Man begegnet mitunter wohl auf der Straße Menſchen, den man vor Zeiten näher gekannt hat. Man hat ihn Kelegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ Ander Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2958. Abonnement: 60 Pfa. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt pez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag N..30 uro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen ⸗Zeile 60 P Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. GBadiſche Volkszeitung⸗ E 6, 2 unheimer Jo der Stadt Mannheim und Umgebung. (110. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Verankwortlich für Politik: Dr. Paul Harms. für Theater, Kunſt u. Feuilleton: Dr. Friedrich Walter. für den lok. und prov. Theil: Eruſt Müller. für den Inſeratentgheile Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Typograpzbiſche (Das,„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des kakhollſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Nannheim. (Mannheimer Volksblatt.) Irnal. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. E 6, 2 Nr. 206.(Abendblatt.) Berliner Feſte. In der Reichshauptſtadt rüſtet man ſich, die Großjährigkeit des deutſchen Kronprinzen zu feiern.— Wenn ein ſonſt unbe⸗ ſcholtener Bürgersmann Hochzeit oder Kindtauſe hält, ſo pflegen ſeine nächſten Verwandten und Bekannten ihre Theilnahme daran nicht ohne beſonderen Grund zu berſagen; und wenn an einem Hofe ein großes Familienfeſt gefeiert wird, ſo pflegen andere Höfe und Regierungen, mit denen man nicht gerade verfeindet iſt, ihre Glückwünſche dazu überbringen zu laſſen. Eins iſt im Grunde ſo ſelbſtverſtändlich wie das Andere. Selbſtverſtändlich iſt es auch, daß Herrſcherhäuſer, die mit dem feſtfeiernden Hofe in vertragsmäßigem Bundesverhältniß ſtehen, ſich nicht gerade durch ihren Botſchafter vertreten laſfen, wie der Kaiſer von China, ſondern daß ſie ein Mitglied ihres Hauſes entſenden. Auffällig wäre eigentlich nur das Gegentheil. Und obwohl nicht das Auffällige, ſondern das Regelmäßige geſchieht, iſt die mehr oder minder offiziöſe Preſſe in Berlin, Wien und Budapeſt aus dem Häuschen. Das begegnet der offiziöſen Preſſe nun nicht eben ſelten, aber es iſt doch erkennbar, daß diesmal beſondere Kraftanſtrengungen gemacht werden. Es kam ja auch ein deutlicher Wink von oben: das Telegramm des Kaiſers an Herrn Kirſchner, das den Beſuch des Kaiſers Franz Joſeph zugleich mit dem Wunſche anzeigte, die Hauptſtadt möge den Gaſt würdig empfangen. Dergleichen läßt ſich die Haupkſtadt nicht zweimal ſagen; ihre Stadtväter ſtürzten ſich mit ſolcher Bereit⸗ willigkeit in die Vorbereitungen, daß es leider nothwendig wurde, ihrem Eifer einen Dämpfer aufzuſetzen. Warum wurde das nothwendig? War man in der erſten Freude über den Beſuch zu weit gegangen? Dann muß dieſer Beſuch wohl ein Ereigniß geweſen ſein, auf das man am Berliner Hofe gar nicht mehr zu hoffen gewagt hatte. Dann iſt der unter normalen Verhält⸗ niſſen ſo natürliche Kaiſerbeſuch in der That auffällig. Und iſt er das, ſo— waren die Verhältniſſe vordem eben nicht normal. einem aber eine endlos lange Zeit nicht mehr geſehen, und die Be⸗ ziehungen haben ſich in Folge deſſen ſo gelockert, daß man nicht weiß: ſoll man noch grüßen oder nicht? Man fühlt ſich noch recht unbehaglich in dieſem Zweifel, da greift der Andere ſchon an den Hut. Mit beſchleunigter Geſchwindigkeit reißt man nun den ſeinen herunter und eilt mit ausgeſtreckter Hand auf den Andern zu:„Ah, Verehrteſter, ſieht man ſie auch Mal wieder? Nein, wie mich das freut! Na, wie geht's? Wie ſteht'?“, und wie die billigen Redensarten alle heißen. Aehnliches ſcheint den Offtziöſen mit dem Dreibund zugeſtoßen zu ſein. Sie wußten nicht recht: ſollten ſie—2, oder ſollten ſie lieber nicht— Da kam der er⸗ löſende Wink von oben, und nun ging's los:„Ah, der Dreibund! Da iſt ja auch der Dreibund einmal wieder! Der gute, liebe, alte Dreibund.“ Und im Handumdrehen haben ſie's fertig ge⸗ bracht, das höfiſche Familienfeſt zu„einer Manifeſtation der un⸗ erſchütterlichen Feſtigkeit des Dreibundes“ zu erheben, der„zwei Jahrzehnten ausſchließlich ſeine defenſive friedenserhaltende Miſſion zum Segen aller Völker Europas entfalte.“ Das iſt natürlich Unſinn. Unerſchütterlich iſt kein Bündniß, und es fragt ſich doch auch, ob die Völker politiſch noch ſo unmündig ſind, daß es Zweck hat, ihnen den Glauben an die Unerſchütterlichkeit von Bündniſſen erhalten zu wollen. Den Frieden Europas aber er⸗ hält längſt nicht mehr der Dreibund, ſondern der Wille Ruß⸗ lands, das trotz Kronſtadt und Toulon dem Revanchebedürfniß der Franzoſen nicht nachgebe. Für Rußlands Zwecke genügt es ja, Frankreich in Dienſtbarkeit und die übrigen in Kriegsfurcht zu erhalten, um derweil in Ruhe den Rahm von der Milch ab⸗ ſchöpfen zu können. Nach und nach mußte ſich das kluge Spiel der ruſſiſchen Diplomatie enthüllen, und damit kam die Er⸗ nüchterung. Dieſer Ernüchterung verdanken wir wohl auch die Erkenniniß, es ſei ja nicht gerade nöthig, den Dreibund zum alten Eiſen zu werfen. Der Form halber kann man ruhig die alten Beziehungen noch aufrecht erhalten, nutzt's nichts, ſo ſchad auch nichts. Uns kanns recht ſein; aber wie ſich die Dinge in Europa entwickeln werden, das hängt zur Stunde ſchwerlich vom Dreibund ab. Und daran ändert auch der Beſuch des alten Franz Joſeph nichts. Er hat ein tragiſches Schickſal gehabt, dieſer Kaiſer, nicht nur in ſeiner Familie, ſondern auch in ſeiner Politik. Er fing damit an, daß er den Zaren Nikolaus gegen die Ungarn zu Hilfe rief, die heute die feſteſte Stütze ſeiner Monarchie ſind. Er, der nie ein Staatsmann war, hat den beſten Staatsmann, den das Schickſal ihm zuführte, vordem in ektigie hängen laſſen. Dieſer Staatsmann hatte ſeiner Politik durch das Bündniß mit dem deutſchen Reiche einen zuverläſſigen Rückhalt gegeben, und der Kaiſer ließ in Oeſterreich ruhig gegen die Deutſchen regieren. Das hat das Vertrauen zum öſterxreichiſchen Bündniß mehr gelockert, als mancher andere Vorgang, der in gleichem Sinne wirkte, und in Berlin wiſſen ſie wohl, was ſie thun, wenn ſie neben die öſter⸗ teichiſchen auch ungariſche Fahnen heraushängen. Eine Völter⸗ inſel im flaviſchen Meere, nennt die Poſt nicht übel das Ungar⸗ land. Der Gegenſatz gegen das Slabenthum gibt Ungarn und „Deutſchen gemeinſame Intereſſen, und auf Intereſſengemein⸗ ſchaft müſſen Bündniſſe gegründet ſein, wenn ſie dauern ſollen. Daß man im Kaiſer Franz Joſeph in Berlin noch eigens den, König von Ungarn begrüßt, bezeichnet deutlich die Wendung, die Freitag, 4. Mai 1900. die Dreibundpolitik bekommen hat. Nicht mehr auf dem Deutſch⸗ thum in Oeſterreich, ſondern auf der ſtaatenbildenden Kraft der Magharen beruht die Hoffnung, der ſlaviſche Völkerſturm werde auch auf öſterreichiſch⸗ungariſchem Boden ſtets einen ſtarken Damm vorfinden. Daß der Kaiſer Franz Joſeph ſein Leben in Frieden be⸗ ſchließen möchte, bezweifelt in Deutſchland Niemand. Darum iſt er in der Hauptſtadt des Reiches herzlich willkommen. Den Blick für politiſche Möglichkeiten und Nothwendigkeiten aber wollen wir uns von dem Glanze der Feſte, die ihm und anderen Gäſten des Kaiſerhauſes zu Ehren veranſtaltet werden, lieber nicht trüben laſſen. Die Beziehungen der Fürſtenhäuſer unter einander ſind für die Politik gewiß nicht ohne Bedeutung. Beſtimmt aber wird die Politik in letzter Linie von den Lebensintereſſen der Völker. Das hat man hoffentlich auch den jungen Hohenzollern gelehrt, der am Sonntag in Berlin mündig geſprochen wer⸗ den ſoll. Deutſche Fortſchritte in Vorderaſien. §d Aus Beirut, Mitte April ſchreibt man uns: Nach⸗ dem nunmehr die hier neu eingerichtete deutſche Poſt⸗ anſtalt in Wirkſamkeit getreten iſt, möchte ich einige all⸗ gemeine Bemerkungen hieran knüpfen. Zunächſt möchte ich nicht unerwähnt laſſen, daß das hieſige deutſche Poſtamt in günſtigſter Lage untergebracht, und mit einer ebenſo praktiſchen als an⸗ ſprechenden Einrichtung verſehen worden iſt, ſo daß es in letzterer Beziehung, die übrigen, fremden Poſtanſtalten weit hinter ſich laſſend, der Reichspoſt alle Ehre macht. Daß die Eröffnung in unſern deutſchen Kreiſen die beſte Aufnahme gefunden hat, brauche ich wohl kaum zu erwähnen; ein Bedürfniß für eine neue Poſt⸗ anſtalt lag ja eigentlich nicht vor, da die ſeit langen Jahren be⸗ ſtehenden fremden Poſtämter den Dienſt zur vollſten Zufrieden⸗ heit verſehen haben. Indeſſen drängte ſich unwillkürlich die Frage auf:„weshalb hat Deutſchland hier keine Poſtanſtalt, wo doch die übrigen Großmächte, wie England, Frankreich, Oeſterreich⸗ Ungarn und Rußland ihre eigenen Poſtanſtalten unterhalten?“ Wir leben hier inmitten einer Bevölkerung, welche, wie keine andere, für äußere Eindrücke empfänglich iſt, und da, anläßlich ſeiner letzten Orient⸗Reiſe, unſer Kaiſer ſelbſt als Ziel ſeiner Beſtrebungen ein friedliches Vordringen des Deutſchthums in der Türkei bezeichnet hat, ſo kann und darf Deutſchland hinter keinem andern Staat zurückbleiben, wo es ſich um ſichtbare Zeichen des Anſehens und der Machtſtellung handelt. Von dieſem Ge⸗ ſichtspunkte ausgehend, kann man die Reichspoſt zur Eröffnung der hieſigen Poſtanſtalt nur beglückwünſchen, um ſo mehr, als begründete Hoffnung vorhanden iſt, daß letztere eher Ueberſchüſſe erreichen, als Zuſchüſſe erfordern wird. Vom gleichen Geſichtspunkte aus iſt es unerfindlich, weshalb Deutſchland in Beirut ein einfaches Konſulat hat, während Eng⸗ land, Frankreich, Oeſterreich⸗Ungarn und Rußland General⸗ Konſulate unterhalten! Es wird dadurch den deutſchen Intereſſen nicht nur in den Augen der Bevölkerung, ſondern auch den ein⸗ heimiſchen Behörden gegenüber der Stempel einer gewiſſen In⸗ feriorität aufgedrückt, deren Beſeitigung durch Erhöhung des hieſigen Konſulats zu einem Generalkonſulat äußerſt wünſchens⸗ werth wäre.— Uebrigens würde man durch eine derartige Maß⸗ nahme nur frühere Zuſtände wieder ins Leben rufen, denn Preußen unterhielt bereits in den 40er Jahren hier ein General⸗ Konſulat; ſein Inhaber war Herr von Wildenbruch, Vater unſeres Dichters und Dramatikers Ernſt von Wildenbruch, welcher hier in Beirut das Licht der Welt erblickt hat. Es iſt eine erfreuliche Thatſache, daß durch den Beſuch unſeres Kaiſerpaares in Syrien dem Aufſchwunge des Deutſch⸗ thums ein kräftiger Impuls gegeben worden iſt; ſeither ſind kaum 1¼ Jahre verfloſſen, und ſeit dieſem kurzen Zeitraum haben wir bereits zwei wichtige Ereigniſſe zu verzeichnen: Das Erſcheinen der deutſchen Handelsflagge, durch Eröffnung einer regelmäßigen Schifffahrts⸗Verbindung zwiſchen Hamburg und Shyrien, ſeitens der Deutſchen Levante⸗Linie und die Errichtung einer deutſchen Poſtanſtalt in Beirut. Es bleibt indeſſen noch viel zu thun, und muß vor allen Dingen eine weitere Verbreitung der deutſchen Sprache ins Auge gefaßt werden. Angloindiſche Liebenswürdigkeiten. IXI Caleutta, 10. April. Auch in Indien fehlt es nicht an gelegenklichen Beweiſen der entſchiedenen Abneigung der Engländer gegen Deutſchland und alles Deutſche. Ich will ganz davon abſehen, daß ſich die anglo⸗indiſche Preſſe noch jetzt vielfach in einer Weiſe über den Kaiſer ausſpricht, welche die Grenzen des Erlaubten weit über⸗ ſteigt. Muß aber nicht jeder national empfindende Deutſche in helle Entrüſtung gerathen, wenn er z. B. Gedichten, wie dem fol⸗ genden, in angeſehenen anglo⸗indiſchen Blättern begegnet? Ich finde im„Pioneer“ vom 23. März 1900 folgenden„poetiſchen“ Erguß. Das Machbverk iſt zu ſchlecht, als daß ſich der Verſuch lohnt, es in gebundener Sprache wieder zu geben, eine wörtliche Ueberſetzung genügt vollkommen, um dem Leſer einen Begriff der darin ausgeſprochenen Geſinnung zu geben 1815 Gelephon⸗Ar. 218 Die Furcht und der Neid Aller⸗ 5 Und ſagen ſie, mein Eiland ſei auch ganz verſunken und verkommen In Lebensluſt und in Genuß des Goldes? Und ſagen ſie, mein Reich ſoll noch zerriſſen werden Vor meinen alten Augen, wie einſt vor Alters ein Reich Ward weggeriſſen von dem Mutterſchooßee Narren ihr! Noch ungeborene Nationen, Länder die noch nicht benannk, Und ungezählte Aeonen, ſie werden meine Söhne ſehen als ihre Herren, Ja ſicherlich, der Morgen, er wird kommen, wenn Alle, Der gierige Slab', der giftig⸗neid'ſche Deutſche und Walch der ſchnatternde Franzoſe, wenn ihre Throne, ihre Fürſten, wenn ihrer Völker Schaar und ihrer Länder Zahl Soll beugen ſich und brechen bor meiner Kinder Macht. Nur ſie allein, ſie ſollen dieſe Welt beſitzen,—— 8 Nur ihnen, die allein gerecht vor Allen walten, 3 Nur ihnen ſoll die Herrſchaft ſein. Ich habe dem unbekannten Dichtersmann eigentlich ſchon zu viel Ehre erwieſen, daß ich von ſeinem Erguß überhaupt Notiz genommen habe, allein er iſt geradezu charakteriſtiſch für dasg ganze Denken der Engländer. Da gibt es auch nicht einen Briten auf der ganzen Welt, der nicht mit ganzer Seele ſein Placet darunter ſetzen würde, und es iſt bezeichnend, daß derartige An⸗ ſichten ſich nicht in einem Winkelblättchen, ſondern im„Pioneer“ der größten indiſchen Zeitung, finden. 5 In derſelben Nummer des„Pioneer“ findet ſich eine andere Nachricht, die, wenn richtig, wiederum einen der gehäfſige Schläge gegen Deutſchlands Handel und Induſtrie bedeutet, an die wir ja ſeit längerer Zeit gewöhnt ſind. In allen Kontrakte die das Armee⸗ und Marine⸗Bekleidungsamt in Zukunft aß⸗ ſchließen wird, muß ſtets, wo bisher das einfache Wort„Indigo ſtand, es nunmehr heißen„natürlicher Indigo“. Dadurch hofft man, dem künſtlichen Indigo auf den Leib zu rücken, um den nothleidenden Indigopflanzern zu helfen. Alſo mit kleinlichen Polizeikniffen ſucht man den Gegner zu ſchädigen, nicht aber da⸗ durch, daß man den verrotteten und veralteten Schlends den Indigoplantagen durch verbeſſerte Gewinnungsmeth erſetzen verſucht. Deutſches Reich. “Berlin, 3. Mai.(Mit der Paläſtinareiſe des Kaiſers) hat ſich am Mittwoch die Rechnungs⸗Kommiſſion des Reichstags beſchäftigt. Auf Ankrag der Sozialdemokraten iſt bekanntlich eine durch die Paläſtinareiſe veranlaßte Etatsüber⸗ ſchreitung am 22. März an die Kommiſſton zurückgewieſen wor⸗ den. Die Etatsüberſchreitung um 40 000% war zum Theil damit begründet, daß der Staatsſekretär des Auswärtigen an der Reiſe des Kaiſers nach Jeruſalem theilgenommen habe. In der Kommiſſion theilte das Auswärtige Amt mit, daß von dieſen Koſtenüberſchreitungen auf Reiſekoſten des Staatsſekretärs 14 000/ entfallen, auf Räthe, Sekretäre und Chiffreure noch an 11 000%. Der Unterſtaatsſekretär v. Richthofen vertrak den einzig richtigen Standpunkt, daß der Kaiſer niemals ſo wie irgend ein Privatmann eine Reiſe mache. Er bleibe immer der Vertreter des Staats und ſeine Reiſen ſeien ſtets mit Intereſſen des Staats verknüpft. Auf den Reiſen erledige er die Staats⸗ geſchäfte. Wie eng Privatreiſen des Kaiſers mit Staatsange⸗ legenheiten verknüpft ſind, beweiſe ſchon die Thatfache, daß während des Badeaufenthalts des Kaiſers Wilhelm I. in mw 1870 die Kriegserklärung erfolgte, der das Deutſche Reich ſein Daſein verdanke. Namens der Soizaldemokratie beantragte Wurm, der Etatsüberſchreitung die Genehmigung zu verſagen. Dieſer Antrag wurde aber von der Kommiſſion mit allen gegen die Stimmen der zwei Sozialdemokraten abgelehnt. Frankreich. p. Paris, 3. Ma. Unangenehmes von der Ausſtellung, 11 Der Skandal der Ausſtellung von Franzöſiſch⸗ Indien hat vorläufig dazu geführt, daß die Konzeſſion den jetzigen Unternehmern entzogen worden iſt. Der Named es kom⸗ promittirten Abgeordneten iſt Stanislas Ferran d, der bei den letzten Wahlen in Courbeovie bei Paris als Nationaliſt den radikalten Vertreter verdrängt hat. Ferrand rechtferkigt den Cheque von zwanzigtauſend Franken, den er erhalten, damit, daß er als Architekt von den erſten Unternehmern des indiſchen Dorfes angeſtellt worden ſei. Man ſchulde ihm ſogar noch Geld für ſeine Arbeit. Nach ihm wäre die Geſellſchaft von Franzöſiſch⸗ Indien von der Regierung und der Ausſtellungsleitung höchſt un⸗ gerecht behandelt worden. Die Geſellſchaft habe dem Stagte für ihre Konzeſſion noch 30 000 Franken geſchuldet, für die kein Termin feſtgeſetzt war. Trotzdem habe die Direktion die Schuld als Anlaß ergrifen, um die Konzeſſion aufzuheben. Die Geſell⸗ ſchaft habe hierauf ſofort die fehlende Summe angeboten, und da die Leitung ſie nicht annehmen wollte, in der Depoſitenkaſſe niedergelegt. Der Ausſtellungskommiffar habe jedenfalls einen großen Fehler begangen, indem er die Inſtallation der U konzeſſionäre abwartete, um zu erklären, daß ſie den kol 5 Charakter der Ausſtellung verletzen und daher nicht zu dulden ſeien. Die Geſellſchaft habe übrigens bereits alle heanſtandeten Ivorliege zu irgend welghen Prozeſſen, noch auch zur Aufhebung Unterkonzeſſtonäre zu entſchuldigen beſchloſſen, ſo daß kein Grund 2 Feren 21 Selte! der Konzeſſion. Nach dem„Figaro“ iſt die Aufhebung der Kon⸗ zeſſion jedoch bereits ausgeſprochen worden, da die Leiter der Ausſtellung überzeugt ſind, daß das Gericht ihnen Recht geben wird. Wie der„Temps“ ſagt, war Stanislas Ferrand nicht nur als Architekt betheiligt, ſondern vermittelte den Uebergang von einem Unternehmer zum anderen durch einen Vertrag, der den Regeln der Ausſtellung zuwiderlief, indem er Pariſer Artikel im indiſchen Dorfe zu verkaufen geſtattete. Die nationaliſt.„Patrie“ behauptet, ein dreyfuſiſtiſcher Abgeordneter L. habe einen ebenſo großen Antheil am indiſchen Dorfe gehabt wie Ferrand. Die Beſitzer von Koſtbarkeiten, die auf der Weltausſtellung figuriren, ſind zum großen Theil ungehalten darüber, daß die Dixrektion zu wenig thut für den Sicherheitsdienſt. So hat z. B. der ungariſche Kommiſſar den vollendeten und ein⸗ geweihten Palaſt am Quay'Orſay wieder ſchließen laſſen, weil darin Kunſtſchätze und hiſtoriſche Merkwürdigkeiten von großem Werthe enthalten ſind, deren Bewachung ihm ungenügend erſchien. Der Kommiſſar will zuerſt ſein eigenes Perſonal ver⸗ vollſtändigen, da er auf das der Direktion nicht rechnen kann. Ein Pariſer Juwelier leiſtete ſelbſt den Beweis, daß ſeine Aus⸗ ſtellung im allgemeinen Palaſte des Marsfeldes ungenügend be⸗ wacht werde, indem er mit zwei ſeiner Arbeiter am hellen Tage⸗ ſeinen Glasſchrank erbrach, und die meiſten Juwelen in einem großen Sacke forttrug! Oeſterreich⸗Ungarn. Die Berathung des vom Miniſterpräſidenten einzubringenden Sprachengeſetzentwurfs wird vorausſichtlich ſchon auf die Tagesordnung der zweiten Sitzung des Abgeordneten⸗ hauſes geſtellt werden. Es wird als ausgeſchloſſen bezeichnet, daß ſich die Obſtruktion der Tſchechen ſchon gegen die Ein⸗ ſetzung eines Sprachenausſchuſſes und gegen die Verhandlungen desſelben richten werde. Parallel mit den Berathungen dieſes Ausſchuſſes werden der Budget⸗Ausſchuß die Inveſtitions⸗Vor⸗ lagen und der ſozialpolitiſche Ausſchuß den Entwurf betreffs der Einführung der Neunſtunden⸗Schicht im Bergwerksbetriebe, der in einer der erſten Sitzungen unterbreitet werden ſoll, in Verhand⸗ lung nehmen. Das Abgeordnetenhaus ſoll bis zum Zuſammen⸗ tritt der auf den 12. Mai einberufenen Delegationen drei Sitzungen halten und nach einer kurzen Unterbrechung ſeine Thätigkeit während einer Pauſe in den Berathungen der öſter⸗ keichiſchen Delegationen wieder aufnehmen. Da die Zeit vor der Eröffnung der Delegationen zu kurz iſt, dürfte es zur Spezial⸗ berathung des Sprachengeſetz⸗Entwurfes erſt ungefähr Mitte Mai kommen. Die Haltung der deutſchen Abgeordneten im Sprachenausſchuſſe wird einerſeits von dem Inhalte des Sprachengeſetzentwurfes, aber weſentlich auch von der Taktit der Tſchechen im Abgeordnetenhauſe abhängig ſein. Aus Stadt und Land. » Maunheim, 4. Mai 1900, Ueber den Einzug des Prinzen Max von Baden und ſeiner Braut in Gmunden wird berichtet: Am Mittwoch Abend trafen mittelſt Sonderzuges nach dreimonatlicher Abweſenheit auf ihren Beſitzungen ein: Die Königin und die Prinzeſſin Marie von Hannover, Hetzog Ernſt Auguſt und Herzogin Thyra von Cumberland und mit ihnen das Brautpaar Prinzeſſin Maria Luiſevon Cumber⸗ and und Prinz Maximilia von Baden. Sie wurden von den Spitzen der Behörden empfangen. Das Brautpaar wurde in der Uberreich beflaggten Stapt feterlich empfangen; auf dem ganzen Wege zum Schloſſe fiel ein Feuerregen gelbrother Blumen. Die öffentlichen Gebäude hißten badiſche Landesfarben. *Ernennungen. Dem Realſchulkandidaten Rudolf Steiert an der Höheren Mädchenſchule in Mannheim wurde eine Reallehrerſtelle an genannten Anſtalt übertragen.— Der Finanzaſſiſtent Adam Blatz beim Finanzamt Mannheim wurde als Buchhalter etatmüßig an⸗ ellt. 5* Poſtaliſches. Der Großherzog hat dem Ober⸗Poſtſekretär Anton Schill bei dem Poſtamte in Bruchſal eine Ober⸗Poſtſekretär⸗ ſtelle bet dem Poſtamte in Baden übertragen. *Staatliche Subventionen zum Beſuche der Pariſer Weltausſtellung. Im badiſchen Staatsvoranſchlag für 1900⸗1901 ſind erhebliche Mittel vorgeſehen, um Gewerbetreibenden, Klein⸗ induſtriellen, Handwerkern, Werkmeiſtern und Arbeitern, ſowie ſonſtigen gewerblichen und techniſchen Sachverſtändigen den Beſuch der Weltausſtellung in Paris durch Gewährung von Reiſebeihilfen zu er⸗ leichtern. Wie die„Südd. Reichskorr.“ erfährt, hat das Miniſtertum des Innern verfügt, daß a. insbeſondere ſolche Perſönlichkeiten berück⸗ ſichtigt werven ſollen, welche in Folge längerer praktiſcher Berufsübung bereits eine gewiſſe geſchäftliche Erfahrung beſitzen und von welchen nach ihrer Vorbildung, der Art ihres Geſchäfts over nach ihrer Stellung im Gewerbe angenommen werden kann, daß ſie die von ihnen auf der Ausſtellung gemachten Wahrnehmungen nicht nur für ſich ſelbſt ver⸗ werthen, ſondern auch weiteren Kreiſen zugänglich und nutzbar machen können; b. daß in der Regel nur Reiſe beihilfen, alſo Zuſchüſſe zu den Koſten der Reiſe und des Aufenthalts gewährt werden ſollen, die Uebernahme fämmtlicher Koſten aber nur ausnahmsweiſe in ganz beſonderen Fällen erfolgen kann. Der Aufenthalt in Paris ſoll minde⸗ ſtens zehn Tage dauern und vieſe Zeit ausſchließlich der Ausſtellung gewidmet ſein. Nach der Rückkehr iſt dem Miniſterium ein Bericht über die auf techniſchem bezw. künſtleriſchem Gebiet gemachten beſonderen Wahrnehmungen zu erſtatten, auch auf Verlangen in gewerblichen Ver⸗ einigungen darüber mündlich zu berichten. Geſuche um Gewährung von Beihilfen ſind ſpäteſtens bis zum 20. k. Mts. durch Vermittelung der Handelskammern und gewerblichen Vereinigungen bei den Großh. Bezitksämtern einzureichen. In denſelben iſt über die perſönlichen Verhältniſſe, über die gewerbliche Vorbildung, die geſchäftliche Stellung und die bisherige praktiſche Thätigkeit des Bewerbers, ſowie darüber genaue Auskunft zu geben, wie lange er in Paris zu verweilen gedenkt, welchem ſpeziellen Gebiet der Ausſtellung er ſeine beſondere Aufmerk⸗ ſamteit zu widmen beabſichtigt und in welcher Richtung er ſich Nutzen davon orſpricht. Auch iſt anzugeben, ob und welche Summe der Be⸗ werber aus eigenen Mitteln etwa aufzubringen in der Lage iſt. * Zur Gutenbergfeier in Mainz ſind bis jetzt offiziell 400 Vertreter der Preſſe angemeldet. Den Herren wird von der Bürger⸗ meiſterei eine eigene Tribüne für die Huldigungsfeier am Denkmal und zur Beſichtigung des Feſtzuges zur Verfügung geſtellt. Die bedeutende Betheiligung der Preſſe erklärt ſich durch den bekanntlich faſt gleich⸗ — 5 mit der Gutenbergfeier ſtattfindenden Journaliſten⸗ und Schrift⸗ erkongreß. * Hochintereſfant-für Eltern und Erzieher. Menſchen⸗ kennkniß durch Geſichtsausdruck. Ueber dieſes hochintereſſante Thema wird der berühmte Pfychologe, Herr Carl Huter am Montag, 7. Mai, Abends 8 Uhr, im Nebenzimmer des„Roſengarten“, U 6, 19 einen Vorkrag mit anſchaulichen Experimenten halten. Näheres ſiehe Inſerat. „Kohleupreiſe. Die Kohlenpreiſe in den benachbarten Städten ſind folgende: Fettſchror Nuß I u. II Nuß III rankfurt M..80.5⁵.45 frei Keller ohne Oktroi iesbaden„ 125.40 139 8 15 Darmſtabt„.35.55„ 5 Maunheim„.20.50.40 1 ainz.80.80.50„ 15 mit .10.49„ ohne„ 0.35 Genernl⸗ Anzeiger. Mannheim, 4. Mai. Die Mohlfahrts⸗Loofe à% 50 zu Zwecken der Deufſchen Schußgebiete der 4. Lotterie ſind zur Ausgabe gelangt und durch das mit dem General⸗Vertrieb betraute Bankgeſchäft Lud. Müller& Co. in Berlin, Breiteſtraße 5, deren Zweiggeſchäfte in Hamburg, große Johannisſtraße 21, Nürnberg und München, ſowie am hieſigen Plaße durch die bekannte Loosverkaufsſtellen zu beziehen.— Der Vet⸗ looſungsplan enthält die gleiche Loos⸗ und Gewinnanzahl wie bisher, mit Hauptgewinnen von 100 000, 50 000, 25 000 eit, 18 000 a, im Ganzen 16 870 Geldgeginne, zahlbar mit 575 000/ ohne jeden Abzug. Um den Einzelverfandt von Looſen mit aller Sorgfalt vor⸗ nehmen zu können, bittet die debitirende Firma Ludw. Müller& Co., Beſtellungen möglichſt recht bald zu machen, denn kurz vor dem Ziehungsanfang(den 31. Mai) häufen ſich die Aufträge immer derart, daß die Arbeit, trotz vieler Angeſtellter und Zuhilfenahme der Nächte, kaum zu bewältigen iſt. *Die Natur und ihre Launen. Mährend der bieszährigen Frühjahrsmeſſe haben wir hier eine Schauſtellung, die ſeines Gleichen vergebens ſucht. Dobos Janos, der Menſch in mintatur, iſt wirklich eine lebende Puppe, ſeine zierliche Bauart wird in den mediz. Fach⸗ blättern überall erwähnt. Die phänomenale Zartheit des Kopfes, die winzigen Augen und Ohren deuten eher auf eine Wachspuppe, als auf ein lebendes Weſen. Die Geſtalt und Bildung des Kopfes erinnert in einem gewiſſen Grad an den Kopf eines Vogels. Laut vorliegender Atteſte haben die größten Aitrozologen über dieſes hochinterſſante Weſen wiſſenſchaftliche Vorträge gehalten, und ſie erklärten, daß Dobos Janos kein Mikrozephale ſei, denn dafür iſt er geiſtig zu gut entwickelt, und der Körper wohlproportionirt. Wie überall, hat ſich Dobos Janos auch hier die Gunſt der Damenwelt erobert. An eine mechaniſche Puppe erinnert der Kleine beim Zigarettenrauchen, wenn er den Rauch durch die Naſe herausvbampft, wie dies bei den Pariſer kleinen mechaniſchen Figuren, z. B. Flötenſpieler, Cigarettenraucher ete. zu ſehen iſt. In Würzburg iſt von unſerm ausgezeichneten Pfychiatricker Prof. Rieger eine Brochüre über den Kleinen erſchienen, in welcher dieſer ſonderbare Fall in der medieiniſchen Welt, der eine Parallel⸗ erſchinung nicht beſitzt, in ausgedehnteſtem Maße beleuchtet wird. * Für die Theilnehmer am 13. deutſchen Bundes⸗ ſchießen in Dresden iſt nachfolgende behördliche Entſchließung von Wichtigkeit: Auf die an das ſächſiſche Finanzminiſterium gerichtete Ein⸗ gabe hat die Zoll⸗ und Steuerdirektion dem Feſtausſchuſſe mitgetheilt, daß dem Antrage auf zollfreie Ablaſſung ver von den ausländiſchen Beſuchern des deutſchen Bundesſchießens in Dresden einzubringenden Waffen, Munition und Fahnen entſprochen und wegen Anweiſung der Zollſtellen das Erforderliche verfügt worden iſt. Von Ehrenpreiſen ſind weiter eingegangen: Ein Preis vom Kaiſer von Oeſterreich, ein Preis vom Großherzog von Baden(ein vergoldeter Pokal), ein Preis vom Herzog zu Sachſen⸗Altenburg. Die Ehrenpreiſe der Stadt Dresden betragen 6000. * Der Transport von Vieh durch die Stadt. Nach der Einweihung des neuen Schlachthofes dürfte es wohl angebracht ſein, auch einige Zeilen dem armen Schlachtvieh zu widmen. Einſender dieſer Zeilen hat jeden Montag, ſowohl Morgens in der Frühe, wie gegen Mittag, das abſtoßende Schauſpiel vor Augen, daß ſtundenweit hergetriebene Thiere, die kaum noch fähig ſind, ſich auf den Beinen zu halten, durch die barbariſchſten Mittel zum Weitergehen gezerrt wer⸗ den. Ich ſchweige ganz von Peitſchenhieben, von Schlägen über die Hörner, zwiſchen die Augen, ſowie das Maul der Thiere——, wenn dieſelben aber zum Vorwärtsſchreiten auch dadurch gezwungen werden, daß man halbwüchſige Burſchen benutzt, den Hintertheil der Thiere mit ſpitzen Hölzern in hier nicht wiederzugebender Ark und Weiſe zu be⸗ arbeiten, ſo überſchreitet dieſes doch meines Dafürhaltens das Maß des Erlaubten, Schreitet man gegen ſolche Lümmel ſelbſtſtändig ein, ſo kann man ſich, abgeſehen von einer anderen liebenswürdigen Ein⸗ ladung, einer Tracht Prügel oder gar noch Schlimmerem ausſetzen. Schreiber gehört, wenn auch nicht dem Thierſchutzverein, ſo doch den thierfreundlich geſinnten Menſchen an. Es würde ſich wohl ohne allzu⸗ große Schwierigkeit Abhilfe ſchaffen laſſen und derweife ich auf die Großſtädte Köln, Berlin u.., wo innerhalb der Stadt geeignete zur Beförderung des Schlachtviehs zur Varfügung tehen. *Verein gegen Haus⸗ und Straßenbettel. Im Monat April erhielten Unterſtützung durch Gewährung von Mittageſſen 9Perſonen, Abendeſſen, Obdach und Frühſtück 316 Perſonen, zuſammen 325 Perfonen, gegen 446 Perſonen im vorigen Monate. Das Unterſtützungslokal befindet ſich nach wie vor in 8 1, 11. * Heilverfahren der Invalidenverſicherung. Im Monat April 1900 hat die Ortskrankenkaſſe Mannheim I 70 Perſonen der Landesverſicherungsanſtalt Baden in Karlsruhe zur Einleitung von Heilverfahren empfohlen(gegen 59 im Vormonat). Es waren von den Erſtgenannten 63 männlich, 7 weiblich; 32 ledig, 38 verheirathet. Lungenkranke befanden ſich darunter 41, Rheumatiskranke 14, Hals⸗ leidende 2, Scrophulöſe und Blutarme 5, Hautkranke 1, Gehirn⸗ und Nervenkranke 2, mit Bleivergiftung Behaftete 2, Magen⸗ und Darm⸗ leidende 2, Schlaganfall 1. Eine Anzahl Perſonen iſt bereits in die betreffenden Heilſtätten, Bäder etc. abgereiſt, während mehrere Geſuche abſchläglich beſchieden wurden(zu wenige Marken geklebt, Krankheit zu weit vorgeſchritten oder ſonſt nicht geeignet etc.) Im Ganzen hat in dieſem Jahre die Ortskrankenkaſſe Mannheim J bis Ende April 186 Anträge an die Landesverſicherungsanſtalt Baden in Karlsruhe geſtellt gegen 99 im gleichen Zeitraum des Vorjahres und 33 im Jahre 1898. * Wegen Milchfälſchung erhielt die Ehefrau des Samuel Mayer aus Feudenheim, die wegen des gleichen Vergehens ſchon mehrfach mit Geld und auch mit 1 Woche Gefängniß vorbeſtraft iſt, vom Schöffengericht abermals 100% Geldſtrafe, da ſie der Milch 2² 90 Waſfer zugeſetzt und 30% Rahm genommen hatte. Aus dem Großherzogthum. BN. Eberbach, 3. Mai. Ein in einem hieſigen Steinbruch be⸗ ſchäftigter Arbeiter wird ſeit 2 Tagen vermißt. Da derſelbe mit dem Bemerken wegging, er ſei unwohl, vermuthet man, daß er krank oder todt irgendwo im Walde liege. Alles Suchen war bisher vergebens. * Karlsruhe, 3. Mai. Der engere Ausſchuß für Errichtung eines Bismarckdenkmals vereinbarte mit den vier preisgekrönten Künſtlern einen engeren Wettbewerb mit Einlieferung der neuen Ent⸗ würfe bis 1. Januar 1901. * Pforzheim, 4. Mai. Hier wurde ein 27jähriger Gasarbeiter, welcher ſich vor einigen Wochen erſt verheirathet hatte, beerdigt, der ſich durch eine häufig zu beobachtende Unachtſamkeit eine Blutver⸗ giftung zugezogen hatte, an welcher auch der ſonſt kräftige Mann ver⸗ ſtorben iſt. Er hatte nämlich ein kleines Geſchwür an der Naſe mit einer Nadelfeile, die wahrſcheinlich nicht ganz rein war, aufgeſtoßen. *Pforzheim, 3. Mai. Der Stadtrath will der nächſten Bürgerausſchußverſammlung einen Antrag auf Bewilligung eines Kredits von ca. 2000% unterbreiten, aus welchem eine Anzahl techniſcher Beamten und, ſo viel man hört, auch Gewerbetreibende, welche nicht dem eigentlichen Kunſtgewerbe angehören, Reiſeſtipendien zum Beſuche der Pariſer Weltausſtellung erhalten ſollen. J Waldshut, 3. Mai. In der Nähe ver Hüninger Schiffbrücke wurde die Leiche eines ca. 40 Jahre alten Mannes geländet, die an⸗ ſcheinend ſchon länger im Waſſer gelegen hat. Der Oberkörper war mit Stricken, Schnüren und Draht umſchlungen. Die Freiburger Staatsanwaltſchaft hat Unterſuchung eingeleitet, ob etwa ein Ver⸗ brechen vorliegk. Theater, Kunſt und Wifſenſchaft. Im Kunſtſalon A. Donecker, L 1, 2, ſind neu ausgeſtellt: J. Jourdain„Strandpartie“— A. Bertrand„Landſchaft“— K. Kaufmann„Architektur(Venedig)“ Paul Wagner „Bruſtbild“— G. Mackloth„Fingerhakeln“— F. Tſchyra „Bruſtbild“— Chr. Leikert„Winter“—„Die Tänzerin“ (Saharet) von Profeſſor Fz. v. Lenbach. Die Bilder von Achen⸗ bach, Stuc! Grützner, Wenglein ete. ſind nur noch kurze Zeit ausgeſtellt. Der Badiſche Kunſtuerein hat neuerdings einen erfreulichen Aufſchwung genommen. Seine Mitgliederzahl iſt auf 1869, den Stadtverordneten am Rathhauſe ſtatt. höchſten bisher erreichten Stand, geſtiegen. Der durch ihn vermittelte Umſatz von Kunſtwerken zeigt erfreuliche Erfolge. Es wurden im Laufe des Jahres 1899 von den im Vereinslokal ausgeſtellten Ge⸗ mälden 47 im Geſammtwerth von 19,276% und ſeither 18 weitere im Werth von 3552„ zum Ankauf gebracht. Die Ausſtellung von Kunſtwerken einheimiſcher und auswrätiger Künſtler iſt mit regem Gifer betrteben worden. Es kamen zur Ausſtellung: 1463 Gemälde, 974 Aquarelle, Radirungen, Lithographien etc., zuſammen 2533 Num⸗ mern und 96 Werke der Bildhauerei und des Bronceguſſes. Im Laufe dieſes Jahres wird der Verein das neue Heim in der Waldſtraße in Karlsruhe beziehen, deſſen ſtattliche Faſſade bereits fertig geſtellt iſt. Freiburger Univerſität. Am 30. April fand die erſte Immatrikulation an der Univerſität ſtatt. Man erwartet eine Ge⸗ ſammtfrequenz von 1700 Studirenden, d. h. etwa 200 mehr als im borjährigen Sommerſemeſter. Es wurden auch 5 Damen immatrikulirt; einige andere Damen konnten zur Immatri⸗ kulation nicht zugelaſſen werden, da ſie kein deutſches Abiturienten⸗ zeugniß hatten.— Als Privatdozent für Geſchichte hat lt.„Bad. Landesztg.“ Dr. Wahl aus Mannheim habilitirt.— Der Verein Frauenbildung⸗Frauenſtudium beabſichtigt in Freiburg eine Gym⸗ naſjalklaſſe für Mädchen zu ſchaffen. Deutſcher Reichstag. (185. Sitzung vom 4. Mai.) Das Haus ſetzt die 2. Berathung der Unfallverſicherungs⸗ novelle bei§ 6, Schadenerſatz für Tödtung, fort. Frhr. v. Stumm befürwortet einen Antrag, als Sterbegeld das zwanzigfache des Tagesarbeitsverdienſtes, anſtatt des von der e vorgeſchlagenen 15. Theile des Jahresarbeitsverdienſtes feſtzuſetzen. Röſicke⸗Deſſau tritt für die Kommiſſionsfaſſung ein. Das Haus nimmt nitumt den Paragr. in der Kommiſſionsfaſſung unter Ablehnung des Antrages Stumm an. Neueſte Nachrichten und CTelegramme. (Privnt⸗Telegramme des„Geueral⸗Anzeigers“.) Köln, 4. Mai. Die Ofſiziere und Mannſchaften der Torpedobootsdiviſſon beſichtigten heute Vormittag die Sehens⸗ würdigkeiten Kölns. Um 11 Uhr fand Empfang der Gäſte durch die Später zeigte Dompropſt Berlage den Offizieren die Sehenswürdigkeiten des Doms. * Saargemün d, 4. April. In dem benachbarten Wölfer⸗ dingen wurden geſtern durch die einſtürzen de Mauer eines Neubaues 4 Kinder verſchüttet, von denen zwei ſchwer unb eins leicht verletzt hervorgezogen wurden. Das vierte war todt. * Berlen, 4. April. Der Kaiſer überreichte geſtern ge⸗ legentlich der Bataillonsbeſichtigungen auf dem Tempelhofer Felve dem Generalleutnant Grafen Wartensleben vor verſammeltem Offizierkorps die Rettungsmedaille am Bande. * Budapeſt, 4. Mai. Der Unterrichtsminiſter beantragte, die Leiche Munkaſcy's auf Staatskoſten beerdigen zu laffen. Der Antrag wurde angenommen. * Berlin, 4. Mai. Kaiſer Franz Joſeph ernannte den deutſchen Kaiſer zum Generalfeldmarſchall der öſterreichiſch⸗ ungariſchen Armee. * Berlin, 4. Mai. Die Budgetkommiſſion des Reichstages ſetzte die Berathung des Antrages Müller⸗Fulda fort und nahm die Stempel auf Lotterielooſe und Schifffahrtsſtempel an. Der Antrag Freſe, den Verkehr auf der Nord⸗ und Oſtſee freizu⸗ geben, wurde abgelehnt. Gegen den Stempel auf Schiffsſparkaſſen ſprach ſich Freſe aus und betonte, man werde dadurch überall, wo Konkurrenzlinien fremder Nationen beſtehen, die deutſchen Linien ſchä⸗ digen. d. Kardorff erklärt, er habe zwar wenig Sympathie für diefe Stempel, er ſtimme aber dafür, um die Anträge nicht zu gefähr⸗ den. Paaſche ſtimmt Freſe zu. Die Abſtimmung ergab Ab⸗ lehnung mit 12 gegen 11 Stimmen. Ueber das Flottengeſetz ſoll Müller⸗Fulda ſchriftlich an das Plenum berichten, über die Steuer⸗ vorlagen berichtet Pacſche. Die Weiterberathung erfolgt Dieneſtag über den Antrag Baſſermann. Berlin, 4. Mai. Die ruſſiſche Militärdeputation iſt heute Vormittag aus Warſchau hier eingetroffen. München, 2. Mai. Prinz Rupprecht übernahm das Protektorat des Landesverbandes des Bazealſch Flotten⸗ vereins. * Paris, 4. Mai. Wie verſchiedene Blätter melden, hat die Burenabordnung im Augenblicke der Abreiſe nach Amerika eine Erklärung an das amerikaniſche Volk veröffentlicht, worin ſie ankündigt, ſie gehe nach Amerika, um die Regierung und das Volk der Vereinigten Staaten um Beiſtand zur Wiederherſtellung des Friedens in Südafrika zu bitten. Die Ver⸗ einigten Staaten hätten vor einem Jahrhundert das gleiche Ringen um die gleichen Ziele wie jetzt die Buren durchzumachen gehabt. Jetzt ſoll die Wahrheit verkündet werden. Im Vertrauen darauf, daß der Aßpell der Buren an das freie Volk der großen amerikaniſchen Republik nicht ergebnißlos fei, möge Amerika dem Kriege ein Ende machen. Amerika werde begreifen, daß England die Unabhängigkeit der Buren⸗ republiken zu vernichten drohe, in gleicher Weiſe, wie es das vor 100 Jahren in Amerila verſucht habe. 2 Kaiſerbeſuch in Berlim. Berlin, 4. Mai. Bei herrlichem Wetter prangt die Reichshauptſtadt in vollendetem Fe ſt ſchmuck. Einheimiſche, öſterreichiſche und ungariſche Fahnen wehen faſt auf allen Ge⸗ bäuden. Eine frohgeſtimmte Menſchenmenge durchwogt die Hauptſtraßen der Stadt, namentlich den Pariſer Platz und die Einzugsſtraßen in ihrer prächtigen Ausſchmückung beſichtigend. Von den Linden unter dem prunkvollen Triumphbogen, wo die Stadtbezörden den Kaiſer Franz Joſeph begrüßen, bis zur Sie⸗ gesallee, der Bellevueſtraße und dem Potsdamer Platz drängt ſich ſeit früh eine unabſehbare Menſchenmenge. Ein vornehmes Feſt⸗ kleid trägt in der Bellevueſtraße beſonders das Künſtlerhaus, wo eine prachtvolle Dekoration angebracht iſt, deren Mittelpunkt eine allegoriſche Darſtellung der Huldigung der Kunſt vor Kaiſer Franz Joſeph mit der Koloſſalbüſte des Kaiſers iſt. Der Pots⸗ damer Platz trägt Flaggenſchmuck. Der Potsdamer Bahnhof legte ein reiches Feſtgewand an. Zahlloſe Volksmaſſen, darunter viele Schulkinder, erwarten daſelbſt die Ankunft des verbündeten 425 deteree, e ee, erlin, 4. Mai. Kaiſer Franz Joſepph iſt heute Vormittag 10 Uhr auf dem Aicgechenlag e hofe eingetroffen. Bereits um 9 Ühr fanden ſich auf dem Bahn⸗ hofe die Prinzen des königlichen Hauſes und die ſonſtigen im Gardecorps dienenden, bei ihren Truppentheilen anweſenden Prinzen aus regierenden deutſchen Häuſern ein. um 3410 Ußr elte im Ze⸗ exe on em mt⸗ ufe iſt. eſte Be⸗ im en en⸗ ad. ein M⸗ e 5 yrt m. u⸗ te e, E⸗ ie ie te t⸗ 50 E er 82 of er ke ⸗ 1⸗ Sie werden schöner, Maunheim, 4. Mal. Geueral⸗ Anzeiger. 3. Seite. traf der Kaiſer mit Prinz Heinrich ein. Der Kron⸗ prinz und die übrigen kaiſerlichen Prinzen befanden ſich bei ihren Truppen. Kaiſer Wilhelm, der die öſterreichiſche Generals⸗ unfform trug, begrüßte bei ſeiner Ankunft auf dem Bahnhofe die anweſenden Fürſtlichkeiten und ſchritt die Ehrenkompagnie ab. Als der kaiſerliche Zug einfuhr, erwartete der Kaiſer ſeinen erlauchten Gaſt, in ſtrenger militäriſcher Haltung ſalutirend. Die Muſik intonirte den Präſentirmarſch. Die Fahnen ſenkten ſich zum Gruß. Die Begrüßung der beiden Monarchen war herzlich. Sie drückten ſich die Hände und küßten ſich wiederholt. Beide Fürſten waren entblößten Hauptes. Unter den Klängen der öſterreichiſchen Volkshymne wurde die Ehrenkompagnie abge⸗ ſchritten. Mit dem Kronprinzen ſprach Kaiſer Franz Joſeph lange Zeit. Sein Ausſehen war ſehr vorzüglich. Nach Abſchreiten der Ehrenkompagnie begaben ſich beide Kaiſer in das Kaierzimmer. 6 Minuten nach 10 Uhr erfolgte unter brauſenden ſich ſtets wiederholenden Hurrahrufen die Abfahrt. Unter Voranreiten der Chargirten, des Polizeipräſidenten und Polizeioberſten, ſetzte ſich der vierſpännige Wagen in Bewegung. Ein Theil der Garde du Corps ſchwenkte vor dem Wagen ein, der Reſt folgte ihm. Zur rechten Seite des Wagens, wo der Kaiſer von Oeſterreich ſaß, ritt ein Stabsoffizier des Gardekorps, dem Kaiſer Franz Joſeph, als die Fahrt im Schritt begann, vom Wagen aus die Hand reichte. Im zweiten Wagen fuhr der Kronprinz und Prinz Heinrich. Darauf folgten die kaiſerlichen Prinzen, Staatsſekretär v. Bülo w und Graf Goluchowski. Kaiſer Wilhelm war ſichtlich erfreut über den ſchönen Anblick, welchen der Pariſer Platz mit ſeinen mit Teppichen und Guir⸗ landen geſchmückten Gebäuden bot, und machte wiederholt den hohen Gaſt auf Alles aufmerkſam. Die Turner und andere Ver⸗ eine bildeten auf der Straße Spalier. Als der kaiſerliche Wagen in die Siegesſtraße einfuhr, erdröhnten donnernde Hochrufe. Kaiſer Franz Joſeph war ſichtlich gerührt und dankte nach allen Seiten. Nun ging es durch das Brandenburger Thor in lang⸗ ſamerem Tempo. Bei den Eingängen der Straßen Unter den Linden waren koloſſale Triumphbogen errichtet. Als die Maje⸗ ſtäten einfuhren, ertönten Fanfaren. Es erſchollen laute Hoch⸗ tufe, dargebracht von den Mitgliedern des Magiſtrats, der Stadt⸗ verordneten, Abgeordneten, Mitgliedern der Miniſterien und Be⸗ hörden, ſowie von öſterreichiſch⸗ungariſchen Vereinen. Der Wagen, worin das Kaiſerpaar ſaß hielt. Oberbürgermeiſter Kirſchner trat vor und hielt eine Anſprache. Hierauf er⸗ widerte Kaiſer Franz Joſeph: Ich danke Ihnen, Herr Bürgermeiſter, für die herzliche Be⸗ grüßung. Ich bin hoch erfreut über den freundlichen Empfang, über den herzlichen Empfang und über den prächtigen Empfang, den mir die Stadt Berlin durch ihre Vertreter bereitet. Ich ſehe darin einen neuen Beweis dafür, daß die unverbrüchliche Freundſchaft, die mich mit Ihrem erhabenen Herrſcher vereint, auch hier, wie bei uns, in der Bevölkerung dollen Widerhall findet. Ich bitte Sie, der Bürgerſchaft der Reichshauptſtadt meinen herzlichen Dank und Gruß zu entbieten. Der Kaiſer Franz Joſeph reichte dem Bürgermeiſter die Hand. Hierauf traten drei junge Damen vor, von denen die erſte die Begrüßungsworte Wildenbuch's an den Kaiſer Laufleute, Beamt rbetreibende eto., 807 pamen(separat) und Schüler verbessern. Selbst die schlechteste 1 , In 2·3 Wochen. Auswärtige In Külrz. Leit, auoh brleß. an Honorar 15 Nx. ——— B2, 10%) neue Kurſe. Gander. richtete. Der Kaiſer dankte herzlich und beſtig dann mit Kalſer Wilhelm wieder den Wagen. Das diplomatiſche Korps war in der ruſſtſchen Bolſchaft verſammelt, um Zeugen des Einzuges zu ſein. Gegenüber dem Hauptportal des Schloſſes war eine Tribüne errichtet, die mit Damen dicht gefüllt war. Rechis neben der Tribüne hatten ſich die Tſcherkeſſen aus dem Zoologiſchen Garten aufgeſtellt. Die Terraſſe war von Damen und Offizieren eingenommen. Gegen 10 Uhr war die Truppen⸗ aufſtellung beendet. Das Alexander⸗Regiment hielt an der Schloßbrücke, das Franz⸗Regiment die Ehreuwache zunächſt dem Schloß, gegenüber das Auguſta⸗Regiment. Sobald die Maje⸗ ſtälen am Denkmal Friedrichs des Großen vorbeifuhren, gab die Leibbatterie des 1. Garde⸗Feld⸗Artillerie Regiments den erſten Salutſchuß, die Truppen präͤſentirten. Bei der Aufſtellung des Alexander⸗Regiments verließen die Majeſtäten den Wagen und ſchritten die Front deſſelben, ſowie die des Franz⸗Regiments ab. Sodann fand Vorbeimarſch des Kaiſer Franz⸗ und Königin⸗ Auguſta⸗Regiments ſtatt. Sobald die Truppen vorüber waren, begaben fich die Majeſtäten um 11¼ Uhr ins Schloß, wo der Kaiſer von der Kaiſerin mit den Prinzen empfangen wurden. Als die Majeſtäten das Schlopportal betraten, wurde die Slandarte Kaiſer Franz Joſeph's auf dem Schloſſe gehißt. * Berlin, 4. Maf. Heute Nachmittag 1½ Uhr fand im königlichen Schloſſe bei den Majeſtäten Familienfrüh⸗ ſtückstafel ſtatt, woran theilnahmen: Kaiſer Franz Joſeph, der Großherzog und die Großherzogin von Baden, Prinz und Prinzeſſin Heinrich und ſonſtige Fürſtlichkeiten. * Frankfurt a. Oder, 4. Mai. Der Kaiſer von Oeſter⸗ reich iſt kurz vor 8 Uhr eingetroffen. Als der Zug in den mit Fahnen in den Farben Oeſterreichs, Deutſchlands und Preußens und der Stadt Frankfurt geſchmückten Bahnhof einfuhr, ſpielte die Regimentskapelle des Leibgrenadierregiments Nr. 8, deſſen erſte Kompagnie auf dem Bahnſteig Aufſtellung genommen hatte, die öſterreichiſche National⸗ hymne. Der Kaiſer, welcher die Uniform des Kaiſer Franz Garde⸗ Grenadier⸗Regiments trug, verließ den Salonwagen und begrüßte die Herren vom Ehrendienſt und den öſterreichiſchen Botſchafter Szoegheny, welche ſich bei ihm meldeten und ſich hier ſeinem Gefolge anſchließen. Hierauf nahm der Katſer vom kommandirenden General von Liegnitz den Frontrapport entgegen, ſchritt die Front der Ehrenkompagnie ab und ließ dieſelbe an ſich vorbeimarſchiren. Nach einem Aufenthalt von 10 Minuten erfolgte die Weiterreiſe nach Berlin. *** Der Burenkrieg. *London, 4. Mai. Eine Blättermeldung aus Durban vom 3. Mai beſagt: Ein Koloniſt, der ſoeben über Salisbury von Beira angekommen iſt, theilt mit, daß die auſtraliſchen Truppen am 19. April eine Stellung 60 Meilen ſüdlich von Salisbury erreichten und ſofort zum Limpopo zu marſchiren begannen. * Thabanchu, 4. Mai. Reuter⸗Meldung. Die Buren räumten Nachts den Thabanchuberg. Sie ziehen ſich ver⸗ muthlich nach 3 Richtungen nordwärts zurück. Sie ließen aber eine Kanone zurück, welche in das Lager der Engländer zeitweilig Geſchoſſe ſchleudert. Kundſchafter berichten, eine Abtheilung des Feindes habe ſich gegen Wepener zurückgezogen. General Freuch verließ heute Thabanchu, wo Rundle kommandirt, und Ge⸗ neral Brabant dürfte unverzüglich zu Rundle ſtoßen. * London, 4. Mai. Lord Noberts telegraphirt aus Brandfort(nördlich von Bloemfontein, an der Bahn nach Kronſtadt. D..) vom.: Wir beſetzten heute Brandfort ohne großen Widerſtand und, wie ich hoffe, ohne große Verluſte. Die erſte Brigade der berittenen Infanteriediviſton beſetzte die linke und die 14. Brigade der 7. Diviſion die rechte Flanke. Unter⸗ ſtützt von der 15. Brigade rückte die Diviſton Pole Care w direkt auf Brandfort los. Die Buren zogen ſich in nordöſtlicher Richtung zurück. * Brandfort, 4. Mai. Reutermeldung. Die Ern⸗ nahme von Brandfort erfolgte infolge einer kom⸗ binirten Bewegung der Diviſton Bucker und Pole Care w im Oſten und der berittenen Infanterie Huttons im Weſten. Die Buren, welche durch die Bewegung überraſcht wurden, zogen ſich in aller Eile zurück. 4000 Buren ſind in der letzten Nacht auf dem Wege hierher geweſen, um den Vormarſch der engliſchen Truppen zu verhindern. Huttons Truppen hatten einen heftigen Artilleriekampf zu beſtehen. 3 Geſchütze der Buren wurden dabei unbrauchbar gemacht. Frankfurt a.., 4. Mai.(Effektenbörſe). Anfangscourſe. Kreditaktien 227.—, Staatsbahn 137.—, Lombarden 26.90, Egypter —.—. 4% ungar. Goldrente 97.50, Gotthardbahn 142.50, Disconto⸗ Commandit 185.90, Laura 266.50, Gelſenkirchen 220.50, Darmſtädter 189.—, Handelsgeſellſchaft 180.—. Tendenz: feſt. Berlin, 4. Mai.(Telegr) Effektenbörſe. Auf günſtige Meldungen von dem oberſchleſiſchen Eiſenmarkte ſetzten Monkan⸗ werthe mehrere Prozent höher ein. Die Kurſe konnten im weiteren Verlaufe noch anſehnliche Avancen erzielen. Banken gleichfalls feſt. Fonds ſtill. Bahnen meiſt ſtill, Lübecker anziehend. Prtvatdis⸗ kont 4½ pCt. Berlin, 4. Mai(Effektenbörſe). Anfaugscourſe. Kreditaktien 227 40, Staatsbahn 136.90, Lombarden 26.80, Disconto⸗Commandit 85.70, Laurahütte—.—, Harpener 233.20, Ruſſiſche Noten—— Tendenz: feſt. Schlußcdburſe. Ruſſen⸗Noten ept. 21620, 3½ Reichsanleihe 98.—, 3% Reichsanleihe 85.80. 4% Heſſen 103.690, 3 ½ Heſſen 83.10, Italiener 95.20, 1860er Looſe 137.—, Lübeck⸗Büchener 151.80, Marien⸗ vurger 80.—, Oſtpreuß. Südbahn 90.50, Staatsbahn 137.—, Lom⸗ barden 26 30, Canada Paeifte⸗Bahn 94.70, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aklien 152.10, Kreditaktien 227.20, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 160 26, Darmſtädter Bank 138 50, Deutſche Baukaktien 199.90, Disconto⸗Commandit 186.25, Dresdner Bank 155.90, Leipziger Banz 170.20, Berg.⸗Märk. Bank 154.10, Dynamit Truſt 158.60, Bochumer 258.—, Conſolibation 408.50, Dortmunder 129—, Gelſenkirchener 223.70, Harpener 234.50, Hibernia 245.90, Laurahütte 267,20, Licht⸗ und Kraft⸗Anlage 114.—, Weſteregeln Alkaliw 214.90, Aſcherslebener Alkali⸗Werke 149.—, Deutſche Steinzeugwerke 300.—, Hanſa Dampf⸗ ſchiff 159.80, Wollkämmerei Aktien 170.—, 4% Pf.⸗Br. der Rhein.⸗ Weſtf. Bauk von 1908 99.90, 3% Sachſen 84.80, Stettiner Vulkgn 125.—, Mannheim Rheinau 118.90. Privatdisconto: 4½%, London, 4. Mai. 3 Reichsanleihe 84¼, 2 Couſols 1009%, 5 Italiener 94%, Griechen 45—, 3 Portugieſen 24½, Spanier 71%, Türken 22¾, Argentinier 92/ 8 Mexikaner 26½, 5 Mexikaner 99¼, 3½ Rupeen 64.— beh., Ottomandank 13—, Rio Tinto 55½, Southern Paeifie 36¼, Chicago Milwaukee 121½, Denver Pr. 70½ Atchiſon Pr. 71¼, Louisville u. Naſhv. 83¾, Northern Paeiſte Pref⸗ 77—, Union Paeiſie 57—, Chineſen 98¾, Atchlſon—, Erie—, Central Paeifte——, Chartered——. Aumeldungen arenge und Selbst denſenigen, welche in Anbe- tracht Ihres Berufes nur wenig die Feder geführt, kann der buste Erfolg ungestchert werd N ,, 2 »beberraschende Unterrichts-Erfolge“. 6 2 5 10½. Ca. I Gehstunde von Eisenbahnstat. Wächtersbach, Strecke Frankfurt a, M.— Bebra. Bls Fertigstellung der Bahn, Wagen zu jedem Zuge. Dienſtag, ö. Eichelsheimerſtraße 8, Mai, B drel Wohnungen 2. und 4. St. per 1. Juli zu vermieth. 49297 Näh. Rheinanſtr. 15, part. 1 Zimi gegen: ungsstörungen, Feinster Sekt. Gebr. Hoehl Geisenheim a. Rhein. f Sertreter: J3. W. Frey, Mannheim. 42047 Badehaus BAD ORBE. Altberühmte Heilquellen. Trink- und Badekur Chronische Magen- u. Darmkatarrhe, Verdau⸗ Hämorrhoiden, Gleht, Rneumatismus, Ischias, Fettsucht, Nerven- und Rückenmarkskrankheiten, Katarrhe der Athmungsorgane u, des Ohres, Frauenkrankheiten, Bleichsucht, Blutarmuth, ohronisehe Hautleiden, Skrofulose u. Rachitis, Neuerbautes „Kurhaus u. Hôtel Bad orb“ mit allem Comfort der Neuzeit, lie fangreichen Kurpark in herrlie Lage, ringsum von reichbewaldeten Höhen umgeben. Das Kurhaus enthält 55 Fremdenzimmer und Salons und einen mehrere Hundert Personen fassenden Saal kür Réunſons, Concerte und Theater, grossen Speise. saal, Conversations-, Lese-, Rauch- und Billard Säle, Fahrstuhl, elektr. Beleuchtung eto. ist durch eine grosse Wandelhalle mit dem neu erbauten, den moderustenAuforderungen entsprechenden Aebünden. Badeaimmer für kohlenskure- 87 0 25 Eichelsheimerſtt. 40 U. eliche und 2 Zim u. Nüche zu v. 88 Friedrichsring 14, eleganter 4. Stock, 8s Zimmer u. Zübehör ort oder ſpäter zu vermiethen. Käheres parterre. 35017 Friedrichsring 32, 5. St., zwei Zimmer, Küche und Keller „Die Militäriſchen Vereine Mannheims. Zum Beſten des in Aarlsruhe zu errichtenden Prinz⸗Wilhelm⸗Denkmals. Oeffeutliche Aufführung der Kriegsfeſtſpiele von 1870 71•- imgroßen Saale bes Saalbaues v. Donnerſtag d. 10.—21. Mai 1900 Der geutſchfranzöſſche Krieg von 1870,71. Vaterländiſches Feſtſpiel in 56 Bildern—(welche jeden Abend zur Darſtellung gelangen)— von H. Schoene⸗Hannover, Mit begleitender Muſik und erläuterndem Tept. Leiter des Feſtſpiels: Direktor E. v. Satorski⸗Haunover. Dargeſtellt von 120 Perfonen: Damen, Kindern und Mitgliedern der militäriſchen Preiſe der Plätze: Logenplatz Mk..—, Sperrſitz Im Dorverkauf: Logenplatz Mk..75, Sperrſitz Mk..25, 1. Platz 80 Pfg. NB. Mitglieder der hieſigen militäriſchen Vereine nehſt deren Angehört 60 Pfg. und auf der Gallerie 40 Pfg.— Verbandsabzeichen ſſt Texrtbücher im Vorverkauf und an der Kaſ Der Vorſtand der Mannheimer militäriſchen Bereine: 1. Maunheimer Beterauen⸗, Sterbekaſſe⸗ und Sparvereln, Guſtav Murr.— Veteranen⸗ Berein, M. Maher.— Krieger⸗Berein, Franz vitze.— Verein deutſcher Kampfgenoſſen, Aug. Hennrich.— Militär⸗Berein, Jacob Kuhn.— Verein chem, bad. WVereine Mannheims. Aufaug präzis 8 Uhr. Mk..50, 1. Platz Mk..—, Gallerie 80 Pfg. e zahlen auf dem 1. Platz aiſt in dieſem Falle anzulegen, ſe 25 Pfg. Leib⸗Dragoter. Bal. Geiler,— Kanonier⸗Berein, M. Ochs. 51888 an rühige Leute per April zu vermiethen. 48986 eeeeeee 7 2 7 n Friedrichsr. 32, eleganter 4. Stock, 6 Zim. incl. Badez., Zubehör per April z. v. Rupprechtstr. 5 elegante Beletage, 6 Zim. incl. Badez. Zubehör, großer Garten, per ſöf. öder ſpäter zu verm. Daſelbſts Räume, Souterrain als Bureau ꝛc. 48987 Näh. Frievrichsring 32, part. Friedrichsring 40, 5. Si, 3 Zim. u Küche mit Abſchluß u. Zubehör an ruhige Leute p. 1. Juli zu verm. 49120 Näh. 2. Stock, links. Gontardſtraße 8, eſund. 1 55 der Stadt, nächſt des Rheins und Schloßgartens, eleg. Woh⸗ nungen v.—6 Zim., Küche, Hersleiden, 50 — chronisehe NNN N 228 5 0 28 2 5— 0 in eigenem um- er und geschützter 2 Das Kurhaus N Selshlits&lons Cgecialicesciüfi fur Gucll- und Aunaleur-& holngrupltit. Telefon IAGd. Bab und allem Zub. ſofort oder PAh0TTT ſpäter billig zu vermiethen. Auch— können auf Wunſch noch Zimmer Dasselbe enthält 32 48216 Mheinauſtr. 14, 4 im. 1 Mee 5 Welen eerne Keach. Peo S wenn Sie zur Hautpflege bie beliebte Krewels gachsner Thermalselte be⸗ nußen. Zommersprossen, Finnen altssser und andere den feint Stdrende Hautkrankhsſten werden deſeitigt, wenn zu den Geſichts⸗ waſchungen regelmäßig Krewels Aachener Thermalſeſſe genommen wird. Die aus den natürhlehe⸗ 0 der Aachener Therme hergeſtellte Seife iſt angenehm und mild im Gebrauch und wirkt infolge ihrer Zuſammenſetzung und Herkunft bei akuten und chronfschen Raut⸗ Aftektlonen der verſchiedenſten Art. Preis 1 Stuck 75 Pfg. Vorrätig in (allen Npotheken und Drogerien. In Mannheim zu haben bei: Fr. let. Eichrodt, Drog., 2 Querſtr. 18 Fichtung für Kalt wasser- u. die W Trinkhalle Lawn Tennis-Platz! Baltige Soole- und Süsswasserbäder, bäder, elektr. Bäder, Massage ete. Vom Badehaus führt andelhalle zur neuerbauten Aerzte: Dr. Hufnagel. Dr. Scherf. Weitere Hotels und Logirhäuser: Schneeweiss& Müller.— Villa Herchenroeder. Villa Habersthal.— Villa Saline.— Kippelsmühle.— Kinder Heilanstalt. Näh. Auskunft ertheilt kerner in- Fango-Behandlung, Moor- nebst Inhalatorilum (System Wassmuth.) Täglieh Concerte! Villa Barnard. 46632 ern Böckſtraße 10, ſchöne abge⸗ ſchloſſene Wohnung, s Zimmer, Küche und Zubehör per 1. Mai zu berm. Näh. 2. St. r. 49897 FPFPEPEooo A* 2 Treppen, ſchöne Beilſr. 10 Wohnung, 3 Zim., Küche, Magdk, ꝛc per 10. April g. von Eichſtebt, Drogerie. gor⸗ zu verm, Näh. Laden. 44125 d. Kurhausverwaltung. Vis--vis d. Pano⸗ Colliniſtr. rama, ſchöne Par⸗ terrewohnung, 4 Zim., Badez. u. allem Zubehör zu verm. 550587 Sichelsheimerſtraße 33, 5. St., 2 Zim nebſt Zub. auf 15. Mai oder 1. Juni 3z. o. 48835 Eſchelsheimerſtr. 36/40, 3. Stock, 4 Zimmer, kl. Bad⸗ zimmer, Küche u. Zubehör an ruh. Fam. bis 1. Mai zu ver⸗ miethen. Näh, part. 48852 dazu gegeben werden. Goetheſtraße 14 (öſtlicher Stabttheil), 2. Stock, 5 ſüche, Speſſekammer, Bad und Zubehör per 1. Juli zu vermiethen. Näh, part. 51561 Ferner 2 Zimier und Küche im Souterrain, auch für Bureau geeignet, per ſofort. Lindenhof. Schöne Wohnung, 5 Zimmer, Badez. u. Küche ꝛc.(.St.) z. verm. Näh. Kepplerſt:- 1a, part. 5181 Lameyſtr. 22 Eleg. 6 Z3. Wohn. ſof, o. ſp.; auf Verl. Souk. 5. St. 5 Zimmer u. Küche zu verm. s107s ehr eleg. Lameys tr. 7 Woleun 6 Zimmer ꝛc. und anſchließbar an das elektr. Kabel zum 1. Oct. zu verm. Ebenda als Bürean 2 ſchöne helle Zim. nebſt Kloſet und Abtheil für Telephon, Gar⸗ derobe ꝛc. zum 1. Juni zu vm. Näheres im Hauſe bei 51727 Dr. Klein, 2 St. Cameystrasse 10 Feine neue Parterre⸗Woh⸗ nung, beſtehend aus 5 Zim, Küche, Badezimmer, Mägde⸗ zimmer und Garderobe an kuh. Familie zu verm. ſosss ——— Ladebekſaweekeit, 1 ſchönes, geräum. Zimmer. 3 Tr. hoch, mit od.ohne Balkon, leer od mbl., an alleinſteh. ält. Herrn od. Dame per 1. Mai zu verm. Familien⸗ anſchl. Näh. N 4, 18, 2 Tr. 50174 Mollſtraße 10 Reuban, ſehr ſchöne Wohnungen. je 5 Zimmef, Küche, Badzimmer und Zubehör mit ſchöner freier Ausſicht per ſofort oder ſpäter zu verm Näh, daſelbſt. 51606 Meerfeldſtraße 38/35, drei Zimmer und Küche bis 1. Juli zu vermiethen. 54876 Mittelſtr. 12 3 Wohnungen, von je 5 Zimm, i Kliche zꝛe., 2 Läden zu vermiethen. Zu er⸗ fragen Langſtr. 53. 49332 Zimmer, Balkon u. Zubehör auf I. Juli zu verm, 51096 Rheinauſtr. 6, 8 Treppen r. Zu vermiethen an älteren Herrn oder Dame 1 575 roß. Zim. mgd. ohne Möbbel u. Bed. 57555 Familienanſchluß. Mheindammſte. 39, 3. Trep, neueingerichtete, fchöne, helle un Wohnung, 4 Zimmer, ad und Zubehör per ſofort zu verm. Näh. 1 Tr. hoch. 5. Stock, 2 Rheindammſtt. 97 eoßte beile Zimmer und Küche unter Ab⸗ ſchluß zu vermiethen. 48974 Näheres Rheinauſtraße 38/0. 4¶25 4 Zimmer, Küche u. Magdkam., per 1. Juli z. verm. 50887 Zu ekfr. Rheinauſtr. 36/40. Ecke ber Rennershof⸗ u. Eichelz⸗ heimerſtr. Nr. 1, Vis-A. vis b. Schloß⸗ gart, ſchöne Wohn., 4 Zim. Bad, Speiſek, Küche, 3 Ziſn., Küche, Speiſek. u. 2 Zim. Kücche, Speiſe⸗ kammter zu dermieihen. 49897 Rheindaumſtraße 55, er 2 Zim. und Küche, 8. Stock, ſofork zu vermiethen. 40576 N Ein 3. Stock, 6 Rheinſtraße. Zeamer, 2 ien ſarden, auf Verlangen d. mehrere Manſarden p. 1. Jult z. v. 49855 Näh. Emil Klein, Agent, T 1, 8. Roſengartenſtraße 28. s u 4 Zimmerwohnungen per 1. Jult zu vermiethen. 49124 äh. 2, 22, Ad. Arras. RNupprechtſtraße 15, 3 Zim. u. Nliche, bis 1. 0 e 1155 i vermiethen. Näheres park. inks, Jul. Weßbecher, 51174 Miedfeldſtraße 13, Ecke der 3. Querſtr. 3 Zimmer, i Rüchz ſofort zu vermiethen. 51782 Seckenheimerſtr Ta, ſchöne roße 2 Zimmer⸗Wohnung mit Manſarden u. hübſcher Ausſicht zu verm. Näh. 3. Stock 51110 Setteuheimerſtraße 28 1 Zimmer u. Küche bis 1. Mai zu vermlethen. W0b. part, 49880 SGeneral-Auzeiger Amfs und e r 2 ret — is Be D 2 Handelsregiſter. No. 18143, Zum Handelz⸗ regiſtet Abth. 8. 8d. 1.3. 4 Würde heulg eingetragen; irma: Maunheimer Prtoat⸗ Telefon-Geſellſchaft, Geſellſchaft mit beſchräukter Haftung, Mann⸗ heim. Gegenſtand des Uniernehmens iſt die Ausbeutung der von der Deutſchen Pripat⸗Telephon⸗Geſell⸗ ſchaft 5 Fult& Co. in Frank⸗ fürt a. M. erworbeuen Nutzungs⸗ rechte an den Mikophon⸗Patenken der Brüſſeler Telephon⸗Geſell⸗ ſchaft Syſtem Delville. Das Stammlkapital beträgt 25 000 M. Zum Geſchäſtsführer iſt be⸗ ſtellt: Harry Fuld, Kaufmaun in Fraukſurt a. M. Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 23. April 1900 feſtgeſtellt. 51840 Maunheim, 3. Mai 1900. Eroßh. Amtsgericht III. 1 0 Lieferung 7 bon Pflaſterfteinen. Nr. 4530 Die Lieferung von cd. 3000 abm Pflaſterſteinen gus Melaphyr oder ähnlich hartem Geſtein ſoll im Submiſſionswege vergeben werden. Angebote, welche proobm geſtelltſein müſſen, Aind portofrei, verſiegelt und mit entſprechender Aufſchrift verſehen, ſpäteſtens bis 51192 Dlenſtag, den 3. Maj, VBormfttags 10 nhe, bei unterzeichneter Anntsſtelle ein⸗ zureichen, woſelbſt Bedingungen und Augebotsformulare gegen Erſtattung der Vervielfältigüngs⸗ koſten in de genommen werden können. eli Bietern ſteht es frei, der Eröffnung der eingelaufenen Augebote an ge⸗ nauntem Termine beizuwohnen. Nach Eröffuung der Sub⸗ miſſton köunen Augebote nicht mehr angenommen werden. Mauunheim, den 24. April 1999. Tiefbauamt Eiſenlohr. Kaſten. des Jugenjeurfiele. Nr. 4548. Beim ſtädtiſchen Tiefbauamt dahier ißt ſofort eine Jugenieurſtelle zu beſetzen. Monatsgehalt Mek. 350.—, viektel⸗ Jährliche Kündigung. Afademiſch gebildete Ingenleure, welche im Straßenbau und in der Bearbeitung von Baufluchten⸗ plänen bewandert ſind, wollen chre Bewerbüngen unter Vorlage von Zeugniſſen bis längſtens 15. Mai d. Is. bei unterzeich⸗ neter Stelle einreichen. 5193 Mannheim, 26. April 1900. Tiefbauamt: Elſenlohr. Kaſten. * ** Rathschreiber⸗ * chilfe. Bei ſpiesſeiliger Gemeindever⸗ waltung iſt die neu errichtete Hehilfenſtelle alsbald zu be⸗ ſetzen. Nur Bewerber, welche im Verwaltungsdienſt, insbeſon⸗ dere mit dem Polizei⸗, Invalidi⸗ täts⸗ und Nrankenberſicherungs⸗ weſen belraut ſind, wollen ſich Unter Vorlage von Zeugniſſen bis 15. ds. Mis. an den Ge⸗ meinderath wenden. Anfangs⸗ gehalt 1000 1200 M. 51811 Sandhofen, den 1. Mai 1900. Der Gemeinderath: Gelegenheils⸗ Kauf. Die von der Firma Ge⸗ brüder Labanpter in ge⸗ diegener, geſchmackvoller Aus⸗ ſtaktung noch vorhandenen 40 elegante Radfahrer⸗ u. Touriſten⸗Anzüge, 200 hochelegaute Faaben⸗ Anzüge und Paletots, Capes, Woſchanzuge, große Parthie deutſcher u. engliſcher Sommer⸗ u. Winterſtoffe, Lihree⸗Stoffe für Diener und Kutſcher, Livree Gummi⸗Kutſcher⸗ Mäntel 47875 verkaufe ich in meinem Hauſe Lameystrasse 9, 3. Etage, täglich von 10 uhr Vorm. bis 6 Uhr Nachm. Zu änorm billigen Pralssn. Ladeneinrichtung gebe ebenfalls ſehr billig ab. James Labandter Lamieyſtraße 9, 3. Etage, am Frledrichsring. Kohlenlagerplatz 17 + mit Dampfkrahn . zu pachten oder zu kaufen geſucht. 51847 Offerten unter Nr. 51827 an die Expedition dſs Bliis nentberhl. Nachg fut Eheleute 50 Pfg. 5180s (Marken) M. Kröning, Magdeburg. Vif eilegantt utöbl. Zimmer in guter Lage von einem Herrn ſof, zu miethen geſ. 51888 Offerten mit Preisang. unter b Slszs an die Expedition 2 8 5 75 7 Belanntmachung. unter Pferden betr. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntuiß, daß unter dem Pferdebeſtaud der Gebrüder Gräf, J8, 9½ dahier, die Jufluenza ausgebrochen iſt. 51857 Indent wir auf die unten folgende„Velehrung“ hinweiſen, machen wir darauf aufmerkſam, daß es im eigenen Intereſſe der Pferdebeſitzer liegt, die darin enthaltenen Vorſichtsmaßregeln ein⸗ zuhalten, da die Kraukheit häuſig für die Pferde ſchädliche Folgen oder den Tod nach ſich zieht. Belehrung— über die Jufluenza der Pferde und die Vorbeuge gegen dieſelbe. Mit dem Namen Influenza“ wird eine anſteckende, oft in 8 bis 14 Tagen ablaufende Krankheit des Pferdes bezeichnet, dle unter verſchiedenartigen Erſcheinungsformen auftritt und, dieſem entſprechend,„Brüſtſeuche“,„Pferdeſtaupe“ oder an⸗ ſteckende Halsentzündu nug Skalmat) benannt wird. 1. Der Bruſtſenche(anſteckende Lungenbruſtfellentzündung) gehen in der Regel während einiger Tage Vorboten voraus. Die Pferde zeigen wenig oder nur abwechſelnd Freßluſt, un⸗ reine, ſchmierig belegte Schleimhaut des Maules und gelbliche Ver⸗ färbung der Schleimhäute des Auges, der Naſe und des Maules. Die Thiere ſind träge, abgeſpannt und gerathen leicht in Schweiß. In den ſeltenen Fällen, in welchen die ebengedachten Vorboten ausbleiben, ſetzt die Krankheit mit einer gewiſſen Hefltigkeit unter Auftritt von Fieoer erſcheinungen ein. Die Thiere erſcheinen auf⸗ fallend hinſällig, ſtützen den Köpf zeitweiſe auf die Krippe, blicken ſtier oder ſtarr vor ſich hin, wobei die Augen thränen und halb geſchloſſen, oft auch die Lider geſchloſſen ſindz ſie heben die Hinter⸗ füze abwechſelnd in die Höhe und ſchildern, wobei oftmals ein Knacken in den Gelenken hörbar wird. Die Bewegung iſt matt und träge, die Hinterhand ſchwankt hin und her, wie wenn das Thier taumelte und mit dem Hinterhalt ſich nicht mehr auf den Veinen halten könute. Die Erkraukung begſunt zuweilen auch mit einem Schüttelfroſt. In der Regel fühlen ſich im Anfange der Rumpf heiß und die Gliedmaßen kühl an wobei die Haare abwechſelnd geſträubt und gelegt werden. Die Schleimhäute der Augen, der Naſe und des Maules röthen ſich unter Beibehaltung eines gelblichen Tones; das Maul iſt trocken, die Freßluſt gering oder gallz geſchwunden und der Durſt vermehrt. Der Koth wird in Geſtalt von kleinen, mit Schleim überzogenen, gewöhnlich hell gefärbten Ballen ſpärlſch abgeſetzt, oder es tritt Durchfall ein, welcher einige Tage anhält. Der ſellen und in kleiner Meuge entleerte Härn iſt trübe, gelbbraun und ſchleimig. Aus den Naſeſilöchern fließt allerdings in nicht ſehr reichlicher Menge eine gelbliche oder gelbrothe, oder roſtfarbene klebrige Flüſſigkeit, welche an dem Naſeneingang antrocknet und dunkel gefärbte, harte Kruſten zurückläßt. Mauchmal iſt der Ausfluß blutig. Die Thiere athmen kaſch und augeſtreugt(20—40 mal in der und bewegen dabei die Naſeuflügel und Flanken lebhaft. Es ſte t ſich ein kurzer und trockener, ſchmerzhafter Huſten ein, welcher ſtoßweiſe erfolgt. Beim Druck auf die Bruſtwandung zeigen die Thiere Schmerz, in⸗ dem ſie dem Druck auszuweichen ſüchen und oft ſtöhnen. Sie legen ſich nicht zu Boden und bleiben ſteis ſtehen oder lehnen ſich an. Beim Aushorchen der Rippenwände wird an der erkrankten Seſte ſtatt des regelmäßigen mürmelnden Lungengeräuſches entweder Pfeifen, Schuarren, Raſſeln oder Plätſchern, oder ein Geräuſch vernommen, ähulich demjenigen, welches durch Relben von Papier auf Papier entſteht. Die Kraukheit erreicht gewöhnlich in—9 Tagen ihre Höhe und geht eutweder in vollſtändige oder Unvollſtändige Geneſung, oder in Tod auß. BVei der Oeffuung von Pferden, welche an ber Bruſtſeuche ge⸗ litten haben, findet man die Lungen dunkelroth gefärbt, aufgedunſen und ſtark mit Blut überfüllt. Die erkrankten Lungentheile ſind verdichtet, fühlen ſich härter als geſunde Lungen au. Der Lungen⸗ überzuͤg iſt rauh, mit Gerinſeln oder mit einem häutigen Ueberzug belegt; ähnliche befinden ſich oft am Bruſtfell, das ſtreiſig geröthet iſt. Auf dem Durchſchnſtk der erkraukten Lunge erſcheinen gelbliche, verſchleden große und geſtaltete Stellen und ſulzige Streifen. Eine berartig beſchaffene Lunge ſinkt im Waſſer Unker. Außerdem enkhält die Bruſthöhle in der Regel eine größere Menge köthlicher oder trüber Und mit Flocken vermiſchter Flüſſigkeit. 2. Die Pferdeſtaupe(von Einigen„Rothlaüfſeuche“ der Pferde genaunt) verbreitek ſich raſcher als die Bruſtſeuche und herrſcht daher zumeiſt ſeuchenartig. Die Krankheit entwickelt ſich in ganz kurzer Zeit, meiſt ſchon im Verkauf von 12 Studen und ohne daß ihr Vorboten vorausgehen. Die Pferde äußern zunächſt große Mattigkeit und Mükdigkeit. Der Gaug iſt ſchwerfällig und laugſam, zuweilen ſchwankend im Hintertheil, die Ohren hängen ſchlaff herab; im Stalle ſind die Pferde uünaufmerkſam auf die Umgebüng, ſenken den Kopf oder ſtüßen ihn auf und ſchildern. Daneben beſtehen die Erſcheinungen eines oft hochgradigen Fiebers, der Numpf iſt heiß, die Füße ſind kühl, der Herzſchlag iſt pochend. Werterhin erkrannken die Augen. Es tritt Thränenfluß, Schwellung und Röthung der Augenlider und der weißen Augenhaut, manchmal auch Trübung der durch⸗ ſichtigen Horuhaut ein. Das Auge wird, weil es gegen Licht ſehr empfindlich iſt, geſchloſſen. Aus der Naſe fließt eine Anfaugs wäſſerige, ſpäler grauweiße ſchleimige Flüſſigkeit. Die Schleimhault der Naſe iſt geröthet und geſchwollen, dieſenige des Maules ſchmutzig gelblichroth, trocken und heiß, die Zunge belegt, manchmal ſchwärz⸗ lich. Die Athmung geſchieht regelmäßig oder iſt nur wenig ver⸗ mehrt; daneben beſteht Huſten. Der Appetit iſt entweder ganz unterdrückt, oder geriug, der Durſt dagegen vermehrt, der Koth anfangs normal, ſpäter breiig und von braunkother Farbe. Die Pferde gähnen häuſig und belecken gerne kalte Gegenſtände. Die unteren Theile der Gliedmaßen ſchwellen regelmäßig mehr 1 85 an, zuweilen auch die Lippen, die Unterbruſt und der Schlauch. Obgleich bie Krankheit eine raſche Abmagerung der Pferde zur Folge hat, geht ſie bei richtiger Behandlung und Pflege der Pa⸗ tieuten meiſt in Geneſung aus. Als Nachleiden ſtellen ſich indeß nicht ſelten Sehnen⸗ und Sehnenſcheidenentzündungen, zuweilen auch Durchfälle und Gehirnentzündung ein. „. Bei der Oeffnung von an der Pferdeſtaupe umgeſtandenen Pferden erſcheint das Blut locker oder gar nicht geronnen, von dunklem Ton und ſtark abfärbend. Das Herdfleiſch iſt blaß, mürbe, brüchlg und von graurböthlicher Farbe. Der Herzbeutel und die Bruſthöhle enthalten blutig wäſſerige Flüſſigkelk. Die Lungen ſind blutreich, die Leber iſt vergrößert, mürbe, rüchig und von grau⸗ röthlicher Farbe. Sämmtliche Schleimhäute ſind verdickt und bläu⸗ lichroth verfärht, am ſtärkſten gewöhnlſch diejenige des Darmes. wo es zur Bildung von ſchlotternden Wülſten kommt. 3. Die anſteckende Halsentzündun—Skalma— ſeuchen⸗ artiger Katarrh der oberen Luftwege befällt nicht immer ſämmtliche Pferde eines Beſtandes, wie dies bei den beiden vorgusbeſchriebenen Krankheitsformen gewöhnlich der Fall iſt. Neben einer auffallenden Ermüdung bekunden die erkrankten 7 zunächſt einen kurzen, rauhen, nicht felten ſchmerzhaften Huſten. Nach einigen Tagen ſtellt 15 ein wäſſeriger, zäher Naſenaus⸗ fluß ein, der ſpäter dickflüſſig wird. Der Ausfluß läßt in manchen Fällen nach kurzer Dauer wieder nach oder er hält 10—14 Tage an. Mauchmal enthält er Theilchen von zerkautem Futter, welche gewöhnlich nnmittelbar, nachdem das Pferd Waſſer aufgenommen at zum Vorſchein kommen. Der Athem iſt regelmäßig und nur in ſchweren Fällen vermehrt und ſchwierig. Die Schleimhaut des Auges und der Naſe iſt blaßroth, die des Maules ſchmutzig grauweiß und trocken, zuweilen gelblich. Freßluſt iſt in der Regeſ vorhanden, das Futter wird aber langſam aufgenommen und gekaut. Neben dieſen Erſcheinungen nimmt man Sträuben der Haare, Kühle der Gliedmaßen und Erhöhung des Pulſes und Herzſchlages(Fieber) wahr. Im Geſolge der Klank⸗ heit ſtellt ſich bisweilen eine Bruſtſellentzündung ein, welche einen lödtlichen Ausgang veranulaſſen kann. In dieſem Falle ſteigern ſich die eben getannten Flebererſcheinungen, die Athmung geſchieht ſehr augeſtrengt und die Patienten bekunden bein Drück auf die erkrankte Bruſtſeite Schmerzen. Bei der Sektion ſolcher Pferde findet man die Bruſthöhle mit Flüſſigkeit angefüllt. „Bon dieſen Ausnahmefällen abgeſehen geht die ſeuchenartige Halsentzündung in der Regel in vollige Geneſung über. Wie aus der Beſchreibung der im Einzelüen angeführten Krankheitsformen hervorgeht, beſtehen trotz der vorhandenen Ab⸗ weichungen in dem Kraukheitsbilde gewiſſe Merkmale, welche mehr oder minder allen drei Leiden zukommen und in früheter Zeit die Beraulaſſung dazu gegeben haben, die gedachten Eekrankungen ein⸗ heitlich als Jufluenza aufzufaſſen. Das Fieber, die Aeußerungen einer erheblichen Ermaltung und Ermüdung ſowohl bel der Arbeit als im Stalle, das untegelmäßige Ausſehen der ſichtlichen Schleim⸗ häute des Kopfes, ein mehr oder minder ausgeſprochener Huſten⸗ reiz, der Naſenausfluß, die ungleichmäßige Verkheilung der Körper⸗ Blattes. wörme auf der Haut u. ſ. w. ſind gemeiniſchaſtliche Erſcheinungen. Vor Alleut krankes Pferd einen beſtimmten welcher, auf geſunde Pferde übertragen, dieſe wieder krank machen kann. Die Uebertragung des Anſt von Pferd zu Pferd oder mittelbe ſtände, welche mit den kranken ſind und denen deshalb der Demnach iſt jede Berührung Heitehng ob im Stalle oder im Verkeh ausgebrochen iſt, zu vermeiden, Pew un als: Stallgeräthe, Geſchfrre, Futter, w aus verſeuchten Gehöften. meutlich aus ſeuchenverdächtigen Gegenden, angekauften Thiere während—10 Pferden der zu bringer ſen aufzuſtellen un Bricht die Jufluenza in einem 8 durch ſofortige Abſonderung der noch den Pferde von den kranken oder der Seuche verdächtigen Thiere eine weitere Erkrankung aufhalten. Die erkrankten Pferde bedürfen einer ſehr merkſamkeit und Pflege, Die letzteren entſtehen erfahrungsg an Schonung, Wart und Pflege. iſt nicht zu ünterlaſſen, die Stallungen, die Stallgeräthe, den Dünger u. ſ. w. gründlich zu desinfiziren, gb, Kleinvieh— 1— Nanzbein d al 1200—5 Maunheim, 1. Mai 1960. Großh. Bezirksamt: Büärgeheniſteramt: —— 2 Ri 3 Für Wiederbeſchaffung Tkündigungsblalt aber iſt es bie Veobachtung, daß jede der. Trautssportgebühren. 5 Krankheitsformen ſich auf dem Wege der breltet, weshalb angenommen werden muß, daß dis influenza⸗ zu verwenden. gedachten emäß oftmals nur aus Mangel Nach dem Erlöſchen der Seuche E Gebühren 4 Für ein Stück Großvieh oder ein Pferd M..— Anſteckung welter ver⸗ Eine Fuhre Kleinvieh nach Ludwigshafen aus⸗ muf ſchlisßlich Heltce eld 5 5„0 Stoff(Krankheitsſtoff) erzeugt, Eine 15 koßvieh nach Ludwigshafen aus⸗ leſe ſchließlich Brückengeld V 5 12.— eckungsſtoffes kann unmittelbar in Stück Großvieh nach Ludwigshafen aus⸗ ar durch Perſonen oder Gegen⸗ ſchließlich Brückengeld 5 2 Pferden in Berührung gekommen Ein Farren nach Ludwigshafen ausſchließlich Anſteckungsſtoff anhaftet, geſchehen. Brückengeld 5 5 8 geſunder Pferde mit kranken, Ein Kalb nach Ludwigshafen(nicht unter 12 Freien, zu verhindern, und der Stück) 1 5 5—550 r vön Perſonen in Stallungen, in welchen die Jufluenza Ein Stück Großvieh oder Pferd von der Stadt deßgleichen der Bezug von Ge⸗ nach dem Schlacht⸗ und Viehhof 5 8 5.— er, Stroh, Dung u. Ein Farren von der Stadt nach dem Schlacht⸗ Beim Ankauf von Pferden, na⸗ und Viehhof. 5 8„ 9 empfiehlt es ſich, die Ein Thier von auswärts holen bei einer Zeit⸗ Tagen nicht 0 den übrigen verſäumniß von 3 Stunden 5 ſondern abgeſondert von die⸗ Ein Thier von auswärts holen bei einer Zeit⸗ 8 55 verſäumniß von 6 Stunden.— Pferdebeſtand aus, ſo läßt ſich Ein Thier von auswärts holen bei einer Zeit⸗ geſund ſcheinen⸗ verſäumniß von 9 Stunden 5 12 Ein Thier von auswärts holen bei einer Zeit⸗ ſorgfält 205 8 2 2 85 15.— rgfältigen Auf⸗ Ein Stück Großvieh im Berei 3 Vieh⸗ weun Verluſte verhütet ſollen.] Schlachthofes„„%% 1— für Auctiouen. Bekanntmachung. Di für Nr. 13 5471. Wir bringen hie daß der vom Buürgeraz Gebührentarif für den Se mit der Eröffnung des neuen Schl Gebühren⸗Gronung für den Schlachthof. 5 A. Gchlachchgusgebühren. lichkeiten und gr. Souterain in Schlachthausgebühr für 1 Pfer M..—, feinſter Lage, Mitte der Stadt, 5„ 1 Stück Großvieh„.50, Preisw. zu vm. Näh. Miethbureau 5 5 Schaf 5 12 W. keilbach, G 6, 5. 51117 7 Scha 1 75 N „ 1 Schwein„.70, Für eine beſſere Familte, 3 Per⸗ 55„ 1 Ziege 50, 6 onen, in einem beſſ. Hauſe 75 1 Fperkel„—.30, in der Nähe des Waſſerthurmes 7 1 Zicklein„—380, oder in Lit. L, kI, A, B. C, auf 2„ 1 Lamm„ 80, 1. Juni oder Jult 8 Zimmer u. Für Abwerfen eines Thieres zum Schächten„—.20, Küche zu mieſhen geſücht. „ Anwendung der Schlundzange(J s der Offerten mit Preisangabe an Schlachthaus⸗Ordnüng)„—.20, B. Schlachtgebühren: Schlachtgebühr für 1 Stück Großvieb M..—, 1* 4 Schr C. Wiegegebühreu: Wiegegebühren für 1 Stück Großv „ 1 Biettel 1„1 Stück 1 gung wegen „ 1 Stück Kleinv D. Fleiſchbeſchau Gebühren. 1. Für eingeführtes a) Für 1 Viertel Großvie)h M..40, Nieilrieg, Fin aſt. Magazin für eine Ci⸗ o„ 1 Zicklein 0 6 garrenfabrik ſowie verſchled 2. Für nicht fri a) Für ein Gebinde geſalzenes Fleiſch b)„ geräuchertes oder gedülrrles Fleiſch„ 7 konſerötrtes Fleiſch 0)„ Fleiſch ]) Bei einem Stück 115 20 Stücken Fleiſch pro Stick„—50, Collinistrasse 2a, 0)„ 21 bis o0 V 2. Stock 5 Zimmer, Bad u. Zu⸗ E. Kühlhausgebühren: behör per 18. Juli zu verm. a) Der Quapratmeter der Kühlzelle die kleine Zelle wird mit 2 die große„„„ 4„ berechnet. im. mit Penſion b) Der Juavratmeter des Salzkellers pro Jahr„ 16.—. ſofort zu ee 1910 e) Für Benützung der Vorkühlhallen bei längerer Dauer 27 7 1 4 5 für ein Stück Großvieh 290 Mouatsfrau ſeſucht. Theile deſſeiben pro Ta.— zim Ner für! Stück Kleinvieh oder Theſle deſſelben 8 15 0—.50,————— F. Sitzbrühgebühren für Kuttlereibettiebe. Zu verkauf a) 1 e 125 Eingeweide eines Stückes Großvieh mit Kopf und Füße M.—.40 b) Desgl. eines Stückes Kleinvieh—.20 Geſchüftshaus e) Für Brühen der Eingeweide eines Stückes Großvieh in Mannheim, mit Laden, großer 4 Debgl Kopf Aud Füſe.20. heller Werkſtätte u. großem Hof⸗ ) Desgl. eines Stückes Kleinvieh„—10. raum, ca. 70, rentirend und für G. Freibankgebühren: I. Für hier geſchlachtetes friſches Fleiſch: Stück Großvieh 22„ 1„ Kleinvieh„ II. Für eingeführtes friſches Fleiſch: Großvieh M. 18.—, 1. Für 2 1. Für 1 Stück 2 III. Für eingeführtes, nicht friſches Fleiſch: gut erhalten, wird billigſt abge⸗ Pro Kilogramm M.—.10 gegeben. + 6, 17. 51134 IV. Fur ſteriliſirtes Fleiſch: Pro Kilogramm M.— 10. Beuntzung des Steriliſators: H. Für Für 1 Stück Großvieh 400—800 Pfund Schlachtgewicht M..— H A. 20. 5 55„ 200—400 5 5 5„liter 00 7 5 S oder einen kleineren Theil von Großvieh„.—, 14 „1 Schwein 1. „1 Kalb oder Schaf 0 Seitenbau, 3. St., „ eine Hälſte oder ein Viertel von Schweinen, Kälbern 9 75 27 2Zim güche u. Kel⸗ oder Schafen 1„ 50. Lerp. 1. Juni zu— Näh.part. 81407 Maunheim, 1. Mai 1900. K 3. St., 7 Zim. und Würgermeiſteramt: 51858 1 15 2 Küche mit Zubehör itter. sſchuß unterm 3. Apfil d. J. beſchloſſene hlachthof laut Erlaß Großh. Bezirksamts vom 26. April d. J. Nr. 40345 1 ſtaatlich 5„ 5 3. Für mikrostöpiſche Unterſuchung Aberſeelſchen berlotener Brieftaſche (750 Mk. Inhalt); für die Päſſe und Papiele Belohnung Mark 200. Angaben an die Staatsanwalk⸗ ſchaft erbeten. 51845 e Jeſtſetzung der Gebühren den Schlachthof betreffend. rmit zur öffentlichen Keuntuiß, geuehmigt wurde und achthoſes in Kraft tritl. —1 Iimmer ber L 4, 11 1 Stiege, leer an einen Herrn zu verm⸗ 5021ʃ0 Belle⸗Etage, 8 Zim. L 10, nebſt Zubehör bis 1. Juli zu v. Näh. 3. St. 49087 5 Hinterh., 3. Sf., L 1 25 12 3 Zim., Kllche u. Zubeh. p. 1. Juni zu verm. 80049 6˙2 geräum. Laden mit 2 gr. Schaufenſtern, mehrere Räum⸗ das Miethbureau W. Reilbach, G 6, 5. Cin ganzes Haus oder—10 Kleinvieh„—550, Zimmer nebſt Zubeh. in der vein.— Oberſtadt auch in Lſt. B. 555 zu miethen geſucht. Offerten mit jeh M. Preisang. an das Miethbureau —.25, W. Keilbach, G 6, 5. bei amtlicher Wie⸗ 75 92 ehrere beſſere Herren können zan erſteleküßs N noch Privathauſe 90 0. guten Mittag⸗ u. Abendtiſch erhalten. Auskunft ertheilt das friſches Fleiſch: Miethburean W. Keilbach. 5 ſches Fieiſch! pro kg M.—.05, —.05, Läden, Wohnungen, zu miethen geſucht, auch Hausverwaltungen werden übernommen. Offerten an das Miethbureau W. keilbach, Rechtsagent, es: G 6, 5. Näheres daſ. 2. Stock. 51848 0 4 10 ein ſchön möburtes 9 pro Jahr M. 25.—, Am, jedes Geſchäft geeignet, iſt ſehr preiswerth abzugeben Gefl. Offert, unter Nr. 50739 an die Exped. ds. Bl. Altes Bauholz, M..—, .50. Peansevung halber 1Peluche⸗ ſopha und 2 Fauteuil, we⸗ 519 gebraucht, zu verkaufen. 22 per 1. Juli eptl. früher zu verm. Bekanntmachung. Di för den No. 135471. Wir bringen hie daß der vom Bürgerausſchuß unte Gebührentarif für den Viehhof 1 vom 26. April d. J. No. ſofort in Kraft trilt. Gebühren⸗Grdnung A. Markt⸗ und Stallgebühren. 1. Gewöhnlich Marktgebühr für ein Pferd 8 M..20, 5 eee, „„ Stück Großvieh„.20, 4. Stock „„ Schwein„.40, 15 K 1. 13 6 Zimnter, 1„„ Kalb„.20, Küche, Kammer, Keller 1„„ Schaf„.20, u. Speicherabtheilung per 7„“eine Ziege 92. 1. Juli zu vermiethen. „ ein Lamm Naäheres 0 7, 20, Bureau „„Zicklein„.10, im Hof. 48671 5„„ Ferkel 0 10. „2, Maimarkt: ir Pferde, die in die reſervirten d. h. hergerichteten Ställe eingeſtellt werden Marktgebühr für Marktgebühr für ſämmtliche ü Für Zucht⸗ und Milchvieh ie Marktgebühren für ſämm nämlichen, wie unter K 1 angeführt. 5 B. Wiege ehühreu. 1. Zub. 1. v..1. Juut. 244 Wiegegebühr für ein Stück Großvleh N K 4. 12 e 1 Kledlvieh 90 mng 4 Zinmer⸗ Kiiche und C. Stall⸗ und Stand eld. Manfarde, wegzugshalber per 1. Für Einſtellung eines Thieres Näh. Waibel z. Storchen. 49437 2. St., Hinterhaus, K 1. 2 Woßnüng, 3 Zim. und Küche 1 e per ſofort zu verm. Näh. Waibel z. Storchen. 49438 R 1, 11 ſchönes Parterre⸗ e Feſtſetzung der Gebühren 1 Biehhof⸗Betrieb betr. rmit zur öffentlichen Kenntniß, rim 3. April d. J. geuehmigte f 14 1. Wohn., 5 Zim. de. 1 zu verm. 148699 9 Bisnarckſtr.in beſt. L 15, 9 Laged. Stadt, nächſt d. Bahnhof, Laden, 4 Zim Bade⸗ zim., Küche mit Zubehör, 2. Sou⸗ terrain per 1. Okt zu verm. Näheres Rheinſtr 4. 50728 f 15 Neeeeeee 41195 6 Zim., Badez., Küche, Magdz. per 1. da od. ſpäter zu verm. Näh. daſelbſt. 751159 — 1.—, 13. Ein eleganter 4. Stoz, 8 Zimmer und Zubehör per 5 L 15, 15. Enn eleganter 3. Stock, 8 Zimmer und Zubehör, per 1. Juli zu vermiethen. 49658 Näh.Emilsklein, Agent, WI, 3. 6 2 2. St/ 5 Zimmer i. Küche zu derm. 8554 II., 7 Zim,, ſofort zu vermiethen. Nüher. Emil Klein, Agent, + I, 3. 49657 90 5 2 Mädchenzim., Küche nebſt Zubehör zu ver⸗ miethen. 46145 Näheres Büreau im Hof, 1, 4 Zimmer und Zubehör fofort zu vermiethen. 49125 Näheres bei Frau Ackel⸗ maunn, im Laden. E 2,.. Schöne eleg. Wohnung, 4 Zim., m. Balkon, Küche, Badezimmer, Manſarde u. Zubehör per 1. Juli zu verm. Näh, part. 51403 R 4 9 Parterre⸗Wohn⸗ 9ung, event. auch Laden u. Werkſtätte, für jeden Geſchäftsmann geeignei, ver I. Juli zu vermiethen. 51687 K 6, 17, J. Sloc, 2 Zim., Kammer, Kliche per Junk au ruh. Familie zu v. 50818 E 7, 27 Friehrichsring. Elegante Wohnung, Belle⸗Etage, Zimmer, Badezimmer und Zubehör per 1. Juli zu verm. Näheres parterke. 48766 8 1,17 A dh a. Junt an ruh. E. Fan 8. v. 50062 I2 E Bkkiteſtraße. 1 15 1 3 3 Treppen, 4 Ziur. Küche, Mauſarde und Belvedore per 1. Juli zu vermiethen. 51567 Näheres U 1, 13 Laden. U1, 13, Steiteſfraße, Speſsetamn 8 Zimmer, Speiſekammer, Küche ü. Man⸗ ſarde per 1. Juli zu vermiethen. Näh. + 1,. 13, Laden. 81335 13,20 2. St. 7 Ji 7 K 185 11 Küche⸗ Mädchen. zimmer u. Zub. zu verm. 32264 für den Viehhof. e Märkte: 1 ſchöne Wohn, 3Zim, nit Erlaß Großh. Bezirksamts zimmer mit oder Kuche U. Zubeh. zu 408345 ſtgatlich genehmigt wurde und ohne Penſ. ſof, zu verm. 51364 verm. Näh.. St. da 90030 51859 St., Zimmer und 1 4. 8 Küche 5 verm., 8. Stock, 2 Ziminer u. Nüche zu vermiethen. 49377 Nähtres 8 2, 200, 2. Stock. Ringfir, 1 Tr. ſchön K 35 15 gelegene Wohn 4 Zim. ſtebſt Zubeh, per 1. Juni z. Verm. Näh. 1 Treppe. 50880 K 5 19 2. Stock abgeſchl. Wohnung 2 Zim, N M..— brigen Pferde„ 2 .— 2 5 2 125— tliche anderen Thiere ſind die 4J, 20 W Zimmer, Küche, Manſ⸗Zim. und Zubehör bis Jult zu 9 95 Näheres parterrs⸗ 50161 3. g ſchöne Wohnung, 1U 6, 6 Bimmer u. Zubehbr per 1. 8 vermiethen. Näheres U 6, 12. 40206 (Ningſtr), 5. 1 6, 179 Ziit. 7 Küche b. Juli zu verm. Pr. 450 Mk. 815 Augartenſtraße 1 3. St., immer, Küche, 2 Balkon per 1. Juli zu verm. 49294 Augartenſtr. 34 Zimmer u Küche mit Balkon auf 1. Mai od. ſpät zu v. 51112 Bahnhofplatz 11, 7. Stod Wohnung 4 Zimmer und Küche Juli er, zu vermiethen. 51108 Näh. 2. Stock rechts. im Gaſtſtall M. 0,20 au ruhige Familte per 15. Mai oder 4, Juni zu verm. 49896 + —