* J 2 * 8 2 8 8 8 8 3 3 4 5 3 3 * * 2 * 1 * 5 Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2958 „ (Badiſche Volkszeitung.) Abonuement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Juſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. E 6, 2 kukral der Stadt Mannheim und Umgebung. Mannheimer Jourual. (110. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Verautwortlich für Politſk: Dr. Paul Harms. für Theater, Kunſt u. Feuilleton Dr. Friedrich Walter. ſür den lokalen und vrov. Theil; Eruſt Müller. für den Junſeratentheil: Karl Apfel. Motatiousdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei,(Erſte Manuheimer Typograph Anſtalt.) 5 (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) fämmtlich in Mannheim, (Mannheimer Volksblatt.) E 6,. 2 Nr. 836(Abendblatt.) Dienſtag, 20. Februar 1900. (delephan⸗Ar. 218.) Gährung in Indien. &l Caleutta, 25. Januar.“) In den Freudenbecher des indiſchen Loyalitätsſchwindels iſt ein gar bitterer Tropfen Wermuth gefloſſen. Während eben noch alle Zeitungen von Beweiſen der Lohalität der indiſchen Fürſten förmlich überlaufen, kommen gar ſeltſame Gerüchte aus Indore. Indore iſt einer der mächtigſten Radſchputſtaaten, das während des Aufſtandes im Jahre 1857 eine große Rolle ſpielte. Der Herrſcher von Indore, der Maharadſcha Holkar, iſt ſchon ſeit Jahren wegen ſeiner der britiſchen Regierung direkt feindlichen Anſichten bekannt, und dies hat bereits zu mehrfachen Konflikten geführt, über die allerdings nichts an die Oeffentlich⸗ keit drang. Der Maharadſcha ſoll nun angeblich aus ſeiner Hauptſtadt entflohen ſein, und das Government of India den Staat unter eigene Verwaltung genommen haben. Erſteres wird dementirt, aber ſicher iſt, daß die indiſche Regierung dem⸗ nächſt in Indore einſchreiten wird; in welcher Weiſe, ſteht aller⸗ dings noch nicht feſt. Wahrſcheinlich wird der unbotmäßige Maharadſcha„krankheitshalber“ penſtionirt werden. Ein nicht minder bedeutſames Zeichen iſt die Nachricht von einem Aufſtand der Moondaks und Kols in Chota Nagpur, Provinz Bengalen. Dieſe Stämme gehören zu den großen Völkerfamilien der nicht⸗ariſchen Ureinwohner Indiens, die heutzutage hauptſächlich noch in den waldigen Berg⸗ gegenden des ſüdlichen Indiens, namentlich aber in Chota Nag⸗ pur, ein ziemlich primitives Leben führen. Die Urſachen des Aufſtandes ſind ſicherlich agrariſcher Natur, und die Ausbeutung der armen Teufel durch den indiſchen Wucherer liegt ganz ohne Zweifel auch dieſen Unruhen zu Grunde. Der Aufſtand wird ja unterdrückt werden, denn dieſe halbwilden Stämme ſind zu ſchlecht bewaffnet— meiſt mit Bogen und Pfeil—, um irgend wie Ausſicht auf Erfolg zu haben, allein eine erhebliche Menge von Blut wird vergoſſen werden, bevor die Ruhe wieder her⸗ geſtellt iſt. Ueber dieſe Beweiſe von„Loyalität“ ſchweigt man ſich Ratürlich aus, jedenfalls werden ſie von den engliſchen Zeitungen vollſtändig ignorirt. Ein weiteres Zeichen ſtarker Erregung ſind die in letzter Zeit gradezu in erſchreckender Weiſe zunehmenden Ermordungen von Pflanzern und Fabrik⸗ beamten. In vielen Theilen Indiens, beſonders in Bengalen und im Pandſchab, können engliſche Soldaten ſich nicht einzeln ſehen laſſen, weil ſie dann ſofort von Pöbelhorden angegriffen und thätlich mißhandelt werden. Dieſe Erregung wird durch die immer kroſtloſer werdenden Ernteausſichten in einem Agrarſtaate wie Indien naturgemäß geſteigert. Die Baumwollenernte iſt gänzlich miß⸗ rathen; im beſten Falle beträgt die Schätzung etwa 600 000 Ballen(A 400 Pfund) gegen 1 300 000 des Vorjahres; Leinſaat iſt ebenfalls total mißrathen, desgleichen Seſam. Große Be⸗ fürchtungen exiſtiren in Bezug auf die Weizenernte in Pandſchab; bis jetzt, gegen Ende Januar, ſind die Winterregen noch ausgeblieben, einige leichte Schauer abgerechnet, die jedoch ) Bei der Gefährdung der Stellung Englands in ſeiner wichtig⸗ ſten Kolonie wegen des Krieges in Südafrika, der Hungersnoth und des Vorgehens Rußlands in Zentralaſten und der Möglichkeit, daß der Kriſis in Südafrika eine viel gewaltigere in Indien folgt, werden häufigere Berichte aus Indien gewiß von beſonderem Intereſſe ſein. kaum irgend wie von Einfluß ſind. Wie gewaltig die Hungers⸗ noth ſich bereits fühlbar macht, wird durch den Aufſchwung des Häuteexports am beſten illuſtrirt. Im Dezember 1898 wurden von Kalkutta 1 200 000 Stück Rohhäute ausgeführt; im gleichen Monat des Jahres 1899 betrug die Zahl 7500 000 Stück. Dieſe gewaltige Zunahme iſt nicht etwa einer Seuche zuzuſchreiben, ſondern ſie iſt eine direkte Folge der Futter⸗ und Waſſernoth, die über ganz Indien herrſcht. Das Rindvieh geht zu Tauſenden zu Grunde und in den mohammedaniſchen Theilen Indiens iſt die Bevölkerung genöthigt, es zu ſchlachten, um ihr Leben zu friſten. Erfreulich lauten nur die Berichte aus Birma, wo die größte Reisernte, die ſeit Jahren zu verzeichnen iſt, erwartet wird, ſo daß das für den Export verfügbare Quantum Reis höher geſchätzt wird als jemals. Wie kommen nun trotzdem die oft erwähnten Loyali⸗ tätskundgebungen zu Stande? All die Beweiſe von Loyalität, die mit ſolchem Pomp in die Welt hinauspoſaunt werden, ſind mehr oder weniger beſtellte Arbeit, die dem Wiſſenden ein Lächeln abnöthigen. Die Sache iſt ſo einfach; der einem jeden indiſchen Fürſten von der Regierung beigegebene „Vormund“, beſchönigender Weiſe„Reſident“ genannt, ſagt zu ſeinem Mündel: da haſt Du jetzt die ſchönſte Gelegenheit, Dich bei der Regierung lieb Kind zu machen, vielleicht gibts dann einen Orden oder Du wirſt in eine höhere Kanonenklaſſe berſetzt.(Zur Erläuterung ſei bemerkt, daß bei der Ankunft und Abreiſe indiſcher Fürſten in einer Reſidenzſtadt ein Salut ge⸗ feuert wird, der je nach der Rangklaſſe zwiſchen 7 und 15 Schüſſen ſchwankt. In eine höhere Rangklaſſe zu gelangen iſt deshalb das Streben vieler indiſcher Fürſten.) Wenn es der Reſt⸗ dent auch nicht ausſpricht, ſo denkt er es und der betreffende Maharadſcha, oder was immer ſein Titel ſein mag, weiß, daß er ſo denkt, und handelt danach. Als Zeichen der Loyalität wird nun wohl auch die begonnene Anwerbung eines indiſchen Freiwilligenkorps angeſehen werden. Dieſe indiſchen Freiwilligen ſind nicht Anderes als miſerabel bezahlte GEuropäer, die ſich bei den ſchlechten Zeiten hier nicht haben ernähren können und die Gott danken, eine Gelegenheit gefunden zu haben, um den Staub Indiens von ihren Füßen ſchütteln zu können, umſomehr als Jeder in der Hoffnung lebt, am Ende des Krieges ein Stück Land als Eigenthum überwieſen zu erhalten. Ihr Oberſt Lumsden, ur⸗ ſprünglich Theepflanzer, dann Kommandeur des Volunteer⸗ Regiments„Surma Valley Light horse“, hat ſchon ganze 250 Mann zuſammengebracht, deren Abreiſe nach dem Kriegsſchau⸗ platz möglichſt beſchleunigt wird. Deutſches Reich. c. Berlin, 19. Febr.(Der Centralvorſtand der nationalliberalen Partei) tritt am nächſten Sonn⸗ tag Vormittag 11½ Uhr im Reichstagsgebäude in Berlin zu⸗ ſammen, um den ſtatutenmäßigen Jahresbericht des geſchäfts⸗ führenden Ausſchuſſes entgegenzunehmen und die politiſche Lage zu beſprechen. Nach der Sitzung findet ein gemeinſames Mahl im aiſerhof ſtatt. —(Die lex Heintze) ſoll womöglich doch zu Stande gebracht werden. Im Reichstage fand heute eine vertrauliche Konferenz zwiſchen dem Staatsſekretär Nieberding und den Abgg. Oertel(konſ.), Stockmann(Rp.), Eſche(nat. ub.) and Roeren(Centr.) ſtatt, um für die dritte Leſung eine Verſtändi⸗ gung über die zwiſchen dem Bundesrathe und der Reichstags⸗ mehrheit obwaltenden Meinungsverſchiedenheiten herbeizuführen. —(Das Befinden Dr. Liebers) iſt unverändert geblieben; nach einem Fieberanfalle folgte heute die Ruhepauſe. Die Nahrungsaufnahme bleibt befriedigend. Rumänien. Heber einen politiſchen Mord wird aus Bukareſt, 15. Februar, berichtet: In der Nacht auf Mittwoch wurde in einer entlegenen Straße einer zumeiſt von ärmeren Leuten bewohnten Mahala die Leiche eines jungen Mannes mit zerſchmettertem Schädel aufgefunden. In einer Taſche des Ermordeten fand ſich eine Poſtkarte mit der Adreſſe an einen Herrn Fitovscki in der Strada Cantemir. Die polizeilichen Nachforſchungen führten alsbald zum Reſultate, daß ein Fitovscki, deſſen Perſonsbeſchreibung völlig auf den Er⸗ ſchlagenen paßte, kurz vor Entdeckung des Mordes in einer Kaffeeſchänke geweſen ſei und ſie in Begleitung des bulgariſchen Studenten Trifanoff verlaſſen habe. Daraufhin wurde Trifanoff aus dem Bette abgeholt u. in das Polizeikommiſſariat abgeführt, wohin man inzwiſchen auch die Leiche des Ermordeten gebracht hatte. Dieſe wurde von Trifanoff als die Fitobsckis erkannt, indem er zugleich erklärte, daß dieſer auf Beſchluß des bulgariſchmakedoniſchen Revolutionskomitees in Sofia aus dem Wege geräumt worden ſei. Er ſelbſt ſei Mitglied des Geheim⸗ bundes, der an der Vergrößerung Bulgariens arbeite. Da die Pforte vom Beſtande einer Filiale dieſes Geheimbundes in Bukareſt Kenntniß hatte, ſo habe ſie Fitovscki als ihren Spion zur Ueberwachung der Bewegung unter den Bukareſter Ver⸗ ſchworenen nach Rumänien geſchickt. Dieſe hätten hiervon dem Zentralkomitee in Sofia Meldung erſtattet, der ſodann einen gewiſſen Boicin zur Vollſtreckung des Todesurtheils gegen Fitovscki nach Bukareſt geſendet habe. Trifanoff will bei der Ermordung Fitopsckis nicht zugegen geweſen ſein, ſondern nur bei ſeiner Trennung von ihm geſehen haben, daß ihm zwei Männer folgten. Da Trifanoff auch das Abſteigequar Baicius angab, ſo konnte dieſer nebſt den beiden zugleich mit ihm nach Bukareſt gekommenen Individuen noch in derſelben Nach verhaftet werden. Der Verlauf des mit Boicin angeſtellten Verhörs wird vorläufig geheim gehalten. Doch reicht das über dieſen Mordgeſellen in Erfahrung Gebrachte vollſtändig aus, um in ihm ein neues Exemplar jener auf der Balkanhalbinſel nicht ſeltenen gewerbsmäßigen politiſchen Meuchelmörder zu erkennen, die namentlich noch von der Ermordung Stambulows her in Erinnerung ſind. Boiein war nämlich bereits in der Schweiz wegen Ermordung eines türkiſchen Polizeiagenten zu längerer Kerkerſtrafe verurtheilt, floh aber von dort und ſoll ſich ſpäter bei Metzeleien in Salonicht und im Armenierviertel von Kon⸗ ſtantinopel betheiligt haben. Vereinigte Staaten. Eine der Wiener„Pol. Korr.“ aus Waſhingkoß zik⸗ hende Mittheilung macht darauf aufmerkſam, daß in dem jetzt auch von den Vereinigten Staaten endgiltig angenommenen Samoa⸗Vertrage die Inſel Tutuila nicht vollſtändig in den Beſitz der Union übergegangen iſt, ſondern daß in dieſem Punkte Feuilleton. Verein Vrille. Die Brille! Was iſt das? Ein Berliner Künſtlerklub, antwortet das„Berliner Tagebl.“, aus jungen Schauſpielern, Malern und Schriftſtellern beſtehend, der jeden Samſtag unter höchſt merkwürdigen Gebräuchen die Mitternacht und unter tollem Faſchingsſcherz die Morgenſtunde, die bekanntlich Gold im Munde hat, zu begrüßen befliſſen iſt. Fern in einem ange⸗ ſehenen Gaſthauſe des Hanſaviertels am Thiergarten ſchtet“ die junge„Gemeinde unter dem dankbaren Symbol der„Brille“. Selbſtverſtändlich iſt jeder Gaſt ein„Blinder“, jeder ſtändige Gaſt ein„Einäugiger!“ Erſt durch den„Staarſtich“ wird man ein Sehender..... Es iſt Samſtag. Auf dem dreieckigen Rieſentiſch brennt die bläuliche Oriflamme“. Ueber den Thron des„Auguriums“ blickt das thönerne Bild des„Allgeſichts“ mit rothen Augenhöhlen magiſch in die Runde. Vor dem Thonbild leuchtel eine rieſige roſenrothe Brille.„Wir ſchauen durch roſen⸗ rothes Glas auf dieſen Erdenſpaß!“ ſingt das„hohe Brillen⸗ lied!“ Aber von den hohen Wänden leuchten in phantaſtiſchen Farben weihevolle Gemälde. Der„alte Klemmer“, den das „blonde Lorgnettchen“ mit dem„Monocle“ betrog, ſind da keck und parodiſtiſch von Malershand verewigt. Erſt wenn die Theater geſchloſſen haben, ſchlägt die Stunde der Brille. Eine Sonnenblumenuhr ſchlägt dieſe Stunde. Denn die„Sonnenblume“ iſt die heilige Blume der Brille. Die Sehenden ſitzen um den„Sichtungstiſch“.„Das hungerige Thier“ ſteht mit dräuendem Rachen für milde Spender bereit. Das„Handgelenk“ erhebt ſich, die„Blinden“ hereinzuführen, begleitel don dem„Futteral“. Jetzt gibt der„Brillenwächter das Zeichen, daß ſie kommen. Die Kommenden, die mit ver⸗ bundenen Augen über Winkel und Treppen, Flure und Gänge 7 dem„Geſichtskreis“ nahen, hören, ſich nähernd, eine erſchütternde Muſik. Jetzt wickeln ſie ſich durch die„Netzhaut“ einem rieſigen Thürnetz zwiſchen Vorſaal und Brillenſaal. Es folgt die heilige „Entblindung“, mit„blöden“ Augen ſehen die Blinden den drei⸗ eckigen Tiſch unbeſetzt. Aber nein, jetzt taucht mit rieſiger Brille bewehrt ein Haupt nach dem andern unterm Tiſch hervor, Mummengeſtalten in Scharlachröcken zeigen ſich den Blinden und nennen ihre Namen: Das 8, der Brennpunkt, das rechte Auge, das linke Auge, das Glühauge, das Goldauge, das Schwefelauge, das Blutauge, das Fettauge, das Neinauge, das Hühnerauge, das Blauauge, das Meerauge, das Rabenauge, das Eulenauge, das Himmelsauge, das Wagnerauge, das Thonauge. — Wer kann ſie alle behalten. Alsbald klingelt es auch ſchon am Telephon. Das„große Allgeſicht“ erkundigt ſich gütig nach dem Befinden der Brille. Ein bauchredneriſch veranlagter Herr vom Deutſchen Theater beſorgt das heitere Geſpräch. Unter Umſtänden iſt dann auch ein„Starſtich“ fällig, den der„Profeſſor Schwefel“ mit furchtbarem Meſſerwetzen vor⸗ nimmt. Der„Augapfel“— ein Gravenſteiner— wird herum⸗ gereicht und andächtig verzehrt. Dern„der Genuß dieſes Aug⸗ apfels iſt ein ſeeliſcher Genuß!“ Vialleicht folgt auch noch eine Vorleſung aus der Geſetzrolle, die ein bekannter„Waldſchrat“ ſtimmungsvoll ausführt, nicht ohne am Schluſſe in den Veits⸗ tanz höchſter Verzückung zu gerathen, ſo daß er„durch Reiben beſänftigt werden muß.“ Jetzt endlich— es ſchlägt Mitternacht— iſt die heilig. „Hm-cination“ zu Ende. Mit hellem„Schau“ wird der junge Tag begrüßt, die Scharlachröcke werden fortgeworfen; nur die Brille, allerdings in die Stirn oder in die Künſtler⸗ locken geſchoben, und die Sonnenblume im Knopfloch bleibt. Jetzt darf der Kellner, auch„Thränendrüſe“ genannt, im Ge⸗ ſichtskreis erſcheinen und Bier und Speiſe bringen. Ein Weil⸗ chen fummt und ſchwärmt es heil i Beilleaſfaal, bis das S. Schweigen gebietet. Die Kunſtgenüſſe folgen. Da ſpielt bald Berlins erſter Harfenvirtuoſe, oder ein be⸗ kannter Maler verulkt als Schnellmaler die„Ismuſſe“ und die„angewandte Kunſt“. Da ſteigt ein genial zuſammen⸗ geſtrichener Don Carlos im Lumpeſtyl, von Mitgliedern des Deutſchen Theaters dargeſtellt; und ein Anderer gibt Berliner „Maurerlieder“ zum beſten, und ſo fort, bis man heimgeht, um ſich nach einer Woche wieder„bloß und blöd und blind“ neu zu verſammeln und ſich wieder zu begrüßen mit dem feierlichen Brillengruß: Schau! *.** — Ein Theaterbrand in Paris. Eine Feuersbrunſt hat in der Nacht zum Sonntag das„Theatre Trianon“, das ehe⸗ malige berühmte Balllotal am Boulepard Rochechouart voll⸗ ſtändig zerſtört. Im„Trianon“ ſpielte ſeit Kurzem der bekannte ttalieniſche Verwandlungskünſtler Fregoli mit großem Erfolg. Das Theater war Samſtag Abend ausverkauft. Um drei Uhr Nachts ſtürzten zwei Perſonen in das nebenan gelegene Cafs und riefen:„Das Theater brennt!“ Der Theaterſekretär Pinſon, der in dem Café ſaß, eilte ſofort in den Theaterſaal, wo ihm bereits die hellen Flammen entgegenſchlugen. Die Feuerwehr erſchien ſchnell, aber begünſtigt vom Sturmwind, der Paris durchwehte, hatte ſich der Brand ſchon über das ganze Gebäude nothdürftig bekleidet flüchteten. Die Feuerwehr mußte ihre Be⸗ mühungen darauf beſchränken, dieſe Nebenhäuſer zu ſchützen, was ihr auch gelang. Fregoli fand ſich jammernd an der Brandſtätte ein. Ihm ſind Koſtüme und Apparate für 75 000 Franes ver⸗ brannt. Er war nicht berſichert. Glücklicherweiſe bewahrte en ſeine übrigen Koſtüme in ſeinem Hotel auf. Der Entſtehungs⸗ berbreitet und bedrohte die Nebenhäuſer, aus denen die Bewohnen — 2. Selle: General Auzeiger. Mannbeim, 20. Februar. der urſprüngliche Stand, vor 1878, wiederhergeſtellt worden iſt. Danach werden die Vereinigten Staaten die Souveränetät nur über den Hafen und das Landgebiet von Pago⸗Pago, über das ſonſtige Tutuila jedoch nur ein Protektorat ausüben. Dies ermöglicht der Regierung eine vollſtändige Kontrole auf Tutuila, ohne ihr beſondere Verwaltungspflichten außerhalb des Hafen⸗ gebietes aufzuerlegen. Der Burenkrieg. Nach dem Entſatz von Nimberley. * London, 17. Febr. Das Unerhörte iſt geſchehen. Geſtern morgen, als nach 10 Uhr die amtliche Meldung von dem Entſatz der Diamantenſtadt Kimberley durch General French bekannt gegeben wurde, kam es vor, daß engliſche Gentlemen und ſogar engliſche Ladies, ohne vorhergehende Vor⸗ ſtellung, einander die freudigen Nachrichten mittheilten und ſich gegenſeitig beglückwünſchten! Von der allgemeinen Freude kann man ſich einen Begriff machen, wenn man hört, daß ſogar Angehörige der höchſten Kaſten im Freudestaumel dieſe geſell⸗ ſchaftlichen Formen vernachläſſigten. General French, ſo ſchreibt man der„Voſſ. Ztg.“, iſt der Held des Tages; aber nicht geringere Ehre gebührt dem Oberſten Kekewich für die mit ſo großer Umſicht und Tapferkeit geleitete Vertheidigung der Stadt. Oberſt Kekewich iſt etwa 45 Jahre alt und gehört zu den Offizieren, die aus der Miliz in das ſtehende Heer übergetreten ſind, woraus man ſchließen muß, daß er die etwas ſchwierigen Prüfungen zum Eintritt in die Militärakademie nicht hat be⸗ ſtehen können. Das hat ihn jedoch nicht verhindert, ſich im Feld auszuzeichnen; denn er hat den Feldzug in Perak mitgemacht, an der Expedition unter Lord Wolſeley zum Entſatz von Char⸗ tum theilgenommen, und ſich bei Suakin mit den von Osman Digna geführten Derwiſchen herumgeſchlagen. Er befand ſich mit dem Lancaſhire⸗Regiment in Kapſtadt, als das erſte Bataillon Befehl erhielt, nach Kimberley als Beſatzung zu gehen. Unter ſeinem Kommando befanden ſich höchſtens 500 Reguläre; doch wurden in der Stadt Kimberley ſelbſt noch weitere 2000 Truppen ausgehoben, und mit einigen Poliziſten hat dieſe kleine Schaar genügt, um die äußerſt weitläufige Stadt mit ihren Außenwerken vier Monate lang gegen Cronje zu ver⸗ theidigen. Die Bedeutung des Entſatzes von Kimberley, einer Stadt ohne ſtrategiſchen Werth, liegt in dem Rückſchlag, den dieſes Ereigniß auf die politiſche Lage und die Stimmung des Publikums ausüben wird und muß. Die Nieder⸗ geſchlagenheit war in der letzten Zeit ſo groß, daß man ſogar in einem leitenden konſervativen Blatte die Möglichkeit in Betracht zog, mit dem ſiegreichen Feinde Unterhandlungen anknüpfen zu müſſen. Für die Regierung iſt dieſer erſte militäriſche Erfolg ganz beſonders werthvoll, weil es ihr jetzt leichter wird, die viel⸗ Umſtrittenen Militärvorlagen und die damit ver⸗ bundenen Kreditforderungen ins Trockene zu bringen. Dieſe Vorlagen ſind natürlich nur für die gegenwärtige Kriſts berech⸗ net, und wenn dieſe vorüber iſt, wird der alte Schlendrian wieder einreißen. Von dem jetzigen Kabinet läßt ſich keine durchgreifende Neugeſtaltung des Militärweſens erwarten. Am Allerwenigſten von Lord Lansdowne, der allen Neuerungen abhold iſt und in dieſer Abneigung von Lord Salisbury nach Kräften unter⸗ ſtützt wird. Wie's gemacht wird. Lolgendes, ebenſo unterhaltendes als lehrreiche Geſchichtchen, er⸗ Zählte kürzlich im engliſchen Parlament der beredte triſche Abgeordnete Healy anläßlich der Tranvaaldebatte:„Erinnert Ihr(nämlich die Tories) Euch noch wohl, wie Ihr im Jahre 1879 Burmah annektiren wolltet und wie der treue Freund der britiſchen Konſtitution, das Reuterſche Telegraphenbureau, Euch half? Reuter meldete von Min⸗ dalay oder Rageon:„König Thiebaw von Burmah iſt dem Trunke fklaviſch ergeben.“ Zwei Tage gingen vorüber und Reuter telegraphirte: aufs Neue:„König Thiebaw trinkt noch immer.“ Wieder drei Tage. Da kam das drktte Telegramm:„König Thiebaw hat ſeine Schwieger⸗ Mutter und drei unverheirathete Tanten ermordet.“ Aber da geſchah etwas in England. Die Konſervativen fielen. Gladſtone wurde Miniſter, Reuter ſchwieg, und wir hörten fünf Jahre nichts von König Thiebaw, ſeinem Trinken und ſeinen ermordeten„Schwiegermutter und Tanten“. Aber Gladſtone wurde geſchlagen, die Tories traten wieder auf und der treue Reuter telegraphirte ſofort:„König Thiebaw trfukt noch immer!“ Da ward Burmah annektirt. Eure An⸗ ſprüche, Engländer, ſo ſchloß Healy, auf Johannesburg ſind nahezu ebenſo reſpektabel! Wenn die Engländer allerlei Greuel erzählen, grund des Brandes iſt noch unbekannt. Die Theater⸗Kommiſſion erſchien geſtern an der Brandſtätte und erklärte, das Theater ſei genügend feuerſicher geweſen. Trotz dieſer Erklärung iſt gar nicht auszudenken, was geſchehen wäre, wenn der Brand während der Vorſtellung ausgebrochen wäre. Wahrſcheinlich wäre die große Mehrheit des Publikums mitverbrannt, wie das bei einer gleichen Kataſtrophe in faſt ſämmtlichen, angeblich„feuer⸗ ſicheren“ Pariſer Theatern geſchehen würde. — Adelina Patti⸗Cederſtröm wird von einer engliſchen Dame folgendermaßen geſchildert: Ich hörte ſie vor ein paar Tagen. Sie gab ein Konzert und hatte ein volles Haus. Die Stimme iſt ſchwächer, aber gleich voll und weich wie vor 20 Jahren. Ihr ganzes Geheimniß beſteht darin, daß ſie ſo vor⸗ ſichtig iſt. Sie hat nie zu lange gewacht, nie ſtarken Wein ge⸗ trunken, hat nie aufgehört zu baden, Gymnaſtik zu treiben, friſche Luft zu genießen und ihren Körper auf die gewiſſenhafteſte Art zu pflegen. Sie wußte, daß die ſchlecht angewandte Jugend bald flieht und deshalb beſchloß ſie, dieſe mit geeigneten Mitteln feſt⸗ zuhalten. Ihr Lebensſpruch iſt: Aergere Dich nie, freue Dich immer. Je mehr Du Andere froh machſt, um ſo glücklicher wirſt Du ſelbſt. Verliere lieber Dein Geld, als Deine gute Laune. Arbeite lieber, als Dich zu amuſiren. Du haſt es am Ange⸗ nehmſten, wenn Du von der Arbeit ruhſt. — Graf Leo Tolſtof iſt von ſeiner ſchweren Erkrankung lleßzt ſo weit hergeſtellt, daß er in dieſen Tagen bereits ein Mos⸗ kauer Theater beſuchen konnte. Er wohnte im Volkstheater einer Aufführung von Tſchechows„Djadja Wanja“(Onkel Wanja) bei, folgte aufmerkſam der Handlung u. rühmte das Spiel einzel⸗ ner Darſteller. Die Direktion legte dem Grafen ein für Ehren⸗ giäſte beſtimmtes Buch vor, in welches er ſeinen Namen eintrug, das Publikum hatte Anfangs den Dichter nicht bemerkt; es wurde erſt aufmerkſam, als alle Schauſpieler, die hervorgerufen wurden heim Erſcheinen vor der Rampe, ſich beſonders vor der Loge ver⸗ pbeugten, in welcher Tolſtoi mit ſeinen Angehörigen Platz genom⸗ men hatte. In Folge deſſen kam es zu lebhaften Ovationen, die die Theilnahme der Ruſſen an der Erkrankung und ihre Freude über die Geneſung ihres großen Mitbürgers deutlich offenbarten. Man beruhigte ſich erſt als Graf Tolſtoi nach Hauſe ge⸗ flahren war. welche von den Buren begangen ſein ſollen, erinnere man ſie an die Meldung:„Und König Thiebaw trinkt noch immer!“ Aus Stadt und Cand. Waunheim, 20. Februar 1900. Aus den letzten Plenarſitzungen der Handelskammer. Unter den Einläufen iſt hervorzuheben der„Lehrbericht der Handelskurſe für Mädchen in Mannheim“. Bekanntlich war es J. K. Hoheit die Großherzogin, die mit weitem Blick und warmem Herzen ſich der wichtigen Frage der Errichtung von Handelskurſen für Mädchen annahm, indem ſie zuerſt in der Reſidenz und ſodann in Mannheim zur Begründung ſolcher Kurſe die Anregung gab. Die alsbaldige Durchführung dieſes Gedankens ſtieß in unſerer Stadt an⸗ fänglich auf Hinderniſſe, die aber durch das Damenkomitee, welches etwas ſpäter unter Führung der dermaligen Präſidentin, Frau Anna Scipio, die Sache ſelbſtſtändig in die Hand nahm, überwunden wurden. So trat denn am 17. Oktober 1899 dieſe für unſere Stadt ſo wichtige Einrichtung ins Leben. Ueber den erfreulichen Erfolg, welcher in der kurzen Zeit des Beſtehens erzielt wurde, gibt der vor⸗ erwähnte Bericht Auskunft. Den jungen Mädchen wird auf dieſe Art ein neuer Zweig der Erwerbsthätigkeit eröffnet, dem Handelsſtand werden vorgebildete Hilfskräfte zur Verfügung geſtellt. Pflicht des letzteren wird es ſein, nach Kräften dazu mitzuwirken, daß den Ab⸗ ſolventen die Erlangung entſprechender Anſtellungen erleichtert und ſo der praktiſche Zweck des Unternehmens in möglichſt umfaſſender Weiſe erreicht wird. Es wird beſchloſſen, Herrn Heinrich Zimmern, dem hoch⸗ verdienten Vicepräſidenten der hieſigen Produktenbörſe, zu ſeinem 25jährigen Jubiläum die Glückwünſche der Handelskammer auszu⸗ ſprechen. Der Vorſitzende der Kammer, Herr Diffens, trägt vor, das dem Landtag vorliegende Budget ſehe, wie dies der Handelskammer bekannt ſei, drei Oberamtmannsſtellen vor, nämlich je eine für Karls⸗ ruhe, Heidelberg und Freiburg. Es ſei deshalb im Auftrag der Handelskammer dem Herrn Miniſter des Innern die Bitte vorgetragen worden, auch für Mannheim bezw. das hieſige Bezirksamt die Errich⸗ tung einer Oberamtmannsſtelle in Ausſicht zu nehmen. Mit der Ge⸗ währung dieſes Geſuches wäre die Möglichkeit gegeben, tüchtige Beamte, die ſeither, ſobald die Zeit der Beförderung heranrütckte, verſetzt werden mußten, weil es in Mannheim an Stellen zum Vorrücken fehlte, längere Zeit unſerem Platze zu erhalten. Da das hieſige Bezirksamt nicht ſelten mit wichtigen verkehrspolitiſchen Aufgaben betraut ſei, wie das namentlich zur Zeit zutreffe, ſo hätte auch der Handelsſtand ein Inter⸗ eſſe daran, daß dieſer wichtigen Stelle die mit einem häufigen Beamten⸗ wechſel verbundenen Nachtheile möglichſt erſpart werden. Dieſe An⸗ regung habe bei dem Herrn Miniſter eine gute Aufnahme gefunden. Aus dem nahezu unerträglichen Nothſtand, welcher bei der In⸗ duſtrie infolge des Kohlenmangels eingetreten iſt, hat die Handels⸗ kammer Veranlaſſung genommen, an den Reichstag eine Petition zu richten, die mit dem Antrage ſchließt:„Der Reichstag wolle das Schwergewicht ſeines Votums dafülr einſetzen, daß die deutſchen Aus⸗ fuhrtarife für Kohlen und Koks außer Kraft geſetzt und die Beför⸗ derung fremder Kohlen zu den Sätzen des Rohſtofftarifs zugelaſſen werde.“ Mit Rückſicht auf die ſtarke Steigerung des Geſchäftsſtandes der Handelskammer ſoll die Stelle eines wiſſenſchaftlich gebildeten Hilfs⸗ arbeiters bezw. 2. Sekretärs alsbald zur Beſetzung ausgeſchrieben werden. * Militäriſches. Dem Vernehmen nach iſt Oberſt Waenker von Dankenſchweil, bisher Abtheilungschef im großen General⸗ ſtabe, zum Kommandeur des 5. Badiſchen Infanterie⸗Regiments Nr. 113 ernannt worden. * Die Aetien⸗Geſellſchaft für Kaffee⸗Conſervirung in Ludwigshafen a. Rh. kheilt per Circular mit, daß ſie mit dem I. März ds. Is. Sitz und Bureaus der Geſellſchaft nach Mannheim verlegt. Von dieſem Tage ab iſt die Adreſſe der Geſellſchaft: Actien⸗Geſellſchaft für Kaffee⸗Conſervirung, Mannheim. Telegramm⸗Adreſſe: Monopol. Telephon No. 1624. * Die SHeilsarmee, die, ſo ſchreibt man uns, mit ihrer Miſſionsarbeit von Tag zu Tag weitere Fortſchritte macht und auch in unſerer Stadt nicht ſtille ſteht, erfährt hier eine neue Verſtärkung. Leutnantin Ortlieb und Wilken, welche ſchon in einigen Theilen Deutſchlands und zuletzt in Frankfurt a. M. thälig geweſen ſind und in ihrer Miſſionsarbeit mit Erfolg gewirkt haben, werden kommenden Mittwoch, 21. Febr., Abends 8½ Uhr, ihre Willkomms⸗Verſammlung haben. Aus dem Großlerzogthum. * Schwetzingen, 19. Febr. Bei der geſtern dahier vorge⸗ nommenen Wahl der Stiftungsräthe wurden mit großer Majorität gewählt, auf 6 Jahre: Aug. Neuhaus, Fabrikant; Joh. Klein, Fabrikant, auf 3 Jahre: Joſ. Fackel, Privatmann, Joſef Maier, Bau⸗ kontroleur. Die Wahlbetheiligung, hauptſächlich aus Arbeiterkreiſen, war eine ſehr rege. * Konſtanz, 19. Febr. Das Hotel„Metropol“ hier wurde um 147 000% von Frau Wittwe Seiter, früher Beſitzerin des„Lindauer Hofs“ in Lindau, gekauft. Pfalz, Jeſſen und Umgebung. Speyer, 19. Febr. Der Guß der Kaiſerglocke für die Gedächt⸗ nißkirche erfolgte nach der„Sp. Ztg.“ in Apolda in Thüringen. Der Werth dieſer Glocke ohne Glockenſtuhl ſtellt ſich guf 22 000%½, welche durch eine Spende des Kaiſers, ſowie durch anderweitige freiwillige Beiträge gut patriotiſcher Männer bis auf 6000/ aufgebracht iſt. Die Einweihung findet beſtimmt am 21. März am Vorabend des Geburtstages des alten Kaiſers Wilhelm L. ſtatt. * Neuſtadt, 19. Febr. Hier brach in dem Packraum der Firma Pauſch Feuer aus, welches auch auf das angrenzende Lagerhaus der Firma Deutſch übergriff und dasſelbe völlig einäſcherte. In dem Lagerhaus von Deutſch befanden ſich große Quantitäten von Zucker und Schwefel, die für das Feuer willkommene Nahrung fanden. Der brennende Schwefel verbreitete einen ſo ſtarken Geruch, daß ſelbſt die Feuerwehr einen Moment einhalten mußte. Ein großes Glück war es, daß noch rechtzeitig eine Anzahl Fäſſer mit Sprit, die in der Nähe lagerten, entfernt wurden, es hätte eine ſchreckliche Kataſtrophe geben können. * Worms, 19. Febr. Der Geſchäftsführer des„Wormſer General⸗Anzeigers“ Max Fetzer wurde heute Vormittag wegen be⸗ deutender Unterſchlagung und falſcher Buchführung verhaftet. Theater, Kunſt und Wiſſenſaaft. Aus Heidelberg wird uns geſchrieben: Geſtern Abend fand im Muſeumsſaale das letzte Saiſon⸗Konzert des hieſigen Bach⸗ veveins unter ſtarker Bethefligung des Publikums ſtatt. Das ge⸗ ſchmackvoll zuſammengeſtellte, mannigfaltige Programm umfaßte Beethoven, Schubert und Wagner. Man erkannte in der umſichtigen Leitung derſelben, in der verſtändnißvollen Auffaſſung die geſchickte Hand des geſchätzten Dirigenten, Prof. Dr. Wolfrum. Den An⸗ fang bildeten die Vorſpiele zum 1. und 3. Aufzug und der Charfrei⸗ tagszauber, des„Parſifal“. Die Soloſtellen hatten für dieſen Abend Herr Willy Fenten, Mannheim(Gurnemanz), und Herrr Dr. Ludwig Wüllner(Parſifal) freundlichſt übernommmen. Auch hier weiß man das ſonore, wohlgeſchulte Organ des Herrn Fenten ſehr zu ſchätzen. Seiner Aufgabe entledigte er ſich mit gewohnter Sicherheit. Einen würdigen Partner fand er in Herrn Wüllner, der mit ſeiner warmen, ausdrucksfähigen Stimme alle Herzen gewann. Seine edle Vortragsweiſe kam beſonders in der zveiten Nummer unſeres Programms zur Geltung. Mit welchem Gefühl fang er die ſtimmungsvollen Schubert⸗Lieder„Todtengräbers Heimweh“ und die bekannte Goethe'ſche Ode„Prometheus“! Die Krone ſetzte dem Abend Beethovens Neunte Symphonie auf. Am beſten gelang das Adagio, Wenn die Chöre nicht den Gipfel der Vollkommenheit erreichten, ſo muß man immerhin bedenken und entſchulbigend erinnern, daß die⸗ ſelben bei allen derartigen Veranſtaltungen aus Laien zuſammengeſetzt ſind. Die weiblichen Solopartien des Schlußchors fanden in den Damen Frl. Maly v. Trützſchler(Berlin) und Frl. Anna v. Nievelt(Wiesbaden) würdige Vertreterinnen. Das Publikum zeigte ſich für alle dieſe Darbietungen äußerſt dankbar. E. S. Eine Neuerung im Pariſer Theaterweſen wird von dem Publitum mit allgemeinem Unmuth aufgenommen. Die Bühnenverwalter haben nämlich beſchloſſen, einem ewigen Streite mit der„Aſſiſtance publique“, die 10 Prozent ihrer Bruttoeinnahme von ihnen als Armengut verlangt, dadurch ein Ende zu machen, daß fortan die Theaterbeſucher die 10 Prozent an der Kaſſe zahlen ſollen. Dafür werden ſie beſondere Zettel erhalten, und wenn das ſchon umſtändlich iſt, ſo iſt man erſt recht entrüſtet über die Forderung, daß fortan für jeden Platz ein Zuſchlag von 10 Prozent hinzukommt, für den be⸗ ſcheidenen Mann, der drei Franken für ſeinen Platz bezahlt, wie für den Reichen, der ſich einen Parterreſitz 10 Frankenkoſten läßt Badiſcher Landtag. 385. Sitzung der Zweiten Kammer. B. N. Karlsruhe, 20. Februar. Präſident Gönner eröffnet 3410 Uhr die Sitzung. Miniſtertiſch Miniſter Eiſenlohr und Regierungsvertreter. Abg. Schüler erſtattet Bericht über das Budget der Heil⸗ und Pflegeanſtalten und des polizeilichen Arbeitshauſes. Angefordert werden für die Pflegeanſtalten im ordentlichen Etat 3,706,200 /, im außerordentlichen Etat 504.246%. Die Einnahmen betragen 2,855,036%. Dem Voranſchlag iſt ein Geſammttrankenſtand von durchſchnittlich täglich 2175 Köpfen zu Grunde gelegt. Die vorgefehene Stellenvermehrung entſpricht der Vermehrung der Pfleglinge. Schon früher iſt die Regierung dem Plane der Aufhebung der Pforzheimer Anſtalt und des Erſatzes derſelben näher getreten. Für Vorarbeiten eines projektirten Baues ſeien 5000/ eingeſtellt. Ebenſo könne die Abſonderung der verbrecheriſchen Irren von den ſonſtigen Kranken nicht länger verſchoben werden. Im Falle der Erbauung einer neuen Heil⸗ und Pflegeanſtalt könne eine geſonderte Verpflegung der verbrecheriſchen Irren herbeigeführt werden. Die Geſammtzahl dieſer Irren beträgt 218. Die Pforzheimer Anſtalt ſei ein altes Bauwerk und liege mitten in der Stadt; das eine Projekt beſteht darin, eine große Anſtalt wie die Emmendinger zu errichten, das andere in Erſtellung von zwei kleineren Anſtalten in den entgegengeſetzten Theilen des Landes. Die Kommiſſton habe ſich für den letzteren Plan ausgeſprochen, wobei Pforzheim berückſichtigt werden könnte. Es ſei auch mit Recht der Wunſch ausgeſprochen worden, im oberen Theil des Landes eine ſolche Anſtalt zu errichten. Die Kommiſſion ſchlägt dabei eine Reſolution vor, die Anſtalt in Pforzheim aufzuheben und zum Erſatz zwei An⸗ ſtalten zu exrichten, wobei der Landskommiſſariatsbezirk Konſtanz berückſichtigt werden ſolle. Abg. Franz befürwortet die Wahl von Raſtatt, das ſowohl einen billigen Platz in beſter Lage zur Verfügung ſtellen könne, wie auch ſonſt die Stadt in Bezug auf billige Lebensmittel wohl geeignet ſei, dieſe Anſtalt aufzunehmen. Jetzt, da Raſtatt ſeiner Feſtungs⸗ mauern entledigt, ſei es im Aufblühen begriffen, bedürfe aber wohl der Unterſtützung des Staates. Abg. Wittum führt aus, daß es ein Gebot der Billigkeit wie Gerechtigleit ſei, daß man die Anſtalt bon Pforzheim nicht einſach weg⸗ nehme. Seit rahezu einem Jahrhundert beſtehe die Pforzheimer An⸗ ſtalt. Es ſcheine aber nach der Rednerliſte geradezu ein Wettlauf zu beſtehen nach einer Irrenanſtalt. Er bitte, den Intereſſen der Stadt Pforzheim auch ferner Rechnung zu tragen. Abg. Ulbel: Die Regierung habe durch die Forderung von 5000% für die Vorarbeiten gewiſſermaßen die Mitwirkung der Volksvertretung vorgeſehen. Auch er trete für die Errichtung von zwei Anſtalten ein, dieſelben ſeien gerechtfertigt ſowohl durch die Zunahme der Bepölkerung, wie durch die Vermehrung beſonders der Nerven⸗ kranken, da leider die Gründe und Urſachen der Nerbenzerrüttung weiter fortbeſtünden. Auch ſei in erfreulicher Weiſe zu konſtatiren, daß die leichten Kranken aus der ungenügenden Privatpflege in die öffenklichen Anſtalten übergeführt würden. Mit der Reſolution ſei er gern einverſtanden, vor Allem mit dem Gedanken, eine ſolche Anſtalt in Konſtanz zu errichten. Große Enkfernungen feien hier zu berück⸗ ſichtigen, die jetzt oft bei Krankentransporten nur ſchiwer zu über⸗ winden ſeien. Konſtanz biete Alles das, was zu einer Anſtalt be⸗ nöthigt: milde klimatiſche Lage, gutes Gelände, Lage an der Haupt⸗ bahn mit trefflicher Verbindung, wobei man die Anſtalt direkt mit dem Petershauſer Bahnhof verbinden könne. Auch über das Maſſer könne man ſich nicht beklagen, da man den Plan habe, das Waſſer aus dem See wie in St. Gallen zu beziehen. Auch in Bezug auf das Perſonal ſei in Konſtanz auf das Beſte geſorgt, andererſeits ſei auch die ſon⸗ ſtige ärztliche Fürſorge vortrefflich, ſodaß auch nach dieſer Richtung Konſtanz bei der Errichtung einer neuen kleineren Anſtalt in Bekracht komme. Die zu bildende Kommiſſion in dieſer Frage werde hoffent⸗ lich dieſe Punkte berückſichtigen. Dem hiſtoriſchen Anſpruch von Pforz⸗ heim ſei ſchwer entgegenzutreten, wenn ſich auch Raſtatt dank ſeiner zentralen Lage zu einer Anſtalt vortrefflich eigne. Abg. Klein tritt als Vertreter des Unterlandes dafür ein, daß die eine Anſtalt in Pforzheim bleibe; anders liege die Sache mit der zweiten Anſtalt. Im Unterlande handle es ſich noch um ganz andere Entfernungen. Auch hier gebe es eine Reihe geeigneter Plätze, er nenne aus ſeinem Bezirk Adelsheim⸗Boxberg. Er bitte die Regie⸗ rung, ihre Unterſuchung auch auf dieſen Bezirk auszudehnen. Abg. Opificius hebt nochmals die Gründe herbor, welche dafür ſprechen, die eine neue Anſtalt in Pforzheim auszuführen. Man könne, wie ſchon Wittum ausgeführt, Pforzheim nicht die Anſtalt weg⸗ nehmen, ohne einen Erſatz zu bieten. Alle Vorbedingungen ſeien vor⸗ handen, die man hier ſchon angeführt. Raſtatt komme ſchon deshalb nicht wohl in Betracht, weil Illenau in der Nähe ſei. Auch er bitte, die Reſolution anzunehmen und Pforzheim mit ſeinen alten Rechten zu berückſichtigen. Abg. Werr regt den Gedanken der ſogenannten familiären Irren⸗ pflege an, wie er zum Theil in einer preußiſchen Anſtalt in der Rich⸗ tung eingeführt iſt, daß man für leichte Kranke eine Unterbringung in den Familien ſuchen, die in der Nähe der Anſtalt wohnten. Was die Errichtung einer weiteren Anſtalt betreffe, ſo bitte er auch Wall⸗ dürn⸗Buchen in Betracht zu ziehen. Pforzheim habe für eine Anſtalt ein hiſtoriſches Anrecht. Abg. Köhler tritt gleichfalls für Pforzheim ein. Zur Pflege der Kranken übergehend, führt Redner aus, daß die Sorgfalt, die man den Irren angedeihen laſſe, nicht immer die gleiche ſei. So werde über Heidelberg geklagt, welche Klinik die Kranten oft auch in einem ver⸗ wahrloſten Zuſtand an die Anſtalten abliefere. Auch ſei es vorge⸗ kommen, daß Jemand als„ganz blödſinnig“ bezeichnet worden ſei, er thatſächlich in wenig Wochen hätte entlaſſen werden önnen. Abg. Greiff führt aus, daß Wiesloch für das Unterland alle Bedingungen zur Errichtung einer Anſtalt glänzend erfülle. Abg. Pfefferle geht auf die Verhältniſſe in der Emmendinger Anſtalt näher ein und hebt beſonders auf die glänzenden Erfolge ab, die der landwirthſchaftliche Betrieb aufgewlieſen. Verwaltung und Direktion gebühre dafür Anerkennung. Auch bei neuen Anſtalten ſollte man auf Einrichtung von landwirthſchaftlichem Betrieb bebacht ſein. Jedenfalls müſſe man auch die Emmendinger Anſtalt in vollem Am Umfange zür Ausführung bringen, ſo fehle ein Direktionsgebäude und 2 rre 25 ie it n n ir ch ir 2 ir 9mno rre, ee „gierun Des alb 8 ruthſam, das Gelände zu Gigen falge en e 1 4 gic Mafinher 20. Febrilar: General Aunzeiger. 3. Seite. ein Kranfenhaus. Bezüglich der zwei neuen Anſtalten ſtehe er auf dem Boden des Reſolution, vor Allem ſei auch in Zukunft Pforzheim zu berückſichtigen und in zweiter Linie der Seekreis. Dann müſſe aber auch dafür geſorgt werden, daß bei akuten Füllen jede Anſtalt die Ktanken aufnehme; wünſchenswerth ſei es auch, daß die fämmtlichen Anſtalten unter eine Verwaltung geſtellt würden, und nicht wie jetzt unter zwei Miniſterien. Abg. Kögler tritt für Errichtung einer Anſtalt in Bretten ein, Abg. Straub für den Seekreis, um die raſche Aufnahme für friſch Erkrankte zu ermöglichen. Abg. Gießler hält es für geboten, daß der Staat ſo viel als möglich für die Irren ſorge; er glaube auch, daß in Baden das rich⸗ tige Syſtem gewählt ſei. Die Meinung der Kammer ginge dahin, zwei neue Anſtalten bei Aufhebung der Pforzheimer zu errichten. Vor Allem müſſe man vorſorgen, daß die Kranken raſch und gut unter⸗ gebracht werden, dies ſei bei zwei Anſtalten leicht möglich. Was die Wahl des Ortes im Seekreis betreffe, ſo ſchienen die Gemarkungs⸗ verhältniſſe in Konſtanz doch zu beengt, um die Anſtalt dahin zu bringen. Beſſer ſcheine eine zentrale Lage und da käme am beſten Radolfzell in Betracht, das gleichfalls die Bedingungen erfülle, die nothwendig ſeien. Abg. Obkircher empfiehlt Mosbach unter Hervorhebung der guten Luft, des guten Waſſers u. ſ. w. Abg, Frank gibt der Genugthuung Ausdruck, daß alle Redner ſich für Pforzheim ausgeſprochen, was ja auch die Regierung zu der Ueberzeugung bringen werde, eine Anſtalt in Pforzbeim an Stelle der alten zu errichten. Die Lage des Platzes in Pforzheim ſei eine äußerſt günſtige und könne er nur wünſchen, daß die Budget⸗ kommiſſion ſich einmal dieſen Platz anſehe. Die Verhältniſſe lägen ſo, daß man mit dem Bau einer Anſtalt ſchon in dieſer Budget⸗ periode beginnen ſollte. Abg. Kirchenbauer weiſt auf ein Grundſtück zwiſchen Grötzingen und Berghauſen hin, das wohl geeignet ſei für eine der⸗ artige Anſtalt. Abg. Dieterle tritt für Waldshut ein, gegen das ſich der Abg. Straub ſehr gewendet. Redner weiſt fodann auf die Bedeutung des geiſtigen Wohles dieſer Anſtalten und bedauert, daß die Stelle des katholiſchen Hausgeiſtlichen in Illenau noch nicht beſetzt ſei. Eine entſprechende Seelſorge ſei für dieſe Anſtalten ſehr geboten. Der Geiſtliche ſei aber nicht nur benöthigt, wenn der Geiſteskranke aus dem Leben ſcheide, ſondern auch in der ſeelſorgeriſchen Thätigkeit der Geiſtlichen bei den Kranken. Dieſe ſeelenſorgeriſche Einwirkung ſer nicht von der Hand zu weiſen, ſo daß man dafür ſorgen müſſe, daß jeder Zeit ein Geiſtlicher vorhanden ſei. Auch für das Warteperſonal ſei das Bedürfniß vorhanden imit dem Geiſtlichen zu verkehren, denn auch hier ſeien die Mittel der Religion nothwendig, um das Warte⸗ perſonal in ſeinem ſchweren Dienſt zu ſtärken. Man ſollte alſo 11 0 ſorgen, daß in geiſtlicher Beziehung nichts zu wünſchen übrig eibe. Abg. Schmidt tritt für Buchen ein, das gleichfalls alle Vor⸗ ee für eine Irrenanſtalt biete und auch den landwirth⸗ ſchaftlichen Betrieb ermögliche. Abg. Wilckens wendet ſich gegen Köhler, der die Thäligkeit der Heidelberger Irrenklinik herabgeſetzt; der Leiter der Anſtalt ſei ein hervorragender, tüchtiger Beamter und er könne nicht glauben, daß die Ausführungen Köhlers zutreffend ſeien. Die Anſtalt leide aber immer noch an einer Ueberfüllung, die zu einzelnen Mißhellig⸗ keiten führe. Redner tritt für Errichtung von zwei Anſtalten ein, die die Erweiterungsfähigkeit beſäßen. Hier müſſe, wenn irgend angängig, Pforzheim wieder in Betracht kommen. Sei dies nicht durchführbar, ſo käme im Unterland vielleicht die Gegend von Mosbach, Neckargemünd oder Sinsheim in Betracht. Abg. Heimburger: Sieben Städte hätten ſich darum geſtritten, der Geburtsort Homers zu ſein, zwölf Städte wünſchten die Irren⸗ anſtalt; die Kammer ſollte das allgemeine Intereſſe mehr in den Vordergrund ſtellen, als dies in der Debatte geſchehen. Deshalb ſtehe die Budgetcommiſſion mit ihrer Reſolutſon auf dem richtigen Sjandpunkt, wenn ſie der Regierung eine gewiſſe Direklive überlaſſe. Ein gewiſſer Rechtsanſpruch ſpreche für Pforzheim; komme aber eine ſolche dafür, ſo daß die Frage für das Unterland erledigk ſei, Auf⸗ fallend ſei geweſen, was Köhler vorgeführt, denn auch er habe imer gehört, daß der Heidelberger Leiter eine erſte Capacität fei. Jeden⸗ falls ſolle die Regierung dieſen Beſchwerden nachgeben. Abg, Eder ſchlägt für Errichtung einer Irrenanſtalt Schweß⸗ ingen vor, das gleichfalls alle verlangten Bedingungen erfülle. Abg Geis befürwortet den ſchnelleren Abzug der Geiſteskranken aus den Mannheimer Krankenhäuſern, der durch die weitere Erſtellung einer Anſtalt im Unterlande ermöglicht werde, Bei einer Umſchau in der Heidelberger Klinik habe er die peinlichſte Reinlichkeit beob⸗ achtet, ſo daß ihm die Ausführungen Köhlers befremdlich erſcheinen müßten. Auch die pfychiotriſche Autorität Kräpelins ſei wohl nicht in Zweifel zu ziehen. Abg. Clömmel wendet ſich gegen die Ausführungen Straub's, die derſelbe gegen Waldshut gemacht. Daſſelbe ſei wohl geeignet, in den Wettbewerb um eine Irrenanſtalt mit einzutreten. Es folgen kurze Bemerkungen der Abgg, Möbel, dem telegraphiſch aus Kon⸗ ſtanz mitgetheilt wurde, daß mehrere Plätze für die Irxenanſtalt vorhanden, und Köhler. Miniſter Giſenlohr: Die Hauptfrage ſei die Erſtellung von zwei Anſtalten, die in aller Ruhe erwogen werden könne, Mit Genugthuung anerkenne er die Haltung der Kammer, denn auch er ſei der Meinung, daß zwei Anſtalten errichtet würden. Ein büng⸗ liches Gefühl überkäme ihn aber bei der Wahl, dieſe Frage werde der Kammer noch manche Schwierigkeiten bereiten. Für Pforzheim beſtehe wohl ein hiſtoriſches Recht, doch komme auch hier die Sach⸗ lichkeit der Frage in erſter Reihe in Betracht. Die familiäre Irren⸗ pflege ſei ein erſtrebenswerther Zweig der Irrenpflege und werde im Auge behalten. Was die geiſtliche Seelenſorge in Illenau betreffe, ſo werde von dem jetzigen Direktor der Illenauer Anſtalt die geiſt⸗ liche Einwirkung gerade ſo hoch geſchätzt wie ſeiner Vorgänger. Die neue Beſetzung habe ſich in die Länge gezogen, doch ſei letzt ein Mann gefunden, der hoffentlich wie ſein Vorgänger alle Wünſche erfülle. Nach einem Schlußwort des Berichterſtatters folgt die Spezial⸗ berathung. Sitzung des Bürgerausſchuſſes vom Dienſtag, 20. Februar. Oberbürgermeiſter Beck eröffnete um ½4 Uhr die Sitzung. Anweſend ſind 84 Mitglieder des Kollegiums. Vor Eiutritt in die Tagesordnung widmet der Vorſitzende dem Altſtadtrath Königshauſen einen ehrenvollen achruf. Erſtellung eines 13 Waſſerwerkes für die Stadt a unheim. Es handelt ſich um die Bewilligung von 100,000 M. zur Be⸗ ſtreitung der Koſten für die Vorarbeiten der Erſtellung eines zweiten Waſſerwerkes im Haardtwalde bei Schwetzingen, ſowie um Erwerb⸗ ung des Geläudes. Oberbürgermeiſter Beck nimmt vor Eintritt in die Debatte zunächſt Aulaß, öffentlich Dank auszuſprechen dem Vorſtand der Großh. Bezirksforſtei in Schwetzingen, Herrn Vogel, ſowie dem Dozernenten in der Großh. Domänendirektion, vor Allem aber dem Vorſtand der Großh. Domänendirektion für das außerordentlich freundliche Entgegenkommen, welches dieſe Hexren der Stadt gegen⸗ über an den Tag gelegt haben. Stv.⸗V. 5iens befürwortet die Vorlage, erſucht aber den Stadtrath, dahin zu wirken, daß das fragliche Gelände der Stadt als Eigenthum erworben wird. Stv. Gießler tritt der Bitte des Vorrebners bei und hält es für angemeſſen, den ganzen Haardtwald zu erwerben. Stv. Süßkind ſchließt ſich den beiden Vorrednern an. Es gabe ſich gezeigt, daß die Regierung gegenüber der Stadt dieſelbe Haltung einzunehmen pflegt, welche die Stadt der Regierung gegen⸗ über beobachee. Es köunen nun Zeiten kommen, in denen die Re⸗ din Stadt nicht ſo wohlwollend wie jetzt gegenüberſteht. Str. Löwenhaupt häl Gelnde u Elaenthum au erwerben zuſtatten. Die Mittel 2 10 88 Oberbürgermeiſter Beck entgegnet, daß die Stadt von den gleichen Erwänungen wie der Vorredner ausgegangen ſei und eine Eingabe an die großh. Domänendirektion gerichtet habe wegen Ueber⸗ laſſung des fraglichen Terrains an die Stadt als Etgenthum, Bis letzt ſei eine Antwort noch nicht eingegangen— Der Antrag wird angenommen. Geländeerwerb für die Erweiterung des Induſtriehafens auf der Frieſenheimer Juſel. Es handelt ſich um die Erwerbung des nothwendigen Geländes auf der Frieſenheimer Inſel, um dieſe in das Induſtriehafengebiet ele Wir haben die Vorlage bereits früher eingehend mit⸗ getheilt. Stv.⸗V. Fulda empfiehlt die Vorlage, bedauert die exorbitanten Forderungen der Beſitzer des Geländes und hofft, daß es gelingt, das Gelände zu einem annehmbaren Preiſe für die Stadt zu er⸗ werben. Eine Diskuſſion entſpinnt ſich nicht und die Vorlage wird an⸗ genommen, Ankauf des Ackers am Feudenheimer weg in Käferthal von Chriſtian Arnold daſelbſt im Maaße von 19 ar 50,99 qm zum Preiſe von 83 M. pro qm und zum Geſammtpreiſe von M. 8759,45. Stv.⸗V. Pfeiffle empfiehlt die Vorlage, hält den Preis aber etwas zu hoch. Oberbürgermeiſter Beck widerſpricht dieſer Annahme des Vor⸗ redners. Die Vorlage wird alsdann angenommen Einrichtung des Erweiterungsbaues des Allgemeinen Kraukenhauſes. Die Vorlage verlangt die Summe von 33 000% Stb.⸗V. Fulda empfiehlt die Vorlage. Gewundert habe es ihn, als ihm bei ſeiner Anfrage, wann die Ausſchreibungen der Arbeiten erfolgen ſoll, die Antwort geworden ſei: Ja, was wollen Sie denn, die Sache iſt ja längſt im Gange, wir haben bereits ſo und ſo viele Betten ſtehen. Es ſei dies eine unwürdige Lage, in welche der Bürgerausſchuß gebracht worden ſei, wenn er zu einer ſchon vollzogenen Thatſache nur noch Ja und Amen ſagen ſoll. Das Bewilligungsrecht des Bürgerausſchuſſes werde durch ſolche Vorkommniſſe illuſoriſch gemacht. Der Stadtrath möge doch dafür ſorgen, daß die Vorlagen rechtzeitig vor den Bürger⸗ ausſchuß gebracht werden und derſelbe nicht vor ein kait Accompli geſtellt werde. Bürgermeiſter v. Hollander pflichtet den Ausführungen des Vorredners bei, daß die Vorlagen des Stadtraths rechtzeitig an den Bürgerausſchuß gebracht werden. Aber es gebe auch Aus⸗ nahmen und hier liege eine ſolche vor. Durch die Wahlen im Herbſt ſei eine längere Pauſe in den Sitzungen des Bürgeraus⸗ ſchuſſes eingetreten, aber die Arbeiten im Krankenhauſe hätten keinen Aufſchub erduldet. Str. Freytag macht ähnliche Ausführungen. Es habe ſich hier um einen Nothbehelf gehandelt. Wenn man es nicht ge⸗ than, könnte man heute die Kranken gar nicht unterbringen. Es werde übrigens gar nicht mehr lange dauern und der Bürgeraus⸗ ſchuß werde ſich mit einer Vorlage wegen eines Krankenhaus⸗ Neubaues zu beſchäftigen haben. Dem Stadtrath gebühre kein Tadel, ſondern höchſtens noch Lob für ſein Verhalten. Stv. Feige iſt gleichfalls der Anſicht, daß die Be⸗ willigung der Gelder vor Ausführung der Arbeiten erfolgen ſolle. Wenn es im vorliegenden Falle nicht möglich geweſen, hätte man in die Vorlage einen entſprechenden Vermerk einfügen ſollen. Redner beklagt dann den Mangel eines Raumes, in welchem die Kranten und das Perſonal des Krankenhauſes ihren religiöſen Bepürfniſſen entſprechen können. So viel er gehört, ſei jetzt noch ein Sagl frei. Er empfehle, dieſen Saal zu dem von ihm ge⸗ Hannten Zwecze zu verwenden und ihn eventüell enkſprechend aus⸗ e Mittel könnten jg nur ganz geringe ſein. Sihosüß kind empfiehlt, den Neubau des Kranken⸗ hauſes möglichſt zu beſchleunſgen. Auch wünſcht er eine andere Unterbringung der Geiſteskranken. Stv. Dr. Stehbegnger beſpricht die Anxregungen des Sev. Feige in ablehnendem Sinne, peiſt ſodann nach, daß die Erfüllung des Wunſches des Sro Süßkind bezüglich der anver⸗ weitigen Unterbringung der Geiſteskranken unmöglich iſt und erörtert ſodann eingehend die dringende Nothwendigkeit der mög⸗ lichſt ſchnellen Erbauung eines neuen Krankenhauſes. Oberbürgermeiſter Beck entgegnet, daß man urſprünglich geglaubt habe, erſt in etpa zwanzig Jahren an den Neubau des Krankenhauſes gehen zu müßfen. Man habe geglaubt, vorerſt einen entſprechenden Park ſchaffen zu können, um den Relon⸗ valeszenten des neuen Krafkenhauſes auch einen Ork zur Ex⸗ holung bieten zu können. Inzwiſchen ſei man von den Er⸗ eigniſſen überholt und vor die Aufgabe der ſofortigen Erbauung eines Krankenhauſes geſtellt worden. Die Platzfrage ſei auch ſchon geregelt, hänge aber noch von der Entſcheidung einer hohen Behörde, die noch ausſtehe, ab. Wenn dieſe Entſcheidung ein⸗ treffe, könne dem Bürgerausſchuß vielleicht ſchon in—5 Wochen eine Vorlage wegen des Krankenhausneubaues gemacht werden. Muſtergiltige Vorbilder für ſolche modernen Krankenhaus⸗ ſeien ja in anderen Städten in genügendem Maße vor⸗ handen. Sty. Feige iſt ſelbſtverſtändlich auch der Anſicht, daß in einem Krankenhauſe die Krankenpflege vor dem Gottesdienſt gehe, glaubt aber, daß es doch möglich iſt, einen kleinen Raum für den Gottesdienſt zu ſchaffen. Stp.⸗V. Fulda erklärt nochmals, daß im Prinzip die Bewilligung der Gelder natürlich vorher erfolgen müſſe. Wenn es ſich aber um einen Ausnahmsfall wie den vorliegenden handele, ſo ſei es ſchließlich richtig geweſen, die Sache mit möglichſter Be⸗ ſchleunigung auszuführen und in dieſem Sinne nehme er keinen Anſtand, der Krankenhauskommiſſion den Dank auszuſprechen. Die Vorlage wird hierauf angenommen. eeeteeee, Neneſte Nachrichten und Celegramme. (Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers“) * Zwickau, 20. Febr. Die Lage hat ſich, wie das „Zwickauer Wochenblatt“ meldet, geſtern etwas gebeſſert. Zur geſtrigen Abendſchicht waren von 3107 Arbeitern 1298, d. i. 38,6 0% nicht angefahren, während heute früh von 8656 Mann Belegſchaft 2929, d. i. 38,8) zur Arbeit nicht erſchienen. *Valparaiſo, 19. Febr. Reuter⸗Meldung. Die Nach⸗ richt von der Entdeckung eines Geheimvertrages zwiſchen Peru, Bolivia und Argentinien in Verbindung mit einer offenbar gegen Chile gerichteten Verſtärkung der Rüſtungen Argentiniens verurſacht hier Erregung. Eine militäriſche Kommiſſion, an der Spitze der chileniſche Generalſtabschef Koerner lein Deutſcher. D..), iſt vergangene Woche nach Europa abgexreiſt, wie man glaubt, in wichtigen militäriſchen An⸗ iten. Der chileniſche eſtit Ueeee Kalkutta, 20. 8 Reuter⸗ Meldung. Der deutſche Generaltonſul Waldhaus ſteuerte zu der Sammlung für die vot detr Hungersnoth Betroffenen 500 Rupfen bei. ***. Der Burenkrieg. Berlin, 20. Febr. Dem Zentralkomitee vom Rothen Kreuz iſt von der in Jakobsdal befindlichen Expedition heute früh nachfolgende Depeſche zugegangen: Modder⸗Riper, 17.: Wir haben die Kanor gut be⸗ ſtanden. Alles wohl. Kettner. * Arundel, 20. Febr. Reuter⸗Meldung vom 19.: Im Gebiete um Arundel ſtehen anſcheinend nur wenige Buxen. Bei der am Samſtag vorgenommenen Rekognoszirung wur⸗ den nur 600 Buren geſehen, und ſeither faſt gar keine beobachtet. Wahrſcheinlich blieben 1000 bis 2000 Feinde bei Colesberg, während 10 000 von Colesberg zurückgezogen werden, um den von Weſten aus in den Oranjefreiſtaat eindringenden engliſchen Truppen enigegenzutreten. Von Hannoverroads kom⸗ mende engliſche Patrouillen begegneten geſtern denjenigen von Arundel. Es ſtellte ſich heraus, daß in dem Gebiete zwiſchen Hannover und Arundel keine Buren ſtehen. Mannheimer Handelsblatt. Wiehmarkt in Maunbeim vom 19. Febr.(Amtlicher Be⸗ richt der Direktion.) Es wurde bezahlt für 50 Ko. Schlachtgewicht: 52 Och ſen a) vollfleiſchige, ausgemäſtete höchſten Schlachtwerthes höchſtens 7 Jahre alt 68—70., b) junge fleiſchige, nicht ausge⸗ mäſtete, und ältere ausgemäſtete 66—68., e) mäßig genährte junge, gut genährte ältere 64—686., d) gering genährte jeden Alters 56—60 M. 20 Bullen(Farren): a) vollfleiſchige höchſten Schlachtwerthes 00—58., b) mäßig genährte jüngere u. gut genährte ältere 00—56., e) gering genährte 00—00 M. 706 Färſen: Rinder und Kühe): a) vollfleiſchige, ausgemäſtete Färſen, Rinder höchſten Schlachtwerthes 64—66., b) vollfleiſchigs, ausgemäſtete Kühe höchſten Schlachtwerthes bis zu 7 Jahren 5662., e) ältere ausgemäſtete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe, Färſen und Rinder 54—60., d) mäßig genährte Kühe, Färſen u, Rinder 50—54., e) gering genährte Kühe, Färſen und Rinder 45 50 M. 259 Kälber: a) für Maſt⸗(Vollm.⸗Maſt) und beſte Saugkälber 00—80., b) mittlere Maſt⸗ und gute Saugkälber 0078., o) ge⸗ ringe Saugkälber 00—75., d) ältere gering genährte(Freſſer) 00—00 M. 5 Schafe: a) Maſtlämmer und jüngere Maſthammel 00—75., b) älterse Maſthammel 00—00., c mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzſchafe) 00—00 M. 772 Schweine: 3) vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1½ Jahren 00—54., b) fleiſchige 00—52 MN., o) gering entwickelte 00— 50., d) Sauen und Gber 00—00 M. Es wurde bezahlt für das Stück: 00 Lupuspferde: 000 0000., 47 Arbeitspferde: 100/900., 40 Pferde zum Schlach⸗ ten: 80—-80., 00 Milchkühe: 00—-000., 000 Ferkel; .00—.00., 6 Zicklein: 00 M. 0 Ziegen: 0000 M. Zuſammen 1801 Stück. Handel mit Großvfeh, Kälber und Schweine lebhaft; Pferdehandel ſchleppend. Der Geſammtamfatz des letzten Woche betrug 3242 Stück. Landes⸗Produkten⸗Börſe Stuttgart. Börſenbericht vom 19. Februar 1899, mitgetheilt von dem Vorſitzenden Fritz Kreglinger. Wir notiren per 100 kg frachtfrei Stuttgart, ſe nach Qualität nud Lieferzeit: Weizen württemb. M. 16.50—17.—, fränkiſcher M. 17.——17.25, Ulka M. 17.75—18.—, Walla⸗Walla M. 18.— Tehr Febr. Laplata M. 17.50—18.—, Amerikaner M.-— Kernen Oberländ. M. 16.80—17.40, Unterländer M.————.—. Dinkel M. 11—11.50. Roggen württ. M. 16.———.—, ruſſiſcher M 16.——16.50. Gerſte württembg. M. 16.50—17.—, Pfälzer M .——=, Tauber M. 17.25——.—, ungar. M. 17.——19.— Hafer Oberländer M. 14——14.25, Unterländer M. 13.25—18.75, 7 Mais Mixed M. 11.50 bis M. 11.75, Laplata M. 11.75—12.— Kohlreps M.—.———. Mehlpreiſe per 100 kg inel. Sack je nach Qualität: Mehl Nr. 0: M. 28—28.50, Nr. 1: M. 2626.90, Nr. 2: M. 24.50—25, Nr. 3: M. 23—23.50, Nr. 4: M. 21—21.80, Suppengries M. 28—28.50. Sack Kleie M..80. Frankfurt a.., 20. Februar.(Gffektenbörſe). Aufangseourſe. Kreditaktien 286.70, Staatsbahn 149.60, Lombarden 30.20, Ggypler —— 4% ungar. Goldrente 98.70. Gotthardbahn 142.30, Diseconto⸗ Commandit 194.70, Laura 276.50, Gelſenkirchen 209.50, Darjniſtädter 145.20, Handelsgeſellſchaft 170,60. Tendenz: feſt. Berlin, 20. Febr.(Effektenbörſe). Anfangscourſe. Kreditaktien — Staatsbahn—.—, Lombarden 30.30, Disconto⸗Commandit 194.70, Laurahätte 276.60, Harpener 283.60, Ruſſiſche Noten—.—. Tendenz; feſt. Schlußedurſe. Ruſſen⸗Noten ept. 21640, 3½%% Reichsanleihe 97 50, 3% Reichsanteitze 87.39. 4% Heſſen——, 3% Heſſen 84.80, Italiener 94,40, 1860er e e 159.40, Marien⸗ burger 82.—, Oſtpreuß. Südbahn 90,50, Staatsbahn bi⸗ barden 30.25, Canada Pasifie⸗Bayn 93.—, Heidelberger Straßen⸗ und Ber,—.. Kreditaktien 236.75, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaſt 171.10, Darmſtädter Bank 145.—, Deutſche Bankaktien 211.90, Diseonto⸗Commandit 194.80, Dresdner Bank 168,90, Leipziger Bank 178.40, Berg.⸗Märk. Bank 153.70, Dynamit Truſt 164.50, Bochumer 273.20, Conſolidation 394.50, Dortmunder 138,70, Gelſenkirchener 210.10, Harpener 234 80, Hibernia 235.60, Laurahütte 276.60, Licht⸗ und Kraft⸗Anlage 116.—, Weſteregeln Alkaliw. 221.—, Aſcherslebener Alkali⸗Werke 151.10, Deutſche Steinzeugwerke 315.30, Hanſa Dampf⸗ ſchiff 163.50, Wollkämmerei⸗Aktien 194.—, 4% Pf.⸗Br. der Rhein.⸗ Weſtf. Bank von 1908 100.50, 3% Sachſen 86.20, Siettiner Vulkan 264.90. Privatdisconto: 4½ /, „W. Berlin, 20. Febr.(Telegr.) Effektenbörſe. Die Börſe eröffnete auf die gute Haltung der auswärtigen Märkle in feſter Tendenz. Montanwerthe ſetzen prozentweiſe höher ein. Bei Harpener betrug die Steigerung 4 pekt., bei Gelſenkirchener und Hibernia je 2 pCt. Auch Dannenbaum waren ſehr feſt, auf die ſchon letzthin angekündigte und nun bevorſtehende Einführung der Differdinger Akkien. Hüttenaktien ſchloſſen ſich der Aufwärtsbewegung der Berg⸗ werkspapiere an. Banken preishaltend. Fonds feſt. Spanſer auf Paris belebt. Babnenwerthe ſtetig. In der zweiten Börſenſtunde waren Montan weiter anziehend, dagegen Eiſenaktien ſchwäch⸗ Ultimogeld zu 5 pet. gefragt. Privatdiskont.625 pt. London, 20. Febr. 3 Reichsanleihe 87½ 2% Confols 100 5 Italiener 928, Griechen 45—, 3 Portugieſen 22¾,„ Spanter 677 Türken 28—, Argentinier 90¼ 3 Mexikaner 26—, 5 Mexlkaner 101⸗ 3/% Rupeen 64½ feſt, Ottomandank 12¾, Rio Tinto 497 Southern Pacific 40¼ ùChieago Milwaukee 126—, Denver Pr. 744 Atchiſon Pr. 65 ¾, Louisville u. Naſhv. 84—, Northern Paeiſte Pri 76½, Union Paeiſie 517/ beh., Chineſen 99½, Atchiſon—, Erie Central Paeific 40½% Chartered 3¾. London, 20. Februar.(Südafrikaniſche Minen) Debee Chartered 9½, Goldftelds 6½, Randmines 35¼, Castrand 6 eft. Schifffahrts⸗Nachrichten Maunheimer Hafen⸗Verkehr vom 17. Februar. Hafenbezirk J. Schiſſer eb, Kap. Schin Kommt von Ladung Ctr. Able⸗ Inbuſtrie 21 Ruhroxt Stückgüter 5000 Hafenbezirꝛ FV. Skiilit Gott mit uns Duisburg Kohlen 12680 Wieſen Diana 15 15 20000 Keßler Clemenz Maria 75 75 140α⁰ Müller Magdalena Ruhrort 5 18008 5 Hafenbezirtk VI. Bom 19. Februar: Boſermaun Konprinzeſſin Ruhrort Kohlen 999⁰ Oört Maxx 4 Altriy Backſteine 80⁰ 8825 Eliſabeth Eberbach'Stelne 30⁵⁰ Blüm 4 Altrip Backſteine 72⁰ auek Baumann 2 8 Backſteine 800 del Mitthekn Whauſen.eSteiue 4110 —ù—-⁰¹⁰. 4. Seite. * — General⸗Anzeiger 5 Kuunheim, 30. Februar⸗ Amks⸗ und Kreis⸗ Haändelsregiſtereintrag. Nr. 7994. Zum Geſ.⸗Reg. Bd. IX., O. Z. 37 wurde heute einge⸗ tragen: 9 Firma:„Elektricitätswerk Bam⸗ menthal Geſellſchaft mit be⸗ ſchräukter Haftung“ in Mann⸗ heim. 1 Die Geſellſchaft iſt errichtet auf Grund des in notarieller Form abgeſchloſſenen Vertrags vom 29. Jauuar 1900 und hat ihren Sitz in Mannheim. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Exrichtung und der Be⸗ trieb eines Elektricitätswerkes in Bammenthal. Das Stammkapital beträgt 200000 M. zweihunderttauſend Mark. Die Geſellſchaft hat mindeſtens eilnen Geſchäftsführer. Zu Geſchäftsführern ſind be⸗ ſtellt: Leonhard Beck, Mühlenbeſitzer in Bammenthal und 44681 Otto Eckardt in Mannheim. Manuheim, 17. Febr. 1900. Großh. Amtsgericht III. Groſſelfinger. Fahndung. Am 21., vor. Mits wurde in einem hieſigen Friſeurgeſchäft von einem unbekannten jungen Mann, der ſich„Küppner“ nannte, eine 18159 langhaarige Perücke erſchwindelt. Der Thäter iſt ca. 19 bis 20 Jahre alt,.68 m groß, ſchlank, atte ſchmales Geſicht, blonde urze Haare, war bartlos, trug dunklen Anzug, ſchwarzen Ueber⸗ zieher, ſchwarzen weichen Filzhut und machte den Eindruck eines „Kaufmannes“. Um ſachdienliche Mittheilungen wirb erſucht. Mannheim, 20. Februar 1900. Criminalpolizei: Meng, 4699 Pol⸗Commiſſär. Srofh. Vadiſche Staats⸗ Eiſenbahnen. Mit Giltigkeit vom 1. April l1. J. wird der„Tarif für den Hüterverkehr von Deutſch⸗ land und Luxzemburg nach Zimony(Semlin)transito“ ur Weiterbeförderung nach ſer⸗ iſchen, bulgariſchen, rümäniſchen und türkiſchen Schiffs⸗ und Eiſen⸗ Hahnſtationen, giltig vom 1. No⸗ bember 1895 ab nebſt den hierzu erſchienenen Nachträgen 1 und II, ohne Erſatz— außer Kraft geſetzt. 44666 Karlsruhe, 17. Febr. 1900. Großh. Generaldirektion. Vetgebung Fußlie und Pflaſterſand. 1499. Die Lieferung von 8500 obm Rheiukies wie er fällt, 6000 obm geſiebten Pflaſterſand und 300 ebm Neckarkies ſoll im Submiſſionswege vergeben werden. Angebote, welche pro ebm geſtellt 115 müſſen, ſind ortofrei, verſiegelt und mit ent⸗ prechender Aulfſchrift verſehen äteſtens onnerſtag, 22. Febr. 1900, Vormittags 10 Uyr, bel unterzeichneter Stelle einzu⸗ keichen, woſelbſt Bedingungen u. Angeboteformulare gegen Er⸗ 25 ung der Vervielfältigungs⸗ oſten in Empfang genommen werden kennen. Den Bietern ſteht es frei, der Exöſfuung der eingelauſenen Angebote an ge⸗ nanntem Termin beizuwohnen. NachEröffnung der Submiſſion können Angebote nicht mehr an⸗ genommen werden. Mannheim, 10, Februar 1900, Tiefbauamt: Abtheilung Straßenbau: Kaſten. 44067 Bekauntmachung. Wir machen ergebenſt aufmerk⸗ am, daß beim Eintritt von Froſtwetter die Gas⸗ u. Waſſer⸗ neſſer ſowohl als auch die Zu⸗ ührungen zu denſelben in ge⸗ eigneter Weiſe gegen Froſt geſchützt und insbeſondere die Kkeller⸗ läden während der Winter⸗ monate geſchloſſen gehalten werden müſſen, um Störungen beim Bezug von Gas u. Waſſer und ſonſtige Schäden zu ver⸗ meiden. 38894 Maunnheim, 4. Dez. 1899. Die Direktion der Städt. Gas⸗ u, Waſſerwerke. MANNHEINI. Am Dienſtag, 6, März l. J. Abends ½9 uhr 25 udet in der Gambrinushalle 1, 5, hier eine 2. außerordentliche Generalverſammlung mit folgender Tages⸗Ordnung att: 44667 Beſchlußfaſſung über die Ver⸗ wendung des Gewerbehallefonds. Mannheim, 20. Februar 1900 Der Vorſtand. geſucht.*44650 Monuatsfrau Emma Sammet Kunſtſtickereigeſchäft, D 1, 1. Im beſter Lage Neckaraus iſt in einem Neubau ein großer Laden m. 2 Zim. u. Küche, ſow. 2 Wohn. i. 3. St. ſof, zu verm. Bekanntmachung. Die Subventionirung der Fohlenweiden betreffend 8 Nr. 4245. An ſämmtliche Großh. Bezirksämter: Großh. Bezirksamt ſetzen wir in Kenntniß, daß auch im laufenden Jahre den Unternehmern von Fohlenweiden, welche die in der Anläge des Erlaſſes vom 3. Juni 1897 Nr. 17535 ent⸗ haltenen Bedingungen einzugehen ſich bereit erklärt haben, eine Subvention von 45 M. für jedes die Sommerweide begehende Fohlen gewährt werden wird, bezüglich deſſen die ſämmtlichen in den betr. Grundbeſtimmungen geſtellten Anforderungen erfüllt ſind. Behufs weiterer Auregung zur Beſchickung der Fohlenweiden ſollen ferner im vergangenen Jahr für zweijährige Hälbblutfohlen, welche bereits eine Weide den deeze haben und ſich nach dem Gutachten des dieſ. techniſchen Referenten für Pferdezucht drei⸗ jährig vorausſichtlich zum Remonteankauf eignen, die Weidekoſten unter der Bedingung im vollen Betrage auf die Staatskaſſe über⸗ nommen werden, daß der Beſitzet des Fohlens ſich verpflichtet, dasſelbe dreijährig der Remonteankaufskommiſſion zum Kaufe anzubieten. Die bezüglichen Anmeldungen haben beim Großh. Bezirks⸗ amt zu erfolgen und ſind längſtens bis zum 10. März d. J. anher vorzulegen. Dieſelben müſſen enthalten: a. Vor⸗ und Zuname, Stand und Wohnort thümers; b. Name, Abſtammung, Geburtsjahr, Farbe und Abzeichen des Thieres; 5 daß das Fohlen bereits eine Weide be⸗ 0. Nachweis, gangen hat. Karlsruhe, den 31. Januar 1900. Miniſterium des Junern gez. Eiſenlohr. Grundbeſtimmungen für die Gewährung einer ſtaatlichen Subventiou an die Unternehmer von Fohlenweiden. 1 Staatliche Subvention wird zu dem Zweck gewährt, um die thunlichſte Ermäßigung der von den Fohlenbeſitzern zu entrichten⸗ den Weidetaxe zu ermöglichen. Dieſelbe ſoll künftig 45. Mark pro Stück betragen. des Eigen⸗ 2. Sie wird nur bewilligt für Thiere, welche im Eigenthum eines Badeners ſtehen und nach ſtaatlich ſubventionirten Hengſten bezw. aus prämiirten oder ſolchen Stuten gefallen ſind, welche in das vom Großh. Bezirksthierarzt zu führende oder in ein bei einer Pferdezuchtgenoſſenſchaft geführtes Zugregiſter eingetragen oder zur Verbeſſerung des Zuchtſtutenmaterials mit Staatsunterſtützung eingeführt worden ſind. Die Fohlen, für welche um eine ſtaatliche Subvention nach⸗ geſucht wird, müſſen den weitaus größten Theil der Weidezeit auf der Weide zugebracht haben. Falls dies aber nicht zutrifft, die Thiere aber wenigſtens die Hälfte der Weidezeit ſich auf der Weide befanden, kann jſe nach Lage der Verhältniſſe eine Subvention zwar gewährt werden, jedoch findet in einem ſolchen Falle eine verhältnißmäßige Kürzung des Betrags ſtatt. 4 Pro Tag und Pferde iſt im Sommer eine Haferration von 3 klg und eine ebenſo große Ration Heu zu verfüttern. Pferde, welche nach dem Wunſch ihres Beſitzers keine Haferration erhalten ſollen, dürfen nicht aufgenommen werden. 5 Die Weide iſt in gulem Zuſtand zu erhalten und namentlich hinreichend zu düngen. Ebenſo iſt für einen ordnungsmäßigen zuverläſſigen Betrieb gewiſſenhaft Sorge zu tragen. 6 Auf 1. März jeden Jahres iſt dem Großh. Miniſterium des Innern durch Vermittlung des Großh. Bezirksamts über die Höhe der in Ausſicht genommenen Weidetaxe unter Anſchluß der der Berechnung zu Grunde gelegten Materialien Anzeige zu erſtatten. Das Miniſterium behält ſich vor, die Bewilligung der Subvention an die Bedingung zu knüpfen, daß die Weidetaxe eine entſprechende Ermäßigung erfaähre. 195 Während der Verabreichung der Haferration müſſen die Fohlen angebunden ſein. 8. Auf 1. November jeden Jahres iſt dem Miniſterium durch Vermittelung des Großh. Bezirksamts mit dem Antrag auf Aus⸗ bezahlung der Subvention ein eingehender Bericht über die Be⸗ ſchickung der Weide(Zahl, Alter, Raſſe, Herkunft der Thiere ze.) über den Erfolg des Weidgangs für die einzelnen Thiere und über die Betriebsergebniſſe vorzulegen. In dieſem Bericht iſt, wenn immer möglich, das Gewicht der Pferde beim Auftrieb auf die Weide und beim Abgaug anzugeben. Auch iſt ein Nachweis über verbrauchte Fouraße allzuſchließen. Beſchlußz. Nr. 4659 J. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öſſentlichen Kenntniß. Maunheim, 15. Februar 1900. Stgdtrath: Ritter. Schiruska. Mannheimer Liedertafel. Sounkag, 25. Febrnar, Abends 5 Ahr, Carnevaliſtiſche Founlags⸗ Schluß-Vrobe Nienllag, 27. Februar, Nachmittags ½3 Ayr, Kinder⸗Masken⸗Feſt im Saale des Stadtparkes. Wir verwelſen auf unſer Rundſchreiben vom 12. Februar. 44078 Der Vorstand. Weinreſtaurantz. goldenen Lamm. goßes Schachteſ, wozu freundlichſt einladet 44675 Adolf Brand. Hypotheken-Darlehen zu billigſtem Zinsfuß empfiehlt der Vertreter verſchiedener größerer Geldinſtitute. 42167 A0H, Louis.Jeselsobh.LI3, 7. Hypotheken-Darlehen. Au- und Verkaaf von Liegenſchaften. 40212 Nüßh. in der Epped. d. Bl. 44ʃ74 Telep. 188. Erust Weiner, CI.7. —— Dresdner Bank. Drosden, Berlin, Hamburg, Bremen, Lonon, Mürnberg, Fürtn, Hannover, Bückeburg, Detmold, Chemnitz, Mannheim. Atienkapital 430 Mionen AMk. Reservefond 34 Ritonen Al. Check- und Depositen-Verkehr. Wir verzinsen bis auf Weiteres Depositen-Gelder: A. Tückzahlbar b. rückzahlbar C. rückzahlbar d. rückzahlbar F. Todes-An Heute Mittag verschied nach längerem Leiden unser lieber Gatte, ohne vorherige Kündigung à 3½ Proz. mit einmonatlicher Kündigung à 3½ Proz mit dreimonatlicher Kündigung à 3¾ Proz. mit sechsmonatlicher Kündigung à 4 Proz. liale der Dresdner Bank in Mannheim. 5 Vater, Bruder, Schwager und Onkel llerr Louis Kauflmann unsere Verwändten und Freunde benach- wovon wir richtigen. schmerzerküllt Mannheim, den 19. Februar 1900. Im Namen der Hinterbliebenen: Emilie Kauffmann, geb. Neuberger. Die Beerdigung findet Mittwoch, den 21. Februar, Vor- mittags 11 Uhr vom Sterbehause P 2, 21 aus statt. zeige. Cüchtiger Kaufmaun, 28 Jahre alt, Chriſt, ſprachekund., Stenograph, ſucht ſofort Stellung in Ni Geſchäft. Spätere Betheiligung mit Kapital nicht ausgeſchloſſen. Offerten unter Nr. 44452 an die Exped. d. 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