Abounuemeut: 60 Pfa. mouatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt vez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Juſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Rieklamen ⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pig. 5 5(Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Mannheim und Umgebung.(Mannheimer Volksblatt.) ee 90 7 uf 7N.. Harnis. mii In der Poſtliſte eingetragen unter Ne für Thealer, Kunſt u. Feuilleton; an 25 Nr. 2958. Dr. Friedrich Walter. ime aunheimer Journal. (110. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. für den lot. und prov. Theil: Ernſt Müller. für den Inſergientheil⸗ Karl Apfel. Rotationsdruck und VBerlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Typographiſche Anſtalt). „„„ Jonrnal“ ſt Eigenthum des katholiſchen Der Parlamentarismus hat ſich der Aufgabe, ein Volk zu regieren, bisher nur da ge⸗ wachſen gezeigt, wo er eine lange Geſchichte hinter ſich hat: in England. Auch die engliſchen Parteien widmen ſich dem Geſchäfte, einander das Leben möglichſt ſauer zu machen, mit hingebendem Eifer. Es iſt aber nicht ohne Wirkung geblieben, daß beiſpielsweiſe die Vorfahren des jetzigen Premiers ſchon unter der Königin Eliſabeth hohe Staatsämter bekleideten. Durch lange Gewohnheit iſt in den Parteien das Bewußtſein rege er⸗ halten worden, daß nicht der Zank um die Regierung, ſondern die Regierung ſelbſt der Endzweck ihres Daſeins iſt. In Zeiten der Gefahr pflegt daher in England der Parteiſtreit zurückzu⸗ kreten, wie man das auch jetzt wieder, bei dem Mißgeſchick in Süd⸗ afrika beobachten konnte. Formell ſetzten die Liberalen zwar die Oppoſition fort, im Ernſt aber dachten ſie nicht daran, dem Mini⸗ ſterium Verlegenheiten zu bereiten oder es gar zu ſtürzen. Nicht etwa, weil ſie keine Luſt gehabt hätten, die Erbſchaft nicht anzu⸗ kreten; Gladſtone hat ſich nie geſcheut, wieder abzutragen, was Disraeli aufgebaut hatte! Aber in Augenblicken dringender Ge⸗ fahr beherrſcht alle engliſchen Parteien unbewußt das Gefühl: erſt das Reich, dann wir. Soviel Selbſtbeherrſchung iſt den romaniſchen Völkern durchaus fremd. Dort kann eine Regierung am ſicherſten darauf rechnen, im Stiche gelaſſen zu werden, wenn ſie gegen einen auswärtigen Feind Unglück gehabt hat. Das kraſſeſte Beiſpiel für dieſen Mangel an Selbſtzucht lieferte Frankreich, das ſich zwei gewaltſame Auflehnungen gegen die Regierung leiſtete, während der Feind im Lande ſtand: den Sturz des zweiten Kaiſerreichs und den Aufſtand der Kommune. Die parlamentariſche Republik hat dann ihre Unfähigkeit, das Land zu regieren, en drei großen Affairen vor aller Welt glänzend bekundet: Boulangismus, Panama und Dreyfushandel. Wenn ſie alle drei überdauert hat, ſo verdankte ſie das zum Erſten der Anerſchütterlichen Friedenspolitik Bismarcks und zum Zweiten ſer Gnade des Zaren.* Noch unreifer als der franzöſiſche hat ſich der ikal ie⸗ niſche Parlamentarismus erwieſen. Einer der glänzendſten Staatsmänner aller Zeiten, CamilloCavour, bahnte Italien durch 280 die Irrungen und Wirrungen der napoleoniſchen Politik hindurch den Weg zur Einheit, deutſche Siege auf franzöſiſchen Schlacht⸗ feldern vollendeten ſie. Später gab der Dreibund dem Lande 9 einen ſtarken Rückhalt, aber innerlich erſtarkt iſt es nicht. Bei Abba Carima machte ſeine auswärtige Politik bankerott, jetzt iſt es mit der innern ungefähr ebenſoweit. Der ſtrenge Winter von 1898 hatte Hungerkrawalle zur Folge, die vom Miniſterium Pelloux mit feſter Fauſt unterdrückt wurden. Nachdem es ſo bewieſen hatte, daß es die Ordnung aufrecht zu erhalten wiſſe, vpverlangte das Miniſterium Verſchärfungen des Preß⸗, Vereins⸗ und Verſammlungsrechts. Gegen dieſe„Umſturzvorlage“ machen etwa 50 Mann der radikalen Linken Obſtruktion, ſodaß ſie parlamenkariſch nicht erledigt werden kann. Gegen die Ob⸗ ſttuktion wieder macht die Mehrheit eine verſchärfke Geſchäfts⸗ ordnung, wagt ſie aber nicht ſofort anzuwenden, ſondern läßt feine Pauſe von 6 Wochen eintreten. Aus dem ganzen Wirrwarr Igeht nur eines klar hervor: der reine Parlamentarismus iſt un⸗ T wenn man, wie die Radikalen wollen, das Königthum durch die —...——..——— Deovuel. Rammern 5 Blg. E 8, 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. E 6, 2 ſamlich un Nuneee Nr. 159.(Abendblatt.) (CTelephon⸗Ar. 218) Mittwoch, 4. April 1900. Republitk erſetzte, muß man ſehr bezweifeln. Im Bereiche der Möglichkeiten abe liegt auch dieſer Wechſel. Der deutſche Parlamentarismus hat nicht die Aufgabe, das Land zu regieren, ſondern nur, bei der Regierung des Landes als unabhängiger Faktor mitzuwirken. Dieſer weiſen Theilung der Befugniſſe iſt es, neben dem kühleren germaniſchen Tempera⸗ mente, zuzuſchreiben, wenn ſich das politiſche Leben bei uns in ruhigeren Bahnen entwickelt. Von der fixen Idee, die beſtehende Ordnung ſei mit den beſtehenden Geſetzen nicht aufrecht zu er⸗ halten, hat ſich zwar auch die preußiſch⸗deutſche Regierung zehn Jahre lang beherrſchen laſſen. Aber die Abwehr der Maßnahmen, die aus dieſer Idee heraus vorgeſchlagen wurden, nahm minder gehäſſige Formen an, weil die Regierung formell außerhalb des Parlaments ſteht und der parlamentariſche Kampf daher nie ſoweit in einen rohen Kampf um die Macht ausarten kann, wie in den romaniſchen Ländern. Immerhin wäre aus der heilloſen Verwirrung in Italien auch für unſere Verhältniſſe etwas zu lernen. Deutſches Neich. * Berlin, 3. April.(In Sachen des Fleiſch⸗ beſchaugeſetzes) veröffentlichen Frhr. v. Manteuffel⸗ Croſſen und Graf v. Mirbach⸗Sorquitten eine beachtens⸗ werthe Erklärung gegen die kürzlich von der Leitung des Bundes der Landwirthe kundgegebene Anſicht,„daß es für die deutſche Landwirthſchaft unmöglich ſei, über die Beſchlüſſe der zweiten Leſung hinausgehende Conceſſionen zu machen.“ Dem gegen⸗ über erklären die beiden konſervativen Führer, die auch dem Vorſtande des Bundes der Landwirthe angehören, daß ſie bereit ſind, in beſtimmte Conzeſſionen zu willigen, um das Zu⸗ ſtandekommen des Geſetzes zu ermöglichen. Und da ſoll es auf die Nationalliberalen noch Eindruck machen, wenn eine von der Berliner Bundeszentrale aus beſtellte Proteſtreſolution den pfälziſchen Abg. Dr. Deinhard„dringend“ erſucht,„unter keinen Umſtänden“ einer Milderung der in zweiter Leſung vom Reichs⸗ tag gefaßten Beſchlüſſe zuzuſtimmen? Eine ſchöne Komödie! Frankreich. P. Paris, 3. April. Die Reihe der Feſte im Bereiche der Weltausſtellung wird Sonnabend, den 7. April, im„alten Paris“, der Pfahlbaute am rechten Seine⸗ ufer zwiſchen der Alma⸗ und der Jena⸗Brücke, zu Gunſten der zwei großen Pariſer Preßverbände und des Schriftſtellervereins eröffnet werden. Dem Aka⸗ demiker Alfred Mézisres, Präſidenten des Vereins der Pariſer Journaliſten, und dem Romancier Marcel Preévpoſt, Präſidenten des Schriftſtellervereins, ertheilten der Präſtdent der Republik und der Miniſterpräſtdent Waldeck⸗Rouſſeau geſtern die Zuſage, daß ſie dem Feſte ihre Gegenwart ſchenken werden. Um zehn Uhr Morgens ſollen Herolde vom Louvre⸗Thurme herab den Beginn des Feſtes verkündigen und darauf wird das Glockenſpiel der Kirche Saint⸗Julien das Publikum zu einem Konzerte einladen, bei dem der berühmte Chor der Kirche Saint⸗Gervais und die erſten Sänger der Großen Oper als Soliſten mitwirken werden. Der Eintrittspreis iſt etwas theuer, zwanzig Franken, aber alle Kunſtgenüſſe, Konzert, Theater, Ballet, werden den ganzen Tag e eee e gratis geboten. Die Pfähle auf denen das„pvieux Paris“ ruht, gelten für ſolide; dagegen wird den Feſtgäſten wohlmeinend ge⸗ rathen, ſich nicht an die Außenwände zu lehnen, die aus Fach⸗ werk und Mörtel aufgeführt, nicht übermäßig widerſtandsfähig ſein dürften und der Brigade fluviale Gelegenheit bieten könnken, ihre Schwimmkünſte zu zeigen. Mordprozeß Gönczi. „Berlin, 3. April, (Erſter Tag.) Die Verhandlung des Mordprozeſſes, deſſen Vorgeſchichte wir ſchom mitgetheilt haben, begann Dienſtag Vormittag unter gewaltigem An⸗ drang des Publikums im großen Schwurgerichtsſaale. Der Gerichts⸗ tiſch war bedeckt mit kleineren und größeren Pappſchachteln; vor dem Tiſch ſah man einen Theil des Gönczi'ſchen Ladentiſches, ferner die in Sackleinwand eingehüllten Kiſten, in denen die Leichen der Fran Schulze und ihrer Stieftochter Klara gefunden wurden, ein Stück Läuferſtoff u. A. m. Es wird zuerſt Frau Gönczi durch einen Schutzmann in den Saal geleitet. Sie iſt eine ſtark abgemagerte, blaſſe Frau, deren Kopf faſt beſtändig durch nervöſe Zuckungen gewegt wirb, und iſt offenbar in großer Erregung, ſo daß ihr wiederholt Hoffmanns⸗ tropfen gereicht werden müſſen. Der Ehemann Gönc zi betritt höchſt unbefangen den Anklageraum. Er iſt, nach dem Berichte den „Tgl. Röſch.“ ein ſchmächtiger Mann mit wohlgepflegtem grauen Vollbart und Haupthaar, erſcheint in ſchwarem Anzug und Gehrock undd blickt ohne ein Zeichen der Erregung im Saal umher. 1 Der Angekl. Gönczi gibt an, daß er 1852 in Maros⸗Vaſarhely, zu deutſch Flug⸗Stadt, geboren ſei, er hat die deutſche und auch die ungariſche Schule in Hermannſtadt beſucht und iſt mit 15 Jahren im die Lehre gekommen. Von 1872 bis 75 diente er bei der Infanterie, deſertirte dann und wurde im März 1881 wegen Deſertion, Diebſtahls, Betrugs, Vergehens gegen die Sicherheit des Eigenthums und gegen die öffentliche Sicherheit mit 4 Jahren ſchweren Kerkers beſtraft. Dann war er in Wien 2 Jahre, verheirathete ſich 1891 und kam 1892 nach Berlin. Hier iſt er fünf Jahre lang bei der Firma Müller u. Schinski Werkmeiſter geweſen, wurde dann in einem anderen Schuhwaaren⸗ geſchäft Reiſender und machte 1897 ſelbſt ein Schuhwaarengeſchäft auf.— Die Angeklagte Frau Gönczi iſt 1849 in Windorf, Land⸗ gerichtsbezirk Paſſau, geboren, katholiſcher Religion und unbeſtraft. Beide werden beſchuldigt, im Auguſt 1897 gemeinſchaftlich die 1828 geborene Wittwe Auguſte Schultze, geb. Lutze und deren 1841 gebor Stieftochter Klara ermordet und gleichzeitig einen ſchweren Raub be gangen zu haben. Vernehmung der Frau Gönezi. Der Vorſitzende befragt zunächſt Frau Gönczi, die ihre Unſchul betheuert. Am Sonntag habe ſie ihr Mann Nachmittags im Thier garten verlaſſen, weil er, wie er ſagte, mal im Hauſe Königgrätzer⸗ ſtraße 35 nachſehen wollte, wo die Frauen verreiſt ſeien und er die Ber⸗ waltung habe. Ihr Mann ſei erſt gegen 9 Uhr wiedergekommen. Am Montag ſei ſie, wie ſchon geſagt, mit nach der Königgrätzerſtraße ge⸗ gangen und habe mit ihrem Manne die beiden Kiſten, in denen ſich Geſchirr der Frau Schulze befinden ſollte, in den Keller geſchafft. Sie ſei dann wieder nach Hauſe gegangen und ihr Mann ſei Mittags nach⸗ gekommen.— Präſ.: Hat Ihnen Ihr Mann am Sonntag ſchon Brauhaus⸗Obligationen gezeigt?— Angekl.: Ja. Er fagte, er habe ſie von Frau Schulze erhalten.— Präſ.: Haben ſie ſpäter noch andere Papiere bei ihm geſehenk— Angekl.: Jawohl, Mexikaner, doch hat er mir nicht geſagt, wo er dieſe herhatte.— Präſ.: Hat er Ihnen nicht auch Ringe und eine Granatbroſche mitgebracht Angekl.: Jawohl. Er hat geſagt, er habe die Gegenſtände von dem Schuhwaarenhändler Schmidt erhalten. Einen Ring habe ich unſerem Dienſtmäbchen Rafalski geſchenkt.— Präſ.: Am Mittwoch iſt dann Ihr Mann nicht zu Hauſe fe ſeg Hat er Ihnen nachher nicht gefa 5 8 daß er in Hannover geweſen ſei?— Angekl.: Nein.— Präſ? fähig, Italien zu regieren. Daß er dazu fähiger werden würde, Feuilleton. Ein luſtiges Studentenfeſt. Ein eigenartiges humorvolles Feſt ſpielte ſich in Bonn am Samstag Abend in der Kaiſerhalle ab. Es galt den mit dem H. März von der Schaubühne des öffentlichen Lebens ab⸗ fkretenden Nachtwächtern, denen die akademiſche Jugend einen weihevollen Abſchied zu bereiten ſich gedrungen gefühlt hatte. Die Zahl der geladenen Nachtwächter belief ſich auf 30. Sie hatten an fein⸗ſäuberlich gedeckter beſonderer Tafel Platz genommen, friſche Maiglöckchen ſchmückten ihre Bruſt; ihnen gegenüber ſaßen die Muſenſöhne, Corpsſtudenten, denn dieſe waren die Veranſtalter des Feſtes. Einer unter ihnen, cand. jur. ., trug neben dem Corpsband, das auch die Uebrigen angelegt hatten, einen etwa zwei Finger breiten Lederriemen, an deſſen Ende zwei große gekreuzte Nachtwächterſchlüſſel prangten. Er war zum Ehrenmitgliede dieſer ehrſamen Zunft geſchmiedet worden. Als das Präſidium, ein alter Herr der Saxonia, den Feſtabend mit einigen Worten eröffnet hatte, wurde das erſte Trauerlied„O alte Burſchenherrlichkeit“ geſungen und dann wurde ein alter Herr der Straßburger Alſatia zum Fuchsmajor ernannt und an die Tafel der Nachtwächter abkommandirt. Jetzt wurde Speiſe und Trank den Herren des Tages aufgetragen. eihevolle Stille trat ein, als ſich das Präſidium zur Feſtrede ob. Der Redner beklagte es, ſchreibt die Köln. Ztg., daß aus dem mit Hermelinpelz beſetzten Purpurmantel der alten Burf chen⸗ herrlichkeit ein Schwänzchen nach dem andern herausgeriſſen erde. Die Nachtwächter fielen als ein Opfer des Fortſchrittes nd des 20. Jahrhunderts, unſern Nachkommen werde es wie Scepter geſchwungen hätten“. Redner führte dann einzelne Be⸗ lege für die Güte und Fürſorge der Nachtwächter vor.„Saß man auf der Kneipe, ſo erſchien punkt 11 Uhr der Nachtwächter in Begleitung zweier oder auch dreier Amtsgenoſſen, um nach dem Zuſtande ſeiner Schutzbefohlenen zu forſchen. Jand er den Zuſtand ſchon Bedenken erregend, ſo half er in der liebens⸗ würdigſten, zuvorkommendſten und aufopferndſten Weiſe das Faß leeren. Verſpürte man einmal Luſt zu nächtlicher Ruhe⸗ ſtörung, ſo wandte man ſich an den Nachtwächter, und dann hieß es:„Herr Doktor, gohn Se in de Bachſtraß, dä Nachtswächter von do is grad op der Wach, da könnt er et jöcke.“ Auch funktionirte ihr Nachtwächterdienſt beſſer wie jedes Geheim⸗ poliziſtenbureau. Nur ein Fall ſei erwähnt: Ein jetzt ſchon in Amt und Würden ſtehender alter Herr der Palatia wurde wegen ſeiner Verdienſte um das Beleuchtungsweſen in der Nachtwächter⸗ ſprache„Et Bieſt“ genannt. Einmal war dieſer zwei Jahre lang abweſend; als er eines Tages um 8 Uhr Abends wieder hier ein⸗ traf, vernahm man ſchon eine halbe Stunde ſpäter auch im ent⸗ fernteſten Stadtviertel, wie ein Nachtwächter dem andern zurief: „Du, Jup, häſte es alt gehört, et Bieſt is wedder do!“ Ja, gibt es eine Polizeibehörde, die findiger wäre, als unſer Nachtwächter⸗ corps? Und heute ſcheiden ſie von uns. Je zwei von ihnen werden durch einen Schutzmann erſetzt, weil ein Schutzmann ſo viel leiſten ſoll, wie zwei Nachtwächter. Schon an anderer Stelle iſt dem Magiſtrat geſagt worden, daß dies unmöglich ſei. Denn kein Schutzmann kann ſoviel Kaffee umſonſt im Kaiſercafé trinken, wie zwei Nachtwächter, kein Schutzmann kann ſoviel ſchlafen wie zwei Nachtwächter.„Aber wie dem auch ſein mag, wir Corpsſtudenten wollen ihnen immer ein treues Andenken be⸗ n Märchen aus Tauſend und eine Nacht einmal erklingen, wenn von den Nachtwächtern hörten, die in dem„gemüthlichen, ewig wahren und uns ſtets der heitern Momente erinnern, die ſie uns breitet haben.“ Kaum war die Feſtrede und der ſtürmiſche jugendfriſchen Bonn zu alten Zeiten ihr ſogenanntes Schwerk als Beifall, den ſie gefunden, verklungen, als auch ſchon der B treter der Nachtwächter, Kraus mit Namen, ſich zur Gegenrede erhob und ſich für die Anerkennung bedankte, die ſie wenigſtens bei den Studenten gefunden, und die ihnen ein Troſt ſei für d ihnen zugefügte Leid. Auch er erklärte, daß ihnen die mit den Studenten verlebten ſchönen Stunden unvergeßlich bleiben wür den. Als dann das den„lieben Gäſten“ geſpendete Mahl ſein Ende erreicht, begann die„Fidelitas“. Kraus wurde unter Muſikbegleitung auf den Präſidentenſitz geführt, es wurde bunte Reihe, gemacht, nichts unterblieb, was bei einem ſolchen feſtlichen Gelage zur Tagesordnung gehört. Auch ein Semeſterreihen wurde vorgenommen, und dabei kamen die Semeſter in Betracht, die man„im Dienſte der Univerſität“ verlebt; dabei erreichten natürlich wieder die Nachtwächter die höchſten Stellen. Nur ein alter Herr eines Breslauer Corps, Dr.., überſtieg ſie mit ſeinen 56 Semeſtern und der Berichterſtatter, der mit ſeinen 64 Semeſtern den Gipfel erklomm. Beſondere Freude erregte auch eine improviſirte Poſtanſichtskarte, auf der ein„Polhp“ im Glanze der aufgehenden Jahrhundertsſonne ſtolz dem traurf abziehenden Nachtwächter nachſteht. Sie wurde dem Ober⸗ bürgermeiſter mit Grüßen ſämmtlicher Anweſenden überſandk, Tiefen Eindruck machte es auch, als Nachtrath Kraus unter ſeinem Regiment das Lied anſtimmen hieß:„Hinaus in die Ferne mii lautem Hörnerklang!“ Zu mitternächtlicher Stunde zog man dann auch wirklich in geordnetem Zuge, Arm in Arm, unter Klängen der Muſik nach dem Markt um die berühmte Fonkänsg herum, wo man die Nachträthe zur Vorſicht vor dem anweſenden Polypen“ gemahnte, dann die große Freitreppe vor dem Ralh⸗ hauſe beſtieg, wo des Stadtoberhauptes wiederum in einer An⸗ ſprache warm gedacht und ein Bierglas zerſchmettert wurde als ein Zeichen der untergegangenen Glanzperiode. Nach der Rück⸗ kehr zur Kgiſerhalle erhielt man den Beſuch mehreter goher Beneral: Anzeiger; — Angekl.: Mein M eiſen. Auf meine 5 12 0 eiden Frauen umgebracht haben.— Präſ.: Fiel Ihnen denn dieſe Mittheilung gar nicht aufe — Angekl.: Ich dachte doch nicht Schlechtes von meinem Mann. Prä.: Dachten Sie denn, eß ſolle nur eine furze Reiſe ſein, oder auf Nimmerwiederſehen?— Angekl,: Ich weiß ſelbſt nicht.— Präſ.: K jertel Stunde.— Praſ.: Ez iſt doch auffallend, daß Sie den Nafalski vorgeredet haben, Sie müßten ſo ſchnell abreiſen, weil Ihre Schweſter in Augsburg geſtorben ſei.— Angekl.: Die Rafalski fragte mich, ob etwa meine Schweſter geſtorben ſei, und da habe ich es beſaht.— Meiter ergibt ſich aus der Vernehmung der Angetiagten, vaß ſie ſich nach Brüſſel wenden wollten. Sie ſeien, begleitet von der Rafalsli, mit zwei Droſchken nach dem Schleſiſchen Bahnhofe gefahren, der Mann ließ aber unterwegs die Droſchken halten, ging in ein Haus, angeblich, um ſich dort Geld zu holen, und ließ dann nach dem Bahnhof Frie ſtraße fahren. Dork beſtiegen ſie einen Zug, an dem„Poſen⸗ Inſterburg“ ſtand. Sie fuhren nun bis Frankfurt a.., blieben dort die Nacht auf dem Bahnhof und fuhren dann nach Brüſſel; dort blieben ſie bis Ende September, fuhren dann nach Antwerpen und von doxt nach Braſilien, Der Mann hatte eine Reihe von Schmuck⸗ ſachen, wie er ſagte, in dem Schlafzimmer der Frau Schulze aus einem Käſtchen genommen.— Präſ.: Wann wollen Sie zuerſt von dem Morde erfahren haben?— Angekl.; Erſt in Brüſſel, als wir in einem Cafe ſaßen, hat mein Mann aus der Zeitung den Mord vor⸗ gelsſen.— Präſ.: Vermutheten Sie denn da nicht, daß Ihr Mann der Mörder ſeie— Angekl.: Er hats mir nie geſtanden.— Präſ.: Hat Ihr Mann Ihnen geſagt, daß er am Geldſchrank der Frau Schulze war, daß die Thür zugefallen ſei und er ſie nicht gufbrechen wollte⸗ — Angekl,; Ja,— Präſ.: Sie hatten ein Beil zu Hauſe, das Ihnen plötzlich verſchwunden war?— Angekl.: Mein Mann ſagte bamals, er habe es mitgenommen, um im Hauſe der Königgrätzerſtraße 35 Bilder anzuſchlagen.— Präſ.: Am Tage Ihrer Abreiſe haben Sie ein Telegramm aus Hannover erhalten, Inhalts deſſen Frau Schulze meldete, ſie ſei mit ihrer Tochter gauf dem Wege nach Paris und laſſe die Hausbewohner grüßen.— Die Angeklagte beſtätigt dies. Ihr Mann habe ihr geſagt, es werde ein Telegramm eintreffen. Vernehmung des Ghemannes Gönezi. Präfſ.: Jetzt zu Ihnen, Angeklagter Gönczi. Iſt es richtig, daß Sie guf einen Wechſel 1000% ſchuldig waren, und daß der Wechſel am 13. Auguſt fällig war?— Angekl,; Nein, ich hatte den Befrag guf Schuldſchein entgegengenommen, mich aber mit dem Gläubiger geeintgt.— Präſ.; Beſtreiten Sie guch, daß Sie noch anderweitig Ogrlehen aufgenomemn hatten?— Angekl.! Auch das beſtreite ich. Der Angeklagte behauptet weiter, er habe den Laden zuſammen mit einem gelpſſen Loewy gemiethet, den ſeine Frgu einmal geſehen habe, Die Angeklagte beſtreitet letzteres. Präſ.: Warum iſt der Name des Loesoh denn nicht in den Vertrag mit aufgenommen worden?— Angekl.: Die alte Frau Schulze wollte das nicht haben, Der Ange⸗ klagte antwortet auf alle Fragen des Vorſitzenden ſehr ſchlagfertjg in en Diglekt und beginnt ſeine Sätze ſtets mit„Bitt ſchön“. Er ſagt ſpeiter gus: Er habe mit Fräulein Klarg Schulze verhandelt, und dſeſe habe ihm zu berſtehen gegeben, daß es ihr lieh ſein würde, wenn er mit einem Herrn Loepy, früheren Schuh⸗ waarenhändler und jetzigen Weinhändler den Laden gemeinſchaftlich miethen würde. Sie hatte ein geheimes Llebesverhältniß mit Loeſoh und wollte Gelegenheit haben, mit ihm in dem Kellerzimmer zuſammen zu kommen, Präf.; Die Klare Schulze war 56½ Jahre alt; ſie ſoll nerpöſes Geſichtszucken und Speichelfluß gehabt haben. Da ſoll ſie noch ein ſolches geheimes Liebesverhältniß gehabt hoben?— Angekl.: Jawohl, es beſtand, wie ſie ſagte, ſchon ſieben Oder ſiebzehn Jahre,— Der Angeklaägte erzählt weiter äüßerſt weit⸗ ſchweiſig und mit erſtaunlicher Zungenfertigkeit, daß er ſich ſchließlich dagu berſtanden habe, mit Loewy zufammen unter der Firma Loewy u. Co. ein Geſchäft zu eröffnen. Er habe dann dem Schankwirth Hinz geſagt, daß er mit Loeph den Laden zuſammen gemiethet habe, Hinz habe geſagk;:„Jetzt iſt die alte Hexe geprellt, jetzt iſt der Herr Lieb⸗ haber glücklich im Hauſe drin!“ Auch Frau Tapezirer Stiller dürfte den Loewy geſehen haben. Auf einer Viſitenkarte des Loeph ſtand: Brüſſel, Boulepard Nr. 2.— Präſ.: Dieſe Adreſſe ſtand guch in einem ihrer Notizbücher.— Angekl.: Jawohl. Präſ.: Haben Sie ihn denn in Brliſſel aufgeſucht:— Angekl.; Nein, ich hatte keine Veranlaſſung dazu,— Präſ,: Eine Bezeichnung„Brüſſel, Voule⸗ bard 2“ iſt etwa ebenſo, als wenn man ſagen wollte„Berlin, Platz Nr.“/, Im Hauſe Königgrätzerſtraße 35 hat auch kein Menſch irgend etwas von Loewy geſehen, obgleich er dort nach Ihrer Behauptung in dem Kellerzimmer geſchlafen hat.— Angekl.: Die Zeugen Hinz und Ackermann kennen ihn ganz genau, und wenn ſie es beſtreiten, dann gerleugnen ſie ihn.— Präſ.: Sie haben auch noch in der Prenzlauer Allee ein Geſchäftslokal gemiethet und Ihrer Frau garnichts davon geſagt, Der Angeklagte erzählt weiter die abenteuerlichſten Geſchichten, Er beſtreitet, daß er an einem der kritiſchen Tage nach Hannover ge⸗ faßren ſei, und erklärt Manches, was ſeine Frau geſagt, damit, daß dieſe„ganz verwirkt“ ſei. Den Sand habe er auf Betreiben des Zeugen Hinz aufahren laſſen, weil dieſer Wein lagern wollte. Als die alte Frau Schulze mit ihrer Tochter nach Hannoyher abreiſte, habe er ſie nach dem Bahnhofe begleitet. Loewy ſei einmal nach Hannover ge⸗ fahren. Die beiden Frauen ſeien am kritiſchen Sonntag Abend von Hannover wieder nach Hauſe gekommen. Eine Schweſter des Loepph(die auch lein Menſch jemals geſehen hat), habe ihm ſpäter im Pſchorrbräu erzählt, Loewy habe die Schulz'ſchen Damen am 15. Auguſt, Abends aufgeforbdert, in ſeinem Zimmer neben dem Gßhuczt'ſchen Laden mit ihm Bler zu trinken. Lpewy habe die erſten Offiziere, von denen zwei ſofort lebhaft und thatkräftig in die Verhandlungen eingriffen. Der Eine pries das Feſt als ſolches, das dem Verdienſte ſeine Kronen bringe, der Andere erinnerte vargn, daß inzwiſchen der Geburtstag des alten eiſernen Kanzlers angebrochen ſei, und daß man ihm als dem Muſter der Pflicht⸗ treue und ſeinen unpergünglichen Verdienſten um des Vater⸗ landes Herrlichkeit ein ſtilles Glas zu weihen habe. Von Kinem der ſoeben erſchienenen Güſte, dem Banquier., wurde eine „Doppelkrone“ für die Nachtwächter geſtiftet als erſter Erxtrag eines dieſen von ihm gewidmeten Kapitals von 1000% So verfloſſen die Stunden aufs Angenehmſte und Heiterſte, und kaum gewahrte man, wie die Morgenröthe heranzog. Ein Bild, das die geſammte Feſtverſammlung feſthält, wird dieſe verewigen helfen. in Millionär in Lumpen. In Lyon in Frankreich Narb dieſer Tage ein alter Mann, den man allgemein für ſehr arm gehalten hatte. Er bewohnte in der Rue Garibaldi ein faſt kahles Zimmerchen, für das er mitvoller Penſion nur 30 Francs monatlich zahlte. Selten ging er anders als in Lumpen gehüllt, und ſo zog er erſt kürzlich die Aufmerkſamkeit eines Schutzmannes auf ſich, der einen Landſtreicher in ihm zu erkennen vermeinte und ihn zum Polizeibureau führte. In den Taſchen des bettel⸗ haft loſtümirten Greiſes fanden ſich Bankbillets in Höhe von 50 000 Fraues vor, und man glaubte nun ganz beſtimmt, es mit einem Diebe zu thun zu haben. Erſt nach vieler Mühe gelang es dem Alten, die Behhrde an der Hand von Dokumenten zu über⸗ geugen, daß er wirklich der rechtmäßige Eigenthümer des Geldes ſel. Als nun vor wenigen Tagen der Tod des Mannes dem Pollzeitommiſſar des Viertels gemeldet wurde, begab ſich dieſer ſchen Lokal geholt laſſen. Als kam, h 9 gewußt hätte, daß das Bier von i ſte gor nicht herunter gekommen. Darauf habe Hinz auf ſtie eingeſchlagen, Klara Schulze habe dah Licht ungeſtaßen und in der Finſterniß habe Hinz 93 guf Klara zugeſchlagen. Als Lorwg dann Licht anzündete, hätten beide Frauenerſchlagen am Boden gelegen. Loewy ſelbſt habe ihm die ganze Geſchichte ehenſo erzählt und ſomit Hinz ihm geſagt, daß er, Gönczt, ſelbſt in Verdacht gerathen würde, weil die Leichen in ſeiner Leinewand gefunden wurden, und Hinz habe ihm nahe gelegt, daß er Kinder habe und ſeine Frau ihrer Niederkunft entgegenſehe, während er, der Angeklagte, kinderlos ſei. So habe er ſich überreden laſſen, ſchleunigſt die Flucht zu ergreifen. Es ſeien ihm 10,000% Schweigegelder geboten, auch ſollte er in Braſilien eine gute Stellung erhalten. Kurz vor ſeiner Abreiſe auf dem Bahnhofe FFriedrichſtraße habe ihm Loewoh acht oder neun Stück Mexitaniſche Anleihe und eine Anzahl Schmuckſachen als Abſchlags⸗ zahlung guf das verſprochene Schweigegeld gegeben. Nach der Be⸗ haupiung des Angeklagten ſei Loewy auch nach Brüſſel mitgereiſt, habe ſic aber vor Frau Gönczi nicht ſehen laſſen. Loewy habe ihm auch das Quartier in Brüſſel beſorgt. Obwohl der Präſident wie der Staatsanwalt dem Angeklagten vorhalten, wie wenig glaubwürdig ſeine Erzählung ſei, bleibt Gönczi doch bei ſeinen Angaben ſtehen. Während der Auslaſſungen ihres Ehemannes blickt ſeine vor dem Zeugentiſch ſitzende Ehefrau immer wjieder hänveringend zur Decke empor, als ſei ſie über das Gehörte faſſungslos. Es folgt die Ver⸗ nehmung von Dann habe Zeugen und Sachverſtändigen. Polizeileutnant Höpfer wurde zu Nachforſchungen veranlaßt, weil Hausbewohner Bedenken gegen das Verſchwinden der beiden Frauen, gegen die Verwalterſchaft des Gönezi und namentlich gegen die Einſuhr des Sandes in den Keller geäußert hatten. Die beiden Frauen, deren Leichen in der Kiſte unter dem Sande vorgefunden wurden, waren mit ihren Hauskleidern bekleidet, die jüngere hatte Lederſchuhe an den Füßen, die alte hatte nur Strümpfe an. In der Wohnung der Frau Schulze ſah es aus, wie bei einem Trödler, die Scheihen waren wohl Wachen lang nicht geputzt geweſen, die Berliner Stube war nur mit Zeitungsblättern tapezirt geweſen; wahrſchein⸗ lich war Frau Schulze mit dem Tapezierer nicht einig geworden und hatte das Zimmer in dem unfertjgen Zuſtande gelaſſen.— Nach der Anſtcht des Kriminalſchutzmanns Hoppe hatte dſe jüngere der Frauen ein Ausgeh⸗, die ältere ein Hauskleid an. Kriminalſchutzmann Ulbrich ſchließt ſich den Vorzeugen an. Nach jeder dieſer Zeugen⸗ ausſagen wird Gönezi vom Präſidenten befragt, was er dazu ſage, und antwortete ſtets mit vollkommener Unbefangenhelt:„Da kann ich gar nix ſagen, ich weiß von nix!“— Dr. med. Köhler, der gleich nach Auffinden der Leichen hinzugezogen wurde, ſchätzt, daß dieſelben bielleicht—40 Tage in den Kiſten geweſen ſein können.— Krimjfnal⸗ kommiſſar Thiel hat in dem zum Göncziſchen Laden gehörenden Zimmer zwei Blutflecke pvorgefunden, ebenſo haben ſich an einem Karton, der in einem Fach des Ladentiſches ſtand, Blutſpritzen vor⸗ gefunden, Der Beamte hat auch die Schulzeſche Wohnung beſichtigt; der Geldſchrank war geſchloſſen, zum Untergeſtell fand ſich der Schlüſſel in einem kleinen Korbe bor, In dieſem Untergeſtell fanden ſich kleine Kartons, in denen offenbar Schmuckgegenſtände, die jetzt verſchwunden waren, ſich befunden hatten. Der obere Theil des Geldſchrankes mußte durch einen Kunſtſchloſſer geöffnet werden, der dazu mehrere Stunden gebrauchte. In der oberen Abtheilung lagen Dokumente, Hypothetenbriefe und andere Papiere und eine Anzahl werthvoller Silberſgchen in voller Ordnung, Im Uebrigen herrſchte in der Wohnung eine koloſſale Unordnung, es würden in der Wohnung verſtreut etwa 30% in baar aufgefunden. Der auf dem Korridor angebrachte Briefkaſten enthielt 2 an Frau Schulze gerichtete Briefe bom 14. und 18. Auguſt. Im Innern des Briefkaſtens war ein Stück Leder, von einem Portemonnaie ſtammend, ſo vor die Oeffnung ge⸗ ſchoben, daß man nicht ſehen konnte, ob der Kaſten Briefe enthielt oder nicht.— Kriminalkommiſſar v. Kracht hat die Wohnung Gönegis in der Mühlenſtraße durchſuchen laſſen. Erx hat dort nur die Rafalski vorgefunden, die ihm geſagt, daß Gönezi nach Augsburg gögereiſt ſei. Ihr ſei es aufgefallen, daß das Göncziſche Ehepaar einen Zug über Inſterburg benutzte, Frau Gönczi habe aber geſagt, ſie führen über Innsbruck nach Augsburg. In der Wohnung iſt ein Hemd Gönczis mit Blutſpritzen beſchlagnahmt worden, ebenſo das vom 18. Auguſt datirte Telegrammagaus Hannobder;„Wir fahren nach Paris, verwalten Sie meine beiden Häuſer, ſeien Sie ſparſam und ziehen Sie die Miethen ein, laſſen Sie meine Wohnung richten, Gruß an die Hausbewohner. Auguſte Schulze geb. Lutze.“ Der Angeklagte ſucht in einem großen Wortſchwall darzulegen, daß Loewy, der doch ſchon gewußt habe, daß die beiden Frauen todt waren, ihm dies Tele⸗ gramm geſchickt habe, um ihn irre zu führen, als ob die Damen wirllich nach Paris gexeiſt ſeien, Die Behauptungen ſeiner Frau, daß er dieſer an jenem Tage ſchon das Eintreffen einer Depeſche angekündigt gehabk habe, beſtreitet er. Nach Verlefung des Augenſchein⸗Protokolls wird die Verhandlung um 4 Uhr auf Mittwoch 9 Uhr bertagt. Aus Stadt und Jand. Maunhbeim, 4, April 1900. * Verſetzung. Regjerungsbaumeiſter Karl Schmidt bei der Großh. Genexaldirektion der Stagtseiſenbahnen wurde dem Großh. Maſchineninſpektor in Karlsruhe zugetheilt, * Der Vorſtaud des„Deutſchen Vereins für öffentliche Geſundheitspflege“ theilt mit, daß die fünfundzwanzigſte Ber⸗ ſammlung des Vereins in den Tagen von 12, bis 15. September—= ——————— 8—— Mannbeim, 4. Aprtk. 7 htember beginnenden Verſaming! zu Agchen— in Trierge⸗ den ſoll. Schneebenbachtungen. In der gerfloſſenen Wochen ben die Schneshühen guf den Bergen nochmals einen Zuwachs erhaltand guch in lleferen Lagen hal ſich in den letzten Tagen eine geſchlene Schneedecke gebildet. Am Motgen des 31. März ſind gelegen: in rt⸗⸗ wangen 11, in Villingen 7, in Dürrheim 7, in Stetten a. k. M. in Heiligenberg 10, in Zollhaus 8, beim Feldbergerhof 125, in Titiſſ20, in Bonndorf 8, in Höchenſchwand 4, in Bernau 14, in Gersbe 6, in Todtnauberg 54, in Heubronn 8, in St. Mürgen 50, in Kniebigo, in Breitenbrunnen 30, in Hertenwies 27, in Kaltenbronn 44 inß Tiefenbronn 18 und in Strümpfelbrunn 1 Centimeter, * Gewaltige Schneemaſſen ſind in den letzten Tagen aufden hwarzwaldbergen nieder ngen, Die Berge zeigen bis fief ins inab ein vollſtändig winterliches Ausſehen. n Für ärztliche Kreiſe dürfte folgende Mittheilung doß Intereſſe ſein: In Speyer ſtarb in der letzten Woche das 1076 Töchterchen des Poſtexpeditors Boßlet anſcheinend unter den 8 ſcheinungen von Sublimatvergiftung. Das Kind hatte Dibh gehabt und war mit Sublimat behandelt worden. Als es der Beſſerung war, ſtellten ſich gon Tag zu Tag immer mehr die nungen einer Sublimatvergiftung ein, Die Leiche wurde gericht⸗ und einzelne Theile zur Unterſuchung nach Würzein heſh * Bürgergusſchußſitzung. Dem Bericht über die geſtiſige Sitzung des Bürgerausſchuſſes iſt noch der letzte Punkt der Tagſhes⸗ ordnung nachzutragen, welcher den Ankguf von 22 Hektar 23 Ar Quadratmeter Gelände auf der Gemarkung Sandhofen⸗Schaar bisher dem Unterländer evangeliſchen Kirchenfonds gehörig, durch Stadtgemeinde Mannheim betraf. Die Kaufſumme betr %½ 122,294.15, wozu noch die Kaufkoſten und der Accis komn ſodaß ſich der Geſammtaufwand guf% 126,500 beläuft. Wir haf ſen die diesbezügliche Vorlage des Stadtraths vor einigen Tagen ausfüß hr lich mitgetheilt. Das Gelände ſoll bekanntlich zur Gewinnung Auffüllmaterial für die Vergrößerung des Induſtriehafens dienß Die Vorlage wurde in der geſtrigen Sitzung des Bürgergusſchuß ſtimmig angenommen. 1 Beſitzweehſſel. Von dem ehemals Huſchinſon'ſchen Anwg Baufirma Baumann., Böhler in Mannheim und Ludwigshaf werden. auf den Markt nach Mannheim und ſtellte ihr Fuhrwerk in Stall der Wirthſchaft„zur Roſe“ in Mannheim ein, Als die Feau nach Hauſe fahren wollte, bemerkte ſie, daß ihr Pferd blutete; ſte ſah nach und entdeckte, daß dem Pferd die Zunge abgeſchnithken worden war. Das Pferd mußte geſchlachtet werden, Von denn Thäter hat man keine Spur. * Ein Vorfall, der ſich heute Vormittag gegen 11 Uhr in Breiten Siraße ereignete, gab Anlaß zu einer größeren Menſchf anſammlung. Ein einfach gekleideter Mann ging auf dem lineen Gehtbege der Neckarbrücke zu. Vor dem Hauſe J 1, 5(Metzger We in⸗ berger) angekommen, ſtrauchelte der Mann an einem Telephondt ht, welcher von Bauhandwerkern unvorſichtigerweiſe an dem gegenühſerz liegenden, zum Abbruch gelangenden Hauſe T J1, 2 abgeriſſen worßden war, und fiel auf dem Gehweg nieder; er erhob ſich wieder und ſtürſſie, jedoch günzlich frei vom Drahte, erneut nieder. Der Verunglüſhlt wurde darguf ins Weinberger'ſche Haus berbracht, wofelbſt ein es Weges gekommener Arzt den Tad konſtatirte. Ein Augenzeuge gißht an, daß der Verunglückte in guffällig ſchwankendem Gange ſich der Stelle, wo der Draht lag, genähert habe und auch das Niederfallen mehr den Eindruck des Zuſammenbrechens gemacht habe. Wer der Verunglückte iſt, konnte noch nicht ermittelt werden. Unfall. Geſtern Morgen 5 Uhr ſtürzte in Neckarau der lepſe Arxbeiten Karl Vogt, als er ſich fertig zur Arbeit machen wollle einer Art von Schlaftrunkenheit, gus dem Fenſter ſeiner Wohnuſg, welche im 3. Stock der Wirthſchaft zur Reichspoſt ſich befindei, guf gaß Trottoir herab und erlitt außer verſchiedenen Hautabſchürfungen eiſen Ellenbogenbruch am rechten Arm und einen Rippenbruch, ſo daß er in das Spital verbracht werden mußte. Die Aerzte glauben an ſahne baldige Wiederherſtellung. Aus dem Grofherzogthum, * Friedrichafeld, 3. April, Geſtern wurde der ledige Joheln Mohr von Friedrichsfeld eingeljefert, welcher nach vorqngegangeſei Wonrtſtreit dem Peter Weinkötz einen Schuß in den Fuß beibrgeils Der Verletzte würde nach Peie verbracht. Siusheim, 3. April. Selbſtmord beging hier der ſchon eit einiger Zeit etwas geiſtig geſtörte Bäckermeiſter Friedrich Wagiek, indem er ſich mit einem Raſirmeſſer die Halsſchlagader durchſchit Wagner hinterläßt eine Wittwe mit 8 Kindern, von denen das jünſſts erſt 5 Jahre zählt. 354, Karlernhe, 8. April. Der Geſammtauftrieb auf den Märken im Karlsruher Viehhof belief ſich im verfloſſenen Jahre auf 59½½8 Stück(gegen 48988 im Jahre vorher). Ganz beſonders haben ⸗ Zufuhren von Großvieh zugenommen(9062 Stück, darunter 3036 aus Oeſterreich⸗Ungarn). Die fahaczenſen erxeichten die Höhe ch 67972 Stück, Die Fleiſcheinfuhr betrug 1016599 Kile(geſen 1114 740 Kilo im Vorſahr). Der Fleiſcheonſum hat erhebleh aie e und betrug pro Kopf 77,62 Kilo gegen 72.49 im.. jahr. Auf der Freibank wurden 42088 Kilo(gegen 32 173 i. verkauft. Im Laufe des Jahres wurden 24 amerikauiſche Schin“ und 14 Stück amerikaniſches Schweinefleiſch auf Trichinen unte und frei von ſolchen befunden. Konſtanz, 3. April. Im benachbarten Wollmakingen brah in dem großen Anweſen des Milchhändlers J. Degen Feuer au⸗ ——2 perſönlich hin, um die Hinterlaſſenſchaft unter Siegel zu legen. Er war nicht wenig erſtaunt, als er außer den bereits erwarteten 50 000 Franes noch mehere Blindel Banknoten, ganze Sücke mit Geldſtücken und allerlei Werthpapiere vorfand. Das geſammte Vermögen des im Elend verſtorbenen Sonderlings beläuft ſich auf eine Million Francs, die laut vorhandenem Teſtament den Hoſpitälern der Stadt Lyon vermacht iſt. Der Teſtator ſtellte dabei nur die eine beſcheidene Bedingung, daß man ſein Grab in Villeurbanne ſtets in Ordnung halten möge, — Die goldene Amerikanerin. Man ſchreibt aus New⸗ Nork! Eines der originellſten Schauſtücke der Pariſer Welt⸗ ausſtellung wird zweifellos die„goldene Amerikanerin“ bilden, derxen Guß in den letzten Tagen glücklich vollendet wurde. Es iſt dies eine ſechs Fuß hohe und 712 Pfund ſchwere Statue aus purem Golde, welche die hieſtge Bildhauerin Beſſie Potter genau nach dem Modelle der reizenden Schauſpielerin Maud Adams verfertigt hat. Im Porfjahr wurde eine eigene Aktiengeſellſchaft, die„American Gold Statue Co.“ zu dem ſpegiellen Zwecke ge⸗ gründet, dieſe größte und koſtbarſte bekannte Goldſtatue für Paris fertig zu ſtellen. Einem Künſtlercomitee blieb es vorbe⸗ halten, die Entſcheidung über das geeignetſte Modell zu fällen, als welches einſtimmig Maud Adams erwählt wurde. Bis zu dieſer Entſcheidung hatte dieſe Schönheits⸗Jury einen ſehr harten Stand. Kein Mittel blieb unverſucht, um dieſe oder jene Schöne durchzuſetzen. Damen der beſten Ganz⸗ und Halbwelt wett⸗ eiferten um die Zulaſſung als Modell, eine derſelben ging ſo weit, 25 000 Dollars für die Begünſtigung ihrer Perſon zu bieten. Doch in dieſer Frage der Schönheit wenigſtens blieben die Richter unbeſtechlich. So zieht denn Maud Adams als die goldene Amerikanerin nach Paris hinüber. Die Ausführung der Statue iſt ſehr originell. Die ſchöne Maud iſt in einer einfachen Sommertoilette dargeſtellt, die am Hals und an der Bruſt reiih mit Spitzen beſetzt iſt. Das Haar iſt anmuthig nach rückwärſß gekämmt. Die Arme hängen leicht am Körper herab, die gange Poſe iſt die eines graziöſen Vorwärtsgehens. Der Goldwerſh der Figur beträgt 187000 Dollars, drei Männer werden daß koſtbare Stück auf der Reiſe nach Paris behüten. Die Trancß port⸗ und Verſicherungskoſten belaufen ſich auf ca. 12 009 Dollars. goldenen Amerikanerinnen zu dienen, welche ihren Bedarf aft Grafen⸗, Fürſten⸗ und Herzogskronen vom alten Continent 3zf beziehen pflegen. Eaſt End von London wohnhaft, ließ ihr Töchterchen, das a ſiegreichen engliſchen Generale und der von ihnen gewonnene Gefechte auf die gewiß nicht alltäglichen Namen Modderin Belmontina, Robertina, Bullerina taufen. wie das Zuſammennähen mußte ſchon in deutſcher Vorzeit jedeßß tüchtige Welh verſtehen. In Frauengräbern der Bronzezeit habe ſich genug eherne Nähnadeln gefunden, die gewöhnlich das Oehſ ſtacken. dem Schlüſſel immer bei ſich. Im 18. Jahrhundert ſind dic Nadelbüchſen auch von Bein; ſie heißen deßhalb Nadelbein, Die Geſchichtsbücher des Mittelalters berichten von vorrohm I im Stadtquadrgt 8 6 hier ging ein größerer Komplex in Beſitz der Über, die dort eine Reihe von Wohn⸗ und Geſchäftshäuſern erricheee ſtalt Jedenfalls iſt die Idee und ihre gelungene Auf führung ſehr geeignet, als wirkfamſtes Reklamemittel für jeiß — Neueſte Mädchen⸗Namen. Eine arme Arbefterin, i Tage der Waffenſtreckung Cronjes zur Welt kam, zu Ehren de — Die Nadel. Die Nadel iſt abgeleitet von nühen. Si iſt das Wertzeug zum Nähen, die Nähnadel. Das Zuſchneideß in der Mitte haben und ſtets in einem Etui von Holz oder Bronzeye In der vorhiſtoriſchen Eiſenzeit kommen eherne unf eiſerne Nähnadeln vor. Die Frauen trugen ihre Nähnadeln gleich etwa Brar n de Hethze den ſpren Exrer, gewe Mord legen Gaſp gerat Bekri. Grad Schn Fragu Mach bedre gegen Frau Zeit Schu Her s ſchar brach noch ſeine Hals geeilt einer zur mäle zu ſo würr „Vie Heſſe des Lom; Mannheim, 4. Aprll. General Anzeiger e 3. Seite. Ferſtörte dieſes und ergriff auch das Unſpeſen des Landppirkhs Welſchinger, das gleichfalls niederbrannte. Der Schaden wird auf etwa 20,000 geſchätzt. Die Beſchädigten ſind aber berſichert. Der Brand ſoll dadurch entſtanden ſein, daß ſer Sjährige Junge Degens der Scheuer das bekannte„Feuerle“ machte. Vei pen Löſcharbeiten bethelligte ſich auch die 6, Kompagnie des hieſigen Regimenis, die auf en Exerzierplatz übte, als der Brand axsbrach. Hauptmann Keller bprengte im Galopp nach Wollmatingen und kehrte ehenſo nach dem Exrerzierplatz zurück und ließ die Kompagnie Gewehr und Seiten⸗ gewehre ablegen und im Laufmarſch nach der Brandſtätte eilen. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Dürkheim.,., 3. April. Ein gräßlicher Mord und Selbſt⸗ Mord verſetzte, wie ſchon geſtern kurz mitgetheilt, geſtern das nahe ge⸗ Igene Leiſtadt in größte Aufregung. Der frühere Wirth Johann Caſpar Merz, welcher ſeit längeret Zeit in ſtarken Vermögensperfall getathen war und wieder ſein erlerntes Handwerk, die Schuhmacherei, pbetrieb, fröhnte ſeit ſeinem Rückgang dem Alkoholgenuſſe in hohem Glade und hatte geſtern wieder einmal in ausgedehntem Maße dem Schnapsteufel gehuldigt. Der 39lährige jähzornige Mann hatte ſeiner Iegu, einer ſehr braven fleißigen Perſon, öfters Efferſuchtsſzenen ge⸗ acht und ſie bei dieſer Gelegenheit mißhandelt und mit dem Tode bedroht. Geſtern ſollte dieſe Drohung in Erfüllung gehen. Er kam gegen 8 Uhr in berauſchtem Zuſtande nach Hauſe und fing mit ſeiner Flau Streft an. Als das älkeſte ſeiner 6 lebenden Kinder, ein nächſter geit zur Konfirmation gehendes Mädchen, kurz nach 3 Uhr von der Schule kam und Einlaß in die elterſiche Wohnung begehrte, wies es pber Vater ab und verriegelte die Thür. Mit einer bereitſtehenden, gſcharf geſchliffenen Axt ging er dann auf ſeine wehrloſe Frau zu und brachte ihr mit der Schnefde eine tiefe tödtliche Halspunde und dann goch eine Verletzung im Geſichte bei. Als der Unmenſch gwahrte, daß feine Frau todt ſei, ſchnitt er ſich mit einem langen Tranchirmeſſer den beinahe vollſtändig ab. Auf das Jammern des Kindes herbei⸗ geeilte Nachbarn fanden nach Erbrechung der Thüre das Ehepgar, in Aiger Blutlache ſchwimmend, leblos neben einander liegend vor. Vom Odenwald, 3. April. Das Kreisgiſt Erbach exläßt zur Zeit wiederum einen Aufruf um Erhaltung der alten Baudenk⸗ ſincler, eigenartiger Gebäude, Holz⸗Fachwerke ꝛc. Es wäre xecht ſehr ſcben, daß dieſe Mahnung allenthalben Beherzigung finden würde. )pDTDarmſtadt, 3. April. Geſtern conſtituirte ſich hier der Hectoria Melita⸗Verein“, Heilſtätten⸗Verein für das Großherzogthum Heſſen unteyr dem Protektorat der Großherzogin, Das erſte Ziel es Vereins iſt die Errichtung einer Heilſtätte für Lungenkvanke. Aport. Der Rheiniſche Automobil⸗Klub veranſtaltet am 13. Mai Fernfahrt bon Mannheim nach Pforzheim und zurück nach Mann⸗ ein. Das Rennen beſteht aus vier Klaſſen: 1 Rennwagen, 2 renwagen, 3 Vofturettes, 4 Motorräder. Es ſind verſchiedene keiſe ausgeſetzt. Die Maximalzeit der Fahrt ſoll 8 Stunden be⸗ gen. Der Start iſt am 13. Mai, 8 Uhr 30 Minuten Morgens, Schlachthof⸗Reſtaurant in Mannheim, Meldungen ſind gn den Aretär des Klubs, Herrn Julius Wallach, K 1, 13 in Mannheim ichten. Nennungsſchluß iſt am 8. Mai. * Reunſport. Leutnant Graf Stauffenberg erwarb von zma Lan c Oppenheimer in Hamburg den vierjährigen, dunkel⸗ un Hengſt Boothfield v. Royal Hampion g, d, Cohette. Der ſkonnte noch am 16. März in England ein Hürdenrennen in großen Felde gewinnen. So hofft man, daß der paſſſonirte Urtsmann in Boothfield einen glücklichen Kauf gemacht hat. *Radrennſport. Die erſten diesjährigen Radbwettfahren en auf der Sportparkbahn in Friedenau ſtatt und waren gut be⸗ Auch in qualitativer Hinſicht ließen ſie nichts zu wünſchen kig, denn die Konkurrenz war beachtenswerth; unter den 33 Kon⸗ nten figurirten im Programm Fahrer wie Bocquillon(Paris), ſegard(Kopenhagen), Heering(Hannover), Lurion(Wien), Nündner(Berlin), Schneider(Leipzig), Struck(OHamburg u, A, Friedenauer Haupffahren. Malfahren, Im Entſcheidungslauf ſiegte .Struck, Hamburg, in:21,6. 2. A. Schneider, Leipzig, 3. G. Mbrecht, Hannover.— Friedenauer Hauptfahren. 3000 Meter.(6 nden.) 1. F. Althoff, Berlin, 4 43,6 Sek. 2, W. Ratzlaff, Berlin. Pörto, Berlin. W. Danke, Berlin. Porto wird wegen un⸗ n Fahrens disqualifizirt.— Tandem⸗Hauptfahren, 3000 Meter. m Entſcheidungslauf: 1. A. Hauſen, Berlin-Th. Ellegardt, Kopen⸗ ſagen, in:58,2. 2. P. Mündner, Berlin⸗W. Struck, Hamburg, G. Albrecht, Hannover—W. Porto, Berlin. 2 Theater, unſt und Wiſſenſaljaft. Aus Baden⸗Paden wird uns miigetheilt: Mit dem am nmenden Freitag, 6. ds. Mis, im großen Saale des Converſations⸗ uſes ſtattfindenden letzten, der vom Städt. Cur⸗Comitee veran⸗ lteten Abonnements⸗Konzerte wird unſerm muſiklieben⸗ Publikum noch ein auserleſener Genuß geboten, Für dasſelbe iſt mlich als Soliſtin die berühmte Sängerin Signora Franzes⸗ ina Prevoſti gewonnen worden. Der Umſtand, daß ſich die kevoſti hier hören läßt, wird ſicher dazu beitragen, daß ſich zu dieſem ten diesjährigen Abonnements⸗Konzerte auch von außwärts zahl⸗ che Mufikfreunde einfinden werden, um den mufftaliſchen Dar⸗ Kungen der Signora zu lauſchen und ſich an ihrem Geſang zu er⸗ hen. Nehen der berühmten Sängerin iſt auch unſer Städt. Cur⸗ ſcheſter mit verſchiedenen wirkungsvollen Nummern auf dem Pro⸗ Imm vertreten. lreicher werden, Die neue Bach⸗(Geſellſchaft. Wie die ſoeben erſchienenen ttheilungen“ der Leipziger Muſikglienhandlung Breitkopf& Härtel ſagen, iſt die neue Bach⸗Geſellſchaft daſelbſt unter Leitung des Pro⸗ ſors Dr. Krezſchmar nunmehr ins Leben getreten. Hat die im Jahre — — 11, Jahrhundert von Mathilpe, der Schweſter des Biſchofs Urkard von Worms(f 1025) und von Adela, der Gemahlin des ſen Balderich von Flandern. Die Wittwe König Hein⸗ 5 III., Agnes von Poitiers, arbeitete, als ſie ſich ins Kloſter lickgezogen hatte, dort Tag und Nacht mit eigener Hand ider für die Armen. Auch die Gedichte der höfiſchen Zeit er⸗ en, daß Fürſtinnen die Gewänder, die von ihren Mädchen t wurden, ſelbſt zuſchnitten und die Arbeit leiteten. Von ta, der Gemahlin König Wenzels IV. von Böhmen, Tochter dolfs von Habsburg, wird berichtet, daß ſie ihre Hoffräuleins t müßig gehen ließ, ſondern ſie im Weben, Spinnen und en unterrichtete. Im Sprichworte erſcheint die Nadel: Das ſte Ding iſt auch zu ehren, Eine Nadel mag einen Schneider ren.— Eine Nadel ohne Spitz iſt nicht viel nütz, Bilblich n wir; auf Nadeln oder ſeie auf Nadeln gehen, wie es auch bt: auf heißen Kohlen gehen oder ſitzen. Etwas auf der Nadel en(ähnlich wie etwas auf dem Kerbholze haben) bedeutet ntlich etwas noch auf der Schneiderrechnung haben, dann für das noch Strafe, Widervergeltung zu exwarten haben. Doch die Redensart viekleicht beſſer auf die Stricknadel gehen, von noch etwas abzuſtricken iſt, auf der noch Maſchen ſitzen. Viel gen unſere jungen Rangen der Nadel der Mutter zu thun. Viel der gibt es der Ark, von denen uns Guſtav Freitag erzählt: guſt war ein wildes Kind, welches unaufhörlich der Nadel der Mutter zu thun gab. Der Beſuch des Konzertes dürfte daher ein ſehr 1850 begründeſe Bach⸗Geſelſſchaft ſhre Aufgabe durch Herausgabe der kritiſchen Geſammtausgabe der Werke Joh. Sebaſtian Bachs gelöſt, ſo ſucht die neue Gründung dieſen Tonmerken die weiteſte Werhreitung zu erwirken. Dieſem Zweck dienen dis wandernden Bach⸗Feſte und die mancherlei muſtkaliſchen Publikationen der Geſellſchaft.— Auch ſonſt bringt das neueſte Heft der„Mittheilungen“ allerhand Intereffantes. Reueſte Nachrichten und Telegramme. (Privat⸗Telegramme des„Geueral⸗Anzeigers“.) * Berlin, 4. April. Die Bagdad⸗Commiſſion hält am Sonntag in Berlin eine Conferenz mit der Deutſchen Bank ab, um Bericht über ihre Reiſe zu erſtatten. * Berlin, 4. April,(Frankf. Zig.) Das Stagts⸗ miniſterium hat in ſeiner geſtrigen Sißung beſchloſſen, die Realgymnaſialabiturienten zum Studium der Medizin zuzulaſſen. Die nothwendigen Aen⸗ derungen der Prüfungsordnung werden in nächſter Zeit ergehen. * Nürnberg, 4. April. Der Reichstagsabgeordnete Oertel(Soz.) iſt heute Vormittag geſtorben. (Oertel war ſchon ſeit längerer Zeit ſchwer nervenleidend. Das Leiden ſoll dadurch entſtanden ſein, daß die gemenige Partei⸗ leitung ihn gezwungen hätte, die„Fränkiſche Tagespoſt“, die er mit Druckeret für 60,000% erworben hatte, für 6000% an die Partei abzutreten. In Nürnberg hat es deshalb ſtürmiſche Verſammlungen gegeben, mit zeftigen Ausföllen gegen die Berliner Parteileitung, Die „Tagespoſt“ behauß tet dagegen, alle dieſe Behauptungen ſtammien von einem„Spitzel“, alle Abmachungen ſeien in vollkommenem Einver⸗ ſtändniß mit Oertel geſchehen, er habe zu Allem ſeine Zuſtimmung ge⸗ geben und namentlich die Forderung von/ 5000 für Uebernahme des Verlags ſelber geſtellt. Sie meldete ferner, Oertels Be⸗ finden, das von anderer Seite ſchon als unheilbar bezeichnet worden ſei, biete nach den neueſten Meldungen aus der Heilanſtalt Herzogshöh die günſtigſten Ausſichten auf Wiederherſtellung! Er leide zwar an ſchwerer Melancholie, doch ſprüchen alle Umſtände dafür, daß der Zeitpunkt der Geſundung nicht mehr fern ſei. Dieſer Theil der Meldung ſtellt ſich mithin als unzuverläſſig heraus. Wie es um den andern beſtellt iſt, wird jetzt ſchwerer zu kontrolliren ſein, denn borher. Der„Fränk. Kur.“ hatte gemeldet, daß die„Fränt, Tages⸗ poſt“ zunächſt im Beſitze Oertels bleibe. Es ſei vereinbart worden, nunmehr außer dem Verlag des Blattes auch die Druckerei und das Anweſen gegen eine angemeſſene Entſchädigung auf die ſozialdemo⸗ kratiſche Partei übergehen zu laſſen. D..) * Wien, 4. April. Fürſt Ferdinand von Bul⸗ garſen iſt heute früh hier eingetroffen, * Paris, 4. April. Geſtern Abend iſt der Rechtsanwalt Da p⸗ rille des Eſſaxrts, ehemaliger Gemeinderath von Paris und früherer Herausgeber des„Soir“, verhaftet worden. Er ſoll als Vormund eines jungen Mannes gegen 2 Millionen Franes veruntreut Haben * Softa, 4. April. Die Proklamation des Fürſten, worin er den Miniſterrath mit der Regentſchaft betraut, ſagt nur, der Fürſt begebe ſich in das Ausland. Der „Narodny Traca“ zufolge begibt ſich der Fürſt zum Beſuch ſeiner Familie nach San Remo. * Newyork, 4. April. Admiral Dewey erklürte einem Bexrichterſtatter der„World“, ex ſei geneigt, ſich als Präfi⸗ dentſchaftskandidat aufſtellen zu laſſen. Die Stüdte⸗ wahlen der ſüdlichen und öſtlichen Stgaten weiſen einen be⸗ merkenswerthen Gewinn für die Republikaner auf, namentlich in Nebraska.— Das Entlaſſungsgeſuch von Webſter Davis iſt angenommen worden. Dabis ſprach ſich einem Berichterſtatter des„Newhork Herald“ gegenüber aus: Er halte Pretoria für uneinnehmbar. Er glaube nicht, daß die Engländer über die die Stadt umgebenden Hügel, die von Krupp'ſchen und Creuzot⸗Kanonen ſtarren, kommen werden. 8* Der Burenkrieg. * London, 4. April, Die Morgenblätter melden aus Capſtadt: Ein Transportſchiff mit Cronje, Oberſt Schiel und 1000 gefangenen Buren iſt nach St. Helena in See gegangen, * London, 4. April. Die„Times“ meldet aus Bloe m⸗ fontein vom 2. ds.: Die Bewegungen des Feindes zeigen Unternehmungsgeiſt und beweiſen, daß im nörd⸗ lichen Theil des Oranje⸗Freiſtaates die Buren feſter zuſammen⸗ halten, als angenommen wurde. Olivier's Aktion, indem er wieder auf Ladybrand nach Oſten vorſtoßend dasſelbe beſetzte, ſodann Verſtärkungen heranzog und Thabaneru wieder⸗ nahm, war ein ſtrategtſches Meiſterſtück, da er dabei ſeinen Vortheil an der einzig verwundbaren Stelle von Lord Roberts Stellung wahrnahm. Die Sache iſt hauptſächlich von dem Geſichtspunkte aus bedauerlich, daß wir uns unfähig zeigten, den Famern in Südaſten, welche ihre Gewehre ausgeliefert haben, vollen Schutz angedeihen zu laſſen. * Tondon, 4. April, Die„Times“ meldet aus Ka p⸗ ſtadt vom 2. d. Mts. Als der engliſche Convoi und die Geſchütze am Kornſpruit in den Hinterhalt geriethen, war, wie es ſcheint, nicht ein Mann an der Spitze, der be⸗ auftragt war, Ausſchau zu halten. Die Es⸗ corte trottete ruhig hinterher und merkte erſt, daß etwas nicht in Ordnung war, als der halbe Convoi bereits weggenommen war. * Dondon, 4. April. In einem Telegramm der„Times“ aus Loureneo Marques vom 2. April heißt es: Dem Vernehmen nach wurden alle Minen im Rand Transvaals am Donnerſtag geſchloſſen. Die dort beſchäftigten engliſchen Arbeiter und ſon⸗ ſtigen Engländer in anderen Theilen der Republik, einſchließlich der engliſchen Bankbeamten, wurden in Maſſen ausgewieſen. * London, 4, April.(Frankf. Zig.) Wie der„Times“ aus Bloemfontein gemeldet wird, iſt ein verwundeter holländiſcher Attachee Namens Nix und ein holländiſcher Leutnant Namens Aſſelborn den Engländern in die Hände gefallen, der Letztere als Gefangener, * Bloemfon ein, 4. April. Reuter⸗Meldung vom 2. Die Diviſion Colville u. die Kavallerie Frenchs ſind hierher zurückgekehrt. Es iſt Alles ruhig. Die Zer⸗ ſtörung der Waſſerwerke wird große Unbequemlich⸗ keiten verurſachen, es wird nöthig ſein, mit dem Waſſer zum Baden ſparſam umzugehen, doch iſt ein reichlicher Vorrath an Trinkwaſſer vorhanden. *Kapſtadt, 3. April, Gouberneur Milner iſt hierher zurückgekehrt. Mannheimer Handelsblatt. Frankfurter Görſe, Schluß⸗Curſe⸗ Wechſel, 8 4. 8. 65 Amſterdam kurz 168.82 168.85 Paris kurz 81.25 81.29 Belgien 1 81.07] 81— Schweiz. Plätze„ 80.62 80 62 Italien kurz 75.98 75.97 Wien„ 84.18 84,16 London„ 204.67 204.76 Napoleonsd'or 16.28 16.28 7 lang 204.30 204.80 Staatspapiere. A. Deutſche. 3½ Dſch.Reichsanl.] 96.50 96.60 J 4 Oeſterr. Goldr.] 89.65 89.66 3%„„„ 96,50] 96,70 4½ Oeſt. Silberr, 98.25 98.20 8„„ 86.40 86.75 4½ Oeſt. Papierr.—.—— 3½ Pr. Staats⸗Anl.] 96.— 90.50 4½%½ Portg, St.⸗Anl.] 39 90 49.10 „„ dio. äuß.] 26.30 26.50 3 86 80 87.10 4 Ruſſen von 18800 88.65 98.,40 3½ Bad, St.⸗Obl, fl[ 95.— 94.70 4 ruſſ. Stgatsr. 1894 98.80 98.80 — 7„.] 93 50 93.75 4 ſpan. ausl. Rente 73 400 78— 3½ Bayern„„ 94.05 94.05 1 Türken Lit D. 23.50 23.85 f„„ 84.900 85.—4 Ungar, Goldrenteſ 87,80] 97.25 4 Heſſen 104.25 104.35 5 Arg, innere Gold⸗ Gr. Heſſ. St.⸗A. Anleihe 1887 85,800-— von 1896 84 15 84.25 4 Egypter unifieirteſ—.— 105.40 3 Sachſen 85 50 85.60 5 Mexikaner äuß.—.— 88.85 4 Mh. St ⸗A. 1899 100,70 100.70 3 5 inn. 26.— 26. B. Auslän diſche. Verzinsl, Looſe. 5 HOer Griechen 40,0 40.10 8 Oeſt.Looſe v. 1860 136.90 136.90 5 itglien. Rente 94,40] 94.60 8 Türkiſche Looſe 123.—122.%0 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerf. Wagh.] 75 50] 7580 Lederw. Spichartzl 77.— 77.. Heidelb. Cementw. 155.20 155.— Walzmühle Ludw. 129— 129, 397 45 398.— 231.90 251.50 380.— 380.— Anilin⸗Aktjen Ch, Fbr. Griesheim Höchſter Farbwerk Pereinchem. Fabrit 186.—186.— Chem. Werke Albert 171.— 171.— Aceumul.⸗F. Hagey 140.20 140 50 Allg.Elek.⸗Geſellſch 255.— 255.10 Helios„ 5 157.70 Schuckert 220.90 176.75 Fahrradw, Kleyer Klein Maſch. Arm. Maſchinf. Gritzner Maſchinf. Hemmer Schnellprf. Frkthl, Oelfabrik⸗Aktien Bwllſp Lampertsm. Spin Web. Hüttenh Zellſtoff Waldhof Cementf, Kallſtadt Friedrichsh. Bergb. 147 60 189.50 181.50 183.— 107.10 108.— 94.95 147.90 191.— 181.50 182— 107.60 108.— 94,95 244.50 245.— 128.3800 128.50 186.500—— 50 60 15 221 110 N Alg. G⸗G,Siemens 176.20 Lederw. St. Ingbertl 108.50 108.50 Bergwerks⸗Aktien. Bochumer Buderus Concordig Geiſenkirchner Harpener Weſterr. Alkali⸗A. Oberſchl, Eiſengkt Ver, Königs-Laurg Alpine Montan 214.80 188.80 288.25 264.— 214 80 185.30 281.70 264.— 50 278 60 239.40 289.— Aktien deutſcher und gusländiſcher Trausport⸗Auſtalten 226.80 296.—] Gotthardbahn Jura⸗Simplon Schweiz., Centralb. Schweiz. Nordoſth. Ver. Schwz. Bahnen Ital. Mittelmeerb. „Meridionalbahn Northern prefſer, La Veloce 141.90 89.70 146.— 91.80 81.80 100.05 187 20 78.30 59.— Ludwh.⸗Bexybacher Marienburg ⸗Mlw.] 80.— 80.— Pfälz. Maxbahn 145.50 145.50 Pfälz. Nordbahn 129.— 129.— Hamburger Packet 131.40 130 70 Nordd, Lloyd 180.— 130.40 Deſt.⸗Ung. Staatsb. 135.— 154.90 Oeſterr, Süd⸗Lomb.] 28.— 27.90 „ Nordweſtb 117.—117.— „„ Liß—.— Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frk. Hyp.⸗Pfdb.] 99.70] 99.70 4% Rh. Pf. Br. 1902, 100.— 4% Pf. Hyp. Pfdb. 100.10 100,10 3½„„„ 1904 91.80 98.30 93.303% Stisgar. It Giſ. 57.80 5½% Pr. Bad.⸗Cr.] 92.25 92.50 4Pr. Pf.⸗B. Pfb19090 100.— 4½ Pf. B. Pr.⸗Obl. 101.10 101.10 8¼% Pr. Pfdbr. Bk. 3½% Pf..Pr.⸗O.] 92.80] 92 80 Pfobr, 1908 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Deutſche Reichsbk157.— 157.20 Oeſt. Länderbank Badiſche Bank 124.50 124.90„Kredit⸗Anſtalt Berliner Bank 116 40116.—Pfälziſche Bank Berl. Handels⸗Geſ. 167.60 166.40 Pfälz. Hyp.⸗Bank Darmſtädter Bank 141,40 140,90 Rhein. Kreditbank Deutſche Bank 206.—205 10 Rhein. Hyp.⸗B. M. Diskonto⸗Commd. 193.— 191.80 Schaaffh. Bankver. Dresdener Bank 159.8 159.— Südd. Bank Mhm. Frankf. Hyp.⸗Bank 178.50 17850 Wiener Bankver. Frkf. Hyp.⸗Creditv. 129.80 130.—] D. Effekten⸗Bank Mannheimer Bankſ 131.50 131.50 Bauk Ottomane Nationalbank 142.— 142.10 Maunh. Verſ.⸗Geſ. Oberrhein. Bank 124.50 124.50 Oeſterr.⸗Ung. Bank 126.70 126.90 Privat⸗Discont 4¼%, Reichsbank⸗Discont—. Nachbörſe. Kreditaktien 288.10, Staatsbahn 184.50, Lombarden 27.90, Disconto⸗Commandit 191.—. Pariſer Aufangskurſe, 39% Rente 101 12, Italiener 94.80, Spanier 74.20, Türken D. 23.30, Türk. Looſe 126.70, Baugus Ottomane 582.—, Rio Tinto 14.86. 89.70 145.70 92.10„ 81.50 100.% 187.200 78.40 59.— 4 100.— 91.80 57.80 100.— 92.50] 92.50 217.— 235.10 186.90 164.35 144.90 163.95 140.70 118.50 185.10 128.50 115.90 421.— 217.— 232 30 186.50 144.90 164.— 140.80 113.80 185.40 128.50 115.50 421.— Frankfurt a,., 4. April.(Effektenbörſeh. Anfangscourfe. ſtreditaktien 234.10, Staatsbahn 134 90, Lombarden 27,90, Ggypter —.—, 4% ungar. Goldrente 97.10, Gotthardbahn 142.—, Disdonto⸗ Commandit 192.10, Laura 282.10, Gelſenkirchen 222.20, Darmſtädter 141.—, Handelsgeſellſchaft 166.50. Tendenz: ruhig. Beblin, 4. April.(Effektenbörſe),. Anfangscourſe, Nreditaktien 234 10, Stagtsbahn 184.90, Lombarden 28.10, Disconto⸗Commandit 99.20, Laurghütte 281.50, Harpener 239.—, Ruſſiſche Noten. Tendenz; feſt, Schlußegurſe, Ruſſen⸗Noten ept. 216.28, 3½% Reichsauleige 96 80,%% Reichsanleihe 86.70. 4% Heſſen 104.10, 8% Heſſen 84.10, Italiener 94.50, 1860er Looſe 137.—, Lübeck⸗Büchener 152.70, Marien⸗ burger 80.20, Oſtpreuß. Südbahn 90.10, Staatsbahn 184.60, Lom⸗ barden 28.—, Canada Paeifte⸗Bahn 96.30, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aktien 152.—, Kreditaktien 233.10, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 165 90, Darmſtädter Bank 140.70, Deutſche Baukaktien 204.10, Discouto⸗Commandit 191.—, Dresdner Bank 158.50, Leipziger Bauk 172.25, Berg.⸗Märk. Bank 158.—, Dynamit Truſt—., Bochumer 279.50, Conſolidation 401.20, Dortmunder 139.60, Gelſenkirchener 221.40, Harpener 239 50, Hibernia 252.40, Laurahütte 281.90 Licht⸗ und Kraft⸗Anlage 110.—, Weſteregeln Alkaliw 214.50, Aſcherslebener Alkali⸗Werke 149.75, Deutſche Steinzeugwerke 305.50, Hanſa Dampf⸗ ſchiff 165.50, Wollkämmerei⸗Aktien 181.—, 4% Pf.⸗Br. der Rhein.⸗ Weſtf, Bank von 1908 100.—, 8% Sachſen 85.75, Slettiner Vulkan —.—. Privatdisconto;%%%. London, 4. April. 3 Reichsanleihe 88½,%% Conſols 101¾ 5 Italiener 98 ½, Griechen 46½, 3 Portugieſen 25½ Spanier 71%, Türken 22½, Argentinier 93, 3 Mexikaner 26—, 5 Mexikauer 99% 3¼ Rupeen 63¼ beh., Oktomandank 183¼ Rio Tinto 58½ Sonthern Paeilſte 43½, Chicago Milwaukee 12)½¼, Denver Pr. 76¾8, Atchiſon Pr. 75¼, Louisville u. Naſhv. 88¾, Northern Paeiſte Pref⸗ 79¾, Union Pgeifie 60¼, Chineſen 99%8, Atchiſon—, Crie— Central Pacifie——, Chartered——. Londo, 3. April.(Südafrikaniſche Minen) Debeers 28¼, Chartered 3¼, Goldſields 6¼ Raudmines 36 ¼, Castrand%% Tendenz: behauptet. Maunheimer Hafen⸗Verkehr nom 2. Nchr Hafenbezirk II. Vom 2. April: Schiſfer ev Kap. Schiff Kommt von Ladung Cte. Staab D. A. P. c. Nrgf Noterdam Petroleuin 2⁵⁰ Ban Wyngaaden. Roelina Heildina 5 12 7³ Gutjabr Bigung 38 Antwerpen Stückg wetr 177 Bbllner 5 20„ Kohle 227 Hafenbezire J. Himloben Elifabeth Rotrekdau 285 Kohlenf 280 000 tllek, 8 Wleder Rofalte Dunlsburg Kohlen 1 8 1 00e Willemſen Naa 7 5 1. 21000 Weſdk mp Ragb f. 8 0. 1700 8 Ribrort* 4200 Becker annengießer 9 1560 Sbrſch Maria Bouſſe Dutzburg. 199.500—— 142.— 164.4 1 .8. theke, Tattersallstr. 26. General-Anzeiger! Pandelsregiſtereinträge. Zum Handelsregiſter wurde ingetragen: 49042 I, Zum Firm.⸗Reg. Bd.., 8. 51, Firma„B. Wirth“ in Mannheim! Das Geſchäft iſt mit der Firma auf die zwiſchen David Egelhoſer Wittwe, Anna geb. Spieß und Emilie Egel⸗ hofer in Mannheim errichtete öffene Handelsgeſellſchaſt über⸗ gegangen. 2. Zum Geſ.⸗Reg. Bd. IX., HKanr 55, Firma„B. Wirth“ in annheim. Offene Handelsgeſellſchaft. Die,Geſellſchafter ſind: David Egelhofer Wittwe, a 9 Spieß und Emilie Egelhofer, beide in Mannheim. Die Geſellſchaft hat am 23 März 1900 begonnen. 3. Zum Ge Reg Bo. IX., ..56, Firma„Wühelm Frank Reinig“ in Mannheim. Offene Handelsgeſellſchaft. Die Geſellſchafter ſind: Wil⸗ belm Frank und Ernſt Reinig, beide Kaufleute in Mannheim. Die Geſellſchaft hat am 1. März 4900 begonnen 4. Züum Geſ.⸗Reg. Bd. IX., .. 57, Firma„J. Grebing Co“ in Mannheim. Offene Handelsgeſellſchaft. Die Geſellſchafter ſind: Franzitska Weil und Joſef Heinrich Grebing, Kaufmann, belde in Maunhelm. Die Geſellſchaft hat am 1. März 1900 b gonnen. 5, Zum Firm⸗Reg. Bd. V. .⸗Z. 361, in Fortſetzung(.) von Bo IV.,.⸗Z. 532 Firina „Carl Cron“ in Maunheim. Die Prokura des Otto Sator iſt erloſchen, das Geſchäft ſammt der Firnig auf die am 1. Jan. 1800 zwiſchenk Carl Cron Wwe., Marie geb. Peppler, u. Ingenieur Karl Winteiwerb, beide in Mann⸗ Heim, errichtete offene Handelsge⸗ fellſchaft übergegangen. 6. Zum Firm.⸗Reg. Bd. V, .Z. 205, Firma:„Eduard Ehbekhardt“ in Maunheim. Die Firma iſt erloſchen. 7. Zum Firm.⸗Reg. Bd. V, 360, Firma„Heinrich Allg. Heß“ in Mannheim In⸗ zaber iſt Heinrich Auguſt Heß, Faufmann in Maunhelm. Heinrich Auguſt Heß Ehefrau, Johanng geb. Schmſdt in Mann⸗ eim, iſt als Prokuriſt beſtellt. 8. Zum Firm.⸗Reg Bd. IV, ..570, Firma„David Kahn“ in Mannheim. Die Firing iſt erloſchen. 9. Zum Firm.⸗Reg. Bd. V, .J. 862, Firma„Roſa Kahn“ in Mannheim. Inhaberin iſt Viehhändler Dapib Kahn Ehefrau, Roſa geb. Herz in Mannheim. David Kahn in Mannheim iſt Als Prokuriſt beſtellt. 10 Zum Firm⸗Reg. Bd. III, DOieZ. 478, Firma„J. Schön⸗ berger“ in Maunheim te Firma iſt erloſchen. 11. Zum Fum.⸗Reg. Bb. V, 663, Firma„Wilhelm Schönberger“ in Mannheim. Inhaber iſt Wilhelm Jakob Schönberger, Kaufmann in Maunheim. Mannheim, 2. April 1900. Gr. Amtsgericht III. Aufgebot. Nr. 7448. Die am 13. Februar 1926 zu Heddesheim geborene Landwirth Jakob Schuübert II. Wiltwe, Barbara geborene Schu⸗ hach hat ſich am 18. Dezbr. 1894 von ihrem gewöhnlichen Wohnſitz Wallſtadt entfernt und gilt ſeit⸗ dem für verſchollen. Da der Antrag auf Todeserklärung ge⸗ flellt iſt, ergeht die Aufforderung: 1. an die Verſchollene, ſich ſpäteſtens in dem auf Dienſtag, 30, Oktober 1900, Bormittags 9 uhr, vor dem GOr. Amtsgericht, Abth. 9, Zimmer No. 28, ſeſlimmten Aufgebotstermin zu Kelden, widrigenfalls ihre Todes⸗ kklärung erſolgen wird; 2. an Alle, welche Auskunft Aber Leben oder Tod der Ver⸗ ſollenen zu ertheilen vermögen, äteſtens im Aufgebotstermine m Gerichte Anzeige zu machen. Mannheim, 30. März 1900. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts. Mohr. 49041 2 Nur Sanidcagpseln] 88 Salol, 8 Cubeb, 1 Terpmol) Wirken sofort u. ohne Rück- schlag bei Ausflusg, Blasen- katarrhete,(Keine Einspritz- ung.) Preis b M. p. Fl, Hauptdepot: m Maunheim, Kronen-Apo- 23888 Wir bie ten Eiſenbahnen. zu dem Verbandsgütertarif für die belgiſch⸗deutſchen Eiſenbahn Verbände, Theil J, Abtheilung B, vom 1. Sep⸗ tember 1896 der Nachtrag III in Kraft. Er enthält Aender⸗ ungen und Ergänzungen der allgemeinenTarifvorſchriften, des Verzeichniſſes der ſperri⸗ gen Güter, des Verzeichniſſes der in gedeckt gebauten Wagen zu befördernden Güter, der Spezialtarife für Wagenla⸗ dungsgüter und der Aus⸗ nahmetarife 2, 3 und 4 der Güterklaſſifikation und des Nebengebührentarifs. Für eine größere Anzahl von Artikeln treten durch Verſetzung inniedrigere Tarif⸗ klaſſen Frachtherabſetzungen ein. 49060 Exemplare des Nachtrags ſind zum Einzelpreis von 0,30 M. durch die Dienſt⸗ ſtellen zu beziehen. Karlsruhe, 1. April 1900. Gr. Geueraldirektion, Großh. Zadiſche Stgals⸗ eiſenubahnen. 49089 Zum rheiniſch⸗ weſtfäliſch⸗ badiſchen Kohlen⸗Ausnahme⸗ tarif iſt mit Gültigkeit vom 2. April ds. Is. der Nachtrag VIII, anderweite, theilweiſe ermäßigte Frachtſätze für die Stationen Unna⸗Königsborn und Wickede⸗Aſſeln des Direk⸗ tionsbezirks Eſſen, ſowie Frachtſätze für die neu auf⸗ genommene Station Mann⸗ heim⸗Induſtriehafen enthal⸗ tend, ausgegeben worden. Karlsruhe, 2. April 1900. Großh. Generaldirektion. Vergebung von Tüncher⸗Arbeiten. Nr. 3355. Der zweimalige Oel⸗ farbenanſtrich von ca. 600 ſtädti⸗ ſchen Anlagenbänken ſoll im Submiſſionswege vergeben wer⸗ den. Angebote, welche pro Stück geſtellt ſein müſſen, ſind porto⸗ frei, verſtegelt und mit entſpre⸗ chender Aufſchrift verſehen, ſpä⸗ teſtens Dienſtag, den 10. Appil, VBormittags 10 uhr, bei unterzeichneter Amts ſtelle e in zureichen, woſelbſt Bedingungen und Angebotsſormulare gegen Erſtattung der Vervielfältigüngs⸗ koſten in Empfang genommen werden können. Den Bietern ſteht es frei, der Exöffnung der eingelaufenen Angebote an ge⸗ naüntem Termine beizuwohnenz Nach Eröffnung der Sub⸗ miſſton können Angebote nicht mehr augenommen werden. Mannheim, 27. März 1900. Tiefbauamt: Eiſenlohr. 48484 Vergebung von Tüncherarbeiten. Nr. 3362. Der zweimalige Oel⸗ farbenanſtrich der eiſernen Ein⸗ friedigungen um die Anlagen vor U und K1 ſowie derjenigen guf dem Paradeplatz, insgeſammt ca. 2900 lfm., ſoll im Sub⸗ miſſtouswege vergeben werden. Angebote, Welche pro lfm geſtellt ſein müſſen, ſind portofrei, ver⸗ ſiegelt und mit entſprechender Aüfſchrift verſehen, ſpäteſtens Dienſtag, den 10. April, VBormittags 10 uyr, bei unterzeichneter Amtsſtelle ein⸗ zureichen, woſelbſt Bedingungen und Augebotsformulgre, gegen Erſtattung der Vervielfältigüngs⸗ koſten, in Empfang genommen werden können. Den Bietern ſteht es frei, der Eröffuung der eingelaufenen Angebote an ge⸗ napntem Termine beizuwohnen. Nach Eröffnung der Sub⸗ miſſion können Angebote nicht mehr angenommen werden. Mannheim, 27. März 1900. Tiefbanamt: Eiſenlohr. 48488 2 Tod um stille Theilnahme. Großßh. Jadiſche Slaals⸗ Am 1. April ds Is. tritt Bekauntmachung. Am Samſtag, 21. April d. J. Nachmliags 3 Uhr, werden im hieſtgen Rathhauſe die Plätze für Geſchirrlager in den ſogenaunten kleinen Planken beim Zeughausplatz für die Maimeſſe 1900, öffentlich an den Meiſtbietenden verſteigert. Plan und Bedingungen können bei dem ſtädtiſchen Meßkommiſſär Rathhaus, 3. Stock, Zimmer Nr. 31, eingeſehen werden. Maunhe m, den 2. April 1900. Das Bürgermeiſteramt: Ritter. Kallenberger. Wollen Sie geſund werden, ſo leſen Sie die vor⸗ trefflichen Bücher: Habi⸗ tuelle Stuhlverſtopfung u. Hämorrhoidalleiden 5. Dr. Feehner 1,50 M. Waſſer⸗ kuren im eigenen Hauſe v. Dr. Lange. 1 Mk. Hygiene der Geiſtes⸗ krantheiten v. Dr.Hübner, 2 M. Haarkur v. Dr. Cleven. 2 Mk. Rücken⸗ markskrankheiten v. Dr. Frieſe..50 M. Die Neu⸗ raſthenie beim Maune v. 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April 1900. Die Eltern oder deren Stellverneter haben dafür zu ſorgen, daß ihre ſchulpflichtigen Kinder(geboren in der Zeit vom 1. Juli 1393 bis einſchließlich 30. Juni 1394) zur Auf⸗ nahme in die Voltsſchule in den unten genaunten Schulhäuſern angemeldet werden. Die Anmeldung geſchieht am Dienſtag, den 24. April 1900, Morgens von—1 Uhr. Im Schulhaus R 2 ſind diejenigen Kinder anzumelden, welche in den Stadtquadraten K, B, G, D, E—8, F1—3, G—3, P, Q, R, S 6 ſowie Lamey⸗, Tulla⸗ und Roſengartenſtraße wohnen. Im Schulhaus K 3 die Kinder aus den Stadtquadraten E—8, F—8, G—8, H—12, J—10, K—10, aus den verſchiedenen Straßen auf dem Jungbuſch, ſowie Mühlau und Neckarſpitze. In der Friedrichſchule die Kinder aus den Stadtquadraten H—3, J—3, K—3, 8—5, 7—6, U—6, ſowie Friedrichs⸗ ring, Collini⸗, Rupprecht⸗, Nults⸗, Goethe⸗ und Hebelſtraße. In der Neckarſchule die Knaben und in der Hildaſchule die Mädchen aus der Neckarvorſtadt und Wohlgelegen. In der Luiſenſchule die Kinder vom Lindenhof, aus den Stadtquadraten L, M, N und O, ſowie Bahnhofplaß, Kaiſerring. Tatterſall⸗ und Moltkeſtraße. In der Mollſchule(Neubau an der Wespinſtraße) die Kinder der Schwetzingervorſtadt. 255 bn Schulhaus in Käferthal die in Käferthal wohnenden Kinder. 655 Schulhaus in Waldhof die in Waldhof wohnenden Kinder. Im Schulhaus in Neckaran die in Neckarau wohnenden Kinder. Für hier und in den Vorſtädten geborene Kinder iſt nur der Impfſchein, für auswärts geborene aber der Impfſchein und Geburtsſchein bei der Aumeldung vorzulegen. Kinder, welche nach dem 30. Juni 1694 geboren ſind, dürfen unter keinen Umſtänden zum Schulbeſuch zuge⸗ laſſen werden. Für Kinder, welche in ihrer Entwickelung zurückgeblieben ſind, kann unter ſinngemäßer Anwendung von 8§ 3 d..⸗U.⸗G. hin⸗ ſichtlich des Schulanfangs⸗Termins Nachſicht ertheilt werden. Zu dieſem Zwecke ſind entweder die diesbezüglichen Zurückſtellungs⸗ geſuche unter Anſchluß der vorgeſchriebenen ärztlichen Zeuguiſſe auf Samſtag, den 21. April anher vorzulegen, oder die be⸗ treffenden Kinder ſelbſt an dieſem Termin, Morgens von —12 Uhr, auf dem diesſeitigen Geſchäftszimmer in U2 vor⸗ uſtellen. 0 Für Kinder, welche in früheren Jahren zurückgeſtellt wurden, muß entweder am 21 April, wie oben augegeben, um weitere Zurückſtellung auf 1 Jahr nachgeſucht werden, oder dieſelben müſſen am 24. April, Morgens von—12 Uuhr, auf der Rektoratskanzlei zum Schulbeſuch angemeldet werden. Mannheim, den 1. März 1900. Der Stadtſchulrat: Dr. Sickinger, Mannheimer Lagerhaus-Gesellschaft. Wir beehren uns die Herren Actionäre unſerer Geſellſchaft zu der am Mittwoch, 25. April 1900, Vormittags 11 Ahr, im kleinen Saale der Kaſino⸗Geſellſchaft hier abzu⸗ haltenden 49086 XXVIII. ordentlichen General-Fersammlung D hierdurch ergebenſt einzuladen. Tages⸗OGronung: Die Gegenſtände des§ 14 der Statuten, nämlich: 1) Rechenſchaftsbericht über das Geſchäftsergebniß des ab⸗ gelaufenen Jahres. 2) Beſtimmung der Dividende. 3) Entlaſtung des Vorſtandes und Aufſichtsraths. 4) Wahlen für den Auſſichtsrath und den Reviſionsausſchuß. 5) Berathung, gegebenen Falles Beſchlußfaſſung über die Vorſchlägedes Aufſichtsraths und die gemäß 8 254.⸗G.⸗B. angekündigten Anträge von Aktionären. Die Ausgabe der Legitimationskarten für die Theilnahme an der General⸗Verſammlung erfolgt am Montag, den 25. April und Dienſtag, den 2. April a. c. gegen Vorzeigung der Actien auf dem Bureau unſerer Direction, woſelbſt auch der gedruckte Geſchäftsbericht und Rechnungsabſchluß pro 1899 vom IIJ. April a. c. an in Empfang ge⸗ nommen werden können. Mannheim, 4. April 1900. Der Aufſichtsrath: Caärl RBürck. A. Neustadt. 47161 1F6ßg Nachweisbare Heilerfolge bei Frauenleiden, Rheu⸗ matismus, Beitstanz, Fallſucht, Magenleiden, Verſtopfung, Zahn⸗ und Kopfſchmerzen, Kreuz⸗ ſchmerzen, Geſchlechtslei⸗ den, Influenza zc. F. Geis e, Heilmagnetiſeur und Vertreter der Naturheilkunde, —9,—4 Uhr. 7 0 gegenüber Sgs g 2Z2, Schulhaus M 5. kriedrich Renner, Gesang-Lehrer L. 4, 9 Sprechſtunden: 46044 eriheilt Gesang-Unterricht. Sprechſtunden 11—12 Uhr. Fidiſche Jufſin⸗ Zur jährlichen ordentlichen nach Maunheim eingeladen. Die Verſammlung findet in Creditbauk ſtatt. d. J. ihre Aktien bei Württb. Vereinsbank Rheiniſche Crebitbank W. H. Ladenburg& Söhne E. Ladenburg Deutſche Vereinsbank J. W. Junker& Co. 1 ſind, die Reichsbankdepotſcheine die von der Letzter die hinterlegten Sti zeichnen hat, hinterlegt werden. Ueber die erfolgte Einreichu ſcheinigungen über ihre anderwe nären eine Empfangsbeſtätigung angibt und zugleich für die beze ausgewieſenen Bevollmächtigten verſammlung dient. Die hinterlegten Aktien bez die Aktien bleiben bis nach Beel bei den vorgenaunten Stellen in rechnung und Geſchäftsbericht f ſowie der Prüfungsbericht des 2 auf dem Bureau der Geſellſcha Einſicht auf. Ludwigshafen am Rhein, d Der Aufs Auf vielſeiti Aktionäre gemäß 88 30—84, 86 u. 37 des Geſellſchaftsvertrages auf Samſtag, den 28. April 1900, VBormittags 10 Ahr Dr. v. Clemm, Vorſitzender. Coloſſeumstheater in Maungeim, (Neckarvorſtadt). Direktion: Fritz Kerſebaum. Mittwoch, den 4. April 1900, Der Herrgoltſchnitzer von Ammergau Volksſtück mit Geſang in 5 Akten von Ganghofer und Neuert H. Joda-⸗Jabril. Generalverſammlung werden die den Lokalitäten der Rheiniſchen TDagesorbnung: Die in 8 37 des Geſellſcha tsve trages bezeichneten Gegenſtände. „Zur Theilnahme an der General⸗Verſammlung nach 8 31 be⸗ rechtigte Aktionäre haben nach 8 82 ſpäteſtens bis zum 25. Aprif der Geſellſchaftskaſſe in Ludwigshafen./hein, oder bei einem der nachbenannten Bankhäuſer: in Stuttgart „Mannheim„ 5 2 und deren Zweiganſtalten „ Frautſurt./ M. 7 „ Moskau innerhalb der üblichen Geſchäftsſtunden zu hinterlegen. „Anſtatt der Aklien können bei denſelben Stellen und bis zum gleichen Zeitpunkte, falls die Aktien bei der Reichsbank niedergelegt oder, falls die Hinterlegung der Aktien zum Zweck der Theilnahme an der Generalverſammlung bei einer ſonſt geſetzlich zugelaſſenen Hinterlegungsſtelle erfolgt iſt, n hierüber auszuſtellende Beſcheinigung, welche ke nach Nummer und Gattung geuau zu ver⸗ nng der Aktien ſelbſt oder der Be, itige Hinterlegung wird den Aktio⸗ ausgeſtellt, welche auf ihren Namen lautet, die Zahl der auf die hinterlegten Aktien entfallenden Stimmen ichnete Perſon oder deren gehörig als Eintrittskarte zur General? w. die Hinterlegungsſcheine üben idigung der Generalverſammlung 1 Verwahrung. Vom 11. April d. J. ab liegen Bilanz. Gewinn⸗ und Verluſt⸗ ur das verfloſſene Geſchäftsjahr lufſichtsrathes, für die Aktionärsz ft in Ludwigshafen a. Rh, zuxß 38 en 2. April 1900. 4901? ichtsrath: 5 Abends 3¼ Uhr: ges Verlangen. 49026 Zucker fabrik Hiermit bringen wir zur all die ſeither in Händen des Herrn lübertragen haben. Qualität zum Verkaufe bringer 15. März ds. Is. ab die Verwaltung 8 unserer Milchverkaufsstelle in Mannheim, Wir werden wohl kaum zu verſichern haben, daß wir auch in Zukunft nur vollſtändig reine J Beſtellungen auf tägliche Milchlieferung nimmt entgegen: Die Gutsverwaltung Kirſchgartshauſen, ſowie unſere Milch verkaufsſtelle Friedrich Heim in Mannheim II 8, 2. Zuckerfabrik Waghäusel. 4.— 30 Waghäuſel. gemeinen Kenntniß, daß wir vom 4570 Philipp Größle war, Herrn Friedrieh Heim 95 Dis Milchverkaufsſtelle verbleibt an dem ſeitherigem Patz⸗ — ee eilch in anerkannt vorzüglicher werden. 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