Telegramm⸗Adreſſe: „Jonurnal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2958. Badiſche Volkszeitung.) Abounement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..40 pro Quartal, Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 5 Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Manunheimer Telephon: Redaktion: Nr. 377. der Stadt Mannheim und Umgebung. Enſcheint wöchentlich zwölf Mal. E 6, 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. burnal. (110. Jahrgang.) Erxpedition! Nr. 218. Druckerei: Nr. 341. Verantwortlich für Politik: Dr. Paul Harms. für Theater, Kunſt u. Feuilleton; Dr. Friedrich Walter. für den lokalen und prov. Theik; Eruſt Müller. für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei,(Erſte Mannheimer Typograph. Anſtalt.) (Das„Maunheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) fämmtlich in Maunheim. (Mannheimer Volksblatt.) E 6, 2 Nr. 252. Die wirthſchaftliche Kriſis in Japan und ihre Gründe. Aus Tokio, Ende April, wird uns geſchrieben: Gerade jetzt, wo die Gefahr von Verwicklungen zwiſchen Japan und Rußland wegen Koreas ziemlich nahegerückt iſt, iſt es für Japan höchſt fatal, in einer Wirthſchaftskriſis ſich zu befinden, die die Flüſſigmachung des nach Montecuculi wichkigſten Hilfs⸗ mittels für den Krieg ſehr erſchwert. Bereits ſeit Ende vorigen Jahres herrſcht auf dem hieſigen Geldmarkt eine große Depreſſion vor, welche in den kaufmänniſchen Kreiſen Japans eine weit⸗ gehende Beſorgniß erregt. Seit September v. Is. macht ſich ein ungewöhnlicher Abfluß von Gold aus der japaniſchen Reichsbank(Nippon Ginko) bemerkbar, dem die Erhöhung des Diskonts bisher nicht Einhalt gebieten konnte. Obwohl der Diskontſatz bereits 9 Proz. überſchritten hat, fließt das Gold in immer größerem Umfange aus der Kaſſe der Central⸗ bank und wird nach Indien verſchifft. Der Reſerve⸗ fonds der Reichsbank iſt in Folge deſſen ſtark herabgeſunken, und es iſt zu erwarten, daß er noch weiter heruntergeht. Die zunehmende Geldknappheit bürfte geeignek ſein, Handel und Induſtrie aufs Empfindlichſte zu ſchädigen, beſon⸗ ders wenn noch dazu kommen ſollte, daß der in Europa ſtatt⸗ findende Rückgang der Werthe für Wolle und Baumwolle, in welchen Artikeln die Japaner bedeutend intereſſirt ſind, weiteren Umfang annimmt. Bereits jetzt hat ſie die Folge gehabt, daß die Börſenpapiere in der letzten Zeit ſtetig gefallen ſind. Die Banken fürchten, daß ſie in große Schwierigkeiten verwickelt werden können, wenn die Papiere noch weiter fortfahren, rück⸗ wärtsgehende Tendenz aufzuweiſen. Denn da der größte Theil der, Geſchäftsleuten gehörenden, Börſenpapiere gegen Darlehen bei den Banken lombardirt worden iſt, iſt die Gefahr vorhanden, daß die Darlehensnehmer die verpfändeten Papiere zum Schaden der Banken verfallen laſſen. Eine Geſundung der Berhältniſſe verſpricht man ſich in japaniſchen Kreiſen von dem Verſuch, frem⸗ des Kapital zur Hebung der Induſtrie heranzuziehen, damit das Land exportfähiger wird, und das Ueberwiegen der Einfuhr⸗ werthe gegenüber der Ausfuhr aufhört. Unter den gegenwärtigen Verhältniſſen dürfte jedoch kaum darauf zu rechnen ſein, daß die Bemühungen, fremdes Kapital in nennenswerther Weiſe nach Japan zu ziehen, von Erfolg gekrönt ſein werden. Die Gründe der Kriſis ſind in einem geradezu hervorragen⸗ den Berichte der Handelskammer in Yokohama dargelegt worden, in einem Berichte, der auch in Europa die höchſte Beachtung verdient, weil er einmal nicht nur augenblick⸗ liche Zuſtände ſchildert, ſondern die dauernd wirkenden Krebs⸗ ſchäden des wirthſchaftlichen Lebens Japans offen darlegt, und weil er zweitens zeigt, wie ſehr dies Land nach dem ſiegreichen Kriege gegen China überſchätzt worden iſt. Die Urſachen für den unerwarteten Rückgang liegen in der mangelhaften Organi⸗ ſation des japaniſchen Handelsſtandes, der Nachläſſigkeit und Langſamkeit japaniſcher Fabrikarbeiter und der engherzigen Haltung gegenüber dem fremden Kapital, das man ſo dringend nöthig hat. Der Bericht behauptet, daß eine Fahrt in einer großen Stadt Japans(mittels der landesüblichen Dſchimik'ſcha) theurer iſt als die entſprechende Strecke in London oder New⸗ Hork. Das iſt in dieſer Allgemeinheit wohl übertrieben; aber die Freitag, 1. Juni 1900. Millionenſtadt Tokyo mit einem Areal wie London gibt es nur zwei Linien), guter Omnibuſſe und Stadtbahnen zwingt Jeder⸗ mann, die von Menſchenkraft gezogene Karre zu nehmen. Für dieſes Gefährt haben ſich aber die Fahrpreiſe ſo erhöht, daß zwei Perſonen in einer Berliner Droſchke billiger fahren, als hier von zwei Menſchen gezogen. Bei Waarentransporten kommt die hier auf dem ſchlechteſten Pflaſter übliche Vergeudung der Menſchen⸗ kraft noch mehr zur Geltung.— Die japaniſchen Kaufleute machen ja alle Augenblicke den Verſuch, direkt mit dem Ausland Verbindungen anzuknüpfen; den Theehändlern hat die Regierung ſogar Prämienzuſchüſſe gewährt. Aber die Geſchäftsfreunde in Amerita und Europa überzeugen ſich bald, daß auf japaniſche Kaufleute kein Verlaß iſt und daß der Mittelsmann in Kobe oder Yokohama nicht zu umgehen iſt, wodurch der Handelsverkehr vertheuert wird. Die Regierung hat deshalb die Unterſtützung der direkten Theeausfuhr durch Japaner als nutzlos aufgegeben. Der geringe Tagelohn des japaniſchen Fabrikarbeiters iſt kein, ökonomiſcher Vortheil, weil die Stetigkeit und Disziplin eines geregelten Fabrikbetriebes auch deshalb nicht zu erzielen iſt, weil ſofortige Entlaſſung kaum als eine Strafe angeſehen wird. Ein beſonders ſchwacher Punkt in japaniſchen Fabriken iſt aber die kaufmänniſche Leitung; im Comptoir wird nur allzu oft ver⸗ geudet und geſtohlen, was in den Arbeitsräumen an neuen Werthen geſchaffen wird. Die fremden Kapitaliſten trauen des⸗ halb den japaniſchen Betrieben nicht genügend, um einfach Geld herzuleihen, ſondern verlangen Aufſicht über das Geſchäfts⸗ getriebe; aber, wie der Bericht ſagt,„jede Andeutung, daß das fremde Kapital mehr als die üblichen Zinſen einbringen und von ſeinen Eigenthümern unter Kontrole gehalten werden ſoll, wird als eine direkte Beleidigung des Landes angeſehen.“ Vielleicht ſehen die Japaner, durch Schaden belehrt, im Laufe der Jahre ſelbſt ein, daß kleinlicher Egoismus, Ausnutzung von Formali⸗ täten und Zeitvergeudung die größten Hinderniſſe ihrer materiellen Proſperität ſind. Einſtweilen bemerken ſie nur mit unwilliger Verwunderung, daß große Mengen Edelmetall aus dem Lande gehen, daß die Fremden von der hier herrſchenden Geldknappheit nicht den erwünſchten Gebrauch machen und ſogar die Neigung zeigen, ſich aus dem japaniſchen Geſchäft zurückzu⸗ ziehen. Eine ſehr beredte Warnung vor Zutrauen bei ſtädtiſchen Anleihen iſt ein Prozeß, den ein engliſcher Kapitaliſt gegen die Stadt Kobe angeſtrengt hat, deren Waſſerleitungsanleihe er auf Grund des engliſchen Textes der auf den Schuldſcheinen ver⸗ merkten Bedingungen übernahm, um nachträglich belehrt zu werden, daß im japaniſchen Text ein entſcheidender Paragraph fehlt und deshalb von der kontrahirenden Munizipalität als für ſie nicht verbindlich erklärt wird. Und doch kann Japan, lichen Hilfsmitteln entwickeln will, das fremde Kapital und fremde Techniker nicht entbehren. Der Kampher⸗ handel auf Formoſa, der früher in der Hand der deutſchen Firma Butler& Co, war, iſt ſeit der japaniſchen Occupation der Inſel geſtört und ſchließlich zum Regierungsmonopol gemacht worden. Bei der endgiltigen Submiſſion, durch die die Regierung ſich die Abnahme ſicherte, wurde es als eine Art von nationaler Genugthuung betrachtet, daß Herr Yokohama, Vertreter⸗ des japaniſchen Konſortiums, das günſtigſte Angebot machte und als Sieger hervorging. Aber nach der Hand mußte der Sieger ge⸗ ſtehen, daß er in der Berechnung der Transportkoſten den in japaniſchen SeCälteabwickelungen leider ſo üblichen„mistake“ — wenn es ſeine natür⸗ (Abendblatt.) gemacht habe und verzichten müſſe, ſo daß die engliſche Firma Samuel c& Co. die aufgehäuften Kamphervorräthe der japani⸗ ſchen Regierung übernehmen und damit für einige Jahre den Markt beherrſchen wird. Ebenſo will es mit den neu entdeckten Goldfeldern auf der Nordinſel Hokkaido nicht vorwärts gehen, weil es an erfahrenen Goldgräbern und rationellem kapitalkräftigen Betriebe mangelt, ſo daß man auch dort auf fremde Betheiligung zu rechnen anfängt. Leben und leben laſſen iſt ein Grundſatz, der kaufmänniſch zurückgebliebenen und lange Zeit abgeſchloſſenen Nationen nur ganz allmählich in Fleiſch und Blut übergeht. Deutſches Reich. J] Berlin, 31. Mai. Heeresverſtärkung. Während der Berathungen der Budgetkommiſſion über das Flottengeſetz iſt wenig beachtet worden, daß auf die Frage nach der künftigen Steigerung der Reichsausgaben die Heeresverwal⸗ tung eine bemerkenswerthe Mittheilung über die Nachforderung an Mannſchaften zur Verſtärkung der Infanterie innerhalb des laufenden Militärquinquennats gemacht hat. 7006 Mann hatz die Militärverwaltung noch nachzufordern. Wie erinnerlich, hat man ſich im März vorigen Jahres ſtatt der geforderten Friedens⸗ präſenz von 502 506 Mann mit einer Friedenspräſenzſtärke von 495 500 Mann begnügt, um das Geſetz ohne Konflikt zu Stands zu bringen. Die Präſenzziffer von 502 806 Mana war von der Heeresverwaltung gefordert worden, insbeſondere um die Grenzs bataillone auf 660 und die allgemeine Durchſchnittszahl denn Bataillone auf 580 Mann zu bringen. In Folge jenes Abſtrichs konnten die Grenzbataillone nur auf 640 Mann, die Durch⸗ ſchnittszahl der Bataillone auf nur 570 Mann gebracht werden. Indeſſen, wie der Kriegsminiſter darthat, iſt„nur, wenn man an den geforderten Stärkeziffern feſthält, die zweijährige Dienſt⸗ zeit noch durchzuführen und in den Grenzdiſtrikten die Sicher heit zu erreichen, die den militäriſch⸗politiſchen Anforderungen entſpricht.“ Da der Reichstag mit einer erdrückenden Mehrheit, unter der ſich auch das Zentrum mit 14 Ausnahmen befand, in einer Reſolution die Bereitwilligkeit ausſprach,„wenn ſich bet Ausführung des gegenwärtigen Geſetzes die nachweisliche Un⸗ möglichkeit ergeben ſollte, mit der Friedenspräſenzſtärke voen 495 000 Gemeinen, Gefreiten und Obergefreiten die zweijährige Dienſtzeit bei den Fußtruppen aufrecht zu erhalten, alsdann nöthigenfalls im Laufe des geltenden Quinquennats in erneute geſetzgeberiſche Erwägungen präſenzſtärke mit den verbündeten Regierungen einzutreten“, ſo gab Namens der verbündeten Regierungen der Reichskanzler die Erklärung ab, Kavallerie, techniſchen Truppen und Neuformationen zu wichtig ſeien, als daß man ſie nochmals in Frage ſtellen wolle. Die verbündeten Regierungen ſeien aber entſchloſſen, noch vor Be⸗ endigung der geſammten Organiſation die Durchführung der Vorlage in ihrem vollen Umfang zu verlangen, und ſie dürften nach dem Reſolutionsvorſchlag des Zentrums und nach der dazu gehaltenen Rede des Wortführers des Zentrums auch auf Zu⸗ ſtimmung rechnen, wenn ſie rechtzeitig mit der Forderung der jetzt geſtrichenen 7006 Mann wiederkehrten. Dieſe Anforderung wird, wie jetzt feſtſteht, im Jahre 1903 beginnen, da die eeerrrn Abweſenheit eines ausgedehnten Pferdebahnnetzes(in der —:!.:.:. fee.. Feuilleton. Häuſel und Gretel in Paris. P. Paris, 31. Mai. Die auf allen deutſchen Bühnen mit ſo großem Beifalle auf⸗ genommene Märchenoper„Hänſel und Gretel“ von Engelbert Humperdinck hat am 30. Mai auch das Pariſer Publikum im Sturm erobert, nachdem bereits Bordeaux bor anderthalb Jahren das anmuthige Werk willkommen ge⸗ heißen hatte. Es fehlte nicht an Zweiflern, welche die im Texte und in der Muſik ſo durchaus deutſche Dichtung nicht geeignet hielten für die franzöſtſche Opernbühne. Catulle Mendes, der hervorragende Dichter und Kritiker, der die Ueberſetzung des Textbuches von Frau Wette übernommen hatte, erklärte ſelbſt, daß es ihm unmöglich ſei, in korrekten franzöſtſchen Verſen ein zu den Noten ſtimmendes genaues Abbild des deutſchen Textes zu geben. Er hat deſſen ungeachtet im Ganzen den naiven Ton dieſer Kindergeſchichte recht gut feſtgehalten und dem franzöſtſchen Zuhörer zu Gefühl gebracht. Die Muſik that allerdings das Meiſte zu der überaus günſtigen Aufnahme, die das Werk in der Romiſchen Oper fand, und der Beifall des Publikums ſteigerte ſich noch, als der Komponiſt ſich am Schluſſe in der roſceniumsloge des Direktors ſich erhob und dankend verneigte. Humperdinck hatte den letzten Proben beigewohnt. Seine Manier unterſchied ſich von derjenigen der franzöſiſchen Komponiſten. Er wohnte, ohne ein Wort zu ſagen, der Probe bei, und ſchon glaubten die Sänger, er ſei mit Allem einverſtanden, aber nachher übergab er dem Director Carrs eine ganze Liſte von Wünſchen, die am folgenden Tage viel neue Arbeit erheiſchten. Große Be⸗ friedigung zeigte er über die Pariſer Ausſtattungskünſte. Wie ſehr haben ſich die Zeiten veränderk. Vor dreizehn Jahren hätte die Aufführung des Lohengrin, deſſen Schöpfer ſeit mehreren Jahren todt war, beinahe einen Aufruhr in den Straßen von Paris verurſacht, heute darf ein Jünger Wagner's in Perſon den Beifall des Pariſer Publikums in Empfang nehmen, und ſelbſt die nationaliſtiſche Hetzpreſſe ſtößt ſich nicht im Geringſten daran. Der Kritiker der„Libre Parole“, La⸗ come, iſt z. B. überzeugt, daß ſich das Werk in Paris heimiſch machen werde, und ſeine einzige Bosheit iſt, daß er für das Herabſchweben der Engel die Feder Mendelsſohn's gewünſcht hätte. Da aber Mendelsſohn ebenfalls ein Deutſcher und oben⸗ drein der Abſtammung nach ein jüdiſcher Komponiſt war, ſo darf man auch darin einen Beweis wohlwollender Geſinnung er⸗ blicken. Im„Echo de Paris“ erklärt Gauthier⸗Villars die Abſichten des Komponiſten wie folgt:„Er hat eine unterhal⸗ tende Partitur geſchrieben, die ſich aber auf ſolide Kontrapunkte ſtützt, oder mit anderen Worten eine Operette, die reich iſt an harmoniſchen Subtilitäten und ebenſo ſehr den oberflächlichen Geiſt der Maſſe, wie die anſpruchvollſten Dilettanten befriedigen kann.“ Die Aufführung war namentlich was das von Meſ⸗ ſager geleitete Orcheſter betrifft, muſterhaft, und die Ausſtat⸗ tung verdient dasſelbe Lob. Intereſſant iſt Alfred Bruneaus, des angeſehenſten Pariſer Kritikers Urtheil, das wir nach dem geſtrigen„Figaro“ in ſeine wichtigſten Stellen hier folgen laſſen. Sein begeiſtertes Urtheil über die Märchenoper iſt um ſo bemerkenswerkher, als Bruneau, der ſelbſt nur realiſtiſche Stoffe und Proſalibretti komponirt, eine Art muſikaliſcher Antipode zu Humperdinck iſt. Bruneau betont denn auch im Anfang ſeines Artikels, daß er die realiſtiſche Oper, die aus dem wirklichen Leben und ſeinen Daſeinserſcheinungen ſchöpft, für das wahre Kunſtwerk hält und daß darin ſeiner Anſicht nach die Zukunft der Opernmuftk ruht. „Aber“, fährt er weiter, ich glaube, daß ein Traumſtück, eine Feerie, die dem Zuhörer durch die Wunder ſymphoniſcher und melodiſcher Muſik die Pforte des Wunderbaren öffnet, aus⸗ nahmsweiſe ſehr wohl ein Meiſterwerk ſein kann. Und für ein Meiſterwerk in der That, für ein außerordentliches und ſeltenes kleines Meiſterwerk halte ich„Hänſel und Gretel“. Meine Meinung gründet ſich erſtens darauf, daß die Kunſt darin den erſten Platz einnimmt. Gewiſſe Leute bilden ſich ein, in einer Feerie müſſe die Muſik der niedrige Sklave der Dekorationen und Koſtüme, der elektriſchen Beleuchtungseffekte ſein. Täuſchen ſie ſich nicht ganz gehörig! Mozart mit der„Zauberflöte“, Weber mit dem„Oberon“ und Wagner mit mehreren ſeiner Werke widerlegen ſie aufs kräftigſte. Humperdinck ſchließt ſich dieſen Meiſtern an. Durch die Zauberkraft ſeiner Töne ſchafft er ſich ſelbſt die Atmoſphäre, in die er ſeine Perſonen eingehüllt wiſſen will. Zweifellos ſteigert eine ſo wunderbare mise⸗en⸗soene, wie die geſtrige, die, um es gleich zu ſagen, unvergleichbar war, unſer Wohlgefallen an dem Werke. Jedoch könnte dieſes darauf ver⸗ zichten und es würde ſeinen hohen Werth behalten. Ich berufe mich fernerhin, um mein Urtheil weiter zu be⸗ gründen, auf die volksthümliche Herzlichkeit, der der Komponiſt auf jeder Seite ſeiner Hänſel und Gretel⸗Partitur hat Ausdruck zu verleihen verſtanden. Es iſt eine merkwürdige und in unſerer geſammten muſikaliſchen Litteratur faſt beiſpielloſe Erſcheinung; dieſe Partitur iſt zu gleicher Zeit von einem polhphonen Reich⸗ thum, der ſie einem ganz modernen königlichen Geſchmeide gleichen läßt, und von einer Naivität der Empfindung, die an die ein⸗ fachſten Bilder von ehedem erinnert. Sie hält durch ihre unauf⸗ hörlichen harmoniſchen und inſtrumentalen Ueberraſchungen den Geiſt fortwährend in Thätigkeit, ſie amüſtrt und blendel durch ihren tiefen Reiz, ihre außerordentliche Zärtlichkeit ſpricht ſie un⸗ mittelbar zum Herzen, ſie bewegt bald froh, bald melancholiſch über Bemeſſung der Frieden⸗ů„ daß die Neubewilligungen für die Artillerie, 2 Velter: Geueral⸗ Auzeiger. — Nannchefm,. J i Geſeß vom 25. März 1899 bewilligten Mannf chaften durch die in den Jahren 1901 und 1902 aufzuſtellenden Formationen auf⸗ gebraucht ſein werden. Frankreich. P. Paris, 31. Mai. Die Kammerſitzung. Der neue Kriegsminiſter General André wohnte heute zum erſten Male der Sitzung der Kammer an der Seite des Konſeilspräſidenten bei. Er hatte des Vormittags eine Klage wegen Schmähung des Heeres gegen Urbain Gohier, der ſich geſtern wieder die ärgſten Beleidigungen des Offizierkorps in der„Aurore“ zu Schulden kommen ließ, in die Hände des Juſtiz⸗ miniſters gelegt, der ſie der Staatsanwaltſchaft übermitteln wird. Wegen dieſes Artikels hätte in der heutigen Sitzung eine Frage an Waldeck⸗Rouſſeau gerichtet werden ſollen; ſie unterbleibt nun, da die gerichtliche Aktion begonnen hat. Dagegen hielt Mile⸗ vohe Wort, indem er den Kamerpräſtdenten Deschanel zur Rede ſtellte, weil nach der letzten Abſtimmung das Votum der verbannten Abgg. Deroulsde und Marcel Habert, auf deren Wunſch der Abg. Le Heériſſe Stimmzettel abgegeben hatte, für null und nichtig erklärt worden war. Herr Des⸗ chanel erklärte, der Vorſtand der Kammer habe ſich auf den Art. 116 ſtützen zu dürfen geglaubt, wonach ein Abgeordneter, der ſechs Wochen lang von den Sitzungen wegbleibt, nicht mehr berechtigt iſt, für ſich ſtimmen zu laſſen. Dieſe Deutung des Art. 116 wurde aber von den Abgg. Mirman, Binder und Anderen angefochten. Der Sozialiſt Rouennais erntete Beifall mit feiner Ermahnung Haus, über den Fall der beiden Verbannten, die ihres 8 verluſtig erklärt werden ſollen, bald ſchlüſſig zu werden; müſſe die Lage ſich klären. Die Interpellation des de Grandmaiſon über die„Urſachen, welche den Rücktritt des Kriegsminiſters de Galliffet herbeigeführt haben“, wurde ſodann dem Wunſche der Regierung gemäß auf einen Monat vertagt, obwohl der Interpellant von dem Fürſten'Arenberg, welcher verſicherte, ſein Freund de Galliffet ſei am tag keinen Augenblick krank geweſen und habe nach der Ke zung wohlgemuth bei ihm dinirt, kräftig unterſtützt wurde. 313 gegen 171 Stimmen vordneten die Vertagung an. Eine ſolche fand auch hinſichtlich der Interpellation des Sozialiſten Dejeante über die„Hetzereien und Gewaltthaten der Polizei bei der Kundgebung auf dem Pere Lachaiſe“ ſtatt, aber nur bis zum 8. Juni. Am Beginn der Sitzung hatte der Finanzminiſter Caillaux den Finanzplan für 1900 auf den Tiſch des Hauſes gelegt. Eine fette Ente. Aus dem Munde von Deutſchen, die ſich gegenwärtig in Paris aufhalten, hat der„Gaulois“ erfahren, daß Kaiſer Wilhelm kurz vor der Eröffnung des deutſchen Hauſes an der Rue des Nations in Paris war und die Ausſtellung be⸗ ſuchte! Seine Majeſtät ſoll über die belgiſche Grenze nach Paris gekommen ſein und einige Aenderungen in der Einrichtung des deutſchen Hauſes befohlen haben, wodurch die Einweihung um einige Tage vezögert wurde. Nach den Einen weilte der Kaiſer vierundzwanzig, nach den Anderen achtundvierzig Stunden im Ausſtellungsgebiete, wo ſein Incognito gewiſſenhaft von ſeinen Unterthanen gewahrt wurde,„welche ſich ohne Zweifel erinnerten, iß es ihm unangenehm war, als er, der Enkel des damaligen Kafſers, auf der Weltausſtellung von 1878 von einigen Preußen, die ihn erkannten, begrüßt wurde.“ Man weiß wirklich nicht mehr, was größer iſt: Die Sehnſucht, die die Pariſer dem Kaiſer Wilhelm andichten, oder die, die ſie nach ihm haben. Aus Stadt und Land. »Maunheim, 1. Juni 1900. *Verpachtung von Domänengrundſtücken. Im Jahre 1899 ſind in 18 Domänenamtsbezirken von 678,6289 ha zur üverpachtung gekommenen domänenärariſchen Grundſtücken 485,1581 ba, alſo 72.02%, für eine weitere Beſtandsperiode an die ſeitherigen Pächter um den Anſchlag aus der Hand überlaſſen worden. Der Beſtandzins für die aus der Hand abgegebenen Grundſtücke beläuft ſich für das Jahr zuſammen auf 38 171% 80 J oder für 1 ba auf 78% 68 J. Gegenüber dem bisherigen Beſtandzins don 39 632„ 03 J ergibt ſich ſomit eine Ermäßigung von 3,68%. 5* Die General⸗Verſammlung des hieſigen Gabels⸗ berger Stenographen⸗Vereins fand am vergangenen Mittwoch im Hohenſtaufen ſtatt. Zur Tagesordnung ſtand in erſter Linie der Bericht über den vor 14 Tagen in Kaiſerslautern ſtattge⸗ habten Stenographentag des Südweſtdeutſchen Verbandes, welcher von Herrn Adolf Meh er in klarer erſchöpfender Weiſe erſtattet wurde. Demſelben iſt zu entnehmen, daß die Vertreterſitzung am Samſtag und entzückt. Sie iſt ein Gedicht der Kindheit, der Kindheit des hatte unternommen, es zu ſchreiben. Schon ſieben Jahre alt bleibt es einzig in ſeiner verehrungswürdigen Grazie, als ein Juwel zugleich und ein Spielzeug. Ebenfſo wie Humperdinck als Kenner des Volksliedes über⸗ lfeferte Weiſen mit ſeiner eigenen Erfindung vereinigt hat, ſo hat Frau Adelheid Wette zu alten Märchenerzählungen ihre freie Behandlung des Stoffes hinzugefügt. Auf dieſe Weiſe iſt jene pvolksthümliche Herzlichkeit zu Stande gekommen, die, ich wieder⸗ hole es, eines der hauptſächlichſten Verdienſte des Werkes iſt. Das Textbuch von Hänſel und Gretel, das Catulle Mendes mit einer Feinheit überſetzt hat, die ihm ganz den Reiz holder Kind⸗ lichkeit wahrte, weckt die Erinnerung an zahlreiche Erzählungen dieſes oder jenes Landes, Märchen, unter denen wir uns freuen unſeren Petit Poucet wiederzuerkennen. In der That, wie die ſteben Buben des guten Perrault, die im Walde verirrt über den Menſchenfreſſer triumphiren, ſo führt Hedbe der Knabe, und Gretel, das Mädchen, die Hexe irre. Die Brüder Grimm haben auch ſchon darüber in ihrer Weiſe ge⸗ prochen. Aber Richard Wagner, Humperdincks Lehrer, hat es ſehr richtig ausgedrückt:„Wenn der Franzoſe den Traum liebt, der handelt, ſo liebt der Deutſche die Handlung, welche träumt.“ Es iſt alſo ein Werk reiner deutſcher Träumerei, das wir ſoeben gehört haben. Wie konnten nicht zweifeln von den erſten Noten des Vorſpiels an, wo die Hörner leiſe die ſüße Melodie des Gebets exe verkündet, wo die Violinen den geheimnißvollen Reiz der Nakur beſingen, wo die Hauptmotive der Parkitur zum erſten Mal ertönen und auf die poetiſchſte und ſymphoniſchſte Weiſe mit einander verwoben werden.. Nachdem nun Alfr. Bruneau Einzelnen die Scenen des Humperdinckſchen Werkes durch⸗ fährt er weiter: heiteren Lachens, der ſchönen Träume. Kein Komponiſt vor ihm der Kinder vortragen, wo die Trompete die magiſche Gewalt der Abend in Kalferslaufern für die Mitglieder das größte Intereſſe haben mußte. In dieſer Sitzung, die ſich bis nahezu 2 Uhr Nachts ausdehnte, wurde eine Menge geſchäftlicher Gegenſtände erledigt und eine Kund⸗ gebung an den im Juli ds. Is. in Dresden ſtattfindenden Steno⸗ graphentag des Deutſchen Gabelsberger Stenographen⸗Bundes be⸗ ſchloſſen, dahingehend, daß die Vertreter der Bundesvereine ſich die Wahrung des Syſtems auf Grund der von Gabelsberger geſchaffenen Grundlagen als erſtes Ziel ſtecken und keine Rückſicht auf die gegneriſchen Beeinfluſſungen nehmen ſollen. Der von Herrn Graf erſtattete Jahresbericht über das abgelaufene Vereinsjahr wies eine rege Unterrichtsthätigkeit des Vereins nach, mußte aber doch einen Rückgang der ſtatiſtiſchen Zahlen gegen das Vorjahr verzeichnen, welcher daher rührt, daß die am hieſigen Platz immer häufiger werdende Gelegenheit zur Erlernung der Gabelsberger'ſchen Stenographie, indem dieſelbe an allen Schulen und in den kaufmänniſchen Vereinen gelehrt wird, einen Einfluß auf die Unterrichtsthätigkeit des Gabelsberger Stenographen⸗ Vereins ausüben mußte. Der Bericht gipfelte in der Bitte an die Mit⸗ glieder, ſich ſtets die Verbreitung der Stenographie angelegen ſein zu laſſen, denn je mehr Leute dieſelbe beherrſchen, deſto größer wird der Nutzen ſein, den die Schnellſchrift dem Einzelnen bietet. Der Kaſſen⸗ bericht zeigte einen Umſatz von über, 4000. Die Vorſtandswahl ergab folgende Vertheilung der Aemter: Vorſ.: Karl Scheffel, ſtell⸗ vertretender Vorſ. und Unterrichtsleiter: Hauptlehrer Kimmig, 1. Schriftführer: Adolf Meyer, 2. Schriftführer: Kullawy, Kaſſier: Rich. Graf, Bibliothekar: Karl Dörr, Beiſitzender: J. N. Sieber. * Vom Wounnemongt. Der nunmehr zu Ende gegangene Mai hat uns keine ſonderlichen Wonnen gebracht. Kühl und naß ſoll er ja für den Landwirth ſein; nun er war es reichlich, namentlich die letzten Tage. * Patentliſte. Mitgetheilt durch das Patent⸗ und techniſche Bureau von Paul Müller, Civil⸗Ingenieur und Patenl⸗Anwalt in Berlin NW., Luiſenſtr. 18. Vertreter: Joh. Biſchoff, Eivil⸗ Ingenieur, Mannheim, M 3, 7.— Patent Anmeldungen. K. 18,450, Galvaniſches Element. Dr. Carl Kaiſer, Heidelberg.— St. 6189. Vorrichtung, um bei Feuerungen zum Zwecke der Rauch⸗ verbrennung Luft mittels Strahlgebläſes einzuführen. W. Stabh, Ludwigshafen a. Rh.— II. 22,538. Strohbinde⸗Vorrichtung mit Strohſeilen. Mich. Geſellgen und Johann Ochßner, Mann⸗ heim.— Patent⸗Ertheilungen. 112,769. Verfahren zur Darſtellung dünnwandiger Hohlkörper aus Celluloid. Gummi⸗ und Celluloid⸗Fabrik, Neckarau⸗Mannheim.— Gebrauchsmuſter Eintragungen. 134,277. Hemdkragen aus Celluloid oder ſonſtigen feſten Stoffen, mit Schlitzen an den Knopflöchern und Schlitzen ohne Knopflöcher. J. A. Sproß, Kaiſers⸗ lautern.— 134,466. Durch einknöpfbare Aermel in ein Hauskleid verwandelbare Schürze. Ludwig Feiſt, Mannheim.— 134,342. Schädel von Hoch⸗ und Damwild, mit Anſätzen zum Befeſtigen von Hörnern und Geweihen in naturgetreuer Herſtellung aus dem Schädelknochen vollkommen ähnlichem Celluloid. W. Schmidt, Speher a. Rh.— 184,459, Teigrührvorrichtung mit auswechſelbaren Rührflügeln. Anng Roebelen, Karlsruhe. 134,278. Bienen⸗ Tränk⸗ und Futterapparat, aus einer Flaſche mit Drahtgewebever⸗ ſchluß in einer im Deckbrett angeordneten Blechhülſe mit Drahtgewebe⸗ boden. K. L. Müller, Kaiſerslautern.— 133,221. Pendelnd auf⸗ gehängte, ſich auf eine federnde Radachſe ſtützende Feder zur Auf⸗ nahme des Wagenobergeſtelles. Paul Schütze, Oggersheim, Pfalz.— 134,397. Mit Maßſtab und Bleiſtifthalter verſehenes Taſchenmeſſer. D. Kinzinger, Pforzheim.— 134,460. Zigarre mit drei vom Mund⸗ ſtück auslaufenden, ſpiralförmig umeinander gewundenen Theilen, die am anderen Zigarrenende neben einander liegen. Landauer Tabak⸗ manufaktur, Landau, Pfalz. * Die Dienſtzeit des Herrn Oberbürgermeiſters Beck iſt im November d. J. umgelaufen. Die Neuwahl ſoll im Einver⸗ ſtändniß mit dem Bürgerausſchuß vom Großh. Bezirksamt bereits für Mitte Juni ausgeſchrieben werden. Die Wiederwahl unſeres ſeit⸗ herigen hochverdienten Stadtoberhauptes iſt eine ſo ſelbſtberſtänbliche Sache, daß darüber wohl kein Wort weiter zu verlieren ſein dürfte. * Das ſtädtiſche Freibad wurde heute Morgen eröffnet. Die ſtadträthliche Abnahme fand im Laufe des Morgens ſtatt. Dasſelbe iſt vollſtändig neu renovirt und hat ſich in ſeinem Aeußeren ſehr zu ſeinem Beſten verändert. Der erſte Badende(um 6 Uhr früh) war, wie die„Volksſtimme“ berichtet, Stadtrath Dreesbach. Temperatur 12 Grad Reaumur. * Die Sperre iſt von den Arbeitern verhängt worden über die Kunſtſchloſſerei von J. Neuſer und über die Poſamentenfabrik von Heinrich Schlu pp. »Ziehung der badiſchen Prämienlooſe. Bei der heutigen Ziehung der Prämienlooſe von 1867 entſtelen 120 000 Mark auf Nr. 53 930; 36 000 Mk. auf Nr. 89 749; 12 000 Mk. auf Nr. 16001; 4800 Mk. auf Nr. 118 038; 2400 Mk. auf Nr. 98 054 und 104 508. Aus dem Großherzogthum. 1J. Karlsruhe, 31. Mai. Aus der letzten Stadtrathsſitzung iſt zu erwähnen: Durch einen Beſchluß des Stadtraths vom 30. Mai wird dem Großh. Miniſterium des Innern, das, wie bekannt, aus Mitteln der Staatskaſſe Handwerkern, Gewerbetreibenden, Kleininduſtriellen, Werkmeiſtern und Arbeitern, ſowie ſonſtigen gewerblichen und tech⸗ niſchen Sachverſtändigen Geldbeihilfe zur Erleichterung des Beſuches der Weltausſtellung in Paris gewährt, aus der Stadtkaſſe die Summe von 1000% behändigt und der Beſtimmung, dieſen Betrag zu ähn⸗ „Das Fehlen jeder Verwicklung, jeder Intrigue, die abſolute Einfachheit, die gewiſſe Hörer überraſcht hat, ruft meiner An⸗ ſicht nach gerade die angenehme Wirkung dieſer Oper hervor. Humperdincks kunſtvolle Muſtk iſt, ich wiederhole es, nicht nur auf die feinſte, ſorgfältigſte und ſubtilſte Art gearbeitet, obwohl ſie ihre freie volksthümliche Ausdrucksweiſe beibehält, ſie bezeichnet auch mit ebenſoviel Präciſion als Beredſamkeit die verſchieden⸗ artigſten Charaktere der handelnden Perſonen. Ueber die Aufführung iſt Bruneau des Lobes voll. Mlle. de Craponne als Hänſel, Mlle. Rioton als Gretel, Mlle. Delna als Hexe, M. Del⸗ vohe als Vater, Mlle. Dhumon als Mutter, Mlles. Maſtio und Daffetye als Sandmännchen und Thaumännchen waren vorzüg⸗ liche Vertreter ihrer Rollen. Die Orcheſterleitung durch Meſſager war hervorragend und die Ausſtattung glänzend. Beſonders die Walddekoration lobt Bruneau. Sein Bericht ſchließt:„Der Er⸗ folg war, wie ich es erwartete, durchſchlagend.“ — Lynchjuſtiz. Einen Akt kraſſeſter Thierquälerei verübte in München den N. Nachr. zufolge ein Herrſchaftskutſcher. Er fuhr nämlich„aus Jux“ eine Taxameterdroſchke, um, wie er ſagte, das Pferd zu kuriren. Die Kur beſtand darin, daß der Rohling ohne jede Urſache in beſtialiſcher Weiſe auf das Thier einſchlug. Zwei Paſſanten verſuchten auf den Wagen zu ſpringen, um den Kutſcher zurückzuhalten, aber vergeblich, denn der rohe Menſch hieb immer mehr auf das Pferd ein, ſo daß dieſes ſchließlich durchging. Die raſende Fahrt ging durch die Frauen⸗ und Blumenſtraße zur Theklaſtraße bis zur Rumfordſtraße, wo der Wagen angehalten werden konnte. Die empörte Menſchen⸗ menge riß den Kutſcher vom Bock und ließ ihm unter hundert⸗ ſtimmigem Beifall mit Fäuſten und Stöcken die wohlverdiente Züchtigung zu Theil werden. Wie groß der Skandal war, iſt daraus zu entnehmen, daß die Schutzmannſchaft bis von der Sendlingerthorwache requirirt werden mußte. Inzwiſchen war Iſchelr Beihilfen zit Gunſten heſiger Gewerbekreibender und Arbeſter Rheiniſche zu verwenden. Nach einem dem Stadtrath vorliegenden Bericht des Polizeipräſidiums hat ſich der Betrieb der Berliner elektriſchen Straßenbahnen mittelſt Aktumulatoren im Allgemeinen recht gut be⸗ währk: Es beſteht darnach für die hieſige Straßenbahngeſellſchaft wenig Hoffnung, daß ihrem Geſuche um Einführung einer oberirdiſchen Leitung durch die Stadt in abſehbarer Zeit wird entſprochen werden. Nach einer Mittheilung des Tiefbauamts, daß die ſtädtiſche Rheinbad⸗ anſtalt zur Benützung im Freien Rhein bei Maxau aufgefahren iſt, iſt die Gelegenheit im Rhein zu baden von jetzt ab gegeben. [J Karlsruhe, 1. Juni. Heute ſind 25 Jahre umfloſſen, ſeit Oberbürgermeiſter Schnetzler, der damals ſtellvertretender Amt⸗ mann war, in die Dienſte der Stadt getreten iſt. Zu Ehren des Jubilars findet am 9. Juni in der Feſthalle ein vom Bürgerausſchuſſe veranſtaltetes Bankett ſtatt. Der„Liederkranz“ brachte geſtern Abend Herrn Schnetzler, welcher Ehrenmitglied des Vereins iſt, ein Geſangs⸗ ſtändchen. Pfalz, Jeſſen und Umgebung. * Neuſtadt a.., 31. Mai. Der Schriftſteller Ed. Joſt, der vor vierzehn Tagen hier verhaftet wurde, weil er angeblich in Naum⸗ burg leichtfertige Schulden gemacht haben ſollte, iſt von dem dortigen Gericht freigeſprochen worden und bereits wieder in der Pfalz ein⸗ getroffen. Er erklärt im„Pfälz. Kur.“ ſeine Verhaftung ſei die Folge davon geweſen, daß ein Naumburger Gaſtwirth, dem Joſt früher 6%/ ſchuldete, aber ſchon im Oktober zurückgezahlt hat, ihn wegen„Betrugs“ anzeigte. Joſt hat nun den Spieß umgedreht, und der Gaſtwirth wird ſich wegen wiſſentlich falſcher Anzeige vor Gericht verantworten müſſen. * Darmſtadt, 31. Mai. Die Regierung hat an die Zweite Kammer eine Vorlage gelangen laſſen, wonach ein Betrag von 25 000 Mark für eine weitere Tiefbohrung auf Thermalwaſſer in Bad⸗Nau⸗ heim zu Laſten des Kurfonds angefordert wird. Auf Grund der Studien über die geologiſchen Verhältniſſe des Untergrundes von Bad⸗ Nauheim und auf Grund der ſpeziellen Erfahrungen in dieſem Winter iſt anzunehmen, daß in einiger Entfernung von dem neuen Sprudel noch ein vierter Sprudel erbohrt werden kann. In Folge der Er⸗ bohrung des neuen Sprudels iſt ſchon jetzt der Zudrang von Bade⸗ gäſten in Bad⸗Nauheim ſo groß, daß jedenfalls in dieſem Sommer wiederum die Zahl der abzugebenden Bäder ſich bedeutend ſteigern wird. * Mainz, 31. Mai. Ein Stellenvermittelungsſchwindler, der hier und in Wiesbaden ſein unſauberes Gewerbe betrieb, hatte ſich in der Perſon des Agenten Eduard Martin Lehninger aus Liebenwerdg vor der Strafkammer zu vergntwortken. Der Angeſchuldigte hatte im Herbſt über 100 hieſige Stelleſuchende um bedeutende Geldbeträge ge⸗ bracht. Er inſerirte ſein Büreau in hieſigen und auswärtigen Zeitungen. Dem Knechte Karl Vohl aus Berod und dem Hausmeiſter Michael Koltes aus Tellingen nahm er mehrere hundert Mark ab, wofür er ſie als Theilhaber in ſeiner Wiesbadner Filiale— ein leeres Zimmer!— einſetzte. Die beiden Letzteren ſind mitangeklagt des Betruges, wurden aber freigeſprochen; ſie gehören ſelbſt zu den Be⸗ trogenen. Lehninger wurde zu 294 Jahren Gefängniß verurtheilt. b Vom Niederwalddenkmal, 30. Mai. Die Delegation des Deutſchen Krieger⸗Bundes in Newyork auf ihrer Deutſchlandsfahrt beging geſtern, Dienſtag, in Verbindung mit den Kriegervereinen von Rüdesheim und Aßmannshauſen eine erhebende patriotiſche Feier am Niederwalddenkmal. Nachdem der Vorſttzende des Rheingauer Krieger⸗ verbandes, Herr von Beckerath, die amerikaniſchen Kameraden begrüßt hatte, dankte der Präſident des Deutſchen Krieger⸗Bundes in Newyork, Herr Richard Müller, mit beredten Worten, und gelobten die einſtigen Soldaten der deutſchen Armee, im fernen Weſten ihr altes Vaterland nie zu vergeffen. Als Zeichen treuer Anhänglichkeit wurde ein Lorbeer⸗ kranz mit der amerikaniſchen Schleife am Denkmal niedergelegt. Die Aßmannshäuſer Kurkapelle ſpielte darauf die„Wacht am Rhein“ und andere patriotiſche Weiſen. Unter Vorantritt der Kurkapelle und unter Führung des Aßmannshäuſer Kriegervereins wurde alsdann nach Aß⸗ mannshauſen marfchirt. Dort angelangt, hielt Herr Bürgermeiſter Schmitz eine herzliche Begrüßungsanſprache, die bei den Daeutſch⸗ Amerikanern lebhaften Wiederhall fand. Nunmehr wurden in dem alten ſchattigen Kurpark, unmittelbar am Rhein, gegenüber der Burg Rheinſtein, einige Erfriſchungen eingenommen und nach einer ein⸗ ſtündigen Raſt alsdann mittelſt Motorbooten die Fahrt nach Rüdes⸗ heim angetreten. In dem erſten Boote hatte die Aßmannshäuſer Kur⸗ kapelle Platz genommen und unter Muſikklängen und Böllerſchüſſen danmpfte man ſtromaufwärts, noch lange begleitet von lebhaften Zu⸗ rufen und Tücherwinken. Die auf nationalem Grunde baſtrende Deutſchlandsfahrt, welche gleichſam einen Triumphzug durch Deutſch⸗ land darſtellt, verdanken die deutſch⸗amerikaniſchen Krieger dem raſt⸗ loſen Bemühen des amerikaniſchen Schriftſtellers S. Steinberg in Hamburg. * Möllſtein, 31. Mai. Vom hieſigen Schöffengericht wurden die drei Sprendlinger Einwohner Namens Mittwich, Haas und Bern⸗ hard wegen Weinverfälſchung in beträchtliche Strafen genommen. Der erſte Angeklagte, als der am meiſten Belaſtete, erhielt 600 Geld⸗ ſtrafe; Haas, welcher aus 5 Stück Naturwein mit Treſtern 80 bis 60 Stück fabrizirt und dieſelben bis 170 per Stück verkaufte, erhielt eine Geldſtrafe von 400%; Bernhard ſtellte aus 7 Stück Naturwein und 15 Zentner Roſinen 32 Stück Wein her, welche zu 176% per Stück zum Verkauf kamen. Die Strafe für B. iſt ebenfalls 400 ,. Drei weitere Angeklagten, welche ebenfalls die Weinvermehrung im ausgedehnteſten Maße trieben, mußten freigeſprochen werden, weil ſie ihre Weine für das verkauften, was ſie khatſächlich waren. * Würzburg, 31. Mai. Das 4jährige Mädchen des Ingenieurs Kecker ſtürzte aus einem Manſardenfenſter und war ſofort lodk. aber ein berittener Schutzmann eingetroffen, ferner auch der Taxameterkutſcher mit der zweiſpännigen Equfpage des Herr⸗ ſchaftskutſchers. In dieſe wurde der Rohling verbracht und von einem Schutzmann der Polizeidirektion zugeführt, während dem Wagen eine johlende und pfeifende Menſchenmenge folgte. Das mißhandelte Pferd, das ganz in Schweiß gebadet und aus vielen Wunden blutend zitternd daſtand, wurde ausgeſpannt und in ſeine Stallung geführt. Die Menſchenanſammlung war ſo groß, daß der Betrieb der Ringlinie einige Zeit ſtockte. Eine Sondervorſtellung vor einer Gerichts⸗ kommiſſion. Eine eigenartige Vorſtellung wird demnächſt im Apollo⸗Theater zu Hamburg ſtattfinden. Drei Tanzſängerinnen haben durch den dortigen Rechtsanwalt Dr. Friede gegen Direktor Grell von Hornhardts Etabliſſement eine Klage wegen Nicht⸗ erfüllung eines geſchloſſenen Vertrages bei der Civilabtheilung des Landgerichts Hamburg anſtrengen laſſen. Der Beklagte machte geltend, daß die Klägerinnen in künſtleriſcher Beziehung nicht den nöthigen Anſprüchen genügt hätten. Das Gericht er⸗ nannte deßhalb den Direktor des dortigen Apollo⸗Theaters Piefo zum Sachverſtändigen, der die Fähigkeiten der Klägerinnen be⸗ gutachten ſoll. Piefo ſtellte ſein Etabliſſement zur Vorführung der künſtleriſchen Leiſtungen behufs Begutachtung zur Verfügung und das Gericht nahm dies Anerbieten des Direktors an. Es verfügte, daß die Klägerinnen, welche gegenwärtig in Borlin En⸗ gagement haben, nach Hamburg fahren und ſich während der Vor⸗ ſtellung im Apollo⸗Theater produciren ſollen. Zu dieſem Be⸗ hufe iſt der Termin auf den 31. Mai Abends anberaumt. Die Mitglieder der Civilabtheilung des Landgerichts, ſowie die Par⸗ teivertreter werden ſich ebenfalls im Apollo⸗Theater einfinden, um die Leiſtungen der Klägerinnen auch aus eigener Anſchauung zu beurtheilen ů Nr PFrr Ta e WWSSne n ern 8008 — — E Seen En Sa er2 »—=: rM—⏑ rn * N * N 1 2. lt N le S N eae eeen eereeeeeeeeeeeee 7 Waunheim, 1. Juni. General⸗Anzeiger. 3. Seite. Sport. Fuftballſport. Am Pfingſtmonkag ſpielt hier eine repreſen⸗ tative Mannſchaft der Schweiz gegen eine ſolche des Mannheimer Fuß⸗ allbundes. Das Schweizer Team, das aus den beſten Leuten der 55 dürfte, hat außerdem das Zukunfts⸗Rennen in's Auge gefaßt. Städte Genf, Lauſanne, Pverdon und Zürich zuſammengeſetzt iſt, lautet: Goal: Forſter; Backs: Negretti II, Engelke; Halves: Dégérine, Iweins, Devitte; Forwarts: Flower, Negretti I, Mac Pherſon, Chaffy, Forgau. Als Unparteiiſcher wird Herr Benſemann fungiren. Das Wettſpiel, welches das erſte internationale in Mannheim iſt, ver⸗ ſpricht großartig zu werden, da Mannheim den Gäſten eine ziemlich ebenbürtige Mannſchaft gegenüber zu ſtellen vermag. Das Team trifft Montag früh hier ein, nachdem es bereits Samſtag und Sonntag gegen Stuttgart, bezw. Karlsruhe geſpielt hat. Das Wettſpiel ſelbſt findet Nachmittags 3 Uhr auf dem Exerzierplatz, der von den Herren Pächtern in liebenswürdiger Weiſe zur Verfügung geſtellt wurde, ſtatt. Das titl. Publikum wird erſucht, das Eindringen in den Platz zu ver⸗ meiden, da hierdurch das Spiel ſehr gehemmt wird. * Der Badiſche Rennverein Mannheim beruft für den 16. Junt ſeine Generalverſammlung ein, um Abänderung der Sta⸗ tuten, Umwandlung in einen eingetragenen Verein nach dem Bürger⸗ lichen Geſetzbuch und Neuwahl des Comités vorzunehmen. * Bei den Rennen in Stuttgart⸗Weil ſiegten von den Pferden, die auf der Mannheimer Bahn gelaufen ſind: im Ver⸗ kaufs⸗Hürdenrennen Lt. Dulon's„Tickford Abbot“, Reiter Rittmeiſter Eſchborn(Zweiter Lt. Lucius'„Recept“, Reiter Lt. von Kayſer)) im Herzog⸗Philipp⸗Rennen Lt. Schepke's „Khloe“.(Zweiter war Et. v. Kayſer's„Cythöre“, der gegen den Sieger wegen Verfehlens einer Flagge Proteſt einlegte, ſodaß„Kyloe“ diſtanzirt und„Cythsre“ für den Sieger erklärt wurde.) * Zürich, 31. Mai. Der See⸗Club Zürich hat beſchloſſen, an der Frankfurter Regatta theilzunehmen und dabei nur erſte Rennen zu beſetzen, um ſeinen Mannſchaften Gelegenheit zu geben, im Wett⸗ bewerb mit erſtklaſſigen Mannſchaften ihre Fähigkeiten zu entwickeln. Insbeſondere iſt auch die Beſetzung des Renyens um den Kaiſerpreis in Ausſicht genommen.— Auch der Seeklub Luzern will ſich an der diesjährigen Frankfurter Regatta betheiligen. * Die franzöſiſchen Nennungen für Baden⸗Baden. Um auf die Nennungen nochmals einzugehen, ſo ſei auf das vollſtändige Fehlen des im Vorjahre ſo erfolgreichen Stalles Juigné⸗Arenberg bereits aufmerkſam gemacht. Dagegen ſind einige neue Namen hinzu⸗ gekommen. So hat vor allen Dingen der große Stall der Madame Menier ein ſehr lebhaftes Intereſſe gezeigt und auch ein ſo gutes Pferd wie Cap Martin genannt. Monſteur Gadola, der dem letzten Meeting perſönlich beigewohnt hat, iſt durch die an Ort und Stelle gewonnenen Eindrücke zu mehrfachen Unterſchriften veranlaßt worden, zu denen der als Zweijähriger zur erſten Klaſſe ſeines Jahrganges gehörende Ramadan zählt. In den Herren Comet, Caillault, Lahaire, dem Herzog bon Feltre, dem Marquis Trach u. ſ. w. treten andere Mitglieder fran⸗ zöſiſcher Sportkreiſe hinzu, die bisher noch keine Beziehungen zu dem internationalen Meeting beſeſſen hatten. Monſteur E. Blanc, deſſen Farben vorige Saiſon zum erſten Male in Iffezheim erſchienen waren und mit Soſpiro zum zweiten Male den Großen Preis Monſ. Veil⸗Picard, der treueſte und dauerndſte Freund des Schwarz⸗ wald⸗Platzes, wiederum nicht fehlt, iſt eine ſelbſtverſtändliche Sache. Schließlich mag auch noch erwähnt ſein, daß Monſ. Esſhaw trotz des Kölner Verlagens von Sweetheart vor einem erneuten Verſuche auf einer deutſchen Bahn nicht zurückſchrecken zu wollen ſcheint. Was die engagirten Pferde anbetrifft, ſo ſind Ramadan und Cap Martin bereits hervorgehoben worden, doch ſtellen auch Roberſart, Kiß, Clever, Inortier Latin eine ganz anſtändige Klaſſe vor. So viel über die Flach⸗Rennen. In den Hinderniß⸗Rennen muß die Zahl der fran⸗ Jöſiſchen Unterſchriften geradezu überraſchen. Eine ganze Reihe ange⸗ ſehener Ställe hat ſich für dieſelben in's Zeug gelegt, ſo diejenigen der Grafen Compaigno und Songeon, der Barone Leonino und Niviére, der Herren Fiſchhof, Hirſchfeld, Maurain und Bouſſod, außerdem auch Monf. Le Gallais, der ſchon mit Pimprenelle in Köln geweſen iſt. Das ſind gute Anzeichen für die Internationalität des„Sports“ zwiſchen Flaggen. Unter den angemeldeten Pferden iſt Bucheron das namhafteſte, doch haben auch Mathias, Fanum, Le Superbe, Glanville und andere mehr eine angemeſſene Form aufgewieſen. Alles in Allem aber merkt man auf's Ueberzeugendſte, daß die Beliebtheit der Badener Rennen in Frankreich noch ſtändig im Steigen begriffen iſt. 1 Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Spielplan des Großh. Hoftheaters in Karlsruhe. a) Im oftheater Karlsruhe: Pfingſt⸗Sonntag, 3. Juni:„Die Räuber“; fingſt⸗Montag,.:„Triſtan und Iſolde“; Dienſtag,.:„Martha“ oder„Der Markt von Richmond“; Donnerſtag,.:„Die Herren Söhne“; Freitag,.:„Tell“, große Oper mit Ballet in 4 Akten; Samſtag,.:„Götz von Berlichingen mit der eiſernen Hand“; Sonntag, 10.:„Regina“. Mittwoch, 6. Juni: b) Theater in Baden: von heute“ 00 Im Neuen Kgl. Opernhauſe zu Berlin ſoll nächſtens der „Mikado“ durch erſte Kräfte der Hofoper zur Aufführung gebracht werden. In Folge der andauernd ſchlechten Geſchäfte im Opernhaus wie im Schauſpielhaus und zur Aufbeſſerung der Finanzen hat die Generalintendanz ſchon ſeit geraumer Zeit die Operette in den Spiel⸗ plan aufgenommen, und iſt auch mit dem erſten Stück dieſer Art geſchäftlich auf ihre Rechnung gekommen. Tod eines franzöſiſchen Komponiſten. In Toulouſe ſtarb im Alter von 81 Jahren Louis Deffes, der Direktor des dortigen Konſervatoriums. Deffss war ein geſchätzter Komponiſt und die franzöſiſche Bühne verdankt ihm zahlteiche Partituren, wie:„'Anneau 'argent“,„Les Petits violons du Roi“ Le Café du Roi“,„Paſſe Minuit“ u. ſ. w. Atueſte Nachrichten und Celegramme. * Augsburg, 31. Mai. Wie die„Augsburger Abdzig.“ aus authentiſcher und mediziniſcher Quelle erfahren haben will, leidet König Otto an Blaſenkrebs und hat in letzter Zeit aufallend viele lichte Momente. 1*** (Privat⸗Telegramme des„Geueral⸗Anzeigers.“) * Darmſtadt, 1. Juni. In der heutigen Sitzung der 2. Kammer interpellirte der Abg. Schmeel die Regierung wegen des Standes der Verhandlungen über den Ankauf der Fürſtlich Jſenburg⸗Bierſteinſchen Waldungen. Der Abg. Schmidt brachte einen von ſämmtlichen Abgeordneten der Kammer unterzeichneten Antrag ein, die Regierung zu erſuchen, den Wald käuflich zu erwerben, eventuell bei einer Verſteigerung entſprechende Gebote zu machen. * Potsdam, 1. Juni. Die große Parade der Potsdamer Garniſon fand heute Vormittag im Luſt⸗ garten ſtatt. * Magdeburg, 1. Juni. Da mit dem heutigen Tage das Zucker kartell in Kraft tritt, zogen heute vieRafftnerien ſämmtliche Offerten vom Markte zurück. In den nächſten 12 Tagen ſollen keine Verkäufe ſtattfinden, dann ſetzt das Kartell die Preiſe für das Inland feſt. * Konitz, 1. Juni. Bis geſtern Abend herrſchte Ruhe; dann begannen die Anſammlungen. Militär zog auf, wie am erſten Abend. Landrath von Zeblitz ritt durch die Straßen und hielt eine „Jugend Anſprache an die Menge, vie ſich daraufhin beruhigte und ihm ein Hoch ausbrachte. ausgeſtellt. * Paris, 1. Juni. Den Blättern zufolge wird ſich die Kammer, nachdem die Regierung die Entſcheidung der Kam⸗ mer über die Amneſtievorlage und die Reform der Getränkeſteuer ſowie über die Vorlage zur Vertheidigung der Küſten und Kolo⸗ nien eingeholt hat, Ende Juni bis nach Schluß der Aus⸗ ſtellung vertagen. * Lyon, 1. Juni. Geſtern erfolgte zwiſchen einem Wagen der elektriſchen Straßenbahn und einer Rangirmaſchine ein Zuſammen⸗ ſtoß. Ein Paſſagier und ein Straßenbahnbeamter wurden ge⸗ tödtet, der Heizer und etwa 12 Perſonen wurden verwundet. * London, 1. Juni. Reuter. Die Abendblätter ver⸗ öffentlichen eine Depeſche aus Kapſtadt von geſtern, derzufolge eine Anzahl Aufſtändiſcher eine kleine Abtheilung engliſcher Truppen bei Douglas(Kapkolonie) überfiel, und 16 Mann, einſchließlich des kommandirenden Oberſten tödtete. * 4 4. Die Unruhen in China. * Tientſin, 1. Juni. Reuter. In den Gebäuden der Chartered Bank, der Weingroßhändler Caldbeck, und MacGregos ſowie der Equitable⸗Verſicherungsgeſellſchaft brach Feuer aus. Die Bank wurde gerettet, die beiden anderen Geſchäfte ſind völlig ausgebrannt. * Peking, 1. Juni. Das Tſungliyamen zog ſeinen Ein⸗ ſpruch gegen die Entſendung der fremdländiſchen Schutztruppen zurück. Die Lage iſt jetzt ruhig, aber es liegt noch immer Grund zur Beſorgniß vor. Mannheimer Handelsblatt. Conrszettel der Mannheimer Effekteubörſe vom 1. Juni. Während der Nacht wurden spieder Militärpoſten Obligationen. Stagatspapiere. Pfandbrieſe, 5 4 Bad i— 4 Rhein. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.— 80%„ 185 Nb 94.00 63 3 75 55 M. 91.29 55 2½% Oblig. Mart 96,40 ½%„„„„ 0 120 bz 3½%%„ 1886 98.40 öz 3%„„„ Communal] 91.20 bz 34%„1802094 5480%% Fitndteraunlehen. 5 „ 55 0% Freiburg i. B. 92.— 3 Karlsruher v. J. 1896 86.— 8 47., T. 100 Looſe 189.— b4½% Ludwigshafen M. 101.— 8 3 Bayer. Obligationen 93.60 bi 4 5 50 98.50 bz F5V 84.30 bö 3⁸ 75 91.— B 3½ Deutſche Reichsanlelhe.155 J3½ Maunheimer Obl. 185 92 8 5— 5 58 15 30¹ 15 55 1888 92.— 9%„ 4 86.20 bz 37„5„ 99. B 195 Preuß. Conſols 7 0 15 3%„„„ s 92.— 03 %% 8 86.46 5 Indaſtrie⸗Holſgatſonen 5 4½ Bad. A⸗G f. Ahſchifff. 101.50 G 4. 9 Kleinlein Heidelb.. 2 4½ Elektr. W. Lahmeyer u. Co.“—.— Eiſenbahn⸗Aulehen. 4 Genzwühle 102 50 f 4. Pfälz.(Zudw. Max Nord) 100.40 bz 4½ Speherer Ziege werke 103 40 8„ 5 75 92.80 bz 4½ Vereln Cheut Flabriken 101— b3 3½„ convertirte 92.20 bf 4½ Zellſtofffabrik Waldhof 104.— bz Aktien. Pfalzbrau. v. Geiſel u. Mohr] 95.— 8 50 5 Brauerei e 3 5 8 e 1 24.— 15 Schroedl Heidelber 51.— 6 Speyer 50% B 130.— G 5 ee 15 126.— Mannheimer Bank 124.7 G„ Schwetzingen 70.50 G Oberrhein. Bank 124.— d.„Sonne Weltz Speyer 152. G F 85 1 5 185„. Storch, Sick„ II1. 6 3, Ohp.⸗Bau„ Werger, Worms 95.— Ae e ende Wormſer Brauhaus v. Oertge 135,50 0. A e e 163.50 55 Pfälz. Preßh. u. Spritſabr. 124. hein. Hyp.⸗Bar 5⁰ 0 Südd. Bank 112.80 G Trausport Süddeutſche Bank(äunge) Akt.]—.— and Verſicherung. Eiſenbahnen. Gutjahr⸗Aktie 123.— Pfälziſche Ludwigsbahn 222.— bf f 117— „ Maxbahn 144.— bz 113.— B Nordbahn 128.— bö d 250.— Heilbronner Straßenbahnen—.—„ Schifffahrt⸗Aſſecuranz 535.— G + Chemiſche Jnduſtrie. Continentale Berſicherung 360.— 8 .G. f. chem, Jubduſtrie 121.75 G Mannheimer Verſicherun.— Badiſche Anilin⸗ u. 15 400.— 5pe aft 7 75 7„„%½ jungeſ—.— ürtt, Trausportberſich.— Chem, Fabrik Goldenberg 192.— G Induſtrie. 118 Fabel Gernsheim 80.— Act.⸗Geſellſch. f. Seilinduſtrie 179.50 G Verein chem. Fabrlken 182.— Dingler ſche Maſchinenfabrik 174.— Verein D. Oelfabriten 109.— G Weſteregeln Alkal. Stamm 213.— Emaillirfabrit Kirxweiler 121.50 5z Borzug 104.— G Emaillirwerke Mafkammer 115 0 * Ettlinger Spinnerei.— 6 Braueveien. N Fba 98 5 Bad. Brauerei 158.— B Karlsr. Nähmf. Hald u. Neu.5 Binger Aktienbierbrauerel 100.— G Mannh. Gum.⸗ u. Asbeſtfabr. 88.— Durkacher Hof vorm. Hagen 75 Vſe. Mahm 85— 15 Eichbaum⸗Brauerei.50 G fälz. Nähm. u. Fahrräder.— Glefantenbräu Rühl, Worms 106. G Portl.⸗Cementwk. Heidelberg 160. Hrauerel Ganter, Freiburg 109. 4 Neen e 1 1 85 Kleinlein, Heidelberg 148.— erein Speyerer Zlegelwerke Homburger Meſſerſchmitt 100. ellſtofffabrik Waldhof 230.— 8 Ludwigshafener Braueret—.— Zuckerfabrik Waghäuſel 83.— G Mannh. Aktienbrausrei 167.— B Zuckerrafſinerie gannheim 125— G Mannheimer Effektenbörſe vom 1. Juni. Heute notirten Mannh. Lagerhaus⸗Aetien 113 pEt. B. Umgeſetzt wurden Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und Fahrräder⸗Aktien zu 80 pet. und blieben noch zu dieſem Kurſe geſucht. 18 Getreide. Mannheim, 31. Mai. Die Tendenz war ruhig; amerikaniſche Offerten liegen des geſtrigen Feiertags wegen nicht vor. Preiſe per Tonne eit Rotterdam: Saxonska M. 184—135, Südruſſiſcher Weizen M. 125—143, Kanſas II. M. 123—124, Redwinter M. 129, Ja Plata fag. M. 124—126, feinere Sorten La Plata M. 128—131, Ruſſiſcher Roggen M. 113, Weſtern⸗Roggen M.—, Mixed⸗Mais M. 87.50, La Plata⸗Mais xye terms M. 89, Ruſſiſche Futtergerſte M. 109. Weißer amerik. Hafer M. 103, Ruſſiſcher Mittelhafer M. 99—106, Prima ruſſiſcher Hafer M. 107—117. Fraukfurt a.., 1. Juni.(Effektenbörſe). Anfangscourſe. Kreditaktien 228.50, Staatsbahn 139.—, Lombarden 28.90, Egypter 4% ungar. Goldrente 96.80, Gotthardbahn 140.50, Disconto⸗ Commandit 185.70, Laura 256.—, Gelſenkirchen 201.—, Darmſtädter 187.80, Handelsgeſellſchaft 158.80. Tendenz: feſt. Frankfurter Effekteu⸗Societät vom 31. Mai. Oeſterr. Creditaktien 228.10, Diskonto⸗Kommandit 185.40, Deutſche Bank 198, Nationalbank 137.50, Berliner Handelsgeſellſchaft 157.50, Wiener Bankverein 128.30, Banque Ottomane 113.50. Lombarden 28.90, Northern 77.30, Gotthard 140.40, Schweizer Central 146, Schweizer Nordoſt 91.90, Schweizer Union 81.60, Jura⸗Simplon 88.40, Zproz. Portugieſen 25.30, 5proz. amort. Mexikaner 41.50, 4proz. Spanier 72.80, Aproz. Italiener 95.10, Aproz. Ungar. Gold⸗Rente 96.90, Eſch⸗ weiler 261, Bochumer 242.60, Gelſenkirchen 209.90, Harpener 221.50, iberniga 229.30, Laura 254, Oberſchleſ. Eiſen⸗Ind. 158.10, Allgem. lektr.⸗Geſ. 241.30, Glektr.Geſ. Siemens u. Halske 170.50, Buderus Eiſenwerke 118.20, Chem. Werke Albert 168, Höchſter Farbwerke 384, Allem. Lokal⸗ und Straßenbahn 174. Berliu, 1. Junti.(Telegr.) Effektenbörſe. Die Börſe ſetzte für Montanwerthe prozentweiſe höher ein. Die Aufwärtsbewe gung brachte man in Zuſammenhang mit der geſtrigen Steigerung der Federal Steel Co, in Newyork, ſowie mit den geſtrigen Meldungen von den inländiſchen Induſtriebezirken. Banken feſt. Von Fonds 3proz. Deutſche Anleihen kräftig anziehend. Privatdiskont 4% 70* VBerlin, 1. Juni.(Effektenbörſe). Anfangscourſe. Kreditaktien 223.50, Staatsbahn 139.30, Lombarden 28.50, Disconto⸗Commandit 185.60, Laurahütte 256.25, Harpener 223.75, Ruſſiſche Noten—.—. Schlußcourſe. Ruſſen⸗Noten ept. 216,20, 3½% Reichsanleihe 95.70, 8% Reichsanleihe 37.70. 4% Heſſen 103.30, 3% Heſſen 83.70, Italiener 95.10, 1860er Looſe 136.20, Lübeck⸗Büchener 145.—, Marien⸗ burger 77.20, Oſtpreuß Südbahn 90.20, Staatsbahn 189.70, Lom⸗ barden 28.90, Canada Paeifie⸗Bahn 94.20, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aktien 152.10, Kreditaktien 224.,10, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 159.—, Darmſtädter Bank 138 40 Deutſche Baukaktien 193.— Diseonto⸗Commandit 188.50, Dresdner Bank 156.60, Leipziger Bank 168,10, Berg.⸗Märk. Bank 151.50, Dynamit Truſt 156.70, Bochumer 2420, Coioldedden Ser Ler nnnden 18 8. Gelſenlegeer 6 4% Frk.Hyp.⸗Pfob. 4% Pf 211.60, Harpener 228.75, Hibernſa 23.— Faurahütte 256.70 Licht⸗ und Kraft⸗Anlage 108.—, Weſteregeln Alkaliw 211.70, Aſcherslebener Alkali⸗Werke 147.50, Deutſche Steinzeugwerke—.—, Hanſa Dampf⸗ ſchiff 152.10, Wollkämmerei⸗Aktien 165,20, 4% Pf⸗Br. der Rhein⸗ Weſtf, Bank von 1908 99.90, 3% Sachſen 84.—, Stettiner Vulkan 241.50, Mannheim Rheinau 116.50. 3½% Badiſche St. Obl. 1900 93.50. Privatdisconto: 4¼½%, Frankfurter Börſe. Schluß⸗Curſe, Wechſel. 31. 1 kurz 168.92 168.92 „ 81.02 81.21 kurz 76.55 76.50 London„ 204.45 20482 lang 204.50 204.40 Staatspapiere. 3½ Dſch.Reichsanl] 35.20.] 95.85 3 7 95.10 95 85 86.20 87.50 95.15 95,.25 95.30 95.45 86.40 87.70 81. 2 81.21 80.80 84.31 16.88 Amſterdam Belgien Italien Paris kurz Schweiz. Plätze„ Wien 7 Napoleonsd'or A. Deutſche. 4 Oeſterr. Goldr. 4½ Oeſt, Silberr. 4¼ Oeſt. Papierr, 4½ Portg. St.⸗Anl. 3 dto. äuß. 4 Ruſſen von 1880 4rufſ.Staatsr. 1894 4 ſpan. ausl. Rente 1 Türken Lit. D. 4 Ungar. Goldrente 5 Arg. innere Gold⸗ Anleihe 1887 4 Egypter uniſieirte 5 Mexikaner äuß. 8 5 inn. Verzinsl. Looſe. 5 90er Griechen 89,.80 39.803 Oeft. Looſe v. 1860 5 italien. Rente 95.— 94.85 3 Türkiſche Looſe Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerf Wagh. 83 90] 83,50 Lederw. Spichartz Heidelb. Cementw. 150.80 150.70 Walzmühle Ludw. Anilin⸗Aktien 396.50 397.— Fahrradw. Kleyer Ch. Fbr. Griesheim 249.— 248.— Klein Maſch. Arm. Höchſter Farbwerk 374.— 884.20 Maſchinf. Gritzner Vereinchem. Fabrik 180.200 181.50 Maſchinf. Hemmer Chem Werke Albert 1638.— 164.40 Schnellprf. Frkthl. Accumul.⸗F. Hagen 138.50 188.50 Oelfabrik⸗Aktien Allg. Glek.⸗Geſellſch 243— 242 50 Bwllſp Lampertsm. Helios„ 7 155.60 155.60 Spin. Web. Hüttenh, Schuckert 5 213.70 214.50 Zellſtoff Waldhof Allg..⸗G. Siemens 170.50 170.50 Cementf. Kallſtadt 120.10 Lederw. St. Ingbert 108.50 108.50 Friedrichsh. Bergb. 178.50 Parkakt. Zweibr. 119.40 119.40 Bergwerks⸗Aktien. 244.50 244.60] Weſterr. Alkali⸗A. 119,200 118.— Oberſchl. Eiſenakt 321.50 830.— Ver. Königs⸗Laura Gelſenkirchner 212.30 212.— Alpine Montan Harpener 228.800 224 50 Aktien deutſcher und ausläudiſcher Transport⸗Anſtalten, Ludwh.⸗Bexbacher 220.35 220.50 Gotthardbahn 140.80 140.50 Marienburg.⸗Mlw.] 78.— 78.— Jura⸗Simplon 85,20 88.30 Pfälz. Mapbahn 112.50 142.50 Schweiz. Centralb.] 146.— 146.— Pfälz. Nordbahn 126.75 127.50 Schweiz. Nordoſtb.] 91.50 91.70 Hamburger Packet 126 30 126,85 Ver Schwz. Bahnen 81.90 81.40 Nordd. Lloyd 124.20 124.35 Ital. Mittelmeerb. 100.— Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 139.60 139.50]„Meridionalbahn 138.50 Oeſtert. Süd⸗Lomb.] 25.30 28.90 Northern prefer. 77.40 „ Nordweſtb.—.——.— La Velocee 55.50 „Dil—.— Pfandbriefe, 99.30 97.60 96.80 Ne 87.— 25.20 98.60 72 40 23.— 96.80 1* 1 8* 15 3½ Pr. Stagts⸗Anl. 37 17. 5 5 11 27 3½ Bad.St.⸗Obl. fl. 94.60 15„.] 938.50 Bayern„„ 93.05 1758420 103.85 98.60 93.30 82.20 103.25 3 72 31 3— 2 3* 4 Heſſen 3 Gr. Heſſ. St.⸗A. von 1896 3 Sachſen 4 Mh. St.⸗A. 1899 B. Ausländiſche, 105.70 25,80 82.70 84.— 88 20 83.60 186.100 186.10 75.50 75.50 129.— 148.— 186.50 126.— 179.50 179,50 107.80 100.— 93.— 227.— 171.50 Bochumer Buderus Concordig 211.— 155.— 256.— 253.— 210.90 154.— 256.20 258,.— 188 50 77.90 66.— Prioritäts⸗Obligationen, 99.30 4% Rh. Pf. Br. 1902 9980%„„ 180“ 92,80 92.60 3% Sttsgar. It. Giſ. 3½% Pr. Bod.⸗Er. 92.60 92.60 4Pr. Pf.⸗B. Pfb1909 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 100.10 100.108½% Pr. Pfobr. Bk. 3½% Pf..Pr.⸗O.] 93.10] 93.20 Pföbr. 1908 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Deutſche Reichsbk. 157.60 158.—] Oeſt. Länderbank Badiſche Bank 123.80 122.80„Kredit⸗Anſtalt Berliner Bank 114.— 113 90 Pfälziſche Bank Berl. Handels⸗Geſ. 158.30 159.— 7 Yp.⸗Bank Darmſtädter Bank 188.— 137.90 Rhein, Kreditbank Deutſche Bank 198 40 200.— Rhein. Hyp.⸗B. M. Diskonto⸗Commd. 185.60 185.80 Schaaffh. Bankver. Dresdener Bank 155.60 156.10 Südd. Bank Mhm. Frankf. Hyp.⸗Bank 184.— 184.—] Wiener Bankver, Frkf. Hyp.⸗Creditv. 127.90 127.70 D. Effekten⸗Bank Mannheimer Bank 124.80 12480 Bank Ottomane Nationalbank 187.80187.90 Mannh. Verſ.⸗Geſ. Oberrhein. Bank 121.50121.50 Oeſterr.⸗Ung. Bank 126.10 126.10 72855 5 Privat⸗Discont%—4½ ½, Reſchsbank⸗Discont Nachbörſe. Kreditaktien 224.10, Staatsbahn 139.50, Lombarden 28.90, Disconto⸗Commandit 186.50. Pariſer Aufangskurſe. 3% Rente 101.77, Italiener 95.18, Spanier 72.90, Türken D. 23.32, Türk. Looſe 119.—, Banque Ottomane 578.—, Rio Tinto 13.25. 2 5 Schifffahrts⸗Rach richten. Maunheimer Hafen⸗Verkehr vom 30. Mai Hafenbezirk III. 100.— 91.20 57.45 100.— 4 4/ Pf. HypB. Pfdb. 112.80 22850 154.60 166.45 143.25 166.45 186.20 112.50 129.40 126.50 118.55 428.— 110.50 228.80 184.60 168.45 143.35 163.45 138.— 112.50 128.80 126.50 113.25 488.— Belbermann Juiſe eilbronn Ste iriſg 414 Loſermann Kronprinzeſ. v. Pr. hrort Koblel* 15524 Waldſchmidt Nea ar 75 1 4086 Kühnle Fa Rotterdam Seucig. Getr. 1871 Gobz ret Brüden 7 5 55 15779 Häntjes Amſterdam 1 Amſterdam kückgut 220⁰ Bleckmaun Baden— Ruhrort ohlen 25452 Hafenbezint N. Setbert Blüm 8 krip Backſtelne 55⁰ errmann Zudwig Okto peter 50 750 ebel ortung 75 5 1100 Hartmann vg Catharina Altip 55 700 Araßhoff Suſanng uisbu Hohlen 9326 Schuſter Anna Ellſabeth denh. Backſtein⸗ 60 Weiſenburger vanziska Neuburg 5 780 Timbeck einrich Brühl 1 67⁰ Schneider Altrip„ 600 det Gg. Zudwig 15* 890 Mieſenacker Anng Brlihl 870 Hört Gebr. Hoot Altrip 70 760 Ueberſeeiſche Schifffahrts⸗Nachrichtn. Southampton, 30. Mai.(Drahtbericht der Amerikan dinie, Southampton). Der Schnelldampfer„St. Louis“, am 28. Mai von New⸗York ab, iſt heute Mittag 1 Uhr wohlbehalten hier eingetroffen. Neſp⸗Pork, 30. Mai. Drahtbericht der Red⸗Star⸗Linſe, Antwerpen. Dampfer„Noordland“, am 19. Mai von Antwerpen abgefahren, iſt heute hier angekommen. Philadelphia, 31. Mai.(Drahtbericht der Red⸗Star⸗Linte Antwerpen). Der Dampfer„Nederland“, am 17. Mai ab Antwerpen, iſt heute wohlbehalten hier eingetroffen. Mitgetheilt durch das Paſſage und Reiſe⸗Bureau von Gund⸗ 5 7 Bärenklau Nachfolger, Mannheim, Heidelbergerſtraße 18. 5 Dampfer„Kaſſer Wilhelm der Große“, am 92. Mai ab Bremen, am 29. Mai, Vormittags 10 Uhr wohlbehalten in New⸗Jork ange⸗ ommen. Dampfer„Barbaroſſa“ iſt am 30. Mai, Abends 9 Uhr, wohl⸗ behalten in New⸗Pork angekommen. 1 f Dampfer„H. H. Meier“, iſt am 31. Mai in Baltimore ange⸗ ohtmen. 55 Mitgetheilt dur Jac. Eglinger in Mgünheim all 5 geth ch Ph 5 9 15 0 adhe — für's Babden conceſſlonirter Gensralagen Nosbdentichn Blond in Bremer 7 3— 5 7 2 8*— 4. Seite. ige Mannheim, 1. Juni. 2n 2 2 5 2 2 Amks⸗ und Kreis⸗Verkündigungsblall. 9——— wecne,———— 8 8 ee ekanntmachung. 85—— Nr. 900. Die Proſeſſor r. Dias schönste Vergnügen 7995 100 Peit Oentral-Drogerie iſt die Amateur⸗Photographie! 1 2 etr Schüler⸗Apparate, Kodaks, Hand⸗ und Stativ⸗ Aus der obigen Stiftung M. 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