Telegramme Adreſſe: „Journal Mannhelm.⸗ derx Voſtliſte eina⸗tragen unter Nr. 2958. Abouuemenk: 60 Pfa. monatlich. Pringerlohn 20 Pfg. monatlich, burch die Poſt bez, incl. Boſtauß ſchlag M..30 pro Quartal, JInſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. „Zeile 60 Pfe nzel⸗Nummern 3 Pfg. DuppelNummern 5 11 5 E 8, 2 der Stadt Mannheim und Umgebung. tannheimer Journal. (110. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Verantwortlich für Politik; Dr. Paul Harms. für Theater, Kunſt u. Feuilleton: Dr. Friedrich Walter für den lok. und prov. Theil: Ernſt Müller. für den Inſeratentheil; Karl Apfel. Notationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Typographiſche Anſtalt), ——„Mannheimer Journg!“ ſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) fämmtlich in Mannheim. (Mannheimer Volksblatt.) HE 6, 2 Nr. 139.(Abendblatt.) Der Pillen⸗Prozeß. Elberfeld, 22. März. Es wird in die Verhandlung des Falles Mühlhoff einge⸗ kreten. Der Bohrſchmied Fritz Mühlhoff von Graan bei Lüttringhauſen mußte ſich zum erſtenmal 1896 muſtern laſſen. Er erſchien nicht, ſondern ſchickte ein Atteſt des Dr. Ziel ein, daß er an Naſen⸗, Gaumen⸗ und Rachenkatarrh erkrankt ſei und das Zimmer nicht verlaſſen dürfe. Er geſtand geſtern, daß er ſich hierbei der Hilfe Strucksbergs bedient habe, und daß Strucksberg, der Cigarrenlieferant ſeines Vaters geweſen, ihn an Dr. Ziel verwieſen habe, von dem er dann einige Zeit in Köln an Naſen⸗ Gaumen⸗ und Rachenkatarrh behandelt worden ſei. Mühlhoff würde bei einer militäriſchen Unterſuchung ſpäter wegen eines knöchernen Auswuchſes der Naſenſcheidewand für dienſtuntaug⸗ lich erklärt, weil der Auswuchs die Athmung behinderte. Strucksberg hatte geſagt, daß er Mühlhoff Pikrinpillen gegeben hat. Thatſächlich hat Mühlhoff bei der Muſterung auch an Gelb⸗ ſucht gelitten; er führt dieſelbe indeſſen auf ein Magenleiden zurück. Eine Reihe Zeugen bekunden dann auch, daß in der Familie Mühlhoff Magenleiden vielfach vorkäme. Mühl⸗ hoff ſen. ſoll Strucksberg für die Freimachung 2100/ gegeben haben; er hat dies aber von Anfang an beſtritten und ſtellt es auch jetzt noch in Abrede. Sachverſtändiger Kreiswundarzt Dr. Wolff erklärte in einer der letzten Sitzungen gegenüber dem Dr. Ziel, daß er das genaue Gewicht eines Theelöffels voll Antifebrins feſtſtellen werde. Er gibt heute an, das genaue Gewicht betrage 1,9 Gramm bis 2 Gramm, je nach Größe des Löffels. Die Unvorſichtigkeit in der Verſchreibung des Dr. Ziel finde er darin, daß der Patient einen Viertel Theelöffel voll ſchlecht abmeſſen könne. Was die von Dr. Ziel in Sachen des Angeklagten Hüls bezeichneten Koſten für die Reiſebegleitung nach Bonn zum Prof. Dr. Schultze be⸗ krifft, ſo habe Dr. Ziel nach der Maximaltaxe 45% und für die vier Konſulationen 40, zuſammen alſo 88 liquidiren können, rund vielleicht 100%. Damit aber wäre die Leiſtung Dr. Ziels reichlich honorirt geweſen. Die Forderung von 250% überſchreite das Zuläſſige. Dr. Ziel wendet ein, die Taxe ginge ihn nichts an; ſie müſſe nur dann angewendet werden, wenn eine Vereinbarung nicht zu Stande gekommen ſei. Dr. Klein⸗ ſchmied bezeichnet das von Ziel geforderte Honorar als ein Profeſſorenhonorar, wenn auch Spezialiſten ein höheres Honorar gzu nehmen pflegen. Hierauf ſoll der Unterſuchungsrichter Landgerichtsrath Spieß nochmals ſich äußern, in wie weit ſeiner Meinung nach der verſtorbene Strucksberg Glauben verdiene. Zeuge wiederholt, daß Strucksberg wohl in allen Einzelfällen die Wahrheit geſagt und nur bezüglich ſeines Verkehrs mit noch lebenden Aerzten mit der Wahrheit zurückgehalten hat, während er anderſeits die bereits verſtorbenen Aerzte keineswegs ſchonte. Nur einmal hat er ſich auch über einen lebenden Oberſtabsarzt freier ausgeſprochen, ohne indeſſen den Namen zu nennen. Wohl nur, um mir zu ſagen, welche Auffaſſung man in hieſiger Gegend ſogar in den beſten Kreiſen von der Freimacherei habe, erzählte er mir, daß ſich der Oberſtabsarzt einmal über einen Zivilvorſitzenden der Erſatz⸗ behörde beſchwert habe, weil derſelbe das Geld für die Befreiung junger Leute vom Militärdienſte allein eingeſteckt habe. Auf eine Frage des Vorſitzenden ſagt der Zeuge, er habe keine Veran⸗ laſſung gehabt, die Erzählung Freitag, 23. März 1900. für unwahr zu halten; der Zweck der Aeußerung war nur gewiſſermaßen eine Entſchuldigung, mit der er mir vor Augen führen wollte, daß man es hier mit der Militärbefreiung nicht ſo genau nehme. Rechtsanwalt Kray: Hat Ihnen denn Strucksberg keine näheren Angaben gemacht oder hat er Ihnen vielleicht den Namen des Civilvorſitzenden genannt? Zeuge: Den Namen hat er nicht genannt, er ſagte nur, es ſei der zweite Beigeordnete einer Stadt. Rechtsanwalt Kray: Ich bin beauftragt worden, unter Beweis zu ſtellen, daß Strucksberg nicht nur dem Unterſuchungsrichter, ſondern auch anderen Perſonen gegenüber ſich mit der Erzählung des Civilvorſitzenden gebrüſtet hat. So hat er vor Jahren einmal erklärt, der betreffende Herr habe an der Freimacherei 60 000% berdient und ihn alſo durch ſeine Konkurrenz um dieſen Betrag geſchädigt. Der von Strucksberg genannte Herr iſt ein Mann von unzweifelhafter Ehre, und ich bin daher beauftragt worden, einen Zeugen zu laden, der die Aeußerung Strucksbergs gehört hat. Wird dies bewieſen, dann iſt das der Anfang des Beweiſes dafür, daß es mit der Wahrheitsliebe Strucksbergs nicht weit her iſt. Rechtsanwalt Kray: Hat Strucksberg nicht geſagt, daß es der zweite Beigeordnete der Stadt Elberfeld, der Beigeordnete Dietze geweſen ſei? Zeuge Spieß: Nein. Rechtsanwalt Kray: Ich kann einen Zeugen dafür be⸗ nennen, daß Strucksberg erzählt hat, der Beigeordnete Dieze habe ihn in einem Jahre um 60 000/ geſchädigt. Ich bitte Herrn Beigeordneten Dietze zu vernehmen, um feſtzuſtellen, daß die Erzählung Strucksbergs eine Verleumdung iſt. Rechtsanwalt Krah nennt als Zeugen für die beſprochene Aeußerung Strucksbergs bezüglich des Beigeordneten Dietze einen Herrn Abraham Jäger. Da derſelbe geladen iſt, um auch über andere Dinge vernommen zu werden, ſoll die Sache bei der Ge⸗ legenheit weiter erörtert werden. Es folgt die Grörierung des Falles Paß. Der Angeklagte Paß wurde 1895 und 1896 jedesmal ein Jahr zurückgeſtellt. 1897 wurde er zum Infanterieregiment Nr. 28 ausgehoben. Kurz vor der Einſtellung ſandte er ein ärztliches Atteſt Dr. Ziels ein, daß er an chroniſchem Rheumatismus und Luftröhrenkatarrh leide und daher nicht erſcheinen könne. Das Bezirkskommando ließ ihn darauf durch Oberſtabsarzt Dr. Streit in ſeiner Woh⸗ nung unterſuchen, der ihn für transportfähig erachtete. Darauf ſandte er ein zweites von Dr. Ziel ausgeſtelltes Atteſt ein. Dr. Steit unterſuchte ihn darauf zum zweitenmal. Paß wurde aber doch eingeſtellt, indeſſen nach kurzer Dienſtzeit wegen chroni⸗ ſchem Gelenkrheumatismus für unbrauchbar erklärt und 1898 dem Landſturm überwieſen. Paß beſtreitet, daß er mit Strucksberg in Verbindung ge⸗ ſtanden habe, und behauptet, ſchon früher an Rheumatismus ge⸗ litten zu haben. Bei der Truppe ergab die ärztliche Unterſuchung eine leichte Verdickung des rechten Schultergelenkes und eine auf⸗ fallende Verſtärkung des zweiten Herztones. Hüftgelenk und Oberſchenkel erwieſen ſich als normal, doch klagte Paß fortgeſetzt über Schmerzen in demſelben und im Schultergelenk. General⸗ oberarzt Dr. Wichmann war der Meinung, daß es ſich um eine chroniſche Verdickung am rechten Schultergelenk, eine Folge von vorübergegangenem akuten Gelenkrheumatismus, handelte. Gelephon⸗ilr. 8) Militärbefreiung ſeines Sohnes in Verbindung getreten und er, CTT0TTTT0T0T0T0T0T0T0T0T0T0T0T00T0T Strucksberg, habe Paß jr. von Dr. Ziel auf Gelenkrheumatismus behandeln laſſen. Paß ſen. habe dafür 2400% bezahlt. Paß ſen. ſowohl als auch Paß jr. wollen mit Strucksberg nie über Militär⸗ befreiung geſprochen, noch viel weniger ihm 2400% bezahlt haben. Paß jr. iſt von den Sachverſtändigen Kreiswundarzt Dr. Wolff und Dr. med. Kleinſchmidt im Auftrage der Unter⸗ ſuchungsbehörde unterſucht worden. Paß jr. war vollkommen geſund. Beide Sachverſtändige ſind der Meinung, daß zur Zeit der Unterſuchung des Paß durch den Generaloberarzt Dr. Wich⸗ mann die Leiden vorhanden geweſen ſein können, die derſelbe in ſeinem Atteſte angegeben hat. Daß die Leiden künſtlich durch Anwendung von Medikamenten hervorgerufen geweſen ſein können, halten ſie nicht für möglich. Paß jr. wurde in einer Pauſe von den beiden Sachverſtändigen und anweſenden Militär⸗ ärzten nochmals unterſucht. Das Ergebniß war, daß das rechte Schultergelenk auch heute nicht verdickt, die Gelenke normal ge⸗ funden wurden⸗ Deutſches Reich. * Frankfurt, 22. März.(Erweiterung desStadts⸗ kreiſes Frankfurt a..) Dem preußiſchen Abgeordne⸗ tenhauſe iſt der Entwurf eines Geſetzes betreffend die Erweiterung des Stadtkreiſes Frankfurt a. M. zugegangen. Es wird beab⸗ ſichtigt, die Landgemeinden Oberrad, Niederrad und Seckbach mit dem 1. April 1900 unter Abtrennung von dem Landkreiſe Frankfurt a. M. mit der Stadtgemeinde und dem Stadtkreiſe Frankfurt a. M. zu vereinigen. In Folge deſſen ſcheiden hin⸗ ſichtlich der Wahlen zum Hauſe der Abgeordneten mit dem Zeit⸗ punkte der Eingemeindung die genannten Landgemeinden aus dem durch den Obertaunuskreis und den Landkreis Frank⸗ furt a. M. gebildeten zehnten Wahlkreis des Regierungsbezirks Wiesbaden aus und treten dem den Stadtkreis Frankfurt a. M. umfaſſenden elften Wahlbezirk dieſes Regierungsbezirks hinzu C. Berlin, 22. März.(Die Flottenvorlage der Budgetkommiſſion.) Die Budgetkommiſſion de Reichstags hat, wie wir hören, nun ſich doch entſchloſſen, am Dienſtag nächſter Woche wieder zuſammenzutreten und über die Flottenvorlage eine„Generaldebatte“ zu veranſtalten, bei der auch die verſchiedenen Vorſchläge zur Erörterung gelangen ſollen, die ſich bisher ſchüchtern als Vorſchläge zur ſogenannten „Deckungsfrage“ bemerkbar gemacht haben. Es werden einige Stempelſteuern genannt und die Erhöhung der Zölle für mehrere Luxusartikel, Alles in Allem Steuerquellen, die nach dem Work⸗ laut des früheren Flottengeſetzes nicht den Maſſenverbrauch be⸗ laſſen. Im Reichstag hört man weiter, man dürfe der Zuverſicht ſich hingeben, daß das Centrum in ſeiner Mehrheit der Flotten⸗ novelle nicht feindlich gegenüberſtehe und daß von dieſem Geſichts⸗ punkte aus die Verſchiebung der Spezialdebatte über die Oſter⸗ ferien angeſehen werden müſſe. Gleichviel ob dieſe Erwartung ſich als richtig erweiſt oder nicht, nachdem einmal dieſe Vorlags wegen der Unſchlüſſigkeit der ausſchlaggebenden Partei des Reichstags ſo lange Monate hinausgeſchoben worden iſt, kommt es auf einige Wochen mehr oder weniger auch nicht mehr an. Denn wie die Dinge in dem Reichstag ſich entwickeln, kann es unſeres Erachtens für die Klärung der politiſchen Verhältniſſe nur erwünſcht ſein, wenn das deutſche Volk auf dieſe Weiſe die Feuilleton. Faiſonwende (Von unſerem Berliner Korreſpondenten.) 54 Berlin, 21. März Die Saiſon neigt ſich zu ihrem Ende. Sie hat einen eigentlichen Höhepunkt überhaupt nicht gehabt; der Haupterfolg fiel auf eine Tendenzarbeit, zu der Max Dreyer ſein hübſches friſches Talent entwürdigt hatte; die großen Treffer anderer Jahre blieben diesmal aus. Hermann Sudermann pauſirte; vielleicht mochte er nach dem Fehlſchlagen der„Drei Reiher⸗ ſedern“ Athem holen und in Ruhe Kräfte ſammeln und dann ſoll man ihn ob ſolcher Selbſtbeſcheidung von Herzen beglückwünſchen. Herr Hauptmann, der ſie nicht beſaß, ward dafür gebührend ab⸗ geſtraft. Trotz einer emſig Weihrauch ſtreuenden Kritik und aller kleinen Künſte der Reclame wurde ſein„Schluck und Jau kein Kaſſenſtück und Max Halbe, dem die hochmögenden Gönner offenbar fehlen, brachte es noch nicht einmal zu der üblichen Zahl von Achtungsaufführungen. Müde und temperamentlos, wie die Saiſon begann und ſich fortgeſchleppt hatte, ſchien ſie auch ausgehen zu wollen; noch wartete man auf des großen Alten „dramatiſchen Epilog“— vielleicht, daß er uns Hülfe brachte und wir in dieſen froſtigen, ſonnenarmen Märztagen, die dem Frühling ſo hartnäckig ſein Kommen wehren, noch einmal vor dem allgemeinen Auseinanderfluthen eine ſtarke Wirkung von der Bühne her verſpürten. Und nun haben wir— ſo ziemlich als die Letzten im Reiche— die Lebensbeichte des Alten im Theater vernommen und es iſt nichts geweſen; wirklich nichts. Es war eine ſeltſame Premisre, die vom letzten Samstag. Von der Menge, die das ausverkaufte Haus bis hinauf zu dem Hänge⸗ raum, der ſich im„Deutſchen Theater“ Gallerie nennt, füllte, hatte die gute Hälfte das S es aus vielfältigen Beſprechungen und Commentaren. Viel⸗ leicht mochten fünfzig, ſechzig im Theater ſein, die ahnungslos und unvorbereitet gekommen waren; aber dann ſtanden ihnen ſicher fünfzig bis ſechzig Andere gegenüber, die dem bei aller ſcheinbaren Offenheit ſo verſchloſſenen Drama ſeinen geheimſten Gehalt abgerungen hatten oder es zum Mindeſten verſuchten; die das Buch durcharbeiteten, ſich zu eigen machten und nieder⸗ ſchrieben, was ſie gefunden zu haben glaubten. Und alle— die Feinſchmecker und die Naſcher, die Verehrer aus Erkenntniß und Ueberzeugung und die Mitläufer der Mode beſeelte der nämliche Reſpekt; dieſelbe ſcheue Erwarkung. Wahre Größe zwingt auch die Oberflüchtigen zur Andacht. Und dennoch— wenn man von dieſem Letzten und Perſönlichſten, was Ibſen zu geben hatte, reden könnte wie von jenem anderen Werk, das, wenn auch mit Herzblut geſchrieben doch nur eine Gpiſode in dem Schaffen eines Dichters bedeutet, man müßte der Wahrheit gemäß be⸗ ſcheinigen: es war ein Mißerfolg. Ein Fehlſchlag zudem, für den die Aufführung nicht die geringſte Schuld traf. Zwar die Ausſtattung mochte ſich Mancher anders gedacht haben. Da hatte die Phantaſie des Leſers doch weit reicher und freigebiger geſtaltet. Was der in ſolchen Dingen äußerſt ſparſame Herr Dr. Brahm aus dem„parkähnlichen Platz“ vor dem Badehotel und dem„zuletzt ins offene Meer übergehenden Fjord mit Land⸗ zungen und kleinen Inſeln in der Ferne“ gemacht hatte, das war ungleich dürftiger als das Bild, das man nach der Lektüre in der Seele trug. Und was ſich uns als das„unermeßliche baumloſe Kammplateau“ mit den aus dem Bergſee emporſteigenden Hoch⸗ gebirgskuppen bot, empfand man wie eine Einengung und Be⸗ ſchränkung, wie ein Zerſtören liebgewordener Vorſtellungen. Dafür ſtand die Darſtellung durchaus auf der Höhe. Vielleicht war Rittner nicht der rechte„Bärentödter“; vielleicht traf er nicht ganz den Ton für deſſen ſkrußelloſe, ein wenig angefreſſene Ark der Daſeinsfreude. Aber die Irene der Dumont war über alles Lob erhaben. Das Irre, Weltentrückte, das wieder doch nur traumhaftes, viſionäres iſt, kam bei ihr geradezu erſchütternd heraus:„es lag ein verborgener Sinn in Allem, was ſie ſprach. Und trotzdem— wie geſagt— ein Fehlſchlag; nichts weiter als ein richtiger kühler Achtungserfolg. Als der Vorhang zum erſten Mal fiel, herrſchte einen Augenblick betroffene Stille. Dann rührte irgendwo irgendwer die Hände und nun ſtimmten die Anderen, als ob ſie ſich auf einer Schuld ertappt hätten, fleißig ein. Das war ungemein bezeichnend. Man fühlte dunkel die Verpflichtung Ibſen für das zu danken, was er mit ſeiner Lebens⸗ arbeit uns lehrte und in uns anregte. Aber zu danken gang im Allgemeinen, nicht für den unſagbar düſteren Endreim dieſes Epilogs, der ſo gar nicht„dramatiſch“ iſt, nicht auf die Bühne gehört und ſie nie ſich erobern wird. Zu Henrik Ibſens„Wenn wir Todten erwachen“ werden immer wieder Alle zurückkehren müſſen, nach dem Verſtändniß des räthſelvollen andeutungs⸗ reichen Mannes ſuchen, der ſtärker als alle anderen unſer Geiſtes⸗ leben zu Ausgang des neunzehnten Jahrhunderts beeinflußte. Aber ſtill und einſam wird man dann mit ihm Zwieſprache halten müſſen. Um ſo ungeſtüme, ſo leidenſchaftliche Klagen über ein im Grunde perfehltes Leben entgegenzunehmen ſind vielleicht ſchon vier Ohren zu viel.„Es iſt nicht der Mühe werth, ſich ab⸗ zunützen für den Mob und die Maſſe— und die ganze Welt.“ Es iſt auch nicht der Mühe werth, dem aufgeputzten und zer⸗ ſtreuungsbedürftigen Publikum eines Theaterabends ſeinen keuſcheſten und heiligſten Schmerz zu offenbaren Den Theatererfolg, den der große Ibſen nicht hatte, hak acht Tage zuvor ein Anderer gehabt, der ſogar nicht räthſelvoll iſt, dem niemals das bloße Andeuten genügte, der immer froh und mitunter ſogar überlaut hinausrief, was ihm das Herz be⸗ 2 Feite: SGeneral⸗ Anzeier Mannbeim, 23. März: Verkretung ausgiebig kennen lernte, die es nach dieſer Hinaus⸗ gerung noch wagen wollte, auf partikulariſtiſche Erwägungen 15 dem Reiche die geſetzliche Sicherung der Verſtärkung der ehrkraft zur See zu verweigern, obwohl deten unbedingte Mothwendigkeit ſo überzeugend don den dafür derantwortlichen Stellen nachgewieſen worden iſt, daß ſie kein noch ernſthaft zv nehmender Menſch mehr zu widerlegen verſucht. Aus Stadt und Land. Miaunheim, 23. März 1900. * Giltigkeitsdauer der Rückfahrkarten. Anläßlich der Oſterfeiertage iſt für den Bereich der Main⸗Neckarbahn, der Preußi⸗ ſchen Staatseiſenbahnen, einſchließlich der der Direktion in Mainz Anterſtehenden Linien, der Sächſiſchen Staatseiſenbahnen, ſowſe der Miederländiſchen Staatseiſenbahnen und der Jöllänviſchen Eiſen⸗ bahnen die allgemeine Anordnung getroffen, daß alle am 3. April J. J. und an den folgenden Tagen gelöſten Rückfahrkarten von ſonſt geringerer Giltigkeitsdauer zur Rückfahrt bis einſchließlich 27. April J. J. benützt werden dürfen und ſelbſt noch darüber hinaus gelten, wenn nur die Rückfahrt ſpäteſtens bis Mitternacht dieſes Tages an⸗ getreten und ohne Unterbrechung fortgeſetzt wird. Dieſe Anordnung erſtreckt ſich auch auf die bei einzelnen badiſchen Stationen aufliegenden Rückfahrkarten der Main⸗Neckarbahn von Heidelberg nach Weinheim, Darmftadt und Frankfurt a. M. Die Benützbarkeit der Rückfahr⸗ Farten auf den badiſchen Bahnen ſowie den übrigen ſüddeutſchen Bahnen, wwelche die zehntägige Giltigkeitsdauer der Rückfahrkarten ungenommen haben, wird hierdurch nicht berührt, im Bereiche dieſer Mahnen bleibt es alſo bei den allgemeinen erlaſſenen Beſtimmungen. Verhütung und Bekämpfung der Tuberkuloſe. In der Aula der Oberrealſchule fand geſtern Abend unter reger Theilnahme des Publikums aus allen Theilen der hieſigen Bevölkerung der zweite Bortkag des Herrn Dr. J. Marcuſe über obiges Thema ſtatt. Nebner rekapitulirt Eingangs ſeines Vortrages kurz das, was er Lereits von 8 Tagen ausgeführt und ſagt dann weiter, die Infektion werde erſt dann gefährlich für die Umgebung des Kranken, wenn der Auswurf der Luft ausgeſetzt ſei und dort zerſtäube. Dieſe Quelle Der Hebertragung müſſe verſtopft werden, wenn man die Krankheik wirkfam bekämpfen wolle. Der Auswurf müſſe vernichtet werden und 9610 dies am Zweckmäßigſten in einem Gefäß, das mit Waſſer gefüllt und mehrere Male des Tages entleert werde. Derartige Vor⸗ fichtsmaßregeln müßten aber auch dort getroffen werden, wo viele Menſchen verkehren, aber gerade hier werde oft am meiſten geſündigt. Die beſte Desinfektion gegen die Krankheit ſei feuchte Reinlichkeit, wo 95 herrſche ſei die Tödtung der Bazillen ſicher, denn die feuchte Reinigung ſei der Trockenen mit ihrer Staubentwickelung ganz ent⸗ ſchleden vorzuziehen. Schlechte Luft und ſchlechte Ventilation ſeien die Urſache nicht allein dieſer, ſondern auch manch anderer Krankheit, während gute Luft und Licht die Todtfeinde der Bakterien wären. Im zweiten Theile ging Redner ſodann auf die Frage: Wie ſchützen wir uns vor der Tuberkuloſe, des Näheren ein. Hier ſei es in erſter Einie nothwendig, daß für Tuberkuloſe disponirte Perſonen aus der Umgebung von Lungenkranken weggeſchafft würden; die Tuberkuloſe ſei keine unheilbare Krankheit, dafür hätten wir Beweiſe genug. Des Weiteren beſprach Redner die ſog. Lungenheilanſtalten und ihre Heil⸗ verfahren, welche er des Näheren erläutert und zeigt ferner einen von einem engliſchen Arzte erfundenen Apparat vor, welcher ſich für Vungenkranke ſehr praltiſch bewährt habe.— Der Vortrag, welcher die Zeit von über 1½ Stunde in Anſpruch nahm, wurde von den Anpweſenden ſehr beifällig aufgenommen und dem Redner am Schluſſe ſeiner Ausführungen durch lebhaften Beifall gebankt. *Arbeiter⸗Fortbildungs⸗Verein. Am Montag fand die erdentl. Generalverſammlung der Spar⸗ ſotbie Medizinalkaſſe ſtatt. Es benutzten nach dem vom Kaſſier, Heren Peter Krämer, er⸗ tleten Kaſſenbericht 50 Mitglieder die Sparkaſſe des Vereins. Die Geſammteinlage derſelben betirug am Schluß des Jahres 1899 40 830.65. Es folgte ſodann der Bericht des Kaſſiers der Medi⸗ Hinalfaſſe und beltugen die Einnahmen im vetrfloſſenen Jahre 2098,20, gegen eine Ausgabe von 1956.91, ſomit eine Mehr⸗ Ainnahme von ½ 141.29. Der Mitgliederſtand war am Schluß des Zahres 118 mit 382 Verſicherten. Es wurden die beiben Kaſſierer, Herr Peter Krämer, G 7, 32, für die Sparkaſſe und Herr Ludwig Eſchert, O 5, 12, für die Medizinalkaſſe einſtimmig wiedergewählt. * Ter Neue Medizinal⸗Verein, gegründet von Franz Thorbecke(E..), hielt vorgeſtern Abend in der„Stadt Lück“ inne diesjährige General⸗Verſammlung ab. Bieſelbe wurde durch den BVorſißenden, Herrn Ernſt Müller, eröffnet und brachte derſelbe gunchſt den Geſchäftsbericht zur Verleſung. Der Bericht nimmt auf ben günſtigen Abſchluß des Geſchäftsjahres Bezug, wenn auch nicht pberkannt werden dürfe, daß die Ausgaben für Aerzte und Apotheker weſentlich höher waren, als in den vergangenen Jahren. Der gün⸗ ige Abſchluß ſei nicht zum wenigſten den außerordentlichen Mit⸗ gliedern zu verbanken, welche ven Verein auch im abgelaufenen Jahre diennenswerth unterſtützt haben und wird hierfür dieſen Herren der ganz beſonvere Dank des Vereins ausgeſprochen; desgleichen den — 0 Aerzten und Apothekern für das dem Verein bewieſene Ent⸗ geegenkommen,— Der 2. Punkt betraf die Rechnungsablage; auf die Gerlefung des Rechenſchaftsberichtes wurde verzichtet, da derſelbe den Verſammelten gedruckt borlag. Einnahmen und Ausgaben balaneiren anit 88298.19 und der reine Bermögensſtand des Vereins betrug im Schluſſe des Jahres 6655.67.— Namens der Rechnungs⸗ wegt— unſer Ernſt von Wildenbruch. Mit ihm ſteht es gerade umgekehrt wie mit Ibſen. Vielleicht wird man ſein neues Drama „Die Tochter des Grasmus“ nicht leſen mögen; aber Auf ver Bühne übte es eine hinreißende Wirkung aus. Man kann mancherlei dawider einwenden; daß die Einheit nicht ſtreng gewahrt wurde; daß einmal der junge Hutten in ſeiner ſieghaften Männlichteit im Mittelpunkte des Intereſſes ſteht und wieder der verlaſſen alternde Erasmus und daß das Liebesſpiel, das 115 zwiſchen des Erasmus Töchterlein und Hutten entſpinnt, bald an die„bezähmte Widerſpenſtige“ gemahnt, bald an das „Kütchen von Heilbronn“. Aber faſt aus jeder Scene weht ein ſo heißer dramatiſcher Athem, daß auch die Bedenken des kriti⸗ ſchen Zuſchauers fortgeblaſen werden. Er iſt ſo liebenswerth dieſer Wildenbruch! In allem ſeinem Ueberſchwang, dem das Grübeln immer fremd blieb, ſo überaus liebenswerth. Er hat oft geirrt und ſich ſelbſt verloren; aber dann hat er doch wieder durch ſeine faſt ſtilrmiſche Friſche und die ehrliche Wärme ſeines Pathos zurückgewonnen, die ſich ihm unwillig abwandten. Und berlei bringt nur ein wirklicher Dichter fertig. Wenn Wilden⸗ bruch Hauptmann hieße, hätten wir vielleicht erlebt, daß man auch in ſeinem Stück nach verborgenen Schätzen ſuchte und uns die intimen Schönheiten deutete. Und dann wäre uns wohl zu zu Ende der Saiſon beſchieden worden, was ihr bisheriger Ber⸗ lauf nicht aufwies: ein Höhepunkt. Rr. 8* 4* — Moderne Litteratur vor Gericht. Unter dem Zeichen der lex Nanze ſteht eine Anklage wegen Verbreikung unzüchtiger Schriften, e bor der achten Strafkammer des Landgerichts 1 in Berlin ver⸗ handelt wurde. Die Anklage richtet ſich gegen die Verlagsbuchhändler Schuſter und Löffler, den Referendar Eruſt Schuhr, den Schriftſteller Dr. phil. Richgrd Dehmel und den Schriftſtellet Theodor Kabelitz. Leßterer wird vom Rechtsanwalt Wolfgang Heine, der übrigen Ange⸗ kagten werden vom Rechtsanwalt Paul Jonas vertheidigt. Den Vor⸗ ſitz im Gerichtshofe führt Landgerichtsditettor v. Winterfeld, die An⸗ klage verkritt Staatsanwalt Dr. Eger. Es handelt ſich um die im lage von Schuſter u. Löffler erſchienenen Werle„Gründe und Aß⸗ prüfungskommiſſion erſtattete Herr Fröbel Berſcht, worauf dem Vorſtand einſtimmig Decharge ertheilt wurde. Namens des Ausſchuſſes ſprach Herr Dr. Jordan dem Porſtand für ſeine Mühewältung hal Führung der Geſchäfte den Dank aus. Bei der Neuwahl des Vor⸗ ſtandes würden die ſtatutenmäßig ausſcheidenden Herren ehr⸗ maun und Katzenmatier wieder⸗ und für zwei ausgeſchiedene Meitglieder die Herren Schaer und Kromer einſtimmig neu⸗ gewählt. Als Rechnungsreviſoren wurden die Herren Fröbel, Geinzer und Ihrig ernannt.— Den letzten Punkt der Tages⸗ ordnung bildete die Beſprechung von Vereinsangelegenheiten. Die Abhaltung eines Waldfeſtes in dieſem Jahre wurde einſtimmig gut⸗ geheißen, doch ſoll wegen Ueberlaſſung eines hierzu geeigneten Platzes im eargue Wald vorher mit dem Stadtrath in Verbindung getreten werden. * Ein Verband deutſcher Radrennbahnen wurde in Berlin gegründet. Allerdings waren nur acht Rennbahnen vertreten, doch hatten mehrere große Bahnen ſchriftlich ihre Zuſtimmung zu den ge⸗ faßten Beſchlüſſen kundgethan. Pfalz, Jeſſen und Umgebung * Mundenheim, 22. März. Tünchermeiſter Ludwig Baumann kaufte von H. Küllmer Nachfolger(Levy), Kaufmann in Mannheim, das an der Bahnhofſtraße, 2. Querſtraße, gelegene neuerbaute Wohn⸗ haus um 6000. * Kaiſerslautern, 20. März. Der 25 Jahre alte ledige Dienſt⸗ knecht Joſef Maria Fuchs hat ſich erſchoſſen. Der Grund iſt darin zu ſuchen, daß dem Fuchs, der als fleißig und ſolid geſchildert wird, in ſeiner Jugend ſeitens einer nahen Verwandten ein Legat in Höhe von 80,000 Franken ausgeſetzt war, daß ihm aber letzter Tage die ice zugekommen ſei, ſeine Anſprüche auf dieſe Erbſchaft ſeien nichtig. L] Lampertheim, 21. März. Nächſte Woche finden hier aus⸗ gedehnte Holzverſteigerungen auf dem Rathhauſe ſtatt; ſie beginnen jedesmal Vormittags 8 Uhr. Am Dienſtag kommen zur Verſteigerung: Schnitt⸗, Bau⸗ und Wagnerholz, und zwar 1407 Eichen. 155 Kiefern, 8 Fichten, 5 Buchen, 16 Linden, dann 190 Kiefern⸗Derbſtangen(—10 Meter lang), 58 Rm. Eichen⸗ und 6 Rm. Linden⸗Nutzſcheiter; am Mittwoch gelangen Scheiter und Knüppel (858 und 788 Rm.), am Donnerſtag Reiſig(30,450 Wellen) und Sthcke zur Verſteigerung, immer Buchen, Eichen, Kiefern, Linden. Auf Verlangen werden Nutzholzliſten koſtenfret zugeſchickt. * Lampertheim, 29. März. Kurz vor 7 Uhr brach heute der dritte Brand innerhalb 14 Tagen aus und zwar ganz in der Nähe der erſten Brandſtelle; zwei ſtattliche Doppelſcheuern und eine Stallung fielen dem Element zum Opfer, auch wurden die benachbarten Gebäude mehr oder weniger beſchäbdigt. Zur Unterſtützung der hieſigen Feuer⸗ wehr iſt die von Neuſchloß auf der Brandſtätte erſchienen. Man ver⸗ muthet, in dem von der Strafkammer vor Kurzem wegen grober Sach⸗ beſchädigung bei Müller Horch zu 8 Monaten verurtheilten aber für irrſinnig gehaltenen J. R. von hier den Brandſtifter gefunden zu haben. Durch ſeine heute morgen erfolgte Verhaftung ſcheinen ſich die Wogen der Erregung zu legen. 5 * Mainz, 22. März. In einer Verſammlung der Vorſtands⸗ mitglieder ſämmtlicher hieſtiger Geſangveteine haben dieſe ihre Mit⸗ wirkung an der Gutenbergfeier zugeſagt; bei der Huldigungs⸗ feier am Sonntag, 24. Juni werden einſchließlich der Knabenchöre circa 1300 Sänger mitwirken. Gerichtszeitung. * Mannheim, 21. März.(Strafkammer.) Vorſ.: Herr Landgerichtsrath Frhe. v. Babo. Vertreter der Großh. Staats⸗ behörde: Herr Staatsanwalt Baumgartner. 1) Am 17. Juni 1897 erhielt der hieſige Waffenhändler Carl Pfund eine von Bonn datirte Poſtkarte, durch welche ein Herr Guſtav Bunzek verſchiedene Schußwaffen„zu Sicherheitszwecken für die ihm Anterſtellten Wärter des zoologiſchen Gartens“ beſtellte. Herr Pfund hielt den Beſteller für den Direktor des Bonner zoologiſchen Gartens und effektuirte eine Sendung im Werthe von 134 ½. Das Geld blieb aus, und als die darauf benachrichtigte Criminalbehörde nachforſchte, war Bunzek, nachdem er noch mit einer ähnlichen Beſtellung einen Waffenhändler hatte hereinfallen laſſen aus Bonn verſchwunden. In Bonn beſteht auch ein zoologiſcher Garten gar nicht. Ein Frl. Rieth beſitzt auf dem nahen Tottendorf einen Thiergarten, in dem ſte Lhßwen, Bären, Hhänen und einige weitere Thiergattungen zur Schau hält. Ihr Märterperſonal zählt nur zwei bis drei Kopfe. Bunzek war allerdings einige Wochen in ihren Dienſten geſtanden, allein nicht als Direktor, ſondern als eine Art Faktotum. Wie er zugibt, war ein Honorar auch nicht ausgemacht, jedoch habe im Frl. Rieth einen Antheil von 10 000 zugeſicherk, wenn es ihm gelingen ſollte, den Tottenhof in eine Aktiengeſellſchaft umzuwandelt. Die Waffen hat Bunzek, der ſich als Schriftſteller von Beruf bezeichnet, bald nach Empfang um 25 im Leihhaus in Bonn verſetzt. Die Adreſſe Pfund's hat er aus einer Annonce der„Deutſchen Jägerzeitung“ entnommen. Das Gericht ſprach den übrigens erheblich vorbeſtraften Angeklagten frei, da die Sache nicht genügend aufgeklärt ſei. 2) Der Tüncher Johann Kramer von hier ſtand wegen Dieb⸗ ſtahls, ſeine Braut, die Näherin Roſa Knapp wegen Hehlerei unter Anklage. Im November v. Is. wurden dem Schuhmacher Guſtav Meermann aus ſeinem in 0 5, 1 gelegenen Ladenlokal zwei Paar Stiefel im Werthe von 44 c entwendet. Die Nachforſchungen ergaben, daß Kramer, der übrigens auch im Verdacht ſtand, eine Reihe anderer Ladendiebſtähle begangen zu haben, das ein Paar Stiefel der Knapp geſchenkt und und das andere Paar durch dieſelbe hatte verſetzen laſſen. Die Knapp hatte dabei den falſchen Namen„Dora Eberle“ angegeben. ———..———...—— gründe“ und„K⸗Strahlen aus dem Frauenleben“ von Theod. Kabelitz, „Seht, es ſind Schmerzen an denen wir leiden,“ von Ernſt Schuhr und „Aber die Liebe“, Gedichte und Geſchichten von Richard Dehmel. Schuſter und Löffler ſind außerdem wegen der Verbreitung des in ihrem Verlage erſchienenen Buches„Die Bariſons, ein Künſtlertraum“ angeklagt. Der als Verfaſſer des letzteren angegebene„Vieomte Pierre 'Auberque“ iſt ein Pſeudonyhm für den wirklichen Verfaſſer Anton Lindner, der in Oeſterreich lebt und deshalb außerhalb des Strafver⸗ fahrens bleiben mußte. Das letztere war ürſprünglich auch auf Zeichner und Illuſtratoren des letzteren Buches ausgedehnt worden, die das⸗ ſelbe mit Vignetten und Bildern ausgeſtattet hatten, doch ſind dieſe Künſtler außer Verfolgung geſetzt. Die außerhalb wohnenden Ange⸗ klagten Dehmel und Schuhr ſind vom Erſcheinen an Gerichtsſtelle entbunden, haben ſich aber bei ihren kommiſſariſchen Vernehmungen mit Entſchiedenheit dagegen verwahrt, mit ihren Werken unſittliche Zwecke verfolgt zu haben, und hervorgehoben, daß der ſittliche Ernſt und die ganze durchaus moraliſche Tendenz, welche die Bücher be⸗ herrſche, Jedermann einleuchten müſſe, der die Werke im Ganzen be⸗ ürkheile. Bezüglich des Angeklagten Dehmel beantragt Rechtsanwalt Jonas die Vernehmung eines Sachverſtändigen darüber, ob dem An⸗ geklagten angeſichts ſeiner ſonſtigen literariſchen Wirkſamkeit und mit Rückſicht auf ſeine ganze ſchriftſtelleriſche Indivivualität zuzutrauen iſt, daß er mit einem von ihm berfaßten Werke unſittliche Zwecke ver⸗ folge. Der Gerichtshof hielt die Zuziehung eines Sachverſtändigen nach dieſer Richtung hin für überflüſſig, da er ſelbſt in der Lage ſei, ſich darübet ein Urkheil zu bilden. Die Vertheidigung ſtellte ferner zur Erbrierung, inwieweit ſich die angeklagten Verfaſſer an der„Ver⸗ breitung“ der Schriften betheiligt haben ſollen, da, wenn eine ſolche Betheiligung nicht vorliege, bezüglich ihrer Verjährung eingekreten ſein würde. Thatſächlich verkaufen die Verfaſſer ihre Manuſkripte an die Verleger und überlaſſen dieſen ganz ſelbſtſtändig die Maßnahmen für die Verbreftung. Staatsanwalt Dr. Eger hielt dagegen das Vorliegen einer Verzährung für ganz ausgeſchloſſen. Wenn ein Verfaſſer einem Verleger ſein Werk zu dem ausgeſprochenen Zweck der Verbreitung überlaſſe, ſo hafte er dafür gleichfalls, ſo lange in Gemäßheit des ihm gewordenen Aufkrages der Verleger die Verbreitung vornimmt; habe der Verfaſſer Bedenken dagegen, ſo habe er es ja in der Hand, die weitere Verbteitung zu ünkerſagen. Der Gerichkshof hielt eine Ver⸗ zährung nicht für vokliegend und ging dann zur Verlefung der unker Anklage geſtellten Bicher öbet 90 Krämer erklärte heute, er habe die Sliefel von einem Unbekannten auf der Straße gekauft. Trotz ſchwerwiegender Verdachtsgründe, ins⸗ beſondere der mit Vorſtrafen belaſteten Vergangenheit Kramers, der ein Spezialtſt in derartigen Diebereien war, gelangte das Gericht zu 9 52 10 Angellagten freiſprechenden Erkenniniß. Verth.:.⸗A. erhaus. 3) Eine gewerkſchaftliche Ausſchreitung lag den Dachdeckern Wilhelm Glſenbaſt von Gundersheim und Wilhelm Belgra aus Zaborge(Sberſchleſten) zur Laſt. Sie arbeiteten bei Schieferdecker Wahlheimer. Als unter den Leuten Wahlheimers verlautete, der Vor⸗ arbeiter Joh. Baptiſt Ried werde eintreten, wurde beſchloſſen, wenn dies geſchehe, die Arbeit niederzulegen, weil Ried aus dem Verband deutſcher Dachdecker ausgetreten war. Auf Faſtnachtsdienſtag trat Ried ein und Wahlheimers Arbeiter hörten auch ſofort auf, mit Aus⸗ nahme des Handlangers Johann Schwarz, der mit Ried zur Arbeit ging, Als Schwarz in der Werkſtätte Wahlheimers Material holen wollte, wurde er von den auf ihre Papiere wartenden Angeklagten des⸗ halb ins Gebet genommen. Elſenbaſt packte ihn am Genick, riß ihn herum und rief:„So Du Stromer, Du gehſt mit? Wart nur, Du kriegſt!“ und Belgra fügte ſeinerſeits auch hinzu:„Wart nur!“ Kurz dirauf beläſtigte Elſenbaſt den Schwarz abermals, indem er ihm die geballten Fäuſte vor's Geſicht hielt, während Belgra ſagte:„Geb' ſie ihm doch!“(nämlich die Schläg'). Die Angeklagten erklärten heute, ſie hätten Schwarz nicht bedroht, weil er weiter arbeitete, ſondern weil er Tags vorher Blauen gemacht und als Handlanger ihnen, den Geſellen, die Taglöhnersarbeit aufgehalſt hätte. Schwarz behauptete, daß er nur wegen ſeines Weiterarbeitens mißhandelt worden ſei. Ried be⸗ ſtätigte dies. Er ſelbſt ſei nur wegen perſönlicher Anfeindungen durch einen gewiſſen Wallmann aus dem Verband deutſcher Dachdecker aus⸗ getreten. Das Urtheil lautete gegen Elſerbaſt auf 4 Wochen, gegen Belgra auf 2 Wochen Gefüängniß. Da vie 3 Wochen betragende Unter⸗ ſuchungshaft aufgerechnet wurde, ſo iſt die Strafe Belgra's verbüßt. Verth,:.⸗A. Dr. Nauen. (Schluß folgt.) Badiſcher Landtag. 48. Sitzung der Zweiten Kammer. .N. Kerlsruhe, 23. März. Präſidentk Gönner eröffnet 9410 Uhr die Sitzung. Abgeordnete Rohrhurſt tritt in die Petitionskommiſſion ein, Fortſetzung der Berathung des Budgets des Miniſteriums des Innern. Abg. Kögler gibt der Genugthuung Ausdruck, daß eine Staatsunterſtützung für Kreisſtraßen und Gemeindewege eingeſtellt ſei, er könne nur bitten, in dieſer Richtung fortzufahren. Abg. Höring weißt auf die baulichen Unzulönglichkeiten des Bezirksamtsgebäudes in Lahr hin. Miniſter Eiſenlohr erklärt, daß im nächſten Budget eine Summe für einen Neubau eingeſtellt werde, wenn die nochmalige Prüfung die Nothwenbigkeit erweiſe, 5 Abg. Birkenmeher dankt der Regierung für die eingeſtellte Summe und bittet, einzelne Gemeinden ſeines Schwarzwaldbezirks zu berückſichtigen. Seitens der Abgg. Klein, Müller u. Gen, iſt ein Antrag eingegangen, die Kammer möge erklären, daß die eingeſtellte Summe von 250,000% in dringenden Fällen für überſchreitbar erklärt wird. Abg. Blümel tritt für ſeinen Bezirk Säckingen ein. Abg. Klein begründet den vorgenannten Antrag vornehmlich damit, daß die bisher eingeſtellten Mittel nicht genügt hätten. Werde die Summe für überſchreitbar erklärt, ſo könnten weitergehende Münſche der Gemeinden berückſichtigt werden. Da auch die Gemeinde ihren Theil beizutragen habe, ſo könne man gewiß ſein, daß nur praktiſche Vorſchläge gemacht würden, Miniſter Eiſenlohr glaubt, daß der Finanzminiſter mit ſolchen Anträgen ſich kaum befreunden werde; er würde den Vor⸗ anſchlag auch nur überſchreiten, wenn der Finanzminiſter zuſtimme. Aüßerdem ſei man im Allgemeinen mit der eingeſtellten Summe aus⸗ gekommen. Abg. Greiff vertritt den Antrag Klein und bringt Wünſche aus ſeinem Bezirk zur Sprache. Mampel hebt auf die Wünſche der Gemeinden im Oden⸗ wald ab. Abg. Gießler weiſt darcuf hin, daß die Regierung die Summe im jetzigen Budget ſchon um 110,000 erhöht habe, daß er vor dem Weg des Antrags Klein warnen möchte. Man könnte vielleicht im nächſten Budget die Summe erhöhen, mit dem Antrag Klein werde das Budgetrecht illuſoriſch. Er bitte, den Antrag abzulehnen. Abg. Neuwirth bittet, daß man bei dem Bau von Kreis⸗ wegen das gleiche Verhältniß eintreten laſſe, wie bet den Kreisſtraßen. Abg. Birkenmeyer tritt dem Antrag Klein bei, da es ſich hier um Erfüllung eines Bedürfniſſes handle. Die Energie des wiſe werde die Bedenken des Finanzminiſters zu beſeitigen wiſſen. Abg. Heimburger meint, die Ausführungen Gießlers ſollten nicht ohne Weiteres in den Wind geſchlagen werden, um ſo mehr, als die Summe erhöht worden ſei. Man dürfe auch die formelle Seite nicht außer Acht laſſen. Wenn die Kommiſſton ſelbſt einige Poſten für überſchreitbar erklärt habe, ſo habe für ſolche Poſten, wie der VBeſuch ver Pariſer Ausſtellung, die Unterlage gefehlt. Wenn ſolche Anträge aus dem Hauſe ſich mehrten, würden ſie auch an Bedeutung verlieren. Er bitte den Antrag abzulehnen. Abg. Armbruſter tritt dieſen Ausführungen bei. Miniſter Eiſenlohr hebt hervor, daß Summen, die nur als Anſchlag im Budget ſtünden, überſchritten werden könnten; hier handle es ſich aber um eine feſt abgegrenzte Summe; er bitte, den Antrag abzulehnen, da er auch die Rechte der Kammer alterire.(Zu⸗ ſtimmung.) Abg. Klein betont nochmals, daß die Budgelkommiſſion ja ſelbſt den Weg der Ueberſchreitungen betreten habe; er habe denſelben nur geſtellt, weil die eingeſtellte Summe doch nicht ausreiche. Hier ſei einmal Gelegenheit, für die Gemeinden etwas Praktiſches zu kthun. Abg. Lauck als Berichterſtatter hält den Antrag Klein wohl für ſympathiſch, doch warne er die Kammer, dieſen Weg zu beſchreiten. Es ſei doch eigenthümlich, wenn von der Miniſterbank gewarnt werde, den Dispoſitionsfond zu erhöhen. Der Antrag Klein wird mit allen gegen 14 Stimmen apgelehnt. Abg. Lauck referirt bei Titel 4, Beiträge zu den Koſten von Waſſerverſorgungsanlagen, über eine Bitte der Gemeinde Reichenbuch um Erhöhung des Beitrags. Da die Regierung dieſe Summe auf 15,000« feſtgeſetzt, ſo beantragt die Kommiſſion, die Bitte für er⸗ ledigt zu erklären. Abg. Schaier befürworket Einſtellung einer Summe für Fle Waſſerverſorgung in Jühlingen. Abg. Fendrich weiſt auf die Beſchwerden der Anwohner der Murg hin, die ſich gegen die Verunreinigung der Murg durch die Holz⸗ ſtofffabriken wenden. Miniſter Eiſenlohr erklärt, daß ſolche Beſchwerden ihm nicht bekannt ſeien. 5 Die Titel werden genehmigt. Akg. Dreesbach verbreitet ſich über den Neubau des Amts⸗ hauſes in Mannheim und bittet, dasſelbe würdig ſeiner Straße und Mannheims zu erſtellen, ähnlich wie das in Karlsruhe. Mannheim ſcheue kein Opfer, ihr Städtebild würdig zu erhalten. Abg. Fieſer iſt damit einverſtanden, daß Mannheim elnen Prachtbau für das Amtsgebäude erhalte. Bei dieſer Gelegenheit müſſe er aber doch bekonen, daß oft bei Bauten Ueberſchreitungen vor⸗ gekommen ſeien, die ganz exorbitant ſeien und die man weder im 11. noch in Preußen kenne. Er glaube auch nicht, daß mit der eingeſtellten Summe für dieſen Bau ausgekommen werde. Deshalb ſei, wie dies in Preußen geſchehe, eine ſchrittweiſe Baukontrolle geboten, kämen Ueberſchreitungen vor ſo ſollten ſie in das nächſte Budget eingeſtellt werden, um das Budgetrecht zu wahren. Abg. Gießler hebt bervor, daß die eingeſtellte Summe woll Der rtinseem, a vrurß⸗ Senernt .85 ausreſchen werde; daß Ueberſchreitungen vorkommen, ſef in der Sache ſelbſt begründet. Für den neuen Amtshausbau in Pforzheim ſind als 1. Nate eingeſtellt, der Bau iſt laun Plänen gu 300,000„ ber⸗ anſchlag Abg. Oßifkeius ſpricht der Negierung die Anerkeunung aus für die ſchönen Pläne für den Bau, nur ſollten die Erſparniſſe nicht etwa guf Koſten der Schönheit gemacht werden. Abg. Witktum ſpricht ſich in gleichem Sinne aus Abg. Hoffmann ſchließt ſich dieſen Ausführungen an, doch bitte er, die Erſparungen nicht auf Koſten ber Beſeitigung der Stein⸗ faſſade zu machen. Für den Neubau eines Amtshauſes ſind 186,200%/ eingeſtellt; ſeitens der Kommiſſion wird die Erwartung ausgeſprochen, daß dieſe Summe unter keinen Umſtänden überſchritlen werde. Abg. Bir kenmeher weiſt darauf hin, daß die Baumaterialien theurer ſeien, wie auch die Baukräfte. Was die möglichen Ueber⸗ ſchreitungen betreffe, ſo ſeien die etatmäßig zuläſſigen Ueber⸗ ſchreitungen von 10 Prozent wohl berechtigt. Für Erweiterung des Amtshauſes in Durlach ſind 58,000% eingeſtellt. Abg. Kirchenb auer hätte gewünſcht, daß ein Neubau erſtellt 5 wäre bei der ſtändigen Zunghme der Bevölkerungsziffer des ezirks. Abg. G epert ſpricht den Wunſch aus daß im nächſten Budget die Summe für ein neues Amtshaus in Oberkirch eingeſtellt werde. Allgemeine Sicherheitspolizei. Abg. Geppert bittet die Regierung, auf dem Sand im Sommer einen Gensdarmeriepoſten zu errichten.(Wird zugeſagt.) Abg. Obkircher verbreitet ſich über die Anſtalt für Idioten in Mosbach, die von ſegensreicher Wirkung geweſen. Auch hier werde eine ſtaatliche Aufgabe erfüllt und thue deshalb der Stac recht, dieſe Privatfürſorge durch Staatsbeiträge zu fördern. Was den Beitrag von 5000%/ betreffe, ſo müſſe die Anſtalt dafür 10 Freiplätze dem Staate gewähren. Es ſollte auch der Anſtalt ermöglicht werden, dieſe Zöglinge über 18 Jahre hinaus in der Anſtalt zu belaſſen, namentlich die Angehörigen beſſerer Stände haben wiederholt den Wunſch aus⸗ geſprochen, die Aufenthaltszeit zu verlängern, damit die Segnungen der Anſtalt nicht verloren gehen. Dazu ſeien aber neue Bauten in Höhe von ungefähr 100,000/ nöthig. 8 Bei Titel„Stgatsbeſtrag an den Badiſchen Frauenverein“ dankt Abg. Wittum für die hingebende Fürſorge, die die Kranken⸗ ſchweſtern des Ludwig⸗Wilhelm Krankenheims in Pforzheim bei der Typhus⸗Gpidemie an den Tag gelegt. Er halte ſich für verpflichtet, dieſen Dank auch in dieſem Haufe auszuſprechen. Miniſter CEiſenlohr erklärt, daß ohne diefe Aushilfe der Schweſtern Pforzheim ſchwer ausgekommen wäre, er könne ſich des⸗ halb dieſem Dank nur anſchließen. Für die Lungenheilanſtalt Marzell ſind 10,000 Mark eingeſtellt. Die Kommiſſion ſpricht dabei die Erwartung aus, daß jeder Unterſchied in der Verpflegung der verſicherten Arbeiter einer⸗ ſeits und der nicht verſicherten Arbeiter und Beamten andererſeits, um nicht die berechtigte Unzufriedenheit der Verſicherten zu erwecken, vermieden werden müſſe. Abg. Fieſer äußert ſich über die neue Anſtalt in der aner⸗ kennendſten Weiſe, deren Bau allerdings ſehr kheuer zu ſtehen komme. Es handle ſich hier auch um eine Anſtalt, zu der auch die Arbeiter heigeſteuert, deßhalb habe auch die Commiſſion den vorgenaunten Antrag geſtellt. Bei der Aufnahme müßten auch die Arbeiter den anderen vorgehen. Es habe ſich auch ein trefflicher Arzt gefunden, der, in glänzenden Verhältniſſen, ſich diefen armen Kranken, widme. Miniſter Eiſenlohr hebt hervor, daß das Miniſterium des Innern den erſten Anſtoß gegeben, wenn der Staat jetzt 10,000 Mk. Beilrag gebe, ſo habe wohl auch der Staat das Recht, für ſeine Beamten dieſe Anſtalt zu benützen. Von einer verſchiedenartigen Behandlung der Kranken ſei dabei natürlich keine Rede. Abg. Dreesbach: Es tauche doch die Befürchtung auf, daß Arbeiter zurückgewieſen würden, wenn die ſtaatlichen Be⸗ dienſteten Aufnahme fänden. Die Arbeiter hätten eine gewiſſe Berechtigung auf Aufnahme. Anſtalt habe in einer Anſprache an die Kranken betont, ſo daß Erſparungen gemacht werden müßten u. A auch auf dem Altar errichten, der 600 Mark koſte. Nach ſeiner Meinung follte man aber erſt für die nöthige Beköſtigung ſorgen und dann den Altarx, gegen deſſen Anſchaffung er ſelbſt nichts einzuwenden habe. Abg. Dieterle betont, daß man in einer ſolchen Anſtalt auch für das religiöſe Bedürfniß Sorge tragen müſſe, deshalb ſeien dieſe Ausführungen des Vorreduers nicht zutreffend. Abg. Hug weiſt auf die reſchen Mittel der Verſicherungsanſtalt Baden hin, die es leicht ermöglichten, alle Wünſche in der Lungen⸗ heilanſtalt zu erfüllen, ſo daß die Erſtellung eines Altars in Höhe von 600 Mark doch kaum in Betracht komme. Von einer über⸗ triebenen Sparſamkeit brauche man deshalb nicht zu reden. Abg. Dreesbach verlieſt das Schreiben des anweſenden Kranken, das an ihn gerichtet. Er beſtreite keinen Augenblick, daß die kirch⸗ lichen Uebungen von ſegensreicher Wirkung ſeien, doch in erſter Linie müſſe man für die leiblichen Bedürfniſſe der Kranken ſorgen. Abg. Fieſer wünſcht, daß die Anſtalt ihrem Zwecke erhalten bleibe, denn hier beſtünden gewiſſe Rechtsauſprüche. Die Verſiche⸗ rungsanſtalt beſitze die Mittel, um nicht an der Beköſtigung und an der Bekleidung zu ſparen. Habe man für die Anſtalt ſoviel aus⸗ gegeben, ſo ſollte man doch nicht in der Verwaltung ſelbſt an dem Nöthigen ſparen,„5 Abg. Hug redet der Sparſamkeit auch in dieſer Anſtalt das Wort, Im außerordentlichen Budget ſind für Badenweiler 50 000 Mark eingeſtellt. 5 Abg. Fieſer dankt Namens des abweſenden Vertrekers Abg. Blankenhorn für dieſe Einſtellungen. Doch fehlten noch verſchiedene Bäder, die um ſo nothwendiger ſeien, weil Badenweiler ſich eines ſtarken Beſuches erfreue. Es fehlten Einzelbäder, heiße und auch elektriſche Bäder. Der nothwendige weitere Auſwand betrage etwa 200000 Mark. 0 Die Abgg. Pfefferle und Fiſcher I unterſtützen dieſe Ausführungen.— Miniſter Eiſenlohr erklärk, daß im nächſten Budget eine neue Summe zur Förderung Badenweilers eingeſtellt werde. Bei Titel„Beihilfe zur Anlage und Erweiterung von öffentlichen Krankenanſtalten 150,000%/“ hat die Regierung die Gewährung an die Bedingung geknüpft, daß der Bezirksarzt mit der Wahrnehmung des ärztlichen Dienſtes im Krankenhauſe betraut werde. Die Kom⸗ miſſion wünſcht, daß die Regierung von dieſen Bedingungen abſehe in all den Fällen, wo nicht eine zwingende Nothwendigkeit vorliege. Miniſter Eiſenlohr bittet, dieſen Antrag aszulehnen. Abg. Uibel erſucht das Miniſterium, von dieſer. Bedingungen abzuſehen. 5 ö 3 Inm gleichen Sinne ſpricht Abg. Heimburger, auch Abg. Fieſer tritt dieſen Ausführungen benß. Miniſter Eiſenlohr bleibt dabei ſtehen, daß er an Gewährung von Staatsdotationen wohl auch Bedingungen knüpfen könne, um ſo mehr, wenn dies im öffentlichen Intereſſe liege. An der weiteren Debatte betheiligen ſich noch die Abgg. Höring, Hug, Uibel, Geppert und Heimburger, ſowie der Berichterſtatter, worauf der Antrag der Kommiſſion einſtimmig angenommen wird. Nächſte Sißzung morgen 9 Uhr: Petitionen Deutſcher Neichstag. (175. Sitzung vom 23. März⸗ u ete Betathung des Geſetzentwurfs betteffend Patent⸗ n 55 75 In der Spezialdiskuſſton führt Abg. Schmidt(Soz.) aus, er ſe nicht mit dew Grundgedanken der Vorlage einverſtanden, weil da⸗ burch ein neuer privilegirter Berufsſtand geſchaffen werde, gibt jedoch bon dem Abg. Heine beantragten Paſſus eine Anti⸗ Geſetz aufgenommen werde. Lep⸗Arons in das Der Vorſtand der Verſicherungs⸗ daß durch den Bau der Anſtalt die Mittel erſchöpft worden feien, Gebiete der Beköſtigung. Dahingegen wolle man im Betſaal einen ſeiner Genugthuung darüber Ausdruck, daß durch die Annahme des Abg. Kirch(denr.) äußert Bede Paragraphen 2. Abg. Mölles⸗ Duisburg(natl.) hofft, daß ſeine geſtern vor⸗ gebrachten Wlinſche in einer Novelle Feneee werden. Abg. Hofmekſter(ſr. Volksp.) wird der Vorlage zuſtimmen, erwartet aker eine Novelle mit Verbeſſerungen. Abg. Oertel(konſ.) meint, das Geſetz ſei zwar kein geſetz⸗ geberiſches Meiſlerſtück, über kurz oder lang ließe es Abänderungen nothwendig werden. Er und ſeine Partei würden der Vorlage zu⸗ ſtimmen. Liebermann v. Sonnenber niſſe in Oeſterreich zurück. In der folgenden Spezialdiskuſſtion werden die Einzelpara⸗ graphen, ſodann das Geſetz in der Geſammtabſtimmung angenommen. Der Geſetzentwurf betreffend die Entziehung elektriſcher Arheit wird in deſtter Leſung ohne Debatte angenommen. Es folgen Petitionen. Neneſte Nachrichten und Telegramme. (Privnt⸗Telegramme des„Geueral⸗Anzeigers“.) *Stkraubing, 23. März. Bei dem Zuchthausneubau ſtürzte das Gerüſt ein. Drei Arbeiter wurden getödtet, elf ſchwer und ſechs leicht verletzt. 5 * Breslau, 23. März. Heute Vormiktag wurde hier die unter dem Protektorate der Erbprinzeſſin von Meiningen ſtehende deutſche Marineausſtellung vom Oberpräſidenten Herzog von Trachenberg eröffnet. Derſelbe erinnerte in ſeiner Er⸗ öffnungsrede daran, daß Breslau einſt dem Hanſabunde ange⸗ hörte. Das geeinigte Vaterland habe die deutſche Flotte neu er⸗ ſtehen laſſen. Erſt die Ereigniſſe der jüngſten Zeit hätten das allgemeine Verſtändniß für die Nothwendigkeit der Verſtärkung der maritimen Wehrkraft gezeitigt. Der Oberpräſident ſchloß mit einem begeiſtert aufgenommenen Kaiſerhoch. * Bern, 23. März. In dem Nationalrath ſtellte Joos⸗ Schaffhauſen den Antrag auf Reviſion des Münzgeſetzes im Sinne der Einziehung der Goldwährung. *Wien, 23. März. Die Mehrzahl der Blätter iſt der An⸗ ſicht, das Ergebniß der Verſtändigungskonferenz berechtige zu guten Hoffnungen. Einige meinen, ihr Reſultat ſei eine be⸗ deutende Förderung des Friedenswerkes. Sie heben die günſtige Stimmung und den allſeitig guten Willen, eine Einigung herbei⸗ zuführen, hervor. Das„Fremdenblatt“ konſtatirt, die Frage des Sprachengebrauches bei den autonomen Behörden und der Reform der Landtagswahlordnung könne aus dem böhmiſchen Streite für ausgeſchieden betrachtet werden. Bezüglich der letzten wichtigſten Frage, des Sprachsgebrauches bei den landesfürſtlichen Behörden, ſtehen ſich die Gegenſätze nicht mehr diametral gegenüber. Das „Vaterland“ meint, die Seſſion brachte eine zu guten Hoffnungen berechtigende Entwickelung der Verſtändigungskeime. Das„Neue Wiener Tageblatt“ äußert, die erfolgte Wahl des Subkomitee's ſei eine Frucht des glatten Verlaufes der Konferenz. Das„Neue Wiener Journal“ verzeichnet eine fortſchreitende Annäherung der gegenſeitigen Anſchauungen. Die„Reichswehr“ ſagt, das Er⸗ gebniß der Konfexenz laſſe wieder an ein parlamentariſches Oeſterreich glauben. 5 * Budapeſt, 23. März. Die Ortſchaft Zaibe im Szilagger Komitat iſt niedergebrannt. Von 350 Häuſern iſt kaum eins unverſehrt. g kommt auf die Verhält⸗ Marxtin kam es geſtern Abend zwiſchen Vorübergehenden und Theater⸗ beſuchern zu Reibereien. Es wurden mehrere Schüſſe abgegeben und einfge Perſonen verwundet, darunter eine ſchwer. gehaltenen Verſammlung der Delegirten der Ausſtändigen und der Bergverwaltung wurde die bedingungsloſe Wiederaufnahme der Arbeit beſchloſſen. Heute früh ſind ſämmtliche Bergleute eingefahren. Belgrad, 23. März. Von zuſtändiger ſerbiſcher Stelle bezeichnet man die von einzelnen Blättern veröffentlichten Ge⸗ rüchte, der ruſſiſche Geſchäftsträger habe den Auftrag erhalten, alle Beziehungen zur ſerbiſchen Regierung einzuſtellen, als eine jeder Begründung entbehrende Tendenzmeldung. Der Geſchäfts⸗ träger ſtattete geſtern, am Empfangstag, dem Miniſterpräſidenten den üblichen Beſuch ab. * Konſtantinopel, 23. März. Der armeniſche Patriarch Ormanian überreichte der Pforte ſeine Demiſſion, weil ſein in Betreff des Wahlaktes der Katholiken in Sis eingebrachter Proteſt erfolglos geblieben iſt. ö *Kamerun, 23. März. Bei der Expedition des Haupt⸗ manns von Beſſer im Norden des Schutzgebietes wurden ſämmt⸗ liche Offiziere, Hauptmann von Beſſer und die Leutnants But⸗ tenberg und von Petersdorf ſowie der Truppenarzt Dr. Dittmar, letzterer ſchwer, verwundet.— Hier iſt Aſſeſſor von Gagern am Hitzſchlag geſtorben. *„ Der Burenkrieg. London, 23. März.(Frankf. Ztg.) Dem Bureau Laffar wird aus Kronſtadt, dem Hauptquartier der Buren des Oranjefreiſtaats gemeldet: Es gehe das Gerächt, daß General Gatacre mit ſeinem Stabe durch das Kommando Dliviers von ſeinen Truppen ab eſchnitten und gefangen genommen worden ſei. Ein großes Treffen ſei geliefert und 12 engliſche Kauonen ſeien erbeutet worden. Das hieſige Krlegs⸗ miniſterium weiß von der Gefangennahme Gatacres nichts. * London, 23. März. Das Reuterſche Bureau meldet aus Bloemfontein vom 22.: General French traf mit einer Kaval⸗ leriebrigade und berittener Infanterie in Thalbanſchu zwiſchen Bloemfontein und Ladybrand ein und erbffnete eine helio⸗ graphiſche Verbindung mit Maſſaru. *London, 23. März. Das Reuterſche Bureau meldet aus Warrenkopp vom 22.: Die Buren räumten Klipdam und Windſorton und verſenkten die Fähren bei Riverton und Wind⸗ ſorton. Der Vaalfluß iſt nur durch Schwimmen überſchreitbar. Kimberkey, 22. März. Reutermeldung. Eine Bat⸗ terie, der Kavallerie beigegeben, traf geſtern bei einem Auf⸗ klärungsmarſch bei Warrenton auf den Feind. Es folgte ein ziem⸗ lich lebhafter Geſchüßkampf. Die vier Geſchütze der Buren rich⸗ teten keinen Schaden an und wurden ſchließlich zum Schweigen gebracht. Ein engliſcher Soldat wurde verwundet. Heute Morgen begann das Geſchützfeuer wieder, es war zunächſt lebhaft, ließ jedoch dann nach. ts⸗Perkehr der Reichsbaukhauptſtelle Meunheim Geſe Die Umſahe der en gegen die Fäffüng des Hamburg.. 16.,066,116,700 Hamburg. 952 559 200 Frankfurt a... 10,818.739,500 Frankfurt a. M.„ 728,966,700 Köln. 5,720,028,700 Leipzig. 652,224,900 Leipzig f 581,060,700 Breslau 5, 61,262,400 Glberfeld 576,492,200 Mannheim 4,112 553,400 Mannheim„„ 558,888,000 Dresden.103,043,000 Breslauu,„„489,951,500 Eſſen 3,628,140,700 München 435,404,100 München 3,482,422,400 Eſſen Bremen.221,847,400 Dresdenn Elberſeld... 3,100,187,600 Köuigsberg i. Pr. 33.0 Magdeburg. 2,804,286,000 Karlsruge.„335,654,500 Berlin 58,416,290,200 Berlin..825,460,100 * Paris, 23. März. Vor der„Volksoper“ am Boulevard St. „Rokitzan, 23. März. In der geſtern in Nürſchau ab⸗ Ler Geſommtdewünn hat bekrägen ab, iſt am 21. März, Nachts 11 Uhr, angekommen. für's Großherzogthum haben betragen: im Jahre 1899 im Lombardverkehr. M. 43.,904,800 M. 37.887,000 „ Geſammtwechfelverkehr 558,888,000„ 531,871,20 „ Giro⸗ u. Anweiſungsverkehr..509,782 400„ 8,166,558,200 M. 4,112,525,200 M. 3,735,766,40 976,758,800 Umſatz im Wechſelverkehr, im Jahre 1898 Alſe neß; Geſammtumſatz. Mannheim nimmt demnach, abgeſehen von Berlin, ſowohl den Geſammtumfätzen wie im Wechſelverkehr die 6, Stelle ein. Giro⸗Verkehr, Die Einnahme hat betragen: Stück Mark Baarzahlungen 38,830 312,699,400 Verrechnen mit den KontenInhabern 39,007 379,300,80 Platzübertragungen„73,719 494,872,500 Uebertragungen von auderen Bankanſtalten 105,577 553,154,300 257,133 1,789,527/,000 Hierzu kommen noch die Zahlungen von Behörden und Perſonen, die kein Giro⸗ Conto haben F 18,717 27,256,400 270,850 1,766,783,400 gegen 1898 246,881 Die Nusgabe hat betragen: Baarzahlungen C Verrechnungen mit den Konten⸗Inhabern 46 889 Platzüberträgungen 44,169 Uebertragungen nach anderen Bankanſtalten 87,515 206,587 Hierzu kommen noch die Zahlungen an Be⸗ hörden und Perſonen, die kein Girokonto d 30 3,480,000 206,617 1,742,948,900 gegen 1898 188,067 1,588,267,700 Die Geſammt⸗Einnahme und Ausgabe 477,467 Poſten im Belrage voen M. 3,509,782,800 gegen 1898 434,448„ 5„ ĩi„ 8aie Das Guthaben der Konteninhaber war am 5 eene und betrug durchſchnittlich im Jahre 18999 Geführt wurden 598 Konten, An Platzwechſeln wurden angekauft: Stück 34,288 M. 98,032,200 gegen 1898„ 36,395„ 94,983,200 An Verfandtwechſeln wurden angekauft: 8 Stück 117,892 M. 168,518,100 gegen 1898„ 125,598„ 168,056,100 An Ginzugswechſelu gingen ein von anderen Bankanſtalten Stück 90,320 M. 195,093,500— 5 gegen 1898„ 89,445„ 18,148,400 5 Auftragswechſel wurden eingezogen und ausgezahlt: 7 Stück 4,113 M. 5,195,900 gegen 1898 8,467„ esd Die Geſammtſtückzahl im Wechſelverkehr beläüuſt ſich auf Stück 246.799 1 gegen 1898 1 257,054 5 Im Lombardverkehr hat betragen: Der Zugang M. 21,168,900 gegen 1898„ 17,592,750 Der Abgang„ 22,35,850. gegen 1898„ 19,744,00 M. 1,129,700 gegen 1898„ 991,700. Frankfurt a.., 23. März.(Gffektenbörſeß, Anfangscoll Kreditaktien 284.90, Staatsbahn 137.—, Lombarden 28.40, —. 4% ungar. Goldreute 97.—, Gotthardbahn 141.80, D Commandit 197.50, Laura 277.20, Gelſenkirchen 214.40, Darm 143.40, Handelsgeſellſchaft 172.80. Tendenzt feſt. „Berlin 23. März.(Telegr.) Effektenbör punkte des Verkehrs ſtauden wiederum Montanwert doch behauplet, desgleichen Fonds. Bahnen und Schifffahrtsakti vernachlaſſigt. Ultimogeld 6,125 Proz., Privaldiskonto 5½ Pr Berlin, 23. März.(Effektenbörſe). Anfangscourſe. Kreditakti 235.—, Staatsbahn—.—, Lombarden 28.40, Disconto⸗Command 497.40, Laurahütte 277.20, Harpener 283.30, Ruſſiſche Noten— Tendenz: feſt. Schlußeourſe. Ruſſen⸗Noten ept. 216.15, 3½ ½ Reich 95 90, 8% Reichsanleihe 86.%½ 4% Heſſen—.—, 3% He Italiener 94.70, 1860er Looſe 186.90, Lübeck⸗Büchener 153.2 burger 80.—, Oſtpreuß, Slidbahn 89.20, Staatsbahn 186 0, barden 28 40, Canadg Paelfie⸗Bahn 94.70, Heidelberger Straße Bergbahn⸗Aklien 151.75, Kreditaktien 284.50, Berliner Handels ſchaft 172.40, Darmſtädter Bank 148 20, Deutſche Bankaktlen 2 Disconto⸗Commandit 197.20, Dresdner Bank 168.— Lebo gen 172.90, Berg.⸗Märk, Bank 156.80, Dynamit Truſt—.— 281.70, Conſolidation 396.60, Dortmunder 240 45, Gelſenkir 214.50, Harpener 233.89, Hibernia 247.20, Laurahütte 277.20 und Kraft⸗Aulage 114.50, Weſteregeln Alkaliw 215.90, Aſchersleb Alkali⸗Werke 149.75, Deutſche Steinzeugwerke 309.50, Hanſa Dan ſchiff 161.75, Wollkämmerei⸗Aktien 185.90, 4% Pf.⸗Br. der Weſtf. Bank gon 1908 100.10, 8% Sachſen—.—, Stettiner 262.—. Privatdisconto: 5¼%, Dortmund, 23. März. Der Betriebsüberſchuß der Harpener Bergbaugeſellſchaft im Februar beträgt 1002 000 M.(28 A eits⸗ tage) gegen 1 088 000 Mark(25 Arbeitstage) im Januar und 709 000 We.(23 Arbeitstage) im Februar 1899. Lendon, 28. März. 3 Reichsanleihe 88¼½, 28¾ 5 Italiener 93½, Griechen 46 ¼, 8 Portugieſen 24½, Spani Türken 22½, Argentinier 92½ 3 Mexikaner 26—,5 Mexikane 3½ Rupeen 63½ beh., Oltomanbank 12¼, Rio Ti Southern Paeifte 44¾, Chicago Milwaukee 129 Denver Atchiſon Pr. 71¼, Louisville u. Naſho. 87¼, Northern Pa 77½ Union Paeiſte 55¼ feſt, Chinefen 101¼, Atchiſon—, Ert Central Pacifie 41¼ Chartered 3, 5 London, 28. März.(Südafrikaniſche Minen) 29%, Chartered 3¾, Goldſields 7½, Randmines 37%, Easkra Tendenz: ftill. Ueberſeeiſche Schifffahrts⸗Nachrichten. Nelb⸗Hork, 20. März. Drahtbericht der Red⸗Star⸗Oint werpen. Dampfer„Noordland“, am 10. März von Antwerpe fahren, iſt heute hier angekommen. Philadelphia, 21. März.(Drahtbericht der Rey⸗Star ⸗Li Antwerpen). Der Dampfer„Swigerland“, am 8. März al werpen, iſt heute wohlbehalten hier eingetroffen. Souttzampton, 21. März.(Drahtbericht der Amerlkan Lir Southampton). Der Schelldampfer„St. Paul“, am 14. März New⸗Nork abgefahren, iſt heute Mittag 4 Uhr hier angekommen Mitgetheilt durch die General⸗Verlketer Gundlach u. Ba klau, Nachfolger R 4, 7. Dampfer„Kaiſerin Marſa Thereſta“, am 18. März v wohlbehalten in 5 Banken ſti Conſo Mitgetheilt durch 95 Jac. Egling er in Mann aden coneeſſionirter G eichsbankhauptſtelle Mauuhelm Norbdeutſchen Llogd in Bremen. ffaſſ eeeeeeegeeeek Seneral⸗Anzeiger; Bekauntmach Die Werkmelſter⸗ prüfung betr. Der Beginn der nächſten Werkmeiſterprüfung iſt auf Montag, 23. April d.., feſtgeſetzt. Bie Geſuche um Zulaſſung zur Prüfung ſind ſpäteſtens bis 1. April mit den nach 8 4 Abſ 2 und 3 der landesherrlichen Verordnung vom s. Dezember 1883(Geſetzes⸗ u. Perordnungs⸗ Platt 1884 Seite 1) erforderlichen Belegen beim Bezirksamt zur weiteren Vorlage einzuceichen. Dabei wird darauf aufmerk⸗ ſam gemacht, daß für den Nachweis der praktiſchen Aus⸗ bilduüng der Kandidaten allge⸗ mein gehaltene Zeugniſſe nicht genügen, in denſelben vielmehr genau angegeben ſein muß, in welcher Weiſe die Beſchäftigung in den einzelnen Stellen er⸗ folgte. 47661 Mannheim, 20. März 1900. Großh. Bezirksamt. Schaefer. Sekauntmachung. Die Abänderung des Statuts der Orts⸗ krankenkaſſe der Hand⸗ lungsgehilfen in Mannheim betr. (185) Nr. 25301 1. Mit Bezug auf unſere Bekanutmachung vom 27. Dezember v. Is. Nr. 1134031 welſen wir daraufhin, daß das Statut der Ortskrankenkaſſe der Handlungsgehilfen(vom 1. April B. J. an: Ortskrankenkaſſe für der Stadt Mann⸗ eim) dahin abgeändert worden it, daß die Betriebe der Spedi⸗ teure, Lagerhalter, Kohlenhändler, Holzhändler, Fruchthändler, Ci⸗ arren⸗ und Tabakfabriken Roh⸗ Abakhandlungen und Druckereien, ſowie die in 8 1 Ziff. 5 des bezeichneten etriebe der Ortskrankenkaſſe der Handlungsgehilfen nicht an⸗ ehören; dieſe Beiriebe ſind daher ei der Ortskrankenkaſſe Mann⸗ heim verſicherungspflichtig. Die bezeichneten Betriebe ſind zum Theil keine Handelsbetriebe, zum Theil gehörten ſie der früheren Ortskraukenkaſſe der Transport⸗ hetriebe an, die mit der Orts⸗ krankenkaſſe 1 vereinigt wurde, Und müſſen daher dieſer Kranken⸗ kaſſe zugetheilt werdeu. Die Ab⸗ änderung der Statuten iſt daher Rur eine richtige Benennung der der Ortskrankenkaſſe der Hand⸗ lungsgehilfen angehörenden Be⸗ ktiebe und nicht eine Ausſcheid⸗ ung von Betieben, die der ge⸗ nanuten Ortskrankenkaſſe ange⸗ hört haben. 47694 Da bisher für die genannten Betriebe der Erlaß des Großh. Miniſteriums des Innern vom 8. März v. I Nr. 3100, wo⸗ ün, eſtigen die nach alle in einem Betriebe be⸗ eee moc nict ſſe angehören ſollen, noch nicht zur Durchführung gelangt iſt, ſo weiſen wir daraufhin, daß nun⸗ mehr ſämmtlſche in dieſen Be⸗ krieben beſchäftigten Perſonen ohne Unterſchied, ob dieſelben andlungsgehilfen oder gewerb⸗ che Arbeiter ſind, bei der Orts⸗ e 1 ver⸗ erungspflichtig ſind. Machtanhen, 21. März 1900. Gr. Bezirksamt: Witzleben. Bekauntmachung. Die David und Jeanette Aberle⸗Stiftung dahier betr. Nr. 411 Der Zweck dec obigen zum Andenken an den im Jahre 1898 geſtorbenen Sohn der Stif⸗ ter Herrn Julius Aberle errich⸗ teten Stiftüng iſt: Bepürfligen würdigen Per⸗ ſonen, ohne Unterſchied des Ge⸗ ſchlechts und der Religion, die kine Krankheit überſtanden haben, Mittel zu gewähren, deren ſie 1 Wiedererlangung ihrer Ge⸗ ündheit und Erwerbsfähigkeit edürfen. Es können nur ſolche Per⸗ ſonen unterſtützt werden, welche Rindeſtens fünf Jahre in Mann⸗ eim anuſäſſig ſind und keine ſſentliche Armenunterſtützung beziehen. Die u obigem Zwecke pro 1900 eſtimmten Stiftungs⸗ erträgniſſe ſollen demnächſt ver⸗ theilt werden. Unterſtützungsgeſuche. welche eine genaue Darſtellung der erſönlichen und ſonſtigen Ver⸗ Fältniſſe der Bittſteller enthalten und mit ärztlichen Zeugniſſen Berſehen ſein müſſen, wollen binnen vier Wochen dahier eingereicht werden. 8 15 3. März 1900. Der Stiftungsratzh. v. Hollander. 46302 Kallenberger. Holz⸗Herſteigerung. Die Stadtgemeinde Mannheim verſteigert aus dem„Käferthaler wald Abth.—18 am Montag, 26. März ds. Js., Bormittags 9 Uhr im Rathhaus zu Käferthal: 5 14 Akazien mit 2,00 Fm., 4 Eichen mit 0,37 Fm., 1U 31 85 0 10 59 . un 585 rl. 47582 Die Waldhüter Bens und reund in Käferthal zeigen das dlh auf Verlangen vor. 2. Ii, 5 FZimmer, M Küche und Zubehör zu ver⸗ miethen. Näh. 2. St. 47845 Eine graue Natze zugelauſen. arägen im Verläg. 47858 207 Ster forlen. 5 mit 4,48 Fm., u — Amf⸗ RDrrrr khauutmachung. Poſtpacketverkehr mit Eeuador. Von jetzt ab können Poſtpackete ohne Werkhangabe bis ökg. nach Eeuador zur Verſendung ge⸗ langen. Die Gebühren betragen 4 M. 20 Pf. für das Packet. Ueber die näheren Bedingungen ertheilen die Poſtanſtalten auf Wünſch Auskunft. 47842 Berlin, W. 17. März 1900. Der Staatsſekretär des Reichs⸗Poſtamts. von Podbielski. Haudelsregiſtereintrag. Nr. 11265. Zum Geſ.⸗Reg. Bd. VIII,.⸗Z. 254, Firma 2Vita Verſicherüngsaktiengeſell⸗ ſchaft“ in Mannheim wurde heute eingetragen: 47844 Dr. Joſef Kupferberg, Dr. Georg Hobe und Dr. Victor Peters alle in Mannheim, ſind zu Ge⸗ ſammtprokuriſten beſtellt(zwei Unterſchriften). Mannheim, 22. März 1900. Sroßh. Amtsgericht III. Stkanntmachung. Nr. 38514 I. Von den durch das Kunſtinſtitut Orell Füßli in Zürich in wirkungsvollem Farbendruck hergeſtellten Ver⸗ Bielfältigungen des durch Herrn Kuuſtmaler Grots in Hannover gezeichneten Bildes der Stadt Manuheim aus der Vogelſchau, Format 80/120 om, kann noch eine Anzahl abgegeben werden. Dieſelben ſind ekhältlich beim ſtädtiſchen Rechnungscontrol⸗ büreau, R 1 No. 14, 2. Stock, zum Preiſe von 5 M. pro Stück. Mannheim, 4. Nopbr. 1899. Bürgermeiſteramt: Ritter. 8 Schilling. Verdingung. 26732 Nr. 2996. Die Auffüllungs⸗ Böſchungs⸗ und Straßenbau⸗ arbeiten zur Herſtellung des linken Ufers des neuen Indu⸗ ſtriehafens zu Mannheim ſollen im Wege der öffentlichen Aus⸗ ſchreibung in einem Loos ver⸗ geben werden. Die Arbeiten umfaſſen der Hauptſache nach: 47624 1) ca. 2 500 000 ebm. Boden⸗ auffüllung, 29 eg.2600 lidin Uferbefeſtigung, 3) ca. 4800 lfom. Gleisbetk⸗ Herſtellung, 4) ca. 3000 lföm. Straßenher⸗ 5) Herſtellung des Floßdurch⸗ laſſes.(Brilcke.) Für die Ausführung ſind 2½, Jahre vorgeſehen, doch köunen auch Angebote mit kürzerer Bauzeit gemacht werden, Zeichnungen und Beding⸗ ungen liegen bei unterfertigtem Aute hier während der Alnts⸗ Iͤĩ ñům ſtunden zur Einſicht auf, letztere können auch gegen Erſtattung von M..— in Empfang ge⸗ nommen werden. Die Angebote ſind portofrei, verſiegelt ünd mit eutſprechender Aufſchrift verſehen, ſpäteſtens Freitag, den 20. April d.., Vormittags 10 uhr bel uns einzureichen, um welche Zeit die Eröffnung in Gegen⸗ wart etwa erſchienener Bieter ſtattfindet. 424624 Mannheim, 17 März 1900. Tiefbaunamt: 9 iffer. Eiſenlohr. Vekauntmachung. Die Lieferung von 30000 Liter Verloosung von 47858 Pfandbriefen und Kommunalobligationen Rheiniſchen Hypolhekeubank in Mannheim. Jufolge der Verlooſung vor Großh Notar Friedrich Woerner hier iſt beſtimmt, daß von den 3½%gen Pfandbriefen der Serien XXXIII bis einſchließlich XXXIX, 4l, 42, 46 bis einſchließlich 62 und von den 3½ /igen Kommunalobligationen der Serien III und IV die Stücke mit den Endziffern 159, 359, 559, 759, 959 verlooſt ſind. Es ſtind hiernach aus den obigen Serien ohne Unterſchied der Likerg alle die⸗ jenigen Pfandbriefe und Kommunalobligationen zur Heimzahlung gekündigt, deren Nummern in ihren letzten 3 Stellen mit den genannten Zahlen auslaufen, alſo No. 0,159, 1,159, 2,159 ꝛc., 0,359, 1,359, 2,359 u. ſ. w.(foweit nicht einzelne Stücke ſchon früher verlooſt ſind). Die Kündigung erfolgt bei den Pfandbriefen der Serien 46 bis 60 auf den 1. Juli 1900, bei den Pfandbriefen der Serien XXXIII bis mit XXXIX, 41, 42, 61 und 62, ſowie bei den Kommunalobligationen der Serien III und IV auf den 1. Oktober 1900; mit dieſen Tagen endet die couponmäßige Verzinſung. Wir ſind bereit, die ge⸗ zogenen Stücke in 4% ige, unverloosbare und bis 1902 unkündbare Pfandbriefe, welche zum Börſenkurs berechnet werden, umzutauſchen. Die Eialöſung oder der Umtauſch der gezogenen Stücke erfolgt an unſerer Kaſſe, ſowie bei allen Pfandbriefverkaufsſtellen; auch iſt daſelbſt das Verzeichniß der aus früheren Verlooſungen noch rückſtändigen Pfandbriefe erhältlich. Mannheim, den 23. März 1900. Die Direetien. Bekanntmachung. Unſere Kleinverkaufspreiſe für Gaskoke werden unter Aufhebung des ſeitherigen Tariſs bis auf Weiteres wie folgt feſigeſetzt: Jorſhezuk Schwitzingen. Holzverſteigerung. Montag, 26. März 1900, Morgeus 9 Uhr anfangend, werden im Rath⸗ haus in Ketſch aus Domänen⸗ wald gtheinwald mit Borgfriſt 47004 verſteigert: Preis per 100 Kilo und Ab⸗ Fullotenkote ab Fabrik frei au's Haus t Kla 29 des nlaſe 17 desgl. 1 Klasſe bel weniger als 10 Zentner n? M..— M..20 6 desgl. 4. Klaſſe, 1 desgl. 5. Klaſſe, bei 10 Zentner und mehr„ 200„.— 8 Ausſchußeichen 1. Klaſſe, s desgl. Grober Koke 2. Klaſſe, 4 desgl. 3. Klaſſe, 7bei weniger als 10 Zentner„„.80„.— hainbuchene Stämme 2. Klaſſe, 11 ruſchene Stämme 1. Klaſſe, 18 desgl. 2. Klaſſe, 3 Pappel⸗ ſtämme 7. Klaſſe, 32 desgl. 2. Klaſſe, 2 Aſpenſtämme 1. Klaſſe, 2 Wildobſtſtämme 3. Klaſſe. Vormittags 11 uhr: 193 Ster eichene Scheiter, 51 desgl ruſchene, 41 desgl. pap⸗ pellle, 6 desgl. gemiſchte, 89 Ster eichene Prügel, 8 desgl. ruſchene, 50 desgl. gemiſchte, 2815 eichene Aſtwellen, 330 desgl. ruſchene, 4590 gemiſchte Laubholzwellen, 565 pappelne, 550 aſpene, 180 buchene Wellen, 3 Looſe Schlag⸗ raum. 47619 Vorzeiger des Holzes: Forſtwart Baro in Keiſch. Hetzliche Hitte. Es ſind gewiß in zahlreichen 1185 51 unter⸗ haltenden und belehrenden In⸗ dabs daneed8e e Cenre e, Neiſede g j +Lanan 5 die reiſere Zugend!) zu finden, ns 10— bei 10 Zentner und mehnrtrtr„.70 280 Vorſtehende Preiſe treten am 17., ds. Mts. in Kraft und gelten bis zur Normirung eines neuen Tarifs. titäten kann nicht übernommen werden, vielmehr behalten wir uns vor, die Aufträge nach Maßgabe der verfügbgren Vorräthe zu redneiren oder ſolche in Theillieferungen auszuführen und für jede derſelben den am Lieferungstag geltenden Tarif in Anwendung zu bringen. Mannheim, den 15. Mär 1900. Die Direktion der ſtädt. Gas⸗ und Waſſerwerken. Mänuheimer Parkgeſellſchaft. Sonntag, 25. März, Nachm.—6 Uhr: Krosses Concert der Kapelle Petermann. Eutrse 50 Pfg. Kinder 20 Pfg. Abonnenten krei. 47831 Der Vorſtand. die hier ihren Zweck erfüllt haben Telephon No. 154 2 und wie unbeachtet in einem »b, 5, 2 J. E. Locb, 5, 24 Winkel verſtauben. Wie viel Freude könnten ſolche Bücher 198 machen, Segen Telephon No. 1235 öunten no ten, wenn 8 5 1155 Veſtzer h ltſchliegen empfehlen ſich zum Abſchluſſe von wollten, ſie einer Vereinsbib⸗ Lebens-Versicherungen, 0 Leibrenten-Versſcherungen, Aussteuer- und Militair-Versicherungen, Volks-Lebens-Versicherungen, Unfall- und Haftpflioht-Versicherungen, Die Bücherſammlung des Feuer-Versicherungen, Evang. Mäuner⸗ u. Jünglings⸗ vereins hier iſt ſolcher Züwend⸗ Einbruch- und Diebstahls-Versicherungen für die Berſicherungs⸗Anſtalten der 40981 dunklen Bieres für die Fabrik⸗ kantine des Gaswerks Lindenhof ſoll an eine hieſige Brauerei im Submiſſtouswege auf ½ Jahr vergeben werden. Die Anlieferung des Bieres hat in Fäſſern nach dem jewei⸗ ligen Bedarf und auf vorgherige Beſtellung der Direction der Gas⸗ und Waſſerwerke zu erfolgen. Angebote hierauf ſind bis Mittwoch, 28. März 1900, Vormittags 11 Uhr, mit entſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen auf unſerem Verwaltungs⸗ bureau, K 7, 2, einzureichen woſelbſt ſolche in Anweſengeit etwa erſchienener Bieter geöffnet werden. 44604 Die näheren Bedingungen können bei unterfertigter Stelle in Empfang genommen werden. Mannheim, 20. März 1900. Die Direction der Städt. Gas⸗ u. Waſſerwerke. Heffentlicze Verneigerung. Montag, 26. März ds. Is., Vormittags 10 uhr beginnend, werde ich mit Zu⸗ ſammenkunft bei der Ban⸗. ſtelle Mittelſtraße 140 hier im Auftrage des Concursverwalters Daun öffentlich gegen daare Jahlung die zur Konkursmaſſe Kuhn hier gehörigen Baumate⸗ rialien und Gerächſchaften als: Maurer⸗ Back⸗ und Hau⸗ ſteine, Gerüſtſtaugen und Hölzer, Diele, Verſchalbretter, eiſ. Trag⸗ balken(15—45), eiſ. Bögen, Thonröhren, Speiß⸗Kaſten, Büt⸗ ten und Böcke, Leitern, Falz⸗ ziegel, Tuff⸗ und Blendſteine i 4785⁵ Mannheim, 22. März 1900. Feißkohl, Gerſchtsvollzieher. 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März., Vorm. 10 uhr in der Aula der FF Friederſchsſchule U(Eingang Ringſtraße) Vortrag des Herrn Kepplerſtr. 21, 2 Stock. Prediger Welker⸗Wiesbaden über das Thema:„Natürlicher FFFFCECCCoCoo und Annatürlicher Glaube“. 0C00(000 Hierzu ladet Jedermann freundlichſt ein. Große Dothäuge werden zum Waſchen u. Bügeln bei ſorgfältigſter Behandlung angenommen und prompt und billigſt beſorgt. 34000 Herrenwäſche wird gleich⸗ 9 Neene unſern innigſtgeliebten Vater, Schwiegervater und Großvater 2 5. 19. — Sobaſtian Karolus Das Neubeziehen von; Privatier daß wir im Stanude ſind etliche Klaſſiker, die uns noch fehlen, und einige neuere Werk(von Roſegger, C. F. Meyer, G. Keller u.), an denen wir beſonders arm find, anzuſchaffen. Gaben aller Art nimmt der Unterzeichnete ſtets gern in Empfang. 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Härz 1900, Abendss%½ Uhn 411 StadtpæarRsaale: Zweiter 79 N Vortrag des Herrn Dr. K. Samwer, Direktor der Lebensversicherungsbank für Deutschland in Gotha über: „Arten der Versicherung“ Eintrittskarten à M. 1. Burean des Kaufm. Vereins und in der Kunst⸗ handlung des Herrn Th. Sohler zu haben. sind auf dem Die Saalthüren werden punkt 8½½ Uhr geschlossen. Kaufmännischer Verein. Handelskammer für den Kreis Mannheim. N 47841 Börsenvorstand. CCC Krie er WM Verein Mannheim. Ordentliche Generalverſammlung Montag, 26. März d. J. Abends punkt 9 Uhr im Vereinslokal zum Scheffeleck, M 3, 9. Tagesordnung: 1. Jahresbericht des Schriftführers über die Thätigkeit des Vereins 2. Rechnungsablage durch den Rechner⸗ 3. Neuwahl des Vorſtandes und der Beiräthe ſowie der Nechnungsprüfungskommiſſion. 4. Verſchiedene wichtige Vereinsangelegenheiten. 5 Bei der Wichtigkeit der Tagesordnung rechnet auf eine recht zahlreiche Betheiligung Eine Verbindlichkeit für Zutheilung der gewünſchten Quan⸗ 47310 Der Vorſtand. Verliert 2 Wenden Sie sich deshalb, ehe Sie zur Ver⸗ 5 gsbung Ihrer Anzeigen schreiten, an die Alteste, kergeprchr f A i AN ihren Werth, wenn Solche nicht Sachgemäss ausgeführt wird. crtahrene u. jeistungsfähige Annencen-Bspsditien 5 Maasenstein& Vogler I.., HEIN, I 2 u. Strong reelle, aufmerksame und billigste 15 Bedienung. Eigene Buchdruckerei, Buchbinderei Storeetypie ete. Ausarbeitung von Reklamen ö Cresden Stzls durch besondere Einführungs-Aß⸗ weilung. Kostenvoranschläge und Mustervorlagen gern zu Diensten. Drei feſche Junggeſellen Suchen auf der Stellen. Eine Hausfrau nett u. rein, Zu kochen deren Mittageſſen ſez Wein trinken ſie meiſtens roth, Eventuell auch Abendbrod Off. unter Nr. 47857 an d. Exp. 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