1 Telegramm⸗Adreſſe: Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter r. 2958. (Badiſche Volkszeitung.) 8 555 * Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 8 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. E 6, 2 Nannheimer Jo Telephon: Redaktion: Nr. 377.(110. Jahrgang.) Erxpedition: Nr. 218. Druckerei: Nr. 341. der Stadt Mannheim und Umgebung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Irual. Verantwortlich für Politik! Dr. Paul Harms, für Theater, Kunſt u. Feuilleton: Dr. Friedrich Walter, für den lokalen und prov. Theil: J..: Karl Apfel, für den Inſeratentheil: Karl Apfel, Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei,(Erſte Mannheimer Typograph. Anſtalt.) (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen (Mannheimer Volksblatt.) Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Maunheim. E 6, 2 —— Nr. 371. Montag, 13. Auguſt 1900. (Abendblatt.) Die Verſchwörung in Prätoria. Man ſchreibt uns aus London, 11. Aug.: Die neueſte Senſationsnachricht vom Kriegsſchauplatze in Südafrika beſteht in der Privatmeldung von einer großen Verſchwörung gegen Lord Roberts und ſeine Offiziere in Pretoria, wofür aller⸗ dings bis zur Stunde noch jede offizielle Beſtätigung fehlt. Es ſoll der beſonderen Wachſamkeit der neuen engliſchen Pretoria⸗ Polizei unter der Leitung des Majors Maxſe gelungen ſein, am dergangenen Donnerſtag— wie es heißt, im letzten Augenblicke — das gewagte Komplott aufzudecken und dadurch unabſehbares Unheil zu verhüten. Was an der ganzen Affaire wahr iſt, muß noch aufgeklärt werden; vorläufig telgraphiren die verſchiedenen Kriegskorreſpondenten der Londoner Blätter die widerſprechend⸗ ſten Meldungen und Einzelheiten, ſodaß ein klares Bild über die „fürchterliche Verſchwörung“ im Augenblick noch nicht zu er⸗ langen iſt. Es ſoll angeblich die Idee der Verſchwörer geweſen ſein, ſich des Feldmarſchall Roberts mit Gewalt zu bemächtigen und ihn in dem Dunkel der Nacht nordwärts zu transportiren, bis er in die Hände des Generals Botha geliefert werden könnte. Es ſollen regelmäßige Beziehungen zwiſchen den Verſchwörern und anderen Buren außerhalb der Hauptſtadt beſtanden haben, die daraufhin zielten, die Perſon des engliſchen Oberkommandirenden ſozuſagen von Etappe zu Etappe weiter zu befördern und auf dieſe Weiſe die höchſte Geſchwindigkeit in der Entführung zu ent⸗ wickeln, ſodaß der Streich hätte gelingen und Roberts im Lager der Buren untergebracht ſein können, bevor man in Pretoria eine Ahnung von ſeiner Abweſenheit gehabt hätte. Weitere Einzel⸗ heiten gehen dahin, daß die nur 15 Betheiligte zählende Ver⸗ ſchwörerbande die Abſicht hatte, in der weſtlichen Vorſtadt von Pretoria einen großen Häuſerblock in Brand zu ſtecken, in der Hoffnung, daß dann die engliſchen Truppen in dieſem Stadtviertel konzentrirt werden würden(2) um das Jeuer zu löſchen. In der allgemeinen Verwirrung wollten dann die Verſchworenen in die Häufer der höheren Offiziere eindringen und ſie ermorden. Andere Verſchwörer ſollten in der Zwiſchenzeit ſich der Perſon des Lord Roberts bemächtigen und ihn in der bereits angegebenen Weiſe aus der Stadt entführen. So ſoll Alles auf das Sorgfältigſte vorbereitel geweſen ſein, bis Ves der angeblichen großen Wachſamkeit und Geſchicklichkeit des engliſchen Polizeioffiziers gelang, das ſenſationelle Komplott aufzudecken und ſeine Ausführung zu verhindern. Viel Glaub⸗ würdigkeit verdienen alle dieſe Meldungen nicht, zumal es nicht recht verſtändlich iſt, wie 15 Verſchwörer alle die außerordentlich ſchwierigen und nahezu unmöglichen Einzelheiten des Planes auszuführen im Stande geweſen ſein ſollen. Natürlich ſind ſämmkliche Betheiligte an dem Komplott ver⸗ haftet worden und ſollen auch bereits einer nach dem anderen ein offenes Geſtändniß abgelegt haben. Auf jeden Fall bleibt es merkwürdig, daß Roberts die Sache nicht für wichtig genug halten ſoll, um ſie zum Gegenſtande einer offiziellen Depeſche zu machen. Die Folge der ganzen Affaire iſt vorläufig, daß die engliſche Preſſe aller Schattirungen aufs Neue in hellem Zorne rückſichtsloſere Maßregeln gegen die Buren empfiehlt und von der angeblich bisher ausgeübten Politik der Verſöh⸗ nung und der nachſichtigen Güte abräth. Das iſt überhaupt der langen Rede kurzer Sinn; die Buren werden für den bri⸗ tiſchen Geſchmack noch lange nicht brutal genug behandelt. 22: Ä7T7Tf00ß0 KKTTTT0TT..— berichten die hier eingetroffenen amerikaniſchen Zeitungen vom 31. Juli: Paterſon iſt mit ſeinen zahlreichen Fabriken ſchon ſeit längerer Zeit als Sammelplatz der Anarchiſten aller Nationen be⸗ kannt geweſen, und Männer, welche von der Thätigkeit der Anarchiſten Kenntniß haben, erklären, daß ſie in keiner Stadt der Ver. Staaten, etwa Chicago ausgenommen, mehr Anarchiſten zu finden ſind als eben in Paterſon. Hier waren ſie zu einer Zeit eine Macht. Jeder Strike bot ihnen Gelegenheit, Propaganda für ihre extremen Anſichten zu machen; ſie hetzten unter den Ar⸗ beitern und waren die direkte Urſache vieler Ausſtände, darunter namentlich des großen Ausſtandes in der Seidenbranche vor drei Jahren, durch welchen viele Seidenfabrikanten ſich veranlaßt ſahen, die Stadt zu verlaſſen und in anderen Theilen des Landes Fabriken zu eröffnen. Der Stadt Paterſon wurde dadurch ein ſchwerer Schlag zugefügt. Der Umſtand, daß die Anarchiſten bei dieſen und anderen Ausſtänden ihre Hände im Spiele hatten, war auch aus den wiederholten Verſuchen, Fabrik⸗Etabliſſements mittelſt Dynamit zu zerſtören, erſichtlich. Dieſe Verſuche wurden zwar in den meiſten Fällen vereitelt, doch hatte dies ein der⸗ artiges Gefühl der Unſicherheit hervorgerufen, daß biele Fabri⸗ kanten es vorzogen, der Stadt den Rücken zu kehren. Eine Folge davon war ein Niedergang der Löhne. Die neuen Fabriken wurden zur Mehrzahl in Landdiſtrikten eröffnet, wo die Fabri⸗ kanten niedrigere Löhne bezahlen konnten, und die Fabrikanten in Paterſon wieder ſahen ſich der Konkurrenz mit dieſen Fabriken halber genöthigt, ihren Arbeitern ebenfalls niedrigere Löhne aus⸗ zuzahlen als vorher, ſodaß die Seidenarbeiter in Paterſon nicht mehr ſo lohnenden Verdienſt haben wie in früheren Jahren. Die ttalienjſche Kolonie Paterſon's liegt in dem von Straight, Maine und Morton Str. begrenzten Stadttheil. Aber dieſes„Klein⸗ Italien“, in Wirklichkeit nur ſehr klein, hat der Polizei ſchon mehr zu ſchaffen gemacht, als der ganze übrige Theil der Stadt. Mord und Todtſchlag waren dort an der Tagesordnung. Der Königsmörder Bresci war ſeit mehr als einem Jahre in Paterſon und arbeitete in Hamil und Booth's Seidenſpinnerei. Er war ein intimer Freund des zuerſt zum Königsmörder aus⸗ erſehenen Sperando. In ſeinem Benehmen trug Bresci nichts Auffälliges zur Schau. Er war ſtets ruhig und gelaſſen und ſeine Mitarbeiter der Seidenſpinnerei erklären, daß ſie Bresci für Alles eher als einen Meuchelmörder gehalten hätten. Er war verſchloſſen, ſprach nur wenig und arbeitete fleißig. Wenn es einen Strike gab, ſo verhielt Bresci ſich ebenfalls ruhig; er trat mit den Anderen aus, ſpielte aber bei ſolchen Gelegenheiten niemals eine Rolle. Jeden Samſtag Abend, wenn der Feier⸗ abend gekommen war, verließ er die Stadt und begab ſich nach Hoboken, wo ſeine Frau und ſein Töchterchen wohnten. Am Montag kam er zur Arbeit wieder nach Paterſon. Deutſches Reich. * Berlin, 12. Aug.(Zur Seepredigt des Kai⸗ ſers) ſchreibt die Deutſche Warte: Unſere Mittheilung, daß die Seepredigt ebenſowenig vom Kaiſer ſelbſt verfaßt worden ſei, wie alle die religiöbſen Betrachtungen, die er ſeit Jahren an Bord ſeiner Yacht zur ſonntäglichen Erbauung vorgeleſen, iſt von vielen Blättern beſtritten worden. Uns liegen heute zwei gedruckte Predigten von dem Hofprediger und Garniſonpfarrer von Pots⸗ Tagesneuigkeiten. — Die chineſiſche Hölle. Der Aufſtand in China verleiht einem chineſiſchen Werke, das vor Kurzem auf Veranlaſſung der „Royal Aſiatic Society“ in engliſcher Sprache veröffentlicht wurde, ein gewiſſes aktuelles Intereſſe: wir meinen die bon dem Reverend Clark herrührende Ueberſetzung der„u⸗Li“ oder„Köſt⸗ lichen Erinnerungen“. Dieſes Werk ſtammt aus dem zehnten Jahrhundert unſerer Zeitrechnung. Es vervollſtändigt die Lehre des Confucius über einen Punkt, den der berühmte Philoſoph im Dunkel gelaſſen hatte: das Schickſal der menſchlichen Seele nach dem Tode des Sünders. Bald nachdem ſie von ihrer irdiſchen Hülle befreit iſt, wird die chineſtſche Seele von Dämonen in Empfang genommen, die, mit einer Sänfte verſehen, den Welten⸗ taum durchziehen. Sie ſetzen die Seele in die Sänfte und fliegen mit größter Eile nach der Hölle, wo ſie auf der Schwelle von dem Gott des Schickſals empfangen werden. Die chineſiſche Hölle iſt in Abtheilungen getheilt. An der Spitze jeder Abtheilung ſteht ein Präſtdent, der von einem zahlreichen Stabe von Beiſitzern, Staatsanwälten und Richtern umgeben iſt. In jeder Abtheilung ürtheilt man über ein ganz beſtimmtes Verbrechen: Mord, Dieb⸗ ſtahl, Gottesläſterung. Die Strafen ſind in jeder Abtheilung ver⸗ ſchieden. Sie beſtehen in Martern jeder Art, welche ewig dauern. Die Lügner werden am ſtrengſten beſtraft: ein grimmiger Dä⸗ mon ſchlägt ſie methodiſch todt zum Ruhme der Wahrheit. Manchmal aber gerathen die Richter in Verlegenheit. Die Seele, deren irdiſche Vergangenheit abgeſchätzt werden muß, hat manch⸗ mal ebenſo gute wie böſe Handlungen vollbracht. In dieſem Falle wird ſie wieder auf die Erde geſchickt, und der Gott des Schickſals gibt ihr verſchiedene Gelegenheiten, Gutes zu thun. Wenn ſie die Gelegenheit nicht benutzt, muß ſie ein ganzes Menſchenleben in einem häßlichen oder kranken Körper berbringen. Die armen Teufel, die an einer unheilbaren Krankheit leiden, gelten in Ching für Unglückliche, die auf dieſe Weiſe eine in einem früheren Da⸗ ſein begangene große Sünde büßen müſſen. Wenn eine Frau auf Erden ſich tadellos aufführt, wird ſie noch einmal als Mann geboren; das iſt eine Rangerhöhung. Nach den chineſiſchen Philo⸗ ſophen iſt die Tugend eine Eigenſchaft des männlichen Geſchlechts, während das Verbrechen ein Hauptmerkmal der Frauen iſt. Aber die Philoſophen ſind nicht unfehlbar, ebenſowenig wie die Götter, die ſie nach ihrem Bilde geſchaffen haben. Die„Ju⸗Li“ erzählen von einem Juſtizirrthum, der einmal in der chineſiſchen Hölle eine furchtbare Aufregung hervorrief: ein tugendhafter Mann, der ſein ganzes Leben dem Kultus der Gerechtigkeit und der Ehre geweiht hatte, wurde durch die Fahrläſſigkeit eines mit der Topographie des gelben Hades nicht ganz vertrauen Dämons den ſchreck⸗ lichſten Strafen unterworfen. Um jede Beſchwerde zu verhüten, geben die Richter der Hölle der Seele, die ihr Urtheil erwartet, eine Taſſe„Vergeſſensthee“ zu trinken, ein wunderbares Getränk, das das Gedächtniß der Seele vollſtändig vernichtet. Der Glaube an den„Vergeſſenskhee“ iſt im himmliſchen Reiche ſehr verbreitet. Die Chineſen beſchuldigen die engliſchen Miſſionare, das Ge⸗ heimniß dieſes Thees zu kennen und ſich deſſelben bei Chineſen, die ſie zu ihrer Religion bekehren wollen, zu bedienen. — Vom Schah in Paris ſchreibt unſer p⸗Korreſpondent: Die Matinee, welche der Präſident der Republik zu Ehren des Schahs und der in Paris anweſenden Beſucher verſchiedener Kongreſſe im Feſtſaale und in den Gärten des Elyſce⸗Palaſtes gab, fiel höchſt gelungen aus. Der glou des Feſtes beſtand in bier Balleten, deren Einübung das Perſonal der Großen Oper wochenlang beſchäftigt hatte: die barbariſchen Tänze, die griechiſchen, die franzöſiſchen des„großen“ Jahrhunderts und die modernen. Mozaffer⸗Eddin, der ſelten lächelt und ſonſt nur im Jardin des Plantes vor den Elefanten und Affen Ueber das Anarchiſtenneſt in Paterſon. dam, J. Keßler, vor, die derſelbe am 15. und 26. Jult d. J in Potsdam an die nach China ausrückenden oſtaſtatiſchen Regi⸗ menter gehalten hat(erſchienen bei Ernſt ied Mittler und Sohn, Königliche Hofbuchhandlung). Bei längere Stellen, die ganz identiſch ſi predigt des Kaiſers“, die, wie oben ſ„am 29. Juli gehalten worden iſt. Es kann wohl kei heifel mehr unter⸗ liegen, daß Hofprediger Keßler auch der Verfaſſer dieſer See⸗ predigt iſt. 48 Vom Ausſtand in Hamburg. In der Werftarbeiterbewegung iſt Ende voriger Woche eine Wendung zum Schlimmeren eingetreten. Der Kampf zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern droht eine Schärfe anzunehmen, als deren Folge eine allgemeine Arbeitseinſtellung aller im Hafen beſchäftigten Handwerker und Tagarbeiter zu befürchten iſt, wie wir ſie hier bor einigen Jahren zum Schaden beider Parteien ſchon einmal hatten, falls nicht durch rechtzeitige Vermittelung von unbetheiligter und angeſehener Seite einer Ueberhand⸗ nehmung der allgemeinen Verbitterung ſchleunigſt Einhalt gethan wird. Nur auf dieſem Wege ſcheint es möglich, einen Kampf bis zum Aeußerſten, wie er ſich anzubahnen ſcheint, noch in letzler Stunde zu verhindern. Wer in ſolchem Kampf ſchließlich unter⸗ liegen wird, iſt bei der augenbulicklichen Leere der Streikkaſſen freilich vorherzuſehen. Es werden wieder die Arbeiter ſein, aber der Sieg der Werftbeſitzer und der übrigen allmählich mit in den Streik hineingezogenen Geſchäftsleute wird ſo koſtſpielig werden, daß er für Manchen von ihnen gleichbedeutend mit völligem Ruin werden kann. „Die unheilvolle Verſchärfung der Lage, ſo wird der Tgl. Roſch. aus Hamburg berichtet, iſt durch einen Erlaß des Arbeit⸗ geberverbandes an die Vereinigung der Stauer hervorgerufen, worin die Letzteren aufgefordert werden, den ausgeſperrten Werftarbeitern ſo lange keine Arbeit in ihren Betrieben zu geben, (vorzugsweiſe den Nietern ſowie den infolge des Nieterſtreils ausgeſperrten anderen Mannſchaften) beſtehenden Zwiſtigkeften beigelegt ſind. Der Arbeitgeberverband, im Vertrauen auf den augenblicklichen Mangel eines ausreichenden Streikfonds, will den ausgeſperrten, wie den ſtreikenden Werftarbeitern den Weg zur zeitweiligen Ergreifung eines anderen Erwerbs abſchneiden, um die bis jetzt noch nicht in die Bewegung hineingeriſſenen Leute von einer Betheiligung am Ausſtande abzuſchrecken und hofft mit Hilfe der Stauerfirmen die feiernden Arbeiter durch die alsbald an ſie herantretende Noth zur bedingungsloſen Unterwerfung zu zwingen. Es iſt natürlich, daß die den Nietern zu Liebe mit ihren Arbeitgebern in Zwiſt gerathenen Werftarbeiter ſo hbald ſoie möglich irgend eine andere Arbeitsgelegenheit ſuchen müſſen, da die Wenigſten über Erſparniſſe zu gebieten haben und auf dauernde Unterſtützungen aus den Verbandskaſſen nicht rechnen können. Das Nächſtliegende iſt nun für ſte, irgendwo an der Waterkante nach einem Verdienſt auszuſchauen und ſich als Schauerleute beim Laden und Löſchen der Schiffe einſtellen zu laſſen. Der Erlaß des Arbeitgeberverbandes an die Stauer, die dem Befehl wohl oder übel werden nachkommen müſſen, iſt für die Arbeiterſchaft demnach von ſehr ſchwerwiegender Bedeutung. Mindeſtens aber halten die auf ihrem Standpunkt beharrenden und ſich auch wohl im Rechte fühlenden Ausgeſperrten den Schritt ẽ:—— Verſtändniß bezeugt haben ſoll, war enkzückt über die Tanz⸗ künſte und ließ der„Barbarin“ Frl. Hirſch, wie einigen leben⸗ digen Tomagra⸗Figürchen und gepuderten Marquiſen, auch der „modernen“ Tänzerin Zambelli ſeinen lebhaften Beifall aus⸗ drücken. Des Abends fand ſich Seine Majeſtät noch zu dem Nachtfeſte auf der Seine ein, das er vom Kongreßpalaſte aus ſchauen konnte. Der Abend war regenlos, faſt ein Wunder nach dem naſſen Tage, und der Anblick der Seine mit den beflaggten, bekränzten und bunt illuminirten Schiffen feenhaft. Vorher hatte ſich Mozaffer⸗Eddin nach dem Marsfelde begeben und dort von einer Terraſſe aus die Illumination des Chateau'Cau, aller Paläſte, die ſich nach der Seine hinziehen, des Eiffel⸗Thurmes und des Trocadero⸗Halbrunds, vor dem ſich der Waſſerfall in allen Farben des Regenbogens ergoß, bewundert. Er ſoll auch ſein Erſtaunen über die unermeßliche Menſchenmenge, die ſich Kopf an Kopf drängte, ausgedrückt haben. Sie war in der That überall, wo ein Schauſpiel lockte, größer als je ſeit Beginn der diesjährigen Weltausſtellung, und ſo kam es denn auch an ver⸗ ſchiedenen Stellen, namentlich auf den Brücken zu furchtbaren Stauungen, die mehr als einen Unfall verurſacht haben dürften. Samſtag Vormittag begleitete der Präſtdent der Republik den Schah nach dem Nordbahnhofe, von wo aus ein Exkrazug den perſiſchen Monarchen und ſein Gefolge nach Belgien führte. Der Weg ging zur großen Unzufriedenheit der Anwohner der Rue Lafayette abermals durch die Rue Maubeuge, wo der Verkehr geringer iſt. — Die Fleiſchkammer der ganzen Welt iſt Chicago. Als die ruſſiſche Regierung vor einigen Wochen einer der großen Chicagder Schlachthausfirmen eine Depeſche ſandte, mit der An⸗ frage, wann fünf Waggonladungen gepöckeltes Rind⸗ und Schweinefleiſch abgeſchickt werden könnten, gab der Chef der Fitma einfach einen Befehl und diktirte dann eine Antwort an 1 als nicht die zwiſchen den Werftbeſitzern und deren Angeſtellten Mannheim, 13. Auguſt. 2. Beſte! 85 General Anzeiger. rbeitgeber für ungerecht und betrachten ihn als einen Beweis itigkeit deſſelben in Euroßg in berleumderiſcher Weiſe wohl die] Kopf förmlich zufammengedrückt wurden. deren Abſicht, die Arbeiterſchaft nach hkeit zu chikg⸗ ſchwerſten Anklagen von Hoch⸗ und Landesverrath konſtruirt— und ſofort ein. nur den Trotz d hung des ber fordert ides er⸗ unmöglich machen würde. Aber man ſollte, wenn man ſich auch noch ſo ſehr im Recht und zugleich im Beſitze der Macht fühlt, die Klugheit nicht ſo weit außer Acht laſſen, daß man von nherein jede Möglich⸗ keit zu friedlicher Einigung mit dem Gegner— der von Rechts ermäßig ſchroffes Vor⸗ wegen Verbündeter ſein ſollte— durch 1 gehen abſchneidet. Deßhalb war auch die vom Verbande der Eiſeninduſtriellen in Hamburg vor drei Tagen abgegebene Er⸗ klärung,„nicht mit Deputirten der Werftarbeiter⸗Organiſation verhandeln zu wollen“, unſeres E deſtens kein Zeichen 0 be. Unter allen perſonen aus prinzipiellen Gründen ausſchließen, ſondern im Gegentheil, jede Gelegenheit, Frieden zu ſchaffen, mit Freuden ergreifen. Der Hafenarbeiter⸗ hat genügſam gezeigt, welches Elend ſtreik des Winters 18966 eine langandauernde Arbeitseinſtellung für weiteſte Volksſchichten hervorzurufen im Stande iſt. Noch heute ſind in Hamburg die Folgen jener Zeit zu ſpüren.“ Der Aufruhr in Ching. Graf Walderſee weilte am Freitag längere Zeit im„Offizier⸗Verein“, den er aus⸗ ſchließlich mit der Herſtellung ſeiner geſammten Tropenaus⸗ rüſtung betraut hat. Die Uniform, welche dem Feldmarſchall bvom Kaiſerverliehen wurde, iſt dieſelbe, die der Kaiſer für ſich ſelbſt gelegentlich der Paläſtina⸗Reiſe angeordnet hatte. Sie weiſt im Unterſchiede zu der gewöhnlichen Tropenuniform die Stickerei und die Fangſchnüre der Generaladjutanten auf, Dagu kreten jetzt noch die gekreuzten Feldmarſchallſtäbe auf den Achſelſtücken. Außerdem iſt der Tropenhelm mit den Abzeichen unſerer Generalshelme beſchlagen. Von der ſonſtigen Ausrüſtung für China wird noch berichtet, baß die elektriſche Leſelampe Graf Walderſees von äußerſt handlicher Form iſt und aus einer weißen Glasbirne ein recht gutes Licht gibt, welches zehn Stunden Brennzeit hat. Iſt dieſe verſtrichen, ſo wird die Lampe durch Einſchaltung der mitgenommenen Reſerve⸗ Trocken⸗Elemente, die ihrer beguemen Form wegen ohne Schwierigkeit in großer A mitgeführt werden können, ſofort wieder in Funk⸗ tion geſetzt. ei ſei erwähnt, daß eine ähnliche elektriſche Lampe, ind grünes Licht gibt, zum Aufſchrauben Kavallerie eingerichtet iſt und zu ten Zeichenſprache verwendet werden ſoll. iſtung wird Koffer aus beſtgearbeitetem Eiſenblech ber⸗ packt, das einzige Material, das vor zaßlloſen Inſekten Oſtaſiens wirklich ſchützt. Für Feldbett und Zelt iſt ein beſonderer, ebenſolcher Koffer beſtimmt. Die geſammte Ausrüſtung nimmt einen verhältniß⸗ mäßig ſehr geringen Raum ein. Ueber die Koſten der Ching⸗Expedition werden in einem Berliner Briefe der N. 3. 3 zum erſten Male Vermuthungen geäußert: Man kann kechſten, daß die jetzt bilen 23,000 Mann einſchließlich der üſtung n werden; der[dung begriffene Truppen⸗ 1 wohl etwas billiger ſein. Wie und wann dieſe Kriegs⸗ koſten, die ſich mit jedem Monat Kriegsdauer entſprechend ſteigern, von China wieder einkaſſtrt werden können, das weiß borläufig noch Niemand zu ſagen. Deutſchlands Wohlhabenheit iſt ja im letzten Jahrzehnte außerordentlich gewachſen, aber— günſtigen Falles— hundert bis zweihundert Millionen Mark für unſere Feſtſetzung in Oſtaſien auszugeben, iſt ein bitterer Biſſen. Was ungünſtigen Falles die Geſchichte koſten kann, braucht man ſich zunächſt nicht auszumalen. Denn bis Peking wird obiger Menſchen⸗ und Geldaufwand hoffentlich reichen, beſonders wo jetzt auch die andern Mächte mitwirken. Nachher wird ſich ja die Oceupationsfrage aufthun und wie die Verbündeten von den Ehimeſen die Kriegsauslagen erſetzt bekommen oder welche andere Entſchädigungen einzutreiben wären. Ich glaube, die wenigſten Leute in Deutſchland haben ſich bis jetzt ein Bild zu machen ver⸗ ſucht, was die Mobilmachung bereits koſtet und wie der Beginn unſerer Weltpolttik den Staatsſäckel angreifen wird, wenn auch für Ausrüſtungen etc. ſehr viele, vielleicht ſogar die. meiſten der gusgegebenen Millionen zunächſt im Lan de bleiben. Zur Hinrichtung Hſü⸗Tſching⸗Tſchengs, ber früher als Geſandter in Berlin und Rom, in Wien, Peters⸗ burg und Paris gewirkt hat, wird in der der Berliner chine⸗ üſchen Geſandtſchaft naheſtehenden Oſtaſiatiſchen Korreſpondenz hemerkt: War die menſchenfreundliche Stellungnahme Hſüs an und für ſich geeignet, ihn allen Verleumdungen der Fremdenfeinde in Peking Auszuſetzen, ſo muß noch als beſonderer Grund für die ſchreckliche Hinmordung deſſelben angenommen werden, daß der berüchtigtk, offen⸗ bar von dem tödtlichſten Haß gegen Hſü erfüllte Fremdenfreſſer und Oberkommandirende der Kaiſerlichen Truppen Li⸗ping⸗heng, welcher aus ſeinem früheren Amte als Goüverneur von Schantung auf das Drängen Deutſchlands während der Amtsthätigkeit Hſüs in Berlin entfernt worden war, gegen Hſü aus der ganzen diplomatiſchen zweite 1 den Beſteller, die lautete:„Die fünf Waggonladungen ſind unter⸗ wegs.“ Wären 500 Waggonladungen beſtellt worden, ſo hätte die Antwort wahrſcheinlich denſelben Wortlaut gehabt. Die 75 großen Schlachthäuſer in den Stock⸗Yards fabriziren unter ge⸗ wöhnlichen Umſtänden täglich Proviſtonen genug, um 32 Millſo⸗ nen Menſchen zu ernähren. Wenn ſie Ueberzeit arbeiten, können die Chicagoer Packer Suppe, Roaſtbeef, Schweine⸗ und Hammel⸗ fleiſch für 75 Millionen Soldaten beſorgen. Chicago iſt nicht nur im Stande, binnen wenigen Stunden jede Beſtellung von Proyiſionen zu erledigen, ſondern iſt auch die einzige Stadt der Welt, deren Anlagen ihr die Uebernahme derartig gewaltiger Lieferungen geſtatten. — Ein Widder mit künſtlichem Gebiß. Das„Liverpool Journal of Commerce“ läßt ſich aus Sydney berichten, daß ein iin Hargreaves mit gutem Erfolg Zahnheilkunſt bei Schafen berſucht hat. Er hatte einen werthvollen amerikaniſchen Widder, dem es ſchwer wurde, ſein Futter zu zerbeißen, da ihm die Zähne gusgefallen waren. Es wurden ihm künſtliche Zähne eingeſetzt(), und ſeifdem nimmt er ſein Futter mit großem Wohlbehagen zu ſich. Man glaubt, daß dies das erſte derartige Experiment in der Kolonie Neu⸗Südwales(und auch wohl anderwärts) iſt. daraufhin einen kaiſerlichen Befehl erſchlichen oder erzwungen hat, um durch die ſchrecklichſte Hinrichtungsart, welche das chineſiſche Straf⸗ geſetz vorſchreibt, an Hſü die furchkbarſte Rache zu üben. Hſü hat nämlich während einer nahezu elfjährigen, ebenſo ehrenvollen wie erfolgreichen diplomatiſchen Thätigkeit in Europa an einer ganzen Reihe hochwichtiger Staatsverträge Chinas mit mehreren der Ver⸗ tragsmächte mitgewirkt, bei welchen er beglaubigt war. Dieſe Wirk⸗ ſamkeit Hſüs begann bereits 1884⸗85 bei ſei Ernennung zum Nach⸗ folger des„Marquis für Paris mit der Vereinbarung des end⸗ gültigen Friedensvertrages Frankreichs mit Ching über Tongking und fand ihren ſehr bedeutſamen Abſchluß mit der Mitwirkung Hſüs als Berlin⸗St. Petersburger Geſandter bei den Verträgen zwiſchen Deufſchland und China über Kiautſchou und zwiſchen Rußland und Ching über die große ruſſiſch⸗chineſiſche Anleihe, über Port Arthur, Talienwan und den ruſſtſch⸗mandſchuriſchen Eiſenbahnbau. Unter den jetzigen Verhältniſſen wird es Li⸗ping⸗heng nicht ſchwer geworden ſein, den unglücklichen Hſü wegen ſeiner pflichtſchuldigen Mitwirkung an jenen Staatsverträgen als den Sündenbock hervorzuzerren, der an Allem ſchuld ſei, der das Land an Deutſchland und Rußland ver⸗ kauft und verrathen habe und demgemäß der ſchwerſten Strafe zu verfallen habe,— barſte Rache um ſo an ſeinem unglücklichen Opfer die furcht⸗ zu nehmen. Aus Stadt und Land. Mannheim, 13. Auguſt 1900. * Ein neues Telegramm⸗Formular hat das Reichspoſtamt verſuchsweiſe zur Einführung gebracht. Es iſt bereits bei den Tele⸗ graphenämtern von Berlin, Breslau und mehreren anderen Städten in Gebrauch. Für das Publikum bringt das neue Auskunfts⸗For⸗ mular die vielfach gewünſchte Neuerung, daß an der zuſammen⸗ gefalteten Depeſche von gußen Ort und Zeit der Aufgabe des Tele⸗ gramms zu leſen ſind. Für den inneren Dienſtbetrieb bringt das neue Formular weſentliche Vereinfachungen und durchaus eine Be⸗ An der rechten Seite des Formulars ſchleunigung der Abfertigung. befindet ſich ein abtrennbarer Abſchnitt. Dort trägt der Aufnahme⸗ beamte die nöthigen dienſtlichen Vermerke ein. Der Abſchnitt wird abgetrennt und erſpart weitere Buchungen. Auch der Name, der Abgang und die Rückkehr des Boten können auf dem Abſchniti ver⸗ merkt werden, ſodaß die Vermerke im Botenbuch ebenfalls wegfallen. Eine„Maßiregelung“. In Langenſchwalbach erſcheint der „Aapbote“. Die Redaffion dieſes Blattes erhielt dieſer Tage ein Eingeſandt“, das ſich mit dem dortigen Waſſerwerk beſchüftigte. Die Waſſerwerksverwaltung hatte von dieſem„Eingeſandt“ Kennkniß be⸗ kommen und der Adjunkt, welcher das Unternehmen leitete, drohte dem Blatte, er werde ihm das Waſſer zum Betrieb der Gasmotore ab⸗ ſperren, wenn das„Eingeſandt“ Aufnahme finde. Dies geſchah denn auch in der That, um zu verhindern, daß das betreffende Blatt er⸗ ſcheine. Die Herausgeber halfen ſich ſelbſt, indem ſie das Waſſerrohr gewaltſam öffneten. Eine derartige„Maßregelung“! der Preſſe dürfte wohl noch wicht dageweſen ſein und ſie dürfte wohl dem betreffenden Beamten ohne Zweſfel noch recht theuer zu ſtehen kommen. * Ueber die Verwendung deutſcher landwirthſchaftlicher Maſchinen in Südrußlandd hebt die deutſche Landwirthſchafts⸗ Geſellſchaft aus dem Bericht des landwirthſchaftlichen Sachverſtän⸗ digen Folgendes hervor: Der geſchäftliche Mittelpunkt für die ſävoſt⸗ ruſſtſchen umfagnreichen Kaukaſusländerejen iſt Roſtoff am' Don. Auch das Geſchäft in landwirthſchaftlichen Maſchinen nimmt einen von Jahr zu Jahr ſteigenden Umfang an. Pflüge und Mehrſchare etzen ſich flott ab. Die Arbeiterberhältniſſe machen die bedeutende achfrage nach Mähmaſchinen, vor Allem Selbſtbindern, erklärlich, ſodaß die amerikaniſchen Fabrikanten einen ſtändig vergrößerten Ab⸗ ſatz finden. Die jetzt erfolgte Einrichtung einer Zweigſtelle der Lanz! ſchen Werke aus Mannheim in Roſtoff wird freudig begrüßt. Mögen alle anderen Werke auf dem Wege, den amerika⸗ niſchen Wettbewerb aus dem Felde zu ſchlagen, nachfolgen. * Die diesjährige Generalverſammlung des Evange⸗ liſchen Bundes wird vom 1. bis 4. Oktober in Halberſtadt abge⸗ halten. Feſtprediger iſt Generalſuperintendent Vieregge. Vorträge halten Superintendent Meyer(Zwickau) und Peter Roſegger(Graz). Roſegger wird über das hochaktuelle und aus dieſem Grunde beſonders intereſſante Thema:„Die religiöſe Bewegung in den öſterreichiſchen ee ſprechen. Einen weiteren Vortrag hält Profeſſor Sell (Bonn). * Ueber die Errichtung einer Auskunftsſtelle für den guswärtigen Handel in Deutſchland wind gegenwärtig vom deutſchen Handelstag bei ſeinen Mitgliedern eine Umfrage ver⸗ anſtaltet. Als Zweck einer ſolchen Reichshandelsſtelle iſt gedacht, den Gewerbetreibenden Auskunft zu geben über Dasjenige, was ſie zur Anbahnung, Erhaltung und Erweiterung geſchäftlicher Beziehungen mit dem Ausland wiſſen müſſen. Zu dieſem Zwecke ſollen geſammelt und für Nachfragen zur Verfügung gehalten werden Auskünfte über ausländiſche Geſetze, Verordnungen und dergl. betr. Zollweſen, Ge⸗ werbe⸗ und Handelsrecht, Patent⸗̃᷑, Muſter⸗ und Zeichenſchutz, Steuern u.., für den Handel wichtige Statiſtiken, Auskünfte über Beförderungswege und Frachten, Länder und Orte für den Bezug und Abſatz, auch Marktberichte u. ſ.., über Perſonen und Firmen für Bezug und Abſatz, Rechtsanwälte. Die Fragen an die Milglieder des Handelstages lauten in erſter Linie, ob die Errſchtung einer derartigen Auskunftsſtelle erſtrebenswerth ſei. Ferner ſollen die Handels⸗ kammern darüber Auskunft geben, wie hoch die Zahl der Gewerbe⸗ treibenden in ihrem Bezirk zu ſchätzen ſei, die Jahresbeiträge für die Auskunftsſtelle entrichten würden, wenn dieſe auf 100% und wenn ſie auf 50 bemeſſen würden, und welche Beiträge die Handelstags⸗ mitglieder ſelbſt leiſten würden. *Zeichen der Echtheit des Honigs. Bleibt nach Miſchung des Honigs mit der dreifachen Portion Spiritus oder Branntwein und nach Aufſchüttelung kein ſchleimiger Satz im Glaſe, ſo iſt der Honig echt. Das Vorhandenſein ſolchen Satzes läßt dagegen mit Sicherheit auf mit Shrup, Zuckerwaſſer oder anderen Surrogaten chließen. * Die Capelle Schwörer war es, welche bei dem Sommerfeſt der Amicitia den muſikaliſchen Dheil ausführte, nicht, wie irrthümlich berichtet, die Petermann'ſche Capelle. Aus dem Grofherzogthum. [J Schwetzingen, 13. März. Ein ſchönes und würdiges Feſt feierte am Samſtag Abend der hieſige Kriegerverein in den Lokalitäten des„Wilden Mann“. Es galt der 30jährigen Er⸗ innerungsfeier des Feldzuges 1870⸗71. Nachdem das neue Schwetzinger Stadtorcheſter das Feſt unter herrlichen Klängen einge⸗ leitet hatte, hielt der 1. Vorſſtzende, Herr Farrenkopf, in kerniger Sprache die Feſtrede, in welcher er den ganzen Verlauf der Schlacht bei Wörth ſchilderte. Zum Schluß brachte derſelbe ein dreifaches Hurrah auf unſeren Kaiſer, Landesfürſt und das Reich aus. Alsdann nahm Herr prakt. Arzt Dr. Werner das Wort und legte in be⸗ wegten Worten die Bedeutung des Feſtes dar. Sein Hoch galt dem deutſchen Heere. Ein brillant abgebranntes Feuerwerk verſchönte die Feier. Den Schluß bildete ein Tänzchen, welches die Veteranen bis in die frühen Morgenſtunden beiſammenhielt. * Sinsheim, 11. Aug. Die unſelige Gepflogenheit mancher Fuhrleute, ſich auf die Deichſelgabel zu ſetzen, hat dem hieſigen Land⸗ wirkh Karl Götz ein unerwartet raſches Ende bereitet. Derſelbe befand ſich mit ſeinem beladenen Erntewagen auf der Heimfahrt; beim Ueberſchreiten der Bahngeleiſe am Uebergang fiel er infolge der Er⸗ ſchütterung des Wagens von ſeinem gefährlichen Sitz herab und ge⸗ rielh ſo unglücklich unter das eine Vorderrad, daß ihm Hals und —— 85 Handſchuhsheim, 11. Aug. Die auf berufene Bürgerausſchußſitzung, welche 8 wichtige Punkte zu berathen hatte konnte wegen zu geringer Betheiligung nicht ſtattfinden, da von 60 Bürgerausſchußmitgliedern kaum ein Drittel anweſend war. Die übrigen zwei Drittel waren nämlich in den„Ausſtand“ getreten. Wie das„Hdb..“ nach genau eingezogenen Erkundigungen erfahren hat, ſollen Punkte auf der Tagesordnung geſtanden haben, welche die Mehrzahl der Ausſchußmitglieder im Inkereſſe der Gemeinde nicht gutheißen konnte, und dieſes war denn auch der Grund des Fern⸗ bleibens. * Villingen, 12. Aug nun von den ſchlimmſten gebene Schuß für ſeine Stieftochter tödtlich war. Dieſelbe iſt geſtern Nacht geſtorben. Huber wollte mit dem zweiten Schuß wirklich ſich ſelbſt entleiben, hrachte ſich aber nur auf der rechten Seite des Geſichtz einen Streifſchuß bei. Den Revolper warf er dann weg und ging in der Nacht nach Donaueſchingen, wo er ſich ſelbſt auf der Polizeiwache meldete und feſtgenommen wurde. 3poxt. * Iffezheimer Rennen. Anläßlich der im laufenden Monat bei Iffezheim ſtattfindenden Rennen wird auf den badiſchen Staats⸗ bahnen Fahrpreisermäßigung in der Weiſe bewilligt, daß alle in der Zeit vom 18. bis 26. Auguſt einſchließlich gelöſten einfachen Perſonen⸗ zugsfahrkarten nach Baben, Oos, Raſtatt, Windersdorf und dlenn⸗ platz Iffezheim auch zur Rückfahrt, und zwar bis einſchließlich 27, Auguſt gelten, wenn ſie auf dem Rennplatz mit dem Stempel des Internationalen Clubs verſehen wurden. Bei Benützung von Schnell⸗ zügen ſind Schnellzugszuſchlagtarten und bei Benützung von D⸗Zügen Nach dem Rennplatz Iffezheim werden nur in Baden, Oos, Raſtatt, Ettlingen, Karlsruhe Haupf überdies noch Platzkarten zuzulöſen. hahnhof und Mannheim Fahrkarten ausgegeben. Beſucher der Rennen, welche von anderen Stationen zureiſen und einen Sonderzug nach Rennplatz Iffezheim benützen wollen, haben, falls ſie nicht boß der nachſtehend erwähnten Vergünſtigung der Fahrkartenlöſung ig Karlsruhe Gebrauch machen, zunächſt Fahrkarten bis Oos, Baden oder Raſtatt und erſt da ſolche zum Rennplatz zu löſen. Beſucher det Rennen, welche ſchon in Karlsruhe auf einen Sonderzug nach Renn⸗ platz Iffezheim überzugehen beabſichtigen, können zunächſt eine einfache Karte nach Karlsruhe— welche nach Abſtempelung auf dem Renn⸗ platz ebenfalls zur Rückreiſe benützt werden darf— und in Karlsrußhe ſchon eine Fahrkarte nach Rennplatz Iffezheim löſen. In dieſem Falle müſſen alſo beide Karten zur Abſtempelung auf dem Rennplatz bor⸗ gelegt werden. ruhe—Rennplatz Iffezheim—Raſtatt—Baden—Karlsruhe zum falls abgeſtempelt werden müſſen und dann zur Rückreiſe 27. Auguſt einſchließlich gelten. Reiſende, welche in Raſtatt oher einer nördlich davon gelegenen Station Fahrkarten nach Rennplag Iffezheim gelöſt haben und nach Beendigung der Rennen noch Baden zu beſuchen wünſchen, können zu dem Zweck einfache Fahrkarten Renn⸗ platz Iffezheim—Baden löſen, die, wenn ſie auf dem Rennplatz ab⸗ Der Tod trat nakürlich geſtern Abend ein⸗ Die That des Ingenfeurs Huber iſt n geweſen, indem der von ihm abge⸗ In Karlsruhe und Mannheim werden zu den Sonderzügen nach dem Rennplatz auch Karten für die Fahrt Karls⸗ er⸗ mäßigten Preis von.90% für J. Klaſſe,.70% für II. Klaffe und.70% für III. Klaſſe ausgegeben, die auf dem Rennplatz— 3 un he⸗ Pe we geſtempelt worden ſind, auch zur Rückreiſe von Baden nach Raſtalt berechtigen. Rennplatz Iffezheim und zurück abgefertigt werden. für Hin⸗ und Rückfahrt gemacht werden. Aeueſte Nachrichten und Celegramme. An denjenigen Tagen, an denen Sonderzüge nach Renn⸗ platz Iffezheim verkehren, können auch Kilometerhefteinträge nach Dabei wird aher eine Fahrpreisermäßigung nicht bewilligt und müſſen alſo Eintrüge 2 (Privat⸗Telegramme des„Geueral⸗Anzeigers.““ * Homburg, 12. Aug. 8 Uhr abgereiſt. * Berlin, 13. Aug. adjutanten, Korvettenkapitän Grumme, den erblichen Adel. * Berlin, 18. Aug.(Frkf. Ztg.) Das Begräbniß Liebknechts iſt geſtern unter enormer Betheiligung det Berliner Sozialdemokraten ohne jeden Zwiſchenfall vor ſich ge⸗ gangen. Man ſchätzt die Zahl der Männer, Frauen und Kinder, die daran theilnahmen, auf mehr als 100 000. Drei Stunden lang dauerte der Vorbeimarſch des Zuges, der ſich zum ſtädtiſchen Die Polizei war ſehr ent⸗ ſozialdemokratiſche Abgeordnete folgten dem Leichenwagen, außerdem ſehr zahlreiche Deputationen. In der Leichenhalle ſprach Bebel, am offenen Grabe Singer, Friedhofe in Friedrichsfelde bewegte. gegenkommend. Sämmtliche Auch die Vertreier der ausländiſchen Sozialdemokraten von Paris, Brüſſel und der Schweiz hielten am Grabe Anſprachen. „Paris, 12. Aug. Der„Temps“ meldet; Der Zuſammen ſtoß zwiſchen„Brennus“ und„La Framee“ geſchah bevor die Schiffe auf der Höhe von Trafa Gar ankamen,„Brennus“ führte die Flagge des Geſchwaderchefs Tournier.„La Framee“ ſank ſofort. Nur ein kleiner Theil ihrer 4 Offiziere und 58 Mann zählenden Befatzung wurden gerettet. Es heißt, der Zuſammenſtoß ſei durch die „La Framee“ verſchuldet worden, die auf das Kommando 200 nach links eine Wendung von 20ſ nach rechts ausgeführt hade. * Paris, 13. Aug. Nach einer Mittheilung des Marine⸗ miniſteriums ſoll der Schiffbruch der„Frame“ einem falſchen Manöbver zuzuſchreiben ſein. Die„Frame“ fuhr parallel mit dem „Brennus“, und da der Unterſteuermann ſtatt rechts links und zwar mit ſteigender Geſchwindigkeit fuhr, war die„Frame“ mit dem Bug des„Brennus“ zuſammengeſtoßen und ſo zerſchmettert worden, daß nur 14 auf Deck befindliche Perſonen gerettet wurden. Der„Matin“ meldet, der Zuſammenſtoß ſei nicht allein durch ein falſches Manbver des Unterſteuermanns, ſondern auch durch einen Fehler an der Maſchine verurſacht, welcher die Lenkung des Schiffes unmöglich machte. Brüſſel, 13. Aug. Die bei den Erdarbeiten im Hafen von Brüſſel beſchäftigten Arbeiter ſind in den Ausſtand getreten und verlangen Lohnerhöhung ſowie die Entlaſſung der holländiſchen Arbeiter, denen ſie vorwerfen, zu billig zu arbeiten. *Rom, 13. Aug. König Viktor Emanuel hat, um das Gedächtniß König Humberts zu ehren, 100,000 Lire für die Armen in Rom und 50,000 Lire für die Armen in Turin geſtiftet. 2¹**. Der Aufruhr in China. *Berlin, 12. Aug. Wie Wolff's Tel. Corr. Buregu“ erfährt, werden 2 ruſſiſche Offiziere als militäriſche Ver⸗ treter ſich dem Stabe Walderſees bereits in Genuag an⸗ ſchließen. * Berlin, 12. Aug. Das Kriegsminiſterium theilt über die Fahrt der Truppentransportſchiffe mit:„Sardinia“ und Aachen“ ſind heute früh in Port Said eingetroffen. An Bord iſt Alles wohl. Das Kaiſerpagar iſt Abends Der Kaiſer verlieh dem Flägel verſ dine is pät .8 Nus 4 — Mannheim, 13. Auguſt. General⸗ Anzeiger. erlin, 12. Aug. Der„Germania“ zu Folge ſind im poſtoliſchen Vikariat Südoſt Petſchili, welck anzöſiſchen Jeſuiten berſehen wird, die Patres Finck Gendriſſart, Neveaux, Gerard, Geiſſiger und Kieffer von de Chineſen ermordet worden. Das Vikariat Südoſt *London, 13. Aug. Daß Reuterſche Bureau meldet aus Tientſin vom.: Zwei glaubwürdige Kouriete, welche Peking am 1. verließen, melden, daß die Kaiſerin⸗Wittwe die Geſandtſchaften für einige Tage mit Lebensmitteln berſah. Lipingheng pflanzte nach ſeinem Eintreffen zwei und ſtieß auf den hinteren trümmerte die letzten Wagen. Mannheimer Handelsblatt. Coursplatt der Maunheimer Börſe(Produkten⸗Börſe) 99 Petſchili zählt im Ganzen 50 Miſſionare, von denen ſchon früher] Batterien auf die Stadtmauer und eine bei den Geſandtſchaften, Weizen pfälz 2 e bbette 1 die Patres Iſvoe, Andlauer, Denn und Mangin nebſt 3000 welche zwei Tage hindurch ſchwerem Geſchütz⸗ und Gewehrfeuer norddeutſcher 17.25—17.50 amerik Weißer dßineſiſchen Chriſten getödtet wurden. den wurden. Ein Miſſionar, welcher mit einer Abtheilung]„ ruſſ. Azima 17.25—18.25 Mais amerMixed—.——11.90 J 5„den Verſuch machte, Lebensmi heſorge durde gee⸗ 75 ſi 17.25—18.50—.—— ich.*Köln, 12. Aug. Die Köln. Ztg. meldet aus Paris wachtes e ee e e 55 San— 18 5 da Plata— 45 85. 5 2 15— 2 8——— 0 3 27** vom 12.: Wenn bisher eine Antwort auf die deutſche An⸗* Petersburg. 13. Aug. Auf Befehl des Kai„ Girka 17.50—17.75 Kohlreps, d. neuer—.——28.— 8 5„5 5 Sbuürg, 13. Aug. 2 eſe Kad Taganrog 17.50—18.—[Wicken—.—17.50 2 4 470 7 4 2 27* 1 + 2— 1 7 92 2 75 5 iſt frage wegen des dem Grafen Walder ſee zu übertragenden ſtbiriſche Armeekorps fortan erſtes ſibiriſche„ rumäniſcher 18——18.25Kleeſamen deutſch. J 126.—140.— 5 Oberbefehls noch gicht ertheilt iſt, ſo iſt der Grund der benannt. Gleichzeitig iſt befohlen worden, ein zweites Winter—.——17.75„ II.85.——95.— ſih Verzögerung darin zu ſuchen, daß über dieſe Frage nur im Armeekorps zu bilden, ſowie die Verwaltung einer ſechsten Schützen! 1 1 5 ueuere„ 17 1 287 l 2 8 0 25 5 8 85 5 20„ 2 0 ˖—.——.— 5ts Miniſterrathe und unter Beiſtimmung des augenblicklich von]brigade zu formiren. Aus den zur Verſtärkung der im fernen Oſten„ Walla Walla—.——17.75„Luzerne 84.— 92.— 0 Paris abweſenden Präſidenten Loubet beſchloſſen werdengerirenden Truppen des erſten und zweiten ſibiriſchen Armeekorps be⸗ ⸗ Galſr 115 Du 100 Hfosee 98— 5 9 5 ö 8 5„ Californier—.——.— 5—— 26.— iche lann, und der deshalb, wie wir hören, ſogleich nach der Rückkehr ſtimmten Mannſchaften werden zwei ſibiriſche Armeekorps gebildet.„ La Plata. Leimdi u daß Loubets abgehalten werden ſoll In den Beſtand der ſechsten oſtſibiriſchen Schützenbrigade, welche im] Kernen.—17.50] Rüböl„„—.—65.— IAmurmilitärbezirk gebildet werden ſoll, werden ein zweites, viertes Roggen pfan 25 bei Waggon—.——68.— Paris, Aug. Das Tfungliyamen hat an die und ſechstes oſtſtbiriſches Linienbataillon aufgenommen, die in Regi⸗“ eh 8 Au⸗ Petroleum Jaß franzöſiſche Regierung durch Vermittlung des chineſiſchen Geſandten 410i 11„„ 8 rümäniſcher fr. mit 20% Tara—.—28.50 8 10—n geln eleneng menter zu 2 Bataillonen umgewandelt werden, ſowie im europäiſchen„ norddeutſcher—.———.—[ Am, Petrol. Wagg.—.—22.50 in Paris ein ee t worin es über die 97 urch die Rußland ein 24. Regiment. Außerdem wird im europäiſchen Rußland Gerſ e D..Am. Petrol. in Eiſt. udte ge Füi Hrte B 5 35 8 er f 186.8 rone„„„ fremden Geſandten herbeigeführte Verzöge⸗ für Nikolajewsk am Amur ein Infanteriefeſtungsbataillon formirt] Gerſte, 1 5 änd 10 90 5 95 Fiug e erzent 1580 rung(1) und die Antwort auf das Anerbieten der chineſtſchen und Horthin abgeſchickt„ fe 77 9. Aetrotk: Ar Regierung, ſte unter Eskorte nach Shanghai bringen zu laſſen, klagt.J eee tttenngariſche 18.——18.50 Ruſf. Petrol. Wagg.—.——21.80 ange* Tokio, 10. Aug. Weitere Einzelheiten über den 1 6085 10—.——18.25 Ruſſ. Petrol in Ci⸗ Das Tſunglivamen lehnt die Verantw ort ung für etwaige Kampf bei Peitſang: Am Morgen des 5. Auguſt be⸗ 95 5 rau 5 100 ko neitod gus dieſer Verzögerung entſtehende Zwiſchenfälle a b, und beſteht ſetzten die japaniſchen Truppen zuerſt das Arſenal Bangſaſin He ſicher 7 10 9985 d5 e e 197.— darauf, die europäiſchen Regferungen müßten in ihre Vertreter dringen, und nachher Wangtſchway⸗Tſchapoug, zuletzt Peitſang. Die„ norddeutſcher—.——15.25 um ſie zu veranlaſſen, Peking zu verlaſſen und ſich nach Tientſin zu japaniſchen Abtheilungen ver folgten den Feind, Weizenmehl Nr. 00 0 1 2 8 4 hegeben. Hierauf hat Deleaſſé geantwortet, daß der Befehl, welcher ſich nach verſchiedenen Richtungen zurückzog. Er hatte 28.— 26.— 24.— 23.— 22.— 20— Peking zu verlaſſen, dem franzöſiſchen Geſandten nicht gegeben eine Stärcke von 20000 Mann. Von japaniſcher Seite wurden Roggenmehl Nr. 0) 24.— J) 21.—, 55 0 1 5 aat iere. iefe. Pflicht ſei es, die fremden Geſandten mehr als ſich ſelbſt zu ſchützen. ſekretar ließ dem chineſiſchen Gefandten geſtern Abend die 4 Ler⸗ 3 80 0 1908/ 0 0 05 2— 11 N 8 7— 4„— 1 17 1* or + 781* 7 5 1 Wenn es wahr ſei, daß dieſelben mit der chineſiſchen Regierung die Antwort der amerikaniſchen Regierung auf das Edikt der 15 15 Oblg. Mart 9 55 15 1055 5.„ 10 10 1*2 cdi e 5 35„ Mar 92.80„ 2. 90.70 b größten Schwierigkeiten haben, die Geſandten und ſich ſelbſt gegen die chineſiſchen eichfen zugehen, durch das Li Hang Tſchang zu 9 0 1593 14 9250 9105„Communal] 91.20 b eee 7 05 18 rrie Sperhe N 9 8 0 3/% 0 2 92.75 be Städte⸗ Aufſtändiſchen zu vertheidigen, warum befehle ſie den Truppen nicht, beie d 1 douah wird. In der Antwort werden%/ 8 Hnlehen. vor den internationalen Truppen zu verſchwinden? Die verbündeten die 91 um vom 8. erhobene Forderungen 3 Aadtoſenbeen A. 50 T urden die Straße von Tientſin nach Peking frei machen und wiederholt. ae em wird zentſchieden betont. daß ſo lange er babek. Obügaklonen IMM 98.50 G HVCCCCCC Verhandlungen möglich ſeien, als China ſich dieſen For⸗ z 47J%%%% 0 95— das Werk der Beſchützung das ihnen obliege, zu Ende führen. Die 25 3½ Deutſche Reichsanlelhe 64.00 b3 3u½ Manntheimer Obl. 1885 8. 5 derungen nicht gefügt habe. 91½ 8 94.95 63 315 1888 22.56 0 ⸗ chineſiſche Regierung werde einſehen, daß das einzige Mittel, die be⸗ 30% ne 5 55.55 b6 37 1 18895 92.— 8 bauptete Lauterkeit ihrer Dispoſitionen zu beweiſen und die Verant⸗ 55 3 0 An Fapfels 445 65 eeele S 21 55 wortung zu begrenzen, darin beſtehe, davon abzulaſſen, in dieſer Hin⸗ Das Eiſenbahnunglück in Italien. 90 85.60 6 J% Bab. N f. Wöſchlßf. 101. Sceriafei 1 Dief 125 FF„W„ 43 50 4. Branuerei Kleinteln Heidelb.— T ſicht Schwierigkeiten zu machen. 58 Dieſe Antwort den* Ro m, 13. Aug. Ueber das Eiſenbahnunglück wird Giſendahn⸗Aulehen.% ene a Kabneerds. 1085 l ezineſiſchen Geſanbten zur Uebermittlung an dis chineſtſche Regierung] weiter gemeldet: Wegen des großen Andranges der Reiſenden mußten pfalz,(budw. Max Norb) 99.— 63 40 Seehesee Segehreng 151— „geſandt. geſtern Abend 11 Uhr für die Linie Rom⸗Florenz zwer Züge gebildet 2½„ bezrt e eeee, t* Petersburg, 12. Aug. Der ruſſiſchen Telegraphen⸗werden. Der zweite ging 10 Minuten nach dem erſten ab. In Caſtel Aktien. 5 14 0 agentur wird aus Shanghai vom 12. Auguſt gemeldet, daß Hinbiles mußte der erſte Zug wegen Maſchinenſchadens halten. Der Beanſen. 170 Blalkerel Shue Hrnwinkel 22.— 2500 Mann engliſcher Truppen ohne jegliche Noth⸗ zweite Zug fuhr mit voller Geſchwindigteit auf ihn Sewchedenn Spever doeun 10 8„ Schſeer Se „wendigkeit unerwartet aus Hongkong nach Shanghai abgeſandt auf. Bisher ſind 12 Todte und 40 Verletzte, darunter 15 ſchwer, 5 Schmedgen eer 10 wurden. Die chineſiſchen Behörden empfehlen den Chineſen, ſich feſtgeſtellt worden. Die Trümmer zweier Wagen ſind noch undurch⸗ Pe n 100.—8 18 bolltommen ruhig 3 herhalten, 45 die Engfander 3u ihrer Sicher⸗ ſucht, darunter werden weitere Todte und Verwundete befürchtet. Pſs Spaten. Ebb. Landau 134.50 55 Sorne Sran 180.50 B ſen unkommen. Die preſſe behauptet rückhaltlos daß in Folge 3 ußr 20 Min. früh traf das Königspaar an der Unglücksſtelle iein eent 461. Sfätz. Preßd. u. Sprikſabr. 128. 6 der Vorherrſchaft der britiſchen Intereſſen England die Ruhe in ein Die in und die Großfürſtin Peter kehrten um 4 Uhr nach Südd. Vant 111.— G Trausport 72 92))) eubpeuſſche Vane Junge.,. und Verſicherung. 3 ene zu überwachen habe. 5 dem Quiringl zurück, Der König und der Großfürſt blieben bis 6 Uhr. Eiſenbahnen. Gutjahr⸗Aktien 118. 8 1 1 i 11 5 4 8 2 157 ſchiff 10.— G London, 13. Aug. Wie die„Dailh News“ aus Der König leitete die Rettungsarbeiten. In dem einen Zuge befand ceſche Farbahn aen Lal. en. Paumcherſche 1 d Shanghai vom 11. Auguſt berichtet, erklärte der fran⸗ ſich auch die für die Beiſetzung des Königs Humbert herhergekommene„ Nordbahn 126.— Bab, Nücke U. Mitverſtch. 280.— zöſiſche Generalconſul, er werde, falls Truppen ge⸗ 1935 e 10 ene Heußrenner Strazendahnen 82.— ſfffahrt⸗Aſſecuranz 588.— t wirden 195 87 7 eane Zwecke vor kürkiſche Miſſion, deren Mitglieder unverletzt ſind. Chemiſche 8 Maudee 10 8 5; 1.sG. f. tri 20.25 a imer Verſicherun— *. de Ganberb Rom. 18. Aug. Die Zahl der bei dem Eiſenbahnunglüc in] Babdeaß Kallhe n Eeg 8 8 ikehen erkeefence e. gehen. Einem Telegramm des Standard aus Shanghai vom der Nöhe von Ram 15 pteteg belige 15, d eee, Württ, Transportberſich. 700.— 9 1 10, zu Folge, wurde bei den Unruhen in Patung die Telegraphen⸗ n deun em 05 Sheit Fe daten, 9 Aunſtrie ation niedergebrannt und anderer Schaden angerichtet. Die wundeten iſt noch nicht feſtgeſtellt. Bis jetzt wurden 22 Verwundete Berein dem 0 e 180.— Wie eee 8 55— 80 282 55 171 D— Aeriih 70 8 F. D ſche Me enfabr 70¹ Lumes meldet aus Tientſin vom 3. Auguſt: Nach glaubwürdigen in die Krankenhäuſer nach Rom überführt. Das Königspaar Weſteteneln Wel Sae e e ee, Nachrichten aus Pekinger Quellen wächſt der Einfluß ging in der Nacht noch zu den auf beiden Seiten der Bahnlinie nieder⸗„ Vorzug 104.— G ee 115 —*7 Hunglus, der darauf gerichtet iſt, die Fremden zu retten.— Die gelegten Verwundeten und ſprach ihnen Muth zu. Nach der Abreiſe Branereien. 4 Hüttenbemei Sonneres 185 15 Ames meldet aus Shanghai vom 11. Auguſt: Der briti⸗ der Königin ging der König mit Großfürſt Peter zu den Ber⸗ ia, Aiendterdrenee 189 f Naaun Giln.. Asbeſtfabr, 86. 8 „ſie Seneraleonful gab am 10. Auzuſt ſeinen Amtsgenoſſen die] wundelen. Der Minſſterpräſtdent beſuchte Vormittags die Ber⸗ Sichehen Dentere en 10 0 de Nahm e Boberlde 0 8 bevorſtehende An un ft britiſ ch e T Tru ppen bekannt wundeten. Bei dem Efſenbahnunglück hat der Chef der zu den Trauer⸗ Baatee Güne de 118 8 Baenen fdrge 1 5 und fügte hinzu, die Maßnahme ſei im Allgemeinen Intereſſe feierlichkeiten in Rom gekommenen belgiſchen Miſſion, Generalmajor abeunen demeſerd 148. G Serteen ic verke 92—6 j gede getroffen Di ineſiſche ehörde 4—— 2— 77 5 Hom Mef 1 0 22.— G r. 555 a 1 hätten Buffin, das Bein gebrochen. Seine Schwiegertochter erlitt eine] Nubwigshafene eaneret.— Zuckerſahe Wagbluſel 81.— zugeſtimmt. Die Mittheilung wurde in der Conſulverſammlung letzung am Kopf. Von den beiden Söhnen des Ge 8 1 Mannh. Aktienbrauerei 168.— G Zuckerraffinerſe Mannheim 132. ohne Erörterung aufgenommen, jedoch fällt die Frontveränderung Jengen u Kenf. 72 1 e 5 enere i kur Mannheimer Effektenbörſe vom 13. Aug. An der Aeie f 5 ſi⸗ einer verletzt, der zweite wurde leicht verwundet, ebenſo der Adjutant heutigen Börſe waren Maunheimer Lagerhaus⸗Aktien zu 108 pCt. der Chineſen zeitlich mit der Erklärung des franzöſi⸗ 5 5 11 55 7 des Generals. Alle wurden in das Krankenhaus überführt. Als dererhältlich. Sonſtiges unverändert, ſchen Generalconſuls zuſammen, daß er beabſichtige, König den General unter den Verwundeten erblickte, reichte er ihm Frankfurt a.., 18. Aug.(Effektenbörſe). Anfangseourſe. falls britiſche Truppen gelandet würden, die gleiche Anzahl[ König den elen 5 Kreditaktien 206.—, Staatsbahn 138.80, Lombarden 25.20, Egypter „franzöſtſcher Truppen nach Shanghai zu dirigiren. Nach einer die Hand. Die erſte Unterſuchung über das Unglück hat ergeben, daß]—.—, 4% ungar. Goldrente 96.—, Gotthardbahn 135.50, Disconto⸗ r Meldung der Daily Mail aus Tſchifu vom 9. Auguſt ſoll die der Expreß zug nach Florenz mit 14 Minuten Ver⸗ F 1 203.90, Halene 188.30, Darmſtädter 9 chine ſiſche Streitmacht, die wie berichtet, füdlich ſpätung abging und nach etwa 12 Kilometern wegen Defekts der 5 1 85 Ae ed eee e Debeers edon Tientſin ſteht, 20000 Mann betragen. Man be⸗ Weſtinghousbremſe anhalten mußte. Mährenddeſſen kam der nach 27¼, Chartered 3¼, Goldfields 7¾, Randmines 40¾ͤ Castrand 7½, 9 fürchtet, ſie werde Tientſin, Taku oder Tongku angreifen. Ankona fahrende Zug mit großer Geſchwindigkeit um die Kurve] Tendenz; feſt, ——————————— —————ç ereereereeeeeeeer 7 72 8 7 2 2 Amts⸗ und Kreis⸗Verkündigungsblatt. 7 n—e— 1—— Finterſchaede⸗ 0 5 1 uterſchafweide⸗ e ereebe Ae, Weinverſteigerung FSüddeutsche Bank „* 1080 0 255 athol. Vereinshaus, von auarbeiten 00%½1, welche auf hleſiger Ge⸗ adne Verſammlung der kathol. Ane rkung mit 400 Stück ünd auf au e ne t Dis nachgenannten Arbeiten der früheren Gentarkun Schgar⸗ D 6 Nr. 4 MAN NHEIM. D 6 Nr. 4 mit folgender 60608ßdur Neuanlage des Frierboteß hof mit 800 Stück Schafen be⸗ Neuſtadt fl. d. Haardt. 1 5 Na. 5 dahier ſollen im Wege öffentlicher elephon Nr. 250 und Nr. 541. Tagesordnung: Verdi im Einzelnen oder trieben werden kann, wird am 5 uznßung im aen Mittwoch, 5. Sept. dſs. Is., Am Montag, den 10. September 1900,Vinale in Worms. Commandite in St. Johann. 5 * f eage gung der Pläne und werden könne, bis die Reiſeroute ſicher ſei,„und wenn ſich irgend ein Zwiſchenfall ereignen ſollte, falle die Verantwortung dafür gänzlich derchineſiſchen Regierung zur Laſt. Eine unabweisliche an Offizieren und Mannſchaften 300 getödtet und verwundet. Der Feind ließ 200 Todte zurück. Waſhington, 13. Aug. Der ſtellvertretende Staats⸗ im Ganzen vergeben werden. 5Koſtenüberſchlags für das neue + en e ere farrhaus in der Schwetzinger⸗ Vormittags 1i uhr, auf dem Rathhaäuſe hier öfſent⸗ Weizen, Roggen und Gerſte feſt; Hafer und Mais ziemlich un⸗ verändert. Courszettel der Mannheimer Effekteubörſe vom 13, Aug, Obligationen. Nachmittags 1 Ahr, zu Neuſtadt a. ö. Höt. Eröffnung von laufenden Rechnungen mit und aqhne Oreditgewührung. vorſtadt. 60698 beiten und li tet. 60672 im Theaterſaale des Sagalbaues, läßt Herr rovisionsfreie Check-Rechnungen und An- 8 unheim, 12. Auguſt 1900. Aiune Lade eceh ad dee 10. Aug, 1900. 6 ſ F d b h 6 5 nahme verzinslicher Waar-Depositen. er kathol. Stiftungsrath: Fläne, Arbeſt lebe 4002 Wir vergüten zur Zeit; Becke Naſhhen g n llcht e Gßerzere Volt eorg kriedrie 1ohe⸗ 379 eee ee ——— Rathhauſe hier zur Einſt f„—— f 3* ei vierteljähriger 1¹ ung wanssuerfkrigrrung. möebſ duch die Rabder en Gutsbeſitzer und in Hambach, 5 303 155 ngee 1 5 2 0 mulare zur Einſetzung der Ein⸗ 2 9 W̃ ie Von Verthpapieren zur ¹ De⸗ gepreſe Saibene es Bewerbers Zamen⸗ Und Kinderhüte 170 Fuder 169˙7 er eißwein, W verschlossenem Verwaltung in werde ich in hieſ. Verſteigerungs⸗ koſtenfrei erhoben werden können werden ſchön garnirt, unter Zu⸗ 20 Fuder 1898er Rothwein offenem Eustande. bokal,G 4,5 baare Zahlung] Die Angebote ſind ſpäteſtens n npter Bedienung zer aer; 8 Vermiethung von Treserfäehern unter Selbst⸗ im enwege ſenlich bis zu der am Mittwoch, den lun üidloſfer Bezechnn nüng öffentlich verſteigern. 60670 Ferschlues der Miether in femerfestem Gewölbe. berſteigern: 607145. September ds. Js., Vor⸗ 5 19 t Probetage: 21. Auguſt, ſowie am Verſtei⸗ An- und Verkauf von Werthpapieren, sowie Thee Dummern Trüffel Sar⸗ mittags 11 Uuhr ſtaftfindenden eeeeeee ee Pro 18 1. 8 8 ſt,„Ausführung von Eörsenaufträgen an der Mann⸗ 215 eln Regal, Poſtpapier, aund nit der Aglſchritt Frled⸗— gee dee Saaltbanen 5 e des 5 van a el ulhefte, Papier zu Schul⸗ und mit der Aufſchrift„red⸗ ¼Saalbaues in Neuſtadt a. 8. 5 iscontirung und n 1 ften, ö en, Schwä„hofsanlage“ verſehen, anher ein⸗⸗ 1 kinderl. Wittwer mitVer⸗ das In- und Ausland zu billigsten Sätzen. d be a ce wnſeht ſih baldſan int Neuſtadt a. d. Hdt., den 8. Auguſt 1900. andele at be en He es und Aeereditiven aut ale dierie und 1 offener Zwei⸗“ Angebote ohne die nöthige junger Wittwe, ein Kind nicht 22 Noin andels- und Nerkehreplätze. 0 Wein, 1 Heuſtewerk 1 0 werden nicht 930671 gascele wice 91 55 Fr. Cuny, k. Notar. 45 Dividendenscheinen ewürzkaſten, 6 neue lichgt. 5„ ng heirathen, 5 8 eten, Er 5 Sandhofen, 10. Auguſt 1900,] Fertt ffer Mr 1 Wersieherung erlcosbarer Werthpapiere gegen ie wene Shuhmach Per Aaeperalh, ſerpeb. dſg. Blattes Medieinal Ungar. Ausbruchwein. Codzsverlüsg ud Cdhtrole der Verloosungen. 58039 Volk. Farebie neue Schuhmacher⸗ iſten. 9 aſ Herbel. 5251 FTokayer— 7 7 eßztere Verſteigerung findet 1— unter ſtändiger Controlle vieler Apothekerverelne, unterſucht auf 2⁰ d.— + 0 2 n 13. Auguſt 1900 25 Wobngs v Junmer, Kiſch Naer der Königl. Verſuchsſtation f. Weinbau in Geiſenheim, empfiehlt 8— rie 30 5 NI euze e und Speicherantheil ſofort zuf D 38, 1 Drogerie zum Waldhorn D 8, 1 5 zu den billigſten Preiſen. 30885 Gerichtsvollzleher. vermiethen. 60094. Gummieh. 55281 1 U 2, 1. J. Eeklex. U2, 1. Weneral Anzeiger. Mannheim, 13. Auguſt. in Sachen des Kaufmanns Berthold Elbert in Kaiſerslautern, vertreten durch die Rechtsanwälte Georg und Dr. Emil Selb in Mannheim gegen die Actiengeſellſchaft für Kaffee⸗Conſervirung in Mannheim, vertreten durch die Rechtsanwälte Dr. W. Köhler und Dr. G. Mayer in Mannheim, einſtweilige Verfügung betr. Die verzweifelten Anſtrengungen des Herrn Berthold Elbert, dieſe Sache nunmehr dilatoriſch zu behandeln, nachdem es ihm gelungen iſt, durch Zeugniſſe, von denen eines al geradezu erſchlichen bezeichnet werden muß, eine einſtweilige Verfügung gegen uns zu erwirken, zwingen uns zu der nachſtehenden Erklärung: Unſeren Geſchäftsfreunden iſt wohl noch erinnerlich, daß wir mit Datum vom 27. Juli d. Is. die einſtweilige Verfügung obigen Betreffs, die uns am genannten Tage zugeſtellt worden war, in der Tagespreſſe und in mehreren Fachzeitſchriften veröffentlicht haben. An dem gleichen 27. Jult haben unſere Rechtsanwälte in unſerem Auftrag Widerſpruch gegen die 5 ürung f einſtweilige Verfügung eingelegt und von demſelben Tage auch noch datirt die Terminsbeſtimmung des Herrn Vorſitzenden der Ferienkammer für Handelsſachen dahier, welche den Verhand⸗. lungstermin auf heute fixirte. Selbſtverſtändlich waren wir genödthigt, um den Angriffen des Herrn Elbert mit wuchtigen Aeulenſchlägen begegnen zu können, außer dem Gutachten hervorragender Autoritäten, die wir bereits besassen, deren noch eine erkleckliche Anzahl weiterer zu beſchaffen, es mußten hierwegen Reiſen nach Berlin und anderen Städten gemacht werden und ſo kam es, daß wir unſer geſammtes Material erſt am D enſtag, den 7. ds. Mts. in Händen hatten. An dieſem Tage wurde es zu Gerichtshanden gegeben und den Anwälten des Berrn Elbert behändigt und nun begannen die krampfhaften Anſtrengungen unſeres Gegners, die Sache zu verſchleppen, koſte es, was es wolle! Es ſetzte uns dieſes Verfahren des Herrn Elbert keineswegs in Erſtaunen, denn wir fanden und finden es begreiflich, daß es dieſem Herrn kein beſonders großes Vergnügen bereiten kann, wenn ihm in ö1lentlicher Gerichtsſitzung nachgewiesen wird, daß ſeine ganze Kampfesweiſe eine ſolche iſt, welche gegenüber den Geſetzen der allgemeinen und der geschäftlichen Moral unter keinen Amſtänden beſtehen kann. Um die einſtweilige Verfügung zu erlangen, hatte nämlich Herr Elbert auch einen Brief des Herrn Profeſſor Dr. X. in Y. vom J2. Juni ds. Is. vorgelegt, den er dadurch erschlichen hatte, daß er den genannten Herrn in den Irr⸗ thum verſetzte, er habe es mit einem Geſchäftsfreund oder Beauftragten der Aktiengeſellſchaft für Kaffee⸗Conſervirung zu thun und es handle ſich um das Verfahren, für welchts unſere Geſellſchaft proviſoriſchen Patentſchutz genießt. Der genannte Brief bewegt ſich in ſo allgemein gehaltenen Ausdrücken, daß in ihn jeder das ihm Gutſcheinende hineininterpretiren kann. Herm Elbert genügte dieſer Brief ursprünglich auch nicht, er ſchrieb deshalb dem genannten Gelehrten einen zweiten Brief, der dieſem die Augen öffnete. Er erkannte nun die ganze Sachlage ftellte in einem Schreiben an Herrn Elbert vom 22. Juui d. Js. ſeinen Standpunkt richtig und proteſtirte gegen jede Verwendung des früheren Schreibens vom 12. Juni, dass er unter falschen thatsächlichen Voraussetzungen verfasst habe. Unſer Prozeßgegner besgass aber die nöthige Serupellosigkeit, den Brief vom 12. Juni gleichwohl ſeinen Rechtsanwälten zu übergeben, denen er die volle Wahrheit— die Exiſtenz des zweiten Briefes vom 22. Juni— jedenfalls vorenthalten hat und ſo wurde entgegen den Intentionen des Briefſchreibers das genannte Schriftſtück bei Gericht als Beweismittel gegen uns ausgeſchlachtet, Abſchrift des Briefes des Herrn Profeſſor X vom 22. Juni haben unſere Anwälte unterm 7. ds. Mts. zu den Gerichtsakten gegeben und nun begannen die ver⸗ zweifelten Verſchleppungsverſuche des Herrn Elbert. Zahlreiche Schriftſätze, die ſich lediglich auf die Verlegungsfrage bezogen, wurden zwiſchen den beiderſeitigen Vertretern nunmehr gewechſelt— am S. ds. Mts. allein deren a cht! Verhinderungsgründe ſetzten wir den Telephon und Telegraphen nach allen Richtungen der Windroſe in Bewegung, gleichwohl blieb der Gegenpartei in der f Zur Wahrheitsergründung der von uunſerem Prozeßgegner vorgetragenen Ausreden und Verlegungsfrage für einen Augeunblick der Sieg, in letzter Stunde wurde der auf heute ſixirte Termin abbeſtellt, uachdem einer der von uns vorgeſchlagenen ſ Sachverſtändigen aus Berlin— eine hervorragende Kapazität auf dem Gebiete der Nahrungsmittelchemie— bereits in Mauunheim eingetroffen war. Die einſtweilige Verfügung beſteht alſo für einige Zeit noch zu Recht und wir müſſen uns mit ihr abfinden. Es ſteht zu erwarten, daß Herr Elbert abermals Zirkuläre in die Welt ſchleudern wird, die das in Frage ſtehende gerichtliche Dekret zu unſerm Nachtheil auszubeuten ſuchen wir halten es deshalb für ſachdienlich, unſeren Geſchäftsfreunden noch einige kleine Charakterzüge des Herrn Elbert bekannt zu geben. Wir haben die Einleitung eines gerichtlichen Verfahrens gegen den genannten Herrn veranlaßt unter der Beſchuldigung, daß derſelbe ) einen früheren Angeſtellten unſeres Geſchäfts— der betreffende Herr iſt jetzt bei einer anderen hieſigen Firma thätig und hat bereits eine eidesſtattlicheErklärung über dasjenige abgegeben, was hier folgen wird— in Kaiſerslautern in seine Wohnung gelockt und ihn dort mit feinen Weinen und starken Cigarren regalirt habe, alles zu dem Zweek, unſere Geschäftsgeheimnisse dem jungen Mann herauszulocken. Als er damit nicht reuſſirte, beſuchte er denſelben einige Tage darauf in der Wohnung der Eltern desſelben in Mannheim und ſetzte ſeine Verſuche fort, abermals ohne Erfolg. Die Bemühungen des Herrn kibert waren aber ſo auffallend, daß die anweſende Mutter des jungen Herrn mehrmals ſich veranlaßt ſah, den Sohn dadurch ſymboliſch an ſeine Verpflichtung zur Verſchwiegenheit zu erinnern, daß ſie den Finger auf den Mund legte. Eine weitere Beſchuldigung gegen Herrn Elbert in der Anklageſchrift gegen denſelben wegen un⸗ lauteren Wettbewerbs geht dahin, daß derſelbe b) bei dem Betriebsleiter unſeres Etabliſſements ſich dadurch einſchlich, dass er sich als einen Kaffeehändler aus Worms vorstellte, von dem größere Aufträge zu erwarten ſeien und da⸗ durch dieſen Herrn veranlaßte, ihm den Eintritt in die Maſchinenräume zu geſtatten, wodurch er in die Lage kam, unſere Fabrikationsmethode kennen zu lernen. Wir ſind der Anſicht, daß wir unſere Geſchäftsfreunde durch das Vorſtehende mit der Perſönlichkeit und der Kampfes⸗ weiſe unſeres Prozeßgegners hinlänglich bekannt gemacht haben. Zur Zeit ſind wir nicht in der Lage, von unſeren weiteren Vertheidigungsmitteln öffentlich Gebrauch zu machen, da wir noch unter dem Banne der einſtweiligen Verfügung ſtehen. Unser Begner hat nämlich wegen der Veröffentlichung der einstweiligen Verfügung und des kleinen Kommentars 2u derselben, den wWir in unserer Erklärung vom 27. luli gegeben haben, bereits Strafantrag gegen uns gestelſt und wegen dieser einen Zuwiderhandlung, die wWir nach seiner Ansicht— was selbstverständlich von uns bestritten wird begangen haben sollen, glelch das Doppelte der angedrohten Strafe für den ersten Zuwiderhandlungsfall— 1000 Reichsmark— beantragt. Dem Antrag ist noch nicht entsprochen, WIr hoffen auch, dass ihm nicht entsprochen werden wird. Gleich⸗ wohl müſſen wir jetzt doppelt vorſichtig ſein, damit nicht aus einem unvorſichtigen Wort eine eventuell zweite Zuwiderhandlung konſtruirt werden kann, auf welche eine Haftstrafe von 2 Monaten angedroht ist. Sobiel möchten wit für Herrn Elbert denn doch nicht aulegen! Mannheim, den 10. Auguſt 1900. Actzengesglschaft für Kaffee-Conservirung. * — Die Direktion: S. Feitler. : A- D Scbee. — * d0 e 1 ˙vſ!!J