St Das Schauſpielhaus, Telegramm“⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poftliſte eingetragen unter Nr. 2958. Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, zurch die Poſt vez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..40 pro Quartal. Jnſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen ⸗Zeile 60 Pfa. Telephon: Redaklion: Nr. 377. der Stadt Mannheim und Umgebung (110. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. jer Journa Expedition: Nr. 218. Druckerei: Nr. 341. Verantwortlich für Politik: Dr. Paul Harms. für Theater, Kunſt u. Feuilleton: Dr. Friedrich Walter. für den lok. und prov. Theil: Ernſt Müller. für den Inſeratentheil⸗ Karl Apfel. 9 Notationsbruck und Berlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Typograpbiſche Anſtalt). (Das,„Mannheimer Journal“ iſt Tigenthum des katholiſchen (Mannheimer Volksblatt.) Einzel. N e 5 8 Bü ttals.) 5 i E 6, 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. E 6, 2 fänmlich in Rarmpene Nr. 289. Dienſtag, 26. Juni 1900. Elbendblatt.) R ee e — Die Vermählung des öſterreichiſchen Thronfolgers Ezherzogs Franz Ferdinand mit der Gräfin Sophie Chotek wird, wie wir bereits mittheilten, in der nächſten Zeit vollzogen. Die Herzensneigung des Erzherzogs, der bekanntlich ein Neffe des Kaiſers Franz Joſeph iſt, zu der Gräfin war ſtark genug, um die mannigfaltigen Hinderniſſe zu überwinden, die die Ueberlieferungen des habsburgiſchen Hauſes und die ſtaatsrecht⸗ lichen Bedenken in den Weg gelegt hatten. Nach langen Verhand⸗ lungen, bei denen man ſich wiederholt bemühte, den Erzherzog bon ſeinem Plane abzubringen oder zum Verzichte auf die Thron⸗ folge zu veranlaſſen, hat man endlich das Vergebliche aller der⸗ artigen Beziehungen eingeſehen. Der Kaiſer hat ſeine Ein⸗ willigung zur morganatiſchen Eheſchließung des Erzherzogs und der Gräfin ertheilt. Die ſtaatsrechtlichen Fragen wurden zwiſchen dem Miniſterium des Aeußern als jenem des kaiſerlichen Hauſes, dem öſterreichiſchen und dem ungariſchen Miniſterium, geregelt, wobei, wie man erzählt, außer dem Grafen Goluchowski der ge⸗ weſene ungariſche Miniſter und bekannte Parlamentarier und Rechtslehrer Deſider von Szillagyi eine wichtige Rolle geſpielt. Die Hochzeit wird mit den entſprechenden Feierlichkeiten in Wien vollzogen. Das neuvermählte Paar wird, wie es heißt, daß alte herrliche Schloß Belvedere in Wien beziehen, das ſeinerzeit vom Prinzen Eugen von Savohen erbaut und vor zwei Jahren für den Erzherzog Thronfolger neu eingerichtet worden iſt. Nachdem einmal dieſe urſprüngliche Abneigung der maß⸗ gebenden Kreiſe gegen das Eheprofekt des Thronfolgers über⸗ wunden war, hat in erſter Linie die Erb⸗ und Thronfolgefrage das meiſte Kopfzerbrechen verurſacht. Für die Perſon des Erz⸗ 2 herzogs ſelbſt war dieſe Frage allerdings leicht gelöſt. Es ſtand bon vornherein außer Z el, daß das perſönliche Erb⸗ Uagrecht des Erz! Tranz Ferdinand durch ſeine morga⸗ die ünter ſchloſſene, von den Ständen der öſterreichiſchen Erblande, Ungarns und den Mächten anerkannke pragmatiſche Sanktion, noch die Hausgeſetze des Hauſes Habsburg⸗Lothringen enthalten irgend eine Beſtimmung darüber, daß ein Mitglied des Hauſes, und ſei es auch das zunächſt zur Thronfolge Berechtigte, ſeines Anſpruches verluſtig gehe, wenn es eine nicht ebenbürtige Ehe ſchließen ſollte. Der Erzherzog blieb und war unter allen Umſtänden Thronfolger in Oeſterreich und als ſolcher nach den Beſtimmungen der pragmatiſchen Sanktion auch Thronfolger in Ungarn. Nur ein freiwilliger Verzicht hätte dieſe Thatſache um⸗ ſtoßen können und da er nicht geleiſtet wurde und unter keinen Umſtänden geleiſtet worden wäre, war an dieſem Stande der Dinge nichts zu ändern. Anders ſtand die Sache mit der Thronfolgeberechtigung der Nachkommen, die dieſer Ehe entſptießen würden. Warum den Kindern einer vor Gott und den Menſchen rechtmäßig geſchloſ⸗ ſenen Ehe das Erbrecht verkürzt werden muß, wenn es ſich um eine Fürſtenehe handelt, das wird ſchlichter Unterthanenverſtand zwar nie begreifen. Aber es iſt ſo, und es hat nicht wenig Kopf⸗ zßerbrechens gemacht, Habsburgs Völker vor dem entſetzlichen Un⸗ glück zu bewahren, dereinſt möglicherweiſe einen Herrſcher zu bekommen, deſſen Mutter„nur“ eine Gräfin geweſen. Auch in Münchener Brief. (Von unſerem Korreſpondenten.) München, 25. Juni. (Pier Theaterneubauten.— Munchen teine Theaterſtabt.— Die Volks⸗ bühne.— Halbe demiſſionirt.— Watte im Theater.— Der Herr Magiſtratsrath an der Tageskaſſe.— Das abgelaufene Theaterjahr.— Die Klaſſiker wieder modern u. ſ..) Es iſt wohl ſchon lange her, daß ich Ihnen nichts mehr von anſeren Theatern erzählte. Da habe ich denn heute gleich einen ganzen Sack voll Neuigkeiten vor Ihnen auszuſchütten. Alſo: Es werden zur Zeit nicht weniger als vier neue Theater in München gebaut: Das Prinzregententheater, das neue Schau⸗ ſpielhaus, ein Vorſtadttheater, das Schmidtſche Marionetten⸗ theater. Die Arbeiten auf dem Grundſtück des Prinz⸗ regententheaters ſind ſchon ſeit langer Zeit im Gange. Es wird ein amphitheatraliſcher Zuſchauerraum und eine ſehr bteite Bühne werden. Die Leitung wird der Hoftheaterintendanz 5 zufallen und das Enſemble wird dasjenige der Hofbühne ſein. Man wird im Sommer Muſteraufführungen Wagnerſcher Opern, im Winter volksthümliche Aufführungen klaſſiſcher Schauſpiele geben. Die Preiſe der Plätze werden bei den erſteren ſehr hoch, bei den letzteren ſehr mäßig ſein. Einen Unterſchied der Ränge gibt es nicht. Man wird für 1,50% ebenſo wohl in der erſten als in der letzten Parkettreihe den Wallenſtein anſehen dürfen. welches ſich jetzt im zweiten Stockwerk einer Wirthſchaft an der Neuthurmſtraße befindet, mußte aus feuerpolizeflichen Rückſichten nach einem neuen Heim Ausſchau halten. Es hat auf dem Hofe eines Häuſerblocks an der Maximilianſtraße eine geeignete Stätte zur Anſtedelung ge⸗ funden. Da auch die Baupläne bereits von der Behörde ge⸗ nehmigt ſind, ſo wird der Errichtung des neuen Hauſes nichts mehr im Wege ſtehen. Es wird ein ſehr einfacher Bau werden, don Außen ſchmucklos, von Innen enthaltſam im Dekorativen. dieſer Beziehung enthält zwar die pragmatiſche Sanktion keine Beſtimmung— man ſcheint einen derartigen Fall damals gar nicht für möglich gehalten zu haben und hat dafür nicht vor⸗ geſorgt. Dagegen enthalten die Hausgeſetze, die noch unter den Kaiſern Franz I. weſentliche Veränderungen oder Ergänzungen erfahren haben, deutliche Vorſchriften, wonach die Kinder von Mitgliedern des Kaiſerhauſes aus Ehen mit nicht ebenbürtigen Damen von der Thronfolge ausgeſchloſſen bleiben. Hausgeſetze ſind aber von den Herrſchern gegeben und geändert worden; und ſo wäre es ja nicht ausgeſchloſſen, daß Erzherzog Franz Ferdi⸗ nand, war er erſt Chef des Hauſes Habsburg, die Hausgeſetze zu Gunſten ſeiner Kinder abgeändert hätte. Darum muß der Erzherzog einen Eid leiſten, daß er auch als Kaiſer die geltenden Hausgeſetze achten wolle. Der Eidesleiſtung des Thronfolgers am Donnerſtag wohnen mit dem Kaiſer und allen Erzherzögen und Würdenträgern auch die ungariſchen Miniſter bei, die es über⸗ nahmen, den Wortlaut des Eides als ungariſches Geſetz eintragen zu laſſen. Der Thronfolger wird beſchwören, daß er die im Hausgeſetz feſtgeſtellte Thronfolgeordnung anerkenne und auch als Kaiſer nicht ändern wolle, alle rechtlichen Fragen einer mor⸗ ganatiſchen Ehe annehme, ſowohl für ſeine Gemahlin wie für deren etwaige Nachkommenſchaft. Der jetzt 36jährige Thronfolger lernte die 32jährige Gräfin Sophie Chotek vor drei Jahren als Hofdame im Hauſe des Erz⸗ herzogs Friedrich kennen und ſoll ſich bald durch ein Verſprechen gebunden haben. Ihr verſtorbener Vater Graf Bohuslaw Chotek war böhmiſcher Statthalter unter Hohenwart, ſpäter Geſandter in Brüſſel und Dresden. Eine Tochter iſt mit Jaroslaw Thun vermählt, wodurch auch der frühere Oberſthofmeiſter und Mini⸗ ſter Graf Franz Thun dem Thronfolger verſchwägert wird. Eine fünfte Tochter iſt mit einem ſächſiſchen Offizier, Grafen Joachim Schönburg, die ſechſte Tochter mit Herrn Karl Adam v. Wuthenau in Dresden verheirathet. Der Kaiſer wird ſeine Genehmigung er e b erſt nach der Eidesleiſtung unterzeichnen. krauung ſoll dann am Sonntag den 1. Juli in Reichſtadt durch den dortigen Pfarrer in aller Stille vollzogen werden. Die Mutter des Bräutigams, Erzherzogin Marie Thereſia, weilt gegenwärtig dort. Die Gräfin Chotek wird wahrſcheinlich den Titel einer Fürſtin von Reichſtadt erhalten. Die Erb⸗ und Thron⸗ folge der habsburgiſchen Kronen geht vom Erzherzog Franz Fer⸗ dinand auf ſeinen Bruder, den Erzherzog Otto, dann auf deſſen älteſten Sohn Erzherzog Karl über. Ob freilich der das Reich der Habsburger noch zu erben haben wird, wer möchte darüber heute etwas prophezeien? Deutſches Reich. * Berlin, 25. Juni.(Der Kaiſei) trifft am 2. Juli Nachmittags auf der Hacht„Hohenzollern“ in Wilhelmshaben ein, um die beiden Seebataillone und die ſich ihnen anſchließenden Truppentheile vor ihrer Ausreiſe nach China zu beſichtigen. Am Nachmittag des folgenden Tages tritt er, nachdem er die Taufe des neuen Linienſchiffes„C“ vollzogen hat, die Nordland⸗ reiſe an. — Für die Beſatzung von Kiautſchou) wer⸗ den ſchon jetzt zum Herbſt 1901 tropendienſtfähige dreijährig Die modernen Stücke mit ihrem kleinbürgerlichen und prole⸗ tariſchen Milieu vertragen keine Prunkentfaltung im Theater⸗ ſaal. In ſeinen Größenverhältniſſen wird ſich das neue Haus nur wenig von dem alten unterſcheiden.— Was das erwähnte Vorſtadttheater anbetrifft, ſo ſoll dasſelbe ein Gegenſtück zu unſerem Volkstheater werden— ein Volkstheater für die Peripherie der Stadt. Man wird dort das Volksſtück ernſter und heiterer Art, insbeſondere das Dialekkſtück pflegen. Die Leitung wird Frl. Ling Meitinger, eine ſeit Jahren hier anſäſſige Schau⸗ ſpielerin erhalten, die bis vor Kurzem Mitglied des Gärtner⸗ theaters war und ſeitdem von Gaſtſpielreiſen lebte.— Das Schmidtſche Marionettentheater endlich— man laſſe ſich durch den Namen nicht verleiten, dasſelbe en bagatelle zu nehmen— mußte wie das Schauſpielhaus aus feuerpolizeilichen Gründen ſein Logis wechſeln und baut auf dem mit Anlagen geſchmückten Platz vor den Blumenſälen(nächſt dem Sendlingerthor) ein zier⸗ liches Tempelchen in antiken Formen.— Uebrigens iſt mit dieſen Vieren die Zahl der Theaterneubauten noch nicht erſchöpft. Auch dem Volkstheater wurde das bisherige Haus gekündigt, ſodaß alſo in Bälde noch ein fünfter Theaterneubau zu melden ſein dürft. München will eben Großſtadt werden. Für ſeine Ein⸗ wohnerzahl von 450 000 Köpfen hat es eben nicht gerade Theater zu viel. Wäre das Münchener Leben nur halb ſo lebhaft wie etwa das Berliner, ſo könnten wir bequem noch drei, vier Theater⸗ gründungen vertragen. Aber München iſt nichts weniger als eine Theaterſtadt. Das beweiſt mit unangenehmer Deutlichkeit das Schickſal des„Vereins Volksbühne“. Dieſer Verein hatte es unternommen, mit den beſten Kräften unſerer hieſtigen Bühnen Vorſtellungen volksthüm⸗ licher Stücke zu den denkbar billigſten Preiſen zu veranſtalten. Max Halbe, Edgar Steiger und andere angeſehene Schriftſteller hatten die Leitung übernommen. Direktor Stolberg pflegte die Regie zu führen. Alles war auf das Beſte beſtelll, Und der Erfolge In der letzlen Generglverſammlung haben Max Halbe ee Bevorzugt werden Bauhandwerker, Schuh⸗ Die Mannſchaften erhalten in Kiautſchou neben der Löhnung und Verpflegung eine Theuerungszulage. Meldungen ſind beim 1. Seebataillon in Kiel, beim 2. See⸗ bataillon in Wilhelmshaven oder bei der Z. Matroſenartillerie⸗ Abtheilung in Lehe bis ſpäteſtens Ende Februar 1901 einzu⸗ reichen. Die Ausreiſe erfolgt Frühjahr 1902, die Heimreiſe Frühjahr 1904. — Ein polniſcher Hochverrathsprozeß) gegen den Redakteur Witbold Leitgeber aus Oſtrowo in Poſen, Schriftleiter der Gazeta Oſtrowska, ſowie gegen den Buchdrucker Siegismund Melerowicz und den Schneidermeiſter Johann Kolenda, Beide aus Dortmund, hat vor dem vereinigten zweiten und dritten Strafſenat des Reichsgerichts begonnen. Die Ver⸗ handlungen werden drei Tage in Anſpruch nehmen und größten⸗ theils unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit vor ſich gehen. Nach der Anklageſchrift wird den drei Beſchuldigten zur Laſt gelegt, ſich einer Handlung ſchuldig gemacht zu haben, welche beſtimmt war, ein hochverrätheriſches Unternehmen, nämlich die Los⸗ reißung eines Theiles des Bundesgebietes von dem Ganzen, alſo des preußiſchen Theiles des ehemaligen Königreichs Polen von Preußen, vorzubereiten. Als Strafe droht das Strafgeſetzhuch an: Zuchthaus oder Feſtung bis zu drei Jahren und beim Vor⸗ handenſein mildernder Umſtände Feſtungshaft von ſechs Monaten bis zu drei Jahren. Die Angeklagten ſollen eine Sammlung für einen angeblich im Geheimen exiſtirenden groß⸗ polniſchen Nationalfonds vorgenommen und Mittel für den⸗ ſelben angenommen haben. Ein großer Zeugenapparat iſt zur Ueberführung der Angeklagten von der Anklagebehörde auf⸗ geboten. Freiwillige geſucht. macher, Schneider. Frankreich. P. Paris, 25. Juni.(Die Kutſcher un d Schaff⸗ ner) der Pariſer Omnibusgeſellſchaft machen Miene zu ſtrei⸗ ken, wie ſie dies ſchon während der Weltausſtellung von 1889 thaten. Sie beklagen ſich über zu große Arbeitslaſt ohne fegliche Entſchädigung und möchten die Geſellſchaft zwingen, ſie während der Ausſtellungsmonate etwas beſſer zu halten. Letzte Nacht ver⸗ ertheilten ihrem Syndikate den Auftrag, für ihre Intereſſen wirkſam einzutreten. —(Der Kongreß für Frauenwohl) beendigte ſeine ſechstägigen Arbeiten, welche in fünf Abtheilungen zerfielen. Die 1. Sektion beſchäftigte ſich mit Philantropie und Volkswirth⸗ ſchaft, die 2. mit Geſetzgebung und Moral, die 3. mit individueller 5. mit der Thätigkeit der Frauen auf dem Gebiete der Kunſt, der Litteratur und Wiſſenſchaften. Rednerinnen, oder vielmehr Leſerinnen von Berichten, den Vor⸗ wurf, daß ſie ſich nicht zu beſcheiden wußten; daneben aber wird ſondern auch Sachkenntniß und praktiſchen Sinn an den Tag macht haben. 1 und Edgar Steiger den Vorſitz niedergelegt, weil ſie ſich außen Stande ſahen, Erſprießliches zu wirken 5 In den Hoftheatern, im Schauſpielhaus, im Gärtnertheater wird das mangelnde Theaterintereſſe Münchens auf eine ſehnr draſtiſche Weiſe durch die manchmal erſchreckliche Leere der Bänke dargethan. Ein Kenner der Kaſſenverhältniſſe erzählte mir, daß in den beiden letztgenannten Theatern die Hälfte aller Beſuchev „Watte“ ſei. Das Freibilletweſen ſei nie in ſo großer Blüthe geſtanden wie jetzt. Man ſei ordentlich glücklich, wenn man Jemanden erwiſche, dem man recht ungenirt Freibillets verſetzen dürfe. Ein Mann im Beſitze eines guten ſchwarzen Rocks, mit dem man den Erſten Rang zieren könne, gelte als hervorragender Glücksfall. Beſitze der Herr vollends Gattin, Töchter und Söhne, ſo wiſſe der Kaſſirer ſich nicht mehr zu faſſen vor Wonne. Be⸗ ſonders beliebt ſeien die Beamten des Magiſtrats. Die würden geradezu bataillonsweiſe ins Schauſpielhaus abkommandirt. Neulich habe ſich folgender luſtige Zwiſchenfall ereignet: Sonn⸗ tagmorgen. Tageskaſſe des Schauſpielhauſes. Herr Magiſtrats⸗ rath Radihuber verlangt vier Billets. Der Kaſſirer zieht die Achſeln. Thut mir unendlſch leid, Herr Radihuber, das ganze Haus iſt ausverkauft. Waaas? ſchreit der Herr Magiſtratsrath in hellem Zorn, die ganze Woche habe ich mich hergeſetzt und heute, wo ich meinen Platz bezahlen will, ſoll ich keinen kriegen?!! Him⸗ melſacker, da ſchlag doch gleich das Wetter drein!— Sprachs und ahnte nicht, wie ſehr der Herr Kaſſirer ſich vor den anderen Leuten am Schalter ſchämte 1350 Ja, das war kein gutes Theakerfahr, das am erſten des nächſten Monats zu Ende geht. Neue Stücke von Bedeutung ſind nicht geſchrieben worden und das alte Repertoire iſt voll⸗ ſtändig abgegraſt. Das Gärtnertheater blieb uns aus Mangel an geeigneten Darſtellern das Beſte, was es hätte bieten lönnen ſchuldig: Das Dialekt⸗Volksſtück, insbeſondere Anzengruber. Das Schauſpielhaus friſtete ein kümmerliches Daſein von den Ueberbleibſeln vergangener Jahre. Das Abſchiedsſouper und das ſammelten ſich ihrer etwa fünftauſend auf der Arbeitsbörſe und und ſozialer Erziehung, Pädagogig, die 4. mit Frauenarbeit, die Man erhebt gegen einzelne allgemein zugegeben, daß die Damen nicht nur großen Eifer, legten und ſeit der letzten Weltausſtellung große Fortſchritte ge⸗ 2. Selte. en ee eeee General⸗ Anzeiger. —— Mannheim, 26. Juni. Aus Stadt und CTand. Mannheim, 26. Juni 1900. Verein badiſcher Lehrerinnen. Die Einweihung des neuerbauten Lehrerinnenheims in Lichtenthal vollzog ſich vor einigen Tagen in feierlicher Weiſe. Das ſtattliche, ſolid und geſchmackvoll erbaute Haus, nach den Plänen der Herren Architekten Curjfel und Moſer in Karlsruhe errichtet, erhebt ſich mit ſeinen ſäulengetragenen Veranden an der Berglehne hinter der Lichtenthaler Straße und bietet einen prächtigen Rundblick auf die herrliche Gebirgslandſchaft. Eine beſondere Weihe erhielt die Feier durch die Theilnahme Ihrer Königl. Hoheiten des Groß⸗ hergzogs und der Großherzogin, ſowie der Frau Prin⸗ zeſſin Wilhelm von Baden, der hohen Protektorin des Vereins bapiſcher Lehrerinnen. Auch die ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden hatten Vertreter entſendet, Freunde des Vereins hatten ſich eingefunden, aus allen Theilen des Landes waren die Mitglieder zahl⸗ reich herbeigeſtrömt, ſelbſt die Nachbarländer waren durch mehrere Lehrerinnen vertreten: es war eine eigenartig zuſammengeſetzte Feſt⸗ verſammlung. Punkt 2 Uhr fuhren die hohen und höchſten Herrſchaften vor, am Aufgang zur Freitreppe von der Vorſitzenden des Vereins und den übrigen Vorſtandsmitgliedern ehrfurchtsvoll begrüßt und die reich⸗ geſchmückte Treppe hinaufgeleitet. Nachdem Herr Architekt Curjel der Vorſitzenden, Frl. Minna Lanz, die Schlüſſel überreicht, ſchloß dieſe mit einem Segenswunſch für die künftigen Bewohnerinnen des Hauſes die Pforte auf. Die allerhöchſten Herrſchaften traten zuerſt in das Haus ein, begrüßt von den im Korridor ſpalierſtehenden Lehrerinnen. Die Feier fand im großen Speiſeſaal ſtatt, deſſen eine Wand mit den Bildniſſen des Großherzogs und der Großherzogin, einem Geſchenk der allerhöchſten Herrſchaften ſelbſt, geſchmückt iſt. Unter den Blumen, die zum Feſtſchmuck des Hauſes beitrugen, ſei eines Arrangements gedacht, womft die hohe Protektorin, Frau Prinzeſſin Wilhelm, die Ausſchmückung des Feſtſaales vervollſtändigte.— Ein Chor Karlsruher Damen, krefflich geleitet von Frl. Herms, der Muſiklehrerin des Prinzeſſin Wilhelm⸗Stiftes, ſtimmte den 91. Pſalm an, Chor und Soli für Frauenſtimmen von E. Faißt, mit künſtleriſch feinem Verſtändniß begleitet von der Pianiſtin Fräulein Clara Faiſt. Der weihevolle Geſang erhöhte die Feſtſtimmung. Als die letzten Töne des Geſanges verhallt waren, ergriff Herr Oberſchulrath Weygoldt, der Vertreter des Oberſchulrathes, das Wort zu einer Anſprache. Anknüpfend an die altteſtamentlichen Worte:„Bis hierher hat der Herr geholfen“, fügte er dem Dank und Rückblick auf das Gewordene den Wunſch bei, daß das Haus den Erholungs⸗ und Ruhe⸗ bebürftigen jederzeit ein wahres Heim ſein möge. Die eigentliche Feſtrede war Frl. Anna Jungk, Lehrerin an der höheren Mädchenſchule in Karlsruhe, übertragen. In formvoll⸗ endeter, von Herzen kommender und zu Herzen gehender Weiſe brachte ſie zum Ausdruck, was die Gemüther der badiſchen Lehrerinnen an dieſem feſtlichen Tage bewegte. Sie ſprach den Dank des Vereins bad. Lehrerinnen aus dem Großherzog und der Großherzogin für ihr ſtets an den Tag gelegtes Intereſſe an den Beſtrebungen des Vereins und für ihr perſönliches Erſcheinen an dieſem Tag; ſie dankte der Frau Prinzeſſin Wilhelm für ihre nimmermüde Fürſorge und thatkräftige Unterſtützung der Unternehmungen des Vereins, deſſen wahre Schuß⸗ herrin ſie ſtets geweſen. Sie dankte den Vertretern der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, insbeſondere Herrn Oberſchulrath Weygoldt, ſowie allen Denen, die durch ihre Antheilnahme und ihre Bemühungen die Erbauung des Heimes und ſeine innere Einrichtung ermöglichten, förderten und ausführten. Dann wandte ſich die Rednerin mit be⸗ ſonders innigen Worten an die Vorſitzende, die eigentliche Gründerin des Vereins, Fräulein Minna Lanz, und ſprach ihr warmen Dank aus für ihr reichgeſegnetes, unermüdliches Wirken; ſie übergab⸗ ihr im Namen der badiſchen Lehrerinnen als kleinen Dankesbeweis eine Summe als Grundſtock einer Minna Lanz⸗Stiftung, damit ihr Name für immer ſegenbringend mit dem Heim verknüpft bleibe.— Alsdann ſprach ſie der bisherigen, hochverdienten erſten Leiterin des Heimes, Fräulein Sophie Schmidt, die ſich aus Geſundheitsrückſichten bon ihrem verantwortungsvollen Amte zurückzieht, mit dem Dank des Vereines herzliche Abſchiedsworte aus und wünſchte ihrer Nachfolgerin, Frl. Thekla Seißen, eine erſprießliche Thätigkeit in ihrem neuen Amte. 3 Schluß wandte ſich die Rednerin an ihre Amtsgenoſſinnen, die Pflichten betonend, welche dieſer Tag den Vereinsmitgliedern auferlege. Sie wies hin auf die idealen, aber ſchwierigen Aufgaben des Lehr⸗ berufs, der es mit dem edelſten Material, der Kindesſeele, zu thun habe. Deshalb verlange er von dem, der ihn ausübe, ein mit den An⸗ forderungen wachſendes Maß an Selbſt⸗ und Fortbildung, ein nimmer ruhendes Streben nach Wahrheit, Freiheit, Liebe. Die Lehrerinnen⸗ vereine hätten den Zweck und die Pflicht, die Einzelnen in dieſem Streben zu unterſtüßen, ihre Aufgabe zu erleichtern.— Nach Schluß der Feſtrede ſtimmte die ganze Verſammlung in den alten Lobgeſang „Großer Gott, wir loben Dich“. (Schluß folgt.) Stelleübertragung. Der Großherzog hat dem wiſſenſchaft⸗ lich gebildeten Afſiſtenten Dr. Paul Eitner bei der chemiſch⸗ techniſchen Prüfungs⸗ und Verſuchsanſtalt die etatmäßige Amtsſtelle eines Chemiters und Laboratoriumsvorſtands bei der genannten An⸗ lt übertragen. * Ernennungen. Buchhalter Karl Schmitt bei Großh. Finanzamt Emmendingen und Verwaltungsaſſiſtent Wilhelm Gaiſer an der Heil⸗ und Pflegeanſtalt bei Emmendingen wurden zu Redidenten bei Großh. Verwaltungshof, Oekonom Adolf Jörger an der Heil⸗ und Pflegeanſtalt bei Emmendingen zum Oekonomie⸗ inſpektor bei dieſer Anſtalt ernannt. ————— Vermächtniß von Schnitzler, die ſittliche Forderung von Hart⸗ leben, der Biberpelz, Fuhrmann Henſchel und Einſame Menſchen don Gerhard Hauptmann, die Jugend von Max Halbe, der Probekandidat von Max Dreyer.. das iſt ſo ungefähr das Menu, welches die Küche des Herrn Stollberg Woche um Woche in immer neuer Reihenfolge auftiſchte. Und im Hoftheater gab es nun vollends keine geſcheidten Premieren. Otto Ernſt's Jugend von heute und Hofmannsthals Sobeide mögen das Beſte geweſen ſein, was Herr v. Poſſart herausgebracht. Gleichwohl ſchließt die Rechnung der Hofbühne verhältnißmäßig günſtig ab: ſie hat nämlich das Modernſte und Zeitgemäßeſte im ganzen Um⸗ kreis der Bühnenlitteratur, unſere Klaſſtker entdeckt.—— Ja, unſere Klaſſiker! Es iſt kein Scherz, wenn ich ſie modern, wenn ich ſie zeitgemäß nannte. Sie ſind, lange Jahre hinangeſetzt, auf einmal wieder zu Ehren und Anſehen gekommen. Und zwar berdanken ſie das der Thatſache, daß wir heute der ſog. Moderne überdrüſſig zu werden beginnen. Es iſt nichts mehr mit der Moderne. Sie iſt zwar nicht bankerott, wie uns der Krähwinkler Landſturm der Kunſt glauben machen möchte, aber ſie hat mit ihren bisherigen Beſtrebungen abgewirthſchaftet, ſie muß einen hedeutenden Fortſchritt machen, um uns wieder zu feſſeln. Was hat ſie bisher geleiſtet? Alte Tempel zerſtört, Bauſteine zu neuen herbeigetragen, Eine neue Formenſprache gewonnen, eine neue Art zu ſehen uns anerzogen. Sie hat aus den neuen Bauſteinen keineswegs den neuen Tempel errichtet. In der neuen Formen⸗ ſprache keineswegs die neue Schönheit ausgeſprochen. Dieſen neuen Tempel und dieſe neue Schönheit aber verlangen wir heute. Wir haben genug der Vorbereitungen und möchten die Vollendung chen. Wir haben lange genug geſehen, wie man ſich ſchindet, wir möchten nun endlich ſehen, wie man feiert. Wir ſind es ſatt, * Aenderungen im Feruſprechbetrieb. Bisher war es nöthig, daß die Fernſprechtheilnehmer bei Geſprächsanmeldungen im Orts⸗ und Vorortsverkehr nicht nur die Nummer, ſondern auch den Namen des gewünſchten Theilnehmers angaben. Vom 1. Juli ab ſoll nur die Nummer des verlangten Theilnehmers genannt werden; zur Vermeidung von Mißverſtändniſſen hat aber die Vermittlungsanſtalt dieſe Nummer zu wieder⸗ holen. Für den Fernverkehr verbleibt es bis auf Weiteres bei den bisherigen Beſtimmungen: Namen des anderen Ortes, ſowie Nummer und Namen des Theilnehmers daſelbſt zu nennen. * Sonderzug von Baſel nach Hamburg. Wir berfehlen nicht, darauf aufmerkſam zu machen, daß am 2. Juli nächſthin ein Sonderzug von Baſel nach Hamburg über Weißenburg, Ludwigs⸗ hafen, Worms, Mainz, Frankfurt a.., Gießen, Kaſſel, Kreienſen, Hannover, Lehrte, Uelzen, Lüneburg zum Beſuche der deutſchen Nord⸗ ſeeküſte mit bedeutender Preisermäßigung gefahren wird. Die Fahr⸗ karten habe eine Giltigkeit von 45 Tagen und wird auf dieſelben Frei⸗ gepäck mit 15 bezw. 7 Kilogr. gewährt. Weiteres über den Sonder⸗ zug nach Hamburg kann bei den Stationen der Pfälziſchen Eiſen⸗ bahnen erfragt bezw. aus der Plakatbekanntmachung erſehen werden. * Deutſcher Aerztetag in Freiburg. Ueber die Verhand⸗ lungen des zweiten Tages iſt noch zu berichten: Dr. Landsberger⸗ Poſen berichtete über die Krankenkaſſen⸗Kommiſſion. Der Berichterſtatter bittet, an den im Vorjahre einmüthig gefaßten Beſchlüſſen feſtzuhalten, welche ſich auf die freie Aerztewahl und die Honorirung nach den ärztlichen Leiſtungen richteten. Es ſei zu hoffen, daß dieſer Beſchluß allmählich zur allgemeinen Geltung gelangen werde, und er widerrathe, heute noch⸗ mals Beſchlüſſe zu faſſen. Hoffentlich bezwecke die Umfrage der Reichsregierung bei den Krankenkaſſen, ob auch nichtapprobirte Per⸗ ſonen zugelaſſen werden ſollen, nicht Konzeſſionen nach dieſer Richtung hin. Dann müßte der Aerztetag dieſen Beſtrebungen auf das Schärfſte entgegentreten, nicht nur vom ärztlichen Standpunkt, ſondern auch, weil damit das Wachsthum des Kurpfuſcherthums in außerordent⸗ lichem Maße gefördert werden würde. Dr. Mugdan⸗Berlin und Dr. Markuſe⸗Berlin betonen, daß die Frage der freien Aerztewahl mit der der Honorarſätze für Krankenkaſſen nicht verquickt werden dürfe, wie es die Kommiſſion zu beabſichtigen ſcheine. Die Verſammlung lehnte eine Debatte über dieſe Frage ab. Der nächſte Punkt betrifft das Verhältniß der Aerzte zu den Lebensverſiche⸗ rungsgeſellſchaften. Die ſtändige Kommiſſion zur Erledigung aller gemeinſamen Fragen und ſtreitigen Punkte zwiſchen Aerzten und Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaften empfiehlt folgenden Antrag: Es widerſtreitet dem Intereſſe eines ſtändigen guten Einvernehmens zwiſchen dem Deutſchen Aerztevereinsbunde und den Deutſchen Lebens⸗ verſicherungs⸗Geſellſchaften, wenn ärztliche Vereine durch Beſchlüſſe ihre Mitglieder verpflichten, höhere Honorarſätze zu verlangen, als durch gemeinſam vereinbarten Beſtimmungen feſtgeſetzt ſind. Die ge⸗ meinſam vereinbarten Honorarſätze betragen: für hausärztliche Zeug⸗ niſſe 5 /, oder das Honorar wird der freien Vereinbarung überlaſſen. Für vertrauensärztliche Zeugniſſe bei Unterſuchung im Hauſe des Arztes nach dem dem 189fer Aerztetag vorgelegten oder einem ähn⸗ lichen Formulare 10. Für vertrauensärztliche Zeugniſſe auf abge⸗ kürztem Formular(Volksverſicherung, Arbeiterverſicherung u. ſ..), ohne Rückſicht auf die Höhe der Verſicherungsſumme, 5 /, wenn durch dieſes Formular eine Unterſuchung der einzelnen Körpertheile ver⸗ langt wird. Becher⸗Berlin beantragt die Einſetzung einer Kom⸗ miſſion zur Bekämpfung der Kurpfuſcherei beim Ausſchuſſe des Aerzte⸗ vereinsbundes. Namens der Aerztevereins Leipzig⸗Land wird be⸗ antragt, daß der Aerztetag beim Bundesrath und Reichstag darum bitte, daß für die gewerbsmäßige Ausübung der Heilkunde im deutſchen Reiche der obligatoriſche Befähigungsnachweis eingeführt werde. Der Aerztetag geht über den Antrag zur Tagesordnung über mit dem Hin⸗ weiſe auf die früheren Aeußerungen des Aerztetages. * Vom Waldhof wird uns geſchrieben: Der Gemeinnützige Verein Waldhof hielt Donnerſtag, 21. d. Mts., ſeine Monatsverſamm⸗ lung ab, die ſehr gut beſucht war. Auf der Tagesordnung ſtanden folgende Punkte: 1. Bericht über die vom Stadtrath erlaſſene Ant⸗ wort auf die Eingabe des Vereins vom 18. April d. J. 2. Berathung einer auf's Neue an den Stadtrath zu richtenden Eingabe. 3. Stellung⸗ nahme des Vereins zum neugegründeten Mietherberein Mannheim. 4. Gemeindliche Angelegnheiten. Zu Punkt 1 und 2 der Tagesord⸗ nung war die Debatte eine ſehr lebhafte, es wurde allerſeits die Anſicht laut, daß der Ausdruck in unſerer letzten Eingabe, der Stadttheil werde ſtiefmütterlich behandelt, ganz am Platze ſei, daß der Stadttheil ſogar„ſehr ſtiefmütterlich“ von Seite der Stadtverwaltung behandelt werde. Beſonders wurde wieder laut Klage erhoben über das Beerdi⸗ gungsweſen. Von Seiten des Stadtrathes wurde auch anerkannt, daß Abhülfe von Nöthen iſt und erſt vor Kurzem in einer Zuſchrift erklärt, daß Anordnungen darüber getroffen ſeien, aber geblieben iſt Alles beim Alten. Es ſind wohl Leichenträger beſtimmt, aber keiner verſieht ſeinen Dienſt, bezw. lehnt es ab, den Dienſt zu verſehen bei einer Bezahlung, wie ſie von Seiten des Stadtrathes geboten wird. Daß da manchmal, beſonders wenn es ſich um friſch angezogene Leute han⸗ delt, geradezu grauenhafte Bilder zu Tage treten, beweiſt der Umſtand, daß ſelbſt die Geiſtlichkeit an den Verein das Anſuchen geſtellt hat, in der Sache vorſtellig zu werden. Ferner hat der Verein auf Veran⸗ laſſung vieler Intereſſenten gebeten, in einer Straße, die täglich von ein paar tauſend Menſchen begangen wird, die vurch ihre berufliche Thätigkeit gezwungen ſind, den Abend zur Deckung ihrer Bepürfniſſe zu benutzen, ein paar Laternen aufzuſtellen. Auch hier verhält ſich der Stadtrath ablehnend, troßdem das Bedürfniß anerkannt wurde und daſſelbe ſo nothwendig und dringend iſt, wie das tägliche Brod. Was die Abfuhr der Hausmüll anbelangt, ſo lautet die Zuſchrift des Stadt⸗ rathes einfach dahin, daß die Einwohner auf ihre Koſten denſelben wegzuſchaffen hätten, weil eben hier noch„ländliche“ Einrichtungen beſtehen. Daraus geht hervor, daß der Stadttheil wohl alle Laſten und Pflichten der Innenſtadt hat, ſei es Abtretung von Straßen⸗ die Kunſt zu erleiden, wir möchten ſie endlich genießen. Nach ſechs langen Werktagen ſoll endlich Sonntag werden.. Da aber unſere zeitgenöſſiſchen Dichter vorläufig noch nicht in der Lage ſind, unſere Wünſche zu befriedigen, ſo ſuchen wir uns bei den Künſtlern früherer Zeiten ſchadlos zu halten! Wir kehren bei den Klaſſikern ein und finden dort eben jene Kunſt der Höhe, nach welcher uns gelüſtet. Höhe! Nun habe ich das rechte Wort! Aus der Höhe einer abgeklärten Weltanſchauung, aus der Höhe einer formvollendeten Kunſtanſchauung wollen wir die Stoffe und Probleme geſchildert ſehen. Uns ekelt vor der mikroſkopiſchen Detailforſchung, uns ekelt vor der Horizontloſigkeit und der trüben Gährung der bisherigen Dramen. Eher noch wollen wir von den Kulturgipfeln vergangener Epochen auf die Welt hinab⸗ ſehen, als die nächſte Gegenwart aus der Perſpektive des Froſches und der Ameiſe beäugeln. So waren während des ganzen Winters die Neuaufführungen von klaſſiſchen Stücken die beſten Genüſſe, welche man ſich im Theater holen konnte. Selbſt Grillparzers„Ein treuer Diener ſeines Herrn“, ja ſelbſt die Braut von Meſſina wurden mit Enthuſiasmus aufgenommen. Die Wallenſteintrilogie— die man übrigens nirgendwo ſo ſchön als in München ſpielen dürfte — war geradezu ein Feſt für die Theaterbeſucher. Und wie ent⸗ zückte Kleiſt's Amphitryon! Wie der Tell! Byrons Manfred da⸗ gegen vermochten nicht zu intereſſtren. Er bekundete dieſelbe trübe Gährung, der wir entfliehen möchten. Leider ſchließt das Theaterjahr nicht ohne bedeutende Ver⸗ luſte an hervorragenden Schauſpielkräften ab. Häuſſer, der ſchon ſeit Langem an einem Augenübel leidet, dürfte die Bühne wohl kaum noch betreten. Er war ohne Zweifel der Genialſte unter allen unſeren Darſtellern. Draußen kennt man ihn wenig. Er gelände zum Preiſe wie er zum Werkhe in gar keinem Verhältniſſe ſteht, ſei es Straßenherſtellung, ſei es Umlage u. ſ. w. Wenn es ſich aber um die allernothwendigſten Bedürfniſſe handelt, die mit ganz geringen Mitteln abgeſtellt werden könnten, verhält ſich die Stadtver⸗ waltung ablehnend. Die Innenſtadt hat für ihre Leiſtung alle An⸗ nehmlichkeiten: Waſſer, Licht, Abfuhr, Reinigung der Straßen, Gieß⸗ wagen u. ſ. f. Die Vorſtadt beſitzt dagegen die gleichen Laſten, hat aber nach Anſicht des Stadtrathes für das Alles ſelbſt zu ſorgen, hat alſo doppelte Umlagen, krotzdem die Bevölterung zu den Wenig⸗ oder Unbemittelten gehört. Ob da nun der Ausſpruch:„Gleiche Pflichten, gleiche Rechte“ zur Wahrheit wird, ſtellen wir den geehrten Leſern an⸗ heim. Wir erkennen an und wiſſen wohl, daß von Seiten der Stadt⸗ verwaltung, wie derweilen die Verhältniſſe liegen, nicht Alles ſo ge⸗ leiſtet werden kann, wie in der Innenſtadt, aber in den oben ange⸗ führten Punkten hat unſerer Anſicht nach die Einwohnerſchaft doch das Recht zu fordern, daß da endlich Aenderung eintritt. Was den Punkt Mietherverein betrifft, ſo will der Verein eine noch abwartende Stellung einnehmen, iſt aber eventuell gerne bereit, mit genanntem Vereine in Verbindung zu treten, wenn es ſich um Aufſtellung eines Miethsver⸗ trages handelt, unter gegenſeitiger Achtung der Rechte und Pflichten des Miethers wie Vermiethers. Nachdem noch lebhaft über die bevor⸗ ſtehenden Anſchlüſſe an die Entwäſſerungsanlage und über die Straßenherſtellung debattirt wurde, wobei auch die ſo ſehnlichſt er⸗ wartete, ſtädtiſche, öffentliche Uhr am Schulhauſe nicht vergeſſen wurde, ſchloß der Vorſitzende, mit der Bitte, die Mitglieder möchten nicht er⸗ lahmen in dem Beſtreben für das Wohl und Gedeihen des Stadttheils einzutreten, die Verſammlung. Bemerkt ſei noch, daß wieder zahl⸗ reiche neue Mitglieder dem Verein beigetreten ſind und dieſer nun die Zahl hundert beinahe erreicht hat. * Apollotheater. Mittwoch findet auf allgemeinen Wunſch die dritte Aufführung von Johann Strauß' Meiſterwerk„Der Zigeuner⸗ baron“ ſtatt. Nach dem durchſchlagenden Erfolge, welchen die beiden erſten Aufführungen der herrlichen Operette errangen, dürfte ſich für die Mittwochsvorſtellung ein beſonderes Intereſſe kundgeben. Donnerſtag wird Suppé's beliebter„Boccaccio“ wiederholt. Die ſei Proben zu der Novität„Der Schwiegerpapa“, Operette in 3 Akten von A. Straßer und M. b. Weinzierl, ſind in vollem Gange. Der ſei „Schwiegerpapa“ wurde in Wien mit großem Erfolge gegeben und beherrſchte monatelang das Repertoir des Theaters an der Wien. um ſeh Theater unter den Linden in Berlin bewies ſich die Operette als gleich zugkräftig und machte von hier aus ihren erfolgreichen Weg über brk alle guten Bühnen. * Sammlungen für das Prinz Wilhelm⸗Deukmal. Die gu Sammlungen für das dem hochſeligen Prinzen Wilhelm in Karlsruhe ſch zu errichtende Denkmal nehmen, wie aus den Veröffentlichungen der her eingegangenen Beiträge zu erſehen iſt, einen ſo erfreulichen Fortgang, an daß jetzt ſchon, obgleich erſt kaum 2 Monate ſeit dem Erſcheinen des nic Aufrufs verfloſſen ſind, das Unternehmen als böllig geſtchert erachtet z u und in Bälde zur Ausführung geſchritten werden kann. Dem jedem ge anſpruchsvollen Auftreten nach Außen abholden Sinne des hohen ihr Entſchlafenen entſprechend, ſoll denn auch das ihm gewidmete Denk. bie mal in einfachen äußeren Formen gehalten werden, ſo daß die daüun 1 erforderlichen Mittel bei dem freudigen Anklang, den der Denkmals⸗ gedanke in allen Kreiſen unſeres Heimathlandes, ſowohl in den mili⸗ 8 täriſchen wie den bürgerlichen gefunden hat, in einigen Wochen wohl G7 vollſtändig eingegangen ſein werden. Darauf würde mit Zuverſicht tat zu rechnen ſein, wenn die noch in größerer Zahl vorhandenen Verehrer tre des hochſeligen Prinzen, welche willens ſind, ſich an dem Denkmal⸗ da Unternehmen zu bethätigen, dieſe Abſicht in Bälde zur Ausführung St bringen würden. Be * Mehrere Meſſerſtiche erhielt geſtern Abend der in Mann⸗ nu heim ſtadtbekannte Fuhrhalter Joſef Petri. Derſelbe kam gegen Be ½10 Uhr aus der Wirthſchaft zum„Habereck“ und wollte den Streit T0 ſchlichten, welcher ſich auf der Straße zwiſchen R 4 und R 5 zwiſchen mehreren Burſchen entſponnen hatte. Hierbei zog der Haupt⸗ ſpektakelmacher, welchen Herr Petri, um ihn zur Ruhe zu zwingen auf den Boden niedergedrückt hatte, das Meſſer und ſtieß damit auf Betri ein, der 7 Stiche, und zwar ſechs im Arm und einen im Geſicht, er; hielt. Petri wurde ins Allg. Krankenhaus verbracht und dort ver, bunden, worauf er nach Hauſe fuhr. Die Meſſerſtiche ſind glücklicher⸗ weiſe nicht gefährlich. Der Meſſerheld wurde verhaftet. Der Vor⸗ fall erregte einen großen Menſchenauflauf. * Mit der linken Hand unter eine Walze gerieth in der Gummi⸗, Guttapercha⸗ und Asbeſtfabrik heute Nachmittag der 19 Jahre alte Taglöhner Heinrich Mann von hier. Dem Unglücklichen mußte im Allg. Krankenhaus die Hand amputirt werden.. * Todesſturz. Heute Mittag ereignete ſich in der Bierbraueref „Löwenkeller“ ein tödtlicherUnglücksfall. Der 20 Jahre alte Küfer Karl Steinbacher aus Laudenbach fiel in der Höhe des zweiten Stockwerks herunter, ſtürzte durch ein Glasdach und ſchlug ſich die Hirnſchale ein. Außerdem erlitt er eine ſchwere Verletzung am Rück⸗ grat. Der Unglückliche gab ſchon nach einigen Augenblicken ſeinen Geiſt auf. * Der badiſche Kameraliſten⸗Verein hielt in Offenburg im 1 neuen Rathhausſaale, der Seitens des Bürgermeiſteramtes in zuvor⸗ 0 kommendſter Weiſe zur Verfügung geſtellt worden war, ſeine Jahres⸗ 150 verſammlung ab. Von allen Theilen des Landes waren Mitglieder in 11 großer Zahl erſchienen, um theilzunehmen an den umfangreichen Ver⸗ dr handlungen über Vereinsangelegenheiten(Erweiterung der Bibliothel, Abhaltung wiſſenſchaftlicher Vorträge u. dergl.). Die Verſammlung 10 nahm den günſtigſten Verlauf. Der Verein zählt nunmehr über 200 1 Mitglieder. Nach Erledigung der erfolgte die Neuwahl des Vorſtandes(Oberzollinſpektor Kaiſer, Vorſitzender, Ober⸗- inſpektor Gimbel, Bibliothekar, Finanzaſſeſſor Zimmermann, Kaſſier). Daran ſchloß ſich ein gemeinſames Mahl im Bahnhofhote!l! an, bei dem verſchiedene Toaſte ausgebracht wurden, wobei in erſten; Linie Sr. Kgl. Hoheit des Großherzogs gedacht wurde. Als Ort den“ 0 nächſten Jahresverſammlung wurde Mannheim in Ausſicht genommen. SSFVSFFFTFTFFCCCFCVVTVVVVVVVVT—W— hat es nämlich nie verſtanden, ſich aufzuſpielen. Eine derbe, ehr⸗ he liche, gerade Natur that er ohne viel Aufhebens ſeine Schuldigkeit ne und ließ die Dinge ihren Lauf nehmen. Nächſt ihm beklagen wir 85 Frl. Klara Heeſe, die der Verhältniſſe am Hoftheater ſo über⸗ vdrüſſig iſt, daß ſie lediglich infolge dieſes Ueberdruſſes ihren Abſchied genommen. Achtzehn Jahre lang war ſie als Liebhaberin und erſte Anſtandsdame am Hoftheater thätig. Sie will in Zu⸗ kunft auf Gaſtreiſen gehen, ihren Wohnſttz aber in München be⸗ halten. Als ich ſie geſtern beſuchte, klagte ſte mir, wie ſchmerzlich ihr der Abſchied ſei. Sie könne nicht daran denken, ihr ſtilles Heim, in dem ſie achtzehn Jahre zugebracht, zu verlaſſen. Aber am Hoftheater bleiben, das ſei ihr ſchlechterdings unmöglich. Man mache ſich keinen Begriff davon, welcher Ton dort jetzt hinter den Kouliſſen herrſche. Und an einer Autorität, die das Ganze leite fehle es völlig. Poſſart ſcheine alle Initiative verloren zu haben .̃.. Einen dritten Verluft hat die Hofbühne in der Perſon der Frau Herzfeld⸗Link zu beklagen, welche unlängſt durch Tod ab⸗ ging. Die Herzfeld ſpielte die weiblichen Charakterrollen der ſchärferen Tonart, z. B. die Eliſabeth in Maria Stuart, die Baſe Tertzty in Wallenſtein. Ihr Genie war nicht groß, aber ihre Leiſtungen trugen den Stempel großer Exaktheit und fanden den Beifall aller Verſtändigen. Wie man hört, ſoll weder für ſte, noch für die Heeſe, noch für Häuſſer ein Erſatz beſchafft werden. Ihr Erbe fällt den— lachenden Erben zu. Es gibt da eine Menge Damen und Herren, die ſeit Langem auf derartige Leute gewartet haben. Die werden jetzt— ſchwerlich zum Beſten der Blhne— die Beute theilen. Ich empfehle das Hoftheater dem Gebete der P. t. Gläubigen der Kunſtkirche. Alle neun Muſen, bittet für un MWenacus 5 ee e —— li⸗ b Ht er l⸗ 19 2 111 * n ene * * „% ⁰ͥ ͤ 98—— amtengeſetzes. racht. die 4 Dr⸗ abhängig. Er könne ſich im Allgemeinen den Ausführungen der Abgg. Zehnter und Obkircher anſchließen. ſtelle aß. General Anzeiger. 3. Seſte. — Manubbim, 26. Junt. Badiſcher Landtag. 102, Sitzung der Zweiten Kammer. .N. Karlsruhe, 26. Junt. Präſtdent Günner eröffnet gegen 10 Uhr die Sitzung. Am Miniſtertiſch Miniſter Eiſenlohr. Abg. Hennig berichtet über die Bitte des Kaſſiers Kirchberger um aukhentiſche Erklärung der§§ 5 und 28 des Be⸗ Der betreffende Beamte wurde 1896 zum Kaſſter der Generalbrandkaſſe ernannt, im Jahre 1899 aber auf dem Verwaltungswege als Reviſor zum Verwaltungshofe verſetzt mit ſeinem bisherigen Titel und Gehalt. Anfangs vorigen Jahres er⸗ krankte Kirchberger, ſo daß er ſeinen neuen Dienſt nicht antreten konnte, und in einer Waſſerheilanſtalt Linderung ſeiner Nervoſität ſuchte. Nach halbjähriger Dienſtunfähigteit wurde der Beamte durch den Miniſtertalreferenten unterſucht und ihm eröffnet, daß das Mini⸗ ſterium beabſichtige, ſeine Zuruheſetzung gemäߧ 28 Ziffer 2 des Beamtengeſetzes herbeizuführen, da nicht abzuſehen ſei, wann ſeine Dienſtunfähigkeit gehoben ſein werde. Am 30. Dezember v. J. wurde dem Petenten eröffnet, daß das Verfahren über die Zuruheſetzung fort⸗ geführt werde, wenn er nicht bis zum 10. Januar 1900 ſeinen neuen „Dienſt angetreten habe. Inzwiſchen hat Kirchberger ſeinen neuen Dienſt angetreten und beſorgt ihn, doch fühlt er ſich in ſeinen ver⸗ faſſungsmäßigen Rechten verletzt, an ſeiner Geſunbheit geſchädigt und materiell benachtheiligt und bittet um Erklärung der§88 5 und 28 des Beamtengeſetzes. Der§ 5 lautet:„Unwiderruflich angeſtellte Beamte können ohne ihre Zuſtimmung auf eine andere Amtsſtelle nur verſetzt werden, wenn dieſelbe etatmäßig und ihrer Berufsbildung ent⸗ ſprechend iſt und wenn dabei weder eine Zurückſetzung im Range, noch eine Schmälerung des anſchlagsmäßigen Dienſteinkommens eintritt.“ Der§ 28 lautet:„Ein etatmäßiger Beamter kann in den Ruheſtand erſetzt werden, wenn er entweder 1. das 65. Lebensjahr zurückgelegt hat und durch ſein Alter in ſeiner Thätigkeit gehemmt, oder 2. wegen eines körperlichen Gebrechens oder wegen Schwäche ſeiner körperlichen oder geiſtigen Kräfte dienſtunfähig geworden, oder 38. ſeit mindeſtens einem Jahre durch Krankheit von der Ver⸗ ſehung ſeines Amts abgehalten iſt.“ Der Antrag der Kommiſſion geht auf Uebergang zur Tages⸗ ordnung. Abg. Muſer: Gr bejaht die Frage, daß es ſich hier um eine Zurückſetzung im Range und auch um eine Schmälerung des an⸗ ſchlagsmäßigen Dienſteinkommens handle. Der Schwerpunkt der heutigen Frage liege darin, iſt der 8 5 von der Regierung richtig angewendet worden; er verneine dieſe Frage, denn es komme hier nicht der zufällige verwilligte Gehalt inBetracht, ſondern auch der zugeſicherte Gehalt, der durch die Rückverſetzung thatſächlich geſchmälert worden ſei. Auch im zweiten Punkt des Petltiums ſcheine ihm der Petent Recht zu haben, denn der Abſatz 2 des§ 28 könne bier nicht in betracht kommen, wenn das Gutachten nur von Krank⸗ 8 nicht aber von körperlichen Gebrechen ſpreche. Mann könne hier Dalſo höchſtens den Abſatz 3 in Anwendung bringen. * Abg. Obkircher: Wenn ein Beamter ſelbſt nicht einſehe, daß das dienſtliche Intereſſe die Verſetzung erheiſche, ſo müſſe eben auf Grund des 8 ö die Verſetzung erfolgen. Die Muſer'ſche Argumen⸗ tation mit„bewilligtem“ und„zugeſichertem“ Gehalt ſei nicht zu⸗ treffend, denn die beiden Begriffe deckten ſich, wie der§8 17, Ziff. 1 darthue, ſo daß die Schlüſſe Muſers nicht zuläſſig ſeien. Auf die Steigerung des Gehaltes in den einzelnen Gehaltsklaſſen habe der Beamte aber keinen geſetzlichen Anſpruch, denn dieſe Steigerung ſei nur vorgeſehen„bei befriedigender Dienftleiſtung und tadelfreiem Verhalten!“ Die Kommiſſion habe Recht, wenn ſte Uebergang zur Tagesordnung beantragt habe. Abg. Zehnter tritt im Allgemeinen den Ausführungen des „Vorredners bei und vertritt gleichfalls die Meinung, daß dem Peten⸗ ten ein Unrecht nicht geſchehen ſei. Er habe eine Reſolution einge⸗ jerung zu erſuchen, daß ſie auf dem nächſten Landtag I eine lle einbringt, in dem Sinne, daß, wenn ein Beamter aut lichen Gründen Wulif eine a. ee verſetzt wird, ihm die Anwartſchaft auf die Bezüge verbleibe, die ihm die Stelle, aus der er wieder ausſcheidet, in Ausſicht ſtellt. Mintiſter Giſenlohr führt aus, daß keine Regterung darauf verzichten könne, die Beamten da zu verwenden. wo ſſe es für noth⸗ wendig erachte. Eine Ausnahme mache der Richterſtand, deſſen Un⸗ abhängigkeit man wahren wolle. Die übrigen Beamten ſeien aber Mit der Einführung einer Rang⸗ ordnung müſſe man ſehr vorſichtig ſein und er glaube kaum, daß es biel Bergnügen bereiten würde, wenn, wie in Württemberg, der Pfarrer im Rang des Leutnants ſtünde. Die Reſolution ſcheine ihm perſönlich erwünſcht, denn ſte erweitere das Verfügungsrecht der Regierung über ihre Beamten. Abg. Fendrich hat in der Kommiſſion für den Uebergang zur Tagesorbnung geſtimmt. Der einzige dunkle Punkt ſei der geweſen, daß der Miniſter die Perſonalakten nicht herausgegeben habe. Abg. Fieſer: Kein Staat könne darauf verzichten, ſeine Ver⸗ waltungsbeamten verſetzen zu können. Auch der heute vorliegende Fall biete durchaus nichts Exceptionelles. Dem Antrag Zehnter krete er gern bei.— Nach kurzen Bemerkungen der Abgg. Muſer und Obkircher und nach einem Schlußwort des Berichterſtatters wird dem Koumiſſions⸗ antrag zugeſtimmt und die Reſolution angenommen. Nächſte Sitzung Mittwoch 9 Uhr. AUeueſte Nachrichten und Celegramme. (Privat⸗Telegramme des„General⸗ Auzeigers.“) * Homburg v. d.., 26. Juni. Die Kaiſerin fährt heute Nachmittag 3 Uhr nach Frankfurt a. M. und kehrt Abends nach Homburg zurück. Paſſau, 26. Juni. Die„Donauztg.“ meldet: Der Perſonen⸗ zug Paſſau—Freyſing enkgleiſte bei der Station Röhrenbach. Ein Bahnbedienſteter und ein Paſſagier wurden ſchwer, mehrere Paſſa⸗ giere leicht verletzt. Ein Hilfszug ging von Paſſau nach der Unfall⸗ *Leipzig, 26. Junfſ. Hochverrathsprozeß. Die Ange⸗ Hagten Kolenda und Melerowiez beſtreiten bei ihrer Vernehmung jede Schuld. Kolenda will keine genaue Kenntniß von den polniſchen Nationalſchätzen gehabt haben. Melerowiez will darin eine Art Unterſtützungsfonds geſehen haben, da er in der Schweiz ſelbſt Unterſtützungen daraus erhielt. Als Zeugen werden 2 Dortmunder Poltzeibeamte, die den polniſchen Handwerkerverein in Dortmund überwachen, und eine Anzahl Polen vernommen, die wie beide An⸗ geklagte dieſem Verein angehörten. * Stockholm, 26. Juni. Heute wurde ein Befehl zur Probemobilmachung von 4 Regtimentern, 1 Huſaren⸗ regiment und 3 Batterien Feldartillerie erlaſſen. Die mobiliſtrten Truppen ſtehen in Mittel⸗ und Nordſchweden. Konſtantinopel, 26. Juni. In Kantht, Vilajet Abrianopel, iſt ein peſtverdächtiger Fall vorgekommen. In Smyrna ſind bis jetzt 12 Perſonen erkrankt, von denen 3 ſtarben. In Trayezund iſt auch eine peſtverdächtiae Grlrontuna feſtgeſtellt. ** 10 Der Aufruhr in China. »Stuttgart, 26. Jun. Der König wird ſich n Anweſenheit der Generale und Regimentskommandeure der Stuttgarter Garnſſon —— und 300 Berwundeten ge von den Mannſchaften, die für China beſtimmt ſind, verabſchieden. Dem„Schwäb. Merkur“ zufolge, ſtellt das württembergiſche Armee⸗ korps zu den Seebataillonen 3 Unteroffiziere und 57 Mann. Die Abreiſe nach Wilhelmshaven erfolgt morgen. „* Berlin, 26. Juni. Die deutſche Kolonie in Hon gkong hat telegraphiſch um die allerhöchſte Erlaubniß nachgeſucht, in Anbetracht der Lage in China der dortigen eng⸗ liſchen Regierung ihre Dienſte anzubieten. Der Kaiſer ertheilte die erbetene Erlaubniß. * Berlin, 26. Juni. Das Wolffſche Bureau erfährt: Ein Telegramm des kaiſerlichen Gouverneurs von Kiautſchou, von geſtern meldet, nach chineſiſchen Quellen ſeien die Entſatztruppen unter Admiral Seymour in Peking angekommen.(Die Nachrichten über das Entſatzkorps lauten alſo immer noch durchaus widerſprechend. D..) * Berlin, 26. Juni. Das Wolffſche Tel.⸗Bur. erfährt, nach einem heute Vormittag eingetroffenen Telegramm des deut⸗ ſchen Konſuls in Tſchifu ſoll ſich Admiral Sey⸗ mour mit den Geſandten 20 Kilometer von Tientſin befinden und von den Boxers und Soldaten hart bedrängt werden. Ein Hilfskorps zur Aufnahme Seymours verließ am 24. d. M. Tientſin, nachdem das Entſatzkorps bon Taku am 28. d. Ms. Nachmittags in Tientſin eingezogen iſt. * London, 26. Juni. Der Kreuzer„Terrible“ iſt in Tſchifu eingetroffen. *London, 26. Juni. Die„Morning Poſt“ meldet aus Waſhington von geſtern: Im Hinblick auf die Lage in China beſchloß die Regierung, die Hälfte der regulären Truppen von Kuba zurückzuziehen, um die aus den Phi⸗ lippinen nach Taku entſandten Truppen zu erſetzen. Das Blatt hört ferner, daß das Kabinet ſo gut wie beſchloſſen habe, der Präſident ſolle eine außerordentliche Tagung des Kongreſſes ein⸗ berufen, ſowie, daß Marineſekretär Long geheime Befehle an verſchiedene Schiffswerften erlaſſen habe. * London, 26. Juni.(Frkf. Ztg.) Nach einer Meldung des„Darily Expreß“ aus Tſchifu wurden in den Takuforts 2300 chineſiſche Leichen verbrannt ehe die Forts in die Luft geſprengt wurden, und es heißt, daß bei Tientſin über 4000 chineſiſche Soldaten getödtet worden ſeien. Ein Hauptmann und ein Leutnant der ameritaniſchen Marine ſind ſchwer verwundet. Ruſſiſche Truppen kommen immer noch von Port Arthur und dem Norden an. *Newyork, 26. Juni. Nach einer Depeſche aus Tſchifu meldet Abmiral Kempf, er habe durch ein amerikaniſches Torpedoboot die Nachricht erhalten, daß die Truppen der vereinigten Mächte nach einem Kampfe, worin ſie leichte Verluſte erlitten, in Tientſin einzogen. Eine Streit⸗ macht hrach ſodann auf, um Admiral Seymour Hilfe zu bringen. Nach Berichten aus japaniſcher Quelle ſei Admiral Seymour gefangen und die fremden Geſandten hätten Peking unter dem Geleite chineſtſcher Soldaten verlaſſen. Man weiß nicht, wo ſie ſich befinden. * Shanghai, 26. Juni. Reutermeldung vom 25.: In Taku ſind 8000 Mann europäiſche Truppen, darunter 1200 deutſche, gelandet. Wie verlautet ſind die Ruſſen bei Tientſin am 22. mit einem Verluſt von 120 Todten chla gen worden. 300 Welſchfüſi⸗ liere und 900 Mann engliſche Truppen ſind zum Entſatz von Tientſin abgegangen. Aus guter Quelle verlautet, die britiſche Regierung habe der chineſiſchen zugeſichert, ſie werde im Nang⸗ tſethal keine Mannſchaften landen, außer zu dem Zwecke, die chineſiſche Regierung bei der Unterdrückung von Ruhe⸗ ſtörungen zu unterſtützen. *.* 15 Der Burenkrieg. * Kapſtadt, 28. Juni. Das Kommando Dewet iſt noch ſehr rührig. Am Samſtag ſchnitt es die Vorpoſten der Kanadier auf der Eiſenbahnſtrecke Kroonſtadt⸗Honingſpruit ab, griffen das verſchanzte Lager eines Infanterieregiments und des kanadiſchen Contingents bei der Bahnſtation Honingſpruit an und riſſen die Schienen auf. Es ging ferner ein Militärzug ab. Die befreiten britiſchen Gefangenen aus Waterfall kamen dem Militärzug zu Hilfe. Es entſpann ſich ein verzweifelter Kampf. Als Verſtärkungen aus Kroonſtadt eintrafen, zogen ſich die Buren zurück. Die engliſchen Verluſte betragen 1 Offizier und 3 Mann todt, 1 Offizier und 18 Mann verwundet. Theater, Runſt und Wifſenſchaft. Für die deutſche Südpolar⸗Eypedition, welche im Auguſt oder Anfang September 1901 ihre Fahrt antreten wird, ſind die wiſſen⸗ ſchaftlichen Theilnehmer ſchon ausgewählt. Es ſind im Ganzen fünf. Der Leiter iſt bekanntlich Profeſſor Dr. Erich von Drygalski, der ſich zugleich den phyſikaliſch⸗geographiſchen Aufgaben widmen wird Die ihm beigegebenen wiſſenſchafklichen Mitglieder ſind DOr. Ernſt Van⸗ höffen aus Kiel, dem die zoologiſch⸗botaniſchen Beobachtungen und die Fiſcherei⸗Unterſuchungen zufallen. Als Arzt geht Dr. Hans Gazert aus München mit, der ſich auch mit medieiniſch⸗bakteriologiſchen Beobachtungen beſchäftigen wird. Für die geologiſchen und chemiſchen Arbeiten iſt Dr. E. Phflippi, für die erdmagnetiſch⸗meteorologiſchen Dr. F. Bidlingmaier gewählt. Noch nicht beſtimmt ſind der Kapitän des Schiffes, die Offiziere(pier), unter denen der erſte Ingenieur ſich befindet, und die Mannſchaften. Die Beſatzung wird etwa 20 Mann umfaſſen; es ſollen hierbei die verſchiedenen Handwerke berückſichtigt werden. Zur Ausrüſtung gehören u. A. ein Feſſelballon und ein Naphthabobt, ſpäter kommen noch dazu etwa 50 Polarhunde(für drei Schlitten), die aus Kamtſchatka beſchafft werden. Das aus den widerſtandsfähigſten Hölzern gebaute Schiff iſt ein Dreimaſtmars⸗ ſegelſchoner, der 46 Meter Länge, 10,7 Meter Breite und einen Tief⸗ gang von 48 Metern beſitzt. Auf den Kerguelen⸗Inſeln, dem nächſten Ziel der Expedition, ſollen mehrere Theilnehmer zurückbleiben, um magnetiſche und meteorologiſche Meſſungen vorzunehmen, während die Hauptexpeditton weiter ſüdlich vordringt. Von Wichtigkeit wird es ſein, ein Land zu erreichen, auf welchem eine Winterſtaton aufge⸗ ſchlagen werden ſoll. Der Aufbruch iſt für das Frühfahr 1903 geplant, alſo zu einer Zeit, wo es in der ſüdlichen Hemiſphäre Herbſt iſt. Zur Erforſchung der noch unbekannten Gebiete wird ein geeignetes Zu⸗ ſammenwirken mit der engliſchen Expedition beabſichtigt. Die Rück⸗ kehr iſt für den Sommer 1903 geplant. Atimmen aus dem Publikum. Mifßzſtand. Es iſt Sonntag, Alt und Jung ergötzt ſich an den zahlreichen Genüſſen der Breiten Straße. Wird ſchon die in ſpäteren Jahren über das herrliche Asphaltpflaſter ſauſende elektriſche Straßen⸗ bahn einen großartigen Anblick bieten, ſo thun dies jetzt noch viel mehr die an Sonntagen auf der Straße herumliegenden, von den Beſtreb⸗ ungen der uns beglülckende Waarenhäuſer Zeugniß gebenden bunten Papierfezen. In unſerer Schweſterſtadt Ludwigshaſen wurde 8 nöch In vorfgenn Jaßte ein Pert zur Anzelge gebracht, der die Kühn⸗ heit hatte, ein leeres Couvert auf die Straße zu werfen. Wir möchten deshalb hierdurch die Frage aufwerfen, ob es nicht angebracht iſt, mit aller Strenge dieſen Mißſtand abzuſtellen? Mehrere Bewohner der Breiten Straße. Mannheimer Handelsblatt. Courszettel der Mannheimer Effektenbörſe vom 28. Juni. 8 Obligationen. Staatspapiere. Wfandbriefe. 90.80 b3 4 Badlſche Obligat. 4 Rhein. Ohp.⸗B. unk. 1902 51 80%„(abgeſt.) 98.60 böB%„„„ 128.J 81.8 8 3½% Oblig. Mart 98.40 b 3902 7„„ 1904 5 ,„ 8 98.40 bf 38½%„„„ Communal 3%%„ 1892/94 93.40 bz Städte⸗Anlehen. 84.ö0 bf 3205 t. B. 92.— 4 2. 100 809f 109. 65 3 v. A 1896 161— 72 2 39905 41 i 5— d, Baper. Obligationen 80% 08.50 W 3 555 84.30 bz 30⁰ 5 75 91.— 88 3½ Deutſche Reichsanlelhe 95.50 b 3½ Manlüheimer Oßbl. 18689 98. 89 95.50 b37½ 5„ 1888 97.— 9%„ 5 87.— 61 9555 1„ 1895 93.— 8 50 Preuß. Confols 9840 30%„„ 18898 93.— 8 8 1 50 Induſtrie⸗Obligationen 57.05 bs 4½ Bab. A⸗G. f. Mhſchifff 101.50 G 4 K 0—; 4½ Elektr. W. Lahmeher u. Co. Giſenbahn⸗Anlehen. 1 i 102.50 U 4 Pfälz.(Zubw. Max Norb) 100.18 5ß 4½ Speherex Ziege werke 103.40 E%, 57 5 5 98.10 bf 4½ Verein Chem. Flabriken 101— b3 3/„ convertirte 98.15 bz 4¼ Zellſtofffabrik Waldhof 104.— bz 255 fe Geiſel u. Mohr[98.—5 8 falzbrau. v. Geiſel u. Mohr.— We Brauerei Siuner, Grünwinkel 280.— abdlſche Bank 124. Schroebl Heldelberg 151.— 0 Gewerbebank Speyer 50% 12.50 Schwartz, Speyer 126.— Manuhelmer Bänk 122.— 8„ Schwetzingen 70.80 G Oberrhein. Bank 119.10 G„ Sonne Weltz Speyer 15½— 8 Pfälziſche Bank 184.70 G 5„Storch, Slick„ 111.— 51 Obp.⸗Baur 162. 5„Herger, Worms 90.— 6 Pflz Spar⸗ u. Cdb. Landau 160. 8 Wormſer Brauhaus v. Oertge 1885.50 0 e A8 1 Pfälz. Preßh. u. Spritſabr. 123. ein. Hyp.⸗Bank 8 Südd. Bani 112.80 G Transport Süddeutſche Bank Gunge) Akt.— und Berſicherung. Eiſenbahnen. Gutjahr⸗Aktien 109.— G Pfälziſche Zudwigsbahn 220.50 V Mannh. Dampfſchleppſchiff 116 60 5 „ Maxbahn 148. 5„ Lagerhaus 110.— Nordbahn 124.— bz Vad. Rück⸗ u. Mitverſich. 280.— Hellbronner Straßenbahnen—9—„ Schifffahrt⸗Aſſecuranz 585.— Chemiſche Jnduſtrie. Continentale Veiſſcherung 360.— 9 .⸗G. f. chem. Induſtrie 121.50 G Mannheimer Verſtcherung 488.— Badiſche Anilin⸗ u. Soda 687.— B Oberrhein. Verſ.⸗Gefellſchaft 280.—— 55„„ 8 Württ, Transportverſich. 700.— Chem, Fabrik Goldenberg 192. G Induſtrie. Fhen 15 8 Act.⸗Geſellſch. f. Seilinduſtrie 173.50 G Berein chem. Fabriken 182. ̃ 45 M 170.— Verein D. Oekfabriken 107.80 G, Weſteregeln Alkal. Stamm 206.60 G Emalliirfaboit Airkweiler 127005 Vorzug 104.— G Emaillirwerte Maikammer 126. 17 5 Ettlinger Spinnerei 118.— G Brauereien. Hüttenheimer Spennerel 95.— Bad. Brauerei 157.50 Karlsr. Nähmf. Hald u. Neu 177. Binger Aktienbierbrauerei 100. G Mannh. Gum,⸗ U. Asbeſtfabr. 88.— Durlacher Hof vorm. Hagen 193. G Oggershelmer Spinuerel—.— Eichbaum⸗Brauerei 169. 5 Pfälz. Nähm. u. Fahrräderf 79.— Elefantenbräu Rühl, Worms 106. G Portl.⸗Gementwk. Heidelberg 149. 8 Brauerei Ganter, Freiburg 109. G Vereinig. Freiburger Ziegelw.] 120. 5 Kleiulein, Oeldelberg 148. G Verein Speyerer Ziegelwerke 106.— Homburger Meſſerſchmitt 101. G Zellſtofffabrit Waldhof 223.— Ludwigshafener Brauerel— Waghäuſel 80.— G Maunh. Aktienbrauerei 168. ückerraffinerie Mannhelm 125,— Mannheimer Effekteubörſe vom 26. Juni. Bei ruhigem Verlaufe notirten heute: Badiſche Brauerei⸗Aktien 157.50., Brau⸗ erei Werger, Worms 90 bez. und., Pfälz. Preßhefen⸗ und Sprit⸗ fabrik⸗Aktien 123 B. Laudes⸗Produkten⸗Börſe Stuttgart. Börſenbericht vom 25. Juni 1900, mitgetheilt von dem Vorſitzenden Fritz Kreglinger. Die Preisſteigerung in Amerika hat im Wochenverlauf weitere Fortſchritte gemacht. Die Forderuugen für Weizen ſind abermals weſentlich erhöht. Es beträgt der Aufſchlag in New⸗Pork und Chi⸗ dem 1. ds. Mts, für Weizen Mk..— per 100 kg. Wie Amerika vollſtändig den Markt beherrſcht, iſt genau er⸗ ſichtlich dadurch, daß alle Exportländer mit oder ohne Gründe ſich dieſer anſchließen. Genau ſo iſt es auch hier, die Stimmung und Marktlage wird täglich beeiuflußt, je nachdem Amerika will. Der Bedarf iſt hier beſſer geworden, weil Inlandswaare knapp iſt und die Kaufluſt erhöht. Die Inlandſchrannen zeigen weitere Preiserhöhungen. Wir notiren per 100 kg frachtfrei Stuttgart, je nach Qualitä und Lieferzeit: Weizen württemb. M. 17.75—18.—, fränkiſcher M. 18.——19.25, Ulka M. 18.75—19.25, Walla⸗Walla M. 19.—19.25, Laplata M. 18.75—19.25, Amerikaner M. 18.75—19.25. Kernen Oberländ. M. 18.25—18.50, Unterländer M.—.———.—, Dinkel M. 12.25—12.75. Roggen württ. M. 16.——16.50, ruſſiſcher M. 16.50—17.—. Gerſte württembg. M.—.———.—, Pfälzer M —.——.—, Tauber M.—.———.—, ungar. M.—.——.—.— Hafer Oberländer M.—.——15.50, Unterländer M. 14.50—15.— Mais Mixed M. 12.50 bis M. 12.75, Vaplata M. 12.75—13.—, Kohlreps M.—.———. per 100 kg inel. Sack je nach Qualität: Mehl Nr. 0: M. 29—29.50, Nr. 1: M. 2727.50, Nr. 2: M. 25.50—26, Nr. 3: M. 24—24.50, Nr. 4: M. 21—21.50; Suppengries M. 29—29.50. Sack Kleie M. 10.—. Frankfurt a.., 26. Juni.(Effektenbörſe). Anfangscourſe: Kredſtaktien 215.50, Staatsbahn 143.50, Lombarden 26.90, Egypter —.—.%ͥ ungar. Goldrente 96.20, Gotthardbahn 187.40, Disconto⸗ Commandit 179.20, Laura 282.40, Gelſenkirchen 194.—, Darmſtädter —.—, Handelsgeſellſchaft 149.50. Tendenz: ſchwach. Berlin, 26. Juni.(Telegr.) Effektenbörſe. Die bevorſtehende Ultimoliquidation führte zu umfaſſenden Poſttionslöſungen in Bank⸗ und Montanwerthen, die einen empfindlichen Druck auf die Kurſe ausübten. Fonds bei mäßigen Umſätzen gut behauptet. Spanier höher auf Paris. Eiſenbahnaktien meiſt ſchwächer. Nach vorüber⸗ gehender Beſſerung am Montanmarkt verftel derſelbe ſpäter wieder in Schwäche auf Gerüchte über eine Streikbewegung in Oberſchleſien. Ultimogeld 5,25 Prozent. Privatdiskont 4% Prozent. Rewhork, 25. Juni. Schlußnotirungen: 23. 25.. 5. Weizen Januar——[Nais Juli 47% 48% Weizen März——]NMais September 48½% 47% Weizen Mai—— Kaffee Januar—— Weizen Juli 92— 91¼[Kaffee i is ee eizen September 92½ 91¾ Kaffee September.15.80 Mais Januar—— KLa.35.55 Mais Wärz——[Kaſer Matzꝛ:.50 770 Mais Mai—— Ehteago, 25. Junt. Schtußnotirungen.— 28. 25. Weizen Juli 88— 86— Mais September—— Weizen September———— Schmalz Juli.07 887 Mais Juli 42½ 41% Schmalz September 782.02 Schifffahrts⸗Nachrlchten. Maunheimer Hafen⸗Verkehr vom m. Funk. Hafenbezirk I. Schiffer ed. Kap. Schlff Kommt don Sadung Lehendecker Munnheim 32 Rotterdam argß Michel Ruhrort 40* engl.—— Wömmann Gerb. Engels eulſum Fohien Weiß Heinrich Maxau Bies 7 6⁰ 1 5 deleg a fen be J. Seibert Süüns An 80— 2 Hauck Blum 4 2 Schöler Concorbta Rührort blen 2 Alvert Vor ſehung Steine Schneider Marr 2 Itrib 0 Sbrt Marr 6 2 1— Hauek Anng 1 3 Kieſch Gebr. Baumaun—55 1 25 Hile Sabete Se Aen ruber N 1 Nollert Glakzdc 2 as 222 8 4. Seite. General-Anzeiger, Mannhelm, 96. Junk. Bekauntmachung. Den Vollzug der Straßenpolizei⸗Ord⸗ nung betr. (148) No. 28773. Wir oringen die 88 46 und 47 der ſtädtiſchen Straßen⸗ polizeiordnung mit dem Anfügen in Erinnerung, daß Uebertretungen dieſer Art ohne weitere Verwar⸗ nung mit Geldſtrafen nicht unter 10 Mark geahndet werden. 48408 8 46. Rechtsfahren. Alle Fuhrwerke haben, ſoweit nicht örtliche Hin⸗ derniſſe entgegenſtehen, ſtets die rechte Seite der Fahrbahn einzuhalten. Schwerbeladenen Fuhrwer⸗ ken iſt, ſoweit es der Raum geſtattet, vor leichtem Fuhr⸗ werk mit ganzer Spur auszuweichen. Will f der linken Seite der Straße angehalten werden, ſo darf dahin nicht eher eingebogen werden, als es der Zweck. erfordert. Das Nebenein⸗ anderfahren mehrerer Fuhr⸗ werke iſt verboten. 9 47 Vorbeifahren. Das Vorbeifahren geſchieht links im Trab. An Straßet ſowie überall ſonſt, wo wegen beengter Fahrbahn in verkürzter Gangart ge⸗ fahren werden muß, darf nicht vorgefahren werden. Mannheim, 22. März 1900 Gr. Bezirksamt. Schaefer. Iwaugs⸗Herſteigerung. Mittwoch, 27. Juni 1900, Nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal Q 4, 5 hier 56448 1 Ladentheke mit Marmorpl., 1 Waage mit Gewichten, Eis⸗ ſchrank, Chiffoniere, Waſchkom⸗ mode, ein Jagdſchrank mit Schnitzerei, 1 Polſtergarnitur, Beklikows, 1 Bücherregal, Divan, Tiſche ſchrank m ö 1 Schreibtiſch, chiedene Onan⸗ titäten Brauntwein, Kaffee, Wirthſchaftsinventar, 1 Laden⸗ einrichtung, 5 Mille Eigarren, Kiſten Seife, 1 Faß Schmier⸗ ſeife, 2 Betten, Kleiderſchrank, Spezereiwgaren und fonſtige Gegenſtände gegen Bagarzahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern. Maunheim, 26. Juni 1900. Noſter, Gerichtsvollzieher. Blaue Hlmer Dogge abhanden gekommen. Vor An⸗ kauf wird gewarnt. Abzug gegen Belohn. Schwetzingerſtr. 164. Alterthum. Antiker, eichener Kleider⸗ ſchrank zu verkaufen. 56424 heinhäuferſtr. 44a, II. Meſucht aufs Ziel für kl. Haus⸗ alt von 2 Perſonen ein ſol. fleiß. üdchert m. all häusl. Arbeiten Vertraut. N 3, 13, 2. 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Waarenbeleihung. Gebührenfreie Checkrechnungen und Annahme von Baareinlagen mit und ohne Kündigung zu üblichen Zinssätzen. 46954 7¹ Zur Reisesaison: Besorgung aller ausländischen Geld- sorten und Papfergeld, insbesoendere Ausstellung von Reise- geldbriefen, an allen grösseren Plätzen des In- und Aus- kandes zahlbar, mittelst welcher sich ungere acoroditirten Freunde einer zuvorkommendsten Aufnahme seitens unserer Geschüktsfreunde gewärtig halten dürfen. Auszug aus den Standesbüchern der Sladl Ludwigshafen g. Nh. Juni. Veründete: 12. Franz Mart. Keller,.⸗A. u. Marg. Bauer. 12. Franz Lorenz, Maurer u. Luiſe Baumgärtner. 18, Alois Baumgartner, Eiſendreher u. Magd. Geiberger. 12. Paul Werther, Gärkner u. Anng Elif. Fuchs. 15. Reiuh. Eicher, Schreiner u. Barb. Sauer. 18. Wilh. Theod. Max. Goſſe, Kaufm u. Gertr. Aug. Georg. Fuchs. 16. Aug. Sommer, Fuhrm. u. Paul. Heidinger. 16. Seb. Braun, Hafenauff. u. Eliſ. Maſſott. 16, Jak. De Lank, Magaz.⸗Arb. u. Ther. Schwinger. 18. Pet. Kolanowskl, Tagner u. Sofia Barb. Riehl. 16. Joſ. Kramer, Schloſſer u. Maria Eliſ. Henneforth. 18. Karl Joſ. Hofmann, Kaufm. u. Maria Joſ. Kern. 18. Jak. Diuies, Tapezier u. Chriſt. Scheuermann. 20. Fudw. Stauch, Tapezier u. Maria Marg. Jenette. 20. Joh. Mayer, Laborant u. Eliſ. Volfmer. 20. Joh. Nik. Wild. Tapezier u. Kath. Bertha Hick. 20 Vier Stein,.⸗A. u. Karol. Carbon. 18. Wilh. Braunewell, Kaufm, u. Lulſe Philg. Fiſcher. Juni. Getraute: 13. Wilh. Fuhrmann, Ackerer mit Eliſ. Rupprecht. 18. Nath. gen. Sigm. Hofmann, Kaufm. mit Laura Schnurmann. 16. C„Munſch, Schmied mit Marg. Fiſcher. 16. Mich. Re l. mit Wilha. Sprengnöder. 16. Hauſam, Spengler mit Marg. Wein 16. 16. 16. 16. 16. 21 217 21 Jak, Gg. Bauer,.⸗A. mit Maria Kath. Ganz orn. Chriſt. Sturm, Maurer m. Roſ. Maria Leidig. Gg. Jakob Hoffmann, Kaufm. mit Suf. Marg. Ehrlich. Andr. Knörr, Zimmermann mit Anng Menges. Gg. Schneider, Zimmermann mit Luiſe Kath. Koltzenburg. Jak. Friedr. Drechsler, Eiſendreher mit Kath. Lang. Aug. Lotz, Bautechniker mit Barb. Bullinger. Allg. Feldmann, Rev--Aufſeher mit Barb. Schmitt. Paul Ad. Klett, Kaufmanu mit Johg. Karol. Laurent. 21. Joſ. Fink, Kernmacher mit Luiſe Natzenberger. Junk. Geborene: 12. Friedrich, S. v. Friedr Graf,.⸗A. 14. Lüdwig Hch., S. v. Nik. Strößner, Schutzmann. Georg, S. v. Gottfr. Stegmann, Tagner. .Eliſ. Math., T. v. Max Reck, Kaufmann. „Hedwig Karol., T. v. Adam Häuſſel, Bahnarbeiter. „Karl, S. v. Gg. Edler, Metzgermeiſter. „Karl, S. v. Martin Sperling,.⸗A. Karl, S. v. Wilh. Römmich, Wagner. „Anna Maria Eltſ., T. v. fonr. Oeſt, Tagner. „Gertrud Chriſt., T. v. Joh. Hundinger, Müller. Friedrich Guſtav, S. v. Frz. Hübinger, Maurer. „Soſie Maxrie, T. v. Karl Otto Würzberger, Buchdr.⸗Faktor. Franz Joſef, S. v. Frz. Baumann, Schreiner. Eruſ, Zwillinge v. Joh. Becht, Bauführer. „Herm. Karl, S. v. Chriſt. Stürm,.⸗A. „Johann Gg. Jak., S. v. Joh. Gg. Jak. Hofmann,.A. Haus Karl Lüdw., S. v. Br. Hans Karl Gg. Oerlon, Chemiker „Eliſ., T. v. Franz Haas, Küfer. „Erua Luiſe Eliſ., T. v. Friedr. Hammel, Eiſenb.⸗Aſſiſtent. Frz. Anton, S. v. Theod. Moſſer, Maſchiniſt. Maria Elſe, T. v. Guſt. Morſtz, Kaufmann. Auna Barb., T. v. Jak. Nerding,.⸗A. „Karl, S. v. Mart. Steigelmann, Eiſenbohrer. Heinrich, S. v. Joſ. Hartlaub,.⸗A. „Kath., T. v. Vaſent. Mühl,.⸗A. Herbert Chriſt. Paul, S. v. Paul Nikiſch, Verſ.⸗Beamter. 12. Hermaun, S. v. Jac. Becker, Sattler. „Jacob, S. v. Jac. Bügler,.⸗A. g, T. v. Ad Hofmann, Vorarbeiter. v. Nik. Pfeiffer, Schaffner. „Julius Karl Hans, S. v. Wilh. Th. Panl Barth, Bez.⸗Feldwbl. 13. Marg. T. v. Pet. Böhm, Zimmermann. 19. Paul Jak.,., Jak. Herkmann Tünchermſtr. 16. Karl, S. 9 * S O. e oh. Jak. Wahrheit, Poſtkonducteur. 19. Ludwi D. Ad. Frz. Wippel, Fuhrmann. 19. Eliſe, T v. Gottl. Hch. Heilig, Schloſſer. 18. Anna Maria, T. v. Joh. Schuſter,.⸗A. 16. Bruno, S. v. Joſ. Pauf Branz, Tagner. 17. Frieda Kath., T v. Og. Dagne, Tüncher. 18. Auguſt Hch., S. v. Joh. Bommersheimer,.⸗A. 18. Anug Maria, T. o. Joh. Ph. Deininger, Hafenarbeiter. 19. Maria Phila Hedw., T. v. Ludw Vongrieß, Bäckermeiſter 17, Eliſe, T. v. Frz. Seb. Linsler,.⸗A. Juni. Geſtorbene: 18. Anna Aug,, T. v. Karl Bender,.⸗A., 9 M. alt. 18. Karl Herm. Weilaud, Kaufmann, 52 J. a. 14. Kath., T. v. Ant. Haaf, F⸗A., 6 M. d. 15. Frieda, T. v. Phil⸗ 15. Franz, Joſ., S. v. 17. Philipping, T 18. Anna Maria Satter, Ehefr. L. 3, 5 Pension J. 8, 5. Drei fein möblirte Zimmer in der erſten bezw. zweiten Etage ſind per ſofort oder 1. Juli an beſſeren Herrn mit voller Penſion zu vermiethen. Badezimmer zur Verfügung. 56879 Näheres Parterre. D. S. Franz Baumann, Schreiner, 5 Std. a. „ v. Lorenz Unger, Maſch.⸗Arb., 1 J — Hch. Karl Walther, feſſelſchm. 19 T. a. 9 8 D. Pet. Fuchs, Maurer, 44 J. g. g5blalt. n Südocülſce Hrahtuſeie, Acſengeſel⸗ ſchaft Waldhof bei Mannheim. „ Am Samſtag, den 30. Juni d.., Vormittags 11 uhr findet im Hotel Pfälzer Hof in Mannhein eine außerordentliche Seneral⸗Verſammlung ſtatt, wozu die Herren Aktionäre hierdurch höflichſt eingeladen werden. 56441 Tegesordmung: Erhöhung des Grundkapitals um M. 100,000.— 8 Einlöſung der Genußſcheine, 3) Abänderung und Neufaſſung der Statuten, um ſie mit dem am 1. Januar d. Is, in Kraft getretenen neuen Handelsgeſetzbuch in Uebereinſtimmung zu bringen. Die Herren Aetionäre haben ſich behufs Theilnahme an der Generalperſammlung gemäß 8§ 34 der Statuten längſtens 3 Tage vorher über den Beſitz ihrer Aktien im Geſchäftslokale der Geſell⸗ ſchaft in Waldhof oder bei der Pfälziſchen Bank in Mannheim und Ludwigshafen auszuweiſen. Waldhof⸗Maunheim, den 20. Juni 1900. Der Aufsichtsrath. Lu miethen gesucht per Jl. October ds. Js. oder l. April 190ʃ, grössere Büreauräaume 10—11 helle Zimmer mit einer Bodenfläche von da. 250 0m., mögliohst ineinandergehend, parterre oder 1 Treppe hoch. 586465 Gefl. 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Auswärtige Abonnenten wollen uns den Betrag von 40 Pfennig, nebft 30 Pfennig für das Rückporto in Brief⸗ marken zukommen laſſen. Der billige Preis von 40 Pfeunig kann nur dann beanſprucht werden, wenn die zu bindenden Exemplare vor dem SO. Juni in unſere Hände gelangen; für ſpäter eintreffende Exem⸗ plare müßten wir einen höheren Preis berechnen⸗ Wir erſuchen daher unſere verehrlichen Abonnenten dringend, ihre Romane nach der Seitenzahl geordnet, vor dem 30 Juni in unſerer Expedition abgeben zu“ wollen und bitten wir, bei Einlieferung das Geld ſoſort zu entrichten. Die Romane „Unter fremdem Willen“, „Armenhausprinzeſſin“, „Aus eigener Kraft“, ind nunmehr fertig geſtellt, und bitten wir( d beſelben gegen Rückgabe des Scheines bald fe efl. in Empfang zu nehmen. Die Expedition des„General Alnzeigers.“ Turn⸗Verein Mannheim. IJ Gegründet 1846. (Eingetragener Verein.) Damen⸗Abtheilungen. 15 Die Uebungsr ſtunden unſere⸗ beiden lungen finden in der ſtädkiſchen Turnhalle K s ſtatt und 15 wie folgt feſtgeſetzt: 17242 Montag von 8½¼—9 Uhr Damenabtheilung A. Dienstag von—7½ Uhr Damenabthelfung BB. Freitag von—7J½æ ᷑ Uhr Damenabtheilung B. 8 Freitag von 8¼—9/ Uhr Damenabtheilung K. Aumeldungen zur Aufnahme in den Verein beliebe man während den Uebungsſtunden an den Leiter oder ſchriftlich an den Vorſtand gelangen zu laſſen, Der Vorſtand. NB. An den Uebungsſtunden der Damenabthellungen iſt der Zutritt zur Halle nur Damen geſtattet. trockene, jeder Ark zur Zim⸗ mertüncherei und für alle anderen Zwecke. Wand⸗ muſter(auch angeſtrichene), Pinſel, Plafondbürſten, Spachteln, Lineale. 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Die unter Chiffre G..Daube & Co, einlaufenden Offertbriefe äthig. werden am Tage des Eingangs 1 den Inserenten zugesandt. 1 Centralbureau in Frankfurt a. Dl. Hads'sche Kalserstr. S, 10 u. 102. DDDDDrrr wWer 777 E b, 2 9 kraftig 8 oen dekuurrhart Neunurrpart Wünscht, sende 5—— 257 Seine Adresgeg Telsphor Aaleldnge Fanben F. ik, fer kapg, 34ʃ. 28070 +* Negr5 EF NPM mwQ m — 777FTF