‚JJJJjjJJJJJJ eeereerrereen ſcheinenden„Pekinger Staatszeitung“. Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Manunheim.“ In der Poſtliſte eingetragen untet Nr. 2958. Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 8 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) E 6. 2 der Stadt Mannheim und Umgebung. Manunheimer Journal. (110. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Verantwortlich für Politik⸗ Dr. Paul Harms. für Theater, Kunſt u. Feuilleton: Dr. Friedrich Walter. ür den loklalen und vrov. Sgeil: Eruſt Müller. für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haab'ſchen Buch⸗ druckerei,(Erſte Maunheimer Typograph Auſtali.) (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämnitlich in Mannheim. (Maunheimer Volksblatt.) E 6. 2 Nr. 50(Abendblatt) Politiſche Ueberſicht. Maunheim, 30. Januar. Feſtreden. Das Wirthſchaftsleben der Gegenwart leidet an Ueberpro⸗ duktion; das politiſche nicht minder. Geſetzentwürfe, Reſo⸗ lutionen, Telegramme und— Reden werden von mehr oder min⸗ der Berufenen in einer ſolchen Ueberfülle produzirt, daß der ge⸗ ſunde Menſchenverſtand oft Mühe hat, ſich aus der Hochfluth auf eine trockene Stelle zu retten. Was aber nun gar aus Ge⸗ legenheitsreden herausgeleſen und in ſie hineingedeutet wird, das iſt ſchon bald nicht mehr zu ertragen. Der Reichstagspräſident Graf Balleſtrem mag ſich verwundert die Augen gerieben haben, als er las, was er mit ſeiner Rede beim Feſteſſen von 52 Reichsboten zu Kaiſersgeburtstag Alles geſagt haben ſoll, habe jagen wollen, hätte ſagen können und beſſer nicht geſagt hätte. Wer die Rede unbefangen lieſt, wird darin ſchwerlich mehr finden als einen, der Feſtſtimmung des Tages angepaßten, perſönlichen Herzenserguß des geſtrengen Herrn Präſidenten. Man höre die Hauptſtelle: Sobald eine Frage die Volksſeele bewegt, ſei ſie politiſcher, ſei ſie ſozialer, ſei ſie wirthſchaftlicher, ſei ſie ſelbſt wiſſenſchaftlicher oder ge⸗ lehrter Natur, der Kaiſer nimmt Stellung dazu. Er benutzt irgend eine Gelegenheit, um ſich darüber und über die Stellung, die er zu dieſer Frage einnimmt öffentlich auszuſprechen, er richtet eine geiſtige Standarte auf, die man von weitem ſieht. Meine Herren, nach meiner Anſicht richtet er ſie nicht zu dem Zwecke auf, daß man ſich ſtill und ſtumm dabei vorbeidrücke, ſondern er richtet ſie auf, damit ſie beachtet, erwogen und beſprochen wird von allen Denen, die es angeht, vor Allem von den Vertretern des Wütſchen Volkes Wir müſſen der Vorſehung danken, daß ſie uns an dieſen Zeiten einen ſolchen Kaiſer gegeben hat und das muß uns anſpornen, daß wir den großen Intentionen des Kaiſers nach Möglichkeit ſoweit unſere Ueberzeugung es zuläßt, immer ent⸗ gegenkommen und ſie immer fördern. Aus dem letzten, ganz allgemein und gar nicht unbedingt gefaßten Satze ſozuſagen eine Kundgebung des Zentrums zu Gunſten der Flottenvorlage herauszuleſen, heißt denn doch die Deutologie etwas zu weit kreiben. Das Zentrum würde ſich für eine ſolche Erklärung wohl ein anderes Sprachrohr ausgeſucht haben als den Präſidenten, der als ſolcher keiner Fraktion ange⸗ hört. Was das Herz des Grafen Balleſtrem bewegte, iſt doch unſchwer zu erkennen. Er hat die Beſprechung kaiſerlicher Reden im Reichstage unter gewiſſen Bedingungen zugelaſſen und iſt einem Miniſter, der das bedauerlich fand, einmal energiſch über den Mund gefahren; dafür mag er von hochgeſtellten Angſtmeiern unterſchiedliche Drangſal erfahren haben. Der Präſident hat das Bedürfniß gefühlt, ſeine Auffaſſung von der Sache auch einmal öffentlich zu begründen. Er meint, einem Manne von der geiſtigen Bedeutung des Kaiſers könne es doch kein Vergnügen machen, wenn ſeine Aeußerungen ſtumm und dumm hingenommen würden, wie verblüffende Offenbarungen. Wir finden, daß das eine ſehr geſunde Auffaſſung iſt, und ſehen um ihreswillen gern über das Arabeskenwerk hinweg, womit der Redner ſte nach höfiſchem Brauche glaubte verzieren zu müſſen. Noch tiefere Be⸗ ziehungen aus der Rede herausfinden zu wollen, ſcheint uns herz⸗ Dienſtag, 30. Jannar 1900. (Gelenhan Ur. 218.) Geſprächs, an jedem Trinkſpruch zu tifteln und zu deuteln, ührt nachgerade zur Verſimpelung. Der Poſtcheckverkehr. Der Reichstag beſchäftigte ſich geſtern mit dem Etat für die Einführung des Poſtcheckvertehrs, die im Prinzip von allen Par⸗ teien gutgeheißen wurde. Seine eigene Anſicht darüber hatte der Abg. Dr. Röſicke vom Bund der Landwirthe, der dabei blieb, daß der Poſtcheckvberkehr eine Konkurrenz der Spar⸗ und Dar⸗ lehns⸗Kaſſen ſei, und die Berathung in einer beſonderen Kommiſ⸗ ſion von 14 Mitgliedern für nöthig hielt. Der Reichstag hielt das nicht für nöthig, ſondern überwies den Etat der Budgetkom⸗ miſſion. Der Staatsſekretär des Reichspoſtamtes, Herr von Pod⸗ bielski, trat mit vieler Wärme für die Einführung des Poſtcheck⸗ verkehrs auf der Grundlage ein, die in der Anlage des Etats ent⸗ wickelt iſt, und betonte wiederholt, daß es ihm nicht beikomme, ſeinem eigenen Kinde durch übermäßige Fiskalllät den Hals ab⸗ zuſchneiden. Die Gründe des Reichstags faßte der national⸗ liberale Abg. Büſing zuſammen, der ſich als Leiter der Mecklen⸗ burgiſchen Bank in Schwerin ſehr große Verdienſte um den Check⸗ berkehr in Mecklenburg erworben hat. Er erkannte die Ein⸗ führung des Poſtcheckverkehrs als eine anerkennenswerthe Er⸗ leichterung des Geldverkehrs an und weiter, daß die Reichspoſt mit ihren 18 000 Anſtalten am allererſten zur Vermittelung des Checkverkehrs in der Lage ſei. Zweierlei aber hatte er an der vor⸗ geſchlagenen Ordnung des Checkverkehrs auszuſetzen: die Ge⸗ bühren, die ſelbſt dann eintreten, wenn man ſich ſein eigenes Geld zurückzahlen laſſen will, und die darum ſich nicht rechtfertigen laſſen, weil der Zinsſatz der Poſt nur 1½ Prozent beträgt und ſie ſelbſt bei der Reichsbank viel höhere Zinſen für die Gelder erhält. Abg. Büſing rieth daher, auf jede Gebühr zu verzichten und vor allen Dingen die Checkordnung klarer durchzuarbeiten: f ſie iſt in der That, wenn es auch der Herr Staatsſekretär nicht Im Reichstag erregt es viel Theilnahme, daß der Abg. Dr. recht glauben möchte, für den einfacheren Mann, dem doch auch der Checkverkehr zugänglich gemacht werden ſoll, nicht verſtänd⸗ lich genug. Das hob auch der konſervative Abg. von Study her⸗ vor, der, wie der Abg. Büſing, die Bedeutung der Vorlage gerade für den Mittelſtand anerkannte. Ferdinand von Bulgarien iſt ein ehrgeiziger Herr, das weiß man längſt. Auch das iſt nicht unbekannt, daß ſich ſein fürſtliches Herz nach einer Königskrone ſehnt. Die Idee von dieſer Rangerhöhung des Fürſtenthums ſoll zur Zeit wieder lebhafter ſpuken als ſonſt; wenigſtens ſchreibt man der Voſſ. Ztg. aus Sofia unterm 25. Januar: In Bulgarien iſt gegenwärtig Alles allarmirt und es wird, in welche Kreiſe immer man kommt, von nichts Anderem geſprochen, als von der angeblich bevorſtehenden Unabhängigkeitserklärung und der gleichzeitigen Erhebung des Fürſtenthums zum Königreiche. Allerdings weiß Niemand etwas Beſtimmtes, aber die Anſicht, daß demnächſt irgend etwas Wichtiges geſchehen wird, hat ſo tiefe Wurzeln geſchlagen, daß auch das ſonſt ſo vorſichtige und politiſchen Phan⸗ ktaſtereien wenig zugängliche diplomatiſche Korps davon ergriffen worden iſt. Man hält in diplomatiſchen Kreiſen die Möglichkeit eines ſolchen Ereigniſſes für nicht ausgeſchloſſen, und man behauptet ſogar, daß der bedeutſame Staatsakt vermuthlich am 19. Februar, dem Jahrestage des Friedensſchluſſes von San Stefano, erfolgen werde. Jedermann hat den Fürſten im Verdacht, daß er im Geheimen mit Rußland über dieſe Fragen unterhandle, und man iſt überzeugt, daß im Falle der Zuſtimmung und Unterſtützung von Seiten Ruß⸗ lands Niemand im Stande ſein werde, das Vorhaben des Fürſten zu verhindern. Oeſterreich⸗Ungarn würde ſich zwar unangenehm überreaſcht fühlen, aber ſchließlich doch nichts Ernſtliches unternehmen. Die Türkei aber, die in erſter Linie getroffen wird, hat ſich ſchon zu ſehr an Paſſivität gewöhnt, als daß ſie ſich nicht mit guten Worten und mehr oder minder ſtarkem Druck beſänftigen ließe. Eigentlich würde die Türkei bei dem ganzen Handel nichts weiter verlieren, als die jährlichen drei Millionen Francs des oſtrumeliſchen Tributs, doch auf dieſes Geld kann die Pforte getroſt verzichten, da es ohnehin nicht in ihre Kaſſen, ſondern in jene der öffentlichen Schuld fließt. Die europäiſchen Intereſſenten der Dette publique wären allerdings ge⸗ ſchädigt— nun, ſie ſollen ſehen, wie ſie ſich helfen. Es iſt merkwürdig, daß im Zuſamemnhange mit dieſen Dingen auch die Frage der Ab⸗ tretung des Hafens von Burgas an Rußland wieder auftaucht, ja, daß dieſe Abkrekung allgemein für eine condlitio sine qua non der Unabhängigkeitserklärung gehalten wird. 45 Wenn das wahr wäre, ſo würde Bulgarien nicht weniger als ſeine Unabhängigkeit erlangen. Es würde nur die nominelle Abhängigkeit von der Türkei mit der faktiſchen von Rußland ver⸗ tauſchen. Deuiſches Reich. * Berlin, 29. Jan.(Im Reichstag) werden am., 3. und 5. Februar die Sitzungen ausfallen, am 6. und 7. Februar ſoll die lex Heinze weiterhin berathen werden. Ob am 8. Februar oder etwas ſpäter die erſte Berathung des Flottengeſetzes ſtatt⸗ findet, ſteht noch nicht feſt.— Auf der Tagesordnung des Zen⸗ tralvorſtandes der nationalliberalenpartei, der am 25. Februar im Reichstagsgebäude ſeine ſtatutenmäßig zwiſchen Oſtern und Neujahr anzuberaumende Sitzung abhält, ſteht der Jahresbericht des geſchäftsführenden Ausſchuſſes.— Lieber an einem alten nervöſen Magenleiden erkrankt iſt und am geſtrigen Sonntag ſo ſchwer zu leiden hatte, daß bei ſeinen Angehörigen ernſtliche Beſorgniſſe gehegt wurden, Heute Mitiag iſt aus dem St. Hedwigskrankenhauſe aber die Mittheikung ges kommen, daß ſein Befinden eine erfreuliche Beſſerung zeige. —(Der belgiſche Kammerpräſident Ber⸗ naerts) hat geſtern Abend Berlin verlaſſen. Die von ihm ge⸗ führten Verhandlungen über den Kivuſtreit ſind zu keinem Ab⸗ ſchluß gediehen. Schweden und Norwegen. Der ſeltſame Antrag im ſchwediſchen Storthing, den wir geſtern mittheilten, hat folgenden hiſtoriſchen Hintergrund: Die Stadt Wismar ſammt den Gütern Neukloſter und Poel fiel im Weſtfäliſchen Frieden an die Krone Schweden und wurde von dieſer am 26. Juni 1803 für 1 258 000 Thaler Hamburger Banko= 5 661 000% an Mecklenburg⸗Schwerin verpfändet, mit der Beſtimmung, daß die Summe zu 3 Prozent Zins auf Zins am 26. Juni 1903 oder an demſelben Datum 2003 zurück⸗ gezahlt werden kann; geſchieht das nicht, dann iſt das Pfand ver⸗ fallen. Aus dieſer Sachlage heraus hat jetzt am 27. d. M. der ſchwediſche Radikale Dr. Hedin eine Kammerinterpellalion lich überflüſſig zu ſein. Dieſe Sucht, an jedem Bruchſtück eines Die Vorgeſchichte des neueſten Staatsſtreichs in China. (Schluß In der erſten Zeit nach ſeiner Großjährigkeitserklärung und ſeinem Kegierungsantritte beſchränkte ſich Kaiſer Kwangſu auf jene tradi⸗ ionelle Schattenrolle, welche das Ceremoniel ihm vorſchreibt. Er erfüllte fleißig ſeine Hauptpflicht, den Vorfahren Opfer darzubringen, alle fünf Tage ſeine Tante zu beſuchen und den Großwürdenträgern Audienzen zu ertheilen, in denen er ihre Berichte entgegennimmt. Dieſe ſieht der Kaiſer durch, kommentirt die für die Veröffentlichung be⸗ ſtimmten mit einem Rothſtift, worauf dieſe Berichte und Verordnungen auf Aushängetafeln außerhalb des Palaſtes affichirt werden. Das iſt das Originalmanuſtript der ſeit 800 Jahren beinahe täglich er⸗ Von offiziellen Schreibern werden dieſe Manufkripte kopirt und dieſe erſten Abſchriften gelten als Originalausgaben des Journals, die von Privatdruckereien gekauft und dann in kleinerem Format als Heftchen im gelben Umſchlag, die im ganzen Reiche verbreitet ſind, reproduzirt werden. Charakteriſtiſch für die Art, wie dieſe Zeitung redigirt wird— wenn man von einer Redaktion ſprechen darf— iſt die Thatſache, daß über den ganzen Krieg mit Japan nur die eine Mittheilung publizirt wurde, daß die Kaiſerin⸗Wittwe 4000 Schachteln kühlender Pillen an die Soldaten nach Korea geſchickt hat. 9 5 Es wird erzählt, daß Kaiſer Kwangſu, der ſeit jeher von ſchwacher Geſundheit war und auch im Wachsthum wie in ſonſtiger körperlicher Entwicklung zurückgeblieben war, eine ziemlich unvernünftige Lebens⸗ weiſe führte, indem er die Regierungsgeſchäfte zur Nachtzeit erledigte und bei Tage ſchlief. Er nährte ſich faſt ausſchließlich von Reis trotz⸗ dem nach altem chineſiſchem Geſetz für ſeinen Tiſch täglich 30 Pfund Braten, 7 Pfund Suppenfleiſch, 2 Schafe, 2 Enten, Milch von 80 Kühen und Aufguß von 75 Theepacketen geliefert wird. Thatſächlich führte bis nach dem unglücklichen Kriege mit Japan die Kaiſerin⸗Witiwe die Regierung. Der Ausgang des Kampfes ſtärkte die jungchineſiſche Reformpartei, die ihren Hauptſitz in der Hanbdelsſtadt Kanton hat. Die Kantoneſen bildeten ſeit jeher am chineſiſchen Hofe eine mächtige Gruppe, deren Haupt in dem Augenblicke des Ausbruches der Kriſe Tſchang⸗hin⸗huan war. Durch Vermittlung des jungen Literaten Kang⸗hyu⸗wei, der ſelbſt aus Kanton ſtammt, und ein Altersgenoſſe des Kaiſers iſt, ge⸗ wannen die Jungchineſen Einfluß auf Kwangſu, dem nahegelegt wurde, daß er ſich beſtreben ſolle, durch Reformen den Gegenſatz zwiſchen den Chineſen und der Hof⸗ und Militärpartei der Mandſchus zu mildern, um ſo die Zukunft der Dynaſtie ſicherzuſtellen. Japaner und Eng⸗ länder trachteten aus politiſchen Gründen die zu Tage tretende Neig⸗ ung, reformatoriſch zu wirken, zu fördern, und es war ſchon ein großer Sieg der Jungchineſen, als der Kaiſer ſich mit dem Studium der engliſchen Sprache zu befaſſen begann, das er jedoch binnen Kurzem wieder aufgab. Die reformfreundlichen Rathgeber Kwangſu's ließen ſich den großen Fehler der Uebereilung zu Schulden kommen, indem ſie mit einem Schlage Dinge erreichen wollten, die zum Beiſpiel in Japan erſt nach und nach möglich geworden ſind. Monatelang hatten die Kaiſerin⸗ Regentin und ihre Partei unthätig zugeſehen, wie der Kaiſer plötzlich die ihm vorgelegten Berichte genau kritiſirte, gegen die Beſtechlichkeit der Beamten auftrat, in der Pekinger Akademie perſönlich eine Man⸗ darinenprüfung vornahm und die von der Prüfungskommiſſton feſt⸗ geſtellte Rangliſte umſtürzte, daß er Generale, die ſich im Kriege ſchlecht benommen hatten, köpfen und degradiren ließ, und Miene machte, die Armee nach europäiſchem Muſter zu organiſtren. Zwei Maßregeln aber, die Kwangſu im September vorigen Jahres durchführen wollte, ſchlugen dem Faſſe den Boden aus. Junächſt verordnete er die Auf⸗ ſtellung eines regulären jährlichen Budgets, dann aber bereitete er einen Erlaß vor, durch welchen allen Mandarinen, vom erſten bis zum dritten Grade, anbefohlen werden ſollte, die Zöpfe abzuſchneiden und europäiſche Kleidung anzulegen. Er ſelbſt ſoll europäiſche Kleider angelegt haben, die ihm Tſchang⸗hin⸗huan in den Palaſt geſandt hatte. Ein Konflikt des engliſchen Geſandten mit Li⸗hung⸗tſchang beſchleu⸗ nigte die Kriſts; der Geſandte beſchuldigte in einer offenen Sitzung des Tſung⸗li⸗Yamen den Vicekönig, daß er von Rußland Geldgeſchenke angenommen hätte, und der Kaiſer verfügte die Entlaſſung Li⸗hung⸗ tſchangs. Es wird von Perſonen, welche dieſen chineſiſchen Staats⸗ mann, der, nebſtbei bemerkt, auch der reichſte Mann der Erde iſt, kennen, behauptet, Li⸗hung⸗tſchang ſei durchaus kein Feind der Reformen, die er nur in einem vernünftigen Tempo durchgeführt ſehen möchte, und vor Allem wird behauptet, daß er durch gewiſſe Mittel auch von England zu gewinnen geweſen wäre. Durch die Entlaſſung und die Wegnahme der gelben Jacke ſah ſich Li⸗hung⸗tſchang in die Partei der Kaiſerin⸗Wittwe gedrängt, die nun den Kampf aufnahm. Die Reformpartei hatte geplant, ſie nach Mukden zu verbannen, und der kommandirende General von Tientſin, Du⸗du, war auserſehen, auch dieſer Fluchtverſuch mißlang. mit einem Detachement ſie gefangen zu ſetzen und wegzuführen. Nu⸗du verſtändigte aber die Kaiſerin, die nun von den ihr ergebenen Truppen den Palaſt Kwangſu's umſtellen ließ, in deſſen Gemach eindrang, ihm die europäiſchen Kleider vom Leibe riß und ihn zwang, ein Dekret zu unterſchreiben, das ſie zur Mitregentin einſetzte. Dann erfolgte jene bekannte Ceremonie, in welcher der Kaiſer und der ganze Hof der Kaiſerin⸗Wittwe huldigten. Seit jener Zeit iſt Kwangſu faktiſch gefangen. Nach der Huldigung lockte ihn die Kaiſerin⸗Regentin in einen inmitten eines Teiches ge⸗ legenen Pavpillon des Palaſtes, und ließ die ſteinerne Brücle, die dieſe Inſel mit dem Ufer verband, zerſtören; wenn dem Kaiſer ſeine Mahl⸗ zeiten gebracht werden, ſo wird über den Teich eine Planke gelegt. In einer Sänfte und aufs ſtrengſte bewacht, wurde ſeither Kwangſu in die Sitzungen des Staatsrathes gebracht, um Edikte zu Unterzeichnen, in welchen ſeine beſten Freunde als Hochverräther gebrandmarkt und ſeine Reformerläſſe für Unſinn erklärt und rückgängig gemacht wurden. Ohne ein Wort zu ſprechen, nahm der entthronte Monarch an dieſen Sitzungen theil und er ſchien ſich in ſein Schickſal gefügt zu haben, trotzdem er kurz nach ſeiner Gefangenſetzung verſucht hatte, ſich zu flüchten und in der engliſchen Geſandtſchaft zu verbergen. Er beſtjeg ein Boot und ließ ſich ans Ufer des Teiches kreiben, doch in der Nähe der Thore holte ihn eine Schaar von Wächtern ein, die ihn umringten, indem ſie vor ihm auf die Knie fielen. Ohne die geheiligte Perſon des Monarchen anzutaſten, ſtellten ſie ihm vor, daß er, wenn er darauf beſtehen würde, den Palaſt zu verlaſſen, ſte Alle hingerichtet würden. Und da die Thore geſchloſſen waren, blieb Kwangſu nichts übrig, als in ſein Gefängniß zurückzukehren. Später im Palaſt der Kafſerin⸗ Regentin untergebracht, verſuchte der Kaiſer, in Decken gewickelt, ſich durch ihm ergebene Eunuchen aus dem Palaſte tragen zu laſſen, doch Die Kaiſerin⸗Regentin führt ſeither ein blutiges Regiment in China. Zahlreiche Hinrichtungen wurden Vorthemonun I Kang⸗ hu⸗wei entging dem gleichen Schickſale nur durch die Flucht auf ein engliſches Kanonenboot. Tſchang⸗yin⸗huan, der gleichfalls zum Tode berurkheilt worden war, wurde durch den energiſchen Einſpruch Japans und Englands gerettet. Li⸗hung⸗tſchang, wieder in Amt und Mürden eingeſetzt, iſt mächtiger denn je. Es iſt nicht unwahrſcheinlich, daß ein neuerlicher Verſuch Kwangſu's oder ſeiner Anhänger, wieder zus Regierung zu gelangen, die Urſache der jetzigen Kriſe iſt. SSSSSr 3 9 2 1 5 1 155 160 160 Hauptquartier geſchickt.“ — 2 Valn⸗ — enemameiget! Mannbeim, 30. Januar. eingebracht in dem Sinne, daß Schweden das verpfändeke Terri⸗ torium an Mecklenburg⸗Schwerin abtreten ſolle, ſobald Preußen Nordſchleswig an Dänemarck zurückgegeben haben werde. Sonſt nichts? Preußen wird natürlich niemals zugeben, daß dieſe meck⸗ lenburg⸗ſchwerinſche Angelegenheit mit der ſogenannten ſchles⸗ wigſchen vermengt wird, weil, ganz abgeſehen von der Unzuläſ⸗ ſigleit einer ſolchen Vermengung, für Preußen eine ſolche Ange⸗ legenheit nicht beſteht. Der Burenkrieg. Die Kämpfe um den Spiouskop werden in einem Londoner Berichte der„Diſch. Ztg.“ im Zu⸗ ſammenhang wie folgt geſchildert: „General Warren hatte ſeine eigentliche Aufgabe, die rechte Flanke des Feindes zu umgehen, ſich der Straße nach den ſüd⸗ weſtlichen Freiſtaatpäſſen und der über Actonhomes nach Dew⸗ drop führenden Chauſſee zu bemächtigen, aufgeben müſſen, weil er beide durch die Freiſtaatkommandanten verſperrt ſah, und begann nun am 20. die Bewegungen gegen den Spionkop. Er ſollte ſich dieſes, aus einer Reihe terraſſenförmig übereinander und zum Theil durch Schluchten getrennt, hintereinander liegen⸗ der Felsketten und Kopjes beſtehenden Gebirgstnotens bemäch⸗ tigen, weil General Buller, zum Theil geſtützt auf Warrens An⸗ gaben, den Spionkop für den Schlüſſel der Geſammt⸗ ſtellung des Feindes hielt, und im Beſitze desſelben das Burenzentrum unter ſeine Kanonen nehmen und mit Hilfe eines gleichzeitigen Angriffs der Brigaden Hart und Hildyard durchbrechen zu können hoffte. Dieſe ſollten ſich, unterſtützt von Warren auf ihrem linken und General L yttleton auf ihrem rechten Flügel, keilförmig in die Burenſtellungen hineinſchieben und ſich ſo den direkten Weg in das nach Ladyſmith führende Thal erſchließen. Am 20., 21. und 22. Januar beſetzte Warren die niedrigeren Züge des Vorgeländes diesſeits des Spionkops, während Hart und Lyttleton thatſächlich von den Buren anfangs gegen die Brakfonteinhöhen etwas vorgelaſſen wurden, allerdings nur, um ſich gleich darauf von Warren ſelbſt abgeſchnitten und ihrerſeits auf der rechten und linken Flanke yon den Buren um⸗ faßt zu ſehen. Lyttleton mußte ſich begnügen, gerade wie ſeine Kollegen im Zentrum, auf der ganzen Linie zurückzugehen und die niedere Hügelkette von Onetreehill zu halten— was ihm ſeinerſeits nur deßhalb möglich war, weil ſich ſeine Truppen hier dicht am Tugela⸗Ufer unter dem Schutze des auf dem Südufer liegenden Geſchützes befanden. Am Abend des 23. begannen die Vorbereitungen für den letzten Ver ſuch; in der Nacht bemächtigte ſich Warren der auf einem Kopje liegenden Verſchanz⸗ ung, welche er ſelbſt offenbar für die ei gentliche Spitze des Spionkops hielt, obwohl, wie ſich jetzt herausſtellt, General Buller ihn dringend vor einer Täuſchung warnte und beſonders davor, nicht ſeine Kräfte zu überſchätzen. Buller behielt Recht, die Verſchanzung, nur von einer Handpoll Buren beſetzt, welche dieſelbe faſt kampflos räumten, erwies ſich, kaum genommen, lebiglich als ein vorgeſchobener Poſten auf einem ſchroff emporſteigenden Felsvorſprunge, hinter dem, jenſeits eines tiefen Abhanges, ſich eine breite, langſam aufſteigende Höhen⸗ fläche, welche keinerlei Deckung bot, gegen die eigentlichen Zentral⸗ kopjes des Spionwerks hinaufzog; und auf dieſen Zentralkopjes, welche die Geſammtſtellungen in der Front der beiden Flanken vollſtändig beherrſchten, fand er den Feind, ſchwer verſchanzt und in unangreifbarer Stellung. Es war unmöglich, größere Truppenmaſſen, und noch viel weniger Artillerie, den ſtetlen Abhang jenſeits der genommenen Verſchanzung hinab, und dann über die breite Berghalde hinauf, gegen das ſchwere Burengeſchütz und die Schützengräben der viel höher gelegenen feindlichen Stellung zu bringen, von welcher aus zudem die Bomben bereits in die Verſchanzung fielen und ſchwere Menſchen⸗ opfer forderten. Warren erkannte zu ſpät, daß ihn die pöl⸗ lige Unkenntniß der Gegend wiederum irre und in eine Falle geführt; Verſtärkungen heranzuziehen war ebenſo unmöglich, wie zwecklos, denn die nach viertägigen Mühen und großen Opfern genommene Stellung war unhaltbar und überdies ſtrategiſch werthlos. Er hätte ſie ſofort wieder ge⸗ räumt, hätte er nicht gewußt, daß gleichzeitig im Zentrum und auf dem rechten Flügel ein Durchbruchsverſuch im Gange war. Deßhalb hielt er ſich, vielleicht auf das Unvorhergeſehene hoffend, bis zum Abend, und es heißt, auch dann habe er keineswegs den Befehl zum Rückzuge gegeben, ſondern ſeine Leute hätten auf eigene Fauſt unter dem Schutze der Nacht den Rückzug angetreten, der ſich danach faſt wie eine wilde Flucht darzuſtellen ſcheint.“ Elu Bericht von der Burenſeite beginnt am 24. Januar und lautet:„Der heutige fünfte Tag der Kämpfe erwies ſich als ereignißreich; um vier Uhr Morgens ſtürzten einige Burghers, welche auf dem höchſten Gipfel des Spion Kop als Vorpoſten geſtanden, ins Lager und kündeten an, daß der Kop von den Engländern erobert ſei. Verſtärkungen wurden herbeigerufen, doch konnte eine Weile nichts geſchehen, da der Berg in Nebel gehüllt war. Gegen Tagesanbruch bemerkte man bedeutſame Shymptome: die Kaffern flohen aus ihren Kraals am Fluß des Berges, und die telegraphiſche Verbindung mit dem Hauptlager war abgeſchnitten. Als es hell geworden, begannen die mittlerweile verſtärkten Heidelberg⸗ und Carolina⸗Abtheilung den Berg zu erklimmen. Derſelbe hat drei ſteil vorſpringende Sporen nach der Burenpoſition zu. Dieſe hinauf avaneirten die Buren und ließen ihre Pferde unter der erſten Felsbank zurück. Die Erklimmung der Abhänge begann nun. Man fand, daß die Engländer ſich auf dem Gipfel ſtark verſchanzt hatten, zwiſchen den brikiſchen Schanzen und den Buren lag eine offene Strecke, welche unter ſchwerem Feuer nicht nur von Gewehren, ſondern auch Shrap⸗ nels ſowie Lyddit⸗ und Feldgeſchützgranaten erſtürmt werden mußte. Unterdeſſen hatten zwei Burghers⸗Abtheilungen zwei andere Sporen 5 erſtiegen unter dem Schutz der freiſtaatlichen Creuſot⸗, Krupp⸗ und Maximgeſchütze. Die Engländer verſuchten ſie mit dem Baſonett urückzutreiben, doch ſank ihre Infanterie nieder wie unter einer Sichel. Das Feuer fuhr mit unverminderter Heftigleit fort und die Buren⸗ 15 abkheilungen avancirten Schritt für Schritt, bis um zwei Uhr eine weiße Flagge in die Höhe ging und hundertfünfzig Engländer in den erſten Schützengräben kapitulirten. Sie wurden als Gefangene ins Der Bericht fährt um Mitternacht fort: „Der Vormarſch der britiſchen Infankerie erſtreckte ſich weiter gegen die beiden Anhöhen öſtlich vom Spion Kop. Ihr Zweck war, durch Erreſchung der Givfel derſelben die Buren, welche die Schützengräben angriffen, in der Flanke zu umgehen. Viele wurden auf den Gipfeln der Anhöhen niedergeſchoſſen, aber die engliſchen Truppen waren ſo fJahlreich daß die ſo geſchaffenen Lücken automatiſch gefüllt wurden. el Beginn der Abenddämmerung erreichten die Engländer den Gipfel der zweiten Anhöhe, doch weiter kamen ſte nicht. Unterdeffen ſpieen die Maxims auf beiden Seiten Feuer, während das Feuer aus den Mauſern die Engländer im Centrum zurückhielk. Unter dieſem Druck gaben ſie allmählich nach, ihre Linien brachen, und ſte ließen die Poſt⸗ kon im Stich. Die engliſchen Gefangenen rühmen die Tapferkeit der Buren, welche, jeden Schut verachtend, in der Feuerlinie ſtanden und ſich bon den Dußfiner Füſilieren aus deren Schüßengräben nieder⸗ ſchießen ließen.“— Die Buren ſtürmten die Trancheen mit dem Rufe: „Hände hoch! Waffen nieder!“ Dennoch dauerte der Wipderſtand noch einige Zeit fort, dann hatten die Dubliner Füſiliere und die von der leichten Reiterei genug, ſie warfen die Waffen weg und ürzten aus den Trancheen. Ein ungewöhnlich hoher Bruchtheil der Lyddit⸗ Granaten krepirte nicht. 1500 todte Engländer bedeckten das Schlachtfeld. Ueber die Stimmung in Englaud wird aus London, 29. Januar, ausführlicher berichtet: Bul⸗ lers Depeſche übte eine erſchütternde Wirkung. Die Morgenblätter verhehlen ſich nicht, daß durch den Rückzug über den Tugela eine ſehr ernſte Lage geſchaffen worden iſt. Die „Times“ ſchreibt, die a m ſorgfältigſten geplante und ausgeführte Bewegung des gegenwär⸗ tigen Feldzuges ſei gänzlich geſcheitert. wie Buller ſagt, der unbehelligte Rückzug einer Armee, für die es keinen Rückzug geben ſollte, beweiſe, daß die Buren gelernt haben, die Kampffähigkeit der britiſchen Truppen zu achten, ſo werde das Publikum, die ſie niemals bezweifelte, aus dieſer Meinung kaum viel Troſt ſchöpfen für das Mißlingen der britiſchen Ge⸗ nerale bei dem verſuchten Entſatz von Ladyſmith. Der Rückzug über den Tugela müſſe als Beweis dafür gelten, daß kein wei⸗ terer Verſuch, Ladyſmith zu entſetzen, bald in Ausſicht genommen ſei und ſo werde man denn etwas früher oder ſpäter von einer Kataſtrophe hören, die mit Ausnahme der Kapi⸗ tulation von orktown im Jahre 1781 faſt ohne Beiſpiel in der militäriſchen Geſchichte Englands daſtehen werde. Sodann be⸗ tont die„Times“ die Nothwendigkeit baldiger Entſendung von 50 000 Truppen nach Südafrika, gleichzeitig müßten„Schritte gethan“ werden, um nöthigenfalls weitere 80 000 Mann folgen zu laſſen, nicht nur die unmittelbaren Ziele des Krieges, ſondern das Anſehen und die Stellung des britiſchen Reiches in den Augen der Welt und der Kolonien ſtänden auf dem Spiele.„Morn. Poſt“ ſagt::Die Lage erheiſche nicht nur die Mobiliſirung der Miliz und die Heranziehung der Freiwilligen zm aktiven Dienſt, ſondern Floktenrüſtun gen, um einer möglichen Ein⸗ miſchung von außen vorzubeugen.„Daily News“ meint, die ein⸗ zige Ausſicht auf Entſatz von Ladyſmith liege in einem erfolg⸗ reichen Vorſtoß auf Bloemfontein. Bullers Armee ſei nicht ſtark genug geweſen, Ladyſmith zu erreichen, aber ſie dürfte ſtärker ſein, als nothwendig, um die Büren zu verhindern, Pietermaritzburg zu erreichen.„Daily Chronicle“,„Daily⸗Tele⸗ graph“ und andere Blätter ſind dafür, Lady ſmith ſeinem Schickſalzuüberlaſſen und unverzüglich den urſprüng⸗ lichen Feldzugsplan, der in dem Vorſtoß nach dem Freiſtaat be⸗ ſtand, wieder aufzunehmen. Mit Spannung werden die nächſten Schritte Roberts und Kitcheners erwartet. In der Preſſe fehlt es nicht an Mahnungen an die Nation, ſich durch das neue Miß⸗ geſchick nicht entmuthigen zu laſſen, ſondern die Anſtrengungen zu verdoppeln, denn die Herrſchaft Englands in Südafrika müſſe um jeden Preis wiederhergeſtellt werden. Scherzhaftes über die Kämpfe um den Spionkop. Dem„N. Wiener Tagebl.“ geht aus Leſerkreiſen folgender Scherz zu: Telegramm der Engländer am 25. d..: „Warren auf dem Spionkop.“ Telegramm der Engländer am 26. d..: „Waren auf dem Spionkop.“ In der„Bohemia“ finden wir folgende„Neue Diſticha“: Im Hexameter kühn nimmt Warxen bei Nacht den„Spionkoy“— Im Pentameter, ach, läuft er behende davon! Aus Stadt und Land. Maunheim, 30. Januar 1900. *Der Kaiſerpreis für den beſtausgeführten Diſtanzritt im 14. Armeekorps iſt wiederum, wie im vorigen Jahre, dem gelben Dragoner⸗Regiment(Bruchſal⸗Schwetzingen) bezw. der 4. Escadron, und zwar wieder Herrn Oberleutnant Run ge zugefallen. Der ſchöne Preis geht ſomit endgiltig in Beſitz des Herrn Oberleutnants Runge über. * Im Intereſſe des Publikums wird darauf aufmerkſam gemacht, daß es ſich zur Vermeidung von Verſchleppungen bei der Beförderung von Expreßgut und zur Verhütung von Verzögerungen und Verwechslungen bei der Zuſtellung empfiehlt, daß von den Auf⸗ gebern auf den Expreßgütern die Adreſſen recht dauerhaft und deutlich angebracht werden, da die bahnſeitige Beſtellung bei der ein⸗ fachen Art der Abfertigung des Expreßgutes und der immer mehr zu⸗ nehmenden Ausdehnung des Expreßgutverkehrs nicht immer ausreichend iſt, die infolge von fehlenden oder mangelhaften Adreſſen entſtandenen Irrthümer aufzuklären. Ebenſo kann die Anbringung von haltbaren Adreſſen an den zur Beförderung als Reiſegepäck ausgelieferten Sendungen aus Zweckmäßigkeitsgründen nur empfohlen werden. * Der Verein ehemaliger Badiſcher Leibgrenadiere in Mannheim, von deſſen Gründung wir erſt kürzlich berichteten, feierte am letzten Samſtag in ſeinem Lokal„Birkenfeld“ des Kaiſers Geburts⸗ tag. Die alten Leib⸗Grenadiere hatten ſich zahlreich eingefunden, um dieſen ſchönen Tag feſtlich zu begehen. Der erſte Vorſitzende des Vereins hielt eine kurze zweckmäßige Anſprache, in welcher er ganz beſonders der hohen Herrſchertugenden des Kaiſers gedachte. Mit einem begeiſterten Hurrah auf den Kaiſer Wilhelm endeten die Aus⸗ führungen des Vorſitzenden. An den Großherzog wurde unter dem Beifall der Anweſenden folgendes Telegramm abgeſandt:„Zur Kaiſer⸗Geburtstagsfeier verſammelt, bittet der neugegründete Verein ehemaliger Badiſcher Leib⸗Grenadiere in Mannheim Euer Königliche Hoheit, den hochverehrten Chef unſeres Regiments, ehrfurchtsvollen Gruß mit dem Gelübde unwandelbarer Treue entgegenzunehmen. Wir bitten gleichzeitig Eure Königliche Hoheit, der Bermittler dieſer unſerer Gefühle auch bei unſerem oberſten Kriegsherrn, Sr. Majeſtät unſerm allverehrten Kaiſer Wilhelm II. ſein wollen.“ Hierauf iſt nachſtehende Antwort des Großherzogs an den erſten Vorſtand ein⸗ gelaufen:„Ich danke dem neugegründeten Berein recht herzlich, meiner bei der Kaiſerfeier gedacht zu haben. Ich freue mich über den warmen Ausdruck Ihrer treuen Geſinnungen und wünſche dem Verein eine gute Entwicklung. Ich will gerne Ihre ehrfurchtsvollen Glückwünſche an Seine Majeſtät übermitteln. Friedrich, Großherzog.“— Der junge Verein iſt hoch erfreut über den Beweis ſo herzlicher Antheil⸗ nahme des Großherzogs, des hochverehrten und erhabenen Regiments⸗ chefs, und zweifelt nicht daran, daß die noch nicht in den Verein auf⸗ genommenen Kameraden ungeſäumt der an ſie ergangenen Auffor⸗ derung zum Beitritt Folge geben werden. * Das badiſche Kunſtgetwerbe wird auf der Pariſer Welt⸗ ausſtellung zahlreich und gut vertreten ſein, beſonders in der Möĩbel⸗ induſtrie, Plaſtik, Holzſchnitzerei, Keramik, Silberſchmiede⸗ und Medailleurkunſt, der Bronze⸗ und Kunſtſchmiedekunſt, Glas⸗ und Emailmalerei, Stickerei, Buchbinderei, Ledertechnik, kirchlichen Kunſt u. ſ. w. 1901 will der badiſche Kunſtgewerbeverein in Karls⸗ ruhe eine deutſche Glasmalerei⸗Ausſtellung abhalten. Das Miniſterium ſtellte bereits den Erweiterungsbau der Kunſt⸗ gewerbeſchule als Ausſtellungslokal zur Verfügung, während der Großherzog das Protektorat und der Erbgroßherzog das Ehrenpräſt⸗ dium der Ausſtellung übernabmen. Wenn, e Nhein⸗Neckargan hielt vorgeſtern Nachmfttag in der diesjährigen Gauturntaz ab Der Vorſitzende, Herr Prof. Dr. Schu⸗ macher⸗Mannheim, begrüßte die anweſenden Abgeordneten der Daran anknüpfend, wies er auf den Geburtstag des Kaiſers hin und wipmete demſelben eine kurze Anſprache, die mit einem dreifachen „Gut Heil“ auf Kafſer Wilhelm endete, in das die Anweſenden freu⸗ digſt einſtimmten. Hierauf wurde in die Tagesordnung eingetreten. Der Vorſttzende entſchuldigte zunächſt Herrn Gauturnwart Röſch⸗ Heidelberg, der leider, von einer ſchweren Krankheit heimgeſucht, am Erſcheinen verhindert ſei und demzufolge auch keinen Turnbericht er⸗ ſtatten könne, doch könne er der Verſammlung mittheilen, daß das Turnen innerhalb des Gaues im abgelaufenen Jahre ſehr rege und die Erfolge namentlich auch beim letzten Kreisturnfeſte für die Vereine des Gaues ſehr gute waren. Auch er ſei während 4 Monaten durch Krankheit verhindert geweſen, ſeinen Verpflichtungen ſo nachkommen zu können, wie er es eigentlich ſollte, und bitte dieſerhalb um Ent⸗ ſchuldigung. Aus dem Bericht des Kaſſters Perron⸗Frankenthal iſt zu entnehmen, daß die Kaſſenverhältniſſe ſehr gut ſind und noch ein kleiner Ueberſchuß vorhanden iſt. Bei der Aufnahme neuer Vereine meldete ſich die Mannheimer Turngeſellſchaft und wurde dieſelbe ein⸗ ſtimmig in den Gau aufgenommen. Es entſpann ſich dabei eine kleine Debatte, an der ſich namentlich die Turner Ro o8, Spreng, Hel⸗ bach⸗Mannheim und May⸗ Heidelberg betheiligten; es wurde namentlich darauf hingewieſen, daß die Turner kleinere Meinungsver⸗ ſchiedenheiten innerhalb ihrer Vereine erledigen möchten und nicht immer gleich austreten und neue Vereine gründen ſollten, denn dadurch würden die Kräfte nur zerſplittert und die Turnvpereine, die beſonders auch in Mannheim mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen hätten, würden dadurch keinen Nutzen für die Turnſache erzielen. Da keine weiteren Anträge eingelaufen waren, erfolgte die Neuwahl des Gau⸗ turnrathes. Der bisherige Turnrath wurde per Akklamation wieder⸗ gewählt. Es ſind dies die Herren: Prof. Dr. Schumacher⸗ Mannheim, 1. Vorſitzender, Reallehrer Filſinger⸗Heidelberg, 2. Vorſitzender, Reallehrer Dr. Röſch⸗ Heidelberg, 1. Gauturnwark, Kaufmann⸗Speier, 2. Gauturnwart und S chmitt⸗Heidelberg, Schriftführer. Als Feſtort für das in dieſem Jahre abzuhaltende Gauturnfeſt hatten ſich Oggersheim und Neuenheim gemeldet; es wurde letzterer Ort nach kurzer Debatte dafür auserſehen. Auch der Turn⸗ verein Frankenthal will in dieſem Jahre eine größere Feſtlichkeit ge⸗ legentlich ſeines Stiftungsfeſtes abhalten, wozu ſämmtliche Gauvereine und auch Vereine außerhalb des Gaues bezw. Kreiſes eingeladen werden ſollen. Der Vorſitzende ſchloß ſodann den Gauturntag mit einem dreifachen„Gut Heil“. Nach dem Gauturntage vereinigte man ſich zu einem gemüthlichen Beiſammenſein im Hotel Prinz Max. ee Sammlung für die Buren. Es gingen bei uns ein: Transport M. 2688.42. Auläßlich der Kaiſer⸗Geburtstagsfeier im Evan gel. Arbeiter⸗Verein Neckarau“ für die Buren geſammelt mit dem Motto:„Für Freiheit und Recht habt ihr gezogen das Schwert— Drum ſeid Iir unſerer Achtung und Liebe werth!— Nehmt hin ihr Buren unſre beſcheidene Gaben— Sie Euch von treuer Freundſchaft der Neckarauer Arbeiter ſagen.“ M. 28.—, Zuſammen M. 2711.42 Zur Entgegennahme von Gaben iſt ſtets gerne bereit Die Exped. des„General⸗Anzeiger“(Maunnh. Journal.) PPPCCTCCCCCCCCCCCCCCcCCGGCTbPCbTbTPPTPTPTPTGTPTGTGTGTGkbm;!!!: Geſaugswettſtreit in Neuſtadt a. H. Aus Neuſtadt a,., 30. Jan, wird uns geſchrieben: Der im Jahre 1860 gegründete Geſang-Verein„Concordia“ in Neuſtadt a. H. veranſtaltet am 23., 24. und 25. Juni d. J.(Hauptfeſttag 24 Juni) ſein 40 jähriges Juviläum verbunden mit großem Geſangs⸗Wettſtreite. Zu diefer Feſtlichkeit iſt an eine Reihe von Geſangvereinen der Pfalz, Baden, Heſſen und Elſaß Einladung ergangen. Der allgemeine Weitſtreit wurde auf Sonntag, den 24. Jun! d.., Vormittags ½10 Uhr feſt⸗ geſetzt und ſind die mitwirkenden Vereine in 4 Klaſſen eingetheilt. Die Klaſſe 1 ſetzt ſich zuſammen aus Stadlvereinen mit mehr als 85 Sänger, Klaſſe IIgaus Stadtvereinen mit weniger als 85 Säyger, Klaſſe III aus Laudvereinen mit mehr als 30 Sängern, Klaſſe IV aus Landvereinen mit weniger als 30 Sängern. Den Vereinen ſteht es jedoch frei, auch in einer höheren Klaſſe zu eoncurriren. Den Vereinen werden bezüglich der Liedervorträge keine Schranken geſetzt, da jeder Verein einen beliebtgen Cyor nach freier Wahl ſingen kaun. Als Preiſe gelangen koſtbare Kunſt⸗ und Werthgegenſtäude, Medaillen, Kränze und lüuſtleriſche Diplome zur Vertheilung. Zum Mindeſten muß jeder theilnehmende Verein ein Diplom erhalten. Die An⸗ meldungen der Vereine müſſen ſpäteſtens am 10. März d. Is. einge⸗ laufen ſein und iſt der Sängerbeitrag auf 1 Mark feſtgeſetzt. Da Neuſtadt a. H. eine gern beſuchte Feſtſtadt iſt, kann mit Beſtimmt⸗ heit auf eine zahlreiche Betheiligung gerechnet werden. Leutuant v. Brüſewitz gefallen. Wie der Londoner Times“ aus Lourenzo Marques von geſtern gemeldet wird, befindet ſtch unter den am Tugela Gefallenen, der frühere deutſche Leutnant v. Brüſe⸗ witz, der ſich den Buren angeſchloſſen hatte. Die Umgebung des Kohthofes bei Heidelberg bietet eine prächtige Schneelandſchaft. Für Skiläufer ſind eigene Bahnwege . worden. Den Freunden des geſunden Winzerſports ſowie enjenigen, welche gern eine der Geiſt und Körper ſo erfriſchenden winterlichen Wanderungen unternehmen, können wir einen Beſuch des Kohlhofes nur auf das Wärmſte empfehlen. 3 Badiſcher Landtag. 24, Sitzung der Zweiten Kammer. B. NJ. Karlsruhe, 30. Jauuar. Präſident Gönner eröffnet 210 Uhr die Sitzung. Am Miniſter⸗ tiſch das Geſammtminiſterium. Fortſetzung der Bud get⸗ debatte. Abg. Dieterle(Etr.) will der Landeskreditkaſſe, ſo ſehr er ein Anhänger derſelben ſei, heute nicht mehr das Wort reden. Werde dem perſönlichen Credit aufgeholfen, ſo werde auch der Realkredit Die ländlichen ECreditkaſſen wirkten hier viel Gutes; dem inanzminiſter gebühre der Dank für die ſtaatliche Beihilfe von 13 Milltonen aus der Amortiſationskaſſe; auch die Verbindung der Annui⸗ täten mit der Lebensverſicherung ſei für die Landwirthſchaft ſehr von Nutzen, aber leider noch zu wenig bekannt. Die kirchenpolitiſche Rede Fieſers habe ihn im Allgemeinen ſympathiſch berührt in Bezug auf ihre Sachlichteit. Redner kommt ſodann auf die Wahlprüfungen zu ſprechen und meint, daß dieſe Seite des Hauſes vielleicht verſtärkt worden ſei, wenn man nach früheren Gepflogenheiten der Kammer vorgegangen wäre. Die Regierung würde volle Anerkennung verdienen, wenn ſie auch auf politiſchem Gebiete die Wünſche des Volkes erfüllt. Die Mittel⸗ linie ſei nur zu finden, wenn die Regierung entgegenkomme und die Partei der anderen Seite des Hauſes. Redner tritt ſodann für Ordensniederlaſſungen ein; die Zulaſſung der Miffionen habe am beſten dargethan, adß man nicht von Stbrung des konfeſſionellenFriedens reden könne; es ſeien alſo die Bedingungen für die Regierung wohl gegeben, an Stelle der Worte Thaten treten zu laſſen. Wünſchenswerth ſei auch, daß in Bezug auf die Eintragung der kirchlichen Güter in das Gemeindegrundbuch eine gütliche Vereinbarung zwiſchen Gemeinde und Kirche herbeigeführt werde. Durch gutes Zuſammenwirken würde hier mancher Streit vermieden werden können. Dem Unterrichtsminiſter möchte er an das Herz legen, dafür zu ſorgen, daß in den Mittelſchulen, Religion und Tugend gepflegt werden. Wenn man die Flottenvereine zulaſſe, ſo ſollte man auch die marianiſchen Congregationen nicht ver⸗ bieten. Mit dem alten Gerümpel aus der ſchlimmſten Kulturkampfzeit ſollte man im neuen Jahrhundert aufräumen. Miniſter Eif enlohr betont, daß das Miniſterium in Sachen des Kircheneigenthums lediglich ſeine Pflicht gethan. Der einzige ſtreitige Punkt ſei noch der, ob die Gerichte oder die Verwaltungsgerichte die Streitigkeiten zu entſcheiden haben. Er habe lediglich di pflichtung die Rechte der Gemeinden zu 12 85 neuen Turnhalle des Heidelberger Turnvereins in Heldelberg ſeinen Vereine und dankte für ihr zahlreiches und pünktliches Erſcheinen, u r²n gus 8 8„ · r * 9 die Staatsſteuern auf Lellte.(Heiterkeit.) dürfe man allen Mamderm, 30. Jäntar. General Anfeger. 8 80 21 Selte. Abg. Geppert(Ctr.) befürwortel den Ankauf der Renchthalbahn und Weiterführung derſelben von Oppenau nach Griesbach, die eine Lebensfrage für das hintere Renchthal ſei. Auch der Fremdenverkehr würde ſich weſentlich ſteigern durch die Fortſetzung dieſer Bahn. Des Weiteren tritt derſelbe für die Correction der unteren Rench ein. Die Abſchaffung der Weinacciſe habe eine nebenſächliche Bedeutung neben dem Verlangen nach einem Weingeſetz. Hier beſtehe ein unlauterer Wettbewerb der graſſeſten Art zum Nachtheil der armen Rebbauern. Die ſogenannte Weinverbeſſerung ſei zur Weinſchmiererei umgewandelt, hier ſei eine Kellerkontrolle dringend geboten vom Kleinſten bis zum Größten, ſo läſtig ſie auch erſcheinen möge. Mit einer planmäßigen Förderung des Obſtbaues werde der Landwirthſchaft großer Nutzen geſchaffen. Baden mit ſeinen geſchützten Thälern ſei hierfür ſehr ge⸗ eignet, ſo daß große Einnahmen zu erzielen ſeien. Zu bedauern ſei ferner das Darniederliegen der Schälwaldungen, herbs gerufen durch die freie Einfuhr des Quebrachoholzes. Hier müſſe bei Abänderung der Handelsverträge durch einen Schutzzoll Abhilfe getroffen werden. Den Mangel einer Landeskreditkaſſe empfinde die Landwirthſchaft, wenn er auch ſich nicht der Meinung berſchließe, daß die Sparkaſſen hier Hilfe ſchaffen könnten durch Gewährung von unkündbaren Darlehen. Abg. Kriechle(nat.) dankt der Regierung für den Geſetzent⸗ wurf über die Fortſetzung der Bahn nach Bonndorf. Redner wendet ſich im Intereſſe der Sparkaſſen gegen die Landeskredittkaſſe. Dank ſeiner Thätigkeit habe er einen tiefen Einblick in die Vermögensver⸗ hältniſſe der Landwirthſchaft des Oberlandes. Die Befriedigung des landwirthſchaftlichen Realkredits durch die Sparkaſſen, die Stiftungen und Rheiniſche Hypothelenbank ſei leicht zu erfüllen, während ein ſtaat⸗ liches Inſtitut mit niederem Zinsfuß dieſe Befriedigung nicht herbei⸗ führen könne. Diejenigen aber, die nicht befriedigt würden, würden dann an die Kammer mit ihren Klagen kommen. Die Sparkaſſen könnten dem Creditbedürfniß auf die billigſte Weiſe entgegenkommen, ſſo gewähre ſeine Sparkaſſe den Landwirthen ſeines Bezirks Darlehen zu 33%. Von dem Abkommen mit der Rheiniſchen Hypothekenbank werde allerdings wenig Gebrauch gemacht, da in der Landwirthſchaft ein Widerwillen gegen Amortiſationsdarlehen beſtehe. Er müſſe aber auch betonen, daß der landwirthſchaftliche Realkredit geſättigt ſei, ſo daß die Sparkaſſen gar nicht in Anſpruch genommen wurben. Die Sparkaſſen ſeien aber auch die beſten Kenner der Landwirthſchaft und könnten ab⸗ und zugeben in der Zinszahlung, was einem Landes⸗ inſtitut unmöglich ſei. Die Abgeordneten ſollten in ihren Bezirken nur dahin wirken, daß die Sparkaſſen die billigen Bedingungen er⸗ füllen, er zweifle nicht daran, daß dies geſchehe. 5 Abg. Armbruſter(Ctr.) tritt für die Erhöhung des Wohnungsgeldzuſchuſſes ein, da hier thatſächlich Mißſtände herrſchten. Mit der Aufhebung der Wittwenkaſſenbeiträge erfülle man eine ſoziale Pflicht. Redner erörtert ſodann die landwirthſchaftlichen Creditver⸗ hältniſſe und beſpricht die mißliche Lage der Geometer, deren Wünſche dahin gingen, in eine andere Scala verſetzt zu werden. Abg. Müller⸗ Welſchingen(nat.) hebt einleitend hervor, daß Niemand drückend wirkten, anders berhelte es ſich mit den Gemeindeumlagen, die von Jahr zu Jahr ſtiegen. Deshalb halte auch er es für dringend geboten, wenn durch den Staat hier den Gemeinden und Kreiſen geholfen werde. Mit den Anträgen auf Auf⸗ beſſerung der Beamten ſei auch er einverſtanden, doch dürften darunter andere Staatsintereſſen nicht leiden. Im Intereſſe der Landwirthſchaft bitte er die Regierung bei Abfaſſung der Handelsverträge dahin zu wirken, daß ein größerer Schutz der landwirthſchaftlichen Produkte ins Auge gefaßt werde. Abg. Dieterle(Eir.) wendei ſich gegen einzelne Ausführungen des Miniſters in Sachen des kirchlichen Eigenthums. Miniſter Eiſenlohr hebt nochmals hervor, daß es eine zweifel⸗ hafte Sache ſei, wer Eigenthümer der Kirchengebäude ſei. Durch einen Eintrag in das Grundbuch finde noch kein Eigenthumsübergang ſtatt, ſondern es müſſe ein Vertag zwiſchen der politiſchen und Kirchen⸗ gemeinde abgeſchloſſen werden, in dem alle ſtreitigen Punkte erledigt ſeien. Ihm ſei es nicht eingefallen, der Kirche ihr Elgenthum ſtreitig zu machen. Abg,. Mampel(Ani.) bringt noch einige Münſche des vorberen Odenwaldes zur Sprache, die den Eiſenbahnverkehr betreffen, ſo die Erſtellung einer weiteren Güterſtalion bei Eppelheim, Zwiſchen Schlier⸗ bach und Ziegelhauſen ſei die Erſtellung einer Neckarbrücke ſehr von Nöthen. Da der Löwenantheil einer Flotte der Induſtrie zu Gute käme, ſo ſollte dieſelbe auch den Hauptkoſtentheil tragen. Eine Schlacht⸗ flotte werde der Landwirthſchaft ohnehin wenig nützen. Rebner beklagt den Import ausländiſcher Arbeiter. 8 Abg. Burkhardt(Bund der Landwirthe) hebt auf die Noth der Landwirthſchaft ab und betont beſonders die Leutenoth und wünſcht einen Schutzzoll auf die Landwirihſchaftlichen Produkte, der ein wirk⸗ ſames Mittel zur Hebung der Landwirthſchaft ſei. Nur ein höherer Getreidezoll werde helfen. Er habe die Ueberzeugung in der Debatte gewonnen, daß die Städte weſentlich begehrlicher ſeien, als der be⸗ gehrlichſte Agrarier. Die Regierung möchte aber nicht bei Berathung der Handelsverträge Herrn Dreesbach zu Rathe ziehen, ſondern andere Wünſchenswerth ſei auch, daß man ein paar Milliönchen für die Gemeinden auswerfe; auch die Gründung der Landeskre ditkaſſe halte er für geboten. Abg. Wacker(Etr.): Das Agrarierthum in dieſem Hauſe ſei nicht ein ſolches, von deſſen Begehrlichteit man ſprechen könne; doch Parteien des Hauſes, auch der des Herrn Dreesbach, das Zeuguiß ausſtellen, daß ſie ſtets eine uneingeſchränkle freund⸗ liche Stellung zu den Forderungen der Landwirthſchaft eingenommen. Auch die Regierung ſei der Landwirthſchaft freundlich geſinnt. Redner geht ſodann auf die Frage des kirchlichen Eigenthums ein und wendet ſich gleichfalls gegen die Ausführungen Eiſenlohrs. Was die Flottenvorlage betreffe, ſo habe es ihm geſchienen, daß man dieſelbe hätte aus der Erörterung ausſchließen können Für ſeie Perſon würde er die Deckungsfrage nicht ſo leicht hinnehmen, wie ſte augenſcheinlich Seitens der Vertreter der Bundesſtaaten auf⸗ genommen worden ſei. Auch dürfe man dem Reichstag nicht zu⸗ muthen, ſo wichtige Fragen von geſtern auf heute unvermittelt zu behandeln. Er nüſſe aber leider geſtehen, daß es ihm nicht imponire, ja unſympathiſch berühre, daß ſeit einiger Zeit dieſe außerordentlich wichlige politiſche und wirkhſchaftliche Frage in dle breite Maſſe des Volkes geworfen worden ſei. Er würde es für beſſer gehalten haben, weun man die Flottenvereine nicht gegründet oder ſie auf ſachkundige Kreiſe beſchränkt hätte. Er ſtehe auf dem Standpunkt, daß das neue deutſche Reich an dem Welthandel einen möglichſt weilen Antheil habe und einen möglichſt weiteren Antheil erhalte für die Zukunft. Dieſen Intereſſen muüſſe auch eine Machtſtellung zur See entſprechen, damit ſei aber nicht geſagt, daß man unbeſehen jeder einzelnen Fottenvorlage zuſtimmen müſſe. Was die kirchenpolitiſchen Fragen betreffe, ſo ſei die Autwort des Stautsminiſters wohl ſormell enkgegen⸗ kommend geweſen, in der Sache ſelbſt ſei die Antwort ablehnend wie früger geweſen. Redner wendet ſich ſodann gegen die miniſteriellen Ausführungen in Sachen des Wahlrechts. Wir laſſen an dem all⸗ gemeiuen gleichen Wahlrecht nicht rülteln. Mit der Wahl durch Bürgerausſchüſſe würden die politiſchen Fragen in dieſelben hinein⸗ getragen, während jetzt die Thatſache zu conſtatiren ſei, daß bei Bürgerausſchußwahlen mehr als einmal die entgegenſtehenden Parteien zuſammengingen. Das würde mit Einführung des nationalliberalen Vorſchlags ſofort aufhören. Redner geht ſodann auf die Ordens⸗ frage ein und beſtreitet energiſch, daß von Seiten der Katholiken irgendwelche Gefahr beſtehe für die Störung des confeſſionellen Friedens. Die Vermengung der Politik und der Kirchenpolitik ſei von der Regie⸗ zung gusgegangen. Die ganze Taktitk des Miniſteriums von der Zeit an, da die Zentrumspartei ein Faktor im politiſchen Leben geworden ſei, ſei darauf hinausgelaufen, die politiſche Stellung des Zenkrums zu erſchüttern. 8 ½ Abg. Uibel(natl.) wendet ſich gegen Wacker, der ſeine Aus⸗ fütrungen gründlich mißberſtanden habe. Er hätte erwarten dürfen, daß der Abgeordnete für Etllingen ihn nach ſeiner Vergangenheit und ſeiner Lebensſtellung anders behandelt hätte, als dies geſchehen ſei. Abg. Obkircher beſprach die Frage der Einkragung des kirch⸗ lichen Eigenthums in die Grundbücher. Abg, Gießlex bemerkt, er hoffe, daz eine Verſländiaung endlich zu Stande komme. nicht verübeln. Nach kurzen Bemerkungen der Abgg. Heimburger und Frank, die ihre Anträge detreffend die geſetzliche en der Diäten und die Regelung der ländlichen Hypothekenſchulden und deren Verzinſung zur Annahme empfehlen, folgt eine Rethe perſönlicher Be⸗ merkungen und Annahme der Anträge, worauf die Sizung um 2 Uhr geſchloſſen wird. 1. 5 Sitzung Donnerſtag 310 Uhr. Tagesordnung Budget⸗ erichte. Jedenfalls könne man den Geiſtlichen ihr Verhalten Deutſcher Reichstag. (188, Sitzung vom 30. Januar.) Am Bundesrathstiſche Staatsſekretär Podbielski. Präſident Graf Balleſtrem eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 20 Min. Der Reichstag ſetzt die zweite Berathung des Reichspoſt⸗ und Telegraphen⸗ etats bei Titel 1, Gehalt des Staatsſekretärs, fort. Möller⸗Duisburg(ntl.) berichtet über die Commiſſions⸗ berathung. Singer(ſoc.) meint, der Staatsſekretär v. Podbielski, welcher als der erwartete ſtarke Mann bezeichnet wurde, ſei dem Poſtunter⸗ beamten⸗Verband nicht nur an die Gurgel geſprungen, ſondern habe ihn ſogar erdroſſelt. Wer einen Funken von Selbſtachtung beſitze, werde ſich bedanken, dem Verbande anzugehören, unter der fort⸗ währenden Controlle der Vorgefetzten. Die Auffaſſung des Staats⸗ ſekretärs entſpreche nicht den Geſetzen.— Präſident Graf Balle⸗ ſtrem bittet den Abg. Singer, nicht ſolche Kraftausdrücke wie verdroſſelt“ zu gebrauchen. Redner würde ſeinen Zweck viel beſſer er⸗ reichen, wenn er ſolche Ausdrücke gebrauche, wie ſſe unter Gebildeten üblich ſeien,— Abg. Singer fährt fort: Ich werde mich dem fügen, bemerke aber, daß die Maßregeln des Staatsſekretärs auch nicht unter Gleichgebildeten üblich ſind. Redner berichtet über eine Reihe von Fällen, wo Poſtunterbeamte gezwungen wurden, aus dem Verbande auszutreten. Die Poſtbeamten werden gezwungen, dem Flottenverein beizutreten. Das iſt ein Mißbrauch der Gewalt der Vorgeſetzten. Der Oberpoſtdirektor Großkopf hat ſich varin beſonders hervorgethan. Patriotismus zu treiben auf Koſten der Unterbeamten iſt ja billig. Ein Landrath verſendet Abonnementsempfehlungen für ein konſer⸗ vatives Winkelblättchen unter Averſum. Weiß dies der Staatsſekretäre Bei den Wahlen müſſen die Unterbeamten vor Zudringlichkeiten der Borgeſetzten geſchützt werden. Bei den Nachzahlungen an einzelne Beamte iſt doch der Prozeßweg eingeſchlagen worden, trotzdem der Reichstag die rechtliche Lage feſtgeſtellt hat. Podbielski führt aus: Seine bor einem Jahr gegebene Er⸗ klärung ergebe ein klares Bild ſeiner Anſchauungen. Nedner ſtehe auf demſelben Standpunkte. Die eben ausgeführte Speiſekarte des Abg. Singer zeige, wie wenig eigentlich vorzubringen ſei. Man müſſe gegenüber der Sozialdemokratie nur feſt zufaſſen. Die bürgerlichen Parteien möchten nur ihre Pflicht thun, dann würde die Sozialdemo⸗ kratie wohl bald weg ſein. Es herrſche eine gewiſſe Schlaffheit. Sie Ezu den Sozialdemokraten gewandt) wollen ſich überall einniſten. Er habe flar, feſt und beſtimmt ſeine Stellung genommen, die Unter⸗ beamten waren übrigens klüger als ihre Rathgeber. Der Verband ſei damals eine Brutſtätte der Agitation geweſen. Redner legte den Leuten die Frage vor ob ſie einen großen Berband wollten, da müßte er ſie jederzeit überall hin verſetzen können; das wollten ſie nicht, denn ein Jeder hängt an der Stelle, wo er ſeit Langem anſäſſig iſt, auch ſind die Verhältniſſe überall anders. Gewiß hätte die Sozialdemokratie eine Menge überzeugungstreuer Anhänger, aber auch biele berufsmäßige. Solche berufsmäßige Agitatoren gebe es auch im Verbande. In Sachen des Flottenvereins habe er ſeine Pflicht längſt gethan. Er ſei mit dem bezüglicken Erlaſſe des Oberpoſtdirektors nicht einverſtanden und habe das Nöthige verfügt. Bezüglich des Averſums erklärte auf eine An⸗ frage der betreffende Regierungspräſident, ſeiner Meinung nach fielen die bezüglichen Briefe unter das Averſum, da die Poſtbehörde ſich um den Inhalt der Briefe nicht kümmerte. Die Angelegenheit wäre damit erledigt, Nach meinen Erhebungen ſind Wahlbeeinfluſſungen nicht vor⸗ gekommen. Sie ſagen, ich treibe meine Leute in Ihr Lager(nach links gewandt), wäre das wahr, ſo würden Sie nicht ſo ſchreien, aber ſo treffe ich Sie. In Ihrem Zukunftsſtaate werden Sie mich nicht an dieſe Stelle ſetzen, aber ſo lange der Kaiſer mich hier läßt, wird unter meinen Beamten kein Platz für Sie ſein.(Beifall.) . Reueſte Nachrichten und Telegram me. (Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers“.) * Augsburg, 30. Jan. In dem mehrtägigen Prozeſſe wegen der Krawalle im Juli 1899 in der Werlachvor⸗ ſtadt wurden die 13 Angeklagten zu Gefängnißſtrafen von 6 bis 14 Monaten verurtheilt. *Berlin, 30. Jan. In der Bu d des Reichstags brachte der Abgeordnete Müller Fulda die Ausſchreitungen der Offiziere in Südweſt⸗ afritka zur Sprache und erwartet eine ſtrenge Beſtrafung. Der Referent Prinz Aremberg ſchloß ſich dem an und gab ſeinem Abſcheu vor allen begangenen Brutalitäten Ausdruck. Der Kolonialdirektor v. Buchka bedauerte die Exzeſſe, die Ver⸗ waltung thue Alles Mögliche, um eine Wiederholung zu ver⸗ hindern. In dem Falle des Prinzen Prosper Aremberg habe das Kriegsgericht ſein Urtheil geſprochen, der Spruch ſei aber noch nicht bekannt. * Berlin, 30. Jan. In dem Befinden des Abg. Dr. Lieber iſt der„Germania“ zu Folge die fortſchreitende Beſſe⸗ rung ſo erheblich, daß nunmehr eine Lebensgefahr als über⸗ wunden gilt. * Breslau, 30. Jan. Das Viborgſche Infan⸗ tetrieregiment Kaiſer Wilhelm II. in Nowgorod richtete anläßlich des Geburtstags Kaiſer Wilhelms ein Begrüßungs⸗ telegramm an das hier garniſonirende Ulanen⸗Regiment Kaiſer Alexander III., welches dieſe Depeſche ſofort erwiderte. *Esbferg, 30. Jan. Der Dampfer„Kemus“ aus Ham⸗ burg, welcher mit einer Maisladung von Philabelphia nach Aarhus unterwegs war, iſt am 27. Januar bei Horensriff geſcheitert. 14 Mann der Beſatzung ſind ertrunken, 14 Andere wurden durch den Dampfer„Nordſee“ gerettet. Die Beſatzung des Schiffes ſuchte ſich in die Takelage zu flüchten und ſich von hier bei dem Untergang des Schiffes in die Boote zu retten. Letztere wurden aber an den Schiffs⸗ planken zerſchmettert. Der Kapitän hat ſich drei Tage vor der Rettung erſchoſſen. Sein Leichnam wurde von den Wellen weggeſpült. Die Mehrzahl der Geretteten hatten Froſtbeulen an den Füßen. Die Beſatzung beſtand aus Deutſchen, Norwegern und Dänen. London, 30. Jan. Lord Edmond Fitzmaurice wird Namens der Führer der Oppoſttion des Unterhauſes ein Amendement zur Adreſſe einbringen, in dem das Bedauern über den Mangel an Sachkenntniß, Vorausſicht und Urtheil Seitens der Regierung in den ſüdafrikaniſchen Angelegenheiten ſeit 1895 und in der Vorbereitung zum Kriege ausgedrückt wird. Dieſes Amendement hat den Vorrang vor allen übrigen Amendements. * Petersburg, 30. Jan. Die ruſſiſche Re⸗ gierung hat auf das Geſuch der Regierung des Schahs von Perſien kraft der zwiſchen beiden Regierungen ſeit getkommiſſion leher beſtegenden guten Beziehungen der Darleheusbank! 2 235 20, Skaatsbahn 136.25, Lombarden 27.75, Disconto⸗Commandit von Perſien geſtattet, die don der perſiſchen Regierung zu emittirende Anleihe, welche 22½ Millionen Rubel beträgt, unter dem Namen„Perſiſche 5 5 Goldanleihe vom Jahre 1900“ zu kaufen. Auf Grund dieſer Erlaubniß hat die Darlehens⸗ bank von Perſien mit der Regierung des Schahs einen Kaufver⸗ trag abgeſchloffen. Darnach muß die Anleihe in 75 Jahren zurückgezahlt ſein. Als Zinſengarantie werben Zalleinnahmen verpfändet.„„ Newphork, 30. Jan. Reutermelpung. Waſhingtoner Telegramme der„World“ melden, die Gemahin des öſterreichiſch⸗ungariſchen Botſchafters weigerte ſich beim jüngſten diplomatiſchen Diner im Weißen Hauſe, den Arm des mexikaniſchen Botſchafters A ſpiros zu nehmen. Der Zwiſchenfall wird wahrſcheinlich den Rücktritt des Botſchaf⸗ ters zur Folge haben. Aſpiros war ſeiner Zeit Auditeur des Kriegsgerichts, welches Kaiſer Maximilian verurtheilte. Die Oeſterreicher waren deshalb gegen ihn erbittert. *** Der Burenkrieg. * London, 30. Jan. Das Reuterſche Bureau meldet aus Sterkſtrom unterm 26.: Die unter dem Befehl des Generals Kellykenny, des Befehlshabers der 6. Dibiſion, ſtehende Kolonne beſetzte Thebus an der Eiſenbahn zwiſchen Steinsborg und Naauwcoort man hofft, General Gatacre und General Kellykenny werden ihre Streitkräfte bald vereinigen. * London, 30. Jan. Das Reuterſche Bureau erfährk: die Brigade Dundonalds traf am Samſtag am Sü d⸗ ufer des Tugela ein. Die Brigade Lyttleton hat noch ihre ruſprüngliche Stellung inne.(Wo? D..) Die Abend⸗ blätter veröffentlichen ein Telegramm aus Durban, wonach ein aus Johannesburg eingetroffener Flüchtling berichtete, die Granatenfabrik in Johannesburg ſei am 20. Ja//ar zerſtört worden. Die Buren hätten dadurch unerſetzliche Verluſte eriitten. * Newyork, 30. Jan. Geſtern Abend fand eine be⸗ geiſterte Maſſenverſammlung zu Gunſten der Buren ſtatt. Alle Redner bezeichneten den Krieg als den Buren aufgezwungen und beſtritten, daß in den Vereinigten Staaten irgendwo Sympathien für England herrſchen. Die Erwähnung des amerikaniſch⸗ engliſchen Bündnißgedankens wurde mit Ziſchen aufgenommen. Es wurde einſtimmig eine Reſolution angenommen, dahingehend, die Londoner Konvenkion von 1884 ſchränke nicht das Recht Transvaals ein, ſeine eigene Angelegenheiten zu lenken. Die Naturaliſirungsgeſetze Trans⸗ vaals ſeien liberaler als diejenigen Englands. Ferner wurde der Präſident Mae Kinley aufgefordert, ſeine Vermittelung anzubieten. Für die Kranken und Verwundeten auf Seiten der Buren wurde über eine Million Dollars geſammelt. Mannheimer Handelsblatt. Fraukfurt a.., 30 Fanuar.(Effektenbörſe). Aufangscourſe. Kredſtaktien 235.40, Staatsbahn 136 30, Lombarden 27.80, Egypter —.—. 4% ungar. Goldrente 99.20. Gotthardbahn 142.20, Disconto⸗ Commandit 10, Laura 265.90, Gelſenkirchen 203.60, Darmſtädter 145.—, Handetsgeſellſchaft 171.40. Tendenz: feſt. W. Bertin. 30. Januar.(Telegr). Effektenbörſe. Die Börſe eröffnete in* Haltung beſonders für Bankaktien, welche zu höheren Kurſen einſetzten. Montanwerthe zeigten anfaungs keine einheitliche Haltung; erſt im ſpäteren Verlaufe entwickelte ſich darin ſehr leb⸗ haftes Geſchäft. Spanier belent auf eine Pariſer Privatmeldung, daß eine Zinskürzung der Experiedurs nicht beabſichtigt 10181 5 Umſatzgebieten war d Geſchäft ſtill. Privgtdisko 56 PEt. Berlin, 30. Jan.(Eſektenbörſe). Anfangscourſe, Kreditaktien 195.20, Laurahütte 265.80, Harpener 215.70, Ruſſiſche Noten—.— Tendenz: feſt. Schlußcourſe. Ruſſen⸗Noten epkt. 215.70, 3½%% Reichsanleihe 98 90, 8% Reichsanleihe 88.30, 4% H ſſen 104.80, 8 ½% Heſſen 88.10, Italiener 94.10, 1860er Looſe 141 20, Lübeck⸗Büchener 161.—, Marien⸗ durger 81.80, Oſtpreuß, Südbahn 88.60, Staatsbahn 186.10, Lom⸗ barden 27.70, Canada Pacifte⸗Bahn 90.90, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aktien—.—, Kreditaktien 235.—, Berliner Handelsgefell⸗ ſchaft 171.40, Darmſtädter Band 145.70, Deutſche Bankaktien 200.50. Disconto Commandit 195.20, Dresdner Bank 164.70, Leipziger Bank 170.40, Berg.⸗Märk. Bank 152.—, Dynamit Truſt 159.—, Bochumer 272.—, Conſolidation 380.10, Portmunder 140.60, Gelſenkirchener 205.40, Harpener 217.60, Hibernia 231.60, Laurahütte 265.90, Lſcht⸗ und Kraft⸗Anlage 117.25, Weſteregeln Alkaliw 214.50, Aſcherslebener Alkali⸗Werke 142.90, Deutſche Steinzeugwerke 306.—, Hanſa Dampf⸗ ſchiff 164.—, Wollkämmerei⸗Aktſen 180.25, 4% Pf.⸗Br, der Rhein.⸗ 555 Bank von 1908 100.90, 8% Sachſen 88.90, Privatdisconto: 56 J0. 5 Reichsbank⸗Diskont 6% Lombard⸗Zinsfuß 7%. London. 30. Jan. 3 Reichsanleihe 88 ½, 2% Conſols 997 5 Italiener 82½ Griechen 46 /½, 3 Portugieſen 22½ Spanſer 67 7½⁰. Türken 22 ½, Argentinier 90—„8 Mexikaner 25¾ 5 Mexikaner 99 ½, 3½ Rupeen 64— ſtill, Ottomanbank 12½, Rio Tinto 45½, Southern Pacifte 38½, Chicago Milwaukee 120%, Denver Pr. 695 Atchiſon 556 61¾, Louisville u. Naſhv. 79¾ Northern Pgeifie Pref. 75, Union Paeiſte 47¼ behauptet, Chineſen 97% Atchiſon 29, Crie— Central Paeific——, Chartered——. London, 30. Jan.(Südafrikaniſche Minen,) Deßeers Chartered 2¼, Goldſields—, Randmines 30—, Castraud 5½ eſt. Mannkeim, 29. Jan. Nach Peilung vom 30. Januar 1900 be⸗ trägt die kleinſte Fahrwaſſertiefe: 9— Stand des kl. Fahr⸗ NRheinſtrecke ei Pegels in waſſer⸗ 5 En: Stein. em ſtiefe in m Straßburg Straßburg⸗Lauterburg Lauterburg⸗Maxau 185,% bad. Maxau 3,%ꝛ bayer. 48⁴4 260 Maxau⸗Leopoldshafen 195,% bad. Maxau 9 Wshaf 18,% bayer. 484 820 eopoldshafen⸗Speyer 201,7% bad. Maxau 19, 0% bayer. 484 350 Konkurſe in Baden. Neuſtadt. Ueber das Vermögen des Barackenwirths Leander Sartori in Kappel; Konkursverwalter Kaufmann Arthur Lender in Lenzkirch; Anmeldetermin 15. Febr.— Pforz⸗ heim. Ueber das Vermögen des Zimmermanns Mathäus Star:? in Eutingen; Konkursverwalter Otto Hugentobler in Pforzheim; Anmeldetermin 12. März.„ eidenstoſſe Hoſlisfer. I. M. d. EKünigin Mutter der Niederlande. Bestellen Sie zum Ver⸗ glelche die reichhaltige Collection der Mechan. 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Es ſtarben im Landbezirke Mannheim an: Maſern 0, Keuch⸗ uſten 1, Ruhr 0, Typhus 1, achenbiphtherie 1, Kroup o0, Scharlach 0, Puerperalfieber o, Berdauungsſtörungen(Kinder Unter 1 Jahr) is, Lungenſchwind⸗ ſucht 17, Influenda 9. Es waren krankt im Landbezirtre Mannheim an: Typhus 7, Puerperalfieber 1, Scharlach 11, Di itis 7, Kehlkopfkroup 2, 2 Mannheiin, 15. tar 1900. irksärzte. Strohlieferung! Wir veigeben auf dem Sub⸗ miſſionswege die Lieſerung von 1500 Etr. Maſchinendruſch⸗ Kornſtroh. Die Lieferung hat franko Vieh⸗ b. je nach Bedarf zu erfolgen. ie Berechnung erfolgtauf Grund des auf un Waage ermittel⸗ ten Gewichtes. 42581 „Schriftliche Angebote ſind bis längſtens Montag, 5. Februar d.., Bormittags 10 Uhr, verſchloſſen und imit der Aufſchrift „Strohlieferung“ verſehen, bei unterzeichneter Stelle einzureichen, an welchem Zeitpunkte die Er⸗ öffnung derſelben in Gegenwart etwa erſchienener Bieter erfolgt. Das Angebot tritt erſt nach Unr⸗ lauf von 8 Tagen, vom Eröff⸗ Kungstermin an gerechnet, uns gegenüber außer Kraſt. Erfüllungsort Mannheim. Mannheim, 25. Jaunar 1900. Die Direktion des ſtävt. Schlacht⸗Biehhoſes. Fuchs. Bekauntmachung. Die Tüncherarbeiten zum Um⸗ Hau des ſtädt. Freibades im Rhein im Wege des öſſentlichen üngebols vergeben weld Angebote hierauf ſchloſſen und ufſchrift verſehen Jauuar Die Großh. Bez ver⸗ uder igſtens 9 1 Samſtag, 3. Februar d.., Bormittags 11 Uhr, bei unterfertigtein Aute einzu⸗ reichen, woſelbſt dieſelben in Ge⸗ genwart etwa erſchienener Bieter Eröffnet werden. 42602 Lieſerungsverzeichniſſe können gegen Erſtattung der Umdruck⸗ 1 ühren im Zimmer No. 6, 5,—7, in Empfang genom⸗ men werden. Mannheim, 27. Jannar 1900. Hochbauamt, Abtheilung II. Hauſer. Sekauntmachung. Wir machen ergebenſt aufmerk⸗ m, daß beim Eintritt von oſtwetter die Gas⸗ u. Waſſer⸗ Meſſer ſowohl als auch die Zu⸗ führungen zu denſelben in ge⸗ eigneter Weiſe gegen Froſt geſchltzt und insbeſondere die Keller⸗ läden während der Winter⸗ monate geſchloſſen gehalten werden müſſen, um Störungen beim Bezug von Gas u. Waſſer und ſonſtige Schäden zu ver⸗ Meiden. 88894 Maunheim, 4. Dez. 1899. Die Direktlon der Städt. Gas⸗ u. Waſſerwerke. Bekauntmachung. Eine Schreibaushilfe zum ſo⸗ ſortigen Eintritt wird geſucht. Aktugrsinzipienten werden be⸗ rzugt. 42767 Maunbeim, den 30. Jan. 1900. Großh. Notariat I. Woerner. Heffeutliche Verſteigerung. Mittwoch, 31. Jannar 1900, Nachmittags 2 Uhr, Werde ich im Auftrage des Herrn Konk.⸗Verwalters Bühler hier, die zur Konkursmaſſe Hofmann ſehörigen Fahrniſſe gegen Baar⸗ 55 öffentlich verſteigeru, als: 8 complette Betten, Stühle, Tiſche, Kleiderſchränke, Chiffonier, 1 Nähmaſchine, Spiegel, Bilder, 1 Sopha, 1 Waſchkommode mit Marmorplatte ꝛc. 1 Brodkarren und ſonſtige zur Bäckerei gehöri⸗ geu Fahrniſſe. 42751 Mannheim, 30. 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