edNueer e neeenee eeee * 0 Telegramm⸗Adreſſe: „Jonrnal Maunheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2958. (Badiſche Volkszeitung.) Abonunement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..50 pro Quartal. Jnſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen-Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. E 6. 2 Maunheimer der Stadt Maunheim und Umgebung. (110. Jahrgaug.) Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. onrnal. Verautworklich für Politik: Dr. Paul Harms. für Theater, Kunſt u. Feuilleton: Dr. Friedrich Walter. für den lokalen und prov. Cheil⸗ Fruſt Müller. für den Juſeralentheil: Karl Apfel. Motgtionsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei,(Ere Mannheimer Typograpb Auſtalt.) (Das„Maunheimer Journat“ iſt Eigenſhum des kaholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämuttlich in Maunheim, (Mannheimer Volksblatt.) E 6. 2 Nr. 101(Abendblatt) Donnerſtag, 1. März 1960. FFEͥ ⁵˙ ̃ ßß — (gelephon Ur. 218) — Deutſchlands Ausſichten im Kriege gegen England. General Colmar von der Goltz, Generalinſpekteur ber Feſtungen und türkiſcher Marſchall, zugleich einer unſerer ausgezeichnetſten Militärſchriftſteller, beſpricht in einem längeren Aufſatze„Seemacht und Landkrieg“ auch die Möglichkeit einer kriegeriſchen Verwicklung mit England. England, ſo meint er, würde aus dem gegenwärtigen Kriege aller Wahrſcheinlichkeit nach als eine umgeſtaltete Macht hervorgehen, indem es zumal ſeine Wehrverfaſſung weſentlich verbeſſern wird. Seine Welteroberungspläne würden damit nur einen ſtärkeren Antrieb erhalten und immer unverhohlener hervortreten. Nicht Mittel⸗ europa, ſondern das Weltmeer ſcheine alſo der Schauplatz der künflig zu erwartenden internationalen Verwicklungen großen Stils zu ſein, und die Bedeutung der Seemacht dränge ſich faſt gewaltſam in den Vordergrund. General von der Goltz betrachtet dann auch den Fall eines Krieges mit England: Weiſen wir den ſchwächlichen Gedanken, daß wir im Falle eines Streites mit England wehrlos ſeien, weit von uns. Deutſchland muß dieſen Kampf, wenn er kommt, beſtehen; und es wird ihn beſtehen, ſobald es dieſe Nothwendigkeit unerſchrocken ins Auge faßt und ſeine Schuldigkeit thut. Dazu aber gehört, daß wir nach allen Kräften und bei Zeiten rüſten, daß wir keinen Tag verlieren, um uns auf das Kommende vorzu⸗ bereiten; denn Siege könnten noch eher zu Lande als zur See improviſirt werden, wo die Vorzüglichkeit des Materials und die Geübtheit in ſeinem Gebrauch von ſo ungleich größerer Wichtigkeit ſind. Zur See ſind wir freilich im Augenblicke England gegen⸗ über beinahe wehrlos. Trotzdem beſitzen wir Vaffen, ihm zu ſchaden. Die Politik kann Mittel dazu finden. Rußlands Fortſchreiten in Aſten gegen die indiſchen Grenzen iſt keineswegs ganz unabhängig von ſeiner Stellung zu Deutſchland; es kann durch dieſes gekräftigt und ermuthigt werden. Sodann ſteht die uns befreundete Türkei auf der Hauptverbindungslinie von Eng⸗ land nach Indien, welche durch den Suezkanal führt. Erſcheint auch irgend ein kräftiges Vorgehen nach außen im ottomaniſchen Reiche zur Zeit durch mancherlei Umſtände ausgeſchloſſen, ſo könen dieſe ſich über kurz oder lang doch ändern, und an Lebens⸗ kraft fehlt es dem Volke durchaus nicht. Ueberhaupt wird Deutſch⸗ land durch ſeine Lage inmitten Europas immer einen gewiſſen Einfluß auf die Berwicklungen Englands mit anderen Mächten üben können. Ferner erſcheint, bei Vergleichung der beiderſeitigen Macht⸗ mittel, auch ohne Rückſicht auf die Theilnahme Anderer für die Zukunft ein Widerſtand Deutſchlands gegen England keineswegs ausſichtslos; ja die Hoffnung auf Erfolg wird ſich von Tag zu Tag mehren. Iſt Englands maritime Uebermacht jetzt eine erdrückende, wird ſie auch künftig immer noch eine große bleiben, ſo muß ſie ſich doch, im Frieden ſowohl wie im Kriege, über alle Weltmeere zerſplittern. Vor einigen Monaten brachte„The Morning Poſt“ eine Ueberſicht über die Vertheilung der engliſchen Flotte. Das Ueberraſchendſte darin war, zu ſehen, wie verhältnißmäßig klein im Vergleich zu den reich bedachten Auslandsſtationen die an den engliſchen Küſten verbleibenden Kräfte ſind. Das Mittelmeergeſchwader nimmt ſich faſt ſtattlicher aus als ſie. indiſchen Kü Dann folgen die Geſchwader in Oſtaſten, an den afrikaniſchen Geſtaden und in Weſtindien, endlich noch das Pacific⸗Geſchwader im Großen Ozean. Gewiß kann und wird England einen Theil dieſer Flotten aus den Weltmeeren abrufen, wenn der Krieg ausbricht, der das Mutterland bedroht; aber nicht alle Auslandsſtationen können entblößt werden, und die Heimkehr erfordert Zeit. In Oſtaſien ſowohl als in der Levante, zum Schutze Aegyptens, ſowie in den indiſchen Gewäſſern wird Eng⸗ land einen nicht unbeträchtlichen Theil ſeiner Seeſtreitträfte be⸗ laſſen müſſen; denn die Sicherheit ſeiner dortigen großen Be⸗ ſitzungen iſt für die Exiſtenz des Geſammtreichs von entſcheidender Bedeutung. Es liegt hierin für England der wun de Punkt und für ſeine Macht eine erhebliche Schwäche. Bei einem Kriege, welcher das Mutterland berührt, kommt wenigſtens zu Beginn nur das Heimathsgeſchwader in Betracht. Sind zuvor ſchon Verwicklungen in Englands ausgedehntem Kolonialbeſitz eingetreten, wie zur Zeit in Südafrika, ſo werden Entſendungen dopthin ſtattgefunden haben. Die Zerſplitterung der Kräfte wäre noch größer als ſie es ohnehin ſchon iſt. Ein Theil der jetzt nach der Kapkoloniee und Natal entſendeten Kriegsſchiffe hat dort Ge⸗ ſchützmaterial und Mannſchaften gelandet. Es iſt das ein recht gefährliches Beiſpiel, denn ihre Rückberufung wäre im Augenblick unausführbar. Dergleichen kann durch vorübergehende Noth in irgend einem unruhigen Winkel des Weltreichs auch künftig er⸗ forderlich werden, und ein kühner Gegner würde unzweifelhaft ſolch einen Moment der Schwäche zum Handeln benutzen. Bei einem Konflikt mit Deutſchland würde demnach vor⸗ nehmlich nur das engliſche Heimathgeſchwader in Frage kommen, welches ſich auf 43 Schlachtſchiffe und 35 große Kreuzer beläuft. Dieſes Geſchwader wäre für die nach dem neuen Flottenplan 84 Linienſchiffe und 32 Kreuzer zählende Kriegsflotte kein un⸗ überwindlicher Gegner mehr. Mit 34 Linienſchiffen werden wir im Stande ſein, den Kampf mit unſeren muthmaßlichen Gegnern— auch mit dem engliſchen Heimathsgeſchwader— aufzunehmen. Von einer numeriſchen Ueberlegenheit, welche an ſich den Erfolg verbürgen könnte, wird freilich auch dann noch nicht die Rede ſein. Aber wir ſind doch ſtark, und den Starken läßt man in Ruhe. Wenn er trotzdem angegriffen wird, findet er Bundesgenoſſen. Das ent⸗ ſpricht unſerer Lage; denn wir gehen nicht auf Angriff und Er⸗ oberung aus, ſondern wollen nur in der Vertheidigung unſeren Mann ſtehen. Dieſes freilich iſt unſere unabweisliche Pflicht; denn der Schwache reizt den Mächtigeren zu Uebergriffen, und unſere heutige Schwäche zur See würde, wenn ſie fortdauert, eine bedenkliche Kriegsgefahr bilden. Uns ſtärkend ſtützen wir den Frieden, Deutſches Reich. *Berlin, 28. Febr.(Abg. Dr. Lieber) hat nach der „Germania“ noch unter verhältnißmäßig leichten Schwächungen durch fieberähnliche Anfälle zu leiden, die jedoch ſchnell und leicht vorübergingen. Die Aerzte haben die beſte Hoffnung auf Ge⸗ neſung, wenngleich eine völlige Wiederherſtellung noch nicht in kürzeſter Zeit erwartet werden könne. Auch die elaſtiſche Natur und außergewöhnliche Widerſtandskraft Liebers ſei nach fünf Wochen Krankenlager ſtark gelähmt. Dadurch werde der Ge⸗ nefung ein langſameres Tempo bereitet. Feuilleton. Kohlennoth und Rohlenüberflußt. Von Dr. Max Neuwirth. (Nachdruck verboten.) Es fehlt nie an ſcharfſinnigen Betrachtungen darüber, was einſt geſchehen wird, wenn die Menſchheit die ihr erreichbaren Kohlenvorräthe in der Erdrinde verbrannt hat. Mit Beruhigung vernimmt der deutſche Leſer, daß unſere einheimiſchen Kohlen⸗ becken, vor allen das überaus reiche oberſchleſiſche, bei normaler Progreſſion des Verbrauches mindeſtens zwei Mal länger aus⸗ reichen werden als die engliſch⸗ſchottiſchen, und mit Neid müſſen wir vernehmen, daß uns die Amerikaner mit ihren ungeheueren Kahlenfeldern in Kanada, Pennſylvanien, am Miſſouri und am Michiganſee weit über ſind, und daß auch China und Sibirien Reichthümer an dieſen ſchwarzen Diamanten bergen, gegenüber welchen der in deutſcher Erde liegende Vorrath geradezu winzig erſcheint. Während wir nun als beati possidentes uns in akade⸗ miſchen Betrachtungen für das Geſchick unſerer Urenkel in der zwanzigſten bis dreißigten Generation erwärmen, rückt uns auf einmal das Gegentheil, die Kälte, auf den Hals, als Folge eines plötzlich hereingebrochenen Kohlenmangels, der ſeine Urſache keineswegs in der Erſchöpfung einzelner foſſiler Lagerſtätten, ſondern in der umfaſſenden Lohnbewegung hat, welche, von den böhmiſchen Braunkohlenrevieren ausgehend, nach den ſächſiſchen Kohlenrevieren übergegriffen hat und weite Gegenden Deutſch⸗ lands und Oeſterreichs mit Mangel an dieſem unentbehrlichen Brennſtoff bedroht. Dieſe Noth wird ja gewiß in wenigen Wochen vorübergehen, und der Konſument wird höchſtens einige Mark Immerhin wird ſich aber Mancher fragen, ob bei dem Vorhan⸗ denſein ſo großer unterirdiſcher Lagerſtätten die Preisſteigerung der letztenZeit eine Berechtigung hat. Unter den Fattoren der Preisbildung ſpielt nun der Ge⸗ ſammtkohlenreichthum der Erde begreiflicherweiſe die letzte Rolle. Wie hoch ſich ein Centner Kohle im Kleinverkauf an einem be⸗ ſtimmten Orte ſtellt, hängt zunächſt von der Höhe der Trans⸗ portkoſten, alſo von der Entfernung der Gruben und von der elwaigen Exiſtenz eines billigen Waſſerweges oder der Noth⸗ wendigkeit eines koſtſpieligen weiten Bahntransportes, dann aber quch davon ab, ob und in welcher Höhe der unentbehrliche Heizſtoff durch Oktroi und andere Steuern vertheuert wird. Daneben kommt aber auch die Höhe der Arbeitslöhne und das Kapital in Beiracht, welches in den in Abbau ſtehenden Flötzen ſteckt und börſenmäßig bewerthet wird. Obenan an Kohlenreichthum ſteht der nordamerikaniſche Kontinent. Von Kanada zieht ſich das ſogenannte appalachiſche Kohlenfeld tief in die Vereinigten Staaten über Pennſylvanien, Ohio und Virginia bis tief hinunter nach Teneſſee hin. Dieſe Reviere bedecken einen Flächenraum von 160 000 Quadratkilo⸗ meter, alſo eine Bodenfläche, welche einem Drittel des deutſchen Reiches nahe kommt, und die Summe der Flötze erreicht eine Mächtigkeit von 8 bis 4) Meter. Ausgedehnter noch, wenn auch nicht reicher, ſind die Kohlenfelder in Illinois, India, Kentucky, Miſſouri und den benachbarten Unionsſtaaten. Dazu kommen noch jene in Neuſchottland und Neufundland. Schon dieſe Felder enthalten einen koloſſalen Kohlenvorrath, den man, wenn man einen Abbau bis zu 1000 Meter Schachttiefe annimmt, billig auf 800 Milliarden Metertonnen ſchätzen muß. Was aber außerdem in den Rocky⸗Mountains, auf Melville, Banksland und den übrigen circumpolaren Inkeln einſchließlich Grönlands im ſten, in Auſtralien, im Rothen Meere, an den ſüd⸗ oder Kronen mehr aus derg Portemonnaie herausrücken müſſen. Erdenſchooße ruht, entzieht ſich jeder Schätzung, muß aber ſehr * Kiel, 28. Febr.(Das Linienſchiff„Sachſent) iſt geſtern Nachmittag während der Schießübung in der Außen⸗ föhrde infolge dichten Nebels geſtrandet. Das Schiff iſt theilweiſe leck. Der Panzer„Würkttemberg“ und„Aegir“ ſind Nachts zur Hilfeleiſtung ausgegangen. Die Bergung des Schiffes iſt ſehr erſchwert durch fortdauernden Nebel und beſonders durch den Umſtand, daß das Schiff bei hohem Waſſerſtand aufgelaufen iſt, während heute infolge Umſpringens des Windes von Hſt nach Weſt das Waſſer bedeulend gefallen iſt. Die„Sachſen“ wird durch Abnahme der Kanonen und anderer ſchwerer Gegenſtände geleichtert werden, um die Abſchleppung zu ermöglichen. Ein Geſchütz iſt beim Transport von der„Sachſen“ an Bord der „Württemberg“ ins Waſſer gefallen. Frankreich. p. Paris, 28. Febr. Die Nachricht von der Uebergabe CErounße's mit ſeiner tapferen Schaar verurſachte geſtern mitten im Taumel des Karnevaltreibens einen peinlichen Eindruck in allen Schichten der Pariſer Bevölterung. Man hatte bis zuletzt gehofft, es würde dem Beſieger Jameſon's gelingen, den Engländern zu ent⸗ ſchlüpfen. Daß die Gefangennahme des Führers das Ende des Krieges bedeutet, wird für unwahrſcheinlich gehalten, es ſei denn, daß die Engländer, was noch für unwahrſcheinlicher gilt, den Buren annehmbare Bedingungen ſtellten. Wieder werden von verſchiedenen Seiten Stimmen laut, Europa möge einen Drutk auf England üben und es verhindern, ſeinen erſten großen Erfolg nach ſchmerzlichen Niederlagen in freiheitmörderiſchem Sinn aus⸗ zubeuten. Ein Ehrenſäbel für Cronje. Der„Intranſigeant“ eröffnet eine Subſkription, aus deren Erträgniß dem General Cronje ein Ehrenſäbel im Namen aller republilaniſchen Patrioten Frankreichs angeboten werden ſoll. Selbſt⸗ verſtändlich ſind die Dreyfuüſianer, welche mit dem Marineminiſter de Laneſſan, Hves Guyot u. A. wohl im Stande wären, ihrem Freunde Roberts zu ſeiner feinen Heldenthat zu gratuliren, von der S ausgeſchloſſen! 728 Der Burenkrieg. 12 Ausführliche Nachrichten vom Kriegsſchauplatze fehlen zur Zeit noch. Inzwiſchen beſchäftigt man ſich in England natur⸗ gemäß viel mit dem Beſiger Cronje's, Lord Roberts. Der Feldmarſchall hat vor einigen Jahren ſeine Selbſt⸗ biographie veröffentlicht, die in zwei Jahren 28 Auflagen erlebte, obwohl ſie 30 koſtet, ein Beweis für die Popularität ihres Verfaſſers. Niemand kann ſeine intereſſanten Erinnerungen leſen, ohne den Eindruck zu gewinnen, daß Lord Roberts mit Leib und Seele Soldat iſt. So energiſch und abſolut iſt in der That ſeine Hingabe an ſeinen Beruf, daß er dem Civiliſten oft wie ein Menſch aus einer andern Welt vorkommt. Sein Buch iſt aber zugleich auch ein Zeugniß dafür, daß der Menſch in Roberts unter der abſoluten Hingabe an ſeinen Beruf nicht gelitten hat⸗ Das ganze Werk zeichnet ſich durch größte Schlichtheit und Be⸗ ſcheidenheit aus, die von dem marktſchreieriſchen Gebahren, das heute auch die engliſche Armee angeſteckt zu haben ſcheint, un⸗ endlich entfernt ſind. Bei allem wohlbegründeten und kräftigen hoch bewerthet werden, da das ganze Becken der Hudſonbafländer nach ſeiner geologiſchen Beſchaffenheit für eine enorme Entfaltung der dort lagernden Kohlenflötze ſpricht. Effektiv arm an Steinkohlen iſt Südamerika, wo nur die Becken von Kolumbien am Golfe von Uraba und im Departe⸗ ment Magdalena und die Kohlendiſtrikte von Chile und an dernrn Magelhaensſtraße von Bedeutung ſind. Außerdem finden ſich natürlich noch an vielen anderen Orten, ſo namentlich in Peru, Ecuador und Sübbraſtlien, zahlreiche Kohlenwerke. Den Welt⸗ markt wird aber Südamerika kaum je beeinfluſſen können, ſelbſt wenn im Inneren des Amazonenſtrombeckens und Paraguays, die beide ſo gut wie unerforſcht ſind, noch manches Kohlenlager ge⸗ funden werden ſollte. In Europa fällt zunächſt der gänzliche Mangel an Stein⸗ kohlen in Italien auf, welcher dieſes reich⸗, ja faſt übervölkerte Land hindert, den wirthſchaftlichen Aufſchwung zu nehmen, der ihm bitter Noth thäte. Der kleine Mann empfindet den hohen Preis der aus England oder Südfrankreich importirten Kohle zunächſt zwar kaum; denn das geſegnete Klima macht an vielen Orten die Zimmerheizung faſt ſtets entbehrlich, im Uebrigen beſitzt der Italiener aber auch eine Virtuoſität im Frieren, um die ihn mancher Nordländer beneiden könnte. Dafür iſt aber die Lage der Induſtrie um ſo ſchlimmer. Faſt ebenſo arm ſind die Bal⸗ kanländer an Steinkohlen, und auch Ungarn wird Noth haben, für ſeine aufblühende Induſtrie ſtets den erforderlichen Brenn⸗ ſtoff bereit zu ſtellen. Nur wenig beſſer daran iſt Schweden, welches wahrſcheinlich dank ſeiner werthvollen Eiſenerze, welche die ſpaniſchen und ſteieriſchen an Reinheit und Güte weit über⸗ treffen, längſt eine mächtige Eiſen⸗ und Maſchineninduſtrie haben würde, wenn nur in einigermaßen annehmbarer Nähe Kohlen⸗ lager vorhanden wären. 33 5 2n Selte: Senera? Auzeiger Mannbeim, 1. März: Selbſtvertrauen, ohne das ein guter Führer nicht möglich iſt, iſt er in ſeiner Beurtheilung und Behandlung Anderer ſtets groß⸗ herzig und rückſichtsvoll. In ſeinem ganzen Werk findet ſich keine Stelle, in der er die Motive und Anſichten ſeiner Gegner anders als mit Reſpekt behandelt. Er hat 41 Jahre ſeines Lebens in Indien zugebracht und zweifellos hat kein engliſcher General je die indiſchen Truppen erfolgreicher behandelt, als er, und keiner hat die gefährlichſte Prüfung der indiſchen Generale, einen Feld⸗ zug im afghaniſchen Gebirgsland, beſſer beſtanden. Und neben ſeinen Feldzügen und Expeditionen, die ohne Ausnahme erfolg⸗ reich waren, hat er das gleich große Verdienſt, die eingeborene Armee aus einer papiernen Armee in ein wirkliches Kriegsinſtru⸗ ment verwandelt zu haben. Daß der Mann, den wir in den Erinnerungen kennen lernen, ein Abgott des gemeinen Soldaten ſein mußte, iſt leicht verſtändlich. Sein Buch bezeugt überall wärmſte Sorge und menſchliche Antheilnahme für die Truppen, die er befehligte. Gegenüber der ariſtokratiſchen Kälte anderer engliſcher Offiziere hat er niemals vergeſſen,„daß der Soldat ein Herz und eine Phantaſie beſitzt, wie andere Menſchen“ und ſtets darnach gehandelt. Neben ſeinem warmen Herzen für den ge⸗ meinen Soldaten verdankt er ſeine Popularität unzweifelhaft auch ſeinem unwiderſtehlichen guten Glück, das ganz ſprüchwört⸗ lich geworden iſt, und das in der That der Grundton ſeiner Auto⸗ biographie iſt. In den 41 Jahren in Indien konnten ihm weder das gefährlichſte Klima noch die Kugeln des Feindes eiwas an⸗ haben und ſeine ganze Laufbahn trübte keine einzige Niederlage. Im guten Glück haben aber ſchon die römiſchen Legionäre eine der wichtigſten Eigenſchaften des Soldaten geſehen! Roberts iſt, wie beinahe alle hervorragenden britiſchen Heerführer, iriſcher Abſtammung.— Über ſeine erſte Sendung nach Südafrika ſchreibt er in ſeinem Buche:„Nach Indien kehrte ich erſt Ende 1881 zurück. Sechs Wochen meines Urlaubs wurden vergeudet in einer„Wilden Gänſe⸗Jagd“ nach dem Kap und zurück, als mich Gladſtones Regierung nach dem Tod Sir George Colleys und der Kataſtrophe von Majuba Hill zum Gouverneur von Natal und Befehlshaber der Truppen in Südafrika machte. Während ich unterwegs war, um mein neues Kommando zu übernehmen, war in höchſt wunderbar ſchneller und unerwarteter Weiſe Friede mit den Buren geſchloſſen worden. Ein Friede, aber leider„ohne Ehre!“— worauf man die jüngſten bedauerlichen Zuſtände im Transvaal zurückführen mag— Zuſtände, die damals Viele vorausſahen und vorausſagten. Mein Aufenthalt in der Kap⸗ ſtadt war auf 24 Stunden beſchränkt; die Regierung wollte mich offenbar ebenſo ſchnell wieder aus Südafrika hinaus haben, als ſie mich vorher Hals über Kopf hineingeſandt hatte.“ Ein Jubellied hal der engliſche Hofpoet Alfred Auſtin ſchon nach den erſten Nachrichten über die Einſchließung Cronje's losgelaſſen. In dieſem don kodenloſer Verblendung getragenen Carmen heißt es nach der Kreuztg.“ in wörtlicher Ueberſetzung:„Den Galliern Schmach und Schande den Teutonen! Im Angeſichte unſrer edlen Thaten Verſtockt der Neid ihr Herz und fälſcht Grundſätze, die ſte prahlend heucheln! Sie gaukeln mit der Wahrheit, befubeln Lügen, und Haß lehrt ſie enkſtellen und verſpotten. Von Gott erflehn ſie Schutz für Tyrannei, dom Himmel Finſterniß ſtatt Licht. So hört dagegen freigeborener Männer Ruf dom Reich des Sonnenuntergangs:„Gott ſchütze Dich, Alt⸗England, vielgeliebtes! gerecht und edelmüthig handelſt Du! Wo immer unſer Segel ſchwellt und unſer Kiel das Meer durchfurcht, Da ht der Freiheit Fahne von den Maſten, Sie weht zu unſerer achten Sturm und ſichert Frieden dem Verkehr, Das Necht wird eſchüzen Tag und Nacht, Vis einſtmals Tag und Nacht vergehn, lang es eine Kette noch zu brechen, ein Unkecht noch zu fühnen gibt, Wird unſere Loſung, die uns Gott verliehen, ſein: Durch Frei⸗ heit führt der Weg zum Licht!“— Mehr kann man ſelbſt von einem Hofpoeten nicht verlangen. Aus Stadt und Cand. Maunhelm, 1. März 1900. *Perſonalnachrichten. In den Ruheſtand verſetzt wurde: Schönwald, Max, Straßenmeiſter in Mannheim.— Erledigt: ein Straßenmeiſterdienſt in Mannheim; Bewerbefriſt 14 Tage. Patentliſte. Mitgetheilt durch das Patent⸗ und techniſche Bureau von Paul Müller, Civil⸗Ingenieur und Patent⸗Anwalt in Berlin NW., Luiſenſtr. 18. Vertreter: Joh. Biſchoff, Civil⸗ Ingenjeur, Mannheim, M 3, 7.— Patent⸗Anmeldungen. T. 5780. Verfahren zum Verdampfen und Deſtilliren von Flüſſig⸗ keiten. Eduard Theiſen, Baden⸗Baden.— H. 2189. Zweitaktkraft⸗ maſchine für flüſſtgen Brennſtoff; Zuſ. z. P. 101,453. Friedrich Aug. Haſelwander, Mannheim⸗Neckarau.— O. 8540. Berfahren und Vorrichtung zur Erzeugung elektrolytiſcher Niederſchläge auf Eiſen⸗ Zau den mittelmäßig mit Kohle geſegneten Ländern gehört Frankreich, welches zahlreiche kleinere Lagerſtätten, daneben dann die Kohlendiſtrikte von St. Etienne und le Creuzot, beſitzt, außer⸗ dem aber auch an dem Reichthum des belgiſchen Kohlenbezirkes theilnimmt, deſſen Flötze weit ins Franzöſiſche hineinreichen. Nichtsdeſtoweniger haben aber die hart an der Grenze liegenden Saarbrücker Kohlenlager ſtets den Neid der franzöſiſchen Macht⸗ haber erweckt, und es unterliegt keinem Zweifel, daß man bei einem umgekehrten Ausgange des Krieges von 1870 in Frank⸗ reich keinen Moment gezögert haben würde, den werthvollen Beſiß des preußiſchen Nachbars mit Beſchlag zu belegen. Spanien, Portugal, Norwegen und Dänemark ſpielen in der Weltwirihſchaft keine Rolle: übrigens hat auch nur Spanien unter allen Dreien nennenswerthe Kohlenlager, welche kaum den eigenen Bedarf decken. Auch Oſterreich iſt nur mäßig mit Stein⸗ wie mit Braunkohlen geſegnet, und nachdem man ſich ſeit Jahr⸗ zehnten in Sachſen auf die Braunkohlen der benachbarten böhmiſchen Reviere verlaſſen hat, iſt es kein Wunder, daß ein umfaſſender Kohlenarbeiterſtreik, wie er jetzt in Böhmen aus⸗ gebrochen iſt, die Fabriken in Leipzig und Chemnitz zum Still⸗ ſtand und die ſächſiſchen Staatsbahnen zur Einſchränkung des GBetriebes zwingt. Rußland beſitzt in ſeinem centralen Theile ſüdlich von Moskau bei Tula, Rjäſon und Kaluga ſehr bedeutende Kohlen⸗ felder, desgleichen am Ural und Dniepr, und es gehört keine Sehergabe dazu, voraus zu ſagen, daß hier auch in 100 Jahren die Centren der großen Induſtrie ſtehen werden, welche das mächtig aufſtrebende Land dann beſitzen wird. Belgien verdankt ſeinen heutigen Wohlſtand in erſter Linie ſeinen Kohlenvorräthen, welche ſich im Becken von Mons über 900 Quadratkilometer ausdehnen und zu denen bei Lüttich wei⸗ zere 840 Quadratkilometer kommen. Allen dieſen Ländern an Kohlenreichthum weit voran ſtehen aber Deutſchland und Engtand. Das Saarbecken, oder wie man es jetzt öfter ſcherzhafter Weiſe nennen hört,„das Königreich Stumm'“ iſt ſchon erwähnt worden. Am bekannkeſten iſt das kheiniſch⸗weſtfäliſche Revier, welches auf 2000 Quadratlilo⸗ platten oder Plechen.„Tolumbus“, Elektrizitäts⸗Gefellſchaft m. 5.., Ludwigshafen a. RKh.— Patent⸗Ertheilungen, 110,562. Gasverdichtungs⸗ bezw. Verdünnungsvorrichtung mit Flüſſigkeits⸗ abdichtung. A. Scholl, Mannheim.— 110,569. Vorrichtung zum Verſtellen der Walkbacken von Walkmaſchinen. K. Tielſch, Kaiſers⸗ lautern.— 110,596. Zugſeil aus Draht. J. H. Beck, Mannheim.— Gebrauchsmuſter⸗Eintragungen. 129,687. Acetylen⸗ fahrzeuglampenhalter, beſtehend aus bandartig um den Entwickler ge⸗ legten Metallſtreifen, welche einer⸗ oder beiderſeits rahmenartig aus⸗ gebildet ſind. Ludwig Schmitt, Mannheim.— 129,549. Decken⸗ berſchalung aus Latten mit ſeitlichen Auskehlungen und mittleren Nuthen. Andreas Heim, Ludwigshafen a. Rh.— 129,412. Körner⸗ ſpitze mit innerem Schmiermaterialbehälter und koniſcher Vertiefung an der Spitze. Elektrizitäts⸗Geſellſchaft m. b. H. Gebrüder Körner u. Mahla, Frankenthal, Pfalz.— 129,441. Scheibenſpule mit die Voll⸗ wickelung kennzeichnendem Anſatz auf dem Spulenkern. Mez Vater u. Söhne, Freiburg i. Br.— 129,276. Aus beliebigem Material ge⸗ ſtanzter Kuckuck⸗Vogel für Uhren. Carl Kern, Triberg. * Weinheim, ein Stiefkind der Main⸗Neckarbahn. Unter dieſer Spitzmarke bringt der„Weinh. Anz.“ folgenden Artikel: Dem Vernehmen nach hat die Direktion der Main⸗Neckarbahn für den dies⸗ jährigen Sommer⸗Fahrplan eine Reihe von Aenderungen geplant, die unſere heimiſchen Weinheimer Verkehrs⸗Intereſſen ſchwer kreffen und uns eine ganze Reihe von alteingewohnten und abſolut unentbehrlichen Zug⸗Verbindungen— namentlich in der Richtung ins eigene badiſche Oberland hinauf— nehmen. Nicht allein hat man an zuſtändiger Stelle in Darmſtadt gar nicht daran gedacht, uns hier die gleich guten und bequemen zahlreichen Zug⸗Verbindungen wieder zu geben, wie ſte im vorjährigen Sommer⸗Fahrplan enthalten waren, ſondern man hat gar den Fahrplan für den lommenden Sommer⸗Dienſt für Weinheim noch ungünſtiger geplant, als es der jetzt giltige Winter⸗Kurs iſt. Bisher bekam man beiſpielsweiſe mit dem Zug 7,48 Vormittags hier abfahrend in Friedrichsſeld Anſchluß an die ausgezeichneten Vor⸗ mittags⸗Schnellzüge ins Oberland, künftig aber wird man, um Vor⸗ mittags beiſpielsweiſe bei Zeiten in Karlsruhe einzutreffen, Weinheim ſchon vor 6 Uhr verlaſſen müſſen, alſo 2 Stunden früher als bisher. Es ſoll dann ferner hier nicht mehr halten in der Richtung zum Ober⸗ land ein weiterer Vormittags⸗ und ein Abendſchnellgug und ferner ab⸗ wärts keiner bon den beiden für uns ſehr wichtigen Abendſchnellzügen, die bisher zwiſchen 7 und 8 Uhr hier eintrafen. So ſtiefmütterlich be⸗ handelt man in Darmſtadt unſere aufblühende Stadt mit einem ver⸗ hältnißmäßig außerordentlich großen Bahn⸗Verkehr, eine Stadt, die durch ihre große Induſtrie geradezu im Weltverkehr ſteht! Wenn man in Darmſtadt die Abſicht hat, in dem Punkt, in dem die Badiſche Bahn weit voraus iſt, nämlich Fahrgeſchwindigkeit, Verbeſſerungen zu er⸗ zielen, ſo ſoll man das möglich machen durch zeitgemäße Verbeſſerungen bon Strecken, Oberbau, von Maſchinen und ſonſtigem rollenden Material, nicht aber durch einfache Ausſchaltung von unſerm Weinheim aus dem Durchgangs⸗Verkehr! Man wird ſich hier für ſolche Behand⸗ lung bedanken und ſich zweifellos an allen den amtlichen Stellen, welche berufen ſind, unſere heimiſchen Intereſſen zu vertreten, beeilen, gegen derartige Schädigungen Weinheims energiſch Stellung zu nehmen. Die Verhandlungen der deutſchen Linoleumfabriken, betreffend Feſtſetzung einheillicher Lieferungsbedingungen u. ſ.., ſind an dem Widerſtande einer Fabrik endgültig geſcheikert. Auch der Ver⸗ band der Teppich⸗, Linoleum⸗ und Möbelſtoffhändler Deutſchlands beabſichtigte in der Linoleumfrage ein einheitliches Vorgehen mit den Fabrikanten, hat dieſen Plan jedoch nunmehr ebenfalls aufgegeben.“ Statiſtik des Maunbeimer Schöffengerichts vum Monat Februar. Es waren 20 Verhaud ungstage mit 177 Fällen. An⸗ geklagt waren 264 Perſonen, darunter 48 weibliche Die ausge⸗ ſb ochenen Strafen betragen zuſammen 24½ Monat, 288 Wochen 276 Tage Gefäugniß, 8 Wochen und 36 Tage Haft. Di Geldſtrafen b laufen ſich auf zufammen 1897 Mk., an deren Stelle im Falle der Unbeibringlichkeit 26 Wochen 185 Tage Gefängniß und 132 Ta e Hift traten. 39 Augeklagte, darunter 8 weibliche, wurden mangels von Beweiſen freigeſprochen. Bei 14 Angeklagten, darunter 8 weib⸗ liche, mußte das Verfahren mangels des Thatbeſlandes eingeſtellt werden. Aus dem Großlierzogtljum. *Karlsruhe, 28. Jebr. Kaplan Epp, dem die Ertheilung des Religionsunterrichts am Realgymnaſium entzogen wurde, iſt nun von der örtlichen Kirchenbehörde die Ertheilung dieſes Unterrichts an der ſtädtiſchen Mädchenſchule übertragen worden. 8 Pfalz, Heſſen und Umgevung. * Queichheim, 28. Febr. Der verheirathete 30 Jahre alte Gärtner Georg Thomas gerieth mit ſeinem Vater Joſeph Thomas, von dem er Geld verlangte, in Streit, zog einen Revolver und ſchoß auf ſeinen Vater. Die Kugel traf dieſen an der Stirne, die Verletzung 10 nicht lebensgeſährlich ſein. Der ungerathene Sohn wurde verhaftet. * Germersheim, 28. Febr. Durch die Folgen einer Blutver⸗ giftung wurde Maurermeiſter Franz Bockmeher von hier ſeiner Familie entriſſen. Bockmeher hatte ſich vor Kurzem eine Wunde am Bein arsgben und eß machten ſich bald bedenkliche Erſcheinungen bemerkbar, welche durch ärztliche Hilfe nicht mehr beſeitigt werden konnten. metern 180 Flötze mit 77 Meter Kohle enthält. Recht bedeutend iſt auch das niederſchleſiſche Kohlenbecken bei Waldenburg. Alle werden aber an Ausdehnung wie an Kohlenreichthum weit über⸗ troffen von Oberſchleſten. Dort findet ſich Kohle auf einer Fläche von 5000 Quadratkilometer, und die 104 abbauwerthen Flötze haben eine Geſammtmächtigkeit von 154 Meter Kohle. Der be⸗ deutendſte von ihnen iſt der Kaveriflötz mit 16 Meter Höhe. Es iſt ein eigenartiger Anblick, wenn man vor dieſer Kohlenwand ſteht, welche die Höhe eines ganz ſtattlichen Hauſes hat und Mil⸗ liarden Centner Kohle birgt. Kleinere Steinkohlenlager finden ſich noch an vielen Orten Deutſchlands, fallen aber hier nicht ins Gewicht. England gräbt ſeine ſchwarzen Diamanten auf einer Fläche von 30 000 Quadratkilometer und überall, wo Kohlen liegen, in Südwales, bei Birmingham, Mancheſter, Liverpool, in Staf⸗ fordſhire, Warwickſhire, in Northumberland und Durham, in Cumberland, in Schottland am Firth of Forth oder am Clyde befindet ſich das Meer in nächſter Nähe. Dank dieſem Umſtande kann die Kohle auf weithin mit der billigen Waſſerfracht verſandt werden und ſo ſind ſchon viele Hundert Millionen Mark aus Norddeutſchland als Kaufpreis für engliſche Kohle ins Ausland gegangen. Die anderen Welttheile ſind ſchnell abgethan. In Afrika finden ſich Steinkohlen nur im Kaplande, in Natal, Transvaal und in Deutſch⸗Oſtafrika am Ropuma und zwiſchen dem Nyaſſa⸗ und Tanganjikaſee und am Sambeſi. Um ſo reicher an Kohle iſt China, deſſen Lager ſich unter eine Fläche von der Aus⸗ dehnung des deutſchen Reiches erſtrecken. Auch Vorder⸗ und Hinterindien, Borneo, der Altai und Sibirien, namentlich die Gegend um Tomsk ſind reich damit geſegnet. Auſtralien beſitzt gleichfalls große Kohlenfelder und Neuſeeland iſt ſogar überreich damit bedacht. Wie wird ſich nun die Kohlenfrage in den nächſten Jahr⸗ hunderten geſtalten? Man berechnet die Kohlenvorräthe Eng⸗ lands auf 200 Milliarden Tonnen, diejenigen Deutſchlands auf 150 Milliarden, denen in Frankreich 18, in Oeſterreich⸗Ungarn 17. in Belaien 15 Milliarden Tonnen gegenüber ſteben. Das 21 Ende gehen werden, nicht mehr nöthig. Denn andere Naturkräfte. * Bergzabern, 28. Febr. Vorgeſtern wurde durch einen Tibff⸗ transporteur der Anton Bender von Gleichshorrbach⸗Gleiszellen—⸗ der ebenfalls in die Liebenzeller Mordaffäre verwiclelt iſt, nach Tübingen in Unterſuchungshaft verbracht. Dort befinden ſich nun der Ackerer Hofmann von Gleiszellen, deſſen Tochter, die Fran des er⸗ mordeten Faaß, ſowie eine andere Tochter in Haft; zwet ebenfalls Ver⸗ haftete männlichen Geſchlechtes wurden wieder in Freiheit geſetzt. Man glaubt, daß nach den gepflogenen Unterſuchungen dieſes Mal eine Verurtheilung bon Hofmann und der ehemaligen Frau Faaß zu er⸗ warten iſt. Die Aufregung über die Wiederaufnahme der dor nun 7 Jahren abgeſchloſſenen Unterſuchung und die deshalb erfolgten Ver⸗ haftungen erhalten die hieſige Gegend und diejenige bei Liebenzell (Württemberg) in großer Aufregung. * Mainz, 28. Febr. Eine bluͤtige Affaire ſpielte ſich heute vor dem hieſigen Schöffengerichte ab. Der hieſige Taglöhner Bon g. welcher wegen Widerſtands gegen Schußleute angeklagt war, machte den„wilden Mann“. Er behauptete, er ſei irrſinnig und gehöre des⸗ halb ins Irrenhaus und nicht ins Gefängniß. Als ſich das Gericht zur Berathung zurückzog, ſtieß der Angeklagke wahrhaft wahnſinnige Schreie aus und rannte mit ſeinem Kopfe derart gegen die Wand, daß das Blut im Saale herumſpritzte. Er ſank dann blutübexſtrömt zu⸗ ſammen. Das Gericht verurkheilte den„Wahnſinnigen“ zu fünf Monaten Gefängniß.— Die Strafkammer verurtheilte heute nach zweitägiger Verhandlung den Hülfsgerichtsſchreiber Wilhelm Koe p⸗ berling vom Amtsgericht Alzey wegen Unterſchlagung und ſonſtige 1 Delikte zu einem Jahr Gefängniß. Gerichtszeitung. ?Mannheim, 27. Febr.(Strafkammer II.) Vorſigen⸗ ver: Herr Landgerichtsrath Wengler. Vertreter der Gr. Staats⸗ behörde: Herr Staatsanwalt Morat h. 1) Die Berufung des Schloſſers Ludwig Schüfer von Ludwigs⸗ hafen, den das Schöffengericht wegen Körperverletzung zu 2 Wochen Gefängniß verurtheilt hatte, wurde begründet gefunden und Schäfer freigeſprochen. 5 2) Die Taglöhner Martin Münd aus Waldmichelbach und Karl Klemmer von Waldhof veranſtalteten am 16. Sept. v. J. aus Anlaß ihrer Entlaſſung vom Militär im„Tannenbaum“ auf dem Wuldhof eine anſehnliche Keilerei, bei der ſie durch Hiebe und Würfe mit Biergläſern ihre ſoldatiſche Schneid in etwas unangemeſſener Weiſe zum Ausdruck brachten. Vom Schöffengericht zu 8 Wochen und 3 Wochen Gefängniß verurtheilt, legten ſie Berufung ein, wurden aber in Anbetracht ihrer langen Strafliſten damit zurückgewieſen. 3) Die Erdarbeiter Franz Kneibert und Jakob Scheidel von Imsbach änderten auf einem Lohnzettel der Kanalbaufirma J. Groſſelfinger u. Cie, den ihnen zur Laſt geſchriebenen Vorſchußbetrag von je 5 cl in 1 50 J um und erſchwindelten ſich auf dieſe Weiſe ein Plus von%/.50. Urtheil: je 3 Wochen Gefängniß. 4) Der Werkmeiſter Ernſt Rodenbach in Ketſch entließ die Frau des Fabrikarbeiters Wilhelm Kru p p wegen ſchlechter Arbeit. Aus Rache wurde er dafür von Wilhelm Krupp, deſſen Vetter Adam Krupp und dem Fabrikarbeiter Franz Krapp überfallen und ſchwer geprügelt. Das Schöffengericht verürtheilte Wilhelm Krupp zu 2 Wochen, Adam Krupp und Franz Krapp zu je 1 Woche Gefängniß. Die Berufung der beiden Leßteren wurde verworfen. Theater, Runſt und Miffenſchaft. Tommaſo Salvini, der größte italieniſche Schauſpieler, krab dieſer Tage auf der Bühne des Alexandra⸗Theaters in Petersburg unter Mitwirkung der ruſſiſchen Hoftruppe als Othello auf und hatte einen beiſpielloſen Erfolg. Salvini iſt trotz ſeiner 71 Jahre noch immer der beſte Othello, den man ſich denken kann. Die Götter ſcheinen ihm ihr köſtliches Geſchenk verliehen zu haben: dauernde Jugend nicht nur des Geiſtes und der Seele, ſondern auch des Kör⸗ pers. Er ſpielte den Othello wie in ſeinen Jugendjahren: ohne alle Geſpreiztheit, ohne das mindeſte hohle Pathos. Die Würde und Geſchmeidigkeit der Bewegungen, die ſonore Stimme, die edle und zu⸗ gleich ſchlichte Diktion erregten Bebwunderung. Das Spiel war ein getreuer Spiegel der menſchlichen Seele, durchſichtig klar in der Aus⸗ führung und überreich an eigenartigen Nuancen. Trotz der um das Dreifache erhöhten Preiſe war das Theater bis auf den letzten Platz gefüllt; der einmüthige Beifall ſteigerte ſich von Akt zu Att, ſo daß der Künſtler endloſe Male vor der Rampe erſcheinen mußte. Un⸗ mittelbar nach Schluß der Vorſtellung fand auf der Bühne eine Feier zu Ehren Salvinis ſtatt. Herr Dawydow hielt eine begeiſterte An⸗ ſprache an den„genialen, theuren Lehrer“ und die Damen Sſawing und Shulewa überreichten ihm einen ſilbernen Lorbeerkranz. Salbind dankte in beſcheidenen Worten, worauf das Publikum wiederum in endloſen Jubel ausbrach. Pietro Mascagni iſt der Held eines großen Skandals geworden, der ſich dieſer Tage in Peſaro auf offener Straße abgeſpielt hat. Mascagni war von Venedig nach Peſaro zurückgekehrt, um dem Be⸗ gräbniß des Verwaltungspräſidenten des Conſervatoriums Roſſini bei⸗ zuwohnen. Bei der Rückkehr von der Leichenfeier begegnete Mascagni dem Bürgermeiſter von Peſaro, Signor Cardinali, mit dem der Maöſtro das häufig erörterte Zerwürfniß gehabt hat. Mascagni ſtellte den Bürgermeiſter zur Rede und überhäufte ihn mit Vorwürfen und Schimpfwörtern. Der Bürgermeiſter rief einen Schutzmann herbei und veranlaßte die Entfernung Mascagnis, gegen den er überdies Klage macht zuſammen 400 Milliarden, während Nordamerika deren etwa 700 Milliarden beſitzt. Bei der jetzigen Förderung würden die Kohlen zuerſt in Oeſterreich⸗Ungarn ausgehen, demnächſt in Frankreich und in Belgien, und zwar wäre das in längſtens 400 bis 500 Jahren zu erwarten; dann käme in 600 bisg 700 Jahren England an die Reihe und in 1200 Jahren träte dieſer Fall in Deutſchland ein. Jedes Jahr erbringt aber den Beweis, daß die Kohlenförderung zunimmt, Es iſt eine ſehr mäßige Schätzung, wenn man annimmt, daß ſich dieſelbe bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts auf eine halbe Milliarde Tonnen in Europa gehoben haben wird. Bei dieſem Verbrauch wäre aber 85 ſchon in 800 Jahren mit ſeinen Vorräthen gänzlich 5 25 Alle vorgenannten Zahlen beruhen aber auf der Voraus⸗ ſetzung, daß der Geologie keine bedeutenderen Kohlenlager mehr unbekannt geblieben ſind und daß der Abbau in der Tiefe am der jetzigen Grenze Halt machen wird. Beides iſt unzutreffend. Selbſt die oberſten Schichten der Erdrinde ſind uns erſt höchſt un⸗ zulänglich bekannt, und das Schickſal des Wiener Geologen und Bimetalliſten Sueß, der ein baldiges Verſiegen der Goldlager in Ausſicht ſtellte und ſehen mußte, daß die Goldproduktion wenige Jahre darauf ungeheuer zunahm, kann ſich mit Modifikationen wiederholen. Zweitens wird man aber die Schächte noch viel tiefer in die Eingeweide der Erde hinabtreiben; der Betrieb wird dadurch allerdings gefährlicher, weil dann ſchlagende Wetter in größerem Maße auftrelen, und die Produklionsloſten nehmen zu. Aber ausführbar iſt es mit den modernen Hilfsmitteln, min⸗ deſtens 600 Meter tiefer, als es bisher geſchah, Bergbau zu treiben. zu dem Zeitpunkt, wo die Kohlen zu Vielleicht iſt dies aber welche Luft und Wärme und Energie ſpenden, ſind genug vor⸗ handen. Es kommt nur darauf an, ſie dem Menſchen dienſtbar zu machen und in dieſen Problemen macht der Erfindungsgeiſt ja täglich Fortſchritte eeeeeeeeeee * Tr- s Bn * r r e 2 4 329 Natal⸗Carabinieren U — Mäamnheim, 1. März. General⸗ Anzeiger. 8. Seite. Aboben hal In feiner Streitſache mit der frapiſſchen- Perpdalfung 5orn Peſaro ſcheint Mascagni übrigens im Unrecht zu ſein. Die vom Miniſterium eingeſetzte Unterſuchungs⸗Kommiſſion hat dem Masſtro nicht die erhoffte glänzende Genugthuung gewährt. Er wird nicht ein⸗ die Leitung des Conſervatoriums von Neuem zu übernehmen, ondern die Kommiſſion ſchlägt vor, den comm. D' Ambroſto als Kgl. Kommiſſar mit der Direktion zu betrauen. Vielleicht hat dieſe Nach⸗ ticht den Masſtro in dem Grade erregt, daß er ſich zu der bedauer⸗ lichen Stratzenſcene gegen den Bürgermeiſter von Peſaro hinreißen ließ. Aeueſte Nachrichlen und Telegrammk. (Privat⸗Telegramme des„Geueral⸗Anzeigers“.) * Wiesbaden, 1. März. Die Großherzogin bon Baden iſt heute Mittag zum Beſuche der Frau Prinzeſſin Luiſe von Preußen eingetroffen. Die hohe Frau wird Abends wieder nach Karlsruhe zurückkehren. Stuttgart, 1. März. Zwei ſchweizeriſche Studenten vom hieſtgen Polytechnikum wurden wegen Zweikampfs von der bieſigen Strafkammer zu je 2 Monaten Feſtungshaft verurtheilt. Pfungſtadt, 1. März. Der frühere Reichstagsabge⸗ ordnete Kommerzienrath Juſtus Ulrich, Mitinhaber der be⸗ kannten Bierbrauerei von Juſtus Hildebrandt, iſt geſtern im Alter von 64 Jahren geſtorben. * Hamburg, 1. März. Prinz Heinrich iſt um 11 Uhr 35 mit dem Hofmarſchall Frhrn. v. Seckendorf und dem Adjutanten v. Witzleben auf dem Dammthorbahnhof eingetroffen, und bon den Senatoren, ſowie dem Präſidenten der Handels⸗ kammer und dem Vertreter des Vereins der Hamburger Rheeder empfangen worden. Nach Begrüßung der Anweſenden beſtieg der Prinz den Wagen und fuhr unter enthuſtaſtiſchen Hochrufen der ſpalierbildenden Menſchenmenge nach dem Hamburger Hof, wo er das Frühſtück einnahm. Später beabſichtigt der Prinz die Börſe zu beſuchen. * Budapeſt, 1. März.(Frlf. Zig.) Mehrere Blätter berzeichnen heute die Nachricht, daß auswärtige Amt beabſichtige, die chineſiſche Hafenſtadt Tutſching als Kolonie zu er⸗ werben, dort eine Eiſenbahn zu erbauen und ſie mit der italieni⸗ ſſchen Eiſenbahn in Verbindung zu bringen. Ferner ſoll Oeſter⸗ ſeich⸗Ungarn beabſichtigen, auf der hinterindiſchen Halbinſel Malakka eine Kolonie zu gründen. Von unterrichteter Sate wird dies jedoch in Abrede geſtellt.(Sie klingt auch wie ein Faſtnachtsſcherz. D..) * Prag, 1. März. Die Lage in den einzelnen Berg⸗ revieren hat ſich etwas gebeſſert. Bei dem Barbaraſchacht *wurden geſtern Abend drei ſcharfe Schüſſe abgegeben. Eine Kugel blieb in der Thür des Wohnzimmers des Bergverwalters ſtecken. *Paris, 1. März. Figaro zu Folge empfüngt Präſident Loubet am Samſtag den Abgeſandten MeKinlep's, Thomſon, welcher Loubet eine zum Gedaä chtniß Lafayettes geprägte Medaille überreichen ſoll. *Konſtantinopel, 1. März. Wie dem Korreſponden⸗ ien der„Frkf. Zig.“ mitgetheilt wird, erſtrebt Rußland bei ſeinen erweiterten Forderungen wegen der Eiſenbahn nichts Geringeres, als ein Protektorat über das ganze Kleinaſien. Der Miniſter des Aeußern hat ſeit mehr als einer Woche das Miniſterium des Aeußern nicht mehr betreten, da der Sultan ihn wegen der Wichtiakeit der Berathungen im Palais zurückbehält. *.**. Der Burenkrieg. London, 1. März. General Buller telegraphirt: General Dundonald iſt mit den in Ladyſmith geſtern Abend eingetroffen. Ich bin auf dem Wege nach Nelthorpe.(Auf dem Wege nach Ladyſmith, 5 Km. nördlich vom Tugela, 8 ½ Km. von Ladyſmith entfernt. D..) * London, 1. März. Die Depeſche General Bullers lautet ausführlicher: Dundonald iſt mit den Natalkara⸗ binieren und einem kombinirten Regiment vergangene Nacht in Ladyſmith eingerückt. Das Gelände zwiſchen mir und Lady⸗ ſmith„ſoll“ vom Feinde geſäubert ſein. Ich rücke auf Stelthorpe vor.(Es ſcheint darnach, als hätten die Buren Ladyſmith frei⸗ willig aufgegeben. D..) * London, 1. März. Eine Depeſche Lord Roberts bon Paardeberg vom 28. beſagt: Auf die Nachricht, daß die Buren Colesberg geräumt haben, ſandte General Klement Truppen zur Beſetzung von Colesberg⸗Junction aus. Er ritt nach Colesberg hinein, wo er enthuſiaſtiſch begrüßt wurde, erbeutete dort Munition und verhaftete mehrere Rebellen, und kehrte ſodann nach Rendsburg zurück. * London, 1. März. Die Morgenblätter melden aus Kapſtadt vom 27. Febr.: Kitchener befindet ſich in Arundel. Die Buren gehen in der Richtung auf Norwals⸗ pont zurück. Paardeberg, 28. Febr.(Reutermeldung.) Hier berlauket, daß im Südweſten eine ſtarke Buren ſtreitmacht ſteht. * Rensburg, 28. Febr.(Reutermeldung). General Element rückte heute früh in Colesberg ein. Es wurde ihm ein begeiſterter Empfang bereitet. Der Feind iſt in vollem Rückzuge. Eine Anzahl hervorragender Einwohner wurden verhaftet. Deutſcher Reichstag. (157. Sitzung vom 1. März.) Am Bundesrathstiſch Staatsſekretär Graf Bülo w. Der Reichstag begann die zweite Berathung des Etats des Auswärtigen. Gradnauer(Soz.) wünſcht Aufklärung über die befremd⸗ liche Stellung der Reichsregierung zur Haager Friedenskonferenz. In ſeiner großen Rede im Dezember hat der Staatsſekretär Graf Bülow die Konferenz nicht erwähnt. Hielt er ſie für bedeukungslos, oder baßte ſie ihm nicht in ſeinen Plane Warum ſeien die Verhandlungen er Konferenz nicht öffentlich geweſen? Nicht einmal der Wortlaut der Konzeſſionen ſei publizirt worden. Bekannt ſei es nur durch die Berichte des Wolff'ſchen Bureau. Welches waren die weitgehenden Vorſchläge, denen der Oberſt Schwarzkopf entgegengetreten ſei, und mit welchen Gründen ſei er dieſen entgegengetreten? Was beſagt der Artikel 10 der Konvenkion? Warum hat Deutſchland gegen dieſen Bedenken gehabte Die Konvention bezüglich Anwendung eines Schieds⸗ gerichtes ſei ſo verklauſulirt, daß dadurch jede Bedeutung aufgehoben werde. Das ſei Alles nur Blattwerk; im Gegenſatz zu den lebhaften Zuſtimmungen offizibſer Artikel der„Nordbeutſchen Allgemefnen“, und den warmen Worten der Thronrede von 98 über das Zgren⸗ manifeſt ſeien Mflfärs zur Konferenz geſandt worden und Leuchlen der Wiſſenſchaft, die kriegeriſch geſinnt waren. Man hat an maß⸗ gebender Stelle geäußert, für den Frieden ſei der beſte Schutz ein ſtarkes Heer. Man habe ſogar das Evangelium der unerlöſten Sünde als Grund für die Fortdauer des Krieges herangezogen. Die Folge des Verhaltens der deutſchen Regierung und der üorigen Regierungen ſei bald hervorgetreten. Man ſehe zu, wie die Buren niedergeworfen würden und wir ſollen die Flotte vermehren. Staatsſekretär Graf Bülow: Ich geſtehe, daß ich nicht er⸗ wartet habe, daß die Haager Konferenz in ſo eingehender und um⸗ faſſender Weiſe zur Sprache gebracht würde. Ich bin dem Vorredner aber dankbar, daß er mir Gelegenheit gibt, auf Grund unſeres Akten⸗ materials über unſere Stellung zur Haager Konferenz und unſere Haltung dabei alle nur möglichen Aufſchlüſſe zu geben. Unſere all⸗ gemeine Stellung gegenüber der Haager Konfereng geht aus unſerer ganzen Politik hervor. Unſere Politik, das wiederhole ich auch heute, iſt immer unentwegt gerichtet auf die Erhaltung des Friedens (Beifall). Wir haben unſere Rüſtungen zu Lande und zu Waffer immer nur zu dem Zwecke vervollſtändigt und vervollkommnet, um unſer Territorium und unſere wohlererbten Rechte gegen unberechtigte feindliche Angriffe zu ſchüßen. Von unſerer Seite wird der Frieden nicht geſtört werden. Für das Gegentheil kann ich keine Garantie übernehmen. Auch gegen eine Möglichkeit, die nicht ausgeſchloſſen iſt, müſſen rechtzeitig Vorſichtsmaßregeln getroffen werden. Meine Herren! Bej der friedlichen Richtung der Tendenz unſerer geſammten Politit haben wir den Vorſchlag des Kaiſers von Rußland, der dem Frieden dienen ſollte, der davon ausging, daß Jeder die Rechte des Anderen zu achten habe, ſelbſtverſtändlich keinen Augenblick irgend welche Schwierigkeit in den Weg gelegt, ſondern wir haben dieſe Vor⸗ ſchläge bereitwillig angenommen, nachdem feſtgeſtellt worden war, daß urch die Haager Konferenz der status quo der betheiligten Mächte gewahrt werden ſollte. Und wir haben uns an den Kongreß⸗ verhandlungen eifrig und wie ich es Ihnen wohl ſagen dar„auch mit gutem Erfolge betheiligt. Maunnheimer Handelsblatt. Courszettel der Maunheimer Effektenbörſe vom 1. März. Obligationen. Staatspapiere. WPfaudbriefe. 4. Badiſche Obligat.—.—, Mbeln. Hyp.⸗B. unk, 1992 100.40 5z 357—(ahgeſt) be, ö i„„„„„„. 92.90 bz 3½% Oblig. Mark 95.60 bz%½%„%„„ 1904 82.80 b5 5„„ 1886 96.— bi%%„„„ Fommunalf 82.60 b „ 1892/9 95.95 bz Städte⸗Aulehen. „% 28.30 bs 3½ Freiburg i. 5 94.80 8 löruher v. J. 18 82,; T. 100 Sooſe 144.— 5 üdwiee 88 1 Baber. Obligatlonen 95.05 53 5 Ludwigshafen M. 8 5 85.40 b 11 Obt 55 3½% Deutſche Nelchs anlelhe 97— 11 115 eeeeee— 0 93 — 15 91 305 4„ 1895 88. 5 28555 77 10% 2898 94 60 b Breuß. Conſolz 55 8 55 85 Wixmaſenſer %/ 5 upnſtrie⸗Obligationen en a Nc 10f. b5 855 4 Brauerel Kleinlein Heidelb—.— Eiſenbahn⸗Anlehen.—. u. So. 17 enzmühle 5 2, Pfälz.(Zudw. Max Norb) 101.40 8z 4½ Speherer Ziege werke 103 40 8½„ 75 5 94.7% bf 4½ Bereln Cheit. Flabriken 101— 5 %½„ ebnbertirte 95.60 1 4½ Zellſtofffabrik Walbhef 104.— 5z 2 ten. Bauken. Pfalzbrau. v. Meiſel u. Mobr J 95.— Habiſche Bane 12170 G Brauerel Stauer Grünwiuk 1240.— 8 Gewerbebauk Speyer 50%ß 130,. Seee 187 8 Maunheimer Bank 181˙80 8 3550 Oberrhein. Bank 121.50 G. Gwet egen 15151„ Sonne Weltz Speyer 155. 8 55 5„. Storch, Sick 108. G jälz. Hyp.⸗Ban 164 25 f5 Pfiz Spar⸗ u, Edb. Landau 188. 9 ee eres 25.80 b5 Ryeiulſche Greditbauk 144.75 G Wormſer Branhans v. Oertge 185,50 G Röhein. Oyp.⸗Bank 162.50 G Pfälz. Preßh. u. Spritſabr.125. G Südd. Bank 11080 G Trausport Sübbentche 151 Gunge) Akt.“—.— und Werſicherung. iſenvahnen. Gutjahr⸗Aktien 155.— B Pfälziſche Zudwigsbahz 231.50 b; Dampfſchleppſchiff 116. „ 149.— bz Vagerhaus 23— 6 2 ordbaun 144.— 5 ad. Rück⸗ u. Mitverſich⸗ 2890.— Hellbronner Straßendahnen 75 Schiffſab keuſeenee 500.— 0. Chemiſche Induſtrie, Cont'nentale Ve ſicheruntz 360.— 8 A ⸗G. f. chem, Induſtrie 121.— Mannheimer Ve ſicherung 438.— Badiſche Anitin⸗ u. Soda 395.— B Obeſrhein. Verſ⸗ef, Üfchaft 250.— „„„ fungk— Württ, Trausportverſich, 700.— 8 Chem, Fabel Goldenberg 192. 8 Juduſtrie. Et Derein P. Helfabrlten 106. G Dingleseſcke Maſchin⸗ufabrit 183. 5 Weſteregein Alkal. Stamm 219. 8 178 80 05 15 0 5 Borzu 106.50 6 Emaſllirwerke Malkammer 126 50 5 2 aug Ettliuger Spinnerei 115. G Brauereien. 72 1 95— bz Bab. Brauerei 158.— Kartsr. Näthmf Hald u. Neu 189. 5 Dinger Aktienblerbrauerei 100.— Mannh. cbum.⸗ u. Asbeſtfabr. 97.50 bz Duxlacher Hof vorm. Hagen 188.28 G Oggersbeimer Spinnerei 38. Elchbaum⸗Brauerei 167.— Pfätz. Nähm u. Fahrräderf 95.— Elefantenbräu Rühl, Worms 106. G Vortl.ssementwk. Heſdelberg 160.— Brauerel Ganter, Freiburg 109.— G Berernig. Freiburger Zieg lw. 120.76 G Kleiulein, Beldelberg 145. G Berein Speyerer Zlegelwerke 1090. Aadwid ne en 103. Sanesſceet e 8 5⁰ G udwigshafener Brauere—— uckerſabri ag hänſe— Maunb. Aktienbrauerei 167.— Sueraſenende Rane 125. 0 Maunteimer Gffekteubüörſe vom 1. März. Heute wurden an hieſiger Börſe Oberrhein, Bank⸗Aktien zu 121.50 pet. gehandelt. Sonſt notiren Akt⸗Geſ. f. Chem.⸗Jud ⸗Aktien 121 pCt.., 122 pCt B. Gichbaum⸗Brauerei⸗Aktien zu 187 B. Hüttenheimer Spinnerei⸗ Aktien 95 pCt. G. Coursblatt der Maunhelmer Börſe(Produkten⸗Börfe) vom 1. März. Weizen pfälz,—.—16.75] Hafer, württb. Alp—.—J. „ norddeutſcher——.—16.75„ amerik. weißer———14.25 „ xuſſ. Azima 17.50—18.— Mais amer.Mixed—.—10.75 „ Theodoſta 18.——18.50„ Donau—.—11.20 „% Saxonska—.—18.—„ La Plata—.—11.— „ Girka 17.25—17.50 Kohlreps, d. neuer—.——25.25 „ Taganrog 17.25—17.50 Wicken—.—17.— „ am. Winker 17.25—17.50 Kleeſamen deutſch. 1 130.—140.— „ Cbieago II—.—17.25 85 85.——95.— „ Manitoba 1—.———.—„ amerik. 86.——96.— „ Walla Walla 17.25—17.50„ Ueuerpfälzer——— „ Kanſas II—.—17.—„ Luzerne 90.—95.— „ Californier—-..% Provene. 95.—106.— „ La Plata—.—17.25„Eſparſette 23.——26.— Kernen—.——16 75 Leinöl mit Faß—.——55 50 Roggen, pfälz.—.——15.25 Rüböl„„—.—60.— „ kuſſiſcher—.—15.50„ bei Waggon—.——58.— „ rumäniſcher—..—.— Am. Petroleum Faß „ norddeutſcher—— fr. mit 20% Tara—.——25.25 „ aimerik.—.——.— Am. Weol, Wagg.—.——24.70 Gerſie, hierländ. 15.50—15.78 Am Petrol. in Giſt. „ Pfälzer 16.——16.50p 100ko netto verzollt.20.90 „ Uungariſche—.——17.50Raff. Petrol. fr. Faß—.—24.25 75 5 18.25—13.50] Ruff. Petrol, Wagg.—.——23.70 erſte rum. Brau—.———.— Ruff. Petrol. in Ci⸗ Haſer, bad. 14.25—15.— ſternen p. 100ko netto.19.90 rüfſiſcher 14.——15.— Rohſprit, verſteuert—.— 118.50 155——.— Iooer do. unverſt.—88.— r. 00 0 1 2 8 4. 27.50 25.50 28.50 2250 21.50 19.50 Roggenmehl Nr. 0) 24.25 1) 21.25. Weizen elwas abgeſchwächter. Roggen, Gerſte und Hafer unver⸗ ändert. Mais ruhig. Maunheimer Marktbericht vom 1. März. Stroh per Ztr. M..75 bis M.30 Heu M..00 bis M..50, Kartoffeln M..— bis M. 4 per Ztr., Bohnen per Pfd. 00—00 Pfg., Blumenkohl per Stück 30—40 Pfg., Spinat per Porlion 40—50 Pfg., Wirſing per Stück —10 Pfg., Rolhkohl per Stück 20—25 Pfg., Welßkohl per Stück 20—80 Pfg., Weißkraut per 100 Stück 00., Kohlrabi 8 Knollen 00 Pfg., Kopfſalat per Stück—20 Pfg., Endivienſalat per Stück—10 Pfg., Feldſalat p. Portion 30 Pfg, Sellerie per Stück—12 Pfg., Zwiebeln p. Pfund—10 Pfg., rothe Rüben per Portion 10 Pfg., weiße Rüben per Portion 6 Pfg. gelbe Rüben per Portion 5 Pfg., Carrotten per Büſchel 12 Pfg., Pflück Eroſen per Portion 00 Pfg., Meerrettig per Stange 15—20 Pfg., Gurken per Stück 0 Pfg., zum Einmachen per 100 Stück 0,00 Pig., Aepfel per Pfd. 12—18 Pfa., Birnen ver Pid. 12—18 Pfg. 00 Pfg., K Pfirſiche per Pfd. 00 Pfa 25 Stück 15.—25 80 Pfg., Butter per Pfd. Breſem per Pfd. 50 Pfg., Stück 1,50—2., .50—3 M, Tauben Wflaumen per Pfd. 00 Pfg., Zwelf Kirſchen per Pfd. 00 1,20 Pfg., Eier per 5 per Stück.00—0 00 M. Reh pes —5., geſchlachtet per Pfd. 00—00 Pfg. Frankfurt a. Wi dikaktien 288.30, Di arden 29.80, G Egypter—.—. 4% ungar. 26.30. Tendenz: feſt. W. Berlin, 1. März. 1. März. (Telegr.) (Effektenbörſe), Anfangseourſe. onio-Gommandit 198.50, Skaatsbahn 140.50, 301 dhahn 143.80, Bochumer 275.50, Gelſen⸗ kirchen—.—, Harpeuer 231 40, Hibernia 241.80, aurabütte 274, Goldrente——. Spanier—.—, Mepikaner Efſektenbörſe. Die eröffuete auf die Meldung von dem Entſatze von Ladyfmith in Haltung. bewegung fort,. Schlußcourſe. Später war die Minenwerthe abgeſchwächt, Fayvoriſirt waren Monthanwerthe, höber einſetzten. Banken ebenfalls höher, Bahnen in guter Haltung. In der zweiten Börſenſtunde 97 30, 3% Reichsanleihe 86.89. 4% Heſſen 103.90, 8% Heſſen Italiener 94.70, 1860er Looſe 188.20, Lübeck⸗ burger 81.60, Oſtpreuß. Südbahn barden 29 90, Canada Paeſſie⸗ 174.—, Berg.⸗Märk. Bank 547 277.90, Conſolidation 393.70, 92.40, Staatsbahn 140.70, Bahn 94.90, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aktien—.—, Kreditaktien 286.60, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 173 40, Darmſtädter Bank 144 60, Deutſche Bankaktien 215.40. Disconto-Commandit 198.70, Dresdner Bauk 166.30, 215.—, Härpener 232 20, Hibernig 242.), Laurahlitte 275,60 und Kraft⸗Anlage 115.50, Weſteregeln Alkaliw 217.60, Aſcherslebener Alkali⸗Werke 150.50, Deutſche Steinzeugwerke 314.—, H ſchiff 164.25, Wollkämmerei⸗Aktien 193.—, 4 Weſtf. Bank von 1908 100.50, 8% Sachſen 85.80, Stettiner Bulkan 266.—. Privatdisconto: 5%, Nelpyork, 28. Jebruar. Schlußnotirungen; 27.28. 2 Weizen Januar——Mais Juli 40¹ 40% Weizen März 73¼ 73¼ Mais September—— Weizen Maf 72% 71% Kaffee Jauuar—— Weizen Juli 72½ 71¼] Kaffee März.95.85 Weizen September——— Kaffee Mai.—.80 Mais Januar—— Kaffee Juli 710 6 95 Mais Wrärz—— Kaffee September.15 7058 Mais Mai 40% 40½% Chieggo, 28. Februgr. Schlußnotirungen. 27.28. 272 Weizen Mai 66 ½ 65½ Mais Juli 351˙35— Weizen Juli 67— 66½ Schmalz Mai.88.80 Mais Mal 95— 85.— Schmalz Juli.92.90 Fraukfurter Börſe. Schluß⸗Curſe, Wechſel. 28. +. 28.* Amſterdam kurz 169.07 169.12 Paris kurzſ 8131 8185 Belgien„ 5125 81.22 Schweiz. Plätze„ 80 72, 80.75 Ilalien kurz 75 75.90 Wien„ 84.42 84.40 London 1 2040 204 90 Napoleousd'or 16,280 106.80 3 langſ 204 60 204.70 Stantspapiere. A. Deutſche. 3½ Dſch.Reichsanl. 97.40J 97.30 4 Oeſterr. Goldr. 100.— 89.90 838383838 9740 97.30 4½ Oeſt. Silberr. deunn dde 3„„„ 87.25 8790 4½ Oeſt. Papierr, 98.99 3½ Pr. Staats⸗Anl.] 97 40 97.20 4½ Portg. St.⸗Anl.“—.— 9½%„„„ 57.40 97.20 8 dlo. Auß.] 24.20 8„„ 87.80 87—4 Ruſſen von 1880 99.60 89.50 3½ Bad. St.⸗Obl.fl 95.50 95.— Aruſſ. Staatsr. 1894 99.60 89.60 37„ M. 95.10 95.10 4 fpan. ausl. Reute 68 20 6820 5½ Bayern„„ 95.— 94.80 1 Türken Lit. 5.—.— 28,75 3„„„.20 86.90 4 Ungar. Goldreute 93.68 98.55 4 Heſſen—.— 104.—5 Arg. innere Gold⸗ 8 Gr. Heſſ. St.⸗ A. Anleihe 1887 85.— 84.— von 1896 84.60 84 50 4 Egypter unifleirte 104.76—— 4 Mh. St⸗A. 1899 101.35 101.20 5 Mexikaner äuß. 98,10 99.— 6 Sachſen 86.— 85.— 3 15 inn. 26.30 26.25 B. Ausländiſche. Verzinsl. Looſe, 5 oer Griechen 88.10 38.10 8 Oeſt. Looſe v. 1860 188.35 188.45 5 italien. Rente 94.60 94.65 8 Türkiſche Looſe 125.— 125.60 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerf.Wagh.] 75.200 75.— Lederw. St. Jugbert. 110 Heidelb. Cementw. 158.— 158..— Lederw. Spichartz 82.50 82.50 Cementf. Kallſtadt 127.50 128.— Walzmühle Ludw.—.— 12750 Anilin⸗Aktien 395.— 205— Fahrradw. Kleyer 204.30 200.-— Ch. Fbr. Griesheim 250.— 250.— Klein Maſch. Arm. 151 80 151.— Höchſter Farbwerk 388.— 888.— Maſchiuf, Gritzuer 191.— 184.80 Verein chein. Fabrik 187.50 185.— Maſchinf. Hemmer—.— 161.— Chem. Werke Albert 164.50 164.75 Schuellprf. Frkthl. 180—190. Accumul.⸗F. Hagenſ—.— 142.— Oelfabrik⸗Aktien 108.— 108.— Allg. Glek.⸗Geſellſch 256 200 256.—Bollſp Lampertsm—.— 82 Helios,„ 157.50157.50 Spin Web. Hüttenghh—— 95-— Schuckert„ 233.— 283.— Zellſtoff Waldhof 243.90 248.80 Allg..⸗G. Siemens 179.— 178.90 Friedrichsh. Bergb.]—.—188.49 Bergwerks⸗Aktien. 25 Bochumer 2738.50 278.—] Weſterr. Alkali⸗A. 219.—218 80 Buderus 4128.50 122.—] Oberſchl. Eiſenakt 181.70 18270 Concordia 325.50827.50 Ver. Königs⸗Laura 276.— 276.— Gelſenkirchner 212 30215.40 Alpine Montan 275— 274 Harpener 211.400 232 90 Aktien dentſcher und auslänviſcher Trausport⸗Auſtalten. Ludwh.⸗Bexbacher 231.95 232.40 Gotthardbahn 142.80/ 148.30 Marienburg⸗Mlw.] 82.——.— Jura⸗Simplon 87.50 90.10 Pfälz. Maxbahn 148.80 148.— Schweiz. Centralb. 146 20 145.80 Pfälz. Nordbahn 134.— 133.60 Schweiz. Nordoſtb. 92.30 98.— Hamburger Packet 129— 129 50 Ver. Schwz. Bahnen 79.20 79.80 Nordd. Lloyd 124.50 126.50 Ital. Mittelmeerb.] 98.75 100,10 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 140.80 140.80„Meridionalbahn 185 50 187.50 Oeſterr. Süd⸗Lomb. 29.50 29.80 Nortbern prefer. 76.— 76.0 „ Nordweſtb 118.50 118.— La Veloce 60.— 60,20 „Lit. B. 125.— 124.50 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Deutſche Reichsbe 155.30 157.40 Oeſt. Kredit⸗Anſtalt 236 60 236.60 Badiſche Bant 121.700121.10 Prälziſche Bank 137.90 187 70 Berl. Handels⸗Geſ.171.70 178.70 Pfälz. Hyp⸗Bank 160.85 163.90 Darmfiädter Bank 145.50 144.— Rhein. Kreditbank 141.70 142 Deutſche Bank 212.60 214.— Rhein. Hyp.⸗B. M. 160.— 164.— Diskonto⸗Commd. 194.60199.10 Schaaffh. Bankver. 139.80 129.85 Dresdener Baunk 164.00 166.50 Südd, Bank, alte 114.40 118.40 Frankf. Hyp.⸗BVauk 175 50 175.50 2„ jungeſ—— Frkf. Hyp.⸗Creditv. 131.50131.40 Wiener Bankver. 187 50 187.50 Maunheimer Bank 181.50 130 5% D. Effekten⸗Bank 128.90 127 60 Nationalbank 145.60 147.60 Bauk Ottomane 114.— 115.78 Oberrhein. Bank 129.20 121.— Maunh. Verſ.⸗Geſ.—— 421—- Oeſterr.⸗Ung. Bank 126.10 126.20 Berliner Bank 117.800118.39 „ Länderbank—.— 118.50 5 Privat⸗Discont 5% Reichsbank⸗Discont ⸗ Nachbörſe. Kreditaktien 286 40, Staatsbahn 140.80, Lombarden » Nente 101.90, Italiener 94.02, 29.80, Disconto⸗Commandi Pariſer Aufangskurſe. t 198.70. 3⁰ Spanier 68.70, Türken D. 24.80, Ottomanue 584.—. Rio Tinto 12.85 Türk. Looſe 180.50, Bauque chgen per Pfd. Pfg., Trauben per Pfo. 00—00 Pf „ Aprikoſen per Pfd. 00 Pfg, Haſelnüſſe per Pfd. 50 ., Handkäſe per 10 Stück 40 Pfg., Hecht per Pfd..20., Barſch per Pfd⸗ 70—80 Pfg, Weißfiſche per Pfd. 40 Pfg., Laberdan per Pfd. 50 Pfg., Stockfiſche per Pfd. 25 Pfg., Haſe 6f5.00 Pfg. bis.00., Haähn(jg.) p. Stück.50—2., Huhn(fung)per Feldhuhn per Stück.00—0,00., Ente per Stück ver Paar.20., Gaus lebend per Stück Pfg., Nüſſe per die mehrere Prozens doch ruhig, Italteniſche Heimiſche 3 proz. Anlagen ſchwächer⸗ ſetzten Monthanwerthe ihre Aufwärts⸗ Hallung auf niedrigere Londoner Privatdiskont 5 pet. Ruſſen⸗Noten apt. 218.0, 3½% Reichsanleibe Blichener 189.30, Marien⸗ Leipziger Bank 155.—, Dynamit Truſt 185,20, Bochumer Dortmunder 189 70, Gelſenkirchener anſa Dampf⸗ % Pf.⸗Br. der Rhein.⸗ .5 Stück Börſe feſter 84.50, Lom⸗ Licht⸗ 3 1 10 15 14 4. Selte. * Wenueral⸗Anzeiger. Mannheim, I. Marz. Amts — 2 und Kreis⸗Verkündigungsblall. Iwangpbrrſtrigerung. Freitag, den 2. März d. J. Nachmittags 2 uéhr werde ich im Pfandlokale Q 4, 5 ier, 1 aufger. Bett, Sopha's, leiderſchräke, 1 Vertikov, 1 Waſchkommode u. 1 Nachttiſch mit Marmorplalte, 1 Sefretär, 1eichener Bücherſchrank, 17 Bände Meyers Converſ. Lexikon, 1Bohr⸗ maſchine u. 1 Drehbank mit Bohrſmaſchine im Vollſtreckungs⸗ wege gegen Baarzahlung öffent⸗ lich verſteigern. 45475 Mannhelm, 1. März 1900. Klaus, Gerichtsvollzieher. Iwangs⸗Verſteigerung. Freitag, den 2. März 1900, Nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokale Q4,5, egen baare Zahlung, im Voll⸗ ſtreckungsweg öffentl. verſteigern: 10 Kiſtchen Cigarren, 6 leere Fäſſer, 1 Flaſche Punſch und 1 Hlaſche Schnaps, 1 einthür. Kleiderſchrauk, 1 Pfeilerſchränk⸗ chen, 1 Spiegel, 1 Divau, 1 Seſſel, 17 Bände Brockhaus m. Geſtell, 1 Gläſerſchrank, 1 Büffet mit Preſſion, 1 Poliphon, 1 Pianino, 1 Spiegelſchrank und 1 eiſerne Aufzugsmaſchine mit eiſernem Schlitten. 45476 Mannheim, den 1. März 1900. Freimüller, Gerichtsvollzieher. Bitte. Angeſichts der herannahenden Confikmation vereinigen ſich die unterzeichneten Geiſtlichen zu der herzlichen Bitte an wohlthätige Kreiſe unſerer Stadt um gütige Gaben zur Bekleidung äarmer Confirmanden. Wir bitten zu⸗ gleich, um der gerechteren Ver⸗ cheilung willen und um jeden Mißbrauch der Wohlthätigkeit zu verhindern, etwaſge Unter⸗ en nicht unmittelbar, ondern nur durch unſere Ver⸗ mittelung an die Bedürſtigen gelangen laſſen zu wollen. loe Maunheim, im Frühjahr 1900. Greiner Ruckhaber. Hitzig. Ahles. Simon, v. Schoepffer. Arbeitsmarkt der Central-Anstalt für Arbeitsnachweſs jeglicher Art. 8 1, 17. Mannheim 8 1, 17. Telephon 818. Die Anſtalt iſt geöffnet an Werk⸗ tagen von 8 bis 1 Ühe und von —6 Uhr. Stelle finden. Mänuuliches Perſonal. 0 8 0 Buchbinder, S riftſetzer, Holzdreher, Friſeure, Gärtner, Kübler, Geſchirr Satt⸗ —ler, Bauſchloſſer, Hufbeſchlag⸗ ſchmied, Schneider, gr. kl. Stücke, auf Woche, Möbelſchreiner, Stuhlmacher, Polirer, Schuh⸗ macher, Spengler, Tapezier, Rad⸗Wagner. Lehrlinge. Bäcker, Buchbinder, Dreher, riſeur, Gärtner, Kaufmann, Rechauniker, Graveur, Sattler, Schloſſer, Spenglee, Tapezier. Ohne Handwerk. Hausknecht, Kutſcher, wirthſch. Arbeiter. Weibl. Perſonal. Dienſtmädchen, bürgerl kochen, ausarbeit, Spülmädchen für irthſchaft, Reſtaurations⸗ und errſchaftsköchin, Lehrmädchen, güglerin, beſſ. Zimmermädchen für Hotel u. Herrſchaft, Kinder⸗ mädchen, Kinderfrau, Kleider⸗ macherin, Maſchinennäh., Lauf⸗ mädchen, Monatsfrauen, Ver⸗ kleberin, Sortirerin, Fabrikarbei⸗ terinnen. Stelle ſuchen. Männliches Perſonal, Maſchinen⸗Heizer. Ohne Handwerk. Auſſeher, Bureaugehilfe, Bu⸗ reaudiener, Herrſchafts⸗Diener, Einkaſſierer, Portier. Gih Beamier ſucht ſofort bezieh⸗ bares gut mbl. Zim. in den Quadraten B8—. Offerten unt. St. Nr. 45477 a, d. Exp. d. Bl. Möbſirtes Zimme für 2 Herren per 1. April zu miethen geſ in den Quadr.—p. Offert, mit Preisang. u. Nr. 35452 an die Exped. ds. Bl. Selbſtſtändiger, perfekter güchtiger 45458 Eiſendreher gegen hohe Bezahlung auf Dauernde Beſchäftigung ſo⸗ ſort geſucht. Näh. in der Exped. ds. Bl. land⸗ Ein allſtändiges Mädchen, 20 Jahre, in allen Hausarbeiten bewandert, ſucht auf 1. April Stelle bei älteren Leuten und wird n. a. hohen Lohn, ſond. a. ute Beh. geſ. Off. u. 8. P, to, 455 a. d. Cr d Bl. .210% Gebr. Gander. 87843 Dauam-Bier käglich friſch aus eigener Zucht empfiehlt: 42883 S. Weseh, Lindenhof. Rheinauſtr. 3. Niederl.: J. Knab, Breiteſtr. E1. Sind leichtverdaulicher und ſeinſchmeckender als ſogen. Land. And Kiſteneier. Bienen⸗Honig, 3 bſtgezüchtet, garantirt rein, bpſeh Keller, 0 5, 16. Belianntmachung. Das Erſatzgeſchüft pro 1900 Nr. 2450 III. betr. Die Muſterung der Militärpflichtigen des Aus⸗ hebungsbezirks Maunheim findet am:., 10., 12., 13., 14., 15, 16., 17., 20, 21, 22., 23., 21., 26., 27., 28., 29., 30., 31. März und.,.,.,.,., ., 9. und 10. April l. IJs., jeweils Vormittags %8 Uhr beginnend, im Gaſthaus zum„Badner Ho]“ Lit. G 6, 3 dahier, ſtatt. Es haben zu erſcheinen: 1. Freitag, den 9. März l. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1878 aus der Altſtadt Mann⸗ heim, deren Familiennamen mit dem Buchſtaben A bis mit anfängt, ſowie alle Rückſtändigen aus früheren Jahr⸗ gängen aus dem ganzen Bezirk. 2. Samſtag, den 10. März l. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1878 aus der Altſtadt Mann⸗ heim, deren Famillennamen mit dem Buchſtaben D bis mit und mit L. anfängt. 3. Montag, den 12. März l. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1878 der Altſtadt Mannheim, deren Famniljennameſ mit dein Buchſtaben EKbis mit k aufängt. 4. Dieuſtag, den 13. März l. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1878 der Altſtadt Maunheim, deren Familienamen mit dem Buchſtaben M bis mit K anfäugt. 5. Mittwoch, den 14. März l. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1876 aus der Alt⸗Stadt Mann⸗ heim, deren Familieunamen mit den Buchſtaben S bis mit aufängt, ſowie die Pflichtigen der Jahrgänge 1878, 1879 und 1880 aus der Gemeinde Ilvesheim. 5 6. Donnerſtag, den 15. März l. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1878 aus der Stadt Mannheim, deren Famflienname mit dem Buchſtaben/ bis mit L aufäugt, ſowie die Pflichtigen des Jahrgangs 18.8 aus den Vororten Käferthal und Waldhof. 7. Freitag, den 16. März l. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1679 und 1880 der Käferthal und Waldhof. 8. Sauiſtag, den 17. März l. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1878 und 1879 des Vororts Neckarau. 9. Dieuſtag, den 20. März J. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1880 des Vororts Neckarau. 10. Mittwoch, den 21. März l. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1879 aus der Skadt Mannheim, deren Famflienname mit dem Buchſtaben A bis mit Eanfängt. 11. Dounerſtag, den 22. März l. Is. die Pflichtigen des Jahrgaugs 1879 der Stadt Mannheim, deren Familienuame mit dem Buchſtaben F bis mit 11 anfängt. 12. Freitag, den 23. März l. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1879 der Stadt Mannheim, deren Familienname mit dem Buchſtaben J bis mit L und O, P, G anfängt. 85 13. Samiſtag, den 24. März l. Is. die Pflichtigen des Jahrgaugs 1879 der Stadt Mannheim, deren Familienname mit dem Buchſtaben Mund N aufängt, ſowie die Pflichtigen der Jahrgäuge 1876, 1379 und 1880 der Ge⸗ meinde Sandhoſen⸗Schaarhof, einſchließlich Kirſchgarts⸗ hauſen und Sandtorf. 85 14. Montag, den 26. März l. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1879 der Stadt Mannheim, deren Famfliennamen mik dem Buchſtaben aufäugt, ſowie die Pflich⸗ ligen der Jahrgänge 1878, 1879 und 1880 der Gemeinden Schriesheim und Ladenburg. 15. Dieuſtag, den 27. März l. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1879 der Stadt Manuheim, deren Familienname mit dem Buchſtaben 8 bis mit W aufängt, 16. Mittwoch, deu 28. März l. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1879 der Stadt Maunheim, deren Familienname mit deni Buchſtaben bis mit. anſängt, ſowie die Pflichtigen des Jahrgaugs 1880 der Stadt Mannheim, deren Familienname mit dem Buchſtaben 1b bis mit E anfängt. 17. Donnerſtag, den 29. März l. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1880 der Stadt Maunheim, deren Familienname mit dem Buchſtaben A und anfängt, ſowie die Pflichtigen der Jahrgünge 1678, 1879 und 1880 der Gemeinde Wallſtadt. 5 0 18. Freitag, den 30. März l. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1830 der Stadt Mannheim, deren Familienname mit dem Buchſtaben F, G und J anfängt. 19. Samſtag, den 31. März l. Is. die Pflichtigen des Jahrgaugs 1680 der Stadt Mannheim, deren Nanien init dem Buchſtaben IA aufängt, ſowie die Pflichtigen der Jahrgänge 1878, 1879 und 1830 der Gemeinde Neckar⸗ hauſen. 20. Montag, den 2. April l. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1880 der Stadt Mannheim, deren Nanuien mit den Büchſtaben C, K und L. aufängt. 21. Dienſtag, den 3. April l. Is. die Pflichtigen des Jahrgaugs ingo der Stadt Mannheim, deren Familtenname mit dem Buchſtaben Maufängt, ſowie die Pflich⸗ tigen der Jahrgänge 1878, 1879 und 1380 der Gemeinde Jeudenheim. 22. Mittwoch, den 4. April l. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1880 der Sladt Maunheim, deren Familienname mit dem Buchſtaben Nbis mit.** anfängt. 23. Donnerſtag, den 5. April l. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1880 der Stadt Manuheim, deren Familienname mit dem Buchſtaben S anfäugt. 24. Freitag, den 6. April l. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1880 der Stadt Maunheim, deren Familienname mit dem Buüchſtaben T bis mit aufäugt. 25. Samſtag, den 7. April l. Is. Zugänger und Gefangene. Am Montag, den 9. April l. Is., Vormittags 8 Uhr, findet die Verbeſcheidung der rechtzeltig, MReklamatiousgeſuche ſiatt und haben die B Tage wiederholt zu erſcheinen. Am Dienſtag, den 10. April l. Is., Vormittags 8 Uhr, beginnt die Looſung der Pflichtigen des Jahrgangs 1880, ſowie der Pflichtigen älterer Jahrgänge, ſoweit ſolche ohne ihr Verſchulden noch nicht gelooſt haben. Jedem Militärpflichtigen iſt das perſönliche Erſcheinen im Looſüngstermin überlaſſen. Für die Nichterſchienenen wird durch ein Mitglied der Erſatz⸗ kommiſſion 1750 werden. Jeder Milirärpflichtige, aee ob er ſich im., 2. oder 3 Militärpflichtjahr befindet, darf ſich im Muſterungstermin frei willig zur Aushebung melden, ohne daß ihm hieraus ein beſonderes Recht auf die Auswahl der Waffengattung oder des Truppen⸗ (Marine⸗) Theils erwächſt. Durch die freiwillige Meldung ver⸗ zichten die Militärpflichtigen auf die Vortheile der Looſung und gelangen in erſter Linie zur Aushebung. Die Pflichtigen haben zur Muſterung in reinlichen⸗ und nüchternem Zuſtande zu erſcheinen. 5 Wer durch Krankheit am Erſcheinen im Muſterungstermine verhindert iſt, hat ein ärztliches Zeugniß einzureichen. Dasſelb iſt, wenn der auszuſtellende Arzt nicht Staatsarzt iſt, bürger⸗ meiſteramtlich zu beglaubigen. Militärpflichtige, welche in den Terminen vor den Erſatzb.⸗ hörden nicht pünkklich erſcheinen, können, ſofern ſie nicht dadurch zugleich eine härtere Strafe verwirkt haben, mit Geld bis zu 30 Mark oder Haft bis zu 3 Tagen beſtraft werdeu. Außerdem können ihnen von den Exſatzbehörden die Vortheile der Looſung entzogen werden.(§ 267.⸗O.) Wer ſich der Geſtellung böslich entzieht, wird als unſicherer Dienſtpflichtiger behandelt, er kann außerterminlich gemuſtert und zum Dienſt eingeſtelt werden. Vororte elngekommenen etheiligten an dieſem Die Pflichttgen der Jahrg Jahrgänge haben ihre Lodſungsſcheine mitzubringen. Die Bürgermeiſterämter werden beauftragt, dieſe Verfügung in ihren Gemeinden ortsüblich wieverholt bekaunt zu machen. Die Herren Bürgermeiſter ſelbſt haben mit den Pflichtigen ihres Orts im Muſterungstermine zu erſcheinen. Mannheim, den 12. Februar 1900. Großh. Bezirksamt: Frech. Bekanntmachung. Beſtimmungen über Fernſprech⸗ Nebenauſchlüſſe. 1. Zulaſſung von Nebenanſchlüſſen. 1. Die Theilnehmer an den Fernſprechnetzen können in ihren auf dem Grundſtück ihres Hauptanſchluſſes befind lichen Wohn⸗ oder Geſchäftsräumen Nebenſtellen errichten und mit dem Hauptanſchluß verbinden laſſen. 2. Diejenigen Theilnehmer an den Fernſprechnetzen, welche die Bauſchgebühr zahlen, können in den auf dem Grund⸗ 44040 ſchäftsräumen anderer Perſonen oder in Wohn⸗ und Ge⸗ ſchäftsräumen auf anderen Grundſtücken, mit Zuſtimmung der Berechtigten, Nebenſtellen, die nicht weiter als 15 Km von der(Häupt⸗) Vermittelungsanſtalt entfernt ſind, er⸗ richten und mit ihrem Hauptauſchluß verbinden laſſen. 8. Mehr als 5 Nebenauſchlüſſe dürfen mit demſelben Haupt⸗ anſchluß nicht verbunden werden. Den Theilnehmern iſt überlaſſen, die Herſtellung und Juſtandhaltung der auf dein Grundſtück des Hauptauſchluſſes befindlichen Nebenauſchlüſſe durch die Reichs⸗Telegraphenverwaltung oder durch Dritte bewirken zu laſſen. Die nicht von der Reichs⸗Telegraphen⸗ verwaltung hergeſtellten Nebenanſchlüſſe muſſen den von der Reichs⸗Telegraphenverwaltung feſtzuſetzenden techniſchen Auforderungen entſprechen. Vor der Inbetriebnahme ſind die Nebeuanſchlüſſe dem Poſtamte, Telegraphenamte oder Stadt⸗Feruſprechamte an⸗ zumelden, welchem die Vermittelungsanſtalt unterſtellt iſt. Dieſes iſt befugt, jeder Zeit zu prilfen, ob die Nebenan⸗ ſchlüſſe den techniſchen Anforderungen genügen. Die Herſtellung und Juſtandhaltung der nicht auf dem Grundſtücke des Hauptaunſchluſſes beſindlichen Nebenan⸗ ſchlüſſe wird der Reichs⸗Telegraphenverwaltung vorbehalten. 4. Die Inhaber der Nebenſtellen ſind zum Sprechverkehr mit der Hauptſtelle ſowie mit anderen an dieſelbe Hauptſtelle angeſchloſſenen Nebenſtellen befugt. Sprechverbindungen mik dritten Perſonen werden ihnen in demſelben Umfange gewährt, wie dem Juhaber der Hauptſtelle. Soweit nichts Abweichendes beſtimmt iſt, finden für die Benutzung des Nebenanſchluſſes die für den Hauptan⸗ ſchluß geltenden Beſtimmungen entſprechend Anwendung. Die unter 2. bezeichneten Nebenauſchlüſſe werden, ſofern nicht Gegentheiliges verlangt wird, in das Theilnehmer⸗ verzeichniß aufgenommen. 5. Der Inhaber des Hauptanſchluſſes iſt Schuldner der durch die Benutzung des Nebenanſchluſſes erwachſenden Gebühren. 6. Das Recht zur Beuutzung des Nebenauſchluſſes erliſcht mit dem Recht zur Beuutzung des Hauptauſchluſſes. Außer⸗ dem kann es durch die Reichs⸗Telegraphenverwaltung ent⸗ zogen werden: im Falle mißbräuchlicher Benutzung des Nebenanſchluſſes oder wenn ſich ergibt, daß dieſer den tech⸗ niſchen Anforderungen nicht genügk, oder falls ſonſt aus der Benutzung des Nebenanſchluſſes erhebliche Schwierig⸗ keiten für 20 Fernſprechbetrieb eutſtehen. II. Gebühren für Nebenanſchlüſſe. Die Gebühren für Nebenauſchlüſſe werden auf Grund des 8 10 der Fernſprechgebühren⸗Ordnung vom 20. Dezember 1899(Reichs⸗ Geſetzbl. S. 711), wie ſolgt, feſigeſetzt: A. Für die Errichtung und Inſtandhaltung des Neben⸗ anſchluſſes durch die Reichs⸗Telegraphenverwaltung werden erhoben: 1. für Nebenanſchlüſſe in den auf dem Grundſtücke des Haupt⸗ anſchluſſes befindlichen Wohn⸗ oder Geſchäftsräumen des Inhabers des Hauptanſchluſſes für jeden Nebenanſchluß zährlich 5 77 8 20 Me. 2. für andere Nebenanſchlüſſe für jeden Neben⸗ anſchluß jährlich 8 8 3, ſind zut Verbindung der Nebenſtelle mit dem Hauptanſchluß mehr als 100 Meter Leitung er⸗ forderlich, ſo werden außerdem für jede ange⸗ fangenen weiteren 100 Meter Leitung erhoben bei einfacher Leitung jährlicgg 8 M. bei Doppelleitung jährlich 5 M. 4. bei Nebenanſchlüſſen, die weiter als 10 Km von der(Haupt)⸗Vermit elungsauſtalt entfernt ſind, werden für die überſchießende, von der Haupt⸗ Sprechſtelle zu meſſende Leitungslänge dieſelben Baukoſtenzuſchüſſe erhoben, wie bei Hauplan⸗ ſchlüſſen. B. Für Nebenanſchlüſſe, die nicht von der Reichs⸗Telegraphen⸗ verwalting hergeſtellt und in Stand zu halten ſind, werden erhoben: 1. für Nebenanſchlüſſe in den auf dem Grund⸗ ſtücke des Hauptauſchluſſes befindlichen Wohn⸗ oder Geſchäftsräumen des Inhabers des Haupt⸗ anſchluſſes für jeden Nebelanſchluß jährlich 10 M. 2. für andere Nebenanſchlüſſe für jeden Neben⸗ auſchluß jährlich 85 15 M. C. In Bezirks Fernſprechnetzen wird für Nebenanſchlüſſe an ſolche Hauptanſchlüſſe, deren Juhaber die Bauſchgebühr für die Benutzung der Verbindungsleitüngen zahlen, zu den nach II A 2 B 2 zu entrichtenden Gebühren ein Zuſchlag von 100 M. jährlich für jeden Nebenanſchluß erhoben. Für Nebenanſchlüſſe, deren Juhaber die Vergütung nach II. A 1 und B! zu entrichten haben, wird dieſer Zuſchlag nicht erhoben. 8 Vorſtehende Beſtimmungen treten mit dem 1. April 1900 in Kraft. Berlin, W. den 31. Januar 1899. Der Reichskanzler. In Vertretung: von Podbielski. I. techniſcher Hinſicht gelten folgende Vorſchriften: ie Sprech⸗ und Hör⸗Apparate der nicht von der Telegraphen⸗ verwaltung errichteten oder von dieſer nicht in Stand zu haltenden en d dürfen den von der Telegraphenverwaltung füe den Ortsverkehr verwendeten Apparaten nicht nachſtehen. Wenn für die Nebenanſchlüſſe Syſteme angewendet werden ſollen, die Aenderungen der Umſchaltevorrichtungen der Vermittelungsan⸗ ſtalten erfordern, ſo iſt die Genehmigung des Reichs⸗Poſtamts nothwendig. Wenn in ein Grundſtück mehrere Fernſprechanſchlüſſe deſſelben Inhabers einmünden, ſo iſt der Sprechverkehr zwiſchen allen mit dieſen Hauptanſchlüſſen verbundenen Nebenanſchlüſſen geſtattet. Sind jedoch außer den Nebenauſchlüſſen noch Privatapparate vor⸗ hauden, für welche Gebühren nach 1I. B der Bekanntmachung nicht gezahlt werden, ſo ſind die techniſchen Einrichtungen ſo zu geſtalten, daß Geſprächsverbindungen zwiſchen den Privatapparaten und der Vermittelungsanſtalt nicht hergeſtellt werden können. Karlsruhe(Baden), den 5. Februar 1900. aiſerliche Hennemann. 44254 Onne Conourrenz: Specialität Schiffsflagge. in allen Landesfarben Fertige Flaggene& ohne Wappen, 585 in Wolle KBaumwolle nebst Stangen& Spiessen liefert complett Noss Nacſſl. Mannhelm. Alleinverkauf für die Fabrikate der Anhalter Flaggenfabrik. Grosses Lager aller Farben in Flaggenstoffen e e ISis und 1875, ſowie frühere ſtück ihres Hauptanſchluſſes beſindlichen Wohn⸗ oder Ge⸗ Im Tokal der Polksküche, I 5, 6 erha ten jeden Montag und Freitag von 5 bis 7 Uhr Frauen und Mädchen unentgeltlich Nath und Auskunft in Rechts⸗ und andern Angelegenheiten von den Frauen der Rechtsſchutzſtelle. 17395 Mitgliederzahl ca. 3000. Telephon Nr. 329. Bureau und Vereinsräume Lit. C 4, II. Der Verein bietet seinen Mitgliedern: Vorlesungen literarischen, geschichtlichen, naturwissen- schaftlichen, kunstgeschichtlichen, Kaufm.-fachwissen- schaktlichen Inhalts, Recitationen. Bibliothelk mit ea. 5000 Bänden, Fachliteratur, Belle⸗ tristik ete. 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Cenisgenhaſte Beralliung Ausarbeilung wirteaꝶmer Annoncen Zueclentsprechendes Arrangement des Inhalts Waſfil der riehtigen Zeitungen Sichele Controlle der erschienenen Anzeigen ero. etc. ełs. Alle diese Vorthelle geuiessen bei Berechnung der Originalpreise der Blätter, also ohne dass hieraus Mehr- kosten erwachsen, diejenigen Inserenten, welche ihre Anzeigen besorgen lassen durch die 76518 Annoncen-Expedition Rudolf Mosse. Bureau in Mannheim: O6, 7a neben Hotel„Viktoria“. Telephon 495. Carl Betz, J 7, 16 Telephon No. 154 J. E. Loeb, 5, 2 Telephon No. 1235 empfehlen ſich zum Abſchluſſe von Lebens-Versicherungen, Leibrenten-Versicherungen, Aussteuer- und Militair-Versicherungen, Volks-Lebens-Versicherungen, Unfall- und Haftpflicht-Versicherungen, Feuer-Versicherungen, Einbruch- und Diebstahls-Versicherungen für die Verſicherungs⸗Anſtalten der Bayeriſchen Hypotheke⸗u. 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