Seesesesssssesseseesessesese l. 2 1 * e * 8 1 Keneeener ae eeeeee hat die Kolonialabtheilung eingenommen. Telegramm Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2958. Abounement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poft bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..40 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Badiſche Volkszeitung.) Telephon: Redaktion: Nr. 377 der Stadt Maunuheim und Umgebung. Mannheimer Jourual. (110. Jahrgang.) Erpedition: Nr. 218. Druckerei: Nr. 341. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal, iger Verantwortlich für Politik? Dr. Paul Harms. für Theater, Kunſt u. Feuilleton? Dr. Friedrich Walter. für den lokalen und prov. Theil; Eruſt Müller. für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei,(Erſte Mannheimer Typograph. Anſtalt.) (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen (Mannheimer Volksblatt.) Einzel⸗Nummern 3 Pfg. 5 2 g 8. Doppel-Munmern 5 Pg. I 6. 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. E 6, 2 fünnaliſh n Nae, (Abendblatt) Nr. 268. Dienſtag, 12. Juni 1900. Reichsrecht und Landesrecht. Der Reichstag begann ſeine Thätigkeit geſtern bereits um 12 Uhr, denn ein ganzes Bündel von Vorlagen ſtand auf der Tagesordnung, und heute bereits ſoll die Seſſion geſchloſſen werden. Zuerſt wurden die Rechnungen für den Haushalt der afrikaniſchen Schutzgebiete für 189495 erledigt und dann die ſozialdemokratiſche Interpellation berathen: Iſt dem Herrn Reichskanzler bekannt, daß der Bundesſtaat Anhalt durch das Geſetz vom 16. April 1899, der Bundesſtaat Reuß j. L. durch ein von der Regierung vorgelegtes, vom Landtage angenommenes Geſetz, betr. die Bekämpfung des Kontraktbruchs länd⸗ licher Arbeiter, und die Regierung des Bundesſtaates Lübeck durch eine in Nr. 16 des Geſetz⸗ und Verordnungsblatts vom 24. April 1900 peröffentlichte Verordnung Beſtimmungen getroffen haben, welche 6) theilweis das durch§ 152 der Gewerbeordnung für das Deutſche Reich eingeführte Koalitionsrecht der Arbeiter einſchränken? p) theil⸗ weis Einwirkungen auf den Willen anderer Perſonen, entgegen den Beſtimmungen des ſiebenten und achtzehnten Abſchnitts des Straf⸗ geſetzbuchs, des Artikels 4 Nr. 13 der Reichsverfaſſung und der§§ 2, 5 des Einführungsgeſetzes zum Strafgeſetzbuche, unter Strafe ſtellen? 8) theilweis in Widerſpruch zu§ 888 der Civilprozeßordnung für das Deutſche Reich die dort verbotene Durchführung eines eivilrechtlichen Anſpruchs auf die Fortſetzung eines Dienſtverhältniſſes mittels Zwangsmaßregeln landesrechtlich einführen? und was gedenkt der Herr Reichskanzler zu thun, gegenüber dieſen Bundesſtaaten den Reichs⸗ geſetzen Geltung zu verſchaffen Nach Begründung der Interpellation durch den Abgeordne⸗ ten Stadthagen, der ſich in eine immer größere Erregung hinein⸗ redete und ſchließlich die Mitglieder der geſetzgebenden Körper⸗ ſchaften in jenen Einzelſtaaten als„Unken“ bezeichnete, worauf ungeſäumt eine Rüge vom Präſtdialſitz erfolgte, legte der Staats⸗ ſekretär Dr.Nieberding dar, daß es ſich zunächſt darum handle, ob die Beſtimmungen der Landesrechte über die Beſtrafung des Kontraktbruchs das Reichsrecht formell verletzen. Das ſei nicht —der Fall, und darum könnten von Reichswegen dieſe Geſetze nicht angefochten werden. Ueberdies beſtänden ſchon lange in mehreren Einzelſtaaten Beſtimmungen, wonach kontraktbrüchiges Geſinde den Dienſtherrſchaften auf dem Verwaltungswege zwangsweiſe wieder zurückgeführt werden kann. Im Lübecker Fall kam der Staatsſekretär zu dem Schluß, daß der Reichskanzler, nach Maß⸗ gabe der Verfaſſung, nur dann in der Lage ſei, einzuſchreiten, wenn das reichsverfaſſungsmäßig gewährleiſtete Koalitionsrecht verletzt werde. Das ſei aber nicht der Fall; denn wenn ein Landes⸗ geſetz andere Zwecke verfolge und nur nebenher eine Beengung jes Koalitionsrechtes mit ſich bringe, müſſe das hingenommen werden; im einzelnen Falle würde gerichtlich zu entſcheiden ſein, ob das Koalitionsrecht verletzt ſei. Abg. Baſſermann legte in einer objektiven juriſtiſchen Prüfung der Beſtimmungen dar, daß es ſich bei dem Verbot des Strikepoſtenſtehens in Lübeck nicht nur um Maßnahmen der öffentlichen Ordnung handle, ſondern um ſolche, die das Koalitionsrecht treffen und daher nur reichs⸗ geſetzlich geregelt werden können: Die Verordnung von Lübeck lautet dahin:„Perſonen, welche planmäßig zum Zweck der Beobachtung oder Beeinfluſſung der Arbeiter eine Arbeitsſtelle oder des Zuzuges von Arbeitern zu einer Arbeits⸗ ſtelle an einem öffentlichen Ort ſich aufhalten, werden mit Geldſtrafe bis zu 150% oder mit Haft beſtraft.“ Es iſt nun ſofort auffällig die ausdrückliche Hervorhebung des Zweckes der Verordnung. Es iſt dusdrücklich hervorgehoben:„Perſonen, welche ſich aufhalten an einem Ort zum Zweck der Beobachtung oder Beeinfluſſung der Arbeiter.“ Alſo auf irgend welchen ſtraßenpolizeilichen Geſichtspunkt iſt nicht ab⸗ geſehen, ſondern klar und deutlich dieſes Specificum, das in den meiſten Lohnkämpfen in die Erſcheinung zu kreten pflegt. Ich muß nur ſagen, daß die Ausführungen des Herrn Staatsſekretärs des Reichsjuſtiz⸗ amts, daß dieſe Beſtimmung ſich mit dem Reichsgeſetz verträgt, mich nicht überzeugt haben.(Sehr richtig!) Ich halte dieſe Verordnung des Staates zu Lübeck für eine vollſtändigunzuläſſige; ſie ſteht im Widerſpruch mit der Reichsgewerbeordnung. Es iſt nach der Judi⸗ catur unſerer Gerichte klar, daß unter Umſtänden Streikpoſten wegen groben Unfugs verurtheilt werden können. Das iſt kein Einbruch in die Gewerbeordnung, ſondern das iſt die Anwendung eines Para⸗ graphen unſeres Strafgeſetzbuchs auf Handlungen, die einen allge⸗ meinen Charakter an ſich tragen. Es iſt zweitens durchaus zuläſſig, unter Umſtänden mit Straßenpolizeiverordnungen vorzugehen, wenn nämlich die Ordnung des Verkehrs verletzt wird durch ſtarke Anſamm⸗ lungen, Verhinderung des Verkehrs, Beläſtigung des Straßenpubli⸗ kums. Auch dadurch wird die Gewerbeordnung an ſich nicht rangirt. Ganzetwas anders iſt es aber, wenn hier klipp und klar, voll⸗ ſtändig nackt und deutlich, jedes Mißverſtändniß ausſchließend, das Streikpoſtenſtehen als ſolches von einer einzelnen ſtaatlichen Regierung verboten wird. Das iſt ein Eingreifen in eine Materie, die reichs⸗ geſetzlich geregelt iſt, ein Eingreifen in die Materie des Coalitions⸗ rechts und in den§ 153 der Gewerbeordnung, in welchem die Straf⸗ beſtimmungen ſich befinden, die hier gegen den Coalitionszwang Ein⸗ führung gefunden haben. Die Staatsrechtslehrer ſind darüber einig, daß auf einem Gebiete, auf welchem dem Reich die Geſetzgebung zuſteht, die Geſetzgebung der Einzelſtaaten ſich jeder Einwirkung zu enthalten hat. Was in§ 153 nicht charakteriſirt iſt, iſt reichsgeſetzlich aus⸗ drücklich ſtraflos zu laſſen und kann nicht durch landesgeſetzliche Ver⸗ ordnung oder Landesgeſetz zu einer ſtrafbaren Handlung gemacht werden. Aber ſelbſt wenn kein formeller Widerſpruch vorläge, wäre die Verordnung in Lübeck zum Mindeſten eine unzuläſſige Ergänzung der reichsgeſetzlichen Beſtimmungen. Es kommt dann noch der Geſichts⸗ punkt hinzu, daß auch die verbündeten Regierungen die ganze Materie zum Reichsrechtlichen reklamirt haben in dem bekannten Geſetzent⸗ wurfe zum Schutze des gewerblichen Arbeitsverhältniſſes, und zwar im§ 4, wo man gerade die Materie ausbauen wollte. Hier iſt offen⸗ bar ein Eingreifen der Landesgeſetzgebung, und zwar lediglich zum Zweck einer Einmiſchung in die Lohnkämpfe. Daran kann auch eine nachträgliche Declaration des Senates von Lübeck nicht ändern. Nun iſt es richtig, die Gerichte werden über die Giltigkeit der Verordnung zu entſcheiden haben, aber wo eclatante Verletzungen des Reichsrechts vorliegen, ſoll man Richterſprüche nicht abwarten, ſondern da haben Reichstag und Bundesrath allen Anlaß, auf Remedur zu wirken. Was nun die Frage des Contractbruches anlangt, ſo iſt klar, eine Beſtrafung des contractbrüchigen gewerblichen Arbeiters wäre landesgeſetzlich unzuläſſig. Was dagegen die ländlichen Arbeiter an⸗ langt, ſo muß ich dem Herrn Staatsſekretär beitreten. Mit der per⸗ ſönlichen Freiheit des Arbeiters hat die Sache nichts zu thun. Im Strafgeſetzbuch iſt dieſe Materie nirdendwo behandelt, deshalb iſt ſie der Landesgeſetzgebung überlaſſen. Ob der polizeiliche Zuführungs⸗ zwang zuläſſig iſt, iſt für mich eine ſehr zweifelhafte juriſtiſche Frage. Jedenfalls verträgt ſich dieſe zwangsweiſe Zurückführung recht ſchwer mit unſerem Reichsrecht, namentlich mit der Zivilprozeßordnung. Thatſächlich beſteht dieſes Recht der zwangsweiſen Zurückführung in zahlreichen Einzelſtaaten. Beſteht das Recht der Beſtrafung des Kontraktbruchs, dann wird auch eine ſolche präventive Thätigkeit der Adminiſtrativbehörden als zuläſſig zuzugeben ſein. Für ungiltig halte ich die Beſtimmung in dem Anhaltiſchen und Reußiſchen Geſetz, welche im Widerſpruch mit dem Abſchnitt 18 des Straf⸗Geſetz⸗Buches„Ver⸗ brechen und Vergehen wider die perſönliche Freiheit“ ſteht. Dieſe Materie iſt abſolut reichsrechtlich geordnet; Anhalt und Reuß gehen aber in der Definition des Begriffs der„Nöthigung“ über das Reichs⸗ ſtrafgeſetz hinaus. Das Vorgehen dieſer Einzelſtaaten, ſo ſchloß der Redner, zurufen, und das ſei im Intereſſe des Anſehens des Reiches nicht zu billigen. Der Komponiſt des Mikado beim Deutſchen Kaiſer. Die— reichlich ſpäte— Aufführung des„Mikado“ img Berliner Königlichen Opernhauſe hatte, wenn man dem Lok. Anz. glauben darf, ein intereſſantes Nachſpiel. Nach Schluß der Vorſtellung ließ der Kaiſer Sir Arthur Sullivan in ſeine Loge beſcheiden, wo er ihm in herzlichſter Weiſe dafür dankte, daß er auf ſeinen Wunſch die Mühen der Reiſe nach Berlin nicht geſcheut und ſein Werk perſönlich dirigirt habe. Sir Arthur lehnte be⸗ ſcheiden den Dank ab, wies auf die hohe Ehre hin, die für ihn in dem kaiſerlichen Wunſch gelegen, und gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß der Kaiſer ſo überaus befriedigt ſei. Hierauf enk⸗ ſpann ſich ein längeres Geſpräch zwiſchen dem Kaiſer und dem Komponiſten des Mikado, das ungefähr folgenden Verlauf nahm⸗ „Ja, ſehen Sie,“ bemerkte der Kaiſer,„ich bin ſehr damit einverſtanden, daß an meiner Oper auch das leichte Genre des „Mikado“, der„Fledermaus“ und ähnlicher guter Operetten ge⸗ pflegt wird. Unſere Künſtler ſowie die der meiſten Opernbühnen ſind nur an den ernſten ſchweren Muſikſtil, insbeſondere den Wagnerſtil gewöhnt; die Aufführung ſolcher leichtflüſſigen Muſtk bildet daher eine gute Schule für ſie. Dabei lernen ſie eine ge⸗ wiſſe Leichtigkeit des Vortrags, Zierlichkeit der Bewegungen, graziöſe Geſten und flotte Dialogform.(Leider lernen es manche nie. D..) Sie werden dadurch vielſeitiger, was ihnen auch bei den verſchiedenen Opern zu Gute kommen muß.“ „Das iſt auch ganz meine Meinung,“ entgegenke Sir Arkhur Sullivan,„gerade aus den von Ew. Majeſtät angeführten Gründen habe ich erſt kürzlich der Melba angerathen, die Dum Hum zu ſtudiren; durch dieſe und ähnliche Rollen würde ſie aus ſich herausgehen lernen und ihre Darſtellung auf die Höhe ihrer muſikaliſchen Kunſt bringen.“ Mit der Frage Sulivar⸗ ob der Kaiſer wohl in dieſem Jahre England kommen werde, nahm das Geſpräch andere Wendung. „Ew. Majeſtät würden in London einen Empfang finden, ſo begeiſtert, wie er niemals vorher einem Souverän in England bereitet worden iſt. Zwei Männer ſind jetzt bei uns in Eng⸗ land pupulär: Lord Roberts und Ew. Majeſtät.“ „Ja Roberts!“ ſagte der Kailer raſch,„das iſt ein Mann, der hat ſeine Sache glänzend gemacht!(„he did it splendidly.“) Ich habe ihn wirklich aufrichtig bewunderk! Er hat ſeinem Lande unſchätzbare Dienſte geleiſtet!“ „Nächſt Lord Roberts haben Ew. Majeſtät England in ſchwerer Zeit einen großen Dienſt erwieſen,“ entgegent Sullivan. „In England weiß man ſehr wohl, wie ſehr man Ew. Majeſtät zu Dank verpflichtet iſt.“ Der Kaiſer lächelte:„Ich freue mich zu hören, daß man bei Ihnen meine freundlichen Gefühle kennt und ſie zu würdigen weiß. Vielleicht komme ich nach Cowes.“ 15 „Ja, aber wenn Ew. Majeſtät von Cowes aus London bes⸗ ſuchen wollten, dann würden Sie ſehen, welcher Begeiſterung wir Engländer, die wir äußerlich ſo ruhig und kalt erſcheinen, fähig ſind. Es wäre ein Empfang, der ſeinesgleichen bisher in London Feuilleton. Briefe von der Pariſer Weltausſtellung. (Von unſerem Spezial⸗Korreſpondenten.) IV. (Bon Tunis bis Japan.— Mit einem Vorſpiel in Andaluſien und einem Nachſpiel in Transvaal.) Heute habe ich in Tunis gefrühſtückt, in Sibirien zu Mittag gegeſſen und in Japan eine Taſſe Thee getrunken. Ich war näm⸗ lich in der Kolonialabtheilung der Weltausſtellung. Haben Sie einen Augenblick Zeit, mich anzuhören? Zu exotiſchen Fahrten gehört exotiſches Wetter. Wie ſollen kropiſche Städte und Dörfer einen glaubhaften Eindruck machen, wenn man ſie an kalten, grauen Regentagen beſucht? Ich wartete alſo den heißeſten aller heißen Tage, die wir jüngſt hatten, ge⸗ duldig ab, legte meinen weißen Flanellanzug an, nahm eine grüne Tropenbrille,— ſetzte einen engliſchen Tropenhut auf und ſchob los. Die Tropen befinden ſich im Allgemeinen nächſt dem Aequa⸗ tor. Auf der Weltausſtellung hat man ſie nächſt dem Trokadero zu ſuchen. Was der Trokadero iſt, wiſſen Sie. Es iſt jener im⸗ poſante Palaſt bei der Jenabrücke, welcher 1878 für die Welt⸗ dusſtellung erbaut und ſeitdem als Muſeum für Skulptur und Ethnographie benutzt wurde. Auf beträchtlicher Anhöhe gelegen, beherrſcht er das ganze Gelände bis zum Fluß hinab und ge⸗ währt auf der Terraſſe zu ſeinen Füßen einen Ausſtellungsplatz bon ſeltener Größe und ausgezeichneter Lage. Dieſen Platz nun Sie hit ihn, vom Seineufer bis zur Front des Palaſtes hinauf mik unzähligen Bauwerken unzähliger Völkerſchaften angefüllt und alle dieſe gauwerke mit Vertretern jener Völkerſchaften vollgepfropft. Es iſt ein Gewimmel von Bauformen, Racen, Trachten, wie man es kaum beim Durchblättern ethnographiſcher Bücher beiſammen findet. Caledonien iſt hier und Transvaal, der Congo, Tonkin, Cochinchina, Algier, Tunis, Guinea, Dahomey, der Sudan, Egypten, Japan, China, Britiſch Indien, Sibirien und was weis ich. Es iſt eine große internatonale Reklame für die Kolonialpolitik in lebenden Bildern. Die fernen Länder, die dem gemeinen Steuerzahler meiſt ſehr gleichgültig ſind, ſollen ſeinem Herzen und ſeinem Geldbeutel durch Anſchauungs⸗ unterricht näher gebracht werden. Er ſoll ſeine lieben ſchwarzen, braunen, rothen und gelben Landsleute mit patriotiſcher Zärt⸗ lichkeit kennen und verehren lernen. Er ſoll, wie die Kinder, durch Spielzeug erzogen werden. Was für unſere Kleinen die Nürnberger Häuschen und Puppe und Baukaſten, das ſoll für uns Erwachſenen dieſe aus Gyps und Lehm und Holz und Stroh erbaute Karawanſerei mit den lebenden Puppen darin leiſten.— Ich muß es dem Herrn Kollegen vom politiſchen Reſſort über⸗ laſſen, die Gebrauchsanweiſung für das Spiel zu ſchreiben. Ich ſelbſt führe blos meinen Tropenanzug und mein Berichterſtatter⸗ Notizbuch ein wenig ſpazieren. Am Pont de Jena trete ich ein. Ein ganzer Rudel algeri⸗ ſcher Knaben belagert den Zugang. In Fez und Pumphoſe, ein buntes Tuch um die Hüften, eine weiße Wolldecke auf der Schulter ſtehen die kleinen Tagediebe da und vertreiben ſich mit loſen Streichen die Zeit. Die Buntheit ihrer Tracht kontraſtirt in der hellen Sonnengluth auf das Lebhafteſte mit den weißen Mauern der„Straße von Algier“, in welche der Beſucher zu⸗ nächſt eintritt. Zur Rechten der Straße erhebt ſich auf einem hohen Stufenbau hölzerner Stiegen ein palaſtartiger Bau mit Minarets und Kuppeln, in deſſen Innern um einen Säulenhof mit Brunnen und ſeidenen Fahnen, algeriſche Teppiche, Boden⸗ erzeugniſſe, Gemälde.... ausgeſtellt ſind. Zur Linken der CCCCCCCCCCcCCCCCCcCCCTTGVTPTPVGTGGTTTccc Straße findet man eine algeriſche Gaſſe mit vielen kleinen Häus⸗ chen, deren obere Stockwerke ſo weit über die unteren vorgebaut find, daß nur ein ſchmales Streifchen Himmel zwiſchen den Dächern ſichtbar wird. In einer mit Teppichen verhängte Niſche am Eingang der Gaſſe hockt eine alte Wahrſagerin, welche gegen ein Honorar von 1 Frank das Buch des Schickſals auf⸗ zuſchlagen bereit iſt. Iſt man bei ihrer Klauſe vorüber, ſo kritk man durch ein hufeiſenförmiges Portal auf einen kleinen Platz mit Teppichbazaren. Von hier führt dann eine kleine Treppe in den oberen Theil der Gaſſe, welcher von Verkaufsſtänden aller Art eingenommen wird. In einer kleinen Kammer ſieht man algeriſche Teppicharbeiterinnen bei der Arbeit. Die Fingernägel ihrer kleinen Hände ſind roth gefärbt. In einer benachbarten „Zuavenſchenke“ walten algeriſche Kellnerinnen. Sie haben lange, weiße Männerhoſen an. Wer Geld zuviel hat, mag ſich das Panotrama der Saharah, den Schatz des Budamama und was dergleichen Dinge mehr ſind in Algier anſehen. Ich verfüge mich derweil in das benachbarte Tunis. Es iſk in ähnlicher Weiſe wie Algier etablirt. Nur hat man bier mehr Gelegenheit, die Bewohner bei der Arbeit zu ſehen. Ein Barbier befaßt ſich in ſeinem Laden mit der Friſur eines tuneſi⸗ ſchen Stutzers. Ein Töpfer fertigt auf der Drehſcheibe allerhand Thongefäße. In einem Kiosk ſind Goldſchmiede mit Filigran⸗ arbeiten beſchäftigt. Alle Weiber halten Strohmatten feil. In einem Wüſtenzelt, das auf einem Platze aufgeſchlagen iſt, waltet ein züchtige Hausfrau im Kreiſe ihrer ſauberen Sprößlinge⸗ „Und waltet weiſe im häuslichen Kreiſe, und mehrt den Gewinn mit ordnendem Sinnn Zwei Schritte bringen den Mann im Tropenanzug aus Tunis nach Soudan, Dahomey, Franzöſiſch Guine‚. Hier intereſſirt beinahe bloß die unglaubliche Architektur der Bauten⸗ Das guineiſche Haus ſteht auf rothem, dickgebuckelten und mit ſei geeignet, Rechtsunſſcherheit in Deutſchland hervor⸗ nicht hatte.“ ieeeeeeeeeee DDe — Geueral Anzeiger. Mannheim, 12. Juni. Wieder lächelte der Kaiſer erfreut, dann überreichte er dem Komponiſten des„Mikado“ als Zeichen ſeines kaiſerlichen Dankes ein Etui mit prachtvollen Manſchetten⸗Knöpfen aus Brillanten und verabſchiedete ſich von ihm in gnädigſter Weiſe.— Es iſt ſchon möglich, daß die Unterhaltung, die der Lok. Anz. nur von Sullivan ſelber haben kann, nicht dementirt wird. Ueber das Feſtmahl des Zentralvorſtandes der nationalliberalen Partei berichtet die Natl. Korreſpondenz.: Den Trinkſpruch auf den Kaiſer brachte Dr. Hammacher aus. Dr. Raydt aus Stuttgart toaſtete darauf auf die Partei. Der Abg. Baſ⸗ ſermann ſprach auf die alten Führer der Partei; er rühmte beredt ihre großen Verdienſte um die Harmonie zwiſchen den parlamentariſchen Körperſchaften, ihre unermüdlichefyürſorge um die wirthſchaftlichen und ſozialen Aufgaben und ihre ſtete treue Bethätigung nationalen Opferſinnes. Sein Hoch galt dem Freund und Führer Dr. Hammacher, deſſen Pflichttreue dem ganzen jungen Nachwuchs der Partei voranleuchtet. Darauf nahm Dr. Hammacher das Wort und faßte die Aufgaben der Partei zuſammen: wie ſie in ihrem Beſtreben, ſtaatliche Hilfe dem Schwachen zu bringen, nach der Löſung der großen nationalen Aufgaben ſich allmählich konſolidirt u. wie die jetzige Geſchloſſen⸗ heit in der Partei ſich entwickelt, wie bei dem Beſtreben, den Schwachen zu helfen, andererſeits aber auch keine Intereſſengegen⸗ ſeitigkeit zugelaſſen werden dürfe, die mit den großen Intereſſen des Volkes ſich nicht in Einklang bringen laſſe. Dann fuhr er fort: Als wir Alten ausſchieden, geſchah es nicht ohne Beſorgniß, daß der Materialismus, der die Zeit beherrſcht, auch die Partei ſchwächen und zur Verleugnung der Ideale der Vergangenheit führen könne. Dieſe Beſorgniſſe haben ſich als grundlos erwieſen. Das iſt das weſentliche Verdienſt der jüngeren Parteifreunde, die jetzt an der Spitze der Fraktionen ſtehen, Baſſermann im Reichstag und b. Ehnern im Landtag, daß ſie auf einmüthiges Zuſammengehen und Harmonie unter den Fraktionen hingewirkt und damit die Grund⸗ lage bewahrt haben, von der aus den unabwendbaren Forderungen der Zeit enkſprochen werden kann. Ein Politiker ſoll kein Bleiklotz ſein, det unveründert von Magdeburg die Elbe hinuntergefahren wird, ſon⸗ dern erkennen, was Noth thut, und danach ſeine Maßnahmen treffen. Danach haben wir gehandelt, aus der Erkenntniß, daß die Lähmung der Landwirthſchaft eine unerſetzliche Schüdigung des ganzen Vater⸗ landes ſein würde. Denn an einer günſtigen Lage der Landwirth⸗ ſchaft ſind nicht nur die vielen Gutsbeſitzer und Bauern intereſſirt, die eine unentbehrliche Stütze des Vaterlandes find. Die Landwirth⸗ ſchaft muß auch in der Lage ſein, dem zu entfprechen, was die länd⸗ lichen Arbeiter fordern und worauf die Entwickelung des ländlichen Arbeiterſtandes hindrängt: höhere Löhne, höhere Wohnungsfürſorge und Seßhaftmachung. Möge es den Fraktionen gelingen, für alle dieſe Aufgaben erfolgreich ſich einzuſetzen, und möge den Leitern der Frattionen Kraft und Arbeitsfreudigkeit erhalten bleiben zum Wohle der Partei und des Vaterlandes. Der Abg. Dr. Krauſe⸗Königsberg gedachte darauf der nationalliberalen Preſſe und der befruchtenden, ſchöpferiſchen und a e Arbett, die von den nationalliberalen Publiziſten ge⸗ ſeiſtet wird und eine erſprießliche Wirkſamkeit der parlamen⸗ tariſchen Verkreter ermöglicht. Dr. Lehr brachte in launigen Worten auf vie Frauen der Parteifreunde ein Hoch aus. Deutſches Reich. Gerlin, 10. Juni.(Für den Reichsangehöri⸗ * Otto EGckert), der im Oktober v. J. von ſiameſiſchen Polteeſowaten verhaftet und im Gefängniß mißhandelt worden war, hatte der Kaiſerliche Miniſterreſident in Bangkok volle Ge⸗ nugthung und Entſchädigung verlangt. Die ſiameſiſche Re⸗ gierung hat ſich nunmehr bereit erklärt, Gckert einen Betrag von 20 000 Ticals(etwa 24 000%) auszuzahlen. Italien. *Rom, 11. Juni.(Die geſtrigen Stichwahlen) fielen nicht übermäßig günſtig für das Miniſterium aus. Die ganze äußerſte Linke mit Allem, was darum und daran hängt, wird vom„Giorno“ auf vierundneunzig Mann geſchätzt, wovon zweiunddreißig Sozialtſten ſind. Trotz dieſer radikalen Erfolge verfügt das Miniſterium über eine überwältigende Mehrheit, und der„Popolo Romano“ erklärt von Neuem, das Land habe der Regierung die Macht und die Autorität gegeben, jedweden Ver⸗ ſuch einer parlamentariſchen Anarchie zu unterdrücken. Aus Stadt und Land. Maunheim, 12, Juni 1900. Derein akademiſch gebildeter Lehrer Badeus. * Freiburg, 10. Juni. Samſtag, 9. ds. Mts., tagte in Freiburg die 15. Jahresverſamm⸗ lung des Vereins akademiſch gebildeter Lehrer Badens. Sie wurde vom Vorſitzenden, Direkkor E. Keller⸗ Freiburg eröffnet. In Erledigung eines von der letzten Verſammlung ertheilten Auftrages hat der Vorſtand eine Eingabe an den Ober⸗ ſchulrath— der auf der Tagung durch Oberſchulrath Dr. Waag vertreten war— gerichtet, die von Seiten der Behörde eine entgegen⸗ kommend gehaltene, ausführlich motivirte Erwiderung gefunden hat. Bei den Kammerverhandlungen über das Mittelſchulweſen haben ſich außer den Abgeordneten, die dem Lehrerſtand angehören, namenktlich die Abgeordneten Fieſer, Obkircher und Wilckens durch ver⸗ ſtändnißvolles Einkreten für die Intereſſen und berechtigten Anſprüche der höheren Lehrerſchaft den Dank des Vereins erworben.— Auch den Leitern des Vereinsorgans(„Südweſtdeutſche Schulblätter“), Prof. Keim und Stark⸗Karlsruhe, wurde wohlverdiente dankbare An⸗ erkennung zu Theil. Schließlich wurde auf Anregung des Vorſitzenden beſchloſſen, mit der Bitte, ſich an die Regierung zu wenden, dem Miß⸗ ſtand ein Ende zu machen, daß die Schule eine andere Rechtſchreibung einübt, als ſie die Behörden und das öffentliche Leben zur Zeit ber⸗ wenden. Gewünſcht wird eine Einigung der deutſchen Regierungen unter ſich und mit Oeſterreich und der Schweiz über eine im Weſent⸗ lichen an die„neue Orthographie“ anzuſchließende Reform der Recht⸗ ſchreibung, die dann allgemein einzubürgern wäre. Nach Erledigung dieſer und anderer geſchäftlicher Angelegenheiten erhielt Profeſſor Dr. Luckenbach⸗Karlsruhe das Work zu ſeinem Vortrag über Forſchungen in Deutſch⸗ a n d. Nach kurzer Frühſtückspauſe berichtete Direkor Wittmann⸗ Heidelberg und Profeſſor Heimburger⸗Karlsruhe über die Oberrealſchulfrage und ihre Behandlung in der Erſten Kammer. Beide erkannten das Eintreten des Staats⸗ miniſters Nokk dafür, daß den Oberrealſchulen die Berechtigungen zu Theil werden, die ſie in Preußen längſt beſitzen, dankbar an und ſpider⸗ legten die Einwendungen der techniſchen Behörden, an deren Einſpruch bekanntlich der Kommiſſionsvorſchlag ſcheiterte. Am Schluß der Debatte wurde ausdrücklich feſtgeſtellt, daß der geſammte Stand, Altphilologen ebenſo wie Neuphilologen, Mathematiker und Natur⸗ wiſſenſchaftler, darin einig iſt, daß um einerſeits berechtigten Forde⸗ rungen der Neuzeit entgegenzukommen und um andererſeits das be⸗ währte Bildungsmittel des humaniſtiſchen Gymnaſiums intakt zu erhalten, jegliches Monopol auf dem Gebiet des Berechtigungsweſens zu beſeitigen iſt. Der wichtigſte Gegenſtand der Verhandlung war die Stellung⸗ nahme zu der bevorſtehenden Reform der badiſchen Prüfungsordnung. Die Direktoren Schmalz ⸗Raſtatt und Rebmann⸗Freiburg hatten zur Behandlung dieſer Frage Leitſätze aufgeſtellt, als deren wichtigſte prinzipielle Forderungen wir folgende hervorheben möchten: Die Zweitheilung der Prüfung und der Zeug⸗ niſſe(Oberlehrer⸗ und Lehrerzeugniſſe) iſt aufzuheben; jeder Kandidat muß im Mindeſten einem Fache ſich Lehrbefähigung für alle Klaſſen erwerben. Dabei ſind Latein⸗Griechiſch, Franzöſiſch⸗Engliſch, Ge⸗ ſchichte⸗Deutſch etc. als ein Fach zu zählen. Für alle Kandidaten iſt durch Studien in Deutſch und Philoſophie(vielleicht auch Geſchichte) ein gemeinſamer Boden zu ſchaffen. Es iſt nur eine fachwiſſen⸗ ſchaftliche Hausarbeit zu verlangen. In der Debatte fand der Gedanke Beifall, die Prüfung der Pädagogik aus dieſem Examen auszu⸗ ſcheiden. * Eine Sonderfahrt nach Hamburg und Kiel veranſtaltet während der Kieler Woche, in den Tagen vom 21.—25 Juni, der deutſche Flottenverein. Die Abfahrt von Berlin nach Hamburg ſoll am 21. Juni früh ſtattfinden; Vormittags wird in Hamburg unter Führung ſachkundiger Beamten die Seewarte beſichkigt. Nachmittags findet auf einem Dampfer der Hamburg⸗Amerika⸗Linie eine Rund⸗ fahrt durch den Hamburger Hafen, Beſichtigung der Hafenanlagen, ſowie einiger größerer Ozeandampfer, unter Führung von Beamten der Hamburg⸗Amerika⸗Linie, ſtatt. Für den 22. Junf iſt eine Fahrt nach Helgoland mit einem Dampfer der Hamburg⸗Amerika⸗Linie vor⸗ geſehen. Am 23. Juni erfolgt die Fahrt durch den Kaiſer⸗Wilhelm⸗ Kanal nach Kiel. Der 24. und 25. Juni ſind beſtimmt zur Beſich⸗ tigung der Kaiſerl. Werften, der Germaniawerft, der im Hafen ankern⸗ den Kriegsſchiffe unter Führung von Offizieren. Die Rückreiſe nach Berlin wird am Abend des 25. Juni angetreten. Während der ganzen Reiſe werden mehrere inaktive Seeofftziere die Theilnehmer führen, außerdem ſind für ſämmtliche Einzelbeſichtigungen ſachkundige Spezialführer gewonnen. Die Sorge für die Unterbringung, Ver⸗ pflegung, Gepäck u. ſ. w. hat Carl Stangens Reiſe⸗Bureau über⸗ nommen. In den Preis des Billets von ,/ 100.— ſind ſämmtliche Koſten der Reiſe eingeſchloſſen, ausſchließlich der Getränke. Etwaige Theilnehmer ſind eingeladen, ihre Betheiligung unter Einſendung von 100.— dem Kanzleramte des deutſchen Flottenvereins in Berlin N.., Schiffbauerdamm 23, bis längſtens zum 14. Juni 1900 an⸗ zuzeigen. Die Billets und das genaue Programm erhalten die Theil⸗ nehmer direckt vom Flottenverein. Die Sonderfahrt ſoll den Theil⸗ nehmern Gelegenheit geben, ſich über die Eigenthümlichkeiten unſerer maritimen Einrichtungen in einer Weiſe zu unterrichten, wie es ſonſt dem Einzelnen ſchwer möglich ſein dürfte. Es handelt ſich freilich nicht um eine Vergnügungsreiſe, ſondern, wie dem Programm zu ent⸗ nehmen iſt, um eine Fahrt, die in erſter Linie ernſte Unterweiſung und Belehrung durch Anſchauung zum Zweck hat. Deshalb iſt dringend zu wünſchen, daß das Unternehmen zahlreiche Theilnehmer gewinnen möge. * Fohlenprämiirung. Auf Verlangen berichtigen wir hier⸗ mit, daß das in unſerer Samſtagsnummer mit einem 2. Preis be⸗ zeichnete Fohlen nicht, wie irrthümlich angegeben, dem Adam Moli⸗ tor von hier, ſondern dem Franz Molitor zugehört. weißen Hieroglyphen verzierten Holzſäulen. Seine Wände be⸗ ſtehen aus Binſengeflecht, ſein Dach iſt mit Stroh gedeckt. Bal⸗ kone umgeben ſowohl das Erdgeſchoß wie die„Belle Etage“.— Solider als die Architekten von Guinea ſcheinen diejenigen aus Sudan zu bauen. Ihr Mauerwerk beſteht aus lauter Obelisken, dbie in dichter Reihe nebeneinander geſtellt werden. Ein Thurm, der ſich aus der Mitte ihres Hauſes erhebt, reckt phantaſtiſche örner gen Himmel. Das Portal beſteht aus bizarr profilirten Lehmklötzen, über welche ebenſo bizarr geſchweiftes Holzwerk ge⸗ legt iſt.— Dahomey endlich ſteht beinahe auf der Höhe jener Architektur, die man jetzt in Europien mit dem ehrlichen Namen der Sezeſſion zu kennzeichnen pflegt. Man kann da einen Pavillon mit offener Veranda ſehen, bei welchem Lehmklötze in Fiſchgeſtalt als Gebälkſtützen benutzt ſind. Schlangen aus Lehm winden ſich an der Treppe empor. Geſchnitzte Holzpfoſten mit bunter Bemalung ſtehen, ich weis nicht weshalb, in dem benach⸗ barten Garten verſtreut. Aber was iſt dase Zeigt ſich nicht dort hinter jenem Thore der Löwenhof der Alhambra?„Andaluſten zur Zeit der Mauren“ lieſt man auf einem Plakat. Ja, die Mauren ſind ein⸗ mal ſehr große„Kolonial“⸗Politiker vor dem Herrn geweſen. Gegen ſie ſind wir Alle bloß Stümper in der Kunſt, die Land⸗ karte in Unordnung zu bringen. Wie ſehr wir hinter ihnen auch in anderen Stücken zurück ſind, zeigt eben die„Andaluſien zur Zeit der Mauren“. Es iſt nicht übel, aber auch noch lange nicht ut. Der bekannte Reiſende K. Eugen Schmidt, der Andaluſien beſſer denn Jemand kennt, hat unlängſt geſchrieben: In Anda⸗ louſien klappern die Palilos und die ſchwarzäugigen Schönen kanzen zum Klange der Guitarre die Seguedilla und den amenvo. In Andalouſten glänzen und leuchten bunteſte Far⸗ im hellſten Sonnenlicht, wenn die Toreros ihre Capa n und wenn der Espada dem wüthenden Stier den * Neuwahl des Herrn Oberbürgermeiſters. Nach dem geſtrigen Wahlakt begaben ſich die dem Wahlakt beiwohnenden Mit⸗ glieder des Stadtverordneten⸗Vorſtandes, und zwar deſſen Obmann Herr Geh. Kommerzienrath Diffens und die Herren Fulda und ꝗKönig, zum Herrn Oberbürgermeiſter Beck, um ihm das Wahl⸗ ergebniß mitzutheilen. Der Herr Obmann beglückwünſchte den Ge⸗ wählten in kurzer, herzlicher Anſprache und gab dem Wunſch Aus⸗ drucl, daß der Oberbürgermeiſter, deſſen raſtloſer Thätigkeit und Um⸗ ſich die Stadt Mannheim ſchon heute ſo viel zu verdanken habe, in beſter Geſundheit noch viele Amtsperioden hindurch an der Spitze unſeres Gemeinweſens wirken möge. Herr Oberbürgermeiſter Beck, der ſeine Ergriffenheit nicht verbergen konnte, erwiderte mit warmen Dankesworten und unterhielt ſich dann mit den Herren der Abord⸗ nung noch einige Zeit. * Silberne Hochzeit. Am Dienſtag, 12. Juni er., feiert Herr Carl Wörter, Kaufmann, Traitteurſtraße 16, mit ſeiner Ehe⸗ frau Louiſe geb. Schiettinger das Feſt der ſilbernen Hochzeit. * Apollotheater. Heute Dienſtag wird eine der beliebteſten und bekannteſten Operetten, der ewig⸗junge„Vogelhändler“ von Carl Zeller gegeben. Dieſe Aufführung dürfte ſtcherlich einen zahl⸗ reichen Beſuch hervorrufen. Herr Direktor Dietrich ſingt die Titelpartie, den„Adam“, mit welcher er an den bedeutendſten Operettenbühnen Deutſchlands und Oeſterreichs große Erfolge erzielte. Mittwoch wird die von Publikum und Preſſe mit ſo großem Beifall aufgenommene Operette„Eine Nacht in Venedig“ von Johann Strauß zum dritten Male wiederholt. Von Heubergers berühmtem Werke „Der Opernball“, der bedeutendſten Operettennovität der Gegenwart, finden täglich Proben ſtatt und ſind Direktion, muſikaliſche Leitung und Regie eifrigſt bemüht, das bedeutende Werk, welches große Koſten und bedeutende Mühe verurſacht, ſorgfältigſt vorzubereiten. Kus dem Großherzogthum. [ Weinheim, 11. Juni. Der hieſige Bürgerausſchuß ge⸗ nehmigte in ſeiner letzten Sitzung die Vorlage des Gemeinderaths auf Erbauung eines neuen Mittelſchulgebäudes. Die Bau⸗ ſumme beträgt 330,000%. Der Schuldentilgungsplan über den Bau ſammt Bauplatz umfaßt die Summe von 330,000%/, welche in 41 Jahren abgetragen werden ſoll mit einer jährlichen Quote von 16,500% für Zins und Kapital. Herr Bürgermeiſter Ehret gab noch die Aufklärung, daß die Bäder in dem neuen Gymnaſtumsgebäude auch den Volksſchülern zugänglich ſein ſollen, ſo lange die Volksſchul⸗ gebäude noch nicht mit Badeeinrichtungen verſehen ſind. Herr C. Sommer meinte, daß nicht nur die Bäder, ſondern auch die Turn⸗ halle den Volksſchülern zur Benützung geſtellt werden ſollte, ſodann habe er den Auftrag von ſeinen Parteigenoſſen, den Antrag einzu⸗ bringen, daß mindeſtens 4 intelligenten Söhnen von Arbeitern Frei⸗ ſtellen im Realprogymnaſium gewährt werden ſollten. Herr Bürger⸗ meiſter Ehret erwiderte hierauf, daß die Mitbenutzung der Turn⸗ halle durch die Volksſchüler keinem Anſtand unterliege, dagegen be⸗ dürfe es wegen der Schulgeld⸗Befreiung weniger bemittelter Schüler keines beſonderen Antrags, weil ſchon ſeitens des Gemeinderaths dafek⸗ geſorgt worden ſei, daß ſolche Befreiungen eintreten können. Deutſcher Reichstag. (208. Sitzung vom 12. Juni.) Das Faus beginnt die 1. Berathung des Geſetzentwurfs beir. Aenderung der Rechtsverhältniſſe in den deutſchen Schußzgebieten. Unterſtaatsſekretänry v. Richthofen empfiehlt die Vorlage. Schrader erklärt ſich damit einverſtanden, daß ſchon heute im Ple⸗ num die 2. Leſung ſtattfindet. In der nun folgenden 2. Leſung werden im§ 2b und 4 auf Antrag Beckh⸗Heidelberg redaktionelle Aenderungen beſchloſſen. Gröber beantragt einen neuen Para⸗ graphen 10a, betreffend die religiöſen Gemeinſchaften in den Schutz⸗ gebieten. Der Antrag Gröber wird angenommen, im Uebrigen die Vorlage unverändert. Beckh⸗Heidelberg ſchlägt vor, alsbald die 3. Leſung vorzu⸗ nehmen. Der Präſident macht auf das Geſchäftsordnungs⸗ widrige des Antrages aufmerkſam und befragt nicht nur den Reichs⸗ tag, ſondern auch den Bundesrath, ob ſich kein Widerſpruch zum An⸗ trag Beckh erhebe. Da dieſes nicht geſchieht, findet die 3. Leſung heute ſtatt. Der Geſetzentwurf über die Handelsbeziehungen z uu England wird ohne erhebliche Debatte in 3. Leſung ange⸗ nommen. Es folgt die 3. Berathung des Geſetzentwurfs zur Bekämpf⸗ ung gemeingefährlicher Krankheiten. Zubeil (Soz.) bekämpft das Geſetz. Nach weiteren Bemerkungen von Rem⸗ bold und Müller⸗Sagan ſchließt die Generalbebatte. In der Spezialdebatte wird das Geſetz unperändert nach den Beſchlüſſen der ., Leſung angenommen. Bei der 3. Berathung des Entwurfes über Aenderungen des Reichsſtempelgeſetzes, zu der eine Generaldiskuſſion nicht ſtattfindet, befürwortet Hilbck(natl.) einen von ihm mit Müller⸗ Fulda, Oriola und Paaſche eingebrachten Antrag, wonach Ein⸗ zahlungen ſteuerfrei bleiben, welche zur Erhaltung des Bergwerk⸗ betriebes in dem bisherigen Umfange beſtimmt ſind und verwendet werden, und worin ferner der Steuerſatz auf Einzahlungen anſtatt von 2 auf 1% herabgeſetzt wird. Der Antrag wird angenommen, ebenſo die übrigen Be⸗ ſtimmungen debattelos und unverändert. Bei der darauf folgenden Todesſtoß verſetzt. In Andalouſien gibt es Zauberpaläſte, in deren Hallen wir uns bei Aladins Wunderlampe in Tauſend und einer Nacht glauben. Dort ſtehen uralte Cypreſſen, unter denen einſtmals arabiſche Prinzeſſinnen luſtwandelten und den Liebesſchwüren chriſtlicher Ritter lauſchten.. Am Trokadero gibt es weder Cypreſſen, noch arabiſche Prinzeſſinnen, noch chriſtliche Ritter, noch all die anderen ſchönen Dinge, die es in Granada vor drei⸗ und vierhundert Jahren gab. Auch die Reiterſpiele und Turniere, die uns das pariſeriſche Andaluſien bietet, haben nicht mit den Kampfſpielen zu Granada gemein. Dort ſchlug man Löwen und Stieren die Köpfe ab und ſpaltete feindliche Kämpfer mit einem Schwerthieb vom Scheitel bis zur Sohle; hier ſpielt man Ball und reitet Quadrille. Außerdem gefallen mir die Keſtüme nicht, die an billige Theatervorſtellungen erinnern, und auch die Architektur iſt nur eine ſehr mangelhafte Nachbildung der andaluſiſchen, von einigen genau abgeformten Thüren und Fenſtern abgeſehen, die allerdings die an koſtbare Spitzen und Stickereien erinnernden Formen der Alhambra und des Alcazar ins Gedächtniß zurückrufen. Eine auf eine hohe Wand gemalte Anſicht der Alhambra mit dem gegenüberliegen⸗ den Abaicin, wo die Höhlenwohnungen der Zigeuner ihre dunklen Oeffnungen zeigen, iſt auch nur mittelmäßig und kann keine Illuſton wecken Wie mögen nun vollends, wenn ſo naheliegende Dinge miß⸗ glückten, die exotiſchen Länder davongekommen ſein, deren Repräſentation die Wenigſten von uns auf ihre Wahrheit zu prüfen in der Lage ſind? Wer weis, mit welchen Verball⸗ hornungen und Fälſchungen wir da geulkt werden! Ich muß doch einmal geſchwinde einige Reiſen um die Erde machen, um nach dem Nöthigen zu ſehen! Für heute will ich mich jedenfalls der Sicherheit halber nur noch auf bekanntes Gebiet begeben. Und da iſt denn freilich zu befürchten, daß andere Leute auf dieſem Gebiete ebenſogut Beſcheid wiſſen wie ich. Zum Bei⸗ ſpiel: Wer kennt nicht egyptiſche Bauwerke? Ihre Rundſäulen mit dem Lotoskapitäle? Ihre nach oben verjüngten Portalee? Ihre Wandmalereien und Reliefs? Ich kann alſo bloß ver⸗ melden, daß das Pharaonenland durch einen Rieſentempel mit Pylonen vertreten, deſſen 5 Seitenthore in einen Bazar führen, während der Eingang an der vorderen Schmalſeite in ein Theater mündet. Zweihundert Artiſten, Aegypter, Syrer, Araber, Sudaneſen führen in der Arena des Theaters Spiele und Tänze auf. Wer gerade auf der Szene überflüſſig iſt, treibt ſich draußen auf den Bänken der benachbarten Promenade herum, Ich beobachtete ein Schwarm junger Nubier, die ſich damit er⸗ götzten, photographirende Engländerinnen zu chikaniren. Die Burſchen hielten geduldig ſtille ſolange die Miß ihren Apparat einſtellte. Wann aber ſollte die Aufnahme geſchehen, ſo ſprangen ſie lachend auf und die Miß konnte unter allgemeiner Heiterkeit der Paſſanten von hinnen ziehen. O Iſis und Oſiris! Das Hübſcheſte, was man in der Kolonialabtheilung ſehen kann, ſind die japaniſche und die chineſiſche Gruppe. Inwiefern Japan eine Kolonie ſei, habe ich allerdings bis zur Stunde nicht in Erfahrung bringen können, während China ja allerdings auf dem beſten Wege iſt, ſich zu einer Kolonie, oder vielmehr zu Kolonieen entwickeln zu laſſen... Auf der Weltausſtellung unterſcheiden ſich die beiden Reiche trotz dieſer bemerkenswerthen Verſchiedenheit nur ſehr wenig. Beide haben ſie ihre Gebäulich⸗ keiten um eine Gartenanlage gruppirt, Beide haben ſie Reſtau⸗ rants und Verkaufsſtände errichtet, beide halten ſie Porzellan, Lack⸗, Seide⸗ und Metallwaaren feil, beide offenbaren ſie in dem Styl ihrer Bauten und Produkte die trotz des neulichen Krieges beſtehende Verwandtſchaft. Am Auffälligſten unterſcheiden ſie ſich vielleicht darin, daß die Japaner europäiſche Tracht tragen, während die Chineſen in ihren feierlichen blauen und ſchwarzen ‚ ‚ r— mI:— —* ——P᷑j——— ̃—— 8— 1 * — ung intereſſtrt. Maännheim, 12. Junk⸗ Seneral! Anzeiger. . Seite Ramenlichen Gefammkabſtimmung ddird das Gefeß mit 208 gegen 97 Stimmen angenommen. Das Geſetz über die Rechtsverhältniſſe in den Schutzgebieten ppird in 3. Leſung angenommen. Es folgt die 3. Berathung der Flottennobelle. In der Generaldiskuſſton wendet ſich Stumm gegen frühere Ausführungen Bebels über den Verkauf von Panzerplatken. Oertel(Bd. d. Odw.) erklärt: Man meint, daß die Agrarier nur deshalb für die Flotte ſtimmen, weil ſie durch die Erklärung des Bundesraths, für die Intereſſen der Landwirthſchaft energiſcher ein⸗ treten zu wollen, und durch die Regelung der Deckungsfrage eine ge⸗ wiſſe Gegenleiſtung erhielten. Faſt alle ſeine politiſchen Freunde waren ſchon entſchloſſen, für die Flotte einzutreten, ehe jene Erklärung erfolgte und die Regelung der Deckung Thatſache wurde. Wir haben die Flottenvorlage von vornherein ſachlich(22) vom nationalen Stand⸗ punkte betrachtet. Bekanntlich iſt das Fleiſchbeſchaugeſetz nicht nach dem Wunſche meiner Freunde ausgefallen. Wir häben erfahren, daß die Erklärung vom Regierungstiſche mutatis mutandis zu verſtehen iſt. Möglicherweiſe wird auch in einigen Jahren geſagt, daß die WMahrung der agrariſchen Intereſſen cum grano salis zu verſtehen iſt. Wir ſind keine Chauviniſten, wir wollen aber auch nicht beiſeite ſtehen, wenn die Welt vertheilt wird. Wir wollen den Frieden er⸗ halten, nur nicht um den Preis der nationalen Ehre und unſerer Weltmachtſtellung. Liebknecht: Die Flottenbegeiſterung iſt nicht von unten aus dem Volke gekommen, ſondern von oben her gemacht. Die Deutſchen rühmen ſich, ein Volk der Treue zu ſein, aber ein elender Wortbruch hat uns dieſe Flottennovelle gebracht.(Lärm rechts. Rufe: Elender Wortbruch!) Ihre Denunziation iſt würdig Ihrer Flottenbegeiſterung. Die Furcht vor England iſt unbegründet. England hat allerdings eine große Flotte, die es als Inſelreich und Weltmacht haben muß, aber kein gleichwerthiges Landheer. Unſere Intereſſen ſind den eng⸗ liſchen parallel. Die ſich widerſprechenden Telegramme des Kaiſers ſchädigen das Anſehen des deutſchen Volkes. Deutſchland wird in England verachtet und gefürchtet; aber nicht wegen ſeiner Kriegsmacht, ſondern wegen ſeiner Kraft, die es in der Entwickelung der Induſtrie bewieſen hat. Graf Poſadowsky hat ſich als Kugelfang bezeichnet. Er ſollte nach beiden Seiten ein Kugelfang ſein, und das, was von der anderen Seite kommt, in den Papierkorb werfen. Präſident Graf Balleſtrem unterbricht den Redner; Redner ſei nicht berechtigt, ſich mit der allerhöchſten Perſon zu beſchäftigen. Seine Ausführungen beziehen ſich nicht auf die publizirten Kund⸗ gebungen des Katſers. Er bitte den Redner, aufzuhören, die aller⸗ höchſte Perſon in den Bereich ſeiner Rede zu ziehen. Liebknecht fährt fort: Zu wichtigen Kulraufgaben fehlen die Mittel die für das Heer und die Flotte unproduktiv angelegt worden ſind. Wie weit unſere Kultur zurück iſt, zeigt ſich in der Konitzer Mordſache. Die Strafe wird die treffen, die mit der Flotten⸗ vorlage einen Raubzug gegen das deutſche Volk unternommen haben. Der Präſident ruft den Redner wegen des Ausdruckes Raubzug in Bezug auf die Flottenvorlage der Regterung zur Or d⸗ nung. Liebknecht wiederholt den Ausdruck und wird zum zweiten Male zur Ordnung gerufen. Ferner ruft ihn der Präſident wegen des anfangs ſeiner Rede gebrauchten Ausdrucks elender Wortbruch nachträglich zur Ordnung. Müller⸗Fulda rechtfertigt den Bericht der Kommiſſion gegen⸗ über den Angaben des Frhrn. b. Stumm. v. Kardorff(Reichsp.) weiſt darauf hin, die Ausführungen des Abg. b. Stumm haben ſich nicht gegen die Kommiſſion, ſondern egen Bebel gerichtet. Wenn der Reingewinn bei der Herſtellung der anzerplatten ſo groß wäre, ſei es zu verwundern, daß ſich keine Kon⸗ kurtenz bilde. Staatsfekretär Graf Poſadowsky erklärt gegenüber einer Bemerkung des Abg. Müller⸗Fulda, daß das preußiſche Staats⸗ miniſterium die durch den Leutemangel hervorgerufene außerordentliche landwirthſchaftliche Noth in den oſtelbiſchen Provinzen pollkommen anerkenne und die Auffaſſung weiterer landwirthſchaftlicher Kreiſe theile, daß die f mehr in der Leutenoth begründet ſei, als in den niedrigen Preiſen der landwirkhſchaftlichen Produkte. Die preußiſche Regierung ſei eifrig beſtrebt, in der Zulaſfung der fremden Arbeiter ſoweit zugehen, wie es mit den deutſchen und anderen Intereſſen des Reiches und Preußens vereinbar ſei. Sattler(natl.) findet die Flotte für nothwendig. Auch die Arbeiterſchaft und die Landwirthſchaft ſeien an der Flottenverſtärk⸗ Die Flotte werde nicht vermehrt, England zu Leide oder zu Liebe, ſondern im Intereſſe Deutſchlands Redner empfindet freudige Genugthuung über den§ 1 und daß der Reichstag noch dieſen hochbedeutſamen Entſchluß faſſen wollte.(Beifall.) Szmula(Centrum) meint, das Centrum könne im Allgemeinen die Erklärung des Abg. Oertel unterſchreiben, trotzdem werde ein Theil nicht f Die Erklärung des Staats⸗ ür die Vorlage ſtimmen. ſekretärs hat den Redner durchaus nicht befriedigt. Neueſte Nachrichten und Celegramme. (Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers.“) Berlin, 12. Juni. Die„Nordd. Allgem. Ztg.“ hört, daß die von einem hieſigen Blatte aus einer Budapeſter Zeitung übernommene Meldung, der Kaiſer werde mit dem Kron⸗ Seidengewändern einherwandeln, den Zopf gravitätiſch auf dem Rücken präſentirend. Uebrigens fehlen in dem chineſiſchen Vier⸗ tel auch die Frauen, während die Herren von Nippon, Sikoku und Kiouſiou mit ſolchen nicht eben kargen. Ob es allerdings wohl echte Japanerinnen ſein mögens Ich bin ſo ungalant, das tundweg zu leugnen. Ich werde doch wohl eine Pariſerin, auch wenn ſie die Haar à la Japonaise trägt, von einer ſchlitzäugigen Oſtaſiatin unterſcheiden können! Ja, ich gehe ſogar ſo weit, die Echtheit mancher Waaren in Zweifel zu ziehen, welche von dieſen Simili⸗Japanerinnen feilgeboten werden. Wer von der vorbildlichen Rolle gehört, welche das japaniſche Kunſtgewerbe für das europäiſche in jüngſter Zeit geſpielt hat, ſehe dieſe Sachen nur dann an, wenn er bereits gute Stücke kennt. Es gibt nichts Vollendeteres, feiner und geſchmackvoller Gearbeitetes, als japani⸗ ſche Bronzen, Waffen, Porzellane, Farbenholzſchnitte. Dieſe Sachen hier ſcheinen dagegen lediglich für den Export gearbeitet zu ſein, für die weſtlichen Barbaren, deren äſthetiſches Gefühl noch unentwickelt genug iſt, um an japaniſchen Ausſchußwaaren keinen Anſtoß zu nehmen. Ja wir müſſen noch Vieles lernen. Nun noch raſch einen Blick in die ſtbiriſche Abtheilung und dann nach Hauſe! Muß ich Ihnen von ſibiriſchem Leder, Oel, Erz.. berichten? Ich glaube, es hat für Sie nur Eines In⸗ lereſſe: daß ſich außer dem Emir von Buchara der Zar unter den Ausſtellern dieſer Gruppe befindet. Es iſt mit allen Erzeugniſſen ſeiner Güter vertreten. Und ſeine Gattin ſtellt die Oſtereier aus, welche ſie von ihm erhalten. Es ſind natürlich keine gewöhnliche Eier. Keine Henne hat die mindeſte Ahnung von ihrer Exiſtenz. Goldſchmiede haben ſie gefertigt. Man klappt ſie auf und findet n Innern eine Ueberraſchung. Einmal iſt es das Modell eines iniaturſchiffes aus Gold, einmal eine kleine Galaequipage, aumal ein aus vielen Edelſteinen zuſammengeſetztes Herz mit ler Aufſchrift„Das Herz meiner Zarina.“— Es iſt ſehr artig don dem ruſſiſchen Alliirten der Grande Nation, unter die Be⸗ dicker der Weltausſtellung zu gehen; aber mir dünkt, der Höflich⸗ keitsatt des nicht mit Frankreich allfirten deutſchen Kaiſers, den die ſchönſlen Schmuckſtücke ſeiner Verliner Schlöſſer nach 57f 1 3 en in der zweſſen Hälfte des Seßtember iiber Wien nach Ungarn reiſen, unbegründet iſt. * Potsdam, 12. Juni. Der Kaiſer und die Kai⸗ ſerin ſind heute Vormittag 8 Uhr von Wildparkſtation nach Eisleben und Homburg abgereiſt.(In Eisleben wird die 700⸗ jährige Jubelfeier der Mansfeld'ſchen, Kupferſchiefer bauenden Gewerkſchaft gefeiert. D..) Sprottau, 12. Juni. In der Sprottauer Heide, hinter Eirkau, iſt ein großer Waldbrand ausgebrochen. Zur Hilfe⸗ leiſtung wurde Militär requirirt. Kiew, 12. Juni. Das lange Ausbleiben von Regen läßt ſtarke Beförchtungen für die bevorſtehende Ernte aufkommen. Das Grasfutter iſt ausgedorrt, der ſtarke Wind trocknet alles Uebrige aus. Die Landwirthe geben alle Hoffnung auf. In vielen Gärten wird eine vollſtändige Mißernte des Obſtes erwartet. Geſtern ging hier Hagelwetter nieder. In einigen Flecken und Doöͤrfern wurden Bittgottesdienſte und Prozeſſionen veranſtaltet. * Pokohama, 12. Juni. Die koreaniſche Re⸗ gierung ſchlug vor, die Audienz zu vertagen, welche der japaniſche Geſandte verlangte, um wegen Hinrichtung der dem Schutze Japans unterſtehenden Flüchtlinge vorſtellig zu werden. Es verlautet jedoch, Japan habe in ſeiner Antwort die ſofortige Bewilligung der Audienz verlangt. ** 4. Die Unruhen in Chins. „London, 12. Juni. Die„Times“ meldet aus Peking von geſtern: In der Zuſammenſetzung des Tſungli⸗ hamen ſind Aenderungen vorgenommen worden. Ein Chineſe iſt ausgeſchieden, 4 ſtreng konſervative Mandſchus wurden zu Mitgliedern ernannt. Prinz Tſching, das einzige Mitglied des Tſungliyamen, welches mit den auswärtigen Angelegenheiten vertraut iſt, wurde in ſeiner Stellung als Vorſitzender durch den Prinzen Tuan, Vater des Kronprinzen und Förderer des Boxerbundes erſetzt. * Ltondon, 12. Juni. Nach einer Meldung des„Daily Expreß“ erhielt der Korreſpondent des Blattes bom Erhofmeiſter des Kaiſers Weng⸗Tung⸗Ho eine Mittheilung, die be⸗ zweckt, eine Darlegung der eigenen Anſchauungen und Wünſche des Kaiſers gegenüber der jetzigen Kriſis zu geben. Die Mit⸗ theilung ſchlägt erſtens vor: Die auswärtigen Mächte bringen den Kaiſer aus dem Schloſſe, in dem er eingeſchloſſen iſt, nach Nanking, Wuchang oder Shangai fort. Zweitens würden die Kaiſerin⸗Wittwe und ihre Miniſter für Uſurpa⸗ toren erklärt. Der Kaiſer und feine Rathgeber ſchlagen ferner vor, unter den ſomit geſchaffenen neuen Bebingungen ſollten die fremden Mächte ein gemeinſames Protektorat er⸗ klären, unter deſſen Schutz der Kaiſer das Land regiere. * Berlin, 12. Juni. Der Kreuzer„Gefion“ iſt am 9. in Tompku eingetroffen. * Paris, 12. Juni. Der Miniſterrath theilte dem Mini⸗ ſter für die Kolonien mit, daß in Saigun 600 Mann Marine⸗ truppen eingetroffen ſind, die zur Verſtärkung der Landestruppen nach China gehen. *** Der Burenkrieg. * London, 12. Juni. Reuter. Buller meldet aus ſeinem Hauptquartier in Natal von geſtern: General Hil d⸗ harbd forcirte Almondsnek, den letzten Paß von Charlestown. Der Feind, in beträchtlicher Stärke, hatte mehrere Geſchütze. Die Stellung wurde mit gefälltem Bafonett eingenommen. Buller hofft, daß die engliſchen Verluſte unter 100 Mann betragen werden. * Kapſtadt, 12. Juni. Reuter⸗Meldung vom 11. ds.: Lord Roberts berichtet, daß 150 engliſche Offiziere und 3500 Mann, die in Pretoria gefangen waren, in Freiheit ſind. 900 ſeien von den Buren nach anderen Orten gebracht worden, während ſich 200 im Lazareth befinden. * Kapſtadt, 12. Juni. Reuter⸗Meldung vom 11. ds.: Nachmittags hat ein Miniſterrath über die Lage berathen. Es wurde aber keine Entſcheidung getroffen. * Mafeking, 12. Juni. Reuter⸗Meldung vom 9..: Dererſte Eiſenbahnzug aus dem Süden iſt in der Nacht hier eingetroffen. *Maſeru, 12. Juni. Reuter⸗Meldung vom 11. Ein Deſerteur berichtet im Bezirke von Bethlehem(im Oranje⸗ freiſtaat, öſtlich der Eiſenbahn Kroonſtadt⸗Johannesburg. D..) — Paris(in das„Deutſche Haus“) ſandte, iſt beträchtlicher, als der des Zaren.— Schon im Begriffe, die Ausſtellung zu verlaſſen, ſtoße ich an einer einſamen Stelle auf ein kleines, aus rohen Feldſteinen er⸗ richtetes Bauernhaus mit Strohdach, primitiver Thür und niederen Rautenfenſtern. Niemand nimmt Notiz von dieſer Hütte, Niemand hält ſich drinnen auf. An der Seitenwand aber befindet ſich ein grünblauweißrothes Wappenſchildchen mit der Aufſchrift:„Republique Sud⸗Africaine“.— Es iſt eine Buren⸗ farm! Ob die braven Kämpfer wohl darum wiſſen, daß ſie auf der Weltausſtellung vertreten ſind? Ich glaube es kaum. Sie haben wichtigere Dinge zu thun, als auf den Jahrmarkt zu gehen. Die armen Kerle! Sie hatten ein beſſeres Schickſal verdient, als ihnen jetzt zu Theil wird. Aber es iſt gut, daß ſie in der Kolonial⸗ abtheilung nicht fehlen. Man beachtete bisher nur die aktive Seite der Kolonialpolitik. Hier hat man jetzt Gelegenheit, ſich einmal die paſſive Seite dieſer Politik zu vergegenwärtgen * — Die Jagd auf Pelzthiere bildet einen der wichtigſten Erwerbszweige der Eingeborenen Sibiriens, die von den Händ⸗ lern erbarmungslos ausgenutzt werden. Vortrefflich verſtehen es beſonders die Chineſen, ſich die ſibiriſchen Pelzjäger zu ver⸗ pflichten und auf dieſe Weiſe das Fellwerk von den großen Meſſen zu Irbit und Niſhni in beträchtlichem Maße abzulenken. Außer den Eingeborenen beſchäfigen ſich auch viele Europäer in Sibirien mit der Jagd von Pelzthieren, ſo daß die Ausfuhr von Fellwerken im Steigen begriffen iſt. Es wurden ausgeführk: 1882—1885 617 000 Pud; 1886—1889 1 093 000 Pud und 1890—1893 1 485 000 Pud verſchiedener Felle. Es iſt aber falſch, wenn man annimmt, daß die Pelzthiere ſich vermehrt haben. Die Zunahme der Ausfuhr läßt ſich vielmehr auf die Anwendung beſſerer Gewehre, vervollkommneter Fallen und namentlich auf die Verwendung von Strychnin zurückführen. Die 1899 ver⸗ öffentlichten Schutzvorſchriften haben in Sibirien keinen prakti⸗ ſchen Werk. Aus untrüglichen Anzeichen kann man ſchließen, ſſtänden 70 00 Buren. Ber dem letzten Gefecht bei Rofkam Roatz ſei Kommandant Olivier gefallen. General Winjen iſt tödtlich verwundet. Präͤſident Stejn beſuchte vorige Woche das Burenlager bei Bethlehem. Gegenwärtig ſei er ir Vrede. Heute ergaben ſich 1500 Buren dem Genera Brabant. Stimmen aus dem Publikum. Ein Mißzſtand an der Oberrealſchule. Möchte hiermit den Herren Lehrern der Oberrealſchule an da⸗ Herz legen, daß es doch nicht angemeſſen ſein kann, wenn be dieſer Hitze die Buben nach demeigentlichen Untertich noch von 12 bis nach 1 Uhr auf den Spielplätzen herumgejagt wer den, umſomehr, da dieſe Buben ſchon Morgens um 7 Uhr in di Schule gehen. Dieſe Zeilen ſollen dazu beſtragen, daß von Seiten des Stadtraths dieſe Sache einmal unterſucht wird, denn de Schreiber dieſer Zeilen hat geſehen, wie dieſe Buben nach dem Spiel heimgeſchickt wurden, verſchwitzt, verſtaubt und ſelbſtverſtändlich aug durſtig. In dieſem Zuſtande von Durſt geplagt, wird bei dem etſter öffentlichen Brunnen Waſſer getrunken. Wie leicht kann es da nu borkommen, daß bei dieſer Hitze ſo ein Junge ſich etwas zuzieht, unz die Eltern wiſſen nicht, woher dies kommt. Schreiber dieſer Zeilen möchte überhaupt einmal anfragen, ol dieſe Fußballſpiele nach 12 Uhr in den Lehrplan aufgenommer ſind? Zu was ſind denn eigentlich die ſchönen Turnhallen in der hieſigen Schulen gebaut? Doch nicht dafür, daß dieſelben leer ſtehen während man die Kinder bei dieſer Hitze und gerade um 1 Uhr, wi die Sonne am heißeſten brennt, auf die durchaus nicht ſchattigen Spielplätze jagt, um Fußball zu ſpielen. Spie Abhilfe iſt hier unbeding nöthig. A. M. H. Ma unheimer Handelsblatt. Frankfurt a.., 12. Juni.(Effektenbörſe). Anfangscburſe Kreditaktien 220.70, Staatsbahn 141.—, Lombarden 27.70, Ggypter —.—, 4% ungar. Goldrente 96.80, Gotthardbahn 140.—, Diseonto Comman dit 180.10, Laura 233.50, Gelſenkirchen 195.50, Darmſtädte 135.50, Handelsgeſellſchaft 154.80. Tendenz: matt Berliu, 12. Juni.(Effektenbörſe). Anfangscourſe. Kreditaktie) 220 50, Staatsbahn 141.—, Lombarden 27.51, Disconto⸗Commandi 181.10, Laurahütte 234.—, Harpener 205.—, Ruſſiſche Noten—.— Schlußeourſe. Ruſſen⸗Noten ept. 216.05, 3½% Reichsanleih 95.10, 3% Reichsanleihe 87.— G. 4% Heſſen 108.10, 3% Heſfen 89.80 Italiener 94.60, 1860er Lvoſe 134.60, Lübeck⸗Büchener 147.—, Maxrien burger—.—, Oſtpreuß. Südbahn 88.70, Staatsbahn 141.50, Lom barden 27.70, Canada Paeiſie⸗Bähn 91.70, Heidelberger Straßen⸗ unt Bergbahn⸗Aktien 153.20, Kreditaktien 221.—, Berliner Handelsgeſell ſchaft 154.20, Darmſtädter Bank 135 20, Deutſche Bankaktien 194.90 Disconto⸗Commandit 181.40, Dresdner Bank 158.—, Leipziger Bant 167.—, Berg.⸗Märk. Bank 150.70, Dynamit Truſt 152.—, Bochume 223.75, Conſolidation 358.—, Dortmunder 109.50, Gelſenkirchene 199.50, Harpener 209.40, Hibernia 219.—, Laurahütte 236.50, Licht und Kraft⸗Anlage 103.—, Weſteregeln Alkaliw. 205.50, Aſcherslebener Alkali⸗Werke 145.50, Deutſche Steinzeugwerke 282.—, Hanſa Dampf ſchiff 147.—, Wollkämmerei⸗Aktien 160.50, 4% Pf⸗Br. der Rhein. Weſtf. Bank von 1908 99.90, 3% Sachſen 83.75, Stettiner Vulkar —.—, Mannheim Rheinau 116.50. 8½% Badiſche St. Obl. 1900 93.40. Privatdiseconto:%, London, 12. Juni, 3 Reichsanleihe 86¼, 2¾ Conſols 101%, 5 Italiener 94⅜, Griechen 45 ½, 3 Portugieſen 24¼, Spanier 71¼, Türken 22½, Argentinier 93¼ 3 Mexikaner 25¼, 6 Mexikaner 99¼, 3¼ Rupeen 63% hoch, Ottomanbank 12¼, Rio Tinto 51½, Southern Paeifie 33, Chicago Milwaukee 110¼8, Denver Pr. 68—, Atchiſon Pr. 73¼ ,q Louisville u. Naſhv. 79¾, Northern Paciſte Pref, 75¾, Union Pacifie 54¼, Chineſen 95¼, Atchiſon—, Crie—, Central Paciſie——, Chartered——., Tendenz: beh. e. London, 15. Juni.(Südafrikaniſche Minen.) Debeers 27%, Chartered 3¾, Goldfields 9¼, Randmines 40½, Eastrand 7½ Tendenz: beh. Schifffahrts⸗Nachrichten. 5 Maunbeimer Hafen⸗Verkehr vom 9. Junk. Hafenbezirk I. Schlſſer en, Kap. Schlff Kommt von Ladu 5 Ekr. Bähner Mannheim 28 Rotterdaß Stückgu 1 Neltz 7 + E 3 8 2* 244 Ungefähe Wilhelm 1 18888 Hafenbezirk II.— Zimmermann Tyie Noſlelde Steinſalz 150⁰ Alefſfſen,[Di. A. P. G. Nr. 7 olterbam Petroleun: 185 Goob 2 8 Page I BVereiniguug 20„* Stückg. Getr., Lste Becket 1 75 40—„„ deit Ueberſeeiſche Schifffahrts⸗Nachrichten, Neto⸗Dork, 10. Juni.(Aien ſecht der Compagnie gensrale transatlantigue). Paris⸗Havre⸗New⸗Nork. Der Schnelldampfer„La Gascogne“ abgefahren am 2. Juni ab Havre iſt heute Früß 8 Uhr hier eingetkoffen. e durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Bureau Gund⸗ lach& Bätenklau Nachfolger in Mannheim, Heidelberger⸗ ſtraße O 7, 18. —̃̃ñññ ̃—öt1üꝑ8ʃ ̃᷑ ͤůw——————̃——̃— daß das Pelzwild in Sibirien im Abnehmen begriffen iſt. Ruß⸗ land hat ſeine dominirende Stellung im Pelzwerk⸗Handel an Amerika abtreten müfſen, wo man das Pelzwild nicht ausrottet, auf einzelnen Inſeln des Stillen Oceans mit Erfolg züchtet. — Eine Schmetterlings⸗Farm. In Eaſtbourne in der engliſchen Grafſchaft Suſſex befindet ſich eine Schmetterlings⸗ Farm, die William Watkins gehört, einem der bekannteſten Ento⸗ mologen Großbritanniens und Begründer des prächtigen In⸗ ſektenhauſes im Londoner Zoologiſchen Garten. Die Schmetter⸗ lings⸗Farm wird von Watkins zum größten Theil in den Gärten bei ſeiner Privatwohnung unterhalten, wo ein Gebiet von 84 Aeres ihrer Kultur gewidmet iſt. In ſeinem Gebäude kriechen Schmetterlinge Englands und der fremden Länder aus; ſie wer⸗ den aufgezogen und in großer Zahl verkauft; man kann Arten don 25 J bis zu 600% kaufen. Wenn man Beſttzer eines beſonders ſeltenen Schmetterlings werden will, kann man bis zu 60 000% für ein Exemplar ausgeben. — In Neapel, der Heimath der größten italieniſch Gauner„vornehmen“ Stils, ſind wieder einmal große Be⸗ trügereien an's Licht gekommen. Die Poltzei verhaftete den Advokaten Marciano, die rechte Hand des Senators Peſſing ferner einen hochariſtokratiſchen Jüngling, der in den erſten Clubz der Stadt verkehrte, und den ſehr bekannten Notar Scotti. Die ſauberen Herren ſollen durch einen fingirten Kaufvertrag einen von denen, welche nicht alle werden, um 200 000 Lire erleichtert haben. e — Eorſiſche Blutrache. Aus Corſica meldet man den Epilog zu dem Prozeſſe des Lehrers Tramoni, der vor Kurzem wegen Doppelmordes zu 20 Jahren Zwangsarbeit verurtheilt wurde. Am 3. d. M. feuerte der Kutſcher Domenico Tramoni, ein naher Verwandter des verurtheilten Lehrers, in der Nähe von Propiano auf der Landſtraße drei Schüſſe auf die Wittwe Laurg Einquint und ihren 16jährigen Sohn ab. Beide wurden lebens⸗ gefährlich verwundet. Die Familie Einquini hatte in dem Pro⸗ zeſſe gegen den Lehrer zu Ungunſten des Angeklagten ausgeſag. General⸗Anzeiger! Mannheim, 12. Juni. Skbrekürſtele. Geſucht zum alsbaldigen Eintritt ein zuvecläſſiger, ge⸗ wandter Sekretär, welcher im Stande iſt, die lanfende Corre⸗ ſpondenz ſelbſtſtändig zu erledigen Berichte an die Behörden zu ent⸗ werfen, kleine ſtatiſtiſche Dar⸗ ſtellungen zu ferligen. 55228 Anfangsgehalt 1700—1800 M. Vorläufig probeweiſe Verwen⸗ dung mit vierwöchentlicher Kün⸗ digungsfriſt. Bei guten Leiſt⸗ ungen kkann etatsmäßige An⸗ ſtellung erfolgen. Bewerber wollen Lebenslauf und Zeugnißabſchriften unter Angabe des Eintrittstermins ſo⸗ fort einreichen. Perſönliche Vorſtellung erwünſcht. Die Direktion der Städt. Gas⸗ und Waſſerwerke Maunheim. Accordvergebung von Bauarbeiten. Die zur baulichen Unterhaltung der Zollkaſſengebäude in Mann⸗ eim geneh Maurer⸗, e iner⸗, Schloſſer⸗ Spengler⸗, Dack„Glaſer⸗, Tüncher⸗, Tapezier⸗ u. Cement⸗ Parkettboden⸗ im Submiſſions⸗ cord gegeben werden. itsauszüge aus dem Voranſchlage ſind auf unſerm Geſchäftszimmer(Zollbaubureau, Schloß, linker Flügel) erhältlich und die Uebernahmebedingungen daſelbſt zur Einſicht aufgelegt. Die auf Einzelpreiſe zu ſtellenden Angebotle ſind ſpäteſtens bis Samſtag, den 16. Juni d.., Vormittags J uhr, verſchloſſen und mit entſprechen⸗ der Auſſchrift verſehen an unter⸗ zeichnete Behörde einzureichen. Mannheim, den 2. Juni 1900. Gr, Bezirksbau⸗Inſpektion: Schgefer. 57658 P2, 12 an den Planken — Aetlenkapital M. 130,000,000.—; geserysfonds NM. 34,000,000.— Dresden— Berlin. Filialen in London— Hamburg— Bremen— Hannoyer— Nürnberg Fürth— Bückeburg— Detmold— Chemnitz und Mannheim ank. 21735 P2, 12 an den Planken. Bekanntmachung. Unſere Kleinvekraufspreiſe für Gaskoke werden unter Aufhebung des ſeitherigen Tarifs bis auf Weiteres wie folgt feſtgeſetzt: Preis per 100 Kilo ab Fabrik frei an's Haus 47004 Füllofenkoke bei weniger als 10 Zentner M..— M..20 bei 10 Zentner und mehr„.90„.— Grober Koke bei weniger als 10 Zentner.„.80„.— bei 10 Zentner und inehr 5 20 80 Vorſtehende Preiſe treten am 17. ds. Mts. in Kraft und gelten bis zur Normirung eines neuen Tarifs. Eine Verbindlichkeit für Zutheilung der gewünſchten Quan⸗ titäten kann nicht übernommen werden, vielmehr behalten wir uns vor, die Aufträge nach Maßgabe der verfügbaren Vorräthe zu reduciren oder ſölche in Theillieferungen auszuführen und für jede derſelben den am Lieferungstag geltenden Tarif in Anwendung zu bringen. Männheim, den 15. März 1900. Die Direktion der ſtädt. Gas⸗ und Waſſerwerken. Kohlenlieferung. Wir vergeben auf dem Sub⸗ miſſionswege die Lieferung von 5000 Centner Maſchinen⸗ kohlen beſter Qualität, hälftig Flamm⸗ und Fettkohlen, gut dürchmiſcht. Die Lieferung hat franko 2Kohlenlager Schlachthof“ zu er⸗ folgen und zwar ſofort nach er⸗ folgtem Zuſchlag und muß bis Ende Juli beendigt ſein. Das um Kohlenlager des Schlacht⸗ bofs führende Bahnanſchluß⸗ geleiſe kaun noch nicht benutzt werden und müſſen demzufolge die Kohlen per Fuhre angefahren werden Bei der Berechnung iſt das auf unſerer Waage ermittelte ee Erfüllungs⸗ ort für beide Theile iſt Mann⸗ heim. 54888 Schriftliche Angebote auf dieſe Lieſerung ſind unter Angabe der Zeche, von welcher die Kohlen bezogen werden, bis längſtens Montag, den 18. Juni d.., Vorm. 10 Uhr, bei unterzeichneter Stelle einzu⸗ reichen, an welchem Zeitpunkt die Eröffnung derſelben in Gegen⸗ wart etwa erſchienener Bieter er⸗ Die Angebote treten erſt nach Umfluß von 14 Tagen, vom Eröffnungskermin an gerechnet, folgt. Der Zuſchla Ausfall einer Probelieferung ab⸗ hängig Mater und verpflichtet ſich der Unternehmer, die künf⸗ tigen Lieferungen in der Qualität der Probelieferung auszuführen, anderufalls das Verkragsver⸗ hältniß erliſcht. 54888 Maünheim, den 7. Junt 1900. Die Direktion des ſtädt. Schlacht⸗ u. VBiehhofes. Fuch s. roßh. Fadiſche Staals⸗ Eiſenbahnen. Die Lieferung desBedarfs an Bahnwartsdienſtkleidern fülr das 4. Quartal l.., ſowie für die Jahre 1901, 1902 und 1903 ſoll im Wege öffentlicher Verdingung 85 werden. 54878 Angebote hierauf ſind ſchrift⸗ lich, verſchloſſen und mit der Aüfſchrift„Bahnwartsdienſtklei⸗ ber“ verſehen bis ſpäteſtens Montag, den 25. ds. Mts., Bormittags 10 uhr anher einzureichen Lieferungs⸗Bedingungen und Angebotsbogen werden von uns auf portofreie Anfrage abgegeben, Muſterſtücke liegen bei uns zur Anſicht auf, Karlsruhe, den 6. Juni 1900. Großh. Berwaltun der Eiſenbahn⸗ Magazline. uns APuſchln außer Kraft. wird von dem Deutcher Flaltenverein. Einladung zur Sonderfahrt nach Hamburg und Kiel am 21.—25. Juni 1900. KCieler Woche. Abfahrt am 21. Juni früh in Berlin. Beſichtigung der Seewarte in Hamburg, der Hafenanlagen, größerer Ozeandampfer zꝛc. 22. Juni: Fahrtnach Helgoland u zurück nach Hamburg. 23. Juni: Fahrt durch den Kaifer Wilhelm⸗Kanal nach Kiel. 24. und 25. Juni: Beſichtigung der Sehenswürdigkeiten in Kiel. Regattaſchau. Beſichtigung der Kaiſerlichen Werften, der Germaniawerft, der im Kieler Hafen ankern⸗ den Kriegsſchiffe ꝛc. Billets gegen Einſendung von M. 100.—(für ſämmtliche Koſten der Reiſe außer Getränk, von Berlin ab und dahin zurück); zu beziehen bis längſtens 14. Juni 1900 durch das Kanzleramt des deutſchen Flottenvereins Berlin N.., Schiffbauerdamm 23. 53216 —— Gegründet 1867, Mitgllederzahl ca. 3000. Telephon Nr. 329. Bureau und Vereinsräume Lit. C A, 1I. Der Verein bietet seinen Mitgliedern: Vorlesungen literarischen, geschichtlichen, naturwissen- schaftlſchen, kunstgeschichtlichen, kaufm.-fachwissen⸗ schaftlichen Inhalts, Recitationen. Bibliothek mit ca. 5000 Bänden, Fachliteratur, Belle- tristik ete. Lesesaal ca. 90 in- und ausländ. Zeitungen, illustr. Monats- schritten, Witzblätter, Atlanten, Lexica, Adressbuch der ganzen Welt(61 Bände). Unterrichtskurse: Handelsfächer, franz,, engl., Ital., holl., span, und russ. Sprache. Kostenfreie Stellenvermittlung. Ermüssigte Ge-⸗ bühren bei anderen grösseren Kaufm. Vereinen. Krankenkasse, eingeschr. Hilfskasse. Niedrige Beiträge Unterstützung in Nothfällen. Rechtsberathung, event. unter Mithilfe eines jurist. Beistandes. Lebens- und Unfalllversicherung auf Grund von Vertrügen mit verschiedenen Gesellschaften, wesentliche Vortheile beim Abschlusse. Vebersetzungen vom Deutschen in fremde Sprachen und umgekehrt. Vergnügungen. Abendunterhaltungen, Ausflüge eto. PFreisermässigungen beim Grossh. Mof- und Nationaltheater— Saalbau-Variete Apollotheater— Fanorama Badean⸗- stalten— Photograph. Anstalten. Wierteljährl. Beitrag M..— Lehrlinge M..50 Nüäheres im Bureau. 36132 Freiwillige Nerſteigerung. Am Mittwoch, 18. Juni d. J8., Nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokale hier .4, 5 im Auftrage der Frau Viktoria Hoch, z. Zt. dahier, gegen Baarzahlung öfſentlich verſteigern: 55229 1 vollſtändiges Bett, 1 Aleiderſchrank, 1 Kommode, 1 Sopha, 1 Küchenſchrank, Tiſche, 1 Spiegel, Stühle, 1 Nachttiſch, 2 Hocker u. dergl. Die Verſtelgerung findet be⸗ ſtimmt ſtatt. Mannheim, 12. Juni 1900. Schmitt, Gerichtsvollzieher 8 2, 16. Aludergärtm 1. Kl. zu ö. Mädch. 55 gepr. Erzieherin 3 8j. Knb., rnerSprachlehrerinf. Penſionat, Nind u. ungepr. Erzieheriunen, inderftl., Bonnen ins In⸗ und Ausld. geſ. Placirungs⸗Inſtit. Beck. Kebinger 6. 16. Ringſtr. 55235 ane Schönschreib⸗ U. Buchfühx.-Unterr. .2100% Gebr. Gander. Ohne Concurrenz: Speojalität Schiffsflaggen kin allen Landesfarben mit& ohne Wappen Fertige Flaggen in Wolle&Baumwolle nebst Stangen& Spiessen liefert complett Soss Nacif. Mannheim. Alleinverkauf für die Fabrikate der Anhalter Flaggenfabrik. UBrosses Lager aller Farben in Flaggenstofren E Decoratione. 30997 E. F. Sigmann. zes Da ich mein Comptoir von U l, 8 nach dem Industriehafen auf mein Hobelwerk verlegt habe, ſo bitte alle ge⸗ ſchäftliche Angelegenheiten hier vorzubringen. Die Telephonnummer iſt wie früher 512. ———————— Liegenſchaflsverfteigerung Nr. 3412. In Folge richter⸗ licher Verfügung wird am 5 Mittwoch, den 11. Juli 1900, Vormittags 9 Uhr, int Rathhauſe zu Neckarau, die nachbeſchriebene Liegenſchaft des im Konkurſe befindlichen Schuldners Wirths Georg Wil⸗ helm Weidner in Neckarau öffent⸗ lich zu Eigenthum verſteigert. Der endgiltige Zuſchlag erfolgt, wenn der Schätzungspreis er⸗ reicht wird. Die übrigen Ver⸗ ſteigerungsgedinge können beim Unterzeichneteneingefehen werden. Lagerbuch Nr. 600: d ar 26 qm Hofraithe und Hausgarten im Ortsetter an der Friedrichſtraße. Auf der Hofraithe ſteht ein zweiſtöckiges Wohnhaus mit über⸗ auter Einfahrt, Backofen und Schienenkeller. 55237 An das Wohnhaus iſt ein Schopf mit Stall und Schweine⸗ ſtällen angebaut, nebſt Abtritt und Piſſoir, einſtöckig, Saalbau einſtöckig. Auſchlag 35000 Mark. Mannheim, 455 7. Juni 1900. Großh. Notariat 6: O. Mayer. Piaub's beſſere Qualitäfen Demer Lhafen. und Kreis⸗Verkündigungsblatt. Gntus- Hliufer u. Matlen eld, Geruuer Maclfaſher , nmi. G. Spohmn& FH. ſ. Stetter. Manlen. r 2 Geschäfts-Lerlegung. Das verehrliche hiesige und auswärtige Publikum mache ergebenst darauf aufmerksam, das § ich meine seit 90 Jahren bestehende Sabslein- Bilalauerei von C 1, 14 nach dem Friedhofe, neben der Gärtnerei Kocher verlegt habe und lade ich Interessenten zur Besichtigung meines reich- haltigen Lagers in Fyenit-, branit-, M armor- U. Sandstein-Grabdenkmälern von der einfachsten bis zur feinsten Ausführung unter billigster Be. rechnung ergebenst ein. Für Eröffnung Her den eintretenden Bedarf bei der demnächstigen des neu errichteten Crematoriums habe den Alleinverkauf Bfonoegiessefel Peters& Bol, Kanlsruße Bronce-Urnen übernommen und liefere ich diese in jedem Genre zu Fabrikpreisen. mäß. Preiſe. 797 Muſikwerke, Markt. 25 198 Foloſeunotheater il Manhe (Neckarvorſtadt). Direktion: Fritz Kerſebaum. 55204 Dienſtag, den 12. Juni 1900, Abends 3/ Uhr: Der Dorflump. Volksſtück in 3 Akten von Dr. Hermann Haas. eim. Karl Kiycher& 62. NN 90698 10 Aenle 45 54l0 17 Oog-uurtuseuueg ueqex JengufeMog uehenlelugg ScrMaaegssH e fee lugenicur-Bureau E. Poenicke B 5, 2 Mannheim B 5, 2. Projekte, Kostenanschläge, Bauleitung, Tasrationen, Gutachten eto. für Fabrikbauten 52829 manen u. ſ. w. Bayern. Für General Anzeiger für Nürnberg⸗Fürth Korreſpondent von und für Deutſchland geleſenſte und verbreiteſte Zeitung von Nürnberg⸗Fürth, unparteiiſch und unabhängig, erſcheint täglich— außer Sonn⸗ 5 tag— in s bis 24 Seiken. 5 Der General⸗Anzeiger für Nürnberg⸗Fürth iſt Publikations⸗ Organ von über 200 Juſtiz,, Militär⸗, Forſt⸗, Poſt⸗, Bahn⸗ und Gemeindebehörden und zahlreichen Bereinen. Der General⸗Anzeiger für Nürnberg⸗Fürth bietet täglich reichen Leſeſtoff, ſowohl in Tagesneuigkeiten aus allen Theilen der Erde, jedoch insbeſondere aus dem engeren Vaterlande, als auch in Abhandlungen, Erzählungen, Ro⸗ Bezugspreis nur 1 Mark 50 Pfg. vierteljährlich. Der General⸗Anzeiger für Nürnberg⸗Fürth iſt daͤs erſte und wirkſamſte Juſertionsorgan — Auflage 36000 Eremplare— 5 in Nürnberg Jürth ſowohl, als auch im ganzen nördlichen Fü Bekanntmachungen jeder Art läßt der General⸗ Anzeiger für Nürnberg⸗Fürth infolge ſeiner großen Ver⸗ breikung den größten zu erwartenden Erfolg erhofſen. Inſertionspreis nur 20 Pfennig für die Petit⸗ Spallenzeile, bei Wiederholung wird Rabatt gewährt. Beilagen leinfache Blätter) werden für die Geſammt⸗ auflage mit 120 Mark berechnet. 55078 C. F. Korwan, Bildhauer. 25588885880 88808e ur gefl. Veachtung! Die Romane „Unter fremdem Willen“, „Armenhausprinzeſſin“, „Aus eigener Kraft“, ind nunmehr fertig geſtellt, und bitten wir ieſelben gegen Rückgabe des Scheines bald efl. in Empfang zu nehmen. Die Expedition des„General⸗Denzeigers.“ K Roman⸗Bibliothel des General-Anzeigers. Für die zuletzt erſchienenen Romane Ein Frauenherz. Roman frei nach dem Engliſchen bearbeitet von Emil Bernfeld Slinde Mutterliebe. Roman von A. von der Elbe. Die Dame in Schwarz. Roman von Marie Widdern. laſſen wir eine überaus geſchmackvolle Einbanddecke in gepresster Leinwand mit eingeprägtem Titel auf Rücken und Deckel des Buches herſtellen. Diejenigen Abonnenten, welche obige Romane bei uns einbinden laſſen wollen, haben für das Einbinden nebſt Decke den Preis von 40 Pfeunig zu entrichten.— Dabei iſt vorausgeſetzt, daß die ſämmtlichen Lieferungen eomplet nach der Seitenzahl geordnet, im Verlage franco abgeliefert werden. Romane, welche dieſer Bedingung nicht entſprechen, werden vom Buchbinder zurückgewieſen Auswärtige Abonnenten wollen uns den Betrag von 40 Pfennig, nebſt 30 Pfennig für das Rückporto in Brief⸗ marken zukommen laſſen. Der billige Preis von 40 Pfeunig kann nur dann beanſprucht werden, wenn die zu bindenden Exemplare vor dem SO0. Juni n unſere Hände gelangen; für ſpäter eintreffende Exem plare müßten wir einen höheren Preis berechnen. Wir erſuchen daher unſere verehrlichen Abonnenten dringend, ihre Romane nach der Seitenzahl geordnet, 2 vor dem 20 Juni in unuſerer Expevition abgeben zu wollen und bitten wir, bei Einlieferung das Geld ſoſort zu eutrichten. 5 HAASHNSTEIN&X VOGLER A,G. MANXHEIM, D 2, 1l. 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