eſen der 869 — iem bel viel an — Telegramm⸗Adreffe: Badiſche Volkszeitung.) i Verantworklich für Poitlk: Gadiſch zeitung der Stadt Mannheim und Umgebung(Mannheimer Volksblatt.) u diete g en liſte einget ür Theater, Je 7 In der 2958 unter 9(N Dr. elebre 159 49 9it rov. Theu: n0 Abonnement: 5 9 nsenſt Muter⸗ 60 Pfa. monatlich. 5 für den Inſeratentheil: Briugerlohn 20 Pfg. monatlich, Karl Apfel. burch die Poſt bez. inel. Boſtauf⸗ Rotationsdruck und Verlag der aiſe ſchlag R..30 pro Quartal. Sraet El 5 8 1 Die 95(110. Jahrgang.) Typograppbiſche 2b 277 18. Das„Mannheimer Journal⸗“ 8. 8 Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. fEiigerger balgen 59* 7 1 7 f ür tals.) 5n Dovuel Kummern 5 Bfn. E 8, 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. E, 2 imie in gende u⸗ Nr. 41.(Mittagblatt. Donnerſtag, 25. Jannar 1900.(Felephon⸗Ur. 218) Nr. PPCCCCCCCCCTCTCTCTTTTTbTTbTbT 7 8 727 ͤ eeeeee 8 e..ͤ ͤ ⁵˙ ²MAA————————— recß Ein durch die Exploſion eines Geſchoſſes hervorgerufenes Gras⸗* Brüſſel, 24. Jan. Einem aus Prätoria vom 15. 85 Der Durenkrieg. 555 90 bie Mittheil 15 1 boß ane 19 352 85 als Deg. datirten Privatbrief an den Petit Bleu entnehmen wir, daß 261 Die Gnte unſere Artillerie die eilung erhielt, daß unſere Infanterie einen ral Cronje in dem Gefecht bei Magersfontein folgende iut, Warrens. 8 Angriff machen ſollte. Unſere Geſchütze begannen nun in Zwiſchen⸗ hat: Die Buren Ne über rauchloſe 111 Eine ſehr intereſſante der Kämpfe vom Samſtag und]räumen von fünfzehn Sekunden zu feuern. Sofort ließ das 1 5 Maufergewehre unb 5 Martini⸗Henri⸗Gewehre die kein rauch⸗ d Sonntag veröffentlicht die„Times“ in L in eine 8 Frere⸗ f nach, aber der Befehl zum Angriff wurde zurückgenommen, un 5 2 2 7 22 I Camp fu Shenan 6n e e ache af ere Inſanterie 306 ſih die Tieſe der Thäler zurück Um 75 Uhr ſchwaches Pulver verfeuern. Cronje poſtirte die Schützen mit f arren's erſte Operationen ein ganz neues Licht wirft. Abends wurde das Feuer von beiden Seiten eingeſtellt und die Truppen rauchloſen Waffen an den Fuß der Anhöhe hinter Geſtrüpp und bed. ſte Op n ganz neues Licht wirf F geſ pp ff 8 trüpp — Am Freitag begann General Warren von der Trichards⸗ bivouakirten auf den Feldern. Die Mannſchaft hatte ſich glänzend ließ mit den Martini⸗Henri⸗Gewehren das Feuer der Engländer per urth aus ii weſtlicher Richtung einen langen Umgehungsmarſch. benommen. Durch ſieben Stunden lang harrte ſie im unausgeſetzten von der Höhe aus beantworten. Als die engliſche Infanterie an ieſer Marſch wurde aber aufgegeben, da ſich ergab, daß ein langer, Kreuzfeuer und unter den brennenden Sonnenſtrahlen aus. Unſere den Fuß der Höhe herankam, wurde ſie mittels der rauchloſen hn⸗ m Spiontod weſtwärts verlaufender Bergkamm vom Feinde beſetzt Verluſte waren zwar groß aber leicht, und das Verhältniß der Ge⸗ Patronen auf eine Entfernung von 30 bis 40 Meter(8) nieder⸗ ſer; var. Die Boers beherrſchten von dieſer Höhe aus den ganzen Weg, tödteten zu den Verwundeten war äußerſt gering. geſchoſſen. Der Brief meldet weiter, daß der Enkel des Prä⸗ lte. Yi 1 5 5 5 f al e ee ee Nach dieſem unglücklichen Gefecht am Samſtag nahm Warren ſidenten Krüger mit dem gleichen Vornamen Paul bei Magers⸗ (ehrte in Folge deſſen um und Fieitag Nachts zwei Meilen am Sonntag das Gefecht wieder auf. Er legte das Schwer⸗ fontein gefallen ſei. Am 15. Dezember betrugen die Verluſte der icht 8⸗Fur f Buren im Ganzen angeblich 212 Todte und 682 Verwundeie, don Trichards⸗Furth, indem er die unteren Ausläufer eines hohen Bergrückens beſetzte. Am Samſtag Morgen kam der Befehl, einen Frontal⸗Angriff auf den vom Feinde beſetzten Bergrücken zu machen. Die Poſition des Feindes auf dieſem Höhenzuge hatte faſt die Form eines Halbkreiſes. Der linke Flügel ſtand auf den Höhen des Spion⸗ kops, der rechte auf der Höhe des zum Fluſſe hinziehenden Bergrückens. Der Durchmeſſer der halbkreisförmigen Stellung betrug zwei Meilen. Wir hatten unebenes, unregelmäßiges Terrain vor uns bis auf eine halbe Meile. Da war das Gelände flach, ſtieg aber ſtellenweiſe ſehr ſteil an. Im Centrum befand ſich eine große Kopje, die den Namen „Three Tree Hill“ führt. Auf dieſer Kopje waren unſere Batterien, 2500 Pards vom feindlichen Centrum entfernt, aufgeſtellt. Eine kleine Kopje zur Rechten ward des Morgens von einer kleinen Abtheilung beſetzt, welche den ganzen Tag über dort berblieb. Unſer linker Flügel ſtand auf einem langen Rücken, der von einer Reihe von Kopjes gekrönt war, die in der Richtung nach rechts zum Centrum des Feindes zogen. Hier erfolgte der Hauptangriff der engliſchen Infanterie. Die Buren hbatten einige wenige Verſchanzungen, meiſt aus Steinen, in Zwiſchen⸗ KrKäumen, der Kette entlang, errichtet. Hinter uns fiel das Terrain ſteil 10 Zur Ebene hinab. —— Unſere Truppen brachen am Samſtag um 3 Uhr Morgens aus otel dem Lager auf und erreichten ihre Stellungen um 7 Uhr. Hierauf 280 röffneten unſere Geſchütze das Feuer, welches die Buren mit Gewehr⸗ ne feuer auf die kleine von uns beſetzte Kopfe zur Rechten erwiderten. Die „Beſchießung dauerte bis Mittag. Die Buren erwiderten auch ſpäter 8Fbloß mit Gewehrfeuer. Viele ihrer Schüſſe waren aus ſehr großen 17 Entfernung auf unſere Batterien abgegeben. 17 Um Mittag begann die engliſche Infanterie die Vorrückung ent⸗ 276 lang dem linken Kamm. Die Vorrückung wurde ſehr vorſichtig aus⸗ bdeführt. Zunächſt rückten kleine zerſtreute Schwärme in raſcher Folge 1 2 Mit Benützung jeder verfügbaren Deckung raſch von Kopje zu Kopje 110 dor. Sie waren bald einem mörderiſchen Feuer ausgeſetzt. Der rechte 5 feindliche Flügel umfaßte förmlich die eine Flanke und das Centrum des Feindes die andere Flanke unſerer vorgerückten Truppen. Gleich⸗ g0t zeitig eröffnete die Front des Feindes ein lebhaftes Feuer auf dieſelben. de Anſere Batterien und Maxims erwiderten in heftiger Weiſe das feind⸗ 155 liche Feuer und ſchwächten die Wirkung desſelben dadurch beträchtlich aßb. Die Burenſchützen waren in vortrefflicher Weiſe auf dem Gipfel Und den Abhängen des Hügels vertheilt. Um 3 Uhr Nachmittags begannen die großen Infanteriemaſſen Fbvorzurücken, und erſt in dieſem Moment eröffneten die Geſchütze der im. Zuren das Feuer. Ihre Maximkanonen feuerten raſch, und von den 000 bei Colenſo erbeuteten Kanonen warfen ſie Shrapnels. Es war unge⸗ u mein ſchwierig, unſere Geſchütze in Poſition zu bringen, unß ehe wir die Entfernung der Stellung der Burengeſchütze feſtſtellten, hatten die feindlichen Kanonen unter unſeren Geſchützpferden bedeutenden Schaden angerichtet und einige Kanoniere verwundet. Das combinirte che, Feuer unſerer Batterien brachte endlich die feindlichen Geſchütze zum —Schweigen, obwohl ſie in den folgenden Stunden von Zeit zu Zeit 115 Keurdings zu feuern begannen. Stefſte's Heirath. Noman von Heinrich Lee. (Nachdruck verboten) 80(Fortſetzung.) 1 Das Gebäude, welches der Oberſt bewohnte, war eine nicht große, geſchmackvolle Villa. Ein Garten zog ſich herum, der ſich 1. Muf der Rückſeite zu einem kleinen Park verlängerte. Die Beete Aund die Ranken des wilden Weins, die an den Mauern empor⸗ : klommen, waren jetzt mit Stroh bedeckt. Alles lag erſtarrt, im iche e Froſt. Das Veſtibül war noch hell, ein Theil der Dienerſchaft war noch wach. „Geh ſchlafen! Du biſt müde,“ ſagte der Oberſt als man im Zimmer und allein war. „Und Du““ fragte Leonie. „Ich habe noch zu arbeiten.“ 5 505„Du überanſtrengſt Dich. Keiner Beiner Offiziere arbeitet u ſoviel wie Du!“ 0 Er ſah ſie an wie ein Kind. 75„Das hat Dir die Excellenz geſagt.“ „Jeder ſagt es und ich ſehe es doch auch.“ »Mach' Dir um mich keine Sorge. Ich bin Soldat und das gewöhnt. Was weiß man heute im Frieden, was bei uns Arbeit iſt. Das weiß nur Jemand, der den Feldzug mitgemacht hat. 3 Iſt Steffie's Zimmer ſchon in Ordnunge“ 1 „Ich freue mich, daß Du nun mit mir einverſtanden biſt. Du wirſt eine geeignete Geſellſchaft an ihr haben. Ich möchte doch beinahe fürchten, daß ich allein als Dein Geſellſchafter für gewicht ſeines Angriffs abermals auf ſeinen linken Flügel, und wenn auch behauptet wird, er habe dort ſolche Fortſchritte ge⸗ macht, daß er die buriſche Hauptſtellung auf dem Spionkop von Norden ziemlich umzingelt habe, ſo erhellt doch aus den Berichten der Buren ſowohl wie aus der Meldung des Generals Buller, daß am Dienſtag noch die Lage weſentlich die gleiche war wie am Samſtag, d. h. daß der Spionkop, das erſte Hinderniß auf dem Wege nach Ladyſmith, genommen werden muß, bevor der eigent⸗ liche Vormarſch beginnen kann. Da dieſer Verſuch vorgeſtern Abend offenbar in einem Nachtgefecht gemacht werden ſollte, ſo werden wir über ſeinen Ausfall nicht mehr lange im Unklaren bleiben. Ueber den Verbleib der Cavallerie unter Lord Dundonald, die die buriſche Stellung am Spionkop nach Nordweſten zu umgangen und auf Acton Homes vor⸗ geſtoßen war, verlautet immer noch nichts. Die Bewegungen der britiſchen Cavallerie ſind aber von den Buren bemerkt worden. Am 17. bereits hatte eine buriſche Erkundigungsabtheilung ein für ſie unglückliches Gefecht mit den Reitern Dundonalds weſtlich von Acton Homes. Die geſtrige Meldung aus dem Burenlager gibt dieſen Mißerfolg offen zu. Seitdem iſt der Commandant Botha ſelbſt„zur Feier des 60. Geburtstags Jouberts“ wie es in der Meldung heißt, mit einer größeren Abtheilung gegen die Drakensberge vorgegangen, und hat nach kurzem Gefecht die feindliche Vorhut, alſo offenbar Dundonalds Cavallerie, um⸗ gangen. Weiteres über dieſe intereſſante Bewegung hält der engliſche Cenſor offenbar nicht für gut, mitzutheilen; aber man iſt unwilltürlich geneigt, den Ausgang dieſes Gefechts mit dem gänzlichen Ausbleiben der Nachrichten über den Verbleib der bri⸗ tiſchen Cavallerie in urſächlichen Zuſammenhang zu bringen. Ob vorgeſtern Nacht das von Buller angekündig te Nachtgefecht ſtattgefunden hat und welchen Ausgang es hatte, darüber liegen noch keinerlei Nach⸗ richten vor. Alle bisher mitgetheilten Meldungen betreffen die am Samſtag, Sonntag und Montag ſtattgefundenen Kämpfe. Ueber dieſe Kämpfe laſſen wir der Vollſtändigteit halber noch einige intereſſante Depeſchen folgen: * Durban 24. Jan. General Warren verſuchte geſtern wiederum vergeblich ſeine Verbindung mit dem Zentrum wieder herzuſtellen. Er ſtürmte zweimal erfolglos den zwiſchen den beiden engliſchen Heereskörpern liegenden Spionskop. Die be⸗ trächtlich verſtärkten Buren halten nördlich von Warrens Stel⸗ lung die Straße nach Acton Homes, nordöſtlich den die engliſchen Stellungen beherrſchenden Spionskop. General Bullers An⸗ ſtrengungen, Warren zu degagiren, ſind erfolglos geblieben. „Sprich nicht ſo. Ich bitte Dich darum. Sie ſtanden ſich gegenüber. Leicht zog er ihre ſchlanke Geſtalt an ſich, als fürchtete er, ihrem Kleide etwas zu Leide zu thun, und küßte ſie auf die Stirn. „Gute Nacht,“ ſagte er noch einmal. „Gute Nacht!“ Leonie wandte ſich der Thüre zu, die nach dem gemeinſchaft⸗ lichen Schlafgemach führte und der Oberſt trat in ſein Arbeits⸗ zimmer. Im Gegenſatz zu der ſonſtigen faſt üppigen Ausſtattung der ganzen Wohnung war dieſer Raum ſo einfach wie möglich gehalten. An den Wänden ragten hohe Geſtelle mit Büchern em⸗ por, ſo daß das Zimmer faſt für einen Gelehrten beſtimmt ſchien, wenn nicht noch die wenigen Bilder militäriſchen Charakters an den ſonſt ſchmuckloſen Wänden gehängen hätten. Ueber dem mit Schriftſtücken bedeckten Schreibtiſch, an dem der Oberſt Platz nahm, brannte eine grüne Lampe. Noch lange leuchtete ihr Schein durch das Fenſter einſam zum Garten hinaus.— Lieutenant von Brockſtreek ging zu Fuß nach Hauſe. Unauffällig hatte er ſich von den Kameraden getrennt. Seine Wohnung lag dicht bei der Kaſerne und ohne noch wie die Kameraden dem Verlangen nach einem Schlummerpunſch, zu dem ſie ſich in ein Nachteafs begaben, nachzugeben, ging er in den leeren Straßen ſeines Weges hin. Es war windſtill, die Kälte nur mäßig, der Himmel klar und wer für einen Nachtſpazjergang ſchwärmte, für den war dieſe Nacht recht gut geeignet. Lieutenant Brockſtreek war in ſchlechter Laune. Er war mit ſich höchlichſt unzufrieden. Wie ein Knabe ließ er ſich von dieſer Frau behandeln. Noch wovon 80 bis 90 wiederhergeſtellt und ins Lager zurückgekehrt waren, ſowie 200 Gefangene, alſo zuſammen etwa 1000 Mann. * London, 24. Jan. Die Spannung der letzten zwei nachrichtenloſen Tage bezüglich des Ausgangs der Entſatzbeweg⸗ ungen am Tugela wird durch Bullers Depeſche vom geſtrigen Abend, die einen ſofortigen Nachtangriff auf den die Burenſtel⸗ lungen Warren gegenüber ſowohl als auch Potgieters⸗Furt be⸗ herrſchenden Spionkop ankündigt, noch erheblich geſteigert. Wie aus der Depeſche hervorgeht, hat Warren ſeit Sonntag keinen weiteren Boden gewonnen, was an ſich ſchon einen Vortheil für die Buren bedeutet, weil ihnen dadurch ermöglicht wird, ihre Stellungen weiter zu befeſtigen und Verſtärkungen an Arkillerie und Mannſchaft heranzuziehen. Eine aus Ladyſmith am Montag heliographiſch übermittelte Timesmeldung ſagt, ferner Donner der Bullerſchen Geſchütze ſei in der belagerten Stadt ohne Unter⸗ brechung vernehmlich. Man könne dort über den Gang der Dinge nur ſoviel ergründen, daß der Vormarſch des Entſatzheeres den Feind von Ladyſmith abzuziehen ſcheine. Eine gelegentlich in die Stadt einſchlagende Granate ſei das einzige Zeichen der Gegen⸗ wart des Feindes. Die Beſatzung betrachte das ferne Crepfren der Bullerſchen Geſchoſſe, ohne ſonſt etwas zu bemerken. Das Wetter bleibt den Entſatzbewegungen günſtig. Lourenzo Marques, 24. Jan. Wie das Reukerſche Bureau meldet, iſt heute hier eine Depeſche aus Prätoria ein⸗ gegangen, die nähere Einzelheiten über das Gefecht bei Olivier Hoek enthält. Danach erſetzten die Engländer—6 mal täglich ihre ermüdeten Soldaten durch friſche Mannſchaften. Die Buren verloren 1 Todten und 2 leicht Verwundete. Bei den Buren⸗ truppen herrſcht zuverſichtliche Stimmung. Die britiſchen Trup⸗ pen erlitten ſchwere Verluſte. General Botha übernahm den Oberbefehl über die Truppen auf dem Spionskop; General Cronje wurde anderwärts hingeſandt. In dem nördlichen Lager der Engländer herrſcht Verwirrung. Man ſah, wie die Truppen ſich ziellos hin⸗ und herbewegten. * Das brutale Vorgehen der Engländer, Die„Köln. Volksztg.“ entnimmt dem Berichte, welchen der Leiter der Buren⸗Ambulanz am Modderfkuſſe, Dr. Rams⸗ bottom, an den Präſidenten Stejn über die Gefangennahme⸗ der Ambulanz durch die Engländer geſandt hat, einige Einzelheiten, welche das brutale Vorgehen der Engländer vollſtändig beſtätigen. Nachdem das ganze Ambulanz⸗Korps— im Ganzen 35 Mann einſchließlich der Aerzte— unter Verletzung der Beſtimmungen der Genfer Konvention für Krieasgefangene und das Ampbulanz⸗ threm nächſten Beſuchstag, hatte er vorſchnell danach zugegriffen und ſo erſt recht ihr eingeräumt, wie koſtbar dieſes Almoſen für ihn war. Was wollte er von ihr? Nur einer mehr ſein unter ihren Anbetern? Was ſonſte Sie war die Gattin ſeines Vor⸗ geſetzten— das hatte er nicht zu vergeſſen. Sie wußte, daß er eine Paſſton für ſie hatte, und wie alle Frauen, die ihre Schön⸗ heit verwöhnt, ließ ſie ſich das gern gefallen. Sie vergab ſich damit nichts, um ſo weniger, da ſie es ſich in keiner Weiſe merken ließ, daß ſie es wußte. Einer von ihren Verehrern mehr! damit begnügte er ſich. Kurz nachdem der Oberſt das Regiment übernommen, hatte er in der Villa, die ihm ein günſtiger Zufall gleich zum Verkauf geboten, einen Ball gegeben. Seine Offiziere ſah er gerne bei ſich. Er führte ein Haus wie nur ſelten ſonſt ein Commandeur und dies ſichtlich, da er ſich ſelber immer bald zurückzog, aus Rückſicht auf ſeine junge Frau, um ihr damit Zerſtreuungen zu bieten. Jede mögliche Freiheit räumte er ihr ein. Wer ihr ſeine Huldigung zu Füßen legen wollte, der wurde nicht gehindert. Auch Lieutenant Brockſtreek hatte von dieſer Vergünſtigung oder hatte man es, da es ſich um die Commandeuſe handelte, 1 zu nennen— Gebrauch gemacht, das war ſchließlich Illes. Noch vor wenigen Jahren hatte er einem Berliner Garbe⸗ Regiment angehört. Der Grund, weßhalb er zur Linie, wenn auch an bevorzugter Stelle, verſetzt worden war, beſtand, ſo er⸗ zählte die Chronik, in einer galanten Angelegenheit, die ſeinen ſchon früheren Erlebniſſen auf dieſem Felde die Krone aufſetzte und ſeine Entfernung auf ein an Verlockungen weniger reich be⸗ ſtelltes Terrain endlich zur Nothwendigkeit machte. Lieutenant Brockſtreek war ferner als ein vorzüglicher Reiter bekannt, er Dich zu wenia bin.“ mehr! Als ſie ihm dieſes Almoſen hinwarf, die Einladung zu kanzte ausgezeichnet, zeigte ſich als ein Meiſter auf der Eis bahn, leitete jeden Cotillon, galt trotz ſeines Uebergewichles als ein an⸗ e daes ekae hörten die Leute don der Ambulanz, daß man mit ihnen ein großes Noch am gleichen Abend wurden ſie wieder von Kapſtadt mit der Bahn als in den einzelnen Landesvertretungen. genehmer Kamerad und ſo war es kein Wunder, daß ihn auch in iühn zu haben. en t e gbArer aterial als Kriegsbeufe erklärk worden war, wurden die Gefangenen 8 mit den Verwundeten ineViehwagen nach Grootriver gebracht und von da in Wagen voll von ekelhaftem Ungeziefer nach De Aar. Weiter in ungereinigten Viehwagen, in denen ſte ſich nicht rühren durften, nach Kapſtadt. In Kapſtadt kamen ſie ins Militärhoſpital. Hier Verſehen begangen habe— das Aufgehen dieſer Erkenntniß hatte ſehr Lange gedauert— und daß man ſie ſchleunigſt zurückſenden werde. Vorher aber mußte Dr. Ramsbottom und noch ein Arzt die eidliche Erklärung abgeben, daß keiner ihrer Leute Waffen tragen würde. fortgeſchafft, diesmal unter beſſeren Bedingungen. Am Modderfluſſe angekommen, verlangten ſie natürlich auch ihr Ambulanzmaterial, ihre Krankenwagen zurück. Dieſe wurden ihnen aber verweigerkt. Mit ihrem Bündel auf dem Rücken zogen nun Aerzte und Pfleger wieder e zu, von wo ſie mit Wagen nach Jacobsdal ge⸗ rden. Deutſcher Neichstag. 134. Sitzung vom 24. Januar.(Schluß.) Abg. Franken(ntl.): Im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Revier ſeien die Wohnungsverhältniſſe der Bergarbeiter durchaus zufrieden⸗ ſtellend; Redner tritt den ſozialdemokratiſchen Klagen entgegen. Abg. Hilbeck(ntl.) wendet ſich gegen die von dem Abg. Thiele vorgebrachte Kritik des Mansfelder Bergbaus; Redner widerſpricht einer Reihe von Behauptungen Sachſes bei Beginn der Berathung. Abg. Arends(Rp.): Das Mansfelder Lohnſyſtem ſei unter den dorkigen Bergleuten ſehr beliebt; allerdings kämen im Mans⸗ ſelder Gebiet häufig Rohheitsdelikte vor; dieſelben rührten aber 8 Ausländern her. g. iele(Soz.) führt zum Beweis einige Beiſpiele für die Rohheiten der Mansfelder Bergleute an. Abg. Dasbach(Centr.) wendet ſich gegen eine Bemerkung des Abg. Hilbeck; aus dem gerichtlichen Urtheil betreffend das Unglück auf der Zeche„Boruſſta“ im Jahre 1899 gehe hervor, daß Berieſelungen nur dann vorgenommen wurden, wenn Reviſtonen angemeldet waren. Im Reichstag werde ein viel beſſeres Berggeſetz zu Stande kommen, Darauf wird die Diskuſſion geſchloſſen. Im Schlußwort bekämpft Abg. Sachſe nochmals die Accordarbeit. Der Antrag auf Erlaß eines Reichsberggeſetzes wird mit dem Zuſatzantrag Letocha, Einbeziehnng der Zinkhütten gegen die Conſer⸗ beſuhe 8 ach perſönlichen Bemerkungen vertagt ſich das Haus. Nächſte Sitzung morgen 1 Uhr: Aenderungen des Strafgeſetzbuches dlex Heintze.) Deutſches Reich. Berlkin, 24. Jan. Gegenüber den amtlichen Dementis wird in Londoner politiſchen Kreiſen auf das Beſtimmteſte ver⸗ ſichert, daß Me Kinley ſowohl hier als auch in Pretoria, wenn auch nicht in offizieller FJorm, die Friedensvermittlungsaktion ein⸗ geleitet hat. Das ſei die Urſache, daß das Kriegsamt be⸗ ſchloſſen hat, keine weiteren Truppen nach Südafrika zu ſenden. * Dresden, 24. Jan. Prinzeſſin Friedrich Auguſt von Sachſen wurde heute Nachmittag von einer Prinzefſin glück⸗ lich entbunden. Mutter und Kind befinden ſich wohl.(Prinz Friedrich Auguſt iſt der älteſte Sohn des Prinzen Georg von Sachſen, Bruders des Königs, des muthmaßlichen Thronfolgers; ſeine Gemahlin iſt die Erzherzogin Luiſe Antoinette Maria, Tochter Ferdinands IV. von Toscana. Aus der Ehe gingen bis jetzt drei Söhne hervor, deren älteſter, Georg, am 15. Januar 1893 geboren wurde, D. Red.) Frankreich. * Paris, 24. Jan. In einem vom„Echo de Paris“ ver⸗ öffentlichten Gutachten führt Pierre Clery aus, das Urtheil des Staatsgerichtshofs gegen Deroulede ſei rechtlich unausführbar. Das Decret vom 16. März 1832 beſtimme, daß gegen ein Mit⸗ glied der Ehrenlegion keine entehrende Strafe verhängt werden könne, wenn nicht die Degradirung vorausgegangen ſei. Dies ſei bei Deroulede nicht der Fall geweſen, er bleibe ſomit Ritter der Ehrenlegion und könne, wann es ihm beliebe, nach Frankreich zurückkehren. Paris, 24. Jan. Dem„Matin“ zufolge wird Delcaffé demnächſt in der Kammer über den Zwiſchenfall mit dem fran⸗ zöſiſchen Schiff„Cardova“ interpellirt werden, das zu Beginn des Krieges von den Engländern in der Delagoabai angehalten worden war. Das Blatt fügt hinzu, die Regierung beſitze nun⸗ mehr alle Aufklärungen in dieſer Angelegenheit, die keinerlei An⸗ laß zu irgend welchen diplomatiſchen Beſchwerden gegeben habe. Der Fall der„Cardova“ ſei von dem des deutſchen Dampfers „Bundesrath“ grundverſchieden geweſen. * Paris, 24. Jan. Der„Libre Parole“ zufolge richteten geſtern 500 Studenten Glückwünſche an das Burenvolk, an den Präſidenten Krüger und den Oberſten Villebois. Müindefm, 28. Janwar. Sladt und Jand. Maunheim, 24. Januar 1900. Zur Volksſchulfrage. 41. Der Referent im Kaiſergarten erblickt die Haupturſache der an unſerer Volksſchule zu Tage getretenen Mißſtände in der infolge Lokal⸗ mangels wiederholt nothwendig gewordenen Kombinirung der 3. und 4. Klaſſen. Was nun dieſes erſchwerende Moment des Halbtags⸗ und 4. Klaſſen betrifft, ſo wurden von dieſem Aus unterrichts in den 3. Hemmniß durchaus nicht, wie der ferner Stehende vielleicht muth⸗ maßen könnte, ſämmtliche oder auch nur der größere Theil der Z. und 4. Klaſſen betroffen. Zur richtigen Würdigung der von Herrn Stadt⸗ ſchulrath Dr. Sickinger aufgeſtellten Schulentlaffungsſtatiſtik der Jahre 1887 bis 1897 müſſen wir auf Grund des uns zur Verfügung geſtandenen Materials feſtſtellen, daß in dem angeführten Zeitraum von der Geſammtzahl der 3. Knabenklaſſen 36% und von den 4. Knabenklaſſen nur 13% kombinirt waren, d. h. Halbtagsunterricht hatten; der übrige Prozentſatz hatte die normale(ganztägige) Unter⸗ richtszeit. Zieht man alſo auch, wie es billig iſt, alle hemmenden Umſtände in Rechnung(nämlich das Mißverhältniß zwiſchen der Unterrichtsgufgabe und Unterrichtszeit im Rechnen, zeitweiſe hohe Klaſſenfrequenz und Kombinirung der Klaſſen, Zuzug fremder Schülerelemente) und nimmt man an, daß bei Wegfall jener hemmen⸗ den Umſtände noch ein ganzes weiteres Drittel der Kinder zum nor⸗ malen Abſchluß gelangt wäre, ſo bleibt immer noch das in der Denk⸗ ſchrift des Herrn Stadtſchulraths zur Begründung ſeines Organi⸗ ſationsvorſchlags geltend gemachte eine Drittel von Kindern übrig, die der Anforderung des normalen einheitlichen Unterrichtsganges aus individuellen Gründen nicht gewachſen ſind und deshalb bei Feſt⸗ haltung des einheitlichen Lehrplans ein oder mehrere Male zum Repe⸗ tiren mit den bekannten ſchlimmen Folgen verurtheilt werden und ſchließlich mit einer trümmerhaften, unzureichenden Schulbildung in den Kampf ums Daſein hinausgeſtoßen zu werden. Wir kommen nunmehr zu dem„gefährdeten“ Elternrecht. Was zunächſt das citirte Urtheil eines Freiburger Profeſſors betrifft, ſo beruht dasſelbe auf der irrigen Annahme, es ſei bisher an der Mann⸗ heimer erw. Volksſchule Schulgeld bezahlt worden und dieſes ſolle bei der erw. Schulabtheilung in Wegfall kommen. Das Recht, Schulgeld zu bezahlen, will aber der Freiburger Profeſſor den Eltern gewahrt wiſſen. Man höre ihn ſelbſt:„Gewiß ſoll die Leiſtungsfähigkeit, wie ſie die Prüfung feſtſtellt, in erſter Linie darüber entſcheiden, auf welchem der drei Schulwege das einzelne Kind zu führen iſt. Aber dem Elternhaus muß auch ſein Recht gewahrt bleiben, und wenn es auch nur darin beſteht, daß es ſeine Bereitwillig⸗ keit zur Entrichtung eines ganz minimalen Schulgeldes ausſpricht.“ Dem Freiburger Profeſſor gefällt die Schuleinrichtung in Karlsruhe beſſer, wo diejenigen Kinder, deren Eltern 8 Schulgeld zahlen können, in die erweiterte Schule gehen, die andern dagegen, deren Eltern hiezu nicht im Stande ſind, in die einfache Schule eingewieſen werden, ſo daß dieſe thatſächlich Armenſchule iſt, während bei der für hier vorgeſchlagenen Organiſation alle Kinder, die den Anfor⸗ derungen des erweiterten Lehrplans gewachſen ſind, ohne Rückſicht auf die ökonomiſche Lage der Eltern, an dem erweiterten Unterricht theil⸗ nehmen. Welche von den beiden Einrichtungen ſozialer gedacht iſt, die Karlsruher oder die für hier vorgeſchlagene, dürfte nicht zweifelhaft ſein. Wenn aber für unbemittelte Kinder, die den Anforderungen des erweiterten Lehrplans nicht gewachſen ſind, aus Gründen, welche die Schule als gegeben hinnehmen muß, ein ihrer thatſächlichen Leiſtungs⸗ fähigkeit angepaßter einfacherer Unterricht vorgeſehen wird, ſo wird jeder unbefangene Beurtheiler darin nicht eine Benachtheiligung, ſon⸗ dern aus hygieniſchen, pädagogiſchen und ſozialen Gründen eine für die betreffenden Kinder ſegensreiche Einrichtung ſehen. Wie richtig und unanfechtbar auch vom ſozialen Standßunkt aus betrachtet das dem Reformvorſchlag zu Grunde liegende Prinzißp iſt, behufs zweckmäßigerer Schulung der Individuen ähnlich leiſtungs⸗ fähige Kinder zu Unterrichtsgemeinſchaften zuſammenzufaſſen, beweiſt u. A. folgende Thatſache: Im Jahre 1897 ſtellte Herr Singer in der Berliner Stadtverordnetenverſammlung Namens ſeiner Fraktion den Antrag, der Magiſtrat möchte für„die minder begabten, die weniger fähigen Schüler, die nicht nur dadurch, daß ſie nicht mitkommen, ſelbſt Schaden erleiden, ſondern auch ein Ballaſt für die andern, die fähigeren ſind, beſondere Einrichtungen kreffen.“ Kleinliche Bedenken und Vorurtheile müſſen eben überwunden werden, wenn es ſich darum handelt, Taufenden von Kindern einen fruchtbringenden Unterricht zu ermöglichen. Den Anfang zur Ver⸗ wirklichung des genannten Prinzips hat man in vielen Städten, nun⸗ mehr auch in Berlin bereits gemacht, indem man für die aller⸗ ſchwächſten Kinder befondere Abtheilungen bildete, die, weil ſie ſich bewähren, zuſehends vermehrt werden. Wenn aber durch Zuſammen⸗ faſſung der allerſchwächſten Kinder etwas Beſſeres erreicht wird, ſo wird dies bei den normalſchwachen, wie ſte der Herr Staptſchulrath zu bezeichnen pflegte, nicht minder der Fall ſein, und dies iſt doch bei der Beurtheilung der ganzen Frage das Entſcheidende. Aber das Enkſcheidungsrecht der Eltern? Eine Einſchränkung desſelben bei einer Realiſtrung des Reformvorſchlags vermögen wir mit dem beſten Willen nicht zu entdecken. Was für ein Entſcheidungs⸗ recht haben denn ſeither die Eltern gehabt, die ihre Kinder in die hieſige Volksſchule ſchickten? Um es kurz zu ſagen: Keines. Sie haben den Unterricht und die Unterrichtserfolge hinnehmen müſſen, wie ſie ihnen geboten wurden. Das Geſetz ihre Kinder mangels einer anderen Ausbildungsmöglichkeit in die obligatoriſche Volksſchule zu ſchicken. Bedenkt man, wie verſchiedenartig der Unter⸗ richt bei den einzelnen Kindern hätte geſtaltet werden müſſen, wenn Fer ſich, wie doch erforderlich, der individuellen Auffaſſungsfähigkeit des Kindes angepaßt hätte, ſo muß man ſich billigerweiſe darüber wundern, daß die Eltern zu ihrer bisherigen Rechtloſig⸗ keit ſo lange ſtille geſchwiegen, ſich eine Schule ruhig geſallen ließen, die als Stellvertreterin des Familienunterrichts die Verpflichtung hatte, die Kinder beſtmöglich, d. h. mit den Worten des Herrn Stadk⸗ ſchulraths ausgedrückt, nach Maßgabe ihrer natürlichen Leiſtungs⸗ Pfunden im umgekehrten Sinne anwandte:„Wer wenig oder ſitzen bleiben ſolle? Konnten ſie es hindern, kann man in Wirklichkeit eine Unbilligkeit in einer Einrichtung er⸗ blicken, die es zu ermöglichen ſucht, daß die Intelligenteren— die ein Recht darauf haben, nach Maßgabe ihrer Intelligenz vorwärts zu ſchreiten— nicht mehr zurückgehalten, gelangweilt und intereſſelos werden müßten, und daß die langſameren Köpfe— die ebenfalls ein zu werden— nicht mehr zurückgelaſſen werden müßten? Die Zutheilung der Kinder in die eine oder andere Unterrichts⸗ Verſetzen oder Repetiren— Sache der Eltern, ſondern nur theilung nur eine innere, fachmänniſche Angelegenheit iſt, und die fachmänniſchen Kenntniſſe abgehen. nehmen, ebenſo wie ein Vater ſein krankes Kind dem Arzte übergibt, damit er die Krankheit ganz nach ſeinem Ermeſſen heile. iſt der rechtliche Stanvpunkt der vorliegenden Frage. Es iſt derſelbe, wahrt wird. fähigkeit auszubilden, ſtatt deſſen aber in der ſeitherigen ſtarren Uni⸗ formität auf ihre Zöglinge das Gleichniß bon den anvertrauten empfangen, von dem wird mehr gefordert, als von dem, der viel empfing!“ Oder hatten bisher die Eltern vielleicht ein Recht, dar⸗ über zu beſtimmen, ob ihr Kind am Schluß des Schuljahrs aufſteigen daß im letzteren Falle ihr Kind von den bisherigen Klaſſengenoſſen getrennt und zu jüngeren Schülern eingewieſen wurde und infolgedeſſen einen andern Unterricht erhielt, als es nach ſeinem Alter hätte erhalten ſollen? Wis Recht darauf haben, nach Maßgabe ihres Leiſtungsvermögens gefördert abtheilung kann— ebenſowenig wie bisher die Entſcheidung über 1 5 eb Schule(Schulleitung und Klaſſenlehrer) ſein, weil dieſe 917 zu deren Erledigung den Eltern die nöthige Einſicht in die Schulorganiſation Sobald die Eltern ihre Kinder der Schule übergeben, verzichten ſie auf ihr Recht, ihre Kinder ſelbſt zu unterrichten und bevollmächtigen die Schulleitung und dis Lehrer, die Schulbildung der Jugend an Elternſtelle ganz zu über⸗ Dies den die höheren Schulen von jeher— und zwar unwiverſprochen— einnahmen, weil es nicht anders ſein kann und weil auf dieſe Weiſe das Intereſſe des Kindes nach menſchlichem Ermeſſen am beſten ge⸗ * Verſetzungen und Ernennungen. Der Großherzog hat auf 1. Februar d. J. den Amtsrichter Robert Müller in Mannheim zum Landgerichtsaſſeſſor daſelbſt ernannt, ſowie den Amtsrichter Ernſt Kircher in Lörrach in gleicher Eigenſchaft nach Mannheim verſeßl. Regierungsbaumeiſter Ernſt Dahlinger bei Großh. Baudirektion würde zur Großh. Bezirksbauinſpektion Emmendingen, Hauptamts⸗ —.ͤ ͤ ͤÄ — — SrSZe ee r Geſundheit in den Ruheſtand verſetzt. 5 * Ordensauszeichnung. präſidenten des Badiſchen Militärvereins⸗Verbandes Oberſtleut⸗ nant a. D. Platz in Karlsruhe das Kommandeurkreuz zweiter Klaſſe mit Eichenlaub des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen. Jubelfeier des 1. Badiſchen Feldartillerie⸗Regiments Nr. 14 vom gende Antwort eingegangen: Berlin Schloß, 22. Jan. von Baden, Königliche Hoheit, Karlsruhe. Hoheit wiſſen, daß es mir eine große Freude geweſen, dem 1. Badiſchen leihen. Dieſes treubewährte, ſo ruhmreiche Regiment wird, deſſen bin ich ſicher, zu allen Zeiten bereit ſein, Fürſt und Vaterland, Kaiſer un Reich zu ſchützen und altem Ruhme neuen hinzuzufügen, ge Wilhelm. in Folge des Andranges der Einſteigenden durch die wenigen Thüren nicht ſchnell genug leeren und ſetzte ſich wieder in Be, wegung, ehe die letzten Perſonen ſchloß ſich unvermuthet die Thür und ſie konnten ſo den G50 erſt verlaſſen, als er ſich ſchon in Fahrt befand. Da auch di⸗ inrichtung, die Thüren auf der einen Seite nur zum Einſteigel nicht angezeigt erſcheint, ſo dürfte man wohl nicht darum herum⸗ kommen, in Zukunft mehr Ausgänge aus den D⸗Wagen vorzuſeheſ * Anderweitige Orgauiſation des hieſigen Eiſenbahm weſens. Miniſter v. Brauer ſoll, wie der Frankf. Ztg. wird, entſchloſſen ſein, den Eiſenbahnbeſchwerden des hieſige Handels durch eine Aenderung der Or ganiſation— Zuſammeſ⸗ der neuen Stelle abzuhelfen. Eine Vorlage zur Bewilligung d neuen Mittel ſoll noch in dieſem Landtage gemacht werden. »Warnung für Hansbeſitzer. Ein für alle Hausbeſttz hafen. Bei dem auf dem wohnt eine Mietherin, die ſchon lange Zeit den Miethzins ſchuld war, und dieſen auf wiederholtes Anfordern nicht bezahlte. Um! Tages mit einem ſeiner in die Wohnung der Mietherin el und nahm dieſer eine Bettſtelle und noch mehrere Gegenſtände we ſeiner neuen Garniſon die Damen ſo liebenswürdig fanden, wie in Berlin. Manche Mutter hatte ſchon mit ſtiller Sehnſucht nach ihm ausgeſehen, denn er war notoriſch auch vermögend, aber die Feſſeln der Ehe ſchienen vorläufig noch nichts verlockendes für Er fragte ſich jetzt, ob er Leonie, wenn ſie frei geweſen wäre, wohl geheirathet hätte. Nein. So ſchlimm ſtand es doch noch nicht um ihn. Aber ſie übte eine Anziehung, einen Reiz auf ihn aus, dem er nicht widerſtand, und das war eine Thorheit, von der er ſich, weil ſie zu keinem Zweck führen konnte, endlich frei machen mußte. Er neigte zum Leichtſinn, zu Unbedachtſamkeit des Augenblicks und er kannte ſich. Das einzige Richtige war— und wenn er elwas wollte, ſo fehlte es ihm auch nicht an Energie dazu— mit einem kräftigen Ruck ſich ihrer Herrſchaft zu ent⸗ reißen. Es gab billigere Eroberungen genug, Am beſten wär's, ſie überhaupt nicht mehr zu ſehen. Den Beſuch bei ihrem Jour konnte er noch ruhig in den Kauf nehmen. Der war nicht ge⸗ fährlich. Bei dieſem Entſchluß ſollte es bleiben. (Fortſetzung folgt) Buntes Feuilleton. — Ein Brief Alexandre Dumas' an Francisque Sarcey vom 14. Dezember 1870 wurde jüngſt für 330 Fr. verkauft. Dieſer Brief, den der„Kmateur'Autographes“ veröffentlicht, enthält einige ernſte Gedanken, die in den darauffolgenden Jahren in weiteren Kreiſen Frankreichs Verbreitung fanden. U. A. ſchrieb Dumas:„Wiſſen Sie jetzt, warum jene(die Preußen) uns ſchlagen, trotz der tapferen Thaten und heldenmüthigen Auf⸗ opferung einzelner Franzoſen? Sie glauben in etwas, und wir „Hell dreve“ herabgefünken; poir haben Alles beſchmußt und Alles beſchimpft von Homer bis zu Goethe herab, von Helena bis zum Gretchen. Ich will nicht einmal von Gott ſprechen, den wir verjagt haben, und den König Wilhelm eskamotirt hat. Und wie er ihn im geſchickt gewählten Augenblick aus der Taſche hervorholt! Gott läßt es geſchehen, um uns zu ſtrafen; er wird ſich aber auch eines Tages unſer bedienen, um ſie zu züchtigen; denn Frankreich kann nicht lange ohne Gott beſtehen, wie die Weli nicht lange ohne Frankreich. Erſtünde uns ein Chlodwig, d. h. ein Ideak, um das wir uns gläubig ſchaarten, wie würden morgen ein zweites Zülpich erleben. Wo ſind in Paris die Frauen von Saragoſſa? Kein Gott— keine Frauen! Keine Frauen— keine Familie! Keine Familie— kein Vaterland! Kein Vaterland— keine Münner!“ — Sountagsausflügler durch Kohleuoxydgas getödtet. Vier Berliner Vereinsgenoſſen, die Kaufleute Theodor Neumann, Max Heilmann und Wilhelm Bohrmann, ſowie der Drechsler Waldemar Kirchmeyer hatten in der Nacht zum Sonntag eine Feſtlichteit beſucht und waren auf der Heimkehr auf den Ge⸗ danken gekommen, einen Ausflug in's Freie zu unternehmen. Als Ziel ihrer Fahrt wählten ſie Grünau, wo ſie des Morgens mittels Vorortszuges eintrafen. Die Ausflügler hatten während der Nacht und auf ihrer Fahrt geiſtigen Getränken reichlich zuge⸗ ſprochen; in Grünau angekommen, fühlten ſie ſich müde und ſchläfrig, und ſo ließen ſie ſich in der Gaſtwirthſchaft von Rhinow, in der ſie eingekehrt waren, ein gut geheiztes Zimmer anweiſen. Nachdem, ihrem Wunſche entſprechend, in dem Ofen eine mächtige Gluth entfacht worden war, legten ſie ſich nieder, um zu ſchlafen. Gegen Abend erwachte Bohrmann. Er ſpürte Kopfſchmerzen und ſtarken Schwindel, hatte aber ſo viel Energie, ſich aufzuraffen, das Fenſter zu öffnen und, als er ſeine Freunde regungslos an uben an nichts. Wir ſind vom Epos der„Eucelle“ bis zum ihren Plätzen ſah, um Hilfe zu rufen. Wirth, Hausbewohner und Nachbarn waren bald zur Stelle. Man brachte die fungen Leuf in's Freie, und auch ein Arzt war bald zur Stelle. Die Ergeb⸗ niſſe ſeiner Unterſuchung waren ſehr ſchmerzliche. Er mußte feſtſtellen, daß Heilmann bereits todt war, und daß Kirchmeher im Sterben liege. Neumann litt an einer ſchweren, Bohrman an einer leichten Kohlenoxydgasvergiftung; ſie waren ebenſo wi Heilmann und Kirchmeyer, welch Letzterer nach einigen Minuteſ manns. Alle vier Verunglückten ſtehen im Alter von 26 bis 28 für Kranke iſt eine größere Bewegung oder eine geiſtige An⸗ ſtrengung gleich nach dem Eſſen nicht zu empfehlen. Denn di Natur gebietet uns ſelbſt, wenn auch nicht Schlaf, ſo doch körperg liche und geiſtige Ruhe. So fühlen ſich die Italiener nach ihreſ Sieſta ſehr wohl. Und ſchläft nicht der Säugling nach de Stillen? Iſt nicht jedes Thier nach dem Eſſen geneigt, auszu ruhen? Die in dieſer Hinſicht gemachten Verſuche ſprechen aulh für die Ruhe nach dem Eſſen. So hat man mehrere gleich ge ſunde und genährte Jagdhunde theils nach dem Eſſen der Ruhe überlaſſen, theils aber umhergejagt. Bei der nach einer beſtimm ten Zeit vorgenommenen Sektion derſelben zeigte ſich, daß im Magen der ruhig gebliebenen Hunde Alles vollſtändig verdau war, während im Magen der Hunde, welche umhergelaufen waren, die Verdauung kaum begonnen hatte.— Indeſſen ſoll aber del dauern; man lege ſich nicht horizontal nieder, ſondern ruhe bloß dauung; deshalb iſt es gefährlich, ſich nach einem reichlichen aſſiſtent Otto Ziegler in Mannheim bis zur Wiederborſtellung ſeiney Der Großherzog hat dem LI. Vice⸗ * Danktelegramm des Kaiſers. Auf das anläßlich ber Großherzog an den Kaiſer abgeſandte Huldigungstelegramm iſt fol⸗ Großherzog 2 Euer Königlichen Hoheil ſage ich für das freundliche Telegramm herzlichen Dank. Euer Königl, Feldartillerie⸗Regiment Nr. 14, deſſen dankbare Gefühle Euer Königl, Hoheit die Güte hatten, mir zu übermitteln, äußere Abzeichen zu ver⸗ Die Bedenken gegen die-⸗Wagen mehren ſich. Der un 3,15 Abends in Colmar eintreffende D⸗Zug konnte ſich dieſer Tage aſſagtere ausgeſtiegen waren. Vor zwe!. und auf der andern nur zum Verlaſſen des Wagens zu beſtimmen, gemelde“ legung des Betriebs⸗ und Güterdienſtes— und geeignete Beſetzung äußerſt wichtiges 5 15 verkündete das Schöffengericht in Ludwigs emshof wohnenden Bäcker Flörchinge“ den Befitz ſeines Guthabens zu kommen, drang Flörchinger eine ebenfalls verſchied, das Opfer aus dem friſch geheizten Ofen aus⸗ getretener Gaſe geworden. Bohrmann befindet ſich wieder leid⸗ lich wohl und konnte mit ſeinem Vater nach Berlin zurückkehren; recht bedenklich dagegen war auch geſtern noch der Zuſtand Neu⸗. Jahren.. — uUeber den Mittagsſchlaf. Sowohl für Geſunde als e nachmittägige Schlaf kurz ſein, eine viertel bis eine halbe Stunde im Armſtuhl, halbſitzend. Der lange Schlaf verzögert die Ver⸗ fan 10 Le blie wic — wwu r0 ich „geſehe ſei es iſe ge⸗ uf im nſt 0g bin nd eg. II ige jen Be⸗ vei venz die zen en, m. en e del gel ee ing der ö ges di deh ell 4 I b⸗ zte el Ni hie ell d⸗N 1N Geueral Anzeiger. 8. Seite. 11 ekaſſen⸗ ins mu zur Generalverfammlung auf Samſtag, 27. d.., Abends ½9 Uhr im Nebenlokal der Reſtauration zWacht am Rhein“ M 2, 12, weil in erſter Annonde der Beginn der Verſammlung nicht angezeigt war. Kaiſerbankett des uationalliberalen Vereius. Für das morgen Freitag Abend im Ballhauſe ſtattfindende Kaiſerbankett des nationalliberalen Vereins, zu dem alle Freunde von Kaiſer und Reich, ohne Unterſchied der Parteiſtellung, freundlichſt eingeladen werden, iſt Herr(Profeſſor Rohrhurſt von Heidelberg als Feſtredner gewonnen worden. Herr Profeſſor Rohrhurſt war früher längere Jahre in Mannheim angeſtellt. Er zählte ſchon da⸗ mals zu den beliebteſten und populärſten Rednern, ſodaß ſein Auftreten ſtets freudig begrüßt wurde. Weiter werden morgen Abend Toaſte ausbringen die Herren Rechtsanwalt Sel b fr. und Rechts⸗ anwalt Dr. Al k. Der geſangliche Theil des Programms wird reiche Abwechſelung bieten. Es wirken mit: die Geſangsabtheilung„Patria“, ein Quartett der Liebertafel, ſowie Herr Hofopernſänger Hugo Voiſin und Soliſten der Liedertafel. Den orcheſtralen Part des Programms hat die Kapelle Petermann übernommen. Es ſteht ſomit ein ſehr intereſſanter und genußreicher Abend in Ausſicht. * Der Eireus E. Blumenfeld We. wird im Juli d. J. in Mannheim Vorſtellungen geben. Die großartige, 4000 Perſonen faſſende mit elektriſcher Beleuchtungsanlage verſehene Circusein⸗ richtung wird jenſeits des Neckars errichtet. Außer einem Perſonal von mehr als 120 Perſonen beſitzt der Circus 100 ausgezeichnet dreſ⸗ firte Pferde. Der Circus wird beſonders in der Equeſtrik große Neu⸗ heiten zeigen. In jeder Vorſtellung kommen 70—80 Pferde zur Vor⸗ führung. In der Herberge zur Heimath fanden im verfloſſenen Jahre 12,615 Perſonen in 33,909 Nächten Unterkunft. Seit dem Runmehr 12jährigen Beſtehen der Anſtalt nahmen 128,111 Perſonen in 302,651 Nächten Aufenthalt. Der Vermögensſtand betrug am 1. Januar 1900 M. 43,871.61, am 1. Jauuar 1899 M. 38,897.42, ſomit eine Vermögensvermehrung von M. 4974.19. * Von einer merkwürdigen Schlafſucht wurde ein Finanz⸗ aſſiſtent in Konſtanz überfallen. Er kam, nachdem er in froher Geſell⸗ ſchaft etwas reichlich Sekt getrunken, auf dem Heimwege in die Nähe der Werfte. Dort entkleidete er ſich im Glauben, er ſei zu Hauſe. Er bettete ſich hart am Seeufer und ein ſchlief ein. Im Schlaf gerieth er ins Waſſer und lief ein Stück weit in den See hinein, wo ihn Arbeiter bei Tagesgrauen, im Stehen noch immer ſchlafend, bemerkten und mittels einer Gondel herausholten. Der junge Mann liegt ſeit⸗ dem, ſchwer an einer Erkältung erkrankt, im Spital. * Ertrunken. In der Nacht vom 22.28. I. Mts. iſt der ledige 36 Jahre alte Matroſe Auguſt Hoffmann von Haß⸗ mersheim, welcher auf dem Schiff„Moritz v. Carnap“, das im Neckar bei der Verbindungskanal⸗Drehbrücke hier liegt, be⸗ ſchäftigt war, in ſtark angetrunkenem Zuſtande über Bord ge⸗ fallen und ertrunken. Deſſen Leiche konnte jedoch noch nicht geländet werden. Muthmaßliches Wetter am Freitag, 26. Jan. Der letzte nach Mitteleuropa gewanderte Luftwirbel iſt dort auf 725 mm ver⸗ tieft worden. Ein neuer, gleichfalls tiefer Luftwirbel iſt von Nord⸗ weſten her in Irland und Schottland eingetroffen und dieſer machte ztemlich energiſche Vorſtöße in ſüdlicher und ſüdöſtlicher Richtung, Weßhalb auch bei uns das Barometer in raſchem Fallen begriffen iſt. Für Freitag und Samſtag ſteht noch im ner größfentheils bewölktes und zu vermehrten Niederſchlägen geueigtes Wetter n Ausſficht. Aus dem Großherzogthum. [J Hockenheim, 24. Jan. Am Samſtag, den 20. Januar d.., fand Abends 9 Uhr in der Bierbrauerei D. Kreh die diesjährige Generalverſammlung des Gewerbeverei ns ſtatt. Der Sekretär Lehrer Martin eröffnete die Berſammlung und warf einen Rück⸗ blick auf das verfloſſene Vereinsjahr, das er als ein ganz beſonders wichtiges und nennenswerthes bezeichnete. Im verfloſſenen Jahre wurden 4 Generalberſammlungen, 6 Monatsverſammlungen und eine große Anzahl Vorſtandsſitzungen abgehalten. Letztere waren nament⸗ lich nöthig zur, Vorberathung der Ausſtellungsangelegenheiten. Die an Oſtern 1899 peranſtaltete kokale Gewerbe⸗ und Induſtrieausſtellung war von recht befriedigendem Erfolg begleitet. Er ſchloß mit dem Wunſche, der Gewerbeverein möge ſich ſo weiter entwickeln zum Nutzen und Frommen ſeiner Mitglieder. Nach dem durch Kaſſier L. Pflaum verleſenen Kaſſenbericht beträgt die Mitgliederzahl 140, worunter 10 Nichthandwerker ſind. Alsdann hielt der Sekretär Martin ſeinen angekündigten Vortrag über„Waarenhäuſer, Bazare u. ſ..“ In nahezu einſtündigem Vortrag ſchilderte er das Weſen und die Entſtehung der Waarenhäuſer und die Art und Weiſe ihrer marktſchreieriſchen Reklame und wies darauf hin, daß die aarenhäuſer den geſammten gewerblichen Mittelſtand aufs tiefſte ſchädigen. Dem konſumirenden Publikum werde eine Waare in die Hand gedrückt, die ſeine wirthſchaftlichen Intereſſen nicht fördere, und die Folgen: der ſtaatstreue und monarchiſch geſinnte gewerbliche Mittelſtand werde beſeitigt und in das Proletariat herabgedrückt, dem Arbeiterſtand aber ein Aufſteigen unmöglich gemacht; dies Alles geſchehe zu Gunſten weniger großkapitaliſtiſcher Unternehmungen. Das Geſchäftsperſonal werde in den meiſten Waarenhäuſern maßlos ausgenützt, das Publikum werde an unſaubere Gepflogenheit und an Schundwaare gewöhnt. Im Hinblick auf ſolche Ausſichten und auf den Nothſchrei des ſelbſt in den kleinſten Stäbichen aufs Höchſte ge⸗ fährdeten Mittelſtandes ſei es Aufgabe der hohen Regierung und der Volksvertretung, auf energiſche Gegenmittel zu ſinnen und zwar zu⸗ ee nächſt auf dem Wege der progreſſiven Beſteuerung des Umfaßes⸗ ſſe verlas er die bom Lan eband badiſcher Ge n die h 5 Aus der Mitte der Mitglieder wurde alsbald der Wunſch laut, der Vorſtand möge im Laufe des Vereinsjahres 1900 Redner engagiren, die über Hebung und Förderung der Gewerbevereine⸗ und über Anwendung und Nützlichkleit der Hilfs⸗ maſchinen und Kleinmotoren im Gewerbe referiren. In der daran ſich anſchließenden Vorſtandswahl wurden die bisherigen Vorſtandsmitglieder Joh. Keller als 2. Vorſtand, Ph. Rinklef, Joſ. Haas und Jak. Naber als Beiſitzer wiedergewählt. Nachdem nun noch bekannt gegeben worden war, daß an Oſtern d. J. wieder eine Geſellenprüfung abgehalten wird, ſchloß der 2. Vorſtand Joh. Keller die Generalverſammlung und ſprach den Mitgliedern im Namen der Wiedergewählten den Dank für das entgegengebrachte Ver⸗ trauen aus. § Schwetzingen, 24. Jan. Unſere ſtädtiſche Sparkaſſe, welche auf das verfloſſene Jahr als ein ſehr günſtiges zurückblicken kann und deren Einlagekapitalien ſich bedeutend erhöht haben, hat vom „Januar d. J. ab den Zinsfuß auf 3,6 pCt. erhöht. Durch dieſe e iſt ein noch ſtärkeres Anwachſen der Frequenz der Spar⸗ aſſe geſichert. B. N. Heidelberg, 24. Jan. In der geſtrigen Stadtberord⸗ netenwahl ging durch die Klaſſe der Niederſtbeſteuerten wie vor⸗ aus zu ſehen war, die von der nationalliberalen Partei im Be⸗ nehmen mit den anderen bürgerlichen Parteien aufgeſtellte Liſte faſt einſtimmig durch. Von den Gewählten gehören 11 der nationalliberalen Partei, 4 der Centrumspartei und 1 der anti⸗ ſemitiſchen Partei an. Von 3484 Wahlberechtigten übten nur 232 ihr Wahlrecht aus, alſo noch 10. .C. Karlsruhe, 24. Jan. Anfangs Januar d. J. wurden aus einem Güterſchuppen außerhalb der Gottesauer Kaſerne an der Dur⸗ lacher Allee 3 Exerziergeſchoſſe, 1 Granate, 3 Shrapnels, 2 Meſſing⸗ kartuſchen ſowie ein Buch„Material der Feld⸗Artillerie“ geſtohlen. Der Diebſtahl des Buches deutet darauf hin, daß es ſich hier nicht um einen Bubenſtreich, ſondern höchſt wahrſcheinlich um das hochver⸗ rätheriſche Treiben eines Spions handelt. Die Staatsanwaltſchaft hat ſich bereits der Sache bemächtigt und erſucht, Anhaltspunkte zur Ermittelung des Thäters und der geſtohlenen Gegenſtände der Polizei mitzutheilen. B. N. Karlsruhe, 24. Jan. Anläßlich der 50jährigen Jubi⸗ läumsfeier des 1. bad. Artillerie⸗Regiments wurde deſſen Com⸗ mandeur, Oberſtlieutenant v. Beck der Kronenorden 3. Klaſſe vom König von Preußen verliehen. * Pforzheim, 24. Jan. In der letzten Bürgerausſchußſitzung wurde der Gehalt des Oberbürgermeiſters Habermehl von 11,000 auf 18,000%/ erhöht. Ebenſo wurde durch einen Ankrag der Sozial⸗ demokraten beſchloſſen, den Gehalt des 2. Bürgermeiſters Holzwart ebenfalls zu erhöhen. Derſelbe bezieht 6000 /. Im Spätjahr wurde eine geforderte Erhöhung des letzteren abgelehnt. .N. Kouſtanz, 24. Jan. Der diesjährige altkatho liſche Kon⸗ greß findet in Konſtanz ſtatt. Lörrach, 28. Jan. Gine Vorſtandsſitzung des Verbandes badiſcher Zimmermeiſter fand hier am Sonntag, 21. Januar, ſtatt, an welcher alle Vorſtandsmitglieder theilnahmen. Es wurde, laut„Südd. Zimmermeiſter⸗ 18.“, beſchloſſen, an die fämmtlichen ſtaatlichen, ſtädtiſchen und irchlichen Baubehörden, ſowie an die Herren Architekten, Maurermeiſter und Bauunternehmer Cireulare zu verſchicken, in welchen die landesüblichen vom Verband auf⸗ geſtelltenꝑGrundfätze desb adiſchen Zimmermeiſterverbands enthalten ſind. Dieſe landesüblichen Grundſätze ſollen vom 15. Februar ab in Kraft treten und für jedes Verbandsmitglied verbindlich ſein. Ferner wurde die Frage der Feſtſetzung der Holzmarktpreiſe, welche den Kollegen bei ihren Einkäufen als Richtſchnur dienen ſollen, erledigt. Weitere Berathungspunkte bildete die Vervollſtändigung der Organiſation des Verbandes. Die nächſte im Mai ſtattfindende Vorſtandsſttzung ſoll auf Antrag des Vorſtandsmitgliedes Stadtraths Marrendt aus Konſtanz in Singen abgehalten werden. Im Anſchluß an die Vorſtandsſitzung begann um 2 ÜUhr eine allgemeine Zimmer⸗ meiſter⸗Verſammlung, wozu die Zimmermeiſter aus dem ganzen badiſchen Oberlande eingeladen worden und auch zahlreich erſchienen waren Den Vorſitz der Verſammlung führte der erſte Verbands⸗ Vorſitzende, Herr Otto Dieterle⸗Baden, welcher die Anweſenden begrüßte. Er ſowohl wie nach ihm der eigentliche Referent der Verſammlung, Herr Zimmermeiſter Gg. Herrmann⸗Mannheim, der zweite Vorſitzende des Verbandes, ſchilderten die mißliche Lage des Zimmergewerbes in klarer, treffender Weiſe und beſprachen ferner die Mittel und Wege, durch die dieſen Mißſtänden abgeholfen werden können. Das Hauptgewicht legten ſte auf die Einführung des laufenden Meters an Stelle des jetzt geltenden Kubikmeters bei der Berechnung der Zimmerarbeiten, ſowte auf die Einführung der vom Verbande aufgeſtellten landesüblichen Grundſätze. Die beiden Redner ernteten ſeitens der Verſammlung lebhaften Beifall. An der ſich hieran anſchließenden Diskuſſton betheiligten ſich zahlreiche Zimmer⸗ meiſter aus den verſchiedenen Theilen des Landes. Waarei Wfalz, Heſſen und Umgebung. * Duttweiler, 24. Jan. In Sachen der brojektirten Eiſenbahn Speyer⸗Neuſtadt hat der hieſige Gemeinderath einſtimmig beſchloſſen, eine Petition an die hohe Kammer der Abgeordneten in München zu richten, dahin lautend, die projektirte Linie, falls zur Zeit eine Durch⸗ führung bis Neuſtadt nicht beabſichtigt ſei, wenigſtens bis Dutiweiler zu führen. Frankfurt, 24. Jan. Verwegene Diebsgeſellen machen ſeit einigen Wochen die Wohnungen in allen Stadttheilen unſicher. Die⸗ ſelben ſcheinen mit Nachſchlüſſel zu arbeiten. Abendeſſen hinzulegen, beſonders für Jene, welche geiſtige Ge⸗ tränke genießen. — Ein entſetzliches Verbrechen. Aus Hamburg wird ge⸗ ſchrieben: Das aus Heiligenbeil, Oſtpreußen, gebürtige Dienſt⸗ u. Fmädchen Henriette Thurau, welches hier ſeit 1890 bedienſtet und 28 1ů5 0 E⸗ Iweder hierher mißt. kleinen Bornſtraße wohnenden Eheleuten Buchholz, mit denen ör geſtand der Mann ein, Lübeck nach einem längeren Beſuch in Heiligenbeil Mitte Juli v. J. zurückgekehrt war, wurde ſeit ihrer Rückkehr ver⸗ Am Sonnabend Abend nahm die Polizei bei den in der die Thurau verkehrt hatte, eine Hausſuchung vor und fand feleidungsſtücke und ſonſtige Sachen der Vermißten. Im Ver⸗ die Thurau, welche in ſeiner Wohnung erkrankt und geſtorben ſei, im Keller verſcharrt zu haben. Die Leiche des Mädchens wurde 1½ Meter unter dem Boden des Kellers gefunden.— Das Ehepaar Buchholz, der Grünwaaren⸗ händler Fritz Buchholz aus Köln, und ſeine Ehefrau Eliſabeth, geb. Koppelmann aus Lübeck, wurden, wie weiter gemeldet wird, perhaftet und in's Stadthaus gebracht und dort von dem Direk⸗ tor Dr. Roſcher einem Verhör unterzogen. Der Mann leugnete zuerſt Alles, er wollte von nichts wiſſen; in die Enge getrieben, legte er aber ein Bekenntniß ab. Er geſtand, daß die Thurau am Montag, den 10. oder Dienſtag, den 11. zurückgekehrt ſei. Es war Vormittags 8 Uhr, ſeine Frau, die ſich am Tage vorher nach begeben habe, ſei noch nicht wieder zurückgekehrt geweſen. mit dem Mädchen allein in der Wohnung geweſen und habe geſehen, daß die Thurau eine Taſſe Milch getrunken habe. Dann Er ſei 85 ſei es der Thuran plötzlich unwohl geworden, ſo daß er ſich ver⸗ —————— anlaßt fühlte, ihr ein Glas Waſſer anzubieten. Dies habe das Mädchen ausgetrunken und ſich bedankt. Er will dann ſeinen Geſchäften nachgegangen ſein. Als er Abends wieder in ſeine Wohnungzurückgekehrt ſei, habe die Thurau als eine Leiche in einer Ecke gelegen. Die Leiche ſei bereits kalt geweſen. Da er noch 50% von der Thurau zu fordern gehabt habe, die er ihr zu der Reiſe nach Heiligenbeil geliehen, habe er Angſt bekommen, ſein Geld zu verlieren und habe ſich als Deckung die Effekten der Verſtorbenen angeeignet. Den Leichnam habe er dann unter ſeinem im Keller gelegenen Schlafzimmer einen Meter tief ver⸗ ſcharrt. Dann habe er die Holzdielen wieder über das Grab ge⸗ legt und ſich zur Ruhe begeben.— Nachträglich wird noch be⸗ richtet, daß Buchholz geſtanden habe, die Dienſtmagd Thurau am 14. Jult vergewaltigt und dann erdroſſelt zu haben. — Der Stimme zu Liebe legen ſich die Berühmtheiten der Geſangskunſt die größten Entbehrungen auf. Nicht viele Men⸗ ſchen mögen eine Ahnung davon haben, wie wenig beneidenswerth das Loos jener gefeierten„Sterne“ eigentlich iſt. Mme. Adelina Patti, die ewig jugendliche Diva, deren nahe bevorſtehendem Konzert im Covent⸗Garden⸗Theater zu Gunſten der britiſchen Soldaten man in London mit Spannung entgegenſieht, hat ſtets ein Leben voller Entſagung geführt. Als junges Mädchen hat ſie auf alle Vergnügungen und Zerſtreuungen, deren ſich ihre Altersgenoſſinnen hingeben durften, verzichten müſſen. Bis zu dem Tage, an dem ſie im 24. Lebensjahre ihrem erſten Gatten, dem Marquis de Caux, angetraut wurde, hat man ſie faſt wie eine Nonne gehalten. Die Genüſſe einer reichbeſetzten Tafel Gerichtszeitung. theim, 24.(Strafkammer.) Vorſitzender: Herr Landgerichtsdirektor Wal 3. Vertreter der Großh. Staats⸗ behörde: Herr I. Staatsanwalt Dr. Mühling. 1) Ein complieirter Betrugsprozeß bildete heute den einzigen Gegenſtand der Tagesordnung. Angeklagt waren der 285 Jahre alte Kellner Ferdinand Strack aus Freiburg und der 47 Jahre alte Koch Herdꝛann Reichard von hier, beide ſchon wegen Betrugs ſchwer vorbeſtraft. Im vorigen Frühjahr geristh der Wirth Jean Müller bor die Beiden, welche von ihm erfuhren, daß er in Geldklemme war. Er habe eine Scheidungsklage gegen ſeine von ihm getrennt lebende Frau eingeleitet, müſſe an ſeinen Anwalt einen Vorſchuß bezahlen und habe auch ſonſt Verſchiedenes zu decken. Strack und Reichard erboten ſich, ihm gegen Wechſel Geld zu verſchaffen, Müller gab ihnen darauf ein Blankogccept, wobei er bemerkte: Helft ihr mir, helf ich euch au ch.“ Bei der thatſächlichen Mittelloſigkeit Müllers, der allerdings ein Haus in der 11. Quer⸗ ſtraße gekauft hatte, das aber kaum mit Gewinn an den Mann zu bringen war, handelte es ſich alſo bei der Geſchichte um reine Wechſelreiterei. Die Compagnie Strack und Reichard hatte im Unterbringen ſolcher Kellnerwechſel Erfahrung. Strack beſtimmte zunächſt den Schneidermeiſter Jakob Walz, ihm zwei Wechſel mit dem Accept Jean Müllers im Betrage von 125 und 150 Mk abzu⸗ nehmen. Müller ſei Beſitzer des Hauſes der 11. Querſtraße Nr. 20 und ſei als Inhaber einer Forderung an Baumeiſter Jünger mit Giebelrecht in Höhe von 2000 Mark hochprima Müller ſchulde ihm für die Vermitkelung eines Hauskaufs eine größere Summe, zur Be⸗ zahlung habe er ihm die Wechſel gegeben. Ebenſo nahm Walz von Reichard einen Müllerſchen Wechſel an, der auf den Betrag don 85 Mk. lautete. In ähnlicher Weiſe erbot ſich Strack dem Wirth Chriſtoph Kälble Geld zu verſchaffen. Er ließ ſich einen Wochſel über 150 Mk. unterſchreiben und ſetzte ihn bei Walz ab, der ihm und Reichard, wie für die übrigen Wechſelbeträge nur einen Theil in Baar, das übrige in Stoffen abgab, die Reichard um geringes Geld verſchleuderte. Der Verluſt des Walz beläuft ſich im Ganzen auf 790 Mk. So wenig wie Müller und Kälble ſah der Schreiner Chriſtian Rathgeber, der ſich gleichfalls Strack auvertraut hatle, eien Pfennig von dem Gelde, das dieſer ihm verſchaffen follte, Rathgeber hatte einen Wechſel anf 200 Mark acceptirt, den Strack bei Kleiderhändler Süßkind anbrachte, indem er ſich von der Valuta 96 Mk. ſür ein Guthaben Süßkinds an ihn gutſchreiben und 28 Mꝛt. in Baar herauszahlen ließ, die er für ſich verwendete. Auf einen von Jean Müller aceeptirten Wechſel, der auf 105 Mk, lautete, hatte Süßkind dem Strack nur 70 Mk. eingeſchoſſen, das Geld aber ver⸗ geblich zurückverlangt, als ſeine Informationen über Müller ſchlecht dusfielen. Weiter beglückte Strack den Schneider Walz mit einem auf die Firma Werling u. Co. ausgeſtellten Wechſel über 285 Mk, Er pries die ſattſam bekannte Firma als hochprima. Es ſei eine Cigarrenfabrik, für welche er und Reichard Cigarren verkauft hätten. Die Wechſelſumme ſei die ihnen gebührende Proviſton. Der In⸗ haber der Firma Werling u. Co., der Kaufmann K. W. Müller, will den Wechſel nur„aus Spaß“ hergegeben haben, was Reichard jedoch entſchteden beſtreitet. Reichard hat allein noch zwei weitere Wechſeldelikte begangen. Der Schreinermeiſter Julius Birkenmeker beauftragte ihn, ein Accept über 250 Mark, das er von der Wittwe Brüſſel und dem Gaskontroleur Hart⸗ mann als Zahlung erhalten, zu verkaufen. Reichard brachte den Wechſel der Firma Kirner& Kammerer und erklärte ſich bereit, auch Waaren an Zahlungsſtatt annehmen zu wollen. 20, ließ er ſich in Baar anzahlen. Weiter veranlaßte Reichard den Viehhändler Weilheimer in Ludwigshafen, ihm einen von Jean Müller unterzeichneten, auf 45% lautenden Wechſel um 40% abzunehmen und auf einen weiteren im Betrage von 85„ 19 c. vorſchußweiſe zu verabfolgen. Auch Strack brachte bei der Firma Kirner cc Kammerer zwei von Jean Müller acceptirte Wechſel in Höhe von 48% und 115 el unter. Da⸗ von ließ er ſich 19/ baar geben, für den Reſt holte Reichard Beſtecke, die er alsbald weiterverkaufte. Im Ganzen betrug der Werth der dagegen gelieferten Waaren 122 ,/ Einen ſtarken Betrug verübte Strack zum Nachtheil der Möbelfabrit von Gebr. Breitwieſer in Heidel⸗ berg. Er gab ſich dieſen gegenüber als Architekt aus, der in Mann⸗ heim ein Baubureau habe. Er habe bei der Marine als Einjährig⸗ Freiwilliger gedient. Er beſtellte Möbel im Werthe von 150% und gab dafür einen Jean Müller⸗Wechſel. Ferner berſprach er der Firma, ihr einen Auftrag zur Ausmöblirung eines Hotels zuzuwenden. Bald darauf erſuchte er die Firma Gebr. Breitwieſer um Lieferung von weiteren Möbeln im Werthe von 200%/ Er beabſichtige, ſich zu ver⸗ heirathen und ſeine Braut und Schwiegermutter kämen zu Beſuch. Er überreichte gleichzeitig der Firma einen von Wirth Kälble acceptirten Wechſel in Höhe von 200 f. Die Möbelfabrit zog Erkundigungen über Kälble ein, welche ſchlecht ausfielen. Darauf wurde die Be⸗ ſtellung nicht ausgeführt. Endlich hat Strack verſucht, ſich auf Grund eines Müller⸗Wechſels bei Fahrradhändler Schmitt ein Rad im Werthe bon 240 zu erſchwindeln. In der heutigen Verhandlung geſtand Strack nur die Fälle Rathgeber und Breitwieſer rückhaltlos zu. Im Uebrigen wollten er und eichard beſten Glaubens geweſen ſein, daß Jean Müller, K. W. Müller und Kälble gut ſeien. Ebenſo ver⸗ ſteifte ſich Strack, der ſich ebenſo gewandt als zäh vertheidigte, auf die Behauptung, er habe Anſpruch auf Proviſton für Geldvermittelung und für ſeine Bemühungen das Haus Jean Müllers zu verkaufen ge⸗ habt, welche er ſich von den Wechſelbeträgen abgezogen habe. Reichard ſuchte ſich auf den Dummen hinauszuſpielen, der bon Wechſelgeſchichten u. ſ. w. nichts verſtanden und die Acceptanten aus⸗ nahmslos für gut gehalten habe. Die Beweisaufnahme brachte er⸗ drückendes Belaſtungsmaterial. Es wurde dabet auch eine komiſche Verwechslungsgeſchichte erörtert. Der Frau des Angeklagten Reichard war amtlich Mittheilung gemacht worden, daß ſie noch eine Hypothele im Betrage von 800 Gulden auf ein Haus in Käferthal zugut habe, welche neu eingetragen werden müfſfe. Die Freude über den unerwar⸗ teten Vermögenszuwachs, den Reichard bei ſeinen Schwindeleien als⸗ bald verwerthete, wurde bald wieder zu Eſſig, als ſich herausſtellte, daß Frau Reichard geb. Hahn mit der wirklichen Grundgläubigerin nicht identiſch war. Nach den Plaidoyers(die Vertheidigung führten die Rechtsanwälte Kratt und Dr. Weingart) wurde die Verhand⸗ lung auf morgen vertagt. Der Staatsanwalt hatte gegen Strack ———————.——.——— exiſtirten für ſie nicht. Jahrelang wurde ihr täglich nichts Anderes ſervirt, als einfach gekochtes Fleiſch, etwas geröſtetes Weißbrod und ein wenig Obſt. Man fürchtete, daß die geringſte Indigeſtion die Klarheit ihrer Stimme hätte beeinträchtigen können. Nach einem derart frugalen Diner, das ſie zwiſchen drei und vier Uhr einnahm, mußte ſte— wenn ſie Abends zu ſingen hatte— faſten, bis ſie von der Oper zurückkehrte. In den Zwiſchenakten beſtand ihre Erfriſchung in einigen hombopathiſchen Pillen, deren Hauptingredienzien Schwefel und ſpaniſcher Pfeffer waren. Fühlte ſie ſich ſehr erſchöpft, ſo geſtattete man ihr eine kleine Taſſe Bouillon. Ein anderes Opfer, das Adelina ihrer Kunſt brachte, war das Entbehren anregender Unterhaltung. In faſt abſolutem Stummſein verbrachte ſie jeden Tag, an dem ſie auftreten mußte. Das Einzige, worin die vielbewunderte Künſtlerin ſchwelgen durfte, waren— ihre Toiletten. Auch der Thee ſoll nach Anſicht der meiſten Sängerinnen von! ſchädlicher Wirkung auf die Stimmbänder ſein. Die Albani trank bor dem Auftreten ein Glas Rothwein, während Jenny Lind darauf ſchwören wollte daß es für die Stimme nichts Beſſeres gäbe, als eine Hühnerbrühe, in der Hafergrütze gekocht iſt und die im letzten Moment mit Sahne abgerührt wird. Einige ſehr bekannte Sänger glauben an die borzügliche Wirkung einer ſelbſt fabri⸗ zirten Paſtille, die ſie vor dem Singen im Munde zergehen laſſen. Die Beſtandtheile dieſer Paſtille ſind— Glycerin, Citronenſaft und Gummi arabicum. * fNN— Man: Jan. * 4 4. S General⸗ Anzeiger Wrannheim, 25. Januar; 21 Jahre Juchthaus, 1000 ½ Geldſtrafe und 5 Jahre Chrberluſt, gegen Reichard 23 Jahre Gefängniß, 500, Geldſtrafe und 3 Jahre Ehrverluſt beantragt. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Sroßh. Badiſches Hof⸗ und National⸗Theater in Maunheim. 8 Der Troubadour. Die geſtrige Vorſtellung führte eine Reihe großer und ſchöner f᷑TSkimmen ins Treffen, auf die unſer Troubadour⸗Enſemble ſtolz ſein m9nLeann. Die Freude der Hörer an dem imponirenden und wohllautenden Stimmen⸗Material der meiſten Mitwirkenden ließ kleine techniſche Mängel überſehen, die ſich im ausgeprägt italieniſchen Geſangsſtil bei deutſchen Sängern nur zu leicht einzuſtellen pflegen. Den Grafen Lung ſang zum erſten Mal Herr Mohwinkel. Er bot ſtimmlich eine prächtige Leiſtung, die von lebhaftem Beifall begleitet war. Seiner großen Arie wäre noch mehr techniſche Ausgleichung zu wünſchen. Frl. Kofler hatte in der Rolle der Azucena, die hier in der letzten Zeit ſo oft als Verſuchsobjekt für gaſtirende Altiſtinnen gedient hat, Gelegenheit, ihr hervorragend ſchönes, dramatiſch kraftvolles Organ mit beſtem Erfolg wirken zu laſſen. Frau Rocke⸗Heindl iſt eine ſſehr hoch zu ſchätzende Leonore. Wenn ihr auch von den kolorirten Stellen ſihrer Partie manches ziemlich große Schwierigkeiten macht, ſo verfügt ſie in den leidenſchaftlich bewegten doch über ſo viel ſtimmliche Schönheit und lebendige Ausdrucksfähigkeit, daß ihre Wiedergabe einen künſtleriſch hochbedeutenden Eindruck macht. Herr Erl ſtattete den Manrico mit der ganzen Kraft ſeiner Stimme aus und erzielte wie die Vorhergenannten einen ſchönen Erfolg. Dr. W. „Ibſeus neuſtes Drama„Wenn wir Todten erwachen“ wird am Freitag den 26. Januar im Stuttgarter Hoftheater zum erſten Male aufgeführt. Frl. Liſſi wird bei dieſer erſten deukſchen Auf⸗ führung dieſes Stückes die weibliche Hauptrolle(die Irene) ſpielen. Jules Claretie, der Direktor des Théatre feangais, widmet im „Journal“ dem ruhmreichen Gaſtſpiel der Frau Agnes Sorma einen Höchſt intereſſanten Epilog. Der erfahrene Theatermann und Dichter wendet ſich gegen die Eitelkeit der franzöſiſchen Schauſpielerinnen, die in jeder Rolle eine„Senſationsrobe“ tragen wollen. Er erzählt:„Als die Sorma ihre Nora⸗Proben im einfachen, ſchwarzen Wollkleide durch⸗ machte, warnte ſie ein Pariſer Freund und fand ihre Toilette für Paris zu einfach. Die Sorma lachte und antwortete, ſie ſpiele ja Nora, eine arme, kleine, ruinirte Frau, und dürfe nur ſolche Kleider kragen, wie ſie Nora eben ſich leiſten könne. Bei andern Rollen ſei das wieder eine andere Sache.“ Hietan knüpft Claretie ſeine Betrachtungen:„Unſere Schauſpielerinnen, und ſeien ſie noch ſo bedeutend, hören auf den Dichter mit ihrem Verſtand, auf den Schneider mit khrer Eitelkeit. Vom Dichter nehmen ſie jeden Tadel, vom Schneider alle Rathſchläge an. Der Schneider kümmert ſich natürlich nicht um das Stück und ſeine Situationen; et iſt Künſtler für ſich und ſein Ruhm ſteigt auf Koſten der Wahrheit. Bei der Sorma ſah man nur ſie, hörte nur Nora in allen ihren Affekten und faßte Theilnahme für Nora in ihren klein⸗ bürgerlichen Kleidern. Ebenſo ſpielte die Duſe„Gioconda“. Man wäre in Verlegenheit, etwas von ihren Kleivern zu erzählen, und man Zann nicht Bewunderung genug empfinden für ihr Spiel.— So wäre zu wünſchen, daß alle unſere Schauſpielerinnen die Nora von Frau Sorma ſpielen ſehen, damit ſie die hohe Kunſt lernen, mit Alltags⸗ Keidern und Alltagsmienen volle tragiſche Wirkung zu erzielen.“ Herr Hofoperufäuger Fenten wirkte dieſer Tage mit großem Erfolg in einer vom Heidelberger Bachverein unter Wolfrums Leitung veranſtalteten Aufführung des„Meſſias“ von Händel (Bearbeitung von Chryſander) mit. Herr Hofoperuſünger Mohwinkel wird am Montag im Dresdener Hoftheater als Hans Sachs gaſtiren. BDen Dapies⸗Konzert. Auf das heute Abend im Konzertſaal des Großh. Hoftheaters ſtattfindende Auftreten des Tenoriſten Ben Davies von der Royal Opera in London, wird nochmals auf⸗ merkfam gemacht. Planks Gattin geſtorben. MWie uns aus Karlsruhe telegraphirt wird, ift die Frau des kürzlich verunglückten und geſtorbenen Kammerſängers Plank nach längerem Leiden geſtorben. Acht Kinder betrauern die Eltern. In der Geueralverſammlung des Bad. Kunſtgewerbe⸗ bereins gab, wie uns aus Karlruhe geſchrieben wird, der Vorſitzende, Direktor Götz einen Ueberblick über die zur Pariſer Weltaus⸗ ſtellung kommenden Arbeiten unſeres Landes und konſtatirte dabei, daß die badiſchen Kunſtgewerbe nach Krüften zum Gelingen der deutſchen Abtheilung beigetragen habe, indem es zahlreich und gut pertreten ſein werde. Insbeſondere werden in den Gebieten der Möbel⸗ induſtrie, Plaſtik, Holzſchnitzerei, Keramik, Silberſchmiede⸗ und Mo⸗ Dailleurkunſt, der Bronce⸗ und Kunſtſchmiedetechnik, Glas⸗ und Email⸗ maleret, Stickerei, Buchbinderei, Ledertechnik, kirchlichen Kunſt u. ſ. w. bedeutende Arbeiten zur Ausſtellung gelangen. Sodann ſtellte der Vorſtand den Antrag im Jahre 1901 in Karlsruhe eme Deutſche Glasmalerei⸗Ausſtellung abzuhalten. Das Mi⸗ niſterium ſtellte bereits den Erweiterungsbau der Kuuſtgewerbeſchule als Ausſtellungslokal zur Verfügung, während der Großherzog das Protektorat und der Erbgroßherzog das Ehrenpräſidinm der Ausſtellung übernahm. Die Generalverſammlung genehmigte ein⸗ ſtimmig die bezüglichen Anträge. Der Verein zählt gegenwärtig 600 Mitglieder. Die Jahreseinnahmen und ⸗Ausgaben balaneirten im lletzten Jahre mit rund 6800 Mark. Das Vereinsvermögen beträgt jetzt 7682 M. Der Freiburger Teuoriſt Henuſel gaſtirte, wie bereits früher gemeldet, auf Engagement in Frankfurt als Lyonel. Neulich ſang er dort den Tamino in Mozarts„Zauberflöte“. Beide Mal errang der Sänger ungetheilten Beifall. Wie man ſoeben erfährt, tritt 1 Henſel ab 1. Mai in den Verband des Stadttheaters in rankfurt a/M. Seine Dürkheimer Landsleute werden dieſe Nach⸗ richt mit Freuden leſen. Herr Henſel iſt der Sohn des Wurſt⸗ fabrikanten Henſel in Karlsruhe; er ſelbſt hat früher auch gemetzgert. „'r Herr Maire“, das Luſtſpiel von G. Stoßkopf, welches am 22. Februar im Mannheimer Hoftheater von dem Elſäſſiſchen Theater in Straßburg zur Aufführung gebracht wird, feiert im Elſaß fortgeſetzt die größten Triumphe. Am., 11. und 22. Jan. wurde es von der Straßburger Truppe in Mülhauſen vor gänzlich ausverkauften Häuſern geſpielt. Sonntag den 11. Februar erlebt das Luſtſpiel, nachdem es erſt vor anderthalb Jahren erſchienen iſt, in Straßburg bereits ſeine 28, Aufführung, ohne bisher an Zugkraft ein⸗ gebüßt zu haben. Vorſicht! Nicht ſtürzen? Unker dieſer Ueberſchrift erzählt die „Deutſche Wochenzeitung in den Niederlanden“ eine amüſante Ge⸗ ſchichte, die ſich vor Kuͤrzem in Utrecht bei einer„Lohengrin“⸗Auf⸗ führung in der Niederländiſchen Oper ereignet hat. Man hatte die Rühebank für das Brautgemach vergeſſen. Erſt im letzten Augenblick wurde der Fehler bemerkt, und kurz entſchloſſen bedeckte der Regiſſeur eine große Kiſte mit Teppichen und Kiſſen. Lohengrin und Elſa nahmen dann auch auf dieſer improviſtrten Ruhebank Platz und über⸗ ließen ſich der Seligkeit der Minne. Plötzlich erhob ſich im Saale ein homeriſches Gelächter. Lohengrin und Elſa vermögen zunächſt die Urſache dieſer außerordenklichen Fröhlichkeit nicht zu erkennen, ſie ſehen ſich verſtohlen um, ob irgend etwas auf det Bühne nicht in Ordnung iſt, und plößlich entdecken ſie, daß der Teppich über der Kiſte ſich ver⸗ ſchoben hat und mit fußgroßen Buchſtaben die Warnung in den Saal leuchtet:„Vorſicht! Nicht ſtürzen!“ 8 Das„aſtronomiſche Datum“. Die Pariſer Sternwarte wird nach einer jüngſt erfolgten Mittheilung ihres Direktors, Prof, Loswy, vom 1. Januar 1900 ab in allen ihren Veröffentlichungen den Tag nicht mehr wie bisher von Mittag zu Mittag, ſondern in Ueberein⸗ ſtimmung mit der hürgerlichen Zeitrechnung von Mitternacht zu Mitkter⸗ nacht rechnen, dabei aber die Stunden von 0 bis 24 durchzählen, alſd ſtatt 1 Uhr Nachmittags 18 Uhr ſetzen u. ſ. f. Die übrigen franzöſiſchen Sternwarten werden ſich dieſer Neuerung wohl bald an⸗ ſchließen. Sie ift übrigens in den engliſchen aſtronomiſchen Jahr⸗ büchern bereits ſeit zehn Jahren in Gebrauch. In den übrigen Ländern. insbeſondere auch in Deutſchland, wird vorläufig wohl noch ziemlich allgemein an der Zählung von Mittag zu Mittag feſtgehalten werden. eee e ee * R — EIEASN 25 2 „ — Isae Aus dem ruſſiſchen Kunſtleben. Graf Leo Tolſtoi der voll⸗ Wänpte wieder hergeſtellt ilt. Thlreiht Gacnmärtig eing GAZäRluns uA U dem ruſſiſchen Volksleben.—„Die derſunkene Glocke“ von Gerhart Hauptmann iſt dieſer Tage in Reval in dem neuen Gewande einer muſtkaliſchen Bearbeitung in Scene gegangen. Es handelt ſich nicht um eine opernartige Vertonung wie bei Zöllner. Der Komponiſt Otto Muhſchel, ein geborener Rigenſer, beſchränkt ſich vielmehr darauf, die einzelnen Akte durch charakteriſtiſche Zwiſchenſpiele zu verbinden, außer⸗ dem hat er einige Lieder der Rautendelein und den Elfenreigen in ein muſtkaliſches Gewand gekleidet und einige Höhepunkte des Dramas melodramatiſch illuſtrirt.— Ein bäuerliches Opernenſemble wird dem⸗ nächſt in Sſimbirsk gaſtiren. Es beſteht aus 30 Künſtlern, die ſämmt⸗ lich aus dem Dorfe Sſudoſſewo ſtammen und ihre Studien unter der Leitung der daſelbſt auf ihrem Gute wohnenden Frau Sſerowa, der Wittwe des Opernkomponiſten Sſerow, machten. In Sſimbirsk ſoll zunächſt die Oper„Rogneda“ von Sſerow gegeben werden. Auf dem Gute der Componiſtenwittwe haben die Bauern bereits die Ozern „Das Leben für den Zar“,„Fürſt Igor“ u. A. geſpielt 5 Stimmen aus dem Publikum. Eugliſche Arbeitszeit. Brävo, Herr..„ Sie haben mir aus der Seele geſprochen und beſten Dank, daß Sie Namens der deutſchen Kaufmannſchaft und deren Gehilfen dagegen Verwahrung eingelegt haben, daß ein guter Theil derſelben eine dem Trunke, der Bummelei und Schlaf⸗ mützigkeit ergebene Geſellſchaft ſei. Wenn einige Herren, die von ihren Herren Vätern nach London geſandt wurden, um in engliſchen Bureaus zu—— ſtudiren, glauben, ihre Kenntniſſe damit glänzen laſſen zu müſſen, daß ſie einer ſolchen in die Gewohnheilen des Volkes tiefeinſchneidenden Neuerung das Wort reden, ſo werden ihnen die deutſchen Frauen ſchou heimleuchten. Dieſe Herren ſtehen abſolut nicht auf dem realen Boden und ſollten erſt einmal die deutſchen Volksgebräuche mit der engliſchen vergleichen, dann würden ſie ſolche Vorſchläge gar nicht machen. Beſchäftliches. *„Das Volk der Dichter und Denker“ trinkt bekanntlich auch gern, wie es ſchon ſeine Vorfahren, die Ger⸗ manen, gethan. Während die Männer im Allgemeinen dem Bier und Wein den Vorzug geben, haben die Frauen ſich den Kaffee als Leibgetränk erkoren, welcher ja täglich zweimal faſt in jedem deutſchen Hauſe auf dem Tiſch erſcheint. So kann es kommen, daß Deutſchland unter allen kaffeetrinkenden Nationen Europas den höchſten Kaffeeverbrauch hat. Neben dem Bohnenkaffee wer⸗ den aber noch koloſſale Quantitäten von Surrogaten konſumirt, von denen namentlich die Cichorie ihrer Billigkeit halber obenan ſteht. Man ſollte aber doch lieber zu einem gediegenen, der Ge⸗ ſundheit zuträglichen Kaffee⸗Zuſatz greifen, wie z. B. Kathrei⸗ ner's Malzkaffee, der infolge ſeiner patentirten Herſtellungsweiſe Geſchmack und Aroma des Bohnenkaffees beſitzt und dadurch nicht nur ein idealer Kaffeezuſatz, ſondern ſogar ein wirklicher Erſatz des Bohnenkaffees iſt. Damit die Conſumenten ſicher auch den richtigen Kathreiner's Malgkaffee erhalten, ſei bemerkt, daß dieſer nur in Packeten mit dem Bilde des Prälaten Kneipp als Schutz⸗ marke verkauft wird. Nachrichten und Celegramme. Neueſte 5 Der Bergarbeiterſteeik in Böhmen. * Prag, 24. Jan. Nahezu alle Zuckerraffinerien Böhmens, ebenſo die gemiſchten Zuckerfabriken ſtellten den Betrieb wegen Kohlenmangel ein. Wenige noch arbeitende Fabriken verfügen über Kohlenvorräthe für wenige Tage. Der Induſtriellenverband telegraphirte an die Regierung, daß die vorhandenen Kohlen⸗ vorräthe zunächſt dem inländiſchen Konſum zugeführt werden. (Frtf.)) * Prag, 24. Jan. In allen Streikgebieten iſt die Lage nahezu unverändert. Im Schlaner Bezirke wurde den Arbeitern des Marekſchachtes die geforderte Lohnerhöhung gewährt. Die Arbeit wurde wieder aufgenommen. Die Arbeiter in Schadowitz und Schatzlar überreichten ihre Forderungen und beabſichtigen, falls dieſe nicht bewilligt werden, Freiſag in den Ausſtand zu treten. In Nutſchitz, Bezirk Kladno, iſt ſowohl der Betrieb des Bergwerkes als der Eiſenerzroſtöfen der böhmiſchen Montan⸗ geſellſchaft infolge Kohlenmangels eingeſtellt warden. Ueberall herrſcht völlige Ruhe. *Karlsbad, 24. Jan Geſtern ſtellten 386 Bergarbeiter die Arbeit ein und überreichten Forderungen betr. Lohnerhöhung, achtſtündige Arbeitszeit u. ſ. w. Zwei Porzellanfabriken redu⸗ zirten bereits infolge Kohlenmangel den Betrieb. Das Sprudel⸗ ſalzwerk in Karlsbad ſtellte den Betrieb im Sudhauſe ein. * Nürſchau, 24. Jan. Auf den Zechen im Mies'er Be⸗ zirke ſtreikten heute 4414 Arbeiter. Auf dem Zieglerſchachte, wo geſtern noch vollzählig gearbeitet wurde, erſchienen heute nur 133 Arbeiter. * Pilſen, 24. Jan. Die Situation auf beiden Littitzer Schächten iſt unverändert. Zum Schutze der Arbeitenden wurden 1990 97 Mann Militär nach Littit. Sulkow und Nürſchau ab⸗ geſandt. 5 K—* * 2** Der Burenkrieg. BBerlin, 24. Jan. Wie die„Poſt“ erfährt, iſt dem bei der Delagoabai aufgebrachten deutſchen Segelſchiffe„Hans Wagner“ von den britiſchen Behörden in Port Eliſabeth auf⸗ gegeben worden, die von ihnen als Kriegskontrebande bezeichneten Güter zu löſchen. Das Schiff iſt darauf weitergeſegelt. * London, 24. Jan. Während des ganzen Krieges hat lk. Frif. Zig. nie eine ſolche ängſtliche Spannung geherrſcht wie heute. Jedermann weiß, daß Bullers gefährlicher Angriff auf den Spionkop eine Entſcheidung in den bisher ſo gut wie ergeb⸗ nißloſen tagelangen Kämpfen am Tugela herbeiführen muß und daß wahrſcheinlich das Schickſal von Ladyſmith ſich damit ent⸗ ſcheidet. Man weiß auch, daß dieſe entſcheidende Aktion Bullers heute Morgen in der Hauptſache ausgeführt geweſen ſein muß. Da nun bis jetzt noch gar keine Nachricht vorliegt, iſt die Be⸗ ſorgniß bis zum höchſten Grade geſtiegen. Der Marineminiſter Goſchen beſuchte heute kurz nach ein Uhr das Kriegsminiſterium. Lord Landsdowne, Lord Wolſeley und Staatsſekretär Wyndham blieben bis zwei Uhr dort, um auf Nachrichten von Buller zu warten. In militäriſchen und Marineklubs warteten die Mit⸗ glieder von früh bis ſpät Nachmittags. Das Kriegsminiſterium iſt noch nie ſo viel beſucht worden wie heute. Gruppen von Men⸗ ſchen ſtanden davor, welche Bullers Anſichten diskutirten. Draußen hatte man, um das Publikum fern zu halten, ange⸗ ſchlagen, daß keine Nachricht eingetroffen ſei. Telegramme. * London, 25. Jan. Die„Times“ meldet aus Modder Miber ham Siegfr. Rosenhain, Juwelier, ein, daß die Stellungen der Buren in Magersfontein unhaltbar geworden ſind(22), infolge des ungünſtigen Geſundheits⸗ zuſtandes im Lager, des mehr und mehr um ſich greifenden Typhus, und des Mangels an Gemüſen, wie überhaupt an allen Lebensmitteln, mit Ausnahme von Fleiſch, welches im Ueberfluß zufriedenſtellend.(Natürlich!! Was die Engländer doch nicht Alles zuſammenlügen.) * London, 25. Jan. Die„Daily Mail“ meldet aus Lourenzo Marques vom 24: Heute früh wurde allen Paſſagieren, deren Reiſeziel Transvaal war, auf Befehl der portugieſiſchen rollte das Gewehrfeuer ſo heftig als je. auf, die britiſche Infanterie beſetzte ihn. Steinwällen Zuflucht. In dieſer Stellung hielten ſie ſtundenlang aus, Naächmittags ſah man ſie in vollem Rückzuge. Sie liefen durch eine Schlucht, währen die britiſche Artillerie ſie mit Shrapnellen und Ehditgranaten überſchüttete. durch einen Steinwall gebildeten Deckung Stellung. Die Verluſte ſind gering. (Privat⸗Telegramme des„Geueral⸗Anzeigers“.) * Berlin, 25. Jan. Geſtern Abend ereignete ſich eine Die Buren gaben Creſtkopje heutigen im freien Lebeſchacht verſchüttete zwei Bergarbeiter. Einer wurde getödtet.— Die Morgenblätter melden: Streite erſchoſſen. eeeme dekne,. gleichen Grunde geſchloſſen. gemeinen keine Veränderungen eingetreten. vorhanden iſt. Der Geſundheitszuſtand im britiſchen Lager iſt* Regierung die Erlaubniß zur Abreiſe verboten. 194 * London, 25. Jan. Das Reuter'ſche Bureau meldet von vor⸗ geſtern Abend aus Spearmanskoßp: Heute in früheſter Stunds Die Buren ſuchten hinter ſchwere Gasexploſton in einem Hauſe der Leſſingſtraße. 3 Per⸗ ſonen erlitten erhebliche Brandwunden.— Die Morgenblättet melden aus Glimo: Ein Altſitzer tödtete im Streite durch Axt⸗ hiebe ſeine frühere Geliebte und erſchoß ſich dann ſelbſt.— Der „Lok.⸗Anz.“ meldet aus Leimbach: Niedergehendes Geſtein Der in Liegniß wegen Gattenmords verurtheilte Marquitz legte Rebiſion beim Reichsgerichte ein.— Der„Lok.⸗Anz.“ meldet aus München; Auf einer Redoute wurde ein Artiſt von einem Buchhändler im * Prag, 25. Jan. Infolge des Kohlenmangels iſt ber elektriſche Betrieb der Straßenbahn eingeſchränkt worden; auch wurden mehrfach Schulen und Fabrikbetriebe aus dem In dem Streikgebiete ſind im All⸗ Die Aufforverung zwecks wirkungslos. ſtärkt worden.—— 85 A 2 1 N — Die Ruhe wird nirgends geſtört. WINlld »iſt von mir in meiner ae während bei beſonders hartem Waſſer angewandt worden. Sie macht dit Haut glatt und geſchmeidig und verhindert das Aufſpringen“ ſo 15 10 18 bekannter Medieiner. Ueberall, auch in den Apot erhältlich. SARG's 13 Anerkannt beſtes ZAHNPUTZNHTTTEL. (Sanitätsbehördlich geprüft, Atteſt Wien, 3. Juli 1887.) Sehr praktiſch auf Reiſen. Arxomatiſch erfriſchend⸗ Ueberall zu haben. „Meine Herren! Ich glaube, daß die Mundpflege(Zahnpflege) ebenſoviel, wenn nicht mehr Recht hat, berückſichtigt zu werden, wit andere Disziplinen, wenn wir bedenken, daß die Mundhöhle die Eingangspforte in das Innere des Körpers bildet.“ Mit dieſen Worten leitete Herr Dr. Wolff aus Agram ſeinen Vortrag auf dem XII. internationalen mediziniſchen Kongreß zu Moskau ein Derſelbe fuhr dann fort;„Ich glaube nicht zu weit zu gehen, wenn ich die Urſache vieler Magen⸗ und Darmkatarrhe, Blutarmuth, Bleichſucht ꝛc., gerade einer vernachläſſigten Mundhöhle zuſchreibe Die Fälle ſind gar nicht ſelten, wo durch eine gründliche Reinigung (Heilung) derſelben, auch alle dieſe Krankheiten wieder zum Ver ſchwinden gebracht wurden. Volle Uebereinſtimmung herrſcht bei allen ärztlichen Autoritäten daß bei der Pflege des Mundes der mechaniſchen Reinigung mittelſ Fe die Hauptrolle zufalle; daß es nothwendig ſei, die einigung Morgens und Abends nicht zu unterlaſſen, und empfeh lenswerth, dieſelbe nach jeder Mahlzeit vorzunehmen. Befürwortet werden Zahnpaſten in Tuben, da in denſelben der unverbrauchte Reſt ſtets verſchloſſen bleibt. Und zwar den Ziuntuben deßhalb vorzuziehen, weil dieſelben keinen ſchädigenden Bleizuſatz enthalten. üglich der Zahnpaſten die Forderung, aus neutraler Seife hergeſtellt ſein ſollen. Alle dieſe Forderungen und Vorbedingungen zu einer erfolg⸗ reichen, rationellen Zahnpflege erfüllt in vollendetſter Weiſ „Kalondot“, von dem eine andere Autorität ſagt:„Daß mng förmlich froh ſein müſſe, daß ein ſolches Präparat vorſ banden ſei, welches außerdem den Vortheil biete, groſen Abfatz zu haben und en vogue zu ſein, man daher nicht lei bei„Kalodont“ in die unangenehme Lage komme, alte, ſchlechte unbrauchbare Waare zu erhalten, wie bei Präparaten, welchſg weniger Abſatz haben ꝛc.“ 40520 mman büte ſich deßchalb bor den in der Verpackunl äßnlichen, auf Täuſchung berechueten werthloſen Nachahmungen? ee Liebhaber von praktiſchem Schuhwerk finden die reichſte Aus ö waßl, auch in ganz dilligen Artiteln, bei 35900 Georg Hartmann, 1 8, 1 Scnbwaarenhans an den Planfen p 8, 12 Alleinderkauf der Fabritate von Otto Herz& Gie. u. Frankfurt a/ Main.(Telephon 443) — 0 1, 8, Breſtestrass Setee Srnesguus Jer Sgpe, Je Ubeti, fügig Bezugsque* uwelen, gold. 5 „Gerätbe, Benede, Ninbes uuß ds„ fe * Wiederaufnahme der Arbeit unter Androhung der Entlaſſung blieh Die Behörde ſicherte dem arbeitswilligen Volke den Schutz zu. Das Militär iſt im nordweſtböhmiſchen Streikgebiete ver⸗ des rauhen Winters und heken, 34612 Valrikel.— In allen Lünern glägzend eingeführt. ALoDOT On ende Autoritäten auf dem Gebiete der Zahnheillun lauen See„ daß 6 Die britiſchen Truppen nahmen in der N 1 hil Kf 1 Ar 11 ar VBeo 65 iſt en or⸗ ide pie teb Us, ind N n ken, 612 ege) wit die eſen auf ein, enn uth, ibe. ung Ber⸗ ten telſt 886 rue 10 VNannderm, W. Jannar. Beneral Anzelger. 8 — B. Seſte⸗ 38 bis 54 M. und ant Kafſerſtüh 9der rolhe Gewächſe zwiſchen 9 Landwirths Peter Merdes und Heinrich Dehouſt in Neckar⸗ hauſen wieder erloſchen iſt, die über die Gemeinde Neckarhauſen gemäß 8 57 und ös der.⸗O. vom 19. Dezember 1895,. und.⸗O.⸗Blatt 1896 S. 1 ff, verhängt geweſenen Sperrmaß⸗ regeln mit ſofortiger Wirkſam⸗ keit wieder aufgehoben werden. Mannheim, 24. Januar 1900. Gr. Bezirksamt: ½7 Uhr: Vorſtellung des Deutſchen Aaiſers. Vorfeler: Freitag, den 26. Jaunar 1900: Vormittags 10 Uhr: Oeffentliche Schulfeier der Gr. Ober⸗ realſchule in der Aula derſelben: und muſtkaliſche Vorträge, Feſtrede. Abends ½7 Uhr: Glockengeläute und Böllerſchießen, im Großh. Hoftheater:„Zopf Deklamatoriſche * und Schwert“, hiſtoriſches Luſtſpiel in 5 Aufzilgen Hekanntmachung. von C. Gutztow. Maul⸗ und Klauen⸗„ 9½¼ Uhr: Muſikaliſcher Zapfenſtreich, von der Schloß⸗ wache ausgehend. Hauptfe ſeuche betr. (40) Nr. 5880 J. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Keunt. Uiß, daß in den Gemeinden Schweinberg, Bezirksamt Buchen, Alfd in Plankſtadt, Bezirksamt Schwetzingen, die Maul⸗ und Regiments und Böllerſchießen. Klauenfſeuche ausgebrochen iſt Regimenks ſchteß ½10 Ubhr: Feſtgottesdienſt ler: Samſtag, den 27. Jaunar 1900: Morgens ½8 Ubr: Wecken von der Kapelle des Grenadier⸗ in der Trinitatis⸗, und für Schweinberg der 8 58 12 95— 75 und für Plankſtadt die 88 57 5 Jeſuiten⸗ und Schloßkirche, ſowie in der Synagoge. und os der.⸗O. vom 19. Dez.„ ½12 Uhr: Parade auf dem Karl⸗Theodor⸗Platz. 1898 in Kraft geſetzt wurden. Mannheim, 22. Jaunar 1900. Großh. Bezirksamt: Sternberg. 42339 Hekauntmachung. Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche betk. (). Nr. 62161. Wir bringen Hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß in der Gemeinde Friedrichs⸗ feld, Bezirksamt Schwetzingen, die Maul⸗ und Klauenſeuche er⸗ loſchen iſt, und die 88 57 und 58 der Verordnung vom 19. De⸗ zember 1895 iu Kraft geſetzt wurden. Für die Gemeinde Kirchheim würde, nachdem die Seuche im Rückgange iſt, ſtatt§ 59 wieder § 58 der genaunten Verordnung in Kraft geſetzt. Nachmittags 2 Uhr: Feſteſſen Abends ½7 Uhr: „Der fliegende Holländer“ Akten von Richard Wagner. Häuſer feſtlich zu beflaggen⸗ Einzeichnungsliſten für das mit Muſik ohne Wein) liegen auf Saale des„Stadtparks“ auf. Mannheim, 15. Januar 1900, Der Gr. Amtsvorſtand: von Safft. romantiſche Vorſtehendes Feſtprogramm bringen wir zur öffer Kenntniß und beehren uns die Einwohner Mannheims zur Theilnahme an dieſer Feier ganz ergeben Damit verbinden wir das Erſuchen, am Feſtta ge die Feſteſſen(4 M. 50 Pfg. 7 d i ee 1991 Stühle, 1 Nachttiſch, 1 Etagere, im Saale des Stadtparks, (Trockenes Gedeck 4 Mk. und Muſik 50 Pfg.) Feſtvorſtellung im Großh. er in 3 öffentlichen ſt einzuladen. Der Oberbürgermeiſter: J..: Martin⸗ as Garniſon⸗Kommando: Maunheim, 28. Januar 1900. Großh. Bezirksamt: Sternberg. 42338 Konkursverfayreu. Ro. 3728. Das Konkursver⸗ fahren über das Vermögen des Leimfabrikanten Hermaun den⸗ ling in Ladenburg wurde nach rechtskräftiger Beſtätigung des Iwaugsveigleichs durch Beſchluß Berſicherungsbeſtand am 1. Mark. Bankſonds am 1. Sept. ſicherung. Vertreter in Maunheim: I. Eichler, Golhaer Lebensverſicherungsbank. Sept. 1899: 766½ Millionen 1809: 247% Millionen Mark. Divivende im Jahre 1899: 30 bis 137% der Jahres⸗ Normalprämie— je nach dem Alter der 1e 40 Kirchenſt. 14 (G 8, 28.) Großh. Amtsgerichts hierſelbſt vom 18. d. M. wieder auf⸗ gehoben. Mannheim, 28. Januar 1900. Zwangs⸗Verſteigerung. Fteilag, 26. Jauuar d.., Nachmlttags 2 Ahr, Der Gerichtsſchreiber Gr. 42310J werde ich im Pfandlokale Q 4, 5 hier gegen Baar⸗ zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: tußh. Babiſche Slaals⸗ 1 Spiegelsehrank, Arcsiſenbannen. 1 zweith. Kleidersehrank. wob ſinderher geachiſaß für Ge⸗ Mannheim, den 25. Januar 1900. treide und Neis Maungeim bezw. Weber, Gerichtsvollzieher. 42855 Ludwigshafen a. Rh.⸗Baſel tran⸗ ſit Weſtſchweiz in den Tranſit⸗ tarifen vom 20. Mai 1890 für die Beförderung von beſonders benannten Gütern belgiſcher oder elm und Ludwigshafen nach gewiſſen ſüdbadiſchen Stationen auch auf Sendungen nach den Stationen Stalden⸗Dorf, Ober⸗ Montag, den 29. Jaunar l. werden wir in der Wirthſchaft des 27 Eichenſtämme dießbach, Brenzikofen, Heimberg 35 Fichte 11—29 ch, Brenzikofen, L n⸗ und Steffisburg der Burgdorſ⸗ 41 Härchen⸗—24„ Thuner⸗Bahn Anwendung. 198 Fichtenderbſtangen—41„„ find mit Gilligkeit vom 80 Lärchen⸗ u. 14 Kiefern⸗Derbſtangen Jerner 1. Jan. 1900 im belglſch⸗hollän⸗ diſch⸗ſchweizeriſchen Reexpedi⸗ tonstarif Baſel Bad. Bh. tranſit— Central⸗ und Weſtſchweiz die 5 7 Rim. Nadelholz⸗Scheiter, 1 Rm. Buchen⸗ Rm. Nadelholz⸗Knüppel, 492 Eichen⸗6ds Stlck Nabelholzwellen II. Aus den Schloßgärten und Anlagen, 1 —11 —12„ Birkenau nachſtehende Holzſortimente auf Eredit gegen ſchaft oder Baarzahlung öſſenklich verſteigern: I. Aus Diſtrikt Lehnwald. 17—82 om Durchm.—12 m lang, 8,88 Fm. Slamm⸗, Autz⸗ u. Brennholi⸗Verſteigerung. J5 Nachmittags 1 Uuhr dhann Bernharb in Bürg⸗ 4285⁰ 7* 1008„ * 8,07„ 4 Rit. Eichen⸗ unnd Sätze der Stationen Scherzligen, 2 Stück Gletitſchin v.—c em. Durchm.—4 mn lg.,%8 Im. Thun, Tägertſchi 185 Wob, 4„ Sllbetpappeln„—10„„—9„„%½5„ 9 71 der Statlonen der Thuner⸗ 2„ Alkazien 744 1„ s„„ is eebahn, Bödeſibahn und Spiez⸗ 16 Kirſchbäume„15—381„„—5„„ 2½48„ Erlenbach⸗Bahn aufgehobenn 2 Ahorn 18„5 8„„ ons 42982„ 7 455 7,2„„—— arlsruhe, 20. Januar 1900. lirkenſtangen„ie„%„ 9. 18 Rim, Pappel⸗ u. Kirſchbaum⸗Scheiter, Knüppel⸗ und Stockholz. Echte italienſſche 41873 Forſtwart Schuch in Birkenau zeigt die Hölzer auf Ver⸗ 0 Iauges 0 att, den 28. Januar 1900. Mandoline ſaſt neu, dun 1 Frhl. Wambolt'ſche Kellerei. Hahmidt. ziehen. Directionskanzlei dahier zu be⸗ Die Angebole ſind verſchloſſen und mit der Auſſchrift: „Angebot für Lieferung von Dienſtbekleidungsmaterialien“ bis 5. Februar d. J. portofrei hierher einzureichen. 42278 Ludwigshafen.Jeh. 22. Jan. 1900. Die Direktion. v. Lavale. Jort etzuug er Fahrnif⸗Verſteigerung. Im Auftrage der Erben ver⸗ ſteigere ich im Hauſe K 1, 9: Freitag, 26. Jannar d.., „Nachmittags 2 uhr, öffentlich gegen Baarzahlung: Schönefrauenkleidung, 1 gold. Damenuhr, 1 filb. Doſe ꝛc., Tiſche U. Stühle, 1 Küchenſchrank, 1 An⸗ kichte, 2 Betlladen mit Matratzen, Federnbettung, Canapee, 1 Schreibpult, 1 Rohrſeſſel, 2 einth. Schränke, i Kommode, 1 Sau⸗ kopfofen de. ꝛc. 42373 aeob Dann, Fahrnif⸗Perſteigerung. Im Auftrage des Herrn Friedr. Reuner hier verſteigere ich im Hauſe D 1 No. 7ſ8 öffeſitlich gegen Baarzahlung 42156 Donnerſtag. 25. Jan. d.., Nachmittags 2 Uhr 1 rothe Peluchegarnitur, beſtehend aus Sopha und 6 Seſſeln, 1 opaler und 1 runder Tiſch, 1 Spiegel mit Goldrahmen, Bilder, 1 Schränk, 1 Waſchtiſch, 1 eiſer⸗ ner Schirmſtänder, 1 große Singer⸗Nähnaſchine, 1 Schreib⸗ pult in. Negalaufſatz, 1 Drehſtuhlz 1 Copierpreſſe, 2 kupferne Waſch⸗ keſſel, 1 Schthefelkaſten, 1 Hafer⸗ kaſten, 1 Spritzſchlauch, 2 Werk⸗ bänke, 1 Arbeitstiſch, 1 Schrank mit Regalen, 1 Dunſthbock, 1 Naſtattex Kochherd mit Kupfer⸗ ſchiff und Sonſtiges. Jacob Daun, K 3, 9. Iwangs⸗Jerfteigernng. Freitag, 26. Jannar d. Is. Nachmittags 2 uhr bier ich im Pfändlokal q 4, 5, er: 2 Kanapee, 1 runder Tiſch, 1 Sekretär, Kleiderſchränke, 1 neuer Waarenſchrauk, 1 Laden⸗ theke, 1 Pianino, 1 Drehbank mit ohrmaſchine, 1 Bankſcheere, eiwa 160 Liter Wein, ig kleinere und größere Fäſſer, 28 Flaſchen Wein, 6 Flaſchen Champagner, 1 Faß⸗ trichter, 1 Stütze, und im An⸗ ſchluß hieran am Pfandort 1 Frais⸗, 2 Bohr⸗ u 1 Schmirgel⸗ ſchleifmaſchine, 3 Emaillemühlen, 2 Nodie Gebläſeapparate und 2 Richtplatten mit Geſtell im Vollſtreckungswege gegen Baar⸗ zaßheng 5 8 verſteigern. annheim 25, Januar 1900. Gerichtsvollzieher. Iwangs⸗Perſteigerung. Freitag, 26. Jannar 1900, Nachmittags 2 uhr werde ich im Pfandlokal d 4, 5 egen baate Zahlung im Voll⸗ ene öffentlich ver⸗ eigern; 4235¹ 1 Bettlade mit Roſt. Bier⸗, Wein⸗ und Schnapsgläſer u. 1 Marmorrolle. Mannheim, 25. Januuar 1900. Freimüller, Gerichtsvollzteher. Ich nehme die über die Willwe Peter Geiſinger in Käferthal ausgeſprochenen Be⸗ leibigungen mit dem Ausdruck des Bedauerns als unwahr zu⸗ rück.“ 42978 Johann Kämmerer. Lehrmädchen zum Kleiderm. ſofort geſucht, H 4. 20. 8. Stock. Ludwigsſtraße 30, 1 Treppe, Alb. Steinacker, 41899 Rechtsconſulent. Auch werden die Inſtrumente bis dahin täglich verkauft. Das Lokal muß bis 1. Februar ge⸗ räumt ſein. Forſthezirk Schwetzingen. Holzverſteigerung. Mittwoch, den 31. ds. Mts., Morgens 9 Uhr anfangend, werden im Adler in Oftersheim aus Domänen⸗ wald Ketſcherwald von der Ab⸗ triebsfläche mit Borgfriſt ver⸗ ſteigert: 4234 1060 Ster forkene Scheiter, 160 Ster forlene Pebgel, 8600 forlene Wellen und 7 Looſe Schlagraum. khſchlegel in großer Auswahl zu er⸗ mäßigten Preiſen. 42390 Th. Straube, N 3, 1, Ecke, gegenüber dem, Wilden Mann.“ Düſſeldorfer Jenf von A. B. e in Töpfen mit Steindeckel à 25 und 80 Pfg. 42391 Alleinverkauf für Mannheim N 3, 1, Ecke, gegenüber dem„Wilden Mann“ Straube. Holländer Sce to friſch ee 42892 W. Wollenreuther, FP 6, 1 Strohmarkt. Telephon 1295. Ia. Holländ. Schell ſiſche Delitateß⸗Heringe in div. Saucen Ktontu⸗Huuner Oelſardinen Gemiſch. Däkt⸗Obfle in verſch. Preislagen. Ernst Dangmann Nach. N. 12. Telephon 324. Filiale Lameyſtr. 15 Teleph. 1614,. 42888 Prima hollünd. Schelſſ empfiehlt Jakob Uhl. M2, 9. Großes Nrde E t. Off. unter Nr. Aa eee . heſe 2 5 Frankfurter Effekten⸗Societät vom 24. Jan. Oeſterr. Credit Mannh eimer Hand elsblatt. 233.90, Diskonto Fommandſt 193.70, Darmſtädter Bank 144.90,bis 65 M. in andere Hände über. Maunheimer Marktbericht voin 25. Januar. Stroh per Ztr. Deutſche Bank 208.30, Dresdener Bank—.—, Banque Ottomane S chif N M..78 bis M..30, Heu M..00 bis M..50, Kartoffeln M..— 112.90, Deutſche Effekten⸗ und Wechſel⸗Bank 127.40. Oeſterr. Staats⸗ 7 Schifffahrts⸗Nachrichten. bis M. 4 per Str., Bohnen per Pfd. 00—00 Pfg., Blumenkohl der bahn 186.40, Lombarden 27.80, Gotthard 141.60, Schweizer Central annheimer Hafen⸗Verkehr vom 28. Januar. Stück 30—35 Pfg. Spinat per Porkion 15—20 Pfg., Wirſing per Stück 143.50, Nordoſt 38.50 Union 79.80, Jura⸗Simplon 87.40, Nürnb.„Schlſfer eb. Ka aeen deee VI. —8 Pfg., Rolhtohl per Sück 15—20 Pfg, Weſßtohl per Stück Fürth. Straßenbahn 223.50, 3proz. Portugieſen 23.70, Zproz. Mexi⸗ Dreſen 5 8 Lonict Ven Sabung 12 Pfg., daut per 100 Stück0—00., Kohlrabis Knollen 00 Pf kaner 26.30, 5proz. amort. Mexikaner 42, Aproz. Spanier 68.30, 4 proz. Hoff 1 5 Kohlen 8 Kopfſalat per Stück—10 Pfg., Endivienfalat per Stück—10 Pfg., Fialianer 94.10. Harpentr 207.70, Elektr.⸗Geſ. Siemens u. Halske Schuſn Gberbach MSleitle 5100 Feldſalat p. Portion 30 Pfg. Sellerie per Slück—10 Pfg., Zwiebeln p. 179, Alkali Weſteregeln 210. 4 Altriß Backſteine 900 Pfund—10 Pfg., rothe Rüben per Portion 10 Pfg., weiße Rüben Nepwyork, 24. Jannar. Schlußnotirungen: auek Gaumann 2 5 5 600 per Portion 6 Pfg., gelbe Rüben per Portion 5 Pfg., Carrotten per 23. 24. 23 24. lnzler Sophie Dullö burg Kobien 4500 Häſchel 0 Pfg., Pflück⸗Erbſen per Portion 90 Pfg.,Meerrettig per Weizen Jauuar— miis ul—— Siagelwen 8 8 5 Stange 15—20 Pfg., 17 0 Pfg., zum Einmachen 903 Weizen März 74½% 74½ Mais September egelwer Speyer 800 100 Stück 0,00 Pfg., Aepfel per Pfd. 12—18 Pfg., Birnen per Pfö Weizen Mai 73½ 73½] Kaffee Januar.85 80 Maff eicht 12—186 Pfg., Pflaumen per Pfd. 00 Pfg., Zwelſchgen per Pfd.] Weizen Juli 785% 78½ Kaffee März.95 5 Waſſerſandsnachrichten vom Monat Januar. 00 Pfg., Kirſchen per Pfd. 00 Pfg., Trauben per Pfd. 00—.00 Pfg., Weizen September————Kaffee Mai.10.— Pege 11„Dat um: Pfirſiche per Jfd. 00 Pfg, Aprltoſen ger Pfd. o0 Pfg. Nüſſe per Mais Jannar——— Kaſfee Juli 720 7lo%, wem Ahein eeeeeee 25 Stück 15.—25 Pfg., Haſelnüſſe per Pfd. 50 Pfg., Gier per 5 StückMais Närz———Kaffee September.50.200 Konſtang 298 45 Pfg., Butter ver Pfd. 1,20., Haudkäſe per 10 Stück 40 Pfg., Mais Mai 39% 39½¼ Waldsbut. 42.01 2,33 2,61 2,70 2,64 Breſem per Pfd. 50 Pfg., Hecht per Pfd. 1,20., Barſch per Pfd. Chicago, 24. Januar,. Schlußnotirungen. Hüningen. 2,53 2,18 2,282,502,49 Abds. 6 Uhr 70—80 Pfg, Weißfiſche per Pfd. 40 Pfg., Laberdan per Pfd. 50 Pfg., 23.24. 28. 24. Kehl.. J345.09 2,88 8,98 8,26 N. 6 U. Stockftſche per Pfd. 25 Pfg., Haſe per Stück.50—.40., Reh per Weizen Mai 67— 66¾ Mats Juli 83¼ ¼33%r Lauterburg.„ 5,75 5,08 4,94 4,95 5,12 Abds. 6 U. Pfd. 50 Pfg. bis.40., Hahn(1g.) p, Stück.50—2., Huhn(jung)per Weizen Juli 67¼ 67¼ Schmalz Januar.87.77 Maxaun 45,8111%83 5709 2 Uhr Stück 1,50—2., Feldhuhn per Stück.00.—.00., Ente per Stück- Mais Mai 33¼ 33“ Schmalz Mai.—.92 Germersheim 5,00 4,96.-P. 12 Ul. N2.50—3., Tauben per Paar.20., Gans lebend per Stück Manuheim 46,84 6,20 5,765,47.73 5,68 Mgs, 7 U. —5 M, geſchlachtet per Pfd. 70—75 Pfg. Wein. Mainz 0876,92,94.832,86.-P. 12 N Getreide. Ans Baden, 24. Jan. Bei der milden Witterung konnten die Nan 135 5,47/6.41 6,88 10 U. Mannheim, 24. Jan. Bei weſentlich höheren Forderungen Weinbergsarbeiten in vollem Umfang wieder aufgenommen werden. Aobten„„ 8⁰ 527 85 27 796 3— 2 U. beſonders ſeitens La Plata, war die Stimmung eine entſchieden feſtere Das Rebholz hat durch die Kälte keinen Schaden erlitten, es iſt Köln.58.90 800 865 10 ft. Preiſe per Tonne eit Rotterdam: Saxoaska M. 132—134, Südruf⸗vorzüglich ausgereift. Bei ſtarker Nachfrage bewegt ſich das Wein⸗ Ruhyrort 862581 2 1. ſiſcher Weizen M. 128—143, Kanſas II. Januar⸗Februar Abladung verkaufsgeſchäft in recht lebhaften Bahnen. Im Vordergrunde des bn Near: 5 Wi. 122.50, Redwinter M. 127.50, Ea Plata kag. M. 124.—126, feinere] Begehrs ſtehen aber Geſbächſe, die, erheblich geſttegen ſind. Bei][ Mannhei.65 6 75 6 Sorten La Plata M. 128—135, Ruſſiſcher Roggen M. 106, Weſtern⸗ jüngſten Verkäufen wurden in der Bodenſeegegend 9ger Weiß⸗ und 8 iubeens 8 30 538 5,99 9,75 0„19 V. 7 U. Roggen M.—, Mixed⸗Mais M. 78, La Plata Mais rye terms Rothweine zu 24 bis 36 M. bezw. zu 30 bis 45 M. und im Breis⸗ ve**V 80 U2,75 2,48 6,62 J2,88 V. 7 u. M. 79, Ruſſiſche Futtergerſte M. 105. Weißer amerik Hafer M. 105, gau bger zu 36 bis 50 M. das Hektoliter abgenommen. Im Mark⸗ Geld⸗Sorten. Ruſſiſcher Mittelhafer M. 94—102, Prima ruſſiſcher Hafer M. 104 gräflerlande gingen 9her Weißweine Badenweilerer, Sulzburger, Aa eenen G bis M. 112. Pfaffenweilerer, Auggener und Müllgeimer Au. Preilen. AwiIeEAd — eee eeereee aae 2 8 N 8 5* 25 Amts⸗ und Kreis⸗Verkündigungsblatt. — 0 0 Delautmahmg. Programm eeſeraeee Berfeigernag, Tafel. Blaufeſchen —5 Klauen⸗ 15 5 Maneeen des Perſonals 205— und 8 Taſel euche betr. erforderlichen Materlaſien pro Samſtag, den 27. Jaunar, (40) 8t, 000 Wir bringen 2 2 2 it 1900 ſoll Weßeben werden und Nachmittags 3 Uhr, verſteigere chell fische Schellſiſche hiermit zur öffentlichen Kenntniß, Feier des Geburtsfeſtes Skiner ſißeſtüä ſind Bedingungen nebſt Gegen⸗ ich neue und gebrauchte Piani⸗(heute eintreffend). Oabliau daß, nachdem die Maul⸗ und ſtandsverzeichuiſſen gegen Ent⸗ nos, Zithern. Violinen in Sprotten, An hovys, Backſchollen Klauenſeuche im Stalle des kichtung von 40 Pfg. von der Ludwigshafen. Sardinen in cel Tafel Zander per Doſe von 50 Pfg. an. Getrocknetes Obſt, Apfelſchuitz, Dampfäpfel, tüürkische Zwetschen, Aprieosen, Kirsenhen, Birnen, Nectarinen, Bordeaux-Fflaumen, Brilnellen. gemiſchtes Obſt in den beliebten Qnalitäten, feine Mehie zc. 20 empftehlt—11 H. Korn 0 2, ll. 8 5 Friſche Schellfiſche per Pfd. 30 Pfg. Cabljane im Ausſchnitt per Pfd. 40 Pfg. Cabljaue mit Kopf per Pfp. 30 Pfg. Jalm, Schollen, ftiſchgewäſſerte Sufſſch, heute eingetroffen. 4 J. Wörner, Hamburger Fisohhalle, Telephon 1418. 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