5 oder 6 Uhr aufzuhören und ein freier Mann zu ſein. Er fucht keine Auszeichnung darin, durch längere Bureauarbeit den Ruhm eines Heißigen Menſchen zu erwerben; er ſtrebt danach, in den vorgeſchriebenen oders Bureauſtunden möglichſt viel Arboit zu erledigen, und gerade durch die kürzere Arbeitszeit gewinnt er wieder an Spannkraft. Das Tempo, in welchem auf einem Londoner Buregu zwiſchen 4 und 6 Uhr Abends gearbeitet wird, dürfte wohl in den meiſten deutſchen Bureaux unbekannt ſein. Die eine Stunde Mittagszeit wird von den verſchiedenen Ange⸗ ſtellten zu verſchiedenen Zeiten zwiſchen 12 und 33 Uhr in Anſpruch genommen, ſo daß das Bureau nicht geſchloſſen werden braucht, an ſich ſchon ein großer Vortheil. Man„luncht“ in England recht ſubſtanziell, und wie von einem Ihrer Einſender richtig hervorgehoben wird, ohne Trinkzwang. Die nach dem Lunch zu leiſtende Arbeit leitet keinen Schaden darunter. Die Erfahrung lehrt übrigens auch, daß der Menſch eine ſieben⸗ oder achtſtündige angeſtrengte Arbeitszeit recht gut vertragen kann, und der engliſche Clerk verläßt um 5 oder 6 Uhr auch ohne die zweiſtünvige Mittagspauſe das Bureau ebenſo friſch, wie ſein deutſcher Kollege— mit dem er jedenfalls nicht tauſchen möchte— um 7 oder 8 Uhr. Ein werthvoller Theil des Tages, der ihm unbeſchränkt gehört, liegt noch vor ihm. Er kann ſich körperlicher oder geiſtiger Erholung, er kann ſich ſeiner Familie widmen. Für ſeinen deutſchen Kollegen iſt es oft zu ſpät dazu. Daß durch die kürzere Arbeitszeit auch Speſen in Geſtalt von Heizung und Beleuchtung geſpart werden, iſt eine Sache, die in erſter Linie den Prinzipal betrifft, aber doch auch dem ganzen Handel zu Gute kommt. Die Eigenthümlichkeiten der engliſchen Arbeitszeit ſind aber hier⸗ mit noch nicht erſchöpft. Es gehört dazu ferner: einfreier Nach⸗ mittag in der Woche, meiſtens der Samſtag, an dem Punkk ein oder zwei Uhr geſchloſſen wird. Bei der ſtrikteren Anſchauung, die in England über Sonntagsheiligung herrſcht, widmet der engliſche Clerk meiſtens gerade dieſen freien Nachmittag der körperlichen Er⸗ holung, dem Fußball oder Cricket, dem Rudern oder dgl. Es gehört dazu ſchließlich: die unbedingte Sonntagsrühe, welche es mit ſich bringt, daß alle Kontore ſtreng geſchloſſen ſind, ohne daß die Welt darum zu Grunde ging. Der engliſche kaufmänniſche Angeſtellte iſt von Samſtag Mittag um 1 Uhr bis Montag Morgen um g Uhr ſein eigener freier Herr. Dieſe Freiheit iſt ein Jungbrunnen ſeiner Kraft, um den wir deutſche Kaufleute ihn beneiden dürfen. Sollte es ſich bei der Einführung der engliſchen Arbeitszeit nur um einen Verſuch handeln, die Mittagspauſe um eine Stunde abzu⸗ kürzen, ſo könnte man im Intereſſe des deutſchen Kaufmannſtandes von dieſer ſogenannten engliſchen Arbeitszeit nur abrathen. Handelt es ſich dagegen um die wirkliche engliſche Arbeitszeit, ſo könnte man als patriotiſcher Deutſcher ſich nur darüber freuen, wenn ſie durch ein⸗ ſichtsvolles Zuſammenwirken von Prizipalen und Angeſtellten, Pribaten und Körperſchaften unſerem deutſchen Kaufmannsſtand beſchert würde. Die wirkliche engliſche Arbeitseintheilung hat vier Eigenthümlichkeiten: 1. Kurze Arbeitszeit, intenſives Arbeiten, 2. Pünktlicher Schluß der Kontore. 3. Ein freier Nachmittag in der Woche. 4. Unbedingte Sonntagsruhe. Theater, Kunſt und Wiſſenſchſaft. Friedrich Spielhagen iſt von dem Unglück betroffen worden, ſeine Gattin durch den Tod zu verlieren: Frau Spielhagen iſt, nachdem ſie kurze Zeit leidend geweſen, plötlich am Herzſchlage geſtorben. In dem weiten Kreiſe der Freunde und Verehrer des Dichters wird die Nachricht mit ſchmerzlicher Theilnahme aufge⸗ nommen werden. Maliten iſt noch immer kein gutes Die Sängerin hat noch Schmerzen und muß das Bett hüten Die Geneſung ſchreitet nur langſam vorwärts. Wiesbadener Feſtſpele. Aus Berlin wird berichket: Intendant v. Hülſen wurde geſtern vom Kaiſer empfangen und legte ihm das Programm für die diesjährigen Wiesbadener Maifeſtſpiele vor Auf kliſerlichen Befehl werden die Feſtſpiele am 16. Mai mit der Wiesbadener Bearbeitung von Weber's„Oberon“ eröffnet werden. Es folgen: Schillers„Demetrius“, Lortzing's„Czar und Zimmer⸗ mann“ und Aubers„Fra Diavolo“ in völliger Neuinſzenfrung. Die Details, Beſetzungen ü. f. w. bringen die Ende Februar erſcheinenden Grogramme der kgl. Intendantur. Der Kaiſer ließ ſich wiederholt „ber die zur„Oberon“!⸗Aufführung von Joſef Lauff verfaßte Dichtung und die von Kapellmeiſter Schlar ausgeführten Kompoſitionen Vortrag halten. ſchenkt, dann iſt es ſo weit. Wir leſen folgende Notiz, die in die Oeffentlichkeit gelangte.„Masken“, die neue Oper von Mascagni, wird am 15. März in Rom ihre Premiere erleben. In Anbetracht der immer wachſenden Schwierigkeiten, Sänger mit ausgedehnten Stimmmitteln zu erlangen, hat Mascagni ſeine Oper ſo angelegt, daß es mehr als auf Stimme auf Gewandtheit und Bühnenbeherrſchung ankommt. Schon vor langer Zeit kam von Paris die Mode, Stücke für gewiſſe ſchauſpieleriſche Fähigkeiten zu ſchreiben,— jeht bringt Italien alſo die Neuerrungenſchaft, Stücke für die— Unfähigkeit her⸗ zurichten. Herr Mascagni kapitulirt jedenfalls vor den Geſangs⸗ künſtlern. Hoffen wir, daß er es nur vor denen ſeines eigenen Landes thut. Aber immerhin iſt ſein Standpunkt nicht unintereſſant, und wenn andere ſchaffende Künſtler von ihm lernen, ſo können wir noch etwas erleben. Vielleicht ſehen wir dann nächſtens ſtatt Schauſpiele nur noch Pantomimen, in Anbetracht der„immer wachſenden Schwierigkeit, Schauſpieler mit klangvollem Organ zu erlangen,“ oder — weil es vielleicht keine ſchöne, junge und tüchtige Schauſpielerinnen in einer Perſon mehr gibt— nur noch Stücke mit Alte Damen⸗Nollen. Man muß als Autor eben nur entgegenkommend ſein, mit den ge⸗ gebenen Verhältniſſen rechnen und nicht etwa im tiefen Sande Velo⸗ eiped fahren wollen. Aus Paris wird uns geſchrieben: Im Konzert Colonne gelangte am 14. Januar ein neues ſymphoniſches Gedicht Auguſta Holmes„Andromsde“ zur Aufführung. Wie „Irlande“ und„Pologne“ hat die leidenſchaftlich empfindende Kompo⸗ niſtin auch hier einige breite melodiſche Wendungen gefunden, die dem muſtaltiſche Entwickelung fehlt und wird durch brutale Orcheſtereffekte nur unpollkommen erſetzt. Das Publikum nahm die Novität troßdem ſo günſtig auf, daß Colonne zweimal vortreten und ſich berneigen konnte. Im gleichen Konzerte zeichnete ſich Frau Roger⸗Mielos mit Mozart's Klavierkonzert in D⸗moll aus, worin ſie zum erſten Male in Paris die ſtilgerechten Kadenzen Reineckes anbrachte. Bei Lamoutreug⸗Chevillard erntete gleichzeitig Clotilde Kleeberg ebenſo großen Beifall mit dem Schumann'ſchen Klavierkonzert, dem ſie nach mehrfachem Hervorruf Schumann's„Am Abend“ folgen ließ.— Die Gründerin und erſte Heldin des Theaters Magussra, die in der Vorſtadt Batignolles mit Muth und Ausdauer für die Hebung des Geſchmackes arbeitet, hat nach dem großen Anlauf mit dem phöniciſchen Drama des Sohnes Richepin, das ſich länger gehalten hat, als man vermuthet hätte, wieder dem Unge⸗ ſchmacke der breiteren Schichten ein Zugeſtändniß gemacht, indem ſie nach der Art des Ambigu einen dramatiſirten Roman des„Pekit Journal“ auf die Bühne brachte. Dieſer„Anneau de Fer“ von Monteler, Marcillac und Belacour entſpricht genau den Regeln dieſer Kunſt. Es iſt das ſchauerlichſte Schauerdrama, das man ſich denken kann. Ein geheimnißvoller Indier ſtiftet einen jungen Arzt an, ſeinen Bruder und ſeine Geliebte zu ermorden. Er ſelbſt ſucht ſpäter den Sohn dieſes Arztes zu ertränken, und ſchließlich bringt des Arztes hochbetagter Vater dieſen um in der Meinung, er ſei der unheil⸗ volle Indier. Zu ſpät erkennt dieſer, vaß ſeine Rachepläne gegen die Familie gegenſtandslos waren, da nicht ſie die Schuld an dem Tode ſeiner Angehörigen im elſernen Ring“ teug. Die raſche Folge von tragiſchen ———!:!. ⁵ĩðâ2— 71...:. auch pünktlich mit der Das Beſinden der Dresdner Hofoperuſängerin Thereſe Das Ende der Oper? Wenn man Herrn Mascagni Glauben von in⸗ durch die antike Sage angeregten Gefühl entſprechen, aber die rein bſiſ ſeht urxü lat Uebe frag Fon Ne the 50⁰ Ko Wa ord 2 er 16 d e. 8 1 55 — 9 Des Schauſpielperfonals, ein Kaünſtlerbundes. Dr. Kilian ſchloß mit den Worten:„Ein jeder von uns Atueſe Nachrichten und Eelegraumt. deutſchen Parteien und die Tſchechen Einladungen zur Beſchickung der Tankdampfer„Helgoland“ iſt, ne — enerm „ißderftänbnfſſen und Greuslhaſen ſchien dem Publttum großes Der⸗ gnügen zu machen, ſo daß Frau Maguéra auf dieſe Weiſe Zeit und Weld zu litterariſcheren Thaten finden wird Ueber Fritz Planks Beerdigung ſchreibt die Karlsruher„Bad. Landesztg.“: Fritz Plank, unſer Meiſterſänger, iſt geſtern Nachmittag 3 Ur auf dem neuen Friedhof zur Erde beſtattet worden. Die Be⸗ theiligung war eine üngewöhnliche und legte beredtes Zeugniß ab von der großen Liebe und allgemeinen Werkhſchätzung, die der Ver⸗ ſtorbene ſich in den weiteſten Kreiſen erworben hat. S. K. H. der Großherzog hatte den Präſidenten Nicolai mit ſeiner Vertretung dei der Beerdigung beauftragt, nachdem derſelbe ſchon tags zuvor im Trauerhauſs das Beileid der Großh. Herrſchaften zum Ausdruck gebracht hatte, Gine Fülle der koſtbarſten Kranzſpenden mit präch⸗ zigen Schleifen, Blumenſpenden aller Art lag in den Räumen aus⸗ gebreitet, wo der frohſinnige, lehrbefliſſene Sangesmeiſter im Kreiſe der Seinen geweilt, wo er ſo viele dankbare Schüler unterrichtet hat. So ſahen wir vor allem den Lorbeerkranz J. K. H. der Groß⸗ — mit weißer Atlasſchleife, Krone und Namenszug, desgl. den Kranz der Prinzeſſin Wilbelm und des Prinzen Max, Prinz Karl und Gräftn Rhena, der Reſidenzſtadt Karlsruhe, der General⸗ Direktion des Großh. Hoftheaters, des Solo⸗, Chor⸗, Orcheſter⸗ und Balletperſonals, die Kränze der hieſigen Offtzierkorps, der Loge Seopold zur Treue Narlsruhe und Karl zur Eintracht in Mann⸗ eim, Korps„Friſta“, Weſſenberg⸗Stiftung in Konſtanz u. a. m. nzählig ſind die Telegramme, Briefe und Karten von auswärtigen Theaterleitern, Künſtlern, Kunſtfreunden, die alle der ſchwergeprüften Tamilie mit tröſtenden und erhebenden Worten ihr Beileid und die keueſte Verehrung für den in Wahrheit volksthümlichen Künſtler Zusſprechen wollen. Aus Hamburg telegraphirte Herr General⸗ Intendant Dr. Bürklin, daß er„dem ausgezeichneten Künſtler Und vortrefflichen Menſchen ein treues Andenken bewahren werde und durch dienſtlich gebotene Rückſichten verhindert ſei, dem Ver⸗ blichenen die letzte Ehre zu erweiſen.“ Beſonders warm und herzlich at das Telegramm des Stuttgarter Hoftheater⸗Intendanten Baron 2. Putlitz, der der„vielen erhebenden künſtlerſſchen Eindrücke ge⸗ Denkt“ und der treuen Ergobenheit Planks für ſeinen Vater“(den früheren General⸗Intendanten des Karlsruher 1 err von Putlitz ſpricht der Familie ſein wärmſtes Beileid aus„zu dem großen Verluſt, den mit Plank die deutſche Kunſt erlitt.“ Zur Trauerfeier in der Friedhofkapelle hatten ſich fernerhin noch eingefunden als Vertreter J. K. H. der Großherzogin Der Geh. Kabinettsrath v. Chelius, als Vertreter der Stadt Karlsruhe der erſte Bürgermeiſter Krämer mit den Stadt⸗ Täthen Käppele und Wilſer, vom Hof⸗ und Nationaltheater in Maunheim, wo Planks Ruhm begründek ward, der alte, treue Hof⸗ kapellmeiſter Langer und mehrere Herren aus Mannheim, die alle Kränze überbrachten, u. a. von der befreundeten Kollegin, Frau Kammerſängerin Seubert⸗Hanſen, vom Stadttheater in Straßburg war ein Vertreter mit Kranzſpende zugegen, und es iſt durch die mangelhafte Organiſation auf dem Friedhof bei ſolchen rößeren leider nicht möglich, der Hervorhebung der er⸗ chienen beſonders zu erwähnenden Perſönlichkeiten gerecht zu werden. uch Hofkapellmeiſter Fran 5 Fiſcher hatte ſich aus München eingefunden, um ſeinem Schüler die letzte Ehre zu erweiſen. Vom hieſigen Hoftheater waren die Vorſtände, an der Spitze General⸗ mufikdirektor Mottl, faſt ſämmtliche Kollegen und Kolleginnen des Solo⸗Perſonals, wie auch das Chor⸗ und Ballet⸗Perſonal anweſend. Der Männerchor des Hoftheaters unter Leitung des Muſikdirektors Suggenbühler eröffnete die Trauerfeier mit dem„Schottiſchen Bardenchor“ von Silcher, deſſen ſchwellende Akkorde mit dem ſchwung⸗ vollen Teyt als letzter Gruß für den großen Sangesmeiſter beſonders wohlgewählt klangen: 4„Stuümm ſchläft der Sänger, deſſen Ohr Gelauf hat an and'rer Welten Thor. Bin naher Waldſtrom brauſte ſein Geſang Und ſäuſelt leis wie ferner Quellenklang.“ Stadtpfarrer Rohde hielt nach Verleſung der Perſonalien eine undene Gedächtnißrede, die dem Charakter und dem Künſtler⸗ chum des Verſtorbenen in ſchönem Gedankengang gerecht wurde. Der Text 1. Römer 11, 33„O, welche Tiefe des Reichthums, bei der Weisheit und Erkenntniß Gottes! ie gar unbegreiflich ſind ſeine Gerichte, und unerforſchlich ſeine Wege!“ war dem tragiſchen Schickſal, wie dem gottbegnadeten Künſtlerleben überaus ſinnig angepaßt. Nach dem Segen des Geiſtlichen verließen die Leibtragenden die Kapelle unter den Klängen eines Poſaunenquartetts vom Großh, Hoforcheſter. Ein echtes Sängergrab iſt dem Dahingeſchiedenen nter rauſchenden Wipfeln am Ende der Parkmauer bereitet, Dort Naae nach kurzem Gebet des Geiſtlichen Herr Rath Ruppert amens der Generaldirection des Hoftheaters, Herr Oberregiſſeur Schön Namens der Collegen, Herr Hoftheatermaler Wolff Namens Des techniſchen Perſonals, Herr Regiſſeur Dr. Kilian Namens ertreter aus Straßburg, Herr Director Ordenſtein für das Conſervatorium, Herr Maler Hein Namens des konnte mit Recht ſagen: Ich hatt'einen Kameraden, einen beſſern findſt du nicht.“ Herr Hofkapellmeiſter Langer aus Manuheim konnte bei dem An⸗ drang des Publitums nicht mehr zum Grab gelangen, um daſelbſt Dem kreuen Freund den letzten Gruß zu widmen. Alle Redner waren kef erſchüttert und konnten nur mit Mühe ihrer Bewegung Herr werden, die eigene Trauer im Herzen und angeſichts der troſtloſen Kinder, die laut ſchluchzend das Grab ihres 91 Vaters um⸗ ſtanden. Faſt kein Auge der Umſtehenden blieb thränenleer bei Rieſem ſchmerzlichen Abſchied. Nun rüht der Sänger, der ſo viele erfreut und erhoben hat in ſeinem lorbeerbedeckten Grab. Wenn der rauhe Winter vergangen, werden Roſen auf ſeinem Hügel blühen und die übttwabten wird dem ſchlummernden Sänger aufs neue das olde Frühlingswunder künden, das er mit ſeiner herrlichen Stimme lang ſo oftmals ſelbſt beſungen. In unſeren Herzen aber ſoll ſein Gedächtniß eine fröhliche Auferſtehung feiern und unvergeſſen wird er bleihen im Reiche der Kunſt, die er ſo heiß geliebt und der er ſo treu gedient hat. Was vergangen, kehrt nicht wieder. Aber ging es leuchtend nieder, Leuchtet's lange noch zurück.“ Wien, 17. Jan. Die„N. Fr. Pr.“ meldet: Nach dem Zuſammentritt des neuen Miniſteriums werden alsbald an die der Verſtändigungs⸗Konferenz ergehen. Dieſe Konferenz, die am 28. Januar zuſammentreten ſol. werde ſich in erſter Linie mit der Sprachenfrage und mit der Her⸗ ſtellung eines Waffenſtillſtandes bis zur Austragung der Sprachenfrage durch den Reichstag befaſſen. Wien, 17. Jan.(Ungariſche Delegatton. Schlußſitzung.) Eine Zuſchrift der öſterreichiſchen Delegation ſtellt die Uebereinſtimmung ſämmtlicher Beſchlüſſe feſt, die nunmehr dem Kaiſer zur Beſtätigung zugehen. Nach den üblichen Dankesreden ſcof die Delegation mit begeiſterten Eljenrufen auf den Kaiſer ge⸗ en. *Turin, 17. Jan. Wie nunmehr feſtgeſtellt iſt, ſind bei der Dynamitexploſion in Avigliana 12 Arbeiter und ein Steuerbeamter getödtet worden. *St. Johns(Neufundland), 17. Jan. Es erſcheint als ſicher, baß der an der Küſte von Neufundland geſcheiterte Dampfer der der Deutſch⸗Amerikaniſchen Petroleum⸗Geſellſchaft gehört und unter dem Kapitän von Rittern am 4. Januar von Philadelphia mit 2400 Tons Petroleum abfuhr. Die Beſatzung war 25 Mann ſtark. Das Schiff liegt unter Waſſer *Shanghai, 17. Jan.(Reuter.) Eine engliſch⸗ ruſſiſche Kommiſſſon wurde eingeſetzt zur Entſchei⸗ dung der Frage, die durch das Vorgehen Rußlands gegenüber der Jardine⸗ Matheſon⸗Company entſtanden iſt, der Rußland — ruffſſchen Konzeſſtion in Hankau bisher innegehabten Tiegen⸗ ſchaften abſtreitet. **—* Der Burenkrieg. Die Nachrichtendürre hielt auch geſtern an und die Spannung wurde in London immer unerträglicher. Die einzige Nachricht, die das Kriegsamt über die Operationen in der Nähe von Springfield erhalten hatte, meldete von einer Rekognoszirung am Tügela, wobei ein Soldat berwundet wurde.— Die Abendblätter brachten außerdem aus Jacobsdal vom 14. d. M. die wenig tröſtliche Meldung: Zahl⸗ reiche Deſerteure und Kaffern, die aus Kimberley im Burenlager angekommen ſind, theilen mit, daß die Garniſon und die Ein⸗ wohner von Kimberley auf die letzten Rationen angewieſen ſind. Dazu kommen Berichte aus dem Swaſi⸗ lande, wonach man die Lage daſelbſt als äußerſt bedenklich betrachtet. Die Königin der Swaſis hat ſeit dem Tode des Königs Bunu ſämmtliche Häuptlinge hin richten laſſen, die Beziehungen zu den Engländern hatten. Die Königin hat Partei für die Buren ergriffen.— Günſtiger lauten die eben einlaufenden Telegramme boy⸗ öſtlichen Kriegsſchauplatz. Sie beſtätigen die Annahme der Militärkreiſe in London, daß Buller mit einer Diviſion von Frere über Spring⸗ field nach Potgietersdrift marſchirt iſt; daß Warren mit ſeiner Diviſion gleichzeitig von Eaſtcourt über Bethany nach Dewdrop vorzugehen und etwa 15 Kilometer weſtlich von Potgieters Drift, bei Tri chards Drift den Flußübergang zu bewerkſtelligen den Auftrag hatte. Das ſoll Warren gelungen ſein. Beſtätigung bleibt, wie immer, abzuwarten. e Telegramme. *London, 18. Jan.„Daily Telegraf“ meldet aus Spiemannsfarm von geſtern: General Warren überſchritt heute bei der Wagensdrift den Tugela mit allen ſeinen Truppen, trotz des heißen und heftigen Geſchütz⸗ und Gewehrfeuers der Buren, und bezog zwei Meilen von dem Fluſſe in der Richtung des Spionkopf eine durchaus befriedigende Stellung. *London, 18. Jan. Die Times meldet aus Spiemans⸗ farm, einer hinter Springfield gelegenen Farm, vom 17. ds.: Die Kolonne des Generals Buller mar⸗ ſchirte am 10. ds. in weſtlicher Richtung ab. Lord Dundo⸗ nal nahm durch eine plötzliche Bewegung die oberhalb der Potgietersbrücke, 15 Meilen weſtlich von Colenſo, gelegenen Hügel, wobei die Buren vollſtändig überraſcht wurden. Infanterie rückte noch an demſelben Abend nach. Die Brigade des General Syleton überſchritt geſtern und heuie den Fluß und bombardirte die auf der anderen Seite des Fluſſes liegenden Ver⸗ ſchanzungen der Buren mit Haubitzen. General Warren überſchritt jetzt den Fluß bei der Tricha rdtsdrift, 5 Meilen weiter oberhalb des Fluſſes, ohne auf irgend welchen Widerſtand zu ſtoßen, obgleich die Buren 4 Meilen vom Fluß⸗ ufer Stellungen einnahmen, London, 18. Jan. Das Reuter⸗Burean meldet aus Mraſe⸗ king vom 3. ds.: Der Feind erneute am 1. ds. ein heftiges Bombardement und feuerte in das Lager der Frauen und Kinder ſechs 9⸗Pfundgranaten. Ein kleines Mädchen wurde getödtet, zwei andere Kinder verletzt. Die ſtrategiſche Lage iſt unverändert. * London, 18. Jan. Der Korreſpondent des Reuter'ſchen Buxreaus ſendet über Beirg(Mozambique) ein vom 11. ds, datirtes Telegramm aus einem nicht genannten Orte in der Nähe von Mechudie, welches ſagt: Oberſt Plum traf in der Nühe von Mechudie mit einem Theil ſeiner Truppen von Tuli(Fort im Matabeleland, an der Nord⸗ grenze von Transvaal) an. Die Stärke der Buren in Sequani, 35 Meilen ſüdöſtlich von Mechudie, wird auf 200 Mann geſchät. Eine zweite Abtheilung Buren iſt auf den Hügeln in der Nähe der Eiſen⸗ bahn am Krokodilfluſſe verſchanzt und haben einige Geſchütze. Die Brücke ſüdlich von Gaborones iſt verbrannt, kann aber raſch wieder hergeſtellt werden. Der Feind ſoll unzufrieden ſein, weil Nahrungs⸗ mittel fehlen. * Moder⸗River 18. Jan. Reutermeldung vom 17.: Lord Methuen machte mit einer großen Abtheilung eine Demonſtration und beſchoß die linke Flanke des Feindes mit Granaten. Er fand, daß der Feind hier eine ſtarke Stel⸗ lung inne hatte. Die Buren erwiderten das Feuer nicht. Die Engländer zogen ſich ſchließlich ohne Verluſte zurück, * 4** Berlin, 18. Jan. Der Lokal⸗Anzeiger meldet aus Hamburg, die Firma Wagner, Eigenthümerin der in Port Eliſabeth durch die Engländer be ſchlagnahmten Bark„Hans Wagner“ wurde geſtern benachrichtigt, die Freigabe des Schiffes erfolge, ſobald die Ladung gelöſcht ſei. Die Unterſuchung habe ergeben, daß keine Kriegskontrebande an Bord ſei. Mannheimer Handelsblatt. Süddeutſche Kabelwerke., Mannhein Neckarau. In der eſtern ſtattgefundenen Auffichtsrathsſitzung gab die Direktion Bericht über das am 3. Dezember 1899 abgelaufene zweite Ge⸗ —4185 ahr lerſten Betriebsjahr). Die Bllanz nebſt Gewinn⸗ und erlu rechnung wurde gutgeheißen und beſchloſſen, der am 3. März 1900 ſtattfindenden Generalverſammlung nach reichlichen Ab⸗ ſchreibungen und aen die Ausſchüttung einer Dividende von 8 pCt. vorzuſchlagen auf das im alten Geſchäftsjahre einbe⸗ zahlte Aktien⸗Kapital von 1 Mill. M. Die Ausſichten r das neue Geſchäftsjahr 1900 bezeichnet die Direktion als günſtige. Anfang 1900 ging die dritte 25 prozentige Einzahlung auf das Aktien⸗ Kapital von nom. 2 Millionen M. ein, ſodaß die Geſellſchaft jetzt mit 1,5 Millionen M. arbeitet. Maunheimer Marktbericht vom 18. Januar. Stroh per Ztr. M..75 bis M..30, Heu M..00 bis M..50, Kartoffeln M..— bis M. 4 per Ztr., Bohnen per Pfd. 00—00 Pfg., Blumenkohl per Stück d Spinat per Portion 15—20 Pfg., Wirſing per Stück —8 9 5 oihkohl per Stück 15—20 17 eißkohl per Stück 12 Pfg., 100 Stückoo—00., Kohlrabi s Knollen 00 105 Kopfſalat per Stück—10 Pfg., Endivienfalat per Stück—10 Pfg., Feldſalat p. Portion 510 ellerte per Stück 5—10 Pfg., Zwiebeln p. Pfund—8 Pfg., rothe Rüben per Portion 10 Pfg., weiße Rüben per Portion 6 185 Rüben per Portion 5 Pfg., Carrotten per Büſchel Pfg., Pfluͤck⸗Erbſen per Portion 00 fg., Meerrettig per Stange 15—20 Pfg., Gurken per Stück 0 Pfg., zum Einmachen per 100 Stück 0,00 Pfg., Aepfel per Pfd. 19—18 19. Biruen per Pfd 12—18 Pfg., Pflaumen per Pfd. 00 Pfg., Zwetſchgen per Pfd. die Giltigteit des Eigenthumsrechts an den von iht ſnerhalb der 70—80 Pfg., Weißfiſche ——— tück 15.—25 Pfg., Haſelnüſſe per Pfd. 50 Pfg., Dier per 5 Silck 50 Pfg., Butter per Pfd. 1,20., Handkäſe per 10 Stück 40 Pfg., Breſem per Pfd. 50 Pfg., Hecht per Pfd. 1,20., Barſch per Pfd. er Pfd. 40 Pfg., Laberdan per Pfd. 50 Pfg., Stockfiſche per Pfd. 25 Pfg., Haſe per Stück.50—8 40., Reh per Pfd. 50 Pfg. bis.40., Hahn(.) p. Stück.50—2., Huhn(jung) per Stück 1,50—2., Feldhuhn per Stück.00.—.00., Ente per Stück .50—3 M, Tauben per Paar 1,20., Gans lebend per Stück —5., geſchlachtet per Pfd. 70—75 Pfg. — Getreide. Mannhe im, 17. Januar. Durch die weitere Ermattung der amerikaniſchen Forderungen war die Stimmung hier ebenfalls ruhig und luſtlos. Preiſe per Tonne eit Rotterdam: Saxonska M. 181—184, Südruſſiſcher Weizen M. 122—143, Kanſas II. Januar⸗Februgr Ab⸗ ladung M. 120, Redwinter M. 128, La Plata fag. M. 122, feinere Sorten La Plata M. 124—129, Rufſtſcher Roggen M. 105, Weſtern⸗ Roggen M.—, Mixed⸗Mais M. 78, La Plata Mais rye terms M. 18, Ruſſiſche Fuktergerſte M. 105. Weißer amerik Hafer M. 105, diee beſer M. 94—102, Prima rufſtſcher Hafer M. 104 is M. 5 Irgnitarter Effekten⸗Soeietät vom 17. Jan. Oeſterr. Credit 284.50, Diskonto Commandit 193.70, Darmſtädter Bank 144.90, Ber⸗ liner Bank 115.40, Banque Ottomane 118, Deutſche Effekten⸗ und Wechſelbank 127,50, Bayeriſche Bank München 105,30. Stagtsbahn 137.10, Lombarden 28.50, Northern 74.70. Gotthard 141.90, Schweizer Centralbahn 148.70, Nordoſt 93.80, Union 80.10, Jura⸗Simplon 88, Henri 118.70, Aproz, Italiener 98.90, 5proz. amort. Mexikaner 41.80, zproz, Portugieſen 28.60, Gelſenkirchen 192.90, Laura 257.40, Har⸗ pener 205, Armaturen Klein 151, Armaturen Hilpert 125, Bad. Zuckerfabrik 78,.50, Chem, Werke Albert 158, Elektr. Helios 158.40, Neiphork, 17, Januar. Schlußnotirungen; 8 16. 17. 16.] 17. Weizen Januar——— Mais Juli—— Weizen März 73½ 76¼ Mais September—— Weizen Mai 71½¼ 72½ Kaffee Januar.75.90 Weizen Juli 71½ 72¼] Kaffee März.90.95 Weizen September————]Kaffee Mai.—7. Mais Januar—— Kaffee Juli.05 Mais März——— Kaffee September.15 Mais Mai 39¼ 39¼ Chicago, 17. Januar. Schlußnotirungen. 16. 17. 16. Weizen Mai 65 65¼ Mais Juli 34— Weizen Juli 66— 66¼ Schmalz Januar.87 Mais Mai 33¾ 33“ Schmalz Mai.02 Schifffahrts⸗Kachrichten. Maunheimer Hafen⸗Berkehr vom 16. Januar. Konkurſe in Baden. Rarlsruhe. Ueber das Vermögen des Kaufmanns Sigmund Haas in Karlsruhe; Konkursverwalter Kaufmann Friedrich Axt⸗ mann in Karlsruhe; Anmeldetermin Donnerſtag 15. Februen. 15 J. Beltermann, Hannheim, D 1, 4 Telephon 1232. Sohneider für feinere Herrenmoden. Pelephon 2313. Grosses Lager in exquisiten Stoffen. 2 itest 15 Siegfr. Rosenhaln. Juwelier, 63 18 d. 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Bemerkungen, Saldehe: 156 f4 ,80 f60 82 alds 25 533*. 4.. 7 Aaingen 145 100 ſabds s u e Kehlll J1,98 1,87 1,80 1,78 1,90 2,49 N. s U. 1 Lauterburg 3,35 3,08 8,28 Abds. 6 U. 2 Magau 13.28 8,20 8,60 2,97 3,08 2 Uhr Germersheim 2,76 2,83.-P. 12 fl. Mannheim J3,09 2,98 2,80 2,63 2,58 8,28 Mgs. 7 U. Ma 1108 0,870,720,61.-P. 12 U. Bingeen 10 U. Kauv 1,98 1,87 1,80 1,74 1,88 1,66 2 U. Koblenz 2,26 2,09 10 U. * Köln— 9„* 2,94 2,80 2,58.81 2,16 2 U. Nuhrort 1,961,78 6 N. vom Neckar: Manunheim 3,24 3,112,95 2,80 2,74 8,50 V. 7 U. Heilbronn 11,15 1,10 1,00 10,90 1,25 8,50] F. 7 U. un tũ fg. 5d. fg. per per ück ück dit er⸗ nd Mannheim, 18. Jannar. ung. terung des es in der Schries⸗ Gemeinde heim betr. 5 (29) Nr. 3467 J. Die Gemeinde Schriesheim beabſichtigt, ihren bisherigen Waſenplatz im Ge⸗ indewald, Schlag 6, vorderes Oſten zu, zu er⸗ Wir bringen dies zur öffent⸗ en Keuntniß mit der Auf⸗ derung, etwatgecinwendungen dem Bezirksamte oder dem meinderathe Schriesheim bin⸗ 114 Tagen vom Ablauf des ges an vorzubringen, an Achem das dieſe Bekannt⸗ jachung enthaltende Amtsver⸗ indigungsblatt ausgegeben Hurde, widrigenfalls alle nicht uf privatrechtlichen Titeln be⸗ ruhenden Einwendungen als verſäumt gelten. Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Einſprachs⸗ 115 auf den Kanzleien des Be⸗ zürksamts und des Gemeinde⸗ kaths Schriesheim zur Einſicht offen. 38586 Mannheim, 15. Januar 1900, Großh. Bezirksamt: Sternberg. tkanntmachung. Die Beſtellung der örtlichen Inventur⸗ behörden und des Gemeindewaiſen⸗ raths betr. Gemäß 8 16 u. Nr. 15171. 15 2 t des Rechtspolizeigeſetzes vom E. Juni 1899 ſind vom Stadt⸗ fath Mitglieder der örklichen Inventurbehörden(Ortsgerichte) ernennen. dDieſelben werden in dieſer Kigenſchaft die durch landesherr⸗ 1 e Verordnung feſtgeſeßten Mebühren beziehen. Außerdem Int beabſichtigt, den Mitgliedern etrir örtlichen Inventurbehörden 3 15 ich die unentgeltliche Verſehung er Stellung zu übertragen und ſie es Gemeindewak⸗ als Schätzer zu beſtellen. Bewerber, welche einen unta⸗ 10 Adelhaften Ruf, einen ehrenhaften Character, einiges und die für das Amt erforder⸗ ermögen kiacen Kenntniſſe und Erfahrun⸗ gen genießen, mögen ihre Be⸗ 0 M„ D * mit Auffatz, 1 werbüng bis längſtens den 24. FJanuuar d. Is. bei dem unter⸗ zeichneten Bürgermeiſteramt ein⸗ reichen. 41714 Anheim, 17. Januar 1900. irgermeiſteramt: Hollander. Kallenberger. Bekauntmachung. Nr. 38514 J. Von den durch das Kunſtinſtitut Orell Füßlt in Zürich in wirkungsvollem Varbendruck hergeſtellten Ver⸗ Melfälkigungen des durch Herrn Kunſtmaler Grots in Hannover ezeichneten Bildes der Sladt anuheim aus der Vogelſchau, 80/120 om, kann noch ne Anzahl abgegeben werden. Dieſelben ſind ethültlich beim Rechnungscontrol⸗ üreau, R 1 No. 14, 2. Stock, zum Preiſe von 5 M. pro Stück. Mannheim, 4. Novbr. 1899. Bürger meiſteramt: Ritter. 26782 Schilling. Konkursverfahren. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Metzgers Peter Weigold in Neckarau betreffend. In dieſer Sache erfolgt Schiuß⸗ vertheilung, wozu Wſ 4761.— verfügbar Rind Laut dem bei Sbl Amts⸗ gericht deponirten Schlu verzeich⸗ niß werden dabei Mk. 48.23 be⸗ vokrechtete und Mk. 12708.06 nichtbevorrechtete Forderungsbe⸗ W berücſichtigt. 41716 kannheim, 12. Januar 1900. Der Nonkursverwalter; Georg Fiſcher. —— Führnip⸗Verſteigerung. Aus dem Nachlaſſe des ver⸗ ſtorbenen Or. Otto Nieſer, Augenarzt hier, verſtelgere ich öffentlich gegen Baarzahfung im 925 7 2 6, 1 3 41709 onnerſtag, 18. Jau. d. J. Nachmittags 2 Ühr, 1eingelegte Empire⸗Gar⸗ nitur, beſtehend aus Sopha, Tiſch, 4 Seſſel, 2 Hocker Fonfole imit Spiegel und Kronleuchter, 1 Schreibtiſch. Bilcherſchrank, oval. Ausziehtiſch, 1 Garnftur Peluche. beſtehend aus opha, 4 Fauteuils, Tiſche, Rohr⸗ ſſel und Stühle, 1 Pfeilerſchrank lit Spiegelſcheiben, ein drei⸗ eiliger Kleider⸗ u. Weißzeug⸗ rank, 1 Klelderſchrank, aufge⸗ ekten, Na 1 Eisſchrank Brandſchrank, Spfegel, ein Pfeilerſchrank(Fabri atSoenker) N. ſ. w. u. ſ. w, große ergeſtell mit Schränken und Regaleu. akob Dann, 3, 9. Forſibezirk Schwehingen. Holzverſteigerung. Montag, den 22. d. M Morgens ß uhr end werden im Adler in heim mit Vorgfriſt ver⸗ 41454 us Abt Radbuckel: 980 Ster klene Scheiter, 280 Ster forlene rügel, 6000 Lobſe Schlagraum. uverl. reinl. Mona sfran Kaiſerring 82, 4. St. 41571 üſtete Zetten, eiſerne Geſinde⸗ S forlene Wellen, F e ſollen im 8 öffentlichen Angebots vergeben werden. Angebote hierauf ſind ver⸗ ſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis längſtens Mittwoch, 24. Jau. ds. Is., Vormittags 11 uhr bei unterfertigtem Amte einzu⸗ reichen, woſelbſt dieſelben in Gegenwart etwa erſchienener Bieter eröffnet werden. 41724 Mannheim, 16. Januar 1900. Hochbauamt; Uhlmann. Bekauntmachung. 1. Die Erd⸗ u. Maurerarbeiten, 2. Die Steinhauerarbeiten, 3. Die Schloſſerarbeiten zur Herſtellung einer neuen Ein⸗ frledigungsmauer im hieſigen Friedhofe ſollen im Wege des öffentlichen Angebots vergeben werden. Angebote hierauf ſind ver⸗ ſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis längſtens Samſtag, 20. Jan, ds. Is., Vormittags 11 uhr bei unterfertigtem Amte einzu⸗ reichen, woſelbſt dieſelben Gegenwart etwa Bieter eröffnet werden. Lieferungsverzelchniſſe können gehen Erſtattung der Umdruck⸗ gebühren im Zimmer Nr. 6 in Empfang genoimmen werden. Mannheim, 12. Januar 1900. Hyochbauauit: Uhlmann. 41184 Arbeitsvergebung. Die beim Umbau des Rheinfrei⸗ bades vorkommenden Schloſſer⸗ arbeiten und zwar: Loos 1 Montage der Eiſen⸗ conſtruction, Looßs II Lieferung der Rechen aus galvaniſirten Eiſenröhren, ſollen im Wege des öffentlichen Augebots nach Looſen getrennt, oder zuſammen vergeben werden. Angebote hierauf ſind ver⸗ und mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens Freitag, den 26. Jan. d.., Vorm. 11 Uhr bei unterfertigtem Amte einzu⸗ reichen, woſelbſt die Eröffnung derſelben in Anweſenheit etwa erſchienener Bieter ſtattfindet. Angebotsformulare können gegen Erſtattung der Umdruck⸗ gebühren im Zimmer Nr. 6, R 5,—9, 2. Stock erhoben werden. 41719 Mannheim, 17. Jan. 1900. Hochbanamt: Abthellung II: Hauſer. II. Gaswerk Stadt Maunnheim. Die Anlieferung von Rhein⸗ kies als Unterlage für den Gasbehälter vergeben wir in öffentlicher Submiſſton und können die hierüber ausgearbeite⸗ ten Bedingungen auf dem Bau⸗ bureau des neuen Gaswerks Luzenberg bei Waldhof in Em⸗ pfang genommen werden. Termin findet ſtatt 41708 Samſtag, den 27. Jaunar, Vormittags 11 uhr auf unſerm Verwaltungsbureau K 7, 2 und laden wir Reflektan⸗ ten ein, ihre Angebote. und mit entſprechender Au ſchriſt verſehen bis dahin einzureichen mit dem Bemerken, daß den Bietern das perſönliche Erſcheinen im Termin freiſteht. Zuſchlags⸗ friſt 14 Tage. annheiſn, 17. Januar 1900. Die Direktion der Städt. Gas⸗ u. Waſſerwerke. Bekauntmachung. Wir machen ergebenſt aufmerk⸗ ſam, daß beim Eintritt von Froſtwetter die Gas⸗ u. Waſſer⸗ meſſer ſowohl als auch die Zu⸗ führungen zu denſelben in 5 eigneter egee 10 805 bt und insbeſondere die Keller⸗ läden während der Winter⸗ monate geſchloſſen gehalten werden müſſen, um Störungen beim Bezug von Gas u. Waſſer und ſonſtige Schäden zu ver⸗ meiden. 38894 Mannheim, 4. Dez. 1899. Die Direktion der Städt. Gas⸗ u. Waſſerwerke. Submiſſion. Wir vergeben getrennt die Bauausführung von 1. Bier gemauerten Brunnen. 2. Verſuchsbohrungen und Nohr⸗ brunnen im Käferthaler Walb in öffentlicher Submiſſion. Die hierauf bezüglichen Unter⸗ lagen können von unterfertigter telle unentgeltlich ezogen werden. Termin findet ſtatt: Saniſtag, 10. Febr. 1900, Bormittags 11 uhr auf unſerem Verwaltungsbüreau K 7, 2 und laden wir zur Ein⸗ reichung verſiegelter und mit entſprechender 0 rift ver⸗ ſehener Angebote höflichſt ein, mit dem Bemerken, daß den Bietern das perſönliche Erſcheinen im Termin freiſteht. 41661 Heaacngean i 1 Wochen. unheim. 16. Januar 1900. Die Direktion der Städt. Gas⸗ u. Waſſerwerke. Ein Arzt ſucht ghln freie Wohnung und Bezählung für Mitte Februar eine kleine Fa⸗ milie odet alleinſtehende ältere Frau zur Bedienung. Offert. u. o. 41578 an die Exp. d. Bl. E feſßiges Mäßchen ver ſof in fle gel. Hafenſir, 44, 4. St. alcehs in erſchienener Amls- und Krei Delauntmachung. Die Ergänzungswahl der Gemeindevertretung betr. Bei der am 16. d. Me ſtattge⸗ habten Ergänzungswahl ber Ge⸗ meindevertretüng wurden dis zum 1. Jauuar 1902 gewählt: Herr Hermann Loeb⸗Stern, Kaufmann. Steiner, Herr Leopold Kaufmann. Indem wir dieſes Wahlergeb⸗ niß zur Kenntniß der verehrl. Gemeindemitglieder bringen, theilen wir zügleich mit, daß die Wahlakten von heute an acht Tage auf unſerer Kanzlei F 1,2 VBorm. von 10 bis 12 uhr zur Einſicht offen liegen, und etwaige Einſprachen oder Be⸗ ſchwerden gegen die Wahl binnen acht Tagen beim Synagogen⸗ rath oder beim Gr. Bezirksamt dahier mündlich zu Prötokoll Oder ſchriftlich unter gleichzeitiger Bezeichnung der Bewefsmittel anzubringen ſind. 41725 Mannheim, 17. Januar 1900. Der Synagogenrath: Max Stkockheim. Bekanntmachung. Die Ergänzungs⸗ wahl der Einſchätz⸗ ungsbehörde betr. Bei der am 16. d. M. ſtatt⸗ gehabten Ergänzungswahl der Einſchätzungsbehörde wurde bis zum 1. Januar 1922 Herr Iſidor Hags, Bankdirektor gewählt. 4417831 Indem wir dieſes Wahlergeb⸗ niß zur Kenntniß der verehrlichen Gemeindemitglieder bringen, theilen wir zugleich mit, daß die Wahlakten von heute an acht Tage auf unſerer Kanzlei, F 1, 2 Vorm. von 10—12 uhr, zur Einſicht offen liegen und etwaige Einſprachen oder Be⸗ ſchwerden gegen die Wahl binnen acht Tagen beim Snagegene rath oder beim Gr. Bezirksamt dahier mündlich zu Protokoll oder ſchriftlich unter gleichzeitiger Bezeichnung der Bewelsmittel anzubringen ſind. Mannheim, 17. Januar 1900. Der Synagogenrath: Max Stockheim. Steigerungsankündigung. Der Theilung wegen laſſen die Erben der Philipp Peter Netzer Wittwe Barbara geb. Orth in Neckarau am 41687 Mittwoch, den 24. ds. Mts., Vormittags 9g uhr im Rathhaus in Neckarau die nachbeſchriebenen Liegenſchaften öſſentlich zu Eigenthum ber⸗ ſteigern, wobeifder Zuſchlag er⸗ folgt auch wenn der Schätzungs⸗ preis nicht erreicht wird. Die weiteren Steigerungsbe⸗ dingungen können bei unter⸗ zei Beſchrelbung der Liegenſchaften. Gemarkung Neckarau: —5 Anſchlag: .⸗B. Nr. 1152. 13 Ar 76 qm. Acker im Niederfeld, Mann⸗ eimer Weg, einerf. Jeorg Fiedler Gg. S. Ehefrau, anderſ. Va⸗ lentin Gund Erben und Wiltwe, 2. .eB. Nr. 2969. 1 Ar 71 qm. und 2 Ar 78 qm. Wieſe im Caſterfeld im Wirbel, einerſ. Peter Helm⸗ ling, anderſ. f .⸗B. Nr. 2970. 1 Ar 48 qm. Acker und 1 Ar 68 qm. Wieſe, allda, einerſ. ſelbſt, anderſ. Peter Haas Erben 4. L. B. Nr. 3628. 10 Ax 47 gm. Acker im Caſterfeld beim Schelmenanwänder, einerf Wilhelm Hein⸗ rich Müller, anderſ. Georg Weidner V. S. Ehefrau 5. .⸗B. Nr. 6389. 5 Ar 21 qm. Acker im 55 117 bei 1355 reſchhalle, einerſ Joh. 720 Sturm, anderſ. ſelbſt 6865 M. 2220 M. 1530 M. 1047 M. 2084 M. 6. L. B. Nr. 6390. 11 Ar 67 qm. Acker allda. ſelbſt, anderſeits alentin Chriſtof Orth 4668 M. Sa. 18414 M. Mannheim, 18. Jan. 1900. Großh. Notariat VI. Kern, Referendär. Schnell-Güter⸗ Dampf Schifffahrt mittelſt 7 erſtklaſſiger Schraubenboote zwiſchen Rotterdam-Mannbheim und viece-versa; Regelmäßig 2 Mal wöchent⸗ lich ſtattfindende Berg⸗ und Thalfahrten zu billigſten Naaat dee Nähere Aus⸗ uuft ertheilt: 25710 J. H. Koenigs feld, Transport, Spedition und Commiſſion. DBerkauf von La, Ia. holländ. Torfſtren u. Torfmull, Böckſtraße 7,(H 9, 10) parterr. Zum Weſchen und Nigeln wünſcht im Hauſe noch einige Kunden aufzunehmen. 302858 Heil, F 3. 3 2 Er. 5⸗ Vergebung van Dung. Das Ergebniß an Dünger auf dem Viehhof vom 1. Janugr bis 91. Dezember 1900 föll an den Meiſtbietenden vergeben werden. Die ſchriſtlichen Angebote pro 50 kg ſind verſchloſſen und mit entſprechender Aüfſchrift verſehen bis längſtens 41619 Montag, 22. Jauuar 1900, Vormittags 10 uhr, bei unterzeichneter Stelle einzu⸗ reichen, an welchem Zeitpunkt die Eröffnung derſelben in Gegen⸗ wart etwa erſchienener Submit⸗ tenten erfolgt. Mannheim, 13. Januar 1900. Die Direktion des ſtãdt. Wu Iwangsverſteigerung. Freitag, 19. Januar 1900, Nachmittags 2 uhr werde ich im Pfandlokal Q 4, 5 gegen bagre Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffenklich verſtei⸗ gern: 41722 1 ſilb. Damenuhr mit Kette, 1 Nähmaſchine, 1 Kiſtchen Ci⸗ garren, 2 Faß Bier, 64 große U. 25 kleine Flaſchen Bier, 1 Schreibtiſch, 1 Divan, 1 Seſſel, 17 Bände Brockhaus Converſ.⸗ Lexikon mit Geſtell, 1 eiſ. Auf⸗ zugsmaſchine u. 1 Fournierofen. Mannheim, 17. Januar 1900. Freimüller, Gerichtsvollzieher. Heffentliche Herfteigernng Freitag, 19. Jaunar d. Js., Nachmittags 2 uhr werde ich im Pfandlokale Q 4, 5 hier 41721 5 Eütke Kaſtanien in Säcken à 100 Kilo gem. 8 379 .⸗G.B. gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern. Mannheim, 17. Jauuar 1900. Freimüller, Gerichtsvollzieher. 2 7 Turn⸗Verein Mannheim. Damen⸗Abtheilungen. Die Uebungs⸗ ſtunden unſerer beiden Damen⸗Ab⸗ lungen finden in der ſtädkiſchen Turnhalle K 6 ſtatt und ſind wie folgt eſhebent 17242 kontag von 8½—9¼ Uhr Damenabtheilung A. Dienstag von—7½ Uhr Damenabtheilung B. Freitag von—7½ Uhr Damenabtheilung IB. Freitag von 8½—9/ Uhr Damenabtheilung A. Anmeldungen zur Aufnahme in den Verein beliebe man während den Uebungsſtunden an den Leiter oder ſchriftlich an den e en zu laſſen. er Vorſtand. NBB. An den llebungsſtunden der Damenabtheilungen iſt der Zutritt zur Halle nur Damen geſtaltet. Munub. Turnerbund „Germanig. Unſere Uebungsgoende für das Winterhalbjahr ſind wie folgt feſtgeſetzt: tenſtags Riegenturnen. Freitags Riegenturnen und urnen der Männerabthei⸗ lung. Samſtags Kürturnen. Beginn des Turnens 8½ Uhr Abends in der Turnhalle des alten Gymnaſtums Litera A 4, 1. Eingang Schloßgartenſeike. Wochenverſammlung, Samſtags nach dem Turnen im Local„Wilder Mann“. 2,10. Annieldungen beliebe man geil an den Uebungsabenden in er Halle an den Turnwart oder ſchriftlich an den Turnrath ge⸗ langen zu laſſen. 38888 Der Turnrath. Eine ältere erfahrene Frau ſucht Stelle als Haushälterin od, zu einem Kinde. 41589 Lindenhofſtr. 19, 8. St. ee eeee eee infol⸗ 5 und Bekannten Seneral Anzeiger⸗ exkündigungsblall. empfehle 614¹18 und Helſorkeit meinen N fffalgder Fresder Fancgngaönheinf Niederlassungen der Dresdner Bank: Dresden, Berlin, London, Hamburg,. enra Bremen, Hannover, Nürnberg, Fürth,„RKropp Nachf., . Afteltapi:: Fseen: 130 Minonen Mak 34 Mifanen Mark —— 5 Eröffnung von laufenden Rechnungen mit Chemnitz. N 2, 7, Kunſtſtraße, Tafel- Schellfische und ohne Creditgewährung, sowie von provisions- Cablian 47742 Ifreien Check-Conten. Backſchollen Annahme von verzinslichen Baareinlagen, Tafel⸗Zander Lebende IHlechte Lebende Aale Lebende Harpfen Alfred Hrabowski D2, 1. Teleph. 488, Schellfiſche friſch eingetroffen. 41788 teine Mehle ſſt. 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