——̃— 8 S* 4* ſo gut wie vollſtändig unterblieben iſt, während vor zwei Jahren Ffaſt 2000 Stimmen der Welfen in der Stichwahl für den Sozial⸗ Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte (GBadiſche Volkszitung.) 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Inſerate: „Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummnern 3 Pfg. Telephon: Redaktion: Nr. der Stadt Mannheim und Umgebung. aunheimer Journal. 7 Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. (110. Jahrgang.) Erpedition: Nr. 218. Druckerei: Nr. 341. Verantwortlich für Politik! Dr. Paul Harms, Mannheimer Volksblatt.) dr Drae de ae Nr. 2958. Dr. Friedri Ke. Abonnement: für den lokalen und prov. Thell: Ernſt Müller, für den Inſeratentheil: Karl Apfel, Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei,(Erſte Mannheimer Typograph. Anſtalt.) (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen i Die Wahl in Northeim⸗Einbeck⸗Oſterode hat in der Stichwahl den erwarteten Sieg des nationalliberalen Kandidaten der bürgerlichen Parteien herbeigeführt. Mit 8700 gegen nur 4600 ſozialdemokratiſche Stimmen iſt Herr Jorns gewählt worden. Damit ſind die Erſatzwahlen des erſten Halb⸗ jahrs 1900 zum Abſchluß gelangt. Die noch ausſtehenden Wahlen in Brandenburg, Wanzleben und Rinteln werden erſt im Oktober zu vollziehen ſein. Die Stichwahl des nationalliberalen Kandidaten bedeutet den zweiten Mandatsgewinn, den die Partei in dieſem Halbfahr zu verzeichnen hat. Der erſte in Aſchersleben wurde auf Rechnung der äußerſten Linken erzielt, bei dieſem Sieg in Northeim iſt die äußerſte Rechte der verlierende Theil. Im Jahre 1898 ſiegte der in die Stichwahl gelangte Kandidat des Bundes der Landwirthe mit 8266 gegen 6261 ſozialdemokratiſche Stimmen, alſo mit rund 500 Stimmen über die abſolute Mehr⸗ heit. Diesmal wurde der nationalliberale Kandidat mit 8700 gegen 4600 Stimmen gewählt, alſo mit mehr als 2000 Stimmen über die abſolute Mehrheit. Augenſcheinlich haben ſich die Wähler der hürgerlichen Parteien williger unter der Fahne der ge⸗ mäßigten liberalen Partei zum Stichwahlkampf gegen die So⸗ zialdemokratie ſammeln laſſen, als ehedem unter der Fahne des Bündlers. Nicht minder fällt es in die Augen, daß die Unter⸗ ſtüzung des Sozialdemokraten durch Splitter der Welfenpartei demokraten abgegeben wurden. Was nun den Erfolg der nationalliberalen Partei anlangt, der hier erzielt worden iſt, ſo müſſen wir auf einige Bemerkungen der Zeitungen und Korreſpondenzblätter der extremen agrariſchen Richtung zurückkommen. Als es feſtſtand, daß der gemeinſame Kandidat der verſchiedenen extremen wirthſchaftlichen Richtungen nicht in die Stichwahl komme, gewährte es den Unterlegenen einigen Troſt, daß wenigſtens ihre Sache den Sieg davon⸗ getragen habe, wenn auch unter nationalliberaler Flagge. Dabei argumentiren ſie ſo: nachdem die nationalliberale Partei am 10. Juni zu der Erhöhung der Agrarzölle Stellung genommen, ſei es in der Sache ganz einerlei, welche von beiden Richtungen ſchließlich den äußeren Erfolg davongetragen hätte. Das iſt mit Verlaub zu ſagen, die gröblichſte Entſtellung der Thatſachen. Was die nationalliberale Partei am 10. Juni be⸗ kündet hat, iſt das Gegentheil deſſen, was die Herren Hahn u. G. als ihre„Sache“ betrachten. Nach der Verabſchiedung des Fleiſch⸗ beſchaugeſetzes hat die äußerſte Rechte geradezu den Rachefeldzug gegen die gemäßigt⸗konſervative und nationalliberale Mehrheit gepredigt, während ſpeziell die nationalliberale Partei durch ihre Kundgebung vom 10. Juni bereits das nächſte Ziel einer beſon⸗ nenen, den Ausgleich der Gegenſätze erſtrebenden Behandlung der wirthſchaftlichen Intereſſen aufrichtete. Die Wähler im elften hannöverſchen Kreiſe ſind ſich deſſen wohl bewußt geweſen, daß ſie zu entſcheiden hatten zwiſchen der überlieferten beſonnenen Behandlungsweiſe der öffentlichen Dinge, wie ſie bei der natio⸗ nalliberalen Partei grundſätzlich gepflegt wird, und dem eigen⸗ ſüchtigen und herrſchſüchtigen Geiſte der extrem agrariſchen Gruppen und ihrer Landsknechte. Die Entſcheidung iſt getroffen, ſie iſt eine der wichtigſten und für uns erfreulichſten in der Gegen⸗ wart. Es handelt ſich um eine ſchwere und für die Zukunft hof⸗ ſentlich nachwirkende Niederlage derjenigen Geiſter des inneren Doppel⸗Rummern 5 Pfß. E 6, 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. E 6, 2 ſümmtiſch zr Wiannheen Nr. 327. Mittwoch, 18. Juli 1900.(Abendblatt.) Haders, die uns die ganzen neunzig Jahre hindurch das öffent⸗ liche Leben verwirrt und verbittert haben. Der Aufruhr in China. Die deutſchen Rüſtungen in engliſcher Beleuchtung. Die Times läßt ſich von ihrem Korreſpondenten in Berlin unter dem 15. Juli Folgendes berichten:„Die öffentliche Auf⸗ merkſamkeit im Lande konzentrirt ſich vollſtändig auf die deut⸗ ſchen Vorbereitungen für die Entſendung von 10 000 oder mehr Soldaten nach China, und der Generalſtab der Armee ſowohl, wie der Admiralſtab der Marine arbeiten mit Hochdruck, um den Mobiliſtrungsbefehlen des Kaiſers prompt nachzukommen. Ich habe perſönlich an Hand meiner Kenntniß deutſcher Methoden nicht den leiſeſten Zweifel, daß man es hier zu Lande ſehr ſchnell lernen wird, größere Truppenmaſſen mit Schnelligkeit und Präziſion nach Ueberſee zu verſchiffen, und ich kann ſogar mit ziemlicher Zuverſicht behaupten, daß die deutſche„Oſtafrikaniſche Brigade“ innerhalb ihrer eigenen Grenzen ein Modell deſſen ſein wird, was eine ſolche Truppe in ihren militäriſchen Qualitäten, in den Details ihrer ſanitären, techniſchen und anderen Ausrüſtungen ſein ſollte. Die Expedition wird mit zahl⸗ reichen Zelten, waſſerdichten Decken, Mosquitonetzen u. ſ. w. aus⸗ gerüſtet ſein, und es werden die weitgehendſten Einrichtungen für das Wohlergehen und ſogar für die Bequemlichkeit des deutſchen „Michael“ vorgeſehen. Die Zahl der Aerzte, Krankenträger und Hoſpitalwärter iſt eine bedeutend größere als gewöhnlich für einen europäiſchen Feldzug angeſetzt wird, und es ſind Vorkehrungen getroffen, um an den Verbindungslinien zahlreiche ambulante Hoſpitäler einrichten zu können, welche mit den modernſten medi⸗ ziniſchen Vorkehrungen, kliniſchen Apparaten und ſonſtigem Zu⸗ behör ausgerüſtet ſein werden. In gleich ſorgfältiger Weiſe iſt an die Waſſerverſorgung der Truppen gedacht und ein umfang⸗ reiches Werkzeugmaterial beſchafft worden, um im feindlichen Lande arteſiſche Brunnen graben zu können. Ganz außer⸗ ordentliche Aufmerkſamkeit wird der umfangreichen Organiſation des Kommiſſariats gewidmet, welches auf dem ganzen Operationsgebiete in ſo perfekter Weiſe arrangirt ſein wird, als es nur in der Möglichkeit menſchlicher Berechnung liegt. Man hat auch nicht vergeſfen, Kenner der chineſiſchen Verhältniſſe wie den berühmten Geographen Baron von Richthofen und den Ge⸗ ſandtſchaftsſekretär Baron von der Goltz zu Rathe zu ziehen und ihre Erfahrungen bei der Auswahl von Lebensmitteln, Kon⸗ ſerven u. ſ. w. weitgehndſt in Betracht zu ziehen. Es werden u. A. große Vorräthe von Fruchkmus und getrockneten Früchten hinausgeſandt, und die ganzen Arrangements ſind ſo getroffen worden, daß unter keinen Umſtänden eine Unterbrechung in den Zufuhren von Lebensmitteln, Munition und ſonſtigen Noth⸗ wendigkeiten eintreten kann. Die deutſche Regierung hat ent⸗ ſchieden bon den ſchweren Fehlern und Irrthümern profitirt, welche in der Organiſation des britiſchen Heeres in Südafrika begangen worden ſind. Die Ge⸗ ſchütze der oſtaſtatiſchen Brigade werden dem allermodernſten Konſtruktionsbeſtande entnommen und beſonders die 15 Centi⸗ meter⸗Haubitz⸗Batterie der Feſtungsartillerie wird eine außer⸗ gewöhnlich effektvolle Waffe in dem kommenden Kriege ſein. Es herrſcht hier allgemein die Anſicht vor, daß die oſtaſtatiſche Bri⸗ gade den Kern einer zukünftigen deutſchen„Kolonialarmee“ bil⸗ Feuilleton. Berliner Sommertage. (Von unſerem Korreſpondenten.) 54( Berlin, 17. Juli. (Der Bierkrieg.— Dreſchgraf Pückler.— Herr v. Gerlach und die Dienſtmädchen.— Theater und Ausſtellung.— Max Koner.) Haben Sie ihn auch, den Bierkrieg? Bei uns tobt er nun ſchon einen halben Monat und noch iſt ſein ach, wie wünſchens⸗ werthes Ende nicht abzuſehen. Wer Pilſener gern trinkt— und wer thäte das nicht!— der bekommt überhaupt keines oder er muß es mit Wucherpreiſen bezahlen. Soll heißen: ein Theil der Wirthſchaften haben das goldklare prickelnde Naß überhaupt ab⸗ geſchaft und die anderen ſchenken es nur noch gegen einen Auf⸗ ſchlag von 5 Pfennigen für's Gemäß. So ſtehen die Dinge und dahei ſcheinen Sie bleiben zu wollen. Dazwiſchen ſpielen die Gaſtwirthe und die Pilſener Bierverleger ein wenig die„einigen Großmächte“. Die einen halten Verſammlungen ab und faſſen Reſolutionen und die anderen antworten ihnen mit Noten im Annoncentheil der Zeitungen, in denen mit dem Wörtchen„Ehre“ ein ſchmählicher Mißbrauch getrieben wird. Die Konſumenten aber, eine ohnehin in Preußen⸗Deutſchland nur noch widerwillig duldete Secte, ſitzen in der Zwickmühle. Entweder vergehn bei trockner Haut vor Durſt wie der Diabetiker oder aber— zahle, zahle, zahle! 5 Nun höre ich ſchon die Stimmen der Weiſen, die alſo ſprechen: in Berlin würde vielfach ein ſo treffliches und„bekömm⸗ liches“ Bier„nach Pilſener Art“ gebraut; das könnte, müßte, ſollte das echte vollkommen erſetzen. Wer das behauptet, der rugr braut entweder ſelbſt ein derartiges Geſöff oder er hat keine Spur mögen ſonſt nicht viel taugen oder auch wahre Kulturverderber ſein; aber mit ihrem„Urquell“ machten ſie ſich um die darbende und leidende Menſchheit verdient. Darum war es pechraben⸗ ſchwarze Niedertracht, was die deutſchen Verleger des tſchechiſchen Bieres uns anſannen. Man denke doch nur: weil der Preis ſich durch den Zoll um ein Geringes erhöht, rüſten ſie flugs zu einem ganz gewöhnlichen Beutezug. Sie begnügen ſich nicht, den Zoll auf die Konſumenten abzuwälzen; ſie wollen lieber gleich einen tiefen Griff in deren Taſchen thun. Und auf daß Niemand bei der ſauberen Hantirung ſie ſtöre, ſchließen ſie einen ganz heiligen Bund und verkünden: wer ſich unterſteht, das Publikum nicht mit auszuräubern, der fliegt; dem liefern wir wegen Preisdrückens kein Bier mehr! Es hat für mich— ich bekenne mich beſchämt zu gelegentlichem, aber andächtigem Pilſenergenuß— etwas Herz⸗ erquickendes gehabt, daß die Wirthe den Spieß umzudrehen be⸗ gannen. Wenn überhaupt, kann die Schlacht nur ſo gewonnen werden. Was die Leute uns von den fulminanten Wirkungen eines Genralſtreikes der Trinker vorerzählten, klang ſehr ſchön; aber es war Unſinn. Schöner, ſchmeichleriſcher Unſinn. Es giht keinen unſichereren Cantoniſten als den Herrn Publicus. Zunächſt war eine Gruppe ja von vornherein auszuſcheiden. Das war die Pilſener Gemeinde im engeren Sinne; die Schauſpieler, Jour⸗ naliſten, Schriftſteller, kurz die mehr oder minder leichtlebige, nachtfreundliche Stammkundſchaft, um derentwillen die Pilſener Bierſtuben zu den„längſten“ Lokalen wurden. Die machten über⸗ haupt nicht mit; ſie ſchalten zwar ob der Vertheuerung des ge⸗ liebten Tropfens, aber ſie ſchlürften ihn ſeufzend weiter. Blieben nur die„Laufkunden“; die Leute, die gelegentlich Pilſener tranken, aber ohne Herzbeſchwerden auch anders konnten. Auf die war nun erſt recht kein Verlaß. Ich bin gewiß weit entfernt, den Einfluß und die Macht dieſer zahlreichen Geſellſchaft zu bon Bierverſtand. Nein, es iſt ſchon richtig: die Brüder Tſchechen Feuer und ſelbſt durch den wird, die innerhalb der Grenzen der deulſchen Seeherrſchaft überall, wo ſie erforderlich wird, verwendet werden kann.“ Auch in anderen engliſchen Blättern werden die deutſchen Rüſtungen in günſtiger Weiſe und theilweiſe ſogar mit unverhohlener Be⸗ wunderung beſprochen und dem britiſchen Kriegsamte als muſter⸗ gültig zur Nachahmung empfohlen. Man unterſchätzt eben auf deutſcher Seite weder die Schwierigkeiten der Operatiom noch den Gegner. Es heißt, daß General v. Leſſel ſich nicht dem geringſten Zweifel darüber hingibt, daß das deufſche Corps, um zu ſeinem Theile an der Niederwerfung des Gegners mitzuwirken, eine gewaltige Kraftanſtrengung wird aufbieten müſſen. Seit Montag hat General v. Leſſel in Berlin ſeinen Generalſtab und die höhern Offiziere der Expedition verſammelt, mit denen er täglich Konferenzen abhält, um alle Aufgaben bis in die Einzelheiten zu regeln und jedem Befehlshaber klar zu machen, in welcher Weiſe er zu handeln hat, um den Intentionen des Oberbefehls zu entſprechen. Einer der nach Oſtaſien ab⸗ gehenden höhern Offiziere, Generalmajor v. Groß genannt v. Schwarzhoff, iſt als Bevollmächtigter auf der Haager Konferenz ſeiner Zeit viel genannt worden. Die Univerſität Königsberg hat ihm für ſein damaliges Auftreten den Dr. jun honoris causa verliehen. Zu den franzöſiſchen Rüſtungen ſchreibt unſer Pariſer.⸗Korreſpondent: Die Expeditton führt als Kriegsreſerve mit: eine Milltonen Patronen, Munition für 2400 Kanonenſchüſſe, 7500 Rationen. Das Transportſchiff „Nive“ iſt als Hoſpitalſchiff eingerichtet, der Vieh⸗Long als Geneſungsſtation. Ueberdies wird jede Brigade eine Feld⸗ ambulanz haben, und werden für die krank ankommenden Sol⸗ daten drei Feldhoſpitäler in Bereitſchaft gehalten. Dank dieſem Vorkehrungen könnte ein Achtel der Mannſchaften des Expe⸗ ditionskorps ärztlich gepflegt werden. Jedes Bataillon hat zwei Aerzte und jede Batterie einen. Die Soldaten erhalten je zwei Anzüge, für den Sommer einen leinenen mit einem Mosguftonetz und einem Gummituche, das auf der Erde ausgebreitet, ſein Lager gegen Feuchtigkeit ſchützen ſoll; für den Winter einem wollenen mit gewirkten Unterkleidern, wollene Socken und Hand⸗ ſchuhe und die Bergmütze mit Ohrenklappen. Außerdem iſt fer jeden Mann ein Zelt und ein Mantel aus Schaffell in Ausſicht genommen. Jede Rotte(esconade) führt einen Waſſerfilter und zwei Badewannen aus waſſerdichter Leinwand mil. Dem Marineminſter de Laneſſan, welcher auch dafür geſorgt hart, daß die europäiſchen Truppen an Ort und Stelle durch Kulis be⸗ dient werden, welche die anſtrengenden Arbeiten für ſie verrichten wird das Lob geſpendet, er habe ſeine Kenntniſſe als Profeſſor an der Medizinſchule und früherer Generalgouverneur von Inde⸗ Chino zum Wohle der Truppen ſeines Reſſorts verwendel.— Alle Nachrichten aus China, ſo widerſprechend ſie ſind, beweiſen nur den wachſenden Ernſt der Lage. Vor Tientſin überraſchten die Chineſen ſelbſt die mit ihnen am Beſten be⸗ kannten japaniſchen Offiziere nicht ſowohl durch ihre Todes⸗ verachtung, ſondern durch ihre überlegene Ausrüſtung, ihre zahl⸗ reiche und vorzügliche Artillerie, ihre Treffſicherheit im Peleton⸗ ihre taktiſchen Bewegungen. Marſchall ſicher den Ausſchlag geben. Aber wie das betperkſtelligen? Es handelt ſich hier doch vorzugsweiſe um bourgeviſe Kreiſe und die haben nun einmal kein Talent zum boykotten. Darum ſoll man. die Wirthe ſegnen, die die Kraft zum Miderſtand fanden. Schon die ſind zu loben, die ſich an das Abkommen nicht kehrten und ihr Pilſener zum alten Preiſe ſchenken. Aber noch rühmlicher dünken mich die, die überhaupt keines verzapfen. Die können dem in⸗ differenten Theil des Publikums— und der iſt ſchließlich auch in dieſer Geſchmacksfrage der überwiegende— ſo ſachtemang die Pilſener Sehnſucht abgewöhnen und wenn die übermüthig ge⸗ wordenen Herren Camphauſen, die als Vertreter des Bürgerlichen Brauhauſes allein an den Berliner Wirthſchaften die Kleinigkeit von 400 000 pro anno zu berdienen pflegen, ſich über Jahr und Tag den Schaden beſehen, dann halten ſte'is pielleicht doch noch für vortheilhafter, den Flottenzoll ſelbſt zu tragen anſtatt ihr ſchönes Geld in kindlich thörichten Vertheivigungsinferaten zu berpulvern. Quod dii bene vertant! Ich bin redſeliger geworden, als ich vorhatte. Verzethen Sie: „der Gegenſtand, er riß mich hin.“ Wovon ſoll man denn auch in dieſen müden Tagen ſprechen, da eine erſchlaffende Gluthhitze über dem aufgeweichten Asphalt brütet und ſtraßenweit die herabgelaſſenen Jalouſien uns belehren, daß nichts los iſt; daß Berlin in corpoxe auf Reiſen ging. Für die Zukunft wird doch ſehr ernſthaft zu überlegen ſein, was ſchrecklicher iſt: ein Juli in der öden, menſchenleeren Stadt oder die frohe Kinderfülle draußen an der See oder im Gebirge. Denn, weiß Gott— jetzt iſt's entſetzlich hier! Alle Freitag pflegt zwar der bekannke „Dreſchgraf“ Pückler— da er die Bezeichnung neulich mit unver⸗ hohlenem Stolz arceptirte, wird man ihn wohl ſo nennen dürfen — in ſeiner angenehm eindeutigen Redeweiſe zu„kleinen Züch⸗ unterſchätzen; bei Zuſammenhalt und Prinzipientreue könnte ſie tigungen“ unſerer jüdiſchen Mitbürger aufzufordern. Aber das Behagen an dem luſtigen Irrſinn wird einem durch die widez⸗ 2 Seite: General⸗Anzeiger. Mannheim, 18. Juli. Fukuſchima ſolf erkfärk haben, man brauche dork allein 50 000 Mann, um erfolgreich operiren zu können. Nicht einmal die Verwundeten konnten alle in Sicherheit gebracht werden und wurden von den Chineſen maſſakrirt. Ein Stimmungsbild aus Peking, das unmittelbar vor dem Beginn der Angriffe auf die Geſandt⸗ ſchaftsgebäude entworfen iſt, enthält ein von der Times ver⸗ öffentlichter Privatbrief eines jungen Attachses der engliſchen Geſandtſchaft. Das Schreiben iſt dom 10. und 11. Junji datirt und wohl einer der letzten Briefe, der aus Peking nach Europa gelangt iſt. Er ſprudelt förmlich über von jugendlichem Ueber⸗ muth und der Freude über die Ausſicht auf einen ernſthaften Strauß mit den Boxern und auch mit den chineſiſchen Soldaten, wenn dieſe mit den Erſteren gemeinſame Sache machen ſollten. Nach einer Schilderung einiger ziemlich harmloſer Zuſammen⸗ ſtöße mit Boxern, die die Rennbahn der Ausländer bei Peking niedergebrannt hatten, kommt folgende bedeutſame Stelle: Miſſionare ſind geſtern und heute in unſere Geſandtſchaft ge⸗ ſlrömt und campiren überall auf dem Platze, und heute Abend kam ganz unerwartet für uns nicht Eingeweihte jede in Peking anweſende Dame zu uns. Die ſchärfſten Vorſichtsmaßregeln gegen eine Ueber⸗ rumpelung werden getroffen und Folgendes iſt der Grund: Ein Miniſter des Tſungli⸗Yamen erzählte heute— die Kaiſerin⸗ Wikkwe ſei heute Nachmittag bom Sommerpalaſte nach Peking ge⸗ kommen, in furchtbarer Wuth über die anmaßende Weiſe, mit der die Ausländer hier Alles kommandiren. Sie laſſe ſich durch nichts heruhigen, habe ihren Kopf aufgeſetzt, wolle ſich dies nicht länger ge⸗ fallen laſſen und habe, mit ihren—10 000 Soldaten hinter ſich, den Befehl ertheilt, in dieſer Nacht noch jeden Ausländer in Peking um⸗ Zübringen. Daß dieſe Nachricht zuverläſſig iſt, geht aus der Thatſache hervor, daß Sir Robert Hart, der die Chineſen wahrſcheinlich beſſer kennt als irgend ein Anderer, jede der„Zoll⸗Damen“(Hart iſt der Lefter des Zollamtes) ohne Zeitverluſt nach der Geſandtſchaft geſchickt hat, ſtach thränenreichem Abſchiede von Gatten und Freunden, und daß alle Briten den Befehl erhalten haben, ſich hier einzuſtellen. Seit 14 Tagen hat Jeder von ⸗Gewehr mit Munition; Jedem iſt ein Verth 8p5 heute Abend ſind wir Alle auf dem„Quf vive“. cht wahr iſt ünd ſvir heute Nacht von 10 000 n werden, ſo wird es Ans vielleicht ſchlecht ergehen. affnet und werden ihnen mit Hilfe unſerer Marineſ Maxim⸗Geſchützen einen warmen Empfang bereiten, 0 nicht, daß wir uns längere Zeit gegen eine große Uebermacht halten können. Wir haben Vorräthe für eine Woche, aber ich glaube, wir würden doch einige Schwierigkeiten haben, die Kerle bei einem orgganiſirten Angriffe abzuſchlagen.“ Der Schreiber bedauert, daß die Frauen und Kinder nicht ſchon früher fortgeſandt worden ſeien, da die Männer dann leichteren Herzens kämpfen würden. Jetzt ſei es zu ſpät, wenn nicht Mannſchaften von der Flotte gelandet würden und den Weg nach Tienkſin öffneten. Der Briefſteller erzählt dann, wie er und einige Andere, von einer Abtheilung Marineſoldaten be⸗ gleitet, ſich am Morgen des 11. nach dem Bahnhofe begeben hätten, um die von Taku erwarteten Verſtärkungen zu empfangen. Aber ſie kamen nicht, und ſtatt deſſen traf die Nachricht ein, daß ein ſcharfes Scharmützel an der Bahnlinie, an dem Platze, wo die Boper ſie zerſtört hatten, ſtattgefunden habe. Die Engländer gelangten unbeſchädigt nach der Geſandtſchaft zurück, aber der Sekretär der japaniſchen Geſandtſchaft, der ganz allein nach dem Bahnhofe hinaus gefahren war, wurde auf der Rückfahrt am Dun⸗tingmen, dem erſten großen Thore der Chineſenſtadt, von einigen Soldaten aus dem Wagen geriſſen und in Stücke gehackt. Mit einem ebenſo verwegenen Genoſſen kletterte der Attachs auf die Mauer der Chineſenſtadt und wanderte nach dem Chien⸗men, dem großen Thore der Straße nach Tientſin, auf dem die Chineſen Geſchütze aufgepflanzt hatten. Mehrere chineſiſche Offiziere kamen ihnen entgegen und komplimentirten ſie höflich, aber beſtimmt von der Mauer herab, und am ſelben Tage erließ der engliſche Geſandte den Befehl, daß Niemand die Geſandtſchaft verlaſſen dürfe, außer um zum Club zu gehen. Der Brief ſchließt mit den Worten:„O, was iſt doch dies für eine famoſe Zeit. Nicht um Alles in der Welt möchte ich hier fehken. Was bin ich doch für ein glücklicher Kerl, daß ich gerade jetzt hierher geſchickt bin. Eine famoſe Zeit, wahrhaftig!“ Der Arme! Jetzt hat ſich ſein Schickſal erfüllt, aber in anderer Weiſe, als er erwartet und gehofft hatte. Die neue deutſche Geſandtſchaft ür China wird, wie ein Berliner Blatt mittheilt, zuvörderſt im Fort von Tſingtau ſtationirt ſein. Wann ſie Tſingtau ver⸗ laſſen und wo ſie dann reſidiren wird, iſt eine Frage, deren Be⸗ antwortung das Auswärkige Amt von der Entwickelung der kommenden Ereigniſſe abhängig gemacht hat. Für den Geſandten eedene e don Mumm und Frhrn. b. d. Goltz ſind auf zwei Schiffen unferer oſtaſtatiſchen Linie Plätze belegt: auf„Preußen“ und auf„Ham⸗ burg“. Erſteres Schiff tritt am 24. d. M. in Genua ſeine Aus⸗ reiſe an, während der Dampfer„Hamburg“ am 7. Auguſt nach China geht. Im Augenblick iſt es noch unentſchieden, welches der beiden Schiffe unſeren Geſandten aufnehmen ſoll. Gewiß iſt aber, daß Herr v. Schwarzenſtein nicht ſpäter als am 7. kommenden Monats ſich nach dem Oſten begeben wird. Aus Stadt und CLand. *Manuheim, 18. Juli 1900. * Perſonalnachrichten. 5 Gehilfen 1. Klaſſe: dem Finanzaſſiſtenten Schübel, Rud., beim Gr. Steuerkommiſſär für den Bezirk Mannheim⸗Stadt; eine Steuer⸗ einnehmereigehilfenſtelle bei der Steuereinnehmerei III in Mannheim dem Gendarmen Ferdinand Göhrig in Rheinfelden, unter Ernen⸗ nung desſelben zum Steuereinnehmereigehilfen.— Verſetzt wurden: die Steuereinnehmereigehilfen Frey, Guſtav, bei der Steuerein⸗ nehmerei III in Mannheim, zur Steuereinnehmerei daſelbſt, Le p⸗ pert, David, bei der Steuereinnehmerei J in Mannheim, zur Steuer⸗ einnehmerei III daſelbſt; die Steueraufſeher: Brühmüller, Joh., in Mosbach nach Mannheim, Schmitteckert, Eugen, in Mann⸗ heim nach Karlsruhe. *Erledigte Stellen für Militäranwärter. 10 Schreib⸗, Kanzlei⸗ und Rechnungsgehilfen in den nächſten 6 Monaten, Stakio⸗ nirung noch nicht beſtimmt. Bewerbungen an Großh. Generaldirek⸗ tion der badiſchen Staatseiſenbahnen in Karlsruhe. 5 Dekopiſten im Laufe der nächſten Monate bei den Großh. Bezirksämtern. Ort unbeſtimmt. Bewerbungen ſind unter Anſchluß des Zivilverſorgungs⸗ ſcheins bei Großh. Verwaltungshof in Karlsruhe(Baden) einzu⸗ reichen. * Der Kommandeur des nach China beſtimmten 4. oſtaſiatiſchen Infanterie⸗Regiments, welchem die aus den badiſchen Freiwilligen gebildete 2. Kompagnie angehören, Oberſt Hoffmeiſter vom Infanterie⸗Regiment Nr. 60, hat ſchon am Samſtag ſeine bisherige Garniſonsſtadt Weißenburg verlaſſen, in der er ſich einer großen Beliebtheit erfreute. Unter welchen ergreifenden Umſtänden dieſe Abreiſe erfolgt iſt, darüber meldet der„Elſ. Volks⸗ bote“ Folgendes: Der Oberſt hinterläßt hier eine noch junge Gemahlin und zwei Söhne von 13 und 8 Jahren, wovon der Aelteſte augenblick⸗ lich krank darnfederliegt. Das ganze Offizierkorps mit Familie, der Kreisdirektor mit Gemahlin und biele Neugierige hatten ſich am Bahn⸗ hofe eingefunden, um dem Oberſt Lebewohl zu ſagen. Als der Zug einlief, weinten ſeine Frau und das Sjährige Söhnchen ſehr, und tief ergreifend war es, zu ſehen, wie der Vater, ehe er einſtieg, das Kind in die Höhe hob, an die Bruſt drückte und ſich dann von ſeiner Gattin ver⸗ abſchiedete. Es muß den Vater keine kleine Ueberwindung gekoſtet haben, gerade in dem Augenblicke, vielleicht für immer, abreiſen zu müſſen, wo ſein älteſter Sohn krank zu Bekte liegt. Bei dieſer Ver⸗ abſchiedung blieben wenige Augen der verſammelten Menſchenmenge trocken. Als ſich der Zug dann in Bewegung ſetzte, ſpielte die Regimentskapelle. Oberſt Hoffmeiſter reiſt von Berlin ſofort nach Wilhelmshaven ab, um dork nach China die Schifffahrt anzutteten. Er ſteht im 48. Lebensjahre. Dem heutigen Auszug der badiſchen Freiwilligen⸗Kompagnie für China bringt die hieſige Bevölkerung ihre herzlichſten Sympathien entgegen und ruft den badiſchen Söhnen ein herzliches Glückauf in den Feldzug nach. * Bildung eines Turnkreiſes Ta. Nächſten Sonntag, 22. Jilli, findet in Schwetzingen eine Verſammlung der pfälziſchen und badiſchen Turn⸗Gaue ſtatt, behufs Berathung und Stellung des Antrages an die deutſche Turnerſchaft:„Die Turngaue der bayeriſchen und badiſchen Pfalz, einſchließlich der Turngaue Pforzheim⸗Stadt und Pforzheim⸗Land, bilden einen eigenen Turnkreis Kreis Ta.“ * Sonderzug nach Baden. Auf mehrfaches Verlangen werden von heute an noch Fahrkarten zu ermäßigtem Preis für den Sonderzug nach Baden⸗Baden, am 22. l. M. am Hauptbahnhof ausgegeben. Hin⸗ und Rückfahrt 3. Klaſſe.30 ½/. * Coloſſeumtheater. Zwei reizende Einakter gelangen am Mittwoch, 18. und Donnerſtag, 19. Juli, im Coloſſeumtheater zur Aufführung, und wollen wir nicht verfehlen, darauf beſonders auf⸗ merkſam zu machen. Den Anfang macht die Lokalpoſſe„Der Mord in der 0 Gaß“, dieſem folgt das militäriſche Luſtſpiel„Ein Straf⸗ rapport.“ * Kein Darwiniſt. Die Darwinſche Lehre bildete am Abend des 24. April 1899 in der Wirthſchaft zum„Darmſtädter Hof“ den Geſprächsſtoff der Unterhaltung. Weil der Heizer Max Thomas be⸗ hauptete, daß der Menſch vom Affen abſtamme, ſchlug ihm der Schiffer Heinrich Helfrich aus Bremen mit einem Sodawaſſer⸗ fagne auf den Kopf. Der„Darwinfeind“ erhielt 5 Tage Ge⸗ ängniß. * Drei Perſonen vom Tode des Ertrinkens gerettet. Vorgeſtern Abend, halb 8 Uhr, wurden von einem Bürger im Stadt⸗ theil Neckarau, Herrn Philipp Getroſt jun., durch ſeine Geiſtes⸗ gegenwart und Entſchloſſenheit, drei junge Leute bom Tode des Er⸗ trinkens gerettet. Dieſelben baveten ſich im Rhein, am ſog. Bau, neckten ſich im Waſſer, wie das ja oft geſchieht, und geriethen dabei an eine tiefe Stelle, wo ſie ſofort unterſanken, da ſie ſich im momentanen wärtigen Stammgäſte dieſer Radauverſammlungen geſtört, die es fertig bekommen, einem armen Narren einzureden, er ſei eine politiſche Perſönlichkeit. Wenn der von Haus aus gutmüthige, im Grunde bedauernswerthe Mann im Irrenhauſe endet, hat dieſe blöde Geſellſchaft ihn auf dem Gewiſſen.. Und daß Herr von Gerlach, der als unverbeſſerlicher Chambregarniſt das nöthige, durch keinerlei Sachkenntniß getrübte Urtheil mitbringt, wieder einmal umgeht, um die Dienſtmädchen— pardon die „weiblichen Hausangeſtellten“ zu organiſtren, iſt auch kaum ge⸗ eignet, die luſtloſe Zeit unterhaltſamer zu geſtalten. Wohin man auch blicken mag, es iſt nichts los. Selbſt in den brei oder vier Theatern nicht, wo ein paar fragwürdige Ferien⸗ enfembles einer ganz unfraglichen Pleite entgegenmimen. Nur an einem Ort fluthet der Menſchenſtrom auch an dieſen ſchwülen Abenden in unverminderter Stärke— im Ausſtellungspark. Für das Wild, das vort ſpürſam durch die lichtbeſchienenen Gänge ſtreift, gibt es keine Schonzeit. Es will auch keine. Wer nicht eine Klimawechſel vornahm, um in Bädern und Rennplätzen die einſam irrenden Schäflein zu tröſten oder zu rupfen— eins oder bas andere; gewöhnlich Beides— der will halt hier gejagt ſein. Und der Ausſtellungspark iſt bon Alters her das große Jagd⸗ repier; da hraucht's keiner Treiber und keiner kläffenden Meute; rudelweis drängen ſie ſich allabendlich zur Strecke; die Tiſche zu bekden Seiten der Parkwege ſind ebenſoviel Schießkanzeln, man gelt mit Blicken hinüber und herüber und zwei Muſikkorps ſchmettern ihr fröhliches Huſſah darein. Aber vom Kuppeldach des Eiſenpalaſtes wehen die Fahnen halbmaſt; die Ausſtellung, deten Räume dies Völkchen freilich nie betrat, hat einen ſchweren Verluſt erlitten: vor zehn Tagen iſt Max Koner geſtorben; morgen wirds eine Woche, daß ſie ihn begruben. Als ich hier vor Kniger Zeit ein paar Eindrücke bon der diesjährigen Kunſtaus⸗ ſtellung feſtzuhalten verſuchte, ſchilderte ich, wie Max Koners Bilder zu ſhren Glanzſtücken gehörten und die Porträtirkunſt von ihm noch Größeres, noch Vollendeteres zu erwarten hätte. Es hat nicht ſollen ſein; ein heimtückiſcher Tod hat dem noch nicht 46jährigen Pinſel und Palette aus der Hand geſchlagen. Erſt kürzlich war ihm in Paris für ſein Kaiſerbildniß die goldene Medaille verliehen worden; nun ruht er aus von Leben und Malen. Profeſſor Koner hat in dem Berlin der letzten zehn bis zwölf Jahre eine beiſpiellos glänzende Stellung eingenommen. Er war das Schooßkind der Geſellſchaft, deren hervorragendſte oder zahlungsfähigſte Glieder er malte, und er war der bevor⸗ zugteſte Porträtiſt des Kaiſers, der nicht müde wurde ihm immer wieder zu ſitzen und alle Skücke ſeiner abwechslungsreichen Gar⸗ derobe von Koner verewigen zu laſſen. Vor Allem aber: er war ein großer Künſtler und ein liebenswürdiger, ein wahrhaft guter Menſch dazu und in der Beziehung dürften Wilhelm II. und tout Berlin nicht ſo bald Erſatz finden, wenn ſie ſich nach einem neuen mondainen Bildnißmaler umſehen. R—=rx. Wagesneuigkeiten. — Ein Automobilunfall bei Paris. Ein ſchreckliches Unglück hat ſoeben eine der bekannteſten Familien der Pariſer Geſellſchaft in tiefe Trauer verſetzt. M. Jacgues Elliſſen, der Sohn des M. Albert Elliſſen, Ingenieur und Offizier der Ehren⸗ legion, fuhr mit ſeinem Vetter M. Rheins, von einem Diner kommend, auf der Straße von Ville'Orway nach Paris. Es war Nachts zwiſchen 1 und 2 Uhr. Der Wagenführer des von ihne benutzten Automobils ließ der Maſchine freien Lauf und wie ein Sturmwind ging es über die Landſtraße dahin. An einer ſcharfen Biegung der Straße in der Nähe von St. Cloud ſtieß das Automobil plötzlich mit einem Wagen zuſammen, die Infaſſen wurden auf die Straße geſchleudert. M. Rheins und der Auto⸗ mobiliſt erhoben ſich bald wieder ohne beſondere Berwundung, M. Elliſſen aber war ſchwer verletzt und ſtarb gleich darauf in den Armen ſeines Vetters. Der unglückliche, erſt 25jährige junge Mann hatte eine Zertrümmerung der Hirnſchale erlitten. Das Gehirn trat aus einer ſchrecklichen Wunde hervor auf das Haar des Verunglückten. Die Leiche wurde Nachts nach St. Cloud und am andern Morgen nach Paris gebracht. Uebertragen wurde: die Stelle von Schreck an einander anflammerken⸗ Dadurch wären ſie verloren ge⸗ weſen. Obengenannter Getroſt, welcher auch abfeits badete, erkannte Hemd, eilte zu den Gefährdeten, warf ihnen das eine Ende desſelben zu und brachte ſo alle Drei ans Ufer, wobei er vom Maurer M uley, welcher die Stelle paſſtrte und ſofort zu Hilfe eilte, Anterſtützt wurde. Einen Schritt weiter, dann hätte ſie das Hemd nicht mehr erreicht und ſte wären verloren geweſen. Alle Achtung dem Retter. Aus dem Großherzogthum. * Karlsruhe, 17. Juli. Dem Antrage des Stadtperordneten⸗ Kredit für den Ausbau des Rheinhafens mit der Einſchränkung zu bewilligen, daß der für künftig erforderliche Wege— Gleis— und verlangte Kredit für Schleppboote mit 100,000% zunächſt noch ab⸗ geſetzt werden, ſtimmte der Stadtrath zu.— Den zum deutſchen Ex⸗ peditionskorps nach China von hier abgereiſten beiden Kompagnien Hifstruppen wurde eine Ehrengabe von 1000% aus der Stadklaſſe bewilligt. BN. Karlsruhe, 17. Juli. heute in ſeiner Wohnung erhängt. bekannt. BN. Kehl, 17. Juli. bataillon Nr. 19 beim Baden ertrunken. Obſchon einer der beſten Schwimmer des Bataillons, gerieth er jedoch in einen Wirbel und ertrank. Die Leiche iſt noch nicht gefunden. BN. Offenburg, 17. Juli. Nicht nur aus dem aktiven Sol⸗ datenſtande melden ſich zahlreiche Freiwillige zur Expedition nach China, ſondern auch Perſonen des Beurlaubtenſtandes ſind dazu bereit, So meldeten ſich z. B. beim hieſigen Bezirkskommando in der letzten Zeit eine große Zahl— der Gewährsmann nannte gegen 80 Mann zur Dienſtleiſtung im Expeditionskorps. Der Kommandeur konnte dieſen Teuten nur ſeine Anerkennung über ihre Bereitwilligkeit, die deutſche Fahne und Intereſſen zu ſchützen, ausſprechen, mußte ihr Geſuch aber ablehnen, da keine derartige Ordre vorliegt. 0. Freiburg, 17. Juli. An der hieſigen Univerſttät befinden ſich gegenwärtig 12 ſtudirende Damen, von denen 8 immatrikufirt ſind.— Ein verheiratheter Steinhauer wurde von einem Taglöhnet durch einen Meſſerſtich lebensgefährlich verletzt. Wfalz, Heſſen und Umgebung. * Neuſtadt, 17. Juli. Geſtern kamen eirea 30 Mitglieder, Profeſſoren und Studenſen der Pariſer Weinbauſchule, welche auf einer Studienreiſe in das deutſche Weinbaugebiet begriffen ſind, hier an. Dieſelben wurden am Bahnhof mit 7 Equipagen der großen Weinfirmen Buhl, Seyler, Eckel, Baſſermann⸗Jourdan aus Deides⸗ heim, Schellhorn⸗Wallbillich aus Forſt und Burk aus Königsbach abgeholt. Nachdem in Forſt im Hanſe Schellhorn⸗Wallbillich das Diner eingenommen war, wurden die hervorragendſten Weinbergs⸗ lagen bon Forſt, Königsbach, Ruppertsberg und Deidesheim be⸗ Deidesheim. * Frankfurt, 17. Juli. Millionenprojekt, für Frankfurt weitere Quellen im Vogelsberg bezw. Speſſart zu erſchließen, auf immer größere, unüberwindlichere Schwierigkeiten geſtoßen, jedenfalls in unabſehbare weite Ferne ge⸗ kückt iſt, ſcheint die Stadtberwaltung, anſtatt weiter in die Ferne zu ſchweifen, nunmehr das Gute(Trinkwafſer) in der Nähe Franffurts zu ſuchen. Wie verlautet, läßt nämlich die Stadt ſchon ſeit einiger Zeit in aller Stille an verſchiedenen Punkten des Taunus Waſſer⸗ bohrperſuche anſtellen, welche angeblich gute Ausſichten auf hinreſchen⸗ den Erfolg eröffnet haben. e Rport. *Hamburger Regatta. Die diesjährige Hamburger Regakta hat ſo manche Ueberraſchung gebracht. Die Berliner Vereine zeigten ſich auf der vollen Höhe ſtehend und ſie gewannen die drei großen Vierer, den Senats⸗Achter und den Zweier ganz ſicher. Den Kaffer⸗ preis und den Verbands⸗Vierer gewann Spindlersſeld, der Berkiner Ruderklub wurde zweites und„Favorfte⸗Hammonia“ drittes Bopt Den Senats⸗Achter gewann der Berliner„Wiking“ ſchön gegen den Hamburger„Germanfa“⸗Ruderklub. Im Alſterpokal ölieb Bager, ein junger Schwede, Mitglied der Potsdamer„Vineta“, der ſchon in Berlin eine gute Rolle geſpielt hatte, erfolgreich. Der„Wiking“⸗ Achter wird nächſten Sonntag in Mainz ſtarten und nach den Ergeb⸗ niſſen der ſeitherigen Regatten ein ſehr ernſtes Wort mitſprechen. Aeneſie Auchrichten und Jelegramme. (Privat Telegramme des„General⸗ Anzeigers.) * Bad⸗Naußheim, 18. Juli. Der Fürſt von Bulgarien iſt zu längerem Kurbeſuch hier eingetroffen. *Stolp i. Pommern, 18. Juli. Die Strafkammer verurtheilte 20 wegen Betheikigung an den Ruheſtörungen am 21. Mai angeklagte Perſonen; 12 zu 4 Wochen bis 9 Monaten Gefängniß, 8 wurden freigeſprochen. * London, 18. Juli. Die„Times“ melben aus Ottowa von geſtern: Zwiſchen G roßbritanien, den Vereinigten Staaten und Rußland iſt ein Abkommen getroffen, wonach beabſichtigt wird, die offenen Klagen über die Be ſchlagnahme britiſcher und amerikaniſcher Fahrzeu ge durch ruſſiſche Kreuzer im nördlichen Theil des großen Oceauns einem Schiebsgericht zu unterbreiten. ** Der Burenkrieg. *London, 18. Juli. Reuter meldet aus Pretoria vom 17.: Geſtern griffen die Buren den linken Flügel der Stellung Polecarew's erfolglos an. Polerarew hatte eine ſcheinbare Lücke in der Vertheidigungsſtellung gelaffen, welche die Gefahr, ergriff, ohne ſich zu beſinnen, ſein in der Nähe liegendes 5 vorſtandes an den Bürgerausſchuß, den bom Stadtrath verlangten Entwäſſerungsanlagen angeforderte Kredit von 176,000, ſuwie der Der Student der Elektrotechnik Walther Prang aus Ramſen in Oſtpreußen, 22 Jahre alt, hat ſich Das Motiv der That iſt un⸗ Im Rhein iſt ein Pionier vom Pionier⸗ ſichtigl. Hieran ſchloß ſich ein Kellerfeſt bei der Firma Bußhl in Nachdem das ſchon oft ventklirte jedoch durch das Feuer der Schiffs⸗ und Feldgeſchütze beſtrichen werden konnte. Die Buren gingen mit Vorſicht vor, als die britiſche Artillerie plötzlich ein heftiges Feuer eröffnete, ſodaß ſte zurückgehen mußten. Auch Springs wurde Seitens der Buren angegriffen, wo ſie nach heftigem Kampfe bis auf 50 Pards an das Royal⸗Iriſh⸗Regiment herankamen. Das Regiment, aufgefordert ſich zu ergeben, gab als Antwort eine Salve ab, die den Feind nach allen Richtungen zerſtreute. *London, 18. Juli. Daily Expreß meldet aus Beira (portugieſtſch Oſtafrika) vom 17.: Der britiſche Konſul erhielt einen Dolchſtich ins Genick. An der Erhaltung des Lebens wird gezweifelt, der Mörder wurde ins Gefängniß gebracht. ** 8* Der Aufruhr in China. *Karlsruhe, 18. Juli. Die Einſchiffung der beiden geſtern ausgerückten Kompagnien des Expeditionskorps erfolgt in Bremerhafen am 4. Auguſt an Bord der„Phönicia“ * Berlin, 18. Julf. S. M. Schiff„Buſſard“ iſt am 17. in Gibraltar angekommen und geht am 20 nach Port Said in See. Die 3. Dibiſion des erſten Geſchwaders iſt am 17. Gtbraltar angekommen. 5 e onnte 5 die eilte Mai die ſte der ds nt, die tra ul ng iß en igt 7. ee. 1 E Ded cherm, 18. 11 f 55 General Anzeiger. J. Sefte Berlin, 18. Jull. Die„Nordd. Allg. 3tg. meldek: taatsſekretär v. Bülow ſah ſich veranlaßt, der hieſigen ſchineſiſchen Geſandtſchaft belchunt zu geben, daß ihr bis auf Weiteres nicht mehr geſtattet werden könne, chiffrirte oder in verabredeter Sprache abgefaßte Telegramme ſabzuſenden; offene Telegramme ſeien vor der Abſendung dem Slaatsſekretär zur Genehmigung vorzulegen. * Berlin, 18. Juli.(Frkf. Z. Der Geſandte Mu m bon Schwartzenſtein reiſt bereits am 24. mit dem Loyddampfer„Preußen“ nach China ab. Petersburg, 18. Juli. Die„Nowoje Wremja“ meldet, das Stille⸗Meer⸗Geſchwader werde um 2 Kreuzer erſten Ranges, 1 Panzerſchiff und 10 Torpedoboote verſtärkt werden. Vier auf der Schichchau⸗Werft gebaute Torpedoboote würden baldigſt nach Oſtaſien abgehen. Ihre Mannſchaft begab ſich bereits nach dem Beſtimmungsort. Petersburg, 18. Juli. Viceadmiral Alexe je w berichtet an den Kriegsminiſter aus Port Arthur, daß am 3. Juli von Tabu aus eine halbe Kompagnie des 3. Regiments eine Rekognos⸗ zärung vornahm, und auf dem rechten Ufer des Peiho, 35 Werſt bon Taku entfernt, ein Geplänkel mit Chineſen hatte, wobei ein Offizier und 2 Koſaken fielen; ein Koſak wurde verwundet. General Gribski meldet aus Blagowjeſchtſchewk, die Chineſen hätten längs des Amurs bei Aigues und Blagowjewſchtſchewt in einer Ausdehnung von 30 Werſt Schanzꝛen aufgeworfen und mit Kanonen beſetzt. Bei der Beſchießung von Blagowjeſchtſchewk hatten die Chineſen 8 Ge⸗ ſchütze und 2000 Mann. Die Induſtrie⸗ und Handels⸗Zeitung be⸗ tichtet aus Tientſin: Am 11. Juli kheilten Patrouillen mit, daß ſich die Chineſen im Nordoſten konzentriren. Darauf eröffneten um 10 Uhr früh die ruſſiſche und japaniſche Artillerie das Feuer guf die Chineſen. Dieſe verſuchten vergeblich die Geſchütze zu er⸗ ſtürmen. Als General Stöſſel das Weichen des rechten Flügels bemerkte, verſtärkte er ihn durch 2 Schützenbataillone. Zum erſten Male war japaniſche Kavallerie bei dem Kampfe betheiligt. Nach einem ſcharfen dreiſtündigen Kamßfe gelang es den Schützen und der japaniſchen Infanterie, die Chineſen zurückzutreiben. Viele Chineſen fielen. Die Japaner verloren 67 Mann. 3 Geſchütze und 360 Gewehre wurden erbeutet. Am gleichen Tage brach eine Feuers⸗ runſt in Tientſin aus, die aber gelöſcht wurde. * London, 18. Juli. Der Korreſpondent der Daily Mail in Shanghai will ferner erfahren haben, daß Prinz Tſching und andere fremdenfreundliche hohe Beamte Robert Hart vorſchlugen, verkleidet zu flüch⸗ ten, was ihm dadurch, daß er fließend chineſiſch ſpricht, leicht geworden wäre. Zweimal und zwar das letzte Mal am 5. Juli ſchrieb Robert Hart an Prinz Tuan und erſuchte ihn, das Leben der Fremden zu ſchonen, doch erhielt er keine Antwort. Am 6. Juli ſoll Hart getödtet worden ſein. *London, 18. Juli. Daily Mail meldet aus Shang⸗ hai vom 17.: Es gelangten Nachrichten hierher, daß in Tagucu der Hauptſtadt Schamis 40 Ausländer und 100 chineſiſche Chriſten niedergemetzelt wurden.— Tauſend gut bewaffnete Chineſen befinden ſich in der Umgegend von Shanghai. Die fremdenfeindliche Bewegung ver⸗ breitet ſich ſchnell in Mittel⸗ und Südchina.— Daily Expreß wird aus Tientſin vom 15. Juli gemeldet: Die Ver⸗ Ulü ſte der ausländiſchen Truppen am 14. Juli betrugen 460 Todte und Verwundete.— Daily Telegraph wird aus Kan⸗ ton gemeldet, im Laufe einer Unterredung mit den Konſuln drückte Li Hung Tſchang ſeine großen Beſorgniſſe aus bezüglich der fremden Geſandten in Peking. Er erklärte den Konſuln, daß er vom engliſchen Miniſterpräſidenten und dem franzöſiſchen Miniſter des Auswärtigen gleichlautende Mit⸗ theilungen erhielt, worin ſie für die Geſandten Schutz verlangten und, falls ſie getödtet würden, die verantwortlichen hohen chineſi⸗ ſchen Beamten mit der Todesſtrafe bedrohten. Li Hung Tſchang übermittelte dieſe Mittheilungen der Kaiſerin⸗ Wittwe und hatte wie er ſagte keinen Zweifel, daß dieſe Mit⸗ theilungen viel zur Rettung der Geſandten beitragen würden.— Daily Expreß wird von einem Korreſpondenten aus Shang⸗ hai vom 17. Juli gemeldet: Ich erfuhr aus chineſiſcher Quelle, daß in einem Edikt des Prinzen Tuan das Datum für den allgemeinen Aufſtand feſtgeſetzt wurde. Der Korreſpon⸗ dent fügt hinzu, daß die Chineſen in Shanghai offen erklären, ſie würden auf die fremden Truppen ſchießen, wenn ſie dort landen ſollten. * London, 18. Juli. Reuter meldet aus Shanghai vom 16.: Es beſteht kaum noch ein Zweifel, daß der Telegraphen⸗ direktor Sheng ſeine Meldung aufrecht erhält, daß die nach England gekabelten Nachrichten über das Pekinger Blut⸗ bad als zutreffend angeſehen werden können. Was die Lage in Shanghai betrifft, ſo iſt es offenbar, daß die Forts verſtärkt werden und mit Munition verſehen werden. Die Konſuln traten heute zu einer Berathung zuſammen und be⸗ ſchloſſen, den Verkauf von Waffen an die Chineſen zu verhindern. In Folge verſchiedener hier umlaufender Gerüchte herrſcht hier Aufregung. * Kanton, 18. Juli. Li Hung Tſchang ſicherte in der Abſchiedsrede des Konſularcorps Ruhe in Südchina zu und erklärte: Wir haben nach Peking mitgetheilt, daß England und Frankreich die Häupter der chineſtſchen Regierung für das Leben ihrer Staatsangehörigen perſönlich haftbar machen., Wir haben dabei als Einziger, der dies wagen könnte, der Regierung zu Peking offen unſere Mißbilligung über ihr Verhalten ausgeſprochen. Falls die Geſandtſchaften gerektet würden, ſei von England, Frankreich und den Vereinig⸗ ſen Stagten bereits Entgegenkommen verſprochen worden. Die Gouverneure von 8 Provinzen hätten dem Thron eine gemein⸗ ſame Denkſchrift überreicht, worin die Berückſichtigung der folgenden 5 Punkte empfohlen wird: 1. Schutz der fremden Kaufleuze und Miſſionare im ganzen Reicke, gleichviel ob Krieg oder nicht, um das Anſehen Chinas als Kulturſtaat zu wahren. 2. Rektung der noch überlebenden Geſandten, da dann noch Ver⸗ handlungen nöthig ſeien, wobei ſich die Regierungen der Ge⸗ tetteten für China verwenden könnten. 3. Ein Entſchuldigungs⸗ ſchreiben der Regierung an den deutſchen Kaiſer wegen Ermor⸗ bdung des Geſandten von Ketteler, ſowie Vorſchläge der Ver⸗ hundlungen anderer Mächte und ſchriftliche Zuſicherung der guten Abſichten Chinas an Frankreich und die Vereinigten Staa⸗ ſen. 4. Vollen Schadenerſatz für die Verluſte an fremdem „Loben und Eigenthum. 5. Anweiſung an die Militärbehörde und diesbezügliche Beamte in der Provinz Tſchilf, die Näuber und Marodeure zu beſtrafen. *Madrid, 18. Juli. Silpvela erklärte, wenn die Pekinger Mordmeldung einmal amtlich beſtätigt ſei(), werde die Regierung dem hieſtgen chineſiſchen Geſandten ſeine Päſſe überreichen. Man ſpricht von der Entſendung eines Kreuzers und 1000 Mann Marine⸗ Infanterie. * Tſchifu, 18. Juli. Der japaniſche Geſandte in Peking ſchrieb am 29. Juni, daß die Chineſen die Geſandtſchaften bombardirten, daß bei den Belagerten Mangel an Munition ein⸗ trete, und daß ihr Untergang bevorſtehe, wenn die ängſtlich erwartete Erſatztruppe ausbliebe. Wie der Bote erzählt, waren zu dieſer Zeit in der engliſchen Geſandtſchaft 4 Todte und 13 Verwundete. Die Schutzwachen hatten 16 Todte und 17 Verwundete. * Tſchifu, 18. Juli. Prinz Tuan mobiliſirt 950 000(3) Mann, die in mehrere Corps getheilt ſind. Das nördliche Corps hat Befehl erhalten, die Fremden am Amur zu vertreiben. Seine Pekinger Armee iſt in vier Corps getheilt; das erſte hat gegen Mukden zu marſchiren, ein Theil die Straße zwiſchen Peking und Schanhaikwan zu beſetzen, das zweite Corps wird bei Tientſin, das 3. bei Peking, das 4. bei Nanking konzentrirt. Ein Theil des 3. Corps wird in Stärke von 40000 Mann gegen Wai⸗Hai⸗Wai und Tſintau dirigirt. Gegenwärtig ſtehen in China 23 000 Japaner. Die Zahl der Soldaten in Tſchifu beträgt 3000. Eine Meldung aus Schanghai lautet: Die chineſiſche Flotte iſt in dem chineſtſchen Meer konzentrirt, wo Feindſeligkeiten erwartet werden. Eine Nach⸗ richt aus Nanking beſagt, in Folge der Befehle des Prinzen Tuan herrſche eine große militäriſche Bewegung wegen des Erſcheinens der Japaner auf chineſtſchem Boden. Der Vicekönig von Nanking zeigte den fremden Konſuln an, daß er für die Ereigniſſe in Krozin, Ningpo und Tſchutſchau keine Verantwortung übernehmen könne. Die Ausländer eilten nach Schanghai, wo weniger Truppen ſeien. Die Lage ſei beunruhigend. In Ningpo, wo die Häuſer der Ausländer in Brand geſteckt,und die Miſſionare mißhandelt worden, ſeien 16 Aus⸗ länder angekommen. Die Aufſtändiſchen⸗Bewegung bemächtigt ſich Südchina's. Die Fremden in Tſchuantſchu und Jutſchu würden angegriffen, es herrſche allgemeine Panik. 5 Der Burenkrieg. * London, 18. Juli. Reuter. Aus der Umgegend bon Rooikranz vom 15. wird gemeldet: General Rundle, welcher den Vormarſch fortgeſetzt hatte, kam bei Rooikranz mit dem Feinde in Berührung. Die Buren zogen ſich allmählig zurück. General Brabant beſetzte Rooikranz. Vor Sonnenuntergang wurden große Burenverſtärkungen bemerkt. Der Feind beabſichtigt anſcheinend aus den Bergen vorzubrechen. Der Kampf wird wahrſcheinlich morgen wieder aufgenommen. *Zeeruſt, 18. Juli. General Delarey hat den Komman⸗ danten Snymann von ſeinem Kommando enthoben, er wurde degradirt.(Snymann kommandirte vor Mafeking. D..) Theater, Runſt und Wiſſenſchaft. Das Wiuterprogramm der Wiener Hofoper iſt von Direktor Mahler jetzt aufgeſtellt worden. Nopitäten ſind bisher blos zwei in Ausſicht genor Pi Dame“ von Tſchaikowsky und „Lobetanz“ i Auch ein einakti Ballet von Tſchaikowsky ſoll zur Auff g kommen. Die Abſicht,„Fedora“ und„André TChenter“ von Giordano dem Repertoire der Hofoper einzuverleiben, wurde fallen gelaſſen. Möglicherweiſe wind der„Muſtkaliſche Roman“ von Gharpentier„Louiſe“— das Zugſtück der Pariſer Opéra Comique— für die Wiener Hofbühne erworben. Eine ganze Reihe älterer Werke ſoll neu ſcenirt und neu beſetzt in den Spielplan auf⸗ genommen werden:„Rienzi“ von Wagner,„Dinorah“ von Meyer⸗ beer,„Cosi kan tutti“ von Mozart,„Eurhanthe“ von Weber,„Die Hugenotten“,„Joſeph und ſeine Brüder“ von Mehul,„Maurer und Schloffer“ von Auber,„Die Stumme von Portict“,„Der Wider⸗ ſpänſtigen Zähmung“ von Götz und„Der Waſſerträger“ von Cheru⸗ bini. Auch ein Gluck⸗Cyelus iſt geplant. Sollte Goldmark mit ſeiner neuen Oper„Götz von Berlichingen“ fertig werden, dann wird die Divektion ſelbſtperſtändlich es an Anſtrengungen nicht fehlen laſſen, um die Erſtaufführung der Nopität in der Wiener Hofoper ſich zu ſichern. Ein intereſſanter Brief Haus v. Bülows wird ſoeben im „Wiener Fremdenbl.“ veröffentlicht. Während Bülows Kapellmeiſter⸗ ſchaft am Münchener Hoftheater erſchien in der damals neugegründeten Wochenſchrift„Die Propylaen“ eine Kritik über eine„Tannhäuſer“⸗ Vorſtellung, welche einen ſtilwidrigen Vortrag des Duetts zwiſchen Tannhäuſer und Eliſabeth bemängelte. Daraufhin ſchrieb Bülow an die Redaktion folgenden Brief:„Hochgeehrter Herr Redakteur! Sollten Ihre„Proshlaen“ weniger gaſtlich ſein als die ſteinernen, und nicht, wie letztere bei natürlichen Regenſchauern, ſo bei moraliſchen ein kurzes freundliches Aſyl gewähren mögen? Dürfte ich mir demnach NRaum für ein Wort an Ihre Leſer erbikten, nicht zu einer Reklamakton gegen, vielmehr zu einer Conclamation mit einem Paſſus in der Kribik der jüngſten„Tannhäuſer“⸗Aufführung? Ihr verehrlicher Herr Muſikreferent tadelt die im Liebesduett des zweiten Aktes von den Sängern ausgeführte Cadenz à 1la Verdi ſehr mit Recht. Iſt in dieſem Tadel nicht aber impieite ein Vorwurf an den verantwort⸗ lichen Dirigenten enthalten? Sowohl Tannhäuſer wie Eliſabeth hatten während ſämmtilcher Clavier⸗ und Orcheſterproben die Ge⸗ wogenheit, meiner Bitte, die oben gerügten provinzialen Oktaven⸗ ſchritte gegen die delikatere Zweiſtimmigkeit des Originals in der Schlußcadenz zu vertauſchen, Gehör zu geben. Da ereignete es ſich plötzlich am Aufführungsabende, daß ich im erſten Zwiſchenakte von einer Allocution der Prinzeſſin Eliſabeth(Fräulein Stehle) über⸗ raſcht wurde, des Inhalts, daß ſie geſonnen ſei, die bei früheren Auf⸗ führungen bereits eingebürgerte Verſton wieder zu produziren, welche ſich nach ihrer Anſicht„weit beſſer“ ausnähme.„Alſo die der applaus⸗ treibenden Kraftſchreiweis⸗Angehörigen“, wie Hans Sachſens Lehr⸗ bube ſagen würde.— Dies hatte ich bereits auf den Lippen, allein nicht blos die Galanterie(bekanntlich räumt man Stall⸗, Schul⸗ und Kapellmeiſtern ein konſtitutionell beſchränktes Quantum privtlegirter Offenherzigkeit ein), ſondern eine ſehr billigungswerkhe Vorſchrift der Königlichen Hoftheater⸗Intendanz:„während eines Aufführungs⸗ abends die Nerven der aktiven Darſteller nicht mittelſt Tadels oder Widerſpruch zu reizen“— zwang mich zu ſtiller Ergebung, die ich jedoch nicht umhin konnte, durch die poſitive Ablehnung jeder Mit⸗ verantwortlichkeit für die angemeldete Inſpiration abzuſchwächen. Dieſer mündlichen Privatablehnung wünſche ich hiermit einen öffent⸗ lichen Ausdruck gegeben zu haben, den der geneigte Leſer gütigſt auf ähnliche künftige Fälle ausdehnen möge. Hochachtungsvoll und ganz ergebenſt Dr. Hans von Bülow, K. Hofkapellmeiſter. München, 6. März 1869.“ Ueber Dantes Gebeine veröffentlicht Guido Rabetti einen Artikel in dem römiſchen Blatt„Giorno“: ein altes Thema, das jedoch noch immer neu iſt; er ſpricht von jenem Theile der Gebeine Dantes, den der Bildhauer Enrico Pagzzi im Jahre 1865 von Ra⸗ venna nach Florenz brachte und der Stadt Florenz zum Geſchenk machte. Dieſe Dante⸗Reliquie, die in der florentiniſchen Bibliokhek aufbewahrt wird, hütet Profeſſor Chilovi mit größter Gewiſſenhaftig⸗ keit; aber es iſt Thatſache, daß die Aſche des Dichters noch immer im Fach eines Schreibtiſches im äußerſten Winkel der Vibliothek lieat. Bei all' den Dante⸗Centenarfeſten hat noch Niemand daran gedacht, das zu thun, was ſchön und nothwendig wäre: eine kleine Summe auszugeben, um einen der koſtbaren Reliquie würdigen Reliquien⸗ ſchrein zu erlangen.“ Wir glauben— bemerkt dazu der„Corriere dellg Sera“— daß derBBildhauer Enrico Pazzi von Ravenna in dieſem Falle kein gutes Werk gethan hat. Das Bruchſtück der Gebeine Dantes, das er beſaß, wurde ohne Zweifel geſtohlen. Und wenn er es der Stadt Ravenna nicht zurückgab, hat er vollſtändig ſeine Pflicht berletzt. Die Stadt Florenz könnte das wieder gut machen, wenn ſie beſtimmte, daß auch das Bruchſtück zu dem Skelett des Dichters ins Grab gelegt werden ſoll. Daß eine Bibliothek ein losgelöſtes Stückchen davon behält, um es in einem Reliqujfenſchrein zu zeigen, iſt wirklich nicht h. Die Stadt Ravenna ſollte mit Hilfe ſehr hübſch des Geſetzes das zurückfordern, was ihr in ungeſetzlicher Weiſe weg⸗ genommen iſt. Maunnheimer Handelsblatt. Courszettel der Maunheimer Effektenbörſe vom 18. Juli. Obligationen. Staatspapiere. Pfandbrieſe. 3. adiſche Obligat.* 45 Nbein. Oyn.⸗B. unk. 1002 3980 5; 35(abgeſt.) 98.50 bz 325 1„ 5 22 80 91.20 5 %%% Oblig. Mark 98.40 b5 N 91.20 b3 2„„ 1886 93.40 bz 3½„„Communalſ 91.20 bf „%„ 1899/4 98.40 bf Stůdte⸗Aulehen. 7. 84.50 bz 25 Frelburg i. B. 5 5 5 Karlsruher v. J. 1 4. T. 100 Looſe 187.— 5 Aubigct 9 f Bayer. Obligationen— bz + 79 98.50 G 84.30 5ß 91 5 25 91.— 800 Deutſche Relchsauleihe 25.15 b8 945 Manühelmer Obl. 8 92.— 96„5 95.15 bz 3 5 18 83.50 G 5 86.40 bz 3½ 1895 91.— bz 5 Preuß. Confols 95.— 93%nc0 2898 93.— 8 18 95 2 5 5 25 75 uduſtrie⸗Obligationen 995 86.60 58 5 5 A0 f. Noſchlſf. 501.50 4 Brauerei Kleinlein Heidelb“. 314 4½ Elektr. +— Eiſeubahn⸗Aulehen. 4 5 Deeee 402.50 bf 3. Pfälz.(Sudw. Max Nord) 9 5* 425 Seen 151 8 8 1„.— bz Verein m. Fabriten 15 3½„ conbvertlrte 92.— b3 4½ Zellſtofffabrt Waldhof 108.— bz Aktien. Banken. Pfalzbrau. v. Geiſel u. Mohr 94.—— 1 00 Brauerei Stuner, Grünwinkel 220.— 33 Hadlſche Bank„ Schroebl Heidelberg. Gewerbebank Speyer 50%f 139. 8 Schwartz, Speher 128.— B Maunheimer Bank 120.50 G 2 Schwetzingen 70.50 G Operrhein. Bank 116. G 75 Sonne Welß Speher 158. Ffätziſche Bank 181˙7 5„.Storch, Sir„ Pfälz. Hyp.⸗Bauk 160.— B Werger, Wornis 90. 2 8— ger, 5 Woziſer Brauhdus b. Oertge 25 8 Mheiniſche Exeditbank 0. 18 ſahr. 123. Rhein. Oyp.⸗Bauk 161.20 8 Wfalz. Preßh. u. Spettſabr Südd. Bank 110.50 G Trausport Silddeutſche Bauk(Gunge) Akt. und* SEiſenbahnen. Gutiahr⸗Aktien 122.— 8 eeee 19 7885 5 Ma.Danepfſchleppſcheff 75 8 55 axbahn 141.— bz 555 Lagerhaus 9 Nordbahn 126.— b3 Bad. Nück⸗ u. Mitgerſich. 280.— 8 Hellbronner Straßenbahnen 87. B„ Schlfffahrt⸗Afecuranz 555.— 8 Chemiſche Induſtrie. Contfuentale Verſicherung—3 5 .sG. f. chem. Induſtrie 120.— G Mannheimer Verſtcherung 420. 5 Badiſche Anitin⸗ u. Soda 887.— 8 Dant 158 8 5„„ lungeſ—. vtt, Tra berſich. Chem. Faben Goldenberg 192. G Juduſtrie Chem, Fabrik Gerusheim 30.— 8 12 5 Berein chem. Faorfken 150.— agtee e Berein B. Oelfabriken 105. G ⸗ boik ge iebe 149. Weſteregeln Alkal. Staumm 200. G Emealdee Ralmn 142— f 1 Vorzug 104.— G Gtli irwete Marammer⸗ 145. 6 Fttlinger Spiunerei 115. Brauereien. tttenheimer Splumerei 0 Bad. Brauerei 156. B Kartsr. Nähauf. Haid u. Meu 188.— 8 Binger Aktienbierbrauerei 100.— Mannh. Gum.⸗ U. Agbe 868. Durlacher 150 verm. Hagen 193. Oggersheimer Spluner⸗ N Eichbaum⸗Branerel 167. bz Pfülz. Nühm. u. Fahrräkde 22.— G Elefantenbräu felltzl, Worms 106. Portl.⸗Cementwk. Heide 149. 8 Brauerel Gauter, Freiburg 100. G Vereinig. Freiburger Ziegelm. 12. 8 Kleinlein, Heidelberg 146. Verein Spayerer Biegelvarke.— 8 Homburger Meſſerſchurſtt 101.— G Jellſtofffabrik 7220.— 5 Ludwigshafener Brauerei———— W 78.— ba Maunh. Akttenbrauerei 168.— G Juckerraſſtnerie 280. Maunheimer Effektenbörſe vom 18. Juli. Herte notirten: Mannheimer Bank⸗Aktien 120450., Süddeutſche Bank⸗Aktien 110.70., 110.50., Heilbronner Sraßenbahn⸗Akkien 8., Aklien⸗ Geſellfchaft für chem. Induſtrie 120.25 B. 120., Verein chem, Fabeiken 180 B. Mannheimer Dampfſchkeppſchiſffahrts⸗Aktien 110 G. Berliu, 18. Juli.(Telegr.) Effektenbörfſe. Begünſtigt durch die Geldftüſſigkeit, verkehrte die Börſe anfangs in feſter ung. Doch war das Geſchäft wangels ug äußerſt änkt. Kohlenaktien auf Meinungskäufe ſowie Banken beffer. Bahnen theil⸗ Peiß e Im ſpäteren Berlauf war die Haltung abgeſchwücht auf flaue Londoner Kurſe für Chineſen und niedrigere Wiener Notierungen. Privatdiskont 4 Prozent. Ueberſeeiſche Schifffahrts⸗Nachrichten. New⸗Hork, 17. Juli.(Drahtbericht der Red⸗Star⸗Hiuſe iu Antwerpen). Der Daumpfer„Southwark“ am 7. Juli von Antwerpen ab, iſt heute hier angekommen. Mitgetheilt durch das Paffage⸗ und Reiſe⸗Bureau Gun d⸗ lach& Bärenklau Nachfolger in Maunheim, Heidelberger⸗ ſtraße O 7, 13. Laut telegraphiſcher Nachricht iſt der Dampfer„Friedeich der Große“ am 17. Juli wohlbehalten in New⸗Nork angekommen Mitgetheikt durch Ph. Jac. Egklinger in Mannheim alleiniger fürts Großherzogthum en e nirter Goneralagent des Norddeutſchen Lloyd in Bremen. 22 Erwetbö⸗Gule 83989 für Frauen. Wir wollen nicht unterlaſſen, diejenigen Frauen und junge Damen auf eine gang neue, ſehr lohnende Erwerbs⸗Qwelle auf⸗ merkfam zu machen, Lie in der Lage ſind, in ihrem Bekanntenkreis für eine ſehr nützliche, unenlbehrkiche Einrichtung Aufträge entgegen zu nehmen. Ginkammen lis 300.— pro Monat. Bewerbeſchreiben zu wichten unier W638 M an Rudolf Moſſe, Mannheim. An unſere Ceſer! Wir geſtatten uns, unſere Leſer darauf aufmerkſam zu machen, daß der „General-Anzeiger“ während der Dauer der Weltausſtellung in Paris im Kiosk 10 auf dem Boutevard des Capueines(Grand Cafe) zum Ber⸗ kauf aufliegt. Zum Lefen liegt der„General⸗Anzeiger“ auf in nachſtehenden Lokalen: 8 Grand Hötel Terminus, Rue St. Lazare, Grand Hötel du Louvre, Rue de Rivoli, Reſtaurant Allemand(Spatenbräu), Place de PExposltion Universelle, Pavillon du Reſtaurant Allemand(Spatenbräu), Place de Exposition Universelle, Braſſerie Hans, Cour des Petites Beuries, Maiſon Joſeph Müller(Braſſerie Eberlbräu), Rus des Petites Eeuries 17, Grand Café, Boulevard des Capueines 14, Reſtaurant Pouſſet, Boulevard des Itallens 14. Vergrban 55 9 bon Hanarbeiten. Die für das G iten und zwar: erarbeiten im Betrage von etwa M. 4500.— Zimmerarbeiten 5 5„„ 600.— Schreinerarbeiten 5 5 5„ 0 Parkettbodenlieferung„ 7 5„„ 100. Schloſſerarbeiten 0 5 0„5 0 T erarbeiten 50 5 200. Tüncherarbeiten 1000.— ſollen im Submiſſionswege in Akkord gegeben werben. Die Uebernahmsbedingungen liegen während den üblichen Dienſtſtunden im Bureau der unterfe elle zur Einſicht Arbeitsauszüge e h ſind. 5 d verſchloſſen mit entſprechender Auf⸗ ſpäteſtens Samſtag, den 28. ds. Monats bei der unterzeichneten Inſpektton einzureichen. Die Verhandlung zur Eröffnung der eingelaufenen Angebote findet an dieſem Tage Vormittags 11 Uhr ſtatt. Mannherm, den 18. Juli 1900. Gr. Bezirks⸗Bauinſpektion: öchäfer. Mbeiter⸗Forlbildungs⸗Perein, 0551 Sonntag, 22. Iuli a.., Nachmittags von 3 Uhr ab, findet im Kaisergarten(Neckarvorſtadt) zu Gunſten unſeres Medizinalkaſſe ein 58331 0 81 Gartenfest ſtatt unter Mittwirkung der Geſangsabtheilung unſeres und der Hauskapelle— mit Kinderbeluſtigungen ze. und laden wir hierzu unſere verehrlichen Mitglieder, deren Angehörige u. Freunde des Vereins höfl. ein. Der Vorſtaud. NB. 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