d Telegramm⸗ Adreſſe: „JNournal Maunnheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2958. Abounement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Juſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) E 6. 2 Fenerke der Stadt Maunheim und Umgebung. Mannheimer Journal. (110. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich zwölf Wal. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Verantwortlich für Politik: Dr. Paul Harnis. für Theater, Kunſt u. Feuilleton: Dr. Friedrich Walter. für den lolalen und brop. Cheil! Eruſt Müller. für den Iunſerateutheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ oruckerei,(Erſte Mannheimer Typograph Auſtalt.) (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigentbum des kaholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Maunheim. Mannheimer Volksblatt.) E 6. 2 Nr. 56(Abendblatt) Freitag, 2. Februar 1900. (Jelephon Ur. 218.) Politiſche Ueberſicht. Maunheim, 2. Februar, Die Parteien und das Flottengeſetz. Die nationalliberale Fraktion des Reichstags hat in längerer Sitzung das Flottengeſetz und die damit im Zuſam⸗ menhang ſtehende allgemein politiſche Lage erörtert und den Vor⸗ ſitzenden der Fraktion, den Abg. Baſſermann, mit dem Auftrag betraut, bei der am Donnerſtag beginnenden erſten Leſung die Auffaſſung der Partei darzulegen. Die Fraktions⸗ ſitzungen des Centrums über die Flottenvorlage werden nach der„Germ.“ am Montag Abend 8 Uhr beginnen. Das Centrums⸗ blatt ſpricht die Hoffnung aus, daß die Fraktion nächſte Woche vollzählig am Platze ſein werde. Bei der lex Heinze hätten 10 Centrumsſtimmen hingereicht, um die Kommiſſtonsbeſchlüſſe im Plenum vollſtändig durchzubringen. Man könne mit Rückſicht darauf denen nicht Unrecht geben, die verlangen,„daß in einem Wiederholungsfalle die unentſchuldigt fehlenden Abgeordneten in der Preſſe mit Namen genannt werden, damit nicht das Odium auf die ganze Fraktion fällt.“ Auf der Tagesordnung der nächſten Reichstagsſitzung ſteht bekanntlich wieder die lex Heinze; daher wohl hauptſächlich die Beſorgniß der„Germania“, die Eugen Richter gar zu gern zur Stimmungsmache gegen die Flottenvor⸗ lage ausnutzen möchte. Ihm widerfährt aber der Schmerz, daß das„Berliner Tageblatt“ feſtſtellt: Bemerkenswerth iſt, daß die Aeußerungen des Abg. Schmidts⸗Elberfeld nicht widerrufen werden, von dem behauptet worden, er ſuche Mitgliedern anderer Parteien, die man der Flottenvorlage für nicht geneigt hält, klar zu machen, daß es ſich empfehle, für die Vorlage zu ſtimmen. Auf die Einwendung eines Angeredeten, warum denn er, Schmidt, und ſeine Partei nicht für die Vorlage einträten, meinte dieſer, das könnten ſie nicht wegen ihrer programmatiſchen Stellung⸗ nahme in dieſer Frage. Ebenſo bemerkenswerth findet es das „feindliche Bruderorgan“ Richters, daß von der Stellung des Abg. Lenzmann nichts geſagt wird, von dem in parlamen⸗ tariſchen Kreiſen erzählt wird, er ſei thatſächlich für die Ver⸗ ſtärkung der Flotte. In der Fraktionsſitzung der„Richterianer“, in der über die Flottenvorlage verhandelt wurde, ſei er jedoch nicht zugegen geweſen. Daher auch die„Einſtimmigkeit“! Der Reichstag führte geſtern die Berathung des Poſtetats, nachdem der natio⸗ nalliberale Abg. Dr. Paaſche den Bericht über das Extraorvi⸗ narium erſtattet hatte, in einer einſtündigen Sitzung zu Ende. Aus dem Hauſe wurde angeregt, den Fonds zur Erbauung neuer Wohnungen für Unterbeamte auf dem Lande zu erhöhen, wobei der Staatsſekretär die Pflicht der Verwaltung, hier beſondere Maßnahmen zu treffen, unbedingt anerkannte, dann aber auch beklagte, daß ſo ſchwer Grundſtücke zu bekommen ſeien. Nach Er⸗ ledigung auch noch des Etats der Reichsdruckerei ſchloß das Haus um 1 Uhr und vertagte ſich dann gleich bis zum kommenden Dienſtag, da morgen ohnehin die Sitzung wegen des katholiſchen Feiertags ausfallen würde und die außerordentlich dürftige Prä⸗ ſenz der letzten Tage auf eine große Arbeitsunluſt ſchließen ließ. ſoll die ſogenannte„lex Heinze“ weiter berathen werden. Zu dem Zw ſcheufall im Weißen Hauſe zu Waſhington, der ſich zwiſchen dem öſter⸗ reichiſchen Botſchafter, vielmehr ſeiner Gemahlin, und dem mexikaniſchen Geſandten abgeſpielt hat, wird der„Tgl. Roſch.“ geſchrieben: Herr Aspiroz wurde vor ungefähr 1½ Jahren an Stelle des verſtorbenen hochgebildeten Matias Romero zum mexikaniſchen Botſchafter in Waſhington ernannt. Schon damals machten unliebſame Erörterungen und Vorfälle in den diplomati⸗ ſchen Kreiſen beim Weißen Hauſe die Runde durch nordamerika⸗ niſche und mexikaniſche Blätter. Hiernach war Aspiroz bei den üblichen Vorſtellungsbeſuchen von der öſterreichiſchen und belgi⸗ ſchen Geſandtſchaft gewiſſermaßen„geſchnitten“ worden und wurde anter Anderem bei einer größeren Feſtlichkeit des belgi⸗ ſchen Geſandten auffallend übergangen. Der letzte Vorfall (wobei bekanntlich die Gemahlin des öſterreichiſch⸗ungariſchen Geſandten, Frau v. Hengelmüller, es abgelehnt hat, von Aſpiroz zur Tafel geführt zu werden, weil dieſer ſeiner Zeit Auditor in dem Kriegsgerichte, welches den Kaiſer Maximilian zum Tode durch Pulver und Blei verurtheilt hat war. D..) ſcheint nur eine Folge der früheren zu ſein. Uebrigens iſt auch die Kurzſichtigkeit des die Feſtlichkeit arrangirenden Waſhing⸗ toner Beamten auffällig; ihm waren die zugeſpitzten Beziehungen zwiſchen einem Theil der europäiſchen Diplomatie und Aspiroz doch nicht unbekannt. Wollte man etwa das Eintreten eines lang vorher gefühlten Ereigniſſes beſchleunigen? Hoffentlich beſtätigt ſich das Telegramm der„World“ nicht dahin, daß Herr von Hengelmüller zurücktritt, weil ſeine Gemahlin die Meinung des gebildeten Europa zum Ausdruck gebracht hat, ſondern daß Aspiroz heimkehrt in die kakteenbewachſenen aztekiſchen Gefilde, um dort einer Vergeſſenheit anheimzufallen, aus der er beße⸗ niemals herausgezogen worden wäre. Die„Loyalität“ der Inder und die Hungersneth Reuters Bureau beeilte ſich dieſer Tage zu melden, daß in Calcutta Hindus und Mohammedaner ſich zuſammengethan und beſchloſſen hätten, für den Sieg der engliſchen Waffen zu beten. Ueber dieſe Loyalität der Gingeborenen gibt ein Bericht unſeres Mitarbeiters in Bombay einige Aufſchlüſſe. .K Bombay, 16. Jan. Die geſammte eingeborene Bevölkerung ſcheint in dieſer 1 Zeit das Loſungswort der Loyalität ausgegeben zu aben. Schon vor einiger Zeit konnte gemeldet werden, daß eine große Horde von Waziris mit ihren Prieſtern an der Spitze feier⸗ liche Gebete für den Sieg der Engländer abgehalten hatten; eine Blasphemie ſondergleichen, wenn man den fanatiſchen Haß dieſer Bergſtämme gegen England kennt. Ebenſo„loyal“ iſt in den Weihnachtsfeiertagen die Tagung des„National Indian Congreß“ verlaufen. Die Herren von der Kongreßpartei thaten ſich ſonſt in wüthenden Angriffen auf die Englander hervor. Diesmal waren auf dem Kongreſſe in Luck⸗ now die Reden auffällig zahm und ſie enthielten keinerlei An⸗ griffe auf die Regierung von Indien im Speziellen und„unſere Herren“ im Beſonderen. Und nun gar die eingeborene Preſſe. Es iſt gerade die ein⸗ geborene Preſſe, die am lauteſten nach Abſendung eines indiſchen Feuilleton. Aus dem geelenleben des Generalfeld marſchalls von Steinmetz. „General⸗Feldmarſchall von Steinmetz ſteht vor unferer Erinnerung als der eherne Kriegsheld, als den wir ihn gekannt, als der Sieger von Nachod und Skalitz, als der Führer des erſten Armeekorps im Beginn des deutſch⸗franzöſiſchen Krie⸗ ges und als der charaktervolle Widerpart des Prinzen Friedrich Karl in einigen formalen Differenzpunkten, um derentwillen er den Kriegsſchauplatz vorzeitig verließ. Als ſolch' ein Mann don ſtahlhartem Charakter, aber auch von wachsweichem Gemüth zeichnet ihn die ſoeben erſchienene Biographie von Hans von Kroſigk(Verlag von E. S. Mittler u. Sohn, Berlin). Das werthvollſte an dieſer Schrift iſt, daß bisher unveröffentlichte, unbekannte Familienpapiere, Briefe und Tagebuch⸗Niederſchriften von Steinmetz das Material für die Darſtellung ſeines Lebens bieten. Mit nicht geringer Ueberraſchung wird man erfahren, daß nicht blos Politiker und Militärs, nicht blos alle diejenigen, die für den hiſtoriſchen wie pſychologiſchen Reiz dieſer Biographie ein Verſtändniß haben, ſondern auch die—— Spiritiſten an dem neuen Werke ein ſtarkes Intereſſe nehmen werden. Es mag ſchwer genug ſein, den Führer der preußiſchen Armeen, den Sieger in preußiſchen und deutſchen Schlachten in träumeriſcher Verbindung mit Weſen aus einer überirdiſchen Welt zu finden. Am 10. April 1854 ſtarb ſeine Tochter Selma im Alter von 26 Jahren am Typhus. Mit allen Faſern des Herzens und Seiſtes hatten die Eltern an dieſem letzten, ihnen verbliebenen Kinde gehangen, die Trennung von ihm riß eine Wunde auf, deren namenloſer Schmerz das innere Gleichgewicht, namentlich des Vaters, bedenklich zu ſtören drohte. Er gerieth in einen merk⸗ würdigen, dem erſten Anſchein nach krankhaften pſychiſchen Zu⸗ ſtand, der ihn in Verkehr mit einer vielgeſtaltigen Geiſterwelt ſetzte und die Menſchen, die ihm zunächſt ſtanden und davon wußten, lebhaft um ihn beſorgt machen mußte. Doch ſeine ur⸗ geſunde, kräftige Natur, ſeine ſtarke, rührende Liebe zu dem ent⸗ ſchlafenen Kinde und die ſein ganzes Weſen durchſetzende tief⸗ fromme Gedankenrichtung überwand Alles ſiegreich, und mit voller Klarheit und einer erſtaunlichen Ausführlichkeit war er im Stande, ſeinen Zuſtand zu beſchreiben, indem er an einen heute nicht mehr feſtzuſtellenden„Freund“ folgenden Brief, ein wahres Dokument ſeines Seelenlebens, richtete. „Berlin, den 14. April 1855. Mein ſehr werther, lieber Freund! Ihre ſo theilnehmenden Zeilen vom 28. Oktober v. Is. hätten wohl eigentlich einen früheren Dank verdient und Ihre Theilnahme an unſerem Un⸗ glück die gleiche Bezeigung an Ihrem ja auch ſo ſchweren Verluſt, und doch iſt ein halbes Jahr vorübergegangen, nicht, ehe ich Beides bedacht, o nein, wir haben Ihrer, und ich oft in der Stille, mit großem Danke gedacht, aber ehe ich meinen Gedanken an Sie Worte gebe. Sie werden Nachſicht mit mir haben, davon bin ich überzeugt, Sie wiſſen, was meine liebe Selma mir war, Sie fühlen, wie ich unter ihrem Verluſt leide. Es iſt keine Ueber⸗ treibung, wenn ich in der Gegenwart ſpreche, iſt es uns Beiden doch ſo, als hätte der ſchwere Verluſt uns erſt heute betroffen. Sie werden daraus entnehmen, wie tief wir betroffen ſind, in der That wüßte ich nichts, was auf der weiten Welt mich in meinem Lebenswerk ſo hätte angreifen können, es iſt eine nie heilende Herzenswunde, von der ich noch nicht weiß, ob und wer ſich daran verbluten wird. Sie ſprechen von einem erſten Schmerz, der vorübergeht! Mein lieber Freund, davon ahne ich noch nichts; Kontingentes ſchreit. Dies iſt eine ſehr eigenthümliche Er⸗ ſcheinung, wenn man in Betracht zieht, daß eben dieſelbe Preſſe ſich noch vor Kurzem in den aufrühreriſchſten Artikeln gegen die „Unterdrücker des indiſchen Volkes“ gefiel. Dieſe Hetze hat in den Jahren 1897 und 1898 einen derartigen Umfang angenommen, daß man ernſtlich erwog, wie und auf welche Weiſe man dem Uebel zu Leibe gehen könnte. Man ſollte meinen, daß die eingeborene Preſſe, die ſtets über die ſyſtematiſche Unterdrückung und Ausſaugung des indiſchen Volkes durch die Engländer(our rulers, oder rulers and ruled ſind ſtereotype Phraſen die man beinahe in jeder Nummer einer in engliſcher Sprache erſcheinenden eingeborenen Zeitung findet) klagt, als angeblich ſelbſt geknechtet auf Seiten eines Volkes wäre, deſſen Selbſtſtändigkeit jetzt von ihren eigenen Unter⸗ drückern vernichtet wird. Es iſt geradezu widerlich, zu beobachten, in welch kläglicher Weiſe die eingeborene Preſſe ſich jetzt aufführt, und die chau⸗ viniſtiſchſten Blätter Englands geradezu in der Burenhetze über⸗ trifft. Wie geſagt, dieſe Erſcheinung iſt ſehr ſonderbar und findet nur darin eine Erklärung, daß die eingeborene Preſſe durch eine anſcheinend loyale Haltung die Sünden der vergangenen Jahre gut machen will. In Indien täuſcht ja dieſe Haltung der eingeborenen Preſſe Niemanden, man nimmt mit Wohlgefallen Notiz davon, man weiß aber ganz genau, daß die eingeborene Preſſe nach wie vor von bitterſter Feindſchaft gegen die engliſche Herrſchaft in Indien beſeelt iſt, und ihr je eher je lieber ein Ende wünſcht. Man mißtraut überhaupt hier der ganzen ſich ſo aufdring⸗ lich gebärdenden Loyalität ganz außerordentlich. Die Illohalität der Eingeborenen in einem großen Theile von Bengalen und Behar iſt offenkundig, die Unzufriedenheit der Bevölkerung des Pendſchab und der Nordweſtprovinzen iſt kaum noch verhüllt. Und noch viel gefährlicher wird die Mißſtimmung werden, wenn erſt die Hungersnoth auf ihrem Höhepunkte angelangt ſein wird. Dieſe wird die des Jahres 1897 bei Weitem übertreffen. Die Saaten ſind verdorrt und das Vieh ſtirbt zu Tauſfenden. Man hat wieder zu der Beſchäftigung Nothleidender gegriffen. Jahrelange Erfahrungen haben gezeigt, daß in den Monaten, in welchen die Hungersnoth am größten iſt, etwa 15 7 der Bevölkerung eines von der Mißernte betroffenen Diſtriktes wirklich nothleidend ſind. Im Durchſchnitt beträgt der Prozent⸗ ſatz zwiſchen 7„ und 8 7 für die ganze Periode, wie die Er⸗ fahrung der Hungersnoth im Jahre 1897 wiederum gezeigt hat. In dieſem Jahre hat aber bereits jetzt, zu Anfang Januar, alſo eigentlich noch erſt am Beginn der Hungersnoth, die Zahl der Un»ſtützung Erhaltenden den Satz von 15% bereitsüber⸗ ſchritten. Man überlege, mit welchen Zahlen man zu rechnen haben wird; man kann die Bevölkerung des von der Hungersnoth betroffenen Theiles Indiens auf etwa 100 Millionen veran⸗ ſchlagen. Wenn hiervon 15 Millionen—5 Monate hindurch mit 1 anna täglich unterſtützt werden, ſo ergibt ſich eine Aus⸗ gabe von nahezu 1 Million Rupies(à 17 Mark) täglich, alſo in vier Monaten 150 Millionen Mark. Trotz dieſer Hilfe durch die Regierung muß aber die Unzufriedenheit täglich wachſen, denn ſelbſt für den genügſamen Inder iſt die Unter⸗ ſtützung von täglich ganzen 8½ Pfengigen bei den furchtbar ge⸗ Winkeln des Hauſes, das geliebte Kind, die Stimme ruft es, und die Arme breiten ſich unwillkürlich aus, wenn die Thür ſich öffnet, und das Herz ſchlägt um ſo ſchneller, zieht ſicß aber um ſo krampfhafter zuſammen, wenn es die traurige Täuſchung er⸗ kennt. Das Alles iſt die Wirkung einer Liebe, die über das Grab hinausreicht, die dem geliebten Kinde ſeine Seligkeit nicht miß⸗ gönnen kann, die aber, ſo lange ſie von dem ſchwachen menſch⸗ lichen Körper getragen wird, als unausſprechliche Sehnſucht ſich äußert. „.. Ich denke Ihnen als durchaus nüchterner Menſch be⸗ kannt zu ſein, frei von aller Exaltation, Ueberſpannung und Ein⸗ bildung, mehr als ein kritiſcher, räſonnirender Verſtand, zwar nicht ohne Phantaſte, doch von jenem beherrſcht, auch nicht als ein bloßer Gefühlsmenſch, wenngleich ich davon etwas mehr beſitze, als die Menſchen glauben, die mich nach der äußeren Ge⸗ bahrung beurtheilen. Man ſollte meinen, ein ſo conſtruirter Menſch könne nur in einer Tauſenden von Menſchen gleichen, ruhigen, durch nichts zu alterirenden Geiſtesrichtung fortgehen und nichts Abnormes erfahren,— und doch erlebe ich an mir zu meinem eigenen Erſtaunen gerade das Gegentheil davon. Es wird Ihnen, der Sie darauf angewieſen ſind, Menſchen zu ſtudiren, intereſſant ſein, darin Ihren Blick zu erweitern; ich will Ihnen daher, wenn auch nur ganz vertraulich, denn was ich zu ſagen habe, gehört nur vor die ſtille Betrachtung, mittheilen, was ich ſeither erlebt habe und noch erlebe. Als ich an dem Sterbebette meines ſüßen Kindes ſtand, hatte ich nur Gedanken für dieſes, und als ich es wahrhaft herz⸗ erhebend hinſcheiden ſah, habe ich keinen Schmerz empfunden; wie ich mein Kind im Leben geltebt, nur für dieſes gedacht hatte, ſo auch bei ſeinem Sterben. Allein gar bald trat das Gefühl der Leere, des außerordentlichen Verluſtes ein, und als ich den lieben das Heute iſt wie geſtern und wie vor einem halben Jahr, das Auge ſucht wie in den erſten Tagen, ich möchte ſagen, in allen 0 Körper nach Potsdam brachte und ſie ihn dort in unſerem Erb⸗ 2. Seite: re⸗ 55 eneral Anzezer: Manußeim, 2. Februar. ſteigerten Lebensmitſelpreifen ganz unzureichend.(Bgl. auch die Mittheilungen hierzu in der geſtrigen Sitzung des engliſchen Unterhauſes im Mittagsblatt. D..) Deuiſches Reich. Verlin, 1. Febr.(Das Befinden des Dr. Lie⸗ bet) iſt ſtändigen Schwankungen unterworfen. Dem geſtrigen ſchlechten Tag iſt heute ein beſſerer für den Patienten gefolgt. Außer der Gemahlin Dr. Liebers iſt jetzt auch ſein jugendlicher Sohn in Berlin eingetroffen. Fraukreich. p. Paris, 1. Febr.(Der deſertirte Fremden⸗ legionär.) Vor etwa fünfzehn Jahren ließ ſich ein junger Ungar Namens Orika, deſſen Schulden ſeine Eltern nicht länger bezahlen wollten, in die Fremdenlegion anwerben. In Algerien fand er aber das Waffenhandwerk nach dem Wiener Freudenleben ſo hart, daß er ſich eines ſchönen Tages mit Hilfe von Geldmitteln, die er ſich aus der Heimath verſchafft hatte, aus dem Staube machte. Er kehrte nach Ungarn zurück und beſchäf⸗ tigte ſich dort ſchließlich mit Mechanik. Die Erfindung einer pneumatiſchen Bremſe führte Orika vor einiger Zeit nach Paris und ins Kriegsminiſterium. Hier wurde er von Jemand, der ihn in Sidi⸗Bel⸗Abbes geſehen hatte, erkannt. Man ſtellte Nach⸗ forſchungen an, die ergaben, daß er wirklich der einſtige Deſerteur iſt, und als er wieder ins Kriegsminiſterium kam, wurde ihm ein Späher nachgeſchickt, der ſeine Wohnung ausfindig machte. Dann erfolgte ſeine Verhaftung durch Agenten der Militärbehörde, und nun beſchäftigt die Biplomatie ſich mit ſeinem Falle Der Burenkrieg. Gegenmaßnahmen der Buren. Generalmajor Kelly Kennys Vormarſch über Rosmead und Thebus iſt von den Buren ni cht unbemerkt geblieben. Einer Drahtung der„Daily News“ zu Folge bauen die Buren auf der Kopje weſtlich von Storm⸗ berg, das die Eiſenbahn von Steynsburg beherrſcht, ein Fort, um dem Angriff von dieſer Seite zu begegnen. Die nächſte Auf⸗ gabe des Generals Kelly Kenny beſteht darin, die bisher nicht er⸗ zielte Vereinigung der Generale French und Gatacre durchzuführen, um dann mit ihnen zuſammen gegen den Freiſtaat borzurücken, und zwar ſo, daß Kelly Kenny die Mitte der Linie, Frenuch den linken und Gatacre den rechten Flügel bildet. Aber ehe dieſer Vorſtoß erfolgt, müſſen die feindlichen Abtheilungen bei Colesberg und bei Stormberg aus dem Felde ge⸗ ſchlagen ſein. Dieſe Aufgabe iſt nicht ganz leicht, French und Gataecre haben ſie bisher nicht zu löſen vermocht, ſtehen vielmehr faſt von allen Seiten umſchloſſen und zu jeder größeren Unter⸗ nehmung unfähig bei Rensburg und Sterkſtrom. Jedenfalls wird bis auf Weiteres der mittlere Kriegsſchauplatz das Haupt⸗ intereſſe für ſich in Anſpruch nehmen. Das Jufauteriegewehr der Buren. Die Schießerfolge der Buren im gegenwärtige.! Kriege ſind nicht allein ihrer außerorbentlichen Uebung ünd Fertigkeit im Schießen zu⸗ zuſchreiben, ſondern auch der Güte der Waffe, die ſie führe Sie iſt ein Erzeugniß deutſcher Technik, und das von Maufer mi den neueſten Verbeſſerungen als Mopell 96 konſtruirte Repetirgewehr iſt dem engliſchen Lee⸗Metford⸗Gewehr nicht nur in konſtruttiver, ſondern auch in balliſtiſcher Hinſicht weit überlegen. Wenn auch die Konſtruktion des neuen Mauſer auf der unſeres Infanteriegewehrs 88 beruht, die als bekannt angenommen werden kann, ſo weiſt ſie doch er⸗ hebliche Abweichungen auf, da Laufmantel und Magazin eine durch⸗ greifende Aenderung erfahren haben. Den Laufmantel hat man ganz aufgegeben und an ſeiner Stelle einen hölzernen Handſchutz ange⸗ nommen, der bis zum Unterring reicht und den Lauf wie in ein Holz⸗ ſutteral eingelagert erſcheinen läßt. Auf dieſe Weiſe iſt die leichte Handhabung der Waffe auch bei heißgeſchoſſenem Laufe gewährleiſtet. Beim Magazin iſt der bisher über den Schaft hervorragende Kaſten ſowie der Patronenrahmen aufgegeben worden. Für den letztern ge⸗ langte das Syſtem des Ladeſtreifens zur Einführung; dieſer wird nach Oeffnen der Kammer in zwei Ausfräſungen der Hülſe feſtgeſtellt und — die fünf übeteinander liegenden Patronen mit dem Daumen in das Magazin gedrückt, in dem ſie zickzackförmig, drei rechts und zwei links, lagern. Das Magazin iſt mit der unteren Fläche des Schaftes ver⸗ —55 und geſchloſſen, ſodaß Sand oder Schmutz nicht hineindringen ann. Beim Schließen der Kammer fällt der Lapeſtreifen von ſelbſt ur Erde. Sinp alle Patronen verſchoſſen, ſo tritt der Zubringer ſo 15 heraus, daß ſich die Kammer nicht ſchließen läßt, wodurch der Schütze darauf aufmerkſam ge acht wird, daß von Neuem zu laden iſt. Zu den weiteren Neuerungen gehört die Anfertigung der Kammer aus einem Stück, ſodaß der Verſchlußkopf nicht abnehmbar iſt. Das neue deutſche Infanteriegewehr wird ebenfalls dieſe Mauſer⸗Conſtruktion aufweiſen, die bei dem Burengewehr ein Caliber von 7 um hat. Durch die Vereinfachung der einzelnen Theile iſt das Gewehr weit kriegs⸗ brauchbarer geſtaltet worden, auch ſind biele Urſachen der bei den frühern Konſtruktionen nicht ſelten vorkommenden Ladehemmungen und Verſager beſeitigt worden. Auf das Gewehr kann ein kurzes Seitengewehr aufgepflanzt werden; ohne es wiegt die Waffe bei einer Länge von 1,235 m nur 4 kg. Die Patrone iſt im Ganzen der deutſchen ähnlich und hat eine Länge bon 78 mm bei 24,8 g Gewicht; ſie enthält das bekannte längliche Geſchoß, das aus einem Hartbleitern mit nickel⸗ plattirtem Stahlmantel beſteht und mit rauchſchwachem Blättchen⸗ pulver verſchoſſen wird. Der vollſtändig beſtrichene Raum von der Mündung an beträgt gegen Infanterie 600 m und gegen Reiterei 700 m, während die Geſchoßgeſchwindigkeit an der Mündung bis auf 728 m geſteigert werden konnte. Dies verleiht dem Geſchoß eine außer⸗ ordentliche Durchſchlagskraft, die unter Umſtänden nur ſo einfache Schußwunden zur Folge hat, daß die von einem Geſchoß Getroffenen noch längere Zeit am Kampfe theilnehmen können; trotzdem haben die Buren weder zu Dum⸗Dum⸗ noch zu Hohlſpitzengeſchoſſen ihre Zu⸗ flucht genommen. Die Feuergeſchwindigkeit läßt ſich von dem Mauſer⸗ gewehr der Buren in gezieltem Feuer bis auf 25 Schuß in der Minute bringen, während die mechaniſche Leiſtung des Gewehrs, als ohne Zielen, 50 Schuß in der Minute aufweiſt. Es ſteht ſchon jetzt außer Zweifel, daß ſich das deutſche Fabrikat in dem Transvaalkriege allen andern Fabrikaten ganz erheblich überlegen gezeigt hat. Die Streitkräfte der Briten. Der Londoner Berichterſtatter der„Kr.⸗Ztg.“ bringt eine Zuſammenſtellung der britiſchen Kräfte in Süd⸗Afrika. Nach dieſer wären im Oſten: In Ladyfmith.000 Mann und 46 Geſchütze Bullers Korps 27800„„5 5 Sonſt in Natal — Summa 47,500 Mann und 158 Weſchüthe Im Centrum: 7,600 Mann und 22 Geſchütze 20 75 Unter Gatacre 1 Freuch 5 7,100 1 Sonſt.400„— 9 Summa 77,100 W und 473 Geſchütze Im Weſten: Unter Lord Methuen 16600 Mann und 60 Geſchütze Sonſt(Etappen) 8,.500„ 5 In Kimberley 2,600„ 5 Mafeking.000„ 1 In Rhodeſia 2090 5 6 Summa 32,70 Mann und 146 Geſchüße Am Kap 12.800 15 12 88 1 Jetziger Geſammtbeſtand 8,200 Mann und 378 Geſchütze. Unterwegs ſind 17 150 Mann, 172 Geſchütze. Zu dieſer Arm' kreten(vorläufig auf dem Papier) noch etwa ebenſo viel Mann mit 24 Geſchützen. Betrachtet man dieſe Zahlen vom militäriſchen Geſichtspunkte aus, ſo bleibt von den unterwegs be⸗ dlichen 17 100 Mann eine ſchwache Diviſion übrig, da die Milizen aus England, Kanada und Auſtralien mit eingerechnet ſind. Auch die Geſchütze(von denen etwa 12 v. H. ſchwere Kaliber ſind) werden ſobald nicht gebrauchsfähig ſein, da die Meldungen übereinſtimmen, daß die Pferde auf den Transporten ſchwer zu leiden hatten. Aus Stadt und Fand. Mannheim, 2. Februar 1900. Forſchungsreiſe. Der Direktor des bygieniſchen Inſtituts an der Univerſität Freiburg, Herr Hofrath Profeſſor Dr. Schottelius, unternimmt gegen Ende d. M. mit Unterſtützung der badiſchen Regierung, eine Reiſe nach Ovorto und Nordafrika behufs wiſſen⸗ ſchaftlicher Erforſchung der Peſt. begräbniß zur Ruhe beſtatteten, da brach meine vermeinte Kraft zuſammen, und ich fühlte, wie es meinen Körper durchzuckte. Es ſcheint mir damit etwas Beſonderes in mir vorgegangen zu ſein, ich will es zunächſt natürlich erklären durch eine ſehr be⸗ greifliche Nervenerſchütterung, namentlich auch des Kopfes; ich hatte ſeitdem eine Art Druck oben auf dem Kopf und in den Augen, der mir aber zum Denken durchaus nicht hinderlich war. Mein Arzt ließ mich indes doch dagegen etwas brauchen(hombo⸗ pathiſch), was auch von Wirkung war. So gingen die erſten! r⸗ zehn Tage, vielleicht, ohne daß etwas Beſonderes eintrat, vorüber, ich ſchlief zu meinem unausſprechlichen Verdruß ſo feſt und gut die ganze Nacht, daß ich jeden Morgen recht gekräftigt erwachte und an jedem Morgen beim Frühſtück zu wiederholen hatte, wie böſe ich auf mich ſei, Kind im Traum zu haben, und wie unnatürlich ich das fände, da ich doch den ganzen Tag nur den einen Gedanken an mein Kind mit mir herumtrüge. Auch mein Appetit und alle Functionen des Körpers waren ſo vortrefflich, wie lange vorher nicht, kurz, es war, als wenn der Tod meiner lieben Selma mir alle Geſundheit und Körperkraft wiedergegeben hätte, während ich doch geiſtig unausſprechlich litt und niedergebeugt war. Nach jenen vierzehn Tagen fing ich mit einem Male an, Erſcheinungen zu haben, ſo⸗ wohl im Hellen als noch mehr im Dunkeln. Wenn ich am Tage meine beiden Hände vor die Augen hielt, alſo ins Dunkle ſah, ſo erblickte ich in meinen Händen das Köpfchen meines heim⸗ gegangenen lieben Kindes, doch nicht wie ein Portraft oder wie eine Büſte, ſondern als hätte ich es lebend vor mir. Ihre ſchönen, keinen Augen blickten mich an, wie ſie es im Leben thaten, die Augen bewegten ſich nach oben, unten, rechts, links, kurz, wie lebende Augen, das Köpfchen drehte ſich ebenfalls, als ob es ſich in allen Lagen anſchmiegen wollte; aber dieſes Köpfchen war mehrfach vorhanden, eins wich dem andern, kurz, ich ſah immer und immer mein lebendes Kind, nur daß es nicht ſprach. Daſſelbe war der Fall, wenn ich auf eine von Wolle gehäkelte mehrfarbige Schlummerdecke blickte, die mir gehört, und in welche ich die Füße des lieben Kindes in ſeinem Todeskampfe und Todesſchweiß ein⸗ en hatte, und in der es alſo geſtorben iſt; es bewegte ſich dann gleichſam die ganze Decke, die wie mit Augen des lieben Kindes beſäet war, welche ſich hin und her bewegten, förmlich auf der Decke herumliefen. Wenn ich mich über die Decke beugte und die Hände ſo hielt, daß die Decke dadurch in Schatten kam, ſah ich nicht blos Augen, ſondern wieder das Köpfchen meines Kindes, aber vielfach, und wie beim Vorhalten der Hände vor die Augen, ſich wie lebend bewegen. Es war etwas ungemein Anziehendes, dieſer Verkehr mit meinem ſüßen Kinde, das mir dadurch gleich⸗ ſam zu meiner Beruhigung und Beſchwichtigung meiner großen auch nicht einen Gedanken an mein liebes * Aktuelle Bilder⸗Reklame, dem Laufenden hält, zeigt uns eine Serie hübſcher Bilderkarten, die bon der Firma Kathreiner's Malgzkaffee⸗Fabriken ausgegeben wurde. Auf dieſen Kärtchen ſind die neueſten Vorgänge in Transvaal illuſtrirt und den Bildern, welche die Streitmächte der Engländer und Buren, Land und Leute veranſchaulichen, kurz aufklärende Notizen bei⸗ gegeben. Zur Pariſer Welt⸗Ausſtellung. Der Generaldirektor der franzöſiſchen Zollverwaltung hat auf eine an ihn gerichtete Anfrage entſchieden, daß die für die Ausſtellung beſtimmten Druckſachen jeglicher Art, mit oder ohne Illuſtrationen, welche von ausländiſchen Ausſtellern nach Frankreich eingeführt werden, ausnahmsweiſe Zoll⸗ freiheit unter folgenden Einſchränkungen genießen ſollen: 1. Die Ver⸗ ſendung aus dem Urſprungslande darf nur durch den Ausſteller ſelbſt und nur an ſeinen in der Ausſtellung befindlichen Vertreter erfolgen 2. Die Druckſachen müſſen einen ſtreng individuellen Charakter tragen d. h. ſie dürfen ſich nur auf die Ausſtellung des Importirenden be⸗ ziehen. Allgemeine Proſpekte und Kataloge, beiſpielsweiſe ſolche, welch auf eine Ausſtellungsſektion in ihrer Geſammtheit Bezug haben, ge⸗ nießen obige Vergünſtigung nicht. 3. Die Druckſachen dürfen nuz unentgeltlich auf dem Terrain der Ausſtellung vertheilt werden. * Arbeiter⸗Fortbildungs⸗Verein. Am Freitag, 26. Januar hielt Herr Dr. v. Fürſtenberg aus Berlin einen Vortrag über „Die lebende Photographie“ und zeigte der überaus ſtarke Beſuch, daß der Verein durch Aufnahme dieſes Vortrages in das diesfährige Vor⸗ tragsprogramm einen beſonders glücklichen Griff gethan hatte. It ſeinem eirca fünfviertelſtündigen Vortrag ſchilderte Redner die Fort. ſchritte auf dem Gebiete der Photographie bis zur heutigen Zeit, wo es durch den Kinemathographen möglich iſt, ganze Handlungen und Vorgänge auf allen Gebieten photographiſch aufzunehmen und natur. getreu wiederzugeben. Durch Vorführung zahlreicher Lichtbilder und Erklärung der zu dieſem Verfahren gebräuchlichen Apparate vervoll⸗ ſtändigte Redner ſeine äußerſt intereſſanten Ausführungen und dez zweite Theil des Vortrages bildete eine Serie mittelſt des Kinemato. graphen vorgeführter Lichtbilder, die ſehr ſchön ausgeführt, allgemeinen Beifall ernteten.— Die ordentliche Generalverſamm⸗ lung fand am Montag, 29. Januar, ſtatt und erfreute ſich dieſelbs eines ſehr lebhaften Befuches. Dieſelbe wurde vom 1. Vorſitzenden. Herrn Stadtrath Carl Vogel, eröffnet und geleitet und gab derſelbo zunächſt einen Bericht über die Thätigkeit im abgelaufenen Vereins⸗ jahr, ſeiner Freude darüber Ausdruck gebend, daß mit der Wende des Jahrhunderts auch das lang erſehnte Ziel erreicht wurde, indem die Mitgliederzahl 500 betrage. Die finanzielle Lage ſei ſehr günſtig, nach dem vom Kaſſier, Herrn Peter Krämer, ſpeziell erſtatteten Kaſſen⸗ bericht betrugen die Einnahmen/ 4856.23, die Ausgaben // 4450.04, ſemit eine Mehreinnahme von/ 406.19, trotzdem für Krankenunter⸗ ſtützung im verfloſſenen Jahre allein 1269.50 bezahlt wurden. Das Vermögen betrug am 31. Dezember 1899/ 6683.08. Unterricht wird ertheilt in Schönſchreiben, Rechnen, Stenographie, Buchführung, Geſchäftsaufſätzen, Franzöſiſch und Zuſchneiden für Schneider und iſt die Betheiligung eine außerordentlich rege. Es wurden im Laufe des Jahres 7 Vorträge abgehalten, auch iſt der Verein an den Vorträgen der Volkshochſchulkurſe betheiligt, Zur Erledigung der Vereinsgeſchäfte waren 17 Verſammlungen und 29 Vorſtandsſitzungen nöthig. Die im Verein beſtehende„Reiſekaſſe nach Paris“ zählt 17 Intereſſenten. Dem Vergnügen wurde durch mehrere Abendunterhaltungen, theils im Vereinslokal, theils in auswärtigen Lokalen gehuldigt, ferner fanden 3 Ausflüge, 1 Ball und 1 Gartenfeſt zu Gunſten der Medizinalkaſſe ſtatt. Die Geſangsabtheilung beſuchte im Sommer erſtmals ein Sängerfeſt in Heidelberg, bei welchem ſie den erſten Ehrenpreis unter Leitung ihres tüchtigen Dirigenten Herrn Hauptlehrer Win der er⸗ rang. Zum Schluſſe ſeiner Ausführungen ſprach Herr Vogel ins⸗ beſonders der verehrl. Stadtverwaltung den herzlichſten Dank aus für den auch in dieſem Jahre geleiſteten Zuſchuß, ferner allen Denen, welche dem Verein ihr Wohlwollen entgegenbrachten durch Abhaltung von Vorträgen, Mitwirkung bei feſtlichen Anläſſen eic. Herr Geſck erſtaktete ſobann den Bibliothekbericht und wurden im Ganzen 740 Bände ent⸗ liehen, ferner 36 Bände von der Landesbibliothek in Karlsruhe. Die Vereinsbibliothek umfaßt ca. 2200 Bände. Bei der nun folgenden Erſatzwahl in den Vorſtand wurden die Herren Carl Vogel als 1. Vorſitzender, Peter Krämer als Kaſſier, ferner die Herren Kronauer, Geck Eſchert und Fr ank wieder⸗, Herr Chr. Schmidt neugewählt. Die Wahl der Reviſoren für die Sparkaſſe fiel auf die Herren Karl Schmitt und Hektkich. Am Sonntag, 4. Februar, findet in der Centralhalle eine geſanglich⸗theatraliſche Abendunterhaltung, am Samſtag, 10. März, der Winterball ſtatt. Mafßregeln gegen die Tuberkuloſe. Zu unſerer Notiz im heutigen Mittaasblatt iſt berichtigend mitzutbeilen, daß der Beſitzer der Stern⸗Apotheke, Herr Apotheker Auguſt Brunner Sehnſucht geliehen wurde, es war vielleicht nöthig, daß die Sprache verſagt wurde, damit ich mich nicht zu ſehr in die Täuſchung des Beſitzes verſenkte, was ſonſt gewiß geſchehen wäre. Ich kann dieſe Erſcheinung nur mit einem Spiegelbild vergleichen, ſo vollkommen war das Abbild, ſo voll Leben, und nur, weil ich es ganz dicht vor mir hatte, durch den Schein des Anſchmiegens an mich, der innigen Natur meines Kindes noch treuer. Doch ich habe Ihnen noch von anderen merkwürdigen Er⸗ ſcheinungen zu ſprechen. Alles, worauf mein Blick ſich richtete, beſonders im Zwielicht oder im Dunkeln, ſelbſt des Abends bei Licht, nahm Geſtalt an, wenn irgend möglich die meines Kindes. Wenn ich eine Stelle der Wand beſonders fixirte, ſo dauerte es nicht lange, ſo fing dieſe Stelle an, hin und her zu wanken, und es löſte ſich davon ein geiſtiges Nebelbild los, welches bald nach dieſer, bald nach jener Richtung hin ſchwebte, oft meinem Kinde ähnlich, oft aber auch von anderer Geſtalt, mehr oder minder ſchwarz und verſchleiert. Oft auch, wenn ich ins Dunkle ſah, entſtieg der Erde wie ein Dampf, der nach einiger Zeit ebenfalls zu einer Geſtalt wurde; dieſer Dampf war entweder grau wie Rauch oder auch entſchieden ſchwarz und dementſprechend auch die ſich daraus entwickelnde Geſtalt. So war mein Zuſtand übekall; ich mochte ſein, wo ich wollte, und in jeder Zeit; des Abends aber fing die Geiſtesthätigkeit an, ſich zu ſteigern. Wenn ich mit meiner Frau in der erleuchteten Stube ſaß und ſah in die dunkle Neben⸗ ſtube, ſo ſah ich in dieſer ſelbſt Geſtalten ſich bewegen oder auch aus derſelben herausſchweben, theils gerade zu uns, theils in an⸗ deren Richtungen. Wie oft habe ich auch da ſcheinbar mein liebes 0 ihrem Nachthäubchen geſehen, doch meiſt ſich etwas ver⸗ ergend. Meine Frau hatte von alle dem keine Ahnung und war oft betrübt, daß es ſo war. Ich bin aber überzeugt, daß es ſo gut wat, denn meine Frau würde doch Alles, was ich ſah, manchmal ganze Schaaren von Trauergeſtalten, in die größte und ihr gewiß nachtheilige Aufregung gekommen ſein, während ich ganz ruhig blieb, keine Spur von Aufregung, auch keinen Schauder empfand, mich der Sache, inſofern ſie mir mein Kind darſtellte, mehr freute und daher auch ruhig hingeben konnte. Unſere Wohnung iſt ſo, daß ich parterre wohne und ſchlafe ich ging alſo alle Abend zum und meine Frau im erſten Stock; Schlafen hinunter. Hatte ich mein Licht in die Schlafſtube geſetzt, ſo ging ich in der Regel noch auf kurze Zeit in meine nebenan liegende Wohnſtube und ſetzte mich dort im Dunkeln— ich ſchloß nämlich die Thür nach der Schlafſtube— auf mein Sopha, auf deſſen einer Armlehne die ſchon erwähnte, mir ſo viel werthe Schlumerdecke liegt, und legte mein Haupt auf dieſe. Da bemerkte ich nun, während ich im Abendgebet meines lieben Kindes ge⸗ dachte, dies nicht nur im Bilde auf der Decke, ſondern in ſeinem Nachtanzuge auch als Nebelgeſtalt vom Fußboden auf mich zu ſchweben und meine Füße umfaſſen und endlich ſich mit dem Köpfchen auf meinen linken gewiſſe Wärme verſpürte. Dazu fanden ſich noch zwei kleinere Nebelgeſtalten, die ebenfalls zu meinen Füßen ſich niederſenkten und die wie die Geſtalt meiner lieben Selma mir an ſpäteren Abenden gleich, wenn ich in das dunkle Wohnzimmer trat, zu Füßen ſanken. Es war natürlich zuerſt hier eine Aufklärung zu ſuchen, und es gefiel mir, zu glauben, in dieſen drei Erſcheinungen die abgeſchiedenen Geiſter meiner drei entſchlummerten Kinder zu erblicken. Außer dieſen drei Geſtalten wuchſen aber während meines Gebetes gleichſam aus der Erde noch andere nebelhafte Geſtalten, die ſich vor mir hinſtellten, als wollten ſie zunächſt Theil am Gebet nehmen, dann aber, wenn es beendet war, um ſich mit mir in ihrer Weiſe zu beſchäftigen. Gleichzeitig ſprang eine andere weiße Knabengeſtalt neben mir auf das Sopha, blieb dort ſtehen, wich aber jedes Mal zurück, wenn ich mich nach ihr drehte, und vermied jede Berührungm mit mir. Erhob ich mich dom Sopha, ſo ſprang mein kleiner Freund auch von demſelben in lautloſem Geiſterſprung herunter und eilte mit mir nach der Schlafſtube, während andere Geſtalten in halb liegender Haltung durch die Luft ebendahin ſchwebten; noch andere gingen und krochen zum Theil, wie es mir ſpäter vorkam, in Thiergeſtalten und als ſchwarze Figuren, wie Molche und dergleichen, was mir mitunter unheimlich wurde. Wenn ich dann in die erleuchtete Schlafſtube trat, ſo war die ganze Geiſterwelt zunächſt wieder unſichtbar, aber ſowie ich das Licht auslöſchte, war ſie auch ſofort wieder da, zum Theil in der lieblichſten Geſtalt. Es ſchwebte dann meiſt aus einer beſtimmten Richtung die Geſtalt meines ge⸗ liebten Kindes im Nachthäubchen an mein Bett heran, kniete dann davor an meiner Seite nieder, legte das Köpfchen auf meine ab⸗ gelegten Kleidungsſtücke auf den nebenſtehenden Stühlen, war aber auch meiſt bemüht, mich nicht zu berühren, ja ſelbſt ſich etwas au verbergen. Dann ſchwebte die Geſtalt weiter, auch wohl in die Höhe, vervielfältige ſich in ähnliche Geſtalten, die mein Bett um⸗ gaben, ſich zum Theil auf mein Deckbett legten ete. Wenn ich auf mein Kopfkiſſen blickte, ſo ſah ich dicht neben mir wieder das Köpfchen meines Kindes liegen, und ihre lebendigen Augen blickten mich ſowohl da wie don anderen Stellen meines Bettes an— kurz, ich war von mehrfachen, meinem Kinde EEnlichen Erſcheinungen umgeben, die alle mir die Liebe und Anſchmieg⸗ ſamkeit meines gelfebten Kindes bewieſen Zum Schluß berichtet der Brief auch von„ſprechenden Er⸗ ſcheinungen“ — Wie ſehr ſich die Reklame auf Fuß legen, wovon ich ordentlich eine 10 n 00 Ea 1 beeen —23* rnn 4 Verlauf nach Preungesheim und von dort an das Klapperfeld⸗ der Sohn des Senators Emile Deschanel, der vom Kaiſerreiche als Mannheim, 2. Februar. General Anzeier. 1 E 8˙ Gel. nicht Brennet) ſich bereit erklärt hat, Unterfuchungen von Aus⸗ vurf auf Tuberkelbazillen— für Arme unentgeltlich— auszuführen. Unſere Mittheilungen über die Zahlungsſchwierigkeiten ber Firma Gebrüder Dietz dahier ſind nach unſeren genauen Erkundigungen im Allgemeinen richtig. Eine außergerichtliche Erledigung wird in allernächſter Bälde erwartet. Wie wir weiter hören, ſind hauptſächlich Banken und große Kommiſſionshäuſer betheiligt, deren Forderungen übrigens nicht aus Differenzgeſchäften der Firma Gebrüder Dietz herrühren ſollen. *Schwerer Unglücksfall. Beim Abladen von Bauholz an einem Neubau der 4. Querſtraße in der Neckarvorſtadt verunglückte ein Zimmermann dadurch, daß ihm ein Valken auf das Genick fiel, ſo daß der Tod alsbald eintrat. Aus dem Großherzogthum. * Neckarau, 1. Febr. Der hieſige Gewerbeverein hielt vorgeſtern die erſte diesjährige Verſammlung ab. Die Betheiligung war nicht ſo groß, wie man bei der Wichtigkeit der Sache hätte erwarten ſollen, trotzdem die Mitglieder durch Cirkulare eingeladen waren. Der Vor⸗ ſttzende erſtattete Bericht über die Thätigkeit des Vereins im abge⸗ laufenen Jahre. Der Verein zählt zur Zeit 34 Mitglieder und haben 3 Handwerksmeiſter ihren Beitritt angemeldet. Die ſtatutengemäße Wahl des Geſellenausſchuſſes ſoll noch etwas verſchoben werden. Die Anweſenden nahmen an den Ausführungen des Vorſitzenden reges Intereſſe und wurde allgemein bedauert, daß die Beiheiligung an der Verſammlung keine ſtärkere war. Es ſtehen überhaupt noch viele Handwerksmeiſter außerhalb des Vereins. Dieſe ſcheinen nicht genau zu wiſſen, welche Vortheile ihnen der Gewerbeverein bietet. Offenburg, 1. Febr. Ein bitterer Tropfen in der allgemeinen Faſchingsfreude wird die Nachricht ſein, daß die ſtädtiſchen Umlagen eine ziemlich anſehnliche Ste. erung erfahren ſollen, nämlich von 52 auf 55 Pfg. Theuere Kohlen für das Gaswerk, ſchlechte Wein⸗ ernte u. ſ. w. ſollen die Hauptgründe für den ungenügenden Stand des Stadtſäckels abgeben. *Adelshofen, 1. Febr, Geſtern erhängte ſich in ſeinem Speicher der Wagnermeiſter J. Bock. Er verübte die That in einem Anfall von Geiſtesſtörung. * Donaueſchingen, 1. Febr. Um die Bauthätigkeit in Donau⸗ eſchingen zu heben und dem Wohnungsmangel, der ſich fühlbar macht, abzuhelfen, beſchloß der Bürgerausſchuß, öſtlich von der Schulſtraße Terrain zu erwerben, das theils der f. f. Standesherrſchaft, theils Herrn Maurermeiſter Joh. Götz gehört. HKeberlingen, 1. Febr. Die liberale Partei beſchloß laut „Seeb.“, mit der Centrumspartei eine gemeinſame Kandidatenliſte für die Bürgerausſchußwahlen aufzuſtellen. Auf Grund dieſes Kompro⸗ miſſes werden dem Centrum von den erledigten 34 Sitzen 13 zuge⸗ ſtanden. 7* Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Ludtwigshafen, 1 Febr. Geſtern Abend gerieth die Ehefrau Johann Scheuer dahier, Oggersheimerlandſtr. 7 wohnhaft, mit der Ehefrau Kurz in Streit, in deſſen Verlauf die Ehefrau Scheuer eine mit heißem Kaffee gefüllte Kanne ergriff und mit dem Inhalt der⸗ ſelben die Ehefrau Kurz und deren 10 Monat altes Kind, das ſie auf dem Arm trug, übergoß, ſo daß beide ſchwere Brandwunden davontrugen. 8 * Darmſtadt, 1. Febr. Der Finanzausſchuß der Zweiten Kammer nahm die Vorlage über die Anlegung einer Waldbahn zwiſchen Mainz⸗Frankfurt⸗Darmſtadt an und bewilligte die dazu ge⸗ forderten 110,000%. Ferner billigte der Ausſchuß die Aufhebung des Geſetzes vom 9. Dezember 1876 über die Beſteuerung des Weines und bewilligte 90,000% für Tiefbohrungen in Bad Nauheim IJ] Frankfurt, 1. Febr. Der Inſpektor Habermann vom Klapperfeldgefüngniß iſt flüchtig gegangen, nachdem bei ihm eine unvermuthete Kaſſenreviſion ſtattfand, die einen großen Fehlbetrag ergab. Beim gewaltſamen Erbrechen des Kaſſenſchrankes durch die Kommiſſion fehlte jeder Baarbeſtand. Habermann hat vermuthlich den Reſt der Kaſſe, deſſen Höhe nicht genau feſtſteht, an ſich genommen, ehe er flüchtig ging. Man vermuthet, daß ſich der Flüchtige nach der Schweiz gewandt hat. Habermann iſt in Graudenz geboren, war J. Zt. Feldwebel im 81. Infanterie⸗Regiment und ſpäter bei den Bezirkskommandos hier und in Fulda, kam dann nach Hamburg an eine Strafanſtalt, von dort nach Eberbach im Rheingau, im weikeren Gefängniß. Er iſt etwa 40 Jahre alt, verheirgthet und Vater von fünf Kindern. Als Beamter beſaß Habermann das Vertrauen ſeiner Vorgeſetzten. Fraukfurt a.., 2. Febr. Der Leiter des Strafgefängniſſes in Preungesheim, Dirrktor Streitke, welcher geſtern bei einer Spazierfahrt nach Frankfurt aus dem Wagen geſchleudert wurde und hierbei neben anderen Verletzungen eine Gehirnerſchütterung erlitten hatte, iſt geſtorben. Fraukfurt, 1. rebr. Einem Kaufmann ſollen wäbrend ſeiner Abweſenheit Werthpapiere im Betrage von 80 000 Mk. aus dem Pult entwendet worden ſein, Sport. Gau des Deutſchen Radfahrerbundes. Am 4. Februar findet in Darmſtadt das diesjährige große Gala⸗Saalfeſt des Darm⸗ ſtädter Bicyeleklub ſtatt, deſſen großartige Vorbereitungen einen glänzenden Verlauf erwarten laſſen. Am Morgen desſelben Tages hält der Gauvorſtand eine Sitzung mit folgender Tagesordnung ab: Gautourenbuch und ⸗Karte, Bürgerliches Geſetzbuch und Gau; ſport⸗ liche Veranſtaltungen(Wanderfahrten u..). Glei“nzeitig finden ſich die Ortsvertreter des Gaues zuſaͤmmen und bera hen über: Orts⸗ Vertreterweſen, Bundesgaſthäufer, Warnungstafeln, Wegweiſer ꝛc. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Die Intendanz theilt mit: Den A⸗Abonnenten bleibt ihr Vor⸗ recht zur Vorſtellung„Cyprienne“ am Mittwoch, 7. Febr,(Gaſtſpiel von Agnes Sorma) bis Samſtag, 3. Febr., Nachm, 5 Ühr, gewahrt. Die Ausgabe der ſchriftliche beſtellten Eintrittskarten erfolgt Dienſtag, den 6. Febr., Vormittags von 10—1 Uhr. Die franzöſiſche Akademſe feierte geſtern, wie uns aus Paris geſchrieben wird, die Aufnahme des Kammerpräſidenten Paul Deschanel in ihren Schooß. Der neue Akademiker, der an Stelle des Orleaniſten Edouard Herbs gewählt worden war, iſt bekanntlich junger Sorbonne⸗Profeſſor verfolgt wurde, nach Belgien floh und Napoleon III. in Wort und Schrift einen glühenden Haß weihte. Der Erziehung ſeines einzigen Sohnes widmete er die größte Sorgfalt, und als dieſer in ganz jungen Jahren als litterariſcher Kritiker vor die Oeffentlichkeit trat, wollte jeder in ſeinen feinen Analyſen die Hand und die Methode des Vaters erkennen. Man findet es daher nur billtg, daß er heute in ſeiner Antrittsrede das Verdienſt ſeines Vaters, der heute noch als rüſtiger Ack zigjähriger am Collsge de France über franzöſtſche Litteratur lieſt, hervorhob und andeutete, eigentlich gehörte der Sitz in der Alademie ſeinem Erzieher und Meiſter. Das Lob auf Edouard Hervs, das ihm oblag, bot Paul Deſchanel Gelegenheit, an dem Beiſpiele dieſes ausgezeneten Publiziſten, der mit Prévoſt Paradol und J. 3. Weiß ein ſeltenes Kleeblatt bildete, zu zeigen, welche Rolle der Journa⸗ lismus hat, und wie hoch er ihre Pfleger ſtellt, wenn ſte ihre Aufgabe zu erfaſſen und zu erfüllen wiſfen. Hieran knüpfte er die Mahnung an die„Macht im Staate“, welche der Journalismus thatſächlich iſt, nicht lünger den Hader zu ſchüren, der Frankreich zerreißt, nicht erſt die Kriſen abzuwarten, ehe ſte„das Edikt von Nankes“ der Parteien unter⸗ zeichnet. Er ſchloß mit einem Hymnus auf Frankreich, das Land des Lichtes, der Gerechtigkeit und der Freiheit, das zu allen Zeiten der Apoſtel der hochherzigſten Jbeen, der Kämpe des Rechts war, das in ſeinen jungen Tagen Europa vor der Afrikaniſchen Inpaſion bewahrte, wie Athen Hellas gegen die aſtatiſche Barbarei ſchüßzte; das durch die Kreuzzüge das Mittelmeer und den Orient für die Ziviliſation gewann; welches je das Herz das mit Jeanne Dari das idealſte Gedicht ſchuf, und die Einbildungskraft der Menſchen entzückte, weil es zugleich aus Enthuſiasmus und Vernunft beſteht; das das Joch der Weltmonarchie abſchüttelte und dadurch die modernen Nationen aus der Knechtſchaft rettete, in der die alten Völker untergegangen waren; Frankreich, das Vaterland der teligibſen Duldſamkeit und der Abſchaffung der Privi⸗ legien;das Frankreich der Revolution, das der Welt in den Falten der Trikolore die Ideen des achtzehnten Jahrhunderts drachte und auf den Schlachtfeldern durch das Schwert ſeiner Helden das Werk pollendete, das ſeine Denker mit der Feder begonnen hatten; die heilige Beſchützerin aller Schwachen, aller Unterdrückten, aller Beſiegten.— Dem Ankömmling antwortee der Dichter Sully Prudhomme, der größere Sympathien für Edouard Hervé, als für den jungen Kammer⸗ präſtdenten empfinden dürfte. Jedenfalls ſprach er von dem Erſteren mit einer Wärme, die man hinſichtlich des Zweiten nicht aus ſeiner Rede herausfühlt. Es klang etwas ironiſch, wenn Sully Prudhomme ſagte:„Ihr ſchriftſtelleriſches Talent bereitet uns Freude, aber Ihre Sendung als Staatsmann zielt höher: Die Politik geht unſer Glück an Die Politik iſt ſo ungerecht in ihren Wechſelfällen, daß der Würdigſte am allerwenigſten ſein Glück auf ſie bauen darf. Was aber auch geſchehen mag, ſo ſind Sie jetzt unabänderlich einer der Unſrigen.“ Nenueſte Nachrichten und CTelegramme. (Privat⸗Telegramme des„Geueral⸗Anzeigers“.) * Aachen, 2. Febr. Im Wurmrevier fuhr geſtern Nachmittag auf den 2 Gruben nur die Hälfte der Belegſchaft, auf den übrigen Gruben die ganze Belegſchaft ein. Heute ruht des katholiſchen Feiertages wegen die Arbeit ganz. * Kiel, 2. Febr. Das Panzerſchiff„Bayern“ iſt am 31. Vormittags durch den Kaiſer⸗Wilhelm⸗Kanal von Kiel nach Wilhelmshafen in See gegangen und am 1. Februar daſelbſt eingetroffen. Die Flagge des Chefs des erſten Ge⸗ ſchwaders Vice⸗Admirals Hoffmann wurde am 81. Jan. Morgens auf dem Panzerſchiff„Kurfürſt Friedrich Wilhelm niedergeholt und auf dem Panzerſchiff„Sachſen“ geſetzt. Die Poſtſtation des Panzergeſchwaders iſt bis auf Weiteres Kiel, für das Panzerſchiff„Bayern“ bis auf Weiteres Wilhelmshafen. Budapeſt, 2. Febr. Die Maul⸗ und Klauenſeuche iſt, wie das ungariſche Telegr.⸗Correſp.⸗Bureau meldet, in Ungarn jetzt vollſtändig erlofchen. *Petersburg, 2. Febr. In dem Abſchluſſe der Sprozentigen perſiſchen Goldanleihe erblickt der„Swet“ einen weiteren Schritt des ruſſiſchen Vordringens nach dem indiſchen Ozean, und einen Beweis für das Wachsthum der Finanzkräfte Rußlands. Daß Rußland im Stande ſei, ſo ausgedehnte theure Kombinationen zu realiſtren, verdanke es der unermüdlichen Energie und dem ſtaatsmänni⸗ ſchen Geſchick, ſowie dem weit ausgedehnten Plane des Finanzminiſters Witte. *Konſtantinopel, 2. Febr. Anläßlich des Beir a m⸗ feſtes empfing der Sultan geſtern, nachdem er Morgens die Moſchee beſucht hatte, im Palais Dolmabagtſche die hohen Staatswürdenträger zum Handkuß. Später nahm er die Gratulation des diplomatiſchen Korps entgegen.— Geſtern Vormittag wurde ein mit dem Poſtzug eingetroffener an die franzöſiſche Poſt adreſſirter Briefbeutel mit einge⸗ ſchriebenen Briefen erbrochen aufgefunden. Ein an ein hieſiges Bankhaus adreſſirter Brief war erbrochen und ſeines Inhalts beraubt. Welcher Betrag geſtohlen und wie die That verübt worden iſt, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. * London, 1. Febr.(Unterhaus.— Fortſ.) Nach Wyndham ſpricht Eward⸗Grey und führt aus, die Rede Wynd⸗ hams habe der Regierung wieder mehr Halt gegeben und Einiges dazu gethan, die düſtere Stimmung, von der das Land befallen ſei, zu be⸗ heben.(Beifall). Grey beſtreitet, daß es Abſicht des Antrages ſei, die Meinungsverſchiedenheiten innerhalb der Oppoſition zu verdecken. Die Oppoſition könne mit ihrem Tadel für die Vorgänge nicht zurück⸗ halten, aber ſie ſei bereit, der Regierung ihre Unterſtützung in Zukunft nicht zu verſagen. Wir ſind bereit, den Krieg bis zum Ende durchzuführen. Balfour verſucht den Werth der Hilfe, die wir zu leiſten beabſichtigten herabzuſetzen und unterſtellt uns, wir beabſichtigten, dem Kriege Einhalt zu thun, ſobald die Buren aus dem britiſchen Gebiete vertrieben ſeien. Mein Parteigenoſſe Asquith erklärte in einer Verſammlung, der Krieg müſſe durchgeführt werden, bis die britiſche Flagge in Pretoria und Johannesburg gehißt ſei. Balfour unterbricht den Redner mit den Worten: „Wenn dies die Politik der Oppoſtition darſtellt, ſo habe ich nichts daran auszuſetzen.“(Beifall.) Gorbeby fährt fort: Die Ziele, welche ich erreicht ſehen möchte, bei deren Erſtrebung ich der Regierung meine äußerſte Unterſtützung leihen werde, ſind hauptſächlich zwei: Erſtens, gleiche Rechte zwiſchen den Weißen in Südafrika(Beifall), zweitens, daß nie wieder in Südafrika ein Arſenal oder eine Anſammlung von Kriegsmaterial unter einer anderen Centrale als der britiſchen ſoll zu Stande kommen können.(Lauter Beifall.) Wenn dieſe Ziele, die erreicht werden müſſen, die Ziele der Regierung ſind, wird ſie meine Unter⸗ ſtützung haben. Die Regierung hat keinen ungerechten Krieg provocirt, auch iſt es nicht wahr, daß in dieſem Kriege die Buren⸗ regierung der Kämpfer für ihre Freiheit ſe.. Das Amendement iſt durch die Reden der Miniſter veranlaßt; der gegen ihr Verhalten ge⸗ richtete Tadel iſt berechtigt. *** Der Burenkrieg⸗ * Petersburg, 2. Febr. Der ruſſiſche Vice⸗Konſul in Pretoria theilt telegraphiſch mit, daß die Sanitäts⸗ klolonne des ruſſiſchen Rothen Kzeuzes in Pretoria eingetroffen und vom Präſidenten Krüger empfangen worden ſei. * Spearmanskamp, 2. Febr. Neuter⸗Meldung. Dundonalds Kavallerie führte hepte eine Rekog⸗ noszirung weſtwärts gegen Hongersport(identiſch mit Zunkler) aus. Der Feind wurde nicht geſehen. Es wurden zwei Joch der im Bau befindlichen Britke bei Giles(7) zerſtört vorgefunden. Mannheimer Handelsblatt. Frankfurt a.., 2. Februar.(Effektenbörſe). Aufangscourſe. Kreditaktien 235.—, Staatsbahn 136.70, Lombarden 28.10, Egypter —.— 4% ungar. Goldrente 99.30. Gotthardbahn 141.60, Disconto⸗ Tommandit 106.30, Laurg 288.20, Gelſenkirchen 266.20, Darmſtädter 145.40, Handelsgeſellſchaft 172.—. ſtill. W. Berlin 2. Februar.(Telegr). Effektenbörſe. Der in der geſtrigen Nachbörſe eingetretene Kursrückgang ſetzte ſich heute auf dem kontan⸗ und Bankenmarkte in mäßigem Tempo fort. Dabei war das Geſchäft ruhiger. Nur amerikaniſche Eiſenbahnaktien und Türkiſche Looſe belebt. Später waren auch Kohlenwerthe wieder feſter. Banken behauptet. Bahnen thsilweiſe beſſer. Privatdiskont 3½ pCt. Berlin, 2. rebr.(Effektenbörſe). Anfangscourſe. Kreditaktſen —.—. Staatsbahn—.—, Lombarden 28.25, Disconto⸗Commandit 196.10, Laurahütte 268.80, Harpener 219.—, Ruſſiſche Noten— Tendenzs unregelmäßig. Schlußcourſe. Ruſſen⸗Noten ept. 216.50, 3½%½ Reichsanleite 98 80, 8% Reichsanleihe 88.50, 4% Heſſen 104. 40, 8% Heſſen 88.90, Italiener 94.40, 1860er Looſe 159.10, Lübeck⸗Büchener 160 80, Marien⸗ burger 82.90, Oſtpreuß. Südbahn 91.40, Staatsbahn 186.20, Lom barden 28.20, Canada Pac fie⸗Bahn 92.90, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aktien—.—, Kreditaktien 235.—, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 17250, Darmſtädter Bank 145 70, Deutſche Bankgktien 210.,80, Disconto⸗Commandit 196.20, Dresdner Bank 165.40, Leipziger Bank 171.25, Berg.⸗Märk. Bank 152.25, Dynamit Truſt—.—, Vochumer 270.—, Conſolidation 391.70, Dortmunder 148), Gelſenkirchener 205.25, Harpener 228 90, Hibernia 281.25, Laurahlitte 268.10 Licht⸗ und Kraft⸗Anlage 117.—, Weſteregeln Alkaliw 216.50, Aſcherslebener Alkali⸗Werke 151.70, Deutſche Steinzeugwerke 304.50, Hanſa Dampf⸗ ſchiff 168.50, Wollkämmerei Aktien 184.70, 4% Pf.⸗Br. der Rhein.⸗ 0 Bank von 1908 100.80, 3% Sachſen 87.20. Privatdisconto: 18. Reichsbank⸗Diskont 5½%—0. Lombard⸗Zinsſuß 6½%. London, 2. Febr. 3 Reichsanleihe 88 ¼, 25, Conſols 100%, 5 Italiener 82¾, Griechen 46½, 8 Portugieſen 28—, Spanier 67½%, Türken 225, Argentinier 90¼, 3 Mexikaner 26½, 5 Mexikaner 108, 3½ Rupeen 64½ feſt, Ottomanbank 12¼, Rio Tinto 4½, Southern Pacifte 39¾, Chicago Milwaukee 121¼, Denver Pr. 71½, Atchiſon Pr. 64¼, Louisville u. Naſhv. 811, Northern Pacifie Pref. 77, Union Paciſte 47¼ feſt, Chineſen 99½, Atchiſon—, Erie—, Central Paciſie 89¾, Chartered 8 ½. Londo„2. Februar.(Südafrikaniſche Minen.) Debeers 283¼, Chartered 3½, Goldſtelds 6, Randmines 32½, Eastrand 5% feſt. Courszettel der Maunheimer Effekteubörſe vom 2. Februar. Aktien. Banken. Ba 17 u. 980 8 10 Badlſche Baut 125.— f eeee 1 55 Gewerpebauk Speyer 30% N 128. 4 1— 4 Maunheimer Banf 180.— 5 Schwetln 710 70.— 5 Sberrheln. Bant 140.80 8 5 Sonne Welg Speyer 155. 8 7· 8 Bfag 99 1 f 150—8„. Storch, Sick„ 08. 55 Pfälz. Hyp.⸗Ban 57.— 9 Berger Wor 5 Püiz Spar⸗ u. Cdb. Lanbau 136. G 0 Werge; Wnh 1 5 Aheiniſche Erebitbaut 140.50 G Wormſer Brauhaus v. Oerige 5 Rbein. Hyp.⸗Bank 161. Pfälz. Preßh. u. Spritſabr, 125. 0 Südd. Bank 113.70 0 Trausport Süddeutſche Bank Gunge) Akt.—.— und Berſicherung. Eiſendayhnen, Gutjahr⸗Aktlen 126. Pfälziſche Ludwigsbayn 282.50 bz Mannh. Dampfſchleppſchiff 115. „ Maxbaßn 149. bz„ gagerhauß 116— 7 Norbbahn 135. Bad. Rück⸗ u. Milperſich. 900.— bz Deilbrounuer Straßenbahnen„ Sch fffahrt⸗Aſſeenranz 478.— Chemiſche Induſtrie. Cont nentale Ve ſicherung 305. 0 AesB, f. chem. Junduſtrie 128 20 MNanngeimer Ve ſicherung 620.— b; Badiſche Anilin⸗ u. 8255 397. G „„„„ funge*— VBülrtt, Transportpelſich..— Chem. Fabritk Goldenberg 188. 1 Them Fabrit Gernsheim 33.— Aet ee ee 180. Derein chem. Fabriken 188. bf 1 Macch! 10 Verein D Beliabriten 105.80 b Duglenſare maſchneaſabeſt iae, Weſteregeln Aal Stamm 214. c Emaſniefabrit er weine 151.50 6. 0 Borz 106.50 G Emailliwerke Malkaumer 127 50 btz zug Ettlinger Spinnerei 115.— G Brauereien. ee 73 85 Bab. Brauerei 156.— Karter mf Haud u. Nen 0. Binger Aktleubierbrauerei 100.— cß Mannh. Gume u Asbeſtfabr..80 03 Durlacher Hof vorm. Hagen 183.25 6 pſet wahm Spinnerei 38. Eichbaum⸗Brauerei 170. 8 Pfätz. Nähm u. Fahrräderf 460.— 5; Elefautenbräu Rühl, Worms 106. Portl.⸗bementwk. He delbeng 161, 8 Rrauerei Gauter, Freivurg 109. Berern.g. Freiburger Bieg lw. 133.50 Kleinlein, Heidelberg 146. 0 Berein Speperer Zſegelwerte 410.— b; Homburger Meſſerſchmitt 102, G Zeulſtofffabiit Waldhof 249.— 8 Ludwigshafener Brauerel—.— uckerfabrit Wagt uſel 77.50& Mannh. Aktienbrauerei 167.— 8 uckerraſſtnerſe Maunhein les. G Mannheimer Effektenbörſe vom 2. Febr. An heutiger Börſe wurden umgeſetzt: Speyer Ziegelwert⸗Aktien zu 110 pet. Zellſtofffabrik Waldhof nolirten 242 G. Frankfurter Börſe. Schluß⸗Fourſe, Wechfel. 145 2. 8 2. Amſterdam kurz 189.73 169.75 Parrs kurz 81.11] 81.41 Belgien„ 51.22 81 30 Schweiz. Plätze„ 80.87 8087 Italien kurz 75,91 75.95 Wien„ 84.50 84.82 London„ 20 50 204.50 Napoleonsd'or 16.25 16.,25 5 lang] 20.50 204.90 Staatspapiere. 4. Deutſche. 3½ Dſch.Reichsanl.] 98.75] 98.95 4 Oeſterr. Goldr. 100.55 100.60 5„„„„ 88.90] 88.95 4½ Oeſt. Silberr. 98.85 99.— 88.60 88.65 4½ Oeſt. Papierr.—.——.— 3½ Pr. Staats⸗Anl. 98.75 98.85 4½ Portg. St.⸗Anl.] 86.25—.— 3½„„„ 99.05 88.908 dio, äuß. 22.70 23.75 33„ 7 88 80 88.90 4 Ruſſen von 1880 100.10 99.80 3½ Bad. St.⸗Obl. fl 97.30 97.20 4ruſſ, Stagtsr. 1894 99.30 99.90 „.] 9690 96.804 ſpan, ausl. Rente 68.400 68 80 5½ Bayern,„36.70 96.501 Türken Lit. D. 28.— 25.87 8„„„ 87.65 87.40 4 Ungar. Goldrente 99.40 99.40 4 2 104.50 104.60 5 Arg. innere Gold⸗ 3 Gr. Heſſ. St.⸗A. Anleihe 1887—.— 886.50 von 1896 86.—85.95 4 Egypter uniſieirte 105.75 106.10 4 Mh. St ⸗A. 1899 101.30—.—5 Mexikaner äuß. 98.55 88.70 3 Sachſen 87.— 87.—3„ inn. 26.60 28.70 B. Ausländiſche. Verzinsl. Looſe, 5 Her Griechen 89.50 39.50 8 Oeſt. gooſe v. 1860—.— 140.45 5 italien. Rente 94.40 94.40 8 Türkiſche Looſe 122.— 124.60 Aktien induſtrieller Unternehmungen, 77.700 77.70 Lederw. St. Jugbert — Bad. Zuckerf. Wagh.— 159.— 160.— Lederw. Spichartz 76— 76.— ementf. Kallſtadt 12850 129.50 Walzmühle Zudw. 127.50 127.50 Anilin⸗Aktien 398— 397.— Fahrradw. Kleyer 208.— 201.80 Ch. Fbr. Griesheim 252.70 252.70 Klein Maſch. Arm—.——. Höchſter Farbwerk 391.— 899.50 Gritzner 184,.— 184.10 Verein chem. Fabrik 185.—185.—] Maſchinf. Hemmer129.50 129.50 Chem. Werke Albertſ 165,50 165.— Schnellprf. Frkthl. 190.30 190 80 Aceumul.⸗F. Hagen 142.— 142.— Oelfabrik⸗Aktien 104.40 108.80 Allg. Elek.⸗Geſellſch 256.80 255 20 Baumwollſp Lam⸗ elios„ 153.90 153.90 perismühl 111—111.— Schuckert„ 232.— 232.90 Spin Web. Hüttenh 92— 92.— Allg..⸗G. Siemens 178.50 178.— Zellſtoff Waldhof 241.50 242.80 Bergwerks⸗Aklien. Bochumer 273.20 870.— Weſterr. Alkali⸗A. 214— 214.— Buderus 123.— 121.—] Oberſchl. Eiſenakt 169.65 179.80 Concordig 312.50 821,50 Ver, Königs⸗Laurg 270.80 269.— Gelſenkirchner 208.50 206.40 Alpine Montan 278.— 274.— Harpener 210.50 214.— Schifffahrts⸗Nach richten. Mannheimer Hafen⸗Berkehr vom 31. Januar, Hafenbezirk III. Schiffer er Kap. Schip Kommt von Ladung Etir. Waibel F. Seelig Heilbronn Steinſalz 5⁴⁰ Weiler Babenig Rubrort Stückgnt 5000 Ebert e ee Uerdingen Zucker 1022 Suupe⸗ 7FFFFC.C. 2735 Bunſch Olidegard Jagſtfeld Sieſaſan 340a Hafenbezirk VII. Klauer Baumann 1 Altrip Backſteine 829 auef 3— 425—— daee batbarine 85 85 706 afenbezirk J 55 8 9 40 1. Jebruar 5 4 Duisb tückgüt 00 „„0ͤ Hafenbezirk II. Mergler Dereinigung— Antwerpen Stückg. Getr. 25 mann 2 25 Amſlerbam 2 1247 alleh 1 86 Auhrort Kohlen 8800 Kern D. A. P. G. Nr. 4 Rotterdam Petroleum 20% ũkPT s — Unſer a18 Vunbrg Kohlen 20%ꝙ— 8 13 e e e ee e 75 BPe a eee —neen e een „ 2. Seite. 6 Wasserbecher Boldrandbecher Sturzflasche mit Glas — Glaskrug — 2 — 65 en breit& Jfg. N der Jentral. nstalt Urbeltswacwels jeglicher Art. § 1, 17. Mannheim 8 1, 17. Telsphon 818. Die Anſtalt iſt geöffnet an Werk⸗ Glas: Stück Tulpenglàser Stück Stück Stück — prolsmadalllen-Seſfe 3 St. 50 Pfg., Probeſtück 20 Pfg., ozne jede Schärfe als Specialität eig. Firma N. 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