Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte einn⸗tragen unten Nr. 2958. Abonnement: 60 Pfig. monuatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich durch die Poſt vez. incl. Voſtauf⸗ ſchlag M..30 uro Qnuartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfe Einzel⸗Nummern 3 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) lannheimer der Stadt Mannheim und Umgebung. (110. Jahrgang.) Erſcheint wöcheutlich zwölf Mal. Verantwortlich für Polltik; Dr. Paul Harms. für Theater, Kunſt u. Feuilleton; De, Friedrich Walter⸗ für den lok, und prov. Theil; Ernſt Müller. für den Inſeratentheil⸗ Karl Apfel⸗ Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Typographiſche 1 1 15 11 85„Mannheimer Journal“ ſt Eigenthum des katholiſchen (Mannheimer Volksblatt.) rnal. Dovuel-Nammeen 5 Piu. E 6, 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. E 6, 2 nde Naunpein Nr. 163. Elbendblatt.) Freitag, 6. April 1900.(Celephon⸗Ur. 218) Die Deckungsfrage. Von unſerm Korreſpondenkten.) 7+( Berlin, 5. April, Die Parlamente feiern und die Politik feiert mit. In manchen Einzelſtaaten iſt das Ruhebedürfniß nicht ganz ſo ſtark geweſen und hier und da haben wir dieſer Tage noch recht bedeut⸗ ſame Debatten erlebt. In Berlin und— was in der Beziehung Dasſelbe ſagen will— in Preußen iſt es ſtill. Ein paar Miniſter ſind auf Reiſen gegangen und in„ein Land, das heißt Italia“, gefahren. Nicht gerade die„maßgebendſten“, aber unter ihnen doch einer, von dem man jetzt allerhand erwartet oder vielmehr Richt erwartet: des Reiches Schatzſekretär, Herr von Thiel⸗ mann. Und die Anderen halten more solito ihre Sitzungen ab, von denen man nur erfährt, was die Portiers der Miniſter⸗ hotels den mit derlei Neuigkeiten handelnden Reportern ver⸗ rathen: daß nämlich das königliche Staatsminiſterium allwieder gu einer Sitzung zuſammentrat und dieſe ſo und ſo lange währte. Es iſt die Zeit des Sinnens und Spintiſtrens, der Conjunktural⸗ politiker und— der ungelegten Eier. Etliche von dieſen Species hat man jetzt wieder bebrüthet. Daß eine Aenderung der Ge⸗ ſchäftsordnung des Reichstages unbedingt nothwendig ſei, die vorläufig doch nicht erfolgen wird. Daß unſere Staatsmänner und Staatsmännchen den Agrariern Trutz bieten und unter die enragirten Freihändler gehen wollten; was wir vorläufig für ebenſo ausgeſchloſſen erhalten. Seltſamer Weiſe hat der alte Hohenlohe am letzten Samstag ſeinen 81ſten Geburtstag feiern dürfen, ohne daß man ſeinen demnächſtigen Rücktritt an⸗ kündigte. Scheidgrüße an den Kanzler gehörten ſonſt immer zu den unausbleiblichen Begleiterſcheinungen parlamentsloſer Tage; gaber die kommen wohl noch— bis zum 24. April ſollen noch viele Artikel geſchrieben werden. Derweil hat man ſich vielfach damit unterhalten, die Be⸗ deutung der Thielmannſchen Romfahrt zu ergründen. Herr von Thielmann iſt ein ſchwerbegüterter Herr; ſein Ein⸗ keommen zwingt ihn nicht gerade zum Darben: alſo warum ſollte er ſchließlich nicht desſelbigen Weges ziehen, den außer ihm noch verſchiedene Abgeordnete und Chefredakteure hieſtger Blätter zogene Der Lenz iſt heuer ſo wenig freundlich, ſo gar zu Rnaordiſch. Aber man erinnerte ſich, daß Herr Groeber, 2 bevor er und die anderen Glieder der Budgetkommiſſion nach den 5 n, anſcheinend unerträglichen Mühen einer dreitägigen General⸗ 55 debatte der Ferienluſt entgegeneilten, Herrn von Thielmann noch 55 ein Strafpenſum aufgab. Der Reichstag hätte nun wirklich das 1. Menſchenmögliche aufgeboten; jetzt ſei's am Staatsſekretär des „ Schatzes die„Deckungsfrage“ zu löſen.„Kardinal, ich habe das Meinige gethan. Thun Sie das Ihre.“ Statt deſſen flog der Kardinal davon und in den more solito abgehaltenen Miniſterialſitzungen vertritt ihn Herr Aſchenborn, der Unter⸗ ſtaatsſekretär. Was war die Meinung? Hat Herr v. Thielmann nach ſolcher Vermachung in zweimal vierundzwanzig Stunden die Frage gelöſt, die er bislang in drei vollen Monaten nicht löſen konnte oder gedenkt er ſich überhaupt nicht ernſthaft mit ihr ab⸗ zugeben? Es mag betrüblich ſein, aber man wird kaum fehl gehen, wenn man ſich für die zweite Auffaſſung entſcheidet. Herr b. Thielmann hat ſich bis in die letzten Kommiſſionsverhand⸗ bergen, daß er für ſeine Perſon von der ganzen Deckungsfrage lungen hinein keine Mühe gegeben auch nur irgendwie zu ver⸗ eee eeeeee nichts halte. Und es ſcheint, als ob er im Regierungskollegium — wenn man die unter dem gütigen Vorſitz des Fürſten Hohen⸗ lohe auseinanderſtrebenden Elemente noch ein Kollegium nennen darf— mit dieſer Anſicht nicht allein ſtünde. Herr v. Thiel⸗ mann hat ſich wohl bereit finden laſſen, dem„Zeitgeiſt“ Kon⸗ zeſſionen zu machen und ein paar, zum Theil ſogar recht ſcherz⸗ hafte Steuerchen vorgeſchlagen. Aber daß die genügen könnten, das Defizit zu decken, ſo ein ſolches ſich ſpäter einmal aufthäte, hat er ſicher ſelbſt nicht geglaubt. Für den Fall dachte er eben an das bequeme Auskunftsmittel der Anleihen. Daran hatte man in Regierungskreiſen ja von vornherein gedacht; daß man inzwiſchen nicht anderer Meinung wurde, beweiſt die häufig inſpirirte und immer gut unterrichtete„Marinepolitiſche Cor⸗ reſpondenz“, die ſich heute wieder in einem langen Artikel um den Nachweis bemüht, daß Anleihen die bewährteſte Deckungsmethode für derlei Ausgaben darſtellten. Ob das ſo unbedingt richtig iſt, möchten wir heute nicht erörtern; hier wollen wir nur konſtatiren, daß alle Hoffnungen auf eine Reichsvermögens⸗ oder eine Reichs⸗ erbſchaftsſteuer und damit auf den Uebergang zu einem ſozialen und in dem Sinne auch wirkenden Steuerſyſtem bereits jetzt als geſcheitert angeſehen werden dürfen. Man hat neuerdings eine Formel ausfindig gemacht, die den Widerſtrebenden die Zu⸗ ſtimmung zur Flottenvorlage erleichtern ſoll; man ſpricht ſich Troſt, indem man erklärt, die Annahme des Entwurfs hätte ja doch nur die Bedeutung einer„Reſolution“. In einem Punkte dieſer Reſolution werden auch die paar, zum Thoil recht ſcherz⸗ haften Steuerchen Unterſchlupf finden, die Herr v. Thielmann oder das Centrum vorſchlugen: Das wird vermuthlich der Aus⸗ gang unſerer ſtolzen Flottenaktion ſein. Und ſelbſt der würde ſchwerlich erreicht werden, wenn die Parteien nicht wahlmüde wären und die Auflöſung fürchteten. Die Regierung hat ſeit der erſten Etatsdebatte für die Flottenvorlgge ſo gut wie nichts gethan. Weder Herr v. Thielmann, der über die Berge zog, noch die Collegen, die daheim einem kalten unfreundlichen Oſterfeſt entgegenharren. Deutſches Reich. I1 Berlin, 5. April.(Ṽom Berechtigungsweſen.) Das preußiſche Staatsminiſterium hat, wie verſchiedene Blätter berichten, ſich dahin entſchieden, den Abiturienten der Real⸗ gymnaſien die Berechtigung zum mediziniſchen Studium zu gewähren. Iſt dieſe Mittheilung zutreffend, dann iſt der nächſte Schritt, wenn auch die übrigen Einzelſtaaten ſich über dieſe Frage ſchlüſſig gemacht haben, daß der Bundesrath Beſchluß zu faſſen hat. Denn über die Berechtigungsfrage iſt das Reich zuſtändig. In der vorſtehenden Mittheilung vermiſſen wir, ob irgend ein Beſchluß wegen der Abiturienten der Ober⸗ Realſchulen gefaßt iſt. Man darf wohl erwarten, daß hierüber bald eine authentiſche Aufklärung gegeben wird. Fraukreich. P. Paris, 5. April. Regierung und Geiſtlichkeit. In einem vom 2. April datirten Rundſchreiben an die Biſchöfe bringt der Miniſterpräſident Waldeck⸗Rouſſeau als Miniſter des Innern und der Kulte in Exinnerung, daß ein zu auffallend früher Worgenfunde aus ihrer Wohnung weggegangen 7372288. Dekret vom 26. September 1809 die„Miſſionen im Innern“ verbietet, und daß der Staatsrath zu verſchiedenen Malen Ge⸗ legenheit gehabt hat, ſich darauf zu ſtützen, wenn Biſchöfe Mit⸗ gliedern nicht ermächtigter Genoſſenſchaften geſtatten, in den Kirchen ihrer Diözeſe ſolche Miſſionen zu ver⸗ anſtalten oder zu predigen. Da ſeit einiger Zeit in vielen Kirchen des Landes und namentlich in Paris Mönche verſchiedener Orden, die in Frankreich kein Exiſtenzrecht haben, als beliebte Faſten⸗ und Adventprediger auftraten, ſo weiſt der Kultusminiſter die Biſchöfe an, der geſetzlichen Beſtimmungen eingedenk dieſem Miß⸗ brauche zu ſteuern, welcher der Kirche nur ſchaden kann, wenn er nicht zu Ruheſtörungen führt. Das Standbild der Stadt Paris. Es erregt einiges Aufſehen und wird von der Oppoſition gegen die Regierung ausgebeutet, daß von dem Miniſterpräſts denten Waldeck⸗Rouſſeau und dem Handelsmifiiſter Millerand an die ſtädtiſchen Architekten Binetu nd Bouvard der Befehl erlaſſen wurde, das Standbild der Stadt Paris, welches das monumentale Thor der Weltausſtellung an der Place de lag Concorde ſchmückt, ſchleunigſt herunterzunehmen und durch ein anderes Bildwerk zu erſetzen. Die Zahl derer, welche die zur Verbannung verurkheilte Statue, eine hypermoderne Pariſerin, ſchön fanden, dürfte gering ſein; aber man war ſo ziemlich allgemein der Meinung, ſie paſſe zu dem monumentalen Thore und der Geſchmackloſigkeit, die ſich in ſeinen Linien und in ſeiner grellen Ausſtattung breit macht. Darauf ſoll es jedoch nicht angekommen ſein, als die Miniſter, die Tyrannen, wie ihre Feinde ſagen, die drakoniſche Forderung an die Architekten ſtellten, ſondern es ſoll eine politiſche Rache dahinter ſtecken. Der Bildhauer Moreau⸗Vanthier, der unverſehens um die Frucht ſeiner Arbeit und die Hoffnung auf das rothe Bändchen gebracht wurde, ſoll die Abſicht haben, das Publikum über die ſchwarze That aufzuklären. Eein Duell. 5 Zwiſchen dem jungen Grafen de Luberſac, der die ganze Welt herausfordert, und dem Finanzmann Michel Ephruſſi kam es geſtern zu einem Duell. Da die Seeun⸗ danten de Luberſac's, welche die pour parles in den verſchiedenen Händeln geführt hatten, Prinz Murat und Marquis de Vibraye, zu einem Schiedsgerichte riethen und an dem Duell keinen Antheil haben wollten, ſo nahm de Luberſac zwei ehemalige Unteroffi⸗ ziere, einen Portier und einen Schreiber der Motorwagenfahrik in Puteaux, welche ſein Freund Graf de Dion leitet. Der Zwei⸗ kampf auf Degen fand auf der Seine⸗Inſel La Grande⸗Jatte ſtatt. Im fünften Gange wurden beide Gegner faſt gleichzeitig verwundet, de Luberſac am Halſe, Ephruſſi in der Bruſtgegend. Die Verletzung ſoll für beide ungefährlich ſein. Als de Luberſae zwiſchen einer doppelten Reihe von Zuſchauern feſten Schritts auf ſein Coups zuging, wurde er mit Beifallsbezeugungen über⸗ häuft.(() Mordprozeß Göneczt. »Gerlin, 5. April, 75 (Dritter Tag.) Nach der Eröffnung der Sitzung werden mehrere Zeugen bers nommen, um den Tag feſtzuſtellen, an dem die beiden Angeklagten T Feuilleton. Muſik und tägliches Leben. Unter dieſem Titel veröffentlicht Richard Batkr im krſten Aprilheft des„Kunſtwart“ folgende ſehr intereſſante Aus⸗ führungen: Ueber das Schwinden des Volksliedes wird viel geklagt, und frommt ihm wenig, daß man zu geiner Pflege eigene Vereine und Zeitſchriften gegründet hat. Das Singen ſ elbſt wird ſeltener, beſonders bei der Arbeit, ſ eit die Maſchinen ſo manche ſonſt durch — Geſang beförderten rythmiſchen Thätigkeiten eingeſchränkt haben. Wo dies nicht eintrifft, z. B. beim Marſchiren der Soldaten, ſingt man immer noch mit Luſt und Liebe. In den Dörfern, aber auch in Städten iſt das Zuſammenſingen junger Leute an ſchönen Abenden noch nicht ausgeſtorben, desgleichen der Zieh⸗ harmonika⸗Spieler zur Dämmerſtunde vor der Hausthüre keine ungewöhnliche Erſcheinung; er verbreitet oft eine ganz wunder⸗ bare Stimmung. Trittſt du hinaus in die Natur, ſo quillt ihr unerſchöpflicher Born künſtleriſcher Empfängniß noch friſch wie am erſten Tag. Die Muſik des Waldes im Wipfelrauſchen und Vogelgeſang, das Windeswehen im Korn und das Plätſchern des Baches, es iſt uns Städtern zwar ferner gerückt, aber die„Paſtorale“ ſo gut wie der zweite Akt des„Siegfried“, die„Müllerlieder“ und die„Feld⸗ einſamkeit“ haben ihre lebendigen Korrelate, Jedem zugänglich, in der Gotteswelt, und werden ſie bis an Ende der Tage behal⸗ ten. So mancher Klang jedoch, womit der Menſch das Schweigen der Natur ſtimmungsvoll belebte, iſt im Entſchwinden begriffen. Schon gehört das Jägerhorn der Vergangenheit an, und wenn inſere Komponiſten den Wald und die Jagd durch weiche und un bornguinten noch immer kennzeichnen, ſo entbehrt dieſe 38 Synekdoche der unmittelbaren Auffaſſung, ſie beruht auf kultur⸗ geſchichtlicher Ueberlieferung, erhält ſich überhaupt nur deshalb, weil ſie in zahlloſen Volksliedern und Kunſtwerken höherer Ord⸗ nung feſtgelegt, alſo allgemein bekannt iſt und— weil man noch kein beſſeres Mittel der Charakteriſtik ſeither entdeckt hat. Dem Waidwerke ſelbſt das Horn zurückgewinnen, wäre ein ausſichts⸗ loſes Beſtreben. Was es ſonſt an beſonderem Schall darbietet, wie den Büchſenſchuß, iſt ein unmuſtkaliſches Element, d. h. es kann wohl von genialen Tondichtern als augenblickliche Pointe — wie in Hugo Wolfs„Der Jäger“(im Mörikeband)— ver⸗ werthet werden, aber es läßt ſich keine Melodie und kein ſprechen⸗ der Rhythmus daraus entwickeln. Hier iſt alſo der Muſik ein ehedem weit offen ſtehendes Gebiet wenn nicht verbaut, ſo doch beträchtlich geſchmälert worden, ohne daß die neue Entwickelung der Dinge ihr einen Erſatz dafür gebracht hätte. Nicht ganz geſchwunden, aber dem Ausſterben nahe, iſt das Signal des Poſtillons. Für ſeine Erhaltung dort, wo es noch nicht abgeſchafft iſt, haben ſich vor Kurzem im deutſchen Reichs⸗ tag mehrere Stimmen erfolgreich eingeſetzt, und es wäre auch ſchade, wenn ſeine völlige Beſeitigung gelänge. Wie viele Ge⸗ danken⸗ und Gefühlsverbindungen hafteten daran, wie regte der luſtige Klang die Erwartung an, wie erinnerte er auch den Ein⸗ ſamen in ſeine⸗ Stube an den unendlichen Verkehr, der die Men⸗ ſchen des ganzen Erdkreiſes verbindet. Der Kunſtmuſik lieferte er von altersher ein charakteriſtiſches Motiv, von jener aria di postiglione in Bachs Reiſe⸗Kapriccio über Schuberts„Poſt“, Adams„Poſtillon von Lonjumeau“, der ergreifenden Fanfare, welche die Ankunft des Gouverneurs im„Fidelio“ anzeigt, nicht zu vergeſſen. Was uns die neue Zeit an tönenden Zeichen des Verkehrs beſchert hat, den Pfiff des Schaffners und der Loko⸗ motive, damit ſteht's ähnlich wie mit dem Flintenſchuſſe. Gehen, Laufen, Reiten waren muſtkaliſche Bewegungsarten, für welche man nach und nach ſehr mannigfaltige Ausdrucksweiſen erfan Fahrrad, Motorwagen und Eiſenbahnzug haben mit der Ton⸗ kunſt herzlich wenig Berührungspunkte. Das Geräuſch der beiden letztgenannten Vehikel muſtkaliſch zu faſſen, iſt meines Wiſſens noch nicht gelungen, und Mikoreh, der ſich zu ſeiner Symphonſe „An der Adria“ vom Rhythmus der Maſchine eines Dampfers inſpiriren ließ, dürfte noch ziemlich vereinzelt daſtehen. Auch für den biederen Nachtwächter liegen die Verhältniſſe nicht günſtig. In der Großſtadt trat der uniformirte Poliziſt an ſeine Stelle, über deſſen ſozialpolitiſche Bedeutung man wie immer denken mag, der aber vom muſikaliſchen Standpunkt aus ein völlig unmögliches Geſchöpf darſtellt. Da war der alte Nacht⸗ wächter doch ein ganz anberer Kerl! Er blies auf einem groß Tuthorn, ja vielfach ſang er ſein„Hört ihr Leut und laßt en ſagen“ in den verſchiedenſten Variationen. Vor Kurzem erſt hat Wichner die„Stundenrufe der deutſchen Nachtwächter“ geſam⸗ melt herausgegeben und damit gezeigt, welch ſchöpferiſches Leben unter ihnen ſeinerzeit pulſete. Nun in jenem Buche ihr literari⸗ ſches Teſtament einmal aufgeſetzt iſt, werden bald auch die letzten des ehrſamen Standes dahin ſein. Hat uns auch Richard Wagner die ganze Nachtwächterpoeſte in ſeinen„Meiſterſingern“ mit all ihrem Humor und Stimmungszauber zum Glücke noch feſt⸗ gebannt, ſo darf man doch, ohne thörichter Sentimentalität zu fröhnen, ihr Ende im Leben der Gegenwart bedauern. Mich hatte das Schickſal einſt in ein weltfremdes Neſt verſchlagen, wo der Wächter noch immer wie zu Olims Zeiten umging, Glaube mir, freundlicher Leſer, daß das auch außerhalb der Bühne ſeine guten, ernſten Seiten hat. Du liegſt in fremder Umgebung, ſchlaflos oder in Sorgen; unheimliche Stille ringsum. Da könt mit einem Male das Horn ſonor durch die Nacht und ſtiimm dich ruhiger. Du biſt nicht allein, da draußen wacht Jemand mit dir, für dich und für Alle. Es liegt ſo viel Beſchwichtigung ee eeee Geueral⸗ Auzeiger. Maunbeim, 6. April⸗ eel fern foller. Es iſt zweifelhaft, ob dies der 14. Auguſt(dem Tage des Morpes) oder, wie die Angeklagten behaupten, am 17. Auguſt geweſen iſt. Als Merkzeichen dient den Zeugen der Umſtanv, daß an einem beſtimmten Tage Gönczt ſeinen Laden durch einen Schloſſer öffnen laſſen mußte, weil Straßenjungen das Schlüſſellach ſeiner Ladenthür und ſeine Jalouſie mit Pech verſchmiert hatten. Die Ausſagen der Zeugen widerſprachen ſich aber. Die Anklage neigt deshalb der Anſicht zu, daß das Schloß mehrere Tage hinter einander verdorben geweſen ſei.— Die Mirthſchafterin Hebwig Anders, die ſeiner Zeit in der Mühlenſtraße in Stellung war, hatte ſich von dem Angeklagten zu Schuhen Maß nehmen laſſen. Sie bekundet, daß Gönczi dabei anzügliche Redensarten gemacht habe. Er habe ihr u. A. geſagt, ſie brauche die Schuhe nicht zu bezahlen, er werde ihr Birnen mitbringen u. ſ. w. Am 14. Auguſt, früh 8 Uhr, will ſie ihn dann in der Köpenickerſtraße getroffen und nach ihren Schuhen gefragt haben; er habe ihr geſagt, er ſei auf dem Wege nach der Schuhwaarenfabrit und werde die Schuhe holen. Er habe ſich dann aber nicht mehr ſehen laſſen.— Präſ.: Nun, Gönczi, was ſag'n Sie dazue— Gönczi: Da kann i gar nix dazu ſagen. Ich weiß von nix, ich kenne das Fräulein gar nicht!— Zeugin: Na, das iſt aber toll!(Heiterkeit.) Die Wittwe Lebuda hat ſeiner Zeit für Gönczi's gewaſchen. Sie behauptet, daß ſie am 14. Auguſt, Morgens nach 8 Uhr, aus dem Laden des Gönczi ein Paar Pantoffeln abholen wollte. Sie hatte den Laden verſchloſſen gefunden Und durch die Scheiben geſehen, daß Niemand da war. Um 12 Uhr ſei ſie wieder gekommen und habe den Gönczi allein angetroffen. Er ſei ſehr vertieft in ein Zeitungsblatt geweſen. Als er zu ihr aufblickte, will die Zeugin an ſeiner Backe eine friſche Kratzwunde bemerkt haben. Sie bleibt auch dabei, obgleich ihr der Vorſitzende und der Vertheidiger wiederholt vorhalten, daß andere Zeugen, die den Angeklagten zu da⸗ maliger Zeit gleichfalls geſehen, von einer Kratzwunde nichts bemerkt haben.— Gönczi behauptet, daß er früher auf den oberen Backen⸗ kheilen keinen Bart getragen habe. Er habe an der rechten Backe eine kleine Narbe. und wenn er raſirt wurde, ſei dieſe immer röthlich erſchienen.—.⸗A. Dr. Fränkel beantragt, dem Angeklagten auf⸗ zugeben, daß er den Backenbart abnehmen laſſe.— Präſ.; Vielleicht hewwegen Sie Ihren Klienten ſelbſt dazu. Wir können doch nicht be⸗ ſchließen, daß dem Angeklagten zwangsweiſe der Bart abgenommen rd(Heiterkeit.) Zeugin Droſchkenkutſcherfrau Hahn, die Wand an Wand mit Gönczis wohnte, behauptet, daß in der Nacht zum 13. Auguſt Frau Gönczi laut weinte. Beide Ghe⸗ gatten hätten ſo laut und erregt geſprochen, daß die Zeugin einen Zank dermuthete. Sie wunderte ſich darüber, da ein ſolcher noch nie vor⸗ gekommen war. Gönczi habe ſeiner Frau immer wieder energiſch zu⸗ erufen, ſie ſolle ſtill ſein. Am Samſtag, 14. Auguſt, früh 7 Uhr, 115 ſie aus dem Fenſter geſehen und bemerkt, daß beide Angeklagten üUber die Straße gingen. Die weiteren Verhandlungen beziehen ſich * die,“ Erde im Keller. Zeuge Schloſſermeiſter Pflugmacher bekundet: Am 15. Aug., früh 9 Uhr ſei Gönczi bei ihm erſchienen und habe ihn gebeten, mit ihm nach der Königgrätzerſtraße 35 zu kommen, um den Gaſometer nach⸗ zuſehen. Der Zeuge iſt auch hingegangen hat aber den neben dem Keller ſtehenden Gaſometer in Ordnung befunden. Gönczi habe ihn dann beauftragt, ſeinen verſchloſſenen Keller(in dem ſpäter die Leichen gefunden wurden) zu öffnen. Dabei ſah der Zeuge in der Mitte des Kellers zwei Kiſten, die zum Theil mit Treppenläufern bedeckt waren. Gönczi ſagte, dieſe Läufer 12 ſehr werthvoll und könnten leicht geſtohlen werben; der Zeuge ſolle ihm daher möglichſt bald einen lüſſel zu dem Keller machen. Der Jeuge behauptet nun ganz be⸗ ſimmt— trot lebhafter Gegenreden— ſchon an dieſem Sonntag habe Gönczi zu ihm davon geſprochen, daß er in den Keller Erde zum Lagern von Ungarwein bringen laſſen wolle. Der Zeuge nahm das Schloß mit nach Hauſe. Am Montag Morgen (16. Auguſt) ſei Gönczi zu ihm gekommen und habe ihn beauftragt, für das Kellerſchloß noch eine künſtliche Sicherung anzufertigen; ſie müßte aber bis 11½ Uhr fertig ſein. Pflugmacher machte dann auch pünktlichſt das Schloß an und übergab Gönczi den Schlüſſel. Die Kiſten ſtanden noch genau ſo, wie er ſie Tags zuvor geſehen; es wurde ſchon durch das Kellerfenſter Erde in den Keller geſchaufelt.— Präſ:: Sehen Sie, Gönezi, das iſt doch außerordentlich auffallend, daß Sie ſchon am Sonntag Vormittag nach der Erde erkundigten. Nach rer Darſtellung ſollten die Frauen Tags vorher nach Hannover abgereiſt ſein, und Sie erkundigten ſich ſchon Sonntag nach der Erde, die doch thatſächlich zum Verbergen der beiden Leichen benutzt iſt. Sie haben auch behauptet, daß Hinz die Erde zum Lagern von Wein haben wollte, und dem Zeugen haben Sie ganz deutlich geſagt, daß Sie Ungarwein lagern wollten.—.⸗A. Dr Fränkel richtet an den Zeugen die ſtets wiederkehrende Frage, ob er die Frau Gönczi jemals im Hauſe Königgrätzerſtraße 35 geſehen habe. Zeuge verneint dies.— Arbeiter Emil Preuß bekundet: Am Montag, 16. Auguſt, Morgens gegen 8 Uhr, habe der Angeklagte ihn auf dem Hafenplatz gefragt, ob er ihm nicht recht ſchnell eine Fuhre Erde beſorgen könne; er erwarte eine Sendung Wein, die er ſofort in Erde lagern wolle. Der Zeuge iſt dann mit Gönczi in das Hinzſche Lokal gegangen, hat vort auf Gönczis Koſten einige Glas Bier getrunken und ſich dann auf die Suche gemacht. In der Alexandrinerſtraße habe er die Kutſcher Steinberg und Klein mit 2 Fuhren Schachterde getroffen und ſei mit ihnen zum Gönezi'ſchen Keller gefahren. Die Erde ſei auf den Bürger⸗ 75 hinabgeworfen worden. Mährend des Einſchaufelns hatte Preuß 5 Keller die Gardienen abgenommen, nach vollendeter Arbeit machte er ſie auf Gönczi's Geheiß wieder an, ſo daß ein Einblick in den Keller von der Straße aus nicht möglich war. Preuß iſt während ſeiner Arbeit von einem Polizeiwachtmeiſter gefragt worden, wie er dazu komme, ohne Erlaubniß Erde abzuladen. Er wies den Beamten an Gönczi und dieſer entſchuldigte ſich damit, er habe nicht gewußt, daß eine polizeiliche Exlaubniß nöthig ſei. Die Kutſcher Steinberg und Klein beſtätigten dies. Sie ſagten Gemüth eine liebliche Muſik. Ich freute mich ganz beſonders auf ſie, als mich mein Weg wieder in jenen Winkel führte. Aber o wehl der alte Wächter war geſtorben, und der neue be⸗ biente ſich einer Pfeife, deren ſcharfer Ton mehr aufregend als möſtlich die Nacht durchſchrillte. Eine alte, ſchöne, faſt überall preisgegebene Sitte iſt das abendliche Choralblaſen vom Thurme. An einigen Orten Nord⸗ deutſchlands ſoll es heute noch üblich ſein, und ich ſelbſt habe die wunderbare Stimmung, welche die feierlichen Trompetenklänge ber den Frieden des Abends breiten, in Krakau, alſo in einer großen, volkreichen Stadt perſönlich erfahren. Sie iſt unvergeß⸗ 1 lich. Und was dort angeht, ſollte das mit unſern deutſchen Ver⸗ hältniſſen ſo ganz unvereinbar ſein 2 Ich meine, an der Beſeiti⸗ gung dieſes ſchönen Brauches war weniger die Macht der Um⸗ ſtände, als eine gewiſſe Nüchternheit des öffentlichen Geiſtes um die Mitte unſeres Jahrhunderts ſchuld. Jetzt ließe es ſich wohl unbedenklich wieder herſtellen. Es brauchen nur ein paar ver⸗ ſtändige, d. h. den Vortheil wahrnehmende Stadtkollegien mit gutem Beiſpiele voranzugehen, es brauchen nur einige Ver⸗ ſchönerungs⸗, Fremdenverkehrs⸗ und ähnliche Vereine die Sache in die Hand zu nehmen, und unſerem öffentlichen Leben, das an Muſik ſchon ohnehin genug andere, ſchlechterdings unrettbare Einbußen erduldet, wäre ein überaus anheimelndes Stimmungs⸗ moment zurückerobert. Der Abendchoral, der zur Sammlung nach des Tages Haſt wefker alls, däß ſie auf Gönczis Gehelß, Mittags noch zwel Fuhren gebracht, aber wieder fortgeſchafft hätten, weil Niemand die Erde ab⸗ nahm. Der Schankwirth Hinz habe mit der Geſchichte gar nichts zu thun gehabt.— Polizeiwachtmeiſter Wandel bekundet, er habe am Vormittag des 16. Auguſt in der Königgrätzerſtraße bemerkt, daß vor dem Hauſe Nr. 35 Erde abgeladen wurde; habe den ihm damals un⸗ bekannten Verwalter Gönczi herausrufen laſſen und ihm aufgetragen, dafür zu ſorgen, daß die Erde möglichſt ſchnell vom Bürgerſteig wieder fortgeſchafft werde. Gönczi habe dies verſprochen. Auf die Frage, wozu die Erde dienen ſolle, habe Gönczi erklärt, daß er ſich ein Wein⸗ lager einrichten wolle.— Präſ.: Haben Sie ſich nicht einmal bei Hinz über Gönczi erkundigt?— Zeuge: Jawohl, einige Tage darauf, nachdem die Wirthſchafterin Franz auf der Wache geweſen war und das Verſchwinden der beiden Frauen angezeigt hatte. Ich fragte Hinz damals, was der Verwalter für ein Mann ſei; Hinz konnte mir aber nur ſagen, daß er ein Schuhwaarengeſchäft in der Mühlenſtraße be⸗ treibe.— Es folgt der Zeuge Gaſtwirth Hinz, deſſen Vernehmung mit großer Spannung entgegen geſehen wird. Präſ.: Kennen Sie den Weinhändler Löwyes— Zeuge: Nein.— Präſ.: Er ſoll im Hinterzimmer neben dem Ladenraum im Schulzeiſchen Hauſe gewohnt haben.— Zeuge: Davon weiß ich nichts.— Präſ.; Er ſoll doch bei Ihnen verkehrt haben und mehrfach mit Gönczi bei Ihnen geweſen ſein. Zeuge: Das iſt nicht wahr.— Präſ.: Nun, Angeklagter Gönczis— Angekl.: Bitt ſchön, Herr Präſident, er kennt ihn ganz genau, er verleugnet ihn bloß.— Präſ.: Wann lernten Sie Gönczi kennen?— Zeuge: Es mag im Juli 1898 geweſen ſein, als Gönczi wiederholt mein Lokal beſuchte. Er machte ſich nach und nach bekannt und erzählte, daß er ein Schuhwaarengeſchäft in der Mühlenſtraße beſitze. Später erklärte Gönczi, daß er bon der Frau Schulze als Verwalter angenommen ſei. Bei dieſer Gelegenheit habe Gönczi geſagt: „Die Schulzen muß viel Geld haben.“— Präſ.: Kannten Sie die Damen Schulze genau?— Zeuge: Nein, ich kam nur hin, wenn ich die Miethe brachte.— Präſ.: Wen von ihnen haben Sie zuletzt geſehen?— Zeuge: Die Klara Schulze ſah ich zuletzt am Freitag oder Samſtag Vormittag gegen 10 Uhr, genau kann ich es nicht ſagen. Gönczi war kurz zuvor bei mir geweſen; wir hatten zuſammen ein Glas Bier getrunken. Er ging nach wenigen Minuten fort. Ungefähr nach zwei Stunden kam Gönczi wieder und trank noch zwei Glas Bier. Er ging dann hinten ins Billardzimmer; wie lange er dort verweilte, weiß der Zeuge nicht. Ein Droſchkenkutſcher habe ihm erzählt, daß er den Gönczi nach der Prenzlauer Alle und dann nach der Mühlen⸗ ſtraße gefahren habe. Schrammen hat der Zeuge damals nicht an Gönczi wahrgenommen. Abends iſt Gönczi wiedergekommen, hat die Schlüſſel gezeigt und geſagt: die Frauen ſeien von Bahnhof Friedrich⸗ ſtraße nach Brüſſel und Paris gexeiſt; er habe die Frauen nach dem Bahnhofe gebracht und ſei nun Verwalter. Die Frau Gönczi hat der Zeuge nie geſehen. Am 16. Auguſt, früh habe ihn Gönczi gefragt, wo er wohl einige Fuhren Sand herbekomme; er wolle ungariſchen Wein lagern.— Präſ.: Der Angeklagte behauptet, daß gerade Sie den Wein lagern wollten.— Zeuge: Ich habe kein Weinlager.— Präſ.: Sie ſollen aber die Abſicht gehabt haben, von Löwy Wein zu beziehen, mit dem Sie verlehrten.— Zeuge: Das iſt ja Alles Schwindel. Präſ.: Sie ſollen auch den Sand beſtellt und die Sandführleute be⸗ zahlt haben.— Zeuge: J Gott bewahre! Das iſt Alles Schwindel, der ſchwindelt ſich noch vom Galgen los.— Der Vorſitzende hält dem Zeugen bor, was der Angeklagte über das angeblſche Liebes⸗ verhältniß der Klara Schulze mit dem angeblichen Löwy, über des Zeugen angebliches Zuſammentreffen mit den beiden, Frauen, über ſeinen plötzlich entſtandenen Jähzorn und die angebliche Erſchlagung der Frauen durch Hinz geſagt hat. Der Zeuge kommt aus dem Staunen nicht heraus, ſieht Gönczi bald lachend, bald kopfſchüttelnd an und bricht immer wieder in die Worte aus:„J Jott bewahre, von alldem iſt auch nicht ein Wort wahr!“ Gönczi ſelbſt beharrt darauf, daß er noch einmal im Zu⸗ ſammenhange„die ganze Geſchicht, wie ſie is paſſirt“, erzählen dürfe. Er erzählt dann mit einem nicht zu bändigenden Wortſchwall noch einmal faſt Wort für Wort die ganze Entwicklung der Dinge, wie ſie nach einer früheren Darſtellung ſich ereignet und mit der Erſchlagung der beiden Frauen durch Hinz geendet haben ſolle. In kleinen Pauſen fragt der Vorſitzende immer wieder:„Iſt das wahr?“ und Hinz ant⸗ wortet immer wieder:„Es iſt Alles erlogen, was der Mann hier er⸗ ählt.“ Gönczi läßt ſich aber nicht aus dem Text bringen, ſondern agt:„Jo, jo, da ſagt er natürlich wieder Nein!“ Er läßt ſich in einer Redeluſt auch dadurch nicht beirren, daß der Zeuge Heder⸗ mann gleichfalls Satz für 25 die Gönczi'ſche Schilderung, ſow' ſie ihn betrifft, als vollkommen erlogen bezeichnet. Die Einzelheiten Ber Mordtthat will er von Hinz ſelbſt gehörk haben; er unterſtützt ſeine langathmigen Erzählungen durch heftige Geberden und zeigt immer wieder auf Hinz mit den Worten:„Da ſteht er, er kanns nit leugnen, er hat mirs ſelbſt erzählt!“— Zeuge Hinz erklärt entrüſtet:„Das iſt ja ein ganz gemeiner Lügner! Von alledem, was der Mann erzählt, iſt kein Wort wahr!“— Der nächſte Zeuge iſt Hausverwalter Schlecht Er ſei Verwalter des Schulze'ſchen Hauſes in der Prenzlauer Allee geweſen, bis er in der Perſon des Gönczi einen Nachfolger erhielt. Am Donnerſtag, 12. Auguſt, ſei Frau Schulze mit Gönczi im Hauſe geweſen, um den Mann einzuführen. Am Freitag, 13. Auguſt, ſei Gönczi allein gekommen und habe erzählt, daß die beiden Damen Schulze nach Hannover gereiſt ſeien. Am Dienſta 17. Auguſt, abe Gönezi geſagt, daß er auch verreiſen müſſe. Am folgenden ittags nach 12 Uhr ſei dann eine Depeſche mit der Unterſchrift der Frau Schulze eingetroffen folgenden Wortlauts:„Wir verreiſen nach Paris auf längere Zeit, bitte die Miethen an Gönczi abzuliefern. Grüße an Sie und die übrigen Hausbewohner.“ 8 Die Depeſche. Der Schreibſachverſtändige Sekretär Altrichter hat die Ur⸗ ſchriften der beiden Depeſchen, die an Gönczi ſelbſt und an den Haus⸗ ———...—...—————— das Ständchen. Zu Anfang des Jahrhunderts war es noch durchaus keine ungewöhnliche Erſcheinung. Es wich erſt den Polizeivorſchriften zur Wahrung der Nachtruhe, nachdem ihm die Abnahme des Guitarrenſpiels in Deutſchland ſchon großen Ab⸗ bruch zugefügt hatte. Auch das inſtrumentale Ständchen, die „Abendmuſiken“ unſerer Klaſſiker, hörten auf, und als Brahms die Serenade wieder aufnahm, dachte er nicht mehr daran, eine Form der„Gebrauchsmuſik“ zu erneuern, ſondern ein neues Genre in den Konzertſaal einzuführen. Gleichwohl ſcheint es mir nur eines kräftigen Anſtoßes zu bedürfen, um das Ständ⸗ chen wieder zu einem unerläßlichen Programmpunkt unſerer öffentlichen Feſtlichkeiten zu erheben. Zum Theile iſt es als ſolcher heute ſchon in Geltung. Aber der Fehler liegt dann darin, daß man bei dieſer Gelegenheit beliebte Opern⸗ oder Operetten⸗ melodien aufſpielt, ſtatt Gelegenheitskompoſttionen im guten Sinne, d. h. Werke, die ſchon vor vornherein für den beſtimmten Zweck entworfen und durchgeführt ſind. Der freie Himmel, die meiſt beſchränkte Zahl und Wahl der Inſtrumente, die Tageszeit, die Abſicht des Einlullens oder des Ermunterns: all das wird die beſonderen Lebensbedingungen und Differenzirungsumſtände für eine Literatur ausmachen, die der Hauptſache nach erſt neu geſchaffen werden muß. Das iſt ein ergiebiges Feld für Melodiſten und Inſtrumentirungskünſtler! Hier könnte auch eine kleinere Begabung ſich in erfreulicher Weiſe zur Geltung bringen. Aber unſere tüchtigen Komponiſten glauben nun einmal, es ſei kein b des Konzertſaals und überlaſſen alle Gebrauchs⸗ — Kund Ardeit einlädt, bringt mich auf ſein welkliches Seitenſtück: ſtkanten der gewöhnlichſten Sorte, unbelehrt durch berwalter Schlecht gerichtet waren, verglichen. Er begutachtet, daß beide von einer Hand herrührten. Auch in Betreff der Rechtſchreibnug ſei eine auffällige Uebereinſtimmung vorhanden. Dieſelben Fehler ſeien an beiden Depeſchen. Das Wort Miethe“ ſei in beiden„Mite“ geſchrieben, anſtatt„ſparen“ ſchreibe der Abſender„Sparen“ und die Worte„Wir reiſen“ zeigten ſich übereinſtimmend als„Wir Reiſen“. Auch in dem von Gönezi an die Rafalski gerichteten Briefe trete die Angewohnheit des Verfaſſers in Erſcheinung, Hauptwörter klein und Eigenſchaftswärter groß zu ſchreiben. Dazu kämen noch eine Anzahl Dialektfehler, kein Norddeutſcher würde ſagen:„Richten Sie meine Wohnung!“ Das ſei eine ſpezifiſch öſterreichiſche Ausdrucksweiſe. Der Sachverſtändige weiſt noch auf viele Uebereinſtimmungen hin, die ſich bei den beiden Depeſchen und von Gönczi herrührenden Schriftſtücken befinden. Er kommt zu dem Schluſſe, daß die Urſchriften der beiden Depeſchen von der Hand des Angeklagken herrühren. Die Depeſchen ſind beide auf frankirte, nicht adreſſirte Poſtkarten geſchrieben, woraus der Sachverſtändige den Schluß zieht, daß der Verfaſſer wahrſcheinlichurſprünglich bea'ſichtigt hatte, eine Poſtkarte zu ſchicken, daß aber die Abſendung der Originalſchrift vielleicht zu gefährlich wäre.— Präſ.: Was ſagen Sie dazu Gönczi?e— Gönczi: Bitt' ſchön, Herr Präſident, ich hob' nix geſchrieben.— Präſ.: Ihre Frau hat aber doch auch Ihre Hand⸗ ſchrift erkannt.— Gönczi: Bitt' ſchön, Herr Präſident, ſo a Frau kann dadrüber gar nix wiſſen. Sehen Sie, mancher Menſch ſchreibt wie der andere, ich will Ihnen fünfzehn⸗ bis zwanzig Mal hinter⸗ einander einen und denſelbigten Namen ſchreiben und er ſoll jedesmal anders ausſchau'n. Ja, auf Handſchriften darf man nix geben! Möbelhändler Franz Stiller hat Gönczi die Ladeneinrichtung in der Mühlenſtraße geliefert und Gönczi mehrfach Geld geliehen. Gönczi hat darüber Wechſel ausge⸗ ſtellt. Zeuge hat dann Gönczi die Einrichtung für den Laden in der Königgrätzerſtraße in das Hinterzimmer geliefert, wobei Gönczi ſagte, das ſolle nicht für ihn, ſondern für einen gewiſſen Löwy aus Brüſſel eingerichtet werden. Die Rechnungen wurden denn auch auf Herrn Löwy, Brüſſel, Boule⸗ vard 2, ausgeſtellt. Gönczi hatte den Löwy als Schuhwaarenhändler bezeichnet. Gönzi rückte dann mit weiteren Plänen hervor, wonach er auch in der Prenzlauer Allee und in der Potsdamerſtraße einen Laden einrichten wollte. Der Zeuge iſt auf dieſe Pläne nicht weiter eingegangen, ſondern hat zunächſt auf Zahlung gedrungen. Göncgt iſt dann eines Tages gekommen und hat erſt ſcherzweiſe geſagt, der Brüſſeler ſei geſtorben, dann aber habe er geſagt, der Brüſſeler ſei ge⸗ kommen und habe das Geld gebracht und habe ihn dann mit den Brauhaus⸗Aktien und mit den Skaskaer Kohlenobli⸗ gationen bezahlt. Er ſei mit Gönczi zum Bankier gegangen und habe dort den Kurs der Brauhausaktionen feſtgeſtellt und gleichzeitig vom Bankier erfahren, daß die Skaskaer nichts werth ſeien. Auf Befragen des Bankiers habe Gönczi geſagt, er beſitze die Papiere„ſchon lange“. Der Zeuge hat den Löwy perſönlich nie geſehen und beſtreitet, daß dieſer im Zimmer hinter dem Laden gewohnt haben könne, da dasſelbe gar kein Bett enthielt.— Gönczi verwahrt ſich ſehr leb⸗ haft dagegen, daß er vom Zeugen Geld auf Wechſel geborgt habe. Er habe Alles, was er Stiller ſchuldig ſei, bezahlt und dieſer habe bei ſeiner Abreiſe nichts mehr von ihm zu fordern gehabt.— Der Zeuge erklärt, daß die Wechſel ja noch vorhanden ſein müßten. Im Anſchluß an die Ausſage des Zeugen Hinz wird auf An⸗ regung eines Geſchworenen beſchloſſen, zu morgen noch den Droſchkenkutſcher zu laden, der nach der Angabe des Hinz den Ange⸗ klagten am 14. Auguſt von der Königgrätzerſtraße nach der Prenzlauer Allee und der Mühlenſtraße gefahren hat. Herr und Frau Dr. Schleſinger, als Zeugen vernommen, glauben, den Gönczi noch am Abend des 18. Auguſt(Mittwoch) im Hauſe Königgräßerſtraße 35 geſehen zu haben. Sie waren im Begriff, ins Theaker gehen und begegneten dabei Gönczi.— Angekl. Gönczi: Das iſt ganz richtig. Ich hab' die Herrſchaften noch gegrüßt. Es war, wie Löwy Abends aus Han⸗ nover zurückgekehrt war, da war ich mit ihm noch'mal nach der König⸗ grätzerſtraße gegangen.— Staatsanwalt Plaſchke: Das kann nicht ſtimmen. Wenn die Herrſchaften ins Theater gingen, können ſie den Angeklagten gegen 7 Uhr getroffen haben. Der Zug aus Hannover kommt aber nicht ſo früh an, aber der Löwy ſoll ja außerdem mit dem Angeklagten ein Zuſammeiftreffen im Pſchorrbräu gehabt haben, Uhrenhändler Neinicke, der folgende Zeuge, bekundet, daß Gönczi ſein Kunde geweſen ſei. Am 1I. Auguſt 1896 ſei Gönczi in aufgeregtem Zuſtande in den Laden gekommen. Der Zeuge habe die Gelegenheit wahrgenommen, den An⸗ geklagten um eine Abzahlung von 100/ zu bitten, da er demnächſt eine größere Zahlung habe. Gönczi habe erwidert:„Warten Sie nur noch kurze Zeit, ich mache eine größere Erbſchaft, dann zahle ich Alles.“ Der Zeuge wiſſe genau aus ſeinem Geſchäftsbuche, daß es am 11. Auguſt geweſen ſei.— Präſ.: Gönczi, warum ver⸗ en Sie die Uhr?— Angekl.:„Bitt' ſchön, Herr Präſident, weil ch mich hab' geärgert über die Uhr.“ Handelsfrau Adeline Mohr iſt durch Zufall mit Gönczi bekannt geworden, er ſcheint ihr ſogar die Ehe verſprochen zu haben. Er habe eines Tages auch von ihr erfahren, daß ſie wegen großer Schlafloſigkeit und Nervoſität von Zeit zu Zeit zu Profeſſor Mendel gehe und von dieſem Schlafpulver erhalte. Gönczi, der ihr ſeinen Namen genannt, habe ſich ſehr lebhaft danach erkundigt, wie die Wirkungeines ſolchen Schlafpulvers ſei. Er habe ein andermal, als ſie ihm erzählte, daß ſie einmal über⸗ fallen worden ſei, ſich wieder genau nach den Einzelheiten erkundigt und dann, als er hörte, daß ſie eine Erbſchaft zu erwarten habe, ganz genau ſich orientirt, wie hoch ſie ſei, wann ſte angetreten werden könne ete.— Gönczi erklärt unter ſchallender Heiterkeit des Publi⸗ kums: Ich kenne die Frau überhaupt nicht!— Auf Befragen des.⸗A. Dr. Fränkel gibt die Zeugin zu, daß ſte einige Jahre vorher in einer Irrenanſtalt geweſen ſei. Sie habe dies Gönczi auch geſagt.— Schluß 4% Uhr. Fortſetzung Freitag. das Beiſpiel der bildenden Künſtler, die, indem ſie auf dem Felde des Kunſigewerbes die Führung ergriffen, einen ſehr bedeut⸗ ſamen Umſchwung herbeigeführt haben. Aehnlich ſteht es um alle andere Muſik, die zu unſern Feſten erfordert wird. Bei Hochzeiten und Begräbniſſen wurden in früherer Zeit faſt ſtets für den beſonderen Fall geſchriebene Stücke geſungen, wogegen man heutzutage, wenn dabei überhaupt muſtzirt wird, immer wieder zur„Treulich geführt“ oder„Es iſt beſtimmt in Gottes Rath“ ſeine Zuflucht nimmt. Märſche, Tänze u. dergl. entlehnt man jetzt faſt allgemein aus Opern und Operetten oder man greift zu unterwerthigen, auf den Geſchmack von Biergartenbeſuchern zugeſchnittenen Produkten. Man nimmt in die Wirklichkeit von der Bühne, was dieſe ſelbſt nur als das Bild der Wirklichkeit nachzuahmen glaubte! Der Prieſtermarſch aus der„Zauberflöte“, der Einzugsmarſch aus„Tannhäuſer“ und„Vorwärts mit friſchem Muth“ aus„Fatinitza“ bezeichnen hier die gebräuchlichſten Hauptinventarſtücke für die unterſchied⸗ lichen Gelegenheiten. Die engere Fühlung der Muſik mit dem Leben wird vielleicht deſſen uns heute noch unmuſikaliſch dünkenden modernen Ele⸗ mente mit Ton durchſetzen oder mit einer klingenden Sphä re umweben. Eichendorff ſagt:„Es ſchläft ein Lied in jedem Ding“, wohl, ſo gelingts einem Genie der Zukunft am Ende auch, die hier innewohnenden Klänge zu erlauſchen und künſtleriſch zu ge⸗ ſtalten. Au⸗ Mäͤnnheim, 6. April. — General⸗ Anzeiger. 8. Seite Aus Stadt und Land. N Mannheim, 6. April 1900. Perſonalnachrichten. Verſetzi: Expeditionsaſſiſtent Auguſt Bernhard in Wertheim nach Mannheim; Bureauaſſiſtent Ludwig Gußhurſt in Mannheim nach Mosbach; Stationsmeiſter Philipp Gall in Singen nach Mannheim; Stationsmeiſter Phil. Brecht von Mannheim nach Singen; Reſerveführer Georg Volz in Mannheim nach Heidelberg. * Delegirtentag des Gaſtwirtheverbandes. Aus Villingen, 5. April wird geſchrieben: Unter dem Vorſitz des Präſidenten des badiſchen Gaſtwirtheverbandes, Herrn F. Glaßner, fand geſtern der aus allen Theilen des Landes gut beſuchte Delegirtentag des Gaſt⸗ wirtheverbandes ſtatt, auf dem alle jene Fragen vorberathen werden, die auf dem Verbandstag zur Diskuſſion geſtellt werden ſollen. Aus den Ausführungen des Verbands⸗Vorſitzenden ging hervor, daß das Verbandsbureau eine rege Thätigkeit entfaltet hatte. Hier kommen in erſter Reihe zwei Petitionen an die Landſtände in Betracht, von denen die eine die Aufhebung der Transferirungstaxe und die andere die Flaſchenbierfrage betrifft. Aus der mehrſtündigen Debatte ging hervor, daß die Wirthe mehr als früher darauf bedacht ſind, den Weg der Selbſthilfe zu beſchreiten und den Verſuch machen, in Verbindung mit den Brauereien den Flaſchenbierhandel, der ohne Mitwirkung der Wirthe einen ganz ungeahnten Aufſchwung genommen, in geſunde Bahnen zu lenken. Auf Veranlaſſung des Freiburger Wirthsvereins haben wiederholt Verhandlungen mit den Großbrauereien des badiſchen Oberlandes ſtattgefunden, die zu einer Vereinigung der Brauereien geführt haben, die nur unter ganz beſtimmten Normen und Voraus⸗ ſetzungen und zu beſtimmten Preiſen das Flaſchenbier abgeben. Ein Anfang iſt es allerdings nur inſofern, als ein wirklicher Erfolg nur dann geſichert iſt, wenn mit der Zeit das geſammte Brauereigewerbe ſich den oberbadiſchen Brauereien anſchließt. Man verkannte keinen Augenblick, daß bei den heutigen Korkurrenzverhältniſſen den Flaſchen⸗ bierhändlern auch ohne die oberbadiſchen Brauereien mehr als genug Bierbezugsquellen offen ſtehen. Ein weiteres kleines, aber nicht un⸗ wirkſames Mittel erblickt die Delegirtenverſammlung auch darin, daß behördlicherſeits auf die Schwenk⸗ und Füllapparate der Flaſchenbier⸗ händler ein wachſames Auge gerichtet wird, denn wenn nur ein Theil der Mißſtände, wie ſie geſchildert wurden, zutrifft, ſo iſt das gerade genug, um eine ſcharfe Kontrolle zu rechtfertigen. Einer Beſprechung eventueller geſetzlicher Maßnahmen enthielt ſich die Verſammlung, da die Petitionen den Landſtänden in dieſer Richtung vorliegen. Auch die Frage der Weinacciſe und des Ohmgeldes wurde geſtreift und wird auch dieſe Frage auf dem Verbandstag zur Beſprechung gelangen, der am 16. Mai in Karlsruhe ſtattfindet. Looſevertrieb in Baden. Seitens des Großh. Miniſteriums des Innern iſt dem Pferdezucht⸗Verein der Pfalz A. V. in Zwei⸗ brücken und den beiden Pfälziſchen Rennvereinen Neuſtadt 3/. und Zweibrücken der Vertrieb der Looſe ihrer am 4. Oklober 1900 zu Beranſtaltenden gemeinſamen„Erſten Pfälziſchen Pferdelotterie“ (75,000 Looſe à M..—) auch im Großherzogthum Baden genehmigt worden. Die Generalagentur der Lotterie iſt in Händen der Firma Peter Rixius in Ludwigshafen a /Rh. „Vor einem Schwindler wird gewarnt. Es iſt dies ein Reiſender, der, angeblich zum Beſten der Ferienkolonie und Sommerpflegen Deutſchlands, das Werk:„In Luft und Sonne“ zu vertreiben ſucht. Vom Kaufpreis im Betrag von 80 Mark erhält aber der Reiſende 4 Mark Proviſton, auf den genannten wohlthätigen Zweck dagegen entfällt nur ein Betrag von 60 Pfg pro Eremplar. Der Reiſende ſucht den Abſatz des Werkes dadurch zu fördern, daß er vorſpiegelt, der Amtsvorſtand ſchicke ihn und empfehle das Werk. Das iſt unwahr. Die Staatsanwaltſchaft Offenburg iſt bereits um Verfolgung des Schwindlers erſucht. „Die Leiche, die in Worms an der Floßhafenmündung ge⸗ ländet wurde, iſt diejenige eines Mannes im Alter von 40—50 ahren, 1,75—1,80 Meter groß, hal grau melirte Haare, mangelhafte Jabne, blonden Schnurrbart und ſog. Mücke. Die Kleidung beſteht in weißer engliſchlederner Hoſe mit Flicken auf den Knieen, blauer Jacke, grünlicher Unterjacke, grauen Unterhoſen, weißen Socken, ſchwarzer Weſte, neuen Schnür⸗Halbſchuhen und geflicktem Baum⸗ wollenhemd; in den Taſchen fanden ſich vor: 1 ſilberne Brille, 1 leeres Portemonnaie und ein Taſchenmeſſer mit weißem Hornſtiel. Ueber die Perſönlichkeit iſt bis jetzt noch nichts bekannt. Die Leiche hat etwa 3 Wochen im Waſſer gelegen. Aus dem Grofherzogthum. Schwetzingen. 5. April. Die Direktion des landwirthſchaft⸗ lichen Bezirksvereins hat beſchloſſen, behufs Fö derung der land⸗ wirthſchaftlichen Geflügelhaltung denjenigen Vereinsmitgliedern Prämien im Betrage von 10—20 Mk zu gewähren, welche ſich durch muſterhaften Betrieb ihrer Geflügelhaltungen auszeichnen und zur Verleihung von Prämien ſich melden. Die Beſichtigung der zur Prämiirung angemeldeten Geflügelhaltungen ſoll in den Monaten Mai, Juni und Juli ſtattfinden und ſollen bei der Prämiirung nur diejenigen Geflügelhalter berückſichtigt werden, deren Stallungen ſich durch praktiſche Anlagen und Reinlichkeit auszeichnen und deren Geflügel die beſonderen Mertmale guter Raſſe und guter Haltung zeigen. Zur Prämiirung kann ſowohl Land⸗ wie Waſſergeflügel angemeldet werden. Yfalz, Heſſen und Umgebung⸗ Mainz, 5. April. Geſtern brach in der Kunſtdruckanſtalt von * Herrn Joſef Scholz Feuer aus, das den Dachſtuhl einäſcherte. Der Fabrikpenſionär Heinrich Henrich, ein alter Mann, war einem anderen Aebeiter der Firma beim Abkochen von Terpentin behilflich, als plötzlich die ausſtrömenden Dämpfe Feuer fingen und das kochende Terpentin im Keſſel überlief. Bei dem Bemühen des alten Mannes, das Gas auszudrehen, trug er ſchwere Brandwunden am Geſicht und den Händen davon. 5 Wiesbaden, 5. April. In Runkel beſchweren ſich in dem dort erſcheinenden Lokalblättchen 15 Arbeiter über ein„unliebſames Reiſeabenteuer“, das ſie auf der„Kerkerbachbahn“ erlebten Ganz lötzlich, der Zug bewegte ſich eben im gewohnten Schlummertempo, foct die Maſchine; alle Verſuche, ſie zum Weiterlaufen zu bewegen, ſind vergeblich; es iſt ihr— der Dampf ausgegangen! Es gab alſo— ſo erzählt nun der betreffende Beſchwerdeführer in Runkel,— vertauſchte Rollen: ſtatt daß der Zug uns beförderte, mußten wir ihn etwa eine Viertelſtunde drücken, bis es uns gelang, durch herbei⸗ geholte 2 71 aus dem Walde die Dampfkraft der Locomotive auf 2½ tmoſphären zu bringen. Schließlich brachte eine andere Loc fotive den Zug weiter. Sport. Pferdereunſaiſon wird am Oſtermontag der zweite Renntag iſt am darauffolgenden Der jetzt vorliegende Nennungsſchlus war Concurrenzen wuürden insge⸗ Für den erſten Tag wurden Die Fraukfurter den 16, April eröffnet; Sonntag, am 22. April. recht zufriedenſtellend; für die zwölf ſammt 169 Unterſchriften abgegeben. 12 genannt: Eröfinungs⸗Flachrennen 9 Pferde, Offizier⸗Jagdrennen 22, Preis von St. Georgen 9, Goldſtein⸗Hürdeurennen 9, Feldberg⸗ Jagdrennen 11, Grüneburg⸗Jagdrennen 13. Bei drei Reunen ſind noch Nachnennungen geſtattet. Für das Taunus⸗Hürdenrennen am 22. April iſt u. A.„Diamant! aus dem Suermondt'ſchen Stall ge⸗ Bnuannt, ſowie„Freube 11“ und der ehemalige Graditzer„Lebemann“. ——— 7CC 25 Der Burenkrieg. Die Lage des Lord Roberts. Das Vertrauen, das man in England in das 8. antalent dbes Lord Roberts ſetzt, ſeine bisher errungenen glänzenden Er⸗ folge und die an Zahl ſeinen Gegnern weit überlegenen Streit⸗ kräfte unter ſeinem Oberbefehl haben das Publikum an den Glauben gewöhnt, daß nach der Beſetzung von Bloemfontein der Alneſe Nachrichten und Erlegramme. [Marſchena ch Pretörid nur noch ein militäriſcher Spa⸗ ziergang ſein werde. Sogar das lange Verweilen des Lord Roberts in der Hauptſtadt des Oranjeſtaates hat das ſteges⸗ frohe Publikum nicht über die Schwierigkeiten aufgeklärt, die den Vormarſch nach Norden bisher unmöglich gemacht haben. Daß Lord Roberts den Wunſch hegt, den Krieg ſo bald wie möglich mit der Einnahme von Pretoria zu beendigen, daran zweifelt Niemand. Aber ebenſo zweifellos iſt es, daß der Feldmarſchall durch Schwierigkeiten am Vorſtoß verhindert iſt, von deren Natur die vom Oberſten Broadwood unmittelbar vor den Thoren von Bloemfontein erlittene Schlappe einen Begriff gibbt. Daß dieſer als ſchneidiger Reiterführer bekannte Oberſt beinahe unter den Augen des Feldmarſchalls in eine Falle ging und ein halbes Dutzend Kanonen verlor, iſt eine höchſt unangenehme Ueber⸗ raſchung für das vertrauensduſelige Publikum, aber nicht für diejenigen, welche die unendlichen Schwierigkeiten kennen, die den Lord Roberts von allen Seiten umringen. Die Lage des Feld⸗ marſchalls in Bloemfontein iſt ſo ernſt, daß ſogar der ſiegreiche Vorſtoß nach Karee Siding am vorigen Freitag vielen wie eine verhüllte Niederlage erſcheint. Die Buren, ſo ſagt man, haben nach bekanntem Vorbild eine Diviſton nach Norden gelockt, um das Hauptheer im Rücken anzugreifen und womöglich umzingeln zu können. Daß etwas Wahres an dieſer Vermuthung iſt, kann man ſich nicht verhehlen. Lord Roberts hat es nicht vermocht, den Rückzug der Kommandanten Olivier und Grobler auf⸗ zuhalten, die mit ei em auf 5000 Mann geſchätzten Heer und 16 Geſchützen ſich aus der Kapkolonie längs der Baſutolandgrenze nach dem Nordoſten des Oranjeſtaates durchſchlugen, mit einem Geſchick, das man nur erfahrenen Feldherren zugetraut hätte. Was hat Lord Robert, der mit einem auf 60 000 Mann ge⸗ ſchätzten Heer bei Bloemfontein ſtand, verhindert, den Buren⸗ führern den Rückzug abzuſchneiden? Die vom Kriegsſchuplatz ein⸗ laufenden Meldungen ſind in den letzten Wochen ſo dürftig ge⸗ weſen, daß man zur Erklärung der Beweggründe auf Ver⸗ muthungen angewieſen iſt, deren Richtigkeit aber durch Privat⸗ briefe beſtätigt wird. Lord Roberts hat ſich durch den Entſatz von Kimberley und die darauf folgende Gefangennahme des Kommandanten Cronje derart erſchöpft, daß er ſeinen Truppen Ruhe gönnen und ſeinen Transport gänzlich erneuern mußte. General French, der vor ſechs Wochen mit 8000 Be⸗ rittenen von Randam zum Entſatz von Kimberley vorſtieß, hat 3000 Pferde unterwegs verloren; der Verluſt an Pferden durch Krankheit und Erſchöpfung beim Vormarſch auf Bloemfontein wird auf weitere 4000 berechnet. Kavallerie und Artillerie wurden gleich ſtark heimgeſucht. Außerdem ſind den Buren am Riet⸗ fluß, als ſie einen aus 200 Wagen beſtehenden Transport er⸗ oberten, außer 2000 Ochſen noch 3000 Pferde in die Hände ge⸗ fallen, die zum Erſatz für French dienen ſollten. Der Verluſt von 10 000 Pferden innerhalb ſechs Wochen bedeutet für Lord Roberts den Verluſt der Beweglichkeit, die allein es ihm ermöglichte, ſeine Schläge ſo raſch auszuführen. Er mußte nach Bloemfontein, der Eiſenbahn wegen, und dort ſitzt er jetzt feſt, gerade wie Lord Methuen am Modderfluß feſtſaß, bis ihm Hilfe gebracht wird. Delegramme. * Pretoria, 6. April. Der Rath des Oranje⸗ freiſtgates wurde nach einer Rede des Präſidenten auf un⸗ beſtimmte Zeit vertagt. Von allen Kommandos wird Ruhe ge⸗ meldet. Paris, 6. April. Der Korreſpondent des„Newyork Herald“ in Pretoria meldet, er ſei von der Transvaalregierung formell zu der Erklärung ermächtigt, daß dieſe keineswegs die Abſicht habe, Johannesburg zu zerſtören oder Privateigenthum anzugreifen. *** (Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers“.) * Wien, 6. April. Das Erbgroßherzogspaar von Baden iſt heute Vormittag von Abazia kommend, hier eingetroffen. * Paris, 6. April. Den Blättern zufolge beſchwerte ſich Oberſtleutnant Marchand beim Marineminiſter, daß er einer beſtändigen Ueberwachung unterworfen ſei. Der Marineminiſter beantwortete die Beſchwerde damit, daß er Marchand anwies, ſich ſofort zu ſeinem Regiment zu begeben, obgleich ſein Urlaub noch nicht abgelaufen war. Marchand ſoll infolgedeſſen um ſeine Entlaſſung nachgeſucht haben. * Brüſſel, 6. April. Ueber das geſtrige Verhör Sipido's iſt mitzutheilen, daß er nach eindringlichen Er⸗ mahnungen, welche ſeine Eltern in Gegenwart des Unterſuchungs⸗ richters an richteten, ſich entſchloß, ein Geſtändn iß zu machen. Sipido gab an, daß er am Montag Abend mit 3 andern jungen Leuten im Volkshauſe zuſammen geweſen ſei. Er nannte dabei einen Schuhmacher Merret in St. Gilles. Er berichtete eingehend über eine Wette, um 5 Franken, welche Anlaß gab, daß er auf den Prinzen ſchoß. Der Unterſuchungsrichter ließ den Schuhmacher ſofort verhaften. Dieſer erkannte die von Sipido gemachten Angaben als richtig an, behauptete aber, Sipido nicht aufgefordert zu haben, ſondern dieſer habe ſelbſt geſagt, er wette um 5 Francs, daß er auf den Prinzen ſchießen werde. Weitere Erklärungen waren von Sipido nicht zu erreichen. Dadurch iſt nunmehr feſtgeſtellt, warum mehrere Perſonen mit auf den Bahnhof gingen, um dem Attentat beizu⸗ wohnen. *London, 6. April. Das Aeuterſche Bureau meldet aus Accra(Goldküſte) 5..: In Aſchanti ſind unter den verſchie⸗ denen Stämmen Feindſeligkeiten ausgebrochen. Die Telegraphendrähte ſind zerſchnitten; die Verbindung iſt unter⸗ brochen. Von hier begaben ſich ſtarke Abtheilungen Hauſſas nach dem Innern. Die Lage erſcheint ernſt. Der Gouverneur befindet ſich mit ſeiner Frau in Kumaſt. * Petersburg, 6. April. In Sebaſtopol wurden geſtern nach mehrwöchentlichen Verhandlungen 25 Perſonen wegen Durch⸗ ſtechereien bei Marinelieferungen zu Arreſt und Ver⸗ bannung nach Sibirien verurtheilt. 2** Deutſcher Handelstag. * Berlin, 6. April. Der Deutſche Handelstag trat heute zu einer Plenarverſammlung zuſammen, worin Staatsſekretär Poſadowsky die Begrüßungsanſprache hielt. Von der Regierung iſt auch der Reichsbankpräſtdent Dr. Koch anweſend. Geheimerath Frenzel eröffnete die Sitzung. Es wurde eine Reſolution zu Gunſten der Flottenvermehrung mit allen gegen eine Stimm⸗ enthaltung angenommen. In einer Beſprechung des Fleiſch⸗ beſchaugeſetzes äußerte der Referent ſchwere Bedenken über die Kommiſſtonsbeſchlüſſe des Reichstages. Er dankte der Regierung für ihr bisherige ablehnende Haltung und empfiehlt dagegen eine Reſo⸗ lution, daß der Handelstag gegen alle über die Bedürfniſſe des ſani⸗ tären Schutzes hinausgehenden Beſchlüſſe des Reichstages Namens der deutſchen Induſtrie, des Handels und der Schifffahrt Verwahrung einlege. Die Reſolution wurde einſtimmig angenommen. Der Vertreter von Gera enthielt ſich der Abſtimmung. Zur Frage der Beſteuerung der Waarenhäuſer erklärte Weikerk⸗ Berlin, man müſſe einem derartigen Ausnahmegeſetz auf wirthſchafk⸗ lichem Gebiete entgegentreten und beantragte eine Reſolution, wonach der Handelstag die Ueberzeugung ausſpricht, daß eine ſolche Steuer die wirthſchaftliche Zukunft des Landes gefährde und als Hemmniß der Entfaltung der wirthſchaftlichen und kommunalen Kräfte zurüc⸗ zuweiſen ſei. Maunheimer Handelsblatt. * Mannheim, 2. April.(Getreidebericht pro März.) Weizen: Die Grundtendenz im Getreidegeſchäfte war während des ganzen Monats März eine entſchieden feſte, wenngleich die Preiſe im Einklang mit den amerikaniſchen Börſennotirungen auf⸗ und abwärts ſchwankten. Daß eine intenſtvere Preisſteigerung nicht zum Durch⸗ bruch kam, mag hauptſächlich dem Umſtande zugeſchrieben werden, daß die ſichtbaren Weizenvorräthe in Nordamerita ſich von Anfang bis Ende des Monats ungefähr auf unveränderter Höhe gehalten haben— ca. 54 Millionen Bufhels gegenüber eirca 30 Millionen Buſhels um die gleiche Zeit im Jahre 1899—, während man auf ein Abnehmen derſelben gerechnet hatte. In Wirklichkeit iſt man heute aber allgemeim der Anſicht, daß die Weizenpreiſe ihren Tiefſtand erreicht haben und daß die geringſte Anregung genügen wird, dieſelben in die Höhe zu treiben; denn die argentiniſche Ernle iſt quantitativ bedeutend geringer, als man anfänglich angenommen hatte, und auch in Rußland und Rumänien ſind die Exportüberſchüſſe der letzten Ernten nicht ſehr bedeutend.— Die Umfätze an unſerem Markte waren ziemlich belang⸗ reich, hauptſächlich in Laplataweizen, deſſen ausgezeichnete Qualitäten von der Müllerei dieſes Jahr vorzugsweiſe gekauft werden. Die Ein⸗ fuhr aus Nordamerika war relativ ſchwächer und auch aus Rußland wurden nur ſchwächere Quantitäten bezogen, während von Rumänſen donauaufwärts, über Paſſau—Regensburg, einige Ladungen für Bayern zur Einfuhr gelangten, wohin dieſe Weizen beſſer rentirken, als die amerikaniſchen Sorken über hier bezw. Frankfurt a. M. Der Verbrauch ausländiſcher Weizen iſt aber verhältnißmäßig ſchwach, da unſer vorzügliches einheimiſches Produkt immer noch in guten Mengen zugeführt wird.— Roggen iſt im Preiſe höher gegangen. Es wuürde zwar nur Weniges von Rußland eingeführt, da der Konſum ſich vornehmlich mit inländiſcher Waare verſorgt.— Hafer hielt ſich während des ganzen Monats im Preiſe unveränderk. Neben nord⸗ amerikaniſchem Hafer iſt Verſchiedenes in norddeutſcher Waare hierher bezogen worden. Von unſerem badiſchen Hafer gingen verſchiedene Ladungen zu Saatzwecken nach der Schweiz.— Maſks war ſehr feſt und ſteigend in Anbetracht der geringen Maisernte, die man in Argen⸗ tinien erwartet. Das Geſchäft beſchränkte ſich faſt ausſchließlich auf nordamerikaniſches Mais, da die Vorräthe in Laplata⸗ und Donau⸗ mais bei uns erſchöpft ſind.— Braugerſte war ſehr ruhig; nur Weniges wurde in ungariſcher Waare zu nachgiebigen Preiſen ge⸗ handelt, während die ruſſiſche Futtergerſte ſich gut behaupten konnte. Wir notiren Ende März: Ruſſſſche Weizen 17.25—18 Amerikaniſche Weizen/ 17.25—18.—, Laplataweizen 17—18, Ruſſiſchen Roggen // 15.75, Mixed⸗Mais 11.—, Amerikaniſchen Hafer 14.25, Ruſſiſchen Hafer„ 13.75.— 15.—, Braugerſte, ungariſche, 17.50, Braugerſte, inländiſche,/ 16.50—17.—, Futter⸗ gerſte 13.75 per 100 Kilos, Bahnfref Mannheim. Berlin, 6. April.(Telegramm,) Effektenbörſe. Infolge der ſchwachen Haltung der weſtlichen Börſen lag der internationals Markt luſtlos. Von Lokalwerthen Kohlenaktien weſentlich erholt. Hüttenaktien nach weiterem Kursrückgang gleichfalls höher. Banken ſtill, doch behauptet. Bahnen ruhig. In der zweiten Börſenſtunde waren Montanwerthe weiter gut behauptet. Warſchau⸗Wiener ſteigend. Privatdiskont 4,25 Proz. Schlußcourſe. Ruſſen⸗Noten ept. 216.10, 3½ ¾ Reichsauleihe 97.—, 3% Reichsanleihe 86.30, 4% Heſſen 104.20, 3% Heſſen 84.—, Italiener 94.60, 1860er Looſe—.—, Lübeck⸗Büchener 153.—, Marien⸗ burger 80.—, Oſtpreuß. Südbahn 20.10, Staatsbahn 136.—, Lom⸗ barden 28 10, Canada Padfie⸗Bahn 97.50, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aktien 152.—, Kreditaktien 226.—, Berliner Handelsgeſell“ ſchaft 165 50, Darmſtädter Bank 140 60, Deutſche Bankaktien 204.10, Disconto⸗Commandit 191.10, Dresdner Bank 158.70, Leipziger Bank 171.80, Berg.⸗Märk. Bank 156.—, Dynamit Truſt 158.70, Bochumer 279.10, Conſolidation 400.25, Dortmunder 189.90, Gelſenkirchener 220.00, Harpener 237.—, 251.—, Laurahütte 280.50, Licht⸗ und Kraft⸗Anlage 114.50, Weſteregeln Alkaliw 214.50, Aſcherslebener Alkali⸗Werke 150.—, Seae Steinzeugwerke 306.—, Hanſa Dampf⸗ ſchiff 164.50, Wollkämmerei⸗Aktien 180.50, 4% Pf.⸗Br. der Rhein.⸗ Weſtf. Bank von 1908 100.—, 3% Sachſen 85.40, Stettiner Vulkan —.—. Privakdisconto: 4½ ½, Wein. * Aus Baden, 4. April. Die in letzter Woche ſtattgehablen Weinauktionen haben auf das freihändige Verkaufsgeſchäft durchaus keinen nachtheiligen Einfluß ausgeübt, indem daſſelbe ſich in ganz zufriedenſtellenden Bahnen bewegte. Das Hauptintereſſe des Begehrs bilden immer noch neben 9ger auch 98er Gewächſe. Mittlere Sachen, die bei den Auktionen auch weniger zum-Angebote kommen, wurden auch in den letzten Tagen in größeren Poſten gufgekauft. Bei füng⸗ ſten Umſätzen wurde in der Markgräflergegend SSer mit 45—56, 996 mit 36—50, 98er Rothwein mit 58—60 und gger dieſer Sorte mit 0, A8—55 bezahlt. In der Ortenau und Bühlergegend wurden in den Renchthalorten Verkäufe in 9ger 85 und Rothweinen zu Preiſen zwiſchen 70—120 bezw. zu 65—90 und in Offenburg und den bes nachbarten Weinorten in 98er und 9ger Weißwein zu Preiſen zwiſchen 55—60 bezw. 38.—48, in 98er Rothwein zu 60.—80, in Oger zu bis 65 und in Durlach in d8er Rothwein zu 120—130 perfekt. Am Kaiſerſtuhl gelangten einige Pöſtchen 98er zu 40—50, Oder zu 35—45, Oger Rokhwein zu 42—50 und 98er dieſer Sorte zu 80—60 zum Abſatze. In der Vodenſeegegend wurde 9ger Weiß⸗ und Roih⸗ wein zu Preiſen von/ 23—30 bezw. zu 30—45 und im Breisgaun oger zu 38—40—45 abgeſetzt. Kleinere Transaklionen wurden in der Taubergegend 9ger zu 35—42 und in der Netkargegend 9ger zu 45—55 und in Rothwein bis zu 60 perfekt. Alles per Hektolilef. * Dürkheim, 4. April.(Wein⸗Verſteigerung,] derr Konſul Julius Goldſchmit(Beſitzer des hieſigen ehemals L. Fiz⸗ ſchen Weingutes) läßt unterm 18. d. Mts. dahier im Hotel Häußling ca. 105,000 Liter 1898er(Taxe pro 1000 Liter 400—500—600— 700) und ca. 14,000 Liter 1897er Weißweine(Taxe 550—680 bis 750—850—1000—1400) verſteigern; außerdem kommen noch zwet Poſten g5er und O8er Dürkheimer Rothweine(Taxe en 550) zum Ausgebot. Dieſe Weine entſtammen beſſeren und beſten Dürkheimier und Ungſteiner Reblagen(„Probelſtein“,„Schekenböhl“,„Frohnhof“, „Weilberg“,„Spielberg“ etc.)— nur eigene Kreszenz und ſelbſt⸗ gekelterte Trauben; Riesling und Traminer; ſämmklich reine Natur⸗ weine, wofür volle Garantie geleiſtet wird. Die 1896er probiren ſich als friſche raſſige Marken, bevorzugten moſelartigen Genres, welche infolge ſtreng originalgehaltenen Charakters beim Handel und in Konſumentenkreiſen gleich lebhaft begehrt ſind; nur noch einzige der⸗ artige Kollektion. Die 189 7er ſind ſchöne, ſaftige, aromatiſch⸗pikants Gewächſe, deren Lagerbeſtände nur noch minimal. Beide Jahrgänge Weißweine, ebenſo wie die ſehr anſprechenden gehaltvollen Rothweine, zeichnen ſich durch Reintönigkeit infolge beſter Kellerpflege aus und iſt der normirte Preisanſatz ein anerkannt ziviler.— Weitere Probe Tage: 6. und 18. d. Mts.(Verſteigerungstagh. — 5 Anſtreicher, Lacktrer, Geſchirr⸗ und 4. Seite. General⸗Anuzeiger. Mannheim, 6. April. I ndlische Bank. In der heute stattgehabten Generalversamm- 5 ljung wurde die Dividende für das Geschäftsjahr 1899 auf 7 pOt. oder Mk. 21.— pro Actie festgesetzt und gelangt dieselbe gegen Einreich- ung des am 1. Juli d. J. verfallenden 29. Divi- denden-Coupons schon jetzt zur Einlösung: in Mannheim bei der Bankkasse, „ Karlsruhe„„ Kasse unserer Filiale, „ Frankfurt a. M.„ den Herren M. A. v. Roth-5 schild& Söhne, „ Berlin„ ller Direction der Disconto- Gssellschaft. Die Dividende-Coupons sind mit arithmetisch geordneten Nummern-Verzeichnissen, wozu For- mulare an den betr. Zahlstellen in Empfang ge- nommen werden können, einzureichen. Mannheim, den 4. April 1900. 49806 Die Direction. Bei Sterbefällen halte mein größtes und reichhaltigſtes Lager in Sterbekleidern für jedes Alter und in allen Preiſen, Bouquets, Kranzſchleifen, Arm⸗ u. Hutflor, Blech⸗, Laub⸗ N. Perlkränzen, ſowie Friedhofkreuzen in allen Größen beſtens empfohlen. 44159 Bei der Maaßnahme für den Sarg können Alle Beerdigungs-Gegenstände beſtellt werden und. liefere dieſe mit dem Sarge in das Trauerhaus. J2, 4. Fr. Vock..6. Blumen⸗ und Kranz⸗Fabrik von 30011 OCarl Friedle 0 6, 34 Mannheim. O 6, 34 8 85 SPecialäität: Brautkräuze und Schleier, On muni on- K nd Kreis⸗Verkündigungsblatt. kaufen? Marktſchreiende Reclamen und Annoncen ꝛc., direkte N auch indir kte Anpreiſungen, oft ſehr verlockende billige ch das auffallende Hervorheben der ſogenannten erſtklaſſigen Fabrikate, machen den meiſten rklich gutes Rad zu kaufen.— In den meiſten Fällen handelt es ſich um Räder aus ſoge⸗ oncurſen, inſolventen Fabrikfilialeu, mithin verlegene Waare, ältere Modelle. bDas Gute ist daher das Billigste.A Man kaufe deshalb nur wirklich erſtklaſſige Fabrikate, Erzeugniſſe alter renommirter Fahrradwerke wie: 46491 Premier Schladitz vertreten durch vertreten durch Georg Sehmidt Rich. Assmann] Ferd. Mayer Wilh. Mayer D 2, 4. 8 3, 3. Preiſe und Bedingungen, ſch Käufern die Wahl ſchwer, ein wi nannten Namſchgeſchäften, C Neckarsulmer vertreten durch Dürkopp vertreten durch Große Wallſtadtſtraße Nr. 14. Ich gewähre auf alle Gardinen, Stores n Ronleaux d. d d d d d d d d 30. d 26. 5 Tagl. Karl Friedrich e. S. Karl. d d d d d d d 5 da ich wegen Raummangels dieſe Artikel aufgeben muß. Bekanntlich ſind meine feſten Verkaufspreiſe deutlich in Zahlen an Ifft, Planken. 5 jedem Gegenſtand vermerkt. Mannheim. Kränze, flutblumen, Palmen etc. eto. Arbeitsmarkt 15 5 er entral-Anstalt Todes-Anzeige. für Arbeltsnachwels jeglicher Art. 8 1,17. Mannheim 8 1, 17. Telephon 818. 95 Ole Anſtalt iſt geöffnet an Werk tagen von s bis 1 Uhr und von —6 Uhr. Stelle ſiuden. Mänullches Perſonal. Buchbinder, Burſtenmacher, olzdreher, Friſeure, Barbiere, järtner, Glaſer, Gußputzer, Korb⸗ macher, Kübler, Küfer, Maler. bewahren. Wagen⸗Sattler, Bau⸗Schloſſer, 3. Wilh. Hettinger, Wagenw. u. Kath Eck. „Karl Straub, Tagl. u. Barb. Sieber. Hch. Kreß, Auslfr. u. Luiſe Betſcha. Frdr. Weit, Schmied u. Clara Kohl, Karl Werthwein, Hilfsſchaffner u. Pyilippine Reiß. Joſef Pfiſterer, Bahnarb. u. Roſa Mohr. Herm. Grein, Steinh. u. Chriſtine Vollweiler. Karl Lautenſchläger, Kaufmann u. Paula Baum. Jakob Müller, Maurer u. Anna Boſſert. Och. Böſer, Kaufm. u. Magdal. Leitzig Joh. Deinhardt, Former u. Kath. Herdinger, Gottlieb Wandel, Küfer u. Liſette Weber. FIrdr. Scheufler, Schreiner u. Ling Steinbach, Gg. Juhl, Tüncher u. Maler u. Maria Arnold, Joſef Hüſam, Schloſſermſtr. u. Frieder. Belz. Arthur Fuchs, Kaufm. m. Pauline Nauen. 31. Joh. Bechold Bahnarb. m. Kath. Friedrich. Am 5. April verſchied in Würzburg, im Kreiſe ſeiner Angehörigen, unſer früherer Mitarbeiter D0 5 0 Herr Karl Geiger, Handlungsgehilfe, im Alter von 24½ Jahren, was wir ſeinen hieſigen Freunden und Bekannten hiermit anzeigen. Dem ſo früh Entſchlafenen, welchen wir wegen ſeiner Pflichttreue ſchätzten, werden wir ein ehrendes Andenken nNRRdo d Y ðο Manmnheim, 6. April 1900. Bassermann Hufbeſchlagſchmied, Schneider, gr. 5 flel tücke, auf Woche, Bau⸗ . Möbelſchreiner, Schuhmacher, Steinhauer, Spengler, Tapezier, Wagner. 75 Bäcker üchbinder, Dreher, ſaniker, Graveur, Sattler, und Urgroßmutter Schmied, Schneider, Schreiner, Spenglec, Tapezier. ne Handwerk. Arbeiter. 5 W 5 le im damen der tlauernden finterbliebenen ſurd Her He Fe. Lamilie Weeczern. terin, Lehrmädchen, Bügletin, mmermädchen für Heriſchaft, Frz. Bertel, Fabrikarb. m. Pauline Strittmatter. Frdr. Bott, Former m. Eliſabeth Waibel. Gg. Diel, Schloſſer m. Karol. Augenſtein. Ludw. Ehſcheid, Tagl. m. Magdal. Knieriemen, 31. Aug. Wagner, Bäcker m. Dorothea Schäfer. 31. Dr. Karl Neumeyer, Rechtsprakt m. Anna Hirſchhorn. 31. Nikol. Spilger, Schreiner m. Marg. Dülp. Joſef Bender, Schloſſer m. Marie Hofherr. Joh. Ginglſeder, Müller m Gertrud Haas. Alois Kaul, Monteur m. Barb. Stoll. Karl Kern, Tapezier m. Veronika Laible. Aug. Kiefer, Aichgehilfe m. Bertha Haug. Edm. Krauß, Kaufm. m. Natalie Senftleber, Emil Rickert, Tagl. m. Kath. Schwahn. Herm. Stumpf, Muſiker m. Chriſtine Hofmann. Dr. phil. Richard Roſenhagen, Oberlehrer m. Marie Müller geb. Haſche. Emil Blum, Agent m. Jenny Chriſtian Frank, Poſtbote m Frdr. Gerſtner, Kellner m. Roſa Bannholzer. Alex Heller Bauführer m. Aung Barb. Mümpfer, Ferd. Leinz, Gärtner m. Karol. Bayer. Todes-Anzeige. Elektrotechniker, ri eur Cärtſer⸗ 85 Freunden und Bekaunten die traurige Mittheilung, 10 Kaufmann, Kupferſchmied, Me⸗ daß unſere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter ee,Fran Thereſin Weczern Ww. elbk Perſongt 105 heute früh 3 Uhr im 90. Lebensjahre ſanft entſchlafen iſt. 1 1 Mannheim, 6. April 1900. Kellnerin. Die findet Sonnta „den 8. April, Vor⸗ 20 Kleidermacherin, Maſchinen⸗Näh⸗ mittags ½12 Uhr vom Trauerhauſe M 2, 6 aus ſtatt. krin, Laufmädchen Mouatsfrauen, nn 85 Sortixerin, Fahrtkarbeiterinnen, Mädchen nach Paxis und Metz zu kleinen Familien. Vormittags 11 uhr, Werde 5 im Börſenkokale März. Verkündete. für Rech aung 29. Arthur Hänſchel, Kunſtgärtner u. Emilie Bender. 29. Anton Schäfer, Bäcker u. Kath. Sinn. 00 7 8 0 W eizenmehl 29. Adam Kraus, Cementirer und Chriſtiane Craiß. A 29. Joh. Karl, Hilfsportier u. Thereſe Hahner. Uf entlich verf eigern. 229. Karl Layer, Bäcker u. Barb. Frey. er 5 2 20., Friedr. Wunder, Herrſchaftsdiener u. Erneſt. Wieland. Schulentlaſſenes Mädchen 30. Jak. Fiſcher, Trambahnk. u. Anna Ayaße. Nachm zu Kindern geſucht. 30. Gg. Rödel, Maurer u. Clara Betzka. „Off., unter Nr. 48600 an die 31. Peter Rückert, Maurer u. Pauline Allmann. Expedition dſs. Bl. 31. Joſeß Wodech u. Viktoria Schock. 5 arterre 31. Joſef Baunach, Eiſendreher u. Lina Kiſtler. Lagerraume er Kel⸗31. Tbomas Schneider, Schreiner u Paulie Ullmann. ler zu miethen geſucht. 31. Gg. Ehrmann, Bierk. u. Chriſtiane Meiſter. Otffert unter E. M. Nr. 49298 5 an die Exped. dſs. Blis. erbeten. April. ſchöne Eckwohnung 113,1, it freiem Ausblick, 7 gr. Pebtee ete 5 8. Guſt Leitz, Metzger m. Marie Schönleber. Herm. Libboner, Kaufm. m. Bertha Wittmann. Max Mayer, Kaufm. m. Alice Schneider. Job. Schneider, Schuhmachermſtr. m. Gliſab. Kirch geb. Daniel Stamm, Tapezier m. Magdal Engert. Maxtin Wolf, Friſeur m. Emma Kolbenſchlag. Wernz, Landw. m. Eliſab. Schenkel. el e. T. Luiſe Em 0 feutlice dperſtei Anusing ans den bürgerl. Standesbüchern der eg ee Sladt Mannheim. %%ꝙ(T( 8180 N5 G d. Kfm. Wilh. Romm Eigarrenhdlr. Jul. Bruch e. T. Elſa Bankdirektor Laurent Bögel e. T. Ilona Leonore Elſe. Auslfr. Gervaſius Böger e. S. Karl Wagenw. Joh. Chriſtof Reicherdt e. Tagl. Joh. Billian e. T. Eliſe. Hilfsaufſ. Hch. Kirrſtetter e. T. Anna Philippine. Weichenw. Kaſp. Sterzenbach e. S. Jak. Alfred. Wagenw. Leop. Hönig e. T. Barb. Joha. Poſtſchaffner Theod. Fritz e. S. Frdr. Leop. Tagl. Theod. Münch e. T. Anna Maria, Kaufm. Peter Mack e. T Kath. Gipſer Math. Hofmann e. S. Leop. Gasarb. Joh. Max Ernſt e. S. Karl Joh. Schloſſer Aug. Ritter e. T Maria Kath. Tagl. Nikol. Erkert e. S. Nikol. Schreiner Jul. Müller e. T. Emma. d. Fabrikarb. Jak. Stark e. T. Frieda Anna. „d. Platzaufſ. Joh. Leonh. Deichelbohrer e. S. Frdr. olzdreher Karl Aug, Huhnd e. T. Ida Thereſia. chreiner Frz Jof Schutter e. T. Eliſab. 28. d. Schloſſer Leop Keller e. S. Leop. kannheim, den 4. April 1900.] 29. Emil Kuhring, Bureauvorſt. u. Prisca Schaufelberger. 5 er 30, Karl Knaupp, Gipfer u. Bertha Brand. SGerichtsvollzieher. 30. Karl Martin, Ingenieur u. Eliſab. Frey. Aug. S. Weorh Joh. IL 13 1 5½ Stock, abgeſchl.] 1. Hch. Heidenheim, Kaufmann u. Anna Dreyfus. Wohnung, 8 Zim.] 2. Anton Zettler, Hafenarbeiter u. Marie Rottmann, dadeen Zun goſort otter ſeutes] 2. Och. Gräff, Bureaugeh. u. Roſine Schmid. Werm. Iu 5 5 dark. 2. Joſef Vögele, Fabrikarb. u. Kath Sohn. .Lahuhof eSt.] 2. Adolf Kininger, Bahnarb. u. Anna Rudolſt, im 2 Irz. Abele, Bahnarb. u. Marie K Zub. 3. Leonh Krenkler, Bahnarb. u. Ling Mehl. Zimmermann Pius Schilling e S. Karl Frdr. „Zimmermann Karl Chr. Gurr e T. Wilhe. Joha. „Tagl. Joh. Habermaier e. S. Johann. Kaufm. Theod. Wolff e. T. Johanna. Verſ.⸗Inſp. Guſt. Frdr. Wallis e. S. Fritz Ernſt, „Mag.⸗Arb. Gg. Settelmayer e. S. Robert, Friſeur Jak. Ziemer e. T. Helene, Hauſirer Joh. Wilh. Dehouſt e. T. Marie Joha. Wilye, Werftobm. Joh. Sanns e. S. Ernſt Joh. „Waagmſtr. Joh. Mart. Ueberrhein e. S. Fror, Kaufm Karl Duſſel e. S. Ernſt Frz. Karl. Mag.⸗Arb. Leop. Adler e. S. Markus. Tagl. Kaſp. Böhler e. T. Melanie Kath. Tagl. Jul Beilfuß e. T. Suſ. Marie Karol, Milchkuranſtaltsbeſitzer Gg. Mich. Rieg e. T. Ro⸗ ſine Luiſe. 1 Paul Schnabel e. S. Hugo Frz. „Poſtaſſiſt. Lorenz Albert Staub e. T. Joha. Frzska,. Bierk Joh. Peter Balſchbach e. S. Peter. Poſtaſſiſt. Herm. Joh. Heim e. T. Maria Frieda Margaretha. 26. d. Kaufm. Gg. Fror. Filſinger e. T. Philippe. Eliſab. 30. d. Wagenw.⸗Geh. Joh. Pet. Stutz e. S. Karl., 61. d. Schreiner Joh. Fink e. S. Johann. d. Wagner Aug. Frank e. T. Aug. Marie. d. Cementarb. Ludw. Kirſchenmann e. T. Marie, d. Kfm. Andr. Karl Fanz e. S. Hch. Irdr. d. Kohlenhdlr. Jak, Ludw. Dietrich e. T. Marie. d. Flaſchenbierhdölr. Gg. Frdr. Triebig e. T. Luiſe Eliſabeth. 28. d. Schloſſer Wilh. Stork e. T. Marg. Johanng. „Tagl. Peter Ant. Eſter e. S. Ludwig. d. Kaufm. Lippmann Geismar e. S. Stiegfr. Erich, Schiffer Joh. Leop Zenz e. T Hel. Mariane. d. Schutzm. Gg. Karl Scipin e. S. Aug. Wilh. Karl. d d d Wirth Max Baſtian e. T. Anna Chriſtiane, Maurer Albin Friedrich e. S. Wilh. Albin. „Scbutzm. Gg. Stkreubert e. T. Frieda Aug. „fenſetzer Val. Wühler e. T. Anna Maria Magdal, Bäcker Heh. Frey e. S. Jak Irdr. d. Schneider Joh. Reiß e. T. Julie Anna Ther. 29. d. Kaufm. Emil Wilh Walliſer e. S. Herb Otto Ludw, d. Heizer Gg. Nikol. Kirchner e. T. Dor. Marg. d. Glaſer Frz. Dugeorge e. T. Anna Sophie. d. Schloſſer Karl Klein e. T. Bertha. d. Maſch.⸗Arb. Mart. Doſch e. T. Anna Thereſia. d. Streckenw. Raim. Stroh e. T. Anng Kath. Roſine, d. Buchhdlr. Hch. Guſt. Conſtantin e. S. Max Hch. d. Grundarb. Joh Nikol. Bauer e. T. Anng. d. de Johs. Schwerdel e. S. Anton. d. Kfm. Jul. Benedum e. S. Martin. d Schloſſer Jul. Schneble e. T. Wilhe. Maria Anng d. Metallg. Konr. Rhein e. S. Hch Konr. d. Schloſſer Ant. Schmitt e. S. Georg. d. Schneider Jul. Karl Hofmann e. S. Wilh. Frz. d. Baggermſtr. Johs. Hagenlocher e. T. Gliſab. „d. Tüncher Eugen Schiemer e. T. Marg. Roſa. ärz. Geſtorbene: 19. Softe geb. Volb, Chefr. d. ſtädt. Tgl. Karl Häfner 80 hef f Tgl. Karl Häfner, 0 DD ο f== 90 30. Barb. geb. Weber, Ehefr. d. Tgl. Johs. Ihrig, 25 J. a. 7 M 30. d. verh. Schauſpieler Joſ. Berchem, 37 J.„ad. 30. Joha. Roſine geb. Meier, Wwe. d. Schuhm. Karl Wilh. Hellwarth, 90 J. a. 29. Aug. Kath., T. d. Schiffers Nikol. Saul, 5 M. 8 T. a. 30. Friedr. Phil., T. d. Bierk. Ludw. Ullrich, 1 J. 18 T. a, 31. d. verh. Kellner Ludw. Wagner, 39 J. 1 M. a. 31. d. verh. Seiler Aug. Romer, 70 J. 3 M. a. 31. Helene, T. d. Friſeurs Jak. Ziemer, 6½ St. a. 35 1 0 0 5. Goneh 23 J. 1 M. a. 1. Marie Magd. geb. Cronenbold, Ehefr. d. penſ. Poſtſch. Hch. Wiederkehr, 67 J. a. a 31. Magdal geb. Baus, Ww. d. Schreiners Jak. Mehler, e Lochbühler, 63 J. 1 M. a. April. 1. Suſ. Selma, T. d. Schuhm. Guſt. Kooß, 8½% M. a. 2. Bertha, T. d. Schloſſers Karl Klein, 25 St. a. 65 J. M.. 2 5 prakt. Arzt Dr. med. Max Rothenberg, 81 J. 925 2. Barb. geb. Noll, Ww. d. Maurermſtrs. Joh. Bren 74 J. 1 M. a. 2. d. led. Kaufm. Ludw. Friedr. Kaufmann, 27 J. 1 M. a. 3. d. verh. Fabrikarb. Friedr. Kreuzbauer, 71 J. 2 M. a. 4. Sofie Frieder., T. d. Küfers Chriſt. Lutz, 1 J. 5 M. 4. Eva geb. Stöckle, Ww. d. Tagl. Joh. Sommer, 89. 4. Eliſe, T d. Tagl. Karl Heß, 24 T. a. 4. Frieda Kath., T. d. Schreiners Karl Lenz, 4 M. 28. T. 4. Anna Irma, T. d. Wagenw. Ferd. Weber, 1 M. 18 T. 4. Hedw. Jul., T. d. Kaufm. Pet. Doßenbach, 10 M. 4 T. 4. d. led. Schriftſ. Jul Joh. Schauter, 22 J. 2 M. a. 4. d. verh. Tagl. Serafin Rufo, 31 J. 11 M. a. 4. d. led. Suſ. Erwin, 20 J. 4 M. a. 5. Martha geb. Biſſinger, Ww. d. Malers Rud. Manz, 50 J. 9 M. a. d. . a. a. a. 4. Marie Joſefa Eliſab, T. d. 8 iſab., T. d. Kaufm Jak, Schmidt, dr. Kn Fabrikarb. u b. Jhs Eli Joh. Phil, Utz e. T. . ̃——.——— 5. Lorenz Reinhold, S. d. Wirths Johs S halk, M. 5, Karl, S. d. Dec⸗Malers Emil Sranb, 8 M. d d „d. Metzger Karl Frdr. Riexinger e. T. Eliſe Pauline. d d 81. Anna Maria geb. Becker, Ww. d. Schuhm, Lambert 1. Adolf Jak., S. d. T Privatm. Jak. Renz, 2 J. 10 M. a. 1. Chriſtine geb. Siebach, Ehefr. d. Hdlrs. Friedr. Bauer, 3. Eliſe Marie, T. d. Schiffers Hch. Overdick, 3 M. 8 T. a. 5. Marie geb. Ochs, Ww. d. Bildh. Georg Kaſt, e1i J. 11 M. a. 5 Typ hält Flot leitu mur liſch 1895 ſtatt ond Land