ing. lägs en⸗ Re⸗ Be⸗ r, N fl. 18750 hr; ſter. Telegramm Adreſſe: 17 zei Mannheim.“(Badiſche Volkszeitung.) In der Poſtliſte eingetragen unter. 7 Nr. Abounement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Jnſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen-Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. der Stadt Maunheim und Umgebung. annheimer Journal. (110. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Verantworklich für Politik: Dr. Paul Harms. für Theater, Kunſt u. Feuilleton:“ Dr. Friedrich Walter. für den lokalen und vrov. Cheil; Eruſt Müller. für den Jujeratentheil: Karl Apfel. Notationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei,(Erte Mannheimer Tupograph Auſtalt.) (Das„Wiaunheimer Journal“ iſt Eigeuldum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) (Mannheimer Volksblatt.) Doppel⸗Nummern 5 Pfg. E 6, 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. 6. 2 ſammtlich in Maunbeim. Nr. 107(Abendblatt.) Montag, 5. März 1900.(geltphon Ur. 218) Geſunde Wirthſchaftspolitik. [) Von jeher hat die Geſtaltung der Handels bilanz bie Aufmerkſamkeit der Volkswirthe auf ſich gelenkt. Und die Thatſache, daß Deutſchlands Handel, übrigens ebenſo wie der Englands, eine paſſive Bilanz ergibt, d. h. daß Deutſchland mehr Güter ein⸗ als ausführt, ſchafft noch heute hin und wieder Beunruhigung. Man fürchtet, daß Deutſchland mehr ausgebe als einnehme, daß es von ſeinem Kapital zehre und nothwendiger Weiſe allmählich verarmen müſſe! Dem gegenüber muß immer wieder hervorgehoben werden, daß erſt dann Grund zur Beunruhigung vorhanden iſt, wenn auch die Za hlungs⸗ bilanz ſich ungünſtig für Deutſchland geſtalten wird. Deutſch⸗ land bezieht, ebenſo wie auch die übrigen modernen Staaten, noch eine Reihe von anderen Einnahmen aus dem Auslande, die aicht aus der Handelsſtatiſtik hervorgehen. Dahin gehören die Zinſen, die vom Ausland an Deutſchland auf die in deutſchem Beſitz befindlichen fremden Werthpapiere gezahlt werden; dahin gehört Alles, was deutſche Arbeit und deutſches Kapital in fremden Ländern ſchafft. Dahin gehören ferner die Erträgniſſe der deutſchen Seeſchifffahrt, die bekanntlich in großem Umfange dem internationalen Perſonen⸗ und Frachtverkehr dient. Erſt wenn dieſe Bezüge ſich verringern oder gar aufhören würden, wenn alſo der Ueberſchuß der Einfuhr über die Ausfuhr durch Abgabe von Gold gedeckt werden müßte, dann würde der deutſche Geldmarkt in die ſchwerſte Bedrängniß gerathen. Die dauernde Erhaltung und Sicherung einer günſtigen Zahlungsbilanz aber beruht, wie unter der Aufſchrift„Flotte und Valuta“ ein bemerkenswerther Aufſatz in dem demnächſt neu erſcheinenden Werke„Nauticus, Beiträge zur Flottennovelle“ dar⸗ legt, auf folgenden vier Faktoren: der Sicherung des deutſchen Waarenabſatzes im Auslande, dem Schutz des im Auslande inpeſtirten deutſchen Kapitals, den im Auslande thätigen deut⸗ ſchen Unternehmungen und der Aus dehnung der deutſchen Handelsflotte. Dem zu Folge muß Deutſchland Alles thun, um jene vier Faktoren in ihrer Wirkſamkeit zu erhalten, und da jene Intereſſen vorwiegend Seeintereſſen ſind, ſo ſind ſie auch nur durch ſtarke Machtmittel zur See wirkſam zu ſchützen. Aus der der Flottennovelle beigegebenen Denkſchrift war zu erſehen, daß 70 pCt. des deutſchen Außenhandels auf den Seehandel und nur 30 pCt. auf den Landhandel entfallen. Wie nachtheilig müßte alſo bereits die Einſchränkung und Verkrüppelung des See⸗ handels in Folge ungenügenden Schutzes auf die deutſche Valuta einwirken! Aber ähnliche Schwierigkeiten würden aus einer Verminderung und Beſchädigung der deutſchen überſeeiſchen Kapital⸗ und Unternehmungsintereſſen entſtehen. Man beachte, daß dieſe, abgeſehen von Werthpapieren, im Jahre 189798 bereits auf 7½ Millarden Mark geſchätzt, daß ſie ſeitdem erheb⸗ lich vermehrt und erweitert wurden. Man beachte ferner, wie ſehr ſich die Konkurrenz auf dieſem Gebiet verſchärft, wie leicht ſich gewiſſe exotiſche Staaten über ihre Verpflichtungen hinweg⸗ ſetzen, und man wird ermeſſen, welchen Gefahren dieſe Intereſſen ausgeſetzt ſind, wenn Deutſchland nicht hinlänglich gerüſtet zur See erſcheint. Eine Erſchütterung jener Wirthſchaftsfaktoren hätte zur Folge einen nachhaltigen und dauernden Goldabfluß ins Aus⸗ ſand, der, verbunden mit der in kritiſchen Zeiten ſtets eintretenden Jurückhaltung der Geldgeber, die Zins ſätze ins Ungemeſſene ſteigern würde. Es kommt hinzu, daß in heutigen Zeiten ein Staat kaum noch einen Krieg führen kann, ohne die Geldmärkte des Auslandes zu beanſpruchen. Und das Ausland wird wieder nur dann bereit ſein, dieſem Appell Folge zu leiſten, wenn es unbedingtes Vertrauen hat in den Kredit und die Sicherheit des Geldweſens des kriegführenden Landes. Dieſes Vertrauen aber wird durch eine Niederlage zur See oder durch die Folgen einer Blockade auf das Schwerſte erſchüttert. Die Kriege von 1866 und 1870071 haben Dank den Erfolgen der deutſchen Waffen das Geldweſen unberührt gelaſſen. Heute iſt aber unſer Geldweſen in ſteigende Abhängigkeit von den überſeeiſchen Intereſſen gerathen. Die Möglichkeit eines Seekrieges und einer Schädigung dieſer Intereſſen durch einen übermächtigen Gegner zur See iſt näher gerückt, und neben anderen Gefahren damit auch die Gefährdung unſeres Geldweſens zu einer Gefahr geworden, zu deren Ver⸗ hütung man die nöthigen Maßregeln ergreifen muß. Wer alſo heute eintritt für den Schutz unſerer Seeintereſſen, tritt zugleich ein für die Aufrechterhaltung eines auf ſolider Grundlage be⸗ ruhenden Geldweſens und damit für eine der wichtigſten Grund⸗ lagen unſerer geſammten Volkswirthſchaft überhaupt. Eugliſche Ungeſchicklichkeit. Teheranu, 4. Februar. Die Anleihe, welche ich in meinem letzten Berichte als nahe bevorſtehend erwähnte, iſt ſoeben zu Stande gekommen und zwar durch Vermittlung der hieſigen Banque des préts, die direkt unter Leitung des ruſſiſchen Finanzminiſteriums ſteht. Als Sicherheit dienen die Zolleinnahmen von ganz Perſien mit Ausnahme der Häfen des perſiſchen Golfs und der Provinz Fars, letzteres wahrſcheinlich deshalb, um einen zu erwartenden Einſpruch Englands zu vermeiden. Die Bedingungen ſind für Perſien verhältnißmäßig günſtig, denn die Regierung zahlte für Vorſchüſſe bis jetzt bei den hieſigen europäiſchen Banten 10 bis 12 v.., bei den einheimiſchen Bankiers aber bis zu 24 Prozent!! Der politiſche Erfolg Rußlands in dieſer Angelegenheit iſt ein vollſtändiger, denn nicht nur ſind als Gegenleiſtung wahr⸗ ſcheinlich auch die Eiſenbahn⸗Konzeſſionen in Nordperſien ge⸗ währt worden, ſondern Rußland bleibt auf unabſehbare Zeit der einzige Staatsgläubiger Perſiens und kann ſich, ohne fremden Mitbewerb fürchten zu müſſen, im Lande häuslich einrichten. (Das trifft bekanntlich zu. D..) Von hervorragender engliſcher Seite iſt es mir be⸗ ſtätigt worden, daß alle dieſe Vortheile noch vor zwei Jahren ohne die Saumſeligkeit und Unentſchloſſenheit ſeiner Regierung England in den Schooß gefallen wären. Der damalige, jetzt verbannte Großvezier hatte in äußerſter Geldnoth eine kleine An⸗ leihe im Betrage von 50 000 Pfd. Sterl. bei der hieſigen engli⸗ ſchen Bank aufnehmen und dafür die Zölle des Südens und des Weſtens als Sicherheit ſtellen müſſen. Als die Rückzahlung nachher ſtockte, übernahm die Bank die Kontrole dieſer Zölle und führte dadurch indirekt den Sturz des Großveziers herbei, denn ſeine Feinde behaupteten, er habe das Land für dieſe geringe Summe an England ausgeliefert. Als ſich die engliſche Regierung endlich darüber klar geworden war, daß es von großem politiſchen Vortheil ſei, den perſiſchen Finanzen gründlich auf⸗ zuhelfen, war die günſtige Gelegenheit dazu vorüber, der england⸗ Feuilleton. Buddha. (Von unſerem Münchener Korreſpondenten.) „Nach uns der Aſchermittwoch!“ ſeufzte das Münchener Kindl, als es am Morgen des 28. Februar erwachte und in das graue Regengerieſel hinausſah. Drei Tage lang hatte es mit dieſem Wahlſpruch das fröhliche Heute einem mindeſtens un⸗ bekannten Morgen oder Uebermorgen gegenübergeſtellt. Nun haftete aber dem heiter unbeſorgten Wort ein Beigeſchmack trüb⸗ ſeliger Wirklichkeit an. Und das war bitter. Trotzdem freute ſich Jemand darüber. Das war Herr Prof. Ritter von Poſſart. Er glaubte ſein Publikum jetzt endlich in der Stimmung zu ſehen, die dem Auftreten eines indiſchen Bußpredigers günſtig iſt. Und ſo ließ er den ſchon lange an⸗ getündigten Buddha auf der Bühne erſcheinen. Man fiel freilich, ſchon als er die Abſicht merken ließ, bös über den armen Intendanten her. Ultramontane Blätter brachten flammende Proteſte gegen die Aufführung des buddhiſtiſchen Dramas.„Iſt das Münchener Hoftheater eine Anſtalt für Ver⸗ breitung des Buddhismus?“ klang die entrüſtete und beklommene Frage. Herr von Paſſart ſuchte ſich zu decken und ſetzte für den Tag nach der Buddha⸗Première den gut katholiſchen„Heinrich Raſpo“ an, es half ihm aber nichts. Der Unwille war nicht zu beſchwichtigen; erreicht hat er aber ſchließlich doch nichts: Buddha wurde troßdem aufgeführt. Der laute Erfolg, den das Stück fand, mag den entrüſteten Klerikalen merkwürdig geklungen haben. Ferdinand von Hornſteins dreiaktige Legende„Buddha“, die am 1. März ihre Erſtaufführung im Münchener Hoftheater Hornſtein darum zu thun geweſen, ſo hätte er gewiß andere Wege eingeſchlagen. Er wollte aber nur eine gewaltige Perſönlichkeit, ihr Werden und ihren Einfluß vor Augen führen, und dazu bietet das Drama eines der wirkſamſten Mittel. Die Handlung der dramatiſchen Legende iſt äußerſt einfach. Inmitten der übpigſten Zauber des Wunderlandes Indien wächſt Siddartha, der künftige Herrſcher des Sakjalandes, heran. Sein Vater iſt einſtens durch eine Weiſſagung geängſtigt worden, nach der Siddartha als Jüngling der Welt entſagen und in die Einſamkeit fliehen wird; ſorgfältig ſucht er deshalb alles Leid von ſeinem Sohne fernzuhalten und ihm das Leben nur von der glücklichen, ſonnigen Seite zu zeigen. Vismamitra, der Ver⸗ kraute des Königs, der tiefer ſieht und die Nothwendigkeit und den Segen des Leides erkannt hat, vermag ihn von ſeiner Er⸗ ziehungsmethode nicht abzubringen. Der junge Prinz genießt auch mit ganzer Luſt das unge⸗ trübte Glück, das ihm beſchieden. In zauberiſchen Gärten blühen üppige Blumen, klare Waſſer ſpiegeln das Bild der immerdar ſcheinenden Sonne, in ſchweigender Majeſtät ragen über all dem ſchwellenden, glühenden Leben die ernſten Häupter des Himalaja. Mädchen von wunderbarer Schönheit ſchweben im Reigen dahin und ſingen zu ſilberner Hafen Klang berückende Weiſen. Aber ein geheimnißvoller, fremder Klang dringt doch manchmal in dies heitere Paradies, und Siddartha lauſcht ihm ſtill und ahnt, woher er komme. Man hat dem Prinzen vom Tode erzählt: er erſcheint ihm als ein köſtliches Glück, das die Pforte zu neuem Daſein in einem viel ſchöneren Paradies erſchließt. Nun ge⸗ ſchieht es aber doch, daß eines Tages Alter, Krankheit und Tod in ihrer wahren Geſtalt dem Prinzen gegenübertreten. Die Welt der Täuſchung bricht zuſammen, mit ihr auch das erlebte, wird wohl der Kirche ebenſowenig ſchaden, als ſie zur Gründung bupdhiſtiſcher Gemeinden führen wird. Wäre es brahmaniſche Religionsſyſtem und ſeine äußerliche Gottesver⸗ ehrung: Siddartha ſucht ſich über die Welt der Wirklichkeit, die freundliche Großvezier geſtürzt und das perſiſche Staatsſchiff im ruſſiſchen Fahrwaſſer angelangt. ———Fũ—)oU— Die Inveſtitur des Kronprinzen mit dem Orden vom Goldenen Vließe fand am Freitag Abend im Ritterſaal des königlichen Schloſſes zu Berlin mit allem Prunke des Hofes ſtatt. Anweſend waren außer dem Kaiſer die Prinzen des königlichen Hauſes, die hier anweſenden Prinzen aus ſouveränen fürſtlichen Häuſern, der Reichskanzler, der Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes, der Miniſter des königlichen Haufes, der Geheime Kabinetsrath, das militäriſche Gefolge des Kaiſers, die dienſt⸗ thuenden prinzlichen Adjutanten und viele gelandenen Gäſte. Die Herren vom Eivil trugen die Hoftracht, die Miniſter die geſtickte zweite Uniform, die Militärs Parade⸗Uniform. Vorzugsweiſe waren ſpaniſche Ordensbänder angelegt worden. Der Kaiſer beſtieg im Ritterſaal den Thron. Rechts von ihm nahmen als Ritter des Goldenen Vließes die Prinzen Heinrich und Albrecht von Preußen, lints die Prinzen und Fürſtlichkeiten Aufſtellung. Rechts und links vom Thron traten der Reichskanzler, die oberſten Hofchargen und die Flügeladjutanten vom Dienſt. Gegen den Eingang zur Schwarzen Adlertammer ſtellten ſich die Miniſter, Generale und Ritter des Ordens vom Schwarzen Adler auf. Unter großem Cermoniell wurde der Herzog von Veragug nach dem Ritterſaal geführt. Er richtete an den Kaiſer eine Anſprache in franzöſtſcher Sprache und übergab ihm ein Schreiben der Königin Regentin. Der Kaiſer beauf⸗ tragte alsdann die Prinzen Heinrich und Albrecht von Preußen, als Pathen des neu zu ernennenden Ritters zu fungiren. Die beiden Prinzen begaben ſich zu dem Kronprinzen, nahmen die Erklärung des Kronprinzen, daß er die Würde annehme, entgegen und machten dem Kaiſer hiervon Meldung. Dieſer befahl die Einführung des Kron⸗ prinzen, der ſich noch in der Rothen Sammetkammer aufhielt. So⸗ bald der Kronprinz dem Kaiſer nahte, bezeigte er ihm zunächſt ſeinen Dank. Alsdann ließ ihm der Kaiſer durch den Herzog von Veragua die Eröffnung machen, daß ihm von der Königin der Orden verliehen ſei. Der Herzog fragte den Kronprinzen, ob er bereits Ritter ſei. Derſelbe antwortete auf dieſe für die Aufnahme in den Orden entſcheidende Frage:„e le suis“. Der Herzog hatte inzwiſchen von dem General Don Espinoſa de los Monteros das Kiſſen mit der Ordenskette übernommen und dem Kaiſer dargereicht. Derſelbe nahm die Kette davon ab und hängte ſie dem Kronprinzen um. Der Fu von Pleß, als Kanzler des hohen Ordens vom Schwarze trat dabei zur Unterſtützung des Kaiſers heran. Nunmehr nahm Herzog von Veragua wieder das Wort zu einer franzöſiſchen ſprache an den Kronprinzen. Der Kaiſer ertheilte dem Kronprinzen hierauf die herkömmliche Accolade(Ritterſchlag), wonach der neue Ritter von den Rittern des Goldenen Vließes und des Ordens vom Schwarzen Adler umarmt wurde. Unter dem Vorktitt der oberſten Hoſchargen begab ſich der Kaiſer mit dem geſammten Gefolge nun⸗ mehr nach der Bildergallerie, wo ein Diner ſtattfand. Damen waren auch hier nicht zugegen, da die Kaiſerin ihrer Trauer wegen der Feſt⸗ tafel fernblieb. 5 Deutſches Reich. * Wilhelmshaven, 4. März.(Für den Beſuch dess Kaiſers) ſind folgende Dispoſitionen getroffen: Der Monarch trifft am Montag gegen 12 Uhr Mittags in Wilhelmshaven ein. Nach der Ankunft fährt der Kaiſer ſofort zur Vereidigung der Rekruten der Matroſen⸗ und Werftdiviſion. Später wird eine Beſichtigung der Werft vorgenommen werden. Der Kaiſer über⸗ nachtet ſodann auf dem Panzerſchiffe„Kurfürſt Friedrich Wil⸗ helm“, an deſſen Vord Abends ein Diner ſtattfindet. Am Dienſtag Morgen wird der Kaiſer mit dem„Kurfürſt Friedrich Wilhelm“ in See gehen, und zwar ſoll bei günſtiger Witterung die Fahrt bis Helgoland ausgedehnt werden, während bei ſchlechtem Wetter ihm ſo ſchrecklich aufgegangen, zu erheben und wendet ſich deshalb auf Visvamitras Rath der Philoſophie zu. Die Philoſophie mit ihren metaphyſiſchen Spekulationen über Sein und Nichtſein vermag Siddartha nicht zu befriedigen, die Zweifel ſeines Herzens nicht zu löſen. Seine ganze Natur treibt ihn zu thätiger Menſchenliebe. Alles Leben hat er als Leiden erkannt und in der Aufhebung des Leidens ſieht er die wahre Aufgabe des Menſchen. Von dieſem Leiden kann die Philoſophie nicht frei machen. Im Begehren nach Sein, im Willen zum Leben liegt der Grund zur Entſtehung des Leidens, in der Vernichtung dieſes Begehrens die einzige Möglichkeit der Erlöſung. Und vernichtet wird dies Begehren durch ein von rechter Weisheit erfülltes, weltabgewandtes Leben, das ſich ſchon auf Erden zur Vollendung erhebt und dem Tode die Macht nimmt, der Anfang neuer Geburt und neuen Leidens zu werden. Siv⸗ dartha bekräftigt mit der That die Ueberzeugung ſeines Innern. Er entſagt dem Throne ſeines Vaters und flieht in die Einſam⸗ keit, wo er ein Leben voll ernſter Arbeit an ſich ſelbſt und allum⸗ faſſender Menſchenliebe beginnt. Nach langen Jahren kehrt Siddartha, jetzt Buddha, der E leuchtete, genannt, in die Heimath zurück, wo die Zeugen der Luſt vergangener Tage voll müder Schwermuth dahinwelken. Siddar⸗ thas Vater hat ſchon längſt Thron und Reich verloren, aber auch er kommt jetzt zurück, um in ſeinem Lande zu ſterben. Er darf noch den Triumph erleben, daß der Eroberer ſeines einſtigen Reiches vor der gewaltigen Perfönlichkeit ſeines Siddartha ſich beugt, und ſchließt die Augen mit dem Bewußtſein, daß ſein Sturz gerächt iſt. Das Volk aber ſtrömt Buddha zu und ein Reich der Verſöhnung und des Friedens hebt an.—5 Die ſtärkſte Seite an Hornſteins Drama iſt wohl die Schilderung des indiſchen Landes, deſſen Natur und Kultur in farbenglühenden, ſtimmungsreichen Bildern feſtgehalten iſt. Das 2: Wefle: WBeueral UAuzeiger. auf dem Seewege direkf nach Bremethaven gefahren wird, ſodaß der Kaiſer bereits am Dienſtag Nachmittag 3 Uhr in Bremen eintrifft. Sollte z doch die Fahrt nach Helgoland ſtattfinden, ſo iſt die Ankunft des Monarchen in Bremen erſt am Mittwoch, Nachmittags 3 Uhr, zu erwarken. In der genannten Hanſaſtadt wird der Kaiſer wie in früheren Jahren einen mehrſtündigen Aufenthalt nehmen und ſich an einem ihm zu Ehren im dortigen althiſtoriſchen Rathskeller zu veranſtaltenden kleinen Frühſtück hetheiligen. Von hier aus erfolgt die Rückkehr nach Berlin Fraukreich. p. Paris, 4. März. Der großze Schwamm. Die Amneſtievorlage, den Tiſch des Senats gelegt hat, wird von den extremen Parteien, den Dreyfuſianern auf der einen Seite und den Nationaliſten auf der anderen, mit gleicher Heftigleit bekämpft. Jene lehnen ſich gegen die Amneſtie auf, weil ſie nach ihrer Anſicht dem Werke der Gerechtigleit, der Rehabilitirung von Alfred Dreyfus hinderlich ſein wird, und die Nationaliſten grollen dem Kabinet Waldeck⸗ Rouſſeau, das die Miſſethäter Zola, Picquart, Reinach dem Arme der Gerechtigkeit entziehen und den durch ſie Beleidigten und Ge⸗ ſchmähten nur die ſchwache Genugthuung gönnen will, bei dem Civilgerichte auf pekuniären Schadenerſatz zu klagen. Ques⸗ nah de Beaurepaire tobt dagegen im„Echo de Paris“, wo er ſich der Wittwe und der Waiſe, nämlich der Frau Henry und ihres Kindes annimmt, welche nicht bloß eine materielle, ſondern eine moraliſche Genugthuung, die Rechtfertigung ihres vom reinſten Patriotismus beſeelten Gatten und Vaters ver⸗ langen dürfte, aber von dem Miniſterium Dreyfus ſchnöde ab⸗ gewieſen werden.„Gott der Juden, du haſt geſiegt,“ ſchließt er ſeine Jereminade. Das„Journal des Debats“ vertritt hingegen den Standpunkt der großen Mehrheit des Parxlaments wie des Landes und gibt ausnahmsweiſe auch einmal dem Kabinet Wal⸗ deck⸗Rouſſeau recht, indem es ſchreibt: Die Dreyfusaffaire iſt heute beendet. Die öffentliche Meinung, die ihr eine leidenſchaftliche Aufmerkſamkeit gewidmet hatte, beſchäftigt ſich wieder mit anderen Dingen. Seit dem Pro⸗ zeſſe in Rennes ſind ſechs Monate verfloſſen, und Niemand ſpricht heute mehr von der Affaire mit der Wuth von ehedem. Leider ſind noch einige Prozeſſe anhängig, die man abſichtlich verſchleppt hat, die aber endlich erledigt werden müſſen. Obwohl der Wunſch nach Beſchwichtigung allgemein iſt, gibt es noch Leute, welche un⸗ gedult ig auf den Wiederbeginn der Schwurgerichtsverhandlungen warten und hoffen, es werden daraus Funken fliegen, die einen neuen Brand entzünden könnte. Alle dieſe Prozeſſe wären, wenn ſie ſtattfänden, nicht mehr mit den gleichen Unzukömmlichkeiten verbunden, wie früher, aber es iſt beſſer, wenn ſie nicht ſtattfinden. Die Amneſtie iſt eine für ſolche Lagen geſchaffene Maßregel, ſie kommt jetzt zur richtigen Stunde. Man darf nicht vergeſſen, daß ſie durch ein politiſches Intereſſe, d. i. durch das Intereſſe Aller, nicht einiger Wenigen, bedingt iſt, und damit iſt die Ant⸗ wort auf die meiſten Einwände gegeben. Niemand darf ſich darüber beklagen, daß er der Gegenſtand einer Amneſtie iſt. Doch darf man nichts übertreiben. Die Amneſtie würde berechtigte Klagen wecken, wenn ſie alle bereits verhängten Strafen aufhöbe. welche die Regierung auf Dieſe Strafen beſtehen fort: Dreyfus iſt ein Verurtheilter, der e digt wurde. Seine Freunde ſind deſſen froh unter dem de, daß er eine neue Reviſton ſeines Prozeſſes verlangen darf. Die in der Vorlage enthaltene Beſtimmung, welche Mord und Todtſchlag von der Amneſtie ausſchließt, kann ſich nur auf das in Nennes begangene Attentat gegen Labori be⸗ ziehen. Wenn der Schuldige je entdeckt wird, ſo wird Niemand ſich darüber aufhalten, daß man ihn vor den Richter ſtellt. End⸗ lich durfte die Amneſtie gewiſſe Privatintereſſen nicht opfern, die Intereſſen derer, die geſchädigt wurden oder ſich geſchädigt wähnen, und denen das Recht zuſteht, einen Schadenerſatz zu bverlangen. So wird Herr Joſeph Reinach, gegen den Frau Henry eine Verleumdungsklage anhängig machte, nicht mehr vor den Geſchworenen, ſondern nur noch vor dem Civilgerichte belangt und eventuell verurtheilt werden können. Jedenfalls bleibt die Schaubühne der Aſſiſen geſchloſſen und werden die Händel vor einer Inſtanz zum Austrage gelangen, wo ihr Weſen und ihre Verhältniſſe weniger leicht entſtellt werden können. Die kleinen Diebe wird man natürlich nach wie vor hängen. Aber die großen— je win, die müſſen in Zukunft darnach trachten, durch ihre Verbrechen möglichſt das ganze Land in hellen N Mannbeim, 5. Mätz 0 Aufführ zu derſehen; dann haben ſe dſe beſte Nusſicht, daß ihrel⸗ wegen irgend eine Amneſtievorlage eingebzacht wird. Aus Skadt und Land. Mauneim. 5. März 1900. Perſonaluachrichten. Vorfetzt; die Finanzpraktikanten Schmett, Edmund, ber der Zollabf.⸗Stelle a. B. Baſel, als Haupt⸗ amtsgehilfe zum Hauptzollamte Mannhemm, Schäfer, Karl, beim Haupiſteueramte Fieiburg, als Haupramtsgehilfe zum Hauptzollamt Maunhenn, Ehrler, Jobann, beim Hauptfteueramt Singen, als Hauptamtsgehilfe zum Hauptzollamte Maunheim, Dr. Blum, Grnſt, beim Finanzamt Mannheim, als J. Steuergehufe zum Hauvtſteueramt Lörrach.— Uebertragen: Schäffner, Adrian, Hilfsauſſeher in Manngeim, die Stelle eines Grenzaufſehers in Leopoldshöhe, Fiſcher, Felix. Vecfeldwebel in Mannheem, die Stelle eines Grenzaufſehers n Stüglingen.— Ernannt: Menton, Guſtav, Bureaugehilfe in Lörrach, zuim Hilfsaufſeher beim Steueramte in Mannheim. Aus der Haudelskammer. Die Man nheimer Bahn⸗ hofsverhältniſſe, insbeſondere die dem enorm angewachſenen Guüter⸗ und Perſonenverkehr nicht mehr genügende Ausdehnung der ganzen Hauplbahnhofsanlage bildeten den Gegenſtand einer ein⸗ nehenden Denkſchrift der Handelskam ner, die Anfang Februar der Großh. Generaldirektion in Karlsruhe vorgelegt worden war, nach⸗ dem die Handelskammer ſchon im Dezember 1899 auf die Unhall⸗ varkeit des jetzigen Zuſtandes aufmerkfam gemacht hatte. Die Großh. Generaldirektion erwidert nunmehr auf die Denkſchrift der Handels⸗ Funmer Folgendes:„Es iſt nicht zu v rkennen, daß die Bahnhofs verhältuiſſe in Mannheim den geſteigerten Bedürfniſſen nicht meoyr eulſprechend geſtaltet und daß dle Strecken Mannheim Friedrichsſeld⸗ Heidelberg und Maunnheim⸗Schwetzingen mit Zügen dicht belegt ſind. Es iſt deshalb die Erbauuutz eines neuen großen Rangirbahnhofs, die zeitgemäße Erweiterung des Pe ſonenbahnhofs nach Verlegung des Raugirgeſchäfts in den neuen Rangirbahuhof und die Ueber⸗ führung der Perſouenzüge der Mheinthalbahn und der Güterzüge der Lampertheiner Linie über die Gleiſe der Friedrichsfelder Strecke in Ausſicht genommen. Der Bau des neuen Rangirbahnhofs foll ſoſoct in Angreff genommen und derart geſördert werden, daß bis zum kommenden Spätjaor zum Mindeſten die von Heidelberg kommen⸗ den Gülerzüge in denſelben aufgenommen und dort verarbeulet wörden können, wänrend die übrigen Züge einſtweilen noch im alien Rayugirbaonhof veracbellet werden ſollen. Gleichzeitig werden die beſonderen Güterzugsgleiſe Schwetzingen⸗Maunhelm neuer Rangir⸗ bahnhof und die Uebexleitung der Schwetzinger Perionenzugsgeleiſe über die Friedrichsfelder Geleiſe in Augriff genommen werden, während der weitere Ausbau des neuen Raugirbahnhofs mit allen Muteln ſo beſchleunigt werden ſoll, datz er ſpäteſtens dis zum Jahre 108 vollſtändig in Betrieb geuommen werden und daran auſchließend der Umkau des Perſonenbahnhofs in Maunheim in die Wege ge⸗ leitei werden kaun. Bis letztexer bewirkt iſt, könnte auch die Er⸗ nellung des dritten und verten Geleiſes auf der Strecke Maunbeim⸗ Friedrichsfeld keine weſentliche Verbeſſerung herbeiführen, weil die E ſchwerniſſe in der Zugsabfertigung weniger auf der freien Strecke, als vielmehr in den beengten Bahnyofsverbäl niſſen zu Mannheinn und Heidelberg zu ſuchen find. Die Eniſche dung über dieſe Frage wird daher emer ſpäteren Zeit vorzubehalten ſein. Mit anerkeſneu⸗ der Befriedigung wird man bieraus entnehmen, daß die Großh. Generaldirektion der Ausgeſigltung der Bahnanlaßen in Mannherm zur Bewältigung des geſteigerten Verkeyrs die erforderliche Auf⸗ merkſamkein zuwender und nach wie vor beſtrebt iſt, die ihr geſtellten Aufgaben unter Aufvietung aller verfügbaren Kräfte einer allſeitig befriedegenden Löſung zuzuführen.“ Jun den katholiſchen Stiſtungeroth wurden in der geſtrigen Ne wahl gewählt: a) für eine 6jährige Amtsdauer die Herren: Gießler, Jaſef, Oberamtsrichter, Grieſer, Eugen, Kaufmann, Dofimanuu, Joſef. Archiſelt(in Firma Gebr. Hoffmaan), Klein, Karl, Gärtner, König, Audreas, Mechaniker, Scheubly, Auguſt, Privatmann; b) für tine gjährige Amtsdaver die Herren: Deimann, Poilipp, Kauamann, Funk, Carl, Baukdirektor.., Oehmann, Joſ., Profeſſor, Rau, Heinrich, Brauexeibeſitzer, Schweickart, Carl. Archlekt, Walliſer, Emit, Kaufmann Die Zahl der ab⸗ gegebenen Slimmen betrug 283, wovon 230 auf obige Namen lauteten. Verein Frauenbifdung Franeuſt die m. Abtheilung Mann⸗ beim. Vie nächſte Mitgliederverſammlung find⸗t worgen Dienstag 5 Uhr, im Holel Natioual ſtatt. Fraäulein Meyer wird einen kurzen Voltrag über„Volkswirtyſchaftliches in der Schule“ hallen, der ſodaun zur Diskufſion geſtellt wird. Hierauf werden Vereins⸗ augelegenheiten beſprouſen. Die jüngſte Veranſtaltung des Vereins — der Vortragszyklus von Dr. El la Menſch über Henrik Ibſen— ſcheint von ganz beſonderem Erfolge begleitet zu ſein. Dr erſte dieſer Vorträge ſand verfloſſenen Samstag ſtatt und der ausgezeichnet gut beſuchte Szal der Loge„Carl zur Gintracht“ ſag ein ebenſo aufmerkſames wie daukbales Publikum. Die Reduerin, deren wohlklingendes Orgen und ſchöne Sprechweiſe augen hun aufſielen, gah einen großzügigen Ueberplick auf die Tramen Ibſens, Jede Zeit ſchafft ſich die Tichter die ſie brüucht; eine frübere Geugrarlon hälte wogl bem gloßen Norweger ra hlos gegeuüberſſauden, Wir aber fühlen, welch eine Bere cherung der Melt der Ideen er uns bringt, meür noch wie eine Bereicherung der Weit des Toeaters. Es iſt bier nicht der Ort, um in Einzel⸗ heiten auf den Vortrag einzugehen, der voll ſcharfer Logik und or⸗ ganiſch gegliedert alle Werke Joſens an unfſerem geiſligen Auge vorüberziehen ließ. Wir ſaten den Erſtling„Catilina“ den der mit der Nolh des Lebens kämpfende Pichter pſeudonym erſcheinen ließ, wir ſahen wie daun in„Kaiſer und Galiläer“ der Dichter einen iſt aber ſchließlich nicht die Hauptſache. Der Schwerpunkt hätte für den Dichter im Charakter ſeines Helden liegen müſſen. Mit deſſen Ausgeſtaltung kann man aber nur theilweiſe einverſtanden ſein. Am Meiſten befriedigt ſie noch im erſten Akt, wo Siddartha als Weſen von Fleiſch und Blut erſcheint, während er weiterhin faſt vollſtändig in Reflexion und Abſtraktion aufgeht. Alle Philoſophie auf der Bühne vermag ſich doch nur dann als be⸗ kechtigt und antheilerweckend zu erweiſen, wenn wir ſie aus den füiefſten Quellen einer Menſchenſeele hervorſtrömen ſehen, wenn ſie in ein feines pſychologiſches Gewebe ſich innig einordnet. Hornſtein läßt dieſe tiefere pſychologiſche Begründung des öfteren vermiſſen. Der dritte Akt vollends mit der umſtändlichen Entwickelung der Buddhalehre und der effektvollen Schluß⸗ apotheoſe iſt ſeinem geiſtigen Gehalt wie ſeinem poetiſchen Werth nach recht belanglos. 5 Die Sprache des Dramas thut an Bilderjagd hie und da etwas zu viel des Guten, weiß aber ſonſt recht feine Stimmungs⸗ reize zu erziehen. Fördernde Unterſtützung erfahren die klang⸗ vollen Verſe durch eine zart anſchmiegende Muſik, die Robert don Hornſtein zu dem Werke ſeines Bruders geſchrieben hat. Das Stück fand bei glänzender Ausſtattung und krefflicher Dar⸗ ſtellung eine äußerſt warme Aufnahme. *** Ei ueber Ohnets neueſten Roman ſchreibt unſer Pariſer Korteſpondent:„Hens dela Nocel, der letzte Roman von Georges Ohnet, darf zu den beſten dieſes ſehr beliebten Erzählers gerechnet werden. Der Verfaſſer des„Hüttenbeſitzers“ vergichtet hier auf tiefere Abſichten und Probleme und entwickelt bloß ein glänzendes Bild des vornehmen Pariſer Lebens, das in einer geiſtreich erfundenen, ungewöhnlichen Situation gipfelt und mit einem tragiſchen Selbſtmorde endet. Der Titel des Romans will nicht etwa heißen„Hochzeitsleute“, ſondern„la noce“ be⸗ deutet hier im weiteren Sinne jede Art von Luſtbarkeit. Die Handlung ſpielt ſich nämlich unter den Leuten ab,„qui kont —2— du noce“, die nichts Anderes thun, als ihrem Vergnügen nach⸗ laufen. Komödie und Tragödie gehen dabei Hand in Hand und Ohnet hat wieder einmal ſein großes Kompoſitionstalent ge⸗ zeigt, indem er beide zu einem organiſchen Ganzen verknüpfte. Jacqueline Laigliſe, die Heldin des Romans, wäre in einem anderen Milieu ohne Zweifel eine ausgezeichnete Gattin und Mutter geworden, aber unter den„Gens de la Noce“, wo jede verheirathete Frau einen Liebhaber beſitzen muß, weil jeder Ehe⸗ mann eine Maitreſſe hat, kann ſie dem allgemeinen Zuge nicht widerſtehen. Ihr Gatte, ein reicher Fabrikant, vernachläſſigt ſie für eine herzloſe Verſchwenderin, die ihn ruinirt, und ſie wird die Geliebte eines ſeiner Freunde, der durch Geiſt und Bildung etwas über dem Durchſchnitt ſeiner Umgebung ſteht. Sie faßt nun aber dieſes Verhältniß äußerſt ernſt und betrachtet ihre geheime Verbindung mit dem intereſſanten Thomies als ein unlösliches Band. Thomiss liebt ſie auch aufrichtig, denkt aber zugleich an eine vortheilhafte eheliche Verbindung mit der Tochter eines Bankiers, der von den finanziellen Schwierigkeiten von Laigliſe Gebrauch macht, um ſeine Fabrik an ſich zu bringen. Dies Ge⸗ bahren empört nun den im Grunde gutmüthigen Fabrikanten, der die Neigung ſeiner Frau kennt, und die von Ohnet geſchaffene neue Situation beſteht darin, daß Laigliſe ſeinen Freund Thomies herausfordert, nicht weil er der Liebhaber ſeiner Frau iſt, ſondern weil er im Begriffe iſt, ihr untreu zu werden. Jaque⸗ line wird zufällig zur Zeugin des erregten Geſprächs zwiſchen beiden Männern. Gerührt ſinkt ſie ihrem Gatten in die Arme, da ſie aber das Duell nicht mehr verhindern kann, ſo gibt ſie ſich in der Wohnung ihres Liebhabers den Tod und erreicht damit wenigſtens, daß dieſer auf die Hand der Bankierstochter ver⸗ zichten muß. Ohnet hat übrigens auch dieſe Nebenbuhlerin durch einen neuen Zug intereſſant zu machen gewußt. Wir treffen ſie nämlich zu Beginn des Nomans als Modiſtin in Blois, wohin ſich das entſchloſſene Mädchen während eines vorübergehenden Krachs ihres Vaters zurückgezogen hat, bis dieſer mit neuen Millionen aus Transvaal heimkehrt. Der Verfaſſer belohnt ſie natürlich mit dem bekannten, höchſt intelligenten Ingenieur. den er für ſolche Fälle immer in Vereilſchaft hält. Rampf ſewiſchen Wahrbeit und Schönbeik eubreunen Läßk, in dem letztere unterliegt. Die Stützen der Geſellſchaft“ ſtellen einen neuen Wendepnut in Ibſens Schaffen dar; der Dichter richtet ſich gegen die Schaden der Geſellſchaft und wird zum Wahrbeitsapoſtel.„Nora „Die Geſpenner“,„Ein Volksfeind“,„Die Wildente“ und„Ros⸗ ner holm“ entſt imnen ſeiner Evoche, in der Ibſen den Kempf gegen die Heuchelei und Lüge der Geſellſchaſt, gegen den Egoismus des Mannes im Eheleben und gehen unfruchtbares Poarteigezäuk aufnimmt. Daun briehht eine neue Phraſe in&bſens Geiſte der nordiſche Myſtieismus wird zum Hauptzug ſeiner Werke; er ſpricht aus„Hedda Gabler“ aus dem„Baumeiſter Solneß“,„Klein⸗Ggolf“ und aus ſeinem jüngſten Drama:„Wenn wir Todien erwachen.“ Den weileren vier Vorträgen bleibt es vorbehalten uns näher in Ibſens Gedaukenwelt und in ſeine einzelnen Werke einzuführen. Die Ortskrankenkaſſe Mannheim 1. Februar 1900 23 ihrer N itglieder der Landesv Baden in Karlsruhe zur Einleitung v (im vergangenen Monat waren e 33). Von den ol waren 20 lungenkrank, 2 Rheumatiker und 1 an N Verſicherter; ledig waren 13, verheirathet 10; mä lich 3. Für die Lungenkranken ſind die Heilſtä — in erſter Linie Fried heim bei Marzell— f matismus Leidenden das Landesbad in Baden⸗Baden vorgeſehen, während bei dem an Nervoſttät Erkrankten der behandelnde Arzt eine Waſſerheilanſtalt für nothwendig findet.— Von der Ortskranken⸗ kaſſe Mannheim 1 direkt wurden dem Geneſungsheim Rohrbache Schlößchen im Januar und Februar dieſes Jahres überwieſen 3 männliche Perſonen. An ämmliche Turnbereine der dentſ hen Tur er chaft iſt im Auftrage des franzöſiſchen Handelsminzſters die Aufforderung ergangen, ſich auf dem großen internarionalen Wettſtreit auf dem Gebiet der Leibesübungen und des Sports zu betheiligen, welcher am 29. und 30 Juli auf dem Terrain der Pariſer Weltausſtellung ver⸗ auſtaltet werden ſoll. 20,000 Franes beträgt die H der den Siegern zufallenden Preiſe, welche in Kunſtobjekten, Medaillen und Diplomen beſtehen. In dem ſehr herzlich gehaltenen Schreiben heißt es ſum Sckluß:„Sie dürfen verſichert ſein, daß Sſe in unſerem ſchönen Paris den freundſchaftlichſten und herzlichſten Empfang finden werden. Alle unſere A ſtrengungen werden daratif gerichtet ſein, Ihnen den Aufenthalt bierſelbſt ſo angenehm wie möglich zu machen, ſo daß die Turner aller Nationen bei ihrer Heimkehr in das Vaier⸗ land eine unvergäugliche Eriunerung aus Paxis mit nach Hauſe neymen werden.“ * Peerdigung. Am letzten Freitag wurde der Gaſtwirth Wilh. Metzger vom Waldhof auf dem Käferthaler Friedhofe zur ewigen Ruhe beſtattet. Es waren zu Ehren des Verblichenen zur Beerdigung erſchienen: der Kriegerverein Wieſenthal mit Fahne und Bürgermeiſter, der Militärverein Waldhof, deſſen Vorſitzender der Verblichene lange Jahre war, ebenfalls mit Fahne, die beiden Turnvereine Walshofs, der Katholiſche Arbeiterverein, alle mit Fahne, die geſammte Walp⸗ hofer Feuerwehr, bei welcher der Verblichene Obmann war. Es ſogr ein impoſanter Trauerzug, wie noch keiner auf dem Waldhofe geſehen wurde. Nur ließ der große Kranz mit mächtiger rother Schleiſe eines Vereins von Waldhof einen recht ſonderbaren Schluß guf die viel⸗ ſeitige Geſinnung des Verblichenen zu, denn auch zu dieſem Vereine gehorte der Verßlichene ſicher. Die Trauerpredigt wurde von einem katholiſchen Geiſtlichen gehalten und am Schluß legten königstreue Veteranen ihre Kränze am Grabe des Verblichenen als letzte Ehrung nieder, und neben dieſen befindet ſich auch der Kranz mit der knall⸗ rothen Schleiſe. Welcher Widerſpruch! Aus dent Uproßlierzogtlium. J Schmetzingen, 4. März Die Mitgliederzahl des landwirth⸗ ſchaſtlichen Bezirksvereins iſt in den letzten Jahren gauz bedeutend gewuchſen und beträgt jetzt 549, Raden Baden, 4. März. überwieſen 23 Perſonen ät leidender — Gegenwärtig iſt man ſowohr im Oosthal, als auch im hinteren Murgthal lebhaft damit beſchäfligt, dieſe beiden Thäler durch eine nähere Verkehrsttraße als bisber zu verbinden. Das neue Projekt geht über Lichtenthal⸗Fiſchkultur⸗Ruh⸗ bachthal⸗Rothe Lache⸗Bermersbach⸗Forbach, ſodaß man von hier aus zukünftig in 1½ Stunden früber nach Forbach gelangen kaun, Sämm⸗ liche Gemeinden und Jutereſſenten haben ſich zu finanzrellen Opfern bereit eiklärt und mau hofft ſeitens der Regierung auf einen nam⸗ haften Stgatszuſchuß. Pforzbeim, 4. März. In der Liſte der Burenoffiziere, die mit Cronje in die Hände der Eugläuder gefallen ſind, figurirt auch ein Leutuant van Augerſten. Vermutblich iſt dieſer aber nicht, wie man geglaubt bat, ein Holländer, ſondern ein Deutſcher aus Pforz⸗ heim mit Namen Augenſtein, der als Enjäbriger bei der Artillerie gedient halte und vor 2 oder 3 Jahren nach Transvaal gegangen iſt. Nach hierbergelangten Briefen iſt Augenſtein bei Beginn des Krieges in das Burenheer eingetreten und hat dort einen Ofſtziersrang er⸗ halten. Augenſtein iſt ein junger energiſcher Mann, der Sohn eines bedeutenden hieſigen Bijouteciefabrikauten. Er ſoll in derſelben Branche in Südafrika thätig geweſen ſein, Konſtauz, 4. März. Bei dem Wettbewerb zur Erlangung von Fagadenenwürfen für die Oberrealſchule hier u urden bei 7 ein⸗ Aelauſenen Arbelten folgende Preiſe zuerkannk: 1. Herrn Archjitekt Dahme hier ein Pleis von 400 Mk. 2. Herren Arch tekten Ge⸗ brüder Fettig bier und Gewerbelehrer H. Müller hier je ein Preis von 200 Mk, YVfalz, Heſſen und Ilingebung. Luw egshafen, 4. März. Der Stadtrath hat am vergangenen Freitag beſchloſſen, in der Miädchen⸗Fortvildungsſchule U terricht in der Stenoaraphie einzuführen und zwar nach dem Gabelsbergeriſchen Syſtem. Der Unterricht wird im Mai mit dem neuen Schuljahr beyinnen, „ Deidesheim, 4. März. Das Weingut des Herrn Emik Wolf aus Wachenheem d. Hödt., getegen in den Gemarkungen Forſt, Derdesheim, Ruppertsberg und Wachenheim, darunter Weinberge in den allerfeimnen Lagen, wie Rupperlsberger Gaisböhl, Hohburg und Mühlweg, Deidesheimer Kiſſeloerg, Forſter Bechſtein, Wachenheimer Gerümpel und Bachel, iſt durch Kauf an Herrn Kommerzienrath Fritz Eckel in Deldesheim übergegangen. Als Kaufpreis des etliche 40 Morgen betragenden Gutes, worunter auch einige Aecker und Wieſen, werden 200000 Mark genannt. Hagenvach, 4. März. Einen ſchweren Verluſt hat der Metzger Fate Jofeph Götz bier erliiten. Deſſen 22jähriger Sohn Eugen, rüher Metzger in Hamburg, ließ ſich von der deulſch⸗amerikauiſchen Perroleumgeſellſchaft anwerben und fand Stellung als Kochsmaate auf dem Bampfer„Helgoland“, Vom 10, auf 11. Januar ſtraudete der Dampfer an der Kuͤſte von Neufundland, wobel die ganze Be⸗ ſatzung ertrank. Vor Kurzem wurde vom Seemannsamte Geeſtemünde das Reſtguhaben des Verunglückten mit 102 Mark an die hieſige Ortsbehörde zur Aushändigung an deſſen E⸗teru überſandt. Wattenheim, 4. März. Zu einer großen Rauferei kam es bei einer ſtattgefundenen Tanzmuſik. Die Frau des Taglöhners Karl Roth von Ramſen war nämlich mit einem Mädchen in Wortwechſel gerathen, der durch Einmiſchung einiger junger Burſchen ſich zu einem heftigen Streite entwickelte, zu deſſen Schlichtung der Wirth Balthaſar Pfiſter einſchritt, indem er dem Hauptſchreier den Saal derwies, was aber die genannte Ehefrau Roth derart in Zorn ber⸗ ſetzte, daß ſie mit einem Stuhlbeine auf Herrn Pfiſter ſowie auf deſſen 18jährigen Sohn einhieb und ſie namentlich am Kopfe ſo zurichtete, daß beide ſich in ärztlicher Behandlung befinden. Infolge dieſes Vorganges bildeten ſich unter den Anweſenden zwei Parteien, von denen die eine für den Wirth, die andere für die Ehefrau Roth ein⸗ trat, bei welchem Kampfe Alles, was ſich vorfand, als Angriffs⸗ und Vertheidigungswaffe benützt wurde. Zahlreiche Perſonen trugen Ver⸗ letzungen davon. Am anderen Morgen bot das Pfiſter'ſche Haus und deſſen Umgebung das Bild eines Schlachtfeldes dar, denn am ganzen Hauſe waren faſt ſämmtliche Fenſterſcheiben eingeſchlagen und Bier⸗ fäſſer, Gläfer, Backſteine lagen in buntem Durcheinander im Hof wie auf der Straße umher, deren Pflaſter außerdem noch berſchiedene Blutlachen zeigte. 3weibrücken, 4. März. Wegen bedeutender Unterſchlagungen im Berrag von 12.000 Mark zum Nachtheil des Darlehenskaſſen⸗ pereins e. G. m. b. H. in Reinheim, ſowie damit zuſammenhängender Urkundenfälſchungen ſtaud der dortige 32 jährige Sehrer Kark 4 Helder, machte beim Genoſſenſchaftsregiſter gehen aber reumüthig eingeſtand, erachtete das a Fene über, und jetzt verfällt es der öffentlichen Verſteigerung. raths Freiherrn v. Würtzburg traten heute die Delegirten der Ves ger ſcht werde, bereit iſt, zu vermittel n.— Das Manndeft. 8. März) nnenee Se e letzten fünf Jahre verſchiedene Scheine, entnahm darxaufhin der Kaſſe Angaben, kurz, den Verein als Rechner in jeder Weiſe. Da er ſeine Ver⸗ Gericht eine Gefäng⸗ ARißſtrafe von drei Jahren als genügende Sühne. Ans der Südpfalz, 4. März. Kaum fängt es an, etwas Wärmer zu werden, ſo beginnt in verſchiedenen Böchen unſerer Gegend die Froſchjagd. Die Schenkel gehen meiſt nach Straßburg und Nancyh und werden gut bezahlt. * Worms, 4. März. Es hatten zur Errichtung des hieſigen Elektrizitätswerks 7 Geſellſchaften Offerten eingereicht. Die Submiſſion hatte folgendes Reſultat: 1) Allgem. Elektrizitäts⸗ Geſellſchaft, Berlin: I. Profekt 568,528, II. Projekt 576,728 0, III, Projekt 579,728., 2) Siemens u. Halske, Aktiengeſellſchaft, Berlin: 787,261.87.. 8) Union, Elektrizitäts⸗Geſellſchaft, Berlin: 717,500. 4) Elektrizitäts⸗Geſellſchaft vorm. Schuckert u. Cie.: 892,000. 5) Elektrizitäts⸗Aktiengeſellſchaft W. Lahmayer, Frank⸗ furt: J. Profekt 745,000, II. Projekt 744,192 ½. 6) Helios, Elektrizitäts⸗Aktiengeſellſchaft, 800, 470 ,. 7) Geſellſchaft für Elektriſche Induſtrie, Karlsruhe: 652,000. 4 * 5 Shport. Die öſterreichiſchen Gane des deutſchen Nadfahrerbundes beabſichtigen eine gemeinfame Wanderfahrt zu dem diesjährigen Bundestag in Magdeburg. Die Fahrt dürfte in zwei Abtheilungen, beſſere und ſchwächere Fahrer, vor ſich gehen. Die Rückfahrt oll nach Belieben erfolgen. Jeder Theilnehmer erhält ein Erinner⸗ ungszeichen, die Klubs, die am zahlreichſten vertreten ſind, bekommen Ehrenpreiſe. Es wurde ferner beſchloſſen, für die Organtſation von Verpflegs⸗, Ruhe⸗ und Reparaturſtationen entſprechende Sorge zu tragen und eventuell eine ſpeeielle Tourenkarte für die Fahrt heraus⸗ zugeben. Als Route wird wayrſcheinlich die Strecke Wien—Prag— Magdeburg gewäult werden. Theater, Kunſt und Wiſfenſchaft. Badiſche Münzen und Medaillen aus der Sammlung des Herrn Georg Hartmann in Mannheim kommen am Montag, 26. März in Frankfurt durch das Antiquariat Adolf Heß Nachf. zur öffentlichen Verſteigerung. Der mit einer Lichtdrucktafel verſehene Kazalog gibt eine überſichtliche Aufzählung von dieſen über 400 Münzen und Medaillen. Gleichzeitig werden verſteigert Münzen aus Heſſen und anderen Ländern aus anderem Beſitz. Das Dantehaus in Mulazzo unter dem Hammer. Das Dantehaus im Mulazzo, einer kleinen Ortſchaft bei Florenz, welches der Dichter während ſeiner Verbannung aus der Medicäerſtadt im Jahre 1306 bewohnte, und wo er die ſchönſten Geſänge des Inſerno dichtete, kommt unter den Hammer des unerbittlichen Gerichtsvoll⸗ 708 Jahrhunderte lang gehörte es dem alten Geſchlecht der aloiping, deren Ahnen einſt Dante in ihrem Hauſe Zuflucht gewährt tten, ſpäter ging es in die Hände eines Dieners der ſtark verarmt 0 Ein neuer„Don Juan“. Im Londoner„Prince of Wales⸗ Theater“ fand das neue Stück nach dem Spauiſchen von 5 Cunninghame Graham„Don Juans letzte Wette“ eine freundliche Auf⸗ nahme. Es iſt die engliſche Bearbeitung des ſpaniſchen„Don Juan Tenorio“, eines Stückes des verſtorbenen Zorrilla. Der Held iſt kein Anderer, als der durch Mozart unſterblich gemachte„Don Juan“. Der „Don Juan Tenorio“ des modernen ſpaniſchen Stückes hat freilich eine etwas andere Laufbahn. Eine neue Miſſethat, eine ſchändliche Wetke und Verſchwörung gegen die Ehre einer Dame kommt hinzu, um ihn dem Untergang zu weihen; aber ſchließlich rettet ihn die Reue und das Dazwiſchentreten des Geiſtes eines ſeiner Opfer, wenn auch nicht dom Tode ſo doch wenigſtens von den Qualen der Hölle. Der Held des engliſchen Stückes entwickelt ſich erſt zu dem ſpäteren Böſe⸗ wicht. Er iſt gerührt von der Unſchuld der Tochter des Kommandanten, Soledad de Üllog, die er aus dem Kloſtex entführt hat. Aber als er in einer Art Duell den Kommandanten erſchlagen hat, verfällt er in eine Miſſethat nach der andern. Sein Vater errichtet auf einem Kirch⸗ hof die Denkmäler der Opfer ſeines Sohnes, aber als dieſer nach fünf⸗ jähriger Abweſenheit nach Sevilla zurückkehrt, iſt er davon nicht be⸗ troffen, bittet die Statue des Kommandanten, ihn zu einer Orgie in feinem Palaſt am Abend zu beſuchen. Sie erſcheint mit der Statue der unglücklichen Solebad, und Don Juan, der bereits eine Wunde in einem anderen Abenteuer erhalten hat, ſtirbt in den Armen der Statue ſeiner früheren Geliebten. Die Inſcenirung, die Darſtellung und die dazu komponirte Muſik von Arthur Brahms fanden reichen eifall. Beſchäftliches. Eine glückliche Erfindung des Herrn Geheimraths Prof. Dr. Claſſen vereinigt die Vorzüge der bekannten Fleiſch⸗ Extrakte mit dem Nutzen des Nährwerthes in einem Fabrikat, welches unter dem Namen„Toril“ ſich raſch überall eingebürgert hat. Toril iſt ein aus beſtem Ochſenfleiſch hergeſtellter Fleiſch⸗Extrakt mit einem Auszug aus den feinſten Suppengemüſen und mit aufge⸗ ſchloſſenem, nährendem Fleiſch⸗Eiweiß. Die raſche Einführung und die Beliebtheit des Fleiſch⸗Extraktes Toril hat bielfach einer gewiſſen Konkurrenz zu unlauteren Anfeindungen Veranlaſſung gegeben, wenn auch dadurch der immer weiteren Verbreitung deſſelben kein Einhalt gethan werden konnte. * Einen großen Erfolg hat die auch hier gut eingeführte underwood⸗Standard⸗Schreibmaſchine errungen, indem das Regierungs⸗Marine⸗Departement in Waſhington nach ein⸗ een Prüfungen bezüglich Schnelligkeit und Haltbarkeit gegenüber emington⸗Standard, Poſt, Smith⸗Permier, Jewett, Oliver, Dens⸗ more, Remington⸗Sholes, Hammond und anderen einen Kontrakt für 200—250 Underwood⸗Schreibmaſchinen beſtätigte. Der Vextrieb dieſer Maſchine liegt in den Händen der Firma Hoſm ann u. Co., Mannheim, D 6, 6, welche Proſpekte bereitwilligſt verſendet und die Maſchine obne iede Kaufverbindlichkeit vorführt. Meueſte Nachrichten und Telegramme. * München, 4. Mürz. Unter Vorſitz des baheriſchen Reichs⸗ baher. Ortsgruppen des deutſchen Flottenvereins zuſammen, um über die Gründung eines bayeriſchen Landesver⸗ bandes zu berathen. Es wurde ein Telegramm an den Kaiſer abgefandt. *Carmaux, 4. März. Das Komitee der Aus⸗ ſtändigen erhielt von dem Verwaltungsrath der Bergwerks⸗ geſellſchaft ein Telegramm, daß es einen Schiedsſ pru ch Waldeck⸗Rouſſeaus ablehne. Das Telegramm wird der heute Abend ſtattfindenden Verſammlung der Ausſtändigen mit⸗ etheilt. *Rom, 4. März. Heute Nachmittag fand in der Peters⸗ kirche zur Feier des Geburistages und des Krönungstages des Papſtes ein Tedeum ſtatt, dem eine außerordentlich große Menſchenmenge beiwohnte. Die Peterskirche war trotz des Regens glänzend illuminirt. * Berona, 4. März, Abends wurde hier eine Erderſchüt⸗ terung verſpürt. Newyork, 4. März. Der Waſhingtoner Korreſpon⸗ dent des„Newyork Herald“ berichtet: Den beiden krieg⸗ führenben Parteien in Südafrika iſt zu ver⸗ ſtehen gegeben worden, daß Präſident Me Kinley, wenn immer 5— aaden vor der hieſigen Strafkammer, Er fälſchte innschalb der Nordoſtfreiſtaattruppen zuſammenzieht.— Präſident Steijn traf am 27. v. M. Morgens im Burenlager eine Vermittelung wünſche, wenn auch Transvaal ſie wolle.— Präftdent Me Kinley hielt geſtern in Waſhington auf einem Feſtmahl eine Anfprache, in der er ſagte: Wir werden bald die legislatine Garantie für die Fortdauer der Gol dwaä hrung daben. Wir baben in Oſtaſien die„offene Thür“. Wir ſtehen zu keiner Macht in einem Verhältniß des Bündniſſes oder der Ver⸗ wickelung oder des Antagonismus, aber wir ſtehen uns freundlich und herzlich mit Allen. Kein Geſchrei kann unſeren Vertrag mit Spanien beſeitigen oder uns von den Verpflichtungen, die er mit ſich bringt, losmachen. * 5 (Privat Teiegramme des„Geueral⸗Anzeigers“.) Berlin, 5. März. Geſtern Abend fand zu Ehren der ſpaniſchen Geſandtſchaft im kleinen Speiſeſaale des köuig⸗ lichen Schloffes eine Tafel ſtatt, zu der außer den Herren dieſer Geſandtſchaft noch verſchiedene andere Herren geladen waren, unter anderm der Kronprinz und Prinz Heinrich. Berlin, 5. März. Der Kaiſer richtete an dn Papſt folgendes Telegramm:„Ich bitte Ew. Heiligkeit, meine warmen Glückwünſche um 90. Geburtstage entgegenzunehmen. Ich hege die aufrichtigſten Wünſche für das Glück und die Geſundheit Ew. Heiligkeit und bitte Gott, all ſeinen Segen auf Ew. Heiligkeit auszugießen.“ Der Papſt antwortete:„In den Glückwünſchen, die Ew. Majeſtät an uns zu richten geruht haben, ſehen wir mit Vergnügen ein neues Zeichen Ihrer freundſchaft⸗ lichen Gefühle. Möge Ew. Majeſtät unſern Bank hierfür, ſowie die Wünſche entgegennehmen, die wir unſererſeits zu Gott dem Allmächtigen für die Wohlfahrt und das Glück Ew. Majeſtät und Ihrer ganzen kaiſerlichen Familie emporſenden.“ weun “Geſtemünde, 5. März. Die Fiſchbarken„Amalie“ und„Greihe“ ſind von ihrer Fangreiſe nach der Nordſee nicht heim⸗ gekehrt. Sie ſind ohne Zweifel während der letzten Stürme unter⸗ gegangen. Die Schiffe hatten eine Beſatzung von je 10 Mann. Wien, 5. März. Das Subkomitee des ſozialpoli⸗ tiſchen Ausſchuſſes begann die Prüfung der Frage der Verkürzung der Arbeitszeit im Bergbaubetriebe. * Wien, 5. März. Der frühere ungariſche Miniſterpräſident Baron Banffy forderte den Chefredalteur des„Vaterlands“, Inthal, weil dieſer behauptet hatte, Banffy habe Parkeigelder zurückbehalten. Prag, 5. März. Der Kaiſer dat die Wahl des Alt⸗ iſchechen Dr. Srb zum Bürgermeiſter beſtätigt. * Flensburg, 8. März. Die 1. Straftammer des Land⸗ gerichts verurtheilte den Redakteur der Zeitung„Flensburg Abis“, Simonſohn, wegen zöffenilicher Beleidigung ſchleswig⸗ holſteinſcher Offtziere, welche er als meineidig bezeichnete, zu 6 Mo⸗ naten Gefängniß. *Innsbruck, 5. März.(Frlf. Zig.) Geſtern Abend 6 Uhr erfolgte ein ſtarker Erdſtoß, bei dem die Zimmergegenſtände ſchwankten. In Aroos gab es gleichzeitig ein Erdbeben und Schnee⸗ fall.(Vergl. Letzte Nachrichten unter Verong. D..) * Brüx, 5. März. Der Bergarbeiter Bartl wurde geſtern auf dem Wege zur Schicht von 3 Männern niedergeſchlagen und ſchwer verletzt. Zwei Thäter, ſtreikende Bergarbeiter, wurden derhaftet. * Paris, 5. März. Ueber die geſtrige Rede des Kammer⸗ präfidenien Deschanel ſchreibt Jauret in der„Petite Rsepu⸗ blique“: Deschanel hat anläßlich der Haltung unſerer Patrioten gegen⸗ über England die ausgezeichneten Worte geſagt, wenn man dem Schwachen, wie bewunderswürdig und heldenmüthig er auch ſein mag, nicht zu Hilfe lommt, ſo iſt es kindiſch und Anporſichtig, den Starken gleichzeitig zu reizen und zu beleidigen. Aber warum gab ſich Des⸗ chanel den Anſchein, Deutſchland zu beleidigen mit den darauf⸗ folgenden Worten: Laſſen wir uns von den bielen Pflichten, welche der Kontinentalkrieg in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts auf⸗ erlegte, nicht ablenken, gehen wir geraden Wegs auf unſer unver⸗ änderliches Ziel zus Welche ſeltſame Manie der Herausforderung ſteckt in unſeren Siaatsmännern! Es gibt gegenwärtig zwei Arten davon, die einen wollen uns mit England, die anderen mit Deutſch⸗ land entzweien. Die einen träumen von einem Kontinentalkrieg, die anderen von einem Seekrieg. Vielleicht werden wir durch ihre Be⸗ mühungen uns gleichzeitig eines Sturmes und eines Erdbebens zu erfreuen haben, wird es uns nicht gelingen, endlich gegen alle dieſe Beſeſſenen eine große Partei des Friedens zu ſchaffen.(Das iſt ſehr verſtändig, wird aber leider nichts helfen. D..) „London, 5. März. Die„Times“ und andere Blätter beſtätigen die Nachricht, daß die Kö nigen ihre Abſicht, Bordhigera zu beſuchen, aufgegeben und ſich ent⸗ ſchloſſen hat, zu Hauſe zu hleiben. Kairo, 4. März.(Reuter.) Heute mesterten 70 Sträflinge des unweit Kairo gelegenen Gefängniſſes von Tourat. Zur Uebergabe aufgefordert, weigerten ſie ſich, Folge zu leiſten. Darauf gab die Wache eine Salde ab, wodurch 5 Ge⸗ fangene verwundet wurden. Darunter 2 tödtlich. Die übrigen ergaben ſich alsdann. gr Weizenmeh!.r. 00 derer Auregung werthe behauptet; dagegen waren Kohlenaktien ſchwächer. Auch Banken waren träge. Man brachte die Luſtloſigkeit darin mit den ungeklärten Geldver Geld zu—5½ Wahnen Privatdiskont 5 ½ pet. 295.—, Staatsbahn 139.40, Lombarden 2½50, Disconto⸗Commanditk 197,25, Laurahütte freien.— Der„Standard“ meldet aus Rapftadt dom: Die Aufſtändiſchen in Griqualand, welche durch 800 polländiſche Farmer aus dem Bezirk Prieska verſtärkt Wus⸗ den, beſegten Kenhardt, 100 Meilen weftlich von Priesig. Sis bewegen ſich jetzt ſüdoſträrts auf Vanwyks⸗Vlei gu, wo ſich gtoßs Vorräthe von Lebensmitteln befinden. Die Gingeborenen in jener Gegend ſollen ſich unruhig verhalten. *London, 5. März.(Frankf. Zig.) Den„Central News“ wird aus Pietermaritzburg vom 3. März gemeldet: Dis Imperial⸗Light Horſe Guards unternahmen am Donnerſtag Morgen eine Rekognoszirung und fanden, daß eine großs Kanone auf der Spize des Bulwanaberges während der Nachk entfernt worden war. Man entdeckte jedoch eine Anzahl Zelte, die gut verproviantirt waren und Butter, Geflügel, getrocknetes Fleiſch, Frauenkleider und andere Dinge enthielten. Man fand auch große Mengen Munition, Gewehre und Kanonen. Innerhalb der Verſchanzungen fand man ein Buch vor, in das die a b⸗ gefeuerten Schüſſe, ungefähr 3000, verzeichnet waren. Ein anderes Buch, das man fand, enthielt ein Berzeichniß der Burenkommandos und der Namen aller Natalburen, die am Feld⸗ zuge betheilgt waren. Beinahe alle Kanonen der Buren um Zady⸗ ſmith ſind entfernt, wahrſcheinlich werden die Buxen weitet nordwärts neuen Widerſtand leiſten, Maunheimer Handelsblatt. Die Generalvberſammlung der Pfälz, Hypotheken bauf in Ludwigshafen hat die Vorſchläge des Aufſichtsrathes einſtiammig .nehmigt, Es kommt ſomit für das Jahr 1899 eine Dipidende von 8½ PCt, mit M. 85 pro Aktie ſofort zur Auszablung. Die aus⸗ ſcheidenden Mitglieder des Aufſichtsrathes, nämlich die Herren; örrach, Generalkonſul S. Hartogenſts⸗Mannheim, Guts⸗ M. Pflüger⸗ beſitzer Ernſt Auguſt Freiherr von Göler⸗Sulzfeld, wurben wieber⸗ gewählt. „Süddeutſche Verſicherungsbank füir Militärdſenſt⸗ und Töchteransnener Karlsruhe(Baden). Im Jahre 1899 wurden in Ganzen 8626 Policen über M. 12 280 905 neu gefertigt und 112 Anträge über M. 176 000 auf das Jahr 1900 zur Erledigung zurück⸗ geſtellt. Der Nettozuwachs belief ſich auf 6386 Polſcen über M. 9 228 555, wodurch ſich der Verſichexungsſtand auf 86 620 Policen über M. 52 207 285 erhöhte. Die Prämieneinyahme helrug M. 2 243 069,48, de Zinſepeinnahme M. 127401,70 und au Mieth⸗ zinſen wurden M. hereinnahimt. Ganz beſonders günſtig war die finanzielle Entir„da trotz Erböhung der Prämleneinnahme um rund M. 340 00. ſgenturproviſtonen ſowie die Verwaltungs⸗ koſten geringer waren im Vorjahre. Die Prämienreſerve inel, Prämienüberträger erhöhte ſich im R chnungsjahre um M, 1 716 050,83 auf M. 4807 985.29, Die Gefammtaktiven am Schluſſe des Rech⸗ nungsjahres ergaven M. 5519 171.55 wovon M. 4 157 300 in erſt⸗ klaſſigen Hypotheken angelegt ſind. Die Bilanz ſchließt mit einem Ueberſchuß von M. 54 40 72 ab und die Bank verfüügt bei Beginn des neuen Rechnungsjahres über einen Sicherheitsfonds pon M. 58 209.04 und einen Dividendenfonds von M. 85 481.89, 5 Coursblatt der Maunheimer Börſte(Produtten⸗Börſe/ vom 5. März. 2 Weizen pfälz..—16.75] Hafer, württb. Aly „ Rorddeulſcher—16.75„amerik. weißer—.—14.285 „ buſſ. Azima 17.50—18.—Maisamer.Mixed—.—10.75 „ Theodoſia 18.——18.50„ Donau—.—112⁰ „ Saxonska—.—15.—„ La Plata—.—11.— „ Girka 17.25—17 50 Kohlreps, d. neue28.2 „ Taganrog 17.25—17.50 Wicken—.—17.— „ am, Winler—.——17.50 Kleeſamendeutſch. 1 130.—140.— „ Chicago II—.—17.25 5„ II 85.——95.— „ Manlloba—.——.„ amerik. 86.—.—96.7 „ Walla Walla 17.25—17.50„ neuerPfälzer—. „ Kauſas II 17.——17.25„ Lüzerne 90 Californier„BProvene. „ La Plata—.—17.25„Eſparſette Kernen.16 75 Leincl mit Faß dioggen, pfälz. Miit,—.—60.— „ xuüſſiſcher—.—15.50„ bei Waggon———58. „ kumäniſcher—.—.— Am, Petroleum Faß „ norddeutſcher-— fr. mit 20% Targ 2. „ amerik,—.——.— Anm. Petrol. Wagg.—.—24.50 Gerſte, hierländ. 15.50—1575 Am. Petrol. in Eiſt. „ Pfälzer 16.25—16.75 p 100ko netto verzollt20.80 „ Uungariſche.—1750 Raſſ. Petrol. fe. Faß.24 Jutter 13.25—18.50Ruſf, Petrol. Wagg.—.50 Gerſte rum. Branu——.— Ruff. Petrol, in CEi⸗ Hafer, bad. 14.25—15.— ſternen p. 100ko netto1990 „kufſtſcher 14.——15.—Rohſprit, verſteuert 119.— „norbdeutſcher Ober do, unperſt.—.——88.50 0 1 5 3 141 27.50 25.50 23.50 22.50 2150 1950 Roggenmebl Nr. 0) 24.25 1) 21.25. Weizen, Roggen, Hafer, Gerſte und Mais etwas feſter. Fraukfurt a.., 5. März.(Effektenbörſe), Aufangscourfe. Kreditaktien 234.80, Staatsbahn 139 30, Lombarden 29.40, Egypter — Commandi 443.—, Handelsgeſellſchaft 178.—, ungar. Goldrente 98.50, Gottharbbahn 148.60, Diseonto⸗ 1192.30, Laura 272.50, Gelſenkirchen 212.—, Darmſtädter Tendenz: ruhig. 5. März.(Telegr.) Eſſektenbörſe, Mangels befon⸗ verkehrte die Börſe in ſchwächerer Haltung. Hütten⸗ W. Berlin, hältniſſen in Zuſammenhang, zumal tägliches pCt. gefragt war, Fonds ſtill, Nur Spanſer höher. wenig verändert. Nur Jura⸗Simplon ſtärker gefragt Berlin, 5. März.(Eſfektenbörſe), Anfangscourſe, Kreditaklien 272,80, Harpener 228.40, Ruſſiſche Noten— 1 6 Der Burenkrieg. *London, 5. März. Dem„Standard“ wird aus Os⸗ fontein vom 2. März gemeldet: Unſere Vorpoſten ſind eine Meile vom Feind entfernt, der die iſolirt liegende Hügel⸗ gruppe füdlich des Fluſſes und 10 Meilen öſtlich vom Standplatze unſeres Heeres, beſetzt. Die feindlichen Truppen werden auf 4000 Mann geſchätzt und können, wie es heißt, ihre Stellungen ver⸗ ſchanzen. *London, 5. März. Die„Morning Poſt“ meldet aus Waſhington vom 4..: Ein Telegramm Greyton beſagt, daß ſich Coſtarica anſchicke, Nicaragua den Krieg zu erklären. London, 5. März. Cecil Rhodes iſt in Kap⸗ ſtadt angekommen, und wird wahrſcheinlich am Mittwoch nacch England abfahren. London, 5. März. Die Times“ meldet aus Osfon⸗ tein vom 2. ds.: Die Stellungen des Feindes ſind nicht genau bekannt. Bewegliche Commandos tauchen rings um die britiſchen Truppen auf. Wir erwarten bei Abra ha m s⸗ kraal, 30 Meilen öſtlich von Paardeberg, auf Wider⸗ ſtand zu ſtoßen, wo Joubert angeblich eine Streitmacht aus 97 25, 8% Reichsanleihe 86.80. 4% He Italiener 94.70, 1860er Looſe 187.50, Lübeck⸗Büchener 159.—, Marſen⸗ burger 81.40, Oſtpreuß. Südbahn 92.50, Staatsbahn barden 99 50, Canada Bergbahn⸗Aktien ſchaft 173.—, Darmſtädter Bank 142 60, Deutſche Bankaktien 212.40 Disconto⸗Commandit 197.20, Dresdner Bank 165.40, Leipziger Bauk 174.20, Berg.⸗Märk. Bank 155.70, Dynamit Truſt 165,10, Bochumer 275.10, Conſolidation 392.—, 21160, Harpener 227 90, und Kraft⸗Anlage 115.50, Alkali⸗Werke 151.50, Deutſche Steinzeugwerke ſchiff 163.50, Wollkämmerei⸗Aktien 192.10, 4% Pf.⸗Br, der Rhein⸗ Weſtf. Bank von 1908 100.60, 261.50. Privatbiseonto: 5¼%, 5 Italiener 93¼, Griechen 45—, 3 Portugieſen 24—, Spanier 69%, Türken 285, Argentinier 90½ 8 Mepikaner 26—, 5 Mexikaner 100 25 3½ Rupeen 64— beh., Southern Paeifie 39½ Chicago Atchiſon Pr. 67½, Louisville u, Nafhp. 64—, Northern Paelſte Pref, 78½ Union Paeiſte 50¼ beh., Chineſen 997 Ceutral Pacifie 89 ½% Chartered 5½. 28½, Chartered 3½, Teudenz: matt. Tendenz: ſchwach. Schlußevurſe. Ruſſen⸗Noten ept. 216 35, 3¼½% Reichsanleihe ſſen 104.10, 3% Heſſen g4 80, 189.50, KLom⸗ Paeirfie⸗Bahn 94.80, Heidelberger Straßen⸗und —.—, Kreditaktien 234.70, Berliner Handelsgeſell⸗ Dortmunder 137 70, Gelſenkirchener ibernig 238.90, Laurahütte 272.50 Licht⸗ eſteregeln Alkaliw. 217.50, Aſcherslebener 314.50, Haunſa Dampf⸗ 3% Sachſen 85.50, Slettiner Vulkan 25 London, 5. März, 8 Reichsanleihe 88¾ 2¼ Conſols 10%, Ottomanbank 13½, Ris Tinto 32 Milwaukee——, Deuver Pr. 78 ½ Atchiſon—, Exie—. (Südafrikaniſche Minen) Debeers Goldſields—, Randmines 35¼ Gastrand%8. London, 5. März. der geſammten Macht von Ladyſmith mit den bei Abra⸗ Stgatsdepartement hat keinen Grund zu glauben, daß England hamskraal ein. Er hielt eine Anſprache an das heer und ermahnte es, an Majuba zu denken und Cronſe zu be⸗ Siegſr. Rosenhain, Juwelier, empftehkt ſich im Moperufſiren, Skizzen und Berechnungen gratis, 0 J,;, Breitestrasse vis--vis d. Kaufhaus Umfaſſen von Brillautſchmuck. gewiſſenhafte Ausführung. 41098 Heuergl⸗Anzeiger. Mannheim, 3. 2 — N its- und Kreis⸗ 22 erkündigungs blakt. Beigen grhauutmachung. Die Anmeldung der un⸗ fallverſicherungspflichtigen Baubetriebe, ſowie die Aushängung der Unfall⸗ verhütungs Vorſchriften betreffend. (107) Nr. 19188 J. Nach Mit⸗ des Vorfandes der ſüdweſtlichen Baugewerks⸗Be⸗ tufsgenoſſenſchaft haben deren Beauftragte anläßlich der von ihnen ausgeführten Reviſionen hiufig feſtgeſtellt, daß Unter⸗ nehmer, welche zum Theil ſchon ſeit geraumer Zeit, Bauarbeiten errichten oder verrichten laſſen, ihre Betriebe nicht vorſchrifts⸗ gemäß zur Unfallverſicherung iher haben. ir ſehen uns daher veranlaßt, darauf aufmerkam zu machen, daß alle Baubefliſſenen(Maurer, Zimmerleute, Steinhauer, Gypfer, üncher, Blechnerx, Bauglaſer, üſtallateure, Tapeziere ꝛc.),/ mögen ie für ſich allein als Kleinmeiſter arbeiten, oder als Unterne mer mit Gehülfen Bauarbeiten, wenn guch für noch ſo kurze Zeit aus⸗ 10 705 verpflichtet ſind längſtens iünen 8 Tagen den Betrieb bei der unterzeichneten Behörde au⸗ zumelden. Dieſelbe Verpflichtung liegt auch denjenigen Unternehmern oh, welche in Folge Einſtellung des Betriebes, oder aus ſonſtigen Gründen im Kataſter der Berufs⸗ enoſſenſchaft gelöſcht wurden, obald ſich wieder verſicherungs⸗ pflichtige Bauarbeiten über⸗ Behiten. Weiter machen wir darauf aufmerkſam, daß für Bau⸗ arbeiten, welche ohne Uebertrag⸗ ung an einen gewerbsmäßigen Unternehmer unter Beſchaffung der Materialien vom Bauherrn ſelbſt durch direkt im Taglohn oder Alkord angeſtellte Arbeiter dusgeführt we den(Regiebau⸗ arbeiten) längſtens binnen drei Tagen nach Ablauf eines jeden Kaſendermonats beim Bülrger⸗ Nachweiſungen ge⸗ mäß 8 22 des Bauunfallver⸗ ſicherungsgeſetzes vorzulegen ſind. er Geuoſſeuſchaftsvorſtand kann wegen Nichtbefolgung dieſer Vorſchriften nach 88 103 und 104 des.⸗V.⸗G. vom 6. Juli 1884 in Verbindung mit§ 49 des Bauunfallverſicherungsge⸗ ſetzes vom 11. Juli 1887 Ord⸗ müngsſtrafen bis zu 300., be⸗ ziehungsweiſe wenn die Nach— weiſungen unrichtige thatſächliche Angaben enthalten, Ordnungs⸗ . bis zu 500 Mark er⸗ eunen. Schließlich bringen wir in Er⸗ rung, daß die von der Be⸗ ifsgenoſſenſchaft erlaſſenen Un⸗ fallverhütungs⸗Vorſchriften an jedem Neu⸗ bezw. Umbau, in Werkſtatlt, und auf jedem erkplatz au einem leicht zu gänglichen Orte in Peakatform ausgehängt und die Arbeiter 5 ſtreugen Befolgung dieſer orſchriften angehalten werden müſſen; die Betriebsunternehmer ud außerdem verpflichtet, für achgemäße umſichtige Leitung und Ueberwachung der Bauaus⸗ Sorge zu tragen, da⸗ mit Unfälle nach Möglichkeit permieden werden Es liegt dies im eigenſten Intereſſe der Mit⸗ glieder, weil mit der Verminde⸗ Fung der Unfälle die Verringerung der an die Berufsgenoſſenſchaft u zahlenden Beiträge Hand in aud geht. Maunheim 1. März 1900. Großh. Beziresamt. Witzleben. 45864 Koksgries⸗Hergebung. Wir vergeben das von jetzt Dis Jahresſchluß bei uns verfüg⸗ bare Quantum Koksgries Breeze—(ca 20—30 Waggons). Augebote wollen verſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis Saniſtag, den 10. März d.., Vormittags 11 uhr, auf Verwaltungsbureau K 7, 1/2, woſelbſt die Vergeb⸗ ungsbedingungen erhältlich ſind, eingereicht werden. Den Sub⸗ miitenten iſt das Eeſcheinen im een freigeſtellt. 45845 unheim, 28. Februar 1900. Die Direklion der Städt. Gas- u. Waſſerwerke. Jwaugs⸗Perſteigerung. Hienſtag, den 6. März 1900, MNMachmittags 2 Uhr, werde ich in hieſigem Verſteige⸗ tungslokal Q 45 gegen baare 11 im Vollſtreckungswege entlich verſteigern: 0 55 1 Nähmaſchine, 1 auino. Manuheim, den 5. März 1900. Danquard, Gerlertävollzieher. 45859 — Schönschreib- u. Buchführ.-Unterr. 1210%½ 87843 Gebr. Gander. Cehrling ——450— oder Fried rich Wachenheim Katſerring 8. 000 M. auf 2. Hypothe! ſucht. Offerten u. 9 Nr Pes an die Erped. dſs. Bltts Waäſche zum Bügelſ wird au⸗ Bekauntmachung. Den Ankauf von Halbblutſtuten betr No. 18884 1. Der Ankauf von dreijährigen Hannoverſchen Halb⸗ blutſtuten wird in dieſem Jahr nach Mangabe der untenfolgenden Beſtimmungen durch den techniſchen Reſerenten für Pferdezucht im Gr. Mifiſterium des Junern bewirkt werden. Die Anmeldungen der Beſtellungen haben gſt 1. April ds. Is. bei dem Bezirksamt zu erfolgen und müſſen enthalten: 1. Name und Wohnort des Beſtellers. 2, Eine Erktärung, daß der Beſteller mit den in der Aulage enthaltenen Beſtimmungen einverſtanden und insbeſondere die unter Ziffer VIIll und IX derſelben aufgeführten Verpflichtungen durch Ausſtellung eines Reverſes einzugehen bereit iſt. Die betreffenden doppelt auszufertigenden Reverſe ſind ſ. Zt. gelegentlich der Vertheiſung bezw. Verſteigerung der beſtellten Stuten ſeitens der Käufer derſelben mit Unterſchrift zu verſehen, wolauf ſodann je ein Exemplar dem Käufer und dem Bezirksamt behändigt werden wird. Beſtimmungen nach welchen im laufenden Jahr mit ſtaatlicher Unterſtützung drei⸗ jährige Halbbutſtuten zum Ankauf und zur Vertheilung gelangen: . Der Ankauf geſchieht durch den techniſchen Referenten für Pferdezucht, im Gr. Miniſterium des Innern. II. Die angekauften Stuten welden im Geſammten zum Selbſtkoſtenpreis uzüglich der Trausport⸗ und für das erſte Jahr erwachſenden Verſicherungskoſten abgegeben; doch richtet ſich die Klaſſiſtzirunug und Benimmung des Auüſchlagspreiſes des einzelnen Thieres nach deſſen Qualität und Zuchtwerth. Der Ankaufspreis für eine Sküte wird vorausſichtlich etwa 1100—1200 Maxt, der Trau port. je nach der Zahl der beſtellten Tuiere, 50 bis höchſtens 80 Mark betragen, während die Ver⸗ ſicherungskoſten ſich auf 1% Eiutrittsgeld,%% Trausport⸗ und 4 o, pröviſoriſche Pramie be aufen werden. Die Pleiſe berſtehen ſich loeo tarlsruhe, wo die Stuten ſeitens der Beſteller oder deren Beauftragten abzuholen ſind. III. Die vom Beſteller gewünſchte Farbe wird zwar beim Aukauf thunlichſt berückſichtigk werden, doch iſt der Beſteller zur Abnahme der Stute auch dänn verpflichtet, wenn die Lieferung eines Thieres von der gewünſchten Farbe nicht möglich war. Falls nicht alle Beſtellungen berückſichtigt werden können, werden die ausfallenden Beſteller durch den techniſchen Referenten des Gr. Miniſterlum des Junern bezeichnet. IV. Die Gr. Regierung trägt die Koſten des Ankaufs und beſtreitet ferner vorſchüßweiſe den Ankaufspreis der Stuten. Ein Orittel deſſelben iſt ſeitens der Beſteller bezw. Uebernehmer inner⸗ halbe14 Tagen nach der Uebernahme der Stute, das zweite Drittel ein Jahr und das letzte Drittel zwei Jahre nach der Uebernahme an die Centralkaſſe für Gewerbe, Landwirthſchaft und Statiſtit zurückzuzahlen. Für richtige Einhaltung der Zahlungstermine ſind zahlungs⸗ fähigs Bürgen und Selbſtſchuldnel zu ſtellen. „. Für tadellos gehaltene Stutfohlen wird, wenn ſie der Prämirungskomm ſſion bei Gelegenheit der Prämitrungstag⸗ ſahrten vorgeführt werden, je nach Befund ein Kauſpreisnachlaß gewährt, welcher im Jahre 1901 40 M. im Jahr 1902 80 M. be⸗ tragen kann. VI. Die Vertheilung bezw. Verſteigerung erfolgt in Karlsruhe. Ort und Stunde der Vertheilung bezw. Verſteigerung wird den Beſtellern durch das Bezirksamt rechtzeitig bekaunt gegeben. Falls die Beſteller nicht erſcheinen, haben ſie eine geeignete Perſönlichkeit mit ſchriſtlicher Vollmacht zu ihrer Vertretung bei der Vertheilung beiw. Verſteigerung zu enkſenden. Erſcheint der Beſteller weder ſelbſt, noch läßt er ſich vertreten, ſo iſt er verpflichtet, die ihm von dem Vertreter des Miufſteriums zugewieſene Stute zu dem von jenem beſtimmten Kaufpreis zu übernehmen. ſiatt Die etwaige Verſteigerung findet in folgender Weiſe att: 1. Das erſtmalige Ausgebot erfolgt zum Anſchlagspreis der betreffenden Stute(S. Ziffer II). 2. Der etwg ſich ergebende Mehrerlös wird nach Maßgabe der Steigerungspreiſe au fſämmtliche Steigerer zurückvergütet, einen etwaigen Mindererlös haben dieſelben nach dem gleichen Maßſtabe zu erſetzen. Jeder Beſteller iſt verpflichtet, ſich an der Verſteigerung maß⸗ geblich ſeiner Beſtellung zu betheſligen. 4. Die beiden letzten Thiere werden den durch die Verſteigerung nicht verſorgten Beſtellern durch das Loos zugewieſen. 5. Werden die Stuten im Verſteigerungswege nicht ſämmtlich abgeſetzt, ſo ſind die übrig gebliebenen nach Maßgabe der Be⸗ ſtellungen von denjenigen Beſtellern zu übernehmen, die bei der Verſteigerung Stuten entweber nicht, oder nicht in der beſtellten Zahl erworben haben. Die Zutheilung geſchieht in dieſem Falle durch das Loos und gilt als Kaufpreis der Anſchlagspreis der betreffenden Stute. VIII.. Der Uebernehmer der Stute hat ſich durch Revers zu verpflichten: 1. Die Stute kräftig zu nähren und gut aufzuzüchten. 2. Dieſelbe nicht, ehe ſie 3 Jahre alt geworden iſt, zu beſchlagen oder zur Arbeit zu verwenden. 3. Dieſelbe ſpäteſtens im Alter von 4 Jahren zur Paarung einem mit Stagtsunterſtützung gehaltenen Hengſt gleicher Zucht⸗ richung zuzuführen und dieſelbe bis zum Eintritt der Zuchtun⸗ tauglichkeit zur Zucht zu verwenden. 4. Die Stute nur an badiſche Züchter, welche die hier ange⸗ führten Verpflichtungen übernehmen, und auch dann nur mit Ge⸗ nehmigung des Gr. Miniſteriums des Junern zu veräußern. 5. Die Stute in das vom Gr. Bezirksthietarzt geführte Be⸗ zirkszuchtregiſter bezw., wo eine Pferdezuchtgenoſſenſchaft beſteht, in das Zuchtregiſter dieſer Genoſſenſchaft einkragen zu laſſen und nom Abfohlen, von einer Veräußerung, oder einem Todesfall der Stute, dem Großh. Bezirksthierarzt bezw. dem Vorſtand der Zucht⸗ genoſſenſchaft zwecks Eintrags in das betr. Regiſter Anzeige zu erſtatten. 6. Die Stute alljährlich bis zum Eintritt der Zuchtuntaug⸗ lichkeit der ſtaatlichen Prämiirungskommiſſion vorzuführen. XI. Das Miniſterium des Junern vorſichert die Stuten für die Zeit eines Jahres, vom Tage der Uebernahme durch den Be⸗ ſteller gerechnet, bei der badiſchen Pferdeverſicherungsanſtalt und übernimmt während dieſer Zeit die Verpflichtungen des Verſicher⸗ ungsnehmers der Auſtalt gegenüher Die Koſten der Verſicherung (Prämie) werden dem Kaufpreis(Ueberuahmepreis) der Stute Zugeſchlagen. Für den Verluſt einer verſicherten Stute wird vergütet: A. wenn dieſelbe verendet, iſt 80% der Verſicherungsſumme, b. wenn ſie wegen gänzlicher Unbrauchbarkeit oder in Folge eines ertittenen Unfalls mit Genehmigung des Miniſterſums 0 Innern getoödtet worden iſt, 60½ der Verſicherungs⸗ umme. Dabei iſt der Beſitzer berechtigt, die etwa verwendbaren Theile des Pferdes für ſeine Rechnung zu verwerthen. Die vorbezeichnete Eutſchädigung wird von der Pferdever⸗ ſicherungsanſtalt an die Cenſtalkaſſe für Gewerbe, Landwirthſchaft und Statiſtik ausbezahlt und von letzterer zunächſt zur Deckung der noch ausſtehenden Kaufpreisraten verwendet, wodurch die Schuld des Uebernehmers an die Centralkaſſe rür Gewerbe, Land⸗ wirlhſchaft und Statiſtik ſich um den Betrag der gewährten Ent⸗ ſchädigung vermindert. Ueberſteigt die Eutſchädigung die Reſtſchuld, ſo wird der Mehrbetrag dem betreffeuden Züchter duich die Zentralkaſſe für Gewerbe, Laudwirthſchaft und Stattaik baar ausbezahlt. Für nach Ablauf dieſes einen Verſicherungsjahrs eintretende Schadenfälle kommt das Miniſterium des Junern in keiner Weiſe nehr auf, und werden deshalb die betr. Föhlenbefitzer in ihrem eigenen Jutereſſe darauf aufmerkſam geiacht, die Verſicherung noch vor deren Ablauf bei der badiſchen Verſicherungsanſtalt zu erneuern. Dabei wird bemerkt, daß das Miniſterjum des Innern bereit iſt, auf Wunſch der Seulenbeſitzer aun deren Stelle die Verſicherung auf ein weileres Jahr unter den gleichen Bedingungen, wie im erſten Jahre mit der badiſchen Pferdeverſicherungsanſtalt abzu⸗ ſchließen, in welchem Fall der betreffende Beſitzer nicht genöthigt iſt, ſeinen übrigen verſicherungsfählgen Pferdebeſtand ebenfalls zu verſichern. Der Uebernehmer bezw. der Beſitzer der Stute iſt nach den Beſtimmungen der badiſchen Pferdeverſicherungsanſtalt verpflichtel (Revers 1 955 Stute ſorgfältige und gute Behandlung zu Theil werden zu laſſen; 2. Bei deln wahrnehmbaren Einkritt einer Erkraukung odei Verletzung der Stute ſofort einen geprüften Thierarzt zur Behand lung herbeizurufen und das Pferd niach deſſen Anorduungen aus gmom. B 2, 18, 3. St. 45176 giebig und auf eigelle Konen behandeln zu laſſenz 3. Von deut Verenden öder Verünglücken der Stute ſpateſtents innerhalb 24 Stunden dem Gr. Bezirksthierarzt Anzeige zu er⸗ ſtatten, welch letzterer dieſe Anzeige auf kürzeſtem Wege dein Gr. Miniſterium des Innern übermittelt. is zum Eintrefſen des Bezirksthierarztes, welcher ſe nach Lage des Falles nach eigenem Ermeſſen eine Sektion vornimmt, oder in Fällen, bei denen eine ſolche unnöthig erſcheint, einen ein⸗ gehenden Befundbericht an Ort und Stelle auſnimmt, muß der Kadaver des verendeten Pferdes unverändert bleiben. Die Koſten der Sektion können dem Beſitzer zur Laſt gelegt werden. 4. Die Stute dem Gr. Bezirksthierarzt auf deſſen Verlangen zu jeder Zeit vorzuführen. K. Weun die Pferdeverſicherungsanſſalt die Zahlung der Ver⸗ ſicherungsſumme wegen eigenen Verſchuldens des Stutenbeſitzers in Folge Nichterfüllung der unter Zifſer IX. genaunten Verpflicht⸗ ungen verweigert, wird Seitens des Miniſteriums des Junern von dem zu entrichtenden Kaufpreis keinerlei Nachlaß gewährt. Im Falle ferner die im Vorſtehenden unter Ziffer VIII. und IX. du'geführten Verpflichtungen von dem jeweilkgen Beſitzer der Stute nicht eingehalten werden, kann deiſelbe außer zur ganzen oder theilweiſen Rückzah ung der erhaltenen Kaufpreisnachläſſe und etwaigen Stgatsprämien zur Entrichtung einer Konventional⸗ ſtrafe bis zu 80 M. angehalten werden. Die Bürgermeiſterämter werden beauftragt, dieſes in geeigneter Weiſe zur Kenntniß der Pferdezüchter und Inkereſſenten zu bringen. Mannheim, den 1. März 1900. g. A 2 Großh Beſzirksamt: Pfiſterer. Iu Verſammiungslokal der apoſtol. Gemeinbe, 6, 8, Rückgebäude, part., Dienſtag, den 6. Mürz Abends 8¼ Uhr, 1 2** 5 Oeffentlißer Vortraa von Robert Scheu über: 45820 „Das Gleichniss von den Zeften Noahs und sein Elfüllung in dies½ letzten Zait.“ (Matth. 24, 87—42.) Der Eintritt iſt frei.— Jederimanu iſt freundlichſt eingeladen. Suddentsche Bauk 0 6 Nr. 4 MANNHEIM. o sé ur. 4 Telephon Nr. 20 und Nr. 541. Filiale in Worems. Commandite in St. Johanmn. Erönnung von laufenden Rechnungen mit und ohne Oreditgewührung. Frovisionsfreie Check-Reehnungen und An- nahme verzinslicher Baar-bepositen. Wir vergüten zur Zeit: 3½% hne vorherige Kündigung, 3/ö% bei viertelfähriger Kündigung, 4%„ halbhfänriger 5 Annahme von Werthpapieren zur Aufbe⸗ Wahnrung in verschlossenem und zur Verwaltung in offenem Zustande. Vermiethung von Fresorfächern unter Selbst- verschluss der Miether in feuerſestem Ggevölbe. An- und Verkauf von Werthkpapieren, sowie Ausführung von Börsenaufträgen an der Mann⸗ heimer und allen auswürtigen Börsen. Discontirung und Einzug von Wechseln auf das In- und Ausland zu billigsten Sätzen. Kusstellung von Checlks und Acereditiven auf alle Handels- und Verkehrsplätze. Einzug von Coupons, Dividendenscheinen und verloosten Elelten. 45832 Versicherung verloosbarer Werthpapiere gegen Coursverilust und Controle der Verloosüngen. 25578 Damensepneiderei u. Zuschneidekunsf erlernten wir Unterzeichneten perfect dadurch, daß uns in der nach⸗ genannten Lehrauſtalt für uns, reſp. unſere Kunden, alle vorkom⸗ menden Garderoben⸗Gegenſände anzufertigen geſtattet worden; ſo fertigten wir während ünſerer Lehrzeit 15 eleg. Coſtüme, mehrere Blouſen, Jaquets und Kinder⸗Kleider Indem wir dadurch, wie vorſtehend mitgetheilt, die Damenſchuriderei und das Zuſchneiden in der 45648 Maunheimer Zuſchneide⸗Akademie für Damenbekleidung, N 3, 15, gründlich erlernt haben, ſprechen wir öffentlich dem Lehrperſonal der genaunten Lehrauſtalt unſern Dank aus, und zur gründlichen Erlernung können wir nur dieſe Lehranſtalt auf das Beſte empfehlen Ferner theilen noch mit, daß jede Schülerin in kurzer Zeit in die Lage verſetzt wird, die augegebenen Garderobengegenſtände anzufertigen(z. B. ſind 2 Damen von Ludwigshafen in der ge⸗ naunten Lehranſtalt, welche noch nicht die Hälfte Lehrzeit abſolvirt haben. Dieſe haben ſchon 9 elegante Coſtüme, mebrere Blouſen, Jaquets u. Kinderkleider angefertigt. Es ſind dies Frl. Anna Löhr, Schulſtraße 1, und Frl. Emma Kern, Oggersheimerſtr. 5, welche alles Erwähnte uns beſtätigen konnen.) Auguſte Schwenn, M nnheim, Rheinhäuſerſtr. 14. Kuth. Farrenkopf, Merzelſtr. 1. Frau M. Starn, H 7, 25. Albert Lorbeer N 2, 7. Goldarbeiter 2, 7 Lager und Fabrikation von Gold- und Silber-Waaren. Werkstàätte tür 34191 Neuarbeiten, Umünderungen, u. Reparaturen von(%% Silber- und Galanteriewaaren. Gegründet 1867. Mitgliederzahl ca. 3000, Telen NVr. 379. Bureau und Vereansräume Lit. C 4, 11. Der Verein bietet seinen Mitgliedern: Vorlesungen literarischen. geschichtlichen, naturwissen- schaitlichen, kuustgeschichtlichen, kaufm.-fachiwissen schaktlichen Inhalts, Reeitationen. Ribliothek mit ca. 5000 Bäuden, Fachliteratur, Belle tristik ete. Lesesgal ea. 90 in- und ausländ. Zeitungen, illustr Monats schritten, Witzhlütter, Atlauten, Lexica, Adressbucl der Welt(61 Bände). Unterrichtskurse: Handelsfächier, franz., engl., ital., holl spau, und russ. Sprache. Hostenfreie Sstellenvermittlung, Ermüssigte Ge pühren bei anderen grösseren Kaufm. Vereien, HKrankenkasse, eingeschr. Hiltskasse. Niedrige Beiträg. Interstiltzeng in Nothtällen. Rechtsberathung, eveut. unter Mithilfe eines juris Beistandes. Lebens- und Unfallversieberung auf Grund vo Vertrügen mit verschiedenen Gesellschaften, wesentlich. Vortheite beim Abseblusse. Uebersetzungen vom Deutschen in fremde Sprachen un umgekehrt. Vergnügungen. Abendunterhaltungen, Ausflüge etc. Preisermässigungen beim Garassh. Hof- un Nationalheater— Sualbau-Variétée Apollotheater,— Panozama— Badean stalten— Photograph. Anstalten, nienteljahri. Beitrag ii..— Lehrlinge..5 361⁵ Nüäheres im Bureau Vergebung von Bauarbe ten zur Nenoval on d7s Großherzogligen Schloſſes in Monnheim. Zur Juſtandſetzung der dem Schloßgarten zugekehrten. Fa⸗ caden des Schloßmittelbaues S ſollen im Wege ſchriftl. Angebotes in Accord vergeben werden: 1. Maurer⸗ u. Verputz⸗ arbeiten, 2. Steinhauerarbeiten, 5— 2 3. Schmiedearbeiten. Zeichnungen u. Uebernahms⸗ bedingungen können während der üblichen Geſchäftsſtunden bei der us terzeichneten Stelle (Schloßbauhureau) eingeſehen werden, woſefbſt auch die An⸗ sformulare erhältlich ſind Die Suhmiſſionseröffuung findet Samſtag, den 17. März, BVormittags 9 uhr, ſtatt. Die Zuſchlagsfriſt erſtreckt ſich bis zum Erſcheinen des Fi nausgeſetzes, mindeſtens aber guf 4 Wochen. 35661 Maunheim, den 2. März 1900. roßh. Bezirksban Juſpection. Helzliche Sitte. Es ſind gewiß in zahlreichen Familten viele Bücher u haltenden und belehrenden Ju⸗ balis(namentlich„Schriften für die reiſere Jugend“) zu finden, die hier ihren Zweck erfüllt haben und wie unbeagchtet in einem Winkel verſtauben. Wie viel Freude könnten ſolche Bücher noch machen, wie viel Segen köunten ſie noch ſtiften, wenn ihre Beſitzer ſich entſchließen wollten, ſie einer Vereinsbib⸗ liothek abzunr 0 Evaug. Männer⸗ u. vereins hier iſt ſolcher Zuwend⸗ ungen dringend bedürftig. Unſere Mitglieder leſen gern und viel Wir kichten deßhalb an alle Die⸗ jenigen, die ſolche todten Schätze ihr eigen nennen, die herzliche Bitte, ſie uns zukommen zu laſſen, damit ſie noch an vielen Leſern ihre Beſtimmung erfüllen köunen. „Vielleicht finden ſich auch einige Förderer der Volksbildung bereſt, uns Gaben an Geld zuzuwenden, daß wir im Stande ſind etliche Klaſſiker, die uns noch fehlen, und einige neuere Werk(von Roſegger, C. F. Meyer, G Keller u..), an denen wir beſonders arm ſind, anzuſchaffen. Gaben aller Art nimmt der Unterzeichnete ſtets gern in Empfaug. Wir ſind auch bereit auf gefällige Benachrichtung hin, die Bücher in der Wohnung der freundlichen Gebern abholen zu laſſen. 45806 Der Vorſtand des Evang. Männer⸗ und Jünglingsvereins; H. Greiner, Vikar. Datum-Eier täglich friſch aus eigener Zucht empfiehlt: 42883 S. Wesech, Lindenhof. Rheinauſtr. 3. Niederl.: J. Knab, Breiteſtr. E1. Sind leichtverdaulicher und ſeinſchmeckender als ſogen. Land. und Kiſteneier. Auch in diesem Jahr- hundert bleibt etallukz⸗lan in in Dosen A10 Pfrüberall zu haben. 5 2 —— 4 Arbeitsmartt der Central-Anstalt füir Arbeitsnachwels jeglicher Art. 8 1,17. Mannheim 8 1, 17. Telephon 818. Die Auſtalt iſt geöſfnet an Werk⸗ tagen von 8 bis wühe und von —6 Uhr. Stelle ſinden. Männliches Perſo nal. Holzbildhauer, Buchbinder, Bürſtenmacher, Holzdreher, Bar⸗ biere, Friſeure, Gärtuer, Kern⸗ macher, Gußputz ibler, Bau⸗ ſchloſſer, Hufbeſchlag⸗Schmied. Schneider, gr., kleine Stücke, auf Woche, Möbelſchrei Stuhl⸗ macher, Polirer, S Spengler, Tapezier, Lehr linge. Bäcker, Buchbinder, Dreher, Friſeur. Gärtuer, Mechaniker, Graveur, Sattler, Schloſſer, Spenglec,Tapezier,upferſchmied Ohne Handwerk. sknecht, landwirthſchaftl. 7 Perſonal. bürgerl, kochen, Spülmädchen für Reſtauratious⸗ und Lehrmädchen, für Hotel und cheu, Kin⸗ acherin, Ma⸗ ſchinennäherin, Laufmädchen, Monatsfrauen, Verkleberin, Sor⸗ tirerin, Fabrikarbeiterinnen. Stelle ſuchen. Männliches Perſonal. Maſchinen⸗Heizer. Ohnſe Haudwerk. Aufſeher, Bureaugehitje, Bu⸗ reaudiener, Herrſchafts⸗Diener, Einkhſſ ie“ deibl. nädchen Hausagrbeit, 1 Wirthſchaft Herrſchaftsköchin, Zimmermäd Herrſchaft, Ki 8 ſiepen empfieblt ſie Karch B. S flür S in und ar dem Hauſe und kann allen Geſchmacksrichtungen Genüge 45869 Eine Perlnadel, beſtehend aus 3 Perlen, durch die Heidelberger Zufahrt⸗ und Moltkeſtraße verloren. 45857 Gegen Belohnung abzugeben P 7, 24. 3. Stock. Frlfcugchikfessntee ü lige Jock, Caillen⸗ und Jchen⸗A beiter innen werden gegen hohen Lohn per ſofort verlangt.*45843 1. Siiss ir. Nachfolger, D 3, 16. f5 Aryan geiucht, 1, 18, Monatsftan gasen 48 Fzeinliche Monatsfran für Morgens 2 St geſucht. 45854 ei Monatsfrau 3 geſ. Molz, Gontardſtr. 2, 4 St. 7 1 8 +. 2771 17 2— Ein gopildetes Fräulein für den Nachmittag zu einem 8⸗jährigen Jungen geſucht. 8, 5, 2. St. 45861 ANelteres kinderloſes Ehepaar ſucht zum 1. Ayril ein anſtändi⸗ ges erfahrenes Mädchen, welches event, auch etwas kochen kann. Guter Lohn bei guter Behand⸗ lung. Meldungen—5, Rhein⸗ damimſtraße 49, 3. 45855⁵ tüchtiges Mädchen, das 2kochen kann, geg. hoh. Lohn aufs Ziel geſ Bismarckpl.19, 3. St.48838 Möbl. Zimmer in guter Lage per 14. März zu miethen geſucht. Angebote mit Preisangabe unt. Nr. 45844 g. d. Exp. d. Bl. erbeten. Per 1. April oder ſpäter ſchöne Wohnung, 3 Zimmer, Küche u. Hubeh. z. v. Näh. Rheinhäuſerſtr.18, 4. St.48889 leine ruhige Familie ſucht per K Juni⸗Juli Wohnung 99 bis Zimmern u. Zubehör. Offerten unter Nr. 45830 an die Exped. d. Bl. 6 2 5 Marktplatz, iſt der 2;. 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