1 Roya 59507 züge. Sο² N N= I. raße Preſſt Telegramm⸗Adreſſe: 2Journal Maunheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2958. Abonnement: 80 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen Hele 50 l Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 8 Pfg. (Badiſche Volkszeitung) E 6, 2 Telephon: Redaktion: Nr. 377. der Stadt Mannheim und Umgebung. 7 N annheimer Journal. für den Inſeratentheil: 1 5 4 Rotationsdruc Anß Berlag der Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. (110. Jahrgang.) Expedition: Nr. 218. Druckerei: Nr. 341. Verantwortlich für Politik? Dr. Paul Harms, für Theater, Kunſt u. Feuilleton! Dr. Friedrich Walter, für den lokalen und prov. Theil: .: Karl Apfel, (Mannheimer Volksblatt.) Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei,(Erſte Mannheimer Typograph. Anſtalt.) (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. E 6, 2 Nr. 365. Der Kampf um Peitſang. Von unſerem Korreſpondenten.) § London, 8. Auguſt. So widerſprechend auch noch immer die Meldungen über den Vormarſch der Vereinigten und ihre erſten Zuſammenſtöße mit dem Feinde ſind, ſo laſſen ſie doch bereits die allgemeinen Konturen der Geſammtlage hervortreten. Die Operationen zer⸗ fallen danach offenbar in drei Theile: Im Centrum d. h. von Tientſin aus rücken eiwa 16 000 Vereinigte dem Peiho und der Bahnlinie entlang vor, während 6000 mit 14 Geſchützen zum Schutze Tientſins ſelbſt zurückgeblieben ſind. Ein ſtarkes japani⸗ ſches Korps rückt ſeinerſeits in weſtſüdweſtlicher Richtung von Tientſin ab über Pang⸗leu⸗iſing auf der zwiſchen dem großen Kanal, dem Tſeu⸗ha⸗ho⸗Fluſſe und dem Tung⸗tien⸗See hin nach Pao⸗ting⸗fu führenden Straße, um ſich bei letzterer Stadt der von Peking hier den Süden führenden Eiſenbahn(der ſogenann⸗ ten Peking⸗Hankaubau) zu bemächtigen. Die Abſicht iſt offenbar, die rechte Flanke des Feindes zu umgehen und dieſen dadurch zum Aufgeben ſeiner angeblich ſtark befeſtigten Stellungen auf der Bahnlinie Tientſin⸗Peking zu veranlaſſen. Ob das gelingen wird, iſt allerdings umſo mehr die Frage, als zwiſchen den chineſiſchen Feldlagern bei Peitſang, Yangtſung und Langfang und den Japanern immer noch das moraſtige Thal des Huangho liegen würde. Daß indeß die Machthaber in Peking die Gefahr dieſer Flankenbewegung ſehr wohl erkannt haben, geht deutlich aus der Thatſache hervor, daß Niemand geringeres als Lipingheng ſelbſt Peking mit angeblich 40 000 Mann verlaſſen hat, um ſich bei Paotingfu den Japanern entgegenzuſtellen. Offenbar haben dieſe Tientſin ſchon vor einiger Zeit verlaſſen, denn die Entfernung von Tientſin bis Paotingfu iſt weſentlich größer, als die nach Peking, ja die direkte Diſtanz der Bahnlinie Tientſin⸗Peking beträgt kaum die Hälfte der Straße Tientſin⸗Paotingfu. Auf dieſer dürfte denn auch jenner erſte Kampf ſtattgefunden haben, welchen gleichzeitige Meldungen aus Tſchifu und Shanghai bereits am 1. Auguſt zſechs Kilometer weſtlich von Tienkſin bei Hfiku“ ſtattfinden ließen. Freilich hieß es von jenem Kampfe am 1. Auguſt aus⸗ drücklich:„Der Vormarſch mußte momentan unterbrochen wer⸗ den, weil die Engländer nicht rechtzeitig einzugreifen bereit waren und andere chineſiſche Korps die Rückzugslinie abzu⸗ ſchneiden drohten, die Ruſſen ſetzten die Operationen auf dem linken Peiho⸗Ufer fort,— die Japaner ſtießen angeblich auf ſtarke verſchanzte Feindesmaſſen.“ Der jetzt gemeldete Vormarſch der Japaner, der ſich zuerſt in direkt weſtlicher Richtung von Tientſin bewegen mußte, ſcheint dieſe Meldungen jetzt zu er⸗ klären. Ein anderes angeblich 15—20 000 Mann ſtarkes japani⸗ ſches Korps ſollte bekanntlich am 1. Auguſt von Schanhaikuan aus gegen Peking vorrücken und damit den rechten Flügel der Vormarſch⸗Linie bilden, auch ſeinerſeits mit der Aufgabe, die Stellungen des Feindes zu umgehen und dieſen im Rücken zu packen. Auch ſie ſtießen nach noch unbeglaubigten Meldungen von vornherein auf lebhaften Widerſtand,— ob ſie ihn über⸗ wunden und danach den eigentlichen Vormarſch wirklich bdegonnen haben, wiſſen wir noch nicht. Aus Peking kam nur die Meldung, daß zwei chineſiſche Generale mit je einigen 20 000 Mann dieſem kechten Flügel der Vereinigten entgegengeſandt wurden. regiment der Tartaren⸗Generale von Neuem Orgien zu feiern D e 2 eee 22 2 Donnerſtag, 9. Auguſt 1900. (Abendblatt.) Im Centrum liegen die Dinge offenbar weit ſchwieriger und es ſcheint faſt fraglos, daß die Alliirten dort ſich einer drei⸗ bis vierfachen Uebermacht gegenüberſehen. Bei Peitſang ſelbſt ſtanden den 16 000 Vereinigten kaum viel mehr Chineſen gegenüber, aber jene befanden ſich allen Berichten nach in vor⸗ züglich befeſtigten Stellungen modernſter Art und konnten nur zum Aufgeben ihrer vorderſten Poſitionen ge⸗ zwungen werden—„ähnlich wie wir es ſo oft bei den Buren geſehen haben,“ ſagt ein engliſcher Berichterſtatter. Die Chineſen zogen ſich jedenfalls, nachdem ſie dem angreifenden Gegner ſehr bedeutende Verluſte zugefügt hatten, in muſterhafter Ordnung und faſt unbehelligt über die fünfte Peiho⸗Brücke zurück, welche ihre Nachhut hinter ſich ſprengte und ſo den den Vereinigten die Verfolgung unmöglich machte. Allerdings verſuchten die Japaner, den Fluß zu durchwaten und die Verfolgung der feindlichen Nachhut aufzunehmen, verloren aber, als ſie den Fluß unter ſchwerem Kreuzfeuer überſchritten, einige 400 Mann, und erreichten jedenfalls ihren Zweck nicht. Die Chineſen, angeblich von General Ma kommandirt, zogen ſich lediglich auf ihre Hauptpoſttionen zurück und vie Vereinigten blieben, wie verſchiedene Berichte übereinſtimmend behaupten, diesſeits, d. h. öſtlich von Peitſang ſtehen, nachdem ſie nach den verſchiedenen Angaben zwiſchen 750 und 1200 Mann an Todten und Verwundeten d. h. alſo etwa—8% ihref Geſammtſtärke bereits in dieſem erſten Ge⸗ fechte verloren. Dieſe Thatſache an ſich ſchon im Verein mit der weiteren, daß ſelbſt ein ſo blutiges Gefecht, dem numeriſch kaum überlegenen Gegner keine irgendwie entſcheidende Nieder⸗ lage beizubringen vermochte, zeigt uns die dem Entſatzkorps zu⸗ gwieſene Aufgabe als eine keineswegs leichte. Ja Peſſimiſten betrachten ſeine Lage ſogar als gefahrvoll, denn bereits werden die früheren Meldungen vom Heranrücken eines jetzt auf 15 000 Mann angegebenen Chineſenkorps beſtätigt, das nur Nwei Tagemärſche ſüdlich von Tientſin bei Tſchuangſiang ſtehen ſoll. Es iſt offenbar dasſelbe, welche bereits am 1. Auguſt die Rückzugslinie der Vereinigten bedrohte. Hinter der erſten Vertheidigungslinie von Peitſang erwarten 30 000 Chineſen die Vereinigten bei PDangtſun, während die dritte Peking deckende Stellung des Feindes bei Langfang von weiteren 30—40 000 Mann gehalten werden ſoll. Die ganze Gegend rechts und links von der Bahn iſt durch Oeffnung der Dämme des Peiho überſchwemmt und ſoll zur Zeit einen einzigen rieſigen Moraſt bilden. Alle Berichte ſtimmen auch darin überein, daß die Verſchanzungen der Chineſen nach allen Regeln modernſter Kriegskunſt angelegt ſind, und daß die Führung der Truppen ſelbſt vortrefflich geweſen iſt. Wenn all das aber wahr iſt, ſo darf man ſich mit Recht fragen, wie jene 16 000 Vereinigte einen numeriſch und auch artilleriſtiſch ſo überlegenen Feind, der ſie überdies im Rücken bedroht, aus einer ganzen Reihe befeſtigter Stellungen vertreiben ſollen, und das in einem Gelände, das ſie bei der geringſten Niederlage deckungslos dem Feuer preisgibt und der Gefahr ausſetzt, in den Moraſt getrieben zu werden. Dazu kommen die Schwierigkeiten des Transportes und der Verpflegung. Aber ſelbſt, wenn ſie auf der ganzen Strecke ſiegreich blieben, würde ihnen allem Anſcheine nach ein letzter großer Entſcheidungskampf unter den Mauern Pekings nicht erſpart bleiben, in denen das Schreckens⸗ Tagesneuigkeiten. — Deutſchenhaßz in Schweden. Von Deutſchenhaß ein⸗ 5 iſt folgendes Stimmungsbild aus Berlin, das das chwediſche Blatt„Göteborgs Handelsoch Sjöfarts⸗Tidning“ unter der Ueberſchrift„Pöbelaufzug in Berlin, ein Chineſe nahe daran gelyncht zu werden“ in ſeiner Nummer vom 3. Auguſt bringt.„Ein Korreſpondent von N Berlin ſchildert folgendes Ereigniß, welches ſich kürzlich in einer FNacht in einer von Berlins Hauptſtraßen zutrug. Er ſchreibt: Plötzlich höre ich ein ſogar für das Nachtleben hier ungewöhnliches Gebrülle und Lärm unten auf der Straße. Es hörte ſich gerade ſo an wie in der Neujahrsnacht, wo das ganze Berliner Lumpen⸗ rner mobil iſt und jeden ſich hervorwagenden Cylinderhut emolirt. Ich ſtehe ſtill und horche. Das Geheul wächſt. Es hähert ſich. Bald ſehe ich auch die Straße gefüllt von einer Ichnell marſchirenden, brüllenden und ſchreienden Menſchenmenge. Da ſehe ich die Urſache. Längs der Häuſerwand ſchleicht ſich ein Menſch, ein Mann, ſcheu vorwärts. Ihm gilt augenſcheinlich wilde Jagd. Bei einer Bogenlampe ſehe ich dem Manne ius Geſicht. Ein Chineſe. Er trägt europziſche Kleidung wie ſeine gelben Brüder hier, ſeitdem die Nachrichten über den Mord des deutſchen Geſandten die Deutſchen aufgeregt haben. Den Zopf hat er unter einem Hut verborgen. Aber dieſes ſchützt ihn kicht davor, erkannt zu werden. Der arme Kerl ſieht ganz er⸗ chtocken aus. Und er hat auch Grund, es zu ſein, nachdem ſelbſt der deutſche Kaiſer öffentlich verſchiedene Male die nach Ching ſahrenden deutſchen Soldaten ermahnt hat, Rache zu nehmen. Er derſteht auch die Rufe unter dem Volk.„Seht dort ein Boxer“, tuft Einer.„Nein, das iſt kein Boxer, das iſt ein chineſiſcher Hund“, brüllt ein Anderer.„Ein chineſiſches Schwein“, ergänzt ein Anderer.„Zügelt ihn mit ſeinem Zopf“ und andere Er⸗ 6 ſcheint. Lipingheng ſoll vor ſeinem Ausmarſche ein wahres Blutbad unter den gemäßigten der chineſiſchen Mandarinen an⸗ gerichtet und jedem der ihm unverläſſig erſcheinenden Vicekönige einen Mandſchu⸗Gouverneur und einen Tartaren⸗General zur Ueberwachung beigeordnet haben. Und ſo werden denn bereits 80 000 Mann gefordert, um Peking zu erreichen, und die dortigen Europäer befreien zu können.(Es ſieht alſo keineswegs ſo aus, als würde unſere Seebrigade bei ihrer Ankunft die Hauptarbeit ſchon gethan finden. D..) Der Burenkrieg 0 macht den Engländern fortgeſetzt viel Kümmerniſſe. Lage um Pretoria iſt fortdauernd höchſt unbefriedigend. Wie unter dem 5. dſ⸗ gemeldet wurde, hatten die Buren den wichtigen Ort Springs wieder okkupirt, und es iſt nicht rechh verſtändlich, warum Lord Roberts dieſen Eiſenbahn⸗Knotenpunkt, der gleichzeitig die Cen⸗ trale eines bedeutenden Kohlen⸗Diſtriktes bildet, nicht durch eine ſtarke Garniſon bei Zeiten ſich geſichert hat. Die Transvaaler bemächtigten ſich verſchiedener Lokomotiven und einer großen Anzahl von Waggons, an denen die engliſche Okkupations⸗Armee ſo wie ſo empfindlichen Mangel leidet, und überdies waren die vorhandenen enormen Kohlenvorräthe den Buren eine willkom⸗ mene Beute. In der Nähe von Volksruſt wurde eine ſtarke engliſche Patrouille vom Regimente der Imperial Guides durch die Buren umzingett und nach kurzer Gegenwehr gefangen ge⸗ nommen und nordwärts abgeführt. In zwei anderen Fällen wurden Offiziers⸗Patrouillen auf änhliche Weiſe aufgehoben. Ueber die Delagoa⸗Bai kam die Nachricht, daß die Buren in der Nähe von Ruſtenburg den Engländern 324 Transpork⸗ Wagen mit reichem Inhalte forkgenommen haben, und daß der neuerdings feſtgelegte General⸗Major Baden⸗Powell bei dieſer Gelegenheit verwundet wurde. Lord Roberts hat dieſe Meldung noch nicht beſtätigt, was jedoch nicht auffallen kann, weil er ſeit faſt 14 Tagen ganz ohne Nachrichten von Ba den⸗ Powell war. Während der General Jan Hamilton im Nordweſten der Transvaal⸗Hauptſtadt operirte und Baden⸗ Powell zu befreien ſuchte, bemühte ſich Lord Kitchener im Süden, De Wet und den Präſtdenten Steijn mit ihrer kleinen Streitmacht immer enger einzukreiſen, aber es war ihm noch nicht einmal gelungen, genau feſtzuſtellen, wo De Wet ſich eigentlich befand. Dies war die Lage vor der neuen Unglücksbotſchaft, die Lord Roberts am 7. ds. melden mußte. Im Weſten von Pretoria hat ſich Delarey, als er erfuhr, daß Hamilton zum Entſatze Baden⸗Powells vorrücke, plötzlich von dieſem ab und auf Elandsriver geworfen. Die Garniſon, deren Stärke nicht angegeben wird, mußte in Folge deſſen ihren Widerſtand auf⸗ geben und kapituliren. Weiter erfährt man bei dieſer Gelegenheit, daß Lord Methuen ſüblich von Pretoria am Vaalfluß in einen Kampf mit dem genialen De Wet verwickelt iſt und daß Kitchener ihm zur Hilfe eilt. Man darf dem Ausgang dieſes Kampfes mit Spannung entgegenſehen, denn viel wird davon abhängen, ob es De Wet abermals gelingt, ſich der Einſchließung durch überlegene Maſſen zu entziehen. Die mahnungen hageln durch einander. Ich werde don dem Skrom mit fortgeriſſen. Die Bewegung iſt wirklich ſo drohend, daß es mir ſcheint, als wenn dieſe Volksmaſſe nicht beſſer wäre als die brutalen Maſſen in den Straßen von Peking. Wie ſoll das enden? Zufälligerweiſe kommt eine Droſchke in den Weg des Chineſen. Er ſpringt hinein, eine Menge Schutzleute kommen gleichzeitig in aller Eile herbei, ſie umgeben ſchützend den Wagen und begleiten den„Sohn der Mitte aus dieſer gefährlichen Volksanſammlung. Hochgehobene Stöcke und Flüche folgen dem fliehenden Manne. Das Ereigniß iſt charakteriſtiſch genug, es zeigt, daß trotz der Grauſamkeiten in Peking an und für ſich kein großer Unterſchied zwiſchen dem Volke hier und dort iſt. Zwei Detektivs und ein gewöhnlicher Schutzmann müſſen ſtändig vor und in der Nähe der chineſiſchen Geſandtſchaft poſtirt werden.“ — Der olle Schwede“, der dieſes Zeug berbrochen hat, iſt um ſeine lebhafte Phantaſie zu beneiden. Der Berliner, welcher ſolchen Blödſinn lieſt, wird ſchmunzelnd ſagen:„Da lach ick över.“ Das Ernſte an der Sache aber iſt, daß dhatſächlich in Schweden ein gewiſſer Haß gegen Deutſchland beſteht, wie der Einſender dieſer lächerlichen Erfindung der„Voſſ. Ztg.“ ver⸗ ſichert. — Der Schwachſinn des Weibes. Je lebhafter ſich die Beſtrebungen nach Gleichſtellung der Frau mit dem Manne auf den verſchiedenſten Gebieten geltend machen, um ſo zahlreicher werden ſpeziell aus dem ärztlichen Lager die Stimmen, die, das Weſen des Weibes im Gegenſatz zu dem des Mannes hervor⸗ hebend, ſich warnend dagegen erheben und dieſe moderne Richtung als eine unnatürliche kennzeichnen. Viel Beachtung fand in den letzten Jahren eine Schrift von Runge, Profeſſor der Geburts⸗ hilfe in Göttingen, über das Weib und ſeine geſchlechtliche Eigen⸗ art. Sie gipfelt in der Betonung, daß die Frau nicht gleich⸗ artig, vielmehr andersartig als der Mann beſchaffen ſei. Weit ſchroffer klingt die Abſage, die bom nerbenärzklichen Stand⸗ punkte aus der Leipziger Neurologe Möbius der Frauenbewe⸗ gug zu Theil werden läßt. Er predigt mit beſonderm Nach⸗ druck die Lehre von der geiſtigen Minderwerthigkeit der Frauen, und die Formel, die er dafür neu geprägt hat, iſt die vom phyſtologiſchen Schwachſinn des Weibes. Schwachſinn iſt eigent⸗ lich das, was zwiſchen Blödſinn und normalem Verhalten kiegt. Esgibt aber auch einen phyſtologiſchen Schwachſinn; das Kind iſt ſchwachſinnig, wenigſtens im Vergleich zum Erwachſenen. Ueber⸗ haupt iſt Schwachſinn nur eine Relation. Ein Eskimo, der nicht bis 100 zählen kann, iſt als Eskimo nicht ſchwachſinnig, wohl aber, wenn er mit einem Deutſchen oder Franzoſen verglichen wird. Aehnlich liege es nun bezüglich der geiſtigen Beſchaffen⸗ heit zwiſchen Weib und Mann. Es ſei nicht ſo, daß ein Ausgleich ſtatthaft, daß die Frauen hier mehr leiſten, die Männer dort, vielmehr ſind nach Möbius im Ganzen genommen die Frauen „ſchwachſinnig“ im Vergleich zu den Männern. Den haupk⸗ ſächlichſten Unterſchied ſieht er darin, daß beim Weibe ähnlich wie beim Thiere der Inſtinkt vorherrſcht, beim Manne die Ueber⸗ legung. Hiermit hängen viele weibliche Eigenthümlichkeiten zu⸗ ſammen, ſo der Mangel eigenen Urtheils, die Enge des Geſichts⸗ kreiſes, die Heftigkeit der Affekte, die Unfühigteit zur Selbſt⸗ beherrſchung. Von den eigentlichen geiſtigen Fähigkeiten ſez Verſtändniß und Gedächtniß bei ihnen oft gut ausgebildet; ſie können daher gute Schülerinnen werden, weiter aber auch nichts; das Erfinden, das Schaffen neuer Methoden bleibe ihnen verſagt, und ſo ſeien ſie denn auch auf Gebieten, die ihnen längſt offen ſtehen, wie der Muſtk, der Malerei, geiſtig unfruchtbar geblieben. Dieſe Eigenſchaften des Weibes ſollen ſich am Beſten vom teleo⸗ logiſchen Standpunkte aus begreifen. Das Weib ſoll Mutter ſein; deshalb habe ihm die Natur Alles, was den Mutte erleichtert, gegeben, Alles, was ihn erſchwert, dagegen 2 eite Genernl⸗ Anzeiger, Mannheim, 9. Auguſt. Die Abordnung der Buren, die über Frankreich aus Amerita zurückgekehrt iſt, beſtehend aus den Herren Fiſcher, Wolmorans und Weſſels, iſt unter Leitung des Geſandten Dr. Leyds in Berlin eingetroffen und im Palaſt⸗Hotel abgeſtiegen. Ihr Beſuch entbehrt jeden offtziellen Charakters, wie ſchon daraus hervorgeht, daß ſie gerade während der Abweſenheit des Kaiſers, des Grafen von Bülow und des Herrn von Richthofen gekommen iſt. Sie wird einige Tage in Berlin zubringen und dann aller Wahrſcheinlichkeit nach ſich nach Petersburg begeben Zum Kriege in China. Die oſtaſiatiſche Nachrichten⸗Expedition des Deutſchen Flottenvereins unter Führung des Herrn Oberleut⸗ nant Werther hat von Genua die Ausreiſe nach China an⸗ getreten, nachdem bereits vor acht Tagen zwei Mitglieder der Expedition von Marſeille aus ſich nach Singapore begeben hatten, um dort malayiſche Arbeiter und Bataka⸗Pferde anzuwerben. In Shanghai werden ſich der Expedition drei von den Philippinen kommende Operateure der Deutſchen Biograph⸗ und Mutoskop⸗ Geſellſchaft mit den dazu gehörigen Apparaten anſchließen zwecks Aufnahme von Reihenphotographieen(für Kinematographen). Nach Ankunft der Expedition in Tſingtau tritt ſie unter den Be⸗ fehl des Oberkommandos der Expeditionsarmee und übernimmt die alleinige Berichterſtattung vom Oberkommando aus nach Deutſchland. Die zahlreichen mitgeführten telegraphiſchen Ap⸗ parate und Leitungen, die, in geeignet iſe zuſammengeſetzt, eine ununterbrochene Verbindung herſtellen kön⸗ nen, werden mit dem Tel ph ionsarmee dazu verwandt, um dauernd ei bindung zwiſchen Tſingtau und der Front der del aufrecht zu er⸗ halten. Der Kaiſer hat der„das von ihm ſelbſt entworfene neue Abzeich Flotten⸗Vereins als Standarte und außerder bedeckung ſchwarze alſcher Flotten⸗Verein“ Bände mit der ſilbernen Au zu führen. Die Tropenausrüſtung Die Ausrüſtung, welche und die übrigen höheren Muſter von praktiſcher Einrich Dutzenden der verſchiedenſ Grafen Walderſee. neralfeldmarſchall Graf Walderſee ere nach China mitnehmen, iſt ein g und Bequemlichkeit. Sie iſt aus nſten Gegenſtände und Utenſilien zuſammen⸗ geſetzt, alle aber ſind ingeniös acht und ſo gearbeitet, daß ſie im Handumdrehen zuſammengepackt und gefaltet werden können und einen ſehr geringen Raum einnehmen. Eine vollſtändige Tropenausrüſtung, wie Graf Walderſee ſie beſtellt hat, iſt in Berlin bei Hermann Hoff⸗ mann, ausgeſtellt. Sie beſteht aus einem geräumigen Zelte, einem eiſernen Feldbette mit Geſtell für das Moskitoneß, einem großen Feldſtuhl, der ebenfalls mit einem Moskitonetze verſehen werden kann, zuſammenlegbarem Waſchgeſchirr, Kochutenſilien, Laterne, Eß⸗ und Prinkgeräthen u. ſ. w. u. ſ. w. Sehr intereſſant iſt ein kleiner Filtrir⸗ apparat in Taſchenformat, den überall hin mitnehmen kann und der in den Sümpfen Chinas ſicherlich vorzügliche Dienſte leiſten wird. Er iſt aus Hartgummi hergeſtellt. Der Boden iſt ſiebartig durchlöchert. In dem Apparat befindet ſich ein auf künſtlichem Wege hergeſtellter Stein, der in einen Sargapparat eingelaſſen iſt. Man braucht alſo den Apparat nur in das Waſſer zu ſenken und dann zu ſaugen, um ſteis bakterienfreies Waſſer zu erhalten. Sehr praktiſch ſind auch die elgamaſchen aus einer Art Lodenſtoff, die ſich in Südafrika ſehr gut bewährt haben. Zum Schutze gegen die Moskitos dient ein Kopf⸗ Retz, das auf einem auf den Schul ühend ern e Geſtell befeſtigt iſt. ketall oder Hartgummi angefertigt. Aus Stadt und Tand. Maunheim, 9. Auguſt 1900. Auszeichnung. Wie wir hören, hat das Stahlwerk Mannheim auf der Frankfurter Automobil⸗Ausſtellung die große goldene Medaille erhalten. * Die allgemeine Ausſtellung für Kochkunſt, Nahrungs⸗ und Genußmittel, Volksernährung etc., welche in der Zeit bom 22. September bis incl. 1. Oktober 1900 von der Ver⸗ einigung der Gaſtwirthe Straßburgs und Umgebung in den Räumen des Tivoli veranſtaltet werden wird, findet in den intereſſirten Kreiſen allgemeinen Anklang. Bis zur Stunde ſind zahlreiche Anmeldungen aus allen Theilen Deutſchlands ſowohl, als auch aus den benachbarten Ländern eingegangen und die vielen Anfragen, die täglich beim Komitee einlaufen, beweiſen zur Genüge, daß für eine derartige Aus⸗ ſtellung hier der Boden gegeben iſt. Es iſt alſo mit großer Sicherheit anzunehmen, daß die Ausſtellung thatſächlich ein möglichſt vollſtän⸗ diges und getreues Bild von dem heutigen Stande der Nahrungs⸗ und Genußmittel⸗Branche, Kochkunſt, Conditorei, den Einrichtungen für Küche, Keller und Haus⸗ und Gaſtwirthſchaft, ſowie den ver⸗ wandten Gewerben den Beſuchern vor Augen führen wird. An⸗ meldungsſchluß iſt am 1. September. Es ſei noch erwähnt, daß wegen koſtenfreſer Rückbeförderung der Ausſtellungs⸗Gegenſtände be⸗ che Anträge an die in Frage kommenden Eiſenbahn⸗Direktionen Seitens des Ausſtellungs⸗Komitees gerichtet werden. * Es herbſtelt! Obſchon wir uns kalendermäßig noch mitten in der Periode der Hundstage befinden, machen ſich Anzeichen des nahenden Herbſtes bereits fühlbar. Die Gewitter der letzten Tage und weſtliche Winde haben ſtarke Abkühlung bewirkt, die ſich namentlich in den frühen Morgenſtunden empfindlich geltend macht. Der Wald hat allmählich jenes Dunkelgrün angenommen, welches der bunten Herbſtfärbung vorausgeht. Trotzdem wollen wir uns die Hoffnung auf eine weitere Reihe warmer Tage nicht nehmen laſſen. In den Obſtgärten und Feldern wird die Laſt der Bäume jetzt täglich zer und ſüßer; aber ohne Sonnenſchein würden die Bäcklein der Aepfel, Birnen, Pflaumen etc. nicht die geſunde roſige Farbe bekommen. Auch der Winzer, der bisher von dem Stand der Reben vollauf befriedigt iſt, hofft, daß der September als„Traubenkocher“ ſeine Schuldigkeit thun und uns einen feinblumigen 00⸗Wein deſtilliren wird. * Perſchollenheitsverfahren. Es wird für manche Be⸗ theiligten von Intereſſe ſein, zu erfahren, daß nach dem Inkrafttreten des bürgerlichen Geſetzbuches, alſo ſeit dem 1. Jan. ds. Is., die end⸗ giltige Einweiſung in den Beſitz des Vermögens eines Verſchollenen beantragt werden kann, wenn ſeit der nach den früheren Geſetzen er⸗ folgten vorläufigen Einweiſung 10 Jahre verſtrichen ſind.(§ 164 .⸗P.⸗O.) Die endgiltige Einweiſung darf indeſſen nicht vor dem Schluſſe des Jahres erfolgen, in welchem der Abweſende das 31. Lebensjahr vollendet haben würde. Sind ſeit der Geburt des Ab⸗ weſenden dagegen 70 Jahre verſtrichen, ſo genügt der Ablauf von 5 Jahren; ſind 100 Jahre verſtrichen, ſo kann die endgiltige Ein⸗ weiſung ſofort beantragt werden. * Für die Heilung der Tuberkuloſe(Schwindſucht) iſt be⸗ kanntlich bei Menſch und Thier friſche freie Luft als das wirkſamſte Mittel anerkannt. Ein Fall, der für dieſe Heilmethode ganz beſonders ſpricht, wurde auf einer holländiſchen Farm beobachtet. Dort wurde der ganze Viehbeſtand einer Tuberkulinprobe unterzogen und reagirten davon 40 Rinder, ein Beweis, daß ſie mit Tuberkelbazillen behaftet waren. Dieſe 40 Stück wurden nun abgeſondert und den ganzen Sommer,(während 7 Monaten) auf die Weide gebracht. Nach dieſer Zeit wurden die Thiere wieder einer Tuberkulinprobe unterzogen und zeigten dabei 15 Stück nicht die geringſte Reaktion; es waren alſo bei ihnen keine Tuberkelbazillen mehr vorhanden. Es muß angenommen werden, daß der fortwährende Aufenthalt im Freien genügt hat, um die Thiere, die ſich im Stalle vielleicht nur eine leichte Anſteckung zu⸗ gezogen hatten, zu heilen. Dieſe Beobachtung beſtätigt alſo den gegen⸗ wärtig ziemlach feſtſtehenden Grundſatz: 1) die Tuberkuloſe iſt heil⸗ bar, vornehmlich zu Anfang, 2) die friſche Luft iſt das hauptſächlichſte Heilmittel. * Gine für Jägerkreiſe wichtige Verhandlung fand neulich in Ulm ſtatt und endete mit der Freiſprechung des angeklagten Ge⸗ meinderaths und Güterbeförderers Steinhauſer von Ehingen a. D. Der Angeklagte hatte Anfangs Juni auf einen in dichtes Holz fliehen⸗ den Rehbock geſchoſſen und dabei eine Frau, die er nicht ſehen konnte, getroffen. Zwei Tage darnach ſtarb die Frau. Die Experten ver⸗ neinten die bom Gericht geſtellte Frage, ob ein Jäger auf Wild nur dann ſchießen dürfte, wenn er die ganze mögliche Schußbahn überſehen könne. Der Staatsanwalt hatte 14 Tage Gefängniß wegen Fahr⸗ läſſigkeit beantragt. * Obſtverwerthungskurſe auf Auguſtenberg. Wir machen die betheiligten Kreiſe darauf aufmerkſam, daß in der Großh. Obſt⸗ bauſchule Auguſtenberg bei Durlach dieſes Jahr zwei Obſtver⸗ werthungskurſe abgehalten werden, und zwar vom 10.—15. September ein ſolcher für Frauen und Mädchen und vom 18.—22. September ein ſolcher für Männer. In dieſen Kurſen werden die wichtigſten Obſtverwerthungsarten theoretiſch und prakkiſch gründlich gelehrt und damit Gelegenheit gegeben, diejenigen Kenntniſſe ſich anzueignen, die zur rationellen Ausnützung einer reichen Obſternte, wie wir ſie dieſes Jahr beinahe überall zu verzeichnen haben, nothwendig ſind. Da der Beſuch der Kurſe infolge der weitgehenden Vergünſtigungen, welche vom Großh. Miniſterium des Innern gewährk werden, mit nur ſehr gringen Koſten verknüpft iſt, ſo kann man nur wünſchen, daß die Betheiligung an dieſen Kurſen aus unſern ländlichen Kreiſen eine recht zahlreiche iſt. Statiſtiſches aus der Stadt Maunheim von der 30. Woche vom 22. Juli bis 28. Juli 1900. An Todesurſachen für die 88 Todesfälle, die in unſerer Stadt vorkamen, verzeichnet das kaiſer⸗ liche Geſundheitsamt folgende Krankheiten: In— Falle Maſern und Rötheln, in— Falle Scharlach, in— Falle Diphtherie und Croup, in— Falle Unterleibstyphus(gaſtr. Nervenfteber), in— Falle Kindbettfieber(Puerperalſteber), in 8 Fälle Lungenſchwind⸗ ſucht, in 4 Fan alute Erkrankung der Athmungsorgane, in 48 Fälle akute Darmkrankheiten,(in 40 Fälle Brechdurchfall, Kinder bis 1 Jahr 37). In 26 Fällen ſonſtige verſchiedene Krankheiten. In 7 Fälle gewaltſamer Tod. Aus dein Grofherzogthum. * Roſenberg, 8. Aug. Zimmermann Stegmaier von hier wurde vorgeſtern Abend nach vorausgegangenem Wortwechſel bon einem ſeiner Verwandten, gleichen Namens derart geſtochen, daß er ſofort todt war. Der Thäter wurde verhaftet und gefeſſelt, iſt aber entſprungen und konnte noch nicht eingefangen werden. * Königsbach, 7. Aug. Nach der großen Hitze iſt unſeren Wein⸗ bergen der ergiebige Regen von großem Nutzen. Die Trauben gehen jetzt ſchnell der Reife entgegen; überall trifft man ſchwarze Portu⸗ gieſer. Die Gemeindeverwaltung hier beabſichtigt, den Beſchluß vom vorigen Jahr, daß zum vorzeitigen Verkauf keine Trauben geſchnitten „Die modernen Närrinnen ſind ſchlechte Gebärerinnen und ſchlechte Mütter.“ Der weibliche Schwachſinn ſei daher nicht nur vorhanden, er ſei auch nothwendig. Ganz beſonders zeige ſich die geiſtige Minderwerthigteit des Weibes noch darin, daß bei ihm mit zunehmendem Alter die Geiſtesfähigkeiten viel raſcher nach⸗ laſſen, als beim Manne. Viele Frauen„verſimpeln“ ſchon nach wenſgen Jahren der Ehe, eine große Mehrzahl zeige den geiſtigen Rückgang mit Eintritt der Wechſelfſahre. Möbius verlangt daß auch das Geſetz auf den phyſtologiſchen Schwach⸗ inn des Weibes mehr Rückſicht nehmen ſoll. Unſere Geſetze e im großen Ganzen mehr für die Männer gemacht; im Ügmeinen überſchätzen wir das Weib als Zeugin, während wir ſie als Angeklagte zu hart behandeln. Dieſe nicht allzu höfliche Lehre vom„weiblichen Schwachſinn“ dürfte vorausſichtlich als⸗ bald ſehr energiſchen Widerſpruch Seitens unſerer Frauenrecht⸗ lerinnen erfahren. — Hon. Hugh Grosvenor. Das tragiſche Ende des eng⸗ liſchen Botſchaftsſekretärs Hon. Hugh Grosvenor, der ſich, wie bekannt, durch einen Schuß aus einem Kugelſtutzen das Leben nahm, wird in Wiener diplomatiſchen Kreiſen lebhaft beſprochen. Der junge Diplomat ſtand am Beginn einer Laufbahn, auf der Er dereinſt ſicherlich zu hohen Würden gelangt wäre. In letzter Beit ſprachen nun die näheren Bekannten des Diplomaten nicht ine Sorge davon, daß er in einem der vornehmſten Klubs ſehr ſpiele und auch am Turf ſich in bedeutenden Wetten en⸗ Agire. Thakſächlich hatten ſich ſeit einigen Wochen die Verlegen⸗ Neiten Grospenors gemehrt, aber wenn auch dieſe Umſtände den zur Melancholſe neigenden jungen Mann arg verdüſterten, ſo iſt es doch gewiß, daß Grosvenor ſich ſolcher Sorgen mit Leichtigkeit hätte enkledigen können, wenn er ſich nur zu einem offenen Worte gegenüber ſeinen Angehörigen entſchloſſen hätte. Man weiß, daß Grosvenors Eltern, wenn ſte auch nach engliſchen Begriffen nicht reich ſind, ſo doch über anſehnliches Vermögen verfügen, und ſie hätten ihn gewiß aus ſeinen Verlegenheiten, wenn ſie dieſe ge⸗ kannt hätten, befreit. Dabei darf nicht vergeſſen werden, daß Hon. Hugh Grosvenor ein Neffe jenes Herzogs von Weſtminſter war, der als der reichſte Mann Englands gilt. Abgeſehen von ſonſtigen Liegenſchaften bildet ein Viertel des Grund und Bodens von London ſein Eigenthum. Kurz vor dem Selbſtmorde nahm Grosvenor, wie immer, im„Hotel Imperial“ in Geſell⸗ ſchaft eines Diplomaten, eines Ariſtokraten und eines bekannten Sportsmannes das Dejeuner. Dann begab er ſich in ſeine in der Strohgaſſe Nr. 31 gelegene Wohnung und ſchrieb dort mehrere Briefe, darunter an ſeine Familie und ein Mitglied der engliſchen Botſchaft. Dieſe Briefe gab er ſelbſt zur Poſt, die ſich im Par⸗ terre des von ihm bewohnten Hauſes befindet. Dann kehrte er in ſeine Wohnung zurück, ſendete ſeinen Diener fort und erſchoß ſich. Es wird vermuthet, daß nicht blos der Stolz, der ihn ver⸗ hinderte, ſich ſeinen Angehörigen zu entdecken, ſondern auch eine Privatangelgenheit diskreter Art, die ihm ſehr zu Herzen ging, für ſeinen Entſchluß beſtimmend war. — Der Brand der Braunkohlengrube„Ilſe“ bei Senf⸗ tenberg hat, weil es an Waſſer fehlt und die Flammen reiche Nahrung finden, noch an Ausdehnung gewonnen. Die Rettung des am Sonnabend in einem Stollen vom Rauch betäubten Gru⸗ beninſpektors Hahn und des jungen Bergmanns Koalick iſt aufgegeben worden. Der Stollen, in dem ſie wahrſcheinlich erſtickt ſind, brennt in ſeiner ganzen Ausdehnung, d. h. in einer Länge von etwa 1000 Meter. Hahn, ein allgemein beliebter Be⸗ amter, war erſt drei Monate verheirathet. Am Brandorte ſind nur vier Druckſpritzen thätig, die übrigen ſind wieder abgerückt, weil es an Waſſer fehlt. Außer der Belegſchaft und dem Bataillon des 52. Infanterieregiments ſind noch Arbeiter der Abbaufirma Förſter u. Froſch ſowie Pioniere an der Löſchung thätig. Die Grubenverwaltung hatte nach Kottbus und Forſt das Erſuchen um Hilfe gerichtet, und beſonders um die Entſendung von Werden dürfen, pieder zu erneuern. Nuch Erlaubnißſcheine ſollen im Intereſſe des Moſtverkaufs in dieſem Jahre nicht ausgeſtellt werden. * Von der Schwarzwaldbahn. Das Geleiſe der Bahn⸗ ſtrecke Sommerau⸗Hornberg wird umgebaut und verſtärkt und dabel das ſog. Stuhl⸗Schwellenſyſtem eingeführt. Auch die Brücken und Eiſenkonſtruktionen werden erneuert. Einen Begriff von dem Umfange der Letzteren erhält man bei Vergleichung der zur Verwendung kommenden Gewichtsmengen. Für die neuen Eiſenkonſtruktionen zwiſchen Hornberg und Triberg ſind allein 53 820 Kilogr. Fluß⸗ und 2380 Kilogr. Gußeiſen, zuſammen 56 200 Kilogr. in Submiſfion ausgeſchrieben, während das Gewicht der alten Konſtruktionen, die zum Verkauf ausgeſchrieben ſind, auf 18 000 Kilogr. angegeben ſſt. Die neuen Konſtruktionen werden ſomit mehr als Zmal ſo ſtark ſein, als die alten. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Dürkheim, 8. Aug. Im benachbarten Dörſchen Seebach brach heute Abend gegen 6 Uhr ein Feuer aus, welches die mit Frucht⸗ vorräthen gefüllte Scheuer des Bernhard Schwerdt einäſcherte. Den vereinten Anſtrengungen der Ortseinwohner gelang es, die Nachbar⸗ gebäude zu ſchützen und das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken. * Pfeddersheim, 8. Aug. Der Frau des Schmiedemeiſterz Jakob Engel dahier, welche vor kurzer Zeit Steinöl auf das Feuer ſchüttete, wobei die Flamme zurückſchlug und die Frau dabei ſehr ver⸗ brannte, ſollen jetzt der gefährlichen Brandwunden wegen beide Hände abgenommen werden. Neueſte Nachrichten und Telegramme. Gr 95 Er (Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers.“) * Darmſtadt, 9. Aug. Hauptgewinn der Heſſiſchen Betrage von 300,000% auf Nr. 17,958. Landeslotterie im Slawentzitz(Schleſten), 9. Aug. geſtorben. Prinzeſſin von Fürſtenberg.) * Stockholm, g. Aug. amerikaniſche Generalkonſul erhielt eine Mittheilung von einem in Cleveland wohnenden Amerikaner, wonach dieſer am 13. Juni unter dem 47. Grad 38 Min. Breite und 43. Grad 27 Min. Länge ein in deutſcher Sprache abgefaßtes Schriftſtück vom 2. Juni 1900, unterzeichnet Andree, gefunden habe. Das Schriftſtück beſagt, daß Andree lebe, aber wegen ſeiner mißlichen Lage ſchnellſter Hilfe be⸗ dürfe. Die anderen Stockholmer Blätter drucken die Mittheilung ohne Bemerkung ab. Der amerikaniſche Generalkonſul dementirte ſſe bisher nicht. * Bukareſt, 9. Aug. Die„Agence roumajine“ lenkt die Aufmerkſamkeit auf einen Artikel des„Conſtitutional“. In dem Artikel heißt es: Der Miniſter des Aeußeren beauftragte den rumäniſchen Agenten in Sofia, die bulgariſche Regierung auf die Umtriebe des macedoniſchen Komite's in Sofia aufmerkſam Der Mörder des Profeſſors Micha; leno, Dimitrow, erklärte, er habe das Verbrechen auf Befehl Wie das Blatt zu machen. des Präſidenten jenes Komitee's ausgeführt. verſichert, füge die Note des Miniſters des Aeußeren hinzu, wenn die Propaganda der That, welche ebenſo gefährlich ſei, wie jene der Anarchiſten der weſtlichen Länder, länger von der bul⸗ gariſchen Regierung geduldet werde, ſo werde ſich für die rumä⸗ niſche Regierung die gebieteriſche Nothwendigkeit ergeben, gegen zahlreiche in Rumänien wohnende Bulgaren Maßregeln zu ergreifen, welche die öffentliche Ordnung und die politiſche Noth⸗ wendigkeit erheiſchten. *** Zur Ernennung Walderſee's. Kaſſel, 9. Aug. Graf Walderſee iſt heute Vormittag wieder abgereiſt. Der Kaiſer geleitete ihn zum Bahnhof, wo auch das Offizierkorps erſchienen war. Als Walderſee den Zug beſtieg, brachte der Kaiſer ein Hurrah auf den Oberkommaän⸗ direnden in China aus, worin auch das Publikum ein⸗ ſtimmte. * London, 9. Aug. Der„Standard“ ſagt: Die Genug⸗ thuung, womit die ziviliſtrte Welt die Kunde vernommen hat, daß das Werk der Befreiung der Geſandten in Peking wirklich begonnen wurde, wird erhöht durch die weitere Kunde, daß ein ſo ausgezeichneter Soldat wie Walderſee durch den einſtimmigen Beſchluß der Mächte zum Oberbefehlshaber in China ernannt wird.— „Daily News“ ſchreibt: Die Ernennung Walderſee's wird, falls ſie Dampfſpritzen gebeten; dieſe ſind aber bis jetzt nicht an der Brandſtelle eingetroffen, wahrſcheinlich ſind in beiden Städten Dampfſpritzen nicht vorhanden. Durch Zimmerleute iſt eine Waſ⸗ ſerrinne fertiggeſtellt worden. Durch dieſe wird nun mit Pumpen aus einer benachbarten Grube den Spritzen Waſſer zugeführt⸗ Vorher geſchah es durch zwölf Bauerngeſpanne und durch eine aus Gasrohren hergeſtellte Leitung. Die Löſcharbeiten dürften nun mit mehr Ausſicht auf Erfolg vor ſich gehen. Sie ſind in Folge der großen Hitze und des Rauches, der die Gegend einhüllt und durch den ſchon mehrere Perſonen erkrankt ſind, ſehr er⸗ ſchwert. Hauptſtollen wurde von den Soldaten am Eingang durch große Sandmaſſen verſchloſſen, um den Brand zu erſticken. Die ſchwie⸗ rigſten Löſcharbeiten ſtehen noch bevor. Sie werden fetzt in der Weiſe vorgenommen, daß die brennenden Kohlen mit Waſſer ge⸗ löſcht und dann mit Erde beworfen werden. Der Schaden iſt be⸗ deutend und wird natürlich durch die Koſten der Löſchung noch erhöht. 15 Das erſte Naturaliſationsgeſuch eines Chineſen in Berlin iſt beim Polizeipräſtdium eingegangen. Es handelt ſich um einen Kaufmann, der ſeit 24 Jahren ſein Gewerbe in Berlin betreibt. Seit mehreren Jahren hält er Waaren aus China und Japan feil. Die ganzen 24 Jahre trug der Chinamann ſeinen Zopf und die nationale Tracht. Erſt die Furcht vor Beſchimpf⸗ ungen und Mißhandlungen aus Anlaß der jetzigen Wirren in China hat ihn vor wenigen Wochen vermocht, den Zopf abnehmen zu laſſen, und europäiſche Tracht anzulegen. Er iſt mit einer echten Berlinerin verheirathet, die ihn im Geſchäfte tüchtig unter⸗ ſtützt. Um ganz unbehelligt in Deutſchland bleiben zu können, hat jetzt der Chineſe ein Geſuch an die zuſtändigen Behörden ein⸗ gereicht, ihn in den deuiſchen Reichsverband als preußiſchen Staatsangehörigen aufzunehmen. Ein Beſcheid in der An⸗ gelegenheit iſt noch nicht ergangen. Bei der heutigen Ziehung fiel der Der Kommandant des Buſſard meldet aus Aden: Die beim Keſſelunfall am 7. Auguſt ſchwer ver⸗ letzten Heizer Müller und Fiſcher ſind ihren Verletzungen erlegen. Der Buſſard verlängert ſeinen Aufenthalt um einige Tage, Die Fürſtin Pauline von Hohenlohe⸗Oehringen iſt Nachts an einem Schlaganfall (Die 71jährige verwittwete Fürſtig war eine geboren? „Svenska Dagbladet“ meldet: Der Der vom Tagebau nach der Grube„Ilſe führende ſter i⸗ att nn ne l⸗ lä⸗ en zu ag 50 ug n⸗ n⸗ ⸗ en ſer 1 ſie er en en 5 Mannheim, 9. Auguſt. General Anzeiger. 3. Sekte. Ion den anderen Großmächten angenommen wird, woran wir nicht ſweifeln, in England mit Freuden aufgenommen werden. Walder⸗ ſee's große Fähigkeiten ſind bekannt; wir hoffen indeſſen, daß das Hauptwerk der Expedition vollendet ſein wird, bevor Walderſee in China eintrifft.— Die„Times“ ſagt, Walderſee's Ernennung könne in England nur freudig begrüßt werden. * Paris, 9. Aug. Die Blätter ſprechen einmüthig die Anſicht aus, daß die großen Talente und das Anſehen Wal⸗ derſee's die Ernennung zum Generaliſſimus der verbündeten Truppen in China zur Nothwendigkeit machten. Die nationaliſtiſchen Organe werfen der Regierung vor, daß ſie, indem ſie als Oberkom⸗ mandirenden der franzöſiſchen Truppen nicht einen General gewählt hat, deſſen Wahl ſich Allen aufdrängte, Kaiſer Wilhelm Gelegenheit gab, die Initiatibe zu ergreifen, woraus Deutſchland ungeheure mora⸗ liſche Vortheile ziehen werde, welche Frankreich hätten zufallen müſſen. Der„Figaro“ bemerkt, es ſei nicht unmöglich, daß Kaiſer Wilhelm den Grafen Walderſee erſt nach einem Einvernehmen mit gewiſſen Kabinetten gewählt habe.„Gaulois“ glaubt, die Maßnahme ſei mit Zuſtimmung Frankreichs und Rußlands getroffen. Wien, 9. Aug. Sämmtliche Blätter äußern ſich über die Ernennung des Grafen Walderſee ſehr ſympathiſch. Die „Neue Freie Preſſe“ bezeichnet die Ernennung als einen bedeutſamen Erfolg der Staatskunſt Bülows. 4 * Der Burenkrieg. *London, 9. Aug. Reuter meldet aus Amersfoort vom 8..: Buller iſt geſtern Nacht mit ſeinen Truppen hier eingetroffen. Er vertrieb den von Chriſtian Botha ge⸗ führten Feind, der vier Kommandos ſtark war, von ſeiner feſten Stellung auf einem Hügel, Kopje Kraal genannt.— Die Times melden aus Amersfoort vom 8. ds.: Die Buren flohen aus dem Gefecht in nördlicher Richtung, die Verluſte der Engländer be⸗ tragen etwa 25 Mann. * London, 9. Aug. Der Berichterſtatter des„Daily Chronicle“ in Pretoria meldet, es ſeien energiſche Maßregeln zur Verpropiantirung der Stadt nothwendig, da alle Züge beſtändig angegriffen würden.— Die Blätter berichten aus Pretoria bom 8. ds.: 800 Buren mit zwei Geſchützen ſeien 8S engliſche Meilen nördlich von Preboria aufgetaucht und mit den engliſchen Vorpoſten in Berührung ge⸗ kommen. Man befürchtet, daß die Buren in Pretoria das An⸗ krücken der Burenkommandos unterſtützen.(Wie denn? D..) *** Der Aufruhr in China. *Wien, 9. Aug. Im Miniſterium des Aeußeren iſt eine chiffrirte Depeſche des öſterr.⸗ung. Geſchäftsträgers in Peking vom 4. Auguſt eingegangen, die für authentiſch ge⸗ halten: Das Geſandtſchaftsgebäude nebſt Inventar und Archiv iſt am 21. Juni verbrannk. Wir vertheidigten ſeit dem 20. Juni gemeinſam mit dem franzſtſchen Detachement die franzöſiſche Ge⸗ ſandtſchaft, die unausgeſetzt mit Gewehren und Kanonen be⸗ ſchoſſen wurde. Ein Theil des Gebäudes wurde durch Minen zerſtört. Fregattenkapitän Thomann und drei Matroſen ſind todt, 2 ſchwer verwundet. Seit dem 16. Juli blieben die Angriffe der Chineſen ohne intenſivere Wirkung. Die chineſiſche Regie⸗ rung verſucht, uns zur Abreiſe nach Tientſin unter ſicherer Bedeckung zu bewegen. Wir ſind jedoch auf das Aner⸗ bieten bisher nicht eingegangen. * Brüſſel, 9. Aug. General Verſtrate, der mit der Bildung eines Expeditionskorps für China betraut wor⸗ den iſt, richteie an alle Truppenkörper einen Aufruf, in dem die Soldaten zur Bethätigung ihrer patriotiſchen Gefühle aufgefordert werden. Der Kriegsminiſter wies die Militärbehörden an, General BVerſtrate die Erfüllung ſeiner Miſſion nach Möglichkeit zu erleichtern. *London, 9. Aug. Daily Mail meldet aus Tſchifu bom 7. ds.: Die Ruſſen nahmen die Eingeborenen⸗ ſtadt von Niutſchwang und zerſtörten dieſelbe. *London, 9. Aug. Die„Times“ meldet aus Shanghai vom 7. Aug. Der Taotai erließ eine Verfügung, wodurch die Ausfuhr von Lebensmitteln verboten wird, eine Maßregel, welche allein zu bezwecken ſcheint, den Verbänden in Nordchina die Zufuhr abzuſcheiden. Dampfer die von Hangt ſe eintreffen berichten, daß unter den Truppen in der Nähe von Nanking ſich eine erhöhte Geſchäftigkeit bemerkbar mache, und daß neue Batterien errichtet würden, die die ſtrategiſchen Punkte am Fluſſe beherrſchen.— In einer Ver⸗ ſammlung der Flottenoffiziere, die am 6. Aug. unter dem Vorſitze Seymdur's ſtattfand, wurde beſchloſſen, nöthigen⸗ falls zum Schutze der europätſchen Niederlaſſungen Truppen zu landen. Der Dienſtälteſte ſolle ſofort das Kommando über alle Reſerven, welche ſich im engliſchen Konſulat befinden, übernehmen, und als thatſächlicher Oberkommandirender aller an Land be⸗ udlicher Seeleute und Freiwilliger angeſehen werden. Die auf olche Weiſe verfbgbar werdende Truppenmacht beläuft ſich auf 2400 Mann, darunter etwa die Hälfte Freiwillige. Die Taotai erhob Widerſpruch bei den Konſulen gegen die Abſendung einer Brigade. Die Konſule verlangten, daß er ſeinen Einſpruch —5 niederlegen ſolle. 1 Petersburg, 9. Aug. General Groobekow meldet: Das Detachement Rennekamm kehrte von der Verfolgung der ge⸗ ſchlagenen Chineſen nach Aigum mit 2 erbeuteten Mitrailleuſen und 9 Fahnen zurück. Die Chineſen werden weiter verfolgt. Tientſin, 5. Aug. Reutermeldung. Das Treffen bei Peitſang begann heute(Sonntag) früh um 3¼ Uhr. Die Chineſen wurden aus den Verſchanzungen vertrieben. Die Ruſſen verloren 500 Todte, die Engländer 50, auch die Deutſchen und Japaner erlitten große Verluſte, die noch unbekannt ſind. Der Weg nach Peking wird nunmehr Ler offen gehalten.(7) E2„ 6 Die Beiſetzung König Humbert's Delegramme. * Rom, 9. Aug. A. Seit dem frühen Morgen ſind die Straßen, welchen der Lechenzug paſſirt, von einer dichten Menſchenmenge beſetzt. Die Trupp en nehmen auf dem ganzen Wege Aufſtellung, der mit Rae nade Cypreſſenzweigen und Palmentrophäen ge⸗ ſchmückt iſt. An den Fenſtern und Balkons hängen unzählige Jwirkung des Kirchenchors die Meſſe. umflorte Fahnen. Die Gaslaternen und die elektriſchen Lampen ſind verſchleiert und brennen. Die Glocken läuten. Vom Monte Citorio und dem Capitol erdröhnen von Minute zu Minute Geſchützſalven. Alle Läden ſind geſchloſſen. Der Zug mit der Leiche kam 6½ Uhr Morgens auf dem Bahnhof an. Der mit ſchwarzen Draperieen und umflorten Fahnen bedeckte Sarg befand ſich im Salonwagen, der in ein prächtig geſchmücktes Trauergemach umgewandelt war. Der Herzog von Abſta und der Graf von Turin, welche mit dem Prinzen Victor Napoleon und dem Herzog von Oporto auf der Reiſe die Ehrenwache hielten, ſtanden neben dem Sarg, ebenſo die Präſtdenten des Senats und der Kammer. Zum Em⸗ pfang am Bahnhof waren erſchienen der König Victor Emanuel und die Prinzen des Hauſes Savoyen, die aus⸗ ländiſchen Vertreter, die Miniſter, Staatsbehörden, Senatoren, Deputirten und das diplomatiſche Korps. Um 6 Uhr 40 trugen zehn Küraſſter⸗Unteroffiziere den Sarg nach dem im Bahnhof hergerichteten Trauergemach. Hofkaplan Lanza ertheilte die Abſolution. Um 7 Uhr ſetzte ſich der Leichenzug in Bewegung, nachdem der Sarg auf eine Laffette geſtellt war. Eine ungeheure Menſchenmenge umſteht den Bahnhof entblößten Hauptes. Der Leichenzug wurde von einer Kavallerieeskadron eröffnet. Dann folgten zahlreiche andere Truppenkörper mit Militär⸗ kapellen, Vertreter der Unterrichtsanſtalten, der Akademie und Ge⸗ meinderäthe von Rom und Turin, die Generalität, Vertreter der Generalhöfe, der Propinzen, Deputationen der Deputirten und Sena⸗ toren und der Geiſtlichkeit. Hierauf folgte der Sarg auf einer Leffette, von 6 Pferden gezogen, umgeben von Offizieren und Beamten des Militär⸗ und Zivilſtandes des Königs Humbert. Den Küraſ⸗ ſieren voran ritt der Generaladjutant, der den Degen des Königs trägt. Rechts vom Sarge gehen der Miniſterpräſident, der erſte Vice⸗ präſident des Senats, Ricotti als Ritter des Annunziaten⸗Ordens, links der Miniſter des Aeußeren und Crispi, als Vertreter des Anunziatenordens, unmittelbar hinter dem Sarge der Ceremonien⸗ meiſter mit der eiſernen Krone, die Vertreter der Munieipalität von Monza und das Kapitel der Kathedrale von Monza, welche die eiſerne Krone begleiten. Dann folgt das Schlachtroß des Königs, mit Crepe bedeckt. Sodann folgt König Victor Emanuel. Nach dieſem der Herzog von Aoſta, der Graf von Turin, der Herzog von Genua, die Prinzen Ferdinand von Genua und Victor Napoleon, der Herzog von Oporto und die Vertreter der verſchiedenen Staaten. Eine ungeheure Menſchenmenge hat ſich angeſammelt. Die Fenſter, Balkone und Terraſſen ſind gedrückt voll. Es herrſcht feierliche Stille. Alle ſind entblößken Hauptes. Eine gewaltige Menſchenmenge drängt ſich hinter dem Militärkordon auf dem Platze am Pantheon; des⸗ gleichen an den Fenſtern, auf den Balkonen, ja auf den Dächern der umliegenden Häuſer. Die äußere Ausſchmückung des Pantheons iſt ſehr einfach. Unter dem gewaltigen Portikus ſind zwei große Altäre errichtet, auf denen Lampen brennen. Vor den Altären ſind Kronen aus Bronze und Blumen niedergelegt. Von dem Mittelbogen, gegenüber dem Hauptportal, hängt ein lateiniſches Kreuz nieder. Schwarze Fahnen umgeben die Trauerinſchrift. Das Innere des Pantheons macht einen überwältigenden Ein⸗ druck. Der Katafalk iſt reich und wahrhaft prächtig und ſteht im Mittelpunkte. Er iſt 7 Meter hoch und erhebt ſich auf einem Podium, auf dem Kränze ruhen. Auf dem oberen Theile, bedeckt mit lila Seide und Silberportieren, liegen die Kränze der Fürſten und Würdenträger. Am Fuße des Katafalks iſt ein prächtiger Baldachin errichtet, von deſſen Kuppel 100 Lampen ihren Schein auf den Kata⸗ falk werfen. Die Zahl der Senatoren und Deputirten, welche dem Sarg folgen, beträgt etwa 650, darunter ſind alle Radikale und mehrere Republikaner. Als der Sarg des Königs um 9 Uhr 15 vor dem Pan⸗ theon anlangte, wurde er von den Fenſtern der umliegenden Häuſer mit einem Blumenregen überſchüttet. Die vor den Altären und dem Eingang des Pantheons niedergelegten Kränze ſind ſo zahlreich, daß ſie den Partikus in einen Garten ver⸗ wandeln. Dann brachten 8 Küraſſierunteroffiziere den Sarg ins Pantheon, wo der Erzbiſchof von Genua im Prieſterornate, umgeben vom Kapitel des Pantheon, ihn em⸗ pfingen. * Rom, 9. Aug.(Frkf. Ztg.) Als der Leichenzug die Via Nazionale herabkam, brach im Thorweg eines Hauſes eine Tribüne zuſammen. Dies verurſachte eine Panik, juſt in dem Augenblick, als der König vorüber kam. In der erſten Aufregung ſprangen die Prinzen des königlichen Hauſes zuſammen mit den montenegriniſchen Offizieren herzu, und u m⸗ ringten den König, um ihn mit gezogenem Degen gegen das flüchtende Volk zu ſchützen. Der König blieb kaltblütig und winkte dem Publikum mit dem Taſchentuche, um es zu beruhigen. Bei dem Zwiſchenfall wurden 60 Perſonen verwundet. *Stuttgart, 9. Aug. Heute früß fand auf Veranlaſſung des italieniſchen Konſulats ein zahlreich beſuchter Trauergottes⸗ dienſt ſtatt. Das Todtenamt hielt Hausprälat Schneider. Es ſchloß ſich eine weltliche Trauerfeier mit einer Anſprache des Vize⸗ konſuls an. Profeſſor Cattaneo brachte ein begeiſtertes Hoch auf den neuen König aus. * Berlin, 9. Aug. Heute Vormittag 10%½ Uhr fand in der Hedwigskirche eine feierliche Meſſe für König Humbert ſtatt. Das Portal und das Innere der Kirche waren mit Flor und Blatt⸗ pflanzen dekorkrt. Unter dem zahlreichen Publikum befanden ſich viele Mitglieder der italieniſchen Kolonie, die Botſchafter von Rußland, England und Frankreich, die Miniſter v. Studt und Schönſtedt, die kommandirenden Generale von Bock und v. Liegnitz, die Hofwürden⸗ träger und die Herren des Hauptquartiers. Der Botſchafter Lanz a geleitete den Kronprinzen und den Prinzen Friedrich Heinrich in die Kirche. Probſt Neuber celebrirte unter Mit⸗ Gegen 11½ Uhr war die Feier beendet. Literariſches. * Grundzüge der Lehre Darwins. Allgemein ver⸗ ſtändlich dargeſtellt don Dr. med. Hermann Klautſch, außerord. Profeſſor an der Univerſität Heidelberg.(Mannheim, Verlag von J. Bensheimer.) Die äußere Veranlaffung zu dieſer Schrift gab die Abhaltung der Volksſchulhochkurſe in Mannheim Der Wunſch des Verfaſſers war, den Zuhbrern des erſten Kürſes(Darwins Leben und Lehre) ein Hiifsmittel an die Hand zu geben, um das Gehörte ſich in Ruße noch einmial vorführen zu können. Die Abfaſſung wurde ſo ge⸗ halten, daß fedem das Verſtündniß möglich ſt, wenn er ſich mir die Mühe gibt, ſich ſorgfältig in den Stoff zu verkfefen, deſſen Behandlung durchaus wiſſenſchaftlich geblieben iſt. Eine Unterhaltungslektüre ſoll und darf derartiges nicht ſein. Mannheimer Handelsblatt. Coursvlatt der Mannheimer VBörſe(Produkten⸗Börſe) vom 9. Auguſt. Weizen pfälz. 17.25—17.50 J Hafer, württb. Alp—.—. „ norddeutſcher 17.25—17.50„ amerik. weißer—.——14.20 „ ruſſ. Azima 17.25—18.50 Mais amer. Mixed—.—11.90 „ Theodoſia 17.25—18.50„ Donau—.—.— „ Saxonska—.—18.—„ La Plata—.—12.50 „ Girka 17.50—18.— Kohlreps, d. neuer———28. „ Taganrog 17.28—17.75 Wicken—.—17.50 „ rumäniſcher 17.75—18.25 Kleeſamen deutſch, 1 126.—140.— „ am. Winter—.—17.75 75„ II 85.——95.— „ Chicago II—.——17.75„amerik. 90.——95.— „ Manitoba 1—.——.—„neuerpPfälzer———. „ Walla Walla—.——17.75„ Luzerne 84.——92.— 2 Kanſas 1I—.— 17.75„ Provene. 92.——97.— „ Californier—.——.„ Eſparſette 22.——26.— „ La Plata—.——17.50] Leinöl mit Faß——74. Kernen—.——17.50 Rüböl„„—.—65.— Roggen, pfälz.—.—15.50„ bei Waggon—.——63.— „ ruſſiſcher—.——15.—[ Am. Petroleum Faß 55 „ rumäniſcher—.———.— fr. mit 20% Tara—.——23.50 „ norddeutſcher—.———.—[ Am. Petrol. Wagg.—.—22.50 „ amerik.—.———.—[ Am. Petrol. in Ciſt. Gerſte, hierländ.—.——16.—.100ko netto verzollt.—18.80 „ Pfälzer 16.——17.—Ruſſ. Petrol. fr. Faß.——22.50 „ ungariſche—.—17.75 Ruff. Petrol. Wagg.—.—.50 Futter—.——18.—Rufſ. Petrol. in Ci⸗ 2 Gerſte rum. Brau—.———.— ſternen p. 100konetto—.17.80 Hafer, bad. 14.50—15.50][ Rohſprit, verſteuert—.— 122. „ruſſiſcher 14.——15.50 J 90er do. unverſt.—.——67.— „norddeutſcher—.——16.25 8 Weizenmehl.Nr. 00 1 5 5 4 1 28.— 26.— 24.— 23.— 22.— 20. Roggenmehl Nr. 0) 24.— 1) 21.—. Weizen etwas feſter. Roggen höher. Gerſte, Hafer und Maſs unverändert. Courszettel der Maunheimer Effektenbörſe vom 9. Aug. Obligationen. Staatspapiere. 1901 115 4 Badiſche Obligat. 94.20 4 hein. Oyp.⸗B. unk. 99.80 53 %,(abgeſt) 5870%%„„ M. 91.20 53 3½„ Oblig. Mark 93. bz 9%„„„„„ 1904] 81.20 54 995„ 1885 96. bz%„„„ Communal 61.20 83 „,„ 1892/94 98.— bz Städte⸗Aulehen. „„„ 88.— bz*5 Aerlern i. B. 95 92.— B axlsruher v. J. 1 4„ T. 100 Looſe 141.— b 75 0 1 Bayer. Obligationen„ bi 1 eee 15 F55 84.10 bB 8½%„ 5 9½ Deutſche Relchsanleihe 95.— bö 8½ Mannheimer Oßbl. 1885 1 95.— bz 315„ 1888 9%„ 35 55 b8 87½„ 1805 37 Preuß, Gonfols 7255 9 89%̃ w5„„ 1898 18 6 Induſtrie⸗Obligatioyen 3%„ 5 85 65 bz 2½ Bab. A ⸗G f. ee 4 Brauerei Kleinlein Heidelb. Eiſenbahn⸗Aulehen. 1 1 5 2 Pfälz. Budw. Max Nord) 99.— 0ß 475 3 8 Ziegelwerke 3⁰⁵ 75 93.— bz 4½ Vereln Chem. Fabrfken 8½„ convertlrt,„ 92.— bz 4¼ Zellſtofffabrik Waldhof Aktien. Banken Pfalzbrau. v. Geiſel u. Mohr 5 Brauerel Sinner, rbnee Badiſche Bank 119.80„ Schroebl Heldelberg Gewerbebank Speyer 50% 129, G Schwartz, Speyer Mannhelmer Bank 119.50 G„ Schwetzlligen Oberrhein. Bank 116. 0„ Sonne Welg Speyer Pfalziſche Bank 183.— 0„ F Storch, Sick„ Pfäls. Hyp.⸗Banr 160.— B 05 Beger, Worms——5 Aite Spar⸗u. Gbb. Landan 184.80 b Wormſer Brgahdus b. Oerige 188.5 Rheiniſche Ereditbant 140.50& Pfälz. Preßh. u. Spyitfabe. Rhein. Hyp.⸗Bank 161.20 8 Sſldd. Bank 111.— G Trausport Süddeutſche Bank Gunge) Akt.“— und f ſcherung. Eiſenbahnen. Wau bAttien Pfälziſche Jubwigsbahn 220.50 unh. Dampfſchleppſchiff Be bob. gg. ſich 8 ordba— u. Mitperflch, Heilbronner 85.— 6 Saeel Chemiſche Induſtrie. Continentale Verſicherung 0 .G, f. chem. Juduſtrie 120.25 Verſicher 100 4 Badiſche Anflin⸗ u. Sodg 887.— berrhein. Berſ.⸗Geſe aft 7 rtt, Transportverſſch. 7 Chem. abrle Goldenber 193. Induſtrie Chem. Fabrik Gernshei 50.—.Geſellſch. f. S Iü 0 8 Vereſn em. 180.— 2 e 0 170 10.—8 ie 2— Tuceſahenf Aewiſte—8 Vos 204.— 8 maillirwerke Maſkauiter 55 5 ttlinger Spinnerei.— G Brauereien. Hüttenhelmer Spennerel 89.— G Bab. Brauerei 154.50 Karlsr. Nähmf. Hald u. Neu 166.— Binger Aktienbierbrauerel 99.— Mannh. Gum.⸗ U. Asbeſtfabr, 88.— 8 Durlacher Hof vorm. Hagen 193.50 G Oggersgeimer Spinnerei 5—— ranerei 109.50 0 Pfälz, Nähm. u. Jahrräderf 79.— 0 Elefantenbräu Rühl, Worms 106. G Portl.⸗Cementwk. Heſdelberg 140.— Hrauerel Ganter, Frelbug 109. G Vereinig. Jrelburger Zlegelhb. 180.— 88 Kleinlein, Heldelber 148.— G Vereln Speyerer Mee* 8 Fae ae e 101.— ell eIeN Waldho 222.— udwigshafener Brauetei—.— uckerfabrik 9 005 81.— Mannh. Aktienbrauerei 168.— 0 uckerraffinerie Mannheim 55.— Mannheimer Effektenbörſe vom 9. Aug. D erkehr +* bleibt anhaltend ſtill und notirten heute Gutjahr Gbligallonen 10¹ ., Badiſche Brauerei⸗Aktien 154.50 B. Frankfurt a.., 9. Aug.(Effektenbörſe). Anfangseourſe. Kreditaktien 206.20, Staatsbahn 189.20, Lombarden 25,80, Ggypter —.—, 4% ungar. Goldrente 96.10, Gotthardbahn 135.80, Diseonto⸗ Commandit 178.50, Laura 208.50, Gelſenkirchen 185,80, Darmſtädter —.— Handelsgeſellſchaft 145.10. Tendenz: ruhig. 5 Berlin, 9. Aug.(Telegr.) Effektenbörſe, Die Meldungen über die Goldſfendungen aus Amerika, den Vormarſch auf Peking und von zuſtimmenden Aeußerungen der ausländiſchen 17 755 rnennung des Grafen Walderſee wirkten beſſernd, ſo daß Banken höher ein⸗ ſetzten. Auf dem war die Haltung unſicher. Von Bahnen Dortmund⸗Gronauer, Oſtpreußen und Marienburger niedriger, ebenſo Transvaal nachgebend. Die Umſätze blieben auch heute ſehr gering. Die Ermäßigung des Londoner Wechſelkurſes um 1 Pfennig machte keinen Eindruck. Privatdiskont; 4¼ Prozent. 3 Berlin, 9. Aug.(Effektenbörſe.) Anfangskurſe. Kreditaktien 205.90, Staatsbahn—.—, Lombarden 25.20, Diskontocommandit 178.50, Laurahütte 202.80, 174.70, Ruſſiſche Noten—. Schlußcourſe. Ruſſen⸗Noten ept. 216.05, 3½/ Reichsanleihe 94.70, 3% Reichsanleihe 85,40. 4% Heſſen—.—, 8% Heſſen—.—, Italiener 98.10, 1860er Looſe 182.50, Lübeck⸗Büchener 141.—, Marien⸗ burger 72.20, Oſtpreuß. Südbahn 90.—, Stgatsbahn 138.75, Lom⸗ barden 25.20, Canada Paeiſie⸗Bahn—.—, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aktien 148.50, Kreditaktien 206.—, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 144 40, Darmſtädter Bank 181 60, Deutſche Bankaktien 185.70 Disconto⸗Commandit 173.30, Dresdner Bank 145.20, Leipziger Ba 164.—, Berg.⸗Märk. Bank 146.50, Dynamit Truſt 146.50, Bochumer 188.75, Conſolidation 344.25, Dortmunder 93 20, Gelſenkirchener 184.70, Harpener 174.50, Hibernia 194,20, Laurahütte 202.50, Licht⸗ und Krafk⸗Anlage 100.50, Weſteregeln Alkaliw. 202.50, Aſcherslebener Alkali⸗Werke 141.70, Deutſche Steinzeugwerke 282.50, Hanſa Dampf⸗ ſchiff 150.60, Wollkämmerei⸗Aktien—.—, 4% Pf⸗Br. der hein. Weſtf. Bank von 1908 99.60, 3% Sachſen 82.50, Stettiner Vulkan 214.—, Mannheim Rheinau 116.50. 3½ Badiſche St.⸗Obl. 1900 92.80. Privatdiscont: 4½%. London, 9. Auguſt. 6 Reichzanleihe 85 ½, 2% Conſols 98¾, 5 Italiener 91⅛, Griechen 42—, rtugieſen 22¾, Spanier 79½, Türken 22¾, Argentinier 90½ 3 Mexikaner 25¼ 6 Mexikaner 98—, 3½ Rupeen Ottomanbank 11¼, Rio Tinto 56½, Southern Paeiſie 36¼, Chicago Milwaukee 113¼, Denver Pr. 68—, Aachſſen Pr. 71½, Louispille u. Naſhv. 72¾, Northern Pgeiſte Pref⸗ 73—, Union Paeiſte 60¼, Chineſen 86¾, Atchiſon—, ECrie—, Central Paeiſte——, Chartered——. Tendenz: ſtill. London, 9. Aug.(Südafrikaniſche Minen.) Debeers 27¼, Ehartexed 3½, Goldftelds 7½, Randmines 39% Eastrau Tendenz: behauptet. 5 Maunheim, 22. März 1900. 4 Seite. General⸗Anzeiger. Der Lag kürzen Querg 501¹ 0 auf unſerem öffentlich an d (aufunbeſtimn Ind Motoren⸗G48. Bei einer Reviſion der Heiz⸗ und Motorengas⸗Einrich⸗ tungen hat ſich ergeben, daß in zahlzeichen Fällen von den Gas⸗ meſſern für Koch⸗, Heiz⸗ nnd Motoxengas auch Leuchtflammen geſpeiſt wurden, deren Anſchluß dheils überhaupt nicht, theils nicht in der vorhandenen Anzahl eſtattet war. In den meiſten Fällen ſcheinen die Conſumenten durch die die Gaseinrichtungen ausführenden Privatinſtallateure irrig belehrt worden zu ſein, weshalb wir davon abgeſehen haben, wegen mißbräuchlicher Verwendung von Gas im Sinne des 8 19 der„Vertragsbeſtim⸗ mungen für die Abgabe von Gas“ vorzugehen. Zur Vermeidung von Miß⸗ verſtändniſſen machen wir daranf aufmerkſam, daß die Verwendung von Koch⸗, Heiz⸗ und Motenor⸗ gas zu Beleuchtungszwecken nut geſtattet iſt: 1. Zur Speiſung,„einer Flamme zur Beleuchtung des Küchenraumes. Der Anſchluß mehrerer Flammen oder eines Doppelarmes oder von Flammen in ande⸗ ren Räumlichkeiten iſt ver⸗ boten. Als„Küchenraum“ iſt derjenige Raum zu be⸗ trachten, in dem der Koch⸗ Zur aufgeſtellt iſt. 2. Zur Speiſung„einer“ Flamme zur Beleuchtung des Raumes, in dem der Gasmotor aufgeſtellt iſt. Der Anſchluß mehrerer Flammen oder von Doppel⸗ armen iſt auch hier nicht geſtattet. Wir bitten unſere Gasabneh⸗ mer, alle mit dieſen Beſtim⸗ mungen in Wliderſpruch ſtehen⸗ den Beleuchtungseinrichtungen alsbald entfernen oder abändern zu laſſen. 48007 Die Direction der ſtädt. Gas⸗ 1. Waſſerwerke. Zwangs⸗Perſtrigerung Freitag den 10. ds. Mts., Nachmittags 2 uhr gier ich im Pfandlokal Q 4, 8 teb; 60438 1 Fahrrad, 1 größere Parthie Maskengarderobe und Möbel aller Ark im Vollſtreckungswege gegen Baarzahlung öffentlich Derſteigern. Maunnheim, 9. Auguſt 1900. Klaus, Gerichtsvollzieher. Jwangsverſteigerung. Freitag, den 10. Auguſt, Nachm. 2 Uhr werde ſch in q 4 5 gegen baare Nfeuin im Vollſtreckungswege Ifſenklich verſteigern: 60469 Nähmaſchine, 1 Fahrrad, 1 Divan, 1 Seſſel, 7 Bände Brock⸗ haus mit Geſtell. Mannheim, 9. Auguſt 1900. Freimüller, Gerichksvollzieher. Junge Dame mit einigen tauſend Mark Kapital ſucht ein Fl. Geſchäft oder Filiale zu über⸗ nehmen. Off. unter Nr. 60482 au die Exped. ds. Bl. Ganzes Haus oder Billa zu miethen geſucht mit 12—15Wohn⸗Räumen, innere Stadt ausgeſchloſſen, eventuell Kauf, Offert. unter Nr. 60434 an die Expedition ds. Bl. Unbe⸗ dingte Discretion. Kleidermacherin. Lehrmädchen kann ſof. eintreten. Ober, R 4, 7. 60429 Dame findet zur Entbind. freundl. Auf⸗ Rahme in Privat. 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Anguſt, Vormittags punkt 11 Uhr Fest-Concert mit Fahnenweiheakt im Apollo⸗Saale, Abends 6 Uhr daſelbſt: Fest-Bankett. Montag, den 13. Auguſt: Ausflug nach Heidelberg u. Umgebung. Abfahrt Haupt⸗ bahnhof Mittags 1 Uhr 15 Min. Samſtag, den 25. Auguſt, Abends 8 Uhr: Jubiläums⸗Feſt⸗Ball im oberen Saale des Badner Hofes. Näheres durch Rundſchreiben. 59168 Der Feſt⸗Ausſchußz. Deutſche e„ Generalfechtſchule Lahr. Verband Maunheim. das n 2952 22 5 5 Wie alljährlich veranſtalten wir catrtz auch in dieſem Jahre wieder zu Gunſten desgeichswaſſenhauſes SLahr eine 55853 örtliche Verlooſung von Silber⸗ u. anderen Werth⸗ Gegenſtänden. Die Ziehung findet am Samſtag den 20. Oktober ſtatt, Wir geſtatten uns daher an die verehrl. Einwohnerſchaft die Bitte zu richten, dieſes ern de durch Kauf von Mitgliedskarten pro 1900, welche für die Verloo⸗ ung Gültigkeit haben, kräftig unterſtützen zu wollen. Mitgliedskarten à 50 Pfg. ſind zu haben in der Expedition des Badiſchen General⸗An⸗ zeigers— Maunheimer Tage⸗ blatt, am Zeitungskiosk, bei AUunſeren Mitgliedern, den Herren: W 8.Herzberger, Cig.⸗Holg., B 8,1. Ad. Schnieder, Eig⸗Odlg,0 2,5 Heckel Muſikalien⸗Hdlg, 0 2, 1, Lehmann& Schmidt, 5 — Paſſage—, S. Hochſchwender, Cig.eHolg, R 1, 7 in der Expedition des der Landes⸗Zeitung. Auf je eine Schule— 20 Looſe fällt ſicher ein Gewinn. Mannheim, den 18. Juni 2900. General⸗Anzeigers, Neuen Bad. Der Vorſtand. Sgoklon: Mannkeim-Ludzägspafen. Sountag, den 12. Auguſt 1900: VM. Programm-Tour. Zwingenberga/N. Wolfsſchlucht, Mülben, Oberſcheidenthal, SEduardsthal, Keiibach. Marſchzeit 6 Stunden.— Abfahrt 6 uhr 25 Minuten Mannheim. Proviaut mitnehmen.— Abends ½6 Uhr gemeinſch. Eſſen in Eberbach z. Krone 5(Poſt) à M..70. Fahrpreis⸗Ermäßigung für die Strecken Mannheim⸗Zwingen⸗ berg und Kailbach⸗Eberbach und ſind hiefür die Interimsfahrkar⸗ ten von den Fühtern am Bahnhofe gegen abgezählte M..50 bis 6 Uhr 10 Miſt in Empfang zu nehmen. 60317 Rückſahrt in Eberbach mit.⸗Z. 8 Uhr 10 Min., wofür die Theilnehmer ſelbſt Karten zu löſen haben. Augenehme, durchaus bequeme Höhen⸗ und Waldwanderung. Mannheimer fudervekein„Amioitia“. ee 12. Auguſt, Nachmittags 3 Uhr beginnend, an unſerem Bootshauſe Concert verbunden mit Ainderfeſt, Volksſpirlen u. Janz⸗ Vergvügen, Abends Feuerwerk u. bengaliſche — Beleuchtung ſtatt, wozu wir unſere verehrl. Mitglieder nebſt Familien⸗ angehörigen und Freunden ganz ergebenſt einladen. Näheres durch Rundſchreiben. 59834 Der Vorſtand nnr Zur gefl. Beachtung!! 55 Die Romane 5 85„Auf Grünweide“, 0 5„Theaterblut“, 1 Nach zwanzig Jahren“(3 i ſind nunmehr fertig geſtellt, und bitten wir dieſelben gegen Rückgabe des Scheines bald 60 ich gefl. in Empfang zu nehmen. 0 15 Die Expedition 5 des„General⸗Qnzeigers.“ nnn Jede, selbst die schlechteste .. wird in 2·3 Wochen vorbessert. e Kuswärtige können den Unter- richt in wenigen Tagenbeenden; auch briefl. Deutsch. Lat., Rond. Ausführl. Prospekt gratis. Taverne F. Pousset Houlevard des Italiens Tpfeplenswerthes Hestaant Ausgezeichnete Küche. Prima Weine. Vorziigliches Bier. 59509 %ù́nn RNRIS 000 Gland Hotel Terminus RBue St. Lazare in unmittelbarer Nähe des Westbahnhofs (Versailles, St. Cloud, Rouen, Hävre, Normandie et Bretagne) 59506 Haus ersten Ranges 500 Zimmer. Eleotrisches Licht, Vorzügliche Küche und Weine. Deeeeeeeee 265 Geſchäſts⸗Eröffuung. 85 Nach langjähriger Thätigkeit in erſten Geſchäften! des In⸗ und Auslandes, habe ich mich hier in 1, 2, duns als Tapezier u. 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