Telegramm⸗ Adrefſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2958. Abounemenk: 60 Pfig. monatlich. Bringerlohn 20 Pfig monatlich durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M. 240 uro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen ⸗Zeile 60 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) un Telephon: Redaklion: Nr. 377. der Stadt Maunheim und Umgebung. (110. Jahrgang.) nheimer Journal. Expedition: Nr. 218. Druckerei: Nr. 341. Verantwortlich für Politik Dr. Paul Harms. für Theater, Kunſt u. Feuilleton! Dr. Friedrich Walter⸗ für den lok. und prov, Theil: Eruſt Müller. für den Inſeratentheile Karl Apfel. Notationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Typograpbiſche (Das„Manuheimer Journal“ (Mannheimer Volksblatt.) 65 Einzel Ramaen 5. iß Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. iſt waeeee * +*„ 7 Urger— Doppel Nummern 5 Pfg⸗ E 6, 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. E 6, 2 ſammtlich in Neane —— 8 8 Nr. 236. Dienſtag, 22. Mai 1900.(Abendblatt.) Das Centrum iſt gerade zur rechten Zeit gekommen, lange Mittel und Wege, die Stadtväter für die Fahrten zu ent⸗ 4 Stimmungsbild aus dem Reichstage. um noch eine treffliche Rede des Grafen Poſadowsky mit⸗ ſchädigen, welche 55 im Intereſſe 9055 be e 1 55 el bonhe; anzuhören. Ganz kann der Staatsſekretär ja nicht von ſeinen unternehmen müſſen. Noch vor einigen Jahren bezog jeder der e in. Ne bue Mannen laſſen, auf einen Hieb gegen die Rechte gleich einen an⸗ achtzig Bürger dreihundert Franken monatlich; dann aber ſtieg ge 1 5 Berfiſer hree pondent⸗ deren gegen die Linke folgen zu laſſen. Es wird ihm halt zu der Monatsbetrag zu fünfhundert Franken an. Der Handel war Iſt der Kampf um die lex Heinze zu Ende? War man ein⸗ ſichtig genug, nachzugeben oder ſchloß man nur einen kurzen Waf⸗ fenſtillſtand, um die Würgearbeit morgen wieder aufzunehmen— das iſt die Frage, die heute den ganzen lieben Nachmittag allenthalben erörtert wird. In den Wandelgängen, auf der Jour⸗ naliſtentribüne, im Fraktionszimmer der Centrumsleute und in dem vornehm ernſten Gemach, in dem der todtgeſagte und nun wieder um Leben erweckte Seniorenkonvent ſich zu verſammeln pflegt— überall das nämliche Thema. Nur mit dem kleinen Unterſchied, daß man bei den Senioren und in den Conferenz⸗ zimmern darüber beräth und in den Wandelgängen und Reſtau⸗ rants daran herumräth. Die erſte fröhliche Zuverſicht iſt ja leider Gottes wieder gewichen. Als einen heute Mittag beim Be⸗ treten des Reichstagsgebäudes die angenehme Kunde empfing, daß der nichtexiſtirende Seniorenkonvent wieder zu exiſtiren be⸗ gonnen und Graf Balleſtrem dem Hauſe ſo nüchtern geſchäfts⸗ mäßig den Vorſchlag machte, zunächſt über Punkt 4 der Tages⸗ ordnung— ſoll heißen das Fleiſchbeſchaugeſetz zu verhandeln, da war man geneigt, voreilig zu jubeln und an ein ſpätes, aber im⸗ merhin glückliches Ende des widerwärtigen Handels zu glauben. Leider wird man nur zu bald von Eingeweihten darüber belehrt, daß in Wahrheit und engiltig noch nichts entſchieden wurde. Die — Centrumsmannen wollten nur Zeit gewinnen; indeß drinnen ein 155 wenig matt und temperamentlos die Berathung des Fleiſch⸗ ſchaugeſetzes anhebt, ſind ſie draußen nochmals zu einer al. Beſprechung über die Taktik zuſammengetreten. Im Saal iſt es ganz leer geworden; wenn von unten nicht ab und an kraftvolle Wendungen wie feige Bevorzugung des Auslandes“,„Furcht bor Amerika“,„Ruin der deutſchen Landwirthſchaft“ u. ſ. w. ie heraufdrängen, man hielte es einfach nicht für möglich, daß ſo die dritte Leſung des vielumſtrittenen Fleiſchbeſchaugeſetzes aus⸗ ſchauen könnte. Ein paar Redner der Linken haben geſprochen; der Bauernbündler Nißler und der Bundesrather von Wangen⸗ heim— da beginnt es hinter den Stoffvorhängen, die die Thüren des Sitzungsſaales verkleiden, lebend zu werden: Das ſchwarze —bHeer nimmt ſeinen Einzug. Was ſie draußen beſchloſſen,— wer 1 mag es entſcheiden! Nur ſoviel iſt unſchwer ihren verdroſſenen Minen abzuleſen, daß der Muth in der Bruſt kaum mehr ſeine 18 Spannkraft übt. Manche ſcheinen darüber nicht gerade untröſt⸗ os. lich zu ſein; es gibt eben auch im Centrum Weltkinder und Taube 55 wie Prinz Arenberg und der elegante Kölner Amtsgerichtsrath 25 de Witt markiren jedenfalls nicht die tief Geknickten und unſäglich 15· Bekümmerten. Aber im Hintergrunde ſtehen drei Männer bei einander; die laſſen gewaltig die Häupter hängen: Herr Groeber, Herr Roeren, Herr Spahn— angeblich hervorragende juriſtiſche Intelligenzen und ein paar Monate lang als Hüter und Be⸗ wahrer deutſcher Zucht und Sitte von den Ihren geprieſen und über ein Kleines vielleicht ſelbſt von dieſen geſcholten; weil ſie ſich übernahmen, weil ſie in unbändigem Trotz mit dem Kopf durch die Wand wollten.„Ach wie bald, ach wie bald ſchwindet Schön⸗ heit und Geſtalt.“ —— ee ſchwer, den Brüdern auf der Rechten wehe zu thun; ſchließlich iſt er nicht umſonſt unſer agrariſchſter Miniſter. Aber er thut's doch, thut's ſogar recht energiſch und mit logiſcher Schärfe und dann ſchallt ihm allemal ein befriedigles„Bravo“ von der Linken ent⸗ gegen. An den Intranſigenten gehen ſeine Ausführungen ſelbſt⸗ verſtändlich wirkungslos vorüber; ſtaatsmänniſche Talente wie der württembergiſche Schulmeiſter Schrempf u. Kahlpfändungs⸗ Vielhaben ſind eben nicht zu überzeugen. Aber die Erklärungen der anderen Redner laſſen doch keine Zweifel, daß die Mehrheit keine Luſt verſpürt, den Roeſicke, Hahn, Wangenheim und den Metzgern und Viehtreibern des bayriſchen Bauernbundes auf die abſchüſſige Bahn zu folgen. Immerhin bietet das Alles heute nicht viel Intereſſe; man möchte in erſter Reihe wiſſen, wie es um die lex Heinze ſteht, und harrt mit Spannung auf die Be⸗ ſchlüſſe, die der Seniorenkonvent in einer zweiten, in der fünften Nachmittagsſtunde abgehaltenen Sitzung faßte. So gegen ſechs iſt es entſchieden; der Präſtdent ſchlägt die Vertagung vor und verkündet die Tagesordnung für morgen. Erſter Punkt: Geſetzentwurf betreffs Abänderung einiger Be⸗ ſtimmungen des Strafgeſetzbuches. Alſo doch— lex Heinze! Aber beim Hinausgehen erfährt man, daß die Kunſtparagraphen preisgegeben werden ſollen und ſo können wir uns die lex getroſt gefallen laſſen. Die Obſtruktion hat alſo wirklich geſtegt. War es überhaupt nöthig, ſie nochmals herauszufordern? Deutſches Reich. Berlin, 21. Mai.(Erhebungen) ſind angeſtellt worden, ob das Geſetz zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs in der vom Geſetzgeber angeſtrebten Weiſe dem Ausverkaufsweſen entgegengewirkt habe. Ob ſich an dieſe Erhebung die Ergreifung geſetzgeberiſcher oder Ver⸗ waltungsmaßnahmen knüpfen wird, bleibt abzuwarten Italien. * Rom, 21. Mai.(Die Wahlbewegung) hat mit ungewöhnlicher Wucht und Schärfe eingeſetzt. Regierung und Oppoſition werden alle Mittel anwenden, den Gegnern Abbruch zu thun. Die drei Fraktionen der äußerſten Linken beſchloſſen wechſelſeitige Unterſtützung ohne Aufgebung der eigenen Phyſiognomie, desgleichen Unterſtützung der fortſchrittlichen Kan⸗ didaten, ſofern dieſe die Bekämpfung der neuen Geſchäftsordnung verſprechen. Die miniſterielle Begründung der Kammer⸗ auflöſung findet ebenſo entſchiedenen Beifall wie Widerſpruch; ihre Schlußſätze werden dahin ausgelegt, daß die Regierung ent⸗ ſchloſſen ſei, die Obſtruktion niederzuzwingen. Frankreich. pP. Paris, 21. Mai.(Die Pariſer Gemeinde⸗ räthe) ſollen nach dem Buchſtaben des Geſetzes ihr Amt un⸗ entgeltlich verwalten. Aber man fand im Hotel de Ville ſchon Tagesneuigkeiten. — Zur Konitzer Mordaffaire, welche trotz der ausgeſetzten hohen Belohnung noch immer in tiefes Dunkel gehüllt iſt, wird olgendes berichtet: Zu den Mitgliedern der hier eingetroffenen Juſtizkommiſſion gehören noch Oberſtaatsanwalt Wolf und Oberlandesgerichtsrath Claaſſen, beide aus Marienwerder. Un⸗ ausgeſetzt finden Konferenzen ſtatt, die ſchon geſtern Abend ihren Anfang nahmen. Die Leichentheile Winters, die nun definitiv zur Beerdigung freigegebn wurden, ſind geſtern in Gegenwart des Vaters des Ermordeten eingeſargt worden. Die Beerdigung 1 findet von der proteſtantiſchen Hoſpitalkirche aus am nächſten 3 Sonntag ſtatt, nachdem auf die Beerdigung in Prechlau behörd⸗ licherſeits verzichtet worden iſt. Für Winter Senior war dafür maßgebend, daß das Vorhandenſein der Grabſtätte in Prechlau die fortgeſetzte Erneuerung des ungeheuren Schmerzes für ihn und ſeine Frau noch auf lange Zeit hinaus zur Folge haben würde, ſowie daß er ſich ſpäter ſelber mit ſeiner Gattin in Konitz zur Ruhe ſetzen und dann das Grab ſeines Sohnes am Ort haben will. Die Betheiligung an der Beerdigung wird gewaltig ſein. Sämmtliche Vereine ſchließen ſich an, ferner ſind Theilnehmer und Abordnungen ſelbſt aus weiterer Ferne, die an dem Todes⸗ fall ein politiſches Intereſſe nehmen, angeſagt. Die zum Theil ſehr auffälligen Widerſprüche in den bisher in der Mordaffaire abgegebenen eidlichen Zeugenausſagen, die ſich nicht lediglich aus Uebereifer erklären laſſen, werden für einzelne Betheiligte ſehr ernſte Folgen haben. — Ueber 500 Menſchen obdachlos ſind in dem kürzlich abgebrannten Orte Wahn, Regierungsbezirk Osnabrück. Der Ort war ohnehin ſchon arm; jetzt iſt er völlig ruinirt. Die Bahn⸗ verbindungen ſind ſo ungünſtig wie möglich; die Gegend— der ſogenannte Hümmling— bietet ſehr wenig, und von außerhalb kommt wenig Hilfe. Die meiſten der Abgebrannten waren nicht verſichert. Zahlreiche der Aermſten kampiren im Freien. Aus Berlin wird ein Regierungskommiſſar erwartet. Im Laufe dieſer dieſe Venus nicht eine einzeln ſtehende Figur geweſen ſei, ſondern Woche ſoll ein Kommando Pioniere nach Wahn entſandt werden, welches, ähnlich wie ſeiner Zeit in dem abgebrannten Thüringer Orte Brotterode, Nothbauten aufführen ſoll. — Profeſſor Guſtav Graben⸗Hoffmann Der Kom⸗ poniſt des allbekannten Liedes„500 000 Teufel“, iſt, wie wir be⸗ reits im geſtrigen Abendblatt telegraphiſch meldeten, in Pots⸗ dam geſtorben. Graben⸗Hoffmann war am 7. März 1820 in Bnin geboren, ſtudirte bei Hauptmann in Leipzig und ließ ſich dann als Geſangslehrer in Dresden nieder. Unter den Hunderten von ein⸗ und mehrſtimmigen Geſängen, die Graben⸗Hoffmann geſchaffen, gelangten außer ſeinem„500 000 Teufel“ und ſeinem muſtkaliſchen Genrebild für Frauenſtimmen,„Ein großer Damenkaffee“, auch die Lieder:„Wir ſaßen ſtill am Fenſter“, „Der ſchönſte Engel“ und zuletzt ſein„San Remo⸗Veilchen“ zu großer Popularität. Ebenſo bekannt wurden ſeine große„Ge⸗ ſangſchule“,„Das Studium des Geſanges“ und ſeine reizenden Kinderlieder unter dem Titel„Frühlingsſtimmen“. Leider iſt es dem Künſtler nicht beſchieden geweſen, in den langen Mühen und Kämpfen ſeines Lebens ſich zu Glück und Frieden durchzu⸗ bringen. Die letzten zehn Jahre ſeines Lebens war Graben⸗ Hoffmann theils in Folge ſeines hohen Alters, theils in Folge geiſtiger Ueberanſtrengung durch ein chroniſches Kopf⸗ und Herz⸗ leiden völlig arbeits⸗ und erwerbsunfähig geworden. — Kunſt mit Feigenblättern und Weinlaub. In Paris iſt im Alter von 87 Jahren der Archäologe und Profeſſor der Philoſophie Jean⸗Gaſpard⸗Felix Larcher Ravaiſſon⸗Mollien ge⸗ ſtorben. Ravaiſſon, der ſeit 1870„Bewahrer“ der Alterthümer im Loubre⸗Muſeum war, war als Archäologe mehr bekannt, denn als Philoſoph. Eine Zeitlang war er ſogar populärr. Das war damals, als in der„Akademie der Inſchriften“ eine lebhafter Streit über die Venus von Milo entſtand, die ſich bekanntlich im Loubre befindet. Rapaiſſon, der der Göttin mit den verſtüm⸗ melten Armen eine Art Cultus gewidmet hatte, behauptete, daß zu einer Gruppe von zwei Perſonen gehört habe. In ſeinem Ge⸗ von einem Miniſter des Innern vor den Staatsralh gebracht worden, der noch immer keinen Beſcheid ertheilt hat. Und nun ergeht von gegneriſcher Seite an die Gemeinderäthe, die in den letzten vier Jahren im Amte waren, die Forderung, dem Fiskus je 24 000 Franken, die ſie unrechtmäßigerweiſe monatlich be⸗ zogen, zurückzubringen. Großbritannien. Den reinſten Karneval hat die Meldung vom Entſatz Mafekings in London hervorgerufen. Jeder gute Patriot trug ſorgſam gefaltet das roth⸗weiß⸗blaue Fähnchen in der Taſche, deſſen Gebrauch beiß freudigen Anläſſen in England Mode geworden iſt. Familien⸗ väter hatten ſich einen Flaggenvorrath zugelegt, um ſofort Häufſen und Fenſter ſchmücken zu können, und Feuerwerksfirmen machten ein Vermögen. Je länger man warten mußte auf die Nachricht von der Befreiung Mafekings, deſto tiefer wurde die Aufregung⸗ Ein paar Mal kam es zum kleinen Ausbruch, doch es war nur blinder Lärm geweſen. So ſchickte London ſich auch Freitag Abend an, nochmals geduldig bis zum Morgen zu warten. Da plötzlich, kurz nach halb zehn, erſcholl von der City her ein Ruf, nur ein unartikulirter Schrei; und der Schrei, der ſett Tagen in allen Kehlen ſteckte, jagte wie ein Sturmwind durch alle Straßen, Niemand fragte, Niemand zögerte; von fern her ſcholl ein dumpfer Laut an das Ohr, ein Cheer ſtieg in die Luft, wieder aufgefangen hunderte von Metern weit und in einer Viertelſtunde hatte dieſer menſchliche Stimmenſtrom die Kunde bis an die fernſte Grenze Londons getragen. Die ängſtliche Spannung war im erſten Hoch gelöſt, dann kam die Frage: Iſt es diesmal wirklich wahr, und buchſtäblich Huntertauſende waren im Nu auf de Wege nach dem Innern der Stadt. Jeder Omnibus wurde einem Cheer begrüßt, das die Inſaſſen mit Fahnen⸗ und Tücher⸗ ſchwenken erwiderten. Jede Droſchke mit ihrem Fähnchen er⸗ weckt ein Hurrah. Bald aber iſt aller Wagenverkehr unmöglich. Hunderte ſchwellen zu Tauſenden an, die ſchreiend, lachend, ſingend, Fahnen ſchwenkend die Straßenbreite einnehmen. Wo⸗ hin ſie ziehen iſt Allen gleichgiltig. Die Straße aufwärts, und wieder zurück; oder immerfort im Kreiſe um einen Platz wie Trafalgar Square. Nur in Bewegung muß man ſein, nur ſingen, rufen, jubeln können, gleichviel wo. Kleine Gruppen löſen ſich aus dem allgemeinen Strome los und ziehen planlos durch die ſtilleren Nebenſtraßen. Hier iſt man ſchon eifrig dabei, im halben Nachtdunkel die Fenſter zu ſchmücken, und Hochl tönt es von unten herauf beim Anblick jedes Union Jack und hoch! ſchallt es herunter. Aus den Privatwohnungen, aus jedem Wirthshauſe tönt die Nationalhymne und„Rule Britannia“. London war einfach von einem Jubeldelirium erfaßt, und wie wenig man auch als Ausländer die Freude nachempfinden konnte, der Ausbruch dieſer allgemeinen Ausgelaſſenheit bot in ſeiner Kraft und Wildheit ein äußerſt feſſelndes Bild. 55————— lehrteneifer reconſtituirte er ſogar in Gips den Liebhaber der Göttin, den Gott Mars, auf deſſen Schulter die verliebte Venus ſich geſtützt haben ſoll. Als die Gruppe im Hof des Inſtituts ausgeſtellt war, fragte Ravaiſſon triumphirend einen Kollegen: „Nun, was ſagen Sie dazus“—„Ihr Mars iſt ſehr aka⸗ demiſch,“ erwiderte dieſer,„wie kann er einer ſo hübſchen nackten Perſon gegenüber ſo kalt bleiben!“—„Sie betragen ſich wie ein Gaſſenjunge,“ ſchrie der alte Ravaiſſon, der in puncto Jugend und Sittlichkeit keinen Spaß verſtand. Man behauptet ſogar, daß auf ſeine Veranlaſſung eines Tages ſämmtliche Statuen im Loubre mit Feigenblättern und Weinlaub„geſchmückt“ wurden, Es ſoll ein geradezu überwältigender Anblick geweſen ſein. — Exploſion auf einem ruſſiſchen Torpedoboot. Im Petersburger Hafen ereignete ſich in der vorigen Woche eine furchtbare Kataſtrophe: Auf dem Torpedoboot Nr. 38 platzte der Keſſel, wobei durch die Exploſion 6 Perſonen getödtet wurdens⸗ ein Mann wurde ſchwer verwundet. Um 9 Uhr Morgens war im Ruderhafen der Keſſel geprüft und der Dampfdruck bis zu 200 Pfund geſteigert worden. Gegen 5 Uhr Nachmittags kamen der Ingenieur Buſchujew und der Mechaniker Sſidorenko zum Boot, Buſchujew blieb auf dem Hafendamm, Sſtdorenko ging an Bord. Buſchujew fragte, ob Alles gut ſtehe, worauf vom Torpedobook aus eine bejahende Antwort kam. Sſidorenko blickte in den Ma ſchinenraum hinab und ſtellte dieſelbe Frage. Der Maſchini antwortete, daß Alles in Ordnung ſei und der Dampfdruck Keſſel nur 30 Pfund betrage. Buſchujew wollte eben fortgehen, als ein furchtbarer Krach erfolgte. Durch die Exploſion wurde der Keſſel aus dem Minenboot geriſſen, 75 Faden weit geſchleu⸗ dert und dann noch 15 Faden hoch in die Luft geworfen. Der Keſſel prallte endlich gegen die Ecke eines Steingebäudes, wo ein Handwerker arbeitete. Ein Theil des Gebäudes wurde zerſtörk und der Handwertker ſchwer am Kopfe verwundet. An Bord wur⸗ den fünf Matroſen und ein Handwerker auf der Stelle getödtet. Die verſtümmelten Leichen hat man im Waſſer gefunden. Sſido⸗ 2 1 renko, der auf dem Bvote war, wurde wie durch ein Wunder ge⸗ 2. Selte General⸗ Anzeiger. Mannheim, 22. Mat Aus Stadt und Land. Maunheim, W. Mai 1900. Der Großtherzog von Baden und die Torpedodiviſion. Aus Karlsruhe, 22. Mai, wird uns telegraphirt: Der Großherzog empfing heute Vormittag 8 Offiziere der Torpedodiviſion und verlieh dem Kapitänleutnant Funke das Ritterkreuz 1. Klaſſe des Ordens vom Zähringer Löwen; die anderen 7 Offtziere erhielten das Ritter⸗ kreuz 2. Klaſſe. Auch einige Unteroffiziere wurden dekorirt. Abends nach der Vorſtellung gibt der Großherzog den Offizieren und Mann⸗ ſchaften ein Eſſen. Die Abreiſe erfolgt morgen gegen 10 Uhr. * Verſetzungen im Steuerweſen. Verſetzt wurden: Buch⸗ halter Adolf Weickgenannt beim Großh. Finanzamt Hornberg zu jenem in Achern, Buchhalter Anton Kuth bei Großh. Finanzamt Bretten, zu jenem in Hornberg und Buchhalter Otto Rott bei Großh. Finanzamt Donaueſchingen, zu jenem in Bretten, ſämmtliche in gleicher Eigenſchaft. * Der badiſche Lokomotivbeamtenverein hielt am Sonntag in Heidelberg die zweite Delegirtenſitzung ab. Dem auf die Verhand⸗ lungen folgenden Bankett wohnten auch bei die Herren Miniſter b. Brauer und Generaldirektor der Staatseiſenbahnen Staatsrath Dr. Eiſenlohr aus Karlsruhe. * Poſtaliſches. Der Großherzog hat den Ober⸗Poſtkaſſenbuch⸗ halter Robert Klokow in Karlsruhe zum Ober«⸗Poſtſekretär er⸗ mannt und dem Telegraphenamtskaſſtrer Otto Heinze aus Sprem⸗ berg unter Ernennung desſelben zum Telegrapgendirektor die Vor⸗ ſteherſtelle beim Telegraphenamt in Konſtanz mit Wirkung vom 1. Oktober 1899 übertragen. * Kaiſer⸗Wilhelm⸗Stiftung. Aus dem 29. Rechenſchafts⸗ bericht für das Jahr 1899 des Badiſchen Landesvereins der Kaiſer⸗ Wilhelm⸗Stiftung für deutſche Invaliden iſt zu entnehmen, daß die Geſammtzahl der Gabenempfänger einen Rückgang erfahren hat, welcher namentlich auf die Hinterbliebenen entfällt. Es hat die Zahl der Unterſtüßten betragen und iſt veranſchlagt: 1899 Invaliden 438, Hinterbliebene 346, 1900 Invaliden 415, Hinterbliebene 310.(1898 447/ reſp. 351.) Auf dieſe Gaben wurden aus den Mitteln des Cen⸗ tralfonds und der Bezirksausſchüſſe aufgewendet und ſind für dieſe veranſchlagt 1899: 23,984% für Invaliden, 20,874% für Hinter⸗ bliebene. 1900: 21,881% reſp. 19,218/(1898: 23,279/ reſp. 20,189.). Bei den vorſtehenden Angaben blieb die kleine Anzahl der mit Gaben bis zu 10 /, ſowie der unmittelbar aus dem Central⸗ fonds Unterſtützten außer Betracht. Während im Jahre 1896 auf den Kopf der Unterſtützten eine Gabe von 63/ 16 betragen hat, iſt der Betrag im Jahre 1899 auf 57% 21 J geſunken und wird der⸗ ſelbe im Jahre 1900 ſogar auf 56 // 55 J zurückgehen. Dieſe be⸗ dauerliche Geſtaltung hängt mit der zum Zwecke der Verhütung vor⸗ zeitiger Aufzehrung des Centralfonds ſei 1897 eingetretenen Er⸗ mäßigung des Zuſchuſſes aus letzterem an die Bezirksausſchüſſe und dem Umſtande zuſammen, daß ein Ausgleich hierfür durch entſprechende Vermehrung der eigenen Einnahmen der Bezirksausſchüſſe noch nicht ſtattgefunden hat. * Badiſcher Frauenverein. Auf Ableben des Herrn Geh. Rath Baron Moriz v. Cohn, Excellenz, in Deſſau hat deſſen Tochter, Frau Julie Oppenheim, den Betrag von 10,000% mit der Beſtim⸗ mung für das Ludwig Wilhelm⸗Krankenheim zu überſenden die Güte gehabt. * Vom Gutenbergfeſt in Mainz. Nach einer vorgenommenen Berechnung und Abmeſſung wird der Gutenbergsfeſtzug, an welchem neben 700 Pferden und 50 Wagen nahezu 2800 Perſonen, darunter 200 Damen, theilnehmen, eine Länge bon annähernd drei Kilometer erreichen, ſo daß, wenn das Ende des Zuges ſich noch auf dem Auf⸗ ſtellungsplatz befindet, derſelbe nach Paſſirung der ausgedehnten Bahnhofsſtraße, Schillerſtraße, Ludwigsſtraße, Höfchen, Markt, Fiſch⸗ khorſtraße und Rheinſtraße, mit der Spitze bereits die„Stadthalle“ erteicht haben wird. Welch rieſige Dimenſionen der Zug aufwpeiſt, kann man ſich demnach denken. * Apollotheater. Heute Dienſtag wird„Die Fledermaus“ zum erſten Male wiederholt. Mittwoch findet die Erſtaufführung der hervorragenden Strauß'ſchen Operette„Der luſtige Krieg“ ſtatt, Nach ren rieſigen Erfolgen, welche das Werk in Wien, Berlin, Hamburg, München, überhaupt an allen erſten Theatern erzielte, dürfte es durch ſeine wundervolle Muſik und die überaus humoriſtiſche und ſpannende Handlung auch hier den größten Anklang finden. Herr Direktor Dietrich ſingt den Umberto, den er am Theater an der Wien mit größtem Erfolge kreirte. Die Operette geht vorzüglich vorbereitet und mit ganz neuer Ausſtattung in Scene. * Singverein. Vom herrlichſten Wetter begünſtigt war der am berfloſſenen Sonntag vom Singverein veranſtaltete Familienaus⸗ flüg nach dem vielgeprieſenen Neckarthal. Mit dem 11 Uhr 45 Zuge dampfte die Ausflugsgeſellſchaft, nahezu 250 Perſonen, nach Neckar⸗ gemünd ab und unter den Marſchklängen einer Abtheilung der Kapelle Petermann gings bis zur Fähre, welche die Theilnehmer ans jenſeitige Ufer nach Kleingemünd überſetzte. Ein hübſcher Spaziergang durchs Gebirge führte nach dem Schwalbenneſt, woſelbſt man ſich an Speiſen und Getränken, welche fürſorglich aus Neckarſteinach nach oben be⸗ ordert waren, laben konnte. Wo junge Damen und Herren vertreten ſind, darf auch das unvermeidliche Tänzchen nicht fehlen; nachdem alſo noch ein Frangaiſe arrangirt war, traten die Ausflügler den Abſtieg nach Neckarſteinach an, um ſich in einer am Neckar gelegenen Garten⸗ wirthſchaft niederzulaſſen. Hier konnte man bei herrlichem Ausblich guf das Neckarthal die friſche, reine Gebirgsluft, die wir in Mann⸗ ————————— kettet, Die ganze Kraft der Exploſion richtete ſich nach rechts, ſo daß ſich Sſidorenko außerhalb des Hauptdruckes der Gaſe be⸗ fand. Er wurde einige Faden weit ins Waſſer geſchleudert und dann wohlbehalten herausgezogen. Es iſt merkwürdig, daß der Keſſel am Morgen einen Dampfdruck von 200 Pfund ausgehalten hat und am Nachmittag, als das Manometer nur 30 Pfund zeigte, explodirte. — Aus Köln wird gemeldet: Bei einer Uebung des Deutzer Küraſſier⸗Regiments, die Vormittags ſtatfand, wurde einer Schwadron zur Vornahme von Fußübungen der Befehl zum Ab⸗ ſitzen gegeben. Plötzlich ſcheute eine Anzahl Pferde, und 52 raſten zur Stadt hinein, Alles, was ſich ihnen in die Quere ſtellte, über⸗ zennend. Ein Milchfuhrwerk wurde zertrümmert. Als der Pferdetrupp eine ſcharfe Biegung durch die Cleverſtraße machte, ſtürzten acht Thiere und mehrere blieben in Folge ſchwerer Ver⸗ lezungen liegen. Auch auf der Rheinbrücke entſtand bei dem raſenden Laufe der Pferde eine große Verwirrung. Wiederum ſtürzten einige Thiere, während etwa 40 Pferde in die Küraſſier⸗ kaſerne ſtoben und ſechs die wilde Jagd nach dem Vorort Kalk fortſetzten, — Neueſte Reklame. Der„Matin“, die bekannte Pariſer Zeitung, hat als Reklamemittel für einen neuen Roman, der dem⸗ nächſt in ſeinem Feuilleton erſcheinen ſoll, die Verbreitung der Zettel aus einem Luftballon gewählt, welcher geſtern Nachmittag hoch über Paris hinweg ſchwebte und einen Papierſchnee fallen ließ. Der Luftſchiffer Bulkann ſchildert nachträglich ſeine Fahrt, die einen ſchlimmen Ausgang hätte nehmen können, denn der Ballon ſtieg in eine Höhe von nahezu ſechstauſend Meter, wo dem Schiffer der Athem beinahe ausging. Er hatte lange vergeblich cht, das Ventil zu öffnen. Als es ihm endlich gelang, fiel allon in zwei Minuten aus der ſchwindelnden Höhe zur Arde und wäre in einen mit Waſſer in ich e ere heim doch ſonſt immer entbehren müſſen, in vollen Zügen genießen; unter Tanz und Geſang wurde da der Reſt des Nachmittags verbracht. Man war allgemein erfreut über die überaus zahlteiche Betheiligung und in fröhlichſter Stimmung wanderten die Ausflügler zur Bahn, die ſie um 9 Uhr wohlbehalten wieder nach Mannheim brachte. Am Bahnhof ſchied man bon einander mit dem Bewußtſein, in Vereins⸗ kreiſen wieder einmal einige vergnügte Stunden verlebt zu haben. * Eine Pfingſtfahrt nach Köln und dem Niederwald findet an den beiden Pfingſtfeiertagen mit einem Salon⸗Schnell⸗ dampfer zu ermäßigten Preiſen ſtatt. Eine Muſikkapelle wird das Schiff begleiten. Die Abfahrt von Mannheim erfolgt am Pfingſt⸗ ſonntag Morgens 4½ Uhr und geht direkt bis Köln, woſelbſt die An⸗ kunft zwiſchen 2 und 3 Uhr Nachmittags ſtattfindet. Am Morgen des Pfingſtmontages wird die Rückfahrt von Köln nach Bingen an⸗ getreten. Ankunft in Bingen 3 Uhr Nachmittags. Von Bingen aus wird zur weiteren Heimfahrt ein Sonderzug bereit gehalten, der Abends 8½ Uhr von dort nach Mannheim abgeht. Der Fahrpreis pro Perſon für die Dampferfahrt nach Köln und zurück nach Bingen beträgt 6 1. Kartenverkauf bis zum 26. d. Mts. in unſerer Expe⸗ dition und im Zeitungskiosk. * Verkauf gefälſchter Milch. Ohne Erfolg war der erhobene Einſpruch des Landwirths Karl Ott aus Spiegelberg, der vom Be⸗ zirksamt wegen Verkaufs gewäſſerter Milch 60% Geldſtrafe event. 12 Tage Haft erhielt. Außerdem hat er noch die Koſten der Ver⸗ öffentlichung des Urtheils im Generalanzeiger zu tragen. * Ein Naubanfall wurde am Sonntag Abend, zwiſchen 11. und 12 Uhr auf dem Wege zwiſchen der Feudenheimer Fähre und der Kompoſtfabrik verübt. Mehrere Burſchen überfielen einen allein wandernden Herrn, ſchlugen ihn nieder und plünderten ihn aus. Der fürchterlich Zugerichtete lief ſpäter nach der Reſtauration an der Fähre, doch konnte in der Nacht keiner der Thäter mehr entdeckt werden. Geſtern Nachmittag dagegen, als der Feldſchütz Back mit einigen Gen⸗ darmen den Thatort, ein Kornfeld aufſuchte, bemerkte er, daß ein Mann ſich im Feld zu verſtecken ſuchte. Es gelang, den Verdächtigen feſtzunehmen, der auch thatſächlich einer der Betheiligten war. Ver⸗ muthlich hatte er beabſichtigt, Ueberführungsſtücke, Bruchſtücke von Stöcken u. dergl. zu beſeitigen. Die Ermittelung der Spießgeſellen dürfte nun nicht ſchwer fallen. Eine Privatbeleidigungsklage haben die Theilhaber der Firma Marx Maier, die Herren Karl und Leopold Maier gegen den Stadtverordneten Süßkind angeſtrengt wegen den Aeußerungen, die dieſer in der letzten Sitzung des Bürgerausſchuſſes über die Firma Marx Maier gemacht hat. Fport. Pferderennen in München. 5 Tribünen⸗Rennen. Herrn v. Kaulla's„Nareiß“., Capt. Green's„Marienthaler“., Geſtüt Weil's„Scribifax“.,„Saint Paques“ 4. Tot. Sieg 5: 40, Platz 10:11, 10. Bavaria⸗Steeple⸗Chaſe. Leutnant Frhrn. b. Rebnitz' „Honfi“., Lt. Heſſerts„Petit Vezir“(Reiter Lt. v. Eichthal)., Lt. b. Tautphoeus'„Bower of Roſes“., Herzog Siegfrieds„Liffey“ 4. Tot. Sieg:9, Platz 10: 14, 27. Dornach⸗Handicap: Geſtüt Weils„Irrthum“., Graf Arco⸗Zinnebergs„Mauritius“., Hrn. Straßers„Little Brownie“ 3. Tot. Sieg:9, Platz 10: 14, 22, 32. Mai⸗Hürden⸗Rennen. Hrn. Engelhardts„Perdutto“ ., Lt. Rhombergs„Quince“., Lt. Schröns„Onda“ 3. Tot. Sieg 5 31, Platz 10 29, 17. Jockey⸗Jagd⸗Rennen. Lt. Panſes(18. Ulanen⸗Rgt.) „Gatteville“., Major Kimmerles„Etouvy“., Hrn. Pappelbaums „Die Nacht“ 3. Tot. Sieg 531, Platz 10: 20, 16. Preis der Nymphenburg. Lt. Panſes„Penſioner 1. (Reiter Beſitzer), Hrn, v. Stettens„Siſter Eve“ 2.(Reiter Ot. v. Red⸗ witz), Lt. v. Repwitz„Flores“ 3. Tot. Sieg 516. * Der alte Canada kehrte aus der Verkaufs⸗Steeple⸗Chaſe in Hannover lahm zurück. * Leutnant von Kayſer wird in der Internationalen wahr⸗ ſcheinlich den Ritt auf Angebinde übernehmen. * Wiesbaden, 21. Mai. Der geſtrige Preis⸗ und Blumenkorſo des Gauverbandes IX des deutſchen Radfahrerbundes bildete einen höchſt gelungenen Abſchluß der Mai⸗Sportveranſtaltungen. Darüber herrſchte unter Kennern nur eine Stimme. Die verhältnißmäßig ſehr werthvollen Preiſe ſcheinen die erwünſchte Zugkraft ausgeübt zu haben. Sämmtliche Vereinspreiſe bis auf einen holten ſich die Frankfurter. dagegen blieben die Damenpreiſe den Wiesbadnerinnen. Viel bemerkt wurde ein vom Großfürſten Sergius geſtiftetes altruſſiſches Trink⸗ gefüß aus Emaille und echtem Gold im Werthe von 100 Rubel. Am Aufputz der Räder war vielfach zu bemerken, daß wir noch immer in der Zeit der Flottenpropaganda leben. * Radrennen zu Mainz. Hauptfahren für Herrenfahrer: 1. Bettinger⸗Ludwigshafen, 2. Möder⸗Frankfurt a.., 3. Gottron⸗ Mainz. Hauptfahren für Berufsfahrer: 1. Arend⸗Hannover, 2. Dir⸗ heimer⸗Straßburg, 3. Meyer⸗Ludwigshafen. Vorgabefahren für Herrenfahrer: 1. Duill⸗Gießen, 2. Gottron⸗Mainz, 3. Moder⸗Frank⸗ furt a. M. Vorgabefahren für Berufsfahrer: 1. Schilling Amſterdam, 2. Meher⸗Ludwigshafen, 3. Dirheimer⸗Straßburg. Tandemhaupt⸗ fahren für Herrenfahrer: 1. Gottron⸗Fries, Mainz. Tandemhaupt⸗ fahren für Berufsfahrer: Als erſtes Paar fährt übers Band: Meyer⸗ Kirchert, ihnen folgen mit ziemlichem Abſtand als zweites Paar Arend⸗ Dirheimer. Arend legte Proteſt ein, obgleich ſeine Niederlage offen⸗ ſichtlich war. rathen, wenn herbeigeeilte Leute nicht das Seil hätten ergreifen und ihn an eine trockene Stelle ziehen können. — Eine neue Spielbank in Belgien. Aus Brüſſel wird berichtet: Unter dem frommen Regiment, deſſen ſich Belgien ſeit 16 Jahren zu erfreuen hat, ſchießen immer neue Spielhöllen wie Pilze aus der Erde. Die Gemeindebehörden Belgiens treten dieſer Bewegung nicht entgegen, ſondern fördern ſie, um durch die Be⸗ ſteuerung der Spielhöllen Mittel für größere Unternehmungen zu gewinnen. In dem romantiſch gelegenen Chimay, in dem das herrliche Schloß und der berühmte Park des Fürſten von Chimay liegen, iſt jetzt auch eine Spielhölle errichtet worden; an ihrer Spitze ſtehen deutſche Unternehmer. Bisher waren Belgier und Franzoſen die Hauptgründer. Alle dieſe Spielhöllen locken Spieler, Induſtrieritter aus aller Herren Länder nach Belgien, was von den Gaſthofbeſitzern und Geſchäftsleuten mit Befrie⸗ digung begrüßt wird. — Eine unaufgeklärte Aufklärung. Aus Weimar wird der„Frkf. Ztg.“ berichtet: In der„Eichsfeldia“ findet ſich folgendes Inſerat: „Aufklärung! Franziska Lins Ignaz Menge Verlobte. Die vorſtehende Anzeige war nach ſtattgehabter Verlobung mit mir bereits zur Abſendung an die Verwandten und Be⸗ kannten im allſeitigen Einverſtändniß fertiggeſtellt. Die vor einigen Tagen bekannt gemachte anderweitige Verlobung des Fräulein Franziska Lins mit dem Herrn Fleiſchermeiſter Heinr. Gunkel überraſchte mich daher umſomehr, als bisher eine Auf⸗ hebung meiner Verlobung noch nicht erfolgt war. Dies theile ich hiermit zur Wahrung meiner perſönlichen Ehre allen Denen mit, die von meiner Nerlobung Kenntniß hatten.“ Sanaa Mena DSelan hen ALeREe Stimmen aus dem Publikum. Zur Führung der Mannheimer Straßenbahnlinie. Für dis mit ſo enormem Koſtenaufwand zu, erſtellende elektriſche Bahn iſt durch das neue Straßenbahnamt eine Maßregel vorgeſehen, welche geeignet erſcheint, nicht nur die öſtlichen Stadttheile, ſondern die ganze Oberſtadt zu ſchädigen. Bekanntlich war nach dem Plane des Tiefbauamtes von der Schwetzinger⸗ und Seckenheimer⸗Vorſtadt aus eine direkte durchgehende Linie durch die Bahnhof⸗ und Ludwigſtraße vorgeſehen und wurde dort mit Recht erkannt, daß die ſchnurgerade, von der Natur vorgezeichnete Verbindung zwiſchen den beiden großen Verkehrs⸗ und Induſtriezentren der ſüdlich und öſtlich gelegenen Vor⸗ ſtädte nach dem Centralgüterbahnhof und Hafen der einzig richtige und zweckmäßige Weg ſei, nicht nur die Rentabilität der Bahn zu heben, ſondern auch dem allgemeinen Intereſſe und gleichzeitig dem Bedürf⸗ niß der Oberſtadt zu dienen. Statt diefes Prozekt beizubehalten, ſoll nunmehr von der breiten Straße ab die Bahn irgendwo in der Welt herum nach der Weſtſeite der Stadt geführt und das Theater und der Stadtpark durch eine Sack⸗ bahn verbunden werden, welche an letzterem enden ſoll. Dieſer Plan iſt eine Verkehrtheit und Halbheit, und nur unter der Vorausſetzung einer totalen Unkenntniß der Lage, der Verhältniſſe und Bedürfniſſe der Stadt einnigermaßen begreiflich. Wenn man den umfangreichen Perſonenverkehr durch die Ludwigsſtraße beobachtet, geſchäftlich nach den Verkehrsanſtalten am Rhein und der Mühlauvorſtadt, nach und von der Ueberfahrt nach Ludwigshafen, nach dem Stadtpark und dem Schloßgarten, zum Theater und der oberen Pfarrkirche, abgeſehen der zahlreichen Schüler nach dem Gymnaſtum, erſcheint eine derartige Bahnführung als ein Eingriff in die Intereſſen der Stadt, um ſo mehr als die Geſetze des Verkehrs die Linien dahin zu führen lehren, auf denen ein Extrag ſichergeſtellt und gleichzeitig der Allgemeinheit gedient wird. Der Einwand des zu ſtarken Fuhrwerksverkehrs durch die Ludwigsſtraße kann nicht ausſchlagebend ſein, denn derſelbe iſt ein künſtlicher, der ſeine natürliche Berechtigung nicht hat. Der über⸗ wiegende Theil der Fuhrwerke kommt aus den Fabriken der ſüdlichen und öſtlichen Vorſtädte und geht nach dem Güterbahnhof, dem Hafen und umgekehrt; während nun dahin eine ganze Reihe von Straßen führen, von denen keine einzige den Weg verlängert, trotten doch die Pferde aus langer Gewohnheit den geraden Weg durch die Ludwigs⸗ ſtraße und dem Fuhrmann hinten auf dem Wagen mangelt jeder Ge⸗ danke, daß es anders ſein könne, eine Beobachtung, die auch für den Verkehr von Ludwigshafen aus gilt. Schließt man nun die ſchmalſte Strecke der Straße, die ſog. kalte Gaſſe, für die ſchweren Fuhrwerke, ſo wird Niemand geſchädigt und dieſelbe wird für die Bahn, welche als durchgehende Linie eine unbe⸗ dingte Nothwendigkeit iſt, frei, ohne daß irgend ein Hinterland leer durchfahren werden muß. Dieſes iſt der Wunſch und das Verlangen der zahlreichen Be⸗ wohner im Oſten, welche geſchäftlich mit der Rheinſeite zu thun haben, oder auf möglichſt leichte Weiſe an den Schloßgarten, den Stadtpark, das Theater, oder die Jeſuitenkirche gelangen wollen, und deren Berück⸗ ſichtigung im Intereſſe der Stadt erwartek wird, auch gegen den Willen Einzelner und die Weisheit der Autoritäten. R. Geſchäftliches. Hygiama hat in der ärztlichen Praxis als ein überaus ſchätzenswerthes Mittel bei allen mög⸗ lichen Formen von Schwächezuſtänden raſche Auf⸗ nahme gefunden. Namentlich bei Blutarmuth, bei Verdauungsſtörungen leichterer und ganz ſchwerer Art, z..nach überſtandenem Magengeſchwür, bei fteberhaftenErkrankungen wie Typhus, insbeſondere auch bei Nierenleiden, hat ſich Dr. med. Theinhardt's Hygiama als reizloſe, ſehr leicht verdauliche, ſehr nahrhafte und nicht zu Verſtopfung führende Nahrung bewährt. Es iſt aber auch für Kinder, die im Wachs⸗ thum und Gedeihen zurückgeblieben ſind, ein ganz beſonders werth⸗ volles Stärkungs⸗ und Kräftigungsmittel und für ſtillende Frauen und ältere Leute als täglich zu nehmende Nahrung aufs Wärmſte zu empfehlen Theater, Aunſt und Wiſſenſchaft. Vom Deutſchen Schauſpielhauſe in Hamburg wird be⸗ richtet, daß die Eröffnung ſchon in der zweiten Hälfte des September ſtattfinden kann. Unter den zur Aufführung erworbenen Stücken wer⸗ den Dreyer's„Probekandidat“, Otto Ernſt's„Jugend von heute“, Björnſon's„Ueber unſere Kraft“ und eine Nobität von Franz von genannt, die in Hamburg vor Wien und Berlin in Scene gehen ſoll. Eine ſonderbare kleine Geſchichte, die abergläubiſchen Menſchen beſonders intereſſant ſein dürfte, wird heute von Mr. Max Hecht in der„Daily Mail“ berichtet:„Felix Mottl, der augenblicklich die Wagnervorſtellungen im Covent⸗Garden⸗Theater dirigirt, kam am Sonntag Morgen zu mir zum Frühſtück und erzählte: Ich habe heute Nacht einen ſchrecklichen Traum gehabt. Ich war im Schlafzimmer des Generaldirektors Hermann Leby in München. Er war krank. Er umarmte und küßte mich und fiel dann plötzlich todt nieder“ Um 2 Uhr aßen Mottl und ich zu Mittag, als plötzlich aus Karlsruhe für den Kapellmeiſter folgendes Telegramm ſeiner Gattin eintraf:„Levy ſtarb heute Morgen in München. Ich ſende einen Kranz.“ Unentdeckte Kompoſttionen. Wie ſo manchem großen Muſiker, ſo iſt auch dem hochbedeutenden Vorläufer Joh. Seb. Bach's, dem Dresdener Hofkapellmeiſter Heinrich Schütz, erſt die Neuzeit gerecht geworden. Seit der verſtorbene, hochverdiente Berliner Muſikgelehrte Philipp Spitta im Jahre 1894 ſeine ſechszehnbändige Ausgabe der Werke von Schütz beendet und des Meiſters Leben in den Muſitgeſchicht⸗ lichen Aufſätzen beſprochen hatte, iſt den Aufführungen Schütz'ſcher Werke ein ſteigendes Intereſſe entgegen gebracht, welche dieſe unſerem Muſikleben zugeführt und in weiten Kreiſen bekannt gemacht haben, Je mehr man ſich aber mit dem alten Meiſter beſchäftigt, deſto mehr wurde man ſich klar, daß Schütz, der ſich eines langen Lebens erfreute(1583 bis 1672) und eine ungemeine Arbeitskraft beſaß, gewiß noch viel mehr geleiſtet hat, als Spitta's 16 Bände umfaſſen. Zweifellos ſind viele Werke von ihm durch die Feuersbrünſte in Dresden, Kopenhagen und Gera vernichtet worden; Neues aufzufinden war, da die Bibliogtheken und Archive gründlich durchforſcht waren, kaum zu hoffen. Und doch iſt das jetzt geſchehen. Zunächſt hat Max Seiffert in der ſtändiſchen Landesbibliothek zu Kaſſel, wo Schütz als Knabe Sopraniſt in der Hofkapelle und ſpäter von 1613 an als Muſiker wirkte, zwei Kompo⸗ ſttionen von Schütz, eine geiſtliche über Lucas 16, 24 ff.;„Vater Abraham erbarm Dich mein“, und eine weltliche„Vier Hirtinnen gleich jung und ſchön“ entdeckt. Beide Kompoſitionen ſind bon hoher Be⸗ deutung, namentlich aber die geiſtliche, obgleich Seiffert ſie wohl zu hoch einſchätzt, wenn er meint, es ſei uns darin das erſte deutſche Oratorium geſchenkt. Jedenfalls zeigt ſie uns die Anfänge des deutſchen Oratoriums. In einem alten, zu Lüneburg im Kloſteramt gefundenen Muſikalienverzeichniß iſt Schütz mit 31 Nummern vertrekten. Von dieſen ſind uns 17 bekannt und bei zu finden; von den übrigen 14 waren wohl 6 weltlicher und 8 geiſtlicher Art. Es darf als ſicher angenommen werden, daß Seifferts Funde beiden Abtheilungen an⸗ gehören. Eine weitere hochbedeutende Entdeckung hat man in Guben gemacht. wo beim Aufräumen des Archivs der Hauptkirche viele alte Muſikalien gefunden wurden. Darunter befinden ſich Stücke der Kom⸗ poſttion des 119, Pſalms von Schütz. Friedrich Spitta zu Straßburg, Philipps Bruder, der Herausgeber der„Göttinger Monatsſchrift für Gotesdienſt und kirchliche Kunſt“, ſpricht darüber, der„Magdeb. Ztg.“ zu Folge, in dem demnächſt erſcheinenden Mgiheft. Auch er hat be⸗ zweifelt, daß die Nachricht, Schütz habe den längſten und zuſammen⸗ hangloſeſten aller Pfalmen komponirt, richtig ſei. Jetzt iſt das aber unumſtößlich bewieſen. Der Pfalm iſt im Jahre 1671 geſchrieben, alſo ein Jahr vor des Meiſters Tode. Ein mitaufgefundener„Cata⸗ logus üb inrich Schützens 119. zeigt, t e Anhängen, im Ganzen in 13 Abtheilungen zerlegt und komponirk hat, bon denen die erſten 11 zu vollſtändig ſelbſtſtändigen Kompoſitionen 1 4 geſtaltet ſind. Der werthvolle Fund zeigt den ganzen Reichthum Schütz ſcher Ausdrucksweiſe. Der greiſe Tondichter hat ihn als ſein beſtes Labenstoerk der Kaſſeler gewipmet und ihm eine Kom⸗ poſition des 100. Pfalms und ein„ aanffeck zugefügt. Leider ſind von den acht Stimmen des Werkes bislang nur ſechs gefunden, Sopran und Tenor des zweiten Chors fehlen; hoffentlich werden ſie noch irgend⸗ wo gefunden. S Badiſcher Landtag. 82. Sitzung der Zweiten Kammer. B. N. Karlsruhe, 22. Mai. Präſident Gönner eröffnet 410 Uhr die Sitzung. Eingegangen iſt eine Petition der Gemeinde Lindach, um Errichtung einer Halteſtelle. Abg. Armbruſter berichtet über die Bitte des Eiſenbahn⸗ arbeiters Karl Senger in Heidelberg, um etatmäßige Anſtellung. Der Antrag der Commiſſion geht auf empfehlende Ueberweiſung in dem Sinne, daß demſelben eine ſeinen Fähigkeiten entſprechende Stelle gegeben werde, die auch nach der materiellen Seite hin eine genügende iſt. 2 Abg. Rohrhurſt befürwortet mit großer Wärme den Antrag 7 und ſchildert die unglückliche Lage des Mannes, in die derſelbe unver⸗ ſchuldet im Dienſte des Staates gekommen. Geh. Legationsrath Dr. Kühn hebt hervor, daß es ſich bei dieſem Arbeiter nur um eine entfernte Möglichkeit der etatmäßigen Anſtellung gehandelt habe. Es ſei aber auch keine precäre Lage vorhanden, ſo daß er nicht in der Lage ſei, beſtimmte Verſprechungen zu machen. Nach kurzen Bemerkungen des Berichterſtatters wird der Com⸗ miffionsantrag angenommen. Abg. Fendrich berichtet über die Bitte des Egidius Schmitt, Zugmeiſter a. D. in Würzburg, Regelung ſeines Ruhegehalts bezw. Reviſton des gegen ihn ergangenen Disciplinarerkenntiſſes betr. Der Antrag der Commiſſion geht auf empfehlende Ueberweiſung, der nach Befürwortung durch den Abg. Köhler zugeſtimmt wird. Abg. Kromer berichtet über die Bitte des Landwirths Waibel in Ernathsreuthe, Gemeinde Bambergen, um Gewährung einer Staats⸗ unterſtützung zu den Koſten der Inſtandſetzung ſeiner durch Wolken⸗ bruch beſchädigten Grundſtücke. Der Antrag geht auf Ueberweiſung zur Kenntnißnahme, dem zugeſtimmt wird. Abg. Obkircher berichtet über die Bitte des Chr. Wolff und Genoſſen, das Verhalten des Bürgermeiſters Braun daſelbſt betr. Der Antrag der Commiſſion geht auf Uebergang zur Tagesordnung, dem zugeſtimmt wird. Abg. Köhler berichtet über die Bitte des Vereins„Frauen⸗ bildung⸗Frauenſtudium“, Abtheilung Pforzheim, um Einſtellung von Miteln in das Staatsbudget zur Förderung des Handelsſchulweſens für weibliche Lehrlinge und Gehilfinnen. Die Wünſche gehen dahin, —5000 ¼ einzuſtellen, da die in Pforzheim gegründete Schule ſchöne Erfolge gezeitigt habe. Die Stellung der Regierung geht dahin, daß ſie die Beſtrebungen wohl zu fördern geneigt ſei, daß ſie aber nicht in der Lage ſei, eine Nachtragsforderung ſchon jetzt zu bringen. Die Commiſſion anerkennt das Bedürfniß dieſer Schulen, die den Städten, reſp. dem Staate, unterſtellt werden ſollten, ſo daß auch Mittel einzu⸗ ſtellen ſeien, wenn auch von einer jetzigen Nachforderung abzuſehen ſei. Der Antrag geht auf empfehlende Ueberweiſung. Abg. Opificius weiſt darauf hin, daß weibliche Angeſtellte umer mehr in der Zunahme begriffen ſeien, er bitte deshalb die Regie⸗ ing im Sinne des Antrags zu wirken. Dem Antrag wird zugeſtimmt. Nächſte Sitzung Freitag, 10 Uhr, Nachtragsbudget. Deutſcher Reichstag. (199. Sitzung vom 22. Mai.) Duits Haus iſt ſtark beſucht. Der Abg. Lieber iſt feit ſeiner Geneſung zum erſten Mal im Hauſe anweſend und wird von den Mitgliedern aller Parteien freudigſt begrüßt. Präſidenten ſteht ein großes Blumenbouquet anläßlich der 200. Plenar⸗ berathung. Der Präſidenk eröffnet die Sitzung um 2 Uhr und dankt für den Schmuck des Präſidententiſches. Er theilt mit, es werde ſoeben ein Antrag des Grafen Hompeſch und Gen. vertheilt, über den neuen Entwurf eines Geſetzes über Aenderung und Ergänzung des Straf⸗ geſetzbuches. Abg. Spahn(Zentrum) beantragt, den erſten Punkt der Tages⸗ ordnung(lex Heinze) von der Tagesordnung abzuſetzen und dafür die erſte und zweite Berathung des ſoeben vertheilten Antrages zu ſetzen. Beide Anträge werden vom Hauſe ohne Widerſpruch angenommen. Das Haus tritt in die erſte Berathung des Antrages des Grafen Hompeſch ein. Graf Hompeſch erklärt Namens des größten Theiles ſeiner politiſchen Freunde, das Zentrum habe einen, den unter dem Namen lex Heinze bekanten Geſetzentwurf erſetzenden Initiativantrag in Ver⸗ bindung mit anderen Parteien des Hauſes eingebracht, nachdem auf Grund einer vom Präſtdenten veranſtalteten Verſtändigung mit anderen Parteien die Annahme des Initiativantrages geſtchert wurde, wodurch die Bekämpfung der Unſtttlichkeit gewährleiſtet würde. Den Ergänzungen des geltenden Strafrechts legen wir ein ſolches Gewicht bei, daß wir Bedenken haben müſſen, dieſe ſo wichtige Verbeſſerung 1 vom Schickſal anderer Beſtimmungen abhängig zu machen. Singer(Soz.): Seine Partei werde in der Geſammtab⸗ ſtimmung gegen das Geſetz ſtimmen. Der neue Paragraph 184a ſei zu kautſchuckartig. Die Bedenken ſeiner Partei ſeien indeſſen nicht mehr ſo groß, daß ſie noch mehr Obſtruktion treiben werde. Baſſermann(ntl.) ſtimmt Namens ſeiner Partei dem An⸗ trag zu, da der Theaterparagraph geſtrichen werde und der Kunſt⸗ paragraph gemildert ſei. Seine Partei habe zwar Bedenken gegen den neuen Paragraphen 184a, will ſie indeſſen zurückſtellen, um mit dem Material zum Abſchluß zu kommen. v. Levetzow(konſ.) erklärt Namens der Konſervativen ſich mit dem Antrag einverſtanden, weil man großen Werth auf Praragr. 184a lege, und weil man dem Lande die Wiederholung der bis dahin unerhörken Vorgänge der letzten Wochen erſparen wolle. RNichter(Freiſ. Volksp.): Seine Freunde würden für den Antrag ſtimmen, ausgenommen Paragr. 184a, der für ſie unannehmbar ſei. Er finde eine rückblickende Kritik für überflüſſig. Seine Partei werde die Erledigung des Geſetzes nicht aufhalten. Haußmann(Südd. Voltsp.) lehnt den Antrag ab. Er wird aber keine namentliche Abſtimmung beantragen, da man über Kleinig⸗ keiten nicht namentlich abſtimme. v. Kardorff(Rchsp.): Seine Freunde würden dem Antrag um ſo lieber zuſtimmen, als ein Theil derſelben ſich ſchon früher gegen den entſcheidenden Paragraphen erklärt habe. Kwielicki(Pole) ſtimmt Namens der Polen dem Antrage zu. Liebermann von Sonnenberg erklärt, auch ſeine Freunde würden für den Antrag ſtimmen, da nicht mehr zu er⸗ reichen ſei. Damit iſt die erſte Leſung erledigt. In 2. Berathung wird der Antrag debattelos angenommen. Spahn(Zentr.) beantragt, ſofort in die 3. Leſung einzutreten. Der Präſident weiſt auf den ungewöhnlichen Vorgang hin, aber das ungewöhnliche Verhältniß rechtfertige ungewöhnliche Maß⸗ regeln. Wenn Niemand widerſpreche, ſei das Haus Herr ſeiner Ge⸗ ſchäftsordnung. 55 Das Haus tritt in die 3. Leſung ein. Auf Ankrag Spahn wird der Antrag Hompeſch in 3. Leſung en bioc angenommen. Dagegen ſtimmen die Sozialdemokraten und einige Freiſinnige. Es folgt die 3. Leſung des Fleiſchbeſchaugeſetzes, Vor dem Platze des General Anzetzer: 3. Selte- *Berlin, 22. Mai. Der im Reichstag endgültig ange⸗ nommene Antrag Hompeſch enthält ſämmtliche bisher angenommenen Paragraphen der lex Heinze bis§ 184, läßt hin⸗ gegen den 3 184 b(Theaterparagraph) ganz fallen, und enthält vom Schaufenſterparagraph 184 a nur die Strafbeſtimmungen für den Verkauf und das Anbieten der betreffenden Schriften und Abbildungen an Perſonen unter 16 Jahren. Nenueſte Nachrichten und Celegramme. Karlsruhe, 22. Mai. In einer von dem Vorſitzenden des Gewerbegerichts Stadtrath Boeckh anberaumten Verhand⸗ lung wurde geſtern Abend der Trambahnausſtand durch ein Uebereinkommen erledigt. Der regel⸗ mäßige Bahnbetrieb konnte, der Bad. Ldsztg. zu Folge, heute Vormittag bereits wieder eröffnet werden. *** (Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers.“) * Wiesbaden, 22. Mai. Staatsſekretär Graf Bülow, Oberhofmarſchall Graf Eulenburg, der Chef des Marinekabinets Freiherr von Senden⸗Bibran ſind geſtern Abend abgereiſt. Der Kaiſer unternahm heute Morgen einen Spazierritt in der Richtung auf das Jagdſchloß„Platte“. Ins Schloß zurückgekehrt hörte er Vorträge. * München, 22. Mai. Die auswärts verbreiteten Blättermeldungen über eine gefahrdrohende Verſchlimmerung in dem Befinden des Königs Otto ſind durchaus un⸗ begründet. eeee Regensburg, 22. Mai. Heute Vormittag fand die Ver⸗ mählung des Prinzen Karl von Thurn und Taxis mit der Prinzeſſin Maria Thereſia von Braganza ſtatt. * TCronberg, 22. Mai. Der Kronprinz und die Kronprinzeſſin von Griechenland ſind heute Vormittag 9½ Uhr mit ihren Kindern zu zweimonatlichen ⸗ enthalt auf Schloß Friedrichshof eingetroffen. * Berlin, 22. Mai. Der Reichstag ſetzte ein⸗ ſtimmig die 1Jex Heinze von der Tagesordnung ab, und nahm ſofort die Berathung des bereits angekündigten Initiativ⸗ antrages Hompeſch vor, der in 2. und 3. Leſung en bloc gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und Freiſinnigen angenom⸗ men wurde. * Berlin, 22. Mai. Heute Mittag wurde der Straßen⸗ bahnbetrieb in vollem Umfange wieder aufgenommen. * Breslau, 22. Mai. Der„Schleſiſchen Zeitung“ wird aus Sibyllenort gemeldet: Bei dem König von Sachſen traten geſtern Abend nach einer Wagenfahrt Magenbeſchwerden ein. Dem Patienten wurde von den Aerzten mehrere Tage Bett⸗ ruhe empfohlen. Im Uebrigen befindet ſich der König in guter Stimmung bei normaler Temperatur und recht kräftigem Pulſe. »»Stolp i. Pommern, 22. Mai. Geſtern Abend fanden hier anläßlich der polizeilichen Feſtnahme eines Betrunkenen Ruhe⸗ ſtörungen ſtatt, die ſchließlich zur Zuſammenrottung einer großen Menſchenmenge auf dem Marktplatze und den anliegenden Straßen führte, die das Eingreifen des Militairs erſorderte. Um Mitternacht herrſchte wieder Ruhe. *Deſſau, 22. Mai. Frau Oppenheim, Tochter des kürzlich verſtorbenen Barons Cohn hat der Stadt Deſſau/ Million für das Armenhaus geſtiftet. * Aus dem Haag, 22. Mai. Hier ſind keine amtlichen Meldungen über den am 20. Mai in Lourenzo Marques ſtattgehabten Zuſammmenſtoß zwiſchen den Matroſen des niederländiſchen Kreuzers„Friedland“ und den portugieſi⸗ ſchen Polizeibeamten eingegangen. Man ſchließt daraus, daß es ſich nur um einen bedeutungsloſen Vorfall handelt. * Ponſtantinopel, 22 Mati.(21.) Heule fand die erſte vorbereftende Vrſammlung der Botſchafter in der Frage des von Gri chenland beautragten Schſedsgerichtes wegen der geie hhiſch ürktchen Konſutarkonventionen ſtatt. * KHonſtantinopel, 22. Mai. Der ſerbiſche Geſandte überreichte heute der Pforte eine Note, worin um Verlängerung der am 14 Juni ablaufenden türkiſch⸗ſerbiſchen Zollkonvention bis 15. Febr. 1901 erſucht wird. * London, 22. Mai. Das Kolonialamt iſt ſeit einigen Tagen ohne Nachricht von dem Gouverneur von Kumaſſi. * Waſhington, 22. Mai. Reuter⸗Meldung. Der Marineſekretär Long ordnete die Wit dererrichtung der euxopäiſchen Flottenſtation an. Den Stand des für hier in Ausſicht genommenen Geſchwaders bildet zunächſt nur der Kreuzer„Albany“, wozu in abſehbarer Zeit andere Fahr⸗ zeuge ſtoßen werden. 1 *** Die Boxers in China. * London, 22. Mai. Die„Times“ meldet aus Peking vom 21. Mai: Das diplomatiſche Korps richtete eine gemein⸗ ſame Note an das Tſungliyamen, worin die Regierung auf⸗ gefordert wird, die Boxers und die fremdenfeindliche Be⸗ wegung zu bekämpfen, welche einen ernſten Umfang annahm. Die Note iſt in feſtem Tone gehalten. Es wird in ihr in Ausſicht geſtellt, wenn die Bewegung nicht niedergeworfen werde, würden die Vertreter der auswärtigen Mächte gezwungen, wiederum militäriſche Wachen nach Peking zu bringen. Die Ab⸗ grenzung Weihaiweis iſt in befriedigender Weiſe ohne Beihilfe der chineſiſchen Kommiſſion zum Abſchluſſe gelangt. * London, 22. Mai. Reutermeldung aus Peking vom 21.: Hier ſind 6Leiter der Boxerbewegung verhaftet worden. In die von der Bewegung ergriffenen Diſtrikte wurden Truppen entſandt, welche den Befehl haben, die Bewegung mit unnachſichtlicher Strenge zu unterdrücken. * 4.* Der Burenkrieg. » London, 22. Mai. Nach Erkundigungen der „Times“ iſt die Nachricht unbeſtätigt, daß die Regierung der Königin vom Präſidenten Krüger ein Telegramm mit der Bitte um Frieden erhielt. London, 22. Mai. Der Verichterſtatter des„Daily Chroniele“ in Kroonſtadt meldet, Commandant Dewet ſpreche ſich für Waffenſtreckung aus, wenn annehmbare Bedingungen erlangt werden könnten. Oberkommandant Botha dagegen rathe zum Widerſtande. Das Blatt bemerkt, Comman⸗ dant Dewet ſuche zweifellos die Grundlage der Unabhängigkeit der Buren zu retten, aber es ſei nnmöglich, dem Präſidenten 95.—, 8% Reichsanleihe 85.0. 4% Krüger auch nur den Schatten einer Autorität zu belaſſen.— „Daily News“ zufolge erhält Baden Powel außer dem Gradi eines Generalmajors auch den Bathorden.—„Morning Poſt“ meldet aus Kroonſtadt vom 20. Mai: Die Buren verlaſſen Harriſmith und wenden ſich nach Norden. Es geht das Gerücht, daß der Vanreenenpaß frei ſei und daß der Bothapaß nur von wenig Buren vertheidigt werde.—0 * London, 22. Mai. Ein Telegramm Lord Roberts meldet: Mahon zog am 18. Mai, 4 Uhr Morgens in Mafeking ein, nachdem er am 17. 9 Meilen von Mafeking einen heftigen Kampf mit einer 1500 Mann ſtarken Burenabtheilung zu beſtehen hatte. Letztere wurden nach fünf⸗ ſtündigem Kampfe und hartnäckigem Widerſtande aus ihrer ſtarken Stellung vertrieben. Am Morgen des Kampfes war eine Abtheilung kanadiſcher Artillerie nach einer Reihe von Eil⸗ märſchen zu Mahon geſtoßen und leiſtete dieſem werthvolle Hülfe. Die engliſchen Verluſte betragen 30 Mann. Die Verluſte der Buren ſind ſchwer. Maunheimer Handelsblatt. Courszettel der Maunhetmer Effekteubörſe vom 22. Mai. Obligationen. Staatspapiere. Pfandbriefe. Badiſche Obligat. 3 2 Rbein. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.— bz 3½„(abgeſt.) 9460 ß 3%„„%„ M. 91.20 55 3½%“ Oblis. Mark 98.40 56 8½„„„„ 190% J0 f1 31%½%„ 1880 98.20 b 3½%„„„ Communal /%„ 1892704 93.40 bz Städte⸗Aulehen. „„ 85.50 bß—5 5 1. 8 5 157 4„ T. 100 geoſe 1. ee— 8 2 Bayer. Obligationen 98.80 bz 55 ee 78 84.20 bz 1 3½ Deutſche Reichsankelbe 95.15 bz 90 Manſhelmer Obt. 18 5 8%„ 15 95.10 bz 8¹¹ 1 8%„ 0 3866.20 bz 31 15895 0 Preuß. Cauſe 98.5 55%8„„ 2898 9 bsbeb Invpuſtrie⸗Oolſgationen 4½ Bad. A⸗G f. 1n 101.50 G 5 10 Uiette 28 Hei 58 5 ½Elektr. W. Lahmeyer u. Co. 2 Etſendahn⸗Aulehen. 4 Genzmühle 102.50 U 4 Pfälz.(Iudw. Max Nord) 100.40 bz 4½ Speherer Ziege werke 108.40 8 2%„ 92.80 b4½ Verein Chem. Flabrſken 101— 53 3%„ convertirte 92.20 53 4½ Zellſtofffabrik Waldhof Aktien. Bauren. u. rauerei Sinner, Grünwinke— 5 Gee 124.— 6„ Schroebl Heidelberg 151.— ewerbevant Speyer 50% K 130.— G Schwartz, Speher 126. Manuuheimer Bauk 124.25 G 125 Schwetzingen berrhein. Bank 123.„ Sonne Weltz Speyer 15.— Pfälziſche Bank 135.75 B 85 ̃ 111.— Wſälz„ Z. Storch, Sick„ 25 zäls Hyp.⸗Bank 184.90 K„ Werger, Worms e e, eee, d Mbenn. A⸗Sat 165.— G Pfälz. Preßh. u. Spritſabr. 126. Südd. Bant 5 112.75 G Trausport Süddeutſche Vank(lunge) Akt.“—.— und Verſicherung. Eiſenvahnen. Gutjahr⸗Aktien 123.— Pfälziſche Ludwigsbahn 222.— b5 Mannh. Dampfſchleppſchiff 116 75 0 1 Maxbahn 144.— b3 5 Lagerhaus 114.— „ Nordbahn 128.— bz Bad. Rück⸗ u. Mitverſich. 260.— Heilbrouner Straßenbahnen„ Schifffahrt⸗Aſſeeuranz 555.— Chemiſche Induſtrie. Continentale Verſicherung 360. A⸗sG, f. chem. Induſtrie 124.— G Mannheimer Verſtcherung 458.— Badiſche Aniliu⸗ u. Soda 400.— G Oberrhein. Verſ.⸗Geſellſchaft 205.— 75„„ junge Württ, Transportverſich. 708.— Chem, Fabrik Goldenberg 192.— G Induſtrie Chem. Fabrik Gernsheim 30.— B 8. Verein chem. Fapriken 182.— B Att.⸗Geſellſch. f. Seilineuſteſe 179.50 Berein D. Oelfabriken 108.— G Dlugler'ſche Maſchinenfabril 175.— Weſteregeln Alkal. Stamm 218.— B Emaillirfabrit Kirrweiker 121.50 5 15 Vorzug 104.— G Emaillirwerke Malkammer 126 50 Ettlinger Spinnerei 115.— Braueveien. Hüttenhelmer Sp unerel Bad. Brauerei 158.— 8 Karlsr. Nehmf. Haid u. Nen 177 Binger Aktlenbierbrauerei 100.— 8 Mannh. Wum.⸗ U. Asbeſifabr. 88. Durlacher Hof vorm. Hagen 198. G Oggersheimer Spinneret Eichbaum⸗Brauerei 171.50 Pfälz. Nähm. u. Fahrräderf Elefantenbräu dhl, Worms 106. Portl.⸗Cementwk. Heidelberg 160. Brauerei Ganter, Frelburg 109.— G Vereinig. Freiburger Ziegelw. 120.— Kleinlein, Heidelberg 147.— G Verein Speyerer Ziegelwerke 107. Homburger Meſſerſchmitt 100. ellſtofffabrikt Waldho 2⁴¹ Ludwigshafener Brauerei—— uckerfabrik 1 82 Maunh. Aktienbraueret 167.— uckerraffinerie Mannheim 125. Maunheimer Effekteubörſe vom 22. Mai. An heutiger Börſe waren Zellſtofffabrik Waldhof⸗Aktien zu 240 pCt. im Verkehr. Ferner notiren: Mannheimer Bank⸗Aktien 124.50 pCt.., Südd. Bank⸗Aktien zu 112.80 pEt.., Brauerei Sinner⸗Aktien 280 pCt.., Dingler Maſchinenfabrik⸗Aktien 174 p. G. 175 pCt. B. Fraukfurt a.., 22. Mai.(Effektenbörſe)h. Anfangscoupſe. Kreditaktien 225.30, Staatsbahn 138.80, Lombarden 26.—, Egypter 4% ungar. Goldrente 96.80, Gotthardbahn 141.60, Disconto⸗ Commandit 185.80, Laura 260.—, Gelſenkirchen 217.50, Darmſtädter —.—, Handelsgeſellſchaft 158.50. Tendenz: ziemlich feſt. Landes⸗Prodnkten⸗Börſe Stuttgart. Börſenbericht vom 21. Mai 1900, mitgetheilt von dem Vorſitzenden Fritz Kreglinger⸗ Wir notiren per 100 kg frachtfrei Stuttgart, je nach Qualität und Lieferzeit: Weizen württemb. M. 16.50—17.25, fränkiſcher M. 17.25—17 50, Ulta M. 17.75—18.—, Walla⸗Walla M. 18.——.. —.—, Laplata M. 17.50—17.75, Amerikaner M. 17.75———. Kernen Oberländ. M. 17.25—17.50, Unterländer M.—.———.—. Dinkel M. 11—12.20. Roggen württ. M. 16.———.—, ruſſiſcher M. 16.——16.50. Gerſte württembg. M.—.———.—, Pfälzer M. —.———.—, Tauber M.————.—, ungar. M. Hafer Oberländer M. 1475—15.25, Unterländer M. 14.25—14.75 Mais Mixed M. 12.— bis M. 12.25, Japlata M. 12.25—12.50, Kohlreps M.—.———. Mehlpreiſe per 100 kg inel. Sack je nach Qualität: Mehl Nr. 0: M. 28—28.50, Nr. 1: M. 26—26.50, Nr. 2: M. 24.50—25, Nr. 3: M. 28—23.50, Nr. 4: M. 21—21.50; Suppengries M. 28—98.50. Sack Kleie M..80. Berlin, 22. Mai.(Telegr.) Effektenbörſe. Der günſtige Aprilausweis der Harpener Bergbaugeſellſchaft bewirkte eine weſent⸗ liche Erholung in Kohlenaktien. Gleichzeitig führten Hüttenwerthe gegen die e Nachbörſenkurſe eine Beſſerung herbei. Nach vollzogenen Deckungen in dieſen Werthen war die Börſe wieder ſchwächer. Banken anuregungslos. Fonds ungleichmäßig. Von Bahnen Staatsbahn auf Wien weiter gefragt. Oſtpreußen höher Ultimogeld 5 Proz. Privatdiskont 4½ Prozent. WBerlin, 22. Mai(Effektenbörſe). Anfangscourfe. Kreditaktien 225.98, Staatsbahn 139.40, Lombarden 28.10, Disconto⸗Commandit 185.60, Laurahütte 260.40, Harpener 229.25, Ruſſiſche Noten—.— Tendenz: feſter. Schlußeourſe. Ruſſen⸗Noten ept. 216.30, 3½ ½% Reichsanleihe eſſen 108.60, 3 Heſſen 82.90, Italiener 94.60, 1860er Looſe 136.90, Lübeck⸗Büchener 148.—, Marien⸗ burger 79.—, Oſtpreuß. Südbahn 90.90, Staatsbahn 139,.10, Som⸗ barden 26.10, Canada Paciſie⸗Bahn 93.40, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aktien 152.10, Kreditaktien 225.—, Berliner Se ſchaft 158.—, Darmſtädter Bank 138 10, Deutſche Bankaktien 198.20, Disconto⸗Commandit 185.70, Dresdner Bank 154.80, Leipziger Bank 168.50, Berg.⸗Märk. Ban? 152.60, Dynamit Truſt—.—, Bochumer 250.206, Conſolidation 397.—, Dortmunder 122 50, Gelſenkirchener 216.70, Harpener 229.20, Hibernia 287.70, Laurahütte 260,40 Licht⸗ und Kraft⸗Anlage 113.—, Weſteregeln Alkaliw 212.—, Aſcherslebener Alkali⸗Werke 148.25, Deutſche Steinzeugwerke—.—, Hanſa Dampf⸗ ſchiff 156.—, Wollkämmerei⸗Aktien 169.75, 4% Pf.⸗Br. der Rhein.⸗ Weſtf. Bank von 1908 99.90, 3% Sachſen 83.60, Stettiner Bulkgn —.—, Mannheim Rheinau 116.50. Privatdisconto: 4½%½, London, 22. Mai.(Südafrikaniſche Minen.) Debeers 27/8, Chartered 3¼, Goldfields 7 ½, Randmines 39½, Eastrand 7½, Tendenz: ſtill. Konkurſe in Baden. * Boxrberg. Ueber den Nachlaß des zu Schweigern verſtorbenen Schneiders Johann Joſef Dürr. Konkursverwalter Wilhelm Thoma in Boxberg; Anmeldetermin 7. Juni. 28 Feldmann& Schneider, I 6, 37, Telephon 1926, empf, Aachener Kaiſerbrunnen in ½.⸗Originalflaſchen inel. Flaſche à 22 Pfg.ß für lesre Flaſchen werden 12 Pfa, vergütet. 53504 4 Sae General:Ungeiger. Maunzeim, 22, Maf⸗ * Amks und Kre reee c e Zum Guterrechtsregiſter 85.1 Wwüfde heute eingetragen: 1. Seite 182: Würzburger, Samuel, Kaufmann in Mann⸗ heim, und Faroc⸗ug geb. Klein: Nr. 1. Durch Bertrag vom 8. Mai 1900 iſt Gütertrennung vereinbart. 2. Seite 163: Banngch, Peter, Portier in Manuheim, und Katharina geb. Beiſel: Nr. 1. Burch Vertrag vom 4. Mat 1900 iſt Gütertrennung vereinbart. 3. Seite 164: Heidenheim, Heinrich, Kaufmann in Mann⸗ heim, und Anna geb. Dreifuß: Nr. 1. Durch Vertrag vom 2. Mak 1900 iſt Errungenſchafts⸗ gemeinſchaft vereinbart. 4. Seſte 165: Hepp, Karl, Kohlenhändler in Mannheim, und Margaxethe geb. Weißmann. Nr. 1. Durch Vertrag vom 3. April 1900 iſt Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinbart. Vorbehaltsgut der Frau iſt ein Baarbetrag von 500 M. und der 1 855 aufgezählte Beſtand : Scheffler, Gott⸗ Taglöhner in Mannheim, und Margarethe geb. Leonhardt: Nr. 1. Durch Vertrag vom 12. Mai 1900 iſt Gütertrennung vereinbart. 6. Seite 167: Aulenbacher, Johannes, Maurer in Mannheim und Barbara geb. Kugler. Nr. 1. Durch Vertrag vom 9. April 1900 iſt Gütertrennung vereinbart. 7. Seite 168: Hobe, Dr Carl Heinrich Georg, Verſicherungs⸗ beamter in Mannheim und Anna geh. Friederichs. Nr. 1. Durch Vertrag vom 17. Mai 1900 iſt Gütertrennung vereinbart. 8. Seite 169: Schneider, Jo⸗ gann, Schuhmachermeiſter in Maunheim und Jakob Kirch Wittwe Eliſabethe geb. Walther. Nr. 1. Durch Vertrag vom 8. April 1900 iſt Gütertrennung art. Seite 170: Wolff, Nikolaus, Kaufmann in Mannheim und Adelheid geb. Iffland. Nr. 1. Durch Vertrag vom 27. März 1900 iſt Gütertrennung vereinbart. 10. Seite 171: Schweizer, Wil⸗ helm, Metzgermeſſter in Mann⸗ heint und Auna geb. Müller. Durch trag vom 25. April 1900 iſt Errungenſchaftsgemein⸗ ſchaft vereinbart. 53508 11. Seite 172: Herrmann, Ja⸗ kob, Kaufmann in Mannheim und Anna geb. Böhler. Nr. 1. Durch Vertrag vom 12. April 1900 iſt Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinbart. Vorbehaltsgut ſind die in der Anlage des Vertrags einzeln gufgezählten Fahrniſſe und ein Baärbetrag von 6000 Mark. Meknnheim, den 19. Mai 1900. Gr. Amtsgericht III. Hafer⸗Lieferung. Auf dem Submiſſionswege ver⸗ geden wir die Lieferung von 1000 Ceutner prima Hafer ganz oder getheilt lieferbar nach Unſerer Wähl franko Compoſt⸗ Fabrik. Zur Berechnung gelangt das auf unſerer Waage eriitttelte Gewicht. Offerten mit Muſter von mindeſtens einem Liter ſind mit entſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen bis längſtens Moutag, 28. Mai 1900 Bormittags 11 uhr auf unſerem Bureau im ſtädt. Bauhofe 9 2, 5 franko einzu⸗ keichen, zu welchem Zeitpunkte die Eröffnung derſelben in Gegen⸗ wart etwa erſchienener Submit⸗ tenten erfolgt. 53301 Angebote treten erſt nach Um⸗ Ruß don 3 Tagen, vom Eröff⸗ nungstage an gerechuet, uns gegehüber außer Kraft. Maunheim, 19. Mai 1900 Städt. Fuhr⸗ u. Gutsverwalt.: Krebs. Marnung. Hiermit warne ich Jez 8 zu borgen noch zr heu, indem ich keine Zahlung Ehriſtian Seitz. Waldhofſtr. 26. 2 Herren ſuchen per ſofort fein Mäbl. Zimmer. Off. u. Nr. 53499 au die Erped. ds. Bl. eeeee eeeeeeee 6 2 6, S. St., frdl. Wyn age k Fam z. v. Nüh 2 St. 53501 4 2(Schiuerplatz), eine *7 Stiege hoch. 4 große ſchöne Zimmer nedſt Küche und Juübehsr, per 1. Juli oder auch ſpäter zu verm. Preis 900 N. Näheres parterre 1ln 2* *— Tehrling. Eine größere Eigarren⸗Fabrlt ſucht per 1. Auguſt einen Lehr⸗ ling mit Berechtigung zum Ein⸗ jährig⸗Freiwilligen⸗Oſenſt. K. M. 52908 an Schönschreib- u. Burhfſüur.-Unterr. Kohr. Gander. 37843 Mannheimer Alterthums⸗Verein Kupferſtich⸗Ausſtellung. Im Anſchluß an das von unſerm Verein herausgege⸗ bdene Werk von M. Oeſer„Geſchichte der Kupferſtichkunſt in Mannheim im 18. Jahrhundert“ werden wir im kom⸗ menden Monat in unſeren Sammlungsräumen eine Aus⸗ ſtellung von Kupferſtichen von Mannheimer Meiſtern des 18. Jahrhunderts veranſtalten. Es gilt dabei, die vielſeitige künſtleriſche Thätigkeit und die eigenartige Ent⸗ wicklung und Darſtellungsweiſe der einzelnen Künſtler durch eine Auswahl ihrer beſten Erzeugniſſe zur Auſchauung zu bringen. Um dieſen Zweck möglichſt vollſtändig zu errei⸗ chen, erſuchen wir die Freunde und Gönner unſeres Ver⸗ eins, welche Stiche von Verhelſt, Sintzenich, Fratrel, Schlicht, Karcher und andern Mannheimer Künſtlern be⸗ ſitzen, uns dieſelben zur Ausſtellung für etwa zwei Monate zu überlaſſen, und bitten, diesbezügliche Anmeldungen im Laufe dieſer Woche an Herrn Bibliothekar Oeſer hier 53347 Der Vorſtaud. (Schloß), gelangen laſſen zu wollen. Turn⸗Herein Mannheim Gegründet 1846. Fingetragener Verein. Donnerstag, den 24. Mai, (Chriſti Himmelfahrt) — Familien-Ausffug mit Musik nach Auerbach(Fürſteulager, Schloß), wozu wir unſere verehrlichen Mitglieder nebſt Familien⸗Ange⸗ hörigen hiermit höflichſt einladen. Der Tururath. Die gemeinſchaftliche Abfahrt mit Fahrpreisermäßigung M..30 erfolgt Iin vom Hauptbahnhof und die gemeinſchaft⸗ liche Nückfahrt ab Auerbach 864. Wer andere Züge zur Hin⸗ und Rückfahrt benützen will, kann ſich Sonntagsbillet M..70 löſen. 52787 Schluß der Kartenausgabe zu ermäßigten Fahrpreiſen 1150. 967 Auskunfts-Bureau des Schwarzwald⸗Vereins Maunheinm, O 8, 3. Auskuunfts⸗Ertheilung über Ausflüge ꝛc. unentgeltlich. 0 3, 4. Aeubau 0 3, 4. An den Planken in beſter Geſchäftslage Laden mit Entreſol je 90 Quadratmeter groß Magazin und Kellerräumen mit Wohnung ſofort zu vermiethen. 53211 Ferner 5, 7 und 8 Zimmer große Woh⸗ nungen zu vermiethen. Zu erfragen Georg Börtlein, Baumeiste. Goethestrasse 4. Haustelegraph und Telephon⸗Auſtalt Neu-Anlagen sowie Reparaturen werden prompt und billigſt ausgeführt. barf Gordt, ER 3,2, R 3, 2. Telephonruf 664. 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Eine Verbindlichkeit für Zutheilung der gewünſchten Quau⸗ titäten kann nicht übernommen werden, vielmehr behalten wir uns vor, die Aufträge nach Maßgabe der verfügbaren Vorräthe zu redueiren oder ſölche in Theillieferungen auszuführen und für jede derſelben den am Lieferungstag geltenden Tarif in Anwendung zu bringen. Mannheim, den 15. März 1900. Die Direktion der ſtädt. Gas und Waſſerwerken. Maunheimer Park⸗ Geſellſchaft. Einladung zum Abonnement. Das neue Abonnement begann am 46888 Sonntag den 1. April 1900, an welchem Tage die alten Karten ihre Giltigkeit verloren ahen. Die Eintrittspreiſe ſind: I1. Abonnenten⸗Karten: M..20 .— à. Eine Einzelkarte Mk. 12.— b. Für Familien: Die erſte Karte Mk. 12.— Die zweite Karte 57.— Die dritte Karte 5.— Jede weitere Karte„.— Die Aktionäre haben nach 8§ 9 der Statuten gegen Ablieferung des Dividendenſcheines pro 1900 Anſpruch: bei 1 Aktie auf 1 Abonnentenkarte f. Glieder bei 2 Aktien auf 3 Abonnentenkarten ihrer bei 3 Aktien auf unbeſchränkte Zahl Abon⸗ Familie nentenkarten Soweit ein Aktionär mehr Familien⸗Abonnenten⸗ Kartey nimmt, als er kraft Beſitzes an Aktien zu bean⸗ ſpruchen hat, ſo ſind für die zweite, dritte und vierte Karte u. f. w. die für die ſonſtigen Abonnenten feltge⸗ ſetzten Preiſe zu zahlen. Als zur Familie gehörig werden betrachtet: Der Familien⸗Vorſtand, deſſen Ehefrau, ſeine minderjährigen Söhne(unter 21 Jahren), ſeine unverhei⸗ ratheten Töchter, ſowie die zum Haushalt gehörenden un⸗ ſelbſtſtändigen Perſonen.(Dienſtboten jedoch nur als Begleitung der Herrſchaft oder als Begleitung der Kinder.) Peuſtonäre nur inſoweit, als dieſelben das 18. Jahr nicht überſchritten haben. 2. Fremden⸗Karten. Abonnenten können für auswärtigen, bei ihnen woh⸗ nenden Beſuch Abonnentenkarten mit einmonatlicher Gültigkeit, auf Namen lautend, zum Preiſe von 3 Mark nehmen. Aktionären ſteht es frei, zu dieſem Zwecke Dividenden⸗ ſcheine an Zahlung zu geben, deren ieder zu 3 Fremden⸗ karten die Berechtigung gibt. Wir bitten das verehrliche Publikum dringend, Aunmeldnungen ſchon jetzt einreichen zu wollen, da ſpäter bei großem Andrang eine prompte Erledigung unmöglich ſein wird. Für Neu⸗Abonnenten haben die Karken ſofortige Gültigkeit. Der Vorſtand. Aufruf für die Lrrichtung eines Denkmals zum Gedächtniß Weiland§. Großh. Hoheit des Piinzen Wilhelm von Baden. Ein langes Menſchenalter iſt vergangen, ſeit Prinz Wilhelm von Baden auf Frankreichs Boden fülr deutſche Ehre blutete, und drei Jahre ſchon iſt der ritterliche badiſche Fürſtenſohn zu ſeinen Vätern verſammelt. Doch noch lebt er, wie in den Tagen, da ſeine hohe eindrucksvolle Geſtalt unter uns wandelte, fort in der Verehrung unſeres badiſchen Volkes, und ſo lange das Ge⸗ dächtniß ſeines blutigen Ehrentages bei Nuits von den ſpäteren Geſchlechtern hochgehalten wird, ſo lange wird im Mittelpunkte jenes glorreichen Kampfes das Bild des tapferen Heerführers ra⸗ gen. Doch nicht bloß in ſtürmiſcher Kriegsnoth hat Prinz Wil⸗ helm dem engeren und weiteren Vaterlande ſich geweiht: auch in laugen Jahren des Friedens war er unabläſſig für des ganzen Volkes Sache thätig, in treuer Arbeit, in aufopferndem Wirken, in ächt fürſtlichem Handeln. Des heimgegangenen Prinzen Treue im Leben und Sterben hat ihm ein köſtliches Denkmal im Herzen des badiſchen Volkes geſichert, das ſich auch äußerlick vor den Augen der Gegenwart Und Zukunft erheben ſoll als ein ſtolzes Prinz Wiheln Deukmal in Karlsruhe. Was vielen Tauſenden don badiſchen Kriegern in zahlloſen Denkmälern, welche unſere Städte und Dörfer zieren, geworden iſt, die Sicherung ihrer Namen und Thaten in Erz und Stein, das ſoll in treuer Dankbarkeit dem Prinzen Wilhelm werden, damit auch ſeine eherne Geſtalt den Nachgeborenen die Treue bis in den Tod 5 möge. Zur Errichtung eines ſolchen Denkmals und zur Erſtattung einer Ehrenſchuld gegen unſer ganzes Großherzogliches Haus ha⸗ ben ſich die Unterzeichner dieſes Aufrufes zuſammengefunden und wenden ſich nicht nur an des ſeligen Prinzen Kriegs⸗ und Waf⸗ fengefährten, nicht nur an die alten Angehörigen des Regiments, das jetzt noch des Prinzen Namen führt, ſondern an das ganze badiſche Volk mit der Bitte, die Ausführung des Planes durch Beiträge zu unterſtützen. Auch das kleinſte Scherflein iſt will⸗ kommen. Beiträge werden in Empfang genommen vom Schatzmeiſter des Comites, Herrn Rechnungsrath a. D. Martini, Karlsruhe, Krouenſtraße 22, ſowie auch von der Badiſchen Bank in Mann⸗ heim und Karlsruhe und von der Rheiniſchen Creditbank in Mann⸗ heim mit ihren Filialen. 51592 Karlsruhe, 27. April 1900. Der geſchäftsführende Ausſchuß: Generalleutnant z. D. Hofmann, Vorſitzender des Comites zur Errichtung des Prinz Wilhelm⸗Denkmals. Generalmajor z. D. von Wolff. Stellvertreter des Vorſitzenden Freiherr Rüdt von Collenverg, Landgerichtsdirektor, Großher⸗ zoglicher Kammerherr, Mitglied der 1. Kammer; Platz, Oberſt⸗ leütnant a..; Gockel, Oberſtleutnant a..; Heuſch, Sbderſt⸗ leutnant a..; Schnetzler, Oberbürgermeiſter; Götz, Profeſſor und Direktor der Kunſtgewerbeſchule⸗ Eugliſcher Bart⸗Wuchs Hunde Scheeren- 8 J. B. Kaiser, G 5, 7½ befördert bei jungen Leuten raſch einen kräftigen Bart und ver ſtärkt dünngewachſene Bärte. à Glas M..00. Zu haben bei Th. von Eichstedt, N4.[2, Medicinaldrogerie z. rothen Krenz 105 50722 Maanoh zan S Krauke Hunde werden in Pfiege genommen. ide⸗Dreſſir 18⸗Verkündigungsblakf. Vekanntmachung. 5 Unentbehrlich zur ratlonellen Ernährung der Ringer. Jlänzend bewährt bei: Brechdurchfall, Rachitis Scrophlose, magen⸗ und Darm⸗Er⸗ krankuugen haben in 0 Apotheken, Droguerien. Colonlalwaarenftar en. Originaidose ME..— Probebeutel 30 Ffg. Alleinige Fabrikanten: Rademann's häprmitteltabrik, b. H. Frankfurt— M Rene Butz& Leitz Maſchinen⸗ und Waagenfabrik 9 duebergaug Manmnheim% empfehlen Waagen jeder Couſtructian u. Cragkraft 1 15 mit unſ. Alnwerſal⸗Intlaſtung u. unſ. verbrſſ. Billetdruckapparat. D..⸗Patente und Gebrauchsmuſter. Arahnen, Außzüge und Winden mit gewöhnlicher oder unſern patentirten Boemngt darrichtungen D..-Patente. 42680 Loose der Wohlfanrtslotterie à M..30. Zu beziehen durch die Expedition des Coneral-Anzeiger, Mannheimer Joumal, E 6, 2. Neckaræau. Wirthſchafts⸗Eröſfnung& Empfehlung. Einem hieſigen wie auswärtigen Publikum von Neckarau⸗ Mannheim und Umgebung die ergebene Anzeige, daß ich mit dem heutigen Tage die Gaſtwirthſchaft „Zum weißen Röß'l“ eröffnet habe. 53269 Es wird mein eifriges Beſtreben ſein durch La. Bier aus dem Speyrer Brauhaus(vorm. Schulz), reine Weine(Pfälzer wie Oberländer), gute Küche, wofür beſtens Sorge getragen iſt meine werthen Gäſte zu befriedigen. Bringe zugleich meine Gartenwirthſchaft, ſowie meine Fremdenzimmer in empfehlende Etinnerung. Zahlreichem Beſuche ſieht freundlichſt entgegen Hochachtungsvollſt H. Hacker. Mitih„Zum weißen Röß'.“ Katholiſche Gemeinde. Laurentiuskirche, Neckarvorſtadt. Mittwoch, den 23. Mai⸗ Beichtgelegenheit von Mittags 4 Uhr an. Abende ½8 Uhr Mai⸗ audacht. Donnerſtag, 24. Mai. Feſt ChriſtisHimmelfahrt. Beicht⸗ gelegenheit von Rorgens Uhr au. 7½%7 Uhr Frühmeſſe. 8 Ühr Singmeſſe mit Predi ½10 Uhr Prozeſſion und Hochamt mit Segen. iis Uhr Besper, darnach Verſammlung! der chriſtl⸗ Muütterbrnderſchaft im Schweſternhaus. on des Uhr awige Aegründet 1888. 51698 Hunde Wasehen. wuit Prozeſſion und Makandach