9892 —— eereeereneen 8 Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim.“ Iu der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2958. (Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal, Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. E 6, 2 der Stadt Maunheim und Umgebung. Naunheimer Jourual. (110. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Verantwortlich für Politik:⸗ Dr. Paul Harms. für Theater, Kunſt u. Feuilleton: Dr. Friedrich Walter. für den lokalen und prov. Theil? Gruſt Müller. für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotatiousdruck und Verlag des Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei,(Erſte Maunheimes Tupograph Auſtall.) (Das„Maunheimer Journaf“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. (Mannheimer Volksblatt.) E 6. 2 Nr. 42(Abendblatt.) Donnerſtag, 25. Januar 1900. ſetlephen Nt. 2l8.) Der Schutz der Bauarbeiter. Als vor wenigen Tagen die Rechnungsergebniſſe der Be⸗ rufsgenoſſenſchaften der Oeffentlichkeit übergeben wurden und ſich dabei herausſtellte, daß vom Jahre 1897 bis zum Jahre 1898 die Unfälle, für die zum erſten Male Entſchädigungen feſtgeſtellt wurden, wiederum und zwar von 1155 auf 1249 zugenommen hatten, war die Sozialdemokratie mit den üblichen Beſchwerden bei der Hand, einerſeits gegen die„Ausbeuter und Unternehmer“, auf der anderen Seite gegen den Staat, die ſich den Verpflich⸗ kungen eines ausreichenden Schutzes der Bauarbeiter entziehen. Eine beſchämende Abweiſung dieſer Angriffe iſt das ſdeben ver⸗ öffentlichte Rundſchreiben, das der Staatsſekretär des Innern, Graf von Poſadowsky, bereits im Juni 1898 an die Verbündeten Regierungen zur Herbeiführung eines wirk⸗ ſameren Bauarbeiterſchutzes gerichtet hat. In dieſem Schreiben wird zunächſt konſtatirt, daß die von den Berufsgenoſſenſchaften mit anerkennenswerthem Eifer erlaſſenen und ſtetig vervollkommneten Unfallverhütungsvorſchriften in Verbindung mit den zahlreichen polizeilichen Vorſchriften voll⸗ ſtändig ausgereicht haben, und daß es zur beſſeren Wahrung des Arbeiterſchutzes nur darauf ankomme, für eine zulängliche Durch⸗ führung der beſtehenden Schutzvorſchriften zu ſorgen. Weiter iſt von Reichs wegen an die Bundesregierungen die Anregung ergangen, namentlich in den größeren Städten und ſchnell an⸗ wachſenden kleinen Orten, im Intereſſe des geſundheit⸗ lichen Schutzes der Bauarbeiter, eine Vermehrung des Arbeiter⸗ ſchutzes durch polizeiliche Maßnahmen in Angriff zu nehmen. Zur Durchführung aber der Unfall⸗, Schutz⸗ und geſundheit⸗ lichen Vorſchriften hat der Staatsſekretär weiter angeregt, die Ueberwachung der Bauten häufiger und gründlicher vorzunehmen und zur Erwägung geſtellt, im Intereſſe einer fortlaufenden Kontrole beſondere Perſonen heranzuziehen und zwar neben akademiſch gebildeten Technikern, auch praktiſch geſchulte Perſonen, wie Bauaufſeher, Polier⸗ und Vorarbeiter. Es ver⸗ diene, ſo heißt es in dem Schreiben, erwogen zu werden, ob nicht durch Baupolizeiordnungen vorzuſchreiben ſei, daß bei den einzel⸗ nen Bauausführungen oder wenigſtens bei den umfangreicheren, durch den Bauherrn oder die Bauunternehmer aus den auf dem Bau beſchäftigten Arbeitern, etwa den Vorarbeitern, eine Perſon ausgewählt und der Baupolizeibehörde namhaft gemacht werde, die auf dem Bau ſtets anweſend ſein muß und die Verpflichtung hat,„auf die Vernachläſſigung der baupolizeilichen Sicherheits⸗ vorſchriften oder ſonſtigen Sicherheitsmaßregeln zunächſt Meiſter und Polier, an zweiter Stelle Bauherrn oder Bauunternehmer aufmerkſam zu machen, und wenn auch dann keine Abhilfe er⸗ folge, der zuſtändigen Behörde ſofortige unmittelbare Anzeige zu erſtatten..“ Der Behörde würde die Befugniß vorzubehalten ſein, die betreffende Perſon auf die Erfüllung ihrer Obliegenheiten zu berpflichten, ſie wegen Unzuverläſſigkeit oder wegen Mangels an Sachkunde zurückzuweiſen und nöthigenfalls durch ſelbſtgewählte andere Perſonen zu erſetzen. Als das Ergebniß dieſer Anregung wird amtlich feſtgeſtellt, daß nicht nur die Berufsgenoſſenſchaften auf eine Verbeſſerung des Aufſichts dienſtes hinzuwirken ſich entſchloſſen haben, ſondern auch die einzelnen Bundesregierungen, mit Ausnahme der wenigen, in denen kein Bedürfniß wegen der dort herrſchenden einfachen Verhältniſſe vorliegt, im Sinne der Anregung der Reichsregierung bereits vorgegangen ſind. tirt, daß auch die Bauunternehmer ſich den Schutz ihrer Arbeiter auf den Bauten in ſteigendem Maße angelegen ſein laſſen. In Anbetracht der ſozial⸗demokratiſchen Angriffe darf man hinzu⸗ fügen, daß dieſes Rundſchreiben insbeſondere Zeugniß dafür ab⸗ legt, mit welcher Gewiſſenhaftigkeit unter der Leitung des Grafen Poſadowsky das Reichsamt des Innern bemüht iſt, den Anforderungen einer ernſten ſozialen Fürſorge in ſtetem beſonnenem Fortgang Rechnung zu tragen. Von Baden wird berichtet, daß die badiſche Regierung die von der Reichsverwaltung empfohlenen Maßnahmen gelegent⸗ lich der im Gange befindlichen Reviſion der Bauordnungen einer Prüfung unterziehen wolle. Kein Ende des Philippinenkrieges. WiK. Manila, 15. Dez. Als die Amerikaner den diesjährigen Winterfeldzug be⸗ gannen, hatten ſie endlich einmal einen feſten Plan. Dieſer Plan war kurz folgender: Abdrängung der aufſtändiſchen Truppen von ihren Rückzugslinien im Oſten und Norden, Einſchnürung der philippiniſchen Streitkräfte bei Tarlac und demnächſtige Spreng⸗ ung des dortigen Revolutionszentrums, womöglich unter gleich⸗ zeitiger Gefangennahme Aguinaldos und der bei ihm befindlichen Chefs der Freiheitsbewegung, endlich Entwaffnung des Feindes. Alles ſchien nach Wunſch zu gehen, denn nur bei San Jacinto kam es zu einem ernſteren Kampfe gegen eirca 1200 Philippiner, welche den Amerikanern wie es ſcheint, größere Verluſte zufügten, denn das Hoſpital„Relief“ wurde in aller Eile von Manila nach Norden entſandt. Bereits am 12. November erreichte General Mac Arthur Tarlac. Der Ort war gänzlich verlaſſen, jedoch ent⸗ gegen den früheren Gepflogenheiten der Indier nicht eingeäſchert, Aguinaldo ſelbſt ſoll ſeine diesbezügliche Ordre aufgehoben haben, um die Gemüther der ihrer Wohnſtätten beraubten Be⸗ völkerung nicht gegen ſich zu erbittern. Von Aguinaldo und ſeinen Truppen fand ſich in Tarlac keine Spur. Es konnte kein Zweifel mehr beſtehen, daß ge⸗ ſchloſſene größere Verbände der Philippiner und eine einheitliche militäriſche Leitung nicht mehr exiſtirten. Dagegen ſah man ſich nun der keineswegs erfreulichen Thatſache gegenüber, daß die in den Händen der Indier befindlichen 20—30 000 Kriegsgewehre, an deren Erlangung den Amerikanern ſo viel gelegen ſein mußte, auch noch weiter im Lande verblieben. Die Truppen Aguinaldo's hatten ſich theils in kleine Freiſchaaren aufgelöſt, die jetzt auf eigene Fauſt einen Guerilla⸗Krieg in ausgedehnter Weiſe fort⸗ führen, theils hatten die ehemaligen Soldaten zum Pfluge ge⸗ griffen und erſcheinen heute als friedliche Landleute auf ihren Feldern. Sein Gewehr aber hat Jeder von ihnen in einem ſicheren Verſtecke aufbewahrt, um im gegebenen Momente von demſelben Gebrauch zu machen. Die Eiſenbahn⸗iſt 5 Kilometer über Angeles bis nach Bam⸗ ban zerſtört. Die bei dieſer Ortſchaft befindliche größere eiſerne Brücke iſt mit Dynamit geſprengt. 7 Lokomotiven und viel ſonſtiges Bahnmaterial ſind an dieſer Stelle in den Fluß ge⸗ ſtürzt. Erſt von Capas ab iſt die Bahn wieder einigermaßen be⸗ nutzbar. In Tarat ſelbſt fielen den Amerikanern zwei Loko⸗ motipen und eine größere Anzahl von Güterwagen in die Hände. Hier kann alſo der Betrieb bald wieder aufgenommen werden. FPPP Weiter wird konſta⸗ Auf der unterbrochenen Strecke hinter Angeles müſſen einſtweilen 250 Büffelwagen den täglichen Proviant nach Bomban trans⸗ portiren. Von Tarac brach Mac Arthur nach kurzer Raſt auf und er⸗ reichte am 20. November Dagupan. Dort waren ſchon zwei Tage vorher zwei Kompagnien vom Corps Wheaton eingezogen, aber infolge der friedlichen Haltung der Bevölkerung wieder ab⸗ marſchirt. Die Eiſenbahn zwiſchen Calabiao und Dagupan be⸗ darf eines vollſtändigen Neubaues. Aguinaldo, der das Unwetter über ſich und ſeine Sache hatte hereinbrechen ſehen, ſoll ſich in letzter Stunde noch zum Diktator ausgerufen haben, nachdem es ihm nicht mehr gelungen war, an Stelle ſeines zurückgetretenen Miniſteriums ein neues Cabinet zu bilden. Seiner Armee ertheilte er den Befehl, ſich in kleine Frei⸗ ſchaaren aufzulöſen, während er ſelbſt mit einer ſchwachen Es⸗ corte der ihm drohenden Einſchließung bezw. Gefangennahme durch eiligen Rückzug entging. Es iſt ihm denn auch thatſächlich gelungen, nach den Nordprovinzen zu entkommen, und zwar kurz bevor der mit ſeinen Truppen im Golf von Lingayen gelandete General Wheaton ſich mit General Poung vereinigen konnte. So⸗ bald Aguinaldos Flucht feſtſtand, wurde ohne Verzug ſeine Ver⸗ folgung aufgenommen. Man gelangte bald auf die richtige Fährte und ſtieß wiederholt auf die ſeinen Rückzug deckende Leib⸗ wache. Letztere ſowie der Aguinaldo'ſche Troß wurden ſchließlich auseinandergeſprengt, doch gelang es nicht der Perſon des Ta⸗ galenführers ſelbſt habhaft zu werden. Dagegen gerieth D. Felipe Buencamino(letzter Sekretär der Auswärtigen Angelegen⸗ heiten), dem die Fürſorge für die Mutter Aguinaldos und deſſen 4jährigen Sohn Miguel anvertraut war, in Gefangenſchaft. Er be findet ſich jetzt in Manila in Haft. Dem Vernehmen nach ſoll er nach Honolulu deportirt werden. Die Aguinaldo'ſchen Familienangehörigen fanden Aufnahme im Hauſe eines hieſtgen angeſehenen Meſtizen. Wo ſich der einſame Diktator zur Jeit aufhält, ſteht nicht feſt, ebenſowenig verlautet etwas über ſeine nächſten Abſichten. f Nachdem ſich General Poung gezwungen ſah, die Verfolgu des Flüchtlings einſtweilen aufzugeben, ſetzte er an der Küſte ent⸗ lang ſeinen Weg nach Norden über San Fernando de la Union fort. Ihn begleiten— ſich auf gleicher Höhe mit den Land⸗ truppen haltend— das Panzerſchiff„Oregon“ und zwei Kano⸗ nenboote, welche demnächſt die wichtige Hafenſtadt Vigan nach kurzer Beſchießung einnahmen und beſetzten. Eine größere An⸗ zahl dort internirter ſpaniſcher Gefangenen konnten befreit werden. 7 5 Da es den Amerikanern weder gelungen iſt, ſich Aguinaldo's, noch der Waffen der Philippinos zu bemächtigen, ſo iſt der Er⸗ fol des Winterfeldzuges bisher nur ein halber. Hatte man doch gehofft, die Philippinios völlig zu unterwerfen. Davon aber iſt keine Rede, die ſchon daraus hervorgeht, daß die„Rebellen“ die Amerikaner bereits wieder in der nächſten Umgebung Manilas beläſtigen. Deuiſches Reich. Seidelberg, 24. Jan. In einer an den Reichstag ge⸗ richteten Eingabe ſpricht ſich die Handelskammer aufs Ent⸗ ſchiedenſte gegen die in dem neuen Weingeſetzentwurf vorgeſehene polizeiliche Kellerkontrolle aus, in welcher ſie eine gefährliche Maßregel erblickt, dazu angethan, den Ruf aller derjenigen Per⸗ Feuilleton. Neue Brieſe Wagners au Liſzt. Neue Briefe von Richard Wagner, die an Franz Liſzt gerichtet ſind und Neues über ſein Verhältniß zu Berlioz enthalten, werden in den„Bayreuther Blättern“ veröffentlicht. Sie ſtammen aus der letzten Zeit des zweiten Pariſer Aufenthaltes. Der längſte und wichtigſte iſt am 47. Geburtstag Wagners, am 22. Mai 1860, in glücklicher Stimmung ge⸗ ſchrieben: „Heute haben wir ohne Widerſtreit den ſchönſten Tag für dieſes Jahr. Zum erſten Mal iſt der Himmel ganz rein, der erfriſchende Wind weht von Oſten her: Alles blüht und grünt! Als ich von meinem Morgenſpaziergang mit Fipps zu⸗ rückkam, ſagte ich mir:„Schöner kann's dieſes Jahr nicht wer⸗ den! Iſt's überall ſo ſchön, ſo denkt wohl unwillkürlich mancher heute auch Deiner!“ Auf Dich wagte ich nicht recht zu hoffen, ich hatte mir vorzuwerfen, am 22. October Deiner wohl ge⸗ dacht, Dir aber nicht geſchrieben zu haben. Warum? Das weiß ich nicht mehr. Nun,— dachte ich— gedenken wird er meiner doch!— Den Triſtan hat er auch: was liegt ſonſt weiter an mir verſchrobenem Kerl!“ Wagner wendete ſich hierauf zu Berlioz. Dieſer hatte nach dem Wagner⸗Konzert in Paris am 25. Januar 1860 im„Jour⸗ nal des Debats“ ſeine„feierliche Losſagung“ gegen die„musique de Favenir“ ausgeſprochen:„Je lève ma main et je le jure: non oredo!“ Wagner hatte darauf im Februar ſeinen„Brief an Hector Berlioz“ geſchrieben: „Dann las ich Berlioz' neues Feuilleton von heute über Fidelio. Ich habe Berlioz ſeit meinem Konzert nicht wieder begegnet: Ich war es vorher, der ihn ſtets aufſuchen oder einladen mußte.— er bekümmerte ſich nie um mich. Er hatte mich ſehr kraurig gemacht; Böſe war ich ihm nichk.] Freude gegenüber noch hinzu, dieſe Zeilen an den Unglücklichen Nur frag ich dich, ob der liebe Gott nicht beſſer die Weiher lieber aus der Schöpfung ausgelaſſen hätte: ſie nützen ungeheuer ſelten etwas, ganz in der Regel aber ſchaden ſie uns nur, ohne am Ende ſelbſt etwas davon zu haben. An Berlioz hab ich es einmal wieder bis zu anatomiſcher Ge⸗ nauigkeit ſtudiren können, wie eine böſe Frau einen ganz brillanten Mann ganz nach Herzensluſt ruiniren und bis zur Lächerlichkeit herabbringen kann. Was mag nun ſo ein armer Mann dabei für Genugthuung finden? Vielleicht die traurige, das übelſte Theil ſeines Weſens ſo recht eclatant zur Geltung gebracht zu haben!“ Wagner theilt dem Freunde nun einen Brief mit, den er nach der Lecture des Aufſatzes an Berlioz,„auf die Gewißheit hin, von ihm coloſſal mißverſtanden zu werden“, in ſeinem „gräulichen franzöſiſchen Kauderwelſch“, an ihn geſchrieben hat. Der Brief lautet in der Ueberſetzung: „Theurer Meiſter! Ich habe ſoeben ihren Artikel über „Fidelio“ geleſen. Seien Sie dafür tauſendmal bedankt! Es iſt für mich eine ganz beſondere Freude, dieſen reinen und vornehmen Ausdruck einer Seele und einer Intelligenz zu hören, die ſo vollkommen verſteht und in die tiefſten Geheimniſſe eines anderen Heroen der Kunſt eindringt. Es gibt Augenblicke, wo ich faſt größere Freude empfinde, wenn ich einer ſolchen Würdigung begegne, als über das gewürdigte Werk ſelbſt, da dies uns ja untrüglich bezeugt, daß eine ununterbrochene Kette intimer Verwandſchaft die großen Geiſter untereinander verbindet, die— allein durch dieſes Band— niemals Gefahr laufen, unverſtanden zu bleiben. Wenn ich mich falſch ausdrücke, ſo hoffe ich von Ihnen, daß Sie mich nicht falſch verſtehen werden.“ Es erfüllte mich mit einer eigenen Wärme, fügt Wagner dem abzuſchicken.... Gerade auch Berlioz' Artikel über„Fideliv“ hatte mir deutlich gezeigt, wie allein der Unglückliche ſteht und daß ihn die Welt nur beleidigen und ſeine beleidigte Gereiztheit ge⸗ brauchen kann, daß ſie und die ihn umgebenden Einflüſſe ihn in wunderbare Irren führen und ſich ſelbſt ihn ſo entfremden kann, daß er unwiſſend gegen ſich ſelbſt ſchlägt. Aber gerade durch dieſes tolle Phänomen hindurch erkannte ich, daß der Hochbegabte nur wieder den ſehr Hochbegabten zu eigentlich erkennenden Freunde haben kann, und das beſtimmte mich zu der Einſicht, daß in der Gegenwart doch nur wir drei Kerle eigentlich zu uns ge⸗ hören, weil nur wir uns gleich ſind, und das ſind— Du— Ex — und Ich!— Aber das muß man ihm am Allerwenigſten ſagen: 6 aus, wenn er's hört. Armer Teufel, ſo ein geplagter — Eine furchtbare Nacht haben, wie aus den Schilde⸗ rungen der Geretteten hervorgeht, die Paſſagiere des zwiſchen Finland und Schweden verkehrenden Dampfers„Bore duürch⸗ lebt. Das erſt vor zwei Jahren erbaute und mit allem modernen Comfort eingerichtete Schiff war von Abo abgegangen und Tags darauf mit beträchtlicher Verſpätung in Mariehamn auf den Alandsinſeln angelangt. Von hier fuhr es um 1 Uhr Mittags weiter. An Bord des vom Kapitän Ruskoe geführten Dampfers befanden ſich außer einem Mannſchaftsbeſtand von 28 Köpfen noch 46 Paſſagiere, darunter auch die Gemahlin des ruſſiſchen Geſandten in Stockholm, Frau von Bützow, ſammt ihrer Familie, ſowie verſchiedene Stockholmer Geſchäftsleute, Künſtler u. ſ. w. Gegen drei Uhr Nachmittags, als das Schiff noch etwa vier Stunden von Stockholm entfernt war, trat ein dichter Nebel ein, der den Kapitän zwang, zeitweiſe vor Anker zu gehen. Noch ahnte Niemand das Schreckliche, das kommen ſollte. Gegen neun e ae. — 21 Welte: — 7 GBeneral⸗Anzeiger: Mannbeim, 25. Januar⸗ ſonen, welche ſich mit dem Weinhandel befaſſen, auf's Spiel zu ſetzen, der Denunciation Thür und Thor zu öffnen und die Demoraliſation zu fördern; ſie hält das Geſeß vom Jahre 1892 und die beſtehenden ſtrafgeſetzlichen Beſtimmungen, inſofern ſie Aur kräftig gehandhabt werden, für völlig ausreichend und be⸗ fürwortet die deklarationsfreie Verbeſſerung geringwerthiger Moſte durch ausſchließlichen Zuſatz von wäſſeriger Zuckerlöſung. * Metz, 24. Jan. In baticaniſchen Kreifen hält man die Frage der Beſetzung des Biſchofsſtuhles in Metz zu Gunſten der Kandidatur Zorn von Bulachs für erledigt. Der geſchickten und vor Allem energiſchen preußiſchen Diplomatie ſei es gelungen, die Anſtrengungen Frankreichs für einen anderen Kandidaten un⸗ wirkſam zu machen. Immerhin werde die offizielle Ernennung noch nicht ſofort erfolgen. Berliu, 24. Jan. Der Reichstag, der heute wie an den vorangegangenen Tagen recht ſchwach beſucht war, erledigte zunächſt den Etat des Reichsſchatzamtes, wobei der wildagrariſche Abgeordnete Lucke eine Reihe Beſchwerden vorbrachte und ſich u. A. darüber beklagte, daß ihm der Abgeordnete Richter eine Broſchüre, die er, Herr Lucke, über die Landwirthſchaft geſchrie⸗ ben, uneröffnet zurückgeſandt habe. Dann wurde über den Erlaß eines Reichsberggeſetzes berathen, das von der Linken beantragt war, wobei den ſozialdemokratiſchen Beſchwerden die national⸗ liberalen Abgeordneten Franken und Hilbck wirkſam entgegen⸗ traten. Da im Lauf der Debatte der ſozialdemokratiſche Antrag ſo abgeändert wurde, daß er mit dem freiſinnigen im Wortlaut Übereinſtimmte, und außerdem ein Amendement des Centrums mit aufgenommen wurde, ſo ſtimmte ſchließlich die große Mehr⸗ heit, wenn man nicht die Anweſenden zählt, ſondern die Parteien, dafür. Morgen wird wieder einmal die„Lex Heinze“ berathen. Frankreich. IJ Paris, 24. Jan. Es iſt jetzt davon die Rede, für die Weltausſtellung das Innere des Schloſſes zu Verſailles ſo einzurichten, wie es vor der Rebpo⸗ lution war. Die Möbel und Kunſtwerke des Schloſſes wurden durch die Revolution keineswegs zerſtört, ſondern gingen all⸗ mälig in Privatbeſitz über, wenn man ſie nicht Muſeen einver⸗ leibte. Der Unterrichtsminiſter ſoll nun, allerdings etwas ſpät, für den Plan gewonnen werden, damit er die zeitweilige Ueber⸗ führung der Möbel aus den Muſeen an ihren früheren Platz anordnen und bei Privatbeſitzern dafür einkomme, daß ſie im Intereſſe der Kunſt und der Geſchichte ihr Eigenthum für eine kurze Weile hergeben, und dazu beitragen, das Verſailles Ludwig's XIV., XV. und XVI. noch einmal im Abglanze ſeiner alten alten Herrlichkeit aufleben zu laſſen. Die Urheber dieſes Planes ſprechen überdies von einer allfälligen Nachbildung einzel⸗ ner Stücke nach vorhandenen Beſchreibungen, Gemälden und Gobelins; aber hierfür iſt es erſt recht ſpät. JJ Paris, 24. Jan. In der Deputirtenkammer fand der Prozeß gegen die Aſſumptioniſten ein lärmendes Echo, Der Juſtizminiſter Monis ergriff zuerſt das Wort, um zu er⸗ klären, daß Staatsanwalt Bulot falſch verſtanden worden ſei; er habe nicht ſagen wollen, daß alle von ihm genannten Abge⸗ ordneten mit den Mönchen in Verbindung ſtanden, ſondern nur, daß ſte in ihren Organen empfohlen wurden. Von Charles Bernard habe man allerdings eine Karte vom 11. Mati 1898 bei den Patres von Bordeaux gefunden. Bernard unterbricht: Bulot lügt und Sie lügen! Die Kammer verhängt die Zenſur über Bernard, da er dieſe Worte nicht zurücknimmt. Laſies nennt Bulot einen Banditen und ein Schwein(crapule) und er⸗ hält ebenfalls die Zenſur. Motte, ein gemäßigter Repu⸗ bltkaner, der von der„Croix“ empfohlen wurde, findet die Er⸗ klärungen von Monis ungenügend. Bulots Vorgehen gegen die Abgeordneten ſei unverzeihlich. Clich é, ein Nationaliſt, ver⸗ ſichert, ſein beim P. La Verdure gefundener Brief mit der Anrede „mein lieber Freund“ ſei nicht an dieſen gerichtet geweſen, da er ihn nicht kenne. Da Charles Bernard fortfährt mit beleidigen⸗ den Zwiſchenrufen und den Juſtizminiſter Schwindler und Kanaille nennt, verfügt die Kammer ſeine Ausſchließung. Ber⸗ nard will nicht vom Platze weichen, und daher wird die Sitzung unterbrochen, und Bernard von der Militärmacht hinaus⸗ befördert. Aus Stadt und Cand. Maunheim, 24. Januar 1900. Kaiſerfeier des Vereins Kaiſerliche Marine. Geſtern Abend fand in den Räumen des Ballhauſes zu Ehren von Kaiſers Geburtstag ein Feſtbankett obigen Vereins ſtatt. Zu demſelben hatten ſich Vertreter des Flotten⸗ und des Kolonialpereins, eine größere Anzahl Offtziere, Herr Geh. Reg.⸗Rath Pfiſterer, der Bezirkskommandeur Herr Oberſtleutnant v. Martitz, ſowie die Mit⸗ lieder des Vereins mit ihren Angehörigen zahlreich eingefunden. Der Soal war mit Flaggen, Draperien, Tannengrün und Büſten auf das Schönſte geſchmückt und machte einen ſehr freundlichen Eindruck.— Die Kapelle eröffnete den Abend durch Vortrag eines Muſikſtückes, ————————uB—.———— Uhr Abends erblickte man den Leuchtthurm von Kappelſcheren, der etwa drei Fahrtſtunden von Stockholm entfernt iſt. Gleich darauf gab es einen heftigen Ruck— der Dampfer war auf ein Riff gerathen und legte ſich auf die Seite. Eine furchtbare Panik bemächtigte ſich der Paſſagiere, Alles ſtürzte nach den Rettungsbooten. Dem Kapikän gelang es, die Ordnung ſo weit aufrecht zu erhalten, daß alle Inſaſſen des Schiffes auf den ſechs vorhandenen Booten untergebracht wurden. Sie gelangten glücklich auf eine kleine Inſel in der Nähe und fanden in ein Paar Fiſcherhütten vorläufige Unterkunft. Der Kapitän gab telegraphiſche Nachricht nach Stockholm und kehrte dann nach ſeinem Schiffe zurück, um Schiffsbücher, Poſt und Gepäck zu retten. Nur einen geringen Theil davon konnte er in den Booten unterbringen, denn um Punkt zwölf Uhr verſank das Fahrzeug im die Tiefe. Der entſtandene Verluſt iſt ſehr beträchtlich, die Mehrzahl der Paſſagiere hat ihr geſammtes Gepäck verloren. Die ſpaniſche Chanſonette Otero, die von Petersburg nach Stockholm fuhr, um hier ein neues Engagement anzutreten, beklagt einen Schaden von 50 000 Francs an Juwelen und Toiletten. Gegen Morgen kraf der von der Rettungsgeſellſchaft abgeſandte Dampfer „Neptun“ ein, der die Paſſagiere und Mannſchaften des ver⸗ lorenen Schiffes aufnahm. — Er würde Handgeld bekommen. lleber ein Gauner⸗ ſtückchen, dem ein Deutſcher beinahe zum Opfer gefallen wäre, weiß der Telegraph aus Ijmuiden wie folgt zu berichten: Am Mittag kam ein Deutſcher Namens Auguſt Harder bon Berlin in Amſterdam an, und zwar in der Abſicht, auf dem Dampfer„Kaiſer“ zu ſeinem Bruder in Johannesburg zu reiſen. Der Schaffner des Zuges, den er nach einem„guten“ Hotel fragte, Worduf der Vorſitzende des Vereins, Herr Ingenieur K Ipp enhan, die Anweſenden mit kurzen Worten herzlich willkommen hieß.— Herr Hofſchauſpieler Weger ſprach einen von Herrn Werner Brandt gedichteten Prolog in äußerſt ſchwungvoller Weiſe. Den Trinkſpruch auf unſeren Kaiſer brachte Herr Kippenhan aus; er warf einen Rückblick auf das geſchiedene Jahrhundert, welches er als das Jahrhundert von Kunſt und Wiſſenſchaft bezeichnete; aus ihm ragten 23 Geſtalten in markanteſter Weiſe hervor: Kaiſer Wil⸗ helm., welchem Graf Moltke und Fürſt Bismarck zur Seite ſtanden. Wenn man aber von den Baumeiſtern des Reiches ſpreche, dürfe man auch unſeres Landesherrn nicht vergeſſen. Unter herzlichen Glück⸗ und Segenswünſchen für unſern Kaiſer ſchloß Redner ſeine Anſprache mit einem kräftigen Hipp, Hipp, Hurrah! auf den Kaiſer, worauf unter Muſikbegleitung die Abſingung des Liedes„Kaiſer und Admiral“ folgte, der ſich ſodann ein lebendes Bild aus dem Seeleben anſchloß. Herr Direktor Blümcke brachte den Trinkſpruch auf unſeren Großherzog und den Prinzen Heinrich aus. Er gepachte der Liebe, wie ſie unſerem Landesfürſten entgegengebracht würde, der nicht nur ein Liebling des badiſchen, ſondern des geſammten deutſchen Volkes ſei. Der Verein ſei ihm außerdem zu ganz beſonderem Danke dadurch ver⸗ pflichtet, daß Großherzog Friedrich das Protektorat über den Verein angenommen habe. Wenn es einen Fürſten gebe, der ſein Haupt ruhig in jedes Unterthanen Schooß legen könne, ſo ſei es dieſer Fürſt. Redner gedenkt ferner des Prinzen Heinrich, der in Folge Befehls ſeines kaiſerlichen Bruders hinausgezogen ſei nach dem fernen Oſten und den in den letzten Tagen die techniſche Hochſchule in Charlottenburg zu zu ihrem erſten Ehrendoktor ernannt habe. In das vom Redner aus⸗ gebrachte Hipp Hipp Hurrah auf die beiden Fürſten ſtimmten die An⸗ weſenden begeiſtert ein und ſangen unter Muſikbegleitung das Lied „Deutſchland, Deutſchland über Alles.“ Einen inſtruktiven und ſehr lehrreichen Vortrag über die„Ent⸗ wickelung und politiſche Thätigkeit der Flotte“ hielt ſondann Herr Stritter. Einleitend erinnert Redner an einen Ausſpruch unſeres Kaiſers„Deutſchlands Zukunft liegt auf dem Waſſer“ und mit Freuden könne man konſtatiren, daß dieſe Anregung des Kaiſers auf fruchtbaren Boden gefallen und der Grundſtein zu einer kraftvollen Marine gelegt worden ſei. Redner wirft ſodann einen geſchichtlichen Rückblick auf die Entwickelung der Marine vom Mittelalter an bis auf die neueſte Zeit. Er wies aber auch auf die Unzulänglichteit unſerer Flotte hin; zwar ſei die deutſche Handelsflotte die zweitſtärkſte der Welt, aber unſere Kriegsmarine ſei gegen die anderer Staaten entſchieden zu ſchwach. Darum müſſe man es freudig begrüßen, daß unſer Kaiſer beſtrebt ſei, das Verſtändniß für die Vermehrung der Flotte in das Bewußtſein des Volkes zu bringen.— Dem Redner wurde für ſeine intereſſanten Ausführungen lebhafter Beifall zu Theil. An den Vortrag ſchloß ſich ein lebendes Bild„Deutſchland huldigt der Germania“, worauf Herr Werner Brandt den Trinkſpruch auf Heer und Marine ausbrachte.— Muſikſtücke und allgemein geſungene Lieder, ſowie auch die Vorträge eines Doppelquartetts verſchönten den Abend, welcher in allen ſeinen Theilen einen würdigen Verlauf nahm. — Schließlich wurde noch an den Kaiſer folgendes Telegramm abge⸗ ſandt: Sr. Majeſtät Kaiſer Wilhelm II. Berlin. Die zur Feier des Geburtstages Allerhöchſt Euer Majeſtät verſammelten Mitglieder des Vereins Kaiſerliche Marine und Flottenverein Mannheim nebſt ihren zahlreichen Freunden geſtatten ſich unterthänigſt Euer Majeſtät die aufrichtigſten Glück⸗ und Segenswünſche darzu⸗ bringen. Dieſelben beehren ſich gleichzeitig tiefgefühlteſten Dank abzuſtatten für die Energie, welche Euer Majeſtät für die Förde⸗ rung der deutſchen Seeintereſſen bethätigen. Dieſelben fühlen ſich eins mit Euer Mafeſtät in dem Gedanken an die unbedingte Noth⸗ wendigkeit des weiteren Ausbaues der deutſchen Flotte und hoffen und wünſchen, daß Euer Majeſtät unter einmüthiger Mitwirkung des deutſchen Volkes die zum Heile des Vaterlandes geſteckten Ziele erreſchen möge. *Der Badiſche Landesverband des deutſchen Schul⸗ veveins zur Erhalkung des Deutſchthums im Aus⸗ lande hat, wie alljährlich, Beiträge zu deutſchen Weihnachtsfeiern in bedrohten Gemeinden bewilligt. Aus einem Bericht, der darüber aus Piwana, einem ſcharf bedrängten Orte der Mieſer Sprachinſel(Bahn Pilſen⸗Eger), eingelaufen iſt, heben wir hervor, daß 106 Kinder be⸗ ſchenkt werden konnten. Deutſche Lieder, deutſche Gedichte wurden vorgetragen, ſpgar ein kleines Singſpiel aufgeführt und die ganze Gemeinde, 568 Einwohner, mit Ausnahme von etwa 150 Tſchechen, nahmen an der Feier theil. Die Gabe der Ortsgruppe Freiburg i.., je ein Band Grimmſcher Märchen, für den beſten Schüler, Mäbdchen und Knabe, wurde freudig begrüßt. Piwana mit den zugetheilten Einſchichten Neuhof, Hamelhof, Böhmiſchmühle, Wolfhäufel und Waletſchkamühle, liegt in der Mieſer Sprachinſel. Das Nachbardorf Solislau iſt bereits für das Deutſchthum verloren gegangen; dagegen iſt eine zweite Nachbargemeinde Wranowa zurückgewonnen. Die Gemeindeverwaltung in Piwana iſt deutſch, aber die Gutsherrſchaft mit 6 Meierhöfen, mit ihren Beamten, Arbeitern und den von ihr be⸗ zogenen Gewerbsleuten iſt ſtreng tſchechiſch. Sie hat natürlich große Gewalt über die kleinen Leute. Die Chaluppner und Häusler ſind böllig von ihr abhängig: Holz, Waldſtreu, Gras, Ziegel, Sand, das Bier, ja ſogar das Waſſer iſt— tſchechiſch, müſſen ſie von den Tſchechen nehmen, da ſie ſonſt ohne Verdienſt bleiben. Daß dadurch auch die Wahlen beeinflußt werden, kann man ſich vorſtellen. Dennoch iſt es der Gemeinde gelungen einen deutſchen Vorſtand zu gewinnen, Die ſelbſt⸗ ſtändigeren Bauern ſind nahezu vollſtändig gut deutſch geſinnt. Im Jahre 1893 hat der Oeſterreichiſche Schulderein der Gemeinde die Summe von 2000 fl. zum Bau der zweiklaſſigen deutſchen Schule bewilligt. Dieſe Schule iſt eine feſte deutſche Burg geworden. Der Lehrer, der ſeit 15 Jahren an der Sprachgrenze wirkte, iſt ein treu deutſcher Mann und verdient für ſein treues Feſthalten am Deutſch⸗ thum, das Mancher aus Furcht verleugnet, die höchſte Anerkennung. 8———— 9 zeigte ihm ein kleines Gaſthaus an der Gelderſche Kade. Am folgenden Morgen bot der Wirth ſeinem Gaſte ſeine Dienſte an, um ihm Paſſage zu verſchaffen, und nahm zu dieſem Zwecke 420 Mark von dem Deutſchen in Empfang. Bald darauf kam der Wirth mit der Botſchaft zurück, daß der„Kaiſer“ Amſterdam nicht anlaufe, ſondern in London Paſſagiere an Bord nehme. Er bot dem Deutſchen an, ihn nach London zu begleiten und beim Einſchiffen behilflich zu ſein. Am Mittwoch Mittag nahm denn auch der Wirth ſeinen Gaſt mit in die Handelskade und löſte dort für dieſen, für ſich und einen zweiten Helfershelfer drei Billets nach London, zwei natürlich auf falſche Namen. An Bord ver⸗ ſuchten ſie den Fremden mit Genever betrunken zu machen, was aber nicht gelang. Als man ihn einzuſchließen verſuchte, ſchlug der Deutſche Lärm, und das Schiffsperſonal wurde von dem Vorfalle in Kenntniß geſetzt. Nun verſuchten die beiden ſo ent⸗ deckten Gauner auf dem Wege der Beſtechung das Perſonal für ſich zu gewinnen, was aber mißlang. Einer derſelben geſtand ſchließlich ein, den Deutſchen um 100 Mark betrogen zu haben, und auf die Frage, was er denn mit dem Fremden in London vor⸗ gehabt habe, antwortete er:„Wenn ich ihn dort für das Heer an⸗ bringe, bekomme ich Handgeld.“ Sie hatten alſo Beide die Ab⸗ ſicht, den Deutſchen gegen eine Prämie von 400 Gulden in Eng⸗ land anwerben zu laſſen. Der Kapitän des Schiffes telegraphirte den Behörden in Ijmuiden, dampfte zurück, und der Wirth wurde ſammt ſeinem Helfer an Bord verhaftet und vorläufig in Sizeer⸗ heit gebracht. Die Amſterdamer Polizei veranſtaltete eine Haus⸗ ſuchung in dem„Hotel“ nach dem vermißten Gelde. Als man den Wirth in Ijmuiden in Gewahrſam brachte, proteſtirte er und meinte, er hätte ja nichts Ungeſetzliches gethan. Wie dringend nöthig gerade der Schutz der weſtböhmiſchen Gemeinden iſt, zeigen die neueſten Verſuche, das tſchechiſche Sprachgebiet bis über die baheriſche, alſo die deutſche Reichsgrenze durch Errichtung tſchechi⸗ ſcher Touriſtenvereine und Ausſichtsthürme und ähnl. vorzuſchieben. * Qnartett⸗Verein Maunheim. Nach dem in allen ſeinen Theilen glänzend verlaufenen Wohlthätigkeits⸗Conzert am Samſtag, verſammelte ſich die Aktivität mit ihren Angehörigen in den oberen Lokalitäten des Cafe Oper. Daß die Stimmung eine ſehr animitie war, läßt ſich denken und es fehlte nicht an den üblichen Toaſten. Den Reigen eröffnete der Vorſitzende, Herr Gg. Hettinger, indem er auf; das freundſchaftliche und harmoniſche Zuſammenwirken der Mitglieden hinwies und gleichzeitig den unermüdlichen, bewährten Dirigenteß Herrn Fr. Mack, feierte. Das auf denſelben ausgebrachte Hoch wurſ begeiſtert aufgenommen. Ferner ſprachen Herr Ma ck, der insbeſonden e ir D er der Soliſten gedachte, die den Verein in liebenswürdigſter Weiſe unter, ſtützten, Herr Stegmann toaſtete auf die Damen, Herr Ruß auf den Quartettverein, Herr Zink auf Herrn Gg. Hettinger. Kurz, 0 es waren wieder ſchöne Stunden im Kreiſe des Vereins. * Der„Volksſchulreformplan“ des Rektors Herrn Di⸗ 0 Sickinger, war Veranlaſſung, daß die Vorſtände der Ge⸗ werkvereine eine combinirte Verſammlung abhielten und J zwar auf Wunſch des Stadtverordneten Schenk. In dieſen ft Verſammlung die im„Eichbaum“ ſtattfand und der auch 1 frühere Stadtverordnete Fröbel beiwohnte, übernahm Herr“ R Schenk das Referat. In lebhafter Debatte ſprachen ſich alle Redner mit Ausnahme des Herrn Streib ſympathiſch für 4 den Reformplan aus, gaben aber bezüglich des Trennungsjahreß dem Stadtverordneten Schenk für die Bürgerausſchußſitzung 31 mehrere Wünſche mit auf den Weg. re Aus dem Großherzogthum. . Heidelberg, 24. Jan. Die geſtern durch die Claſſe der ei Niederſtbeſteuerten vorgenommene Stabtverordnetenwahl ging; E⸗ unter ſo unglaublich großer Theilnahmloſigkeit vor ſich, daß ſei heute, da die Wahlziffern bekannt wurden, ſich Jeder fragte: wiß be iſt das möglich? Von 3484 Wählern haben nur 232 abgeſtimmt, tre alſo noch nicht ſieben Prozent. Und dabei hatte es geheißen, die de Sozialdemokraten ſeien rührig an der Wahlarbeit und würden ſich Te am Wahlkampf betheiligen. Dies hat ſich nun zwar als nicht richligg gü herausgeſtellt, aber bis zum Wahltag ſeloſt hatte man darüber keine mi Gewißheit Wenn man nun auch in Betracht zieht, daß der Com⸗ ba promiß mit Centrum und Antiſemiten naturgemäß auf die Wahl, ſpe betheiligung ſchwächend eingewirkt hat, ſo muß man andererſeilz da beachten, daß das Centrum ſich wahrſcheinlich lebhafter als diee we Liberalen an der Wahl betheiligt hat, ſo daß alſo die Ziffer den Ge Wahlſtimmen der herrſchenden Partei noch weiter heruntergedrück Re erſcheinen. Man ſagt ſich, eine ſo über alles Maß ſchwache Be. un theiligung muß doch einen Grund haben, da muß Etwas nicht ſtimmen, zu Eine gewiſſe Aufklärung darüber gibt eine vorgeſtern in der Weſ, er ſtadt avgehaltene Verſammlung, Man beklagte dort, daß Stadt⸗ zu verordnete und Stadträthe die Kandidatenliſten aufſtellen, ſich alſß eri qnaſi ſelber ergänzen. Auch wurde eine ſtreuge Berückſichtigung deß In einzelnen Stadttheile bei der Vertheilung der Mandate nach ihrer get Bepölkerungszahl und außerdem eine frühzeitige Aufſtellung der Vor⸗ N ſchläge verlaugt. Die nationalliberale Partei wird gut thun, dieſer den Stimmung Conceſſionen zu machen. au vo Darmſtadt, 24. Jan. Der fürſtlich Yfenburg⸗Vierſteinſſch: In Jorſt, Revieve Offenbach und Sprendlingen, ſowie der fürſtlichg Da Grundbeſitz meluſive aller Gebäude in der Offenbacher Gemarkung S0 ſind um 6 950 000 Mk. an den Staat übergegangen. ſel —— ma 9 2 0 für Badiſcher Landtag. No 21. Sitzung der Zweiten Kammer. 35 .N. Karlsruhe, 25. Jaunar. ba Fortſetzung der Budgetdebatte, lio Präſident Gönner eröffnet 210 Uhr die Situng. Am Miniſlet⸗ Be tiſch das Geſammtminiſterium. Eingegangen iſt ein Beſchluß des Karlsruher Kreisausſchuſſes dun über den Geſezentwurf Hagelſchaden belr. Miniſter b. Brauer möchte ſeinen letzten Ausführungen bom Fre Dienſtag noch einiges beifügen. So erfreulich die hohen Einnahmen er ſeien, ſo ſei ein Steigen der Ausgaben nicht zu verkennen, doch berus Be die ſtarke Steigerung auf Thatſachen, deren Berechtigung auch in lau dieſem Hauſe anerkannt worden ſei. So betragen die Mehrausgaben Hhos für die etatmäßigen Beamten jährlich faſt eine Million. Die Vere bof mehrung der Erholungstage erfordern über 400,000%, die Er⸗ wei höhung der Löhne der Streckenarbeiter über eine Million Mark. Dem⸗ ene gegenüber müſſe es befremdlich erſcheinen, daß die Petitionen auß dieſen Kreiſen ſich mehren, ja daß Petitionen aus Kreiſen kämen, 90 deren Verhältniſſe erſt am Schluſſe des letzten Landtags geprüft worden gür ſeien und zum Theil eine Aufbeſſerung erfahren hätten. f Auch die die ſachlichen Ausgaben hätten eine Erhöhung erfahren. Die Zahl detz zwi Züge würden auch im nächſten Sommer vermehrt, ſo daß Baden den die reichſt ausgeſtatteten Fahrplan habe. Die Transporttoſten, wie die die Inſtandhalkung des rollenden Materials erforderten gleichfalls Mehr⸗ har ausgaben. Für das Eiſenbahnbaubudget ſeien 54 Millionen Marl Me eingeſtellt, wobei der Umbau verſchiedener Bahnhöfe, die Erſtellungg die von Rangirbahnhöfen, neuen Geleiſen eine nicht unbedeutende Nols Nei ſpielten. Der Grund der Reſtkredite liege nicht im Mangel an teche⸗ 0 niſchem Perſonal, wenn daſſelbe auch nicht übergroß ſei, doch werde 3 G1 er bei Aufſtellung des nächſten Budgets ſowohl an eine Vermehrung 75 wie Beſſerſtellung desſelben denken. Was die Reſtkredite betrifft, ſo fraß zögen ſich oft die Verhandlungen mit den Gemeinden in die Länge, gro Man habe keine Urſache, unſere Eiſenbahnverhältniſſe paſſimiſtiſch alle anzuſchauen. Unſere Eiſenbahnen befinden ſich in mächtigem Auf; ma ſchwung und es ſei zu erwarten, daß wir in der Lage ſeien, dieſellen Rei auf der beſtehenden Höhe zu erhalten. der Abg Greiff(natl.) führt aus, daß die Landwirbhſchoft ſch die in einer Nothlage befinde und daß man vor Allem bemüht ſein müſſe, Art einen billigen Kredit zu ſchaffen. Nach den Ausführungen deß 0 Finanzminiſters ſei die Gründung einer Landeskredittaſſe kaum zu 5 erwarten. Durch das Abkommen mit der Rheiniſchen Hybothekenbank 98 ſei den Landwirthen entgegengekommen worden. Die Regierung würde der am beſten thun, wenn ſie in Zeiten der Noth den Sparkaſſen durc Lob Mittel aus der Amortiſationskaſſe entgegenkommen würde, damit die⸗ 1 ſelben in der Lage ſeien, einen geſunden Hypothekarkredit zu gez währen. tten Abg. Mampel(Autif.) tritt den Ausführungen des Vorrednerz des Ida bei. In Bezug auf die Hagelverſicherung halte er es für das beſte, daß wenn diefelbe verſtaatlicht würde. 5 Uber 15 Fie Nothlage der Landwirthſchaft, die im Hinblick auf den ſonſtigen wirh⸗ 15 ſchaftlichen Aufſchwung um ſo mehr zu beklagen ſei. Des Weiteren 55 wünſcht Redner eine größere Gleichheit in der Steuerbehandlung des 0 Tabaks. Die Odenwälder beklagten ſich weiter über den Rückgang der Schälwaldkultur, der auf den Mangel eines hohen Zolles 99 lich Quebrachoholz zurückzuführen ſei. geh. Abg. Uibel(natl.): Was den politiſchen Theil der bisherigen Wa Debatte betreffe, ſo ſei dieſelbe ſehr ruhig verlaufen; wenn er dit nich hohen Summen anſchaue, die für berſchiedene Städte eingeſtellt, ſo Bef bermiſſe er Konſtanz, wenn er auch nicht ſagen wolle, daß man en Er abſichtlich vergeſſen habe. Die derſchiedenen Wünſche werde er bei den auf Einzelreſſorts vorbringen, um die Debatte nicht in die Länge zu ziehen erd! Gefreut habe es ihn, daß der Finanzminiſter ſeinem Antrag auf Auf⸗ 1 hebung der Wittwenkaſſenbeiträge freundlich geſinnt ſei, doch hoffe en, ſei daß dieſem Antrag recht bald entſprochen werde und daß noch au 115 dieſem Landtag eine Nachtragsforderung käme, um auch eine Erhöhung ſtaa des 15 g. Klein(na) erwartet bei der günſtigen Lage det dief Finanzen, daß auch einmal jene Wünſche der Landwikhſchaft erfüll würden, die bisher zuxückgeſtellt worden ſeien. Die Bedenken des 69 Miniſters gegen eine Landeskreditkaſſe müſſe man anerkennen. ke⸗ der ging, daß wie umt, die ſich!“ hlig eine om⸗ ahl⸗ ſeits die der ückt Be⸗ nen, Jeſt⸗ adt⸗ alſo der hrer Zor- eſer ſch ichs ung let ſſes om nen uhe im ben ers Ire m⸗ auß Elt, den die der e die hre arl ing 1 it Fer auf dem Standpunkt würden durch d derung nHecht, Einführung der Annuitätenſchuld mit Verſicherung des 88 des Volkes zur 5 Frage müſſe vor Allem erwogen werden, da die unterſten Volksklaſ⸗ Maundeſm, 25. Janftar: Wemrm Anzerzer. 3. Seſte ſeien die Sparkaſſen wohl in d genügenden ländlichen Realkrebit zu beſchaffen. erung betreffe, ſo ſtehe allerdings noch einiger r Kreiſe, die zu hoch belaſtet % Nachprämie. Er hoffe, daß reife. Im Intereſſe der För⸗ der Dotakion an die einen 175 Abänderungen bedürfe im ie Gew hier die Amortiſati Intereſſe der Helfe man den Kreiſen, ſo fördere die Landwirthſchaft. Redner befürwortet die Aufhebung der aceiſe, die auch in anderen Staaten nicht beſtehe. D von dem man hier und da etwas höre, ſollte endlich einmal an den Bundesrath elangen. Die bisherigen bezüglichen Geſetzes⸗ heſtimmungen ihren Zweck verfehlt. Im Intereſſe der Wein⸗ Hauern und des Weinhandels müſſe eine ſcharfe Kontrolle eingeführt werden. Auch bitte er die Regierung, im Bundesrath dahin zu wirken, daß die Konkurrenz des Auslandes auf dem Gebiete der Landwirth⸗ ſchaft ett ingedämmt werde. Ni Eiſenlohr weiſt darau geweſen, der Landwirthſchaft weit entgege Mehrforderungen ſeien eingeſtellt und man fortſchreiten zu können. auf dieſem 2 e 6 ege Auch in Bezug auf die Lande reditkaſſe ge ſei man im Staatsminiſterium gleicher Meinung; bisher habe die Rheiniſche Hypothekenbank genügt. Der Vorſchlag des Geh. Hofraths Reſt⸗ kapftals, perdiene die höchſte Beachtung. Geſtatte die Finanzlage eine Erhöhung der Kreisdotation, ſo könne er eine ſolche nur befürworken. Wenn das Hagelgeſetz angenommen werde, ſo ſei eine Beſſerung zweifellos eingetreten. Das Weingeſetz unterliege fortgeſetzter Be⸗ rathung, desgleichen die Handelsverträge, ſo daß ein erſprießliches Neſultat zu erwarten ſei, auch im Inkereſſe der Landwirthſchaft. Abg. Pfefferle(natl.) tritt bei der günſtigen Finanzlage für eine Beſſerſtellung der Beamten ein unter beſonderer Betonung der Erhöhung des Wohnungsgeldes. Eine Reform des Gehaltstarifs ſei deßhalb heute noch nicht geboten, doch könne man auf dem beſtehenden Boden ſchon viel erreichen durch Annahme der An⸗ träge Uibel und Fieſer. Des Weiteren halte er eine Vermehrung der Dienſtwohnungen für geboten und zwar in einem raſcheren Tempo als bisher. Eine weitere Berückſichtigung verdienten bei der günſtigen Finanzlage die Gemeinden. Man ſollte vor Allem auch mit dem Syſtem brechen, die Gemeinden bei Erſtellung von Staats⸗ bauten herauzuziehen. Auch die Aufhebung der Flußbau⸗ und ſpeziell Rheinbaubeſträge ſei dringend geboten, Gefreut habe es ihn, daß die Amortiſationskaſſe das landwirthſchaftliche Genoſſenſchafts⸗ weſen unterſtütze; er hoffe, daß auf Wunſch auch dem gewerblichen Genoſſenſchaftsweſen durch dieſe Kaſſe Unterſtützung zu Theil werde. Redner plädirt des Weiteren für Erſtellung des Oberrheinkanals und befürwortet, auch die kleinen Gemeinden etwas mehr als bisher zu unterſtügen. So lange man eine günſtige Finanzlage habe, halte ev es für geboten, den Staatsbeitrag zur Eiſenbahnſchuld aufrecht zu erhalten. Bei Eiſenbahnbauten ſollten die Gemeindebeiſträge ermäßigt werden, doch im Prinzip müßte die Herbeiziehung der Intereſſenten beibehalten werden, doch follte eine gewiſſe Milde geübt werden. Abg. Schüler(Centr.) anerkennt gern die berechtigten Wünſche der Beamten, ſo auf dem Gebiete des Wohnungsgeldes, in Bezug auf eine Reform des Gehaltstarifßs müſſe man ſich doch freie Haud vorbehalten. Vor Allem müſſe man dabei auch die berechtigten Intereſſen der anderen Stände nicht aus dem Auge laſſen. Für die Landwirthſchaft ſei vor Allem auch Verkehrserleichterung geboten. So ſchön im Prinzip die freie Geländeſtellung ſei, ſo könne er der⸗ ſelben der Konſequenzen wegen nicht das Wort reden, doch könne man hier leicht ab und zu geben. Dankbar anerkenne auch er, was für die Landwirthſchaft geſchehe, doch könne mau die finanzielle Nothlage derſelben nicht leugnen. Bei den geringen Produktenpreiſen könne von irgend einer Beute nicht geſprochen werden. So lange Man gicht den Schutz des reinen Weines erhalten, werde der Reb⸗ bau nicht vorwärts kommen. Das Steuergefetz müſſe den Deklara⸗ kiohszwang und eine ſcharfe Kellerkontrole enthalten. Für ſchwere Zeiten des Staates ſollte man die Landwirthſchaft leiſtungsfähig halten, da dieſelbe doch das Rückgrat desſelben. Nothwendig ſei ein geregelter Verkauf der Producten, derſelbe werde ermöglicht durch Erſtellung von Silos an den Bahnhöfen. In Bezug auf die Landeskreditkaſſe ſtellt ſich Redner auf den Standpunkt Frank. Die politiſchen Bedenken Buchenbergers gegen dieſe Kaſſe könne er nicht theilen, da verkrachte Exiſtenzen ohne Grundbeſitz nicht in Vetracht kämen. Der Zinsfuß der Rheiniſchen Hypolhekenbank be⸗ laufe ſich auf 4¼% und das ſei fär der Landwirthſchaft jetzt zu hoch, hier könne eine Landeskreditkaſſe billigeres Geld geben. Er hoſſe, daß dieſe Frage noch im günſtigen Sinne gelöſt werde, Redner weiſt auf die Laldplage der Zigeuner hin, gegen die man in Bayern energiſch vorgegangen ſei. Abg. Geck(Soz.). Auch ſeine Parlei ſei erfreut über die günſtige Finanzlage; wenn ſeine Partei eine Reduction des Lobes vornehme, ſo dürfe man nicht ſagen, daß auch die Kammer zu der günſtigen Lage mitgewirkt habe. Bis zum letzten Arbeſter gleite dieſer Schrei der Anerkennung hinab. Ein Widerſpruch beſtehe aber zwiſchen der politiſchen Haltung der Regierung und der Mehrheit dieſes Hauſes. Eine Frage möchte er an die Regierung richten, ob die Anwendung des§ 7 des Vereinsgeſetzes noch in einer Art ge⸗ handhabt werde, der bei der ſoefaldemokratiſchen Bevölkerung die Meinung hervorrufe, ſie würde mit anderem Maße gemeſſen, als die bürgerlichen Parteien, gewiſſermaßen als Bürger zweiter Klaſſe. Redner kommt ſodann auf die Interpellation Dreesbach zu ſprechen, die wohl eine kurze Beantwortung gefunden, aber zu keiner Debatte in Gegenwart des Miniſters des Innern. Niemals könne er den Grundſatz anerkennen, daß Baden aus Gefälligkeit Preußen gegen⸗ über einem Zuchthausgeſetz zuſtimme. Auch bezüglich der Wahlrechts⸗ frage müſſe er darguf hinweifen, daß die Kammer wiederholt mit großer Majorität ſich für das direkte Wahlrecht ausgeſprochen. Auf allen Gebieten habe man in Baden Fortſchritte gemacht und mit manchem alten Vorurtheil gebrochen, ſo daß man keine große Revolution begehe, wenn man endlich einem Wunſche der Mehrheit der Kammer nachkomme. Bei dem Proportionalwahlſytem würden die enjelnen Parteien ſchon dafür ſorgen, daß die Intereſſenkreiſe aller Art Vertretung finden würden. Für die Vertreter der Arbeiter würde 155 Partei ſchon Sorge kragen. Reduer macht ſodann einige nanzpolitiſche Bemerkungen und plaidirt für Beſſerſtellung der nicht etatmäßig angeſtellten Beamten; zu ſeiner Freude begegneten ſeine Ausführungen ſich mit denjenigen des Eiſenbahnminiſters. An der Hand einer Bahnſtatiſtik ſucht Redner die Nothwendigkeit der Lohnaufbeſferung zu begründen. Zur Steuerreformfrage übergehend, hefürwortet derfelbe Abſchaffung der Fleiſchacciſe. Auf die hohe Reichspolitik wolle er nicht übergehen, am wenigſten auf die Flot⸗ ttenfrage, doch empfehle ſeine Partei der Regierung, die Stimmung Flottenfrage kennen zu lernen, die wohl dahin gehe, daß die Begeiſterung keine große ſei. Die finanzlelle Seſte der ſen durch indirecte Steuern am meiſten dabei zu bezahlen hätten. eachte man die Vorſicht unſerer Regierung in Jinauzſachen bei Ueberſchüſſen, ſo werde ſte auch im Bundesrath dieſelbe Vorſicht walten laſſen. Miniſter GEiſenlohr betont, daß auch im letzten Landtag bezüg⸗ ich der Wahlrechtsfrage eine klefgehende Meinungsverſchiedeuheit geherrſcht habe, ſo daß die Regierung nichts habe thun können, Bas die Interpellation Dreesbachs betreffe, ſo hätte er die Debatte nicht geſcheut, vielmehr dem Präſtdenten mitgetheilt, daß ſich an die Veſprechung nur nicht ein Autrag wie der Muſer'ſche kullpfen dürfe. würde dann geantwortet haben, daß di“ badiſche Regierung ſich guf den Standpunkt geſtellt habe, daß eine Abänderung der Gewerbe⸗ ordnung vorgenommen werde, wie ſie 1890 dem Reichstag vor⸗ Kaen aber von demſelben abgelehnt worden ſei. Die Meinung ecks, Baden könne in den großen Fragen eigene Wege wandeln, ſei uurichtig, denn Deutſchland ſei jetzt ein großes Reich, in dem man unter Umſtänden etwas befürworten muͤſſe, was dem Einzel⸗ ſtaate nachtheilig ſei. Was die Ueberwachung der ſocialdemokratiſchen jerfammlungen betreffe, ſo würde es ihm nur angenehm ſein, wenn Reſe Ueberwachung unnötig werde, denn ſie ſei für die unteren rgane eine wenig angenehme Aufgabe. Er habe auch niemals, wo er in den Zeitungen eine falſche Auffaſſung der Ueberwachung 0 8 oin 7 Das Weingeſetz, daß in der letzten Zeſt ein milderer Ton in dieſe eingezogen ſei. Abg. Wilckens gelegt hätten, der Neichstag die Konſequenz in Bälde ziehe, Redner erörtert dem ein erheblicher Aufſchwung zu conſtatiren ſei. nzlage d Bei der guten nur mit großer Vorſicht herantreten könne. deshalb gern eine Beſſerſtellung der Beamten, vor allen g des Wohnun igsfrage ſchon manches geſcheher ) beſſer al Was der Geb⸗ liche Regelung erſt 9Jahren. Bezahlung, von ſonſtigen feinen Unterſchieden alſo abſehen. allem für die Landwirthſchaft. auch er ſich nicht viel verſprechen; ſicherung ſicherungsanſtalt ernſtlich herantreten. Dazu ſei vor allem zuſteuern. Partei für das direkte Wahlrecht allen Eruſtes eintreten, als das indirekte Wahlverfahren die Jutereſſenloſigkeit fördere. In Am Schluſſe konſtatire er gerne, daß die Verhandlungen der beiden Tage einen für die zukünftigen Verhandlungen des Landtags erfreu⸗ lichen Verlauf genommen hat. Fortſetzung Freitag ½10 Uhr. Deutſcher Reichstag. (485. Sitzung vom 25. Januar.) Am Bundesrathstiſche Staatsſekretär Nieberding. Präſi⸗ dent Graf Balleſtrem eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 20 Min. Zweite Berathung des Geſetzentwurfs betreffend Abänderun 9 und Ergänzung des Strafgeſetzbuches(lex Heinze). Der Berichterſtatter referirt über die Kommiſſionsverhandlungen. § 180 des Kommiſſionsbeſchluſſes ſetzt für Kuppelei Gefängniß⸗ ſtrafen, aber nicht unter einem Monagt, oder Geldſtrafen von 150—600 Mark und Zulaſſung mildernder Umſtände feſt.§ 180 wird in der Kommiſſionsfaſſung angenommen. § 181 hat die Kommiſſion unverändert nach ber Regierungsvor⸗ lage angenommen. Dieſe beſtimmt, daß Kuppelei, auch wenn ſie weder gewohnheitsmäßig, noch aus Eigennutz betrieben wird, ebenfalls mit Zuchthaus bis zu 5 Jahren beſtraft wird, wenn hinterliſtige Griffe angewendet ſind, um der Unzucht Vorſchuß zu leiſten, oder wenn der Schuldige zu dem Verkuppler in nahem Verhältniß ſteht(Ehemann, Eltern, Vormund, Geiſtlicher, Lehrer). Neben Zuchthaus kann auf Geldſtrafe von 250—6000% erkannt werden, auch können mildernde Umſtände angenommen werden; es tritt dann Gefängnißſtrafe ein, daneben Geldſtrafe bis zu 3000. Hierzu liegt ein Antrag Himburg vor, mildernde Umſtände zuzulaſſen, wenn es ſich um die Verkuppelung Verlobter handelt, ferner ein Antrag Albrecht, daß Zuchthausſtrafe eintritt im Falle eines nahen Verhältniſſes, wenn aus Eigennutz gehandelt oder um den Willen der Verkuppelten zur Vornahme oder Duldung einer un⸗ züchtigen Handlung. Endlich ſolle ein neuer Paragraph hinzugefügt werden: Als Kuppelei iſt die Duldung zwiſchen Verlobten nicht zu achten. Himburg vertritt ſeinen Antrag. dürfe nicht herabgezogen werden. Stadthagen führt aus: Es ſei bedenklich, gerade im Falle der Kuppelei des Ehemannes Zuchthausſtrafe zuzulaffen. Das ent⸗ ſbreche nicht der Verſchärfung der Schwierigkeiten der Scheidung im Bürgerlichen Geſetzbuche. Nach einer oberflächlichen Statiſtik für Berlin ſind 30 Prozent aller ehelichen Kinder in den erſten 6Monaten der Ehe geboren. Es ſei eine Ueberhebung, hierbef von Unſtttlichkeit zu reden. Die Herren bom Reichsgericht könnten nicht allein beſtimmen, was Sittlichkeit iſt. Der hohe Begriff der Ehe Reneſte Nachrichten und Telegramme. (Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers“.) * Stuttgart, 25. Jan. In der Flachsſpinnerei Lauza⸗ thal in Weingarten iſt ein großer Brand ausgebrochen. Das Hauptgebäude und die Maſchinen ſind zerſtört worden. Der Schaden wird auf über eine halbe Million geſchäßzt. Berlin, 25. Jan. Das Kaiſerpaar iſt heute Nachmittag 29½ Uhr nach Dresden abgereiſt. * Bremen, 25. Jan. Meldung des Boesmann'ſchen Bureaus: Geſtern trat die Kommiſſion des Verwaltungsaus⸗ ſchuſſes für das Kadettenſchulſchiff des Norddeutſchen Lloyd zu einer vorläufigen Prüfung der eingegangenen Anmeldungen zu⸗ ſammen. Der Andrang der Bewerber iſt ein überaus großer. Aus allen Theilen Deutſchlands liegen Anmeldungen vor. Ab⸗ geſehen von zahlreichen Anfragen beläuft ſich die Zahl der Ver⸗ merkten ſchon jetzt auf etwa 400. Von den Bewerbern wurden ca. 100 zur engeren Wahl zugelaſſen, von welchen wiederum 40 für den erſten Jahrgang zur Einſtellung gelangen werden. Frei⸗ ſtellen ſind auf dem Kadettenſchulſchiff des Norddeutſchen Lloyd nicht eingerichtet worden. Die Annahme weiterer Anmeldungen iſt mit Rückſicht auf den überaus großen Zuſpruch für den gegen⸗ wärtigen Jahrgang bereits geſchloſſen worden. * Dresden, 25. Jan. Die Herzogin Friedrich von Schleswig⸗Holſtein, die Mutter der deutſchen Kaiſerin Auguſta Victoria, iſt heute Morgen ½11 Uhr geſtorben. * Katowitz, 25. Jan. Die Katowitzer Zeitung meldet: In der heutigen Verſammlung der oberſchleſiſchen Kohlenprodu⸗ zenten wurde beſchloſſen, die Forderungen für das laufende Quartal freizugeben. Ein Antrag auf Erhöhung der Verkaufs⸗ preiſe ab 1. Februar fand keine Zuſtimmung. * Wien, 25. Jan. Erzherzog Otto erkrankte, wie die „N. Fr. Pr.“ melet, an Influenza. * Wien, 25. Jan. Die politiſche Korreſpondenz erfährt von einem über die Balkanangelegenheit gut unterrichteten Ge⸗ währsmann, daß der Nachricht über eine plötzlich entſtandene Trübng des Verhältniſſes zu Serbien und Bulgarien keine ernſtere Bedeutung beigelegt werde, da, wenn in Wahrheit irgend welche Thatſachen vorhanden ſein ſollten, dieſe leichterer Natur ſeien und auf die Geſammtlage auf dem Balkan keine Rück⸗ wirkung ausüben könne. Verſammlungen* (kat.) trilt für die Flottenvermehrung ein und hofft, daß die Erfahrungen der letzten Wochen auch dem Gegner klar daß eine ſtarke Flokte nothwendig, Er erwarte, daß ſodann einige Fragen des Eiſenbahnweſens, auf man vielleicht aun Löfung von Fragen gehen, an Auch er gsgeldes um 50 pCt., wenn auch für rten und er halte deshalb beſf 3 eine grundfſätz⸗ ch J ltstarif betreffe, ſo ſei vor allem eine Vereinfachung dringend geboten, bei den unteren Beamten ſollte man—6 große Klaſſen ſchaffen mit möglichſt gleicher Auch in wirthſchaftlicher Beziehung könnte noch manches geſchehen, ſo vor Von einer Landesereditkaſſe könne auf dem Gebiete des Hagelver⸗ sweſens follte man an den Gedanken einer ſtaatlichen Ver⸗ ein leiſtungsfähiger Hagelfond nothwendig, der aus der Amorltſations⸗ kaſſe reichlich dotirt werden müſſe; dieſem Ziele müſſe man jetzt ſchon Auch in der Dotation der Kreiſe müſſe man mehr thun, da die Aufgaben derſelben ſich von Jahr zu Jahr ſteigerten. In der Wahlrechtsfrage werde auch auf dieſem Landkage die nattonalliberale umfomehr Bezug auf Kautelen gehe ſeine Partei nicht ſo weit wie die Re⸗ gierung, doch verlange dieſelbe für die 5 größten Städte eine Er⸗ gänzung der durch die direkte Wahl hervorgegangenen Abgeordneten. London, 25. Jan. Der„Times wird aus Hongkong vom 24. d. gemeldet: Die Piraten haben, durch die günſtigen Er⸗ folge ermuthigt, von den ausländiſchen Handelshäuſern in Canton Geld zu erpreſſen verſucht. Sie verlangten 10000 Taels und haben gedroht, daß ſie bei Nichtzahlung ihre Bureaus mit Dynamit in die Luft ſprengen würden. Die chineſiſche Behörde frägt in der Angelegenheit die fremden Konſuln um Rath. London, 28. Jan. In einem beſonseren Artikel führk die„Times“ aus: Die Rede des Staatsſekretärs Grafen Bülow im Reichstage dürfe als ein bedeutſamer Schritt auf dem Wege der fortſchrittlichen Entwickelung des internationalen Rechts ſich erweiſen, vielleicht als der bedeutſamſte ſeit einer Reihe vbon Jahren. Der Ton ſeiner Rede iſt nicht conciliant, die Diplomatie wird mit weniger Herbheit und mit weniger ſchweren perem⸗ toriſcher Sprache berührt werden müſſen, wenn die Rede ein Re⸗ ſultat haben ſoll, was auch bei dem Gedankenaustauſch über die Rechte der Durchſuchung neutraler Schiffe und über die Kriegs⸗ kontrebande herauskommen ſoll. Wir zweifeln nicht, daß die ein⸗ leitenden Schritte einer umfaſſenden Erörterung der Frage der Kriegskontrebande, wenn ſie im freundſchaftlichen Geiſte auf der breiten Grundlage des öffentlichen Intereſſes geſchehen werden, offen und bereitwillig von der engliſchen Regierung aufgenommen werden. Petersburg, 25. Jan. Dem ehemaligen Chef der Land⸗ und Marinetruppen auf Kreta, Vizeadmiral Skrydlow, wird der kaiſerliche Dank für ſeine beſondere leidenſchaftskoſe und zielbewußte Thätigkeit im Kreiſe Retimo zur Beruhigung der Bevölkerung und Einführung der autonomen Verwalkung ausgeſprochen. * Madrid, 25. Jan. Nach dem Beſchluſſe des Miniſter⸗ raths wird Silpela heute der Königin⸗Regentin einen Erlaß unterbreiten, durch welchen die Strafen, welche die Anarchiſten in Barcelona jetzt verbüßen, in Verbannung umgewandelt und alle für Preßvergehen verhängte Strafen erlaſſen werden. *Schang ha i, 25. Jan. Die„Nord Ching Daily News“ meldet: Nach einem vom Kwangſu unterzeichneten Edikt wird der 9 Jahre alte Sohn des Prinzen Tuamo, Namens Putſing, zum neuen Kaiſer ernannt. Derſelbe beſteigt am 31. Januar den Thron. 1 1 ** 1.* Die neue Flottenvorlage, *Berlin, 25. Jan. Die Flottengeſetznovelle fordert die zweite Schlachtflotte gleich ſtark wie die alte; außerdem 6 große und 7 kleine Kreuzer. 2 Geſchwader bilden die aktive und anvere zwei die Reſerveflotte. Die Mittel werden alljährlich in dem Etat bereitgeſtellt. Die Begründung ſieht die Durchführung bis 1916 vor. Bei einer jährlichen Koſtenſteigerung von 11 Millionen erwartet die Vorlage eine Deckung unter Zuziehung von Anleihen ohne neue Steuern, verzichtet aber auf eine geſetzliche Normirung der Be⸗ ſchaffungsfriſt. *Berlin, 25. Jan. Die Novelle zum Flottengeſetz, welche heute vom Bundesrathe dem Reichstage zugegangen iſt, beſtimmt in Paragraph 1, daß der Schiffsbeſtand der deutſchen Flotte gegen den bisherigen Stand vermehrt wird um a) verwendungs⸗ bereit: 1 Flottenflaggſchiff, 2 Geſchwader zu je 8 Linienſchiffen, 2 große und 8 kleine Kreuzer als heimiſche S lächtflotte, 5 große und 5 kleine Kreuzer für den ausländiſchen Dienſt; b) als Materialreſerve: 2 Linienſchiffe, 1 großen und 2 kleine Kreuzer für den Auslandsdienſt. Vermindert werden die Beſtände um das Küſtenpanzergeſchwader, das um dieſe 8 Schiffe bis zu ihrem Erſatz als Linienſchiffe auf den vermehrten Sollbeſtand in Rech⸗ nung kommt. Paragraph 2: Die Novelle ſetzt für die Indienſt⸗ ſtellung der heimiſchen Schlachtflotte als Grundlage feſt, daß das erſte und zweite Geſchwader die aktibe, die drei Kreuzer die Re⸗ ſerveflotte bilden. Von den aktiven werden ſämmtliche Schiffe, von der Reſerve die Hälfte dauernd in Dienſt gehalten. Der dritte und letzte Paragraph lautet: Die Bereitſtellung der infolge dieſes Geſetzes erforderlichen Mittel unterliegt der jährlichen Feſt⸗ ſetzung des Reichshaushaltsetats. Die Begründung des Enk⸗ wurfs verweiſt zunächſt auf die Nothwendigkeit der Verſtärkung der Kriegsmarine. Der Aufſchwung der deutſchen Seeintereſſen, der gerade in den letzten Jahren beiſpielsweiſe ſtark geworden iſt, brauchte ebenſo, wie die politiſche Weltlage, eine ſtarte deutſche Flotte, damit Deutſchland einen Frieden in Ehren, auch dem Seemächtigen gegenüber, aufrecht erhalten kann. Zu dieſem Zwecke genügt die Flotte des Geſetzes von 1898 nicht. Eine zweite Schlachtflotte und eine Vermehrung der Auslandsſchiffe iſt nothwendig. Dieſe Verſtärkung kann einſchließlich der in dieſem Zeitraume vollendeten zahlreichen Erſatzbauten innerhalb von 16 Jahren durchgeführt ſein, indem der Regel nach jährlich 3 große und 3 kleine Schiffe auf Stapel gelegt werden, woie dies ſchon in dem letzten Jahre geſchehen iſt. Berlin, 25. Jan. Der Bundes rath nahm heute das Flottengeſetz an. 4*** Der Burenkrieg. *London, 25. Jan. Das Kriegsamt erhielt eine De⸗ peſche aus Spearmanskamp von heute Mitternacht, welches be⸗ ſagt: Die Truppen des Generals Warren beſetzten Dienſtag Nacht den Spionskop und überraſchten die kleine Garniſon, welche floh. Die Engländer behaupteten die eingenommene Stellung den ganzen Tag, obgleich ſie heftig angegriffen und beſonders durch Granatfeuer beläſtigt wurden. Die Verluſte der Briten dürften beträchtlich ſein. General Woodgart iſt gefährlich verwundet. General Warren glaubt, daß er die feindliche Stellung unhaltbar gemacht hat.(Das wäre eine ernſtliche Niederlage der Buren. Red.) 85 *London, 25. Jan. Die„Times“ melden aus Spear⸗ manscamp vom 23. d. Mts.: Das Feuer dauerte heute den ganzen Tag an. Den engliſchen Truppen gelang es nicht, weiter vor⸗ zudringen. Die Buren hatten mehrere Geſchütze. Sie ſind, nachdem ſie den von ihnen beſetzten Höhenrücken befeſtigt haben, welcher faſt ununterbrochen von den Drakensbergen mehrere Meilen oſt⸗ wärts hinzieht, für einen Kampf von faſt unabſehbarer Dauer gerüſtel. * Paris, 25. Jan. In der Deputirtenkammer brachte Briſſon einen Geſetzentwurf ein, in welchem die Säkulariſirung der Güter von nicht genehmigten männlichen Kongregationen ge⸗ fordert wird. *Paris, 25. Jan. Die Bank von Frankreich hat ihren geleſen, mit ſeiner Meinung zurlckgehallen. Er müſſe auch feſiſtellen, W. Berlin 25. Januar.(Telegr). Eſſektenbörſe. Auf hohe Londouer Minenkurſe, begleitet von Peiv⸗ tdepeſchen, daß der Splonskop von den Engländern genommen ſei, verharrte die Börſe in ausge⸗ ſprochener Feſtigkeit. Hütten⸗ und Bergwerksaktien ſetzlen ibre Auf⸗ wärtsbewegung ſort. Spanier weiter gefragt und ſteigend, Banken leſt bei begrenzten Umfätzen. In der zweiten Börſenſtunde waren Wechſeldiskont von 4 auf 37 Prozent ermä igt. 5 onds ſehr feſt auf ſteigenden Conſolkurs in London, Ultimo jeld 425 pF bgthisgant 4,128 pet. 5 1 5 4 SSA — 7* 12 nrc ae g 83355 2 — —. S A en A AAeA n AIEAS 0 — Selte. SGeneral⸗Anzeiger! Mannheim, 25. Januar. Bekanntmachung. Nr. 38514 J. Von den durch Das Kunſtinſtitut Orell Füßli in Zürich in wirkungsvollem Farhendruck hergeſtellten Ver⸗ Bielfältigungen des durch Herrn Kunſtmäler Grots in Hannover 0 Bildes der Stadt kannheim aus der Vogelſchau, Format 80/120 om, kann noch Line Anzahl abgegeben werden. Dieſelben ſind erhältlich beim ſtädtiſchen Rechnungscontrol⸗ üreau, R 1 No. 14, 2 Stock, zum Preiſe von 5 M. pro Stück. Mannheim, 4. Novbr. 1899. Bürgermeiſteramt · Ritter. 782 Schilling. „Gaswerk der Stadt Maunheim. Die Aufbringung von circag 1735 qm. Theer⸗Coaksgries⸗ iſolirung als unterlage für den Gasbehälter vergeben wir in öffentlicher Submiſſion und können die hierüber ausgear⸗ beiteten Bedingungen auf dem Baubüreau des neuen Gaswerks Luzenberg bei Waldhof in Em⸗ pfang genommen werden. Termin ſhadet ſtatt: Montag, 29. Jannar d. Js., 11 uhr auf unſerem Verwaltungsbülreau K 7, 2 und laden wir Reflek⸗ tanten ein, ihre Angebote ver⸗ und mit enffprechender üfſchrift verſehen bis dahin ein⸗ ureichen, mit dem Bemerken, aß den Bietern das perſönliche Erſcheinen im Termin freiſteht. Juſchlagsfriſt 14 Tage. Mannheim, 20. Januar 1900. Die Direktion 41979 ber Gas⸗ und Waſſerwerke. Bekauntmachung. Wir machen ergebenuſt aufmerk⸗ ſam, daß beim Eintritt von Froſtwetter die Gas⸗ u. Waſſer⸗ meſſer ſowohl als auch die Zu⸗ kührungen zu denfelben in ge⸗ eigneter Weiſe gegen Froſtgeſchützt und insbeſondere die Keller⸗ läden während der Winter⸗ monate geſchloſſen gehalten werden müſſen, um Störungen beim Bezug von Gas u. Waſſer und ſonſtige Schäden zu ver⸗ meiden. 38894 Mannheim, 4. Dez. 1899. Die Direktion der Städt. Gas⸗ u. Waſſerwerke. Schreibaushülfe. Wegen Erkrankung mehrerer Beamten ſuchen wir zum ofortigen Eintritt auf—4 ochen zwei Schrelbaushilſen egen Tagegelder. Bewerbungen And ſofork einzureichen. 42414 Männheim, 15. Januar 1900. Die Direktion Zer Gas⸗ und Waſſerwerke, Slädt Gaswerk Mannhelm. Lichtſtärke des Leuchtgaſes vom 15., Jan. 1900 bis 21. Jan. 1900 bei einem ſtündlichen Verbrauch einer FFlamme von 150 Liter 16,50 Normalkerzen. Deutscher Coqnac i Aemilich empfohlen. 8l „FLM..— 2½—.—2c. 2 Zu haben in Maunbelm bei Helur, Hannstein, Gon- 1 tardplatz, Lonis Rurek- hnardt, Rheindammstrasse, F. R. 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