Telegramm⸗Adreſſe: „Jonrnal Mannheim.““ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2958. Abonuement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Juſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. —8 ⸗Zeile 60 Pfg. inzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 5f8 E 6. 2 (Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Mannheim und Umgebung. Mannheimer Journal. (110. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Verantwortlich für Politik: Dr. Paul Harms. für Theater, Kunſt u. Feuilleton: Dr. Friedrich Walter. kür den lolalen und prov. Tpeil; EFruſt Müller. für den Juſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. L. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei,(eErſte Mannheimer Typograpd Auſtalt,) (Das„Maunheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannbeim. (Mannheimer Volksblatt.) E 6. 2 Nr. 127.(Abendblatt.) Ernſte und heitere Bilder aus der Reichstags⸗Sitzung. Nach der Proſtitution kommt gleich die Kunſt, das iſt die Ordnung im parlamentariſchen A⸗b⸗c! Das Bild hat ſich aber doch weſentlich geändert. Nachdem vorgeſtern die Sittlichkeitsfanatiker in Ausdrücken geſchwelgt hatten, die die Damen von der Tribüne wegekelten; wurde geſtern manch würdiges und manch witziges Wort für die Freiheit der Kunſt geſprochen. Die Regierungs⸗ vertreter, die ihr Bündniß mit den Dunkelmännern zu verthei⸗ digen hatten, waren wahrhaftig nicht zu beneiden. Scharf aber treffend charakteriſirte Abg. v. Vollmar das berühmte normale Sittlichkeitsgefühl, dieſen unwahren Begriff, worauf ſich die Vorlage aufbaut: Nun ſagt man, der Richter wird das Rechte finden. Nach den geſtrigen Leiſtungen der Herren Gröber und Roeren habe ich dazu keinerlei Vertrauen. Alſo fort mit den Kautſchukbeſtimmungen! Nicht beſſer ſtehts mit dem Einwand, das unverdorbene Volksgefühl werde leicht erkennen, was ſchamlos iſt. Ach du lieber Himmel! Denken Sie doch daran, daß in einem großen Theil Deutſchlands das Zuſammenleben der Brautleute als nichts weniger denn als ſchimpflich und verbrecheriſch beurtheilt wird. Wo iſt denn, als wir das hier zur Sprache brachten, damals Ihre Anerkennung des unverdorbenen Volksgefühls geweſen? Welche eigenthümliche und verwirrte Vor⸗ ſſtellungen über Sittlichkeit herrſchen im Volk? Es gibt Gegenden, wo der Verkehr der Geſchlechter der denkbar freieſte iſt. Jedes irgendwie gewandte Kraft⸗, Lebens⸗ und Luſtgefühl wirft ſich ſofort auf das Geſchlechtliche, was in Worten, Späſſen und Handlungen aller Art ſeinen Ausdruck findet. Die erſte beſte Kirmes beſtätigt Ihnen das. Vor einigen Wochen war in München eine Gerichtsverhand⸗ lung. Drei Bauernmädchen aus dem Dachauermoos hatten ſich damit vergnügt, einen Burſchen auf dem Felde gewaltſam auszu⸗ ziehen und mit ihm Unfug aller Art zu treiben. Das Gericht hat be⸗ funden, das ſei ein derber, ländlicher Ernteſcherz.(Große Heiterkeit.) In Stuttgart dagegen hat man ſich ſchon über die nackten Kniee der bayeriſchen Gebirgler entrüſtet, in andern Gegenden über die ihre Kinder ſtillenden Böhminnen, ja in der Oberpfalz iſt den Schulmädchen perboten, Kleider ohne Aermel zu tragen, da der nackte Arm unſittlich ſei.(Heiterkeit.) Als Gipfel der Sittlichkeit würdigen weite Kreiſe unferes Vaterlandes wahrſcheinlich das, was die bekannte Sarrenthalerin, welche die Sommerfriſchlerinnen baden ſah, in die Worte kleidete: Do müaßt i mi aber ſchoamn, eſo nacked ins Woaſſa einiz'ſteign!“(Große Heiterkeit.) Dieſe angeblich unverdorbenen Leute des Volkes werden jedes nackte Bildwerk, und wenn es die aller⸗ erhabenſten, züchtigſten, kühlſten wären, unter allen Umſtänden als etwas Unſtttliches empfinden(ſehr richtig!), aus dem einfachen Grunde, weil ſie ſo etwas nie geſehen haben(ſehr gutl), weil ihre Augen gar micht gewohnt ſind, dergleichen Dinge ſehen und verſtehen zu können, und weil ſie infolgedeſſen etwas ganz Anderes ſich dabei denken. Es iſt gar nicht wahr, daß das Volk im Stande wäre, über die Kunſt ein Urtheil abzugeben. Dazu bedarf es des gebildeten und geläuterten Geſchmacks. Wenn ſchon Leute von geſellſchaftlicher Bil⸗ dung ſo ganz unglaubliche Kunſtfanatiker ſein können(ſehr wahr!), welch ein Urtheil berlangt man dann vom Volke? Ganz gewiß ſind im Volte große Anlagen für die Künſte vorhanden, und auch in einem nicht geringen Theil des Volkes iſt auch das Sehnen vorhanden nach dem Schönen und Künſtleriſchen, aber erſt muß es ſozial gehoben und gebildet werden, um ein Kunſturtheil abgeben zu können. Wer heute behauptet, das unverdorbene Volksgefühl könne hier ein maß⸗ gebendes Urtheil abgeben, der macht nur ganz leichtfertig eine Redens⸗ art oder der will ſeine eigene Kunſtanſchauung dem Volke unterlegen, um ihr ſo einen Hintergrund und größeren Nachdruck zu geben. Sehr wahr!) Freitag, 16. März 1900. (Jelephon Ur. 218.) — Der Abg. Müller⸗Meiningen, der in der zweiten noch faſt allein gegen die Ungeheuerlichkeiten der lex Heinze an⸗ knüpfte, brachte wieder ein paar hübſche Pröblein von dem bei, 1 dem fetzigen Recht ſchon möglich iſt. Dahin gehört das unſittliche Corſett: Die Bewegung geht ja ſchon nicht nur gegen die Produkte der Kunſt, ſondern auch gegen die Induſtrie. Sehen Sie dieſes Plakat einer Corſettfabrik. Es mußte von einem Bahnhof entfernt werden. Soweit geht heute ſchon die Prüderee. Iſt dieſer Ausſchnitt hinten, der lange nicht ſo tief iſt wie bei einer Hof⸗ dame. unſittlich? Es kann offenbar nur die Abbildung des Cor⸗ ſetts die unſittlichen Gefühle ſo aufgeregt haben. Da verbieten Sie doch nur den Verkauf von Corſetts in den Läden.(Lachen rechts.) Je nun, wenn er als geſundheitsſchädlich ver⸗ boten würde, das wäre jedenfalls eine verdienſtvollere That der Geſetzgebung, als der Kampf wider die„ſittengefährliche“ Kunſt. Zur beſonderen Belehrung des Herrn Roeren erzählte dann der Redner von der Teda, die mit ihrem Schwane ſogar— an der Peterskirche in Rom ein Unterkommen gefunden hat: Herr Roeren fragt mich, was haben denn die verbündeten Regie⸗ rungen mit dem Vatican zu thun?(pv. Vollmar: Sehr viel! Heiterkeit.) Gewiß, bei Militär⸗ und Flottenvorlagen könnte man darüber ſprechen, aber auch die Frage: Was hat der Vatican mit der deutſchen Kunſt zu thun? Und da ſage ich, ſehr viel! Neproduktionen der vaticaniſchen Kunſtwerke bedürfen der Erlaubniß des Vaticans. Nun wiſſen Sie, daß nichts Herrn Roeren ſo zuwider iſt, als eine Leda mit dem Schwan.(öeiterkeit.) Nun, an der Mittelthüre der Peterskirche, des Heiligſten der ganzen katholiſchen Welt, ſehen Sie Chriſtus mit den Apoſteln, flankirt von Arabesken mit mytho⸗ logiſchen Darſtellungen, darunter die Leda mit dem Schwan!(Hört, hört! und Heiterkeit.) Wollen Sie das Original dort ſtehen laſſen, Herr Roeren, wo täglich Hunderte von unreifen Alumnen vorbeigehen, die ſich mit der Mythologie ſehr gut auskennen und ganz genau wiſfen, was das iſt, was ſie ſehen, aber die ernſten künſtleriſchen Reproduktionen aus den Auslagen unſerer Kunſtläden entfernen? Wo bleibt da die Logik? Da muß ich ſagen, die Herren in Rom, die von jeher ein großes Kunſtverſtändniß hatten, ſtehen himmelhoch über den Herren vom Centrum.(Lebhafter Beifall.) Es ſcheint aber allmählich auch in der Centrumspreſſee zu tagen.(Lachen im Centrum.) Da heißt es in einem Artikel:„Sollen wir zur Inferiori⸗ tät herabſinken? ſoll die katholiſche Kunſt an Marasmus dahinwelkene ſoll man uns noch weiter eine mit Unfruchtbarkeit geplagte Kaſte nennen? Was aber iſt die tiefſte Urſache unſerer ſogenannten Infe⸗ riorität? unſere Theilnahmsloſigkeit— und hören Sie, Herr Kollege Roeren— und unſer mangelndes Verſtändniß der fortſchreitenden Literatur.“(Große Heiterkeit und Beifall) Und dann gab der Redner noch ein beſonders glorreiches Teuſurſtücklein zum Beſten: Haben wir eine ſolche Beſtimmung noch nothwendig? Haben wir nicht die Cenſur? Haben wir nicht den§ 183 gegen improviſirte Schweinigeleiem eines Darſtellers? In allerjüngſter Zeit wurde in einer ſächſiſchen Stadt das Drama„Schuldig“ von Richard Voß ver⸗ boten, ein Stück, das der kunſtſinnigen Gemahlin des Herzogs von Meiningen gewidmet iſt. Aus der„Jugend“ von Halde ſtrich der Cenſor die Stelle:„Küſſe mich, küſſe mich!“ Aennchen ſagt:„Als du draußen vor der Thür ſtandeſt, um mich zu wecken, da hatte ich gedacht, das wäre ſo ſchön, wenn du hereinkämſt.“ Der Cenſor ſtrich einige Worte daraus. Nun lautete die Stelle:„Als du draußen vor der Thür ſtandeſt, da hatte ich gedacht, das wäre doch ſo ſchön, wenn— Gedankenſtrich.(Stürmiſche Heiterkeit.) Feuilleton. Sarah Vernhardt als Herzog von Reichſtadt. Die Pariſer haben keine Zeit mehr, ſich mit dem Brand des Theatre Frangais zu beſchäftigen. Ihre Aufmerkſamkeit kon⸗ zentrirt ſich nun auf die ſchon ſo lange und mit ſo großem Pomp angekündigte Premiere von Edmond Roſtand's„'Aiglon“ im Renaiſſance⸗Theater, die geſtern Abend mit Sarah Bern⸗ hardt als Herzog von Reichſtadt ſtattfand. Die erſte Vor⸗ ſtellung war urſprünglich für den 12. März angeſetzt. An dieſem Tage ſpielten aber die Societäre der Comédie zum erſtenmale im großen Opernhauſe. Sarah Bernhardt hat deßhalb die Probe auf heute verſchoben.„Das Unglück, welches die Coms die Fran⸗ gaiſe betroffen hat“— ſo ſchreibt die Künſtlerin an die Pariſer Blätter—„macht es mir zur Pflicht, ihr den Vortritt zu laſſen. Ich will die Freunde der Comédie, welche auch zu zu jenen Edmond Roſtand's zählen, nicht daran hindern, dem großen Hauſe ihre Sympathien zu beweiſen. Andererſeits will ich meine Premiere nicht auf Montag den 13. März verſchieben, denn ich fürchte mich vor der Zahl 13“. In den franzöſtſchen Theaterkreiſ en herrſchte große Spannung, und ſeit einer Woche verging kein Tag, an dem nicht ein oder das andere Pariſer Blakt die Geſchichte des Herzogs von Reichſtadt erzählte, die Glanzzeiten von Schön⸗ brunn und den Aufenthalt Napoleon's II. daſelbſt ſchilderte oder ein Interview mit dem Dichter oder der Tragödin veröffentlichte. Ueber die Handlung von„'Aiglon“ war aber weder von Sarah noch von Roſtand etwas herauszubringen.„Sie iſt zu detaillirt und voll von Nuancen, läßt ſich daher ſchwer zuſammenfaſſen,“ das iſt Alles, was Roſtand ausplauderte. Sarah Bernhardt ſelbſt wahrte das Geheimniß des Dichters und ſprach nur von der Aus⸗ ſtattung des Stückes, die feenhaft ſein würde. Eine Mitarbei⸗ terin der„Fronde“, welche der Künſtlerin einen Beſuch abſtattete, erzählte in dem Blatte, daß ſie Sarah, mit den kurzen Bein⸗ kleidern des Koſtüms des Herzogs angethan, vor dem Spiegel ſtehend getroffen habe. Die Tragödin hat der Rolle ihr ſchönes Haar zum Opfer gebracht und dasſelbe vollſtändig abgeſchnitten. Sie ſieht mit dem ſchwarzen Frack, dem loſen Gilet und dem hohen Kragen ſowie der auf die Stirne fallenden Locke dem Jüngling täuſchend ähnlich. Selbſt das röthliche Blond der Haarfarbe des Herzogs ſtimmt genau. Die Künſtlerin hat ſich auch in allen übrigen Dingen bis in das kleinſte Detail an das Original ge⸗ halten. Nach Dokumenten und Zeichnungen wurden die Schmuck⸗ gegenſtände, wie ſie der Herzog trug, nachgeahmt. Topaſe, mit Goldfäden eingefaßt, bilden die Giletknöpfe; die traditionellen Berloques; ein Goldſtück von vierzig Francs mit dem Kopfe Napoleon's; dazu ein gravirter Topas als Petſchaft; ein Ring mit einem grapirten Saphir; ein Nadelpaar für die Cravatte mit einer von einem Lorbeerkranze umgebenen Perle. Die Ause ſtattung ſelbſt iſt genau nach den Originalien im Schönbrunner Schloſſe gehalten. Da iſt der Lackſalon mit den altjapaniſchen Lackmöbeln, in welchem auch ein überaus werthvoller Schrank à la Louis“ XVI. ſtehen wird, den die Familie des Grafen Pro⸗ keſch⸗Oſten der Künſtlerin zur Verfügung geſtellt hat. Auch eine Nachbildung der berühmten Wiege des Herzogs, die bekanntlich aus maſſivem Gold von Proudhon angefertigt und don der Stadt Paris Napoleon I. geſchenkt wurde, iſt zu ſehen. Die Wiege be⸗ findet ſich in der Wiener Schatzkamemr. Ueberaus koſtbar ſind die Toiletten, die zum Theil in Wien angefertigt wurden. Das Coſtüm des Fürſten Metternich wurde in Wien nach einem Ge⸗ mälde angefrtigt. In dem Stücke kritt auch die Tänzerin Fanny Leſ ung Höchſt draſtiſch zeichnete dann der humorvolle Deinhard das Zukunftsbild des Gendarmen mit dem gröblich verletzten Schamgefühl: Ich ſage, wir erblicken eine große Gefahr in dieſem Paragraphen, weil er juridiſch nicht faßbar iſt. Da kann der Staatsſekretär ſagen, was er will, es werden niemals dieſe gröbliche Verletzungen des Scham⸗ gefühls und ähnliche Sachen juriſtiſch definirt, juriſtiſch faßbar ge⸗ macht werden. Um Ihnen das klar darzuſtellen, will ich Ihnen er⸗ zählen, wie ſich, nachdem das Geſetz in Kraft getreten ſein ſoll, eine Scene etwa abſpielen kann, in der das Geſetz zur Anwendung kommt. Wir wollen annehmen, daß in einer großen Stadt Deutſchlands ein Kunſtladen iſt, der antike, mittelalterliche und auch andere Sachen ausſtellt, natürlich um daran zu verdienen, um aber auch durch ſeine gute Auswahl die Menſchen zu erfreuen. Der Gendar m, wenn er des Morgens durch die Straße geht, ſchaut auch gern in den Loden hinein und ſtieht nun, wollen wir einmal annehmen, zum erſten Mal die Figur von Schaper, den Apoxhomenos(antiker Ringkämpfer, der ſich mit dem Schabeiſen reinigt); ich nenne keine Götter, aber eine Figur, die durch wunderbare Feinheit, durch den Rhythmus ihrer Be⸗ wegungen, durch die Durchführung zum großen Kunſtwerk wird ohne beſondern geiſtigen Gehalt. Er ſieht den Schaper. Nun fällt es ihm ja nach den Ausführungen des Staatsſekretärs leicht, die erſte Beding⸗ ung zu erfüllen, nämlich zu ermeſſen, ob derſelbe in ärgernißerregendet Weiſe ausgeſtellt iſt. Da finden ſich vor einem Kunſtladen, wenn man ein bischen wartet, immer Leute, die durch ihre Aeußerungen über das, was darin iſt, beweiſen, daß hier in ärgernißerregender Weiſe aus⸗ geſtellt iſt. Das unterliegt keinem Zweifel, das gebe ich gern zu. Was aber viel ſchwieriger iſt, das iſt, wie jetzt der Gendarm dazu kommt, die zweite Beſtimmung des Geſetzes zu erfüllen, nämlich zu er⸗ mitteln, ob das Schamgefühlgröblich verletzt iſt. Der Gendarm hat bis dahin jedenfalls in ſeiner Inſtruktion Belehrungen dar⸗ über erhalten, was es heißt, das Schamgefühl nur zu verlezen, das Schamgefühl motivirt zu verletzen oder das Schamgefühl gröblich zu verletzen.(Heiterkeit.) Es muß gröblich verletzt ſein. Nun iſt der Gendarm in der Kaſerne mehr zu einem brauchbaren Ver⸗ theidiger des Vaterlandes, zu einem Krieger ausgebildet worden, als daß er in der Kaſerne gerade eine Belehrüng, eine Erziehung genoſſen hätte, welche ihn beſonders geeignet machen könnte, die Sozialpolitit des Schamgefühls zu pflegen.(Heiterkeit.) Der Gendarm muß aber hier thun, er muß alſo ermitteln, ob etwa ſein Schamgefühl gröh⸗ lich verletzt iſt. Das thut er auch natürlicherweiſe am einfachſten da⸗ durch, daß er ſich vorſtellt, wie wäre es denn, wenn ich ſelbſt ſo daſtände wie der Athlet(große Heiterkeit); denn daß er nach ſeiner äſthetiſchen Erziehung deinen Unterſchied machen kann zwiſchen einem ausgezogenen Gendarm und einem nackten griechiſchen Athlelen, das iſt ja ganz ſelpſtverſtändlich.(Große Heiterkeit.) Der Gendarm erweckt alſo dieſe Vorſtellung in ſich und ſiehe da, er ſchämt ſich. (Große Heiterkeit.) Ihre Heiterkeit ſcheint mir zu zeigen, daß Sie das noch nicht erlebt haben. Ich will es Ihnen kurz erzählen mit einem Bilde: Wie wenn im Frühſommer die blauen Schatten der Nacht zurückweichen vor dem ſilbernen kommenden Tag, und allmählich das Licht dieſelbe goldene Farbe annimmt, bis plötzlich über den See ſteg⸗ reich Eos mit den roſigen Fingern erſcheint und das roſige Licht ſich verbreitet über Welt und Wald und Feld und Au und über Leben und Natur, ſo ſtrahlt dann der Gendarm in dem roſigen Lichte, in dem er ſich ſchämt.(Schallende Heiterkeit.) Jetzt ſind alſo die beiden Bedingungen gegeben, die nothwendig ſind, daß der Gendarm die Sache vor den Richter bringt. Er nimmt alſo den unglücklichen Apoxyomenos am linken Fuß(Heiterkeit) und bringt ihn zum Richter. Der Richter iſt ja nun natürlicherweiſe Strafrichter und kein Kunſt⸗ richter. Er hat in den neun oder zehn Semeſtern, die ihn die Vor⸗ ſchriften verurtheilen zu ſtudfren(Heiterkeit), auch mancherlei gelernt, wo es ſteht, wenn man Jemand einſperren ſoll und auf wie lange. Et hat aber ſeine Studien eben weſentlich darauf beſchränken müſſen und andere Sachen weniger viel treiben können. Er kommt alſo⸗ dieſem Apoxyomenos gegenüber auch eiwas in Verlegenheit. Der Gendarm — Joſeph Kainz hat über ſeine Krankheik und den Aufenthalt an der Riviera Folgendes erzählt:„Es hat mich dies⸗ mal ſtark gepackt, doch habe ich mir meine Krankheit nicht erſt während meines Gaſtſpielurlaubes, ſondern ſchon früher geholt. Vor Weihnachten mußte ich nach Brünn fahren. Das Coupee war nicht geheizt, und ich habe arg gefroren. Damals, glaube ich, habe ich mir eine Erkältung zugezogen. Der Zufall brachte mich noch mit Leuten in näheren Contact, die an einer heftigen In⸗ fluenza litten, und ich dürfte bei meiner Empfänglichkeit für der⸗ artige Infectionen durch dieſen Verkehr zu meiner Erkältung auch noch eine Influenza acquirirt haben. Dazu kamen große Anſtrengungen, die Weihnachtsbeſorgungen und die Vorberei⸗ tungen für das Gaſtſpiel. Am 2. Januar trat ich in Karlsruhe auf. Nach der Vorſtellung begab ich mich ſofort zu Bette. Dies thue ich faſt immer bei Gaſtſpielen, ich lege mir die größte Scho⸗ nung auf, ſo daß ich mich auf Gaſtſpielreiſen eigentlich er⸗ hole.(21) Ich habe in Karlsruhe, Mannheim, Mainz, Zürich und Frankfurt a. M. geſpielt. In Zürich mußte ich nach dem dritten Abend abſagen. Ich war zu unwohl und habe nun fünf Tage pauſirt. Da bin ich im Bette gelegen und habe den ganzen Tag geſchlafen. Meine Frau überraſchte mich in Zürich. Sie war auf die Nachricht von meinem Unwohlſein dahingereiſt. Wir fuhren nach Frankfurt. Dort habe ich unter furchtbaren Fieber⸗ zuſtänden den Hamlet geſpielt. Nach dem erſten Akte depeſchirte ich meinem langjährigen Berliner Hausarzt Dr. Sperling, er möge ſofort kommen. Am nächſten Morgen war er bereits an meinem Bette und konſtatirte eine Lungenentzündung. Profeſſor Norden, Dr. Sperling und Dr. Strauß traten zu einem Con⸗ ſilium zuſammen und diagnoſticirten den abſteigenden Verlauf einer Lungenentzündung. Die Aerzte erklärten, daß ich, als dieſe Krankheit ihren Höhepunkt erreicht hatte, noch geſpielt haben Pfälzer Dr. Elßler auf, von der ganz fälſchlich behauptet wurde, ſie ſei zu dem Herzog in intimen Beziehungen geſtanden. müſſe. Dies wird wohl in Zürich der Fall gewefen ſein, denn da 21 Se. General⸗ Anzeiger. Mannbeim, 16. Maͤrzs Teſff ihm ſeine Empfindungen mit und dann denkt natürlicherweiſe der Richter, der Gendarm hat recht, mir ginge es eigentlich gerade ſo. Der Richter ſchämt ſich auch.(Große Heiterkeit.) Ja, meine Herren, es 175 ſehr merkwürdige Urtheile, und es mir eigentlich leid, wenn Sie da lachen; denn es fehlt uns— wir können dem armen Richter nicht zu nahe treten irgend ein z u ändiges Tri⸗ bunal, welches beſtimmt, was das ſei, was das chamgefühl gröblich verletzt.(Sehr richtig! links und Heiterkeit.) 5 Das Alles ſſeht ſehr ſcherzhaft aus. Im Grunde aber iſt es doch höchſt traurig, daß die Regierung dem deutſchen Reichstage Geſetze vorlegt, die ſich dermaßen ins Lächerliche ziehen laſſen. Denn nicht auf die Spötter, auf die Geſetzgeber fällt der Fluch der Lächerlichkeit zurück. Ueber die zehn Gebote, dies Muſter einer unzweideutigen und gemeinverſtändlichen Geſetzgebung, hat noch kein anſtändiger Menſch Witze zu machen auch nur verſucht. Das ſollten die frommen Herren doch einmal bedenken. Die Rechte und das Centrum ſuchten der ihnen unbequemen Debatte gewaltſam ein Ende zu machen. Dagegen griff die Linke zum Mittel äußerſter Nothwehr, zur Obſtruktion; ſie beantragte über den Schlußantrag namentliche Abſtimmung und verließ vorher den Saal. Der Antrag fiel, und das mit Recht. Deutſches Reich J VBerlin, 15. März.(Die Budgetkommiſſion) des Reichstags wird in der nächſten Woche die Flottenvor⸗ lage noch nicht berathen. Die Mitglieder der Kommiſſion, ſo wird uns mitgetheilt, ſind wochenlang angeſtrengt thätig geweſen; auf ihren Schultern hat nicht nur die ganze Vorbereitung des Etats gelaſtet, ſondern auch zu einem weſenilichen Theil die Weiterführung der Geſchäfte in den Plenarberathungen, die in den letzten Monaten von dem größten Theil der Miiglieder des WWichstages beharrlich gemieden worden ſind. In Folge deſſen Fedürfe die Mehrzahl der Kommiſſionsmitglieder, nachdem nun⸗ mehr der Gtat zu Ende geführt worden, zunächſt einer kurzen Erholung. Frankreich. P. Paris, 16. März, Ein Wettkriechen vor Rußland wurde der deutſchen Politik vor Zeiten einmal vor⸗ geworfen. Aehnliches ſcheint die Parkſer Preſſe jetzt mit Bezug auf England in Szene ſetzen zu wollen: Die Parifer Blätter ver⸗ zeichnen mit ſichtlicher Genugthuung die Meldung, daß der Prinz von Wales, der„pariſeriſchſte“ unter den Fürſten Europas, zur Ausſtellung kommen wird, von der„ſeine Geſchäfte und Pflichten“ ihn einen Augenblick fern halten zu ſollen ſchienen. Der„Gaulois“ gibt dem engliſchen Thronfolger in etwas ſauerſüßem Tone die Verſicherung, er werde trotz allem Vorgefallenen in Paris hoch willkommen ſein, und wenn der Prinz von Wales ſeinen Aufenthalt in Frankreich benutzen wollte, um das gute Einvernehmen wieder herzuſtellen, das durch die eng⸗ liſche Preſſe während der Dreyfusaffaire getrübt worden war, ſo würde man ihm bei dieſem Werke gern entgegenkommen. Der „Figaro“ bringt eine Karrikatur von Herm, Paul: Engländer⸗ feindſchaft. Ein engl. Jüngling fragt, mit aufgeſchlagener Karte ſeines Murray in der Hand, einen Schutzmann um Auskunft: Es iſt die zweite Straße rechts, erklärt dieſer, indem er nach der Rich⸗ ung hinweiſt. An der Ecke vertraut ein Nationaliſt einem anderen e ſeine Gefühle: Iſt das eine Regierung! Ihre Agenten heilen England Informationen. Aus Stadt und Land. Mannbeim, 16. März 1900. Orgauiſation der Volksſchule in Maunheim. VI. Fnlur die Virtuoſttät des Herrn Rödel, dem Verfaſſer der Denk⸗ ſcheift Dinge zu unſerſchieben, die Letzterer nach ſeiner wiederholten Gellärung in der Geſammtkonferenz der hieſigen Lehrerſchaft weder gedacht noch viel weniger geſchrieben hat, liefert der 7, Arkikel ein köſt⸗ Iſches Beiſpiel! Nach einer Skigzirung der Organiſationsidee des krrn Stadtſchulraths fährt Herr Rödel fort:„Wie paßt zu dieſem Dilde das Karlsruher Volksſchulweſen? Mit der Idee die Schüler ohne RMllckſicht auf das flermögen und den Wunſch der Eltern von Seiten der Schule einem beſtimmien Lehrgang zuzuweiſen, hat dasſelbe aber guch rein gar nichts gemeln“ u, ſ. w. Aus dieſer Darſtellung muß Jedermann den Schluß ziehen, Herr Dr. Sickinger behaupte in ſeiner Denkſchrift, ſein Organiſationsvorſchlag habe mit der Organlſatlon des Karlsruher Vollsſchulweſens das gemein, daß wie dokt die Schüler ohne Rückſicht auf das Vermögen und den Wunſe der Eltern von Seſſen der Schule einem beſtimmten Lehrgang zugewieſen werden. Nun iſt aber genau das Gegentheil *5 FTall. Herr Dr. Sickinger bezeſchnet ausdrücklich dſe Karls⸗ ruher Eineichtung als Gliederung nach äußeren Momenten, war ich furchtbar elend und ſtark vom Fieber geplagt. Die Lungenentzündung war in wenigen Wochen behoben und ging in eine ſchwere Influenza Über. Im Einvernehmen mit Hofrath Nothnagel, der mit den Aerzten in fortwährendem Deßeſchen⸗ wechſel ſand und ſich auch perſönlich für die Verlängerung meines Urlaubes einſetzte, ging ſch am 1, Februgr an die Riviera. Hof⸗ kath Rothnagel empfahl mir Ospedaletti. Dort herrſcht that⸗ öchlich dylliſche Ruhe; es hat die geſchützteſte Lage an der ganzn Rivierg, herrliche Spaztergänge, dabei allen Comfort, kurz man kann alle Freuden ruhigen Landlebens genießen. Dort habe ich mich auch wirklich bald ſehr gekräftigt. Später kamen Ludwig Ganghofer und C. Karlweis; ich hatte alſo auch angenehme Ge⸗ ellſchaft, Hofrath Nothnagel hat mich zu meiner großen Freude ln Ospedaletti beſucht und mich genau unterſucht. Ich habe ganz der Erholung und Ruhe gelebt; manchmal war ich auch in San Nemo, Cap Martin und Nizza. Wiederholt war ich in Monte⸗ Carlo, ohne mich jevoch etwa von dem Hazardſpiele locken zu laſſen. In La Turbie oberhalb Monte⸗Carlo iſt uns einmal ein kleines Abenteuer paſſirt. Mit zwei Freunden, darunter dem Maler Müller, war ich dort. Müller ſetzte ſich auf eine Anhöhe, dog ſein Skizzenbuch heraus und begann zu arbeiten. Da kam ein Offizier daher und ſah ſich wiederholt mißtrauiſch um. Er Helt uns für Spione, die das Fort und die Gegend zeichnen wollten, was natürlich ſtrenge verboten iſt. Es gelang uns aber nach einigen Unterhandlungen, dieſen Verdacht zu entkräften. Ich habe Jebenfalle aus meiner Krantheft die Lehre gezogen, nie mehr den Winter⸗Urlaub zu Gaſtſpielen zu benſitzen.“ **. Eln neues Mittel gegen Tuberkuloſe? Der„Revue des deux mondes“ zufolge haben in Paris die Doktoren Richet und Zur Frage der weil dort die Einweiſung in die einfache oder erweſterle Schul⸗ abtheilung nach der finanziellen Leiſtungsfähigkeit der Eltern (Zahlung von Schulgeld) erfolgt, die für Mannheim vorgeſchlagene Einrichtun, dagegen als Gliederung nach inneren Momenten, weil hier die Einweiſung in die einfache oder erwveiterte Schulabtheilung ausſchließlich nach der natürlichen Leiſtun egkeit der Kinder erfolgk. Herr Dr. Sickinger verwirft die Gliederun nach äußeren Momenten mit aller Beſtimmtheit und verlangt für Mann⸗ heim die Gliederung nach inneren Momenten mit der Begründung: 2Bei dem heutigen geſteigerten Wettbewerb der Kräfte iſt es aber im Intereſſe des Fortkommens des Einzelnen ſowohl, als der Hebung des Bildungsſtandes der Geſammtheit dringend zu wünſchen, danß jedes dazu befähigte Kind während ſeiner geſetzlichen Schulpflicht zum Beſuch der am Heimathsort beſtehenden erweiterten Schule unentgeltlich zugelaſſen wird.“ Allerhand Hochachtung, Herr Kollege Rödel, vor einer derartigen Sorte von„objettiver“ Bericht⸗ erſtattung, ſie iſt ein würdiges Seitenſtück zu dem bereits feſtgenagelten Bericht der„Neuen Badiſchen Schulzeitung“ über die Ergebniſſe der in Marienthal beſtandenen Fähigkeitsklaſſen, in dem einfach ein Satz der als Quelle benutzten Miftheilung unterdrückt und dann friſch und keck behauptet wurde, der Wunſch ſei mißglückt, während gerade in jener Mittheilung der Erfolg ausdrücklich feſtgeſtellt worden war. Wie unſicher muß es um eine Sache beſtellt ſein, wenn man, um ſie zu vertheidigen, zu ſolchen Mitteln greifen muß! Ihren Höhepunkt ſoll die Rödel'ſche Gegenargumentation offen⸗ bar in dem erſchienenen 7. Artikel erreichen, der von dem„nieder⸗ ſchmetternden“ Fiasko berichtet, welches das Prinzip des Reformvor⸗ ſchlags in Zürich erlitten habe. Ehe wir darauf eingehen und noch etwas Weiteres aus Zürich berichten, möchten wir gegenüber dem Rödel'ſchen Wortreichthum zuvor nochmals in aller Kürze feſtſtellen, daß die in der zweiten Denkſchrift des Herrn Stadtſchulraths erwähnten Sonderklaſſen in Baſel, Zürich und Winterthur mit der für Mannheim vorgeſchlagenen Einrichtung in zutreffender Weiſe verglichen werden können. Und zwar iſt das Uebereinſtimmende darin zu er⸗ blicken, daß hier wie dört ſolche Schülerelemente, die in den höheren und umfaſſenderen Unterrichtsgang nicht die wünſchenswerthen Erfolge erzielen würden, getrennt von den Altersgenoſſen in beſonderen Unter⸗ richtsgemeinſchaften(Klaſſen) mit beſonderen Lehrzielen und zwar mit gutem Erfolg unterrichtet werden. Das Zutreffende dieſer Auffaſſung, die von Herrn Rödel wiederholt beſtritten wurde, wird ſich aus einer Darlegung des Schulvorſtandes in Zürich, die nachher in ihrem Wort⸗ laut zur Mittheilung gelangt, klar ergeben. Doch nun zum Fiasko in Zürich! Im November v. Is, hatte der Vorſtand des Schulweſens in Zürich ohne eingehendere Vegründung die Frage angeregt, ob es ſich nicht empfehlen wurde, in den Klaſſen IV—VIl der Volksſchule die ſchwächeren Schüler in beſonderen Parallelabtheilungen nach einem einfacheren Lehrplan zu unterrichten. Der Lehrerkonvent und die Kreis⸗ ſchulpflegen(Schulkommiſſionen der einzelnen Stadtbezirke) haben ſich dem Vorſchlag gegenüber ablehnend derhalten. Weshalb? Herr Rödel führi einige Gründe an mit dem Zufatz, daß es faſt die näm⸗ lichen ſeien, die auch in Mannheim ins Feld geführt würden. Woher dieſe merkwürdige Uebereinſtimmung rührt, darüber kann wohl am beſten Herr Rödel Auskunft geben. Wir ſind indeſſen in der Lage, noch einige andere Momente anzuführen, die bei jener Beſchlußfaſſung ins Gewicht fielen. Zunächſt beſtand die Anſchauung beim Lehrerkonvent und den Kreisſchulpflegen, es handle ſich gleich um eine de ftntive und nicht bloß um eine verſuchsweiſe Einführung der vorgeſchlagenen Organiſation. Sodann gibt es in Zürich— es iſt klaum glaublich aber buchſtäblich wahr— leine gemeinfamen Berathungen zwiſchen dem Vorſtand des Schulweſens und dem Lehrerkollegium. Der Schul⸗ vorſtand war deshalb nicht in der Lage, den erhobenen Einwänden gegenüber Stellung zu nehmen und über zweffelhafte Punkte Aus⸗ tunft zu ertheilen. Mie nothwendig aber ein münplicher Gedanken⸗ austauſch zwiſchen dem Schulleiter und der Lehrerſchaft bei ſolch wichtigen Fragen iſt und wie aufklärend er wirkt, das zeigte ſich in den im Oktober und Nopember 9. Is. abgehaltenen Konferenzen des hieſigen Kollegiums, in denen die Organiſationsfrage zwiſchen dem Leiter der Schule und den Mitgliedern des Kollegiums in lebendiger Wechſelrede erörtert wurde. Erſt in der am 1. Februar abgehaltenen Sitzung der Centval ſchulpflege(Geſammtſchulkommiſſion), an welche die Angelegenheit nach ihrer Behandlung im Lehrerkonvent und in den Kreisſchulpflegen gelangte, war dem Vorſtand des Züricher Schulweſens die Mögllichteit gegeben, zu dem, was der Lehrerkonvent und die Kreisſchulpflegen geltend gemacht hatten, Stellung zu nehmen und manigfaltige Aufſchlüſſe zu ertheilen. Und was war der Erfolg! Es wurde auch nicht der Verſuch einer brinzipiellen Oppoſition gemacht, weder Seitens der Vertreter der Kreisſchul⸗ pflegen, noch Seitens der Vertreter der Lehrerſchaft, die als Mitglieder der Centralſchulpflege an der betreffenden Berathung und Abſtimmung Theil nahmen. Bielmehr erklärte ſich die Centralſchulpflege ein⸗ ſtimmig damit einverſtanden, mit den Kreſsſchulpflegen ins Benehmen zu treten, damit womöglich ſchon a uf Oſtern d. Js. einzelne Fühigkeltsklaſſen verſuchsweiſe eingerichtet würden. Wo bleibt bei ſolchem Sachverhalt, namentlich bei der dargelegten Stellungnahme der Centralſchulpflege das von Herrn Rödel verkündete 1 ntederſchmetternde“ Fiasko des Prinzips in Zürich? * Porſongluachrichten. Verſetzt wurde: Maler, Karl, Polizetſergeant beim Amt Heldelberg, zum Amt Mannheim, Gram⸗ lich, Friebrich, Schutzmann beim Amf Mannheim, wird auf Anſuchen aus dem Staatspolizeidienſte entlaſſen. * Vertreter ehemgliger Angehöriger des 113. Regi⸗ ments aus den Bezirken Lahr und Offenburg haben bei einer Ver⸗ ſammlung in Schutterzell beſchloſſen, jährlich einen Regimentstag abzuhalten. Der nüchſte fündet ſm Maf in Dinglingen ſtatt. —— Henricourt ein neues Mittel gegen die Tuberkuloſe gefunden. Dasſelbe ſoll in dem unter hohem Druck gewonnenen Saft des Rindfleiſches beſtehen. Man thut gut daran, dieſe Nachricht vor⸗ läufig mit großer Reſerve aufzunehmen und eine weitere Be⸗ ſtätigung abzuwarten. Wie ſich aus neueren Nachrichten ergibt, beſteht die neue von Henricourt und Richet endeckte Methode in der Verwendung des Saftes, welcher dem einer Preſſion aus⸗ geſetzten rohen Ochſenfleiſche entzogen wird. Die beiden Gelehrten ſetzten zerhacktes Muskelfleiſch, welches zwei Stunden macerirt wurde, einem ſtarlen Drucke aus. Dieſes von Maſſer durchtränkte Fleiſch iſt mit einer beträchtlichen Anzahl zu analyſirender Sub⸗ ſtanzen, die in Fibrin enthalten ſind, geſättigt. Sie erlangten auf ſolche Weiſe einerſeits den feſten Theil, der aus Muskelfaſern, die überwiegend ihres Saftes beraubt ſind, gebildet iſt, anderſeits eine aus Muskelſaft gebildete Flüſſigkeit in folgender Proportion: 2. Kilo Fleiſch mit Zuſatz von einem Liter Waſſer, was 1100 bis 1200 Kubikeentimeter Flüſſigkeit gibt. Der Saft muß kalt genoſſen werden, denn der rohe Muskelſaft iſt lediglich das wir⸗ lende Mittel; durch Wärme verliert das Muskelfleiſch und ſein Saft jegliche Wirkſamkeit. Es handelt ſich alſo weder um ein Serum noch um ein anderes Specificum gegen Tuberkuloſe, ſon⸗ dern, wie es ſcheint, um etwas Aehnliches, wie das zur Ernährung von Reconvalescenten, ſchon längſt verwendete„Beeftea“, welches auch nichts Anderes iſt, als durch Preſſung gewonnener Fleiſch⸗ ſaft. Das, womit die beiden franzöſiſchen Forſcher eine Augen⸗ blicksſenſation hervorxiefen, hat ganz und gar keinen Anſpruch auf den Ehrennamen eines Mittels gegen Tuberkuloſe, ſondern gehl offenbar nur darauf hinaus, dem Zuſtande der bei dieſer Krank⸗ heit bekanntlich beſonders nothwendigen guten Ernährung zu Hilfe zu kommen. Inwieweit dieſes Ziel dadurch erreicht wird, müſſen erſt die diesbezüglichen eingehenderen Erfahrungen zeigen. * Der Stenographenverein Stolze⸗Schrey hier hielt vor⸗ geſtern Abend im Saale des Bellevue⸗Kellers einen öffentlichen Vor⸗ tragsabend ab, der ſich eines guten Beſuches ſeitens der Mitglieder des Herren⸗ und Damenpereins erfreute. Herr Hauptlehrer Qu. Kalten⸗ bach ſprach über„eine Wanderung durch die Schriftſyſteme des Alter⸗ thums bis zur Stenographie der Neuzet“ indem er den Anweſenden einen burch Beiſpiele erläuternden Ginblick in die Formen der egyp⸗ tiſchen, babyloniſchen und chineſiſchen und noch einigen anderen Schriftarten gewährte, alsdann auf die griechiſchen und römiſchen Schnellſchriften und deren Geſchichte und züm Schluſſe kurz auf die moderne Stenographie einging. Dem mit vielem Fleiß ausgearbeiteten Schilderungen wurde von den Erſchienenen lebhafker Beifall geſpendet. Alsdann ließ der Ehrenpräſident des Vereins, Herr Friedrich Stoll, einige intereſſante Aeußerungen über ſeine früheren ſtenographiſchen Erlebniſſe im Verein folgen, die allgemeines Intereſſe erregten. Im letzten vierteljährlichen Preis⸗Wettſchreiben wurden mit Preiſen be dacht; In der Abth. von 60 Silben in der Minute, Herr Chr. Emer, 1. Preis; bei 80 Silben Herr Szpingfer, bei 120 Silben Herr Alfred Heerwagen, bei 200 Silben Herr Richard Ditſſch, jeweils mit dem 1. Preis.(Letzgenannter Herr hatte erſt 7 Monate zuvor den erſten Unterricht im Einigungsſyſtem erhalten, was hiermit be⸗ ſonders hervorgehoben ſei.) *Kaiſer⸗Panorama, O 1, 14. Von den fernen Südſeeinſeln zurückgekehrt, benützt man dieſe Woche zu einem Beſuche der deutſchen Nordſeebäder. Wir kommen im Bahnhofe in Borkum an und befinden uns ſoſort mitten im Reiche der„Foreſtieri“, Ein lebhaftes Bild, gerade wie zum Ergötzen geſchaffen. Man könnte es auch ein leben diges Kaleidoskop nennen. Auf einer kleinen Rundreiſe beſteigen wir zunächſt der Leuchtthurm, um eines ſeltenen Genuſſes theilhaftig zu werden. Denn Borkum zeigt ſich aus der Vogelſchau betrachtet, unend⸗ lich anſprechender, als dies von der Ebene der Fall iſt. Ein lebhaftes Treiben findet man am Badeſtrande. Die ganze Seenerie erfährt durch die mehrere hunderte Badekarren, die faſt ausnahmslos bunte Fähnchen tragen, eine abwechſelungsreiche Unterbrechung. In Norderneh be⸗ gegnen wir dem gleichen Leben und Treihen. Hier iſt es beſonders der ſchöne Fürſtenſaal des Kurhauſes, der unſer Intereſſe hat, Weiter be⸗ ſuchen wir noch Helgoland, Amrum, Wyk, Weſterland und Sylt, von denen beſonders die letztere wieder manche Naturmerkwürdigkeiten enthält. Wie bei den früheren Reiſen, ſo zeigt ſich auch bei dieſer wieder Alles in unerreichter Plaſtit und Naturtreue, * Das 16. Stiftungsfeſt des Vereins der Mann⸗ heimer Wirthe, welches am Dienſtag Abend im großen Saale des Apollotheaters ſtattfand, nahm einen impoſanten Verlauf. Der Verein hatte für dieſen Abend das geſammte Künſtlerperſonal und Orcheſter des Etabliſſements zu einer Separat⸗Feſtaufführung ge⸗ wonnen und die Beifallsſalven und da capo⸗Rufe der die mächtigen Apolloräume bis auf den letzten Platz füllenden Feſttheilnehmer be⸗ wieſen den Künſtlern, daß ihre ſämmtlichen Darbietungen Freude und Gefallen erweckten. Gegen 12 Uhr, nach beendeter Vorſtellung, war der untere Zuſchauerrgum in einen mächtigen Tanzſaal umgewandelt und Hunderte von fröhlichen Tänzerinnen und Tänzern ergötzten ſich beim Feſtballe, bis das aufſteigende Morgengrauen an die kommenden Tagespflichten erinnerte. Man kann dem Vereinsvorſtande für das eigenartige, aber allſeits befriedigende Arrangemenk des diesjährigen Stiftungsfeſtes die Anerkennung nicht verſagen. DVapa Geis und lex Heinze. Der auch in Mannheim beſtens bekannte Münchener Komiker Geis hat gelegentlich einer Privat⸗ ſolree folgende Verſe der lex Heinze gewidmet: In Zukunft darf Niemand wagen, Die nackte Wahrheit mehr zu ſagen, Denn die lex Heinze that verkünden: „Daß alles Nackte muß verſchwinpen!“ Die kleinen Kinder ſind vor Allem, Dem Zuchthaus bei Geburt verfallen, Weil ſie die Frechheit ſich genommen Und nackt ſind auf die Welt gekommen, Drum hab' ich nur den Wunſch den frommen, Ein Rörenbruch ſoll plötzlich kommen, Der in den Orkus mit ſich riſſe, Die Heinze lex und dann— Gewiſſe.“ Nieſen Zeilen wurde ſtürmiſcher Beifall gezollt. * Die große Sunlight⸗Seifenfabrik in Rheinau⸗ Stengelhof iſt nunmehr ſoweit fertig geſtellt, daß die Fabritation bereits Anfang März begonnen werden konnte. Sammlung für die Buren. Es gingen bei uns ein: Transport M. 3091.85. Von Karten⸗ ſpielern der Reſtauration Molz, Schwetzingerſtraße 103, mit dem Motto:„Beim Franzefuß do werd gelehrt— Do ſinn 4 Bure ſchunn piel werth— Un g beim Trumpfe uff em Diſch— Do macht'r Bur de höchſte Schtich— Drum denke mer beim Schbiele gern.— Aach an die Bure in'r Fern— Unn wer verliert, der zahlt zum Schbaß— Sei'n Beiträg in die Burekaſſ',“ M. 10.— Zufammen M. 3101.85, Zur Entgsgennahme von Gaben iſt ſtets gerne bereit Die Exped, des„General⸗Anzeiger“(Mannh. Journal,) „An Ueberfall, vermuthlich ein Rachegkt, wurde geſtern Abend nach 9 Uhr an einem Herrn in der Nähe des L 2⸗Quadrates verübt. Der Unbekannte mißhandelte den Betreffenden mit etnem Schlag⸗ ringe derart, daß er krank darntederliegt. Die Polizei fahndet nach dem Thäter. * Zu der Feſtuahme der Straßenräuber erfahren wir noch, daß die 4 Verhafteten der 19 Jahre alte Schmied Karl Junghanns von hier, Taglöhner Jacob Kuchenmeiſter von hier, Max Winterhakter von Freiburg und Schmied Bathgſar Majer von hier ſind. Der Hauptſchuldige iſt Kuchenmeiſter, welcher den Ueberfallenen zu Boden geriſſen hatte. Der Ueberfallene Michel. — Es wurden ihm im Ganzen 588 K/ geraubt, Aus dem Groffherzogthum. EN. Oberkirch, 16. März. Das Profekt der Exbauung eines Elektrizitätswerkes hier iſt ein Stück ſeiner Verwirklichung näher gerüickt, indem zur Zeit Unterhandlungen mit verſchiedenen Unter⸗ nehmerfirmen(u. A, init der Rheinſſchen Schuckert⸗Geſellſchaft, welche auch in Achern das Werk baute) eingeleitet ſind. Die 85 ung der Privaten wird dem Vernehmen nach auf 1800 Lampen geſchätzt. * Konſtanz, 15. März. J. Helf, der flüchtige Buchhalter der Shanle, Salem wurde in Zürich verhaftet. Er hat nicht bei der Sparkaſſe, ondern als Verwalter zweier weltlicher Stiftungen(Wes⸗ bach⸗ und Schulfonds) gegen 2500%/ unterſchlagen. Ob noch weſtere Veruntreuungen vorllegen, wird die Unterſuchung ergeben. Vfalz, Heſſen und Umgebung. Oppenheim, 15. März. An der Landſtraße zwiſchen Nier⸗ ſtein und Dexheim wurde heute Morgen der 42jährige Handarbelter Carl Oſtermaier aus Seelen(Bezirksamt Kuſel) todt aufgefunden. Man vermuthet, daß der Mann während der kalten Nacht erfroren, oder Schlaganfall ſeinem Leben ein Ende ſetzte. „ Frankfurt, 18. März. Heute Nacht wurde der 22Jährige Kellner Georg Pfeiffer in der Töngesgaſſe in bewußtloſem Zu⸗ ſtande von Paſſanten aufgefunden. Er blutete aus zahlreichen Stich⸗ wunden im Geſicht, an den Armen und in der Bruſt. Wie ber Ueber⸗ fallene angab, war er mit mehreren Unbekannten in einer Wirthſchaft in der Grubengaſſe geweſen, wo er fröhlich zechte und bei dieſer Gelegenheit einen Hundert⸗Markſchein welchſeln ließ. Auf dem Heim⸗ kwege nach feiner in der Albusgaſſe gelegenen Wohnung wurde er nun Überfallen und durch Meſſerſtiche chrelſch zugerichtet. Alg. er bewußze⸗ iſt der verhefrathete Schreiner Chriſtoph c — An eerer rE e 8 85 Mannbngr, 16. Matdt ———— Seneral Anzeiger. los niedergeſunken war, beraubte ihn der Thlter ſeiner Baarſchaff von etwa/ 120 und ſeiner goldenen Uhr. Die Räuber ſind dann uner⸗ * 7 — 5. * daunt Bingen, 15. März. Wir in den meiſten Städten, ſo bringk auch hier die Infſuenzg, die in nahezu ſedem 10 ihrs Opfen fucht und fiudet, eins erheblich verſtärlte Sterblichten in den Kreiſen der Männerwelt rafft ſie Perſonen im kräftigſten Alter dahin. Heute beiſpielsweiſe ſind bei einer Einwohnerzahl von 9000 Perſonen 7 Todesfälle zu verzeichnen und darunter befinden ſich 4 Männer im Alter von 30—860 Jahren. mit ſich und namentlich Theater, Kunſt und Wiſfenſcaft. Ein religiöſes Werk von Guſtav Gberlein„Chriſtus am Kreuze“ wird jetzt auf Beſtimmung des Kaiſers in Bronze ausgeführt und ſoll im Mai oder Juni vor der Garniſonskirche zu Kiel aufgeſtellt werden. Das Kaiſerpaar ſah das Werk im Atelier des Meiſters und war von der Darſtellung aufs Tiefſte ergriffen; die Kaiferin äußerte, ſie habe ſeit vielen Jahren kein religibſes Werk geſehen, von dem ſie einen ſo großen Eindruck empfangen habe. Zu Füßen des Gekreuzig⸗ ten, der das edle, ſchmerzreiche, von der Dornenkrone bedeckte Haupt herabneigt, ruht am Felſen in flehender Haltung, inſtändig betend, ein junges Weib; auf ſeinem Gewand liegt ſchlummernd ein nacktes Kind. Der Kaiſer meinte, man könnte an einen Schiffer denken, um deſſen Rettung aus Gefahr das Weib bete. Aus dieſem Grunde be⸗ ſtimmte der Monarch auch einen unweit vom Meere gelegenen Platz. Paul Heyſe, Brahms und Lenbach. Beinahe wäre ein Hehſe'ſches Drama von Johannes Brahms zur Oper gemacht worden. Um die Mitte der achtziger Jahre erſchien ein Bändchen einaktiger Dramen von Paul Heyſe, unter denen die Tragödie„Das Fagott“ literariſchen Feinſchmeckern wahrhaftes Entzücken bereitete. Das ganze Stück war geſchriebene Muſik. Ein Fagottſpieler, den eine Edeldame liebt und der auf dem Heimwege vom zärtlichen Stelldichein durch den ergrimmten Ripalen den Tod erleidet. Schauplaß: Venedig in einer ſommerlichen Mondnacht. Schreiber dieſer Zeilen hatte das Buch in einer Wiener Zeitung überaus gnerkennend beſprochen und traf Abends mit Max Kalbeck und Johannes Brahms im Kaffeehauſe nahe der Oper zuſammen. Maz ſprach von Heyſe und ſeinem neueſten Werke, und Brahms meinte, er würde gern einmal eine lyrtſche Oper ſchreiben. Der Stoff der Heyſe'ſchen Tragödie intereſſtrte den Meiſter, und er erbat ſich das Buch zur Durchſicht. Leider geſchah nichts weiter. Johannes Brahms hatte doch kein Verlangen nach dem Theater.— Während hier Heyſe mit Brahms in Berührung kam, ohne es zu wiſſen, verbindet den Dichter eine innige Freundſchaft mit einem großen Maler. Lenbach, der große Menſchenſchilderer, und Böcklin, der Dichter unter den Malern— ſie beide, von allen Seiten urſprünglich verkannt und befehdet, wurden von Paul Heyſe mit dem ihm ange⸗ borenen Inſtinkt für echte, wahre Künſtlerſchaft, zuerſt ihrer vollen künſtleriſchen Bedeutung nach erkannt und gleichſam entdeckt. Friedrich Pecht, der Neſtor der deutſchen Kunſtkritiker, erzählt in ſeinen Eeinner⸗ zngen, daß Lenbach, als er im Anfang der ſechziger Jahre im Münchener Kunſtverein mit ſeinem erſten Portrait an die Oeffentlich⸗ leit trat, dem Bildniß eines Münchener Arztes(Dr. Schanzenbach)— bei Kritik und Publikum ob der damals in dieſem Bilde zum Aus⸗ druck gelangenden unerhörten Realiſtik Stürme der Entrüſtung erregte. Unter den Wenigen, welche damals ſchon die„Tatze des Löſpen“ er⸗ kannten, befand ſich Paul Heyſe. Aehnlich war es mit Böcklin. Aeuenr Aachrichten und Celegramme. (Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers“.) *München, 16. März. Der Führer der nationalliberalen Partei Bayerns, Landtagsabgeordneter Dr. Aub„iſt heute früh geſtorben. *Köln, 16. März. In der bei Graefrath gelegenen Grube Fortuna wurden geſtern 5 Arbeiter durchſchlagende Wetter betäubt, jedoch unverletzt herausgebracht. * Berlin, 16. März. Im Abgeordnetenhauſe erklärte Miniſter Thielen auf die Anfrage des Abgeordneten Eynern, wann die Kanalvorlage komme: Die er⸗ weiterte Kanalvorlage erfordere eine eingehende techniſche Prüfung. Die Prüfung der wirthſchaftlichen Frage ſei noch im Gange, ſo daß er den Tag nicht angeben könne, an dem die Vor⸗ lage kommen werde. In Exwiderung auf die Ausführungen des Abg. Barth, daß Staatsminiſter von Miquel jedenfalls als Haupthinderniß der Einbringung der Kanalvorlage anzuſehen ſei, betont Miniſter von Thielen nochmals, daß das Miniſterium in der Kanalfrage vollends eins ſei und daß Miniſter von Miquel ſich aufs Eifrigſte(1 D..) an der Förderung der Vorlage be⸗ theilige, Von einer Diſſonanz oder von einer verſchiedenen Auf⸗ faſſung ſei keine Rede. * Kiel, 16. März. Der Profeſſor der Phyſik, Geh, Reg.⸗Rath Dr. Karſten, früher Landtags⸗ und Reichstagsabgeordneter, iſt geſtorben. * Kiel, 16. März. Der Kaiſer verweilte heute Mittag mit dem Prinzen Heinrich einige Zeit an Bord des Kreuzers „Deuiſchland“ und trat nach 2 Uhr die Rückreiſe nach Berlin an. * Petersburg, 16. März. Das Organ des Departe⸗ ments für Handel und Manufactur ſchreibt, vor einigen Wochen liefen im Auslande Gerüchte um, wonach die ruſſiſche Regierung eine Monopoliſirung des Naphtageſchäftes beabſichtige. Angeſichts der Ungläubigkeit der Gerüchte hielten wir ein Dementi für unnütz. Zahlreiche Anfragen indeſſen, die fortgeſetzt aus dem Auslande eintreffen, veranlaſſen uns allge⸗ mein zu erklären, daß die Gerüchte von einer ſtaatlichen Mono⸗ poliſirung des Naphtageſchäftes jeder Begründung enthehren. * Konſtantinopel, 16. Mürz. Die Zollbehörde in Baſſora und anderen Provinzorten hat die Durchführung der Zprozentigen Zollerhöhung begonnen, Die dortigen Konſuln proteſtirten dagegen. Konſtantinopel, 16. März. Wiener k. k. Bureau. Der deutſche Kaiſer dankte dem Sultan telegraphiſch herzlich für die ihm überreichten Gemälde und Geſchenke und für die Aufmerkſamkeit, welche der Sultan den in der letzten Audienz vorgeſtellten Perſonen erwieſen hat. Sandfjord(Norwegen), 16 März. Heute Nacht brach in einer Maſchinenfabrik Fener aus, welches ſich bei ſtarkem Süd⸗ weſtwind ſchnell ausdehnte und 50 Häuſer des bedeutendſten Ge⸗ ſchäftsviertels ſowie die Kirche zerſtörte. Verluſte an Menſchen⸗ leben ſind nicht zu beklagen. Der Schaden wird auf—2 Millionen geſchätzt. * 1**. Der Burenkrieg. London, 17. März. Daily Mail meldet aus Pre⸗ toria vom 13. März: Der Staatsſekretair Reitz erließ eine Proklamation, in der er Salisbury's Behauptungen widerlegte. Es heißt darin, die Republik richtete ſ. Zt. an die britiſche Regierung die Forderung, die britiſchen Truppen zurück⸗ zuziehen, ſie würde ſonſt ihre Anweſenheit als Kriegserklärung auffaſſen. Hierin brauchte man noch keine Kriegserklärung Seitens der Buren zu ſehen. Beides, die Rüſtungen und das Ultimatum waren Schutzmaßregeln, die aus dem Jameſon⸗Feld⸗ 3. Sefte. zuge folgten und auch durch chiffeirte Telegramme ſich ergebende Entdeckungen. Daß die britiſchen Kabinetsminiſter in den Ver⸗ 1 5 derwickelt waren, den Republiken ihre Unabhängigken zu ehlen, iſt jetzt durch Salisburt's Telegramm außer allen Zweifeln. Die Bürger mußten für ihre nationale Extſtenz kämpfen, im Vertrauen, daß Gott ihr Recht ſchützen werde. „ Kapſtadt, 16. März. Reutermeldung. Eine Ab⸗ theilung Kappolizei hat unter dem Befehl des Kapitäns Wooler Barkley Eaſt beſetzt. * Bloemfontein, 16. März. General Pretyman als Gouverneur von Bloemfontein hat eine Proklamation er⸗ laſſen, worin er alle Burghers innerhalb des Umkreiſes von 10 Meklen auffordert, bei der Strafe der Confiskation des Eigen⸗ thums die Waffen abzuliefern. Unter den Holländern hierſelbſt herrſcht große Aufregung. *New⸗Nork, 16. März. Reuter⸗Meldung. In Zoppers Union fand geſtern Abend zu Gunſten der Buren eine Verſammlung ſtatt. Unter den Rednern befand ſich auch der frühere Generalkonſul von Transvaal Monta gue White. Der Vorſitzende der Verſammlung äußerte in einer Anſprache, der Krieg ſei nicht eher vorbei, ehe nicht der letzte Bur im Grabe läge, oder alle Engländer ſich auf der Flucht befänden. White bemerkte nach der Verſammlung in einem Interview: Es wäre aus ſtrategiſchen Gründen zu rechtfertigen, wenn die Buren Johannesburg in die Luft ſprengten und verwies auf den Brand von Moskau 1812. Deutſcher Reichstag. (169. Sitzung vom 16. März.) Am Bundesrathstiſche die Staatsſekrekäre Poſadowsky und Nieberding. Der Reichstag ſetzt die 8. Berathung der 12 Heinze fort. Im Verfolg der geſtrigen Debatte liegt ein Antrag auf Schluß der Debakte für die 88 184, 1843 und 184b vor. Singer(Soz.) beantragt namentliche Abſtimmung, welche unter großem Lärm de Hauſes vor ſich geht. 196 Abgeordnete ſtimmen für, 82 gegen den Schlußantrag. Zur Geſchäftsordnung erklärt Abg. Schönlank, daß er durch den Schlußantrag daran gehindert worden ſei, wie andere Abgeordnete zu dieſem wichtigen Paragraphen zu ſprechen. Die Abg. Träger ünd Thielen ſchließen ſich dem an. Bindewald(Reformp.) bedauert, daß er ſeinen von der Rechten durchaus gbweichenden Standpunkt nicht habe dar⸗ legen können, nachdem er als einziger Künſtler im Reichstage ſitze und ſopiel Laien geſprochen hätten, wie der Blinde von Farben. Müller⸗Meiningen(freiſ. Volksp.) will auf ſeine geſtrigen Aee zurückommen, wird aber vom Präſidenten daran ehindert. In perſönlichen Bemerkungen erklärt Stöcker, der Abg. Müller⸗ Meiningen hat in ſeiner geſchmackloſen Weiſe(Heiterkeit rechts, großer Lärm links, Zurufe:„Maul halten, Unverſchämtheit“, Glocke des Präſidenten), alſo in ſeiner bekannten Weiſe meine Rede eine Kapu⸗ zinade genannt.(Sehr richtig, links.) Er kann mich nicht beleidigen, (Lärm links) zu den ſchlauen Teufeln gehört Herr Müller auer⸗ dings nicht. Schrempf(konſ.) bemerkt, der Abg. Müller⸗Meiningen hat Anſtoß daran genommen, daß ich ein anſtößiges Wort gebraucht habe. Das Anſtößige liegt nicht in dem Wort, ſondern in dem Stoff mit dem wir zu thun haben. Die deutſche Sprache iſt manchmal etwas grob. Wenn ſich von dem Wort verſchiedene Damen verletzt gefühlt haben Damen dürfen Sie nicht ſprechen. Roeren(Zentr.) drückt ſeine Verwunderung aus, daß Abg. Müller, trotzdem er 5 Wochen Zeit zu der Vorbereitung hatte, ſo viel Unrichtigkeiten über ſeine Reden in der 2. Leſung vorgebracht hat. Roeren bringt Einzelheiten vor, wird aber wiederholt durch Lärm, Hefterkeit und Glocke des Präſidenten daran gehindert, welcher die nicht perſönliche Bemerkung unterſagt. Roeren ſchließt: Die Satire, womit der Abg. Müller mir gedroht hat, fürchte ich nicht, denn es gibt nichts Schrecklicheres als den Kladderadatſch, Ulk und ſonſtige Bläkter. Müller⸗Meiningen erklärt, wenn der Abg. Roeren ihm vor⸗ geworfen habe, er hätte 5 Wochen Vorbereitungszeit gehabt, ſo erwidere er, daß er damals ſofort erwidert hätte, wenn er nicht ebenſo wie jetzt mundtodt gemacht worden wäre. Noch heute hat der Abg. Roeren nicht erklärt, was er an Sudermann Unſittliches finde. Der Ausdruck des Abg. Schrempf habe, ohne unſittlich zu ſein, ſein Schamgefühl gröblich verletzt.(Gelächter.) Müller⸗Meiningen ruft, dem Abg. Stöcker gegenüber halte er den Ausdruck Kapuzinade aufrecht. Der Präſident erklärt: Das iſt leine Beleidigung. Die Kapu⸗ ziner ſind höchſt achtenswerthe Leute.(Stürmiſche Heiterkeit.) Stöcker(chriſt.⸗ſoz.) erklärt, die Kapuzinade ſei ihm immer noch lieber als eine Harlekinade. Es folgt die Abſtimmung.§ 184 wird nach dem Compromiß⸗ antrag angenommen. ie Mehrheit beſteht aus der Rechten, dem Zentrum und den meiſten der Nationalliberalen. Bei der Abſtimmung über den Paragraphen 184(Kunſtparagraph) wird der Kompromißantrag angenommen. Bei der Abſtimmung über den Paragrapben 184b(Theater⸗ paragraphen), die eine namentliche iſt, wird der Kompromiß⸗ antrag mit 166 gegen 124 Stimmen augenommen. Dagegen ſtimmte die Linke mit den Nationalliberalen, ausgenommen Eſche, ſowie die Antiſemiten Bindewald und Böckel, Es folgt die Berathung des Paragraphen 1840(Mittheilung anſtößigen Inhalts aus Gerichtsverhandlungen). Der Abg. Stadr⸗ ghagen(Soz.) ſpricht unter großem Lärm und Lachen rechts für die Streichung des Paragraphen. Der größte Theil der Abgeordneten verläßt den Sggl, Mannh eimer Handelsblatt. Süddeutſche Bank. Dem Jahresbericht pro 1899 iſt zu ent⸗ nehmen; Das Fahr 1899, brachte in feinem Verlaufe für Handel und Induſtris einen weireren Aufſchwung, wovon auch unſere Vank Nutzen ziehen konnte. Im März 1899 erfolgte die Ausgabe der bereits früher genehmigten reſtlichen M. 1000 000 Aktien unſerer Bank unter gleichzeltiger Einführung der ſämmtlichen M. 6 000 000 Aktien an der Frankfurter Börſe. Das erzielte Aufgeld wurde der ordentlichen Reſerve zugeführt. Am 1. Juli 1899 exrichteten wir eine Filiale in Worms, zu deren Leitung Herr Hermann Herz, bis dahin 10 der Bankfirma Eduard Herz, be⸗ ſtellt wurde. Die Filiale entwickelte ſich zu unſerer Jufrieden⸗ heit und ebenſo lieferte auch unſere Kommändite in St. Johann, die Firma Lazard, Brach und Co., ein günſtiges Reſultat. Unſer Ktonto⸗Korrent⸗Geſchäft erfuhr eine weitere Ausdehnung und ſtellte während des ganzen Jahres größere Anſprüche an unſere Mittel., Dieſer Umſtand, ſowie der höhere Geldſatz während des Berichtsjahres, trugen zur Vermehrung der Erträgniſſe au Zinſen, Proviſionen und Wechſel bei. Das Effekten⸗Geſchäft geſtaltete ſich in der erſten Hälfte des Berichtsjahres recht lebhaft, erlahmte aber durch die im zweſten Semeſter frühzeitig eingetretene Verſteifung der Geldſätze und den Ausbruch des Krieges in Südafrika. Nichtsdeſto⸗ weniger verzeichnet das Effekten⸗Konto höhere Gewinuerträgniſſe, Bei der 19 der Mannheimer Telegraphendrsht⸗ und Kabelfabrik, vormals C. Schacherer. Aktien⸗Geſellſchaft, ſowie bei der Ueber⸗ nahme der 4% Pforzheimer Stadtanleihe haben wir mitgewirkt und uns außerdem an einigen Konfortien mit kleineren Beträgen betbeiligt. Ueber die Porſchläge des Aufſichtsr ths betreff nd Vie Verwendung des M. 569 866.7 belragenden Nettogewinnes iſt von uns bereits berichtet worden Der Präſident unterbricht den Redner: Im Namen der Buderus Fraukfurt a.., 16. März.(Effektenbörſe). Aufangscourſe, Kreditaktien 235.—, Staatsbahn 188 80, Lombarden 28.80, Egypter — ¼. Goldronte 97.10, Gotthardbahn 142.70, Diseonto⸗ Commandit 197.80, 1 276.30, ee—.—, Darmſtädte 148.90, Handelsgefellſchaft 172.40. Tendenz; ſtill. 85 16, März.(Telegr.) Gffektenbörſe. Un der heutigen Börſe waren Hütten⸗ und Bergwerksaktien bevorzugt und höher. Anregende Berichte vom rheiniſch⸗weſtfäliſchen Eiſenmarkk wirkten ſtimulirend. Banken auf die bevorſtehende Couponabtrenn⸗ ung feſt, doch wenig belebt. Am Fondsmarkt waren 8 prozentige heimiſche Anleihen feſter. Spanier belebt und höher. In der zweiten Börſenſtunde Montanwerthe etwas ungleichmäßig, doch be⸗ hauptet. Privatdiskont 5,375 Proz. 0 Berlin, 16. März.(Effektenbörſe), Anfangscourſe. Kreditaktien 235.—, Staatsbahn 188.75, Lombarden 28.80, Disconto-Commandit 197.70, Laurahütte 276.25, Harpener 230.23, Ruſſiſche Noten—.— Tendenz: feſt. Schlußedurſe. Ruſſen⸗Noten ept. 216.10, 3½% Reichsankeite 96 20, 8% Reichsanleige 86.60. 4% Heſſen 104.—, 8% Heſſen 88.90, Italiener 94.70, 1860er Looſe 137.—, Lübeck⸗Büchener 157.75, Marien⸗ burger 81.50, Oſtpreuß. Südvahn 90.60, Staatsbahn 188.70, Lom⸗ barden 28 60, Canada Paecifte⸗Bahn 93.80, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aktien 152.—, Kreditaktien 234.90, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 172 50, Darmſtädter Bank 143.—, Deutſche Bankaktien 212.20, Disconto⸗Commandit 197.50, Dresdner Bank 164.90, Leipziger Bank 172.75, Berg.⸗Märk. Bank 157.80, Dynamit Truſt 162.70, Bochumer 280,40, Conſolidation 391.50, Dortmunder 189 20, Gelſenkirchener 212.10, Harpener 230.—, Hibernig 244.—, Laurahütte 276,70 Licht⸗ und Kraft⸗Anlage 114.50, Weſteregeln Alkaliw 215.50, Aſcherslebener Alkali⸗Werke 151.—, Deutſche Steinzeugwerke 318.—, Hanſa Dampf⸗ ſchiff 162.—, Wollkämmerei⸗Aktien 180.—, 4% Pf.⸗Br. der Rhein.⸗ Weſtf. Bank von 1908 100.25,%% Sachſen 84.75, Slettiner Vulkan 262.50. Privatdisconto: 5½%, London, 16. März. 3 Reichsanleihe 86½, 28% Conſofs 101%, 5 Italiener 93¼, Griechen 45—, 3 Portugieſen 24 5, Spanier 71½, Türken 22¾, Argentinier 91¾, Mexikaner 26—, 5 Mexikaner 100, 3½ Rupeen 64— ſtill, Oitomandank 12½, Rio Tinto 54½, Southern Pacifte 39¼, Chicago Milwaukee 126¾5, Denver Pr. 73½, Atchiſon Pr. 69¼8;, Louisville u. Naſhv. 83¾, Northern Pacifte Pref. 76.—, Union Paeific 50¼ ſtill, Chineſen 100½, Atchiſon—, Crie—, Central Paeifte 39½ Chartered 3½. London, 16. März.(Südafrikaniſche Minen.) Debeers 29½, Chartered 3½, Goldftelds 7½, Randmines 36—, Eastrand 6½, Tendenz: träge. Iraukfurter Börſe. Schluß⸗Curſe⸗ Wechſel, da, 16. 168.75 168.32 81.180 81.13 76.06] 76.06 London„ 205.05 204.77 8 lang 204.70 204.40 Staatspapiere. 3½ OſchReichsanl.] 95.95 95.85 JJJJ ow 3½ Pr. Staats⸗Aul. 95.95 95.60 3 95.95 95.85 86.75 86 70 94.20 94.60 7 93.85 94.10 Bayern„„ 33.95 93.80 „„ 84.65 84.60 104.20 104.50 88.85 88 85 101.10—.— 84.25 84 70 14. 81.25 80.66 84.28 84.25 16,260 16.26 Paris kurz Schweiz. Plätze„ Wien 5 Napoleonsd'or Amſterdam Belgien Ilalien kurz 5 Zurz A. Deutſche, 4 Oeſterr. Goldr. 4½ Oeſt. Silberr. 4¼ Oeſt. Papierr. 4½ Portg. St.⸗Aul. 8 dio. äuß. 4 Ruſſen von 1880 4ruſſ. Staatsr. 1894 4 ſpan, ausl. Rente 1 Türken Lit. D. 4 Ungar. Goldrente 5 Arg. innere Gold⸗ Anleihe 1887 4 Egypter unifteirte 5 Mexikaner äuß. 8 4 inn. Verzinsl. Looſe. 99.35 98.35 98.80 38.10 24.90 99.15 99.25 70 80 23.30 97.60 + 17 3½ Bäd. St. Obl. fl 8 7 M 37— 8* 4 Heſſen 8 Gr. Heſſ. St.⸗A. von 1896 4 Mh. St.⸗A. 1899 3 Sachſen B. Ausländiſche, 5 90er Griechen 38.35 38.203 Oeſt. Looſe v. 1860 5 italien. Rente 94.800/ 94.80 8 Türkiſche Looſe Aktien induſtrieller Unternehmungen, Bad. Zuckerf. Wagh.] 76 20 75.— Lederw, St. Ingbert Heidelb. Cementw. 156.50 151.— Lederw, Spfchartz Cementf, Kallſtadt 127.50 128.— Walzmühle Ludw. Anilin⸗Aktien 394.50 396.— Fahrradw. Kleyer Ch. Fbr. Griesheim 248.80 949.— Klein Maſch. Arm. Höchſter Farbwerk 385.50385.— Maſchinf, Gritzner Verein chem. Fabrikf 187.40 186,75 Maſchinf. Hemmer Chem. Werke Albert 166.— 165.80 Schnellprf. Frkthl. Accumul.⸗F. Hagenſ 139.— 136.— Oelfabrik⸗Aktien Allg.Glek.⸗Geſellſch 249— 248.80 Bwllſp Lampertsm, ellos„ 156.— 153.80 Spin Web. Hüttenh chuckert 4 232.— 230.80 Zellſtoff Waldhof Allg..G. Siemens] 176.80 177.40 Friedrichsh. Bergb. Bergwerks⸗Aktien. 280.— 281.40] Weſterr, Alkali⸗A. 186.— 184.50 Oberſchl. Eiſenakt 387.— 384.50 Ver. Königs⸗Laura Gelſenkirchner 212.— 212.20 Alpine Montan Harpener 229.60 229 80 Aktien deutſcher und ausläudiſcher Trausport⸗Anſtalten, Ludwh.⸗Bepbacher 227.60 227.60 Gotthardbahn 143.—142.70 Marienburg⸗Mlw.] 82.— 82.— Jurg⸗Simplon 90.10 89.50 Pfälz. Maxbahn 147.50147,50 Schweiz. Centralb. 144.80 Pfälz. Nordbahn 138.— 133.— Schweiz. Nordoſtb.“ 93.— Hamburger Packet 129— 130.— Ver. Schwz. Bahnen] 80.30 Nordd. Lloyd 125.20 125.10 Ital. Mittelmeerb. 101.— Deſt.⸗Ung. Staatsb. 189.— 188,80]„Meridionalbahn 187 20 Oeſterr. Süd⸗Lomb.] 28.60 28.80 Northern prefer. 75.60 „ Nordweſtb 117.— 117.—La Veloee 59.50 „ Lit. B. 124.70 124.70 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frk. Hyp.⸗Pfdb.] 99.80 99.80 8e% Sttsgar. It. Eiſ. 4% Pf. HypB. Pfob. 100.40 100.40 4Pr. Pf.⸗B. Pfb1909 3½%½„„93.80 93.40 3½% Pr. Pfdbr. Bk. 3½% Pr. Bod.⸗Cr. 92.50 92.50 Pföbr. 1908 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 101.50 101.50 4% Rh. Pf. Br. 1902 3½% Pf..Pr.⸗O.] 92.90 92 55 3½„„„1904 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Deutſche Reichsbk. 156.70 156.70 Oeſt Kredit⸗Anſtalt Badiſche Bank 124.— 124.— Plälziſche Bank Berl. Handels⸗Geſ. 172.30 172.80 Pfälz. Hyp.⸗Bank Darmſtädter Bank 142.70 143.50 Rhein. Kreditbank Deutſche Bank 212.40212.40 Rhein. Hyp.⸗B. M. Diskonto⸗Commd. 197.40 197.60 Schaaffh. Bankver. Dresdener Bank 165.— 165.10 Südd. Bank, alte Frankf. Hyp.⸗Bank 17750 177.70 5„ junge rkf. Hyp.⸗Creditv. 130.80 130.50 Wiener Bankver, Maunheimer Bank 131.50 181 50 D. Effekten⸗Bank Nationalbank 147.10 146.90 Bank Ottomane Oberrhein. Bauk 125,.— 125.30 Mannh. Verſ.⸗Gef, Oeſterr.⸗Ung. Bank 127.80 127.50 Berliner Bank „ Länderbank 219.50 219.— Privat⸗Discont 5¾— ½¼%, Reichsbank⸗Discont— Nachbörſe. Kreditaktien 235.—, Staatsbahn 139.—, Lombarden 28,80, Disconto⸗Commandit 197.60. Pariſer Anfangskurſe, 3% Rente 101 22, Italiener 94.20, Spanier 72.60, Türken D. 23.80, Türk. Looſe 127.20, Banque Ottomane 575.—, Rio Tinto 13.69. 84.— 105.—.— 98.95 26.— 187.40 122.20 108.50 78.— 129.— 197.— 149 50 192.— 181.— 190 50 107.50 108.— 94.95 245.— 186.50 216 80 182.90 276.25 266.— Bochumer Concordia 57.70 100.75 57.80 100.75 92.— 100.— 92.10 235.— 187— 163.20 144.20 168,95 189.75 113.— 186.50 128.70 114.70 421.— 117.60 136 30 128.90 114.50 421.— 117.4⁵ Konkurſe in Baden. * Karlsruhe. Schreſnermeiſter Ludwi Zolter in Karls⸗ ruhe; Konkursberwalter Kaufmann Franz Geuer in Karlsruhe; Anmeldetermin 28. Mat.— Baunternehmer Karl Obert in Karks⸗ zuhe; Konkursberwalter Kaufmann Franz Geuer; Anmeldetermin 28. Mai General-⸗Auzeiger. Mannheim, 16. März. — —— — NN ——— anbelsregiſtereinträge. um Handelsregiſter wurde eingetragen: 47131/88 1. Zum Geſ.⸗Reg. Bd. VIII., DO.⸗Z. 40, Firma: Adolf Hirſch⸗ horn in Liquid. in Mannheim⸗ Die Liquidation der Geſell⸗ ſchaft iſt beendet, die Firma er⸗ loſchen. 2. Zum Gef⸗Reg. Bd. VIII., .Z. 150, Firm:„Lorch& Michel“ in Mannheim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt, die Firma erloſchen. 3. Zum Firm.⸗Reg. Bd.., .Z. 348, Firma:„Julius Zai⸗ ſer Wwe.“ in Mannheim. Inhaberin iſt Jultus Zaiſer Wittwe, Luiſe geb. Freudender⸗ ger in Mannheim. 4, Zum Geſ⸗Reg. Bd VII., DO.Z. 356, Firma:„Heinrich Schwarz Nachfolger Krebs& Stauffer.“ Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt, das Geſchäft mit Aktiven und Paſſiven auf den Geſellſchafter Joſef Krebs übergegangen, der es unter der Firma„Frebs& Stauffer Nachfolger Joſef Krebs“ weiterführt. 5. Zum Firm.⸗Reg. Bd. V, DO.Z. 349, Firma:„Krebs& Stauffer Nachfolger Joſef Krebs“ in Maunheim Inhaber iſt Joſef Krebs, Kauf⸗ männ in Maunheim. 6. Zum Firm.⸗Reg. Bd. V, 9570 350, Firma:„Bernhard Lorch“ in Mannheim. Inhaber iſt Bernhard Lorch, Kaufmann in Mannheim. 7. Zum Firm.⸗Reg. Bd. V, .Z. 551, Firma:„Albert Mi⸗ chel“ in Mannheim. Inhaber iſt Albert Michel, Käufmann in Maunheim. 8. Zum Firm⸗Reg. Bd. V, .3. 852, Firma:„Moritz Brumlik“ in Mannheim. Inhaber iſt Moritz Brumlik, Kaufmann in Mannheim. Manuheim, 15. März 1900. Gr. Amtsgericht III. Hekauntmachung. „Die Anſtreicherarbeiten zu den Wiehhallen des Viehhofes ſollen im Wege des öffentlichen Ange⸗ bots, und zwar in 5 Looſe ein⸗ getheilt, vergeben werden. Angebote hierauf ſind ver⸗ ſchloſſen und init entſprechender Aufſchrift verſehen bis längſtens Mittwoch, den 21. März d.., VBormittags 11 uhr, bei unterfertigter Stelle einzu⸗ reichen, woſelbſt dieſelben in Gegenwart etwa erſchienener Bie⸗ ter eröffnet werden. Lieferungsverzeichniſſe können im Zimmer Nres unterfertigten Amfes in Empfang genommen Werden. 47007 Mannheim, 14. März 1900. Hochbauamt:; Uhlmann. Bekauntmachung. Die auf dem ehemaligen Kemner'ſchen Anweſen Ecke der Keppler⸗ und Klein⸗ wallſtadtſtraße dahier be⸗ findlichen Gebäude ſollen abgebrochen und die Arbei⸗ teu hierzu im Wege der öffentlichen Verdingung vergeben werden. Die Bedingungen können auf dem Bureau der Firma Brown, Boveri& Cie., + 7, 14a, hier, eingeſehen werden. Die Anerbieten ſind ver⸗ ſiegelt und mit entſprechen⸗ der Auſſchrift verſehen, bis 52 18. März bei oben ezeichneter Stelle einzu⸗ reichen. Manuheim, 10. März1900. Browu, Boveri& Cie. Tretrop. 46575 Bekanntmachung. Abhaltung von Jahr⸗ märkten betr. Am Mittwoch, 21. März d. J. findet dahier ein Krämermarkt (der ſog. Joſefimarkt) ſtatt. Ge⸗ legentlich dieſes Marktes werden am genaunten Tage Morgens Uhr die Verkaufsbudenplätze Verſteigert. Schwetzingen, 15. März 1900. Bürgermeiſteramt: Heufner. 47060 Dreikluft. Thür-& Fitmensohlldet Mes in ſeinſter Ausführung. 1 5 aun tmachung. Nr. 38514 J. Von den durch das Kunſtinſtitut Orell Füßli in Zürich in wirkungsvollem Farbendruck hergeſtellten Ver⸗ Bielfältigungen des durch Herrn Kunſtmaler Groté in Hannover ezeichneten Bildes der Stadt kannheim aus der Vogelſchau, Format 80/120 em, kann noch eine Anzahl abgegeben werden. Dieſelben ſind erhältlich beim ſtädtiſchen Nechnungscontrol⸗ büreau, R 1 No. 14, 2. Stock, zum Preiſe von 5 M. pro Stück. Mannheim, 4. Nopbr. 1899. Bürgermeiſteramt: Ritter. 28732 Schilling. 0 14— Turn⸗Verein (Gegründet 1846.) Unſere allge⸗ 2 meinen Uebungs⸗ Habende finden in 17 der ſtädtiſchen 251 dTurnhalle K wie folgt ſtatt: —9 Dienſtag: Riegen⸗ u. Zög⸗ lingskurnen. Mittwoch: Fechten und Männerturnen. Donnerſtag: Niegen⸗ und Zöglingsturnen. Samſtag: Männer⸗ u. Kür⸗ turnen. Jeweils von 8 ½ bis 10%½ Uhr Anmeldungen zur Auf⸗ nahme in den Verein beliebe man in der Turnhalle an den Turnwart oder ſchriftlich an den Vorſtand gelangen zu laſſen. 17241 Der Vorſtand. Slille Bermittler für Haft⸗ Miächteserſcheung geſugt Adreſſen unter„Gewinn! Nr. 46567 an die Erved. dſs. Bltts Gelegenheils⸗ Kuuf. Die von der Firma Ge⸗ 5 brüder Labandter in ge⸗ diegener, geſchmackvoller Aus⸗ 7 88 ſtattung noch vorhandenen 40 elegante Radfahrer⸗ n. Touriſten⸗Anzüge, 200 hochelegante Knaben⸗ Anzüge und Paletots, Capes, Waſchanzuge, große Parthie deutſcher u. engliſcher Sommer⸗ u. 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Die Beamten der Brauerei-Gesellschaft Eichbaum (vorm. Hofmann). Ei gegründet 1834. DE 8 Grösste Auswahl in Das Neubeziehen von Torfstreu (trockene Waare) aus hier eintreſſendein Schiffe, hat billigſt abzugeben. 46437 Kreis⸗Verkündigungsb 3 ttheilung, daß unſ 4716 m Trauerhauſe Fried⸗ (Dies statt besonderer Anzeige.) Herr Hyronimus Schrolf nach kurzem Krankenlager durch einen sanften Tod Wir betrauern in dem Verblichenen einen pflicht- treuen, willigen Beamten, welcher sich stets die Zu- friedenheit seiner Vorgesetzten zu erwerben wusste. Das Andenken des Verblichenen wird bei uns unvergesslich bleiben und in dankbarer Anerkennung seiner Verdienste stets in Ehren gehalten werden. Brauereigesellschaft Eichbaum vorm Hofmann. yronimus Schrolf ssenhardt& Bend Thee-Import- Haus talI-Lager für Mannhei N 3, 9, Kunststrasse N 3, 9. China-, Ceylon- und indischen Theesorten. 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Is. jeweils Nach⸗ mittags von—4 uhr auf dem diesſeitigen Geſſhäftszimmer, Friedrichſchule U 2, ſtatt. In der angegebenen Zeit ſind auch die⸗ jenigen Kinder anzumelden, welche von einer Klaſſe der Volks⸗ ſchule in eine ſolche der Bürger⸗ oder Töchterſchule übertreten ſollen. Gemäß 8 2 des Elemenkarunterrichtsgeſetzes vom 18. Mai 1892 werden alle diejenigen Kinder in die erſten Klaſſen auſgenommen, die in der Zeit vom 1. Juli 1893 bis einſchließlich 30. Juni 1394 geboren ſind. Kinder, welche nach dem 30. Juni 1894 ge⸗ boren ſind, können zum Schulbeſuch nicht zugelaſſen werden. Für hier geborene Kinder iſt nur der Impfſchein, für aus⸗ wärts geborene aber der Impfſchein und Geburtsſchein bei der Anmeldung vorzulegen. Das Schulgeld beträgt, ſofern nicht Befteſung von demſelben erwirkt wird, für jedes Kind 28 Mark pro Jahr. Mannheim, den 12. Februar 1900. Das Volksſchulrektorat: Dr. Sickinger. 44246 Nut und Breunhoh Perſteigerung. Aus der Domanialforſtwartei Wild⸗ — bahn werden im Gemeindehauſe zu Lampertheim jedesmal von Vor⸗ mittags 8 Uhr an verſteigert: 1) Dieuſtag, den 27. März d. J. Stämme: 1407 Eichen(Schnitte, Bau⸗ u. Wagnerholz) mit 538,78 obm, 155 Kiefern(Bauholz) mit 90,64 obm, 8 Fichten mit 1/73 ebm, 5 Buchen mit 2,62 obm, 16 Linden mit.23 cebm; Derbſtaugen: 190 Kiefern (—9 em dick,—10 m lang) mit 7,68 ebm; Nutzſcheiter: ds Rm Eiche(hiervon 16 rund), 6 Linde(tund). 2) Mittwoch, den 23. März d..: 8 Breunholz: Scheiter: Rm: 60 Buche, 359 Eiche, 429 Kiefer, 10 Linde; Knüppel: Rm: 51 Buche, 419 Eiche, 304 Kiefer, 14 Linde⸗ 3) Donnerſtag, den 29. März d..: 5 Brennholz: Reiſig: Wellen: 1740 Buche, 10110 Eiche, 17590 Kiefern, 1010 Linde; Stöcke: Rm: 18 Buche, 311 Eiche, 375 Kiefer, 15 Linde. Nutzholzliſten werden auf Verlangen vom 17. d. Mts. an koſtenfrei zugeſchickt. 47074 Lampertheim, den 14. März 1900. Großh. Oberförſteeei Lampertheim. Dieffenbach. —— Akademische Vorträge. III. Cyklus. Dienstag, 20. Härz 1900, Abendss½ Uür ½ Ir StadtparkEsagale: Erster Vortrag des Herrn Dr. K. Samwer, Direktor der Lebensversicherungsbank für Deutschland in Gotha über: „Grundlagen der Versicherung“, Eintrittskarten à M..— zu den noch Stattfindenden 2 Vorträgen sind auf dem Bureau des Kaufm. Vereins und in der Kunsthandlung des Herrn Th. Sohler zu haben. Die Saalthüren werden punkt 8½ Uhr geschlossen. 47144 Kaufmännischer Verein. Börsenvorstand. Handelskammer fur den Kreis Mannheim. Schreibmaschinen aller Syſteme werden ſchnellſtens reparirt. Garantie für tadelloſes Funktioniren. 34966 Hofmann& Co., Mannheim D 6, 6. Telephon Nr. 1234. 23— Pfalzer Genossenschaftshank eingstr. Gen, m. beschr. Haftung Raiffeisen'scher Organisation Ludwigshafen à. Rh., Kaiser MIIhelmstr. Ar. 9 à. 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