L 88888 * 1 ——U——— I 8 A unvdou moaun qo nanee aigz 8 * Telegramm Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2958. Abonnement: 60 Pfg. mongtlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..40 pro Quartal. Juſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die ⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 910 6. 2 Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Maunheim und Umgebung. aunheimer Joi (110. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich zwölf Mal, Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. 6. 2 Verantwortlich für Politik: Dr. Paul Harms. für Theater, Kunſt u. Feuilleton; Dr. Friedrich Walter. für den lokalen und prov. Cheil⸗ Fruſt Müller. für den Iunſeratentheil: Karl Apfel. Notationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei,(Erſte Maunheimer Typograph Anſtalt.) (Das„Maunheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) fämmtlich in Maunbeim. (Mannheimer Volksblatt.) Nr. 224.(Abendblatt.) DrDrrree Dienſtag, 15. Mai l! 00. (Aelepfon Ur. 218.) —— Die Nationalliberalen Thüringens haben am Sonntag einen Parteitag abgehalten, wobei Abg. Baſſermann, der Vertreter von Jena⸗Neuſtadt, die Hauptrede des Tages hielt. Einem Berichte der„National⸗ liberalen Correſpondenz“ darüber entnehmen wir Folgendes: Mit Befriedigung verweilte der Redner bei dem erfreulichen Um⸗ ſchwung, der ſich inſofern in den letzten Jahren bei der Behandlung der Wehrfrage vollzogen habe, als entſprechend den alten Grund⸗ forderungen der nationalliberalen Parxtei immer mehr zur Aner⸗ kennung gelangt, daß in Wehrfragen Einigkeit einem großen Volke geziemt und es unrichtig iſt, ſolche Fragen als zerſetzende Parteifragen zu behandeln. Zu einem weſentlichen Theil ſei dies das Ergebniß des Vertrauens zu der klugen Leitung der auswärtigen Politik durch den Grafen Bülow, die in der Erwerbung neuer Kolonien und der Löſung der Samoafrage ſo große Erfolge zu verzeichnen habe. Aus dieſer Politik iſt das neue Flotengeſetz hervorgegangen, aus der Nothwendig⸗ keit der auswärtigen Lage heraus, und es iſt auf ſo triftige Gründe geſtützt, daß zuſehends die Oppoſition dagegen einer warmen Befür⸗ wortung der Flotte gewichen iſt. Eingehend ſchilderte dann der Redner die parlamentariſche Behandlung des Flottengeſetzes, insbeſondere, daß es bezüglich des Anſtrichs der Auslandsſchiffe,„aufge⸗ ſchoben“ nicht„aufgehoben“ heißt. Weiter legte der Redner die Er⸗ wägungen dar, die zur Beſchaffung bon Mehreinnahmen geführt durch Erhöhung von Stempeln für den Kapital⸗ und Seeverkehr und durch Erhöhung von Zöllen für Artikel des Luxuskonſums. Mit Freuden hätten die Nationalliberalen eine Auflöſung des Reichstages begrüßen können. Es ſei aber ſtets über den Parteiegoismus das Beſtreben gegangen, die Bedürfniſſe der vaterländiſchen Wehrkraft ſo zu be⸗ friedigen, daß dem Vaterlande Erſchütterungen erſpart bleiben, wie ſie bei einer Auflöſung unvermeidlich ſind. Darauf umſchrieb der Redner die ſoziale Reformarbeit in Reich, Staat und Gemeinden als eine Arbeit, in der niemals ein Stillſtand eintreten könne. In klaren Zügen ſchilderte er die Reform der Verſicherungsgeſetze, die jetzt bis zur Reform der Unfallver⸗ ſicherungsgeſetze gediehen iſt, der in der folgenden Seſſion die Reform der Krankenverſicherung folgen wird.„In ernſter Pflichterfüllung arbeitet das Bürgerthum für die Hebung des Arbeiterſtandes, eine Arbeit, die jetzt nur Kleinarbeit ſein kann, ſpäter aber einmal in großen, organiſchen Geſetzen zuſammengefaßt wird. Mit beſonderer Anerkennung gedachte der Redner der nicht genug anerkannten Initia⸗ tive des Grafen Poſadowsky und führte dann weiter aus, wie die nationalliberale Partei den Nachweis erbracht hat, daß ſie keine ein⸗ ſeitige Kapitaliſtenpartei iſt, ſondern auch ernſtlich um das Wohl der arbeitenden Klaſſe bemüht iſt.„Wir werden unbe⸗ kümmert um ſozialdemokratiſche Anfechtungen die ſoziale Arbeit fort⸗ ſetzen im Sinne der Botſchaft Kaiſers Wilhelms I. und des Kaiſers Wilhelm II. und uns durch das Wort, daß man damit doch keine Dank⸗ barkeit erringe, nicht beirren laſſen in der Fürſorge, die im Intereſſe von Staat und Gemeinweſen geleiſtet werden muß.“ Ebenſo wird die Pflege der Intereſſen des Mittelſtandes im Auge behalten werden, insbeſondere die Fürſorge für die Kleingewerbe und das Handwerk, die der beſonderen ſtaatlichen Fürſorge als wirthſchaft⸗ lich Schwache bedürfen, und zwar auf dem Mittelwege zwiſchen dem Zwang, den die Zünftler wollen, und der Unterordnung, die der Ein⸗ zelne der größeren Gemeinſchaft ſchuldet. So iſt in Anbetracht des Einfluſſes der Handelsorganiſationen, den Handwerkern ein Organ gegeben, in den Handwerkskammern, die fakultativ ſind und von den Handwerkern mit eigener Energie und eigenem Geiſte lebenskräftig ausgeſtaltet werden müſſen. Ebenſo hat ſich die Partei des kauf⸗ männiſchen Mittelſtandes angenommen, und dem entſpricht auch das Eintreten der Partei für die Landwirthſchaft, wobei er die weit⸗ gehendſte Fürſorge für die Landwirthſchaft als nothwendig bezeichnete, aber innerhalb der Grenzen, die der natſonalen Sicherheit geſtellt ſind. Zum Schluß ging der Redner zu der Zollpolitik über. Wie aus zahlloſen Aeußerungen nationalliberaler Larleenteuie hervor⸗ geht, iſt in der nationalliberalen Partei die Erkenntniß vorhanden, daß ein höherer Zollſchutz nothwendig iſt, und es ſteht außer allem Zmeifel, daß in dem Reichstag nur dann eine Mehrheit für die künf⸗ tigen Handelsverträge vorhanden ſein wird, wenn die landwirthſchaft⸗ lichen Zölle erhöht werden.(Wiederholtes Bravo.) Weiter berührte der Redner die„lex Heinze“ und ſtellte die nachdrückliche Be⸗ kämpfung unannehmbarer Ford n in Ausſicht. Es liege keinerlei Anlaß zu Peſſimismus vor. i tionalliberale Partei hat ein Anrecht darauf, mit e freudigkeit in die Zukunft zu ſchauen, Die Ereigt haben auf's Neue die Noth⸗ wendigkeit einer natior eil ſozial⸗ und wirthſchaftspolitiſch en praktiſche Politik verfolgt wer r Zug des Schaffens belebt ur unſere Kräfte einzuſetzen, für die Größe unſeres Vaterl für die Aufgabe, die im Innern und Aeußern zur Kr ung u Voltkes das kommende Jahrhundert bringen wird, darauf wollen wir unſer Auge richten, dafür laſſen Sie uns ſorgen, daß eine große Zeit ein einiges, ſtarkes, nicht durch Intereſſeneinſeitigkeit und ſoziale Gegenſätze zerriſſenes Volk finde. Mit langanhaltendem ſtürmiſchen Beifall wurde die Rede aufgenommen; die nachfolgende Diskuſſion ergab volle Zu⸗ ſtimmung zu dieſen Ausführungen. den kan v„ freier ſere N re N Zu den Gemeinderathswahlen in Frankreich ſchreibt unſer p⸗Korreſpondent aus Paris unterm 14. Mai: Die Oppoſttion frohlockt, denn ihre Prophezeiung iſt in Er⸗ füllung gegangen. Die Nationaliſten haben die Mehr⸗ heit im Pariſer Stadthauſe errungen, vollſtändi⸗ ger, als ſie ſelbſt gehofft haben mögen. Sie ſprachen von zwei⸗ undvierzig Stimmen, alſo zwei über die Hälfte, und nun bilden ſie mit den fünfzehn Monarchiſten eine Schaar von ſechsund⸗ vierzig Reaktionären gegen vierunddreißig Republikaner, von denen zweiundzwanzig Sozialiſten ſind. Die Radikalen ſind nur noch durch zehn, und die gemäßigten Republikaner durch zwei Mann vertreten. Dieſe Zählung geht übrigens von den Gegnern der Nationaliſten aus, von denen manche les ſind ihrer jetzt einunddreißig) ſich mit Jules Lemaitre als überzeugungs⸗ treue Republikaner hinſtellen. Zu dieſen gehört auch der General⸗ ſekretär der„Patrie Frangaiſe“ Lous Dauſſet, der von dem Unterrichtsminiſter gemaßregelte Litteraturlehrer im College Stanislas, welcher im Viertel der Enfants⸗Rouges(3. Arron⸗ diſſement) den bisherigen Präſidenten des Pariſer Gemeinde⸗ raths, das einſtige Kommunemitglied Lucipia, ver⸗ drängt hat. Von den dreißig Pariſer Stichwahlen fielen zwanzig zu Gunſten der Nationaliſten aus, acht zu Gunſten der Sozialiſten und die zwei letzten beſtätigten zwei Radikale in ihrem Amte. Als Vertreter der Kommune kann jetzt an Stelle Lucipia's Victor Ranvier figuriren, der im Roquette⸗Viertel als revo⸗ lutionärer Sozialiſt gegen den Nationaliſten Réveilhac gewählt wurde. Man war geſtern Abend in Paris auf Unruhen gefaßt, und die Erwartung erfüllte ſich im Zeitungsviertel, nämlich in der Rue Montmartre, wo verſchiedene Blätter die Wahlreſultate durch Transparente verkündigten, ſowie vor der„Libre Parole“ auf dem Boulevard des Italiens, dem üblichen Stelldichein der patriotiſchen Randalmacher. Hier kam es zu einem Gedränge und zu Raufereien aus Liebe zum Vaterland und zum Heere, welche zu einer Reihe von Verhaftungen führten. Gegen zehn Uhr tönte es in der Nähe der„Libre Parole“, die ihre Sieges⸗ bulletins elektriſch beleuchtete, plötzlich ‚Five la Comtesse!“ Dieſer Ruf galt Gy p „welche des Nachmittags zu ſchwach ge⸗ weſen war, um die Einladung des Polizeikommiſſars ihres Viertels Folge zu leiſten, ſich nun aber ſo weit erholt hatte, daß ſie in Geſellſchaft ihres Sohnes die lieben Freunde auf der Redaktion des antiſemitiſchen Blattes beſuchen konnte. Bei⸗ läufig bemerkt hat über„ihre Entführer“ noch nichts ermittelt werden können und ſind geſtern im Oſten von Paris vergeblichs Nachforſchungen angeſtellt worden; um das Zauberſchloß zu finden, wo die Gräfin de Martel⸗Mirabeau als verwunſchene Prinzeſſin hätte ſitzen ſollen. Auch das Feld hat man noch nicht gefunden, wo ſie auf der Flucht beim Mondſchein drei Rüben aus der Erde zog, um ihren Hunger zu ſtillen. Rochefort ruft den„Herren Verräthern“ in ſeinem Kraftſtil zu:„Wie ſchmeckt Euch der kalte Strahl, den das all⸗ gemeine Stimmrecht Euch ſchickt? Es war wirklich ein genigler Einfall des Kabinetts Millerand⸗Waldeck, die alten Kerle des Senats zu verſammeln, um Balliöre, Dubuc und Barillier ab⸗ zuurtheilen. Weder der Eine noch der Andere dachte daran, Gemeinderath zu werden, und jetzt ſind ſie es alle drei. Wie ſchade, daß ihre Mitangeklagten Cailly und Brunet noch nicht das Alter haben, gewählt zu werden; ſonſt hätten ſie die Majorf⸗ tät im Stadthauſe noch verſtärkt. Die Regierung wird wohl daran thun, fortan nur noch Verſchwörer im Alter von fünfzehn bis ſechzehn Jahren vor den Staatsgerichtshof zu ſtellen. So wird ſie doch ſicher ſein, daß man ſie nachher nicht in den Gez meinderath oder ins Parlament wählt. Die Beſchützer des Banditen von der Teufelsinſel riefen nach Licht. Paris ha ihnen nun mit vollem Lichte heimgeleuchtet.“ Nach den bis heute Abend eingetroffenen Meldungen aus der Provinz haben die Gemeindewahlen ſich dort größten⸗ theils, wie ſchon letzte Woche geſagt wurde, anders geſtaltet, als in Paris, nämlich in einem regierungsfreundlichen Sinne. Dies gilt namentlich von den drei größten Städten nach Parisz Lyon, Marſeille und Bordeaux, ſowie auch von Sille, Nimes, (wo die Nationaliſten die„Proteſtanten“ in den Grund bohren drohten) Tours, Angouleme, das für die feſte Deroulsdes galt, Rochefort, Beauvais. In der Umgebung vo Paris erlangten dagegen faſt überall die Nationaliſten di Oberhand, ſo auch in Verſailles, wo der neue Gemeinderath aus neun Nationaliſten und einem Radikalen beſteht. Der„Temps“ erklärt den Erfolg der Nationaliſten in Paris nicht durch den Enthuſtasmus, den der Nationalismus einflößk, ſondern durch den herrſchenden Mißmuth, die Sorge um die Zukunft, das geringe Vertrauen zu den politiſchen Führern. Dem Pariſern, fährt der„Temps“ fort, iſt es hauptſächlich um zweierlei zu thun: daß die Dreyfusaffaire begraben werde, und daß die Weltausſtellung gelinge. Das müſſen ſich die neuem Vertreter von Paris wohl merken. Es wäre auch ungerecht, ſie Alle, die man jetzt Nationaliſten nennt, zuſammenzuwerfem. Wenn es unter ihnen Royaliſten, Cäſarianer und Repolutionäre, ſtreitbare Katholiken und fanatiſche Atheiſten gibt, ſo dürften ſich auch Republikaner vorfinden, die ſich nicht dazu hergeben werden, 0 Feinden der Republitk und der Freiheit in die Hände zu arbeiten. Déroulede läßt aus San Sebaſtian telegraphiren, ſein ganzes Herz ſei mit den Pariſer Patrioten, welche die Repu⸗ blik wieder zu Ehren gebracht, die Verräther ausgeſtoßen und den Verbannten Troſt geſpendet hätten. Deéroulede bleibt der Alte! Reichshauptſtädtiſches. (Von unſerm Korreſpondenten.) )4( Berlin, 12. Mai.“) (Berkin im Feſtſchmuck.— Begeiſterung verſchiedener Ark.— Der Landesvater des k. k. Völkergemiſchs.— Eine ungariſche Begrüßung. — Das Wiener Volkstheater in Berlin.— Wiederbelebung einer alten Poſſe.) Es iſt wieder einmal hübſch geweſen in Berlin; wirklich— techt hübſch. Um die Häuſer haben ſich Guirlanden gewunden⸗; ſchöne und werkhvolle Teppiche hingen zum Fenſter hinaus oder umkleideten die Balcons; von den Dachfirſten flatterten die Fahnen ihre Grüße und auf dem Pariſer Platz ſtaute ſich die Menge vor dem großen Triumphbogen, der mit dem dunkelen Tannenreis ſeiner Wände, dem Tiefroth und dem leuchtenden Gold der Holztheile— zumal in den erſten Tagen— ohne Frage ſtolz und anmuthig zugleich wirkte. Dazu das frohe Menſchen⸗ gewimmel, das am Spätabend dasſelbe blieb, wie's am Früh⸗ morgen geweſen war; der Glanz bekannter und unbekannter Uniformen; der alterthümliche Prunk der Staatskaroſſen, die ſo grapitätiſch bedächtig durch die Straßen rollten und mit ihren bezopften Kutſchern und Lakajen einen immer wie ein Stück Maskerade berühren; die Aufzüge der Truppen in ihren Extra⸗ röcken— kurz, der ganze Pomp, den das Zuſammenſtrömen ſo vieler Fürſtlichkeiten über das kaiſerliche Berlin zu bringen pflegt. Und auf all das hat eine Maienſonne geſchienen— ſo ſtrahlend, ſo lieb und ehrlich, daß ſich einem unwillkürlich die Bruſt weitete und auch der verbittertſte Griesgram hinausging, wohin die Anderen ſchon gegangen waren und mit Hurrah rief, mit jubelte, mit den Hut ſchwenkte. Sie haben unzweffelhaft 8*) Wegen Raummangels zuxrütgeſtellt. geleſen, wie herzlich der Empfang geweſen ſei, den die Berliner dem öſterreichiſchen Kaiſer bereitet hätten. Der offiziöſe Draht hat es Ihnen mit all dem Anderen berichtet, was wir nicht ſehen konnten, weil der Polizeipräſident der immerhin discutablen An⸗ ſicht lebt, es käme nicht darauf an, ob das Publikum etwas früher oder ſpäter erführe und dem privaten„Senſationsbedürfniß“ der Journaliſten brauche er nicht gerade zu Dienſten zu ſein. Dieſe Berichte haben auch die Wahrheit geſagt; aber wenn ich mir jetzt, da die geſtrengen Herren uns wieder in unſere Stuben zurückſcheuchen, die Sache noch einmal überdenke, dann kommt's mir faſt vor, als hätte ein gut Theil der Huldigung dem Früh⸗ ling gegolten. Dem Frühling, der ſich ſo lange ſpröde gezeigt hatte und uns nun plötzlich mit ſeinen holdeſten Gaben über⸗ ſchüttete. Und ich glaube beinahe, wenn Franz Joſef etwa jetzt gekommen wäre, wo wir vor der Maikühle flüchtend die Fenſter verrammeln, er wäre auf den Straßen an nicht ſoviel Leuten vorübergefahren; an nicht ſoviel Jubelnden und Begeiſterten. Damit ſoll keineswegs beſtritten werden, daß der Empfang auf ſeine Art durchaus ehrlich war. In Rußland pflegten ſie früher bei ähnlichen Anläſſen Soldaten unter die Menge zu vertheilen, denen die freundliche Aufgabe zufiel, ihren Mitmenſchen mit einem ermunternden„Kritschite gurra“(Brüllt Hurrahl) in die Arme zu kneifen und ſo durch Erregung von Schmerz⸗ empfindungen Jubellaute zu wecken. Das haben wir hier Gott⸗ lob nicht nöthig gehabt. Die Begeiſterung kam zwar etwas jäh, aber auf alle Fälle freiwillig; wenn Sie wollen— von Herzen. Und Alle haben wir dabei mitgethan; Alle— bis weit hinein in die demokratiſchen Reihen. Ich ſelbſt habe noch ein paar Tage lang, wenn ich mir juſt im Schlaf den rechten Arm drückte, unter der beängſtigenden Traumporſtellung gelitten, ich hätte mir unter den Linden beim emſtgen Hüteſchwenken den Arm ausgerenkt. Aber heute— ich kann mir nicht helfen— erſcheint mir das Alles doch etwas ſchnurrig. Was haben wir denn nur auf ein⸗ mal an dem alten Herrn ſo lieb gewonnen? wodurch ſchmeichelte er ſich uns ins Herz? Er ſah ja recht freundlich aus, wie en an der Seite unſeres Kaiſers an den Begeiſterungsfrohen vorüberfuhr; mit dem verbindlichen Vorneigen des Ober⸗ lörpers ſo gar nicht hoheitsvoll— wirklich ſo recht gemüthlich Und es mag ihm für ſeine Perſon auch durchaus ernſt ſein mit dieſem Bündniß mit den Deutſchen im Reich, zu deren Stammes⸗ brüdern er daheim nicht immer gerade den zärtlichen Landes⸗ vater hervorkehrte. Wie kam's, daß man das Alles wie im Rauſch vergaß? Daß wir Alle— auch die Nüchternen und Skeptiker— von dem allgemeinen Freudentaumel mit fort⸗ geriſſen wurden? Ich finde, man ſollte ſich ernſtlicher auf das Studium der Maſſenpſychologie verlegen. Daraus könnte man wie aus unnachſichtiger Selbſterkenntniß mancherlei Nützlichez lernen. Unter Anderem eine gerechtere Beurtheilung der Aerm⸗ ſten, die Feſtartikel ſchreiben oder— ſchreiben müſſen Es gehört ja eigentlich nicht hierher, aber es mag doch noch mit an⸗ geführt werden: es war ungemein charakteriſtiſch, wie wenig Franz Joſef ſelbſt von dem um ihn tobenden Ueberſchwang an⸗ geſteckt wurde. Der blieb, ſo oft er mit den eigenen Landes⸗ kindern in Berührung kam, der korrekte K. und K. Herrſcher, der genau wußte, was er ſeinem vielſprachigen Völkergemiſch und vor Allem dem Ausgleich ſchuldig war. Hier ein beſonders be zeichnender Zug: Während der Theepauſe bei der Galaoper ſtellß Kaiſer Wilhelm ſeinem hohen Alliirten neben zwei anderen Künſtlerinnen auch Fräulein Roſa Poppe vor. Natürlich ge⸗ ruhen Allerhöchſtderſelbe ſich zu freuen. Zunächſt auf Deutſch. Da erfährt er, daß des immer noch ſchönen Fräuleins Wiege in Ungarn ſtand und ſofort wird aus dem deutſchredenden und in der Wiener Hofburg reſidirenden Kaiſer von Oeſterreich der Träger der Stefanskrone. Nunmehr freuen Allerhöchſtderſelbt 2. Helte⸗ General⸗ Anzeiger. Mannheim, 15. Mak. Deutſches Reich. Karlsruhe, 14. Mai.(3Zum Antra g Fieſer u. Gen.) auf Erhöhung des Staatszuſchuſſes an die Kreis⸗ verbände ſtellt die Budgetkommiſſion den Antrag auf empfehlende Ueberweiſung in dem Sinn, daß die Re⸗ gierung erſucht wird, 1. nach dem gegenwärtigen Landtag ein Geſetz vorzulegen, wodurch die Kreisdotation, wie ſie durch das Geſetz vom 27. Dezember 1891 feſtgeſetzt worden iſt, zu Gunſten der Kreiſe Konſtanz, Lörrach, und Mosbach mit Wirkung vom 1. Januar 1900 von 960 000/ auf 1 Million erhöht werden ſoll; 2) bei Aufſtellung des nächſten Budgets die Poſition „Staatsunterſtützung für Kreisſtraßen und Gemeindewege (Titel IX B J) enkſprechend zu erhöhen und a) entweder auf Vorlage der einzelnen Geſuche um Gewährung einer Staats⸗ unterſtützung einen höheren Prozentſatz des Bauaufwands 3u gewähren, als dem bisher üblichen Vertheilungsverhältniß ent⸗ ſprechen würde, oder b) einzelnen finanziell weniger leiſtungs⸗ fähigen Kreiſen auf Vorlage eines von der techniſchen Staats⸗ behörde geprüften Bauprogramms für eine Reihe von Unter⸗ nehmungen beſtimmte Staatszuſchüſſe für eine oder mehrere Budgetperioden zur Verfügung zu ſtellen. Die Regierung hat ſich in der Kommiſſtonsſitzung bereit erklärt, den Antrag in Er⸗ wägung zu ziehen und zunächſt noch in dieſem it Wirkung vom 1. Januar 1900 an die Dotationsſur 40 000 /, alſo auf 1 Mill./ zu erhöhen und aus dieſer Kreis Konſtanz 20 000 /, dem Kreis Lörrach dem Kreis Mosbach 5000/ jährlich weiter zuzuwenden. (Ein entſprechender Geſetzentwurf wurde heute der Zweiten Kammer vogelegt.) Vereinigte Staaten. Am 30. April hat, wie man aus Newyork bexrichtet, die Bill Geſetzeskraft erlangt, wodurch Hawaſi in die Reihe der Ter⸗ ritoxien der Vereinigten Staalen t vaii erhält demgemäß einen eigenen, vom Präſt Gouverneur, einen Staatsſekretär, einen Sche gene Richter, eigene, aus Senat und Haus beſtehende ative ſowie Vertretung im Kongreß durch einen Delegaten. Sämmtliche Geſetze der Staaten, insbeſondere auch die Arbeiter⸗ und Einwanderungsgeſetze, ſo⸗ wie der Zolltarif werden vollinhaltlich auf das neue Territorium ausgedehnt. Das Stimmerecht wird jedem mündigen Bewohner verliehen, der mindeſtens ein Jahr auf Hawaii wohnt, die eng⸗ liſche oder die Kanakenſprache in Wort und Schrift beherrſcht, ſowie ſeine Abſicht erklärt, Bürger werden zu wollen. Von der Geſammtbevölkerung, die ungefähr 100 000 Seelen beträgt, erhalten auf dieſe Weiſe höchſtens 10000 Perſonen das Stimm⸗ recht, von denen die Mehrheit den Eingeborenen angehören dürfte. 177 1 a 91 Jahr Aus Stadt und Land. Maunheim, 14. Mai 1900. * Nationalliberaler Verein. Dienſtag, 18. ds., findet im Nebenzimmer„Zum Hohenſtaufen“, G 3, 2⸗3 eine Verſammlung ſtatt, in welcher Abends 9 Uhr Herr Rechtspraktikant Pfeiffenberger einen Vortrag über„Das bürgerliche Geſetzbuch und der ſogenannte pierte Stand“ halten wird. Die Bereitwilligkeit des geehrten Herrn iſt um ſo mehr anzuerkennen, als derſelbe für die nächſte Zeit in einer Reihe von Vorträgen beide n Volkshochſchulkurſen ſich berpflichtet hat. Wir richten an unſere Parteimitglieder, insbeſondere auch an die Söhne unſerer geehrten Parteifreunde die dringende Aufforderung, den Beſuch Rieſes Vortrag nicht zu verabſäumen. Gäſte auch anderer Parteien ſind willkommen. * Neckar⸗Motorſchifffahrt. Zu unſerer kurzen Notiz in der letzen Nummer tragen wwir nach der„Heidelb. Ztg.“ Folgendes nach: Die Heilbronner Geſellſchaft, die vor einiger Zeit den Verſuch unter⸗ Rahm, die Perſonen⸗Dampfſchifffahrt auf dem Neckar wieder zu be⸗ leben, hat ſich durch den erſten Fehlſchlag nicht entmuthigen laſſen. Da das in ihrem Auftrag erbaute Dampfſchiff ſich als nicht verwendbar in den ſtarken Strömungen des Neckars erwies, ſo iſt ſie zum Benzin übergegangen. Sie läßt ein Benzin⸗Motorſchiff von 40 Pferdekräften erhauen, das im Stande ſein ſoll, mit ca. 50 Paſſagieren neckarauf⸗ wärts zu fahren und ſo ſchwierige Stellen, wie den Hackteufel, zu paſſiren. Dieſes Boot wird etwa um die Mitte des nächſten Monats in Dienſt geſtellt werden können. Außerdem hat die Geſellſchaft einen Eiſernen Laſttahn„Kätchen von Heilbronn“ bauen laſſen, der ca. 1000 Zentner Güter laden kann und außerdem auf dem Verdeck Raum für 70—100 Perſonen bietet. Um die Fahrt zu beſchleunigen, wird dieſer Kahn von einem 14pferbigen Daimlermotorbobt, das den Namen Pfeil“ erhalten hat, flußabwärts geſchleppt. Flußaufwärts wird der Kahn an den Schlepper gehängt. Sonntag Abend 7 Uhr nun traf der Kahn„Kätchen von Heilbronn“, beſetzt mit ca. 40 Paſſagieren Damen und Herren— und geſchleppt von dem an ſeiner Seite be⸗ feſtigten„Pfeil“, in Heidelberg ein. Das Schiff war Morgens um Uhr von Heilbronn abgefahren. Das kleine Boot hielt ſich ganz vorzüglich gegen den reißenden Strom. Es überwand die ſchwierige Stelle unter der alten Brücke glänzend und vermochte auch jene Stelle oberhalb, wo der Heckraddampfer ſ. Zt. vergeblich gegen die Strömung —— ankämpfte, wenn auch langſam ſo doch in ſtetigem Vorwärtsdringen zu überwinden. Es wurde bis zur Höhe der Charlottenburg gefahren, wo der Hackteufel ſein Ende hat und wieder beſſeres Fahrwaſſer be⸗ ginnt. Dann wurde gewendet und nun flog der„Pfeil“ wie ein wirk⸗ licher Pfeil ſtromabwärts. Wenn die Leiſtung des größeren Motor⸗ boots der des kleinen„Pfeil“ entſpricht, und dafür garantirt die Bau⸗ firma, dann wird die Perſonenmotorſchifffahrt auf dem Neckar als⸗ bald im regelmäßigen Gange ſich befinden. * Fahnenweihe des Kriegervereins Reilingen. Reilingen hatte am Sonntag anläßlich der Fahnenweihe des Krieger vereins ſein ſchönſtes Feſtkleid angelegt. Die eigentliche Feier begann ſchon am Samſtag mit einem Zapfenſtreich, an den ſich ein Bankett im Pfälze anſchloß, von Herrn Stadtpfarrer bei welchem Schöllig⸗Hockenheim und Herrn Fabrikant Ritzhaupt Anſprachen ge⸗ halten wurden. Am Feſttag ſelbſt war in der Frühe Reveille, gegen Nachmittag wurden an den Eingängen des Orts die ankommenden Vereine empfangen und in ihre Lokale geleitet. Um 2 Uhr ſetzte ſich ein ſtatlicher Feſtzug durch die Straßen des Orts in Bewegung mit dem Endziel auf dem Feſtplatz, wo eine ſchön geſchmückte Tribüne errichtet war. Hier vollzog ſich die Weihe der neuen Fahne in feierlicher Weiſe. Der Vorſtand des Kriegervereins, Herr Annweiler hieß die zahlreich er⸗ ſchienenen Krieger herzlich willkommen, entbot ihnen den Gruß des Feſtorts, und brachte ſein Hoch dem geliebten Großherzoge. Die Feſt⸗ rede, die Herr Ritzhaupt hielt, gab ein Bild über die Geſchichte des Vereins, die Größe und Stärke des deutſchen Reiches, die ſegensreiche Thätigkeit dreier Kaiſer und der Paladinen, welch Letztere zumeiſt das Zeitliche geſegnet. Gebührend der geachteten Stellung unſeres Landes⸗ herrn, widmete Redner auch ihm anerkennende Worte. Die Bedeutung der Fahne gab Herr Ritzhaupt in markanten Zügen kund; dieſelbe iſt das Symbol der Treue für Kaiſer und Reich. Mit einer Mahnung zum Zuſammenſchluß zum Schutze des deutſchen Reiches und mit einem Hoch auf den deutſchen Kafſer fand die bedeutungsvolle Rede 5. Hierauf ſpielte die Feſtmuſik, die aus der einen würdigen Abſchluß. Hockenheimer und Reilinger Feuerwehrkapelle zuſammengeſetzt, das Lied„Deutſchland, Deutſchland über Alles“. Nun erfolgte die Ent⸗ hüllung und Uebergabe der Fahne durch Fräulein Marie Müller. Noch mehrere ſchöne Reden wurden gehalten bon den Herren Hauptmann a. D. Ludwig, als Vertreter des Präſidiums des bad. Milktärbereins⸗ berbandes, Georg Schweſinger, Bürgermeiſter Eichhorn, und ganz beſonders verdient diejenige des Herrn Pfarrer Henning Anerkennung, die in einem Hoch auf das deutſche Vaterland gipfelte. Zwiſchen den Reden erklangen herrlickh iſen des Geſangvereins unter der Leitung des Herrn Haup wie Kapellmeiſter Rauſch verſtand, zur Ver! izutragen. Das Arran⸗ gement des Fef r Oberleutnant der Landwehr a. 2„es war Alles mit peinlichſter O anerkannte. Das ſchöne herrliche Feſt wird in Aller Eri bleiben. Auf ein an den Großherzog geſandtes Telegramm ende Antwort ein: An den Vorſttzenden des Fef chuſſes, Herrn Oberleutnant a. D. Hofmann in Reilingen. Die freundliche Begrüßung, welche Sie mir Namens des Reilinger Krieger⸗Vereins und der 1000 anweſenden alten Sol⸗ daten anläßlich der Fahnenweihe, übermittelt haben, bereitet mir dankbare Freude. Gerne denke ich dabei an meine Erlebniſſe vom Jahre 1895, die mir werthe Erinnerungen vor die Seele führen. Ich erſuche Sie, allen Theilnehmern aus den Kreiſen der Krieger⸗Vereine an dem heutigen Feſte meine warme Dank⸗ barkeit für die mir gewidmete Huldigung zu übermitteln. Friedrich, Großherzog. * In verſchiedenen Gegenden des Landes findet in letzter Zeit ein namhafter Vertrieb von Taſchenuhren Seilens des Wgaren⸗ hauſes„Au bonheur“ in La Chaux de fonds in der Weiſe ſtatt, daß dieſe Firma gegen Einſendung von 6 Fr.— 1 Fr. für den Gutſchein ſelbſt und 5 Fr. für die jeweils beigefügten Koupons— einen ſoge⸗ nannten Gutſchein ausſtellt, worin die Lieferung eines oder mehrerer Gegenſtände im angeblichen Werthe von 30 Fr. unter der Bedingung zugeſagt wird, daß der Inhaber des Gutſcheines die Koupons je zu Fr. weiter verkauft, die Namen der Käufer unter Bezeichnung der Nummern der betr. Koupons der Firma anzeigt und jeder dieſer Käufer ſodann auch Zuſendung eines gleichen Gutſcheins und mit derſelben Verpflichtung der Weitergabe der dieſem beigefügten 5 Koupons die durch Nachnahme erhobene Vergütung von je 6 Fr. an die Firma bezahlt. In dem Gutſchein iſt darauf hingewieſen, daß der Inhaber eines Gutſcheines, indem er 6 Fr. bezahle, wovon er durch Abſatz der Koupons wieder 5 Fr. erſetzt erhalte, thatſächlich nur 1 Fr. für den zu erwerbenden Gegenſtand, der 30 Fr. werth ſein ſoll, bezahle. Nach vorliegenden Erhebungen bezahlte der Empfänger eines Gutſcheines zunächſt für den empfangenen Koupon 80 J(1 Fr.), ſodann für den Gutſchein ſelbſt, die durch Nachnahme bei ihm erhobenen 4% 78 (5 Fr. und 75 J Koſten), für Zoll 60 O, für Porto(Einſendung der Koupon und Zuſendung des Kaufgegenſtandes) 40., zuſammen ſonach 6/ 55%, wogegen er für die 5 weitergegebenen Koupons je 1 Fr. 80 J, ſonach 4/ zurückerhielt, ſo daß der thatſächliche Auf⸗ wand ſich auf 2% 85 Jmbelief, wofür er dann eine Taſchenuhr im angeblichen Werthe von 24 /%(30 Fr.) erhielt. Wir möchten das Publikum vor dem Eingehen von Geſchäftsverbindungen mit der vor⸗ bezeichneten Firma eindringlich warnen. Nach uns gewordenen Mit⸗ theilungen ſind die gelieferken Uhren nicht nur nahezu werthlos, zum Theil geradezu Schundwaare, da dieſelben nicht corrigirt und nicht abgezogen, gerade wie ſie aus der Fabrik kommen, verkauft werden, als auch bchürfen die Inhaber von Gutſcheinen, welche ſich au ßerhalb ihres Wohnortes und ohne vorgängige Beſtellung mit dem Abſatz von Koupons befaſſen, eines Wandergewerbeſcheines. Erfolgt das Ab⸗ ſetzen der Koupons, welches ein hauſirweiſes Aufſuchen von Waaren⸗ beſtellungen darſtellt, ohne den hierzu erforderlichen Wandergewerbe⸗ ſchein, ſo hat der Betreffende ſtrenges ſtrafendes Einſchreiten zu ge⸗ wärtigen. * Sochherzige Spende. Auf Anregung der Vorſtände des Mannheimer Tabakvereins und der Sektion V der deutſchen Tabak⸗ berufsgenoſſenſchaft haben, wie wir hören, die Mannheimer Tabak⸗ induſtriellen den Offiizeren und Mannſchaften der nach Mannheim kommenden Torpedodiviſion 5000 Stück der beſten Cigarren angeboten. Unſere wackeren Blaujacken, welche gewiß keine Verächter einer guten Eigarre ſind, werden die Gabe ſicherlich mit Freuden begrüßen und aus ihr auch erſehen, auf welch hoher Blüthe die Tabakinduſtrie i! Mannheim ſteht. Apollotheater. Montag, 21. Mai, beginnt die n des Apollotheaters. Herr Direktor Diekrich, der Wiener 5 N Wiener 9 un Operetten⸗Enſembles, eröffnet dieſelbe mit Joha licher Operette„Die Fledermaus“. Nach den rieſigen Erfolgen, welche dieſes Meiſterwerk des unſterbli hen Componiſten ade in letzter Zeit an den Hofbühnen zu Wien und Berlin fand, nachdem es an allen anderen erſten Bühnen ſchon ſeine Zugkraft bewährt hat dürfte dieſe Neueinſtudirung auch hier großes Intereſſe erregen. zweite Vorſtellung bringt Johann Strauß' ausgezeichnetes Werk luſtige Krieg“, welches hier zum erſten Male in Scene geht. kreffliche Operette fand überäll, bei Pi um und Preſſe den grö Beifall und gehört zu den beſten Schöpfungen Altmeiſter Str Beide Operetten gehen in würdiger sſtattung und mit e beſetzt in Scene. Herr Direktor Dietrich hat den„Umbert in Wien kreirt. Streik im Gaswerk. Heute früh trat im Gaswerk die Tagesſchicht der Feuerhausarbeiter nicht an. Die Streikenden, 43 an der Zahl, erſchienen zwar an der Arbeitsſtelle, erklärten aber, die Arbeit nicht eher wieder aufzunehmen, als bis ihre Forderungen auf Lohnerhöhung und Kürzung der Arbeitszeit auf 8 Stunden pro Tag genehmigt ſeien. Dieſes Verhalten der Feuerhausarbeiter iſt auf das Entſchiedenſte zu verurtheilen, als der Stadtrath ihre Forderung bezüglich der Arbeitszeit be⸗ reits in der am 4. d. M. ſtatgefundenen Sitzung genehmigt hat und die entſprechende Vorlage an den Bürgerausſchuß für deſſen nächſte Sitzung in Ausſicht ſtand. Feuerhausarbeiter wollten es aber durchdrücken, daß der Bürgerausſchuß heute ſchon dem Beſchluſſe des Stadtraths ſei zuſtimmung ertheile und traten deßhalb in den 2 treikenden haben ihre Abſicht auch erreicht, d trat vor Beginn der Bürgerausſchu 19 g zuſammen und be⸗ ſchloß, dem Bürgerausſchuß noch ite eine Vorlage wegen Einführung des dritten Schich zu machen. Die Feuer⸗ hausarbeiter haben erklärt, daß ſie, wenn der dreimalige Schicht⸗ wechſel morgen eingeführt werde, ſie heute Abend wieder die Arbeit aufnehmen wollten. Bezüglich der Lohnerhöhung gaben ſich die Streikenden damit zufrieden, daß die Angelegenheit innerhalb 14 Tagen gelöſt werden ſolle. Der Bürgerausſchuß genehmigte denn auch die Vorlage des Stadtraths auf Kürzung der Arbeitszeit auf 8 Stunden. Weiteres iſt aus dem Bericht über die Sitzung des Bürgerausſchuſſes erſichtlich. Airs dem Großherzogthum. BN. Heidelberg, 14. Mai. Die hieſigen Zimmerleute befinden ſich ſeit heute Vormittag in Folge Lohndifferenzen im Ausſtand. BN. Bruchſal, 14. Mai. Heute Nachmittag gegen 2 Uhr wurde ein Arbeiter Namens Hildebrand bon hier im Bromer'ſchen Sägewerk durch die Transmiſſion erfaßt und ſofort getödtet. Pfalz, Heſſen und Umgebuntg. * Neuſtadt, 14. Mai. Der Verhaftung des Schriftſtellers Jo ſt, von der die pfälziſchen Blätter Mittheilung machten, ſoll, wie jetzt verſichert wird, kein ſchwerwiegendes Moment zu Grunde liegen. Es ſoll ſich nur darum handeln, daß Joſt in einer Nothlage in Naum⸗ burg a. S. etwa 20—30% für Lebensunterhalt ſchuldig blieb. Es ſollen auch, wie verlautet, von der Pfalz aus Schritte geſchehen, um ihm wieder zur Freiheit zu verhelfen. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Theater⸗Notiz. Die Intendanz theilt mit: Die im Spielplan auf Donnerſtag den 17. Mai angeſetzte Feſtvorſtellung zu Ehren der Anpdeſenheit der Torpedo⸗Divfſton(CLohengrin ete.) findet erſt Frei⸗ kag, 18. Mai, als Abonnements⸗Vorſtellung A Nr. 84 ſtatt. Anfang Krieg Die 27 Uhr. Für dieſe Vorſtellung bereits gelöſte Billets gelten ſomit Freitag. Erſtaufführungen der'Albert'ſchen Opern„Kain“ und„Abreiſe“(Penſions⸗Benefiz, Verpflichtung B) wird auf Donnerſtag, den 17. Mai, verlegt. Anfang 7 Uhr. Bereits für dieſe Vorſtellung gelsſte Billets haben nunmehr Donnerſtag Giltigkeit. Die B⸗Abonnenten werden erſucht, die Karten für die abonnirten Plätze gefl. an der Tageskaſſe erheben zu wollen.— Sonntag, 20. Mai, findet eine Aufführung der„Walküre“ ſtatt, in welcher Frl. Wenger die Partie der„Sieglinde“ ſingen wird. Anfang ½6 Uhr. Wiesbadener Feſtſpiele. Der Kaiſer lud ſämmtliche noch lebende Nachkommen Webers zur Wiesbadener„Oberon“⸗Aufführung ein.— Der Sultan überſandte dem Kaiſer Abbildungen des Harems, nach dem das Zimmer der Faporitin Roſchang für den Sberon“ inſeenirt wurde.— In der borgeſtrigen bis Mitternacht währenden „Oberon“⸗Hauptprobe machte die ſtimmungsvolle, von realiſtiſcher Pracht durchwehle Inſcenirung großartigen Eindruck. Cs erregten namentlich die von Saltzmann gemalte Meerdekoration mit ihren neuen wunderbaren Licht⸗Effekten, ſowie die von Kautski gemalte 200 Meter lange Wanddekoration, welche in dieſer Ausdehnung und künſtleriſchen Pracht ſich bisher niemals auf einer deutſchen Bühne entfallete und in herrlichen Bildern von Tunis durch die Riviera, Schweiz, die Phein⸗ thäler und die deutſchen Wälder nach dem Aachener Kaiſerſchloß führt, die höchſte Bewunderung. ſich nur noch auf Ungariſch. Das mag nach ungariſchem Staatsrecht über die Maſſen korrekt ſein; aber— mich dünkt— gegenüber einer deutſchen Künſtlerin, die ſich zu dem in kgl. preußiſchen Dienſten befindet, wäre dieſe Korrektheit vielleicht zu entbehren geweſen. Aber„Gott erhalte Franz den Kaiſer, unſeren guten Kaiſer Franz Nun wäre ich um ein Haar doch wieder beim politiſchen Lied angekommen und das wollte ich ja nicht. Jetzt weniger denn je, wo ſich die künſtleriſchen Ereigniſſe ſo drängen, als ſollte die alte Regel, daß die„Saiſon“ aufzuhören hat, wenn draußen die Knospen ſpringen, außer Uebung geſetzt werden. Unſer „Deutſches Theater“ iſt in corpore auf Reiſen gegangen; es gog nach Wien, um im dortigen„Volkstheater“ ein Enſemble⸗ ſpiel zu eröffnen. Dafür kamen Herr Bukövies— ſeine Lands⸗ leute ſagen ſelbſtberſtändlich„Herr von“— und ſeine Leute mit der nämlichen Abſicht hierher und nun haben ſie uns ſchon„Die Kreuz'lſchreiber“,„Die Geſchwiſter“, Bracco's„Untreu“ und eine etſpas verwaſchene Komödie des ſonſt tüchtigen Karlweis„Onkel Toni!“ vorgeſpielt. Ein abſchließendes oder nur ein einiger⸗ maßen zuverläſſiges Urtheil über ihr Können iſt noch nicht mög⸗ lich. Dazu fehlte dem, was ſie bislang uns boten, doch die kenn⸗ zeichnende und in die Augen ſtechende Sonderart. Es ſind treff⸗ liche Darſteller in der Truppe; aber die wir bis vor vier Tagen an derſelben Stäkte zu ſtehen gewohnt waren, ſind auch nicht gerade übel.„Die Geſchwiſter“ hat man hier ſchon beſſer, weit garter aufgeführt; Bracco's widerwärtiges Theſenſtück— trotz Frau Odilon!— nicht ſchlechter. Nur der„Steinklopferhans“ Martinellis war eine überragende Schöpfung, die mit unwider⸗ cher Kraft die Gemüther packte. Aber die anderen Herr⸗ die neben ihm in den„Kreuzlſchreibern“ agirten, waren alle ſo forcirt luſtig; viel zu luſtig für Anzengrubers Humor, der ſich auf einer tiefernſten, melancholiſchen Grundſtimmung auf⸗ baut. So iſt vorläufig nichts Ganzes und nichts Rechtes zu ſagen. Man wird Weiteres abzuwarten haben, ehe man ent⸗ ſcheidet, ob es nöthig war, daß wir dieſem Gaſtſpiel mit ſo vieler Spannung entgegenharrten. Im„Berliner Theater“ hat derweil Paul Lindau den Ver⸗ ſuch gemacht, die alte Berliner Poſſe wieder zu beleben. Herr Lindau iſt nicht nur ein vorzüglicher Regiſſeur und ein Theater⸗ leiter von feinem Geſchmack; er verſteht ſich auch auf die Kunſt der Reklame. Er hatte es auch durch allerlei geſchickt ausge⸗ wählte Reminiscenzen, die ſich gaß nicht wie die üblichen Waſch⸗ zettel laſen, dahin gebracht, daß miein in dieſer Repriſe von David Kaliſch's„Berlin bei Nacht“, dik in dem Coſtüm von aund 49 vor ſich gehen ſollte, etwas wie ein Ereigniß ſah. Nun iſt es vorübergegangen; man hat ſich auch amüſirt und iſt doch leiſe enttäuſcht geweſen. Die Poſſen ſind auch ſchon damals nach der ſtofflichen Seite armſelige Machwerke geweſen; juſt ſo wie heute. Nur daß ſich damals noch witzige Köpfe auf dieſen Fabrikations⸗ zweig warfen und heute nicht mehr. Und dann: daß den Leuten von anno dazumal d. h. den witzigen Köpfen und ihrem Publikum die Politik noch Spaß machte. Sie konnten noch harmloſen Gemüths die hohe Obrigkeit und ſich ſelbſt verhöhnen und den Aerger ſich von der Seele lachen. Und auch das gibt's heut nicht mehr. Schade! Rr. — Neue Ausbrüche des Veſuv. Noch immer ſchleudert der Veſuv gewaltige Lavamaſſen aus ſeiner Tiefe empor. Der Krater, deſſen Eruptionen bereits im Niedergang begriffen ſchienen, hat von Neuem ſeine Thätigkeit begonnen. Indeſſen eg——— treten bereits längere Zwiſchenpauſen ein, während deren der Gipfel von dichten, weißen Rauchwolken umhüllt iſt. Obwohl ſomit die Beſteigung des Vulcans noch immer mit Gefahren verknüpft iſt, hat es ein Berliner Spezialberichterſtatter unter⸗ nommen, den Aſchenkegel zu erklimmen und berichtet darüber: Da die Polizei bei Tage den Veſuv bewacht, beſtieg ich Nachts bei herrlichſtem Mondſchein den wunderbaren Berg, deſſen Gipfel wie Gold in das Dunkel hinausglühte. Fiorenzo aus auf dem neuangelegten Reitweg faſt bis zum Aſchenkegel paſſirbar. Dort allerdings iſt er mit gewaltigen Lavablöcken geradezu überſät. Die ſtarken Wellblechdächer der Führerhäuſer ſind von den Blöcken durchſchlagen. Die Funicolareſtation liegt in einem wüſten Trümmerhaufen, faſt wie nach einem Bomhardement. Alle Seile ſind durchriſſen, und das eiſerne Untergeſtell der zerſchmetterten Schienen in die Tiefe geſauſt. Die Bahn iſt auf Monate unbrauchbar. Im Um⸗ kreis der zerſtörten Häuſer liegen Blöcke und Lavamaſſen von rieſenhaften Dimenſionen und zum Theil noch warm. Aus dem Krater ſteigen koloſſale Maſſen von ſchwefelgelbem Dampf. Sein Rind iſt um einen Metergewachſen. Der zuſammen⸗ gebrochene innere Kegel verſtopft die Mündung. Die ausgang⸗ ſuchenden Gaſe haben den Berg an mehreren Stellen geſpalten. Den drei neuen, bis zu einem Meter weiten Oeffnungen des inneren Kraterrandes entſtrömen die erwähnten Dämpfe unter koloſfaler Spanung in der verſtopften Hauptmündung. Durch den Zuſammenbruch des inneren Kegels beſteht die große Gefahr einer völligen Spaltung des ganzen Kraters, was ſtündlich ein⸗ treten kann, vielleicht aber auch erſt nach Tagen. Daher die Abſperrung. Drei deutſche Künſtler und ich ſind ſeit der kürz⸗ 8. ö lichen großen Eruption die erſten am Kraterrand⸗ Der Vulcan iſt von — des eneral Anzeiger. Seite. 600 5 a in ſſebenundzwanzig Vor⸗ dem Leſſing⸗Theater eingebracht. Da Frau Sorma für üftreten ein Honorar von 1000 c. erhielt, im Ganzen alſo bak⸗ bak⸗ 000„ bleiven dem Leſſingtheater noch 108,000 übrig. Ein 173 ttes Sümmchen! Danach kann man es nur verſtehen, daß Direktor eumann⸗Hofer der Künſtlerin bei ihrem letzten Auftreten am Sonntag eine prachtvolle, mit Roſen gefüllte Majolikavaſe überreichte zum die ſich ein Band ſchlang, auf dem zu leſen ſtand:„Dem Glücks⸗ ſtern des Leſſing⸗Theaters.“ Unde ee Sitzung des Bürgerausſchuſſes vom Dienſtag, 15. Mai. es Oberbürgermeiſter Beck eröffnete um /¼4 Uhr die Sitzung. itte,[Anweſend ſind 78 Mitglieder des Kollegiums. Dies. Es gelangt zunächſt der nachträglich eingebrachte Antrag des Der Stadtrathes über die ore] Arbeitsverhältniſſe der Feuerhausarbeiter des Gaswerks zten dur Berathung. Der Antrag lautet: uß.„Verehrlicher Bürgerausſchuß wolle dem Beſchluſſe des Ften Stadtraths vom 4. ds. Mts., wonach zur Einführung eines Der dreimaligen ſtatt eines zweimaligen Schichtenwechſels der ſog. Feuerhausarbeiter im Gaswerk ein jährlicher Mehraufwand an die Löhnen im Geſammtbetrag von 17,000 Mark erforderlich wird, ſeine Zuſtimmung zu ertheilen“. en⸗ Bürgermeiſter Ritter begründet eingehend die Vorlage. Im den Februar d. J. ſei eine Eingabe an den Stadtrath gelangt, in welcher hre de 1) Beſchwerden führten über die nicht richtige Anwendung des zeit neuen Lohntarifs, 2) eine Lohnerhöhung forderken und 3) die Ein⸗ der führung eines dreimaligen Schichtenwechſels verlangten. Der erſte „„ Punkt ſei ſofort erledigt worden, der zweite Punkt ſei noch nicht en, entſchieden, da eine allgemeine Lohnerhöhung für die ſtädtiſchen be⸗ Arbeiter in Ausſicht genommen ſei. Der dritte Punkt ſei in der hat Sitzung des Stadtraths vom 4. Mai in zuſtimmendem Sinne ſen entſchieden worden und ſollte die Vorlage dem Bürgeraus⸗ ſchuß für die nächſte Sitzung zugehen. Am Samſtag ſei ter nun der Arbeiter⸗ Ausſchuß des Gaswerks zu ihm(Redner) on gekommen und habe getlagt über die lange Dauer der Erledigung nd ihrer Eingabe. Er habe dem Ausſchuß die Sache eingehend ausein⸗ hre. ander geſetzt. Heute früh ſei nun die Tagesſchicht der Feuerhaus⸗ der arbeiter auf dem Arbeitsplatze zwar erſchienen, habe aber erklärt, die be⸗ Arbeit nicht eher aufnehmen zu wollen, als bis ihre Forderungen ge⸗ en nehmigt ſeien. Im Laufe des Vormittags habe der Arbeiterausſchuß des Gaswerks erklärt, daß die Streikenden die Arbeit wieder auf⸗ ersnehmen würden, wenn heute wenigſtens der dritte Schichtwechſel ein⸗ hl⸗ geführt werde; mit der Lohnerhöhung wolle man noch 14 Tage zu⸗ die warten. Der Stadtrath habe deshalb beſchloſſen, die entſprechende hſen Vorlage noch heute zu machen. Redner befürwortet nunmehr ein⸗ eit gehend die Einführung des dritten Schichtwechſels. Derſelbe beſtehe uß zwar nur in Bremen und werde auch von der Gaswerksverwaltung nicht für nothwendig erachtet. Trotzdem habe der Stadtrath ſich für 1 den dreimaligen Schichtwechſel ausgeſprochen. Redner erſucht um + Annahme der Vorlage. Stv.⸗V. Fuldia empfiehlt auch die Annahme der Vorlage. Wenn auch bis jetzt nur eine einzige Stadt in Deutſchland den drei⸗ maligen Schichtwechſel eingeführt habe, ſo ſei dies kein Grund für en Mannheim, es nicht zu thun, da unſere Stadt in ſozialpolitiſcher Hin⸗ 4 ſicht vielfach den anderen Städten voranſchreite. Die Art und Weiſe, ede wie jedoch der Streik in Scene geſetzt worden ſei, müſſe er alf das erk Entſchiedenſte verurtheilen. Man könne es dem Bürgerausſchuß nicht zumuthen, in wenigen Minuten über ſo große Summen zu beſchließen. Stb. Emil Maher: Ich glaube im Namen der Mehrzahl meiner IFreunde zu ſprechen, wenn ich erkläre, daß wir nicht in der Lage ſind, rsder Vorlage ohne Vorbeſprechung des Gegenſtandes zuzuſtimmen. die Nach den Darlegungen des Herrn Bürgermeiſters Ritter hätten die .Arbeiter wohl noch ganz gut 14 Tage zuwarten können, um eine ord⸗ nungsgemäße Erledigung der Frage zu ermöglichen. Die Art und 5 Weiſe des Vorgehens der Gasarbeiter zeigt, daß man mit Gewalt die m Entſcheidung herbeiführen wollte. Das iſt ein Terrorismus, wie er ſchlimmer nicht gedacht werden kann. Wenn ſeitens der Arbeitgeber gegenüber den Arbeitern ſo gehandelt werden würde, dann wollten wir einmal das Geſchrei der Arbeiter hören, daß die Arbeitgeber ihre Gewalt mißbrauchten. Die Art, wie heute die Arbeiter ihre For⸗ bderungen vor den Bürgerausſchuß bringen wollen, ſetzt uns nicht in die Lage, eine freie und objektive Enkſcheidung zu treffen. Ich bin Poer Anſicht, die Vorlage 14 Tage zu verſchieben. Ich für meine Per⸗ ſon ſtimme gegen die Vorlage. 8 Str. Geiß führt aus, daß der Streik gegen den Willen ſeiner Parteigenoſſen in Szene geſetzt ſei. Er nehme keinen Anſtand, zu erklären, daß das Vorgehen der Gasarbeiter ſeinen Gefühlen durchaus nicht entſpreche. Geſtern Abend habe ſeine Fraktion ſich alle Mühe gegeben, die Arbeiter zu bewegen, von einem Ausſtande abzuſehen, leider ſei es nicht gelungen, die Arbeiter zu überxeden. Redner erſucht, um die Gegenſätze nicht noch zu verſchärfen, die Vorlage heute anzu⸗ nehmen, umſomehr, als die Eingabe ſchon im Februar erfolgt ſei und ch die Arbeiter vielleicht dürch die lange Dauer der Angelegenheit miß⸗ ftrauiſch geworden ſeien. Stv. Gießler iſt ſehr überraſcht von dem Vorgehen der Gas⸗ arbeiter und mißbilligt es auf das Entſchiedenſte. Nachdem aber der 5 Stadtrath den dreimaligen Schichtwechſel bereits am 4. Mai genehmigt 5 habe, handele es ſich heute nur um die Zuſtimmung zu einem bereiks vom Stadtrath gefaßten Beſchluſſe. Im Uebrigen wünſcht Redner, daß zwiſchen den ſtädtiſchen Arbeitern und den ſtädtiſchen Verwal⸗ 25 tungen gewwiffermaßen ein Vertrauensverhältniß herrſchen ſoll. 0 Stp. König: Es handelt ſich bei dem Vorgehen der Ar⸗ 85 beiter um eine Drohung. Man will uns die Piſtole auf die Bruſt , ſetzen:„Willſt Du, oder willſt Du nicht!“ Er laſſe ſich ein ſolches Vorgehen nicht gefallen. Ich erſuche den Herrn Gaswerksdirektor —Hum Auskunft, ob der Weiterbetrieb des Gaswerks möglich iſt, wenn der Streik fortdauert. Gaswerksdirektor Beyer: Heute früh kamen die Ar⸗ beiter und erklärten, die Arbeit nicht aufzunehmen, wenn ihre Forderungen nicht bewilligt würden. Er habe daraufhin ent⸗ 5 gegnet, daß dies Sache des Stadtraths ſei. Daraufhin ſeien 43 Arbeiter fortgegangen. Es ſei ihm gelungen, unter Zuhilfe⸗ ahme anderer Arbeiter den Betrieb aufrecht zu erhalten, ob dies n auch möglich ſei, wenn die andere Schicht in den Ausſtand treten ſollte, wiſſe er noch nicht. Es ſeien heute früh Ausführungen ge⸗ 1 fallen, daß man für die Flottengeſchichte Geld habe, aber für 185 ihre berechtigten Forderungen habe man kein Geld. Heute Mittag e Jſeien die Arbeiter Jäger und Käfer zu ihm gekommen und hätten t Eintritt in die Fabrik verlangt mit der Begründung, daß ſie ſich d die Arbeiter notiren wollten, welche weiter arbeiten, da ſie mit bieſen nach Wiederaufnahme der Arbeit nicht weiter arbeiten wollten.(Große Unruhe.) Ein ſolches Vorgehen könne er nicht gut heißen. Was daraus entſtehen ſolle, wiſſe er nicht. Er bitte, dafür zu ſorgen, daß die Arbeiter, welche weiter gearbeitet haben, in dem Betrieb verbleiben, daß dagegen die Haupträdelsführer an dem Streik entlaſſen werden. Stb, Süßkind bringt verſchiedene Beſchwerden der Gas⸗ hätten. Gaswerksdirektor Beyer tritt den Beſchwerden entgegen und weiſt nach, daß ſie unbegründet ſind. 8 Sto. Reiß führt aus, daß die Verhältniſſe zwiſchen den Arbeit⸗ und Arbeitnehmern geſetzlich geregelt ſeien. Wem ſein Arbeits⸗ ienſty e, kön! S arbeiter gegen die Gasverwaltung vor, welche die Arbeiter geärgert die Herren ſtreiken wollen, dann ſollen ſie ſtreften. Wir müſſen uns dann eben einmal wieder ohne Gas behelfen und die Skadt wird ein⸗ mal im Dunkeln ſein. Stv. Steinbach erklärt, gegen die Vorlage zu ſtimmen, da es ſich hier um einen Gewaltakt handele. Str. Hirſchhormn ſpricht ebenfalls gegen die Vorlage. Die⸗ jenigen, welche dieſen Streit, der einem Gewaltakt gleichkommt, provo⸗ zirt haben, haben ſich nicht um die Arbeiterſchaft verdient gemacht. Str. Barber erſucht um Annahme der Vorlage, ſchon im Intereſſe der Familien der Streitenden. Str. Stern iſt für eine ordnungsgemäße Behandlung der An⸗ gelegenheit. Wenn heute die Arbeiter mit dem Streik ihr Ziel er⸗ reichen, wer garantire dann dafür, daß die Arbeiter in 14 Tagen, wenn die nächſte Sitzung des Bürgerausſchuſſes flattfindet, nicht aber⸗ mals einen Streik anfangen, um die Lohnerhöhung durchzuſetzen. Sto. Herbſt ſtellt ſich im Namen ſeiner Fraktion auf den Standpunkt des Str. Stern. Es handele ſich hier um einen rohen Gewaltakt. Oberbürgermeiſter Beck erklärt, für die Vorlage zu ſtimmen. Herr Direktor Beyer könne wohl kaum die Zuſage geben, den Betrieb aufrecht erhalten zu können, und dann ſei Mannheim e Gas, was für eine ſo große Stabdt doch ſehr bedenklich ſei. Man müſſe auch berückſichtigen, daß viele Geſchäftsbetriebe von der Lieferung des Gaſes abhängen und dann morgen eingeſtellt werden müßten. Man möge ſich die Sache doch überlegen, denn das Urtheil der Bevölkerung werde vielleicht doch ein etwas anderes ſein. Diejenigen, welche die Bildung und die Macht beſitzen, ſollten den Arbeitern entgegenkommen. Wenn man die Vorlage ablehne, könnten es die Arbeiter gewiſſermaßen als eine Strafe auffaſſen. Es könne ſich auch nicht um einen Zwangsakt gegen den Stadtrath handeln, da der Stadtrath die Vor⸗ lage bereits vorher beſchloſſen gehabt habe und der Beſchluß nur in⸗ folge eines Verſehens des betreffenden Sekretärs nicht in den Stadt⸗ rathsbericht eingefügt worden ſei. Stv. Selb entgegnet, daß in der ganzen Art der Behandlung ein Zwang gegen den Stadtrath liege: Stv. Gießler ſpricht nochmals für die Annahme der Vorlage, ebenſo Stv.⸗V. Fulda. Sty, Herbſt erklärt, daß er nach den Ausführungen des Herrn Oberbürgermeiſters Beck mit einigen ſeiner Freunden ſich eines Anderen beſonnen und für die Vorlage ſtimmen werde. Wenn der Oberbürgermeiſter für die Vertagung der Vorlage geweſen wäre, hätte der Kampf wohl durchgeführt werden können, ſonſt aber nicht. Bürgermeiſter v. Hollander iſt wegen der Kon⸗ ſequenzen für die Vertagung der Vorlage. Nach einigen kurzen Worten des Oberbürgermeiſters Beck, des Stv. Emil Meyer und des Stv. Kern, wird in nament⸗ licher Abſtimmung der Antrag auf Vertagung der Vorlage mit 53 gegen 42 Stimmen abgelehnt und die Vorlage des Stadt⸗ raths vom Bürgerausſchuß angenommen. Badiſcher Landtag. 78. Sitzung der Zweiten Kammer .N. Karlsruhe, 15. Mai. Präſident Gönner eröffnet die Sitzung um 410 Uhr. Kul⸗ tusbudget, Abg. Rohrhurſt nimmt die evangeliſchen Geiſtlichen gegen die geſtrigen Ausführungen Wacters in Schutz und betont, daß heute die Bewegungsfreiheit der katholiſchen Kirche gegeben ſei. Abg. Hennig polemiſirt gegen Obkircher und Rohrhurſt und erklärt, gerade in Baden ſei man der katholiſchen Kirche im Gegenfatze zu anderen Ländern entgegengetreten; nur wenn die Kirche frei ſei, werde dauernder Friede einkehren. Abg. Muſer: In der heutigen Frage ſtehe ſeine Parkei auf dem Grundſatze der Trennung von Staat und Kirche. In einer Reihe von Punkten ſei ſeine Partei im ſtrikten Gegenſatz zum Zentrum, von 2 5 Abhängigkeit ſeiner Partei vom Zentrum könne überhaupt keine Geh. Oberregierungsrath Hübſch: Eine Dotationspflicht habe der Stagt niemals gehabt. Wenn er trotzdem enkgegenkomme, ſo ge⸗ ſchehe dies in Anerkennung der hohen und wichtigen Intereſſen der Kirche. Abg. Fie ſer erhielt das Schlußwort. Zuerſt wolle das Zen⸗ trum die Nationalliberalen, dann die Demokraten vernichten, den Schluß bilden die Sozialdemokraten. Redner erklärt ſodann, daß er ſich gegen die hierarchiſchen Gelüſte der katholiſchen Kirche wende. Gerade Staatsminiſter Nokk ſei es geweſen, der der Kirche aufs Weiteſte entgegengekommen ſei. In der Spezialdebakte werden die einzelnen Poſitionen genehmigt. Gegen die Dotation der Altkatholiken ſtimmt das Zen⸗ trum. Die Sozialdemokraten enthalten ſich der A⸗ſtimmung über die geſammte Dotation. Abg. Heimburger erklärt, daß ſeine Partei für die For⸗ derungen der Katholiken ſtimme. Abg. Dreesbach bemängelt die Einſtellung der den Prälaten. 5 Miniſter Pokk: Mit den Diäten habe dies nichts zu thun, die Zuwendungen ſeien mehr ein Zuſchuß zu den ſtaatlichen Gehalten als Vertreter des Staates in der erſten Kammer. Abg. Wacker wird nicht dagegen ſtimmen, doch möchte er 1 daß für dieſe Nebengehalte die VBegründung nicht ſtich⸗ haltig ſei. Nach kurzen Bemerkungen der Abgg. Muſer, Fieſer und Dreesbach wird der Titel genehmigt. Nächſte Sitzung Donnerſtag 9 Uhr. Budgetnachträge. Deutſcher RNeichstag, (198. Sitzung vom 15. Mai.) Zweite Berathung der Militärſtrafgerichtsordnung für Kiautſchou. Zu§ 2 beantragt Baſſermann(natl.) einen Zuſatz, wonach das Geſetz nur bis zum 1. Januar 906 Giltigkeit haben ſoll. Der Antrag wird angenommen, der Reſt des Geſetzes in der Faſſung der Regierungsvorlage erledigt, Es folgt die zweite Berathung des See⸗Unfall⸗Ver⸗ ſicherungsgeſetzes. Eine Reihe von Paragraphen wird unter Ablehnung ſozialdemokratiſcher Abänderungsanträge angenommen. Neneſte Nachrichten und Celegramme. (Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers.“) Worms, 15. Mai. Die Torpedobootsdiviſion wird laut„Wormſer Zeitung“ am Mittwoch, den 16., Vormittags 12½ Uhr eintreffen. Die Spitzen der Behörden werden der Flottille auf einem Dampfer entgegen fahren. Mittags 1 Uhr findet ein Feſtmahl im Feſtſpielhaus ſtatt. Nachmittags erfolgt eine Beſichtigung der Sehenswürdigkeiten der Stadt. Für den Summe für Abend iſt ein großer allgemeiner Commers im Coloſſeum ge⸗ plant. Die Flottille wird am Donnerſtag 9 Uhr nach Mannheim abfahren. Mainz, 15. Mai. Zu dem geſtern ſeitens der hieſigen Kriegervereine zur Feier der Anweſenheit der Torpedooflotille für deren Ofſiziere veranſtalteten Kommerſe hatten ſich in der Stadthalle gegen 3000 Perſonen eingefunden. Heute früh findet die Beſichtigung der Sehenswürdigkeiten, Mittags Feſteſſen für die un Offiziere im Caſino„Hof zum Gutenber der Stad ˖ “, für die Mannſchaften i die äußere Stadt beſichtigt ara i Pfalzbrau. v. Geiſel u. Mohr 1 Brauerei Sinner, Grünwintel“ Babiſche Bank 128. 5„ Schroebl Heldelber Gewerbebauk Speyer 50%% 130.— 8 Schwartz, Speyer Mannheimer Bank 125,40 bz 2 Schwetzingen Oberrhein. Bank 123.— 0 Sonne Weltz Speye Pfälziſche Vank 135.75 B„ Z. Storch, Sick„ Pfälz. Hyp.⸗Bank 164.90 G„ Werger, Worms Pflz Spar⸗ u. Cdb. Landau 139.— 8 Bormſer Brauhaus v. Oertg Rüeſ 05.—[W. Breßh. u. Syriiſ ein..⸗Ban 165.— 5 Südd. Bani 112.50 G Trausport Süddeutſche Bank Gunge) Akt“. und Verſicherung⸗ Eiſenbahnen. Gutjahr⸗Attien Pfälziſche Ludwigsbahn 222.— 5; Mannh. Dampfſchleppſchiff „ Marbahn 144.— 53„ Lagerhaus „ Norbbahn 128.— bf Bad. Rück⸗ u. Mitverſich. Hellbronner Straßenbahnen 7 meee Chemiſche Induſtrie. Continentale Verſicherung .⸗G. f. chem. Induſtrie 122.— G Mannheimer Berſicherun Babiſche Anflin⸗ u. Soda 400.— G Oberrhein, Verſ.⸗Geſellſch 25 eir Gödend junge—. Württ, Trausportverſich. Chem. Fabrik Goldenberg 192.— 8 ſtr Chem. Fabrik Gerusheim 30.— Aet.⸗ 11 Bereln chem. Fabriken 104.— ingl 1 4 0 555 ükabrt Verein D. Oelfabriken 109. Sane 155 11 A 5 Weſteregeln Alkal. Stamm 216.75 G Emaillirfabrik Kir Vorzug 104.— G Emaillirwerke Maltamm 5 Ettlinger Spinnerei Braueveien. Hüttenheimer Sp nnerek Bad. Brauerei 158.— Karlsr. Nähmf Neu Binger Aktienbierbrauerel 100.— G Mannh. Gum.⸗ eſtfabr, Durlacher Hof vorm. Hagen 193. G Oggersheimer Spinnerei Eichbaum⸗Brauerei 169.50 G Pfälz. Nähm. u. Fahrräderf Elefautenbräu Rühl, Worms 106. Portl.⸗ementwk. Heldelberg Brauerei Ganter, Freiburg 109. G Vereinſg. Freiburger Ziegelw.ſ 1 Kleinlein, Heidelberg 147.— Vexrein Speyerer Ziegelwerke Homburger Meſſerſchmitt 100.— G Zellſtofffabrit Waldhof Ludwigshafener Brauerei 1 Aaderkafſn Waghänſe Mannb. Aktienbrauerei uckerraffinerie Maunheim »Wiesbaden, 15. Mai. Der Kaiſer iſt heute Nachmittag 4,52 hier eingetroffen. Leipzig, 15. Mai. Seit früh berrſcht bei einer Temperatur von 2 Grad über Null andauernd heftiger Schneefall. Poſen, 15. Mai. Bei ziemlich ſtarkem Schneefall iſt die Temperatur am Mittag auf 1 Grad über Null geſunken. * Berlin, 15. Mai.(Budgetkommiſſion des Reichstags.) Die Kommiſſion begann die zweite Leſung der Flottennovelle und nahm die erſten 5 Paragraphen nach den Be⸗ ſchlüſſen der erſten Leſung an. Nach längerer Debatte wurde eine aus den Abgg. Richter, Paaſche, Gröber und Stollberg be⸗ ſtehende Subkommiſſion gewählt, zur Vorberathung der von den Abgg. Müller⸗Fulda und Gröber beantragten Faſſung des§ 6, wonach etwaige Mehrerforderniſſe, über die neuen Ein⸗ nahmen hinaus nicht durch Erhöhung der indirekten, den Maſſenverbrauch belaſtenden Reichsabgaben aufgebracht werden dürfen. Der Subkommiſſion wurde ferner eine Reſolution Müller und Gröber zugewieſen, wonach aus der Aenderung der Stempel verbleibende Ueberſchüſſe Verwendung finden ſollen zur Verminderung der Reichsſchuld oder zur Verſtärkung der Be⸗ triebsmittel der Reichskaſſe. Die Kommiſſion nahm ſodann eine Reſolution Klinkowſtröm an, wodurch ſpäteſtens zu Beginn der nächſten Seſſion eine Saccharinſteuer verlangt wird. Nächſte Sitzung Montag früh 10 Uhr. *Kurzel, 15. Mai. Der Kaiſer iſt heute früh 10 Uhr 15 nach Wiesbaden abgereiſt. Die Kaiſerin wird mit den beiden jüngſten Kindern noch einige Tage auf Schloß Urville verbleiben. * Paris, 15. Mai. Im elektriſchen Palaſte der Weltausſtellung brach geſtern Mittag Feuer aus, welches ſchnell gelöſcht wurde. * Sit. Louis, 15. Mai. bahnarbei ker iſt beigelegt. *Demmin, 15. Mai. Die Eiſenbahnbrücke üver den Peenefluß auf der Strecke Stralſund—Demmin beraſch heute früh 8½ Uhr unter der Maſchine des Perſonen zuges 214 bei Reparaturarbeiten zuſammen. Die Maſchine und der Tender liegen im Waſſer. Der Poſtwagen und ein Perſonen? wagen ſtehen auf der eingeſunkenen Brücke über Waſſer. Ein Schloſfer wurde geködtet, 2 Schloſſer, 1 Packmeiſter und ein Heizer wurden verletzt. Kein Reiſender iſt beſchädigt. Petersburg, 15. Mai. Der Kaiſer befahl, den Akadem Korshinski mit einer Ausarbeitung über die ruſſiſche Flova beauftragen. Korshinski ſoll es überlaſſen bleiben, nach eigenen Ermeſſen zu der Arbeit Botaniker heranzuziehen. Die Arbeit umfaß die Flora des europäiſchen Rußlands, Sibiriens, Turkeſtans, Kaukaſus und der Krim. Zur Bearbeitung der Flora Sibiriens w Der Ausſtand der Eiſen⸗ *** Der Burenkrieg. 15 *London, 15. Mai. General Buller telegraphirt aus Kempsfaem vom 15.: Wir beſetzten Dundee. 2500 Butren rückten geſtern nach Glencoe ab * Kroonſtadt, 15. Mai. Reutermeldung vom 14. Wie gemeldet wird, konzentriren die Buren gegegenwärtig alle ihre Streitkräfte am Vaalfluſſe. Der Feind räumſe die Stellungen bei den Biggarsbergen und an der Man nimmt an, daß nicht mehr als 200 Freiſt Vaalfluſſe mitkämpfen werden. Die Reparaturarb Bahnſtrecke bis Kroonſtadt werden vorausſichtlich am Dor beendet ſein. Der Verpflegungsdienſt funktionirt regel Mannſchaften und Pferde empfangen volle Rattonen. ſundheitszuſtand der Truppen iſt vollkommen gut. Maunheimer Handelsblatt. Cvurszettel der Maunheimer Effektenbörſe vom 15 Obligationen. Staatspapiere. Pfaudbrieſe. Badlſche Obligat.—— 4 Rhbeln. Hyp.⸗B. unt, 190 1% deee ,, 75 1 ig..40.. 7 %%„ 1888 93.40 bi%0„„„ Gommunalf 91. 5%„,„ 1892/04 93.40 bz Städte⸗AAnlehen. 84.50 bz 31½% Freiburg i. B. 3 irlaruher b. J. 18906 139.— b6 4% Judwigshafen M eee e eee „ T. 100 Looſe 55 2 Bayer. Obligationen % 6430 b„%„ 3½ Deutſche Reichsanleihe 95.25 bz 3½ Manſhelmer Obl, 188 5%„ 95.0% bz 3¹ë 55 7 1 8%„, 47 85.60 b; 3. 45„ 1895 3½% Preuß. Gonfols 95.40 b%%„ 55 9 85.— b Induſtrie⸗Oolſgattonen 4 56.— bz 4½ Bad. A ⸗G f. Ahſchifff. 41 Brauerei Klelulein Heibelb. Eiſenbahn⸗Aulehen. 155 Nee, u. Co. 4 Pfälz. udw. Max Nord) 101.10 5 4¼ Speherer Ziege werkte 81709 75 40 92.80 5 4½ Verein Chem. Flabriken 3½„ convpertirte 93.10 b3 4% Zellſtofffabrik Walbhof Aktien. Mannheimer Effektenbörſe vom 15. Mai. Börſe wurden Mannheimer Bank⸗Aktien zu 125.40 pCt. Dampfſchleppſchifffahrt⸗Aktien zu 116.50 pEt. gehandelt. angeboten: Pfälz. Spar⸗ u. Creditbank⸗Aktien zu 12 notiren: Dingler Maſchi Frankfurt a. Br 1 0 —, Gelſe General-Auzeiger. Amfs- und Kreis Verkündigungsblakt Vekanntmachung. 3 Turn⸗Verein Einführung von Vie Die Erlaſſung einer neuen Viehhof⸗ dorgeſchrieben iſt, Maunheim, 15. Mai. Seßauntmachung. Den Vollzug der Geſundheitszeugni 1— 1683 für vollziehbar erklärte, durc der ſtädtiſchen Straßen⸗ raths vom 24. April 1900 Nr 1 5 55 155 ſtändi Mannhei 8 0 15 re auf Verlangen ſoſort den zuſtändigen eim. e Ord e für die Stad ezeigt werden.(Gegründet 1846.) 8 8 7 8 zehlillcte, deren Führer nicht mit dem vorgeſchriebenen% Sonntag, 20. Mai 1900, (148) No. 28773. Wir e wir die mit Erlaß Großh. HerrnZeugniſſe verfehen ſuid. in den A ben Be⸗ N Nachmittagz 177 Uhs bringen die 88 46 und 47 ene ulfär⸗ in Mannheim vom 1. Nr. obachtungsſtall eingeſtellt werden, ſofern ſie ſich nicht bei]! 10 155 ſindet in der ſtädti⸗ und Stadte der ſofort vorzunehmenden thierärztlichen Unterſuchung als Eden Turnhalle nEe 17 1 f en em 2. un April zweifellos geſund erweiſen. 9 52514 polizeiordnung mit dem 1900 Nr. 132341 gehehmigte orespolizriliche Vorſchriſt, 8 18. Schauturnen Aufügen in Erinnerung, 00 aat ee 1 betr. vom 27. Es iſt verboten, vor Beginn der Markzeit oder nach 1 00 f 8 9 17 11 3u fenklichen Ker 8 endi 5 amen⸗ eilungen daß Uebertretungen dieſer Wir bemerken, daß die vom Stadtrath neu beſchloſſene Vesndigung derſelben Angebote ab machen, zu faufen oder ˖ 5 ſtatt, und laden wir hierzu die Art ohne weitere Verwar⸗ Faſſung des§ 3 von e 1 155 1 85 an weiblichen Angebörigen unſerer nung mit Geldſtrafen nicht für vollziehbar erklärt wurde und daher dieſer 8 in ſeiner a ee inteteſſtende Damen erſen 1 5 ir ſtellen(für den Fall, in welchem ein Händler als Com⸗ intereſſtrende D höfl. ein. Di 8 5 17 amen höfl. ein. unter 10 Mark geahndet ſchalten denſelbenein Klendneres beſtehen bleibt. Wir miſſionär eines Fleiſchers einkauft). Der Turnzath. 40008 werden. 48408 eindruck ein.§ 14 Eintrittskarten für Damen § 46. Großh. Herrn Landeskommiſſär nicht 5 Beſchwerden gegen die in Gemäßheit der 88 11 u. 15 fbunen an den Turnabenden Rechtsfahren Viehhof— und Viehmarkt-Oröͤnung. getroffenen Anordnungen entſcheidet das Großh. Bezirks⸗ in der Turnhalle in Empfang amt nach Anhörung des Großh. Bezirksthierarzt 8. Sre Alle Fuhrwerke haben, Auf Grund der§8 10, 17, 19, 20, 27, 65/66 des 8 10 5—— wurt ba diemand Zutr** ſoweit nicht örtliche Hin⸗ Reichsgeſetzes vom A. W 9 die Abwehr und Unter⸗ In die Räumlichkeiten, in welchen der Markt ab⸗ ſtets 5 rechte belte 17 bis guit 28 der V..O. dazu vom 19. Dezember unverdächtig befundene 8 16. Werden⸗ der Fahrbahn einzuha ten. 1895(Geſ.⸗ u..⸗Bl. 1896 Seite 1 ff.) 8§ 23 ff., 87a, 93 2 5 0 d 105 Aien er 0 d8 70 140 Zi 8 der dew Oudg, 8 16 werden Fälle der in 8 10 des Reichsſeuchengeſethes eee der..O. dazu vom 23. Dezember 1883 wird unter Auf⸗ genannten Thierſeuchen oder ſeuchenverdächtige Erſchein⸗ ken iſt, ſoweit es der Raum hebung der Viehhof⸗ und Viehmarktordnung für die Stadl ungen feſtgeſtellt, ſo iſt die Abſonderung und Bewachung geſtattet, vor leichtem Fuhr⸗ Mannheim vom 31. Dezember 1891 in der Faſſung vom der kranken und verdächtigen Thiere anzuordnen und dem werk mit ganzer Spur 23. April 1894 und 7. November 1895 nach erfolgter Zue Großh. Bezirksamt ſofort Anzeige zu erſtatten. Zugleich 5 N5i ſtimmung des Stadtrathes und mit Genehmigung Br. iſt zu bemittelu, welche anderen für die Krankbeit em⸗ auszuweichen. Will auf gung zuweichen. Miniſteriums des J zandeskommiſfärs orts⸗ pfänglichen Thiere mit dem beanſtandeten in Berührung Sienſtee Nien 25 Ulteriums des Innern und Gr. Landeskonmiſſärs orts 98 Dienſtag: Niesen„ der linken Seite der Straße polizeilich verordnek, was folgt: gekommen ſind. Auch bezüglich dieſer letzteren iſt alsbald 1 85 angehalten werden, ſo darf 5 Erf ingsturnen 8 1 das Erforderliche vorzukehren. Mittwoch 18 1. ˖ Männerturn 5 1 eher 0 e Alle h Viehmärkte werden auf dem ſlädtif 0 werden, als es der Zwe Viehhof halten. Vieh irgend welcher Art an einem verdächtig befundener erfordert. Das Nebenein⸗ anderen mümer. ANN0ER chen Die zur Beförderung ſeuchenkrank oder ſeuchen⸗ 5 Thiere benützten Fahrzeuge, mit Zit„„„„ a. dacze zum gewerbsmäßigen Verkaufe auszuſtellen, Ausnahme der Slfende h een ſind 9 110 jeden⸗ Samſtag: Män„ Küt ES FABRIE anderfahren mehrerer Fuhr⸗ iſt verbolen. falls vor der Wegver bringung aus dem Viehhof vor A— Seeis is 10½ Ühr keke iſt verboten. 8 2. ſchriftsmäßig zu reinigen und zu desinfieiren. Jeweils von 8 ½ bis 10½½ Uhs EsEN 8 derniſſe entgegenſtehen, drückung von Viehſeuchen betr, der Inſtruktion dazu 8 8, unberbachttg beſuden Aoſerennterſuake und vollkommen Tu n⸗ Verein I eUnſere allge⸗ 85 21 81 meinen Uebungt 8 11˙ 8 47 eem Markte können gehandelt werden: Pferde,§ 18. Aae de e 5005ʃ Vorbeifahren. 9 i Kälber, Schafe, Lämmer, Schweine, Ferkel, Das Verladen und Treiben eines Farren innerhalb man in der Turnhalle an den „Zicklein, Wild, Hunde und Federvieh. des Viehhofes darf nur von zwei Mann gemeinſam] Turnwart oder ſchrifllich an den Das Vorbeifahren autsgeführt werden und es muß derſelbe mit zwei ſtarken Vorſtand gelangen zu laſſen. zärkte ſinden an folgenden Wochentagen ſlatt: Fraf ſchentagen ſtatt: Aubindeſtricke ſowi it ei Itbar S eil17241 geſchieht links im Trab. 1 olgende utagen ſtatt: ubiadeſtricken, ſowie mit einem haltbaren Spannſeil 17 Der Borſtand. 1 10 achte und Milchviehmarkt an jedem Montag; 55— 805 Au Straßenkreuzungen, cn, Falle deingenden Vevürfniſſes wird auch am verſehen ſein oder mit Naſenring und Leitſtock geführt e——— ſowie überall ſonſt, wo J Schlachtvieh abgegeben. b) demarkt an jedem erſten und dritten Montag im 8 19. wegen beengter Fahrbahn Mlonat; Das in den Viehhof eingebrachte Vieh muß von dem in verkürzter Gangart ge⸗ 9 Ganer Sce 5 1ber Al Eigenthümer mit ſeinem ein füür alle Male anzunehmenden Vermiethung. 1 walber⸗, Schaf⸗ und Ziegenmarkt an jedem Montag, Zeſchen ſchnitt, Br Tättowir 75 22 fahren werden muß, 0 Veittwoch und Freitag; 8 d9l) F Olgemälde 1 e 10 eee e en eeen en ch des genadtie geichen anau den Gieghofbinean ei Mannheim, 22. März 19, Der ſogenannte Maimarkt wird an jedeim erſten Dienſtag im]tragen zu laſſen. 5 1 9 1 2 Gr. Bezirksamt. Mai abgehalten. Ebenſo haben die Metzger die von ihnen gekauften b. Onee Er, 1„ K. S„ Fällt auf einen Markttag einſchriſtlicher oder israelitiſcher[Thiere mit ihrem auf dem Bureau anzumeldenden Zeichen eee ch aefer. Feiertag, ſo wird der Markt an dem daraufſolgenden Tageabgehalten. zu verſehen. 5 Als hier in Betracht kommende chriſtliche Feiertage gelten: 8 20 Konkurs. Neujaßr, Gri ug, de Ote nenig i 8 20. Neujahr, Gründonnerſtag, Charfreitag, Oſtermontag, Chriſti⸗ Der 88 Marktpl, 5 fE Nr. 9064. Durch Beſchluß Gr. Himmelfahrt, Pfingſtmontag, Frohnleichnamstag, Allerheiligentag. Grdßvieh d e e 95 995 1 7 Amtsgerichts hier, vom Heutigen,] Chriſttag und Stefaustag. 5 8 5 Als israelitiſche Feiertage im obigen Sinne gelten: Das Oſter⸗ Thiere ſind feſt anzubinden. Schönschreib⸗ Zu. Buchführ.-Unterr. Gebr. Gander. wurde das Konkursverfahren über das Vermögen der Firma,feſt(1 2. 7. Tag und Schlußfeſt), Pfingſifeſt(1. und 2 Tag), Die übrigen Thiere werden in den für die betreffenden Marz ck Brandt, hier, nach Tempelzerſtörung, Neujahrsfeſt(1 und 2. Tag), Verſöhnungsfeſt, Thiergattungen beſtimmten Räumen verkauft. 37843 ae .. 2 5 8 2 kechtskräftiger Beſtätigung des Laubhültenfe t,(J. und 2. Tag), Palmenfeſt, Schlußfeſt und Ge⸗ ie Einthei a och di 4 pli e e e ee eene dee a dee ee e. nge Riugofeupläne Wichm ſetergage e 8 e Eine halbe Stunde nach Schluß der Marktzeit müſſen Zannheim P2. 5 55 1422 5 15 er ei er Viehmärkte werden jeweils im Laufe der vorausgehenden di 8 ie Dampfziegelei Gr. Amtsgerichts! Woch ich Anſe Zun Meinof öfen ie auf dem offenen Marktplatze aufgeſtellten Viehſtücke 8„Altrip./Rh. Slaſf 5955 an ee am Haupteingang zum Viehhof ffea ſämmtlich von den Eigenthündern entfernt ſein. Hand Druckereien Gebr. Baumann, Altrip a. Rh 8 8 4. 8 21. zum Selbſtdrucken von Schau⸗ + 6 34 3. St., ein gut möbl Sämmtliche Märkte mit Ausnahme der Kälbermärkte unterſagt: 2586 feuſter⸗Auszeichnungen. 2„34 Zim zu verm 5285 Futter und Streu für die eingeſtellten Thiere in 2 1 beginnen um 9 Uhr Morgens und endigen Mittags 1 Uhr. Futter; 75 5 2 Die Kälbermärkte beginnen um 10 Uhr. Ann eimer flx 5 f f W 2 — Anfang und Ende der Marktzeiten werden durch 33 5 5 Ne Glockenſignate angezeigt. 0 3. und Vorrathskammern zu , Außerhalb der Marktſtunden darf auf dem Viehhofe Funde fert berunen Einladung zum Abonnement. 4 25. Juni Schluß nicht eacded werden. 5 8 25 zu laſſen. Das neue Abonnement begann am 46888 em Stadtrath bleibt es vorbehalten, d eginn d i 185 Märkte jeder Zeit 15 anders keſeege Juwiderbandlungen Vorſchriften Sonntag ene usverkauf 8 gemäß 8 149 Ziffer 6 R. Gew.⸗O.,§ 66 Ziff. 3 und 4 des an welchem Tage die alten Karten ihre Giltigkeit verloren iit 30% Rabatt 5 8 5. Reichsgeſetzes betr. die Abwehr und Unterdrückung von haben. in Galauterie⸗ und Sämmtliches zum Verkauf, Tauſch oder zum Schlachten 23. Juni 1880 Die Eintrittspreiſe ſind: deeen inge Fare einerfübete oieh nuus zuach in den Liehſeuchen von 1. Maf 1894 beſtraft. Aden ene ase Decoxativuß undiſtädtiſchen Viehhof und zwar ſo lange eingeſtellt werden, 48 87 Ei 5 177 k 12 ſauſtigen Artitenn bis dasſelbe auf ſeinen Geſundheitszuſtand unterſucht iſt. Mannheim, 2. Mai, 1900. n. Sine Einzel arte Mk. 12.— für Gelegeuheits⸗ Alles von Metzgern, Wuſtlern, Viehhändlern oder für Groſth. Bezirksamt. b. Für Familten: 2 Geſchenke. 0o. ſolche eingebrachte Vieh wird als zum Verkauf, Tauſch oder gez. Sternberg. Die erſte Karte Mk. 12.— Nippes, EFücher zum Schlachten beſtimmt angeſehen. Die zweite Karte edemer 9 6 5 worſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen 855„ 12 Shreibzeuge de 5* 0N Büsten und Säufen Der Zutritt zum Viehhof iſt— abgeſehen von der e 8. Mai 1900 52441 Die Akttionäre haben nach§ 9 der Statuten gegen Holzeassstten. Marktzeit und von beſonderer Erlaubnißertheflung Seitens ermeiſt t Ablieferung des Dividendenſcheines pro 1900 Anſpruch: FF3VEFFECCCCC der Direktion— nur ſolchen Perſonen geſtattet, welche bei 1 Aktie auf 1 Abonnentenkarte f. Glieder darin Geſchäfte zu beſorgen haben. 5 bei 2 Aktien auf 3 Abonnentenkarten ihrer ehr. Löwenhaupt 8 7. bei 3 Aktien auf unbeſchränkte Zahl Abon⸗ Familie Iuh. Arheitshilfe jeglicher Art, erfolgt ausſchließlich durch wenien ſolche Perſonen(Treiber), welche von der Direktion des Schlacht⸗ und Viehhofes mit der vorgeſchriebenen Legitimation und mit einem Abzeichen verſehen ſind. Die dieſen Perſonen zu zahlende Entſchädigung beruht auf freier Vereinbarung; wird indeſſen eine ſolche nicht 5 15 1 12 9 1 75 nicht zu Stande, 0f gilt der von E f er Direklion des Schlacht⸗ und Viehhofes genehmigte] Gegründet 1867. Mitgliederzahl cn. 3000. Tarif, dem ſich beide Theile zu unterwerfen haben. Telephen Nr. 3205 0 N 7+ 0 Soweit ein Aktionär mehr Familien⸗Abonnenten⸗ ShRein Larten nimmt, als er kraft Beſitzes an Aktien zu bean⸗ eelh ſpruchen hat, ſo ſind für die zweite, dritte und vierte Karte u. ſ. w. die für die ſonſtigen Abonnenden feſtge⸗ ſetzten Preiſe zu zahlen. Als zur Familie gehörig werden betrachtet: Der Familien⸗Vorſtand, deſſen Ehefrau, ſeine minderjährigen Söhne(unter 21 Jahren), ſeine unverhei⸗ ratheten Töchter, ſowie die zum 17 gehörenden un⸗ aſt Bitte genau auf die Firma zu achten. 17 N N N 11 A LEAannnne 200 80 J 1it ſelbſtſtändigen Perſonen.(Dienftboten jedoch nur als oder weiß⸗rothem Inlet 5 8 8. e eee 2225 Begleitung der Herrſchaft oder als Begleitung der Kinder⸗) 185 Die Aufſicht über den Viehhof führt die Direktion, in Vorlesungen literarischen. geschlichtſichen, naturwissen-] Penſionäre nur inſoweit, als dieſelben das 18. Jahr nicht 5 905 Kiffen). 9 5 veterinärpoltzeilicher Beziehung der Großherzogliche Bezirks⸗ schaltſſchen, kuustgeschichtlichen, kaufm.-fachwissen⸗ überſchritten haben. Inbeſſerer Ausführ Mk 1— thierarzt. Den dienſtlichen Anordnungen des Letzteren und Schaltlichen Inhalts, Recitationen. 2 den⸗Kart Pesgleich. Jee ſchlarig, 29.— der Angeſtellten der Viehhofverwaltung iſt unweigerlich Bibliothel mit ca. 5000 Bänden, Fachliteratur, Belle-„Fremden⸗Karten. Merſand bei ee acung Folge zu leiſten. ste. Abonnenten Iönnen für auswärtigen, bei ihnen wog⸗ a 50 ſeneun 8 9. 10 1 nenden Beſuch Abonnentenkarlen mit einmonatlicher 4 Heinich Werſenber Die Zuführung von Vieh auf den Viehhof geſchieht der gauzen Welt(61 Bünde)s»ſchültigkeit, auf Namen lautend, zum Preiſe von 3Mark Herlen 0 entweder mittelſt der Eiſenbahn an der Viehhoframpe Unterrichtskurse: Handelsfächer, franz,, engl., Ital., holl, ivi oder auf der Straße durch das Hauptportal span, und russ. Sprache. Aktionären ſteht es frei, zu dieſem Zwecke Dividenden⸗ Prelsliſte gratis u. franko. Das mit der Eiſenbahn ankangende Vieh Kostenfreie Stellenvermittlung. Ermüssigte Ge- ſcheine an Zahlung zu geben, deren jeder zu 3 Fremden⸗ —902 darf nur im Viehhofe ſelbſt ausgeladen werden; die Ab⸗ Mrene ee, A e de 1 karten die gibt. a 88 50 000 ME führung desſelben vom Bahnhof aus iſt verboten. Umterstiltzung in Notklallen. 5 88 Au 1 19 1 zäter K.§ 10. Rechtsberathung, event, unter Mithilfe eines Jurist, pei 8 1 d 8. N 10 Erledig 17285 bolich auf 1. Hypothek zu vergeben. 50 80 Beistandes ei großem Audrang eine prompte Er ediging unmbgli Gefl. Offerten unter G. P. Das auf Wagen zugeführte Vieh darf nicht auf der bens- und Unfal 5 5 K ſein wird Für Neu⸗Abonnenten haben die Karken ſofortige fferten u 15 55 7 205 Lebens- und Unfallversicherung auf Grund von] ein wird Ni. 52882 an die Exped. d. Bl. ee e des mit verschiedeuen Gesellschaften, wesentliche] Gültigkeit Der Vorſtand. 8 5 en hierfür beſtimmten Stellen abgeladen werden, woſe ortheile beim Abschlusse. 8 die Verzug vorzunehmen iſt. Beberneienßen vom Deutschen in fremde Sprachen und! L e 5 ie entladenen Wagen müſſen auf die dazu be⸗ umgekehrt. Oose der ſtimmten Plätze verbracht werden. Vergngungen. Abendunterhaltungen, Ausflüge ete. 8 Freisermässigungen beim Grossh. Hof⸗ und 2 Ein Trauring 71 5 11. Wationaltheater— Saalbau-Variéete verſoren gegangen Jeichen Alle auf den„Viehhof eingebrachten Thiere unter⸗ Apollothester— Panorama Badean- J. W. 6. 4 96 Der Finder wolleliegen der thierärztlichen Beſchau. Oierbei hat der Thier⸗ stalten— Photograph. Anstalten. denſelben en Rhein: arzt auch über Unreife zu entſcheiden, wobei als Regel] Wiertelluhrl. Reitrag M. 8 Lehrlinge M..50 Dawimſtr. 9, 11I abgeben 588 feſtzuhalten iſt, daß Kälber mindeſtens 14 Tage alt ſein Nheres im Kureau. 36132 müſſen. 15 Vieh, welches unter Tags in der Zeit von 5 01 5 à M..30. Uhr Morgens bis 7 Uhr Abends eingebracht wird, iſt Sy 0. 1 D 3 5 dieſelbe längſtens innerhalb zwei Stunden nach der An⸗ 5 6 en ar L hen All beziehen düch die Erpedition des 8 kunft, hei ſolchem, welches unmitlelbar vor oder während Geſlunden Ma 5 gaen den der Zeit des Marktes, für den es beſtimmt iſt, anlangt, 3¹¹ billigſtem Zinsfuß bbneral-Anzeiger, Mannheimer Joumal, 8 e ford Vieh längſtens bis 8 der Bert Arberer l8 Schüzenhaus ein Portemonnake. ſofort vorzunehmen; bei dem übrigen Vieh läng empfiehlt der Vertreter verſchiedener größerer Geldinſtitule. 42167 5 bei Jak. Biedermann, Morgens d Uhr. Für die Zeiten einer Seuchengefahr Telephon E 6, 2. lbeamter, Feuvenheim. 52855 werden beſondere Beſtimmungen erlaſſen N0. 1245 Loius eselsohn, LI3, 7.————