deten ag und 9ft +* 12.— .— 12.50 39.50 36.— 25.— 12.— Ichen bdes 1105 gum. haar, A⁊u Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2958. Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Juſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. „Zeile 60 Pfg. inzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppet⸗Nummern E 6. 2 Badiſche Volkszeitung.) Mannheimer der Stadt Maunnheim und Umgebung. (110. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Jon Verantworflich für Politik! Dr. Maul Harms. für Theater, Kunſt u. Fenilleton: Dr. Friedrich Walter. ſür den lolaleit und prov. Cgeill! Eruſt Müller. für den Inſerateutheil: Karl Apfel. Notgtionsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei,(Erſte Maunheimer Typograpb Auſtalt.) (Das„Maunnheimer Journal“ iſt E bum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannbeim⸗ (Mannheimer Volksblatt.) rudl. + 6. 2 Nr. 194.(Mittagblatt.) Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Freitag, 27. April 1900. (Jelepyon Ur. 218.) Deutſcher Reichstag. 181. Sitzung vom 26. April.(Schluß.) Graf Kanitz(conſ.) kann ſich perſönlich über eine Milderung der Sperrmaßregeln nicht begeiſtern. Dieſe müßten ſtrengſtens durch⸗ geführt werden. Redner ſpricht gegen den Antrag. Herold(Centrum) begründet den Antrag Remboldt. Der Direktor im Reichsgeſundheitsamt Köhler erklärt, es be⸗ ſtehe die Hoffnung, daß die im Reichsgeſundheitsamte angeſtellten Ver⸗ ſuche bald zum Abſchluß führen würden. Das Vorgehen gegen die Seuche könne immer nur empiriſch ſein. Das Verlangen, die Sperre von Laien abhängig zu machen, die amtlich ſich niemals mit der Seuche befaßt hätten, würde zu bedenklichen Folgen führen. Die Hauptſache bleibe, möglichſt ſchnell einzugreifen. Graf Klinkowſtröm betont, Sperrmaßregeln lönnen nicht 11 105 genug durchgeführt werden, wenn man der Seuche Ferr werden wolle. Nach weiterer unerheblicher Debatte wird der erſte Theil der Ent⸗ ſchließung Remboldt einſtimmig angenommenz der zweite Theil mit dem Antrag Boeckel abgelehnt. Die Entſchließungen betreffend Aufhebung der Zollfreiheit der Schiffsausrüſtungsgegenſtände, ferner betreffend den Verkauf von Saccharin werden von der Tagesordnung abgeſetzt. Es folgen Petitionen. Die Petitionen gegen unbefugte Nach⸗ bildung von Photographieen wird zur Erwägung überwieſen. Die Petition betreffend den Waarenhandel in Togo wird zur Kenntniß⸗ gKahme überwieſen. Eine Reihe von Petitionen werden durch Uebergang zur Tagesordnung erledigt. Bei der Petition betreffend die Einführung einer Maximalarbeitszeit in der Textilinduſtrie beantragt die Kom⸗ miſſion Ueberweifung zur Kenntnißnahme. Ein Antrag Dasbach (Centr.) auf Ueberweiſung zur Tagesordnung findet nicht die nöthige Unterſtützung, ebenſo ein Antrag Fiſcher(Soc.) auf Ueberweiſung zur Berückſichtigung. Nach unerheblicher Debatte wird der Kommiſſtons⸗ antrag angenommen; hierauf vertagt ſich das Haus. Eingegangen iſt eine Interpellation betreffend Abänderung des Weingeſetzes. Nächſte Sitzung morgen 1 Uhr. Tagesordnung: Obige Inter⸗ pellationen und Petitionen. Schluß 5½ Uhr. Kaiſerbeſuch. Karlsruhe, 26. April. Ein herrlicher heller Frühlingstag, ein richtiges Kaiſer⸗ wetter, verſchönt die Anweſenheit des Schirmherrn des Reiches in den Mauern unſerer Stadt. Ganz Karlsruhe war auf den Beinen, um den Kaiſer zu ſehen und zu begrüßen. Das dichte Spalier einer erwartungsvollen Menge ſtand vom Bahnhof bis zum Schloß, auf dem Schloßplatz vornehmlich die liebe Jugend und die Mädchenſchulen und Penſionate. Auch die Kadetten waren ausgerückt. Der Empfang des Kaiſers war ganz zwang⸗ los und herzlich wie bei einem richtigen Familienbeſuch. Bald nach 2 Uhr fuhr die Großherzogin zum Bahnhof, während der Großherzog mit Rückſicht auf ſeine Rekonvalescenz und wegen der etwas windigen Luft den kaiſerlichen Neffen im Schloß erwartete. Am Hauptbahnhof waren inzwiſchen zum Empfang eingetroffen Prinz Max, der preußiſche Geſandte v. Eiſendecher mit Gemahlin, der kommandirende General v. Bülow, der Flügeladjutant des Großherzogs Generalmajor Frhr. v. Schönau⸗Wehr, die Oberſchloßhauptleute Freiherr v. Seldeneck und v. Offenſandt⸗Berckholtz, der Amtsvorſtand Geh. Regierungsrath Föhrenbach und der Ordonnanzoffizier Oberleutnant Frhr. v. Holzing⸗Berſtett. Die Großherzogin war begleitet von dem Oberſthofmeiſter Frhr. v. Edelsheim und Fräulein v. Landenberg, die für die erkrankte Hofdame Freiin Cilien auf dem Felde. Roman von Arthur Zapp. (Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Die Gräfin griff auf's Gerathewohl hinein und brachte zuerſt ein goldenes Kreuz zum Vorſchein. An jedem der vier Enden funkelte ein Rubin und in der Mitte warf ein großer Diamant blitzende Lichter. Dann ergriff ſie ein koſtbares Arm⸗ band, in deſſen Mittelſchloß ein Bildniß des Kaiſers Franz Joſef eingefügt war. Umgeben war das medaillonartige Bild von einem Kranz ſelten ſchöner Onyxe, die in den wunderbarſten Farbenſpielen ſchillerten. Das nächſte Schmuckſtück, das ſie dem Käſtchen entnahm und dem ſprachlos bewundernden jungen Manne zeigte, war ein neunzackiges Diadem mit Brillanten. Sie ſteckte es mit einer raſchen Bewegung in ihr Haar. „Iſt es nicht hübſch?“ fragte ſie mit einem leiſen Anflug von Kolketterie. Er ſah ſie mit glänzenden Augen an; ſein Herz klopfte heftig und enthuſiaſtiſche Worte begeiſterter Bewunderung wollten ſich ihm auf die Lippen drängen. Aber ſie wandte ſich raſch von ihm ab und legte das funkelnde Diadem in den Schmuckbehälter zurück. Und abermals ſenkte ſie ihre Rechte in den Kaſten. Einen unſicht⸗ baren in einen ſchwarzen Umſchlag gehüllten Gegenſtand brachte ſie diesmal zum Vorſchein. Als ſie es hinaushob, ging eine merk⸗ würdige, auffallende Veränderung mit ihr vor. Sie erblaßte ſicht⸗ bar, ihre Mienen zuckten ſchmerzlich, ihre Hände zitterten, während ſte das Papier herabſtreifte. Ein kleines Bild in goldener, mit Edelſteinen beſetzter Faſſung war es, das Portrait eines jungen Mannes in öſterreichiſcher Offiziersuniform. Sie hob das Bild 16) und der kommandirende General geladen ſind. v. Schönau bei Ihrer Königlichen Hoheit Dienſt thut. Der Ein⸗ gang zu den Fürſtenzimmern war mit Teppichen belegt und mit Pflanzengrün, Fahnen und Wappenſchildern geſchmückt. Pünkt⸗ lich zur feſtgeſetzten Zeit 2 Uhr 20 Min. meldete der Bahnver⸗ walter Markgraf, daß der Sonderzug des Kaiſers einlaufe. Von zwei Expreß⸗Normallokomotiven gezogen fuhren fünf der be⸗ kannten blau⸗ und weißlackirten langen Salonwagen langſam an. Im letzten war der Kaiſer, der in der Uniform ſeiner Mannheimer Kaiſergrenadiere raſch heraustrat und von der Großherzogin auf beide Wangen geküßt wurde, während er ſeiner Tante ritterlich die Hand küßte. Prinz Max erhielt einen kräftigen Händedruck; dann wurde die ſich tief verneigende Frau v. Eiſendecher mit einem Handkuß vom Kaiſer begrüßt und Frl. v. Laudenberg von der Großherzogin präſentirt. Die übrigen Karlsruher Herren wurden alle vom Kaiſer mit gnädigem Händedruck ausgezeichnet und angeſprochen. Er trug zur Uni⸗ form wie gewohnt die Abzeichen eines Generaladjutanten mit umgehängtem grauen Havelock, ſah ſehr friſch aus und war in aufgeräumter Stimmung. Beim Erſcheinen des Kaiſers vor dem Bahnhof ſetzten die Hochrufe des Publikums ein, die ſich den ganzen Weg bis zum Schloß fortpflanzten und erneuerten. Die deutſchthümlichen Burſchenſchafter, die ſich am Bahnhof auf⸗ geſtellt hatten, riefen„Heil“ und zogen die Aufmerkſamkeit des Publikums auf ſich. Im Schloß wurde der Kaiſer von ſeinem Oheim dem Großherzog mit herzlicher Freude begrüßt und nach ſeinem alten Quartier im öſtlichen Schloßflügel geleitet. Um 4 Uhr fand Thee bei den Königlichen Hoheiten ſtatt, wozu Prinzeſſin Wilhelm und Prinz Max geladen waren. Abends beſucht, wie telegraphiſch ſchon kurz gemeldet wurde, der Kaiſer mit den Großherzoglichen Herrſchaften das Theater, dort wird im Zwiſchenakt zu Abend gegeſſen werden. Morgen Nachmittag %1 Uhr iſt Familienfrühſtück im Schloß, wozu auch die Fürſtin zur Lippe und Prinz Karl kommen, und der preußiſche Geſandte Im Gefolge des Kaiſers ſind folgende Herren: der vortragende Generaladjutant, General v. Hahnke, der Kommandant des kaiſerlichen Haupt⸗ quartiers, General v. Pleſſen, der Generalmajor à la suite v. Scholl, der Flügeladjutant Major Frhr. v. Berg, als Ver⸗ treter des Auswärtigen Amts der Petersburger erſte Botſchafts⸗ ſekretär mit dem Rang eines außerordentlichen Geſandten v. Tſchirſchty und Bögendorff, der Hofmarſchall Frhr. v. Egloff⸗ ſtein und der 2. Leibarzt Oberſtabsarzt Dr. Ilberg. Morgen Nachmittag 2,20 Uhr gedenkt Seine Majeſtät Karlsruhe wieder zu verlaſſen, um zum ernſten Mal unſeren herrlichen Schwarz⸗ wald und den Fürſten von Fürſtenberg auf ſeinen ſchönen Beſitzungen daſelbſt zu beſuchen.(Bd. Ldsztg.) Japans Verhältuiß zu den Großmächten und zu China. 88 Aus Tokyo, 25. März, wird uns geſchrieben: Eng⸗ land hat augenblicklich in Japan einen Stein auf dem Brett der Weltpolitik, der ihm ſo leicht nicht genommen werden und bei guter Gelegenheit zu entſcheidenden Zügen benutzt werden kann. Die rückſichtsloſe Handelspolitik ſeiner nächſten Nachbarn(Ruß⸗ land und Amerika) treibt das oſtaſiatiſche Inſelreich zuſehends in die Armee des ſeegewaltigen Albion. Das Verhältniß von Japan an ihre Lippen und küßte es, während ihren Augen die hellen Thränen entſtrömten. „Mein armer, armer Onkel Rudolf!“ flüſterte ſie. Hans Gieſebrecht ſtand in tiefer Ergriffenheit neben ihr. Er erkannte in dem Bildniß den verſtorbenen unglücklichen öſter⸗ reichiſchen Kronprinzen. Ihre Thränen rannen immer reichlicher, ihr Schmerz war ſo erſchütternd, daß es ihn kalt und heiß durch⸗ ſchauerte. Peinlich empfand er ſeine Ohnmacht, ſie zu tröſten. Sie ſelbſt ſchien diesmal ihre Faſſung gar nicht wieder gewinnen zu können. Sie drückte ihr Taſchentuch gegen die Augen und ſchluchzte in einemfort. Endlich kamen ein paar unzuſammen⸗ hängende Worte hinter dem Spitzentuch hervor:„Entſchuldigen — aber ich— er war ſo gut, ſo lieb, er hatte ein ſo goldenes Herz Ihre Stimme erſtickte wieder in hervorbrechendem Schluchzen. Hans Gieſebrecht zog ſich zur Thür zurück. „Verzeihung,“ ſtammelte er,„ich bin verzweifelt, ſo trübe Erinnerungen in Ihnen geweckt zu haben, gnädigſte Gräfin. Verzeihung!“ 9 Er verbeugte ſich tief und ging. Unten erwartete ihn ſein Vater in ſpannendem Intereſſe. „Nun,“ fragte der alte Herr, als ſein Sohn in das Wohn⸗ zimmer zurückkehrte,„zweifelſt Du noch immer, daß ſie die Tochter des Erzherzogs iſt?“ Hans Gieſebrecht war von den eben empfangenen Eindrücken noch ſo benommen, daß er nicht zu antworten im Stande war. Er ſchüttelte nur energiſch voll Ueberzeugung mit dem Kopf. Papa Gieſebrecht ſah triumphirend zu ſeiner phlegmatiſchen, geiſtig und ſeeliſch etwas ſchwerfälligen Ehehälfte hinüber. „Haben ſie denn gezahlt?“ fragte dieſe, ſich an ihren Sohn wendend. „Ge—gahlt?“ wiederholte der junge Mann fragend und blickte verſtört, wie aus einem Traum erwachend auf. und Rußland wird außerdem noch durch ihre alte Rivalität um den vorwiegenden Einfluß in Korea immer wieder verbittert. Jetzt richtet ſich der japaniſche Verdacht auf geheime Audienzen, die der ruſſiſche Gouverneur von Liaotung, Herr Alexieff, der früher der koreaniſchen Regierung als finanzieller Rathgeber diente und auch in Japan als Handelsattachee der ruſſiſchen Ge⸗ ſandtſchaft fungirte, beim Kaiſer von Korea in Sßul gehabt hat. Er ſoll die günſtige Gelegenheit einer Verſtimmung, die der plögz⸗ lich auf Urlaub gegangene engliſche Miniſterreſident durch ver⸗ letzende Behandlung des koreaniſchen auswärtigen Miniſters her⸗ beigeführt hatte, benutzt haben, um die Anlehn ung an Rußland namentlich durch finanzielle Anerbietungen wieder in die Wege zu leiten, obwohl Rußland und Japan ſich gegenſeitig verpflichtet haben, an Korea keine Darlehen aus Staatsgeldern mehr zu machen. Daß ſich ſolche Zuſagen leicht umgehen laſſen, liegt ja auf der Hand. Die Vereinigten Staaten haben durch die Noncha⸗ lance, mit der ſie die Prinzipien ihrer auf aneinander grenzende Staaten berechneten Handelspolitik bis nach Hawaii und den Philippinen in Kraft ſetzen, während ſie doch das näher gelegene Kuba ausnehmen, die ihnen früher ſo günſtige Stimmung des japaniſchen Publikums gründlich verſcherzt. Gingen ſie doch ſogar ſo weit, die Einfuhr aller Nahrungsmittel aus dem fernen Oſten in Hawaii zu verbieten, was von den Tauſenden japaniſcher Arbeiter, die dort beſchäftigt ſind und für japaniſchen Reis und japaniſche Seeprodukte eine beſondere Vorliebe haben, gewiß als Härte empfunden wurde. Von dieſem extremen Schritte ſind die Amerikaner, die Hawaii regieren, in Bezug auf Japan wieder zurückgekommen, angeblich weil die Peſt, die als Veranlaſſung dieſes Verbotes bezeichnet war, inzwiſchen völlig erloſchen iſt⸗ Aber die namentlich in der Geſchäftswelt weitverbreitete Hin⸗ neigung zu den Amerikanern, die in den letzten Jahren auch bei vielen Beſtellungen von Maſchinen und elektriſchen Appargten mitwirkte, hat einen entſcheidenden Stoß erhalten, So gilt denn jetzt in der öffentlichen Meinung hier Eng⸗ landals der einzige natürliche Bundesgenoſſe des von allen anderen Großmächten ſchroff behandelten Japans; denn auch uns Deutſchen wird die Intervention vor fünf Jahren und die Feſtſetzung in Kiautſchou als eine gegen Japan gerichtete Unfreundlichkeit noch nicht vergeſſen. Die Erfolge des Lord Robert haben deßhalb hier zu Lande großen Jubel entfacht. Nicht nur der japaniſche Kaiſer hat der Königin ſeine Glückwünſche telegraphiſch übermittelt, auch ein Herr Kodama, Mitglied des Abgeordnetenhauſes, hat der greiſen Herrſcherin ſeine Gratu⸗ lation telegraphiſch zu Füßen gelegt und eine Dankſagung er⸗ halten, die der ſie übermittelnde engliſche Geſandte ſelbſt durch die Zeitungen bekannt machte. Die größte unabhängige japaniſche Zeitung, die„Niji Shimpo“, hat ihrer Begeiſterung für die eng⸗ liſche Königin, die„durch ihren Einfluß und ihre Tugend doch auch etwas zu dem Umſchwung auf dem Kriegsſchauplatz bei⸗ getragen hat“, in einem Leitartikel Luft gemacht, der in dem Sa gipfelte:„Das japaniſche Volk betrachtet Englands Siege auch nicht einen Augenblick als eine Angelegenheit eines fremden Landes.“ Der japaniſchen Regierung liegt aber die Sorge näher, in China ſtärker als bisher durch kommerzielle und induſtrielle Intereſſen vertreten zu ſein, wenn es dort in Folge innerer „Nun ja, die Miethe. Du biſt doch hinaufgegangen, um die Damen zu mahnen.“ Dem jungen Mann ſtieg die Röthe ehrlicher Empörung in die Stirn. „Man mahnt doch nicht gleich, Mama,“ erwiderte er, vor Entrüſtung ſprudelnd,„bei einem erſten Beſuch! Das wäre denn doch gar zu kleinlich, zu plump geweſen. Die Hofräthin war krand und ich konnte doch mit der Gräfin nicht von Geldgeſchichten reden. Ihr hättet ſie nur ſehen ſollen. Sie iſt die Vornehmheit ſelbſt— in jeder Miene, in jeder Geſte die Fürſtentochter. Um keinen Preis in der Welt hätte ich gewagt, ſie mit trivialen Geld? geſchichten zu behelligen. Uebrigens“— Hans Gieſebrecht lächelts —,Du brauchſt keine Angſt haben, Mama. Du hätteſt nur ihren Schmuck ſehen ſollen! Sie zeigte ihn mir. Lauter Geſchenke des Kaiſers Franz Joſeph. Das ſprühte und funkelte nur ſo von Diamanten.“ „Eliſe Gieſebrecht ſah ihrem Bruder voll Bewunderung un Neid in das glühende Geſicht. Papa Gieſebrecht rieb ſich ſchmun⸗ zelnd die Hände. Er hatte es ja gleich gewußt. Frau Gieſebrecht aber bemerkte in ihrer trockenen, nüchternen Manier:„Haſt Du ihn Dir auch gut angeſehen den Schmuck Hans? Vielleicht war's nur Similie“ Der junge Bildhauer machte eine zornig auffahrende Be⸗, wegung. In ſeinen Nerven zitterten die Eindrücke von ſeiner Unterredung mit der Gräfin, deren Erſcheinung und Weſen ihn mit ebenſoplel Bewunderung wie ehrerbietiger Verehrung erfüllt hatte, noch nach. Die Worte der Mutter berührten ihn empfind⸗ lich, faſt wie ein Schlag ins Geſicht. Mama— ich— brauſte er auf,„ich begreife Dich nich Damit drehte er ſich heftig herum und ſtürmte wüthend z Zimmer hinaus. Fortſetzung folgt.) eeeeeeeeeeee 5 15 155 Mark weniger koſten als die badiſchen, aber dennoch beſſer lachende Paris, die Stadt der Freude iſt Jedermann bekannk. Es bvom Concordiaplatz bis zum Bois de Nadel und Scheere! Alljährlich ſetzt Paris für 150 Millionen Franes in Toiletten, Spitzen und Hüten um. Es gibt dort 917 1 grauen Dunſt und die Höhen von Belleville—La Villette gehüllt. Das Hallen und Kratzen öden Straßen. In langen mit harten Händen und weichen Herzen, ſpottluſtigen Lippen und . itre Weneral Auzeiger! Wirten wieder zu einer Auseinanderſetzung zwiſchen den be⸗ theiligten Mächten kommen ſollte, Zu dieſem Zwecke hat ſie mit Hilfe des Parlaments zwef Schifffahrtsgeſell⸗ ſchaften, die vom April nächſten Jahres an im Anſchluß an die ſchon beſtehenden Poſtdampferverbindungen mit Shanghai Zwel⸗ bis dreimal wöchentlich Dampfer auf dem Jangtſekiang biz Mnauf nach Hankau laufen laſſen, Subventionen in Höhe von über 600 000 ausgeſetzt. Außerdem hat ſie ſich über zwei Millionen Mark bewilligen laſſen, um die noch unbenutzten fapaniſchen Niederlaſſungspunkte in China durch Straßen⸗ und Waſſerleitungsbauten möglichſt ſchnell zu beſiedeln. Dem Parla⸗ ment war aber damit noch nicht genug geſchehen. Alle Parteien haben ſich vereinigt, um die Regierung zu ermächtigen, nach eigenem Ermeſſen japaniſche Eiſenbahnbauten in fremden Ländern pekuniär zu unterſtützen. Gewiß haben ſie dahei in erſter Linie an die große, an Japaner konzedirte, aber aus Mangel an Kapital noch nicht angefangene Bahn von Söul nach Fuſan an der Südſpitze Koreas gedacht. Aber die Regierung iſt dadurch in der Lage, auch in Südchina, wenn ſich Gelegenheit bietet, Eiſenbahnbauten zu veranlaſſen. Deuiſches Reich. Karlsruhe, 28. April.(Die Budgetkommiſſion) hat das Spezialbubdget der Oberrechnungskammer pro 19001901 geprüft und zu Beanſtandungen keinen Anlaß ge⸗ funden, ſie beantragt daher Annahme ſämmtlicher Poſitionen. In einer dem Landtag von der Oberrechnungskammer mitge⸗ kheilten Denkſchrift iſt die Frage aufgeworfen, ob es auch ferner⸗ Hin noch zuläſſig ſei, den Verſorgungsgehalt für die Beamten kirchlicher Vermögensverwaltungen auf die Staatskaſſe(Beamtenwittwenkaſſe) zu übernehmen. Nach dem Etatgeſetz iſt dies nur ſo lange zuläſſig, als nicht ein Staats⸗ geſetz erlaſſen wird, das den Kirchen eine Beſteuerung ihrer Ange⸗ hörigen für allgemeine, kirchliche Bedürfniſſe mit der Befugniß zur zwangsweiſen Erhebung der Steuer einräumt. Dieſer Fall iſt nun durch das Geſetz vom 18. Juni 1892 betr. die Erhebung der allgemeinen Kirchenſteuer eingetreten. Streng genommen müßte nun, ſolange nicht eine Aenderung des Etatgefetzes vor⸗ genommen wird, die bezügliche Leiſtung des Staates eingeſtellt werden. Die Regierung war aber der Anſicht, daß nach Lage der Verhältniſſe eine Einſtellung dieſer Leiſtungen unthunlich ſei. Eine Aenderung des Etatsgeſetzes ſei nicht gerade nothwendig, da ja die jeweilige Budgetbewilligung eine genügende geſetzliche Unterlage biete. Die Kommiſſion ſchloß ſich dieſer Erwägung an und ſah von einer Beanſtandung ab. Auch auf eine formale Aenderung der geſetzlichen Beſtimmungen glaubte ſie nicht drängen zu ſollen, da eine ſolche gelegentlich anderer Reviſtonen erfolgen kann. Sie ſtellt daher den Antrag, die Kammer wolle erklären, daß ſie von der Denkſchrift der Großh. Oberrechnungs⸗ kammer vom 22. November 1899 Kenntniß genommen und keine dieſelbe beanſtandende Bemerkung zu machen habe. BN. Freiburg, 26. April. Landeskommiſſärs Dr. 75 (Das Befinden des n Reinhard) iſt nicht un⸗ bedenklich. Leßte Woche war er wegen der Kreisverſammlung in Offenburg und fühlte ſich unwohl. Auf der Rückreiſe erlitt er im Zuge eine Art Schlaganfall, der ihm eine Zeit lang die Be⸗ ſinnung raubte. Der Arzt hat ihm jede Aufregung unterſagt. —Nachdem die Nationalliberalen ſchon verſchiedene Verſamm⸗ lungen abgehalten haben, wird nun auch das Centrum ſolche ab⸗ häken, es ſind circa 12 Verſammlungen vorgeſehen. In mehreren 3. B. in Offenburg wird der Candidat Herr Schüler, in anderen verſchiedene Abgeordnete und andere Herren ſprechen. Zu der Offenburger Verſammlung wird guch Herr Wacker als Redner erwartet. .N. Vom Mhein, 26. April.(Vom Straßenbau.) In der Zweiten badiſchen Kammer wurde vor den Oſterferien bei der Berathung des Etats der Straßenbandirektion viel über die Vorzüge bezw. Nachtheile des Deck⸗ und Flickſyſtems auf unſeren Straßen geredet. Da dürſte es weitere Kreiſe inte⸗ veſſiren, daß bei der Kreisverſammlung ſes Kreiſes Offenburg Herr Unterſtaatsſekretär Frhr. Zorn von Bulach in Straßburgz der als Großgrundbeſitzer in Durbach zur Theilnahme an der Berſammlung berechtigt iſt, bei der Poſition betr. Kreisſtraßen hervorhob, daß im Elſaß die Straßen per Kilometer ca. 100 ſejen und zwar in Folge der Anwendung des Veckſyſtems ſtatt des Flickſyſtems. Frankreich. Paris, 26. April.(Deutſche Kunſtwerke auf bder Ausſtellung.) Die zur Ausſtellung im großen Kunſt⸗ Palaſt eingeſandten plaſtiſchen Werke deutſcher Künſtler haben Buntes Fenuilleton. — Das Paris, von dem man nicht ſpricht. Das elegante, keicht vom Boulevard Montmartre bis zur Madeleinekirche und Boulogne. Das iſt noch nicht der zwanzigſte Theil von Paris. Der Seinebabel iſt aber auch eine Stadt der Arbeit im größten Stil. Der Arbeit mit Schnefder mit—8 Millionen jährlichen Umſatzes.„Sehr gut Fräulein,“ ſagt ſolch ein Schneider und legt das Modenblatt, twelches die Zeichnerin entworfen, auf den Schreibtiſch.„Wir laffen jetzt das Modell auspaſſen, und dann wird es bei dem großen Rennen lancirt. Sie haben künſtleriſch gearbeitet; es wird Ihr Schade nicht ſein.“ Die Zeichnerin, ganz in correctes Schwarz gekleidet, zieht ſich wortlos aus dem Bureau des Chefs urück. Dieſes Mädchen denkt nur an die alte Mutter, die nun bald keine Sorgen mehr haben ſoll. Eine erſte Zeichnerin ver⸗ dient—40 000 Fres. jährlich.— Mit Hammer und Ambos! Ueber der großen Stadt liegt noch die Mitternacht. In ſchweren, ſchwerer Nagelſchuhe tönt durch die ſchwarzen Zügen ſteigen ſie hinab, ein feſtes Geſchlecht von Arbeitern, kurz gedrungen, breitſchulterig, kugen Augen. Unter offenem Himmel zwiſchen fauberen Taſſen und Töpfen. Ein kleiner Eiſenofen brennt vor ihr. Das Mütterchen verkauft den Arbeitern ihr ſtes Frühſtück. Die Männer ſchlürfen den heißen Kaffee und chleben die Brodſchnitte zwiſchen die weißen Zähne. An ſitzt ein altes Mütterchen Malinbeim, 27. April“ bevorzugte Pläze, ſtatt im Kunſtpalaſt, zwiſchen dem Kunſtpalaſt, Alexanderbrücke u. dem Monumental thor erhalten— darunter Uphues Schillings„Forelle“ und Tuaillons gleich letzteres durch Bäume dieſe Anordnung, keit und als Antwort auffaſſen auf die deutſchen des Großen. Belgien. Greuel am Con go) wurde heute beendet. Larand beantragt eine Tagesordnung, Civiliſation ſind.“ men die einfache Tagesordnung angenommen. richtet worden. Aus Stadt und Land. Maunheim, 27. April 1900. Die Hinrichtung des Luſtmörders Link. 22. Oktober auf der Straße von Rittersbach nach Unterſchefflenz, ſich Link am Mittwoch, 17. Januar, vor dem hieſigen Schwurgericht zu perantworten, das ihn zum Tope verurtheilte. Lint ließ durch ſeinen Vertheidiger, Herrn Rechtsanwalt König, gegen dieſes Urtheil Reviſion einlegen, die aber vom Reichsgericht als unbegründet verworfen wurde. Hierauf erfolgte die Einreichung des Gnadengeſuches beim Landes⸗ fürſten, das aber vom Großherzog abſchlägig beſchieden wurde, in Folge deſſen heute früh die Vollſtreckung des ſchwurgerichtlichen Urtheils ſtattfind 8 8 5 Dem Verurtheilten wurde am Mittwoch Nachmittag, 5 Uhr, im Verhörzimmer des Unterſuchungsgefängniſſes durch Herrn I. Staats⸗ und von ſeiner heute, kag früh zu erfolgenden Hinrichtung die ihm gewordene Eröffnung, denn er hatte mit Beſtimmtheit auf Begnadigung gehofft. Er zeigte ſich dem geiſtlichen Zuſpruch ſehr empfänglich, wie er überhaupt in der letzten Zeit Reue über ſeine That geäußert hat, und dem Geiſtlichen gegenüber ſehr zugänglich war. Link wurde nicht wieder in die Gefängnißzelle zurückgebracht, ſondern in die Armenſünderzelle geführt, in welcher er die übrige Zeit bis zu ſeiner Hinrichtung verblieb. Bezüglich der Nahrung äußerte er keine beſonderen Wünſche. Er trank am Mittwoch Abend ein Glas Bier und aß eiwas Brod, während ihm am Donnerſtag die gewöhnliche Gefängnißkoſt gereicht wurde. Am Donnerſtag Morgen beichtete Link mit Herrn Profeſſor Meck und erhielt die Kommunion. Während des Tages erhielt er wiederholt den Beſuch des Herrn Profeſſors Meck, der mit ihm betete und ihm auch das von der Frau Großherzogin geſtiftete Kruzifix in die Zelle brachte. Die Nacht von geſtern auf heute hat Link anſcheinend gut verbracht, denn heute Morgen war er außerordent⸗ lich ruhig. Das Schaffot war im Laufe des geſtrigen Tages im kleinen Hofe des Amksgerichlsgefängniſſes aufgeſchlagen worden und zwar ſo, daß es von Link beim Betreten des Hofes nicht wahrgenommen werden konnte. Neben dem Schaffot hatte man eine kleine Tribüne errichtet, auf der die geladenen Perſonen Platz nahmen. TcCCc ee Frauen.— Und der Pariſer Kleinbürger! kommen, die heiße Auguſtſonne hinter dem Eiffelthurm ver⸗ ſunken. Die ſchwere, ſtaubgeſäktigte Luft ſteht müde in den durchglühten Straßen. Hündlein und Kindlein wühlen im Kies der Boulevards. Vor der Ladenthüre ſitzt rittlings auf dem Stuhl der Eigenthümer, ſchmaucht ſein Pfeifchen, die Eheliebſte nickt ein wenig, die Tochter fächelt ſich. Der ſtaubige Boulevard, die verſengten Bäume, die Obſt⸗ Grmüſe⸗, Käſe⸗, Milch⸗ und Butterdüfte der verſchiedentlichen Läben— das iſt die Sommer⸗ friſche des Kleinhändlers von Parfs.— Wir entnehmen dieſe Skizzen dem Buche„Paris“ von Dr. Käthe Schirrmacher, das, illuſtrirt von Arnould Moreaux und F. Marks erſt kürzlich im Verlage des Hofbuchhändlers Alßred Schall in Berlin erſchien. Das vortreffliche Buch verdient vie Beachtung Aller, namentlich Jener, die ſich zur Reiſe nach Paris in dieſem Ausſtellungs⸗ ſommer rüſten. — Die Furcht vor dem Tode als Selbſtmordmotib. Ein erſchütterndes Drama ſpielte dich auf einer Farm unweit New⸗ Hork ab. Die zweile Tochter eines vor mehreren Jahren aus der Schweiz eingewanderten Land mannes Namens Spinnler, ein auf⸗ fallend hübſches funges Mädchen mit goldblondem Haar und großen veilchenblauen Augen, tödtete ſich durch Gift aus Ver⸗ zweiflung über die ihr von dem Arzt der Familie gemachte Er⸗ öffnung, daß ſie ein unheilbares Herzleiden habe. Noch am Abend vor der That ſagke die Selbſtmordkandidatin zu ihrem Verlobten, einem ſtattlichen jungen Manne von altem holländi⸗ ſchem Adel, ſie fände da⸗s Leben ſo unendlich ſchön, daß ihr der Gedanke an den Tod ninerträglich ſei. Der Bräutigam ahnte aber nicht, mit welchem unheimlichen Entſchluß ſich die Geliebte bereits in dem Momen, trug. Als ſie ſich nach einem wie gewöhn⸗ lich zärtlichen Abſchited plötzlich von ihm losriß und mit den Der Abend i ſt ge⸗ Arbeiter zählt Paris, 67 Prozent Männer, 38 Procent lachend ihm zugeruf enen Worlen:„Das war unſer lezter draußen im Freien, „Friedrich der Große“, „Amazone“— gradezu un⸗ mittelbar gegenüber der Alexanderbrücke, an der Ecke Avenue Nicolas, das Antlitz nach dem deutſchen Haus zu gerichtet, ob⸗ theilweiſe verdeckt iſt. Wir dürfen ſo meldet man der Köln. Ztg., als eine Höflich⸗ vom Kaiſer nach dem Haus überſandten franzöſiſchen Kunſtwerke Friedrichs * Brüſſel, 26. Abril.(Die Debakke über die Der Liberale die von der Re⸗ gierung ausführliche und befriedigende Auskunft verlangt„über die Anklage wegen der Greuelthaten, die gegen congoſtaatliche Belgier erhoben worden ſind und über die Maßregeln, die ge⸗ troffen worden ſind, um gegebenenfalls die Schuldigen zu be⸗ ſtrafen und die Wiederholung von Thatſachen zu verhindern, die eine„Verletzung der Menſchlichkeit und ein Schimpf auf die Dieſe Tagesordnung wurde jedoch abgelehnt und mit 58 klerikalen gegen 25 liberale und ſozialiſtiſche Stim⸗ Im Laufe der Debatte waren wiederholt heftige Angriffe gegen den König ge⸗ Heute früh 5 Uhr vollzog ſich im Hofe des hieſigen Amtsgerichts⸗ gefängniſſes der Sühneakt für das ſchwere Verbrechen, welches am unweit vor letzterem Ort an der 6 Jahre alten Thekla Hüttler von Unterſchefflenz von dem 23 Jahre alten Schreinergefellen Alois Link aus Lauda verübt wurde. Link war auf dieſer Straße mehreren kleinen Kindern begegnet. Er ergriff die etwas hinter ihren Geſpielinnen zurückgebliebene, auf einem Straßenſtein ſizende kleine Hüttler, und trug ſie in den Straßengraben, wo er ſie vergewaltigte und dann in ſchrecklicher Weiſe ermordete. Wegen dieſes ſchweren Vergehens hatte anwalt Mühling und den Gefängnißgeiſtlichen, Herrn Profeſſor Meſck die Mittheilung von der Verweiſung des Begnadigungsgeſuches gemacht. Link war Anfangs ſehr beſtürzt und niedergeſchlagen über be waren ſchwarz ausgeſchlagen. Der Eintritt war nur gegen Karten geſtattet, die in ſehr beſchränkter Anzahl ausgegeben wurden. Punkt 5 Uhr begann das Silberglöckchen auf der Jeſuitenkirche— genannt das Armenſünderglöckchen— zu läuten. Es war das Zeichen, daß Link ſeine Zelle verlaſſen und ſeinen letzten Gang angetreten hatte. Wenige Augenblicke darauf trat er durch die Thüre in den Hof, geführt von Gefängnißbeamten. An ſeiner Seite ſchritt Herr Profeſſor Meck, der das von der Frau Großherzogin geſtiftete Kruzifix trug. Vor dem Verlaſſen der Zelle hatte Link die Kleider wechſeln und den für ſeinen letzten Gang beſtimmten Anzug, der aus ſchwarzem Percalſtoff her⸗ geſtellt war, anlegen müſſen. Um den Hals trug er ein kleines Sterbe⸗ kreuz. Die kleine Zuſchauertribüne war ſo aufgeſchlagen worden, daß der Verurtheilte auf dem Gang zum Schaffot dieſelbe paſſiren mußte. Herr Staatsanwalt Freiherr von Reck von Mosbach verlas vor der Tribüne dem Deliquenten den Tenor des ſchwurgerichtlichen Urtheils, ſowie die Allerhöchſte, das Begnadigungsgeſuch verwerfende, Ent⸗ ſchließung, zerbrach über dem Kopfe des Delinquenten den ſchwarzen Stab und ſagte:„Link, das Urtheil iſt vollſtreckbar. Ihr habt Euer Leben verwirkt, Gott ſei Eurer Seele gnädig.“ Link, der auf dem ganzen Wege von ſeiner Zelle bis zum Richt⸗ platze mit dem Geiſtlichen, Herrn Profeſſor Meck, laut gebetet hatte, kniete noch einmal nieder und ſprach die vom Geiſtlichen vorgeſagten Stoßgebete. Sodann küßte er das ihm von Herrn Profeſſor Meck dar⸗ gereichte Kruzifix. Hierauf traten die zwei Gehilfen des den Hin⸗ richtungsakt vollziehenden Scharfrichters Müller von Ladenburg vor, ergriffen den Delinguenten und verbanden ihm die Augen mit einem ſchwarzen Tuche, führten ihn auf das Schaffot, ſchnallten ihn an das Brett und ſchoben ihn hervor. In demſelben Moment fiel das Fallbeil und der Kopf des Delinquenten rollte in einen Sack. Als das Beil gefallen war, ſprach Herr Profeſſor Meck, welcher bis dahin die Sterbegebete gefprochen hatte. die Gebete für das Seelenheil des Hingerichteten. Die Leiche wird heute den Hinterbliebenen des Link auk deren Wunſch nach Lauda geführt. Der Alt der Hinrichtung von dem Beginn des Läutens des Silberglöckchens bis zum Fallen des Beiles dauerte zirka 5 Minuten. Wie wir weiter hören, wurde Link während der zwei letzten Nächte von zwei Criminalſchutzleuten bewacht. Die heutige letzte Nacht hat Link faſt nicht geſchlafen, jedoch ſaß er ruhig und theilnahmslos in ſeiner Zelle. Am Donnerſtag Abend erhielt er auf ſeinen Wunſch Bratkartoffeln mit Schweinbraten u. 1 Flaſche Wein. Das Eſſen wurde aus der Bender'ſchen Weinwirthſchaft geholt. Außerdem rauchte er während der verfloſſenen Nacht zwei Cigarren. Dem Hinrichtungsakte wohnten u. A. folgende Herren bel: Die Mitglieder des Gerichtshofes, welcher Link ſeinerzeit zum Tode ver⸗ urkheilt hatte, ferner die hieſigen Staatsanwälte, der Verwalter des Landesgefängniſſes Dr. von Engelberg, die Amtmänner Schäfer und bon Witleben, Medizinalrath Dr. Greif, Stadtrath Vogel, Sty.⸗V. Pfeiffle, Sto.⸗V. v. Harder, die Stadtverordneten Dr. Keßler, Anſelm und Gordt, weiter prakt. Arzt Dr. Stein Aſſiſtenzarzt Dr. Jutzler, Polizeikommiſſär Meng, eine Abtheilung Schutzmannſchaft und noch einige andere Herren. Auch der Vater des ermordeten Kindes, Hafnermeiſter Hüttler von Unterſchefflenz, war zugegen. 5 Wie wir noch nachträglich hören, äußerke Link geſtern Nachmittag: „Wenn ich doch meine Eltern noch einmal ſehen könnte!“ Er ſchrieb ſodann an ſeine Eltern einen Brief. * Der Ausſchuß des Deutſchen Verbandes für das kauf⸗ männiſche Unterrichtsweſen hält vom 21. bis 23. Mai er. in Punkte: a) Die Einführung der Handelsbetriebslehre in den Lehrplan der kaufmänniſchen Unterrichtsanſtalten. p) Beſprechung der Organi⸗ ſationspläne für den Ausbau des kaufmänniſchen Unterrichtsweſens, die in den Städten Frankfurt a.., Mannheim, Köln, Hannover, Magde⸗ burg, Berlin, Roſtock ete. hervorgetreten ſind. o) Die geſetzlichen Be⸗ ſtimmungen bezüglich des Fortbildungsſchulzwanges, die ſich daraus ergebenen Rechtsfragen und die von den Gerichten und Verwalkungs⸗ behörden getroffenen Entſcheidungen. d) Berathungen über die Er⸗ richtung von Handelsſchulen(Klaſſifikation derſelben, Lehrziel und dergl.). e) Berathung über die Bearbeitung eines Lehrbuches der Wirthſchaftskunde Deutſchlands. k) Sitzung des Ausſchuſſes der Stiftung zur Ausbildung junger Kaufleute. Wir wir hören, haben eine Reihe der tüchtigſten Handelsſchullehrer Referate zu Punkt d) über⸗ nommen, und ſteht zu erwarten, daß die Frage der Errichtung von Handelsſchulen der Löſung bedeutend näher geführt werden wird. An dieſen jedenfalls grundlegenden Berathungen iſt auch Vertretern von Korporationen, Städten, Handelskammern etc. die Theilnahme auf vorherige Anfrage geſtattet. * Für Briefmarkenſammler. Mit den am 1. Januar in den Verkehr gekommenen neuen Poſtwerthzeichen erhalten die bis dahin Lbräuchlichen in Uicht allzuferner Zeit einen ſogenannten Sammel⸗ Spaziergang, wir werden uns nie wiederſehen!“ eflig davonlief und ohne ſich umzuſehen in der Thüre ihres väterlichen Haufes verſchwand, hielt er es für einen etwas ſonderbaren Scherz des, ſtets zu übermüthigen Streichen aufgelegten Mädchens. Am nächſten Morgen begab er ſich, von einer ihm unerklärlichen Un⸗ ruhe getrieben, ſchon zu ſehr früher Stunde nach der Spinnler⸗ ſchen Beſitzung, um einen Blick zu dem Fenſter ſeiner Braut hinaufzuwerfen. In demſelben Moment wurde dieſes von der älteſten der ſieben Töchter des Farmers geöffnet. Den Ver⸗ lobten ihrer Schweſter erkennend, bedeutete ihm das Mädchen, daß Emmer nicht mehr im Zimmer ſei. Dann ſah ſie nach dem Obſt⸗ garten hinüber und zeigte plötzlich mit entſetztem Ausdruck auf einen Baum, von dem aber nur die blattleere Krone über den Zaun hinwegragte. Von einer ſchlimmen Ahnung erfaßt, eilte der junge Mann nach dem Eingang des Gartens und ſchon von Weitem erkannte er, daß am Fuße des ihm bezeichneten Baumes, unter deren Zweigen er ſich vor faſt zwei Jahren ſeiner Braut erklärt hatte, eine Leiche lag— die Leiche ſeiner Geliebten. Ver⸗ azweifelt warf er ſich neben dem ſchon erkaltelen Körper des Mäd⸗ chens nieder, das durch Carbolſäure ſeinem Leben ein Ende ge⸗ macht hatte. Nur der Vater wußte um das Geheimniß ſeines Kindes, das mit kaum 18 Jahren freiwillig in den Tod gegangen war, weil es mit der Gewißheit, frühzeitig aus dem Daſein ſcheiden zu müſſen, nicht mehr froh und glücklich ſein konnte. — Ein Skandal in der Londouer Geſellſchaft. Die Londoner Ariſtokratie hat ſeit Kurzem wieder ihr Ereigniß. Es betrifft den Grafen Ruſſell. Vor einem Jahre verließ er ſeine Gattin und wanderte nach Amerika aus, nachdem er zuvor mit dem Begehren, von ſeiner Gattin geſchieden zu werden, abgewieſen worden. Die Gräfin rächte ſich und iſt zum— Brettl“ über⸗ gegangen. Gegenwärtig iſt ſte der Star des Tivoli⸗Theaters. Ob ſich die ſingende Gräfin vorbelielt. inte eiaenartiae Weimar eine Sitzung ab. Der Tagesordnung entnehmen wir folgende —— — n — Arten ſe— chen, ſatte. ührt Neck, dem inen rzen Suer icht⸗ atte, gten dar⸗ Hin⸗ hurg mit an das Als ahin des eren des lten. ichte hat in nſch urde e er Dis ver⸗ des und V. elm ler, zoch von ag: ieb uf⸗ in nde lan ni⸗ die de⸗ Be⸗ zus 8 Ir⸗ ind der der ben er⸗ on An On uf en ſin el⸗ 2 ef 8 es, m R⸗ r. ut er re 5 k⸗ 1f n te . * * e erleeeeene — — 1 5 3 erin 1 75 8 2 —— werth. Beſonders geſucht und geſchätzt von Sammlern werden Ganz⸗ ſachen, d. h. Couverts mit von der Poſtbehörde eingedruckten Marken. Die vorhandene Anzahl, abgeſehen von den Z3⸗Pfg.⸗Kreuzbändern, dürfte nur gering ſein, da die länglichen weißen Couverts mit einge⸗ druckter Marke ſich nicht großer Beliebtheit erfreuten und bald aus dem poſtaliſchen Verkehr verſchwanden. Insbeſondere aber dürften für Pripate auf blaue oder gelbe Briefumſchläge aufgedruckte 10⸗Pfg.⸗ Marken zu den Seltenheiten zu zählen ſein. Wir wiſſen nun— eine Redaktion weiß bekanntlich Alles—, daß die Firma Moosdorf& Hoch⸗ häusler, Fabrik für Bade⸗Einrichtungen in Berlin, noch eine große Anzahl Couverts mit eingedruckter 10⸗Pfg.⸗Marke— abgeſtempelt und 17 unabgeſtempelt— beſitzt und dieſe unentgeltlich, d. h. die abgeſtempelten ratis und die unabgeſtempelten gegen 10 Pfg. Markenwerth ohne ergütung für Couverts abgibt. * Tabak⸗Berufsgenoſſenſchaft. Am 25. April fand im Hotel National unter Vorſitz des Herrn Stadtrath Hirſchhorn die 15. ordentliche Sektionsverſammlung der Sektion V(Mannheim) ſtatt, zu der ſich 14 Mitglieder, welche 560 Stimmen vertraten, einge⸗ funden hatten. Der Geſchäftsbericht, ſowie der Rechenſchaftsbericht des Herrn Schatzmeiſters Emil Mayer wurde von dem Geſchäfts⸗ führer, Herrn Seubert, vorgeleſen. Die Arbeiterzahl hat im Jahre 1899 um 385 zugenommen(im Jahre vorher um 1150), die Zahl der Betriebe dagegen um 12 abgenommen; Stand am 1. Januar 1900: 1150 Betriebe mit 44 386 Arbeitern. Angemeldete Unfälle 176, davon entſchädigt: 15. Im Ganzen zählte die Sektion am 31. Dezember 1899 158 Rentenempfänger, einſchließlich 7 Wittwen und 4 Kindern. Summe der gezahlten Entſchädigungen: 25 480.67(1898: 20 978.31), Höhe der Verwaltungskoſten: 3286.87. In den Sektionsvorſtand, ſowie für verſtorbene Vertrauensmänner fanden Erſatzwahlen ſtatt. Ein Antrag des Herrn Hähnel⸗Dinglingen auf Einführung vereinfachter Jahreslohnnachweiſungen fand einſtimmige Annahme. Aus dem dem Reichstage vorliegende Gewerbe⸗Unfallver⸗ ſicherungs⸗Geſetz wurden die weſenklichen neuen Beſtimmungen vor⸗ getragen. *Ein Naturwunder wird auf dem Meßplatz überm Neckar während der diesjährigen Meſſe zu ſehen ſein, und zwar der Miniatur⸗ menſch Dobos Jänos aus Ungarn. Er ſteht im 20. Lebensjahr, iſt 15 Kilo ſchwer und hat einen ſo winzigen Kopf, wie ein zwei Wochen altes Kind. Der junge Mann erfreut ſich der beſten Geſundheit, ſpricht, ißt und trinkt wie jeder Menſch. Die größten Profeſſoren des In⸗ und Auslandes haben über dieſes hochintereſſante Weſen fachmänniſche Vor⸗ träge gehalten. Die Berliner kliniſche Wochenſchrift brachte ſeiner Zeit einen Vortrag von Geheimrath Profeſſor Virchow, worin es u. A. auch heißt, daß eine Paralellerſcheinung bis jetzt nicht bekannt iſt. was ſchon genügen dürfte, um Alt und Jung anzuziehen. *Apollotheater. Die Direktion des Apollotheaters iſt bemüht, dem Varisté beſuchenden Publikum ſtets Neues zu bieten. Heute tritt der Originalhumoriſt Henry Steiner zum erſtenmale auf, und morgen Samſtag die berühmte Löwenbändigerin Komteſſe K. *Muthmaßliches Wetter am Samſtag den 28. April. In Großbritannien und Weſtfraukreich hat der Hochdruck beträchtlich zu⸗ genommen und die Depreſſionen über Süddeutſchland aufgelöſt. Ueber Italien liegt dagegen noch immer eine mäßige Depreſſion, weshalb vorwiegend nördliche Winde am Samſtag und Sonntag bei kühler Temperatür trockenes und größtentheils heiteres Wetter bringen werden. Witterungsbeobachtung der meteorologiſchen Station Maunheim. 3 — — S Datum Zeit 8 6 825—— 28 8 88 8 S mm& 8 27. April Morg. 7758,6 28 NNWᷣ 2 27 Mittg 2—0 9,4 NNWᷣ̃ 4 27.„ Abds. 9˙0756,3 7,5 N2 28.„ Morg.— 8,4 N2 Höchſte Temperatur den 27 April + 10,0 Tiefſte 1 vom 27%28. April +.5 Aus deim Großherzogtllum. .N. Schwetzingen, 26. April. Da in der Nacht vom Mittwoch zum Donnerſtag erhebliche Kälte eingetreten iſt, war die Ernte in Spargel ſehr gering. Es war nur die Hälfte der geſtrigen Zufuhr Jorhanden. Die Preiſe waren daher etwas höher. Es wurden 60, 70 und 80 Pfg. pro Pfund bezahlt. Der ganze Beſtand von 18 Centnern war binnen 10 Minuten von meiſtens auswärtigen Häudlern aufgekauft. 5 BN. Heideiberg, 26. April. Zur Zt. herrſcht hier die größte Bauthätigkeit. Nicht weniger als 2 Kirchen ſind im Entſtehen begriffen. In der Weſtſtadt iſt die katholiſche Bonifatiuskirche, ein ſchmucker, zomaniſcher Bau, bereits bis zum Hauptgeſims gediehen, in dem Stadt⸗ theil Nauenheim erhebt ſich eine neue evangeliſche Kirche in gothiſcher Bauart in Meterhöhe über dem Boden. Auch die Errichtung eines katholiſchen Gotteshauſes iſt für dieſen Stadttheil in Ausſicht ge⸗ nommen. Profanbauten entſtehen in Menge. Am Wredeplatz hat die Rheiniſche Creditbank einen Monumentalbau unter Dach gebracht. Prachtwohngebäude und Prachtoillen ſchießen überall aus dem Boden Da und dort werden ältere Gebäude eingeriſſen, um Neubauten Platz zu machen. Geht es in dieſem Tempo weiter, ſo wird in abſehbarer Zeit von Alt⸗Heidelberg nicht mehr viel übrig ſein. BN. Siegelsbach(A. Neckarbiſchofsheim), 26. April. Vorgeſtern Abend ſchlug der Blitz in den Thurm der katholiſchen Kirche, wovei der Glockenſtuhl und Glockenſeile in Brand geriethen. Dem ſofortigen Eingreifen hieſiger Bürger gelang es, größeres Unheil zu verhüten. künſtleriſche Carrisre in dem Augenblick zu beenden, da ihr Gatte zu ihr zurückkehrt, iſt nicht bekannt; indeſſen hat ſie jetzt weniger als je zuvor Ausſicht, ihren Sängerinnenberuf aufgeben zu können, denn ihr Gatte hat ſich nach vorliegenden Nachrichten im Lande der Freiheit neuerlich vermählt. Angeſehene engliſche Blätter veröffentlichten dieſer Tage eine Kabeldepeſche, welche die Nachricht brachte, daß der Earl Ruſſel ſich in Reno, Vereinigte Staaten, mit Mollie Cooke, der Tochter eines Bürgers von Cum⸗ bernauld, vermählt habe. Gräfin Ruſſel zeigte ſich nach der Lec⸗ türe der Hochzeitsnachricht ſehr verzweifelt und erklärte einem Interviewer, ihr Mann habe ſich, wenn die Meldung richtig ſei, offenbar einer Bigamie ſchuldig gemacht. Von ſolchen Bedenken laſſen ſich jedoch die amerikaniſchen Neuvermählten nicht weiter anfechten, wie einer Newyorker Zeitungsmeldung zu entnehmen iſt, die beſagt:„Eine Heirathserlaubniß für John Francis Stanley Ruſſel und Mollie Cooke wurde am 14. April ausgeſtellt. Sie blieben Sonnabend Nachts im Riverſide⸗Hotel und wurden von dem Richter Benjamin Curler getraut. Sonntag Nachts gingen ſie nach dem Oſten. Mollie Cooke's Sohn, 23 Jahre alt, begleitete ſie. Sie kamen nach Reno aus Glenbrook, Nevada, einem kleinen Sommeraufenthalte am Uufer des Tahoeſees.“— Vorderhand hat die ganze Affaire übrigens nur für die Beſucher des„Tivoli“ eine Folge gehabt: Gräfin Ruſſel war an dem Tage, an dem ſie von der Wiederverehelichung ihres Mannes erfuhr, nicht im Stande, im Chantant zu ſingen. — Glänzender Leichenſchmaus. Für den kürzlich zu White Oak im Staate Indiana(Nordamerika) aus dem Leben geſchie⸗ denen reichbegüterten Farmer William Hahes ſcheint der Gedanke, Graveur Emil Stark aus Eutingen(Pforzheim), der den Arbeiter Merkle im Streit erſtochen hatte, wurde wegen Körperverletzung mit nachgefolgtem Tod zu 1 Jahr 4 Mon. Gefängniß verurtheilt.— Wegen erſchwerter Unterſchlagung im Amte erhielt der Güterbeamte Hermann Feucht aus Birkenfeld, der in der hieſigen Güterhalle 1211 Mk. uünterſchlug und Bücher fälſchte, 1 Jahr Gefängniß. Feucht ſuchte am 28. Februar das Weite, wurde aber in Marſeille verhafſtet und ausgeliefert. *Offenburg, W. April. Eine Strafkammerfſttzung enthüllte in überraſchender Weiſe, wie ſtark verbreitet und mit welch gefährlich hohen Einſätzen auf dem Schwarzwald dem Hazardſpiel, ſpeziell dem „Zwicken“ gehuldigt wird. Die Einſätze waren drei Fünfziger in dieſen Fällen. Der Vorſitzende des Gerichts führte aus, daß das „Zwicken“ überhaupt verboten ſei, gleichviel, mit welchen Einſätzen ge⸗ ſpielt wird. [] Freiburg, 25. April. Die Errichtung mehrerer neuer Wege wurde in der hieſtgen Kreisverſammlung beſchloſſen. In erſter Limie ſteht die Erbauung eines Wegnetzes Schauinsland⸗Halde⸗Nothſchrei bevor. Dieſe Straße wird 49,343 erfordern, wozu die Regierung 28,500/ beiſteuert. Eine andere neue Verbindung ſoll aus dem Obermünſterthal nach Freiburg angebahnt werden, d. ſ. ein guter Verbindungsweg Schulhaus Stohren⸗Gieshübel⸗Sailermatte. Die Bewohner Obermünſterthals und beſonders diejenigen des Nebenortes Stohren hegen den dringenden Wunſch, eine Fahrſtraße nach der Schau⸗ inslandſtraße und dadurch mit Freiburg zu erhalten, dieſelbe würde auch für den Touriſtenverkehr von Werth ſein, da ſie demſelben das ſüdlich der Schauinslandſtraße gegen das Münſterthal gelegene Gelände erſchließen würde. Das Bauriſiko iſt auf 46,000 veranſchlagt. * Radolfzell, 25. April. Den 1. Preis für den Entwurf des Planes zum neuen Spital erhielt Herr Oberbauinſpektor Engelhorn (1200), den 2. Herr Martin Sauter, Sohn des Mäurers Sauter von hier, zur Zeit an der Baugewerkſchule Karlsruhe(800%), den 3. mit 500/ eine Münchener Firma. * Lörrach, 25. April. Die Paſſanten in der Baſeler Straße in Neuſtetten waren dieſer Tage Zeuge einer aufregenden Szene. Ein Nheinfelder Monteur hatte an dem an einem Maſtbaum angebrachten Beleuchtungsapparat eine dringende Arbeit zu vollziehen. Er begab ſich mit Gurt zum Feſtbinden und einer Art Steigeiſen als Stütze für die Füße ausgerüſtet, an die Arbeit. Nach längerer Dauer hörte man plötzlich den Mann flehende Hilferufe ausſtoßen und man ſah, wie er den einen Arm in willenloſer Bewegung um ſich warf und daß ſein Kopf ſich ſtark hin und her bewegte. Er rief zwiſchen heftigen Schmerzenslauten:„Ausſchalten! Um Gotteswillen, ich halte es nicht mehr aus.“ Es war der Strom eingetreten und der Aermſte empfing ſtarke elektriſche Schläge; losbinden konte er ſich nicht, da er nicht Herr ſeiner Bewegungen war und auch wohl abgeſtürzt wäre. Nach einiger Zeit vollzog ſich die Ausſchaltung und er konnte ſeine verzweifelte Poſition verlaſſen Pfalz, HZeſſen und Umgebung. * Kaiſerslautern, 25. April. Die hieſige Strafkammer be⸗ ſchäftigte ſich mit dem im ganzen deutſchen Reiche als Fahrraddieb berüchtigten Kaufmann und Rennfahrer Paul Thilo, 21 Jahre alt, als Magdeburg. Thilo tauchte bald hier, bald dort auf, überall ſtahl er Fahrräder, die er dann verſetzte. Nicht weniger als dreimal gelang es dem von der Polizei feſtgenommenen Burſchen, auszureißen, ſogar hier im Gefängniſſe hat er noch einmal einen Fluchtverſuch gemacht; ein anderer Gefangener hatte ſich auf Bitten des Thilo hin eine Feile verſchafft und mit dieſer arbeitete Thilo eines Abends an dem Gitter, der Verwalter Bellem hörte aber das Geräuſch der Feile und vereitelte den Plan. Die Kaſſeler Strafkammer verurtheilte den Thilo bereits im vorigen Jahre wegen Diebſtahls von Fahrrädern zu 1 Jahr 3 Monaten Zuchthaus, ebenſo kürzlich die Strafkammer in Magdeburg zu 2 Jahren 6 Monaten Zuchthaus. Am 2. Juni v. J. kam Thilo nach Kaiſerslautern und ſtahl zwei Rennmaſchinen im Werthe von je 350%/. Die Näder expedirte er nach Mannheim, dann fuhr er nach Gießen, wo er verhaftet und ihm die Räder abgenommen wurden. Er entwiſchte jedoch der Polizei wieder, ſpäter wurde er in Hammeln ver⸗ haftet, riß jedoch wieder aus. Heute erhielt der inzwiſchen abermals Verhaftete 2 Jahre Zuchthaus, beziehungsweiſe wegen der Anſtiftung zur Gefangenenbefreiung drei Tage Zuſatzſtrafe hiezu.— Von hier aus kommt Thilo nach Hannover, wo er ebenfalls 5 Fahrraddiebſtähle begangen hat. * Pirmaſens, 25. April. In der Gemarkung Petersberg wurde der etwa 50jährige Ackerer Michael Weber von Petersberg, als er und ſeine Frau mit Pflügen beſchäftigt waren, vom Blitze getroffen. Das vor dem Pfluge gehende Pferd wurde getödtet, Weber und ſeine Frau erlitten Verletzungen. * Alzey, 25. April. Ein wegen groben Unfugs verhafteter be⸗ trunkener Handwerksburſche machte im Arreſtlokale des Stadthauſes einen recht grauſtigen Selbſtmordverſuch. Derſelbe ſetzte mittelſt eines Streichholzes, das bei ſeiner Viſitation nicht gefunden wurde, eine im Lokale aufbewahrte Quantität Stroh in Brand und wollte ſich bei lebendigem Leibe verbrennen laſſen. Durch die der Arreſtzelle ent⸗ ſtrömenden Rauchwolken wurden Paſſanten aufmerkfam, welche ſchleunigſt Hilfe requirirten. * Offenbach, 25. Sept. Einen gräßlichen Selbſtmordverſuch unternahm die Frau des Taglöhners Kübel. Sie tränkte ihre Unter⸗ kleider mit einer Miſchung don Petroleum und Spiritus und ſetzte dann die Kleidung in Brand. Auf ihr fürchterliches Schmerzgeſchrei hin eilten Hausbewohner herbei, die ſich eifrig bemühten, die Frau, die ſich am Boden wandt, von den brennenden Fetzen zu befreien. * Gießen, 25. April. Um der ins Stocken gerathenen Unter⸗ haltung wieder Leben und höheren Schwung zu verleihen, gab in einer Wirthſchaft zu O. der Taglöhner O. B. den Gäſten das geiſtreiche Räthſel auf, was für ein Unterſchied zwiſchen einem Krebs und einem „Schulmeiſter“ ſei. Die hochherzige Idee fand leider nicht den er⸗ hofften Anklang, zumal zufällig 4 Lehrer anweſend waren. Lehrer G. machte dem Räthſelfabrikanten wegen des Ausdrucks„Schulmeiſter“ ——— ͤ—— V—————— dieſer beſten aller Welten Valet ſagen zu ſollen, von keiner trau⸗ rigen Perſpektive begleitet geweſen zu ſein. Legte er doch, wie man mittheilt, in ſeinen letztwilligen Verfügungen ganz be⸗ ſonderen Werth darauf, daß ihm nicht in Sack und Aſche, ſondern unter dem Klange von Flöten und Schalmeien das letzte Geleit gegeben werde. Die uralten Bäume ſeines Parkes, unter denen Mr. Hayes ſich ein ſtilles Plätzchen zum ewigen Schlafe aus⸗ erſehen, ſind nach ſeinen ſpeziellen Anordnungen bis in ihre Gipfel mit bunten Seidenſtoffen und farbigen Bändern ge⸗ ſchmückt geweſen, und in einem ſchön verſchnittenen Hagebuchen⸗ gange hat man eine Eſtrade für Muſiker aufgeſchlagen, von der herab ſie bei dem ſolennen Leichenſchmauſe, deſſen Einzelheiten der Verſtorbene bis ins Kleinſte vorgeſchrieben und an dem alle zu ſeiner Beſtattung Erſchienenen ohne Ausnahme theilnehmen ſollten, die luſtigſten Volksweiſen. abwechſelnd mit dem„Pankee doodle“, ertönen zu laſſen den Auftrag hatten. Nach dem Bankett, für das fünf Ochſen und zwanzig Hammel ihr Leben laſſen und die Geflügel⸗ und Borſtenviehſtälle ihren beſten Beſtand hergeben mußten, war unter den herrlichen Baumkronen, die von zahlloſen Lampions und Feuerwerkskörpern erſtrahlten, ein Tanz⸗ vergnügen vorgeſehen, das nicht eher enden durfte, als bis das aufgehende Tagesgeſtirn die umliegenden Höhen mit ſeigem Scheine vergoldete.— Da der joviale Sonderling es ſeinem ein⸗ zigen Sohne und Erben zur Pflicht und Ehrenſache gemacht hatte, ſeine teſtamentariſchen Beſtimmungen bis aufs Tipfelchen zur Ausführung zu bringen, ſo ſind es mehr als 2000 Perſonen ge⸗ weſen, die bei dem Rieſen⸗Sympoſton den Manen Mr. Haves'. wie es ſein Wunſch war, gehuldigt haben. .O. Karlsruhe, 28. Nprll.(Schwurgericht). Der 2ährige ——— 1. ſofork Vorhalt. Der Zurechtgewieſene ſuchte ſeinen Beiheneruftgen keinen der vier Lehrer zu kennen, dadurch Nachdruch zu verleihen, daß er das Wort„Schulmeiſter“ noch häufiger brauchte. Auf den von deft Lehrern geſtellten Strafantrag hin diktirte ihm das zuſtändige Schöffengericht wegen öffentlicher Berufsbeleidigung 8 Tage Ge⸗ fängniß. Sport. »Zum Maunheimer Pferdereunen. Aus Niederrad, 26. April wird geſchrieben: Den Pferden für Mannheim iſt für beſſere Galopps die Grasbahn freigegeben worden, von welcher auch ausgiebig Ge⸗ brauch gemacht wurde. Rittm. v. Baumbachs Varinas(St. v. Rayſer) und Imm kamen in top speed über 2000 Metex. Preß ſchickte Siſter Eve in gutem Tempo über 5000 Meter die Diſtanz der Badenia, während Robur und Flores 3500 Meter zurücklegten, dasſelbe that Bower of Roſe; Anning, Dorn kanterten 1000 Meter und kamen dann flott über 2000 Meter, Maas' Savane und Laurel erhielten einen guten Galopp von 3000 Meter über die Steeplechaſebahn, Lebemaun dasſelbe über 2400 Meter, Arnulls Don Rieardo (H. Waldow) Violoncelle kamen in top speed über 1400 Meter, Bombas Ken abſolvirte einen Galopp über 3500 Meter, Packingtog, der Badenia⸗Kandidat, mit Et. v. Kayſer im Saltel, erhielt einen guten Galopp von Poeſie, die letzten 2500 Meter, geführt von Federfuchſer und Czackathurn. Johns Wallnuß und Wargas Louiſe kamen ſchnell über 1200 m. Kohoutecks Maiſonnette und Poung Chavler abſolvirten 2600 m, während Goſſilies und Aureole flott über 2400 m kamen. Riltmeiſter v. Dulons Tickford Abbot(Beſ.) und Nawarin(Et. v. Layſer wurden über Hürden geſchult und erhielten dann einen Galopp über 2400 Meter. Winklers Glanz(Herr Weinberg) und Asmimi kamen flott über 1400 Meter, Waldmeiſter 1 und Habnebut (Herr Weinberg) legten in Mitteltempo 2000 Meter zurück Pinters Green Flagg, Fittleworth und Steins Guy Fawkes erhielten einen guten Galopp über 4000 Meter. Goodwin kam in halt spesd über 1400 Meter, Steins Marmarette über 1600 Meter. Klabiſches eſſurs und Canada erhielten einen guten Galopp über 5000 Meter, Palmy legte ſchnell 1600 Meter zurück. Et. von Panſens Penſioner kam in ruhigem Tempo über 4800 Meter. Daſſelbe that Galteville über 3500 Meter, Mae Merry zweimal 1000 Meter.— Traimer Schwarz hat mit Friedenspfeife, Dagur, Taſchkent und Mauager Niederrad bereits verlaſſen und iſt in Mannheim eing'troffen.— Ll.. d. Kneſebecks Miß Periam und Chibouck ſind nach anderen Dispoſikionen ihres Beſitzers nicht nach Mannheim, ſondern nach Carlshorſt, wo dieſelben heute ihr Engagement erfüllen ſollen. Theater, Kunſt und 1Wiſſenſchaft. Gaſiſpielaustauſch Karlsruhe⸗Maunheim. In unſerer geſtigen Notiz machten wir die Bemerkung, die Mannheimer Bühne hätte in Karlsruhe Eugen'Albert's neue Opern„Kain“ und„Die Abreiſe“ geben ſollen. Wie wir nun hören, iſt eine Aufführung des„Kaln“ vorläufig noch nicht zu ermöglichen, da die ſchon ſeit längerer Zeit beſtellten Orcheſterſtimmen noch nicht zu erhalten waren. Das kann die Verzögerung des ſchon ſeit längerer Zeit angekündigten d' Albert⸗Abends erklären, entkräftet aber nicht im mindeſten unſeren Vorwurf, daß die Mannheimer Bühne mit einer der bier vom Karlsruher Theater gebotenen nicht entſprechenden Vorſtellung in Karlszuhe erſcheint. Dieſer Gaſtſpielaustauſch war nicht von heute auf morgen geplant, und die Mannheimer Bühne hälte Zeit gehabt, eine inlereſſante, für Karlsruhe neue Opernuvor⸗ ſtellung vorzubereiten. Billig kommen die Mannheimer allerdings weg, wenn ſie mit den wenigen Perſonen, die für das Joſeu'ſche Schauſpiel„Wenn wir Toten erwachen,“ nöthig ſind, in die Reſidenz fahren, während die Karlsruher hier mit einem großen Apparat, mit ihrem ganzen Chor, Orcheſter und Ballet erſcheinen. Am beſten wird natürlich bei dieſem Austauſch wieder das Mannheimer Publikum weglommen. Ju Karlsruhe wurde geſtern Nachmittag der Dichter Sehring zur letzten Ruhe beſtattet. Namens des Karlsruher Journaliſten⸗ Vereins widmete Redakteur Herzog dem Verſtorbenen einen warmen Nachruf. Kammerſäuger Max Büttuer von Coburg, der hier und in Karlsruhge erfolgreich gaſtirte, ſcheint von der hieſigen Theaterleitung nicht für das neu zu beſetzende Baritonfach au unſerer Bühne in Ausſicht genommen zu ſein. Wir bedauern dies ſehr, denn Herr Büttner iſt ein ganz vorzüglich geſchulter Sänger, deſſen kleine Mängel man bei ſeinen prächtigen ſtimmlichen Mitteln gerne überſieht. 5 Aus München wird dem„N. Wiener Tagebl.“ berichtet: Von verläßlicher Seite verlautet, JIutendant Pofſart verhandle mit dem Theater⸗Aktienverein in Köln behufs Uebernahme eines neuen Theaters, da er ſeinen Poſten in München nach Eröffnung des neuen Prinz⸗Regenten⸗Theaters verläßt. Die lateiniſche Sprache an den preußiſchen Univerfitäten, Der Kaiſer hat den Kultusminiſter ermächtigt, diejenigen in den Statuten und Ordnungen der Landesuniverſitäten, der Akademie zu Münſter und des Lyceum Hoſianum zu Braunsberg enthaltenen Beſtimmungen, die den Gebrauch der lateiniſchen Sprache in Uuiver⸗ ſitäls⸗ und Fakultätsangelegenheiten betreffen, im Intereſſe der um⸗ faſſenden Anwendung der deutſchen Sprache nach Benehmen mit den betheiligten akademiſchen Behörden aufzuheben und, ſoweik er⸗ forderlich, durch andere Beſtimmungen zu erſetzen. Der Kultus⸗ miniſter hat in Folge deſſen die entſprechenden Maßnahmen veranlaßt. Zur Belebung der Kunſtphotographie veranſtaltet die im Verlag von Georg D. W. Callwey, München, erſcheinende„Allgemeine Photographen⸗Zeitung“ per 1. Juli ein Preisausſchreiben für Fach⸗ photographen. Verlangt werden drei Herrenportraits, Knieſtücke, Format nicht unter 30540 Centimeter mit möglichſter Bewahrung der Charakteriſtik des Ausdruckes, in Sepia⸗Kohle gedruckt. Die näheren Bedingungen können durch den genannten Verlag bezogen wer⸗ den. Das Preisgericht ſetzt ſich zuſammen aus dem Herausgeber des Blattes(Redakteur G. H. Emmerich), dem Verleger deſſelben und zwei Vertretern der praktiſchen Fachphotographie. Die preisgekrönten Bilder werden in der„Allgemeinen Photographen⸗Zeitung“ in Autothpfe, Lichtdruck oder Gravüre veröffentlicht und den„Sammlungen von Kunſtphotographien“ in Baden, Heſſen und Württemberg überwieſen. Die Preiſe ſind: 1. Preis 150%, 2. Preis 100%/, 8. Preis 50. Schwäbiſcher Schillerverein. Die 4. Jahresverſammlung des Schwäbiſchen Schillervereins wurde ſoeben in Stuttgark abgehalten, Das Baarvermögen des Vereins beträgt 215,879 /; dazu kommenn noch die Grundſtücke und die werthvollen Sammlungen. Der Bau des Schillermuſeums, das ſich auf der Schillerhöhe bei Marbach ern⸗ heben wird, ſoll nunmehr in Angriff genommen werden. Ein Wett⸗ bewerb für ſämmtliche deutſche Architekten wird in Kurzem aus geſchrieben. Die Bauſumme ſoll ſich nicht über 180,000% erheben 8 Preiſe von 1200, 800 und 500% werden ausgeſetzt. Weiterhin wirg die Herausgabe eines Schiller⸗Jahrbuchs und die Veranſtaltung einer Volksausgabe von Schillers Werken beabſichtigt. 5 Sarah Beruhardt und Coquelin wollen nach Schluß der Pariſer Ausſtellung gemeinſam eine Kunſtfahrt nach den Vereinigten Staaten unternehmen. Fünf Stücke nehmen ſte mit auf die Reiſe: Roſtands„Aiglon“ und„Cyrano“,„Die Cameliendame“,„Tosca“ und Sarahs verwäſſerten„Hamlet“. In„Cyrano de Bergerge“ wird Sarah zum erſten Male die Roxane ſpielen, und im„Aiglon“ gibt Coquelin den Flambeau Die„Saturnalien“. Seit längerer Zeit hat auch Rom— das künſtleriſch von Paris und München überholte und depoſſedirte gom — wieder ſein künſtleriſches Ereigniß und zwar zweifellos ein Er⸗ eigniß erſten Ranges. Wir meinen die von Erneſto Biondo ge⸗ ſchaffene Koloſſalgruppe der„Saturnalien“, die in dieſen Tagen nach Paris gegangen iſt, um als Glanzpunkt in der italieniſchen Kun abtheilung zu figuriren. Wer das wahrhaft großartige Meiſterwerk in der Gießerei Nelli zu bewundern Gelegenheit hatte, wer es in Paris ſehen wird, der wird einen Eindruck für immer davontragen. Eine überlebensgroße Schaar von elf bis zwölf Männern und Frauen; ſcha charakteriſirte Typen des Roms der Decadenz, die im tollen Reig der Saturnalien, des antiken Carnevals, über das Forum taumeln vornehm und gering durcheinander. In der Mitte ein ſtolzer, herku⸗ liſcher Gladiator, zu deſſen Rechten eine Hetäre, ein betrunkener Sklave, ein entnerpter Prätorianer, ein Tubabläſer; zur Linken des Gladia⸗ tors eine entzückende Patrizierin, ſeine Geliebte, und deren kleiner N dr Veneraf: Anzelger, Munnbeim, 27. April. Sohn, an welch beſde ſich eine Gruppe Ein rebolutionärer, demokratiſcher Geiſt in packender und vornehmer Plaſtik jene gewaltige Uebergangsperiode wiſchen Cäſarenwahn und chriſtlicher Zeit darſtellen ſoll. Jedenfalls bat die römiſche und italieniſche Kunſt ein Recht, auf Biondis Werk, daß bom Staat angekauft worden ſſt, ſtolz zu ſein und die nach Paris geiſenden Leſer werden gut daran thun, der„Saturnalien“⸗Gruppe wudis ihe beſouderez Hugenmerk zuzuwendetk eerke Aeueſte Nachrichten und Celegramme. Wien, 26. April. Das Schloß Achilleion in Gaſturi auf Corfu, das von der Kaiſerin Eliſabeth von Oeſterreich erbaut worden war, iſt nach der„N. Fr. Pr.“ von einer franzöſiſchen Aktien⸗ geſellſchaft für eine Million Francs erworben worden. Das Schloß ſoll in ein Hotel mit Vergnügungsetabliſſements umgewandelt werden. *Kingstown(Irland), 26. April. Die Königin ſchiffte ſich heute Nachmittag zur Heimkehr auf der königlichen Dacht„Viktoria and Albert“ ein. 900 Fürſt Ferdinand von trunkener Auguren anſchließt. liegt über dem Ganzen, das Neapel, 26. April. Bulgarien ſtattete heute Nachmittag dem Köni g und der Königin einen einſtündigen Beſuch ab, den der König im Hotel Briſtol erwiderte. Abends wird der Fürſt am Hofdiner theil⸗ nehmen. e„ ee „Konſtankinopel, 25. April. In Folge der von der amerikaniſchen Geſandtſchaft ergriffenen Schritte wegen der Vorfälle von Alexandrette geſtattete die Pforte die Einſchiffung der zwei in Amerika naturaliſirten armeniſchen Familien. Die Geſandtſchaft wartet den Konſularbericht ab, um Genugthuung zu verlangen.(In Alexandrette iſt, wie be⸗ richtet, der amerikaniſche Konſul von der Polizei gelgentlich der Einſchiffung der beiden armeniſchen Familien nach Amerika mißhandelt worden. Die Polizei wollte den Armeniern nicht den Erlaubnißſchein zur Abreiſe ertheilen. Red.) 2*** Der Burenkrieg. Aus London wird gemeldet: In die allgemeine Befriedigung über das Hinausmanöbriren der Buren aus Wepener und Dewetsdorp miſcht ſich das Bedauern über ihr wahr⸗ ſcheinliches Entrinnen, wofern ſie nicht aus Rückſicht auf Ver⸗ pflegung vorziehen ſollten, Thabanchu vorläufig noch zu halten. Nach dem Berichterſtatter des„Daily Telegraph“ ſind die Maſchinen, Teiche und Rohrleitungen des Bloem fonteiner Waſſerwerkes unperletzt, wahrſcheinlich weil die beiden größten Steuerzahler der Nachbarſchaft reiche Buren waren. Nur eeinige weſentliche Maſchinentheile ſind entfernt worden. In ;feiner Rede vor den Sheffielder Mählern berichtet der eben vom Kriegsſchauplatze heimgekehrte Sir Howard Vincent, Cronjes Abtheilung wäre von Magersfontein entronnen, wenn nicht Lord Kitchener in einer fernen Staubwolke am Horizont ihren Abzug vermuthet und auf eigene Verantwortung ſofort die Marſchrichtung geändert und die Verfolgung unternommen hätte. Vom Kriegsſchanplatz. London, 26. April. Das Reuterſche Bureau meldet aus Pretoria, die gemeldete Epploſion im Regierungsarſenal ereignete ſich nicht in Pretoria, ſondern in Johannesburg, und zwar an dem andern Ende der Straße, in der die Fabrik Begbie liegt. London, 26. April.(Unternhaus.) Wyndham erklärt uf eine Anfrage, in den Mittheilungen Lorb Roberts zeige ſich in keiner Weiſe, daß die ſtrategiſchen Bewegungen infolge Mangels an Remo verzögert oder geändert ſeien. Die Gefammtzahl der ſeit Beginn des Krieges nach Südafrika bereits geſandten oder zur Verſendung beſchafften Remonten betrage 42,000 Pferde und 23,000 Maulthiere. Soweit die Regierung wiſſe, ſei die von Roberts zu erledigende Schwierigkeit nicht in erſter Linie durch die Frage der Remonten oder des rollenden Eiſen⸗ bahnmaterials hervorgerufen, ſondern durch die Thatſache, daß Noberts Bloemfontein erſt nach einem Marſche und Kampfe nahm, der einen Monat lang fern der Eiſenbahnlinie geführt werden mußte. Seit jener Zaieit war Roberts beſchäftigt, ſich der Eiſenbahnlinie zu be⸗ mächtigen und ſie auszubeſſern, die Operatiosbaſis von Kap⸗ ſtadt nach Bloemfontein zu perlegen und ſchließlich die einzelnen Aßhtheilungen des Feindes zu ſchlagen, die die rücck⸗ wärtigen Verbindun gen bedrohen. Die erſten drei dieſer nothwendigen Vorbevingungen des Vormarſches ſeien, wie man glaube, abgeſchloſſen. Die vierke ſcheine in befriedigender Weiſe vorwärts zu gehen. Ueber die Operationen bei Magersfontein gab Roberts gar keinen Commentar. 1* Telegramme. Lonbon, 27. April. Lord Noberts telegraphirt aus Bloemfontein vom 26.: General Hamilton ver⸗ krt ihrer ſtarken Stellung bei Hobaesfort durch eine brillante Umgehungsbewegung, ausgeführt von den Generalen Rodley und Smithdarrien, welche heute in der Richtung auf Tabanchu vorrückten. Unſere Verluſte ſind gerin 2 Dewetsdorßp, 27. April. Reuker⸗Meldung vom 26.: SGeneral Pole⸗Ca rew beſchlagnahmte in der Umgegend Rindvieh und Pferde und ließ alle Farmer, welche den Treu⸗ eid gebrochen haben, verhaften. 7 5 Warrenton, 27. April. Reuter⸗Meldung vom 26.: Die Bu ren in Klipdam, zu welchen 800 Aufſtändiſche geſtoßen waren, nahmen 200 Säcke Mehl in Beſchlag, welche den kürzlich zurück⸗ gekehrten Flüchtlingen gehörten. Zwei derſelben wurden zu Ge⸗ angenen gemacht. St. Helena, 27. April. Meldung des Reuter⸗Bureau 26 Der zweite Trupp gefangener Buren iſt heute früh eingetroffen. Gegenwärtig befinden ſich 20 Gefangene im Hoſpital, 9 derſelben haben Maſern, 2 ſind an Lungenenzündung und Typhus geſtorben und am Dienſtag mit militäriſchen Ehren begraben worden. (PrivatTelegramme des„General⸗Anzeigers“.) Waſhington, 27. April. Reutermeldung vom 26.: Der amerikaniſche Geſchäftsträger in Kon⸗ ſlantinopel überreichte am 24. der Pforte eine Note, in der er mit Entſchiedenheit auf die Bezahlung der geforderten Ent⸗ ſchädigung dringt. Die Note iſt kein Ultimatum. Es enk⸗ ſpricht viellmehr dem Entſchluſſe des Staatsdeparlements, alle friedlichen in der Sachlage angemeſſene Mittel zur Er⸗ ledigung der Frage zu erſchöpfen. 1** Eine furchtbare Feuersbruuſt, Sta wa, 27. April. Ein ungeheurer Brand vernichtete hier mahl Schneidemühlen, Holzplätze, Mühlen, das Elek⸗ * teizitätswerk und das Depot der Kanada⸗Paciftceiſenbahn⸗ Das Feuer, welches noch nicht gelöſcht iſt, droht bei dem herrſchenden Weſtwinde einen Theil der Stadt zu vernichten. Die Regierung erbat Hilfe aus Torondo und Brocville. Das Parlament vertagte ſich bis Dierptag. In den Häuſern herrſcht durch das Ausbleiben der elektriſcen Beleuchtung Dunkelheit. Zur Bekämpfung des wüthenden Elemenſs iſt Milig aufgeboten worden, Der Schaden wird auf 4 Millionen Dollars geſchätzt. London, 27. April. Die„Times“ meldet aus Otta wa vom 26.: Die Feuersbrunſt brach in Hull, einem Vororte Ottawa's, 11 Uhr Vormittags aus. Nachdem die öffentlichen Gebäude und zal/ hreiche Geſchäftsläden ein Raub der Flammen geworden waren ſprang das Feuer über den Fluß Ottawa und breitete ſich in der Stadt aus. Gegen 6 Uhr waren 2000 Perſonen obdachlos handerte von Perſonen lagerten auf den Straßen. Es geht das Gerücht um, daß mehrere Perſonen ihr Leben einbüßten. Infolge der ſehr großen Ausdehnung des vom Feuer ergriffenen Gebiets kann hierüber nichts genaues feſtgeſtellt werden. Maunnheimer Handelsblatt. Courszettel der Mannheitmer Effektenbörſe vom 26. April. Obligationen. Staatspaplere. Pfandbrieſe, 4, Babiſche Obligat—.— 4, Abein. Op.⸗B. unk. 1902 100.— 53 2½ labgeſt,) 94 80% 3%„ 5 9½ 5 1—2 5 0 5 3½ 55 15 3 Gommunal 91.80 75 21 1862½4 93.60 53 Stadte⸗Aulehen. „ 85.— bz Freiburg l. 8 5 93.— Karlsruber v. J. 1 88.— D 4„ T. 100 vooſe 139.— 5 1 3 5 2 Baber. Obligationen 93.80 1 5 85 91 50 25 7. 72 84.60 bf 37 91. %½ Deutſche Reichranlelh⸗ 9710 ½ Manüheimer Ozl.% 7 %„ 55 20 20%%„„„ 55 Preuz. Coufon 998 91 8%„„ 2808 91 80 8 33 6 Junduſtrie⸗Obligationen 25 86720 55 an u 0 0, 15 25 rauerei Kleinlein Helbelb.“—.— 4½ Elektr. M. Lahutever u. G— Eiſenbahn⸗Aulehen. 4 Genzmlhie 102.50 U 2, Pfälz.(Zudw. Max Nord) 8 97 955 Serei Chea 9 8 78„ 9 1 crein eut. Jabriken J 8½%„ konbertirte 95.10 15 ̃ 4% Seülſtofffabrik Waldhef 104. bz Aktien. Pfafzbrau. v. Geiſel u. Mohr 95.— 88 Babiſche 124 90 8 Brauerel Siuner, Grünwinke! fee Gewerpebant Speyer 50% W 130. 8 ee 11 5 52 Nannedger Bank 180.— 8 8 in 70.50 G Oberrhein. Bank 12420 455 Pfälzif 2 8 n· 135 75 5„ Sonne Welg Speyer 152. Pfatz 995 8 8 75 1*—*5* 1„.— bi Spar⸗u Ebb. gandau 140.50 8 Wormſer b. erlge 188.50 G Mbein Jepa 18888 Wfält. Preßh. u. Spritſabr. 125.— G Sildd. Bank 118.30 G Trausport Süddeutſche Vank Gunge) Akt.— und Berſicherung. Eiſenvahnen. Gutjahr⸗Aktien 123.— G bfalziſche dudulgsbabn 226.— 55 Mannh. Dampfſchleppſchlff117— 8 „ Maxpahn 144. bz„ Lagerhauß 16.— bz 2 Nordbahn 128.— bz Bad. Rück⸗ u. Mitverfich. 280.— B Hellbronner Straßensahnen——„ Schifffahrt⸗Aſſeeuranz 535.— G Chemiſche Induſtrie. Fontſnentale Beüſicherung 360.— B Ach. f. chem. Induſtrie 124.— 8 Mannheimer Venſtcherung 488.— 0 Badiſche Auilin⸗ u. 55 404. 50 G Si eee 78. „„ unge— Urtt, Trausportverſich..— Them. Fabrlt Goldenberg 192.— 8 Induſtrie Them. Fabrik Gernsheim 80.— B 15 2 Verein chem. Fabriken 184.— 5f Aet.⸗Geſellſch. f. Seilinduſtrle 179.50 G Bereſn D. Oelfabriken 109. G Dluglebeſcke Maſchlneufabeit 177.— 8 55 Emaillirfabrik Kerrweiler 121 50 vz Weſteregeln Alkal, Stamm 218.— 100 7 Vorzug 104.— 5 Ematllirwerke Maſkammer 126 50 B Brauereien ttengeimer Spennere.— Bab. Brauerei 159.— 0 Kurlzr, Nahmf Hald u. Neu 178. 5 Binger Axktienbierbrauerel 100.— Mannh. Gum. u. Asbeſtfabr. 90.— b3 Durlacher 220 vorm. Hagen 190. Oggersbveimer Spinnerei 36 B Elchbaum⸗Brauerei 172.60 5 Pfehh Nähm. u. Fabrräderf 80.— Elefantenbräu Nühhl, Worme 106. 8 Portl.⸗Lementwk. Herdelberg 160.— 8 Braueretr Gauter, Frelburg 105.— G Verernig. Frelburger Zieg lw. 121. 8 Kleinlein, Heidelberg 147.— b; Berein Speperer Zlegelwel le 107.90 Homburger Meſſerſchmitt 108.— Zellſtofffabrit Waldhof 254.— G Budwigshafener Brauerel—.— Zuckerfabrit Waghäuſel 86.— G Manub. Aktienbrauerei 167.— Zuckerraffinerie Maunbeim 125.— G Mannheimer Effektenbörſe vom 26. April. Heute notirten Süddeulſche Bant⸗Aſtien 113.80., Mannheimer Lagerhaus 115 bz., Wighauster Zuckerfabrik 86., Bad. Anilin⸗ und Sodafabrik 404.50 bz. u. G.— Von heute ab ſind: Mark 10 000 800 neue Aktlen der Rheiniſchen Creditbank, Serie IX, Nr. 50 001 bis 66 668, gleich den bisher notirten Aetien lieferbar. Getreide. April. In Folge der höheren amerikaniſchen Forderungen war die Stimmung auch hier feſter. Preiſe per Tonne eif Rolterdam: Saxonska M. 184—138, Südruſſiſcher Weizen M. 125 bis M. 140, Kanſas II. M. 126, Redwinter M. 192, La Plata fag. M. 127—120, feinere Sorten La Plata M. 130—134, Ruſſiſcher Roggen M. 108—110, Weſtern⸗Roggen M.—, Mixed⸗Mais M. 92.50, La Plata Mais rye terms M. 1, Ruſſiſche Futtergerſte M. 110. Weißer amerik. Hafer M. 109, Ruſſiſcher Mittelhafer M. 99—1086, Prima ruſſiſcher Hafer M. 107—117. Frankfurter Effekteu⸗Societät vom 26. April. Creditaktien 228.70, Diskonto⸗Kommandit 188.90, Deutſche Bank 203.30, Bange Ottomane 114.30, Breslauer Diskontobank 118.40, Oeſterr. Staats⸗ bahn 136.90, Gotthard 142.10, Schweizer Central 145.30, Schweizer Nordof 91.50, Schweizer Union 80.80, Jura⸗Simplon 89.50, Henri 121.80, Hamburg⸗Amerik. Packet 128.30, Aproz. Italiener 95.80, Aproz. Spanier 73.70, Sproz. amort Mexikaner 42.80, 4% proz. Portugieſen 88.10, Laura 272.30, Bochumer 265.80, Harpener 234.80, Hibernia 246.30, Eſchweiler Bergw.⸗Ver. 276, Oberſchleſ. Eiſen⸗Induſtrie 480.70, Gelſenkirchen 221.80, Alkali Weſteregeln 215, Cheu. Werke Albert 170, Bad. Zockerfabrit 86.50. Frankfurt a.., 26. April,.(Effektenbörſe). Anfangscourſe. Kreditaktien 228 80, Staatsbahn 135.70, Lombarden 27.20, Egypter —.—. 4% ungar. Goldrente 97.50, Gotthardbahn 142.—, Disconto⸗ Commandit 188.40, Laura 269.80, Gelſenkirchen 219.50, Darmſtädter 139.—, Handelsgeſellſchaft 168.60. Tendenz: feſter. Werlin 26. April.(Telegr.) Effektenbörſe. Die Börſe eröffnete in ruhigerer Stimmung. Montanwerthe erholt. Der Ausweis der Gelſenkirchner Bergwertsgeſellſchaft machte einen guten Eindruck. Bauken anregungslos. Fonds behauptet. Bahnen ruhig. Ultimo⸗ geld 6¼% à 5¼ Proz. Privatdiskont 4 ½% Proz. Berltu, 26. April.(Effektenbörſe). Anfangscourſe. Kreditaktien 228 10, Staatsbahn 136.10, Lombarden 27.10, Disconto⸗Commandit 188.—, Laurahütte 270.75, Harpener 234.50, Ruſſiſche Noten—.—. Tendenz: ruhig. Schlußedurſe. Ruſſen⸗Noten ept. 216.20, 3½% Reichsanteihe 98.60, 8%ö Reichsanleihe 86.—. 4% Heſſen 108.60, 8„¼i Heſſen 83.50, Italiener 95.60, 1860er Looſe 137.20, Lübeck⸗Büchener 151.40, Marien⸗ burger 79.70, Oſtpreuß. Südbahn 89.70, Staatsbahn 136.40, Lom⸗ barden 27 40, Canada Paciſte⸗Bahn 95.20, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aklien 152.—, itaktien 228.10, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 162 50, Darmſtädter Bank 189 60, Deutſche Bankaktien 202.50, Disconto⸗Commandit 188.10, Dresdner Bank 156.60, Leipziger Bauk 71.—, Berg.⸗Märk, Bank 154.50, Dynamit Truſt 168.—, Bochumer 264.60, Conſolidation 409.75, Dortmunder 129 25, Gelſenkirchener 220.—, Harpener 233.70, Hibernia 244 60, Laurahütte 271.80 Licht⸗ und Kraft⸗Anlage 114.75, Weſteregeln Alkaliw 214.—, Aſcherslebener Alkali⸗Werke 149.75, Deuiſche Steinzeugwerke 300.—, Hanſa Dampf⸗ ſchiff 100.30, Wolltämmerei⸗Aktien 172.75, 4% Pf.⸗Br. der Rhein.⸗ Weſtf. Bank von 1908 100.—, 8% Sachſen 84.60, Stettiner Vulkan 268.—, Privatdisconto: 47 ½ Loudon, 26. April. 8 Reichsanleihe 88½, 2% Conſols 100%, 5 Italiener 94¼, Griechen 45 ½ 8 Portugieſen 24¼, Spanier 73—, Türken 22˙, Argentinier 92¾5, 8 Mexikaner 26½, 5 Mexikaner 99%8, % Rupeen 64— flil, Gitomanbank 12¾, Rio Tinto 59%, Southern Paciſte 87¼ Chieago Milwaukee 122½, Denver Pr. 72%/ Alchiſon Pr. 72%, Lonisville u. Nafhv. 84½, Northern Paciſie Pref. 72¼ Union Paeifte 57¾8, Chineſen 98¾ Atchiſon—, Erie—, Ceulral Paciſie——„Chaxtered Mannheim, 28. weine verſteiger Southampton). New⸗Pork ab, i New⸗Pork Konſtanz Waldshut,. Hüningen Nebll! Lauterburg Maxau Germersheim Mannheim Mainz Bingeu Kauv Koblenz Köln Ruhrort „32„„„ „2„„„%„ „ Maunheim Heilbronn vom Neckar: * Dürkheim, 285. April. beſitzer hier, ließ geſtern ett Einige Nummern wurden 1000 Liter erzielten: 1898er Birkweilet 260, 285 karlbacher 420, 400, 405, 400, 445, 400 ling 450, 470, 465, 460; Freinsheimer 448, 450, 430, 440, 430, 448, 435, 465, 430, 445, 460, 470, 500; do. 550, 565, 545, 540; do. Riesling 580 ,. U. duthampton, 24. April. 8 Schneuldampfer„New⸗York“, am 18. Ap il von früh 10 Uhr wohlbehalten hier eingetroffen, Drabtbericht der Red⸗Star⸗Linie, Ant⸗ Aulwerpen abge⸗ Der ſt heute „25. April. werpen. Dampfer„Noordland“, am 14. April von fahren, iſt heute hier angekommen. Mitgetheilt durch die Geueral⸗Vertreter G klau Nachfolger, Heidelbergerſtraße 0 7, 18. Waſſerſtandsnachrichten vom Pegelſtationen vom Rhein: wa 100 Fuder 1898er Herr Auguſt Friedrich, nicht abge — 189 Freinsheimer 405 Ueberſeeiſche Schifffahrts⸗Nachrichten. — Weinguts⸗ geben. Ie ger: Groß⸗ do. Ries⸗ Riesling 500; Dürkheimen Schifffahrts⸗Nachrichten. Maunheimer Hafen⸗Verkehr vom 24. April. Hafenbezirk III. Schlffer ev. Rap Schit. Komun von Ladung Ete⸗ Hauck Frledensfülrſt Heilbronn Steinſalz 2478 Maas Schürmann 18 Hochfeld Brelketts 25860 Tepper Rob. de Fruyter Nuhrort Toglen 28008 Lenting Amſterdam 8 Amſterdam Stückgilter 700 Eberle Hermann Heilbronn 75 3000 Terſchüren Dorette Ruhrort Kohlen 16400 Keſſel Badenia 17 Rotterdam Hafer 8786 Hafenbezirk J. Vom 25. April. Hepp Mannßeim 47 Motterdam Stllekgüter 22205 Schlitz Mannheim 1 10 5 5090 Müßig Mannhelm 11 5 77 1795 Michel Mannheim 10 25 15 15877 Augs purger Ruhror! 14 5 Getreide 18000 de Bries Straßburg 11 Antwerpen 5 18493 Adlez Anug 15 15 24600 doh M. Stinues 44 Rußrort Kohlen 39750 Hafenbezirk VII. Granz Fanny Ruhrort Koblen 9700 Deimmer Schürmaun 11 5 75 285⁰⁵⁵ Baue: Naiſerwörth Speyer Backſteine 100⁰ Floßholz: angekommen 739 obm; abgegangen 300 obrs Hafenbezirk VI. Herrmann Vater Rhein Spener Backſteine 9 5 Hartmaun Eva Kath. Altrip 1 770 Hauct Baumann 5 77 75 0 Brech Ziegelwerke 5 Speher 5 10 Schwarz Vorwärts Dulsburg Kohlen 105 Schneldey Gebr. Baumann 8 Actip Backſteine 990 Schuſter Aung Eliſabetha Mundenh. 7. 400 Dollmer Heimdall Ruührort Kohlen 11000 Spröhnk C. Kuorr 77 15 Nollert 8 Eberbach MSteine 15 Steinvacher Anna Heleng Rocterdam engl. Kohlen 5 700 Flſcher Emma.⸗Gemiſnd Steine 130 Bertholb Ernß Heilbronn Bretter (Drahtbericht der Amerikan Linie, undlacheu Datum: Bären⸗ Monat April. 2 22.—24.25. 2627. Bemerkungen: 85.⁰ 12.45 2,50 2,652.68 2,72 2,69 —.10 2,112,172,25 2,46 Abds. 6 Uhr .56 2,60 2,65.69 2,762,80 N. 6 U. „ 3,90 3,90 3,918,97 4,05 Abds. 6 U „.97 3,97.95 4,12 2 Uhr 8 25 3,773,80 3,81 BE. 12 fl. 3,74 3,64 3,643,67 8,72 3,79 Mgs. 7 U. .48 1,½40 1,86 1,34 1,4.-P. 12 U. 215 2,06 1,94 1,94 10 U. 12,35.26.202,20 2,22 2. U. .50 2,412,39 2,37 10 U. .78.60 2,45 2,88 2,84 2 U. 2,20 2,08 1,96 1,88 6 U. „13,80 3,78 3 7937 5 5 3,86 PV. 7 U. „ 1,15 ,13% 10 V. 7 U. und höher— 1 umgehend; eber Brdu-Soide 4 Meter! iſo von ſchwarzer, weißer u. farbiger„ Seide“ von 75 Pf. bis 18.65 p. 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