bie ſt 1⁰⁴ 1 Telegramm⸗Adreſſe: surnal Mannheim.“ 8(Badiſche Volkszeitung.) In Ber Poſtliſte unter Nr. 2958. Abonnement: 60 Pfg. monatlich. 46% ch 40212——— ]̃ ůuuꝛr-;. ¶ůlôduũuVͥ-.,!—r Bringerlohn 20 Pfg. monatlich) zurch die Poſt bez. 99 Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Inſerate: Dte Colenel⸗Zeile 20 Pfg⸗ der Stadt Mannheim und Umgebung. aunheimer Journg Telephon: Redaktion: Nr. 577. (110. Jahrgang.) Erpedition: Nr. 218. Druckerei: Nr. 341. 5 2225 Verantwortlich für Polttik: Dr. Paul Harms, für Theater, Kunſt u. Feuilleton; Dr. Friedrich Walter, für den lokalen und prov. Theil: J..: Karl Apfel, für den Inſeratentheil: Karl Apfel, Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei,(Erſte Mannheimer Typograph. Anſtalt.) (Mannheimer Volksblatt.) 4 (Das„Mannheimer Journal“ Weae Femeen.g Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. iſt Eigenthum des katholiſchen ee eeern E 6, 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. E 6, 2 ſümtlſch Ne e Nr. 395. Montag, 27. Auguſt 1900.(Abendblatt.) Rochmals die Zwangsverſteigerung länd⸗ licher Grundſtücke. Die Konſtakirung der Thatſache, daß die Zwangsverſtei⸗ getungen land⸗ und forſtwirthſchaftlicher Grundſtücke in den ſechs Jahren von 1893 bis 1898 rund 3600 an Zahl und an Areal um 110 000 Hektar weniger betragen als in dem gleichen Zeitraum von 1886 bis 1891, zu einer Zeit, wo überdies der Getreidezoll 5/ ſtatt 3,50/ betrug, hat konſervativen Organen nicht behagt. Um an dem Schluß vorüber zu kommen, daß die Landwirtſchaft nach dem Nothjahr 1892 offenbar wieder beſ⸗ ſeren Zeiten entgegengeht und auf keinen Fall, ſo wie es ſeitens der Extremen der Agraragitakion geſchieht, die Handelsvertrags⸗ politik für die Schwierigkeiten der Landwirthſchaft verantwort⸗ lich gemacht werden kann, wird auf eine Bemerkung in der amt⸗ lichen Statiſtik verwieſen: worin Schlüſſe auf die Lage der Land⸗ wirthſchaft erſt dann für zuläſſig erachtet werden, wenn der über⸗ raſchende Rückgang der Zwangsverſteigerungen in den Jahren 1897 und 1898 ſich mehrere Jahre hindurch als dauernder Zuſtand erweiſen ſollte. Dieſe Bemerkung mag vielleicht dem amtlichen Statiſtiker ſich aufdrängen, der mit der Möglichkeit rechnen ſoll, daß mit dem Hinweis auf den Rückgang der Zwangsverſteigerungen zu ungelegener Zeit ein beſonderes Schutzbedürfniß der Landwirth⸗ ſchaft beſtritten werden könnte. Das iſt aber gar nicht die Frage, um die es ſich jetzt handelt, ſondern dieſe: ob die Agraragi⸗ tation im Rechte geweſen iſt, als ſie mit den Zwangsverſteige⸗ rungen, die im Nothjahre 1892 eine ſo auffallende Zunahme zeigten, die zunehmende Noth der Landwirthſchaft und zugleich die berderbliche Wirkung der Handelsverträge zu beweiſen ſuchte. Und demgegenüber beweiſen die Zahlen nun einmal klipp und klar, daß auch nach Abſchluß der Handelsverträge und auch des deutſch⸗ruſſiſchen ſich die Zahl der Zwangsverſteigerungen ganz erheblich und fortgeſetzt vermindert hat; daraus ergibt ſich denn unerbitklich der Schluß: daß der Lärm, der auf die Zwangs⸗ berſteigerungen hin gegen die Handelsvertragspolitit ſich erhoben und dieſer den, in den Zwangsverſteigerungen ſich bekundenden Rückgang der Landwirthſchaft zur Laſt gelegt hat, völlig un⸗ berechtigt geweſen iſt. Wiie ſehr dieſer Schluß berechtigt iſt, geht daraus hervor, daß die„Kreuzzeitung“, in eine Betrachtung der verſchiedenen Größenklaſſen ſich vertiefend, den Schluß auf die Lage der + Landwirthſchaft ziehen will: daß der Großgrundbeſitz von der Zwangsverſteigerung weniger betroffen worden ſei und daher die Nothlage leichter zu ertragen vermöge als der Kleinbeſttz. Stellt man die Momente gleich, die beim wirthſchaftlichen Zu⸗ ſammenbruch für die Antheilnahme der Oeffentlichkeit entſchei⸗ dend ſind, dann iſt allerdings nicht zu leugnen, daß 1200 Klein⸗ beſitzer und Bauern des Jahres 1898 erheblich mehr Anſpruch auf Anerkennung wirthſchaftlicher Noth haben mögen, als die 27 Inhaber der ſubhaſtirten Betriebe über 200 Hektar. Fragt man aber, ob der Großgrundbeſitz, nach den Zwangsverſteige⸗ rungen zu urtheilen, ſtabiler ſei, als der Kleinbeſitz, dann lautet die Antwort, wie es ſich auch aus der Natur der Dinge ergibt, ganz überwiegend zu Gunſten des kleinen und bäuerlichen Beſitzes. Freilich darf man, um hierüber zu einem zutreffenden Re⸗ ſultat zu kommen, die Statiſtik nicht ſo gewaltthätig behandeln, wie ein Bundesagitator. Stellt man einfach die Zahlen der zur Zwangsverſteigerung gelangten Betriebe hin, dann wird man iumer weit mehr kleine und Mittelbetriebe als größere Betriebe finden, aus dem ſehr einfachen Grunde, weil es an Betrieben unter 50 Hektar ungefähr zwanzig Mal ſo piel gibt, wie Betriebe mit größerem Areal. Zu einem richtigen Urtheil gelangt man nur, wenn man die Zahl der zur Zwangsverſteige⸗ rung gelangten Betriebe in Vergleich zu der Geſammtzahl der Betriebe in den einzelnen Klaſſen ſtellt, und das Verhältniß der ſubhaſtirten Betriebe von Größenklaſſe zu Größenklaſſe prüft. Legt man dieſen Maßſtab an, dann ergibt ſich, daß im Verhältniß zur geſammten ſubhaſtirten Fläche alle Betriebe unter 200 Morgen erheblich unter dem Prozentſatz bleiben, den die Betriebe bis zu dieſer Größe zuſammengenommen, im Vergleich zur land⸗ wirthſchaftlich genutzten Geſammtfläche ausmachen, während der Grundbeſitz über 200 Hektar 28,2 Proz. der geſammten land⸗ wirthſchaftlich genutzten Fläche ausmacht, aber in den Sub⸗ haſtationen zwiſchen 31,2 Proz. bis 59 Proz. in den letzten ſechs Jahren geſchwankt hat. Deutſches Reich. * Berlin, 26. Aug.(zu den offizißſen Wal⸗ derſee⸗Artikeln) bemerkt die nationalliberale Berl. Börſ.⸗ Ztg.: In der Ueberzeugung, daß unſer Leſepublikum im Stande iſt, ſich ſelbſt ein Urtheil zu bilden, haben wir uns im Verlaufe der Walderſee⸗Affaire im Weſentlichen auf die bloße Bericht⸗ erſtattung beſchränkt. Gerade darum glauben wir um ſo mehr berechtigt zu ſein, gegen dieſen Verſuch ſchulmeiſterlicher Bevor⸗ mundung der Preſſe Verwahrung einzulegen. Mit großen Re⸗ densarten wird man hierbei Niemanden verblüffen. Perſönliche, gehäſſige Angriffe auf den Grafen Walderſee ſind uns nirgends aufgeſtoßen, wohl aber ſachliche, wenn auch ſcharfe Krittken. Wenn eine Beunruhigung eingetreten iſt, ſo haben das aber ſicher⸗ lich nicht die Kritiken verſchuldet. Frankreich. Gegen den deutſchen Unterricht in der Kriegsſchule zu Saint⸗Cyr eifert der„Figaro“, der ſeit einiger Zeit(wir erinnern nur an den Révanche⸗Artikel von Marcel Prévoſt) wieder ſein deutſchfeindliches Herz entdeckt zu haben ſcheint. Bei den Zulaſſungsprüfungen in Saint⸗Cyr wird die Kenntniß der deutſchen Sprache verlangt, während die an⸗ deren Sprachen, das Engliſche beſonders, wenig gelten. Der „Figaro“ weiſt nun darauf hin, daß in der ganzen Welt in China z.., da China gerade aktuell iſt) die engliſche Sprache viel verbreiteter iſt als die deutſche. Die Offiziere der franzö⸗ ſiſchen Kolonialarmee müßten alſo vor Allem Engliſch kennen. Der„Figaro“ fordert den Kriegsminiſter General André,„der ſchon ſo viele glückliche Maßnahmen getroffen habe,“ auf, ſich auch auf dieſem Gebiete als Reformator zu produziren. Italien. Zur Ermordung des Königs Humbert macht der„Corriere di Napoli“ ſenſationelle Mittheilungen. Ein Sträfling, der in Neapel gefangen gehalten wird, ſoll ſich ent⸗ ſchloſſen haben, Enthüllungen zu machen. Er ſoll, unter An⸗ gabe ſehr genauer Beweiſe, erklärt haben, daß man in Mailand ſchon am 26. Juli von dem bevorſtehenden Königsmord wußte, und daß eine Perſon, die in den letzten Tagen viel genannt wurde, von Allem genau unterrichtet war. Der Mailänder„Corriere della Sera“ iſt in der Lage, dieſe geheimnißvollen Andeutungen „ſchärfer“ zu beleuchten. Feuilleton. Die Erſtaufführung des„Lohengrin“ vor 50 Jahren. Ein Gedenkblatt zum 28. Auguſt von Dr. Adolf Kohuk. Lohengrin, dieſe Perle der Opern Richard Wagners, gehört längſt zum, eiſernen Beſtand“ der deutſchen Bühnen und hat ſich auch die Theater der geſammten gebildeten Welt erobert; aber wie ſchwer wurde es dem Meiſter gemacht, für dieſe herrliche Schöpf⸗ urng die Leiter der Kunſtinſtitute zu gewinnen! Die General⸗ intendanz des Dresdener Hoftheaters, deſſen Kapellmeiſter er war, lehnte Lohengrin ab, und als Wagner infolge der Mai⸗ revolution von Dresden fliehen mußte und faſt überall als ein Verfehmter angeſehen wurde, ſchwanden die Ausſichten immer mehr, dieſes köſtliche Kleinod der dramatiſchen Kompoſitionen auf ie Szene zu bringen. In jener trübſeligſten Lage ſeines Lebens ward dem Schöpfer des Lohengrin die Erlöſung durch ſeinen treueſten und aufopferndſten Freund, Franz Liszt. Seit dem Jahre 1840, als Wagner ihn in Paris kennen gelernt hatte, in einem Augenblick, als er, nach vielen Enttäuſchungen und gedeh⸗ müthigt, jeder Hoffnung auf Erfolg dort entſagen mußte bis an ſein Lebensende, brachte ihm der große Virtuos unentwegt eine unendliche Fülle von Freundſchaft und Liebe entgegen. In Paris, wohin der Flüchtling den eilenden Lauf gerichtet hatte, als er wie ein ſchwerer Verbrecher ſteckbrieflich verfolgt wurde, brütete er krank, elend und verzweifelt vor ſich hin, als ſein Blick auf die Partitur des Lohengrin fiel.„Zwei Worte ſchrieb ich an Liszt, deren Antwort keine andere war, als die Mittheilung der um⸗ faſſendſten Vorbereitungen zur Aufführung des Werkes in Wei⸗ mar, erzählt er ſelbſt. Franz Liszt, der einflußreiche Weimarer Hofkapellmeiſter, hatte den Mutbh der eigenen Ueberzeugung, und was kein Inten⸗ dank jener Zeit gewagt hätte, für das Werk eines Verfehmten eine Hofbühne zu erſchließen, unternahm er freudigen Herzens; er er⸗ achtete es für eine heilige Aufgabe, dem verkannten und ver⸗ bannten Künſtler eine neue und dauernde Heimathsſtätte ſeines Schaffens zu gründen.„Ueberall, und immer ſorgend für mich, ſtets ſchnell und entſcheidend helfend, wo Hilfe nöthig war, mit weitgeöffnetem Herzen für jeden meiner Wünſche, mit hin⸗ gebendſter Liebe für mein Weſen, ward Liszt mir das, was ich nie zuvor gefunden und zwar in einem Maße, deſſen Fülle wir nur dann begreifen, wenn es in ſeiner vollen Ausdehnung uns wirklich umſchließt,“ ſo ſchildert Richard Wagner, in ſchönſtem Gedenken dieſes für ihn ſo entſcheidende Verhältniß. Wie gerne hätte der Komponiſt der Erſtaufführung ſeines Lohengrin beigewohnt, aber er durfte ja den Boden Deutſch⸗ lands nicht mehr betreten! Es fiel ihm außerordentlich ſchwer, der Weimarer Premisre fern zu bleiben, da er ſich doch bewußt war, in tauſend Einzelheiten der Inſzenirung, ja in Wahrheit vom Anfang bis zum Ende des Werkes einzig ſelbſt die rechte Anweiſung geben zu können. Der treue Freund verſuchte ver⸗ gebens, ihm vielleicht unter fremdem Namen ein„freies Geleit“ aus der Schweiz nach Weimar und wieder zurück nach Zürich zu verſchaffen, vergebens verſicherte er an maßgebender hoher Stelle, daß Richard Wagner ſein Inkognito mit ſtoiſcher Strenge durchführen, und ſoviel an ihm lag, auch nachträglich vor der Oeffentlichteit die abſoluteſte Verſchwiegenheit bewahren werde— die„Politik“ kannte ſolche Gefühlsſchwärmereien nicht. Franz Liszt und die Seinen entfalteten einen glühenden Eifer, als es galt, das Werk aufzuführen. Die Premiere ſollte in den Tagen der Enthüllung von Johann Gottfried von Herders Denkmal, vom 25. bis 28. Auguſt 1850, alſo zu Goethes Geburtstag ſtatt⸗ finden, denn, ſo ſchrieb Liszt, man dürfe kühn behaupten, daß dieſe Wahl in jeder Weiſe Goethes würdig ſei. Richard Wagner, ebenſo Dichter wie Muſiker habe der Textdichtung die ganze Der Sträfling der die Enthüllungen machte, befindet ſich im S. Eframo⸗Gefängniß und iſt identiſch mit jenem Bartholani, der ſich durch ſeine„Enthüllungen“ im Nokarbartolo⸗Prozeſſe bekannt machte und der noch zwanzig Jahre Zuchthaus zu verbüßen hat. Im Notarbartolo⸗Prozeß hatte der offenbar mit einer ſehr lebhaften Phantaſie begabte Verbrecher keck und kühn behauptet, daß der Ex⸗Bürgermeiſter und Bankdfrektor Notarbartolo auf Veranlaſſung des ehemaligen Miniſterpräſtdenten Giolitti ermordet worden ſei. Jetzt ſucht der famoſe Kronzeuge einen„bekannten ſozialiſtiſchen Abgeordneten“ (allem Anſchein nach iſt Turati gemeint) als Vertrauten des Königsmörders Bresci bloßzuſtellen. Bartolani ſoll ſchon im Juni die Neapeler Polizei darauf aufmerkſam gemacht haben, daß mehrere Anarchiſten den Tod des Königs Humbert beſchloſſen hätten. Unter den von ihm genau angegebenen Namen dieſes Anarchiſten befand ſich auch der Name Bresci. Ein Anarchiſt, der ſich im letzten Stadium der Schwindſucht befand und ohnehin dem Tode geweiht war, ſoll ſich bereit erklärt haben, das Attenkat auszuführen. Nach den Enthüllungen Bartolani's verhafteten die Behörden den Schwindſüchtigen und ſperrten ihn ein. Um Bresci und die anderen Anarchiſten kümmerten ſie ſich nicht all⸗ zuſehr()). Als die Nachricht von der Ermordung des Königs auch im Zuchthauſe bekannt wurde, richtete Bartolani einen Brief an das Miniſterium und erklärte, daß er Enthüllungen machen wolle. Man muß ſich nun fragen: Wie hat es Bartolani in ſeiner Zelle fertig bekommen, die Geheimniſſe der Anarchiſten zu er⸗ gründen? Ganz einfach dadurch, daß er die Unterhaltungen der neu eingelieferten Verbrecher belauſchte! In ſeiner Zelle befanden ſich nämlich auch mehrere Anarchiſten, die wegen politiſcher Ver⸗ brchen verurtheilt waren. Das Blatt„Roma“ meldet, daß der Verbrecher in ſeinem Verhör wiederholt einen ſozialiſtiſchen Ab⸗ geordneten aus Norditalien erwähnt habe, deſſen Name in den letzten Tagen mehrere Male genannt wurde, und der von dem Mordplan Kenntniß gehabt haben ſoll. Dieſe„Enthüllungen“ Barkolani's ſind wahrſcheinlich ebenſo viel werth wie ſeine Enk⸗ hüllungen im Notarbartolo⸗Prozeſſe, nämlich gar nichts. Vom Kriege in Süd Afrikaa. (Hans Kordun erſchoſſen.— Ein„deutſcher“ Offizter,— Immer noch hinter De Wet.) Man ſchreibt uns aus London, 25. Aug.: Der neue Kurs in der britiſchen Politik in den Burenſtaaten hat ſein erſtes Opfer gefordert, der Leutnant Hans Korduga iſt wegen ſeines„hochverrätheriſchen Verbrechens“ ſtandrechtlich erſchoſſen worden, nachdem Feldmarſchall Lord Roberts das Todesurtheil des Kriegsgerichtes beſtätigt hat. Dieſe prompte Schweden⸗ Juſtiz findet bei den Jingos um ſo mehr Beifall, als Kordug einer der verhaßten naturaliſirten fremden Buren⸗Söldner, und zudem noch von Herkunft ein Deutſcher war.— Nach Kriegsrecht war Lord Roberts unzweifelhaft befugt, einen derartigen Ver⸗ ſchwörer, der außerdem ſeine Parole gebrochen hatte, erſchießen zu laſſen; andererſeits hat aber die Gerichtsverhandlung einige zum Mindeſtens merkwürdige, oder ehrlich geſagt anrüchige Details zu Toge gefördert, die der ganzen Affaire ein ſehr häß⸗ liches und für die engliſche Armeeleitung und England ſelbſt ſehr wenig dekoratives Odium verleihen. Britannia wird in der Weltgeſchichte niemals über den unbequemen Vorwurf hinweg⸗ kommen, daß ſie eine neue Schreckens⸗Aera in den eroberten reſps vergewaltigten Landen mit einer Hinrichtung eingeleitet hat, die in der Hauptſache durch die ekelhaften, hinterliſtigen Machinatio⸗ Anziehungskraft und Schönheit einer Tragödie verliehen und zwar, ſowohl durch die kraftvolle Gediegenheit ſeiner Sprache und die Vollendung des Versbaues, wie durch den genjalen Aufbau der dramatiſchen Verwicklung und den Ausdruck beredter Leiden⸗ ſchaft. Das Werk habe als höchſt wichtiges Ereigniß in der Ge⸗ ſchichte der deutſchen Muſik, als Fundament einer ganz neuen Art dramatiſcher Kunſt und als eines der dichteriſcheſten Erzeug⸗ lt Deutſchlands es wohl verdient, zu einer Feier Goethes bei⸗ zutragen. Etwas Unerhörtes geſchah, was in Weimar bisher ſeit Menſchengedenken noch nicht vorgekommen war. Die Intendanz gab bei dieſer Gelegenheit nahezu 2000 Thaler für die würdige und wirkungsvolle Inſzenirung des Lohengrin aus, und ſowoßl der junge, thätige und feingebildete Intendant Zigeſar, wie der Regiſſeur Genaſt ſtanden mit dem Komponiſten in regem täg⸗ lichem Verkehr, um ſeine Münſche kennen zu lernen und diefelben nach Kräften zu befolgen. Auch entſandte Wagner als Zeugen der Aufführung ſeinen jungen Freund, Verehrer und Hausgenoſſen, Karl Ritter nach Weimar, um durch ihn mündlich über alle die⸗ jenigen Einzelheiten unterrichtet zu werden, deren Mittheilu und Erforſchung auf dem Wege brieflichen Verkehrs unmöglt war. Die Augen des ganzen muſikaliſchen Deutſchland waren auf die kleine abgelegene thüringiſche Reſidenz, die klaſſiſche Stätte, die durch die Wirkſamkeit eines Schiller, Goethe, Herder und Wieland, ſowie anderer Geiſtesheroen längſt geweiht war, gerichtet. In nicht weniger wie 38 Proben war die Schöpfung Wagners, krotz ihrer völligen Neuheit und Fremdartigkeit allen Mitwirkenden wenigſtens nach der muſtkaliſchen Seite hin ſo völlig in Fleiſch und Blut übergegangen, daß ſchon die General⸗ proben am 26. und 27. Auguſt hohe Kunſtgenüſſe darboten. Die Aufführung am 28. Auguſt wurde durch einen ſchwungvollen Prolog von Franz Dingelſtedt eingeleitet. Was die Aufführung des Lohengrin,„dieſes einzigen unz ee Genkral Anzeiger! Ben eines ſkrupelloſen Polizei⸗Spfßels erſt ſhren gefetzlichen An⸗ ſtrich erhalten hat. England wird es fich gefallen laſſen müſſen, daß dieſer erbärmliche Schurke, der bezahlte Agent⸗Provokateur Gano in Zukunft als der Typus der feigen und perfiden Hinter⸗ kiſt Albions gelten wird.— Hans Kordua ſoll ein Träumer, ein Phantaſt und unpraktiſcher Idealiſt geweſen ſein, der jetzt wie ein Mann für ſein„Verbrechen“ gegen die engliſchen Bedrücker ſeines Adoptiv⸗Vaterlandes den Soldatentod durch Pulver und Blei erlitten hat. Wie von Prätoria gemeldet wird, hat er dem Tode muthig und ungebrochen ins Auge geſchaut und feſten Schrittes ſeinen letzten Gang angetreten. Um 12 Uhr Freitag Mittag zeichnete Lord Roberts das Urtheil, und um 4 Uhr wurde die Exekution auſcheinend in aller Stille ausgeführt. Man ſcheint im engliſchen Hauptquartier und in Downing⸗ Street doch immer noch trotz aller Erfahrungen herzlich ſchlecht über der Buren⸗Charakter unterrick ſein und wird daher erſt neuerdings wieder erfahren müſſen, daß mit derartigen Gewaltmaßregeln, die zum größten Theile noch dazu gegen das Völkerrecht verlaufen, das gerade Gegentheil bei der zähen, ſtarr⸗ köpfigen und ſelbſt verbiſſenen Bevölkerung des Landes erzielt werden wird, als was die Engländer beabſichtigen. Es wird in der That ein unverſöhnlicher, auf beiden Seiten rachſüchtiger Kampf bis aufs Meſſer werden, in welchem es ſich in der Haupt⸗ ſache darum handeln wird, wer am Längſten aushalten kann und will. Welches hohes Gewicht ſelbſt das engliſche Hauptquartier Darauf legt die Deutſchen und anderen„Söldner“ im Buren⸗ Heere wegzufangen oder zu vernichten, geht darauf hervor, daß der Feldmarſchall in ſeiner offiziellen Depeſche ausdrücklich mit voller Namensnennung anführt, daß Generalmajor Baden⸗ Powel! in der Nähe von Warmbaths nördlich von Pretoria einige Buren gefangen nahm, darunter„einen deutſchen Artillerie⸗ Offiziere, Hauptmann von der Merwe, von der Trans⸗ bgal⸗Staats⸗Artillerie“. Wenn der Hauptmann Transvaal⸗ Artilleriſt iſt, ſo kann er natürlich nicht mehr„deutſcher Artillerie⸗Offizter“ ſein, aber Lord Roberts weiß, daß derartige pitante Beigaben zu Hauſe außerordentlich beliebt ſind. General De Wet ſpielt nach wie vor noch immer die Hauptrolle auf dem Kriegsthegter, und Lord Roberts ſelbſt gibt im ſeinen Rapporten eine hochintereſſante Illuſtration der Methoden, welche der von den Engländern bereits zum„Fliegen⸗ den Holländer“ ernannte De Wet anwandte, um den ganzen Rudel der ihn verfolgenden britiſchen Generale zu entgehen und all ihre Bemühungen, ihn zu fangen, fruchtlos zu machen. Wir er⸗ fahren da, wie der Bure Moltkeiſche Taktik übte, ſeine Kom⸗ mandos ſeparirte und in getrenntem Marſchiren und gelegent⸗ lichem vereinten Verrücken ſeinen Verfolgern immer wieder ein Schnippchen ſchlug. Es muß den Lord Roberts allerdings all⸗ mählich zur Verzwefflung bringen, wenn er glaubt, den Buren⸗ eneral nun endlich durch ſeine Operationen zu einer beſtimmten ktion und einer endgültigen Marſchroute gezwungen zu haben, und De Wet ſchlägt dann, wie er es jetzt wieder gethan hat, ein⸗ ſach einen Bogen, wählt eine neue Marſchrichtung und zwingt dadurch die engliſchen Generale im Einzelnen, und deren Haupk⸗ Uartier im Ganzen, alle bisherigen Dispoſitionen über den Haufen zu werfen und ſich dem neuen, gänzlich veränderten Bilde Anzupaſſen, Auf dieſe Weiſe ſchiebt er die Ausſicht guf einen endgültigen entſcheldenden Kampf, den die Engländer mit jeder Faſer ihres kriegeriſchen Ehrgeizes herbeiſehnen, immer wieder Fors, und ſchafft natürlich eine ſtets größer werdende Unluſt und ſtärkren Verdruß im britiſchen Heere und last but not least in England ſeloſt. — Se hät denn auch das Auftauchen einer neuen Gefahr für die britiſchen Truppen zwiſchen Prätorig und Mafeking nach eigenem Bekenntniß die ganzen Pläne des Feldmarſchall Roberts mit Bezug auf ein einheitliches Vorgehen gegen die Hauptarmee der Buren unter General Botha dieslocirt, und die ganze Kon⸗ krole der ohnehin ſehr ſchwierigen Operntion auf dem nördlichen und norpweſtlichen Kriegsſchauplatze iſt wenigſtens momentan Dem britiſchen Hauptquartier wieder einmal aus der Hand ge⸗ rathen. Im Großen und Ganzen rechnen die Engländer nach den zahlreichen Engagements und Bewegungen der letzten Tage die Lage allerdings bedeutend günſtiger für ſich ſelbſt aus. General Bullers Vorhut ſoll bereits bis auf einen Tagesmarſch an der Delagoa⸗Bay⸗Eiſenbahnlinie an das ambulante Hauptquartier des Präſtdenten Krüger vorgedrungen ſein, während General Freuch durch ſeine erneute große Activität die Transpaaler ge⸗ zwungen haben ſoll, ihrerſeits ihre Stellungen zu wechſeln und ine beränderte Front einzunehmen. Wenn De Wet wirklich eine Vereinigung mit General Botha ermöglicht hätte, ſo wäre die Situatton für die Engländer entſchieden günſtiger geworden, ba ſie ſodann, wie es ihr Wunſch und ihre Abſicht war, die ganzen Burenſtreitkräfte im Norden oder Nordoſten von Prätoria ge⸗ ſchloſſen vor ſich gehabt und im Rücken von den Beläſtigungen durch De Wet und Delarey befreit geweſen wären. Mit Bezug auf die fernere Thätigkeit De Wets iſt es intereſſant, wörtlich zu m, 2 eitiren, was u. A. der„Daily Telegraph“ en, daß wir noch lange nicht da hierüber äuß Letzte ü ldherr ſeines Wir 0 De Wet gehört haben. Ein geborener Fe glages, mit ſolch enormem Quantum kühnſter Verwegenheit und kühler Strategie iſt mehr werth, als ein ganzes Dutzend von Buren⸗ kommandos und er wird trotz ſeiner nur kleinen eigenen Gefolg⸗ ſchaft eine Urſache fernerer großer Unruhe für uns bleiben.“ Aus Stadt und Cand. *Mannheim, 27. Auguſt 1900. * Die kürzlich erfolgte Neuregelung des Zeitungs beſtell⸗ geldes bom 1. Januar k. J. ab hat, ſo ſchreibt die„Karlsr. Ztg.“ mehreren Zeitungen Veranlaſſung gegeben, in unzutreffenden 2 Zertheuerung des Poſtzeitungsbezugs die Reichs⸗ ltung„unerhör Bei der Aufſtellung des neuen Beſtellgeldtarifs iſt, entſprechend der vom hstage gefaßten Reſolution, lediglich die Abſicht maßgebend g Häufigkeit des Erſcheinens der Zeitungen mehr als ſeither chtigen. Für ſämmtliche fünfmal wöchentlich er⸗ de Zeitungen und Zeitſchriften iſt das Beſtellg zum Thei weſentlich ermäßigt worden, z. B. für Zeitungen, die ſeltener als wöchentlich einmal beſtellt werden, von 60 Pfg. auf 24 Pfg. jährlich, für Zeitungen, die wöchentlich zwei beſtellt werden, von 1%/ auf 72 Pfg. u.. w. Daß zum gleich der hieraus entſtehenden Mindereinnahmen das Beſtellgeld für häufiger erſcheinende Zeitungen eine Erhöhung erfahren mußke, liegt in der Natur der Sache. Die Steigerung iſt jedoch bei der weitaus größten Zahl der Blätter recht unbedeutend und beträgt z. B. bei den wöchentlich ſechs⸗ und ſieben⸗ mal e inenden Zeitungen vierteljäl Eine Mit⸗ berückf 7 gen übe ˖ d 11 11 eitungen vierteljähelich nur 2 Pfg. 0 gung des Gewichts der Zeitungen bei Aufſtellung des neuen Tarifs hat ſich aus den ſchon von dem Staatsſekretär des Reichs⸗ poſtamts in der Sitzung des Reichstags vom 18. November 1899 er⸗ örterten Gründen als unthunlich erwieſen. Daß die Reichspoſtver⸗ waltung durch die neuen Zeitungstarife eine Mehreinnahme erzielen werde, iſt böllig ar loſſen. Die Neuregelung wird vielmehr zweifellos für die Reie eeine erhebliche Einbuße ergeben. * Die Prämiirungsergebniſſe des Badiſchen Kunſt⸗ gewerbes auf der Parſſer Weltausſtellung ſind nach der Zu⸗ ſammenſtellung der franzöſiſchen Prämiirungsliſte geradezu als glänzende zu bezeichnen, zumal Baden eine bedeutende Anzahl höherer Preiſe zuerkannt wurde, ſelben beſtehen in zwei großen Preiſen, 29 goldenen Medaillen, 42 ſilbernen Medaillen, 28 Bronze⸗Medaillen und 5 ehrenvollen Erwähnungen. —ů D FCCCCCCCCCCCCCC 8 8 Zur gefl. Beachtung! Da der Zeitungskiosk an den Planken mit Ende dieſes Monats entfernt werden muß, ſo bitten wir diejenigen geehrten Abonnenten unſeres Blattes, welche ſeither ihre Zeitung von dort bezogen haben, vom 29. Auguſt an den„General-Anzeiger“ in unſerer Filial⸗Expedition bei Herrn Kremer, N I, 4,(Kaufhaus) in Empfang nehmen zu wollen, Verlag und Expedition des„General⸗Anzeigers“ (Maunheimer Journgſ). Die * Ausgeſtellt iſt im Kunſtſalon von K. Ferd. Heckel zur Zeit die ſchmucke Fahne des ba d. Odenwald⸗Vereins Mannheim, welche in der Kunſtſtickerei Kaiſerslautern ange⸗ fertigt wurde. Ebenſo die von Frauen und Jungfrauen des Vereins Geſchäfte des en * geſtiftete Fahnenſchleife in den Vereinsfarben, aus dem Herrn Karl Ehemann, O 8, 1, ſtammend, ſowie bei ſeiner am 5. Auguſt ſtattgehabten Fahnenſchleife vom Karlsruher Odenwald ferner in einem Schaufenſter Ausgeſtellt iſt der Muſikaltenhandlung des Herrn Heckel eine von der Fahnenfabrik Julius Ludwig in Frankenthal ver⸗ ferkigte Fahnenſchleife des Evang. Arbefterbereins hier, welche von Freunden und Gönnern des Vereins geſtiftet wurde. * Badenſer⸗Verein München. Am Samſtag den 8. Sep⸗ tember, Nachmittags 5 Uhr beginnend, begeht genannter Verein in den Sälen der Schwabinger Brauerei das Feſt ſeiner Fahnenweihe, verbunden mit der Feier des Geburtsfeſtes S. K. H. unſeres geliebten Landesherrn Großherzog Friedrich. Zu dieſer ſchönen Doppelfeier ladet der Verein hiermit alle etwg an dieſem Tage in München weilenden badiſchen Landsleute freundlichſt ein und hofft eine recht große Anzahl ſolcher in ſeiner Mitte herzlich willtommen heißen zu dürfen. Die Fahne iſt ein Kunſtwerk erſten Ranges und ſtammt aus der Fahnenfabrik Joſ. Krieg in Freiburg i. Br. * Die Tegernſeer, die gegenwärkig im Apollotheater gut be⸗ ſuchte Gaſtſpiele geben, haben am Samſtag eine erfolgreiche und zug⸗ kräftige Novität;„Die Paſſionsſpieler von Ober⸗ ammergau“, Volksſtück von Richard Manz, ihrem Repertoire einberleibt. Das ſehr zahlreich erſchienene Publfkum folgte der gut vorbereiteten Aufführung mit Intereſſe und ſpendete lebhaften Bei⸗ fall. Am Schluß wurde auch der anweſende Autor, der zugleich der Regtſſeur und artiſtiſche Leiter des Tegernſeer⸗Enſembles iſt, mit den Hauptdarſtellern mehrmals gerufen. Das intereſſant aufgebaute ———————— z theilbaren Wunders“, ſelbſt betrifft, ſo ſei zuvörderſt hervor⸗ gehoben, daß das Muſikdrama ohne jede opernmäßige Verkürzung ag für Tag nach der Partitur gegeben wurde. Die Beſetzung war folgende: Dirigent: Franz Liszt, Regiſſeur: Genaſt, Lohen⸗ in: Beck, Telramunde: Milde, König Heinrich: Höfer, Elſa: Frl. Aghie, Ortrud: Frl. Faiſtlinger. Uueber die Aufnahme der Premisre ſeitens des Publikums beſitzen wis einige intereſſante Urtheile, welche beweiſen, daß trotz der Begeiſterung aller Mitwirkenden das intereſſante Werk doch nur einen ſogenannten Achtungserfolg, wie man heutzutage zu agen pflegt, erzielte. Franz Liszt ſelbſt, der über Lohengrin päter eine eigene Schrift herausgegeben, berichtet darüber u..: Der Prolog von Dingelſtedt wurde vom Hofſchauſpieler Jaffé Por einem zahlreichen Publikum geſprochen und mit dem größten Beifall gufgenommen Es wird ſicherlich Niemand be⸗ 1 1985 können, daß die Mittel, über welche das Thegter in Limar berfügt, für Dramen, die nach einem ſo großartigen ſtaßſtabe angelegt ſind, ausreichend ſeien. Weder die Größe der ühne, noch die Perſonenzahl des Orcheſters, der Chöre und Slaffſten, entſprechen vollkommen ihren Anforderungen. Nichts⸗ deſteweniger machten die eathuſfaſtiſchen Anſtrengungen, die müthige und geduldige Arbeit, der beharrliche Wille aller Hünſtler, die zu leiten wir die Ehre hatten, während der Vor⸗ ſtellung der Oper Alles vergeſſen, was noch hätte fehlen können „ Fräylein Roſg Aghke, welche ſich beſtändig mit ihrer Rolle Idenkifizirte, hatte die ſeraphiſchen Geſänge Elſas mit einer Neinheit poetiſcher und muſikaliſcher Intention, mit dem ihr nen gleichſam verſchleierten Silberklange, mit jenem pathe⸗ en Meeent vorgetrggen, welchen ſie ſchon in der Rolle der Eili⸗ eih im„Tannhäuſer“ ſo glänzend entwickelt hatte. Fräulein Alinger als Ortrud ſpielte und ſang, daß ſie die Zuſchauer Eſchauern machte. Bald kalt verachtend, bald außer ſich im Kauſche der Wildheit, wußte ſie im 1. Akte die Aufmerkſamkeit durch ihre Mimik zu feſſeln und im langen Dug des 2. Altes eine 25** großartige Wirkung zu erzielen. Die Herren Beck, Milde, Höfer haben geleiſtet, was man von ihren Talenten mit Recht erwarten konnte.“ Nicht ſo roſig wie Franz Liszt ſah Theodor Uhlig die Auf⸗ führung an. Er hat darüber für die„Neue Zeitſchrift für Muſik“ eine Serie von Artikeln unter dem Titel„Drei Tage in Weimar“ geſchrieben; und wir entnehmen dieſen bald darauf veröffent⸗ lichten Aufſätzen das Folgende:„Es iſt keine Handlung in der Oper, meinte ein namhafter Schriftſteller und Schauſpieler, der ebenfalls in Weimar anweſend war. Der Mann hat in der That nicht ganz Unrecht, denn es iſt wirklich etwas mehr darin, als eine Handlung wie etwa in den Schau⸗ und Trauerſpielen un⸗ ſerer heutigen Dramatiker. Dagegen ſagte mir ein einfacher Muſtker der Weimarer Kapelle mit beſonderer Beziehung auf die Muſik Wagners:„Dieſer Mann verſteht es, einem in die tiefſten Seelen der redenden und handelnden Perſonen blicken zu laſſen.“ ſtit dieſen beiden Ausſprüchen iſt der prinzipielle Unterſchied zwiſchen der Wagnerſchen Oper und dem, was heutzutage ſonſt noch die Aufmerkſamkeitt auf der Tonbühne in Anſpruch nimmt, einigermaßen angedeutet————— Der Maßſtab muß erſt noch gefunden werden, nach dem man ſich eine Kritik von Opern, wie Tannhäuſer oder Lohengrin erlauhen darf. Das Beſte, was man thun kann, iſt, daß man den Menſchen zuruft: Gehet hin, ſtreift einmal alle Eure Vorurtheile guf einſge Stunden voll⸗ ſtändig ab, hört und ſeht es ſelbſt, gebt Euch die Mühe zu ge⸗ nießen, wo Ihr bisher nur kritiſtrtet— und wenn Ihr nicht mit ganz anderen Begriffen von dem, was die Kunſt vermag, das Thegter verlaßt, ſo ſeid Ihr Klötze, die nichts Beſſeres verdienen, als daß ihnen tagtäglich die Martha des Freiherrn von Flotow vorgeſpielt wird... Was den Erfolg der Wagnerſchen Oper an⸗ belangt, ſo fehlte es nicht an zahlreichen und lebhaften äußeren Zeichen des Beifalls. Ich möchte jedoch das Klatſchen des Publikums durchaus nicht für maßgebend in ſolchem Falle halten; auch iind mir die Gewohnheiten der Weimgraner in dieſer Be⸗ Mannhei 1810 7. Auguſt! it, als veit um die Oſterrieder, w ferner der 1 lus geſchichte ammenhang gebre St Stück ent eine r anſch Um fführung macht dient: Hans Werner brunner als intr als Oſterrieder, Bergmoſer Margreth und „ Iian aherhofer(die eine ſehr ſyn ef Die Zwiſchenakte wurden durch vor ther⸗ und onvorträge ausgefüllt. * Eine Anſichtskarte von unſeren Ching⸗Fahrern, dalftt des Dampfers„Phönicia“ Port Sgid, 17. Auguſt, f ag auf unſerer Redaktion eingetroffen. Sie lautet: N. Gott für Kaiſer und Reich! Die Mannheimer des 4. Oſtaſtatiſchen Infanterie⸗Regiments laſſen hierdurch herzlichſt grüßen. J. J. Stahl, Lgaux, Theilacker, Oeſſenich, Rudolf, Ar⸗ nold, Böhles, Groſſinger, Engelhardt, Schlagen Schmieder.“— Wir wünſchen glückliche Weiterfahrt! jiſche züg⸗ Aus dem Großherzogthum. [] Schwetzingen, 27. Auguſt. Das X. Verbandskurg⸗ de der badiſchen Pfalz, verbunden mit dem 10. Stiftungsfeſt deß feſt der Vereinigten Turngenoſſenſchaft N EAI. rnerbund„Germania“ Schwetzingen, fand geſtern in unſerem ädtchen ſtatt. Unter einer Anſprache legten Turner an Samſtag Abend um 6 Uhr auf den Gräbern eines verſtorbenen Ehren⸗ die Die jedes und eines Gründers des Vereins Kränze nieder. Tag⸗ reveille verkünd den g des eigentlichen Feſttages. Mit den erſten Zügen e Turner ſchagrenweiſe ein. Um 8 ühe begann das irnen, an welchem ſich eg, 200 Turner be⸗ theiligten. Die turneriſchen Uebungen wurden im großen Ganzen mit der größten Exaktheit ausgeführt und zeigten von einer guten Schulung. Gegen 2 Uhr bemwegte ſich ein ſtattlicher Feſtzug, g welchem ſich über 30 Vereine betheiligten, durch die feſtlich geſchmücklen Straßen. Bei der Ankunft guf dem Feſtplatze begrüßte Herr(l⸗ meinderath Ludwig Maier die zahlreich erſchienenen auswärtigen Turner im Namen der Stadtverwaltung Schwetzingen. vortrefflich geſprochenen Prolog überreichte hierauf Frl. Hard dem feſtgebenden Verein die von Jungfrauen geſtiftele Fahnenſchleſ Herr Bankbeamter und brachte am Schluſſe ein Hoch guf unſeren Landesherrn gl Unter Muſik⸗ und Geſangsvorträgen des Geſangvereins„Harmont verlief der Nachmittag in fldelſter Stimmung. Den Glanzpunkl de ganzen Feſtes bildeten die unter der Leitung des Gauturnwarteh Herrn Bitter vorgeführten Stabübungen. Es legten dieſelbeh ein gutes Zeugniß über die ſtramme Disziplin, welche in den ein⸗ zelnen Vereinen dieſes Gaues herrſcht, ab. Um 77 Uhr fand die Preisvertheilung und hieran anſchließend in dem Gaſthaus zun „Waldhorn“ ein ſolenner Ball ſtatt, welcher auf das glänzenſt verlief. * Freiburg, 26. Aug. centig geb. Folz dahier, hak der Merian'ſchen Dienſtbotenſtiftung de Summe von 10,000% vermacht. Dieſes Vermächtniß wurde von Stadtrath angenommen. Wfalz, Heſſen und Umgebung. * Mundenheim, 27. Aug. Im Stadttheil Mundenheim ußd zwar auf der Rhengönheimer Straße Tagner Jakob Weinacht nach dem Glaſergehilfen Jakob Weißgerbeh ohne zu kreffen. Der Attentäter wurde eingeſteckt. 0 Dürkheim, 27. Aug. Vorgeſtern Vormittag war der in be 70er Jahren ſtehende Brunnenmacher Johann Kimmel(beim Bae⸗ Saline in Die Chaiſe nach Hauſe transportirt werden mußte, wo er alsbald ſeiſe Geiſt aufgab. Der Verſtorbene war ein braber und beliebter Arbeitet und noch ledig. der Gaſtwirth Jalob Fluck vor ſeinem Hauſe in dem Mußbachen Brunnenſarge. Die That ſoll auf geiſtige Umnachtung zurüchzl⸗ führen ſein. * Eußzerthal, 26. Aug. Die Ehefrau des Ackerers Jalob Hopfinger ſtellte vor einigen Tagen die gefüllte heiße Kafferkanne auf den Tiſch und wollte vor dem Kaffeetrinken noch ihre Kuh füttterg, Bis ſie zurückkam, hatte ſich ihr 1½ Jahr altes Bübchen die heiſt Flüſſigkeit über den Körper geſchüttel und ſich derart verbrannt, daß es geſtern Morgen an den erlittenen Brandwunden geſtorben iſt. * Mainz, 25. Aug. In einer geſtern Abend abgehaltenen Ver⸗ ſammlung der Detailliſtenvereine in der Nahrungsmittelbranche und Ladenſchluß genommen. Die Verſammlung ſprach ſich einſtimm für den Schluß um 9 Uhr aus.— Auf dem Wege von Mombg nach Mainz wurde geſtern Abend vor dem Mombgcher Thor ein! hieſtge verheirathete Frau von zwei Kerlen in unſittlicher Abſicht über⸗ fallen und in den Wallgraben geworfen. Der Frau gelang es, nach⸗ dem die beiden Attentäter flüchtig gegangen waren, ſich mit vieltt Mühe aus dem Waſſer herauszuſchaffen. 28—— ziehung vollkommen fremd; endlich aber liegt es ganz und gat auf die Zuhörer einen Eindruck zu machen, der zum Hände⸗ klatſchen antriebs.“ Theodor Uhlig konſtatirt ferner, daß der dritte Akt wirk⸗ ungslos an dem Publikum vorüberrauſchte(!), und er ſchieb! das auf das Konto von Beck⸗Lohengrin, der der zwar ſehr ſchwie⸗ weſen ſei. Am meiſten wurde Kapellmeiſter Liszt gefeiert, und das Weimarer Orcheſterperſonal hat ſeiner Anerkennung det Verdienſte Liszt's um die Kunſt noch dadurch einen ſichtbaren Ausdruck gegeben, daß es ihm bei der Premiere eine eleganzen dem Dirigenten der Opern Tannhäuſer und Lohengrin“. Von Monat zu Monat und von Jahr zu Jahr ſteigerte ſich jedoch die Wirkung der Oper auf Hörer und Zuſchauer. Mit beſttzen hierfür einen klaſſiſchen Zeugen, nämlich den Literar hiſtoriker und Gelehrten Adolf Stahr, den Gatten der Fanmh Lewald, der im Mai 1851 der fünften Aufführung des Werle⸗ß beiwohnte und über ſeine Wahrnehmungen in eingehender u begeiſterter Weiſe in einem Eſſay berichtete. Er hatte bis dahin noch kein Werk Richard Wagners gekannt und dennoch machte die Vorſtellung auf ihn den größten Eindruck, den er bis. durch eine muſttaliſch⸗dramatſſche Dichtung empfangen halle. Auch diesmal dirigirte Liszt. Der Meiſter ſelbſt, welcher die Urtheile über ſein Wen in der deutſchen und ausländiſchen Preſſe mit lebhafteſtem Inter⸗ eſſe verfolgte, fühlte ſich durch die Aufnahme des Lohengkin 1 ſeinem Gemüthe ſehr gehoben; voll innigen Dankes ſchrieh en ſeinem Weimarer Freund:„Wahrlich, Du haſt aus dem kleinen Weimar für mich einen zahren Feuerherd des Ruhmes gemacht Weimar kommt mir jetzt wie ein ſeliges Aſyl vor, in dem ich endlich tief und friſch aufgthmen und meinem gepreßen Herzen Luft machen kann,“ 1 Nach eiſen rmann Fintzer hielt die eigentliche Feſtiehz Frau Bourdier Wittwe, Marie Eneg, — = ſchoß heute früh 4 Uhr der uſten) am Gradierbau beſchäfligt, plon f ſein befallen, fiel von den erſten Terkaſe auf den Fußweg herab und verletzte ſich innerlich ſo ſchwet, daß er peit * Gimmeldingen, 25. Aug. Heute früh 4 Uhr ertränkte ſich der Vertreter der Metzgerinnung wurde Stellung gegen den Achtuhr⸗ nicht in der Natur einer Oper, wie Tannhäuſer oder Lohengrin, rigen, aber auch höchſt dankbaren Aufgabe nicht gewachſen ge⸗ Taktſtock mit der Inſchrift überreichte:„Dem Träger des Genies, We — Ee S Sr F r — — — ON. and ſic b auf I. er⸗ *. en 0 Haris in 8. Setee an 27½ Alguſt⸗ e, Auſe Theater, Aunſt und Wiſſenſchaft. (Repertoire der vereinigten Stadttheater zu Frankfurt g. M. Opernhau 3 Dienſtag, 28. Auguſt:„Mignon“; Mittwoch, 29.:„Die Geisha“; Donnerſtag, 30.:„Der Maskenball“; Freitag, 31.:„Die Geisha“; Samſtag, I. Sepibr. Der Ring des Aübelungen:„Das Rheingold“; Sonntag,.;„Bajazzo“ hierauf Die Regimentstochter“; Montag,.: Der Ring des Nibelungen: Walküre“; Freitag,.: Der Ring des Nibelungen:„Siegfried“; Sonntag,.: Der Ring des Nibelungen:„Dötterdämmerung“. Schauſpielhaus: Dienſtag, 28. Aug: Zu Goethe's Geburts⸗ tag:„Prometheus“ hierauf„Clavigo“; Mitkwoch, 29.: Cyklus hordiſcher Dramen;:„Nora“; Dongerſtag, 30.:„Hüttenbeſitzer“; Freitag, 31:„Krieg in Frieden“; Samſtgg, 1. Septbr.: Cyklus fordiſcher Dramen:„Baumeiſter Solneß“; Sbuntag,.;„Baumeiſter Solneß“; Montag,.:„Othello“,. Johann Brandl ſoeben die hinterlaſſene Operette ferti 11 1 0 geller fe eſtellt und ar Bucs 5 er“ rette in — don 9 Operette h du village! unkt der Handlung. N. Don (1752) bildet den Mittelp Heueſte Nachrihten und Celegramme. (Privat⸗Telegraume des„General⸗Anzeigers.“) Oderbur!](Oeſter. Schleſtien), 27. Aug. Die Oelfabrik am hieſigen Bahnhof brennt ſeit der Nacht. Neun Feuerwehren bekämpfen das Feuer, Der Schaden wird auf 80,000 Gulden gefchätzt. * Cronberg i.., 27. Auguſt. Der Kronprinz von Griechenland iſt heute mit ſeiner Familie nach viermonatlichem Aufenthalt auf Schloß Friedrichshof nach Athen abgereiſt. Wien, 27. Aug. Der Fürſt von Bulgarien iſt von Zell am See heute hier eingetroffen und von hier nach Ungarn weitergereiſt. * Wien, 27. Aug. Geſtern ſind hier 56 aus Johannesburg gusgewieſene öſterreichſſch⸗ungariſche Unterthanen eingetroffen. * Paris, 27. Aug. Der ſozialiſtiſche Deputirte Pas⸗ egle Grouſfet hat an den Handelsminiſter Millerand ein Schreiben gerichtet, worin er ihn auffordert, die Dauer der Ausſtellung zu verlängern, damit zahlreichen Unter⸗ hehmern, welche bisher ihr Geld eingebüßt hätten, Gelegenheit gegeben werde, ihre Verluſte wettzumachen. Der„Eclair“ hat aus dieſem Anlaß eine Anfrage bei den Ausſtellern und den Generaltommiſſariaten angeſtellt, welche ſich faſt ausnahmslos gegen die Verlängerung ausgeſprochen haben.— Dem Matin zu Folge 255 ſich in der letzten Zeit die Thphusfälle in eunruhigender Weiſe vermehrt. Das Blatt veröffent⸗ Direktor des licht eine Unterredung mit dem Gemeinde⸗ * laborgtoriums, Girard, worin dieſer in ſehr ſcharfer Weiſe die Ingenieure der ſtädtiſchen Waſſerleitung für die Verbreitung der Epidemie verantwortlich macht, weil dieſe dem Rathe der Aerzte zum Trotz, fortfahren, das Waſſer einer ver⸗ ſeuchten Quelle mit dem der anderen zu vermiſchen. * Marſeille, 2. Aug. 2500 Fuhrleute und Auflader be⸗ ſchloſſen, in den Ausſtand einzutreten. Die Zunft desſelben um⸗ faßt 5000 Mann. der „% per feſ itel Konſtantinopel, 27. Aug. Der deutſche Botſchafter Freſherr.Marſchall war heute zum Diner im Pildizkiosk geladen. * 5. Der Burenkrieg. London, 27. Auguſt. Nach einer Mel dung der „MNorning Poſt“ aus Belfaſt 25. Auguſt nahm Roberts Aumittelbar nach ſeiner Ankunft am Morgen des 25. Aug. eine Erkund gung der Burenſtellung vor, welche ſich ſehr ſtark über bdie Hügelketten 8000 PYards von der Bahnſtation entfernt Ahnnzieht. Die Buren beſchoſſen am Morgen die Truppen Jullers, welche 7 Meilen füdlich ſtehen und die auf den Lußerſten linken Flügel beſindliche Brigade Stephenſon. Sie lchtete auch auf das Centrum der britiſchen Stellung Geſchütz⸗ ſeller, das die britiſche Artillerie nachdrücklich erwiderte.— Die Blätter veröffentlichen eine Depeſche aus Pretorja, wonach Roberis eine Proklamation erlaſſen habe, wodurch angeordnet pird, jeder Eigenthümer von Grundſtücken auf denen Minen⸗ unlagen ſich befinden, die von den Engländern beſetzt ſind, nmöge er anweſend oder abweſend ſein, iſt verpflichtet, die der Transvaalreglerung ſchuldigeu Abgaben an die von Roberts kingeſetzten fiscaliſchen Beamten zu leiſten. *London, 27. Aug. Reuter meldet aus Geluksfarm dom 26.: General Pole Carew bekam, nachdem er Belfaſt inzwiſchen beſetzt hatte, Fühlung mit der Hauptmacht des Feindes. Seine Artillerie zerſtörte die Anpflanzungen öſtlich don Belfaſt. Die Buren erwiderten das Feuer aus weit⸗ kragenden Geſchützen. Es fand ein lebhaftes Artilleriegefecht wſſchen Engländern und Buren ſtatt. Die Geſchütze des eindes hatten eine ſtarke Stellung. Der Feind beabſichtigt, gugenſcheinlich, um die Gebiete zwiſchen hier und Machadodorp auf das Zäheſte zu kämpfen. 1 4. Der Aufruhr in China. erlin, 27. Aug. Der Kaiſer richtete nachfolgen⸗ des elegramm an den zweiten Admiral des Kreuzergeſchwaders ber eiterbeförderung nach Peking: An Leutnant Graf Soden, Peking. Ich ſpreche Ihnen und Ihren Mannſchaften die herz⸗ lichſten Glückwünſche ſowie diejenigen der Armee und Marine 1 dem guten Erfolge und der heldenhaften Ausdauer aus. Ihre utſche Treue und Tapferkeit gereichen Ihnen zur höchſten Ehre. Ich berleihe Ihnen gleichzeitig den Rothen⸗Adler⸗Orden . Klaſſe mit Schwertern und erwarte Vorſchläge zur Dekorirung Ihrer Mannſchaft. * Berlän, 27. Aug. Der Gouverneur von Kiautſchou tele⸗ Naphirt unterm 24. nachſtehenden Auszug aus dem Bericht des Iafen Soden, des Führers der deutſchen Seeſoldatenſchutzwache N Peking; Am 21. Junt wurden die Feindſeligkeiten gegen die Ge⸗ kenbiſchaften eröffnet. Dieſe wurden am 22. in Folge eines ißverſtändniſſes geräumt und man begah ſich nach der iigliſchen Geſandtſchaft. Kurze Zeit darauf wurde die deutſche Jeſandtſchaft wieder beſetzt; die italieniſche und öſterreichiſche inzwiſchen abgebrannt. Von da ah unaufhörliche Gefechte gegen Ageſiſche Truppen von Tungfuhſiang und Punglu. Vom 16. Juli I9. Auguſt Waffenſtillſtand. Das Detachement beſetzte (hsiſchen Klun(2) Bis 14. Auguſt mörderiſches Feuer hsnächſter Nähe. Am 15. früh heftiges Geſchütz⸗ und Gewehr⸗ ſust außerhalb der Stadi hörbar. Die Chineſen verließen Nachmittags 6n Slellung, bis ein indiſches Regiment erſchien. Das Detachement — ete 8 Kanonen, 25 Mann hatten Gefangene, viele Waffen und Munition. mehr als 1000 Mann gegenüber geſtanden, von denen 200 fielen. Die Seeſoldaten benahmen ſich hervor⸗ ragend, Sämmtliche Europäer bewundern die Ruhe und Unerſchrocken⸗ heit und das gute Schießen. Die Verwundeten ſind: Berger(ſchwer erletzt an der linken Kopfſeite), Reinhardt(linker Arm), Weinert hite Geſichtsſeite und Gehör berletzt), Ekardts(rechte Hand), Förſter e Schulter), Wirth(linkes Bein), Bencke(Geſicht, geheilt), König t und lter, zeilt), Gunter(linker Arm und Lunge), Grölich(Geſicht leicht verletzt) iffert(Bein, die Verletzung iſt leicht, Knie ſteif), Klauſt(linker Ellbogen). Typhus in der Beſſerung. Die Uebrigen ſind 8 * Berlin, 27. Aug. Die Nordd. Allg. Ztg. führt in einem Artikel aus, es liege kein Bedürfniß vor, die parla⸗ mentariſche Ruhepauſe vorzeitig zu unterbrechen.— Damit iſt auch offiziös beſtätigt, daß der Reichstag nicht einberufen wird. * Wien, 27. Aug. Das öſterreichiſche Schiff„Maria Thereſia“ meldet über die Ver wundeten aus Peking: Die Verwun⸗ deten und der Legationsſekretär v. Roſthorn kommen mit dem erſten Transport nach der Rhede von Taku. Das Detachement unter Leſchanowsky iſt mit dem Detachement in Peking eingerückt. * Ro m, 27. Aug. Die„Agenzia Stefani“ meldet aus Taku vom 26.: In Peking wird ein Zug zuſammengeſetzt, welcher mit Begleit⸗ mannſchaften die Verwundeten, die Frauen und Kinder nach Tientſin bringen ſoll. Die Familie des italieniſchen Geſandten ſchließt ſich dieſem Zuge an, um ſich einige Zeit 1 5 S ach Japan zu begeben. Ein Seeoffizier begleitet die verwundeten italieniſchen Marineſoldaten nach Tientſin. In Peking ſtehen 5 Kompagnien italieniſche Marirz⸗ ſolda Am 29. werden italieniſche Truppen unter dem Befehl des Oberſt Garioni in Peking erwartet. * London, 27, Aug. Die„Times“ melden aus Shanghai, 24. Aug.: Der engliſche Conſul Traſer kehrte an Bord des „Pioneer“ in Begleitung eines Leutnants und 15 Seeſoldaten nach Tſchungking zurück. * Petersburg, 27. Aug. Am 2. September geht aus Kiew ein aus 1800 Mann Infanterie und 300 Artilleriſten beſtehende Schutztruppe mit 24 Geſchützen nach Port Arthur ab. Der Abtheilung werden ſich in Noworowsjsk 200 Coſacken anſchließen. Die⸗ ſelbe beſteht gus Freiwilligen und aus Soldaten der Kiewer Garniſon, die zum Herbſt zur Reſerbe übertreten. Die Leute müſſen ſich zu drei⸗ jährigem Dienſte verpflichten. Es melden ſich ſo viele Soldaten, daß man genöthigt iſt, das Loos entſcheiden zu laſſen. Die Truppe iſt zum Schutze der von Charbin noch Port Arthur führenden Bahnlinie beſtimmt. * London, 27. Aug. Der Correſpondent der Times in Shanghai meldet vom 26. ds. über die füngſt in Hankau entdeckte Verſchwörung dortiger Chineſen, die Bewegung ſei nicht gegen die Fremden gerichtet, ſondern trug einen revo⸗ lutionären Charakter. London, 27. Aug.„Daily Mail“ meldet aus Yoko⸗ hama vom 25. Auguſt: Das japaniſche Kriegsſchiff„Suma“ iſt nach Korea abgegangen. Die Preſſe ſchlägt vor, man ſolle Rußland volle Aktionsfreiheit in der Mandſchurei gewähren, vorausgeſetzt, daß Japan gleiche Freiheit in Korea zugeſtanden werde.— Wie„Daily Telegraph“ gus Matou vom 20. Auguſt berichtet, iſt die feindſelige Stimmung der chineſiſchen Bevölkerung gegen die Boxer im Zunehmen begriffen. Die Land⸗ bewohner ſollen die Boxer angreifen und ſie tödten. * London, 27. Aug. Telegraph aus Tientſin vom 24,. iſt eine aus Ruſſen, Deutſchen und Japanern gebildete Abtheilung von 1000 Mann von Peking aus vorgegangen; man glaubt, ſie ſolle die Kaiſerin⸗Wittwe verfolgen. Vom 25. ds. meldet das Blatt aus Hongkong, der Gouverneur der Provinz Kwantung ebenſo wie die Gouverneure der anderen Provinzen haben heute von der Kaiſerin⸗Wittwe telegraphiſch Befehl erhalten, 3000 0 0 Tagels für den Unterhalt der Trup⸗ pen zu zahlen. * London, 27. Aug. Die Times meldet aus Shanghai vom 26. ds.: Lihungtſchang erhielt von dem japaniſchen Miniſter des Auswärtigen ein Telegramm, worin es heißt, Unterhandlungen ſeien unmöglich, ſolange nicht Ching Be⸗ pollmächtigte ernenne, die von den Mächten gutgeheißen werden. Der Miniſter bezeichnet es alsdann als genehm die Ernennung der Vicekönige von Nanking und Huchang zu Beiſitzern Lihung⸗ tſchangs und macht ſchließlich auf die Nothwendigkeit aufmerk⸗ ſam, daß China ſein Bedauern ausſpreche, ſein Unrecht ein⸗ geſtehe und freiwillig vollen Schadenerſatz anbiete. Schließlich heißt es in der Depeſche, wenn die Rathſchläge befolgt würden, ſei Japan bereit, bei den Verhandlungen jede mögliche Unter⸗ ſtützung zu gewähren. * Mokohama, 27. Aug. Nachrichten aus Soeul zu Folge theilt der koreaniſche Miniſter des Auswärtſgen dem japauiſchen Vertreter mit, daß in Uebereinſtimmung mit der Anregung der letzteren Regierung Korea eine Streitmagcht zur Wahrung der Ordnung an die Nordgrenze entſende. Zugleich verſichert er, daß der Ausbruch der Unruhen durch örtliche Zwiſtigkeiten veranlaßt worden ſei und nicht auf die feindliche Geſtunung gegen die Ausländer zurückzuführen ſei. » Port Said, 27. Aug. Die„Sachſen“ iſt heute Mittag angekommen. Der deutſche Konſul begab ſich an Bord des Dampfers und härdizte dem Grafen Walderſee Weiſungen ſelner Regierung aus. Der Feldmarſchall ging an Land u machte einen Beſuch auf dem deutſchen Konſulat. Dann ging Walderſee an Bord der„Sachſen“, welche hierauf die Fahrt fortſetzte. * Tokio, 27, Aug. Der Befehlshaber der japaniſchen Truppen in Peking telegraphirt vom 18.: Die Stadt iſt jetzt vallſtändig vo m Feinde geſäubert. Das japaniſche Kavallerieregiment, welches nach Manſan geſandt war, berichtet, die kaiferliche Familie, welche Peking verließ, iſt nach kurzer Raſt in dieſem Dorfe in weſtlicher Richtung weitergezogen. Dieſelbe befand ſich unter der Eskorte des Generals Ma, deſſen Truppe etwas über 500 Mann Kavallerie und 20 Wagen zählte. Ein anderes Telegramm vom 23. berichtet, Boxer und chineſiſche Trppen, welche in Nadhca berſammelt ſind, ſind im Begriffe, die Verbündeten in Peling von der äußeren Stadt anzu⸗ Nach einer Meldung des Daily⸗ gteifen, Es wird erwarlet, daß die bereinte japaniſche und ruſſiſche Kavallerie ſie am 25. angreifen wird. Ferner wird gemeldet, daß der Feind in einer Stärke von 9000 Mann Infanterie und 18 Kanonen von Hongkong nach Schantung in nördlicher Richtung vorrückt, um die Verbündeten in der Hauptſtadt anzugreifen. * Chicago, 27. Aug. Eine hieſige Firma erhielt von Ruß⸗ land den Auftrag zur Lieferung von 6,0 0 0,0 00 Pfund Ochſen⸗ fleiſch für die ruſſiſchen Truppen in Ching. Maununheimer Handelsblatt. Coursplatt der Manuheimer Börſe(Produkten⸗Börſe) vom 27. Auguſt, Weizen pfälz.—.——17.—][Hafer, württb. Alp—.——— „ norddeutſcher—.——17.—„amerik, weißer—.——14.50 „ ruſſ. Azima 17.50—18.25] Mais amer.Mixed—.——18.— „ Theodoſia—.—18.75„Donau——— „ Saxonska—.—18.—„ La Plata—.— 19.50 „ Girka 17.50—17.75 J Kohlreps, d. neuer—.——28.— „ Taganrog 17.50—17.75] Wicken———.— „ rumäniſcher 18——18.50 Kleeſamen deutſch. 1 126.—140.— „ am, Winter—.——17,75 7„ II 85.——95.— „ Chicago II—.—17.75„ amerik, 96.——108.— „ Manikoba 1—.——.„neuerpfälzer—.——— „ Walla Walla 17.75—18.—„Luzerne 84.——92.— „ Kanſas II—.—17.75„Provene. 92.——97.— „ Californir.„Eſparſette 28.——26.— „ La Plata 17.50—17.75 Leinöl mit Faß—.——70. Kernen.——17.25 Rüböl„„—.—66.— Roggen, pfälz.—.—15.50„ bei Waggon—.——64.— 55 ruſſiſcher 15.25—15.50 Am. Petroleum Faß „ rumäniſcher-.—Jn fr. mit 20¼ Tara—.——23.50 „ norddeutſcher—.———.— Am. Petrol. Wagg.—.——29.50 „ amerik,—.———.—[ Am, Petrol, in Ciſt, Gerſte, hierländ. 16.50—16.75.100ko netto verzollt.18.80 „ Pfälzer 16,5017.50 Ruſſ. Petrol, fr. Faß—.92.50 „ Ungariſche 18.——18.50] Ruſſ. Petrol. Wagg.—.—21.50 Futter—.——138.50Ruff. Petrol, in Ci⸗ Gerſte rum. Brau—.———.—ſternen p. 100ko netto.1780 Hafer, bad. 14.50—15.25[ Rohſprit, verſteuert—.— 122.— „ruſſiſcher 14.——15,25 J90er do, unverſt.—.——36.— „norddeutſcher 15.25—15.50 Weizenmehl I. Nr. 00 9 4 9 4 28.— 286.— 24.— 28.— 22,.— 20.— Roggenmehl Nr, 0) 24.— Weizen, Roggen und Hafer unverändert, Gerſte ruhig. Mais behauptet, Courszettel der Maunheimer Effektenbörſe vom 26. Aug. Obligationen. Staatspapiere. 7 mapderzeſer, 10 Badiſche Obligat. 4 hein, Hyp.⸗B. unk. 50 55 3½„ 25(abgeſt. 98.70 ö3 3%„„ e M. 90.79 b3 9½%% Oblig. Mark 92.80 bz%½„.„„„ 1904 20,0 63 9½%%„ 1888 92.30 b 5%„„„ Commüngt 91.20 53 3/%„ 4892½ 92.75 65 Staͤdte⸗Anlehen. „„ 88.— bz 1 5 Freteung 1, B. 855 49—3 15„ 1 125 T. 100 Sooſe 141 5 4% Audwigebasen k. 91—8 Baher. Obligatſonen 93.80 bz 4 5 98.50 G 84.40 b3 3%„ 10 91.—8 3½ Deutſche Relchsanlelbe 05.— b8 3% Manfheimer Obl. 1888 ä2½7 8 95.— bz 31½ 15„ 1888 92,50 8 80%:́„ 5 80 95 b30½% 1805.— 8 92 Preuß, Conſols 91 70 91 31⁰8⁸⁰ 5 1808 91— 63 3 8 1 94.80 7 15 *W eeeee a 1 Waene ir leinleii Jeſdelb. Giſenbahn⸗Anlehen. g. Lanene 102.80.53 4 Pfälz.(Zudw. Max NMord) 99.— 63 4½ Speherer Zlegelwerke 195˙ 8 205 98.— b3 4½ Vereln Chem., Fabriſen 101⸗ 3½„„ convertirt, 4% Fellſtofffabrit Waldhof 10s.— 53 ktien. 5 Pfalzbrau. v. Geiſel u. Mohr 94— Bablicge 119.80 U Brauerei Sinner, Wae Akel 0 Geide 4*„5 daehen Sued⸗ don 15 8 119.— 55 n. Ban 2* 514% e Bank 184.— 1 Slrch; 1 881 111.— Rfälz Hup.⸗Baut 180½7 8 1 erger, Worms 99.— Aſls Süur⸗ u. Cöb. Landau 1 Worniſer Brauhaus v. Oertge 18.80 aa eee 17 5 Pfälz. Preßh. U. Sprtſabr. 128.— ein. Hyp.⸗Bau 8 Sſidd. Bant 111.— 6 Transport L Süddeutſche Bank Gunge) Akt.—.— und Verſicherung. SGiſenbahnen. i 191.50 Pfätziſche Ludwigsbahn 220.50 U Maunh. Dampfſchleppſchiff 110— 5 Maxbahn 141,— bz 5 Jagerhaus 98.— „ Norbbahn 126.— 5 Bad. Rilck⸗ U. Mitverſich⸗ 250.— Heilbronner Straßenbahnen 87.„ Schifffahrt⸗alſſeeuranz 36.— eeiche uduſtrie. Continentale Veyficherung 50.— .G,., chem, Induſtrle 120.25 00 Maunhelmer Verſicherung 85 Badiſche Anilin⸗ u. Soda 950.— G Oberrhein. Berf⸗Geſenifchaft 769.— 65 1 5 el en junge 15 5 8 Wlülrtt, Transportverſich, 2 Chem. Fabr oldenberg— Induſtrie. 15 Chem. Fabrik Gernsheim 30.— 177 Se Neer eeen ze degaale 488 Berein B. Oe 8 105.— G 0 naſerſebet gleiweller Weſteregeln Alkal. Fasnun 114— 9 Gmaflliwerke Makaumer 123.— 1 0 opzüg 55 Fttlinger Spinnerei 115.— Brauereien. Hüttenheimer Spinnerei 89.— Bab. Brauerei 154.50 N FarlerNähmf. Hald u. Neu 139.— pien Aktienbierbrauerei 99.— Mannh. Gume n Asbeſtfabr, 88.— 8 Durlacher Hof vorm. Hagen 198.50 Oggersheimer Spinyereſ. Eichbaum⸗Brauerel 170.— Pfälz. Nähm. u. Fghrräderf 79.— Elefantenbräu Rühl, Worms100. Portl,⸗Cementwe, Heldelberg 149.— Brauerel Ganter, ſreſburg 109. G Bereinig. Freibürger Zlegelſ, 180.— Kleintein, Heidelherg 148. G Berein Speyerer Ziegelwerke 193.— omburger Meſſerſchmitt 100.— 8 ee 293.— udwigshafener Brauerel—.— uckerfabhrit Waghäuſel 91.— Mannh. Aktienbrauerei 168.— G uckerraffinerſe Mannhein 168.. Maunheimer Effektenbörſe vom 26, Heute notirten: Rheinſſche Credſtbank⸗Aklien 140 G. 140,25 B. Weſteregler Alſen 207., Dingleyiſche Maſchinenfabrik⸗Aktien 165 B. Frankfurt a,., 27. Aug.(Effektenbörſe), Anfangseourſe. Kreditaktien 203.—, Staatsbahn 187,40, Lombarden 25,20, Gaypler —.—, 4% ungar, Goldrente 96.—, Gotthardbahn 169,50, Disgonto⸗ Commaudit 178.,20, Laurg 200.50, Gelſenkirchen 189,56, Darmſtädter Handelsgeſellſchaft 146,.—, Tendenz: ſtill. Berlin, 27. Aug,(Telegr,) Effektenbörſe, Die Woche eröffnete ſehr ſtill. Das Hauptintereſſe nahm die Schiebung zum Ultimo in Anfpruch. Banken und Fonds anregungslos. Von Montanaktien Bochumer, Dortmunder und Laurg niedriger, Kohlengktien beſſer efragt, Bahnen ſehr ſtill, Der heutige Bankausweis blieb ein⸗ Kußlog, Ultimogeld etwa 4%, Privakdiskont 3,875%, London, 26. Aug.(Südafrikaniſche Minen.) Debeers 27%, Chartered 3¼ Goldſields 7½, Randmines 39½, Gastrand 7e. Schifffahrts⸗Nachrichten. Mannheimer Hafen⸗Werkehr vom 24, Auguſt. —.—, Hafenbezirk III. Schiffer ev, Kap. Schiff Kommt von Ogbung Ete, Baſpſer Rätchen v. Heilbr Deilbronn Stlckgut Schöler D. de Geuyter Ruhrort Kohlen 17086 Lang Franz u Chath. Jagſtfeld Steinſalz 1 Gbling Hatharina Stfaßburg Stückgut 163 Drlesß Wacht am Rhein Amgeneburg. Cement 1 Korbach Alng N 8 Sgat 11 Muhleneier Sophie Kathaping. Ruhrort Kohlen 18600 Bühler Rynbeurpgart 8 Amſterdam Stückgilter 8090 Bulchbruch Auna Elſſe ochfeld Kohlen 1270 Banspach Bansygch eilbronn Steinſalz Gapp T. Schürm. S. 14 Ruührort Kohlen 62⁰⁰ Hafenbezirk IV. Kohlbeche Arminius RNotterbam] Getreide 203 Ueberſeeiſche Schifffahrts⸗Nachrichten, New⸗Pork 25. Auguſt. Drahtbericht der American⸗Line Son⸗ heampton. Der Schnelldampfer„New⸗Pork“ am 18. Auguſt von Southampton ab, iſt heute früh 6 Uhr hier angekommen. Mitgetheilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Bureau Gund⸗ lach K« Bärenklau Nachfolger in Mannheim, Heidelbergens ſtraße O 43 4. Salte. General⸗Auzeiger. Amks⸗ Bekanntmachung. Die Droſchken⸗ halteplätze betr. (385) Nr. 81638. Nach⸗ dem infolge der Straßen⸗ bauarbeiten auf den Plan⸗ ken die Belaſſung der z. Zt auf dem Strohmarkt und dem Fruchtmarkt beſtehenden Droſchkenhalte⸗ plätze unthunlich geworden iſt, wird hiermit gemäß § 15 der Droſchken⸗Ord⸗ nung angeordnet, daß bis auf Weiteres die bisher auf dem Halteplatz am Strohmarkt zur Auf⸗ ſtellung gelangenden Droſch⸗ ken ihren Standort nun⸗ mehr in der Straße auf den Kapuziner⸗Plan⸗ ken längs der Baumreihe, und die bisher auf dem Halteplatz am Frucht⸗ markt zur Aufſtellung gelangenden Droſchken ihren Standort nunmehr in der Straße auf den Zeug⸗ hausplanken längs der Baumreihe zu nehmen haben. Die Fahrbahn der Kunſtſtraße darf zur Aufſtellung nicht benutzt werden, 61444 Maunheim, 21. Aug. 1900. Gr. Bezirksamt: Frech. Arbeits markt der Oentral-Anstalt für Arbeltsnachwels jeglicher Art. 1, 17. Mannheim 8 1, 17, Telephon 818. Die Anſtalt iſt geöffnet an Werk⸗ tagen von 8 bis Uhe und von —6 Uhr. Stelle finden. Männliches Perſonal. 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Dauquard, Gerichtsvollzieher. Freiwillige Herſteigerung. Dienſtag, 28. Auguſt 1900, Nachmittags 2 Uhr werde ich im hieſ. Verſteigerungs⸗ lokal q 4, 5 gegen baare Zah⸗ lung im Auftrage des Herrn A. Mayer hier 61908 100 Flaſchen Ungſteiner, 1897er Rothwein verſteigern. Malinheim, 27. Auguſt 1900. Danuquard, Gerichtsvollzieher. 880 Jwängs⸗Verſteigerung Am 61904 Dienſtag, den 28. ds. Mts., Vormittags 11 uhr werde ich beim Rathhaus in Käferthal im Vollſtreckungswege gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern 8 2Schweine, jährig. Hagenert, Gerichtsvollzieher, Rheinauſtraße 18, 2. Stock. 1 0 8 1 denossenschaft Mannheim mit beſchränkter Haftpflicht. Geſchäftsleiter Herr Rotzinger, U 1, 13. reſſenten zür Kenntnißnahme, daß nur diejenigen Kohlenbe⸗ ſtellungen, welche vor dem 10, September d. J. bei uns aufgegeben werden, zu folgenden Preiſen geliefert werden können: la, Fettschrott ſtückreich.25 KM. pr. Otr. Nuss I. u. II.,.50„„„ 77 75 Nuss III..45 N. 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