l a0 Telegramm⸗Adreſſe: „Jonurnal Maunheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2958. Gadiſche Volkszeitung.) Abonnement: 60 Pfg. moungtlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. 51 0 ie Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen 1 Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummeru 5 Pfg. E 6, 2 der Stadt Mannheim und Umgebung. Raunheimer Journal. (110. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Verantwortlich für Politik; Dr. Paul Harnis. für Theater, Kunſt u. Feuilleton: Dr. Friedrich Walter. für den lolalen und prov. Syeil: Eruſt Müller. für den Inſerateutheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haasb'ſchen Buch⸗ druckerei,(Erſte Maunheimer Typograpb Anſtalt.) (Das„Maunheimer Jonrnal? iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Maunheim. (Mannheimer Volksblatt.) E 6. 2 Nr. 60.(Abendblatt) Montag, 5. Februar 1900. (Celephon Ur. 218) ..(((ßb0T0TbT0TTT Süddeutſchlands Seeintereſſen. Geggner der Flottenvermehrung ſtellen es gern ſo dar, als ſeien ein ſtarkes Heer und eine ſtarke Seemacht lediglich eine Spielerei der Großen im Lande. Daß dem nicht ſo iſt, daß Ehre und Anſehen des Reichs, daß aber auch die rein materiellen In⸗ kereſſen des Handels eine wehrhafte Flotte erfordern, haben die Engländer auch den Schwergläubigen noch vor Erſcheinen der neuen Flottenvorlage ad oculos demonſtrirt. Welch ungeheure Menge von Arbeitskräften aber darauf angewieſen iſt, daß Ein⸗ und Ausfuhr, alſo der Handel ungeſtört funktionire, darüber haben wir im Abendblatt vom Samſtag einige Zahlen veröffent⸗ licht. Daraus ging ſchon hervor, daß an dieſen„Seeintereſſen“ nicht nur die Küſtenſtaaten und ausgeprägte Induſtriegegenden, ſondern die verſchiedenſten Gebiete des Reiches betheiligt ſein müſſen. Nur fehlten bisher über das Maß dieſer Betheiligung enauere Anhaltspunkte. Nunmehr liegen ſolche für einzelne heile des Reiches vor, inſonderheit für Bayern, Württemberg, Baden und Elſaß⸗Lothringen. Eine Umfrage, die bei den maßgebenden Kreiſen die bereitwilligſte Unterſtützung fand, hat ergeben, daß allein von 930 Betrieben, in denen eine Viertel Million Menſchen Beſchäftigung und über eine Million Per⸗ ſonen ihren unmittelbaren Unterhalt finden, nicht weniger als 425 Millionen Mark Seeintereſſen, um es kurz zu be⸗ zeichnen, vertreten werden. Auf die genannten Staaten ver⸗ theilen ſich dieſe Summen wie folgt: Zahl der Geſchäfte Zahl der darin thätigen Perſonen Summe der Ueberſee⸗ Ausfuhr. Einfuhr. Intereſſen übergaupt in tauſend Mark Bayern 496 132 766 114078 113096 227 174 Württemberg 225 58 446 28 623 20195 48 818 Baden 183 46 588 84717 96611 181 328 Elf.⸗Lothringen 26 9 191 5 900 11270 17170 im Ganzen 980 246 991 183 318 241270 424 490 Der hier als Antheil Süddeutſchlands am deutſchen See⸗ handel feſtgeſtellte Werth von 425 Millionen Mark bedeutet aber nur eine Minimalzahl, in Wirklichkeit ſtellt er ſich viel höher. Erſtlich gibt es außer den 930 Geſchäften noch eine ganze Reihe anderer, welche für Ueberſee arbeiten und von Ueberſee beziehen, die man aber für den gegenwärtigen Zweck nicht ſämmtlich be⸗ fragen konnte, um die Erhebung nicht zu lange hinauszudehnen. Abgeſehen von Großbetrieben und Großhandelsgeſchäften kommen ſodann zahlreiche Perſonen aus dem Kleingewerbe und Kleinhandel in Frage, die theils durch Arbeifen 65 betriebe, theils durch Verkauf von Ueberſeeprodukten einen er⸗ 2 heblichen Theil ihrer Einnahme erzielen. In letzterer Beziehung ſei namentlich an die ſelbſt in entlegenſten Ortſchalten wea⸗ tretenen Kolonialwaarenhändler, an die Händler mit Droguen, Chemikalien, Farbwaaren, Tabak, Zigarren erinnert; derartige Detailgeſchäfte gab es nach der 1895er Gewerbezählung rund 30 000; die von ihnen unterhaltenen rund 150 000 Perſonen haben ebenfalls ein gewiſſes Seeintereſſe, daß dieſes keineswegs gering iſt, geht aus dem ſtarken Konſum an ſolchen überſeeiſchen Artikeln hervor. So wurden imJahre 1898 in Bayern, Württem⸗ berg, Baden, Elſaß⸗Lothringen an Kolonialwaaren(ausländiſche Gewürze, Kaffee, Cacao, Thee, Reis, geſalzenen Häringen, Petroleum) 322 000 Tonnen im Werthe von 70 Millionen Mark verbraucht. Für die Staaten geſondert lauten dieſe Zahlen folgendermaßen: Feuilleton. Haremsgeſchichien 1 Ein Mitarbeiter des Berl. Lok.⸗Anz. ſereidr Der bieſes hema: Um einer kleinen Schwärmerin von fünfzehn Jehren willen wäre es dieſer Tage beinahe zum Abbruch der diplomatiſchen Be⸗ ziehungen zwiſchen Italien und der Türkei gekommen. Die Leſer kennen aus unſeren Mittheilungen die Angelegenheit der kleinen Italienerin Silvia Genelli. Das Mädchen war einem türkiſchen Offizier nachgelaufen, zum Islam übergetreten und dann in einem Harem untergebracht worden. Als der Vater davon hörte, verlangte er die Auslieferung ſeines Kindes und konnte ſie that⸗ ſächlich erſt erlangen, nachdemisconti Venoſta mit der türkiſchen Regierung die gütlichen Verhandlungen abgebrochen und ihr ein Ultimatum geſtellt hatte. Heimliche Entführungen junger Mädchen kommen ſicherlich auch in anderen Städten vor, aber nirgends werden ſie von den Behörden gebilligt, nirgends ſonſt die Miſſethäter amtlich geſchützt. In keinem Punkte aber iſt dielleicht der Orientale ſo empfindlich, hängt er ſo tief an ſeinen eingewurzelten Sitten, die uns Europäern mehr Unſitten er⸗ ſcheinen, als in ſeinen Beziehungen zum Weibe. Wenn man durch die Straßen einer türkiſchen Stadt geht, ſo ſieht man an jedem Hauſe eines Eingeborenen eine Anzahl dergitterter und durch Holzjalouſteen dicht geſchloſſener Fenſter, die jeden Einblick in die hinter ihnen liegenden Räume verwehren. Das türkiſche Haus zerfällt in zwei ſtreng von einander ge⸗ ſchiedene, mit beſonderen Eingängen verſehene Abtheilungen, den Selamlik, das Reich des Mannes, mit den für ſeine männlichen Bekannten offenen Empfangsräumen, und den Haremlik, die Abtheilung der Frauen. Deee Kolonialwaarenhändler Verbrauch von Kolonialwaaren im Detail zc. Tonnen Mark Bayern 17121 166 528 36 Mill. Wücttemberg 5 409 59 562 13 Baden 5761 49 883 11 Elſ.⸗Lothringen 4655 46 965 10 Summa 32 946 322 438 70 Meill Wenn nun ſchon nach der unvollſtändigen Umfrage 425 Millionen als auf ſüddeutſche Gebiete treffend erwieſen ſind, ſo darf angenommen werden, daß bei Berückſichtigung aller weiteren hier noch ins Gewicht fallenden Momente der thatſächliche An⸗ theil der genannten Gebiete an den deutſchen Seeintereſſen einem Zehntel ziemlich nahe kommt. Da dieſe Intereſſen an⸗ dauernd im Steigen begriffen ſind, ſo wird auch die abſolute Größe der ſüddeutſchen Intereſſen von Jahr zu Jahr größer. Deutſches Reich. * Berlin, 4. Febr.(Sidney O' Danne) iſt auf der Rückreiſe von Paris in Köhn verhaftet worden. Der Feſtgenom⸗ mene befand ſich wegen ähnlicher Schwindeleien, wie er ſie jetzt verübt hat, ſchon im Jahre 1897 in Metz in Unterſuchung. Er wurde damals zur Unterſuchung ſeines Geiſteszuſtandes der Irrenanſtalt zu Saargemünd überwieſen und von dort, da er nicht Reichsländer, ſondern preußiſcher Staatsangehöriger iſt, nach der Anſtalt zu Merzig bei Trier gebracht. Die Gutachten, die man hier auf Grund der Beobachtung über ihn abgab, lauten dahin, daß er unzurechnungsfähig ſei. Das Verfahren mußte hiernach eingeſtellt werden, und Sidney'Danne läuft jetzt als verrückt umher und kann ſeine Schwindeleien betreiben, ohne viel befürchten zu müſſen. Es liegt hier einer der nicht grade ſeltenen Fälle vor, in denen die Anſichten der Strafbehörden und der Irrenärzte ſich nicht decken. Sidney O' Danne rechnet man zu den ſchlauen Köpfen, die davon zu profitiren verſtehen. Auch ſeine Flucht nach Paris iſt wahrſcheinlich nichts Anderes als ein wohlberechneter Tric, da er von vornherein der Ausweiſung ſicher war. Nachdem drei Geſchädigte Strafantrag geſtellt haben, iſt allerdings wieder ein Straſverfahren eingeleitet worden. Als daher der Flüchtige in Köln angehalten und von dort hier an⸗ gefragt wurde, was mit ihm geſchehen ſoll, ordnete die Staats⸗ anwaltſchaft telegraphiſch an, ihn feſtzuhalten und nach Berlin zu bringen. Jetzt befindet er ſich bereits auf dem Wege hierher. Fraukreich. p. Paris, 4. Febr. Die Ziele der Marinevorlage. Der Abg. Charles Bos, der neulich mit dem Marine⸗ miniſter de Laneſſan die Rundfahrt durch die franzöſiſchen Hafen⸗ ſtädte machte, ſchreibt über die Vertheidigung der Küſten und Kolonien, ſchon ſeit zehn Jahren ſei un⸗ abläſſig davon die Rede, aber noch niemals habe ein Marine⸗ miniſter mit ſolcher Entſchiedenheit geſagt, wie de Laneſſan, die Flotte müſſe verſtärkt werden und hinzugefügt warum. Der Plan des Miniſteriums Waldeck⸗Rouſſeau, das ſich von dem Marineminiſter zum Handeln hat überreden laſſen, lautet nun: Die Inſeln der Weſtküſte müſſen ſo befeſtigt werden, daß Nie⸗ mand daran denken kann, ſich der Inſeln Queſſant, Belle Isle oder Groix zu bemächtigen; Quiberon muß gegen einen Hand⸗ daß der Mann von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang ſ einen Aufenthalt im Haremlik nimmt, inmitten ſeiner Frauen, die bei Nofenkompot und anderen Süßigkeiten durch Tanz und Muſitk ihm Zerſtreuung zu verſchaffen ſuchen und die Wolken von ſeiner Stirn ſcheuchen, während er die 5000 raucht. Wenn ich ſage„inmitten ſeiner Frauen“, ſo bedarf ies freilich einer ge⸗ wiſſen Einſchränkung. Es iſt eine weit verbreitete, aber ganz irrthümliche Anſicht, der Türke dürfe ſo viele Frauen haben, wie er wolle. Die Zahl der legitimen Frauen iſt in Wahrheit durch den Koran auf vier beſchränkt, und das Scheriat, das kanoniſche Recht der Türken, trifft genaue Beſtimmungen über die Haus⸗ haltung. Jede der legitimen Frauen muß ihre beſondere Wirth⸗ ſchaftsführung, ihre eigenen Dienerinnen haben, ihre Zukunft muß materiell ſichergeſtellt ſein. So iſt das Heirathen in der Türkei eine noch viel koſtſpieligere Sache als in Europa, und nur ganz reiche Leute können ſich den Luxus mehrerer Frauen geſtatten — die meiſten Türken haben, wie bei uns, nur eine rechtmäßige Gemahlin. Die Erlaubniß zur Polygamie gab Mohamed, weil im Orient die Frau viel ſchneller verblüht als bei uns, eine Türkin von 25 Jahren iſt meiſt ſchon verwelkt. Es war daher Mohameds Anſicht, der Orientale ſollte eine Frau nach der anderen heirathen— das ganze türkiſche Eheweſen geht nämlich von dem Grundſatz aus, um jeden Preis das Schlimmſte zu ver⸗ hindern, den Ehebruch, und lieber dem Manne alle möglichen legalen Konzeſſionen zu machen. Dieſe Abſicht iſt dem Stifter des Islam auch gelungen— bis vor einigen Jahrzehnten war bei den wirklichen Alt⸗Türken der Ehebruch ein faſt unbekanntes Vergehen, und erſt das Eindringen europäiſchen Einfluſſes hat das ſtark ſinnliche Temperament des Türken in dieſer Richtung ungünſtig beeinflußt. Auf der anderen Seite freilich hat der wachſende europäiſche Einfluß auch zur Verbreitung der Mono⸗ Die Sitte verlangt im Allgemeinen, gamie in der Türkei weſentlich beigetragen. So iſt der gegen⸗ Im Mittelmeere ſind die Feſtungswerke von Port⸗Vendres und Mers⸗el⸗Kebir zu vervollſtändigen, Tou⸗ lon und Biſerta ſo auszuſtatten, daß ſie gleich Cherbourg, Breſt, Lorient und Rochefort den Anforderungen des modernen Krieges entſprechen und nicht länger hinter Malta und Gibraltar zurück⸗ ſtehen. Der zweite Theil des Programms beſteht darin, überall längs der Küſten leicht bewegliche Feldbatterien aufzuſtellen, der dritte, die franzöſiſchen Kolonien zu befeſtigen, Stützpunkte für die Flotte zu ſchaffen, Waffen und Munitionen ſo anzuhäufen, daß die Kolonjen im Stande wären, ſich zu berkheidigen und den franzöſiſchen Kriegsſchiffen Schutz zu gewähren. Viertens ſind die überſeeiſchen Beſitzungen durch ein weitverzweigtes unter⸗ ſeeiſches Kabelnetz ſo mit dem Mutterlande zu verbinden, daß man hier täglich und ſtündlich über die Vorgänge unterrichtet ſein kann, und endlich muß die Flotte durch eine Anzahl ge⸗ waltiger Kampfunitäten und eine Menge kleiner Fahrzeuge ſo verſtärkt werden, daß Frankreich zwei ſtarke Geſchwader im Ozean und im Kanal und zwei im Mittelmeere, überdies acht Diviſionen gepanzerter Kreuzer regelmäßig unterhalten kann, abgeſehen von den Torpedobooten und den verſenkbaren Torpe⸗ dos, die für die Sicherheit der Seehäfen unerläßlich ſind. Dall beim Präſidenten. Der geſtrige erſte Ball im Elyſée⸗Palaſte war ſehr glänzend und zahlreich beſucht. Herr und Frau Loubet machten die Honneurs in liebenswürdigſter Weiſe und die Präſidentin krüg eine äußerſt ge⸗ ſchmackvolle und reiche Toilette aus crsmefarbenem, mit Blumen⸗ ranken bemaltem Cröpe de Chine. Ein edler Wettſtreit. In der Antrittsrede, welche Paul Deschanel vor einigen Tagen in der franzöſiſchen Akademie hielt, ſchrieb er Edouard Hervsé das große Verdienſt zu, in der ruſſ⸗ ſiſchen Allianz das Heil Frankreichs erkannt und ſie an⸗ gebahnt zu haben. Dagegen proteſtirt nun Louis Peyra⸗ monkt, einſtiger Mitarbeiter des„Soleil“, welcher gegen Ende der ſiebziger Jahre den Fürſten Gortſchakoff in Baden⸗ Baden aufſuchte und dann im„Soleil“ die Unterr, dem ruſſiſchen Kanzler veröffentlichte, ſehr ergiſch. Er wird demnächſt wiederholen, was er ſchon 1888 im„Figaro“ und 1892 im„Soleil“ ſelbſt ausführlich darlegte, daß er nicht blos als Reporter Hervé's, ſondern aus eigenem Antriebe Gortſchakoff aufgeſucht und den Grundſtein zu der Allianz gelegt hatte. Der Burenkrieg. Warum ſich Ladyſmith ſo lange hält, verſucht ein militäriſcher Mitarbeiter des„N. W. Tgbl.“ durch folgende, vergleichende Darſtellungen verſtändlich zu machen: Wie bekannt, wurde Ladyſmith von den Engländern theils vor Beginn des Krieges, hauptſächlich aber erſt nach erfolgter Cernirung in eine, im feldmäßigen Styl ausgebaute Gürtelfeſtung um⸗ gewandelt. Der Uümfang des Gürtels beträgt rund 24 Kilometer. Zur Vertheidigung dieſer ſehr anſehnlichen Feſtung verfügen die Engländer über ca. 8400 Mann mit 36 Feld⸗, 6 Gebirgs⸗ und einer kleinen— 10 kaum überſteigenden Zahl von ſchweren Schiffsgeſchützen. Es entfällt ſomit auf vier Schritte des Umfanges ein Mann der Be⸗ ſatzung. Zur Illuſtrirung dieſer Verhältniſſe diene, daß der Um⸗ fang der Befeſtigungen von Metz im Jahre 1870, wärtige Miniſter des Aeußern, Tewfik Paſcha, der lange Zeit Botſchafter in Berlin war, mit einer Deutſchen verheirathet, der er bei der Verlobung natürlich das Verſprechen geben mußte, keine weitere Gattin zu nehmen. Trotzdem fehlt es ſelbſt im halbeuropäiſchen Konſtantinopel nicht an heiteren Quiproquos. Vornehme Damen der europäiſchen Kolonie in Pera hören, daß einem hohen türkiſchen Würdenträger ein Sohn geboren iſt, und bei der nächſten Begegnung mit ſeiner Gattin in einer Damen⸗ geſellſchaft beglückwünſchen ſie ſie aufs Herzlichſte. Aber welche Verwirrung, als dieſe, erröthend und die Augen niederſchlagend, mit leiſer Stimme erklärt, der Knabe ſei von einer anderen Gattin ihres Mannes— von deren Exiſtenz die europäiſchen Freundin⸗ nen keine Ahnung hatten! Man kann ſich die allgemeine Ver⸗ legenheit denken! Freilich kommt es oft vor, daß ſelbſt die einzelnen Gattinnen eines und desſelben Mannes einander nicht kennen, da ſie ja ganz getrennte Wirthſchaft führen. Anders liegt der Fall mit den Sklavinnen, den ſogenannten Odalisken— beiläufig bemerkt ein Wort, das der Türke kaum kennt. In der franzöſiſchen Konverſation im Orient gebraucht er gewöhnlich das Wort„Circaſſienne“— weil die meiſten Sklavinnen Tſcherkeſſinnen ſind. Aber auch viele Europäerinnen finden ſich unter ihnen, beſonders Franzöſinnen älterer Jahr⸗ gänge, die irgend ein wilder Zufall in den Orient verſchlagen hat. Die Zahl der Sklavinnen für den einzelnen Haushalt iſt unbe⸗ ſchränkt, und ſie iſt ſehr groß, da es den Frauen des Orients Gewohnheit iſt, für jede einzelne Handreichung eine beſondere Dienerin zu haben— und die legitimen Frauen bedürfen zu ihrer Toilette ſehr vieler Handreichungen. Aber auch die Rechte der Sklavinnen ſind im Koran und im Scheriat genau feſtgelegt. Jede Sklavin iſt frei, wenn ſte ſieben Jahre einem und demſelben Harem angehört hat, und ihr Gebieter muß ihr dann ein Kapital auszahlen, das ihren Lebensunterhalt ſichert— ſchenkt ſie ibm lle: Gentral Anzeiger: Mannbeilm, 8. Februac. in welchen ſich die Bazaine ſche Armee mit 173 000 Mann durch 69 Tage hielt, nur 28 bis 30 Kilometer betrug, während Bel⸗ fort einen Umfang von 13 Kilometer hatte. Zur Vertheidigung der letztgenannten Feſtung ſtanden dem Kommandanten derſelben, Oberſt Denfort, 17 700 Mann mit 329 ſchweren Geſchützen zur Verfügung. Es entfiel ſonach hier ein Mann per Schritt des Umfanges. Dieſe Gegenüberſtellung von Ziffern zeigt, daß die Engländer in Ladyſmith keineswegs ſo zuſammen⸗ gedrängt ſind, als vielfach geglaubt wird; es geht viel⸗ mehr aus derſelben hervor, daß die Stärke der Beſatzung in grellem Mißverhältniß zur Ausdehnung des Platzes ſteht. Die ſelbſt nur nothdürftige, aus Sicherheits⸗ gründen unerläßliche, ſtändige Beſatzung der Gürtelwerke und der einzelnen Vertheidigungsabſchnitte muß ſo viele Kräfte ab⸗ ſorbiren, daß für die zu offenſiven Unternehmungen ver⸗ fügbare Hauptreſerve nur ein kleiner Bruchtheil der Geſammt⸗ beſatzung erübrigen kann. Eine Beſtätigung dieſer Vermuthung giht die Thatſache, daß an den Ausfällen, welche bisher unternommen wurden, nur einzelne Kompagnien oder Eskadronen theilgenommen haben. Dieſe Lage der Dinge läßt es auch voll⸗ kommen begreiflich erſcheinen, daß General White nicht im Stande war, durch einen energiſchen Ausfall die Operationen des Generals Buller zu unterſtützen. Es wäre ihm dies nur dann möglich geweſen, wenn er den allerdings kühnen und unter Um⸗ ſtänden für das Schickſal ſeiner Diviſton und Ladyſmith folgen⸗ ſchweren Entſchluß gefaßt hätte, Alles auf eine Karte zu ſetzen, die Beſatzungen des Gürtels bis auf wenige, zur Täuſchung des Gegners beſtimmte Poſten einzuziehen und mit dem Ganzen an einem Punkt den Durchbruch zu verſuchen. Mährend die Gürtellinie der Feſtung Ladyſmith im Allge⸗ meinen auf den rings die Stadt umgebenden Hügeln liegt, haben die die Stadt cernirenden Buren ihre Batterien auf dem weiten, die engliſche Stellung vielfach bedeutend beherr⸗ ſchenden Hügelkranz, welcher das Becken von Ladyſmith begrenzt, aufgeſtellt. Die Länge dieſer Artillerie⸗ linie beträgt 42 Kilometer. Die eigentliche Cernirungs⸗ linie— Infanterie⸗Poſtenlinie— der Buren dürfte um Einiges näher an dem Feſtungsgürtel liegen, nichtsdeſto⸗ weniger aber noch immer eine Länge von 36 bis 38 Kilometern aufweiſen. Die Entfernung der buriſchen Batterien von der Stadt Ladyſmith, in deren Kellern die Beſatzung während der Beſchießung Schutz ſucht, beträgt fünf bis ſieben Kilo⸗ meter. Soweit die zur Verfügung ſtehenden Karten entnehmen laſſen, haben aber, gerade nur die weiter gelegenen Batterten direkten Ausſchuß auf die Stadt, und dies erklärt es, wenn der Erfolg des Bombardements bisher kein durch⸗ ſchlagender war, zumal die Buren vorwiegend nur über Feld⸗ geſchütze verfügen. Die Stärke der geſammten unter Joubert bei Lady⸗ ſmith ſtehenden Armeen wird, allerdings ſehr ſchwantend, mit höchſtens 20 000 bis 25000 Mann angegeben. Da von dieſer Geſammikraft ungefähr 10 000 bis 15 000 Mann zur Deckung der Cernirung am großen Tugela ſtehen dürften, ſo wird die Stärke des eigentlichen Cernirungscorps höch⸗ ſtens mit 10 000 bis 12 000 Mann zu beziffern ſein, wobei die kleinere Zahl die wahrſcheinlickere iſt. Man kann ſonach an⸗ nehmen, daß auf einen Mann des Cernirungs⸗ corps ungefähr 49 bis 4 Schritt der Cernirungslinie entfallen. BVie Cernirungslinic ber Deutſchen vor Metz hatten einen Um⸗ fang von eirca 40 Kilometern; die Cernirungsarmee zählte 197 000 Mann. Vor Belfort betrug die Cernirungslinie der Deutſchen eirca 21 Kilometer, die Stärke des Belagerungs⸗ corps 23 000 Mann oder 1 Mann auf je 13 Schritt der Cernirungslinie. Ein Vergleich dieſer Ziffern zeigt, daß auch auf Seite der Buren das Verhältniß zwiſchen der verfügbaren Kraft und der Länge der bezogenen Aufſtellung ſehr ungünſtig iſt. Dieſes Mißverhältniß wird nun allerdings einerſeits durch die anerkennungswerthe Beweglichkeit der Buren, anderſeits durch ihre entſchiedene artilleriſtiſche Ueberlegenheit zum Theile aus⸗ geglichen, nichtsdeſtoweniger aber iſt das Cernirungscorps zweifellos zu ſchwach, um bei gleichzeitiger Aufrechterhal⸗ tung der Cernirung und ohne die Mitwirkung der die Cernſrung deckenden Armeegruppe mit Ausſicht auf Erfolg einen gewalt⸗ ſamen Angriff auf die Feſtung unternehmen und eine Entſchei⸗ dung forciren zu können. Es ſpricht alſo nur für das geſunde militäriſche Urtheil der buriſchen Heeresleitung, wenn ſie es unter⸗ läßt, mit ungenügenden Kräften einen derartigen Verſuch zu machen und ſich lediglich mit der Cernirung und dem Bombarde⸗ ment begnügt. Am 6. Januar dürfte übrigens der Verſuch eines gewaltſamen Angriffes, jedoch unter Heranziehung von bedeu⸗ tenden Kräften der Gruppe am Tugela, gemacht worden, trotzdem aber mißlungen ſein. Es ſcheint indeß, daß das Cernirungscorps nicht nur zu ſchwach zu offenſivem Auftreten iſt, ſondern daß es ſich auch energiſchen Ausfällen oder einem Durchbruchsverſuche des Ver⸗ theidigers nicht gewachſen fühlt, was bei der geringen Ueberlegen⸗ heit über den Vertheidiger(10 000: 8500) ſehr erklärlich iſt, ſo daß ſich General Joubert gezwungen ſieht, die zur Deckung der Cernirung beſtimmte Armeegruppe derart in der Nähe zu halten, ————— ̃—— aber ein Kind, dann iſt ſie ſofort frei, und der glückliche Vater muß für ſie und ihr Kind ſorgen. Das Bedenklichſte iſt, daß dieſe Sklavinnen meiſtens ge⸗ lauft werven. Es wird von der türkiſchen Regierung beſtritten, aber von allen Kennern des Orients beſtätigt, daß in Konſtanti⸗ nopel, in den engen, ſchwer zu kontrolirenden Quartieren von Top⸗haue und Beſchiktaſch, in der Nähe des Hafens, in verſteck⸗ ten und ſchmutzigen Kaffeehäuſern noch heut regelmäßig heimliche Menſchenmärkte abgehalten werden, zu denen die Paſchas ihre Agenten ſenden. Eine junge und nach orientaliſchen Begriffen ſchöne, das heißt nicht zu ſchlanke Sklavin ſoll dort mit 10 000 Franken und mehr bezahlt werden— im Innern Aſiens ſind die Preiſe erheblich billiger, und auf Märkten, die von der Heerſtraße ein wenig abſeits liegen, ſoll man ganz junge Mädchen ſchon für 300 Franken kaufen können. Wenn ein Effendi ſich bei einem Paſcha, ein Paſcha ſich beim Großherrn beſonders beliebt machen will, ſo kauft er eine ſchöne Sklavin und ſendet ſie ihm für ſeinen Serail, und umgekehrt: will der Padiſchah einen ſeiner Paſchas beſonders auszeichnen, ſo beſchenkt er ihn mit einer hüb⸗ ſchen und wohlerzogenen Odaliske aus dem großherrlichen Harem, die er dann höchſt großmüthig ausſtattet. Die Bewachung der Frauen des Harems durch Eunuchen iſt ſtreng, und ſo entzückend ſich Mozarts klaſſiſches Pärchen Bel⸗ monte und Conſtanze auf der Bühne ausnimmt— Wirklichkeit daß er jederzeit in der Lage iſt, mit Theilen davon das Cernirungscorps zu unterſtützen. Die ſchlechten Kriegskarten. Weshalb die Engländer ſo ſchlechte Kriegskarten haben, darüber wird aus London folgende faſt unglaubliche Mittheilung verbreitet: Ganz Nord⸗Natal, wie die Linie Ladyſmith⸗Pieter⸗ maritzburg, und das geſammte Gelände des Tugela, ſowie die von Eaſtcourt über Springfield und Dewdrop nach Ladyſmith ſowie über Actonhomes nach den Freiſtaatpäſſen führenden Straßen ſind bereits vor Jahren von eigens dorthin geſandten Offizieren und Ingenieuren des Generalſtabs vermeſſen worden und die darauf bezüglichen eingehenden Berichte und Skizzen an das Generalkommando Natals eingereicht. Hier aber blie ben ſie einfach liegen, von Monat zu Monat ihrer Aus⸗ arbeitung und der Aufſtellung der endgiltigen Pläne harrend, bis überhaupt Niemand mehr an ſie dachte— außer den Buren, die die Gelegenheit nicht unbenutzt vorübergehen ließen, um ſich vollſtändige Kopien aller dieſer Vermeſſungsarbeiten des engli⸗ ſchen Generalſtabes zu verſchaffen und ihrerſeits ſich beeilten, auf Grund derſelben endgiltige Karten herzuſtellen. Die Geſammtverſuſte der Engländer mit Einſchluß der Niederlage auf dem Spionskop belaufen ſich auf 9875 Köpfe. Von dieſen 9875 Köpfen entfallen 619 auf Offiziere, das ſind mehr als 6, während im deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Kriege unter einem Geſammtverluſt von 129 700 Köpfen 6247 Offiziere waren, alſo nicht ganz 5. Beſonders ſtark iſt der Prozentſatz an vermißten, alſo gefangenen britiſchen Offi⸗ zieren; er beträgt mehr als 11 des Geſammtverluſtes, nämlich 112 Offiziere von 9875 Köpfen, und mehr als 18 des Offi⸗ zierverluſtes, nämlich 112 von 619. Nicciotti Garibaldi und der Krieg Die„Agencig Stefani“ meldet: Ricciotti Garibaldi erklärte auf die Frage, ob es wahr ſei, daß er mit einer Freiwilligen⸗Legion an dem Kriege in Süd⸗Afrika theilzunehmen beabſichtige er ſei und werde immer ein Gegner der Theilnahme italieniſcher Freiwilliger an dem Kriege in Süd⸗Afrika ſein, weil dies ſeinen Idealen nicht entſpreche und nicht nothwendig ſei. Ricciotti Garibaldi fügte Hirzu,ſer habe aus tiefer Dankbarkeit gegenüber England. und da er Ehrenmitglied eines engliſchen Freiwilligen⸗Regiments ſei, ſeine Perſon allein der engliſchen Regierung zur Verfügung geſtellt. Dieſe habe jedoch ſein Anerbieten nicht annehmen können, weil das Geſetz die Theilnahme fremdländiſcher Offiziere an den Kriegen Eng⸗ lands verbiete.(Eine nette Geſellſchaft, dieſe Garibaldi! Aus Dank⸗ barkeit gegen England alſo wollte der ſaubere Herr Ricciotti ein für ſeine Freih⸗it kämpfendes Volk unterdrücken helfen! D..) Aus Skadt und Cand. Di unheim, 5. Februar 1900. * Der Groſherzog von Baden hat, wie wir vernehmen, unſeren heimiſchen Dichter Ludwig Hery für Ueberreichung ſeines neueſten Werkes„Kunſt und Humor aus dem 19. Jahrhundert“ mit einem huldvollen Cabinetsſchreiben nebſt Ehrengeſchenk ausgezeichnet. * Vom Oberrhein. Eine alle Freunde unſeres ſchönen Ober⸗ rheins verblüffende Kunde durchlief jüngſt die Blätter. Da hieß es: Mit der Nutzbarmachung der Waſſerkräfte des Rheins bei Laufenburg ſcheint es nun ernſt werden zu wollen. Es ſoll hier eine große hydraulich⸗elektriſche Anlage für induſtrielle Zwecke ent⸗ ſtehen, wozu zwei Projekte, ein Stau⸗ und ein Tunnelprojekt vor⸗ liegen. Die Stauung wird bewirken, daß der Laufen nicht mehr die prächtigen Stromſchnellen bildet. Die Fiſcherei ſoll ganz ab⸗ gelöſt werden. Dies Alles wird mit kühler Gelaſſenheit vorgebracht, als brauchten ſich nur einige Unternehmer mit dem nöthigen Kapital zuſammen zu thun, um ganz nach Belieben die äußere Geſtaltung eines Stromlaufes verändern zu können. Hoffentlich wird den Betreffenden von den zu⸗ ſtändigen Stellen ein recht deutliches und kräftiges„Nein“ entgegen⸗ geſetzt. Laufenburg iſt einer der anziehendſten und packendſten Punkte im Laufe des Oberrheins. Unter der alten gedeckten Holzbrücke ſtrömt der grüne Rhein hervor, um in ein enges Felsbett ſich einzuzwängen und, über mächtige Blöcke in weißem Giſcht ſich auflöſend, mit donnern⸗ dem Gebrauſe ſich herabzuſtürzen; dies Naturſchauſpiel, in Verbin⸗ dung mit den auf beiden Ufern ſich erhebenden alterthümlichen Städtchen, bietet ein Geſammtbild von ſo eigenthümlichem, beſtricken⸗ dem Reiz, daß es jedem Beſchauer unauslöſchlich ſich einprägt. Und nun ſoll bas Bild durch Stauung des Stromes öde verflacht werden! Ohne Noth! Nur der Dividenden wegen! Ueberall regt ſichs zum Schutze der heimathlichen Naturſchätze, wo ſolche bedroht ſind; ſo iſt auf Anregung des Schwarzwaldvereins hin der Iſteiner Klotz durch das dankenswerthe Eingreifen der oberſten Eiſenbahnbehörde vor Zer⸗ ſtörung durch Steinbrucharbeiten bewahrt worden So hat ſich am Nieberrhein ein Verein gebildet, der mit reichen Kapitalmitteln dem Lande den Beſtand des herrlichen Siebengebirges gerettet hat. Möchten auch bei uns die Naturfreunde von links und rechts des Rheines zu⸗ ſammenſtehen und die beiberſeitigen Regierungen ihr gewichtiges Wort einlegen, um dem alemanniſchen Volke, ja dem ganzen deutſchen Volke das bedrohte Gemeingut zu erhalten. Die„Monatsblätter des badiſchen Schwarzwaldvereins“ haben in ihrer Nr. 2 bereits den erſten Mahn⸗ und Weckruf erſchallen laſſen. Waldheil! Man verhandelt jetzt im Reichstag über die lex Heintze und will namentlich die Strafen der Kuppelei verſchärfen! Mit Recht! Aber geradeſo verächtlich wie Eltern, die die Reize ihrer Tochter verſchachern, wäre auch das Volk, das um ſchnödes Geld die Reize der heimathlichen Natur verſchachern und verderben ließe. Man klagt über ſchwindenden Sinn für das Schöne und Gute im Volke. Wohlan! Hier iſt die Gelegenheit den Ernſt der Klage zu bewähren. Man beweiſe dem Volke, daß das Geld dürfte ſolche Romantik heutzutage kaum werden. Das kürkiſche Geſetz, das dem Muſelmanen das Recht gibt, jede in ſeinem Harem betroffene männliche Perſon auf der Stelle zu tödten, und der Hochmuth der Türkin gegenüber dem Ungläubigen ſind ſtarke Hinderniſſe. Die Türkin kokettirt im halbdunkelen Bazar gern hinter dem Schleier hervor mit dem Europäer— aber ihr eigenes Leben riskirt ſie doch nicht gern. Freilich ſind Neugier und freigebig geſpendetes Gold mächtige Verbündete. Es hat nie an überſpannten Engländern gefehlt, die ſich einbildeten, eine Haremſchöne entführen zu müſſen, um das große Abenteuer ihres Lebens zu beſtehen, aber wenn ſie dann ihren Schatz in Sicherheit hatten, entpuppte er ſich meiſt als eine in Liebesdingen nur zu erfahrene Franzöſin entre deux ages, die der verrätheriſche Eunuch ſich vielleicht bei Mme. Artemiſia, dem „Frl. Fiſcher“ von Pera, beſorgt hatte, eine Beute, die der glück⸗ liche Eroberer ſich am Bosporus direkt mit viel geringeren Koſten hätte erjagen können. Europäiſche Damen übrigens, die viel ktürkiſche Harems beſucht haben, verſicherten mir ſtets, daß die Phantaſie bedeutend ſchöner ſei als die Wirklichkeit. Gefärbtes Haar, dick mit einer Emailkruſte belegte Wangen und überreife Formen, grenzenloſe Putzſucht und Naſchhaftigkeit ſeien die Kennzeichen, welche an der echten Odaliske immer wieder vor Allem in die Augen ſpringen. doch nicht Alles vermag. Man erhalte dem Volke die Liebe zur Heimath, den Stolz auf ihre herrlichen Naturſchöpfungen; man erhalte und vertiefe ihm das Verſtändniß für alles Schöne, was uns von den Vätern an Schätzen der Natur, an Werken von Menſchen⸗Hand und ⸗Geiſt, an ehrwürdigen Ueberlieferungen in Glaube, Sitte, Gebräuchen, Trachten überkommen iſt und ſich mit dem von der Vorſehung ge⸗ wollten Fortſchritte des menſchlichen Geſchlechtes nur immer vereinbaren läßt: Dann, aber auch nur dann, wird man das Volk ſtets bereit finden, mit der heimiſchen Scholle auch deren geſetzliche und wirthſchaftliche Ordnung mit voller Begeiſterung zu vertheidigen. .. Sammlung für die Buren. Es gingen bei uns ein: Transport M. 2728.42. bei einem Geſellſchaftsball in Seckenheim. Sammlung Motto:„Ein deutſcher Gruß, ein ächter deutſcher Zug— Dem Volk, das frevelhaftem Uebermuth— Schon Zuſammen M. 2740.42. Zur Entgegennahme von Gaben iſt ſtets gerne bereit Die Exped. des„General⸗Anzeiger“(Mannh. Journal.) * Die Mitglieder der gewerblichen Berufsgenoſſen⸗ ſchaften(Arbeiterunfall⸗Berſicherung) haben in Ge⸗ mäßheit des§ 71 des Unfallverſtcherungsgeſetzes vom 6. Juli 1884 den Vorſtänden ihrer Genoſſenſchaften binnen ſechs Wochen nach Ablauf des Rechnungsjahres(11. Februar 1800) zum Zwecke der Vertheilung der Geſammtumlage eine Nachweiſung über die im verfloſſenen Jahre be⸗ ſchäftigten verſicherungspflichtigen Perſonen und die von denſelben ver⸗ dienten Löhne u. Gehälter einzureichen. Für Mitglieder, welche mit der Einſendung einer ſolchen Nachweiſung im Rückſtande bleiben, erfolgt die Feſtſtellung der Löhne durch die zuſtändigen Organe der Genoſſen⸗ ſchaft. Außerdem können derartige ſäumige Mitglieder gemäߧ 104 des obigen Geſetzes mit einer Ordnugsſtrafe bis zu 300 belegt werden. Es ſei deshalb hierdurch an die Einrichtung der betreffenden Lohnnachweiſungen erinnert und auf die Folgen der etwaigen Ver⸗ ſäumniß hingewieſen. * Heilſtätte für Eiſenbahnarbeiter. Die Penſtonskaſſe der Arbeiter der preußiſch⸗heſſiſchen Eiſenbahnverwaltung beabſichtigt dem⸗ nächſt eine Heikſtätte für ihre Mitglieder zu errichten. Sie ſoll zu⸗ nächſt für bundert Kranke beſtimmt ſein und möglichſt in der Nähe eines gietzen Eiſenbahnknotenpunktes liegen, um die Reiſe ſo kurz und beguem wie meglich zu geſtalten. Eine Kommiſſion iſt bereits damit beſchäftigt, einen geeigneten Ort auszuſuchen. 5 Koſtümball des Bayernpereins. Der Sonntag Abend ſtattgefundene Koſtümball des Bayernvereins, ein„Tölzer Schutzenfeſt“ vorſtellend, nahm einen alle Betheiligten ſehr zufriedenſtellenden, amüſanten Verlauf. Gleich nach Beginn des Balles entwickelte ſich ein heiteres, höchſt gemüthliches Leben, deſſen Grundton die ganze Feſt⸗ lichkeit war, und welcher bis zum Schluß anhielt. Um 39 Uhr ver⸗ kündete die Muſik und die luſtigen Jodler der Schützen die Heimkehr derſelben vom Schützenfeſte an. Die vorausziehenden höchſt originell gekleideten Bauernmuſikanten ließen erwarten, daß jetzt etwas Beſon⸗ deres kommt, und man hatte ſich wahrlich nicht getäuſcht Nachdem die Schützen willtkommen geheißen worden waren, fand die Ernennung des Schugenkönigs und Dekorirung der Schützen ſtatt. Der Schützenkönig hielt eine Dankrede, und der Beifall, welcher ihm von den Schützen geſpendet wurde, ließ erkennen, daß ſie ihm den errungenen Ehrentitel gerne gönnten. Der hierauf aufgeführte Schuhplattler⸗Tanz wurde vorzüglich ausgeführt und erntete allgemeinen Beifall. Die Dekorirung des Sagles, überhaupt das ganze Arrangement der Feſtlichkeit war muſterhaft und konnten ſich deshalb alle Tanzluſtigen trotz des über⸗ füllten Saales nach Herzensluſt amüſtren. Man ſah, daß ſich die Vereinsmitglieder nach Kräften bemühten zum Gelingen des Feſtes beizutragen, und kann der Bayernverein mit Befriedigung auf ſeinen Koſtümball zurückblicken. Damenabend Liederkranz. In unſerem Bericht über den karnevaliſtiſchen Damenabend im„Liederkranz“ befindet ſich inſofern ein Druckfehler, als es heißen muß:„die kleine Tomanek'“ und nicht Thomatſchek. * Der Tod des Leutnants v. Brüſewitz, der den Helden⸗ tod auf dem Schlachtfelde geſtorben iſt, war bereits von den Hinter⸗ bliebenen angezeigt worden. Jetzt widmet ihm ſein früherer Regiments⸗ tommandeur folgenden ehrenvollen Nachruf: Ich erfülle die Ehren⸗ pflicht, im Namen ſeiner ehemaligen Kameraden anzuzeigen, daß der frühere Oberleutnant von Brüſewitz, welcher 14 Jahre, bis zum Jahre 1897, als treuer Kamerad dem 1. Badiſchen Leib⸗Grenadier⸗Regimend Nr. 109 angehört hat, im ſüdafrikaniſchen Kriege in den Kämpfen am Tugela einen ruhmvollen Tod gefunden hat. Karlsruhe, 1 Febr. 1900. von Ferno, Oberſt und Kommandeur des 1. Badiſchen Leib.⸗ Regts. Nr. 109. ſchen Leib.⸗Gren.⸗ * Das Geheimniß des Glückes. Vor zahlreich erſchienener Zuhörerſchaft wurde dieſes Thema am Freitag—5 des Ballhauſes von Herrn Schriftſteller Edwin Böhme aus Leipzig be⸗ handelt. Der erſte Theil des Vortrags war der Erörterung der Räthſel⸗ fragen: Was iſt der Menſch? Wozu iſt er da? und wie verwirklicht er ſeine Beſtimmung? gewidmet. Die Menſchen ſind Seelen, denen das Göttlich⸗Gute als innerſtes Weſen zu Grunde liegt und die ſich in pergänglichen Perſönlichkeiten(Perſona⸗Maske) im irdiſchen Daſein verkörpert haben. Der Zweck des menſchlichen Daſeins iſt Erlangung höchſter, d. h. unvergänglicher Glückſeligkeit. Dieſe kann aber nur in dem erhabenen allumfaſſenden Selbſtbewußtſein der göttlichen Wirk⸗ lichkeit oder Weſenseinheit beſtehen, welches vom Apoſtel Paulus die heimliche, verborgene Weisheit Gottes(Theoſophia) genannt wird. Dieſe höchſte Beſtimmung kann der Menſch nicht in einem einzigen Daſein verwirklichen. Ein irdiſches Leben iſt nur ein Schultag in der Schule. der Seele. Auf die uralte Seelenentwicklungslehere, die eine periodiſch wiederholte Verkörperung der Seele in irdiſchen Per⸗ ſönlichkeiten annimmt, näher eingehend, hob Redner hervor, daß nur im Lichte dieſer Lehre die Wahrheit des Wortes:„Was der Menſch ſäet, das wird er ernten“ verſtändlich werde. Wir ſind jetzt das, wozu wir uns ſelbſt früher gemacht haben, und werden ein ſt das ſein, wozu wir uns jetzt machen Das Geſetz der Gerechkigteit iſt der Lehr⸗ meiſter der Seele. Das Kind, das noch nicht weiß, was Feuer be⸗ deutet, muß ſich verbrennen, damit es durch Erfahrung klug wird. Im zweiten Theile des Vortrages wurde das Geheimniß des Glücks im Lichte der im Vorhergehenden erörterten Weltanſchauung betrachtet. Der Menſch befindet ſich auf der„Jagd nach dem Glück“, ſolange er das Bedürfniß nach unvergänglichem Glück, das in ſeiner Bruſt wohnt, noch im Vergänglichen zu befriedigen ſucht. Daraus entſpringt Leid und Enttäufchung, bis der Menſch durch Er⸗ fahrung zur Einſicht in die Natur der Dinge kommt und zwiſchen Ver⸗ gänglichem und Unvpergänglichem unterſcheiden lernt. Er hat dann die Aufgabe, ſich aus den Feſſeln der Erſcheinungswelt zu befreien, und ſein ganzes Sinnen und Trachten auf das Unvergängliche zu richten. Das iſt die gemeinſame Grundlehere aller Religionsſyſteme. Die Per⸗ ſönlichkeit hat zu einer ſelbſtloſen wohlthätigen Kraft zu werpen, die ſich um Erfüllung ihrer Pflicht und um nichts Anderes kümmert. Der Schwerpunkt des Bewußtſeins muß in das göttlich⸗gute Selbſt des Menſchen verlegt werden, in die Einheit von der alle Dinge nur Offen⸗ barungsformen ſind. Das Geheimniß des Glückes muß von Jedem ſelbſt gelöſt werden. Das Weh kann gezeigt werden, glücklich werden aber muß Jeder ſelbſt.— Nach dem Vortrag wurden Fragen beant⸗ wortet bez. erörtert und entſpann ſich eine lebhafte Diskuffion Zum Schluß ſprach Herr Böhme über den erhabenen Zweck der inter⸗ nationalen Theoſophiſchen Geſelſchaft, der in Verbreitung von Wohl⸗ wollen, freier undogmatiſcher Aufklärung und wahrer Veredelung der Menſchen beſteht. Um auch nach Abreiſe des Herrn Edwin Böhme die gegebene Anregung weiter auszunutzen, findet Freitag, 9. Februar in denſelben Lokale noch eine zweite öffentliche theoſophiſche Verſamm⸗ manche tieſe Wunde ſchlug.“ M. 12.—. 7 22227 * 7 * FDFr un * d a M becnn an ee. d ed 3 * * u AK en ue u un * ͤ ũ 2 Rache.“ kehrk zu Frau und Kindern zurück und wird fortan nur noch tugend⸗ N überſandte der„Straßb. Poſt“ zufolge dem Kardinal Rampolla vom Miniſterpräſidenten im Namen des Fürſten geſchloſſen. k. k. Bureaus: In Alep po Mannbelm, 5. Febrarr e neemneer, 3, Seſte. Nummer berichtet, wird uns mitgetheilt, daß das unglückliche Mädchen die Lampe nicht angezündet hat. Wahrſcheinlich hat das Mädchen etwas geſucht und dabei aus Verſehen die Lampe umgeſtoßen. Theater, Aunſt und Wiſſenſchaft. Ein Frau Rath⸗Denkmal in Frankfurt a. M. Wie bie „Frankf. Zeitg.“ erfährt, hat ſich in Frantfurt ein Komitee von Frauen gebildet, das ſich die Errichtung eines Frau Rath⸗Denkmals für die Mutter Goethes vorſetzt und das mit einem Aufruf zu Gunſten dieſes Planes demnächſt in die Oeffentlichkeit treten wird. Ein neuer Schmerz. Aus Paris wird uns geſchrieben: Die fran⸗ göſiſchen Romane über den Feminismus mehren ſich von Tag zu Tag.„Une Femme nouvelle“ der Brüder Margueritte,„Leur Egale“ von Camille Pert,„'Ennemie des Réves“ von Camille Mauclair ſind auf„'Indomptée“ der Brüder Roſny gefolgt Nächſtens wird auch Marcel Prévoſt die Erinnerung an ſeine„Demi⸗Vierges“ durch ſeine „Vierges Fortes“ verwiſchen. Heute läßt Jules Bois in„Une nouvelle Douleur“ dieſes Problem, dem er bereits„'Eternelle Poupse“ und„L Eve nouvelle“ gewidmet hat, in intereſſanter Beleuchtung er⸗ ſcheinen. Jules Bois, der in der Bodinisre einer der beliebteſten Conférenciers für die feine Damenwelt iſt, nimmt in der Frauenfrage den beſonderen Standpunkt ein, daß die Frau zwar die Gleichſtellung in Rechten und Pflichten verlangen dürfe und müſſe, daß ſie aber des⸗ wegen nicht auf ihr altes Recht verzichten dürfe, den Mann durch den Reiz ihrer perſönlichen Erſcheinung und die Lieblichkeit ihrer Manieren gu entzücken und an ſich zu feſſeln. Er hat dieſen Standpunkt auf einigen feminiſtiſchen Kongreſſen entwickelt, aber wenig Erfolg gehabt. Seine ſüßlichen Redensarten wurden ihm nur als Verrätherei und Heuchelei ausgelegt. Sein Roman lieſt ſich nun wie ein Nachklang jener Schmerzen, denn unter dem„neuen Schmerze“ des Titels will Jules Bois den Schmerz des Mannes verſtanden wiſſen, deſſen Geliebte ihm thatſächlich treu bleibt, ſich aber im höheren Intereſſe ihrer frauen⸗ rechtleriſchen Beſtrebungen geiſtig von ihm trennt. Die Heldin, die ſich Jules Bois etwas künſtlich zurechtgezimmert hat, empfindet einen ſtarken Unabhängigkeitsdrang und befriedigt ihn zuerſt dadurch, daß ſie ſich von einem verheiratheten Schriftſteller entführen läßt. In London verbergen ſie ihr Glück, das ſehr bald getrübt wird, da ſich das Mädchen mächtig von der dortigen Frauenbewegung angezogen fühlt. Das Paar kehrt nach Paris zurück, und obſchon hier die Be⸗ wegung nicht den Ernſt und die Würde der engliſchen hat, wirft ſich Helene, die Heldin des Romans, zur Rednerin und Schriftſtellerin auf. Ihr Liebhaber, der um ihretwillen nicht nur Frau und Kinder, ſondern auch eine dekadente Dichterin verlaſſen hat, die ſich durch ſchamloſe Atterariſche Anſpielungen rächt, reiſt umſonſt mit Helene nach Ftalien. Auf dem Gipfel des Veſups erklärt ſie ihm:„Dieſer Vulkan iſt nichks gegen die Lava, die meinem Herzen entſtrömt. Du kennſt nicht alle Seufzer, die meine Ahnfrauen im Geheimſten ihres Weſens vergruben. Wie ſehr verfluchten ſie das Geſchick, das ſie an brutale und despotiſche Männer feſſelte. Auf dem Gipfel dieſes finſteren Veſuvs, der ihre freudloſe Vergangeheit darſtellt, bin ich die Lava des Zornes und der Alſo angedonnert geht der ſentimentale Don Juan in ſich, Hafte Bücher feminiſtiſcher Richtung ſchreiben. Helene entläßt ihn mit der Verſicherung, ſeine„Wittwe“ bleiben zu wollen. So wird„Der neue Schmerz“ wenigſtens halb geheilt, und Marcel Prépoſt ſagt in einer ſehr ſchmeichelhaften Vorrede, daß er in hundert Jahren überhaupt nicht mehr vorkommen könne, weil dann die Menſchheit zu vernünftig ſein werde. Es gibt aber wohl ſchon heute nur wenig Leute, die ſich im Leben ſo unvernünftig gebärden, wie das ideal ſein wollende Liebespaar von Jules Bois. 5 Aeueſte Nachrichten und Telrgramme. *& Karlsruhe, 5. Febr. Wie aus Wien, 3. Februar, ge⸗ meldet wird, fuhr Kaiſer Franz Joſef am Samſtag Nachmittag vor dem Abſteigeguartier des Prinzen Maximilian von Baden vor, traf ihn jedoch nicht zu Hauſe an. Auch die Erzherzöge Otto, Ludwig, Viktor und Rainer gaben ihre Karten ab. In den im Hotel aufliegenden Bogen ſchrieben ſich der Miniſter des Aeußern Graf Goluchowski, der Generalſtabschef Beck und der baheriſche Geſandte ein. Ueber den Wiener Beſuch des Prinzen Maximilian von Baden erfährt der„Berl. Lokalanz.“, daß man in Hofkreiſen von der Mög⸗ gichkeit einer Verlobung ſpricht. Die Auserwählte ſei die ältere der zwei Töchter der Erzherzogin Maria Thereſia, die Nichte des Kaiſers, Erzherzogin Maria Annunziata, welche im vorigen Juli 23 Jahre alt wurde, eine Dame voll Liebreiz. Gegenwärtig iſt ſie Aeb⸗ tiſſin des Damenſtiftes am Hradſchin, eine Würde, die ſie von ihrer Schweſter Margarethe erbte und die wohl auf ihre jüngere Schweſter Eliſabeth übergehen würde, für den Fall, daß die Heirath zu Stande kommt.(Die Nachricht erſcheint uns unglaubhaft. D..) **.* (Privnt⸗Telegramme des„Geueral⸗Anzeigers“.) * Darmſtadt, 5. Febr. Der Erbprinz und die Erbprinzeſſin von Montenegro ſind geſtern zu zweitägigem Beſuche des Prinzen und der Prinzeſſin Franz Joſef von Battenberg hier eingetroffen. * Darmſtadt, 4. Febr. Auf das aus Anlaß der geſtern eröffneten Marineausſtellung von dem Groß⸗ herzog von Heſſen an den Kaſſer gerichtete Tele⸗ gramm traf nachfolgende Antwort ein: „Meinen Dank für Dein der Marine⸗Ausſtellung in Deiner Reſt⸗ denz bethätigtes Intereſſe. Die weitblickende Einmüthigkeit, mit welcher Deutſchlands Fürſten Meine auf Kräftigung unſerer Wehr zur See gerichteten Beſtrebungen theilen, hat den geſunden Sinn des Volkes für das, was ſeiner Wohlfahrt nützt, auch für Deutſch⸗ lands maritimen Aufgaben geſchärft. Die von Dir eröffnete Aus⸗ ſtellung iſt ein weſentliches Mittel zur Förderung ſolchen Verſtänd⸗ niſſes. Wilhelm, I..“ * Straßburg, 5. Febr. Die elſaß⸗lothringiſche Geiſtlichkeit in Rom eine vertrauliche gemeinſame Eingabe, in welcher gegen die Errichtung einer theologiſchen Fakultät Einſpruch erhoben wird. * Aachen, 5. Febr. Die Zahl der Ausſtändigen im Wurmrevier iſt allgemein zurückgegangen. In der dem Eſch⸗ weiler Bergwerksverein gehörenden Grube„Anna“ fehlen heute ebenſopiel wie am Samſtag. Die Ausſtäsdigen ſind ſämmtlich Holländer. Ob ſich dieſe dem Ausſtand angeſchloſſen, oder uus anderen Gründen von der Arbeit fern blieben, iſt vollſtändig unbekannt. Endlich ſind auf der der Firma Moritz Honigmann gehörenden Grube„Nordſtern“ 169, ebenfalls Holländer, in den Ausſtand getreten. * Pillau, 5. Febr. Beim Spielen auf dem Eiſe eines Grabens ertranken geſtern 3 Knaben. * Tiflis, 5. Febr. In 3 Dörfern des Kreiſes Achalkalak wiederholten ſich vorgeſtern Abend ſtarke unterirviſche Erdſtöße, wodurch mehrere Häuſer zerſtört wurden. Vier unter den Trümmern verſchüttete Bauern konnten gerettet werden. * Neapel, 5. Febr. Prinz Heintich von Preußen iſt an Vord ves Reichspoſtdampfers„Preußen“ hier eingetroffen. *Sofia, 5. Febr. Die Seſſton der Sobranfe wurde heute *Konſtantinopel, 5. Febr. Meldung des Wiener Zu dem ſchweren Unglück, von dem wir in der vorigen Biſchof verhaftet, da die Behörden behaupten, daß die von ihm erlaffenen Aufrufe zu Beitragsleiſtungen für nothleidende Gemeinden den aufrühreriſchen Gemeinden Geld zuführen ſollten. In Folge von Vorſtellungen ſeitens der engliſchen Botſchaft wurde der Biſchof gegen Kaution freigelaſſen. *Newyork, 5. Febr. Der frühere Sekretär des Kriegs⸗ departements, Alger, erklürte in einer Unterredung mit einem Berichterſtatter, daß er eine Einmiſchung namhafter engliſcher Perſönlichkeiten in den ſüdafrikaniſchen Krieg nicht billige, ge⸗ dachte ferner mit größter Dankbarkeit der werthvollen Freund⸗ ſchaft Englands im ſpaniſch⸗amerikaniſchen Kriege und machte Bryon den Vorwurf, daß er zur Förderung ſeiner eigenen poli⸗ tiſchen Intereſſen eine anti⸗britiſche Stimmung im Lande hervor⸗ zurufen ſich beſtrebe. * Waſhington, 5. Febr. Reuter⸗Meldung. England und die Vereinigten Staaten gelangten zu einem freundſchaft⸗ lichen Abkommen, über die Nigaragua⸗Kanalfrage. Es läuft darauf hinaus, daß England ſowohl ſeine Anſprüche, als auch die gemeinſame Kontrole des Kanals aufgibt.(Eng⸗ land ſcheint ſich vereinſamt zu fühlen und einen Freund zu ſuchen. D..) Der Ausſtand in Böhmen. * Wien, 5. Febr. Das Eiſenbahnminiſterium hat, wie die „Polit. Korreſp.“ meldet, angeſichts der Arbeiter⸗Ausſtände in den Kohlenrevieren für Brennholztransporte die den billigeren Regiekoſten nahekommenden Ausnahmetarife zugeſtanden. Die Privatbahnen wurden zur Unterſtützung dieſes Vorgehens eingeladen. Die Sektion der ungariſchen Staatsbahnen hat ermäßigte Frachtſätze für Kohlentransporte bis zur öſterreichiſchen Grenze gewährt. * Wien, 5. Febr. Nachrichten aus Falkenau, Brürx, Halsbach und Auſſig bezeichnen den Stand des Streiks als unverändert. * Prag, 5. Febr. Nach Berichten aus Dux, Teplitz und Kladno iſt die Lage in den Ausſtandsgebieten unver⸗ ändert, In Pilſen hat ſich die Lage theilweiſe gebeſſert. In Hirſchau beſchloſſen die Arbeiter auf die dem Einigungs⸗ amt mitgetheilten Bedingungen der Werkebeſitzer nicht ein⸗ zugehen, ſondern im Ausſtande zu verharren.— Auſſig: Eine geſtern angekündigte Frauenverſammlung wurde verboten, eine von dem deutſchvolklichen Arbeiterbunde veranſtal⸗ tete Verſammlung beſchloß einſtimmig eine Reſolution gegen den ſozialdemokratiſchen Abgeordneten Schrammel, weil er Un⸗ einigkeit in die Bergarbeiterſchaft trage. Die Verſammlung wurde ſchließlich aufgelöſt. 2** Der Burenkrieg. * Longdon, 5. Febr. Daily Mail meldet aus Pieter⸗ maritzburg von geſtern: General Buller ſicherte ſich (2 wie denn D..) zweifellos den Weg nach Ladyſmith.— Daily Telegraph meldet aus Spearmans Camp vom 2. Februar, hier hat keine neue Kanonade ſtattgefunden. Alles war ruhig. Lediglich geſtern und heute war ein kleines Ge⸗ plänkel auf der Strecke von den Dongasfelſen öſtlich von Brakfontein nach Schietdrift zu. Die engliſche Infanterie ſteht auf den niedrigen einzelſtehenden Höhenzügen am Nordufer des Tugela bei Potgietersdrift. Einige bei Swartskop poſtirte eng⸗ liſche Cavalleriſten, die abgeſeſſen waren, rückten vor und hielten die Plänklerabtheilungen der Buren völlig im Schach.—Die Beſchießung von Ladyſmith dauert fort, iſt aber unerheblich und richtet nur geringen Schaden an. Bei Tag und Nacht werden zwiſchen den Lagern Bullers und Whites häufig Mittheilungen ausgetauſcht. Gemäß den Anordnungen Bullers und der maßgebenden Militärbehörde begleitet eine große für die Truppen in Ladyſmith beſtimmte Propiantkolonne die Entſatztruppen.— Standard meldet aus Durban vom.: Durbaner Zeitung„Weckly Rewier and Critic“ wurde auf An⸗ ordnung des Kommandanten, Kapitäns Perehy unterdrückt, wegen eines Artikels, in dem Bullers Verhalten im Feldzuge ſcharf kritiſirt wurde. Die Bureaux des Blattes wurden ver⸗ ſchloſſen und die Schlüſſel von einem Beamten in Ver⸗ wahrung genommen. * London, 5. Febr.(Frankf. Zig.) Die letzte Nachricht der„Central News“, daß Buller am Freitag den Tugela überſchritten habe, iſt die einzige direkte Meldung über Bullers Bewegungen die hier vorliegt. Der militäriſche Bericht⸗ erſtatter der„Morning Leader“ nimmt an, daß Bullers Vorſtoß oſtwärts vom Swartzkopp ſtattfindet. Nach der Ueberſchreitung des Tugela werde das Vorrücken erfolgen. Unter der Deckung von Geſchützen von zwei Hügeln ſüdlich vom Fluß, welche die Geſchütze der Buren azif zwei Hügeln am nörd⸗ lichen Ufer beherrſchen können.— Dailh Mail wird aus Lady⸗ ſmith berichtet, daß die Buren an dem Tage große Verſtärk⸗ ungen mit der Eiſenbahn erhalten hatten. Dieſe ſeien auf Lom⸗ bardkopp und auf den Höhenrücken von Tabahama entlang auf⸗ geſtellt worden. Die Buren planen entweder einen neuen Angriff oder ſie bereiten ſich auf eine hartnäckige Verthef⸗ digung vor. In Ladyſmith ſollen noch für lange Zeit Vor⸗ räthe ſein, aber gewiſſe Medikamente ſollen erſchöpft ſein. * Lourenzo Marques, 5. Febr. Der Reichs⸗ poſtdampfer Kanzler iſt, ohne irgendwie behelligt zu ſein, am 2. d. M. in der Delagoabai eingetroffen. Der Reichspoſtdampfer„General“ iſt am 1. d. M. eingelaufen. *Newhork, 5. Febr. In verſchiedenen Städten der Ver⸗ einigten Staaten wurden geſtern Verſammlungen abgehalten, die ſich gegen Englands Politik ausſprachen. In der„Akademie muſique“ zu Newyork ſprach Miß Maud Gonne vor einer gewal⸗ tigen, namentlich aus Iren beſtehenden Zuhörerſchaft. Sie ver⸗ urtheilte aufs Schärfſte die engliſche Politik und erklärte, daß jetzt die Zeit für die Iren gekommen ſei, die Ketten abzuwerfen. In einer Verſammlung zu Buffalo bezeichnete der Führer der Heilsarmee, Booth, den Krieg in Südafrika als den ungerechteſten, worauf je die Sonne geſchienen habe. In einer zur Sympathiekundgebung für die Buren einberufenen und von ca. 3000 Perſonen beſuchten Verſamm⸗ lung zu Baltimore hielten Mitglieder des Kongreſſes und andere hervorragende Perſönlichkeiten Anſprachen, die jubelnd aufgenommen wurden. Für den Buren⸗Unterſtützungsfond wurden mehrere Hundert Dollars gezeichnet. Maunheimer Handelsblatt. Frankfurt a.., 5. Februar.(Effektenbörſe). Anfangscourſe. Kreditaktien 286.95, Staatsbatn 138 70, Lombarden 27.80, Egypler Commandit 196.90, Laura 274.—, Gelſenkirchen 208.20, Darmſtädter 147.20, Handelsgeſellſchaft 174.50. Tendenz: feſt. Frankfurter Börſe. Schluß⸗Courſe. Wechfel. 1 5. 85 5. Amſterdam kurz 169.67 169.62 Paris kurz 81.45 81.45 Belgien„ 51 26 81.30 Schweiz Plätze, 80 85 80.90 Italien kurz 75.87 75.87 Wien„ 84.57 84.50 London„ 205.05 20.50 Napoleonsd'or 16.25 16.26 4 lang 204.90 204.80 Staatspapiere. A. Deutſche. 3½ Dſch. Reichsanl.] 98.95] 98.90 J 4 Oeſterr. Goldr. 100.60 100.60 3½%„„„ 98.95 88.90 4½ Oeſt. Silberr. 99.05 89.05 3 5 88.65 88.75 4½ Oeſt. Papierr, 99.20—.— 3½ Pr. Staats⸗Anl.] 98.85 88.75 4½ Portg. St.⸗Anl.—.— 36.10 3 1 98.85 98.80 3 dto. äuß. 23.60] 28.55 7 1 88.90 88.75 4 Ruſſen von 1880 99.70] 89.80 3½Bad. St.⸗Obl.fli] 96.85 96.85 4 ruff. Staatsr. 1894 99.70 99.70 7„ M. 97.— 86.804 ſpan. ausl. Rente 68 25 68.50 3½ Bayern„„ 96.50 96.70 1 Türken Lit. D. 23.20 28.80 3 79 50—.— 87.80 4 Ungar. Goldrenteſ 99.50 99.5˙ 4 Heſſen 104.60 104.40 5 Arg. innere Gold⸗ 8 Gr. Heſſ. St.⸗A. Anleihe 1887 86.— 86.— von 1896 85.95 86 104 Ggypter unificirte 106.10 106.15 4 Mh. St.⸗A. 1899 101.40 101.40 5 Mexikaner äuß. 98.75 98.80 3 Sachſen 87.20 87.10 3 7 inn. 26.50 26.65 B. Ausländiſche. Verzinsl. Looſe. 5 90er Griechen 39.40 39.403 Oeſt. Looſe v. 1860 139.75 139.70 5 italien. Rente 94.50] 94.50 8 Türkiſche Looſe 124.— 125.— Aktien deutſcher und ausländiſcher Trausport⸗Auſtalten. Judwh.⸗Bexbacher 232.— 232.—] Gotthardbahn 141.60 142.— Marienburg⸗Mlw.]—.——.—Jura⸗Simplon 87.90 88.— Pfälz. Maxbahn 150.—150.— Schweiz. Centralb. 244— 144.20 Pfälz. Nordbahn 134.30 133.— Schweiz. Nordoſtb. 98.80 98.50 Hamburger Packet 128 20 129 75 Ver. Schwz.Bahnen 79.900 79.90 Nordd. Lloyd 124.50 125.30 Ital. Mittelmeerb.] 99.30 99.70 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 138.300 137.—]„ Meridionalbahn 135 45 135.70 Oeſterr. Süd⸗Lomb.] 28.10] 27.60 Northern prefer. 76.20 76.80 „Nordweſtb!“—.——.—La Veloet 60.60 60.50 0 Lit. 5. 124.50 125.— »FCoutsblan der Maunhelmer Börſe(Produklen⸗Börfe) vom 5. Februar. Welzen pfälz..50—16.75] Hafer, württb. Aly—.——. norddeutſcher 16.50—16.75„ amerik. weißer—.——14.25 „ ruſſ. Azimd 17.50—17.75 Mais amer. Mixed—.10.60 „ Theodoſia 17.50—18.25„ Donau—.—10.90 „ Saxonska 17.75—18.—„La Plata—.—10.70 „ Girka 17.25—1750 Kohlreps, d. neuer—.—28.25 „ Taganrog 17.25—17.50] Wicken 16.50—17.— „ am. Winker—.——17.25 Kleeſamen deutſch. 1 130.—140.— „ Chicago II 47.——17.25„„ II 80.——90.— „ Manitoba-.—„ amerik. 84.——96.— % Walla Walla 17.25—17.50„ neuerpfälzer—— % Kanſas II 17.——17.25„ Luzerne 90.——95.— „ Californier———.„ Provene. 100.—108.— „ La Plata—.—17.—„Eſparſette—- Kernen—.——16.50 Leinöl mit Fas———58.50 MNoggen, pfälz.—.——15.25 Rüböl„„—.—60.— „ ruſſiſcher—.——15.25„ bei Waggon—.——58.— „ rumäniſcher—.———.— Am. Petroleum Faß „ norddeutſcher—.———.— fr. mit 20% Tara—.——2825 „ amerik.—.———.— Am. Petrol. Wagg.—.——24.70 Geyſte, hierländ—.——16.—Am. Petrol. in Eiſt. „ Pfälzer 486.25—17.—p 100ko netto verzollt.20.90 „ Ungariſche—.——17.50 Ruſſ. Petrol. fr. Faß—.——24.25 Futter—.——13.25 Ruſſ. Petrol. Wagg.—.——23.70 Ruſſ. Petrol. in Ei⸗ Gerſte rum. Bran ſternen p. 100ko neito Hafer, bad. 14.25—14.75—— ruſſifcher 13.75—14.75 Nohſprit, verſtetert— „norddeutſcher—.———.— 90er do. unverſt. Nr. 00 0 1 2 8 eizenmehl ee ee, Roggenmebhl Nr. 0) 24.— 1) 20.50. Weizen feſt. Roggen unverändert. Gerſte ruhig. Hafer etwas angenehmer. Mais höher. W. Werlin, 5. Februar.(Telegr). Effektenbörſe. Die Börſe verkehrte in ſehr feſter Haltung. Im Vordergrunde des Geſchäftes ſtanden Montanwerthe, die prozentweiſe Steigerungen aufweſſen. Den Anlaß hierzu boten die günſtigen Meldungen aus Rheinland und Weſtphalen über die Erhöhung der Kohlen⸗ und Eiſenpreiſe. Banken durchweg höher. Fonds feſt. Eiſenbahnen zumeiſt be⸗ hauptet. Privatdiskont 4 pEt, Werlin, 5. Febr.(Effektenbörſe). Aufaugscourſe. Kredilaklien 236.90, Staatsbahn 136.50, Lombarden 27.60, Disconto-Commandit 197.10, Laurahütte 267.50, Harpener 220.40, Ruſſiſche Noten—— Tendenz: feſt,. Schlußcourſe. Ruſſen⸗Noten ept. 216.50, 3¼½% Reichsauleihe 99 90, 3% Reichsanleite 88.60. 4% Heſſen 104.25, 3% Heſſen 88.— Italiener 94.50, 1860er Looſe 189 20, Lübeck⸗Büchener 161.—, Maxien⸗ burger 83.—, Oſtpreuß. Südbahn 91.60, Staatsbahn 188.20, Lom⸗ barden 2790, Canada Paetſic⸗Bahn 94.—, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aktien—.—, Kreditaktien 286.70, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 173.90, Darmſtädter Bank 146.60, Deutſche Bankaktien 211.60, Disconto⸗Commandit 196.60, Dresdner Bank 168.60, Leipziger Bans 173.60, Berg.⸗Märk. Bank 152.70, Dynamit Truſt 159.60, Bochumer 275.25, Tonſolidation 397.75, Dortmunder 140.10, Gelſenkirchener 208.25, Harpener 222 70, Hibernig 235.—, Laurahütte 274.50 Licht⸗ und Kraft⸗Anlage 117.30, Weſteregeln Alkaliw 212.—, Aſcherslebener Alkali⸗Werke 151.90, Deulſche Steinzeugwerke 328.—, Hauſa Dampf⸗ ſchiff 166.70, Wollkämmerei⸗Aktien 183.70, 4% Pf.⸗Br. der Rhein.⸗ Weſtf. Bank von 1908 180.80, 3% Sachſeu 87.—, Slettiner Balkan 270.—. Privatdisconto: 4%, Wien, 5. Febr. Die öſterreichiſch ungariſche Bauk hat ihren Zinsfuß von 5 auf 4½ pCt. herabgeſetzt. Loudon. 5. Febr. 3 Reichsanleihe 88 ½, 25, Couſols 100%, 5 Italiener 92¼, Griechen 48% 3 Portugieſen 22% Spanier 87% Türken 22½, Argentinier 90¾, 3 Merxikaner 26½ 5 Mexikaner 100% 8% Rupeen 84 feſt, Ottomanbank 12¾, Rio Doto 48/,, Southern Paeifie 40¾, Chicago Milwaukee 123½, Denver Pr. 71. Atchiſon Pr. 65—, Louisville u. Naſho. 81¾, Northern Paeiſie Pref. 77 ½ Union Paciſie 48¼ feſt, Chineſen 95—, Atchiſon—Erie— Central Pacific 40% Chartered 3½. London, 5. Februar.(Südafrikaniſche Minen) Hebeers 23%, Chartered 3¼ Goldſields%, Raudmines 33—, Eastraud 6 feſt. Schifffabrts⸗Nachrichten. Manuuheimer Hafen⸗Berkehr vom 3. Februar. Hafenbezirk 1. 1390 Schiffer ev, Kap. Schinf Konumt von Zadung Etx. Kühnke Hel vetia MNolterdan; Stückgüter 134⁰⁰ Dohmen Hermann Nuhrort Kohlen 1870⁰ Heggen W. Egan 17 Rotterdam Stückgüter 12000 Beſch Joſepaus Joh. 5 Getreid⸗ 104⁰ Hafenbezirk VI. Brand Emma Ottil ie Ruhrort Kohlen 82⁵⁰ Eingartner Pet. Nnton 85 76 43 Soſermaun Pollur 5 20bb Lochner Roſen buſch.-enünd''Stelne 24⁴⁰ Bauck Anna Altrip Backſteine 80⁰ Schneider Kaxl Worms Sand 1000 Junker Eltſabett 5 Nies 20⁰ Grohmüller Katbe na 5 45 10⁰⁰ eh Wi helm 5 5 120⁰ eber oranrwerk 22— 2400 Hutſlies Ontfites Altrip 6000 Gropp Merkur Warme 15 2000 Seuberger Heuberger 5 2 2000 Knobel Magdalerg Kl.⸗Gemünd.⸗Sieine 2000 Roos Margarelhg Ruhrort Koßhylen 1010⁰0 0 1, 8. Freitestrasse Siegſr. Rosenbain. Inwelier,%% euteng =l undar, Goldrenute 99.50. Gottbardpahn 142.— Disgonto⸗ —— empftehlt reizende moderne uckſachen zu Geſchenkewecken v. einfachen bis ſeinen ee ſachen zu Geſchen —2223—— nee e fest, an welchen auf alle Artikel ohne Ausnahme auf unsere ausserordentlich billigen Ver- kaufspreise einen Ektra-Rabatt von f1 gowähren, welche an der Kasse sof Planken, E 2, 17. Um unser Lager möglichst zu rkumen und unserer Kundschaft etwas Aussergewöhnliches Zu bieten, setzen wir von Montag, den 5. bis Samstag, den ort in Abzug gebracht werden. Besonders machen auf unser grosses Waäasche-Lager aufmerksam.— Die in den Auslagen trüb gewordenen Artikel in Damen- und Einder- Wasche. Kopfkissen u. s. w. sind eXtra zurückgesetzt und werden mit noch Hnöhkheremnm NRabattt abseseben. 10. dS. Mts. 2 Vaudelsregiſteremtrage⸗ Zum Handelsregiſter wurde engencagen: , Züm Geſ.⸗Reg. Bd. IX, O. 30 in Fortſetzung von Band VIII 8 85 332, Fima„Verein deutſcher Oelfabriken“ in Mann⸗ heim. Die Generalverſammlung vom 15. Dezember 1899 hat die Ab⸗ änderung der Statuten be⸗ ſchloſſen. Zu Willenserklärungen für Die Geſellſchaft, insbeſondere zur Firmenzeichnung iſt die Mit⸗ wirkung von zwei Mitgliedern des Vorſtandes oder von einem Vorſtandsmitgliede und einem von dem Aulfſichtsrathe hierzu ermächtigten Prokuriſten er⸗ forderlich. Der Auſſichtsrath iſt ermäch⸗ Aigt, einzelnen des Vorſtandes die Befugniß zu ertheilen, die Geſellſchaft allein zu vertreten. Weiter wird bekannt gegeben: Die öffentlichen Bekanntmach⸗ ungen der Geſellſchaft erfolgen im Deutſchen Reichsanzeiger. Die Generalverſammkung wird zom Vorſtand oder Aufſichtsrath Hurch einmalige Bekanntmachung n Deutſchen Reichsanzeiger be⸗ eufen; zwiſchen dem Tage der Berufung und dem der General⸗ berſammlung müſſen mindeſtens 47 Tage liegen. Das Grundkapital beträgt neun Millionen Mark, einge⸗ theilt in 9000 gleichberechtigte Inhaber⸗Aktien zaͤm Nennwerkhe Don je 1000 M. Die übrigen Aenderungen ſind aus den hier eingereichten Urkunden erſichtlich. 2. Zum Sa Bd. VIII., ..887, Firma„Rheinmühlen⸗ Herke“ in Mannheim. Die Generalverſammlung vom 20. Dezember 1899 hat die Ab⸗ ünderung der Statuten be⸗ ſchloſſen. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Herſtellung von Mühlen⸗ fabrikaten und ähnlichen oder verwandten Produkten, ſowie der Handel damit, ferner die Er⸗ werbung von ähnlichen oder ver⸗ wandten Geſchäften und die Be⸗ theilligung an ſolchen. Welter wird bekannt gemacht: Der Vorſtand oder der Aufſichts⸗ ralth beruft die Generalver⸗ ſammlung durch einmalige Be kanntmachung im Reichsanzeiger. Zwiſchen dem Tage der Berufüng und dein der Generalverſamm⸗ lung müſſen mindeſtens ſieben⸗ zehn Tagen liegen. Die übrigen enderungen ſind aus den mit der Anmeldung übergebenen Urkunden erſichtlich. 8. Zum Geſ.⸗Reg. Bd. VIII. Z. 340, Firma„Jaeger& iſcher“ in Mannheim. Die Firma iſt geändert in⸗ „Erſtes 4, Zum Fikyi.⸗Reg. Bd. F. O. 3. 888, Firnia„Julius Weiß⸗ in Jübabes i *. 85 r 7— Juhaber iſt Julius Weiß, Went in Maunbeim. 5. Zum Firmeiteg. Bo IV. .⸗Z. 695, Firma„Ernſt Jouck“ in Mannheim. 43620 Die Firma iſt erloſchen Mannheim, 2. Februar 1900. Gr. Amtsgericht III. Arbeitsmarkt der Central-Anstalt für Arbeiltsnachwels jeglicher Art. 8 1, 17. Mannheim 8 1, 17. Telephon 818. Die Anſtalt iſt geöffnet an Werk⸗ tagen von s bis 1 Uhr und von —6 Uhr. Stelle finden. Männliches Perſona l Bäcker, Schriftſetzer, Bürſten⸗ macher, Holz⸗Dreher, Friſeure, Gärtner, Glaſer, Kaminfeger, Nübler, Metzger, Geſchirr⸗Sattler, Bauſchloſſer, Hufbeſchlag⸗, Vaud⸗ u. Feuerſchmied, Schneider, Baus, Möbel⸗ und Modellſchreiner, Stuhlmacher, Schuhmacher, Spengler, Tapezier, Uhrmacher, Wagner. Lehrlinge. Bäcker, Buchbinder, Elektro⸗ techniker, Friſeur, Kaufm., Koch, Mechaniker, Sattler, Schloſſer, Spengler, Tapezier,Kupferſchmied Ohne Handwerk. Maſchinenarbeiter. Weibl. Perſonal. „Dienſtmädchen, bürgl. kochen, Hausarbeit, Spülmädchen für Wirthſchaft. Reſtaurations⸗ u. Herrſchaftsköchin, Lehrmädchen, Zimmermädchen, Kindermädchen, Maſchinennäherin, Laufmädchen, Monatsfrauen, Widelmacherln, Fabrikarbeiterinnen. Stelle ſuchen. Männliches Perſonal. Maſchinen⸗Heizer. Ohne Handwerk. Aufſeher, Bureaugehilfe, Bu⸗ reandiener, Herrſchafts⸗Diener, Einkaſſierer, Portier. Weibliches Perſonal. Haushälterin. Schönschreib-, 2. Buchführ.-Unterr. Gebr. Gander. N Datum-Eier täglich friſch aus eigener Zucht empfiehlt: 42883 S. Weseh, Lindenhof. Rheinauſſr. 3. Niederl.: J. Knab, Breiteſtr. El. Sind leichtverdaulicher und reinſchmeckender als ſogen. Land. und(iſteneier. ein tüchtiges Mädaen für Kiche und Hausarßzeit auf MRbeiuiſches⸗Tafeloel ganze Tatd ſofort geſucht. 43806 Verſandhaus Jacger& Fiſcher“. Stehbierhalle K1: 89. Tor EAn Kinderpelzkragen Verl Lell.(Gsvogel) durch den Schloßgarten dis nach Gus nver loren. Gegen Belognung abzu⸗ Uageben Zuugbulckſtr. 7, 2, St. Dampf ⸗ Schifffahrt In Verſammungslokal der apoſol. Gemeinde, T 6, 8, Rückgebäude, part., Dienſtag, den 6. Februar Abends 8 ¼ Uhr, 2 N4 Oeffentlicher Vortrag von Robert Schen über: 48282 Die Weissagungen Christi von der Zerstörang lerusalems, von den Zeichen seiner Wiederkusft und vom Ende der Welt. bends ½ Uhr,(Eine Auslegung des 24. Kapitels des Matth.⸗Evang.) in der Sambrinnshalle, U 1,5: Der Eintritt iſt ſrel.— Jedermann iſt freundlichſt eingeladen. Außerordentliche———— Generalverſammlung—— Tagesordnung: 185 1. Abänderüng der Satzungen, Umwandlung des Gewerbe⸗ Vereins und Handwerker⸗ Verbaundes Mannheim in einen eingetragenen Verein nach dem bürgerlichen Geſetz⸗ duch. 43317 Beſchlußfaſſung über die Ver⸗ wendung des Gewerbehalle⸗ ſonds. 1 20 5 Mannheim, 4. Februar 1900. S0p hle Lin K, Der Borſtand. Damen-Mäntel-Etablissement und Turn⸗Verein Ludwig Stahl, Spezial- Kinder- Garderoben- Manuheim. 5 Gsschäft Besründet 18380 òw1!eauftragt, die noch ſehr reichhaltigen Waaren⸗ Montag, 12. Februar, f Abende huntt 0 be läger zu verſteigern. anßerordentliche Gtueral⸗Perſammlung in unſerem Lokale zur„Land⸗ kutſche“, 2. Stok. Tages Ordnung: 1. Statutenänderung. 2. Vereinsangelegenheiten Wir laden unſere verehrl. Mit⸗ glieder hierzu höfl ein und bitten um zahlreiches und pünktliches Erſcheinen. 48179 Der Vorſtand. Schnell-Güter⸗ e 19. Februar 1900, Große Verſteigerung. Anläßlich der am 15. Febrnar zu erfolgenden Geſchäſts⸗Uebergaben iſt Unter⸗ zeichneter von den Firmen 42915 Die Verſteigerungen beginnen am Montag, den 5. Februar non ANaczmiitags 2 Uhr ab. An Markttagen(Montag, Donners⸗ tag und Samstag) auch an den Vormit⸗ tagen von 9 bis 12 Uhr. Jacob Dann, Waiſenrath. P. 8. Die Geſchäfte ſind ſtets wie ſeither von Vormittags 3 uhr bis Abends 8 Uhyr geöffnet. ſodaß auch noch ohne Anusgebot verkauft werden kann. mittelſt 7 erſtklaſſiger Schraubenboote zwiſchen Rotterdam-Mannheim und vice-tersa;* Regelmäßig 2 Mal wöchent⸗ d lich ſtattfindende Berg⸗ und Thalfahrten zu billigſten 235J i en. Albert Lorbeer j NE2, 7. Goldarbeiter N2, 7 5 H. Koenigs feld, Lager und Fabrikation von Bold- und Sülder-Waaren. sport, Spediti Wergststte 1 3419 Torfſtren u. Torfmull, Neuarbeiten, Umänderungen, u. Nepsrte n Böckſtraße 7,(H 9, 10) parterr. 8 Syppotheken Darlehen 77 einfach möl. Par⸗ K 3 1 2 ertenid zu billigſtem Zinsfuß Nll.8 i8 Laben 48815 ds. 848. Louis Jeselsohn, LI3, 7. 0 Verkauf von La. Ia. holländ. von Gold-, Silber- und Galanteriewaaren. 1 fein mbl. gr. Zim. 0 1. 14 zu verm. 43269 28 3 St. 3 Zimmer empfiehlt der Vertreter verſchiedener größerer Geldinſtitute. 42187 14 Todes-Anzeige. GSott dem Allmächtigen hat es gefallen, nach mehr⸗ ſchweren Leiden unſern geliebten Gatten, Vater, ruder und Oukel, Herrn jean Dietrich, Zahnarzt, im Alter von 62 Jahren zu ſich abzurufen. 43810 0 bitten um ſtille Theilnahme an dem ſo ſchweren erluſte. 5 Mannheim, den 5. Februar 1900. Die tieftraueruden Hinterblichenen. Die Beerdigung findet Dienſtag Nachmittag ½5 Uhr vom Trauerhauſe, f. 1, 15, aus ſtatt + Todes⸗Anzeige. Tieferſchüttert machen wir Verwandten, Freunden und Bekannten die ſchmerzliche Mittheilung, daß unſere liebe Tochter nud Schweſter Emnma Kresser unerwartet raſch durch einen Unglücksfall uns entriſſen wurde. 43410 Die tieftrauernden Eltern u. Geſchwiſter. Die Beerdigung findet Dienſtag Nachmittag 31 Uhr vom Allgenteinen Krankenhaus,. 5, 905 115 b. FPF Cewissenhaſte Beraltung Ausarbeitung 1irtsamer Annoncen Zvec tentsprechendes Arrangement des Inhalts Wall der nchiigen Zeilungen Siokere Cuolle der erschienenen Anzeigen eta. eto. eto. Alle diese Vortheile geniessen bei Berechnung der Originalpreise der Blütter, also ohne dass hieraus Mehr- kosten erwaebsen, dieſenigen Inserenten, welche ihre Anzeigen besorgen lassen durch dlie 765¹8 Annoncen-Expedition Rudolf Mosse. Bureau in Mannheim: 0 6, 2a neben Hotel„Viktoria“, Telephon 493