— Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte einnetragen unter Nr. 2958. Abounement 650 Pfg. monuatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M. 240 pro Quartal. Junuſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die dreklamen⸗ Zeile 60 Pfs Einzel Nummern 3 Pfg. Dophel⸗ Nummern 5 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) E 5. 2 der Stadt Mannheim und Uugebung. aunheimer Journal. Telephon: Redaktion: Nr. 377. (110. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Expedition: Nr. 218. Druckerei: Nr. 341. E. (Mannheimer Volksblatt.) Verantwortlich für Politik: Dr. Paul Harms. für Theater, Kunſt u. Feuilleton: Dr. Friedrich Walter. für den lok. und prov. Theil: Ernſt Müller. für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und VBerlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Typographiſche (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Rannheim E 6, 2 Nr. 234. Montag, 21. Mai 1900. (Abendblatt.) Im Zeichen der Obſtruktion. (Von unſerm Korreſpondenken.) J( Berlin, 20. Mai. Als Graf Hompeſch ſeine Parteigenoſſen durch Rundſchrei⸗ ben zum großen Heinzekampf lud, da mahnte er ſie noch beſon⸗ ders, ſich mit den nöthigen Baarmitteln zu verſehen, auf daß ſie's auch über Sonntag noch in Berlin aushalten könnten. Die Mahnung beruhte auf einer durch langjährige Beobachtungen gewonnenen Kenntniß der Centrumsſeele und ſie hatte Erfolg. Man war auch geſtern wieder recht lange im Reichshauſe bei⸗ ſammen; da man ſich trennte, wies der Zeiger an der Uhr des Sitzungsſaales auf halb acht und die Bogenlampen ſtrahlten längſt in die froſtige Dämmerung dieſes verhagelten Maitages hinein— aber Niemanden war es beigefallen, von hinnen zu ziehen. Verkrümelt hatten ſich im Laufe der ermüdenden Sitzung allerdings einige Vierzig oder Fünfzig, abgereiſt war keiner. Ein wenig ernüchtert mögen die Herren von der Heinzemehrheit nun wohl ſchon ſein; mürbe wurden ſie noch nicht und für Morgen rüſten ſie zu einem neuen Schlag. Es ſind abermals Send⸗ ſchreiben an die Säumigen ergangen; auch die letzten Reſerven haben Centrum und Conſervative zuſammenzuziehen verſucht. Ob es etwas nützen wirde Es läßt ſich in ſolchen Dingen ſchon prophezeien; aber die Wahrſcheinlichkeit ſpricht dafür, daß alle Liebesmüh ſchließlich doch umſonſt ſein wird. Bisher hat ſich die Lage für die Ob⸗ ſtruction nicht verſchlechtert; im Gegentheil. Die Widerſätzigen ſind guten Muthes; ſie werden— was man darüber auch in conſervativen und ultramontanen Blättern leſen mag— von der ſympathiſchen Theilnahme der weit überwiegenden Mehrheit der Nation begleitet und dies Bewußtſein— ein pſpchologiſches Moment, deſſen Bedeutung man nicht unterſchätzen ſollte— gibt ihrem Auftreten Friſche und reſolute Kraft. Herr Heine hat am Freitag ordentlich nationale Töne gefunden; das macht nicht nur der Gegenſtand des Streites, der in der That— wie Heine es ausdrückte— um den Schutz der deutſchen Bildung vor pfäffiſcher Verknechtung geht; das macht vor Allem die Empfin⸗ dung: in unſerem Lager ſteht Deutſchland. Und nachgerade dämmert es auch den Heinzekämpen auf, daß ihre Majorität nur eine Zufallsmajorität iſt. Wenn der Uebermuth der Centrums⸗ leute ſich dahin verſtiege, Flottenvorlage und lex Heinze ſo mit⸗ einander zu verknüpfen, daß ſich der Knäuel nicht mehr ent⸗ wirren ließe und es zur Auflöſung käme— ſie würden bei den vielen todtſicheren Wahlkreiſen, über die ſie nun einmal verfügen, nicht einfach„fortgeweht“ werden, aber die Koſten der Campagne müßten ſie dennoch unweigerlich bezahlen. Darum der ſichtliche Aerger dieſe ohnmächtige Wuth, die ſich nicht offen hervorwagt; aber aus den ſpitzigen, gekünſtelten Geſchäftsordnungsdebatten und den gelegentlichen kleinen Ueberrumpelungsverſuchen deutlich genug zu erkennen iſt. Der haben ſte Alles, was ſie ſich nur wünſchten. Eine blind entſchloſſene Mehrheit, die den unſinnig⸗ ſten Vorſchlägen zuzuſtimmen gewillt iſt, ein beſchlußfähiges Haus und können der Minderheit nicht Herr werden. Eine zu fatale, eine vertrackte Situation! Und dieſe Minderheit verfügt über ein Mittel, das bei andauernder Anwendung Steine er⸗ weichen und Menſchen raſend machen kann. Die köſtlichen namentlichen Abſtimmungen! Geſtern hat man nicht weniger Schriftführer haben ſich allmählig eine ſolche Uebung im Namens⸗ aufruf erworben, daß die Prozedur, die früher nahezu eine Stunde währte, jetzt nur noch 25 Minuten in Anſpruch nimmt. Aber es iſt doch entſetzlich und geiſtestödtend— dieſes Herunterleſen der Namen, nur um ein„Ja“ oder„Nein“ von Leuten zu hören, von denen man von vernherein weiß, wie ſie ſtimmen werden. Und kaum iſt dieſe eine Abſtimmung vorüber, ſo hebt auch ſchon die andere an: einfach ſchrecklich! Es gäbe vielleicht ein Mittel, die Obſtruktion niederzu⸗ zwingen: das wären Dauerſitzungen. Aber ſeit die National⸗ liberalen ſich erfreulicher Weiſe auf ihre Pflicht beſonnen, dem ſchwarzen Cartell nicht fürder die Steigbügel zu halten, iſt dieſe Gefahr Gottlob vorüber. Man hat jetzt eine neue Form von „Normalſitzungen“ gefunden; ſind etwa ſieben Stunden mit Plaudereien über die Geſchäftsordnungen und namentlichen Ab⸗ ſtimmungen verbracht, dann ſtellt ſich wie gerufen ein national⸗ liberaler Antrag auf Vertagung ein. Und dann kann man ver⸗ ſchnaufen und neue Kräfte ſammeln: Fortſetzung folgt. Das iſt eine kluge Taktik von den Nationalliberalen. Schade, daß ſie ſich erſt ſo ſpät zu ihr durchrangen; auch ſo wird ſie ihre Früchte tragen. Nicht zum Wenigſten im Intereſſe der Nationalliberalen ſelbſt. Man hätte es im Volke nicht verſtanden, wenn ſie aus formaliſtiſchen Bedenken Centrum und Conſervativen ſtill⸗ ſchweigend Helfersdienſte geleiſtet hätten. Seit der Baſſermann⸗ ſchen Erklärung vom Freitag, der geſtern auch die Polen bei⸗ traten, ſteht es um die Ausſichten der Obſtruktion beſſer denn je. Und da auch Graf Balleſtrem ſich derweil wieder auf Loyalität und Unparteilichkeit beſann, wofür ihm die Linke geſtern mit ſchallenden Bravorufen dankte, brauchen wir uns nicht mehr zu bangen. Morgen wird man zunächſt eine ſozialdemokratiſche Interpellation berathen und dann wieder namentlich abſtimmen. Und am Tag vor Himmelfahrt dürfte die Sehnſucht nach der trauten Heimath doch ſtärker ſein als das Gefübl für die „engagirte Ehre.“ Zum Trambahnausſtand in Berlin. Die„Große“, wie der Berliner ſie kurzweg nennt, die Große Berliner Straßenbahn⸗Geſellſchaft, iſt eine mächtige, aber wenig beliebte Unternehmung, die den Berliner Ortsverkehr beherrſcht. Im letzten Rechnungsjahre vereinnahmte die Große Berliner über 20% Millionen Mark, wovon rund 9½ Millionen Mark Ueber⸗ ſchuß waren. Die Geſellſchaft gab in den letzten drei Jahren an Dividende: 16 Prozent, 18 Prozent und 10½ Prozent. Im letzten Jahre hauptſächlich deshalb weniger, weil der neue Ver⸗ trag mit der Stadt ihr erheblich größere Laſten auferlegte und weil die Umwandlung aus Pferdebetrieb in elektriſchen ent⸗ ſprechende mächtige Koſten verurſachte. Noch dieſer Tage ver⸗ mehrte die Große Berliner ihr Anlagekapital um rund 23 Mill. Mark. Dem Ausſtand gingen Verhandlungen voraus, die ſich um folgende Punkte drehten: Mit Rückſicht auf die ſtändig ſteigenden Einnahmen forderten die Angeſtellten der Geſellſchaft, die gerade keinen beneidenswerth leichten Dienſt haben, Lohnerhöhung ſowie Verkürzung der Arbeitszeit. Ihre Kommiſſion forderte einen Anfangsgehalt von 100% monatlich für Schaffner und Fahrer; der Anfangsgehalt ſoll von Jahr zu Jahr um 10 c% bis zur ſchließlichen Höhe von 150% ſteigen. Die Direk⸗ tion erklärte ſich bereit, einen Anfangsgehalt von 85„/ zu bewilligen, der nach ſechs Monaten auf 90% nach zehn Jahren auf 110 ,, nach 15 Jahren auf 115 /, nach 20 Jahren endlich auf 120 c ſteigt. Die Kommiſſion kam der Direktion entgegen und erklärte, ſie werde ſich mit einem Anfangsgehalt von 90/ einverſtanden erklären, der nach ſechs Monaten auf 95%/ und dann von Jahr zu Jahr um 5%/ bis zur Höhe von 130/ zu ſteigen habe. Die Direktion aben beharrte bei ihren Vorſchlägen. Was die tägliche Arbeitszeit anlangt, ſo fordern die Angeſtellten eine ſolche von neun Stunden, während die Direktion eine ſolche von elf Stunden für die Kondukteure und zehn Stunden Arbeitszeit, ſowie Schichtwechſel für die Führer zu⸗ geſtehen will. Die Kommiſſion war bereit, ihre Forderungen auf durchſchnittlich zehn Stunden zu ermäßigen. Auch über dieſen Punkt wurde keine Einigung erzielt. Bei den übrigen Forderungen der Angeſtellten, die die Garantirung eines freien Tages in der Woche, Bewilligung von Urlaub, Ausrüſtung der Führer mit waſſervichten Regenmänteln, Schaffung einer Penſtonskaſſe und Anderes betreffen, zeigte die Direktion größeres Enkgegenkommen. Hingegen macht die Direktion zur Bedingung für alle ihre Zugeſtändniſſe, daß die Ange⸗ ſtellten aus dem Centralberbande der Handels⸗, Transport⸗ und Ver⸗ kehrsarbeiter austreten, eine Forderung, die dem ſozialpolitiſchen Geiſte unſerer Zeit einfach ins Geſicht ſchlägt. Wegen der Penſtons⸗ kaſſe, bei deren Geſtaltung der Berliner Magiſtrak ein Wort mitzu⸗ reden hat, ſind Magiſtrat und Große Berliner im Streit. Die Direk⸗ tion will bei Penſionirung die dem Penſionirten etwa geſetzlich zu⸗ ſtehende Unfallrente in Abzug bringen und allein beſtimmen, wer penſionsfähig iſt. Der Magiſtrat verwirft den Abzug der Unfallrente und verlangk, daß über die Penſionirung ein Kaſſenvorſtand befinde der halb von der Direktion, halb von den Angeſtellten gewählt wird. Seit ſechszehn Jahren kann man wegen der Penſionskaſſe nicht ins Reine kommen und der Magiſtrat will jetzt ein Schiedsgericht zur Er⸗ ledigung der Frage beantragen. Unparteiiſchen Beobachtern zu Folge waren die Sypathien der Berliner auf Seiten der„Straßenbahner“; ihr Dienſt iſt zweifellos angeſtrengt und die Bezahlung iſt karg, wenn man im Auge behält, wie theuer die Lebensverhältniſſe in Berlin während der letzten zehn Jahre wurden. Darin ſtimmt man mit den Straßenbahnern außerdem überein, daß ſie bei einer ſo lukrativen Geſellſchaft nicht auf die Trinkgelder angewieſen ſein dürften, die ihnen gutmüthige Fahrgäſte ſpenden. Die Direktion ſoll be⸗ rechnet haben, daß die Forderungen ihrer Angeſtellten jährlich 500 000 Mark mehr Unkoſten bedeuten würden. Wen Summe wirklich nicht höher iſt, dann ſpielt ſie bei einem Jahre überſchuß von durchſchnittlich zehn Millionen keine ausſchlag gebende Rolle, und ſo mehr als man der Geſellſchaft nachſagt, daß ſie Dank ſehr reichlichen Abſchreibungen thatſächlich finanziell viel günſtiger ſtände, als die letztjährige Dividende bermuthen laſſe. So beträgt z. B. ihr Bekleidungskonto nur noch 1 Mark, während für 800 Mann die nöthigen Uniformmäntel, Röcke⸗ Hoſen, Weſten, Mützen u. ſ. w. auf den Bekleidungskammern liegen, die im Vorjahre noch mit rund 210 000% im Buche ſtanden. Ebenſo ſtehen andere große Konten nur noch mit 1 zu Buch. Kaufmänniſch iſt das ja ſehr weiſe gehandelt; aber ſchon in der letzten Generalverſammlung wurde aus dem Kreiſe der Aktionäre ſelbſt der Vorſchlag gemacht, vor lauter Finanz⸗ taktik nicht die Zufriedenheit der angeſtellten Leute zu vergeſſen; denn ein einziger Streiktag koſte ſicher dem Unternehmen rund 55 000% Einbuße. Damals ſoll die Direktion gemeint haben, man ſolle ſich doch erſt ernſthaſt zu den Lohnerhöhungen von den Angeſtellten drängen laſſen. Glücklicherweiſe denken nicht alle Unternehmer ſo edel. Auch das Fahrperſonal der Aktiengeſell⸗ ſchaft Siemens& Halske war in eine Lohnbewegung eingetreten. Die Verhandlungen mit dem Direktorium der Ge⸗ ſellſchaft führten indeß alsbald zu einer Einigung, ſo daß die denn zehnmal hintereinander namentlich abgeſtimmt. Die Feuilleton. Wiesbadener Maiſfeſtſpiele. (Von unſerem Spezial⸗Korreſpondenten.) —e. Wiesbaden, 20. Mai. Wollte ich Ihnen ausführlich von Allem berichten, was hier in den Feſtſpieltagen vor ſich geht, von den Veranſtaltungen, von den vielen kleinen Zwiſchenfällen, von den Spazierritten und Ausfahrten des Kaiſers in die von ihm ſo geliebten, herrlichen Wälder, von den hier weilenden oder geweilt habenden Fürſtlich⸗ keiten,(darunter Prinz Heinrich, die ſtändig hier wohnende Prin⸗ zeſſin Luiſe, der Großherzog von Sachſen, die Prinzen Karl Friedrich von Heſſen und Adolf von Schaumburg Lippe, mit ihren Gemahlinnen, des Kaiſers Schweſtern) von denGroßwür⸗ denträgern und ſonſtigen illuſtren Perſönlichkeiten, welche ſich jetzt dutzendweiſe hier aufhalten, Sie würden unter der raum⸗ bedrängenden Fülle ebenſo ſeufzen, wie die Redaktionen unſerer hieſigen Blätter, welche letztere„ganz Feſtſpiel“ ſind, ganz wie die Bevölkerung, welche ſchauend und ſtaunend beſonders das Schloß umlagert. Man kann nicht gerade behaupten, daß die Fülle der Plaiſirlichkeiten, welche ſtets in ſo reichem Maße über Wiesbaden ausgegoſſen wird, ſehr erſprießlich wirke, und be⸗ ſonders in Tagen, wie dieſen, mag mancher Arbeitsmann, wenn er müde vom Tagwerk kommt und nicht etwa ſelber ein wenig blau machte, wenig erbaut davon geweſen ſein, daß ſich Frau und Kinder gaffend und hurrahſchreiend umhertrieben und daß die theure Gattin Haushalt eben Haushalt ſein ließ. Der Himmel, der mehrfach ein drohendes Geſicht zeigte, hat ſich doch im Allge⸗ meinen den Feſten günſtig erwieſen. Am Freitag ging der große Blumenkorſo günſtig von ſtakten, der auf dem verhältnißmäßig engen Raum des Kurplaßes ein farbenprächtiges Bild darbot, das der Kafſer, hoch zu Roß in der Uniform der rothen Huſaren, ſich mit anſah. Ein Sechſerzug, 14 Viererzüge und unzählige andere Gefährte waren vertreten, ſtrozend vor Blumen, die oft ein raffinirt geſchmackvolles Arrangement zeigten. Auch an ori⸗ ginellen Ausſchmückungen fehlte es nicht, ſo hatte ein Sportmann ſeinen Wagen mit Zweigen künſtlicher Kirſchen appetitlich aus⸗ geſtattet. Samſtag Morgen fand am gleichen Orte eine Parade bor dem Kaiſer ſtatt, ſpäter gabs im Schloß ein Feſtmahl zu Ehren des ruſſiſchen Kaiſers und Nachmittags Preisvertheilung nach dem Lawn⸗Tennis⸗Tournier, das einige Tage gedauert hat. Der Himmel iſt auch dem großen Radfahrer⸗Preis⸗ und Blumen⸗ korſo günſtig, der eben vor ſich geht, und dem Gartenfeſt im Kur⸗ hauſe mit Ballonauffahrt des„Kapitain“ Ferell, wobei Miß Polly mit einem Fallſchirm aus ſchwindelnder Wolkenhöhe zum angenehmen Grauſen der Zuſchauerſchaft abſtürzt, wie ſie ſchon ſo oft gethan, ein gefährliches Experiment, bei dem der Aeronaut Lattemann vor einigen Jahren zerſchmelterte. In Summa hatten wir hier ſeit Mittwoch außer den Feſtvorſtellungen wohl gezählte ſechs große Feſtveranſtaltungen, was ausreichen dürfte, um bei normalen Menſchen, die weniger für Feſte trainirt ſind, als die Wiesbadener, eine gewiſſe Feſtesmüdigkeit hervorzurufen. Das Hauptintereſſe für die Feſtſpiele war mit den beiden erſten Abenden einigermaßen erſchöpft. Nach einer künſtleriſchen That, der Verbeſſerung des„Oberon“ durch die geſchickte Hülſen ſche Neueinrichtung, die glückliche, echtpoetiſche Umdichtung des ge⸗ ſprochenen Textes durch Joſef Lauff und die annehmbare, melodramatiſche Begleitung Schlars eine Niete: die Auguſta Götze'ſche Ergänzung des Demetrius. Und dann wieder in pracht⸗ voller Ausſtattung mit neuen Delorationen und Koſtümen zwei komiſche Opern: Lortzings jugendfriſches Werk„Zar und Zim⸗ mermann“ und Aubers„Fra Diavolo“. Erſteres war auch äußer⸗ lich wieder„ganz echt“. Die Bevölkerungstypen der nieder⸗ ländiſchen Maler Jan Steen und Gerhard Terborg entſtanden vor unſeren Augen zum Leben. Und brachten uns wieder prei berühmte Gäſte: die Wiener Sroedter, der jetzt friſch und keck den Peter Iwanoff gab, und Heſch, der den Bürgermeiſter mit großem Humor breit auf die Beine ſtellte, ſowie der Braun⸗ ſchweiger Cronberger(franzöſiſcher Geſandter) in Geſang und Spiel viel Hervorragendes, den Vogel ſchoß doch in einem, wie im andern diesmal unſer heimiſcher Herr Mül Er als Zax ab. Mannſtedt dirigirte das Werk und gab zu der„neuen Marinevorlage“ des letzten Bildes(wie der geiſtvolle und ſarkaſtiſche Muſikkrititer Oto Dorn bemerkt) einige inſtrumentale Zuſätze. So was kann: mtan nun einmal nicht laſſen in Wiesbaden; wie venn ja auch dem Kaffee immer etwas zuſetzt.„Fra Diagdolo“ wurde ebenfalls prachtvoll herausgebracht, Dank haupkſächlich der vortrefflichen Zerline der Dresdener Hofſängerin Erika Wedekin d. Schroedter ſang die Titelrolle, Nebe aus Karlsruhe den Kook⸗ burn, Cronberger den Lorenzo, und unſere heimiſche Frl. Robinſon war als Pamella ganz vorzüglich. Der Kaiſer, der ſich bei ſeinem Sinn für Humor an der Darſtellung der beiden komiſchen Opern lebhaft„ergötzte“, mehr als am Demetrius, bleibt bis zum 24. ds. noch hier. Er hatte mit Major Lauff ſchor verſchiedentliche Beſprechungen über ein neues FFfeſtſpiel, deſſen Held diesmal ein uns näher ſtehender Hohenzollernfürſt, wie Burggraf und Eiſenzahn, iſt, nämlich der große Kurfürſt. Da wird alſo der„Clou“ der nächſtjährigen Maifeſtſpiele werder — Die chronſſche Lebensgefahr der Schauſpielern Einen köſtlichen Artikel bringt das„Britiſh Medical Jour über die Gefahren, in die gerade berühmte Schauſpielerinnen f oft gerathen. Man könnte angeſichts der merkwürdigen Ent führungsgeſchichte der Schriftſtellerin Gyp die Ausführungen det dDieſes Jahres ab die Vorſteherſtelle bei dem Poſtamt in Walbdkirch — elte⸗ Weneral⸗Auzeiger, drohende Gefahr einer Arbeltseinſtellung ſchnelf unkerdrückt wurde. Man ſieht, was auter Wille auf beiden Seiten bermag. Deutſches Reich. Karlsruhe, 19. Mai.(zur Gehaltszahlung der Beamten.) Gegenüber der Nachricht, die etatsmäßig angeſtellten Beamten würden erſt nach Erlaß des Finanzgeſetzes in ihre etatmäßigen Stellen einrücken und die ſeitherigen Nach⸗ zahlungen ab 1. Januar zu Gunſten der Staatskaſſe wegfallen, wird in der„Karlsr. Ztg.“ offizibs erklärt, es ſei ſchon bisher Regel geweſen, daß die Ernennungen mit dem Tage der betr. Entſchließung oder mit dem Dienſtantrittstage in Wirkſamkeit geſetzt wurden; nur bei einem Verwaltungszweig habe für einige Beamtenkategorien eine etwas abweichende Uebung beſtanden, Zur Beſeitigung der hierin liegenden Unzukömmlichkeiten und zur Anbahnung eines gleichmäßigeren Verfahrens ſei unter den Miniſterien ein Schriftwechſel eingeleitet worden, der aber die An⸗ ſtellung oder Beförderung mit rückwirkender Kraft keineswegs grundſätzlich ausſchließen will. Ein Ueberſchuß für die Staats⸗ kaſſe ergebe ſich durch das Verfahren nicht, da Gehalte und Wohnungsgeld in ſolchen Fällen nicht im vollen Betrage, ſondern nach Abzug von 1½ und 4% angefordert werden. Oeſterreich Ungarn. * Wien, 20. Mai. Der Reichsrath hat ſeine Pfingſtferien angetreten; eine neue Reihe von Ob⸗ ſtruktionsſitzungen hat damit geſtern ihren Abſchluß gefunden. Es gab am Donnerſtag, am Freitag und am Samſtag einige Lärmſcenen, die ermüdende Verleſung langathmiger, dickleibiger Interpellationen und einige namenkliche Abſtimmungen, alſo keine parlamentariſche Arbeit, nur Vorkommniſſe von ausgeſprochener Reizloſigkeit, die ſeit Jahren ſelbſt das minderwerthige Intereſſe, das alles Neue weckt, eingebüßt haben. Daß überhaupt Sitzungen abgehalten wurden und ſogar mehrſtündige, hatte nur den Zweck, den Widerſtand des Hauſes gegen die Taktik der Jungczechen zu markiren. Und das geſchah ſtellenweiſe ſogar mit Humor; Freund und Feind paktirten wiederholt, es war kein Feldzug, ſondern ein Kriegsſpiel. So auch geſtern. Einige namentliche Abſtimmungen ſollten den Jungezechen beweiſen, daß man der Obſtruktion nicht weiche, aber bald war es bekannt, daß bei der dritten, ſpäteſtens vierten Abſtimmung das Haus beſchluß⸗ unfähig ſein werde, und als dies dann programmgemäß eintrat, da fehlte nicht viel und die Ankündigung des Präſidenten wäre allſeitig mit Beifall begrüßt worden. Auch das Nichts⸗Arbeiten ermüdet. Tag und Tagesordnung der nächſten Sitzung werden ſchriftlich bekanntgegeben. Aus Stadt und Cand. Maunheim, 21. Mai 1900. Verſetzungen und Ernennungen. Der Großherzog hat dem Reichsbevollmächtigten für Zölle und Steuern in Magdeburg, Finanzrath Joſeph Rheinboldt, den Titel Geheimer Finanzrath verliehen, den Forſtaffeſſor Theodor Paravicini in Rheinbiſchofs⸗ heim zum Oberförſter in St. Blaſien und den Forſtaſſeſſor Berthold Daumiller in Triberg zum Oberförſter in Neuſtadt ernannt. Poſtmeiſter Alois Fürſt in Engen wurde mit Wirkung vom 1. Juli n übertragen; Forſtaſſeſſor Rudolf Woll in Neuſtadt wurde nach Rheinbiſchofsheim verſetzt und mit der Leitung des Forſtamtsdienſtes daſelbſt betraut. * Verfahren bei der Beſetzung ſtaatlicher Stellen. Die amfliche„Karlsr. Ztg.“ ſchreibt: In den letzten Tagen iſt in der Preſſe mehrfach bemängelt worden, daß die Großh. Regierung beim Vollzug des Budgets für 1900⸗01 hinſichtlich der Beſetzung der genehmigten neuen oder umgewandelten höheren Stellen eine grundſätzliche Aenderung des bisher geübten Verfahrens zu Ungunſten der bethei⸗ ligten Beamten einführen wolle. Während es bisher allgemein üblich geweſen ſei, die Beſetzung der neuen und höheren Stellen mit Rück⸗ ſwirkung vom Beginn der Budgetperiode auszuſprechen, werde künftig⸗ hin beahſichtigt, die Stellen erſt nach Erlaſſung des Finanzgeſetzes, alſo auf einen um etwa fünf Monate ſpäter liegenden Zeitpunkt zu Übertragen. Entgegen dieſen durchaus unzutreffenden Behauptungen iſt darauf hinzuweiſen, daß es ſchon bisher in dem größten Theil der Staatsverwaltung die Regel gebildet hat, daß, wie dies ja auch ganz ſelbſtverſtändlich erſcheint, die Ernennungen mit dem Tag der be⸗ kreffenden Entſchließung oder bei neuen Stellen mit dem Dienſt⸗ antrittstage in Wirkſamkeit geſetzt worden ſind und nur bei einem Verwaltungszweig hat für einige Beamtenkategorien eine etwas ab⸗ wweichende Uebung beſtanden. Zur Beſeitigung der hierin liegenden Unzuksmmlichkeiten und behufs Anbahnung eines noch gleichmäßigeren ——— Londoner Zeitſchrift noch über den Schauſpielerſtand hinaus er⸗ weitern. Im Uebrigen ware Es ſchade, die folgenden Sätze durch irgend eine Hinzufügung zu beeinträchtigen: Dramatiſche Künſtler lieben ohne Zweifel die Reklame nicht mehr als andere Sterbliche, und es iſt darum merkwürdig, wie oft die trivialſten Epiſoden aus ihrem täglichen Leben in die Zeitungen kommen. Allerdings ſcheint ihr Leben an allen möglichen Zufällen reicher zu ſein, als das gewöhnlicher Leute. Unglücksfälle mannigfacher Art lauern ihnen auf, eine Unfallverſicherungsgeſellſchaft ſollte es ſich wohl überlegen, ehe ſie einer populären Schauſpielerin eine Police gibt. Erleidet die Dame nicht einen Sturz aus ihrer Egquipage, ſo kippt vielleicht das Boot um, in dem ſie eine Spa⸗ zierfahrt unternahm, oder ſie leidet Schiffbruch, auch Erdbeben oder Gewitter bedrohen ihr Leben. Es ſcheint ihr andererſeits eine Art von Zauber anzuhaften, denn die bedenklichſten Un⸗ glücksfälle vermögen ſie nicht zu tödten. Einige Darſtellerinnen mag es ja wohl geben, die von der Wuth der Elemente weniger verfolgt werden, aber dann geſchteht ihnen anderes Unglück. Ent⸗ weber werden ihre Juwelen geſtohlen, oder ſie läßt ſich auf eine Unglücksheirath oder Scheidung ein, ſie verfällt in die unange⸗ nehmſten und gefährlichſten Krankheitszuſtände, und beſonders nach der Häufigkeit der letzteren müßte man zu dem Urtheil kommen, daß es keine ungeſundere Beſchäftigung gibt, als die einer berühmten Schauſpielerin. Ihre Krankheit richtet ſich nach der herrſchenden Mode, und in Paris macht ſie gegenwärtig der operativen Chirurgie zu ſchaffen. Vor Kurzem hallten die Boule⸗ vards Tag für Tag wider von den Bulletins über das geſundheit⸗ liche Befinden einer Operettenſängerin, an der ein bedeutender Chirurg eine Nierenoperation vollzogen hatte, oder doch haben ſollte. Noch mehr Unruhe machte Sarah Bernhardt den Pariſer Zeitungen, als die Nachricht ruchbar wurde, daß ſie vor einer Ohperation ſtehe und ihre Rolle als Herzog von Reichſtadt im „Aiglon“ nicht werde ſpielen können. Sie mußte ein Manifeſt klaſſen, in dem ſie das Gerücht als einen Aprilſcherz bezeichnete Maniſheim, 21. Mat. Verfahrens iſt unter den Miniſterien ein Schriftwechfel eingeleitel worden, der die erwähnte unrichtige Darſtellungsweiſe in der Preſſe gefunden hat. Auch iſt es inhaltlich dieſes Schriftwechſels ganz und gar nicht beabſichtigt, die Anſtellung oder Beförderung mit rückwirken⸗ der Kraft grundſätzlich auszuſchließen, ſondern es ſoll dieſes, ſich als eine außerordentliche Maßregel charakteriſtrende Vorgehen, wie ſeither in den meiſten Reſſorts der Fall, auf diejenigen Fölle beſchränkt bleiben. wo hiefür nach der Dienſtzeit der betreffenden Beamten etce. beſondere Gründe vorliegen und die Rülckſichten auf die Dienſtalters⸗ verhältniſſe anderer Beamten nicht entgegenſtehen. Das weitere Vor⸗ bringen, daß ſich durch dieſes Verfahren für die Staatskaſſe unvorher⸗ geſehene Ueberſchüſſe ergäben, iſt ebenfalls unrichtig, da gerade auch mit Rückſicht auf das erwähnte Verfahren wie das zeitweilige Er⸗ ledigtſein von Stellen überhaupt, Gehalte und Wohnungsgeld nicht in ihrem vollen Betrage, ſondern nach Abzug von 11½ und 4 Prozent im Budget angefordert werden. Der Maunheimer Turuverein gab geſtern Nachmittag in der Schulturnhalle K 6 feinen beiden Damen⸗Abtheilungen Gelegen⸗ heit, in einem nur von Damen beſtrittenen Schauturnen ihre Veran⸗ ſchreiten auf der Bahn turneriſcher Schulung einem größeren Publi⸗ kum vor Augen zu führen. Der Beſuch war außerordentlich zahlreich. Unter den Ehrengäſten bemerkten wir Herrn Bürgermeiſter v. Hol⸗ lander, Herrn Oberamtmann Strauß, Herrn Stadtſchulrath Sickinger, ſowie eine anſehnliche Zahl von Offizieren. Herr Wilhelm Ru b, der verdiente Vorſitzende des Turnvereins, begrüßte in ſeiner Anſprache, die er dem Turnen vorausſchickte, die Gäſte und füthrte dann weiter aus: Während die Aufgabe unſeres Vereins bisher dahin ging, dem Handwerker wie dem Kaufmann, dem Arbeiter wie dem Beamten, kurz jevem unbeſcholtenen Manne Gelegenheit zu tur⸗ neriſchen Uebungen zu geben, haben wir ſeit einem Jahre unſeren Wirkungskreis erweitert, indem wir auch das Frauentürnen in den Rahmen unſerer Thätigkeit aufnahmen. Gerade in unſerer Zeit, wo auch die Frau in immer höherem Maße ins Erwerbsleben eintritt, iſt zu wünſchen, daß zum Ausgleich beruflicher Einflüſſe auch den Frauen das Turnen zugute kommt. Indem wir unſere beiden Frauen⸗ und Mädchen⸗Abtheilungen gründeten, ſind wir dem Vorbilde anderer Vereine gefolgt, die damit gute Erfahrungen gemacht haben. Nur zögernd iſt der Vorſtand an die neue, faſt fremdartige Aufgabe heran⸗ getreten. Die ſtarke Betheiligung und der freudige Eifer, deren ſich die neugegründeten Damenabtheilungen rühmen konnten, erbrachten uns den Beweis, daß wir einem Bedürfniß abgeholfen und ſie legten uns die Pflicht auf, auch fernerhin dem Frauenturnen unſere ganze Aufmerkſamkeit zuzuwenden. Unſer heutiges Schauturnen zeigt ein anderes Geſicht, als das ſeither gewohnte. Nur Damen werden heute auftreten, um auf den verſchiedenen Gebieten des Damenturnens den Zuſchauern zu zeigen, in welcher Weiſe Frauen und Mädchen ſich turneriſch bethätigen können. Alle Erwägungen, die quf den Werth des Turnens für die Bildung des Körpers und des Charakters bei dem Manne hinweiſen, haben auch für das Turnen der Frauen Gel⸗ tung. Deshalb laden wir die hieſigen Damen ein, die Gelegenheit zu benützen und unſeren Abtheilungen beizutreten. Harmoniſche Aus⸗ bildung von Körper und Geiſt, Erfriſchung der Sinne und Hebung der Lebensfreude werden die Früchte ſein, die ihnen auf dem Turn⸗ platz winken. Mögen recht viele Damen ſich entſchließen, einen Ver⸗ ſuch zu machen. Es iſt noch ein gewiſſer Widerſtand zu überwinden, der in unſerer Stadt gegenüber dem Damenturnen beſteht. Auf dem Wege, dieſen Widerſtand zu beſiegen, voranzugehen, iſt das Verdienſt unſerer Damenabtheilungen und ihrer unermüdlichen Lehrer, denen wir dafür Dank ſagen. Möge das Damenturnen wachſen, blühen und gedeihen zur Ehre unſeres Vereins, zum Wohl der deutſchen Turnſache. Gut Heil!— Hierauf begannen die Vorführungen. Die Damen traten in ſehr kleidſamen Koſtümen auf, die Abtheilung A in blauem Kleide mit Matroſenkragen und weißem Litzenbeſatz, die Abtheilung B trug grauen Rock und weiße Blouſe. Die unter Leitung des Herrn Reallehrers Leutz ſtehende Abtheilung A führte ab⸗ wechſelnd mit B auftretend, Stabübungen, Uebungen an der wag⸗ rechten Leiter und an den Schwebeſtangen, Uebungen am Rundlauf und mit dem Schwingrohr, Keulenübungen und einen Geſangsreigen vor. Die Abkheilung B, welche Herr Hauptlehrer Grimmer leitet, zeigte Keulenübungen, Uebungen an den Schaukelringen und Uebungen am Reck. Alle Uebungen wurden von den Theilnehmern mit zuver⸗ läſſiger Sicherheit, mit natürlicher Anmuth und ſichtlicher Freude durchgeführt und erweckten bei den Zuſchauern den günſtigſten Ein⸗ druck. Nach jeder Nummer erſcholl lebhafter Beifall. Insbeſondere gefielen die Uebungen mit Klavierbegleitung und namentlich der Geſangsreigen am Schluſſe enthüllte alle Anmuth der Vereinigung von Turn⸗ und Sangluſt. Die treffliche Vorbereitung und ſchöne Burch⸗ führung des Schauturnens durch den Turnverein verdient das höchſte Lob. Möge er durch weiteres freudiges Wachsthum ſeiner Damen⸗ abtheilungen für ſeine Mühe belohnt werden! * Deutſches Bundesſchießſen in Dresden. Es wird uns geſchrieben: Dem für das 13. deutſche Bundesſchießen in Dresden ge⸗ planten hiſtoriſchen Feſtzuge, der ſich Sonntag, 8. Juli, Mittags, durch die Straßen der Stadt nach dem Feſtplatze bewegen wird, liegt die Idee zu Grunde, daß Kurfürſt Johann Georg III. von Sachſen nach der ſiegreichen Türkenſchlacht bei Wien 1683 an der Spitze ſeiner tapferen und reich mit Beute beladenen Truppen in ſeine Reſidenz Dresden einzieht. Dieſer Sieg über die Türken, durch den das hartbedrängte, von Stahremberg bewunderungswürdig verthei⸗ digte Wien glücklich entſetzt wurde, iſt in Dresden eine populäre Er⸗ innerung: am Neumarkte ſteht der Brunnen, der damals zum An⸗ denken an dieſe glorreiche Waffenthat errichtet worden iſt, und bei ————.——— faſt jeder öffentlichen Feſtfeier, an det wird für dieſen das jedem Dresdner wohlbekannte„türkiſche Zelt“ aufgeſchlagen. Dieſes koſtbare und geräumige Seidenzelt von faſt unverwüſtlicher Haltbarkeit fiel bei der Beutetheilung 1683 dem Kur⸗ fürſten zu, der außerdem noch als Schöpfer des ſtehenden ſächſiſchen Heeres im Volte bekannt iſt. Gedankens, bietet aber dieſe Feſtzugsidee auch noch treffliche Gelegen⸗ Idee rührt von Profeſſor Dr. Weidenbach in Dresden her. Zwiſchen die einzelnen Züge und zwiſchen die Zugstruppen werden die Muſik⸗ chöre eingeſchoben, zum Theil werden ſie beritten und in entſprechende Trachten gekleidet ſein. * Froſtſchaden. Die Kälte der geſtrigen Nacht hat die jungen Bohnen⸗ und Kartoffelpflanzen, ebenſo die Geſcheine an den zahl⸗ reichen Rebenſpalieren zerſtört; ſchon vor 14 Tagen hatte, wie unz aus der Lampertheimer Gegend berichtet wird, der Froſt der jungen Sagt und den mit Blüthen reich beſetzten Obſtbäumen aufs Empfind⸗ lichſte geſchadet. Aus der ganzen Pfalz treffen Nachrichten ein, daß die Weinberge geſtern Nacht durch den Froſt ſchweren Schaden gelitten haben. * Verbandsfeſt des mittelrheiniſchen Verbandes deutſcher Zithervereine. Unſerm Bericht haben wir nach⸗ zutragen, daß die Sängerin, welche geſtern Abend ein Sopranſolo vor⸗ trug nicht Frl. Moll, ſondern Frl. Grether war.— Bei dem geſtern ſtattgefundenen gemeinſamen Mittageſſen überreichte der Vorſttzende des Mannheimer Zitherklubs, Herr Pfiſterer, dem Bundes⸗ präſidenten, Herrn Dr. Richter aus Pforzheim, in Anerkennung der Verdienſte um den Verband, das Verbandsehrenzeichen. Herr Ri chter dankte in herzlichen Worten und ſein Hoch galt der deutſchen Treue und dem Vaterlande. Herr B eierbach vom Heidelberger Verein toaſtete auf Kaiſer und Großherzog. Nach einem kleinen Rundgang durch die Stadt wurde dem Stadtpark ein Beſuch abgeſtattet und waren unſere lieben Gäſte voll des Lobes über die herrlichen Anlagen, ſowohl der Stadt wie des Stadtparles. * Der billige Bau kleiner Häuſer. Das Heim des Arbeiters und des kleinen Geſchäftstreibenden iſt in der Anlage zu theuer, wenn man das Häuschen auch noch ſoweit vor die Ortſchaften hinausrückt⸗ Sozialpolitiſch wird ein Langes und Breites über die Nothwendigkeit der Verbeſſerung der bezüglichen Wohnungs⸗Verhältniſſe geſprochen und geſchrieben, aber von ihr iſt nicht viel zu ſpüren; die Unternehmer ſind vorläufig nur Kommunen und größere Werke. Ein Hauptmoment, dem zu wenig Aufmerkſam⸗ keit geſchenkt wird, iſt der Koſtenpunkt, wie oben erwähnt, und Zweck dieſer Zeilen ſoll es ſein, die Intereſſenten darauf hinzuweiſen, wie man am billigſten baut. Man wird jedenfalls außer auf billige Bau⸗ plätze auch auf billiges Baumaterial zu ſehen haben, wenn das Ganze wirklich billiger zu ſtehen kommen ſoll. Wir hörten jüngſt, wie der Baumeiſter L. Wagner in Wiesbaden den billigen Bau von kleinen Häuſern betreibt und nachzuahmen empfiehlt. Aus einer Kalkulation ſolcher Anlagen geht hervor, daß man thatſächlich um 20 bis 30 Proz. billiger zu bauen im Stande iſt, als es für gewöhnlich geſchieht. Unter ſolchen Umſtänden wäre es Pflicht eines jeden, der ein eigenes Heim erbauen und beſitzen möchte, ſich dieſer Bauart zu bedienen. Speziell aber für kleine und große Baugeſchäfte müßte der„billige Kleinbau“ noch ein Arbeitsfeld bieten, auf welchem die Konkurrenz ausgeſchloſſen bleibt, da die Bauart geſetzlich geſchützt iſt. Genannter Baumeiſter hat derartige Bauten im Auslande vielfach ausgeführt und auch im Zentrum Deutſchlands ſolche als Muſter zur Einſichtnahme erſtellt, um den Beweis in natura zu erbringen, daß man einerſeits that⸗ ſächlich viel billiger bauen kann und anderſeits trotzdem ſolidere Bauten erhält. Dieſe Muſterbauten ſind ſeit ihrem Sjährigen Beſtande von zahlreichen Intereſſenten beſichtigt worden, befonders vlel von Ausländern, die ſich Licenzen zur Nachahmung erworben haben. Die hygieniſchen Eigenſchaften dieſer Häuschen zeichnen ſich beſonders aus, was ärgztlicherſeits ſowohl, wie feitens der Bewohner beſtätigt und beglaubigt wurde. Originale liegen zur Einſicht bereit. * Im Stadtpark konzertirte am Sonntag zum erſten Mal die Kapelle Petermann unter der Leitung ihres neuen Kapellmeiſters Plotzky. Das Programm war abwechslungsreich und geſchickt zuſammengeſtellt. Deu neue Kapellmeiſter dirigirte präcis und ber⸗ ſtändnißvoll Beſonders die Phantaſte aus Webers„Precioſa“ fand allgemeine Anerkennung beim Publikum. 8 * Tödtlicher Unglücksfall. Heute Vormittag, zwiſchen 10 und 11 Uhr ereignete ſich in der Straße zwiſchen T 6 und U 6 ein ſchwerer Unglücksfall. Der bei der Abfuhranſtalt beſchäftigte ledige Fuhrmann Andreas Kinzer gerieth nämlich in Folge Scheuwerdens der Pferde, unter ein Rad ſeines Wagens, welches ihm über die Bruſt ging. Man wollte den Schwerverletzten in das Allg. Kranhenhaus 5 doch gab derſelbe noch auf dem Wege dahin ſeinen eiſt auf. * Uufall eines Radfahrers. Heute früh brach in der Bismarckſtraße der Friſeurgehilfe Vollmer mit ſeinem Rad zu⸗ ſammen und zog ſich durch den Sturz mehrfache Verletzungen zu. Das Rad Premier⸗Fabrikat, war in vier Theile zuſammengebrochen. Aus dem Großherzogthum. * Schwetzingen, 20. Mai. Ein bei Herrn Ingenieur Hüller in Rheinau in Stellung befindliches Dienſtmädchen lief, um durch ein Fenſter in die Küche, deren Thüre verſchloſfen war, gelangen zu können, unvorſichtiger Weiſe über ein Glasdach, brach durch unp ſtürzte aus einer Höhe von ca. 4 Meter in die Werkſtätte des Elektrizitäts⸗ werks auf eine Werkbank und zog ſich dadurch nicht unerhebliche Ver⸗ letzungen zu. und nur ihren zahlreichen Verehrern zu Liebe verſicherte, daß ſte den Chirurgen noch nicht in die Hände gefallen ſei und ſich einer Geſundheit erfreue, die ihre Feinde beunruhigen könnte. Das„Britiſh Medical Journal“ fragt am Schluß, wie es denn komme, daß das Meſſer der Chirurgen heutzutage ſo ſehr nach Schauſpielerinnenblut lechzen ſolle. — Ein Meiſterwerk von Tizian wiedergefunden. dem ſoeben erſchienenen Heft des engliſche Kunſtforſcher Claude In „Nineteenth Century“ macht der Phillips, der Verfaſſer des Buches „Leben und Werke Tizians“, von einer wichtigen Entdeckung Mittheilung, die er im Hertford Houſe in London kürzlich ge⸗ macht hat. Es handelt ſich um die Wiederauffindung des„Per⸗ ſeus und Adromeda“, des berühmten Bildes von Tizian, das ſeit mehr als hundert Jahren ſo gut wie verſchollen war. Das Bild ſtammt aus der letzten Zeit des Meiſters. Es wurde für Philipp II. von Spanien gemalt und gehört ungefähr in dieſelbe Zeit, wo die berühmten Bilder„Venus und Adonis“,„Danas und der Goldregen“,„Diana und Caliſto“ u. a. Tizian ſelbſt fer⸗ tigte eine Liſte der Bilder an, die er Philipp II. zuſchickte, und unter dieſen befand ſich auch dieſes Bild, erwähnt unter dem Titel„Andromeda an den Felſen geſchmiedet“. Es iſt feſtzu⸗ ſtellen, daß das Gemälde ſchon vor dem Jahre 1857 in den Beſitz der Hertford⸗Familie gelangte, aber es fand hier augenſcheinlich wenig Beachtung und kam nie mit den andern Bildern der Hertford⸗Sammlung öffentlich zur Ausſtellung. Als die Kunſt⸗ ſchätze des verſtorbenen Sir Richard Willace in dem vergrößerten und umgebauten Hertford⸗Houſe zur Aufſtellung kamen, ging es dem Bilde Tizians noch ſchlechter. Claude Phillips erzählt, daß er es hoch oben in einem Badezimmer entdeckte, das an die Privatzimmer angrenzte. Das Bild hatte durch die dumpfige Atmoſphäre des Raumes und durch darüber gelegte verdunkelnde Schichten von entſtellendem Firniß derart gelitten, daß Claude Phillips zuerſt dem Funde nicht viel Wichtigkeit beilegte. Er be⸗ onügte ſich damit, es in dem Inventarium als„Schule des Tizian“ zu verzeichnen. Erſt als das Gemälde von ſeinem hohen Platz auf die Erde heruntergebracht wurde, zeigte es ſich, daß unter der Decke von Schmutz und Verletzungen ein außerordent⸗ licher Schatz zu heben war. Sicherheit konnte aber erſt erlangt werden, als der Reinigungsprozeß durch den bekannten Bilder⸗ reſtaurator H. G. Haines mit der größten Sorgfalt zu Ende geführt war. — Die Typhus⸗Epidemie, die in Bochum ausgebrochen iſt, erfordert zahlreiche Opfer. Bereits ſind mehrere im kräftigſten Mannesalter ſtehende angeſehene Bürger nach kurzem Krank⸗ ſein geſtorben. In den Spitälern liegen zahlreiche Typhuskranke, im Eliſabeth⸗Hoſpital allein wurden an einem Tage neun orten kreten typhöſe Erkrankungen heftig auf. pölkerung herrſcht große Aufregung. Die Behörden Bekämpfung der Seuche große Aufmerkſamkeit. —. Eine Menagerie im Polizeibureau. Ein Gendarm des Städtchens Aubervilliers ſah dieſer Tage, wie der von Ort zu Ort ziehende Bosniake Mitra Stojanovic ſeine Tochter Stana prügelte; er fand, daß der Vater dabei ſein Züchtigungsrecht überſchritt und machte Anzeige. Der Bosniake wurde aufs Polizeibureau citirt und erſchien dort in Begleitung ſeiner Frau und Tochter, welche weinten, zweier mächtiger Tanzbären, welche brummten, und zweier Affen, welche quiekten. Dieſe mildernden Umſtände bewogen den Kommiſſar, den Bosniaken nach einer kurzen Verwarnung ſchleunigſt zu entlaſſen. — Ein Königreich für einen Eſel! Aus Oberammergau wird der„Augsb. Poſtzeitung“ geſchrieben: Es iſt ein gutes Zeichen für die Intelligenz unſerer Umgegend, daß man weit und breit keinen— Eſel auftreiben konnte, und doch iſt be⸗ kanntermaßen ein ſolcher zum Paſſionsſpiel nothwendig. End⸗ lich traf von dem Eſellieferanten nachſtehende vielſagende Poſt⸗ karte von Trient ein:„Una salute di Priento! Morgen Fria In der Be⸗ widmen der komme ich nach Oberammergau. S.... Der Eſel kommt.“ der lönigliche Hof Theil nimmf, Abgeſehen von der Volksthümlichkeit des heit zur Darſtellung origineller Türtengruppen und Beutezüge. Die Man ſchreibt uns: Typhuskranke durch den Tod dahingerafft. Auch in den Nachbar⸗ FCw2C ˙Üiwꝛm:... ͤd(.. ̃¶— FLL ĩ˙——XK e PE + 080 7 ee.n 5 2* er 1 18 1 1 —— — Mannheim, 21. Mai. General Anzeiger⸗ 3. Seike. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Großherzogliches Hoftheater Karlsruhe. Dienſtag, 22. Mai⸗ Auf Allerhöchſten Befehl: Sonder⸗Vorſtellung außer Abonnement: „Der fliegende Holländer“. Romantiſche Oper in 3 Aufzügen von Richard Wagner, Holländer: Kammerſänger Max Büttner vom Herzoglich Sächſiſchen Hoftheater in Coburg⸗Gotha als Gaſt. Ueber einen Theil der Plätze iſt Allerhöchſten Orks verfügt. Anfang 7 Uhr, Ende gegen 10 Uhr. Repertoire der vereinigten Stadttheater zu Frankfurt a. M. Opernhaus: Dienſtag, 22. Mai:„Trompeter von Säkkingen“; Mittwoch, 28.:„Die Puppe“; Donnerſtag, 24.:„Alda“; Samſtag, 26. „Poſtillon von Lonjumeau“; Sonntag, 27.:„Rienzi“; Montag, 28.: „Der Freiſchütz“. Schauſpielhaus: Dienſtag, 22.:„Jägerblut“; Mittwoch 23.: „Nathan der Weiſe“; Donnerſtag, 24.:„Das fünfte Rad“; Freitag, 25.:„Das fünfte Rad“; Samſtag, 26.:„Einſame Menſchen“; Sonntag, 27.:„Die beiden Reichemüller“; Montag, 28.:„Einſame Menſchen“. Aus Oberammergau wird der„Fr. Ztg.“ gemeldet: Die Hauptprobe des Paſſionsſpieles ging geſtern vor vollem Zuſchauerraum vor ſich. Sie war techniſch tadellos. Die Muſik iſt unbedeutend. Die ſprachliche Ausdrucksfähigkeit vieler Darſteller blieb begreiflicher Weiſe hinter ihrer Aufgabe zurück, auch bei Chriſtus und Maria. Doch konſtatiren frühere Beſucher einen ennenswerthen Fortſchritt und ſtellen den diesjährigen Darſteller des Criſtus(Anton Lang) über den bis⸗ herigen vielgeprieſenen Mayer. Lang hat eine prächtige Geſtalt und ſein ſtummes Spiel iſt edel und wirkungsvoll. Die Gediegenheit und künſtleriſche Farbenfreudigkeit der Koſtüme, die Arrangements der lebenden Bilder, die Scenenführungen, Gruppirungen und Volksmaſſen ſind überaus rühmenswerth, namentlich bei Chriſtis Verhör, der Ver⸗ urtheilung, Kreuzesgang, Kreuzigung, Sterben und Kreuzabnahme. Alle dieſe großen Szenen waren von einer tiefen, eindrucksvollen Wirkung. Feſtſpiele in Paris. Aufführungen im Théatre des Ardnes Orange ſeine Feſtſpiele erhalten. Es b 14. Juli ein großes Volksſtück in d anſtalten, bei dem eine Vorſtellt Barbier gegeben werden ſoll. gleich in der erſten Sitzung vorgelegt l. Deutſcher Reichstag. (198. Sitzung vom 21. Mai.) Das Haus iſt ſtark beſucht. Der Präſident verlieſt die Inter⸗ pellation der Sozialdemokraten über Strafbeſtimmungen für den Kontraktbruch ländlicher Arbeiter, in Anhalt, Reuß und Lübeck. Staatsſekretär Nieberding erklärt ſich bereit, die Inter⸗ pellation Namens des Reichskanzlers zu beantworten. Da aber vorher ein Einvernehmen mit den betheiligten Regierungen erforderlich ſei, werde die Beantwortung am 30. Mai erfolgen. Der Präſident erklärt damit die Interpellation für heute für erledigt und wird ſie am 30. Mai auf die Tagesordnung ſetzen. So⸗ dann ſchlägt der Präſident dem Hauſe vor, den 4. Gegenſtand der Tagesordnung heute zuerſt zu berathen, nämlich das Fleiſch⸗ beſchaugeſetz. Das Haus iſt damit einverſtanden. Dergrößte Theil des Centrums verläßt den Saal, und das Haus tritt in die 3. Leſung des Fleiſchbeſchaugeſetzes ein. In der Generaldebatte erklärt Baudert(Soz.): Wenn die Be⸗ ſchlüſſe der 2. Leſung von der 3. beſtätigt würden, ſo würde die Sozial⸗ demokratiſche Partei gegen das ganze Geſetz ſtimmen. Er wirft den Agrariern vor, daß ſie, anſtatt die Volksgeſundheit zu fördern, dem Volke den Fleiſchgenuß vertheuern. Aub trägt ebenfalls Bedenken gegen die Vorlage vor. Wangenheim(Bd. d. Ldw.) beſtreitet, daß die Forderungen der Landwirthe zu weitgehend ſeien. Daß eine Unterſuchung des Fleiſches ſtattfinden müſſe, ſei klar. Ebenſo klar ſei es, daß man ſich auf die ausländiſche Fleiſchkontrolle nicht verlaſſen könne. Tekt ſei der geeignete Zeitpunkt da, wo die Regierung den Anſprüchen des Aus⸗ landes, namentlich Amerikas, entgegentreten könne. Werde er verpaßt, ſo werde ſo bald ſich nicht wieder Gelegenheit bieten; aber die Majorität könne die ſchönſten Beſchlüſſe faſſen; wenn die Linke nachher ſchreie, kreffe ſie laxere Beſtimmungen. Die Vorlage ſollte eine Generalprobe für die Regierung auf den Zolltarif ſein. Pachnicke(fr. Vg.) erklärt, wie das Geſetz in der 2. Leſung ge⸗ ſtaltet worden ſei, ſei es unannehmbar. Es müſſe verſucht werden, den berechtigten Kern des Gefetzes wieder auszuſchälen. Die Aus⸗ führungen des Vorredners ſeien nur ein ſchwaches Echo der Angriffe, welche die agrariſche Preſſe gegen die Reichsregierung gerichtet habe. Neueſte Nachrichten und Celegramme. (Privat⸗Telegramme des„Geueral⸗ Auzeigers.“) * Mainz, 21. Mai. Die Torpedobootsflotille trifft am Donnerſtag auf der Rückfahrt hier ein, um bis Freitag vor Anker zu liegen. Freitag Nachmittag 2 Uhr kommt der Kaiſer zu Wagen von Wiesbaden nach Mainz, beſteigt hier en Torpedobvbot und fährt mit der Flotille bis Bingen. Auch der Großherzog von Heſſen wird gleich⸗ zeltig hier eintreffen und ſich an der Fahrt betheiligen. * Wiesbaden, 21. Mai. Der Kaiſer ſprach geſtern Abend beim Cercle im Theater nochmals Herrn und Frau von Wildenbruch. Nach dem Theater verſammelte der Kaiſer die Herren ſeiner Umgebung im Schloſſe, darunter den türkiſchen Botſchafter, Profeſſor Salzmann, Intendant v. Hülſen und Major Lauff. Heute Morgen unternahm der Kaiſer den gewohnten Ausflug und hörte nach dem Frühſtück den Vortrag des Chefs des Civilkabinets. Um 11 Uhr 10 Minuten begab ſich der Kaiſer nach Cronberg zum Beſuche der Kaiſerin Friedrich und wird um 4 Uhr 20 Minuten hier wieder eintreffen. * Straßburg, 21. Mai. Der Kaiſer wird am Freitag die Hohkönigsburg beſuchen und auf der Rückreiſe von dort ſich einige Stunden in Straßburg aufhalten.— Die An⸗ kunft der Torpedoboote wird für Mittwoch hier er⸗ wartet. Donnerſtag ſoll die Rückfahrt angetreten werden. Es wird feſtlicher Empfang und Bewirthung der Mannſchaften ſtatt⸗ finden. *Cronberg, 21. Mai. Der Kaſiſer iſt um ½1 Uhr in Begleitung des Staatsminiſters Grafen Bülow und des Generals v. Pleſſen hier eingetroffen. * Potsdam, 21. Mai. Der Liederkomponiſt Graben⸗ Hoffmann iſt geſtorben. « Berlin, 21. Mal. Die Abordnung des deutſchen Kriegerbundes von New Hork unter Leitung des Vorſitzenden Müller traf hier Nachmittags 1 Uhr ein und wurde von zahlreichen Vertretern der Kriegervereine am Bahn⸗ hof mit Hurrahrufen empfangen. Am Dienſtag wird eine Fahrt durch Berlin unteruommen, Abends findet die Abfahrt nach Dresden ſtatt. Berlin, 21. Mai. Der Seniorenkonvent des Reichstages beſchloß, heute nach der ſozialdemo⸗ Auch Paris ſoll nach dem Vorbilde der uBséziers und im Toeater zu eſteht die Abſicht, am nächſten der Rue Monge zu ver⸗ inne'Arc“ von Jules dem neuen Stadtrath 2 kratiſchen Interpellation nicht in den 2. Punkt der Tages⸗ ordnung, die lex Heinze, einzutreten, ſonder—ichſt die Berathung Fleiſchbeſchaugeſetzes vorzunehmen. Die Entk⸗ ſchließung über die Fortberathung der lex Heinze wurde einſt⸗ weilen vorbehalten. * Plauen, 21. Mai. Der„Vogtländiſche Anzeiger“ meldet: Am Sonntag früh wurden im oberen Vogtlande, in der Gegend von Brambach, 5 ziemlich ſtarke Erdſtößſe verſpürt. * Brüſſel, 21. Mai. Den Blättern zu Folge iſt es geſtern bei den Sonntagsübungen der Genter Bürgergarde zu einem ernſten Zwiſchenfall gekommen. Am vorhergehenden Sonntag hatte ſich eine Anzahl Bürgergardiſten geweigert den in franzöſiſcher Sprache ertheilten Befehlen ihrer Vorgeſetzten Folge zu leiſten, da die Anwendung der franzöſiſchen Sprache ungeſetzlich ſei. Als der Commandant am Verſammlungsort eintraf, traten mehrere Mann vor und verlangten in blämiſcher Sprache commandirt zu wer⸗ den. Der Commandant befahl den Widerſpänſtigen nach Hauſe zu gehen. Dieſe mitſchten ſich unter das zahlreiche Publikum, welches den Commandanten verhöhnte. Polizei ſchritt ein und nahm eine Anzahl Verhaftungen vor. Als am Schluß der Uebung ein Theil der Gardiſten ihre Sympathie für den Com⸗ mandanten kundgab, kam es zwiſchen ihnen und den Proteſtlern zum Handgemenge, an dem auch das Publikum theilnahm. Die Polizei hatte Mühe, die Streitenden zu trennen. Einige Per⸗ ſonen wurden verwundet. Paris, 21. Mai, mehr im Beſttz der vollſtändigen Wahlen zum Gemeinderath in 82 Departements einſchließlich 7 im Seinedepartement. Sie ergaben für 3394 Gemeinden ausſchließlich Paris folgende Zahlen: Republikaniſche Gemeinderäthe 24 832, Reaktionäre 8519, Nationaliſten 153 und 438 unbeſtimmter Parteirichtung. Im Ganzen erlangten die Republikaner 1004 Gemeinderäthe neu. Wenn man die Geſammt⸗ zahl der Stimmen zuſammenrechnet, die den in den einzelnen Liſten am Meiſten begünſtigten Kandidaten zufielen, ſo ergaben ſich, Paris nicht eingerechnet, folgende Ziffern: Die Republikaner erhielten 4718 467 Stimmen, die Reaktionäre 2174 823, die Nationaliſten 172 430 Stimmen. * Paris, 21. Mai. Der Maler Franz von Lenbach wurde von der Akademie der bildenden Künſte zum korreſpondirenden Mitglied gewählt. London, 21. Mai. Das Haudelsamt erhielt durch das auswärtige Amt in Berlin eine Anzahl Geſchenke, welche der Kaiſer für die Offiziere und Mannſchaften der drei eng⸗ liſchen Dampfer beſtimmte, die den deutſchen Dampfer „Bulgaria“ in ſeiner Nothlage im Februar 1899 unterſtützten. * New⸗Mork, 21. Mai. Einer Depeſche aus Kings⸗ town zu Folge ſind aus dort eingetroffenen Berichten aus Columbien die Aufſtändiſchen nach dem Norden von Panama vertrieben worden. Am 16. Mai war Cartagena noch im Beſitze der Regierung. In der Nacht vom 13. fand vor den Thoren von Cartagena ein Gefecht ſtatt, wobei 500 Auf⸗ ſtändiſche gefallen ſein ſollen. Die Stadt befindet ſich in einem ſchrecklichen Zuſtande Der Miniſter des Innern iſt nun⸗ Erg n; deer * a. Vom Trambahnausſtand *Berlin, 21. Mai. Entgegen den Blättermeldungen ſtellt das Wolff'ſche Telegr.⸗Bureau feſt, daß die in Folge der geſtrigen Unruhen in die Charité Verbrachten nicht geſtorben ſind. Einer wurde gleich nach der Einlieferung, der Andere wird heute entlaſſen. Die Krawalle am Roſenthaler Thor erforderten energiſches Ein⸗ ſchreiten der Polizei bis 1 Uhr Nachts. In Folge Beſchluſſes einer Vormittags abgehaltenen Verſammlung begaben ſich 3Z Vertreter der Ausſtändigen ſofort zum Oberbürgermeiſter Kirſchner, um deſſen Vermittlung nachzuſuchen. * Berlin, 21. Mai. In der fortgeſetzten Verſammlung der Ausſtändigen theilten die zurückgekehrten Delegirten mit, daß ſich Ober⸗ bürgermeiſter Kirſchner bereit erklärte, die Vermittelung zuübernehmen. Darauf begaben ſich die Delegirten gemäß dem Erſuchen Kirſchner's zur Direktion der Großen Berliner Straßenbahn. *Berlin, 21. Mai. Heute Mittag wurden erneute Zu⸗ ſammenrottungen nicht gemeldet. Am Roſenthaler Thor fanden Anſammlungen ſtatt, wurden aber von der Polizei leicht zerſtreut. *Berlin, 21. Mai. Der Streik der Straßen⸗ bahnangeſtellten iſt nach erneuten Verhandlungen zwiſchen der Direktion und den Angeſtellten unter der von den Letzteren erbetenen Vermittelung des Oberbürgermeiſters Kirſchner beigelegt worden. Die Angeſtellten er⸗ klären ſich mit dem Anerbieten der Direktion einverſtanden, nach⸗ dem ihnen zum Aufrücken in die letzte Gehaltsſtufe noch zwei Stufen zugeſagt wurden. Die baldige Wiederaufnahme des vollen Betriebes iſt zu erwarten. Berlin, 21. Mai. Im preußiſchen Abge ordnetenhauſe brachte Abg, v. Zedlitz die vorgeſtrigen Ruheſtörungen zur Sprache und fragte, ob en es für zweckmäßig halte, heute eine beruhigende Erklärunng abzugeben. Miniſter von Rheinbaben iſt dazu bereit. Hinſichtlich der Lohndifferenzen hält die Regierung an dem Grundſatz feſt, die Austragung den Betheiligten zu überlaſſen. 2 Der Miniſter ſchließt: Ich hoffe mit der Polizeimang⸗ ſchaft allen Stürmen die Spitze bieten zu können, muß aber auf alle Fälle gerüſtet ſein und hielt deshalb mit dem militäriſchen Befehlshaber eine Konferenz ab. Die nöthigen Trup⸗ pen ſind bereit, um im Fall die Schutzmannſchaften nicht aus⸗ reichen, mit bewaffneter Macht einzuſchreiten. Ich hoffe, daß dies nicht nöthig ſein wird. Sollte aber der Fall eintreten, dann muß für ein rückſichtsloſes Einſchreiten die Möglichteit da, ſein. Wir haben die Pflicht, zu zeigen, daß wir dem Janhagel gegenüber die Herren im Hauſe ſind und daß wir Jeden zu Boden wer⸗ fen, der es wagt, der Majeſtät des Geſetzes entgegen zu treten. Stürmiſcher langanhaltender Beifall). ** * Karlsruhe, 21. Mai. Die Forderungen der Trambahn⸗ Angeſtellten erſtrecken ſich auf Erhöhung des Lohnes und Herab⸗ ſetzung der Dienſtzeit. Im erſten Punkte erklärte ſich die Direktion ſofort bereit, von nun an als Anfangsgehalt 90 für die Wagen⸗ führer zu bewillagen mit jährlichen Monatszulagen von 5/ bis zum Maximalgehalt von 125 ½¼/, während die Ausſtänvigen eine jährliche Monatszulage von 10%/ fordern. Dagegen ſetzt die Direktion dem Wunſche der Angeſtellten, die Dienſtzeit in drei Schichten von je—6 Stunden getheilt zu ſehen, von denen der Einzelne in regelmäßigem Turnus je zwei Schichten zu leiſten hätte, ein unbedingtes„Nein“ ent⸗ gegen, weil das die Vermehrung des Perſonals um 40 Mann und eine * Erhöhung der Ausgaben um jährlich 40 000/ bedingen würde. Der Burenkrieg. *London, 21. Mai. Die„Times“ melden aus Lourenco Marques vom 20. Mai: Hier fand zwiſchen Matroſen des nieberländiſchen Kreuzers„Friesland“ und portugieſi⸗ ſchen Polizeimannſchaften ein Zuſammenſtoß ſtatt. Letztere machten von ihren Bajonetten Gebrauch und verwundeten 3 Matroſen, davon einen ſchwer. London, 20. Mat.„Daily News“ meldet aus Lourenzo Marques vom 20. Mai: Die ganze Buren⸗ macht um Mafeking ſammt ihren Geſchützen wurde am 17. Mai von den Engländern gefangen genommen. Die Engländer beſetzten am 15. Mai Klerksdorp kampflos. London, 21. Mai.„Standard“ meldet aus Kroon⸗ ſtadt, 19. Mai: Commandant Dewet bot Roberts an, er wolle ſich mit 1000 Mann ergeben, unter der Bedingung, daß die Leute ſich auf ihre Farmen begeben könnten. Roberts eutg gnete, die Capitulation müſſe bedingungslos ſein.— Die„Times“ melden aus Kroonſtadt 18. Mai: Der ſchnelle Vormarſch Lord Roberts von Bloemfontein dorthin hat die Buren bei ihren Vorbere tungen zum Widerſtande vollkommen demoraliſirt. Sei es der einzige Weg, durch ſolche Eilmärſche vorzudringen, ſo ſei es andererſeits nothwendig, die Flanken zu fichern und für genügende Vorräthe zu ſorgen. Rober 8 wartet daher das Eintreffen von Vorräthen ab. Danach wird er im Stande ſein, ſchnell auf das gewählte Ziel vorzuſtoßen.— „Daily Expreß“ glaubt konſtatiren zu können, in den letzten 24 Stunden ſei im auswärtigen Amt ein an Salisbury perſönlich gerichtetes Telegramm Krügers mit Friedens⸗ vorſchlägen eingegangen. * Kronſtadt, 21. Mai. Reutermeldung vom 20. Ein eng⸗ liſcher Convoi wurde auf dem Wege nach Lindley angegriffen und gezwungen Halt zu machen. 87¹ Geſchäftliches. Wo Kinder ſind, ſollte der aufregende Bohnenkaffee ver⸗ pönt ſein, zum mindeſten aber ſollte der Kaffee mit einem Zufatz von Kathreiner's Malzkaffee bereitet werden, weil das Malz die Wirkung des Coffein, wenn nicht ganz aufhebt, ſo doch weſentlich abſchwächt⸗ Wegen ſeines hohen Wohlgeſchmackes gewinnt Kathreiner's Malzkaffſee auch als vollſtändiger Kaffee⸗Erſatz immer mehr Verbreitung, Mannheimer Handelsblatt. Geſellſchaft für Brauerei, Spiritus⸗ und Preßhefen⸗Fabrikation vom. G. Sinner in Grün⸗ winkel(Baden), theilt mit, daß ſie den Herren Dau be& Maher, Mannheim, die Vertretung ihrer Mühle für die Plätze Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg übertragen hat, mit der Befugniß, auch das Incaſſogeſchäft für ſie zu beſorgen Coursblatt der Maunheimer Börſe(Produkten⸗Börſe) l vom 21. Mai. Weizen pfälz.—.—17.—]Hafer, württb. Alp—. „ norddeutſcher 17.——17.25„amerik. weißer—.——14.25 „ Nruſſ. Azima 17.25—18.—[ Mais amer. Mixed—.——11.40 „ Theodoſia 17.75—18.25„Donau—.—11.85 „ Saxonska—.—18.—„La Plata—.—11.475 „ Girka—.——17.25 Kohlreps, d. neuer 27.——27.50 „ Taganrog—17.25] Wicken—.—17.50 „ am, Winter—.——17.50 Kleeſamen deutſch. 1 130.—140.— „ Chicago II—.——17.25 45 5 85. 95 „ Mauttob˖nag?„amerik. 85.—9 „ Walla Walla—.——17.25„neuerPfälzer——— „ Kanſas II—.——17.—„ Luzerne.——90 „ Californier———„ Provene. 90.— 98.— „ La Plata—.—17.—„Eſparſette 22.——26.— Kernen—.——17.—]LBLeinöl mit Faß—.——75. Roggen, Flaer 16.——16.25 Rüböl„„—.—64.— „ ruſſiſcher 15.75—16.—„ bei Waggon—.——63.— „ rumäniſcher—.———.— Am. Petroleum Faß „norddeutſcher—.———..— fr. mit 20¾ Tara—.——22.50 „ amerik.—.——.—[ Am. Petrol. Wagg.—.——21.85 Gerſte, hierländ. 15.50—15.75 Am. Petrol. in Eiſt. „ Pfälzer 16.25—16.50.100ko netto verzollt.—18.25 „ Ungariſche.—.—17.50] Ruſſ. Petrol, fr. Faß—.—21.50 Futter—.——138.50] Ruſſ. Petrol. Wagg.—.—20.85 Gerſte rum. Brau—.———.— Ruff. Petrol. in Ei⸗ Hafer, bad. 14.75—15.50ſternen p. 100ko netto.——17.25 „ruſſiſcher 13.75—15.50 Rohſprit, verſteuert—.— 119. „norddeutſcher 15.——15.25[ 90er do. unverſt.——.50 Weizenmehl.-Nr. 00 5 27.25 25.25 23.25 22.25 21.25 19.25 Roggenmehl Nr. 0) 24.— 1) 21.—. Weigen und Roggen feſt. Gerſte und Hafer unverändert. Mais etwas feſter. Frankfurt a.., 21. Mai.(Effektenbörſe). Anfangscourfe. Kreditaktien 226.20, Staatsbahn 138.80, Lombarden 26.—, Egypter —.—, 4% ungar. Goldrente 96.80, Gotthardbahn 141.70, Disconto⸗ Commandit 186.20, Laurg 264.—, Gelſenkirchen 219.—, Darmſtädter 138.50, Handelsgeſellſchaft 159.10. Tendenz: feſt. Berlin, 21. Mai.(Telegr) Effektenbörſe. Hütten⸗ und Bergwerksaktien verkehrten zu höheren Kurſen. Anregung hierzu bot das Gerücht, daß der am 29. ds. bevorſtehende Ausweis der Laurahütte ein die Erwartungen überſteigendes Erträgniß gegen das Vorjahr aufweiſen werde. Desgleichen befriedigte der heutige Hibernia⸗Ausweis. Banken feſt, aber ſtill. Fonds preishaltend. Von Bahnen Staatsbahn und Northern Paeiffie höher. Lübeck⸗ Büchener andauernd ſchwach. Ultimogeld ca. 5 Prozent. Privat⸗ diskont 4½ Prozent. Berlin, 21. Mai(Effektenbörſe). Anfaugscourſe. Kreditaktien 226.—, Staatsbahn 138.70, Lombarden 26.20, Disconto⸗Commandit 186.25, Laurahütte 263.20, Harpener 231.70, Ruſſiſche Noten—.— Tendenz: Montan feſt. Schlußedurſe. Ruſſen⸗Noten ept. 216.25, 3½% Reichsauleihe 95.20, 8/% Reichsanleihe 86.10. 4% Heſſen 10370, 8% Heſſen 82.90, Italiener 94.70, 1860er Looſe 186.30, Lübeck⸗Büchener 145 50, Marien⸗ burger 78.20, Oſtpreuß. Südbahn 89.70, Staatsbahn 139.10, Lom⸗ barden 26.20, Canada Paeiſte⸗Bahn 93.80, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aktien 152.—, Kreditaktien 226.—, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 158 60, Darmſtädter Bank 138 50, Deutſche Bankaktien 199.40. Disconto⸗Commandit 186.—, Dresdner Bank 155.10, Leipziger Bank 168.90, Berg.⸗Märk. Bank 152.60, Dynamit Truſt 161.10, Bochumer 252.—, Conſolidation 398.20, Dortmunder 123 60, Gelſenkirchener 218.60, Harpener 229.75, Hibernig 249.75, Laurahltte 262.—, Licht⸗ und Ktaft⸗Anlage 113.10, Weſteregeln Alkaliw. 218.—, Aſcherslebener Alkali⸗Werke 149.—, Deutſche Steinzeugwerke 298.—, Hanſa Dampf⸗ ſchiff 156.90, Wollkämmerei⸗Aktien 170.—, 4% Pf.⸗Br. der Rhein.⸗ Weſtf. Bank von 1908 99.90, 3% Sachſen 83.70, Stettiner Vulkan 251.50, Mannheim Rheinau 116.50 Privatdisconto: 4½ ½ London, 21. Mai. 3 Reichsanleihe 85—, 2¾ Conſols 101½., 5 Italiener 94¾,ͤ Griechen 45½½, 3 Portugieſen 24¼, Spanter 72%, Türken 22¼, Argentinier 93—,3 Mexikaner 26—, 5 Mexikaner 99½ 3½ Rupeen 63 bdeh., Ottomanbank 13—, Rio Tinto 54½ Southern Paeifte 36¼½, Chicago Milwaukee 120½, Deuver Pr. 71% Atchſſon Pr. 73¼, Louisville u. Nafhv. 83 ½, Northern Paeiſte Pref. 76½, Unkon Paeiſie 57¼, Chineſen 98½, Atchſſon—, Erie—. Central Paciſic——, Chartered——. London, 21. Mai.(Südafrikaniſche Minen.) Debeers J½ Chartered 3½, Goldſtelds 7¾ Randmines 39 ½, Gastrand 7½, Tendenz: Pill. Geueral⸗ Anzeiger. er. Velgtbung von Sielbauarbeiten. Nr. 5496. Die Ausführung Nachſtehender Sielbanarbeiten im Gelände der öſtlichen Stadt⸗ erweiterung ſoll in zwei ge⸗ treunten Looſen öffentlich ver⸗ geben werden. Bauloos I umfaßt etwa 1555 lfd m Backſteinſiel 1645„„ Steinzeugrohrſiel verſchiedener Dimenſtonen. 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