Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ der Poſtliſte eingetragen unte Nr. 2958. Abonnemem: 60 Pfg. monatlich. Dringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..40 pro Quartal. (Badiſche Volkszeitung.) Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. der Stadt Mannheim und Umgebung Mannheimer Journal. Verantwortlich für Polttik⸗ Dr. Paul Harms. te Theater, Kunſ u. Feuilleton: Dr. Friedrich Walter. fitr den lok. und prov. Theil: Eruſt Müller. für den Inſeratentheil⸗ l Apfel. Rotationsdruck und Verkag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer (Mannheimer Volksblatt.) Telephon: Redaktion: Nr. 377.(110. Jahrgang.) Expedition: Nr. 218. Druckerei: Nr. 341. Nienne e 1 1* eel aaneen 5 e Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. ſebiznadan des ke geien Doplel-Nummern 5 Pfl. E 6, 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. E G, 2 faneee Nr. 256. Dienſtag, 5. Juni 1900.(Abendblatt.) Die dritte Leſung des— 10 beginnt morgen im Reichstage. en. — Puennidaea gebracht. Die Budgetkommiſſion hat be⸗ kanntlich mit 20 gegen 8 Stimmen einen vom Centrum eingebrachten Antrag ange⸗ nommen, wonach die geforderte Schlachtflotte bewilligt, die Vermehrung der Auslandsflotte um 5 große und 5 kleine Kreuzer dagegen geſtrichen und.]. die Material⸗Reſerve um einen großen Kreuzer und zwei kleine—„2 Kreuzor gemindert wird. Nach 5 dem Centrums⸗Autrage ſollen* die Schlachtflotte aus 2 Flotten⸗Flagſchiffen und 4 Geſchwadern zu je 8 Linien⸗ ſchiffen, ſowie 8 großen Kreuzern und 24 kleinen die Auslandsflotte aus 3 großen Kreuzern und 10 kleinen e e eA Cie.Leeeulte. i ee ee Teee * ee 1. 2 8• —— 2 2757 1 ceere 2 Kreuzern; die Material⸗Reſerve aus 4 Linienſchiffen, 3 großen und 4 kleinen Kreuzern. Es iſt alſo anzunehmen, daß die Flottenvorlage in dieſer deum öcſes wird. Wir bringen aher beiſtehend ein von fach⸗ männiſcher Hand endworſenes 5 tabellgriſches Bild davon, wie; ſich die deutſche Schlachtflotte in Zukunft geſtaltet. Aus unſerem Bilde iſt Folgendes zu erſehen: Zunächſt iſt darin! die Theilung der Schlachtflotte in die akttve und die Reſerve⸗ Schlachtflotle zum Ausdrucke Sodann ſind alle —— e — Rererre Sedefον, —— Dee ee atee ene, Ge ee, 15 2 A. at. Schiffe, die mit voller Be N mannung in Dienſt gehalten werden, durch ſchwarze Signatur des Schiffsrumpfes hervorgehoben; es iſt dies die geſammte aktive Schlachtflotte einſchließlich aller Torpedoboote, ſowie die halbe Schiffszahl der Reſerveflotte und von den Torpedobooten der 15 ſtets das führende Boot einer jeden Diviſton(Diviſions⸗ oot). Ferner ſind in der Zeichnung alle Panzerſchiffe und großen Kreuzer, die die deutſche Marine beſitzt, bereits in Anrechnung gebracht und durch Namen bezeichnet. Die Schiffe, die ſchon vom Stapel gelaufen, aber noch im Ausbau, alſo noch nicht ver⸗ wendungsbereit ſind, haben die Jahreszahl ihrer vorausſichtlichen Fertigſtellung neben ihrem Namen: der Rumpf diefer Schiffe iſt ſchräg weiß ſchraffirt. Die noch auf Stapel befindlichen, bereits in Angriff genommenen Schiffsneubauten ſind mit einem Buch⸗ ſtaben und dem Jahre ihrer vorausſichtlichen Fertigſtellung ver⸗ lehen, und ebenſo, wie die noch im Ausbau befindlichen Schiffe — 5 F FDrrrrrne 7 ſchraffirt. Weiter ſind die ſchon jett d perwendungsbereiten Schiffe (11 Panzerſchiffe und 8 Küſtenpanzer, ſowie 7 große Kreuzer) mit Rauch verſehen. Um die deutſche Flotte möglichſt bald ihrer Organiſation entſprechend vollzählig zu haben, werden bekanntlich alle vor⸗ handenen Schiffe darauf angerechnet, ohne Rückſicht darauf, daß ein ſehr großer Theil veraltetes und minderwerthiges Material darſtellt. Dieſe Schiffe ſind in unſerer Zeichnung durch Einklam⸗ merung der Namen kenntlich gemacht. Den 24 kleinen Kreuzern ſind in der Zeichnung keine Namen beigefügt, denn in dieſe Klaſſe rangirt faſt Alles, was Deutſchland an Kreuzern, Stationsfahr⸗ zeugen und Abiſos beſitzt, eben aus Nothbehelf. In Zukunft ſoll die aktive Schlachtflotte beſtehen aus: 17 Linienſchiffen, von rund 11 000 Tonnen; davon vor⸗ handen verwendmungsbereit 6 und zwar„Kurfürſt Friedrich Wilhelm“,„Brandenburg“,„Weißenburg“,„Wörth“,„Kaiſer N Friedrich III.“ und„Naiſer er Wilßelm IL. im Au b. 1 35 „Kaiſer Barbaroſſa“(der 1901 fertig werden wird),„Kaiſer Wilhelm der Große“(1901) und„Kaiſer Karl der Große“ (1901); auf Stapel 3 und zwar D(1902), E(1902), F(1903); veraltet vorhanden 5 und zwar die nur 7400 Tonnen großen Ausfallkorvetten„Baden“,„Bayern“,„Sachſen“ und„Württemberg“, ſowie die nur 5400 Tonnen große und zu langſame„Oldenburg“. Zur aktiven Schlachtflotte gehören ferner 4 große Kreuzer, als welche der Panzerkreuzer Fürſt Bismarck, ſowie die unge⸗ panzerten Panzerdeckſchiffe Hertha, Freya und Victoria Luiſe in Anrechnung kommen; ſodann 12 kleine Kreuzer und 8 Tor⸗ pedobootdiviſtonen von je 5 Torpedofahrzeugen. Zur Reſerveſchlachtflotte gehören ebenfalls 17 Linienſchiffe, 4 große, 12 kleine Kreuzer und 8 Torpedobootsdiviſionen. Linien⸗ ſchiffe ſind für dieſe Reſerveſchlachtflotte gar nicht vorhanden, in eeee eeeeeee DÑ Feuilleton. Erſtes bayeriſches Muſikfeſt in Nürnberg. Von Nürnberg iſt zuerſt der Gedanke ausgegangen, bayer. Muſikfeſte ins Leben zu rufen. Vom Plane einer rein lokal ge⸗ dachten Veranſtaltung hatte er ſich ſo allgemach weiter entwickelt bis zum groß angelegten, weitausgreifenden Projekt, dem nun ein Landesverband für Abhaltung von Muſikfeſten in Bayern Verwirklichung ſchaffen will. Wenn dieſer erſte Verſuch vom Ge⸗ lingen und erhofften Erfolg gekrönt wird(ſchreibt die Münch. Ztg.), dann ſoll auch Bayern, wo das muſikaliſche Leben, wenig⸗ ſtens an den hauptſächlichſten Pflegeſtätten des Landes ſich in neueſter Zeit reich entwickelt hat, eine Inſtitution erhalten, wie ſie in anderen Gauen Deutſchlands längſt beſteht und in ſtän⸗ diger Wiederkehr großer Feſtveranſtaltungen in die Erſcheinung tritt. Die mit warmem Intereſſe für die Sache geſchriebene und den Feſtbeſucher auf die einzelnen Aufführungen in verdienſtlicher und zweckmäßiger Weiſe hinweiſende und vorbereitende Ein⸗ leitung zu dem vom Feſtausſchuß herausgegebenen Programm⸗ buch, iſt von beſonderem Wertkh, da Jeder dort die Entſtehungs⸗ geſchichte des ganzen Muſikfeſtprojektes in ausführlicher und detaillirter Darſtellung findet. Am gleichen Orte werden auch die Geſichtspunkte dargelegt, von denen aus die Wahl der Mit⸗ wirkenden wie auch diejenige des Feſtprogramms der Hauptſache nach erfolgte. Es ſei hier nur ein Satz zitirt, welcher für die Be⸗ urtheilung des Ganzen nach den eben erwähnten Seiten hin den entſprechenden Maßſtab geben dürfte: „Bei der Auswahl der aufzuführenden Werke, der Feſtleiter 85 und Solokräfte wurde Gewicht darauf gelegt, daß das zu ver⸗ anſtaltende Muſikfeſt ein bayeriſches iſt, und daß es in Nürnberg abgehalten wird. Es waren daher, abgeſehen von einigen Werken der Klafſiker, ſo weit möglich, einheimiſche Tondichter, ein⸗ heimiſche Dirigenten und Künſtler, ſowie Tonwerke, die zu Bahern oder Nürnberg Beziehungen haben, vorwiegend zu berück⸗ ſichtigen.“ Für den erſten Tag am Pfingſtſonntag war folgendes Pro⸗ gramm vorgeſehen, eine Kammermuſtkmatinse des Joachim⸗ Quartetts im Rathhausſaale und eine Aufführung von Haydn's Schöpfung. Der Bericht unſeres Spezialkorreſpondenten über dieſen erſten Tag iſt leider auf der Poſt verloren gegangen, wir können daher heute nur über den zweiten Tag(Pfingſtmontag), der als Hauptnummer eines großen Konzerts: BeethovensNeunte Symphonie, Weingartners„Gefilde der Seligen“ und das Mei⸗ ſterſingervorſpiel brachte, berichten. Das Konzert fand im Her⸗ kulesſaal ſtatt. Das Orcheſter beſtand aus 100 Mitwirkenden. Unſer Korreſpondent ſchreibt uns über dieſen zweiten Tag: Der zweite Tag des Muſikfeſtes bildete den Höhepunkt deſ⸗ ſelben in dem Soliſten⸗ und Orcheſterkonzert unter Leitung des Herrn Hofkapellmeiſter Felir Weingartner⸗München, der ſeine außerordentlichen Kapellmeiſterfähigkeiten als ein wahrhaft ſchöpferiſch zu Werk gehender Interpret unſerer Tondichter in glänzendſter Weiſe bethätigte. Eine vollkommen überlegene Herr⸗ ſchaft über alles Techniſche, die ihn befähigt, auch bei dem viel⸗ köpfigen Orcheſterkörper/ die feinſte und ſchwungvollſte Art des Vortrages anzuwenden und den großen muſikaliſchen Apparat zu handhaben, wie der Virtuoſe ſein einzelnes Inſtrument, iſt bei Weingarkner einzig und allein in den Dienſt einer vollendeten Verlebendigung des Kunſtwerks geſtellt. Die reiche Schattirung des Ausdrucks durch mannigfache und doch den einheitlichen Ge⸗ ſammtzug wahrende Behandlung der Dynaſtik und der Tempo⸗ nahme iſt ei von jeder Willkür. In der Wiedergabe ſämmtlicher Nummern wurde der Hörer ſich bewußt, daß Alles aus dem Geiſte des Tonwerks herausgeboren, eine durch feinſinniges und genfales Erforſchen und Nachſpüren gewonnene Verkörperung der Intentionen des Komponiſten iſt. Die Vorführung des Vorſpiels zu Wagners„Die Meiſter⸗ ſinger von Nürnberg“ war ein Meiſterſtück, welches mit ſo viel Schwung und rythmiſcher Kraft, mit ſoviel Reichthum des Ge⸗ ſtaltens geboten wurde, daß es vollendeter nicht gedacht werden kann. Ein Beifallsſturm folgte der Darbietung. An die„Meiſter⸗ ſinger“ ſchloſſen ſich zwei Geſänge für Bariton von Rich. Strauß „Hymnus“ und„Pilgers Morgenlied“, welche von Herrn Hof⸗ operſänger Feinhals mit Orcheſterbegleitung meiſterhaft zum Vortrag kamen. Frau Kammerſängerin E. Welti⸗Her⸗ 30 brachte dann die große Arie mit Rezitativ von Weber „Ozean, der Ungeheuer“, welche große Stimmmittel und hohe Geſangskunſt erfordert, in einer Art zu Gehör, wie man ſie ſelten zu hören bekommt. Frau Walter Chofnonus trug nachher noch zwei Geſänge für Alt von Berlioz,„Auf den Lagunen“ und „Der Geiſt der Roſe“ vor, in welchen Größe und Umfang ihrer Altſtimme und die achtunggebietende Kunſt ihres Vortrages ins hellſte Licht traten. Die ſymphoniſche Dichtung von Felitr Weingarkner „Die Gefilde der Seligen“, zu der ihm das gleichnamige Gemälde Böcklins die Anregung gegeben, kam unter der Leitung des Kom⸗ poniſten in muſterhafter Weiſe zu Gehör und hinterließ einen vor⸗ züglichen Eindruck. Die Tondichtung ſchlägt gleich mit den erſten Orcheſterklängen jene ſchwer zu definirende Stimmung an, wie ſie ſich in dem Beſchauer des Böcklinſchen Bildes regt, wenn er nicht mit kritiſch prüfendem Blick an der Zeichnung der Figuren haften bleibt, ſondern den eigenartign Farbenreiz des Ganzen, den poeſievollen Zauber der Landſchaft auf ſich wirken läßt. Dieſe Stimmung hat Weingarkner in der Muſik getroffen und in dem lang ausgeſponnenen, im ruhigen Zeitmaß dahinſchreitenden Tongedicht feſtgehalten. Dem Orcheſter entſtrömt edelſter Wohl⸗ 2 Sette. Seneral Anzeiger. Mannheim, 5. Junt. Antechnung gebracht werden hierauf die 8 nur 4500—4800 Tonnen großen Küſtenpanzerſchiffe Siegfried, Beowolf, Heim⸗ dall, Odin, Frithiof, Aegir, Hildebrand und Hagen, letztere be⸗ kanntlich im Umbau. Auf Stapel befinden ſich zwei Linienſchiffe (fertig 1902) und 6(1903); gänzlich fehlen alſo hier 7 Linien⸗ ſchiffe.— Von den 4 großen Kreuzern ſind für die Reſerve⸗ ſchlachtflotte nur die Z ungepanzerten Kreuzer(Panzerdeckſchiff) Hanſa, Vineta und Kaiſerin Auguſta vorhanden; ferner ſteht Kreuzer⸗Neubau A(fertig 1901) auf Stapel. Die geplante Organiſation und Stärke der deutſchen Schlachtflotte iſt das Ergebniß eingehendſter taktiſcher Er⸗ probungen und kriegsſtrategiſcher Erwägungen; daß an dieſem Plane nicht gerüttelt worden, iſt das werthvollſte Ergebniß der Kommiſſionsberathungen, denen ſich das Plenum zweifellos an⸗ ſchließt. Zur Annahme des Amneſtiegeſetzes * ſpondent: Der Senat vollendete am Sonnabend die Diskuſſion des Amneſtieprojektes und nahm es mit der außerordentlich großen Mehrheit von 281 gegen 32 Stimmen an. Da außer dem Berichterſtatter Gusrin Waldeck⸗Rouſſeau allein ſein Projelt vertheidigt hat, ſo gebührt ſeiner Rede das meiſte Ver⸗ dienſt für den Sieg. Er begann mit der Verſicherung, daß die Regierung nicht den mindeſten Einfluß auf das Kriegsgericht von Rennes auszuüben verſucht habe und ſchloß daran eine ſtrenge Verurtheilung des Verfahrens des Generals Mercier im erſten Dreyfus⸗Prozeſſe. Dennoch ſei es unnöhig, eine Verfolgung dieſes Verbrechens zu erlangen, das die öffentliche Meinung und die Geſchichte genugſam brandmarken werden. Das vorliegende Projekt werde von den Einen getadelt, weil es nicht weit genug gehe, von den Anderen, weil es den Gang der Gerechtigkeit zu ſehr aufhalte. Es ſei aber eine politiſche Nothwendigkeit ge⸗ worden. Die Beruhigung werde zwar nicht ſofort eintreten, aber indem man der Agitation ihre Nahrung entziehe, bereite man ſie vor. Zum Schluſſe betonte Waldeck⸗Rouſſeau die Nothwendigkeit für die republikaniſche Partei, ſich gegen den gefährlichen An⸗ ſturm der Reaktion zu einigen.„Es gibt,“ ſo ſchloß er,„über der Rechtsſprechung der Gerichte die der öffentlichen Meinung und des allgemeinen Gewiſſens. Dieſe Rechtsſprechung hat keine Strafen zur Folge, aber ſie iſt nicht minder ſtreng, denn ſie durch⸗ zieht die Jahrhunderte und tritt in die Geſchichte ein.“ Lauter Beifall der Linken und des Centrums folgte der Rede, die der Senat mit 169 gegen 41 Stimmen in allen Gemeinden Frank⸗ teichs anzuſchlagen droht. Der Gegenantrag des ehemaligen Juſtizminiſter Milliard, die Amneſtie auch auf Derou⸗ lede und die übrigen Verurtheilten des Staaksgerichtshofes auszudehnen, wurde von Waldeck⸗Rouſſeau mit der Be⸗ merkung bekämpft, daß dieſe nicht die mindeſte Spur von Reue gezeigt haben, und vom Senat mit 161 gegen 102 Stimmen ver⸗ worfen. Die zweiunddreißig Senatoren, die gegen das Regie⸗ rungsprojekt ſtimmten, ſetzten ſich aus dreiundzwanzig Mitglie⸗ dern der Rechten, acht Republikanern und einem Radikalen zu⸗ ſammen. General Mercier nahm an der Abſtimmung nicht theil. In politiſchen Kreiſen gilt es für ſicher, daß die Kammer ebenſo gut, wie der Senat, die Amneſtie annehmen wird. Die ationaliſten rechnen aber mit Sicherheit darauf, daß die Kam⸗ jer die Maßregel auch auf Dérouldde und Genoſſen ausdehnen werbe. Nach der Haltung des„Temps“ zu ſchließen, ſind auch biele gemäßigte Elemente, die den Dreyfuſiſten günſtig ſind, nicht abgeneigt, dem Verbannten von San Sebaſtian die Rückkehr zu geſtatten. Deutſches Reich. Herlin, 4. Juni.(Volkspartei und Fleiſch⸗ beſchau.) Die Frankfurter Zeitung, ſo lieſt man im„Vor⸗ wärts“, iſt über wichtige Vorkommniſſe in ihrer eigenen Partei nicht unterrichtet. In einem„Kraftprobe Nr. 2“ überſchriebenen Berliner Brief berichtet das Haupkorgan der ſüddeutſchen Volks⸗ bpartei über den Schlußverlauf der Reichstagsverhandlungen über das Fleiſchbeſchau⸗Geſetz. Dabei ſchreibt das Blatt:„Gegen das Geſetz haben, weil es Einfuhrverbote und damit eine bewußte imfranzüſiſchen Senat ſchreibt unſer Pariſer p⸗Korre⸗“ Vertheuerung der Fleiſchnahrung enthält, die Sozigldemokraten, die Volksparteiler und ſämmtliche Freiſinnige geſtimmt.“ An dieſer Notiz iſt Alles richtig, nur daß die„Volksparteiler“ gegen das Geſetz geſtimmt haben, iſt nicht wahr. Erſtens kann von einer Theilnahme von Volksparteilern an der Abſtimmung über das Fleiſchbeſchau⸗Geſetz überhaupt nicht die Rede ſein, denn von den ſieben Mann, die die Partei im Reichstag zählt, fehlten bei der entſcheidenden namentlichen Abſtimmung über das Geſetz, nicht weniger als ſech s. Der einzige Abgeordnete aber, der von der Partei im Hauſe anweſend war, der Abgeordnete für Gera⸗ bronn, Angſt, er ſtimmte nicht gegen, ſondern für das Geſetz, weil er für dasſelbe auch bereits in der Sitzung vom 21. Mai ge⸗ ſprochen hat. Die Volksparteiler haben alſo nicht gegen die Fleiſchvertheurung geſtimmt, ſondern ſich in ihrer Mehrzahl um die Abſtimmung gedrückt oder gar dafür geſtimmt. Dieſe That⸗ ſache iſt durch keine Flunkerei aus der Welt zu ſchaffen. Frankreich. p. Paris, 4. Juni. Die Weltausſtellung. Der Pfingſtſonntag lockte eine ungeheure Menſchenmenge nach Paris und auf die Weltausſtellung. Dieſe kann nunmehr als vollendet angeſehen werden, und auch die nächtliche Beleuch⸗ tung, die überall einen prachtvollen Effekt macht, funktionirt in der Hauptſache. Was noch am meiſten fehlt, iſt der große Waſ⸗ ſerfall, der vor dem Elektrizitäts⸗Palaſt herunterfallen ſoll. Einſtweilen muß man mit dem farbig beleuchteten Spring⸗ brunnen vorlieb nehmen. Eine Reminiszenz. Am Pfingſtſonntag fand das große Hinderniß⸗Ren⸗ nen in Auteuil ſtatt, das von der vornehmen Welt für wichtiger gehalten wird, als der Grand Prix in Longchamps. Letztes Jahr wurde das Ereigniß hiſtoriſch, weil Baron Chri⸗ ſtiani in die Tribüne des Präſidenten einbrach und mit ſeinem Stock deſſen Hut bearbeitete. Für das geſtrige Rennen hatte man vorſichtigerweiſe die Tribüne erhöht und mit Schutzleuten um⸗ geben. Die vornehmen Sportsleute hatten ſich jedoch das Wort gegeben, vollſtändig kalt zu bleiben, und ſo verlief die Ankunft und Abfahrt des Präſidenten der Republik und ſeiner Gattin ohne den mindeſten Zwiſchenfall. Ganz vereinzelt wurde gerufen: Vive Loubet! und hier und da wurde geantwortet: Vive'armse! Vive Déroulede! Aus Stadt und Tand. Maunheim, 5. Juni 1900. * Ernennungen. Stationsaſſiſtent Johann Boßert bei der Main⸗Neckarbahn wurde zum Güterexpeditor in Weinheim, die Regiſtraturaſſiſtenten Heinrich Fackler und Paul Schmidt bei Großh. Miniſterium des Innern zu Regiſtratoren daſelbſt ernannt. * Aus dem Staatsdienſte entlaſſen hat auf 1. Juli d. J. der Großherzog den Landgerichtsrath Dr. Hermann Engelhard in Mannheim, ſeinem Anſuchen entſprechend. * Fernſprechverkehr. Rosheim und Weſchnitz ſind zum Sprechverkehr mit Mannheim zugelaſſen. Die Geſprächsgebühr beträgt für Rosheim 1% für Weſchnitz 25 J. *Aus der Handelskammer, Wie die Kgl. Preußiſche und Großh. Heſſiſche Eiſenbahndirektion zu Mainz der hieſigen Handels⸗ kammer eben mittheilt, läßt ſich die beantragke Wiederherſtellung des Anſchluſſes an den Zug 9 Uhr 35 Min. ab Mannheim in Bürſtadt, zum Zweck der Verbindung mit Lorſch im gegenwärtigen Sommer⸗ fahrplan mit Rückſicht auf die verlegten Perſonenzüge der Main⸗ Neckarbahn nicht vornehmen, doch hofft die Direktion bei der Feſtſetzung des Winter fahrplans den gewünſchten Anſchluß herſtellen zu können. * Auszeichnung. Herr Julius Maggi, Theilhaber der Maggi⸗Geſellſchaft in Berlin und Singen und Erfinder der bekannten Maggi⸗Erzeugniſſe, wurde, wie ſchon im Jahre 1889, ſo auch diesmal wieder zum Mitglied des Interngtionalen Preisrichterkollegiums auf der Pariſer Weltausſtellung ernannt. * Internationaler Geſangswettſtreit zu Köln a. Rh. In den Monaten Juli oder Auguſt 1901 arrangirt der Kölner Männer⸗Geſangverein„Polyhymnig“ bei Gelegenheit ſeines 50⸗ jährigen Beſtehens einen Geſangs⸗Wettſtreit in größerem Stil. Außer etwa 40 zum Theil werthvollen Kunſtgegenſtänden werden noch Geldpreffe im Werthe von 15,000%/ ausgeſetzt. Nähere Auskunft ertheilt der genannte Verein. * Apollotheater. Mittwoch findet die erſte Aufführung des vorzüglichen Volksſtückes mit Geſang„Bruder Rartin“ von Carl Coſta, Muſik von Max von Weinzierl, ſtatt.„Bruder Martin“ errang am Raimundtheater in Wien einen durchſchlagenden Erfolg und gefiel auch an allen anderen erſten Bühnen ungemein. Donnerſtag geht eine von Altmeiſter Strauß' beſten Operetten„Eine Nacht in Venedig“ in Scene. Es ſei beſonders darauf hingewieſen, daß der Kühlapparat im Betrieb und daher der Aufenthalt im Theater ſelbſt bei ſehr warmem Wetter ein äußerſt angenehmer iſt. * Coloſſeumtheater. Die Novpität„Freudvoll und leidpoll“ errang am erſten Pfingſtfeiertage bei ausverkauftem Hauſe einen durchſchlagenden Erfolg. Sammtſiche Darſteller wett⸗ eiferten und boten ihr Beſtes. Geſtern Montag amüſirte der Schwank „Ein toller Einfal!“ das zahlreich erſchienene Publikum, und es kann der Beſuch für die heutige Wiederholung des Stückes allen Lachluſtigen beſtens empfohlen werden. * Ein Unterrichtskurſus in Japan⸗ und Feder⸗ arbeiten findet gegenwärtig in unſerer Stadt ſtatt, worauf wir die Damen beſonders aufmerkſam machen. Jede Schülerin lernt aus Federn 25 perſchiedene, wunderbar naturgetreue Blumen, Fächer, Lampenſchirme, Halskrauſen, Haartuffs ete, anfertigen und erlernt außerdem die Herſtellung reizender Schmuckſachen⸗Arbeiten in Bern⸗ ſtein⸗Imitation. Näheres ſtehe Annonce in der vorigen Nummer. * Abholzung in den Heidelberger Stadtwaldungen. Von Ausflüglern werden wir gebeten, darauf hinzuweiſen, wie ſchonungs⸗ los in Heidelberg mit den dortigen ſtädtiſchen Waldheſtänden verfahren wird. Als draſtiſches Beiſpiel hierfür wird uns die Straße vom Kohlhof auf den Speiererhof genannt, wo in der Nähe der ſoge⸗ nannten„Drei Eichen“ eine große Strecke Buchenwald abgeholzt worden iſt. Bei der großen Bedeutung, die Heidelberg als Ausflugs⸗ und Erholungsort beſonders auch für die Mannheimer beſitzt, halten wir es für unſere Pflicht, hierauf die allgemeine Aufmerkſamkeit zu lenken und um Abhilfe zu bitten. * Der Eirkus E. Blumenfeld Wwe. ſird im Monat Juli in unſerer Stadt eine Reihe von Vorſtellungen geben. Gegenwärtig iſt dieſer Eirkus in Mürzburg. Ueber die dortige Eröffnungsvor⸗ ſtellung ſchreibt ein Würzburger Blatt u..: Der Cirkus Blumen⸗ feld gab vor dicht beſetztem Zuſchauerraume ſeine Eröffnungsvor⸗ ſtellung. Dieſelbe überzeugte die Beſucher ſofort von den ganz un⸗ vergleichlichen Darbietungen des Eirkus Blumenfeld, namentlich in Bezug guf Pferdedreſſur, dem eigentlichen Elemente eines guten Cirkus. Beſonders erfreute die Eleganz des Schulreitens, in dem ſich Frau Direktor Herm. Blumenfeld und Herr Rudolph Milanowitſch auszeichnen. Wunderwerke der Dreſſur zeigt uns Herr Direktor A, Blumenfeld bei der Vorführung ſeines Tigerhengſtes Panther, des Steigerpferdes Lohengrin und der 8 Scheckhengſte, während Miß Edwards und Herr Ludwig durch eine grazibſe Reitpisce und Herr Hiljerad durch ſeinen in der That„wilden Ritt“ imponirten. Eine wirkliche Glanznummer iſt die dreifache Springfahrſchule, geritten von Herr Milanowitſch; dieſelbe entfeſſelte beim Publikum einen Beffall, wie er hier noch in keinem Eirkus erlebt wurde. Mit gleichem Ent⸗ huſiasmus wurden die beiden Jockeyreiter Charles und Kolzer, die einzig in ihrer Art ſind, applaudirt. Hochintereffant und malertſch war auch die von 5 Damen und 5. Herren präzis und ſchneidig ge⸗ rittene Quadrille im Stile Heinrichs V. Das Auftreten der aus⸗ gezeichneten Handakrobaten Sewadas fand gleichfalls die beifälligſte Anerkennung. Auch das komiſche Fach iſt im Cirkus durch mehrere ſehr gute Clowns, welche mit neuen Intermezzi das Publikum zu erheitern verſtehen, beſtens vertreten. Mit einem Rieſentableau, dar⸗ geſtellt durch 60 Pferde, ſchloß die Vorſtellung. Aus dem Großherzogthum. [! Weinheim, 4. Juni. Das ſchon wiederholt angeregte Pro⸗ jekt, in hieſiger Stadt eine neue Brauerei zu errichten, ſcheint nunmehr ſeiner Verwirklichung entglgenzugehen. Es fanden zu dieſem Zwecke ſchon wiederholt Beſprechungen und Verſammlungen ſtatt, die zu günſtigen Reſultaten führten, ſo daß ſchon in kurzer Zeit mit det Errichtung des Unternehmens begonnen werden wird. Die erſten Bürger und Großinduſtriellen find dem Projekt beigetreten; an der Spitze ſteht ein erfahrener, tüchtiger und intelligenter Herr aus Ham⸗ burg, der ſich mit großem Kapital betheiligt und die Leitung über⸗ nimmt. Die Bevölkerung der Stadt begrüßt die Errichtung eines derartigen Etabliſſements mit Freuden, umſomehr, da dieſe Brauerei mit den neueſten Einrichtungen modernſten Stiles ausgerüſtet werden ſoll, wodurch ſie in die Lage kommt, ſtets eine feinen Stoff zu er⸗ zeugen, dem gewiß ein großer Abſatz bevorſteht. B0. Karlsruhe, 4. Juni. Der Bürgerausſchuß der Reſidenz fordert die hieſige Bürgerſchaft zur Theilnahme an dem am 7. Juni im Stadtgarten⸗Feſthalleſaal zu Ehren des Bjährigen Amtsjubiläums des Oberbürgermeiſters Schnetzler ſtattfindenden Feſtbankett auf. BO. Karlsruhe, 4. Juni. Mit der Umgeſtaltung und Er⸗ weiterung des Pforzheimer Bahnhofs ſcheint es ſehr bald Ernſt zu CCC eeereen,—— eee laut, bedeutſame Steigerungen werden geſchickt ausgearbeitet, leiben aber durchaus im Rahmen der Stimmung. Den Gipfel⸗ punkt des ganzen Tongedichtes bildet die Schlußperiode, die ſich allmählich aber unaufhaltſam im Klange ſteigert. Das Werk wurde mit lebhaftem Beifall ausfgenommen. Ueber Beethovens neunte Symphonie, den Schluß des Kon⸗ tes können wir uns kurz faſſen; ſchon längſt iſt das Werk Gemeingut aller Gebildeten geworden. Am Schwerſten ver⸗ ſtändlich wird immer der erſte Satz bleiben, der ſich gegen die neueren ſymphonfſchen Dichtungen ſo zahm ausnimmt. Und doch, welche Kraft geht von ihm aus: von dem trotzigen Anſturm und Wieder⸗Zurückſinken, von ſeinen ſchmerzvollen Ausrufen und tührenden Klagen! Da iſt kein Zwielicht und keine Dämmerung, nur greller Tag und ſternenloſe Nacht. Ein erſchütterndes Schickſalslied iſt ſein Inhalt. Die drei folgenden Sätze ſind in ihrer pfychologiſchen Folgerichtigkeit genug verſtändlich. Am 00 Satze iſt der Fauſtiſche Gedanke der erlöſenden, freudigen Hingabe des Individuums an das Allgemeine unendlich naiver und im Grund idealer erfaßt als im zweiten Theil von Goethes Die Stelle, wo auf einmal die Soloſtimme dem Tumult der Inſtrumente Ruhe gebietet und anhebt:„O Freunde, nicht dieſe Töne vermag man nicht ohne Rührung anzuhören. Es iſt, als ob der Gewaltige ſelbſt mit ſeiner großen leidenſchaftlichen Kinderſeele aus eigenem Munde zu uns ſpräche. Die Aufführung unter Weingartners Leitung war eine herr⸗ liche, ein muſtkaliſches Ereigniß erſten Ranges. Das Ohr empfand die naive Macht des Ausdrucks, die der Einleitung des letzten Satzes entſtrömt, wie eine Offenbarung, und vollends er⸗ 11 5 die unbeſchreibliche Poeſie des Adagios wie in verglühendes bendroth getaucht. Die Chöre ließen an Glanz und Fülle nichts zu wünſchen. Die vier Soliſten, Frau Welti⸗Herzog, Frau Welter⸗Choinanus, die Herren Anthes und Klöpfer verdienen die höchſte Anerkennung. Herr Klöpfer ſang ſein Rezitativ 5 Freunde, nicht dieſe Töne“, von dem Wagner meinte, daß es zutragen zu meinen ſei, mit vollendetem Wohlklang, und Herr Anthes ließ ſein„Froh, wie ſeine Sonne fliegen“ mit prächtigem Feuer erklingen. Die Damen Welti⸗Herzog u. Welter⸗Chofnanus igten ſich wieder auf der Höhe ihres Könnens. Der Chor griff uUnd energiſch ein. Es war Schwung und Leben in dem der inſtrumentalen und vokalen Maſſen, und einer ſeltſamen Schwierigkeiten wegen wohl faſt unmöglich vor⸗ Kraft. Die glanzvolle Aufführung verfehlte ihre Wirkung nicht, und das Publikum ſpendete enthuſtaſtiſchen Beifall, der beſonders der genialen Leitung des Herrn Weingartner galt und immer wieder zum Ausbruch kam. Dr. Kühne. — Ein neues Gedicht von Edmond Roſtand. Edmund Roſtand, der Verfaſſer der Dramen„Cyrano de Bergerac“ und „'Aiglon“, veröffentlicht, wie uns geſchrieben wird, in der Zeit⸗ ſchrift,„Lectures pour tous“ ein wunderhübſches Gedicht(etwa 600 Verſe) mit dem Titel:„La Journse'une Prsécieuſe“. Die Heldin des Gedichts iſt eine jener Zierpuppen, die ſchon den Spott Molisre's herausforderten, eine Schweſter der koſtbaren Roxane, die ihre bald muthwillige, bald zimperliche Grazie und ihre ſtudirte Eleganz durch die fünf Akte von„Cyrano de Bergerac“ ſpazieren führte. Einer der Hauptporzüge von„Cyrano de Bergerac“ beſteht darin, daß der Dichter die Illuſion und das Colorit einer beſtimmten Epoche getreu wiederzugeben verſtand. In dem Gedicht„la Journse'une Precieuſe“ war Roſtand in ſeiner Rolle als„Zauberer und Beſchwörer“ nicht minder glück⸗ lich. Er hat alle Zierlichkeit und Anmuth der Zierpüppchen⸗Zeit zu neuem Leben erweckt. Seine Heldin Sibylle⸗Anne Ogier de Mirmande erwacht kurz vor 10 Uhr Morgens aus ſüßem Schlummer und aus einem idylliſchen Traum: ſie ſah einen Wald, in welchem artige Liebespärchen luſtwandelten, einen Wald mit alten Eichen, auf deren Rinde verſchlungene Herzen und Namen prangen und deren wurmſtichiger, hohler Stamm als Liebesbriefkaſten dient. Sie erwacht beim Klange von Theorben (Lauten) und Violinen. Sie kleidet ſich an und ißt nur etwas Bigcuit. Dann wohnen wir den faden Plaudereien der „Alcopiſten“ bei, die ſich in dem Gäßchen, in welchem die Schöne wohnt, Rendezvous gegeben haben; auch den Cirkel, den„Kreis“, dürfen wir mit beſuchen. Wir folgen der Zierpuppe in das Hotel Rambouillet und nehmen mit ihr in der Kutſche Platz, die die ganze vornehme Geſellſchaft unter Schellengeläut und Glöckchenklang auf's Land führt, wo niedliche Lieder und ſpöttiſche Epigramme das Feſt verſchönen. Die letzten Raketen des Feuerwerks verſchwinden; und nach einem ſo gut ausgefüll⸗ ten Tage hat Sibylle⸗Anne Ogier de Mirmande wohl das Recht, ſanft zu entſchlummern und ſüß zu träumen. Roſtand hat den precißſen Stil ganz vortrefflich nachgeahmt. Man iſt eben nicht ungeſtraft dramatiſcher Dichter; man empfindet als ſolcher das r, fehlte es nicht an Wucht und eindringlicher Bedürfniß nach„Handlung“, ſelbſt wenn man nicht für das Theater ſchreibt. In ſeinem neueſten Gedicht verwebt Roſtand in die Erzählung eine kleine Liebesintrigue mit etwas überraſchender Löſung. Unſere Zierpuppe liebt nach der Art aller Zimperlichen, und dieſe Art war durchaus nicht ſo einfach wie man wohl denken mag. Sie liebt Tiridate, und deshalb thut ſie ſo, als wenn ſie ein Umſchwung ein, und als der Tag zur Neige geht, iſt ſie ent⸗ ſchloſſen, ſo zu thun, als wenn ſie Tiridate liebte; denn in Wirk⸗ lichkeit liebt ſtie hinfort Phylante. Die geſchmeidigen, leicht hin⸗ fließenden Verſe ſind reich an hübſchen Einzelheiten und an geiſt⸗ vollen Zügen. Der Dichter amüfirt ſich offenbar vortrefflich, und mit graziöſer Ironie treibt er mit dem Helden ſeines Gedichts ſein Spiel.„La Journse'une Precieuſe“ iſt eins der kleinſten Werke, die aus Roſtand's Feder hervorgegangen ſind, aber es iſt eins der vollendetſten. Man hat Roſtand oft mit Muſſet ver⸗ glichen. Thatſache iſt es, daß er in ſeinem letzten Gedicht eine der beſten dichteriſchen Eigenſchaften Muſſet's wiederaufleben läßt: Die Kunſt in Verſen zu plaudern. — Ein Fall entſetzlicher Barbarei. In Amiens wurde ein entſetzlicher Fall von jahrelanger Einſchließung im Dunkeln entdeckt. Es handelt ſich um die Geliebte eines Handlungsreiſenden Victor Sarot. Sie heißt Angele Thieulet und iſt die Tochter eines Gärtners in Saint⸗Quentin. Angele ſchwand. 1892 ließ ſich das Paar in Amiens nieder und bis dahin ſandte die Tochter regelmäßig Geld für den Unterhalt ihres Sohnes Arthur, der vom Großvater erzogen wurde. Von da en kamen zeitweiſe beunruhigende Gerüchte darüber, daß Sarot Angdle einſchließe, aber erſt in der letzten Zeit erhoben die Nach⸗ barn beſtimmte Anklagen über Mißhandlungen, welche den alten Gärtner veranlaßten, die Polizei zum Einſchreiten zu bewegen. Man fand die Unglückliche vollſtändig abgeſtumpft auf einem Haufen von Unrat in einem Winkel, in den ſie ſich furchkſam zurückgezogen, da ſie ihre Retter für Mörder anſah. Die Un⸗ reinlichkeit des Körpers war ſo groß, daß die Haare eine einzige filzige Maſſe bildeten. Die Züge waren verzerrt und die Augen geſchloſſen, weil die Unglückliche mindeſtens drei Jahre im Dunkeln zugebracht hat. Sie wurde ins Spital befördert, wo man die Hoffnung hat, Sarot wurde verhaftet und behauptete, Angsle Thieulet habe ſich freiwillig eingeſchloſſen, was von allen Nachbarn geleugnet wird. Phylante liebte. Im Laufe des Tages tritt aber nach und nach hatte bereits ein Kind, als ſie im Jahre 1884 mit Sarot ber⸗ ihre Geiſteskräfte wieder zu werken. . „„„„ —— 22( —.— EFPre e 1 EF M eeeee IK. e ünber e r 2 n 9 — 4 e Maungeim, B. Junk. Generul: Mnzeter⸗ S Perden. Die Herren Eiſenlohr, Genergldfrektor der Siaatseſſen⸗ bahnen, Oberregierungsrath Schulz und Baurgth Stolz konferirten letzten Freitag mit den Vertretern der Stadt Pforzheim und denen ber dorkigen Handelskammer unter Erklärung der vorgelegten Pläne. BN. Baden⸗Baden, 4. Juni. Die Kaufmannswittwe Frau Karoline Wittmer iſt am 2, im nahezu vollendeten 100, Lebens⸗ jahre geſtorben. Die Verſtorbene war die älteſte Perſon unſerer Stabt. BN. Oppenau, 4. Juni. Der bei F. A. Braun hier in Arbeit geſtandene Säger Wilhelm Gaiſer don Baiersbronn, Oberamt Freudenſtadt, hat ſich erhängt, weil die Eltern ſeiner Geliebten nicht ihre Zuſtimmung zur Heirath geben wollten. BN. Reuchen, 4. Juni. Auf dem hieſigen Bahnhofe gerieth der verheirgthete Eiſenbahnarbeiter Kern zwiſchen die Puffer und erlitt ſchwere Verletzungen. BN. Aus Baden, 5. Juni. Die badiſche Uhreninduſtrie be⸗ klagt ſich über gedrückte Preiſe; die Gründung von Aktiengeſellſchaften wie in Mürttemberg dürfte bevorſtehen. Die Orcheſterfabrikgtion hat immer genügend Aufträge, dagegen iſt die altberühmte Strohflechterei infolge der drückenden Konkurrenz von China und Japan in ſtetem Rückgange begriffen. BN. Freiburg, 5. Juni. Nach Vollendung der Höllenthalbahn (Strecke Neuſtadt.—Donaueſchingen) wird ein Durchgangsverkehr Donaueſchingen— Freiburg eingeführt werden. Nördlingen, 3. Juni. Die 500jährige Jubelfeier der Schütengeſellſchaft Nördlingen mit großem Feſtſchießen, über welche Prinz Ludwig von Bayern das Protektorat übernommen hat, wird am kommenden Samſtag, 9. Juni, ihren Anfang nehmen und bis 13. Juni dauern. Reich iſt der Gabentempel ausgeſtattet, ſind doch gegen 100 Ehrengaben für dieſes Feſtſchteßen geſpendet worden. port. * Rittmeiſter von Eynard wird in der Internationalen in Baden wahrſcheinlich den Ritt auf Angebinde übernehmen, da Leut⸗ nant von Kahſer, der auf der Stute urſprünglich im Sattel ſein ſollte, für Stuttgart gebunden iſt. * Leutnant Suermondt hatte bei ſeinen beiden erſten Rennen in Carlshorſt rechtes Pech, denn im Wuhlhaide Jagdrennen bekam er gleich nach dem Start von Madame Paquin einen Schlag gegen das Bein, der ihn zwang, das Rennen aufzugeben, und im Landsberg⸗ Jagdrennen überſchlug er ſich mit Kilimandſcharo am Carlshorſter Sprung. Trotzdem ſtieg Leutnant Suermondt im Pichelsberger Jagd⸗ rennen bereits wieder in den Sattel, und hier lächelte ihm das Glück mehr, da er Roll als ſicheren Sieger vor Albert Edward nach Hauſe bringen konnte. * Wien, 4. Juni. In dem heutigen Derbyrennen war Dreſer's Erſter, Blaik's„Kartal“ Zweiter, Barkangi's„Polanino“ ritter. * Paris, 3. Juni. Beim Rennen um den Grand⸗Prix in wurde Mélibée Erſter, Fragoletta Zweiter, Quitte⸗vu⸗Double ritter. N Von den Badener Reunen. BN. Baden⸗Baden, 5. Juni. Von fachlicher Seite geht uns folgende Zuſchrift zu: Trennen uns auch noch faſt 3 Monate von der eigentlichen Haute⸗Saiſon, dem Kulminationspunkt aller Luſtbar⸗ keiten und Vergnügungen unſeres reizenden Kurortes, zu welchen als die bedeutendſten die berühmten nun 42 Jahre alten Iffezheimer Pferderennen gehören, ſo wird man doch heute bereits durch die am 29. Mai für die Mehrzahl der Rennen erfolgten Anmeldungen der Pferde daran erinnert. Und ſo wie ſich Baden⸗Baden ſelbſt alle Jahre übertrifft, ſo auch dieſer Nennungsſchluß. Gegen 471 Anmeldungen des Vorjahres für die 11 Rennen liegen dieſes Jahr 513 vor, die ſich länderweiſe folgendermaßen vertheilen: Deutſchland 380, Frankreich 69, Oeſterreich⸗Ungarn 53, Italien 11. Die hauptſächlichſte Zunahme haben merkwürdigerweiſe die Rennen über Hinderniſſe gefunden, ob pielleicht darum, weil man meint, da Deutſchlands Pferdezucht an ihrer ſchwächſten Seite zu packen?— wührend der Zuwachs bei den Flachrennen ein geringerer iſt. Daß Alles für Baden⸗Baden von Seite Deutſchlands genannt hat, was in irgend welcher Beziehung mit Sport ſteht, iſt nicht weiter zu betonen. Von Oeſterreich⸗Ungarns alten Freunden des Iffezheimer Rennplatzes finden wir vor Allem Graf T. Feſtetics, weiter Herrn Anton Dreher, deſſen Tip⸗Top voriges Jahr die Prince of Wales⸗ Stales gewann und der außer anderen Pferden denſelben Hengſt für das gleiche Rennen dieſes Jahres wieder nannte, dann Herrn Wiener b. Welten, bekannt durch ſeine voriges Jahr unter dem Pſeudonym Geſtüt Miklosfalva errungenen beiden Hindernißſiege; doch während voriges Jahr blos Hableany bereit war, für ihren Herrn die beiden Siege in der Saida⸗Steeplechaſe und in der Badener Handicap⸗ Steeplechaſe zu erringen, ſtehen für dieſes Jahr aus demſelben Stalle 10 Pferde bereit, Hableany's Beiſpiel nachzuahmen, darunter Gomba, der vor 2 Jahren und vor 3 Jahren die Prince of Wales⸗Stakes von 30,000% gewann. Von öſterreichiſchen Neuerſcheinungen auf dem Iffezheimer Turf ſeien genannt: Fürſt Franz Auersperg, der Beſitzer des bedeutendſten Hindernißſtalles des Nachbarreiches, deſſen Jocken Williamſon der berühmteſte der Welt in ſeinem Fache iſt, weiter Herr A. b. Pechy, der glückbegünſtigte Baron von Königswarter, Graf B. Eſterhazy, Mr. Roberts, Mr. Black, Leutnant von Haas, Herr Dittl don Wehrberg, Graf Fr. Schönborn und Graf Trauttmannsdorf, der das derzeit beſte 2jährige öſterreichiſche Pferd— Pandora— für das Zukunftsrennen nannte. Unter den franzöſiſchen Nennern finden wir gußer den in Baden bereits bekannten Namen der Herren Vieil⸗Picard, A. Menier, E. Blanc, Catllault, eine Reihe von Beſitzern, deren Farben man in Deutſchland auf Iffezheim's Raſen noch nicht geſehen. Befremdend iſt nur, daß Comte de Juigns, deſſen Gobſeck voriges Jahr das Double⸗Event, Preis don Iffezheim und Großer Preis landete, dies⸗ mal ganz fehlt. Unter den franzöſiſchen Pferden ragt wohl Madame A. Menier's Hengſt Cap Martin, der Gewinner mehrerer größerer franzöſiſcher Rennen, in dieſem Jahre am hervor, neben Bucheron, einem alten Hindernißmatador im Beſitze des Comte de Songeau. Die italieniſchen Nennungen ſind untergeordneter Bedeutung und befindet ſich unter den Anmeldern Marcheſe de Serramezzana⸗Flori, 115 55 voriges Jahr bereits zu den Gönnern der Badener Rennen zählte. 1 Daß England, das voriges Jahr, wenn auch nur ſchwach vertreten war, in dieſem Jahre fehlt, kann bei der Entfernung Englands von dhndere und der dadurch bedingten ſtrapaziöſen Reiſe der Pferbe, beſonders über den Kanal, nicht weiter Wunder nehmen. Die engliſchen Pferde würden durch den Klimawechſel nie zu ihrer richtigen Form auflaufen, wie dies auch voriges Jahr mit Longy der Fall war, der ſcheinbar heute noch unter den Strapazen der vorigjährigen Reiſe zu leiden hat. Und es trachtet doch jeder Rennſtallbeſitzer ſein oft un⸗ ſchäßbares Material zu ſchonen! Aber Alles ſummirt, ſtehen für dieſes Jahr für den Sportlieb⸗ haber bedeutendere Ereigniſſe bevor, als ſie die Iffezheimer Bahn je geſehen, denn wie die Quantität, läßt auch die Qualität der Pferde, die für die Rennen angemeldet wurden auf Entſcheidungen hoffen, die alles Frühere in Schatten ſtellen Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Repertoire der vereinſgten Stadtthegter zu Frankfurt 8. M. Opernhaus: Mittwoch, 6. Juni:„Fledermaus“ Donners⸗ tag,.:„Figaro's Hochzeit“; Samſtag,.:„Der fliegende Holländer“; Sonntag, 10.;„Fra Diavolo“. S 0 auſpielhaus: Mittwoch, 6. Juni:„Als ich wieder Donnerſtag,.:„Fuhrmann Henſchel“; 1 8 8.„Ehre“; Torguato Taßo“; Sonntag, 10.:„Zaza“; Montag, 11.: uffe“ hierauf„Eingebildete Kranke“. Aus der franzöſtſchen Ueberſetzung von Häuſel und Gretel. Nichts iſt für dieſe bezeichnender, als daß kein Geringerer, denn Catulle Mendes, ſich der ſchweren Aufgabe unterzogen hat, die kam“; Welteſchen Verſe ins Franzößſche zu überkragen. Mendss ſinder 900 eberſetzung„ztemlich traurig“ Er hat Unrecht. Mögen die geſer ſelbſt urtheilen nach den Proben, die hier folgen: zunäch das „Lied des Sandmäunchens“ und ſodann der„Abendſegen“: Je suis le marchand de sable Ssitt! A mon sac connaissable Ssittl Je donne de bons sommes Ssitt! Aux petits enfants des hommes Ssitt! Deux grains de sable dans vos peux Dans ves doux yeux couleur des cieux Oa suffit pour qu'en vos berceaux Vous dormiez comme en leur nid des oiseaux. Et guand vous stes Bien endoxmis Sous les belles étoiles Les anges aux plis de leurs voiles Portent des reves Corn leurs petits amis ** Quand le soir je vais au lit 'anges la maison'emplit! Deux anges à ma tete 4A mes pieds deux autres, Pen ai deux à droite Pen ai deux à gauche, Deux qui me couvrent, Deux qui'éveillent, Et deux aussi Qui me montrent la route Du beau Paradis. Neueſie Nach richten und Celegramme. Der Burenkrieg. In der Hauptſtadt von Trausvaal weht nun auch die engliſche Flagge. Lord Roberts hat, nach 10 ftägiger Raſt in Kroonſtadt, die letzten Schläge mit der Energie geführt, die„old Bobs“ vor weit jüngeren engliſchen Führern auszeichnet. Von Kroonſtadt brach er am 22. Maf nordoſtwärts auf, überſchritt am 23. den Rhenoſter und am 27. mit der Haupt⸗ macht bei Vereeniging den Vaal, nachdem ſchon am 28 und 26. weſtliche Seitenabtheilungen bei Parys und Lindequees Drift über den Fluß gegangen waren. Am 29. war er mit ſeinen Infanterie⸗Diviſſonen bei Germiſton, ein paar Kilometer ſüd⸗ öſtlich von Johannesburg, und am 31. erfolgte der Einzug in die Stadt. Nunmehr ſtand er nur noch 2 Tagemärſche von Pretoria entfernt, das er anſcheinend ebenſo widerſtandslos beſetzen konnte wie Johannesburg: * London, 5. Junt. Amtliche Meldung. Pretoria iſt von den Engläudern beſetzt worden. Die Buren ſcheinen in der letzten Zeit jeder auch nur einiger⸗ maßen einheitlichen Führung entbehrt zu haben. War die Auf⸗ löſung in ihren Reihen ſchon groß, ſo wird ſie, unter dem morali⸗ ſchen Eindruck der Einnahme ihrer Hauptſtadt, kaum kleiner werden. Zwar iſt von Transvaal erſt der kleinere Theil im Be⸗ ſitze der Engländer, und wenn ſie den Reſt förmlich erobern ſollen, ſo kann das noch mühſam genug werden. Am Schickſal des Landes aber iſt ſchwerlich mehr etwas zu ändern. Zu ſtatten kommt den Engländern, daß in Pretoria eine weitere Bahn⸗ linie, die Delagoahahn mündet. Haben ſie dieſe Bahn erſt in ihrer Gewalt, ſo iſt Transvaal vom Auslande völlig abgeſchnit⸗ ten, Die Buren wollen ihre Regierung wohl auch deshalb nach Iydenburg, oſtnordöſtlich von Pretoria, verlegen, weil dies durch eine Zweigbahn mit der Delagoabahn verbunden iſt und daher, ſo lange die Engländer das ſüdöſtliche Transvgal nicht beſetzt haben, den Verkehr mit Lourenzo Marques ermöglicht. Telegramme. * Berlin, 5. Juni. Der deutſche Generalkonſul in worden. Zu ſeinem Nachfolger iſt der gegenwärtig in der Kolonialabtheflung des Auswärtigen Amts beſchäftigte Stell⸗ vertreter des Gouverneurs von Deutſch Südweſtafrika, v. Lindequiſt, auserſehen.(Focke hatte ſich durch auf⸗ fällige Engländerfreundlichkeit arg blosgeſtellt. D..) * LTondon, 5. Juni. Eine Depeſche Lord Ro berts aus Pretoria von heute früh 11 Uhr 40 Min. lautet: Wir ſind in Beſitz Pretoria's. Der offizielle Einzug erfolgt um 2 Uhr Nachmittags. * Berlin, 8. Juni. Der Nordd. Allg. theilt mit, daß die Nachrichten über die Beſchimpfungen der deut⸗ ſchen Flagge in verſchiedenen engliſchen Kolonien theils übertrieben, theils unwahr ſeien. Soweit thatfächliche Be⸗ leidigungen vorgekommen ſeien, habe die engliſche Regierung ihr Bedauern ausgedrückt. ** 2 (Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers.“) * Frankfurta.., 5. Juni. Die Kronprinzefſin von Schweden iſt auf der Durchreiſe nach Franzens⸗ bad hier eingetroffen und im Frankfurter Hof abgeſtiegen. *„ Bingen, 5. Juni.(Frkf. Zig.) Auf dem Rheine ereignete ſich heute früh bei Salzig ein Schiffsungkück. Der Schlepp⸗ dampfer„Haniel 2“ iſt mit einem Paffagier⸗Dampfboot zuſammen⸗ geſtoßen.„Haniel 2“ iſt vollſtändig untergegangen, die Mannſchaft konnte ſich retten, nur der Kapitän trug eine leichte Verletzung davon. Der Paſſagierdampfer blieb ohne weſentliche Beſchädigung. * Hamburg, 5. Juli. Während der Nacht und heute früh gingen hier und in der Umgegend zahlreiche ſchwere Gewitter nieder. Das Offizierskaſino in Wandsbeck wurde vom Blitz getroffen und iſt vollſtändig niedergebrannt. Eine Anzahl werthvoller Gemälde iſt vernichtet. Ein zweiter Blitzſchlag traf die Kaſerne, ohne zu zünden. Außerdem wird noch eine weitere Zahl von Gewitter⸗ ſchäden gemeldet. Perſonen ſind nicht zu Schaden gekommen. * Berlin, 5. Juni. Der Kaiſer empfing heute den Gouverneur von Kamerun, von Puttkammer, welcher die Orden ſeines verſtorbenen Vaters zurückgab. * Berlin, 5. Junj. Die diesjährige Frühjahrsparade iſt auf den 7. angeſetzt. Während der Pfingſtfeiertage wurden 6 Selbſtmorde und 3 Selbſtmordverſuche polizeilich gemeldet. * Schönau g. d. Kaßtzach, 5. Juni. In Folge eines geſtern Mittag im oberen Katzbachthale niedergegangenen Wolkenbruchs iſt der Damm der Katzbachthalbahn an zwei Stellen unterſpült. Der Verkehr zwiſchen Kepſchdorf und Merzborf iſt unterbrochen. Kapſtadt Focke iſt in den einſtweiligen Ruheſtand verſetzwy z der am 2. Juni gemeldeten Gzploſion auf der der Firma Gebrüder Wönckhaus gehörigen Pulverfabrik in Dahlerbrück bei Lüden⸗ ſcheid von zuſtändiger Seite, daß in der Fabrik kein Dynamit lagerte, und daß von der Exploſton nur eine kleine, aus vier Gebäuden be⸗ ſtehende, vom Hauptgebäude ziemlich entfernk liegende Abtheilung des Etabliſſements getroffen wurde, daß daher der Betrieb uneingeſchräntt aufrecht erhalten werden kann. * Budape ſt, 5. Juni. Die bereits geſtern gemeldete Enl⸗ gleiſung auf der elektriſchen Straßenbahn bei Au⸗ winkel wurde folgendermaßen herbeigeführt: An der Entſtation, wo der Schaffner und der Wagenführer abgeſtiegen waren, wurde der Wagen von der Menge geſtürmt. Im Gedränge wurde die Bremſe gelöſt, ſodaß der Wagen ohne Strom lediglich durch ſein eigenes Gewicht das ſteil abfallende Geleiſe hinabrollte, während der Schaffner und Wagenführer ſich durch die Menge einen Weg bis zum Wagen bahnen konnten. Bei der erſten ſcharfen Kurve ſtürzte der Wagen um und begrub die Paſſagiere unter ſich. * Paris, 6. Juni. Präſident Loubet begaßb ſich Nach⸗ mittags nach Vincennes, um den Uebungen der vereinigten Turf⸗ vereine von Frankreich beizuvohnen. Der Präſident wurde von den Turnern wie von der Menge lebhaft begrüßt. Man hörte die Rufe:„Es lebe Loubet“,„es lebe die Republik“. * Paris, 5. Juni. Den Blättern zu Folge wird die Re⸗ gierung am Freitag der Kammer die vom Senat genehmigte Amneſtievorlage unterbreiten und die Ernennung einer Kommifſſion beantragen, zur Prüfung der Vorlage vor Schluß der Seſſion. * London, 5. Juni. Das Reuterſche Bureau meldet aus Tientſin vom.: Die Boxers ſollen 4 Meilen ent⸗ fernt von hier ſtehen. Ein Angriff auf die Stadt wird erwartet, doch iſt Alles vorbereitet, die Bevölkerung in zuverſichtlicher Stimmung. Drei belgiſche Ingenieure ſind hier eingetroffen. Nach einer Mittheilung des franzöſiſchen Kon⸗ ſuls werden noch 11 vermißt, es beſteht die Hoffnung, daß noch 5 gerettet werden. * Sofia, 4. Junj.(Meldung des Wiener K. K. Telegr, Corr.⸗Bur.) Die bulgariſche Regierung proteſtirte gegen die türkiſchen Differenzialzölle unter Hinweis auf das Vaſallenverhältniß ſowie, daß die Handelskonventionen noch nicht abgelaufen ſeien.— Die Regierung verlangt ebenſo wie die rumäniſche und ſerbiſche, daß die Frage einer gemiſch⸗ ten Kommiſſion unterbreitet werde. *Konſtantinopel, 5. Juni. Meldung des Wiener k. k. Bureau. Der Sultan hat den Fürſten Ferdinand von Bulgarien eingeladen, nach Konſtantinopel zu kom⸗ men und dieſe Einladung damit begründet, er habe den Fürſten ſeit Langem nicht geſehen. 1 8* Flucht aus dem Zuchthaufe. *Graudenz, 5. Juni. Am Pfingſtſonntag enddſchen aus dem hieſigen Zuchthauſe 4 Skräflinge, nachdem ſie den Auf⸗ ſeher niedergeſchlagen hatten. Einer legte den Ryck des Erſchlagenen an, ſetzte deſſen Mütze auf, ſchnallte das Seitengewehr um, und führte die Uebrigen, nachdem ſie die Mauer über⸗ ſtiegen hatten, dunch die Stabdt. wurden in der Nüße der Stadt nach heftigem Miderſtande ů b wältigt. Der Aufſeher iſt ſeinen Verletzungen erlegen Maunheimer Handelsblatt. Courszettel der Maungeimer Effektenbörſe vom B. Funt, * Hagen, 5. Junf. Die„Hagener Zeitung“ erfährt zu Obligationen. Staatspapiere. Pfandbrieſe. Badiſche Obligat 4 Rhein. Ood. B. Ank. 1 90.80 5½„ kalſer 94 60 b 3% 91.40 5 %% Oblig. Mark 94.— 55 1„„ 7 N. 20 bz 19 2„ 1888 84.— 8„ 0.30 55 „„„ 1369294 98.40 4 Stapte⸗Anlehen. „„„ 84.50 90 e 1. 1 5 5 92.— 8 4 r b. J. 1 88.— 8 15 Baber. Obägalgen 20 80 5 15* Wegedalen, 5 5 2 84.80 U5 3775 05 91.— 80 , 1. 1 78 aee— 25 Mandzeimer Oßl. 180 92— 2%„ 87.40 ½ ÿNM„ 35 Preuß. Conſols 88. 70 b 3N⁰ 1 95 2898— 357⸗ 95.50 53 77 b¹ 8470 5 Inguſtrie Ooligationen 0 I Babd. A⸗G. f. Ahſchifff. 101.50 4 L + eiderb. Eiſenbahn⸗Aulehen. r. e hmetzer u. Go. 10.50 2 4. Pfallz,(Ludw. Max Rord) 100.75 63 4— 9 0 iwerte 108 40 9 2%„ 85 83.10 P En U Ghah. Flabriken 101 5z 3½„ conbertirte t 4% Hellſtofffabrik Wadhef 164. 55 tien. Banken. Pfalzbrau. v. Gefſel u. Mohr 95.— 8 Beqauerei Sinner, Grünwinkel 280.— 8 Gedlchendane 426.—6 rgebl Heldelderg 184.— 6 Gewerhebank Speper 50% 40, 6„ 1 5 Schwetzlugen 70.50 Sge Vaut i„ Fee e e .ts, Fyp.⸗Bank 164. 8 7 erger, Wernms, 8 1. 1. 15 N 127 3 Wormſer Brauhdus v. Oerige 188,50 G 16350 5 Pfals. Breßb. 4. Spritfabn,.— 8 Südd. Bauk 112.80 G Trausport 5 Süddeutſche Bank Junge) Ant.—.— mud Verſicherung, Eiſenvahnen. Gutjahr⸗Aktien 133.— 0 Pfälziſche 222.— 5;„Dampfſchleppſchiff 117 — 144.— b5„ Lagerhaus 110.50 W „ Nordbpahn 188.— b5 Bad, Nück⸗ u. Mitterſich. 250.— Heilbronner Straßenhahnen„ Schlfffahrt⸗Aiffeeuranz 585.— Chemiſche Jndnſtrie. Coutinentale Verſicherung 860.— A, f. n 5 181.78 8 Mannheimer Verſicherung 48.— Babdiſche Anilin⸗ u. Soda 40.— Oberrhein. Verſ.⸗Geſellſchaft 280.— „„ junge— Württ, Transportverſich, 700.— „Fabrlk Goldenberg 193.— G Induſtrie. em. Fabrir Gernsheim 90.— 2 Verein chem. Fabrlken 18f.— Act.⸗Geſellſch f. Seilinduſtrieſ 179.,50 e eee, e 2 fabrik Kirrwei 5 170— Emaſtlirwerte Malkammer 439 50 8 5 2 Ettlinger Spinnerei 115.— Braueveien. Hüttenheimer Spinnerel 95.— W Bad. Brauerei 158.— Karlsr. Nähmf. Halb u. Nen 177. 0 Binger Aktienbierbrauereſ 100.— 6. Mannh. Gum.⸗ u. Asbeſtfabr, 88.— 8 Durlacher Hof vorm. Haget 188. Oggersheimer Spinneret 38. Eichbaum⸗Brauerei 171.0 Pfälz. Nähm. u. Fahrräüderf 80.— Elefantenbräu Rühl, Worms 106. orl.,Gecheniwt. Heidelberg 180. 8 Brauerei Ganter, Freilburg 109.— G ereinig. Freiburger Ziegelw. 120, 5 Kleinlein, Heidelberg 148. G Berein Speyerer Ziegelwerke 106.60 omburger Meſſerſchmitt 100.— ellſtofffabrit Waldhof 280.— 8 ee Brauerei—.— ückerfabrik Waghäuſel 82.— 8 Mannh. Aktienbrauerei 167. Uckerraffinerie Manußeim 125. Maunheimer Effektenbörſe vom 5. Juni. Heute wurden an hieſiger Börſe Mannh. Lagerhaus⸗Aetien zu 110.50 pct gebandelt Ferner wurden offerirt: Speyerer Ziegelwerke⸗Aktien zu 106.50 pt. Ueberſeeiſche Schifffahrts⸗Nachrichten. New⸗Pork, 4. Junj. Drahtbericht der Red⸗Star⸗Linje, Ant⸗ werpen. Dampfer„Friesland“, am 26. Mai von Autwerpen abge⸗ fahren, iſt heute hier angekommen. Mitgetheilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Bureau Gund⸗ lach&ck Bärenklau Nachfolger in Mannheim, Heidelberger⸗ ſtraße O 7, 13. Hargeim . Junt — Todes-Anzeige Statt jeder besonderen Mittheilung: Heute entschlief sanft, nach langem schweren Leiden, mein lieber Gatte Friedrich von Fischer Um stille Theilnahme bittet im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: in seinem 55. Lebensjahre. Mannheim, den 4. Juni 1900, Die Beerdigung findet Mittwoch, den 6. Juni, Nachm. 5 Uhr, vom Trauerhause Friedrichsring 10 aus statt, Bitte im Sinne der Familie Blumenspenden zu unterlassen. Amk BVekannmachung. 8 Die Aushebung pro 1900 betr. (285) Nr. 8890 UI. Die Aushebung der Militärpflichtigen des Amtsbezirts Mannheim pro 1900 findet am: .,.,., II., 12. 13., 15., 16., 18. u. 19. Juni d.., Vormittags 9 Uhr eginuend, im Gaſthaus zum„Badner Hof,“ G 6, 3 dahier ſtatt. Es haben zu erſcheinen, die beim diesjährigen Muſter⸗ ungsgeſchäfte n) für tanglich Befundenen, b) zur Erſatzreſerve Vorgeſchlagenen, c) zum Landſturm Ueberwieſenen, a) für untauglich Erklärten und e) die von den Truppentheilen abgewieſenen Ein⸗ jährig⸗Freiwilligen. Der Taße an welchem die einzelnen Militärpflichtigen zu erſcheinen haben, wird denſelben durch Ladung perſönlich bekannt gegeben werden. Die Verbeſcheidung der Reklamationsgeſuche durch die ver⸗ ſtärkte Ohbererſatzkommiſſion findet jeweils an dem Tage ſtatt, an welchem über die körperliche Brauchbarkeit des in Frage ſtehenden Milltärpflichtigen entſchieden wird. Die Bethelligten werden de den Terminen vorgeladen werden. Die Milltärpflichtigen haben pünktlich zur feſtgeſetzten Zeit in keinem und nüchternem Zuſtande im Aushebungslokäle zu ſchn n und ihre Militärpapiere(Looſungs⸗ bezw. Berechtigungs⸗ ſcheine) mitzubringen. Die ohne genügende Entſchuldigung Ausbleibenden werden gemäß 8 26 Z. 7.⸗O. an Geld bis zu 30 M. oder Haft bis zu Tagen beſtraft, auch können ihnen die Vortheile der Looſung Dentzogen und ſie als vorweg Einzuſtellende behandelt werden. Wer ſich der Geſtellung böslich entzieht, wird als unſicherer Dienſtpflichtiger behandelt; er kann außerterminlich gemuſtert und ſofort bei einem Truppentheil eingeſtellt werden. Die durch Krankheit am Erſcheinen Verhinderten haben ein Arziliches Zeugniß einzureichen; dasſelbe iſt, ſofern der ausſtellende Arzt nicht Staatsarzt iſt, bürgermeiſteramtlich zu ee PVorſtehende Bekanntmachung iſt ſeitens der Bürgermeiſter⸗ aämter wiederholt in ortsüblicher Weiſe öffentlich bekannt zu machen und über den Vollzug innerhalb 8 Tagen Anzeige anher zu exſtatten. 53479 Zu den Aushebungstagfahrten haben die Herren Bür⸗ gernieiſter aller derjſenigen Gemeinden zu erſcheinen, aus welchen Pflichtige einbeſtellt ſind. Mannheim, den 21. Mai 1900. Großherzogliches Bezirksamt: Der der Erſatz⸗Commiſſion: Frech. SS : 5 A * SSSN hf 3221— 9 5 8. .9—. ER 7 NN 0 8 ,,,, 0„. S A 25 9 2 H: 9 9 7 Karl Rircher& Cg. 2. MANNHEI M. 5 2 Hyppotheken Darlehen zu billigſtem Zinsfuß empftehlt der Vertreter verſchiedener größerer Geldinſtitute. 42167 Zeetge Loius Jeselsohn. LI3, 7, Todes-Anzeige. Freunden u. Bekannten die ſchmerzliche Mittheilung, daß unſere innigſtgeliebte Gattin, Mutter, Schwägerim und Tante 8 Caroline Verthold geb. Aufferkamp 5 Nachmitta Uhr nach längerem ſchwerem eiden ſanft entſchlafen iſt. 54582 Die trauernden Hinterbliebenen. Heinrich Berthold, Küfermeiſter, nebſt Kindern. Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 6. Juni, Nachmittags 6½ uhr, vom Trauerhaufe, Q 7,9, aus ſtart. Dies statt besonderer Anzeige. Großh. Zadiſche Staaks⸗ Eiſeubahnen. Mit Giltigkeit vom 1. Juni l. J. iſt der Nachtrag 1 zum Gütertarif für den ſüddeutſchen Donau⸗Umſchlags⸗Verkehr über Paſſau, Regensburg und Deg⸗ gendorf Donaulände tranfit, Theil U vom 1. Jannar 1899, ausgegeben worden. Derſelbe enthält Ausnahmefrachtſütze für Güter aller Art, Petroleum, iene(Rohbenzin), zichenholz⸗Extrakt u. ſ. w. und ſonſtige Aenderungen bezw. Er⸗ gänzungen des Haupttarifs. Neu einbezogen iſt die Station Mannheim⸗Induſtriehafen. Nähere Auskunft ertheilen die Verbandsſtationen, ſowie das diesſeitige Gütertarifbureau. Karlskuhe, den 30. Mai 1900. Generaldirektion. Mnin⸗Aeckar⸗Bahn. Auf den Stationen Ladenburg und Friedrichsfeld werden am Freita den 3. ds. Mts. 2500 Stück abgängige Bahn⸗ ſaldolzn und verſchiedenes Ab⸗ allholz verſteigert. 54625 Die Verſteigerung beginnt in Ladenburg Vormittags ½10 Uhr und in Friedrichsfeld Vormittags 11 Uhr. Friedrichsfeld, den 5. Juni 1900. Der Bahnmeiſter: Fiſcher. Heffenlliche Perſteigkrung. Im Auftrage des Herrn Rechts⸗ anwaltes Dr. Müller hier werde ich am 54620 Donnerſtag, 5. Juni 1900, Vormittags 11 uUhr, im Hofe Q 4, 5 hier: Ein braunes Wallachpferd gem. 88 379, 373 H..B. gegen 84617 Baarzahlung öffentlich ver⸗ ſteigern. Mannheim, den 5. Juni 1900. Nopper, SOerichtsvollzieher, B 4 14. Zwangg⸗Perſteigerung. Mittwoch, den 6. Juni 1900, Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale Q 4, 5 hier 54626 Tiſche, Kanapee, Kleiderſchränke, Bilder, Spiegel, Etagere, 1 Schreibtiſch, 1 Sekretär, 1Pianino, Betten, 1 Nähmaſchine und Sonſtiges gegen Baarzahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern. „Mafnheim, den 5. Juni 1900. Roſter, Gerichtsvollzieher. Birten⸗Kopfwaſſer hilft am beſten gegen das Dünn⸗ ſperden der Kopfhaare, kräf⸗ tigt die Kopſhautporen, ſo daß ſich kein Schiun wieder bildel. Iſt allein ächt zu haben à Glas M. 1,50 bei Th. von Eichstedt, N 4, I2, Medieinalbrogerie z. rothen Kreuz, gegründet 1888. 51498 Lannbe im P22 Thür-& firmenschilder 25867 in feinſter Ausführung. 1 Mathilde von Fischer. geb. Bumiller. Aaudwirthſchaftlicher Bezitfsbetein Mannhein. Die Verſteigerung der noch nicht abgeholten Gewinne der Männheimer Pferdemarktlotterie findet am Dounerſtag, den 7. Juni, Mittags 12 uUhr im Badner Hof dahier gegen Baarzablung ſtatt. Zur Verſteigerung kommen folgende Gegenſtände: 54584 Gegenſtand 05 Gewinn⸗Nr. Loos⸗Nr. 990 87674 63232 1 Pacſ 1 Paar Pferdedeck. 1 Cafégedeck mit 12 Servietten. 1 Otz. Handtücher. Korb 1 Korb. 1 Dalli⸗Bügeleiſen 1 woll. Pferdedecke 1 Eigarrenetui, Stahl, 1 Paar Pferdedeck. 1 ſilb. Becher, 1 Bild, 1 Rauchſervice, 1 Tintenfaß, 1 Brodkorb, 1 Waſchgaknitur, 1 Pferdedecke, 1 Thermometer, 1 Rollwand, 1Paar Kreuzzügel 1 Erckergarnitur, 2 —— 22* 31087526 53179119 66048081 98020117 9626682 ren. 9104/72425 10152070160 111158162804 120172048091 131192066561 144208082926 15213093727 160229028259 17252495922 18261 2638 1926519966 200284(53062 210292962100 1 filb. Chatelaine, 22305] 8299] 1 Blumentiſch, 233080784680 1 Bro mit Nädel in Etui, 24314/70144/ 2 Pagr Vorhänge, 2538661219 1 Café⸗Service. 26841038135 2 Paar Vorhänge, 2785896612J 1 Aktentaſche, 2837262933] 1 Barometer, 29384[56370/ 1 Papterſtänder, 3088597676 1 Regulator mit Schlagwerk, 31088797154/ 1 Kaſſetke, 320390[35801] 1 Rind, 33140655219 1 Paar Figuren, 3442911586 1Damenühr, Tulla 35434] 9992J 1 Reiſedecke. 3644610029] 1 Spargelheber in Etui, 370461J41299]1 Paar Bettvor⸗ lagen, 380511J010880 1 Handtaſche, 39514/74063] 1 Double⸗Herren⸗ Uhrkette, 401534½815010 1 Cafedecke, 41054195037] 1 filb. Damenuhr, 42543/22968J0 1 Double⸗Herren⸗ Uhrkette, 4855492298] 1 Otzd, ſilberne Cafeélöffel, 4459298185] 1 Otz. Handtücher 450594/21214/0 1 Difchdeke 46595[63600] 1 Jagdmeſſer, 4705980852569] 1 Paar Bettvor⸗ lagen, Tiſchtuch mit 6 Serbietten, DieVerlooſungscommiſſion, M. 30,000— als 2. Hypother 0 Privathaus u. Grundlck in Heidelberg, gegen gute u. pünkt⸗ liche Verzinſung, aufzunehmen geſucht. 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