—— — Telegramm⸗Adreſſe: Journal Maunheim.“ In der Poſtliſte unter Nr. 2958. (Badiſche Volkszeitung.) Ahonnement: 60 Pfg. monatlich. bDuich bie 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Die Reklamen⸗Zeile 60 h Telephon: Redaktion: Nr. 377. der Stadt Mannheim und Umgebung. Maunheimer Journal. (110. Jahrgang.) Expedition: Nr. 218. Druckerei: Nr. 341, Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. bi (Mannheimer Volksblatt.) Verantworklich für Politik! Dr. Paul Harms, für Theater, Kunſt u. Feuilleton! Dr. Friedrich Walter, für den lokalen und prov. Theil: J..: Karl Apfel, für den Inſeratentheil: Karl Apfel, Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei,(Erſte Mannheimer Typograph. Auſtalt.) (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen i. f 1 2 1 7 Bu ſpitals. Ooppel⸗Nummemm 5 lfß. 6, 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. E 6, 2 ſamemtlah er iaunhem (Abendblatt) Nr. 307. Dienſtag, 23. Auguſt 1900. Eine Verlegenheitspauſe ſcheint in Peking bei den ſiegreichen Befehlshabern der ber⸗ hündeten Truppen eingetreten zu ſein. Sie haben die Hauptſtadt des Feindes in ihrer Gewalt, wiſſen aber anſcheinend nicht recht, was ſie mit der Hauptſtadt dieſer Hauptſtadt, der ſogenannten berbotenen Stadt anfangen ſollen. Peking beſteht aus zwei Stadt⸗ theilen; der kleine, ſüdliche iſt die Chineſenſtadt, ein von Weſten ſach Oſten langgeſtrecktes Rechteck von über 16 Klm. Umfang. Nördlich ſetzt ſich daran die Tartarenſtadt, ein Quadrat von etwa 24 Klm. Umfang. Inmitten der Tartarenſtadt liegt, als ein Stadttheil für ſich, die Kaiſerliche Stadt; dieſe wiederum ſchließt die Rothe oder Verbotene Stadt ein, die ein Quadrat von etwa 4 Klm. Umfang darſtellt. Die verbotene Stadt, von Wall und Graben umgeben, iſt die eigentliche Reſidenz des Kaiſerlichen Hofes. Vor ihrer Nordfront liegt der ſogenannte Kohlenhügel, den die Franzoſen beſetzt halten. Dieſen innerſten Stadtheil von Peking nun haben die Ver⸗ hündeten bisher nicht betreten. Einmal hieß es, die Befehls haber ſeſen übereingekommen, ihre Truppen quer durch den Kaiſer⸗ palaſt, alſo wohl die verbotene Stadt, ziehen zu laſſen; die neueſte Meldung lautet, ſie hätten das Schickſal der verbotenen Stadt ihren Regierungen anheim geſtellt. Daraus iſt zu erſehen, daß die Vertreter der einigen Mächte einmal wieder höchſt uneinig ſind. Denn wie immer man die Frage beantworten mag, ob die Empfindlichkeit der Chineſen und damit die verbotene Stadt ſchonen ſei: ein Fehler dürfte er vermuthlich ſein, vor dem hron der verbotenen Stadt Halt zu machen. Engliſche Blötter ſchrefhen bereits Leitartikel über die Frage, ob es ſich emüpfehle, das„Tabernakel des ganzen Syſtems des politiſchen Aberglaubens“, wie der Daily Telegraph die verbotene Stadt fennt, dem Erdboden gleich zu machen oder zu erhalten; und die Blätter meinen, die Diplomatie ſtehe da vor einer ſehr ſchwie⸗ tigen Entſchei Das mag ſchon ſein, wie es denn überhaupt dung. mißlich iſt, chneſeſch Dinge aus der Ferne zu beurtheilen, nach⸗ dem die nächſtſtehenden Beurtheiler ſich mehrfach gröblich ge⸗ läuſcht haben. Eins aber wird man doch mit ziemlicher Sicher⸗ heit feſtſtellen können: es kann dem Chineſen kaum einen be⸗ ſonders hohen Begriff von der Macht der Verbündeten beibringen, wenn er ſieht, daß dieſe ſich von denſelben Vorurtheilen leiten laſſen, die ihn beherrſchen; daß ſie vor denſelben Dingen ſtutzig werden, die ihm verboten ſind. Man ſollte meinen, die verbotene Stadt müſſe ebenſo wie die übrigen Stadttheile erſt einmal in die Gewalt der Verbündeten gebracht werden, dann könnte der Meinungsaustauſch darüber beginnen, wie damit zu verfahren ſei. Schwierigkeiten kann die Einnahme nicht machen, da nur wenig Truppen darin ſein ſollen; und wären viele darin, ſo wäre bie Einnahme erſt recht eine militäriſche Nothwendigkeit. Vordem hätte man die chineſiſche Empfindlichkeit vielleicht im manchen Aeußerlichkeiten mehr ſchonen können als es ge⸗ ſchehen iſt. Nachdem aber der Streit mit China in militäriſche Behandlung genommen iſt, könnte eine vorzeitige Schonung ver⸗ ängnißvoll werden. Wir haben nie daran gezweifelt, daß die Verſchiedenheit der Intereſſen die zur Eroberung Pekings ver⸗ kinigten Mächte bald wieder auseinander treiben werde. Sollte das aber bereits eingetreten ſein, bevor die Eroberung Pekings bollendet iſt, ſo wäre das imallgemeinen Intereſſe der ſehr zu bedauern. Man muß nicht vergeſſen, daß auch durch alle Oppoſttionsblätter. das geringſte Verſtändniß hat. Der Chineſe wird jede Schonung, die ihm ohne praktiſch einleuchtenden Grund zu Theil wird, ſeinem Gegner als Schwäche auslegen. Darum konnte es nicht unbedenklich erſcheinen, ganz China ſchon in Worten nieder⸗ zuſchmettern, als man noch gar nicht wußte, wie weit die zur Verfügung ſtehenden Machtmittel reichten. Nachdem man jetzt zu Thaten übergegangen iſt, ſollte man das, was die Verbündeten von China in ihrer Macht haben, ſo endgiltig wie möglich niederwerfen. Dagegen könnte ſich doch nur falſch verſtandenes Sonderintereſſe einer europäiſchen Macht, oder allenfalls— Japan auflehnen. Deutſches Reich. * Berlin, 27. Aug.(Ein Geſchenk von 100,000 Mark) hat der Kaiſer aus ſeinem Dispoſitionsfonds der katholiſchen Schulgemeinde zu Gneſen als Beihilfe zu den Koſten für den Bau eines neuen Schulgebäudes überweiſen laſſen. — Raiſer Wilhelwm) gedachte auch in dieſem Herbſt wieder in dem bekannten Jagdrevier des Grafen Thott auf Ska⸗ berſjö im ſüdlichen Schweden zu jagen. Da ſich aber der Wild⸗ beſtand in den Thottſchen Wäldern in dieſem Jahr als verhält⸗ nißmäßig knapp herausſtellt, was weſentlich dem ſtrengen Winter zugeſchrieben wird, ſo muß der beabſichtigte Beſuch des Kaiſers für diesmal unterbleiben. Frankreich. p. Paris, 27. Aug.(Der romanſchreibende Abg. Vignén d' Octon), der als ehemaliger Marinearzt Afrika kennt und die dort herrſchenden Sitten der franzöſtſchen Truppen ſchildert, iſt mit einer Miſſion in den franzöſiſchen Beſitzungen des äußerſten Oſtens betraut. Er wird ſich im Oktober einſchiffen und daher ſeine angekündigte Abſicht, die Regierung über die unerhörten Rohheiten zu interpelliren, welche Offiziere und Soldaten am Kongo und am Niger ungeſtraft be⸗ gehen dürfen, nicht verwirklichen können. Die Deutung liegt daher nahe, Vigns'Octon, der nichts gethan hat, um ſich das Kolonialminiſterium günſtig zu ſtimmen, werde entfernt, damit er nicht durch ſeine Enthüllungen dem Nationaliſten Laſies, der die Regierung wegen des Hauptmanns Pallier zur Rede ſtellen will, das Interpelliren erleichtern. Dieſe Deutung geht denn Es wird behauptet, Vigns 'Octon laſſe ſich für ſein Schweigen über die Scheußlichkeiten die er miterlebt hat und von denen er unter dem ironiſchen Titel„La Gloire du Sabre“ ſchon mancherlei erzählte, durch eine angenehme Reiſe auf Koſten der Republik bezahlen; aber die Nationaliſten ſchwören, das werde dem Kolonialminiſter Decrais nichts helſen. Deutſchland auf der Weltausſtellung. Geheimrath Richter, der Reichskommiſſar für die Pariſer Ausſtellung, iſt zu kurzem Aufenthalt in Berlin eingetroffen und dem Interviewer des Lokalanzeigers nicht entgangen. Aus dem Zwiegeſpräche ſei Folgendes mitgetheilt: „Sie ſind alſo ebenfalls der Ueberzeugung, daß Deutſch⸗ lands Induſtrie einen Sieg davongetragen hat?“ „Ich möchte da etwas voranſchicken,“ meinte der Reichskom⸗ miſſar.„Ueberall tönt jetzt das Wort von dem Siege, den unſere Gewerbthätigkeit errungen hat. Dadurch ſcheint in Deutſchland geben. ſich die Empfindung eingebürgert zu haben, als gäbe es in Paris überhaupt nur einen Sieger. So liegen die Dinge nicht! Von der franzöſiſchen Induſtrie müſſen wir abſehen. Mit dieſer in einen Wettſtreit uns einzulaſſen, war niemals beabſichkigt. Das konnte auch gar nicht unſere Abſicht ſein, weil die Vor⸗ bedingungen zu einem ſolchen Kampfe für uns fehlten. Frank⸗ reich, das ſich naturgemäß den größten Platz geſichert hatte, konnte dementſprechend auch ganz anders auftreten. Aber al len übrigen Nationen gegenüber ſind wir zweifellos Sie ger geblieben!“ „Wie erfreulich, daß Sie, Herr Geheimrath, dies verkünden können!“ „Ach! Dies wäre von geringer Bedeutung. Nein! Die Hauptſache iſt, daß die anderen Nationen es ſagen. Die ameri⸗ kaniſche und engliſche Preſſe und die Fachzeitungen dieſer Länder reden faſt von nichts Anderem als von dem„Siege der Deutſchen in Paris“.“ „Und die Franzoſen?“ „Rückhaltlos erkennen ſie unſere Leiſtungen an. Rückhaltlos geben ſie zu, daß Deutſchland nahe daran iſt, ſie auf ihren ur⸗ eigenſten Gebieten zu erreichen. Ich will aus den vielen kunſt⸗ gewerblichen Fächern nur zwei herausgreifen: Möbel und Bronzen! Unſere reichen Landsleute, die dieſe Abtheilungen durchmuſtert haben, müſſen die Ueberzeugung gewonnen haben, daß ſie, um Derartiges zu kaufen, nicht mehr nach Paris zu reiſen brauchen. Ich hoffe, daß ſie endlich darauf verzichten werden, den Nachdruck auf den Umſtand legen zu können, daß dieſer oder jener Kunſtgegenſtand aus Paris ſtamme. In den Möbeln haben ja zwei deutſche Firmen die höchſte Auszeichnung erhalten, und in den Bronzen ſind die Franzoſen von uns faſt erreicht. Wir haben viele von ihnen bewunderte Stücke auch darin gehabt.“ „O, wir dürfen auch dreiſt von Bewunderung ſprechen. Geradezu gewallfahrtet ſind die Gelehrten ganz Frankreichs zu unſeren Werken der Optik und Feinmechanik. In anzen Gruppen zogen ſie nach dieſer Abtheilung, 5 erkannt und anerkannt, welche außerordentliche Stellung die Elektrotechnik Deutſchlands einnimmt. Es iſt dies auch durch die Jury zum Ausdruck gekommen, indem elektro⸗ techniſche Firmen, deren Objekte auf vier, fünf verſchiedene Ab⸗ theilungen vertheilt waren, in dieſen ſämmklichen Ahtheilungen preisgekrönt wurden. Bezüglich der Preiſe möchte ich noch hervor⸗ heben, daß in vielen Gruppen die Mehrzahl der zur Vertheilung gelangten Auszeichnungen die Deutſchen erhielten, und um ſo höher iſt dies dort zu veranſchlagen, wo wir nach der Zahl der Ausſteller die Minderheit bildeten.“ „Und welche praktiſchen Ergebniſſe erhoffen Sie, Herr Ge⸗ heimrath, für uns?“ „Ganz bedeutende! Etwas Anderes zu erwarten, wäre auch kaum verſtändlich. Weshalb betheiligt ſich Deutſchlande Um ſeines Abſatzes nach dem Auslande willen. Und nun ver⸗ kündet dieſes Ausland ſelbſt den von den Deutſchen in Paris errungenen Sieg. Ja, das kann doch nicht ohne Eindruck bleiben! Wie muß das unſeren Reiſenden und Agenten vorarbeiten. Aber auch ſchon jetzt zeigt ſich dieſer Erfolg. In Paris ſelbſt. Ich kann Ihnen mittheilen, daß unter den Beſtellern auch Frankreich zu finden. Im Maſchinenfach, beſonders in Locomotiven, hat es geradezu bedeutende Beſtellungen gemacht. Ja, ſogar auf kunſtgewerblichem Gebiet haben die Franzoſen uns Aufträge ge⸗ Dementſprechend iſt denn auch die Stimmung in den er Chineſe für unſere Begriffe von ritterlicher Schonung nicht Tagesneuigkeiten. — Schauſpielerin und Modiſtin. Berühmte Schauſpieler⸗ innen haben ſchon öfter mit den Schneiderateliers erbitterte Kämpfe b0 führen gehabt, aber der Grund, der Mme. Réjane veranlaßt, gegen das Pariſer Atelier von Jollh, Douhet u. Cie. eine Klage zu erheben, zürfte des Reizes der Neuheit nicht entbehren. Die Pariſer Blätter brachten kürzlich eine myſteribſe Notiz folgenden Inhalts:„Mme. Elane bittet, das Publikum zu benachrichtigen, daß ſie keinerlei In⸗ kereſſe an dem Atelier von Jolly, Douhet u. Cie., 12 Place Vendome lat, obgleich die Firma es aus einem leicht verſtändlichen Grunde für benenet hielt, den Titel des„Hauſes Réjane“ anzunehmen. Die be⸗ eutende Schauſpielerin bittet auch feſtzuſtellen, daß ſie jeder Bitte um Theilhaberſchaft oder Darlehen, die in ihrem Namen anſtatt dem don Jollyh, Douhet et Cie, gemacht wird, ganz fremd gegenüberſteht.“ e Beweggründe, die Mme. Réjane zu der Weigerung veranlaßten, Ihren Namen als Stil eines Ateliers für Damenſchneiderei zu leihen, ieben dunkel; aber in Paris erregte dieſe Notiz einiges Auffehen. um Das Räthſel zu löſen, interviewte ein Berichterſtatter der„Liberts“ e Inhaberinnen der Firma am Place Vendöme und fand ſie in beller Entrüſtung über das Vorgehen der Réjane.„Wir dachten nie⸗ mals daran, ſo erklärten die Modiſtinnen, Mme. Rsjanes Namen zu Rißbrauchen, um einen Theilnehmer oder ein Darlehen zu bekommen. Aür Proteſt iſt überflüſſig, ungerecht und lächerlich, ſo wie die Scene, e ſie uns hier vor allen Angeſtellten gemacht hat.“ Mme. Jolly gab un noch weitere Aufſchlüſſe:„Meine Freunde, die meine große Uehnlichkeit mit Mme. Porel bemerkten, hatten mir den Spitznamen Flan: gegeben. Sie gewöhnten ſich ſchließlich ſo daran, mich eiane zu nennen, daß ſie ſchließlich ſelten meinen richtigen Namen gebrauchten, und diele meiner Kundinnen nahmen dieſelbe Gewohnheit au. Dieſe Thatſache war ſo bekannt, daß, als unſere Handelsgeſell⸗ Pbeb am 10. Nobember 1899 in den„Petites Affiches eingekragen burde, bemerkt wurde, die Firma würde Jollh, Douhet et Cie, zeichnen uind der Stil Réjane“ ſein. Von unlauterem Wettbewerb kann nicht Rede ſein. Jeder weiß, daß Mme. Réjane eine Schauſpielerin iſt und daß wir Modiſtinnen ſind, ein Irrthum iſt alſo ausgeſchloſſen. Mme. Rejane hätte gleich proteſtiren ſollen, als die Veröffentlichung in den„Petites Affiches“ erſchien. Jetzt iſt ſte empört, weil ſie irr⸗ thümlich einen von Mme. Waldeck⸗Rouſſeau an uns geſchriebenen Brief erhielt, der die Adreſſe„Mme. Réjane, 12 Place Vendöme“ trug. Mme. Röjane hätte uns den Brief, ſobald der Irrthum entdeckt war, ſchicken ſollen, aber ſie hielt es für richtiger, hierher zu kommen und uns mit unberechtigten Vorwürfen zu überhäufen.“.. Am meiſten verletzt wurde die Modiſtin augenſcheinlich durch die Aeußerung der Röjane, daß ihr Atelier ja gar nicht mit Mme. Waldeck⸗Rouſſeau in Verbindung ſtände. Zum Beweiſe dafür zeigte ſie dem Berichterſtatter der„Liberté“ in ihren Büchern, welche Toiletten für die Gattin des Premierminiſters geliefert worden waren. — Die Londoner Chineſen. Die gegenwärtigen Ereigniſſe in China haben Herrn Georg A. Made auf den Gedanken gebracht, das Chineſenviertel, das ſeit einer Reihe von Jahren im Eaſt⸗End von London exiſtirt, zu beſuchen. Die beiden Seiten von Limehouſe⸗ Cauſeway und die angrenzenden Gäßchen werden ausſchließlich von den Söhnen des Himmels bewohnt, deren Zahl wenigſtens 2000 bis 3000 beträgt, wie der Mitarbeiter des„Engliſh Magazine“ behauptet. Dieſe freiwilligen Verbannten zeigen ein merkwürdiges Beſtreben, ſich zu anglikaniſtren. Vor Allem befindet ſich ihr Stadtviertel ſtets in einem Zuſtande peinlicher Sauberkeit. Dann ſprechen alle geläufig Engliſch und wenden die engliſche Sprache ſogar im Verehr unter ein⸗ ander an. Sie„verengliſchen“ ſogar ihre chineſiſchen Namen: aus Lum⸗Pat⸗Wah wird John Chance, aus Wong⸗Tſchung⸗Wei— Charles King. Viele Chineſen haben Engländerinnen geheirathet, arme Weſen, die glücklich waren, unter die Haube zukommen. Made unterhielt ſich lange mit einer jungen und noch hübſchen Irländerin, die als Wittwe eines Landsmannes, der ſie ſchlug und ſich betrank, während ſte für zwei arbeiten mußte, einen Chineſen zum zweiten Gatten erwählt hat. Sie kann den gelben Gatten nicht laut genug loben; er ſchlägt ſie nicht, ſondern behandelt ſie mit rührender Zärt⸗ lichkeit, er iſt ſtets nüchtern und arbeitet wie ein Laſtthier. Die Er⸗ eigniſſe in Ching haben auf die Herzlichkeit der Beziehu iſchen den Londönern und den gelben Bewohnern von Limeh zauſewah nicht den geringſten ſtörenden Einfluß ausgeübt. Die Londoner Thineſen ſind allerdings ſehr umgänglich. Die weißen Gaſſenbußen von Eaſt⸗End vertragen ſich ganz ausgezeichnet mit ihren farbigen Kameraden. Die letzteren tragen übrigens europäiſche Tracht und ſind getauft. Ihre Eltern ſind allerdings nur dem Namen nach Chriſten; wie alle ihre Landsleute ſind ſte vollendete Skeptiker, die bereitwillig alle Religionen achten und ſie nöthigenfalls auch ausüben, wenn man ſie nur nicht zwingt, an irgend eine zu glauben. Die Lon⸗ doner Chineſen haben von ihren„ziviliſirten“ Nachbarn gelernt, große Quantitäten„Gin“(Wachholderbranntwein) zu vertilgen. Dafütß haben die„Zivfliſirten“ ſich mit dem Opium veriraut gemacht und zählen zu den treueſten Stammgäſten der acht Rauchlokale der Lime houſe⸗Cauſeway. — Der deutſche Maler und der italteniſche Brigant. Man ſchreibt uns aus Rom: Der 22 Jahre alte Maler Ludwig Barz⸗ ning aus Karlsruhe war oft vor der Porta del Popolo zu finden, wo er Landſchaftsbilder ſkizzirte. Neulich befand er ſich Abends gegen 7 Uhr in der Nähe des ſogenannten Grabmals des Nero, als ſeh⸗ ein Individuum näherte, das er zuerſt für einen Jäger hielt. Plöß⸗ lich erhob aber der Mann die Flinte gegen ihn und befahl ihm, alles Geld herzugeben, das er bei ſich trage. Bartning fragte ihn mit der größten Ruhe, aus welchem Grunde er ihm das Geld geben ſollte „Weil ich Hunger habe,“ erwiderte der Unbekannte. Darauf ſagte der Maler:„Dann werde ich Ihnen etwas Geld geben, damit Sie eſſen können.“—„Nein, Alles will ich haben, antwortete der Räuber, indem er ihm noch immer die Flinte entgegenſtreckte und einige Schriite zurücktrat, wie um beſſer zielen zu können für den Fall, daß der Maler den Verſuch gemacht hätte, ihm Widerſtand zu leiſten. Bartning ließ ſich jedoch nicht einſchüchtern und rief:„Sie ſind ein Straßenräuber, ein Gauner, ein Brigant!“ Der Räuber kümmerte ſich wenig um dieſe Injurien und nahm eine immer drohendere Haltung an, ſo daß der Maler es für das Beſte hielt, ihm die Geldbörſe hinzuwerfen; ſie enthielt 95 Lire. Der Räuber nahm die Börſe und entfernte ſich. In Rom angekommen, machte Bartning den Carabinieri von Ponte Molle Mittheilung von dem Geſchehenen und kehrte mit ihnen den Thatort zurück, aber alles Suchen war umſonſt. Es ſent hervorgehoben zu werden, daß der Maler wenige Minnten dg A Euel 5— Senernl: Anzeiger! Mehungeim 28. Auguſt⸗ deutſchen Kreiſen. Täglich gehen mir von Corporationen und don Einzelnen Schreiben zu, in denen der Befriedigung und dem Stolz über das Erreichte Ausdruck verliehen wird. So erhielt ich ſoeben erſt eine derartige Zuſchrift der Crefelder Handels⸗ kammer. Und bei Crefeld handelt es ſich noch dazu um Artikel Seide und Sammet— bei denen es den Vergleich mit einem der hervorragendſten Zweige franzöſiſcher Induſtrie auszu⸗ halten hatte.“ „Und die politiſche Seite unſerer Mitwirkunge“ „Meine Aufgabe war, die deutſche Abtheilung zu organiſiren. Dieſe meine Miſſion iſt mir von franzöſiſcher Seite in jeder Weiſe erleichtert worden. Mag auch im Anfang, vor vier Jahren, unſer gegenſeitiges Verhältniß noch ein wenig ſtreng geſchäftlicher Art geweſen ſein— man war ſich ja einander fremd,— aber je länger wir zuſammen arbeiteten, um ſo herzlicher geſtaltete ſich das gegenſeitige Verhältniß, und zuletzt— ach, ich will gar nicht von mir ſprechen, da hätten Sie nur ſehen ſollen, wie die Franzo⸗ ſen die deutſchen Juroren aufgenommen haben. Es war eine Freude!“ Aus Stadt und CLand. Mannheim, 28. Auguſt 1900. Feier auf der Ludwigshöhe bei Edenkoben. Am Sonn⸗ iag, 2. September l. Is., werden anläßlich des in Edenkoben ſtatt⸗ findenden Erinnerungsfeſtes die nachſtehenden Sonderzüge zwiſchen Mannheim und Edenkoben gefahren: Mannheim ab 12 Uhr 20 Min. Nachm., Gdenkoben an 1 Uhr 55 Min. Nachm.— Edenkoben ab 9 Uhr 7 Min, Nachm., Mannheim an 11 Uhr 05 Min. Nachm. * Aus der Handelskammer. Die für unſer geſammtes Wirth⸗ chaftsleben ſo überaus wichtige Frage der Neugeſtaltung des deutſchen Zolltarifs hat ber Handelstaffmer ſchon ſeit Längerem den Anlaß zu Rachdrücklicher Unterſtützung der aus den bütheiligten Kreiſen des Be⸗ zirks geäußerten Wünſche hinſichtlich der Anordnung des neuen Zoll⸗ tarifs, wie auch der aufzulegenden Zollſätze gegeben. Da nunmehr guch das Zolltarif⸗Geſeßz ſelbſt einer Reviſion unterzogen werden Joll, hat die Handelskammer durch ein Rundſchreiben an die Intereſ⸗ ſenten dazu aufgefordert, auch hierauf ſich beziehende Wünſche zu ihrer Kenntniß zu bringen, damit dieſelben an zuſtändiger Stelle recht⸗ zeitig vertreten werden könne. Die einzelnen Punkte, auf welche wir die Aufmerkſamkeit der Betheiligten hingelenkt haben, nämlich die eiwaige Ausdehnung der Verzollung nach dem Rohgewicht der einge⸗ führten Wgaren, die Erweiterung der Tarazuſchläge, die zolltechniſche Behandlung der Waarenumſchließungen und die Verzollung der im Zolltarif nicht beſonders aufgeführten Waaren, ſind ſo wichtig, daß die Betheiligten es nicht verabſäumen ſollten, ſich darüber zu äußern. Im Zuſammenhang mit der beabſichtigten Repiſion des Zolltarif⸗ geſehes iſt auch die für Mannheim hochbedeutſame Angelegenheit der gemiſchten Privattranſttlager für Getreide, ſowie die der zinsfreien Zolltredite wiederum zur Erörterung gekommen. Die Handelskammer Hat es ſelbſtverſtändlich für ihre Pflicht erachtet, krotzdem ſie erſt vor einigen Monaten in der nämlichen Sache vorſtellig geworden war, Begen dieſe drohende Gefährdung unſeres Getreidehandels von Neuem enſchieden Verwahrung einzulegen. Neben dieſer im Zuſammenhang ant der Neuregelung unſerer Zollgeſetzgebung ſtehenden Angelegenheiten waren es beſonders Etſenbahntariffragen, mit denen die Handels⸗ kammer in den letzten Wochen ſich zu beſchäftigen hatte. Es wurde unter Anderem im Intereſſe der heimiſchen Obſtbranntwein⸗ Brennereien auf Ermäßigung der Frachtſätze 11 5 friſches Obſt ange⸗ tragen, ebenſo trat die Kammer für die Bewilligung von Ausnahme⸗ karifen für die Beförderung von gebranntem Gyps ab Mannheim nach ſliolſcher liegenden badiſchen Stationen ein. Der weitaus wichtigſte Gegenſtand aber, der zur Zeit die Handelskammer beſchäftigt, iſt die rage der neuen Kehler Tarife, Die Generaldirektion der Großh. Stagatseiſenbahnen hat mit der größten Bereitwilligkeit die Entſendung eies Wetreters nach Mannheim behufs gemeinſamer Berathung dieſer Frage zugeſagt. Dem Handelsſtand kann nur empfohlen werden, das Ergebniß dieſer Berathung abzuwarten, ſich nicht Beunruhigungen hinzugeben, die als zutreffend anzuſehen bis jeßt ein genügender Grund micht vorliegt. Für Reſerviſten. Die Familien der in Friedenszeiten zu Militärübungen eingezogenen Reſerviſten ete, erhalten auf Verlangen aus fiskaliſchen Fonds Unterſtützungen. Die betreffenden Eingaben ſind an die Gemeindebehörde der Wohnung der Betreffenden, und gidar ſpäteſtens innerhalb 8 Tagen nach Schluß der betreffenden Hehung, zu richten, wiprigenfalls man das Recht auf die Unter⸗ ſtützung berliert. Dieſe beträgt für die Frau 30 Prozent, für jedes andere Familienglied zperden 10 Prozent von dem, was in der be⸗ ktreffenden Ortſchaft ein erwachſener Mann verdient, gezahlt. Der Eingabe muß man den Militärpaß oder ein Zeugniß des belreffenden Bezirkskommandos beifügen. Dieſe Unterſtützung gilt nicht als Armenunterſtlützung und unterliegt keinerlei Pfändung. Das neue deutſche Kabel der denutſch⸗atlantiſchen Telegraphen⸗Geſellſchaft wird anfangs September d. J. für den Verkehr eröffnet werden. Für unſer Vaterland iſt es in politiſcher und wirthſchaftlicher Beziehung von größter Wichtigkeit, möglichſt piele überſeeiſche Telegraphenlinien in deutſcher Verwaltung zu wiſſen und ſo hinſichtlich des Nachrichtenverkehrs unabhängig vom Auslande zu ſein. Dazu iſt es aber nothwendig, daß der Handelsſtand, der mit das größte Intereſſe daran hat, dieſe nur mit großen Geldopfern ein⸗ zurichtenden Kabellinien durch Uebergabe ſeiner Depeſchen zur Be⸗ förderung unterſtützt und richten wir daher an unſere Handelskreiſe das Erſuchen, die nach Amerika zu ſendenden Depeſchen mittelſt des von der deutſch⸗atlantiſchen Telegraphen⸗Geſellſchaft betriebenen Kabels(Adler⸗Linie) zu befördern und ſo dieſes neueſte Werk deut⸗ ſchen Gewerbefleißes zu unterſtützen. * Der Verband deutſcher Gewerbevereine hält, wie bereits gemeldet, in Freiburg an den Tagen vom 15. bis 18. September ſeine 9. ordentliche Hauptverſammlung, verbunden mit einer Landesausſchußſitzung des Verbandes badiſcher Gewerbevereine. Nach einer Vorſtandsſitzung am Samſtag Abend findet am Sonntag den 16. die Feier des 60jährigen Beſtehens des Freiburger Gewerbe⸗ vereins ſtatt. Der Montag bringt ſodann die Verbandsſitzung im Kornhausſaal mit folgenden Vorträgen: Genofſſenſchaftsbildung für das Handwerk(Rechtsanwalt Dr. Alberti⸗Wiesbaden); Abſchluß eines Haftpflicht⸗ und Unfallverſicherungsvertrages mit einer Verſicherungs⸗ geſellſchaft behufs Erzielung beſonderer Vortheile für die Verbands⸗ mitglieder(Ing. Windeck⸗Köln); Alters⸗ und Invaliditätsverſtcherung (Dir. Schwanck⸗Köln)); Gründung einer Penſions⸗ und Unter⸗ ſtützungskaſſe für ſelbſtſtändige Gewerbetreibende(Anſtreichermeiſter Geißler⸗Kempten); Verſicherung auf Sterbefall(Oberrechnungsreviſor Engelbach⸗Freiburg); Bekämpfung des Gutſcheinhandels(Reallehrer Emele⸗Karlsruhe); das badiſche Gewerbeſchulweſen(Rektor Schott⸗ Freiburg).— Für die Landesausſchußſitzung des badiſchen Verbandes ſind folgende Vorträge vorgeſehen: Die Aufgaben des Landesver⸗ bandes nach Errichtung der Handwerkskammern(Stadtrath Architekt Klein⸗Baden); die Neuorganiſation des Landesverbandes und deſſen Satzungen(Hofſattlermeiſter Oſtertag⸗Karlsruhe). Am Dienſtag findet ein Ausflug durch das Höllenthal nach Titiſee ſtatt, wobei der Sonderzug zu Ehren der Mitglieder von der Generaldirektion zur Verfügung geſtellt wird. Im Titiſeehotel wird dann die 2. Sitzung des Verbandes gehalten. * Pariſer Anſichtskarten. Nunmehr hat die in Paris herrſchende Theuerung auch einen beliebten Bedarfsartitel ergriffen: die Anſichtskarten. Es iſt erſtaunlich, welch' unerhörte Preiſe dafür dem Fremden abgefordert werden; dabei iſt in Paris auch unter franzöſiſcher Marke faſt ausſchließlich deutſches Fabrikat zu haben. Darum wird Jeder gut daran thun, ſich ſeinen Bedarf bereits von Deutſchland aus mitzunehmen. Eine treffliche Serie, die 30 reizende Pariſer Aquarelle enthält, dürfte vielen Ausſtellungsbeſuchern will⸗ kommen ſein. Dieſelbe iſt bei Herrn Richter, Papierhandlung, O1, 7, erhältlich. Aus dem Großherzogthum. * Offenburg, 26. Aug. Durch einen Gendarmen don Bruchſal wurde heute Vormittag der verheirathete Cigarrenmacher Anton Schrempp von Schutterthal, zur Zeit wohnhaft in Bruchſal, hier⸗ her eingeliefert. Derſelbe ſoll in der Nacht von Freitag auf Samſtag in Bundenheim einen Mordverſuch begangen haben. * Schopfheim, 27. Auguſt. Behufs Flußbautorrektion werden gegenwärtig zu gewiſſen Tageszeiten am Ufer der Wieſe Spreng⸗ ungen vorgenommen. Dieſer Tage wurde ein Sprengſtück mit ſolcher Wucht über die Wieſe und in das Innere der Altſtadt geſchleudert, daß dort das Dach des Zähringeriſchen Hauſes durchſchlagen wurde. Der Schaden iſt glücklicherweiſe nur unerheblich. * Willſtätt, 26. Aug. Schon wieder ein Einbruchsdiebſtahl! Die Sache wird anfangs unheimlich. Heute Nacht gegen halb 2 Uhr bemerkte der Knecht vom„Engel“ zwei Kerle, die im„Schwanen“ ein⸗ gebrochen hatten. Einer ſtand vor dem geöffneten Fenſter der Metzig mit einem großen Prügel Wache, während der Andere verſchiedene Mürſte und Schwartenmagen ſich aneignete. Bis der Knecht Lärm geſchlagen hakte, waren die Spitzbuben verſchwunden. * Konſtanz, 28. Aug. Die Verſuche mit dem Graf Zeppelin⸗ ſchen Luftſchiffe ſollen im September d. J. wieder aufgenommen werden. Die Rückſicht auf die Beendigung der Herbſtmanöver iſt für die Wahl dieſes Zeitpunktes maßgebend, da dann die Offiziere der Luftſchiffer⸗Abtheilung an den Verſuchen wieder theilnehmen können. Vor dem neuen Aufſtieg ſollen zwei techniſche Aenderungen borgenommen werden, die ſich aus dem erſten Aufſtieg als praktiſch ergeben haben, und zwar in der Anbringung des Laufgewichts und der Steuer. Pfalz, Jeſſen und Uingebung. * Frankenthal, 27. Auguſt. Wegen„Landfriedensbruchs“ wurden heute in Maxdorf bei Frankenthal die Arbeiter Ludwig Kohl, Martin Kohl, Jakob Kohl, Philipp Guhmann, Adam Schäfer, Val. Schäſer, Valentin Fink, Tobias Hahn und Karl Marnet verhaftet und in das Frankenthaler Landgerichtsgefängniß eingeliefert. Sie haben im Verein mit noch etwa 20 anderen Maxdorfer Burſchen, Reberfall mit einer Carabinieri⸗Streifwache geſprochen hatte, die die Gegend„nach Räubern“ durchſuchte. — Die Strümpfe der erikaneriunen. Der amerilaniſche Konſul in Birmingham hat an Pinen Miniſter geſchrieben und dieſer Prief hat ganz Amertka mit Freude erfüllt. Der Konſul machte ſeinen Chef auf ein Problem aufmerkſam, das die freundſchaftlichen zwiſchen Großbritannien und den Vereinigten Staaken teüben könnte: die amerikaniſchen Miſſes, die nach England reiſen, können nicht die Strümpfe des Landes tragen. Dieſe Strümpfe, die England für ſeine Eingeborenen fabrizirt, ſind, nach der Ausſage des Konſuls, kurg, plump und ohne jede Rückſicht auf den feinen Bau der Kndchel. Sind ſie doch für die ſtarken Knöchel der angloſächſiſchen Mädchen gewirkt worden! Die amerikaniſche Raſſe aber iſt zarter. Die Strümpfe, die die Amerikanerin trägt, müſſen eng, lang und fein ſein. Der Konſul wünſcht alſo, daß die amerikaniſchen trumpfwirker in England Filialen errichten, und daß der ameri⸗ kaniſche Strumpf den britiſchen Markt überſchwemmen möge. Dann werden die blonden Jungfrauen, die rudelweiſe von Newyork und von Chicago nach Eſigland kommen, nicht mehr genöthigt ſein, ihre Beine in plümpe Futterale zu ſtecken; die in ihrer Heimath gewirkten Sttümpfe aus Zwirn oder Seide werden vielmehr genau den zarten Contouren folgen, für welche ſie gemacht wurden. Als die Amerikaner dieſen Bericht laſen, jauchzten ſte vor Stolz und Freude auf, als wenn ſte einen großen Sieg errungenh ätten, Wir ſprechen ihnen aus vollem Herzen unſern innigſten Glückwunſch aus, vor Allem aber den lieben Mödchen mit den feinen Knöcheln, denen Amerika in erſter Reihe Pfeſen ſtolzen Triumph verdankt. — Originelle Hochzeit. Ein Argentinier, Juan Eſteban Anchorena, der ſchon ſeit langer Zeit als ein Original gilt, überraſchte füngſt ganz Buenos Aires durch die Ankündigung, daß er im Jahre 1901 in ſeinem Palaſte in der Reconquiſta⸗Straße zwei große Bälle eben werde, die durch den Luxus, den er entfalten würde, durch die kſtlichen Andenken, die zur Vertheilung kommen würden u. ſ.., getadezu Epoche machen ſollen. Nach reiflicher Ueberlegung ſcheint der Junggeſelle auf den Gedanken gekommen zu ſein, daß eine Herrin des Hauſes für die projektirten Feſte durchaus nothwendig ſei, und Dieſe Erwägung führte ihn auf den Dorne der Ehe. Er hei⸗ Wahete Frl. Caroling Benidez. Nach der kirchlichen Trauung nahmen RNeubdermählten und ihre Gäſte Platz in einem Sonderzug, der ſie 155b La Plata brachte. In einem Speiſewagen wurde mit allem er⸗ Denklichen Luxus ein Feſtmahl veranſtaltet, während in einem Neben⸗ wagen ein Orcheſter fröhliche Weiſen erſchallen ließ, um den eigen⸗ 0e Reiz dieſer Hochzeitsreiſe zu vervollſtändigen. Ein Schiff, auf welchem eine beſondere prächtig möblirte Wohnung eingerichtet wurde, führt das neuvermählte Paar nach Europa. — Ein unheimlicher Vorfall ereignete ſich in St. Michael bei Kaltern in Bayern. Dort war der Güterbeſitzer Alois Hanny ge⸗ ſtorben. Die Leiche wurde nach der Einfargung im Zimmer aufgebahrt. Tags darauf gegen Mittag begann es im Leichenzimmer ganz un⸗ heimlich zu krachen. Der Sarg ging aus allen Fugen und die Leiche wurde blosgelegt. Die Frau des Verſtorbenen, die disſen Vorgang mit anſah, fiel vor Schreck in Ohnmacht, aus der ſie nur ſchwer wieder zum Bewußtſein zurückgebracht werden konnte. Man dachte zuerſt daran, daß Hanny vielleicht nur ſcheintodt geweſen ſein könne. Doch ließ ſich dieſe Vermuthung nicht aufrecht erhalten. Da die Beerdigung noch am ſelben Nachmittag ſtattfinden ſollte, ſo mußte eiligſt ein neuer Sarg gezimmert wenden. Der Tiſchler klärte ſchließlich die Urſache des Vorfalles auf. Zu dem erſten Sarg war anſcheinend zu friſches Holz verarbeitet worden, das dann hinterher nachgetrocknet war. Hierdurch waren die Nägel im Sarge gelockert worden, ſodaß er aus den Fugen ging. — Mit der Kanone erſchoſſen. Ein entſeßliches Unglück er⸗ eignete ſich in Neundorf(Anhalt), es wurde ein zehnjähriger Knabe mit einer Kanone erſchoſſen! Auf einem Felde hinter der Schule waren vier Haubitzen der fünften Batterie des vierten Artillerie⸗Regiments (Magdeburg) aufgeſtellt; die Kanonen wurden von Groß und Klein beſichtigt. Geſtern Nachmittag wurden die Geſchütze gereinigt, als bei dem dritten Geſchütz, in dem die Kartuſche ſtecken geblieben war, ein Schuß losging. Vor der Mündung der Kanone ſtand der Sohn des Bergmanns Proft, Robert, dem der Schuß an den Kopf ging. Dieſer wurde vollſtändig geſpalten, ſo daß das Gehirn umherſpritzte. Auch fünf andere Kinder wurden mehr oder weniger ſchwer berletzt. Eine Unterſuchung iſt vom Hauptmann der Batterie ſofort eingeleitet worden. — Vor der Abfahrt des Kaiſerlichen Sonderzuges er⸗ eignete ſich in Erfurt ein bedauerlicher Unglücksfall. Als die den Kaiſer begleitenden Offiziere ihre Pferde an die Lakeien und Stall⸗ bedienſteten abgegeben hatten, und dieſe über die Brücke nach der Daber⸗ ſtädter Straße zu ritten, glitt ein Pferd auf dem glatten Pflaſter aus und warf trotz der größten Anſtrengung des Reiters, dieſen ab und kam darauf zu Fall. Das Pferd erhob ſich ſofort wieder, ſprengte nach der Brücke zurück und raſte in die kauſendlöpfige Menge hinein. Dicht am Geländer, das den Umfluthgraben einzäumt, bäumte ſich das wüthende Thier, rannte zwei Damen an, warf Beide zu Boden und krat ſie mehrmals. Im Augenblicke größter Gefahr ſprang ein beherzter Mann hinzu, fing das Pferd ein und befreite ſomit zunächſt die Damen aus ihrer gefährlichen Lage. Die eine derſelben ſchien nur leicht verletzt zu ſein, denn ſie lief ſchnellen Schrittes davon, während die Andere, die verehelichte Nudelfabrikant North, bewußtlos vom Platze getragen und mittels Wagen nach ihrer Behauſung gebracht werden laufer jungen Leuten, am Sonnfag dor achk Tagen den Bewoßee von Fußgönnheim anläßlich einer Tanzſtreitigkeit eine förmlich Schlacht geliefert. Sämmtlich mit Redolpern bewaffnet, haben mit ſcharfen Patronen in den Tanzſaal des Wirthes Hauck geſchoſſe und ein richtiges Schnellfeuer abgegeben, ſodaß alle Tänzer unz Tänzerinnen flüchten und die Muſikanten ſich auf dem Speicher dez Hauſes verſtecken mußten. Sodann haben ſie die Fenſterläden zer⸗ trümmert und durch die Fenſter in die Wohnungen der erſchreche Dorfbewohner geſchoſſen und allerhand andere Rohheiten verüßt. Die Fußgönnheimer Polizei war machtlos. Es mußte die Feuerweht zuſammentreten, der es ſchließlich gelang, die Burſchen aus dem Dorfe zu vertreiben. * Kirchheimbolanden, 28. Aug. Der Prinzregent hat für di durch den Wolkenbruch vom 20. ds. Mts. am ſchwerſten heimgeſuchten Bewohner des Bezirks Kirchheimbolanden eine Unterſtützung im Be⸗ trage von 1000% gewährt. Deeeeeee Zur gefl. Beachtung! Da der Zeitungskiosk an den Planken mit Ende dieſes Monats entfernt werden muß, ſo bitten wir diejenigen geehrten Abonnenten unſeres Blattes, welche ſeither ihre Zeitung von dyrk bezogen haben, vom 29. Auguſt an den„General⸗Anzeiger“ unſerer Filial⸗Expedition bei Herrn Kremer, N I, 4, Kaufhaus) in Empfang nehmen zu wollen. Verlag und Expedition des„General⸗Anzeigers“ (Mannheimer Journal). Theater, Runſt und Wiſſenſchaft. Der 70. Geburtstag Edmund Kretſchmers wurde Dresden im dortigen Königlichen Opernhauſe durch eine Vorſtellung der„Follunger“ gefeiert. Der anweſende Komponiſt wurde dur viele Hervorrufe und Blumen geehrt. Billige Muſikwerke. Wie dem„B..“ aus muſikgliſchen Kreiſen geſchrieben wird, werden mit dem 1. Januar 1901 die Wen folgender Komponiſten frei, reſpektive zu erheblich billigeren Preiſeh als bisher käuflich zu haben ſein: J. Moſcheles, Ch. de Böriot, Joß, Strauß, Th. Oeſten, W. Balfe. Eimaroſa⸗Feiern. Bekanntlich ſchickt ſich Neapel an, e hundertjährige Wiederkehr von Cimaroſas Todestage am 11, Janug 1901 würdig zu feiern, und auch Wien, wo im Jahre 1791 zum erſtey Mal das Meiſterwerk Cimaroſas„II Matrimonio segreto“(„. heimliche Ghe“) aufgeführt wurde, will dieſem Beiſpiel folgen. Abe auch Venedig, wo Cimaroſa geſtorben iſt, wird nicht zurückſtehen. J Italien iſt ſchon viel von der Cimaroſa⸗Feier die Rede. Von Cima⸗ roſas Verehrung für Mozart zeugt folgende Anekdote:„Sie bewuß⸗ dern Mozart zu ſehr,“ ſagte einſt ein befreundeter Maler zu Eimg⸗ roſg,„Man möchte faſt ſagen, daß Sie ſich wie ein Schüler zu jh Ohne zu antworten, nahm Cimaroſg den Freund am Arm und führz ihn vor ein Bild, das die„Heilige Familie“ darſtellte, und das di Maler gerade beendigt hatte.„Das iſt ſehr ſchön,“ rief er aus,„unz Ihre„Heilige Familie“ ſteht hundert Mal höher als die von Rafatl Darauf erwiderte der Maler:„Sie übertreiben, Meiſter! Laſſen u Rafael bei Seite, der iſt mit Niemand zu vergleichen.“„Bravo, haben Recht,“ antwortete Cimaroſa;„aber zwiſchen dem Meiſter ve Urbino und Ihnen beſteht derſelbe Unterſchied, wie zwiſchen Mozaz und Ihrem ergebenen Diener.“ Geſchüftliches. * Das billige Einmachen von Kompotkt, Obſt⸗ mus u. ſ. w. Wie allgemein bekannt, ſollte das Kompott auch in einfachſten Haushalte zur Mahlzeit gehören, weil es ſehr geſund blutreinigend und erfriſchend wirkt und die Verdauung in mild e Was aber dasſelbe bisher ſo theuer, ofl fördernder Weiſe anregt. unerſchwinglich machte, waren meiſt nicht die Früchte, das theure darg war der Zucker. Als ein billiges und dabei ſehr bekömmliches Erſaß. mittel des theuren Zuckers hat ſich der ſett 14 Jahren von der Firng Fahlberg, Liſt& Co. in Salbke⸗Weſterhüſen a. Elbe in den Handel gebrachte Süßſtoff Saccharin ganz vorzüglich bewährt, Die Vor⸗ züge, die das nach dem Gutachten hervorragender Aerzie vollkommen Unſchädliche Saccharin vor dem Zucker voraus hat, beſtehen in det Hauptſache darin, daß es einen rein ſüßen, angenehmen Geſchmack be⸗ ſitzt, daß es das Säuren und Gären der damſt eingemachten Früchte Kompotts, Obſtmuſe u. ſ. w. verhindert, und daß ferner ſeine Ver⸗ wendung um 70 bis 75 billiger als die de Zuckers zu ſtehen kommt. Wir können ſomit jeder Hausfrau auf das Angelegenklichſt empfehlen, einen Verſuch mit Saccharin zu machen und erwähnen ſchließlich noch, daß dieſer Süßſtoff ſowohl in Pulper⸗ als auch in Form der beliebten und ſehr leicht verwendbaren Saccharin⸗Tabletlen mußte. Sie hatte anſcheinend mehrere Verlezungen am Kopfe davon⸗ getragen. Der ſofort herbeigeeilte Polizeiinſpektor Mendt ſtellte den Thatbeſtand feſt. — Zu der Konitzer Mordaffaire wird dem„Berl. Tagebl mitgetheilt, daß gegen den früheren Abdecker Israelski nunmehr An⸗ llage wegen Begünſtigung bei dem Winter'ſchen Morde erhoben und Verhandlungstermin vor der Konitzer Strafkammer auf den 8. Seß, angeſetzt worden iſt. Der Botenmeiſter habe am Charfreitag Vormittag während der Kirchzeit geſehen, daß Israelski mit einem Sack auf dem Rücken, in dem ſich ein rundet Gegenſtand befand, nach der Gegend am Schützenhauſe gegangen ſei, wo am erſten Oſterfeiertag der 5 des ermordeten Winter gefunden wurde. Israelski wurde einige Zeit darauf verhaftet und befindel ſich noch in Unterſuchungshaft; er beſtreitet/ mit dem Morde in irgend einer Verbindung zu ſtehen. Zum Offizialbertheidiger des Angelklaglen wurde Rechtsanwalt Maſchte in Konitz ernannt, außerdem hat aut Juſtizrath Sello ſich zur Uebernahme der Vertheidigung bereit erklärt, — Seekabel⸗Jubiläum. Es iſt ein eigenthümliches Zu⸗ ſammentreffen, daß die Zeit, wo die Legung des erſten deutſchen ſub⸗ marinen Kabels begonnen wird, mit dem Jubiläum äll, i das am heutigen Dienſtag der unterſeeiſche Kabeldienſt feiert. des Konitzer Landgericht, Fiedler, hat bekanntlich behauptet und dieſe ſeine Ausſage beeidet: E ſtellen, und doch ſtehen Sie hunderk Mal höher, als dieſer Deutſche eee, 22—5 — re. 28. Auguſt 1850 iſt das erſte Kabel von Dover nach Kap Grisnez al der franzöſiſchen Seite des Aermelmeeres gelegt worden. Am ſelben Tage ſchon konnte man auf dieſem Kabel telegraphiren, doch riß es an fünften Tage entzwei und konnte erſt am 16. Oktober wieder werden, um dann 20 Jahre lang dem telegraphiſchen Verkehr England und Frankreich zu dienen. Heute ſind viele ſubmarine Kabel zwiſchen den beiden Ländern in Verwendung. Ueberhaupt hat ſich daß unterfeeiſche Kabelnetz in einer Art und Weiſe ausgeſponnen, daß di vier Männer, die am Morgen des 28. Auguſt 1850 ſich in Doyer au dem Dampfer„Goliath“ eingeſchifft hatten, um der Legung des erſten unterſeeiſchen Kabels anzuwohnen, ſich höchlich darüber wundern würden. Welch gewaltiger Fortſchritt in dieſen letzten 50 Jahren! — Unfall eines Luftballons. In Vincennes ſtieg vorgeſtern ein Luftballon auf; er ſtieß an die Leitungsdrähte des Fernſprecherz bewirkte Kurzſchuß, wurde vom elektriſchen Funken in Brand 1 und 55 auf ein Hausdach, das er anzündete. Die beiden Luftſchiffet ſtürzten aus der Gondel, konnten ſich an einem Fenſterkreuz feſt⸗ Hlammern, geriethen aber in Gefahr, lebendig zu verbrennen. Drei Soldaten kletterten zu ihnen empor und brachten ſie unberſehrt nieder, Der ganze, furchtbar aufregende Vorgang ſpielte ſich vor zehnkauſend Zuſchauern ab. 1 zwiſchen Maünbelm, 28. Auguſt! Ffre von der Saccharin⸗Fabrik in Salbke⸗Weſterhüfen und den meiſten Apothetken, Drogen⸗ und Kolonialwaarenhandlungen bezogen werden kann, die auch genau Gebrauchsanweiſungen, Kochrezepte u. ſ. w. koſtenlos abgeben. Literariſches. * Wie hat man ſich vor dem Grundbuchamte zu ſerhalten? Allgemeinderſtändliche Darſtellung der Förmlichkeiten, die beim Kauf und Verkauf eines Grundſtückes, ſowie bei der Be⸗ ſtellung einer Hypothek oder Grundſchuld zu beobachten ſind. Nach bem bürgerlichen Geſetzbuch und der neuen Grundbuchordn f 0 ng f 1ir * di das Deukſche Reich.— Nebſt einem Anhang über das Koſten⸗ und bien Stempelweſen in Grundbuchſachen. Von Hans Karow. Berlin SW., Bl⸗ Hugo Steinitz Verlag, 1900. 8 0 N Neneſte Nachrichten und Telegramme. 1 Der Aufruhr in China. i Die deuiſch⸗frauzöſiſche Waffenbrüderſchaft ie in China wird auch durch folgenden Vorfall illuſtrirt, den ein Unteroffizier Kordes vom 3. oſtaſiatiſchen Infanterie⸗Regiment, der ſich z. Zt. mit auf dem Dampfer„Rhein“ auf der Aus⸗ meiſe nach China befindet, ſeinen in Vlotho wohnenden Eltern ue bon Port Sald aus berichtet hat. Bei der Begegnung mit einem franzöſiſchen Panzerkreuzer am 13. Auguſt ſpielte zur Begrüßung ſowohl die deutſche wie auch die franzöſiſche Kapelle. AUettztere intonirte das Lied„Ich bin ein Preuße“. Dieſes Lied, von einer franzöſiſchen Militärkapelle geſpielt, erweckte in uns, ſo ſchreibt der deutſche Unteroffizier, ganz ſonderbare Gedauken. Mit abgenommenen Hüten fuhren wir an dem franzöſiſchen lung Schiffe vorbei.“ urg Telegramme. ſchen* Berlin, 28. Aug. v. Uſedom, Kapitän zur See und derſt Kommandant des großen Kreuzers„Hertha“, iſt unter Enthebung von ezterer Stellung dem Oberbefehlshaber über bie verbündeten Truppen in Oſtaſtien zugetheilt. Derzewski, Fregattenkapitän von der g Marineſtation der Oſtſee, wurde zum Kommandanten der„Hertha“ kun ernannt.„Batavia“ iſt am 27. in Singapore eingetroffen, Alles iſt ſen wohl. 10 London, 28. Aug. Dem Reuterſchen Bureau wird 90 gus Waſhington gemeldet, daß die Vereinigten Staaten in, weder irgend eine Regierung zu einer Konferenz über die bu zukünftige Ordnung der Dinge in China eingeladen hat, noch von ian irgend einer Seite zu einer ſolchen Konferenz eine Einladung ihn erhalten hat. Der Waſhingtoner Korreſpondent der Morning Poſt meldet: Er erfahre, daß die ruſſiſche Regierung bereits bei lhel amerikaniſchen Geldleuten ſich unter der Hand er⸗ 1 kundigt habe, ob die Aufnahme einer ſchwebenden Kriegs⸗ a anleihe in Newyork angängig ſei. it London, 28. Aug.„Standard“ meldet aus Shanghatl N. Aug., es ſei der dokumentariſche Beweis erbracht, daß bun unglei thatſächlich der Urheber des fremdenfeindlichen Auf⸗ g0 9 in Peking und Tientſin geweſen ſei und daß Prinz Tuan, Kangy und Lipinghang ſowie die Kaiſerin⸗ Wittwe von ihm überredet wurden, eine extreme Haltung enunehmen. *(Chürkow, 28. Aug. Morgen gehen das hier formirte 24. Schüßzenregiment, ſowie die Stäbe des 10, Corps und der 4. ſibtr. Inf.⸗Brigade von hier über Odeſſa nach Oſtaſten. 0* Petersburg, 28. Aug. Dem„Regierungsboten“ zu Folge 1 iſt die Bildung von 8 Mitralleuſen⸗Batterien befohlen en worden. Dieſelben werden zu je zwei den vier neu errichteten ſibiriſchen ndel Armeekorps, die für den fernen Oſten beſtimmt ſind, einverleibt Dor, werden. 1* Pokohama, 28. Aug. Der Dampfer„Savofa“ der be. Hamburger Packetfahrt, welcher dem deutſchen Kaiſer als Haspftal⸗ chle. ſchiff zur Verfügung geſtellt worden iſt, vollendete hier ſeine Lazareth⸗ Ue einrichtungen und ging auf Anordnung des Viceadmirals Bender un ehn nach Taku ab. 10—**1 n(Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers.“) 5* Weimar, 28. Aug. Geſtern Nachmittag fand im Sterbe⸗ bone hauſe Friedrich Nietzſche's eine Trauerfeier im engeren deh Kreiſe der Verwandten, Freunden und Verehrer des Verſtorbenen ſtatt, l. Die Leiche iſt in dem ſchwarz ausgeſchlagenen Bibliothekzimmer auf⸗ Au, gebahrt. Die derzeitigen Herausgeber des Nachlaſſes, Prof. Ernſt und Horneffer und Prof. Kurt Breyſig(Berlin) hielten Gedächtnißreden. eht, In der Nacht wurde die Leiche nach Röcke überführt, wo heute Nach⸗ mittag die Beiſetzung erfolgte. daß*Berlin, 28. Aug. Heute Vormittag fand in der ider Siegesallee in Gegenwart des Kaiſers, der Kaiſerin ſe. und des Kronprinzen die feierliche Enthüllung der be] Gruppe des Kurfürſten Friedrich J. mit den uhe Büſten Hans von Hohenlohes und Wenk von Ilenburgs, und jend Albrecht Achilles mit den Büſten von Waren von Schulenburg 10 und Ludwig von Eyp, ſowie des Kurfürſten Jovachim., Neſtor, 15 mit den Büſten des Biſchofs Dietrich bon Bülow und des FKardinals Albrecht von Brandenburg ſtatt. Der Kaiſer verlieh 5 dem Profeſſor Mansfeld den Rothen Adlerorden 4. Klaſſe ü mit der Krone, Profeſſor Leſſing den Kronenorden 3. Klaſſe un und dem Profeſfor Götz den Rokhen Adlerorden 4. Klaſſe. an* Wien, 28. Aug. Das„Fremdenblatt“ ſchreibt in einer ſben Beſprechung des bevorſtehenden Beſuches des Königs Carol von Rumänien in Wien und in Iſchl: Unter deſen umſtänden könne man die augenblickliche Differenz abe zziſchen Rumänien und Bulgarien ohne Beſorgniß betrachten. das Man gewinne vielmehr den Eindruck, daß auf beiden Seiten der die unſch vor erſche, die Angelegenheit beizulegen. Man werde auf auch in Sofia erkennen, daß Rumänien die Fortdauer der ſten gariſch⸗macedoniſchen Agitation, welche mit Dolch und an Mebolder arbeite nicht hinnehmen könne und deshalb bald den gerechten Forderungen der rumäniſchen Regierung Rechnung en taagen. Man könne aber auch hoffen, daß Rumänien mit der müglichſten Mäßigkeit handeln werde. Farciennes(Belgien), 28. Aug. Bei einem Manöver an dem Lanciers und Gufden theilnahmen, ſtießen Abtheilungen beider Muppentheile aufeinander, weil ſie das Kommando„Halt“ nicht recht⸗ zeilig gehört hatten. Ein Soldat erlitt einen Beinbd drei Andere J wurden leicht verletzt; getödtet iſt Niemand. Konſtantinopel, 28. Aug. Der deutſche Bot⸗ ſchafter Freiherr von Marſchall wurde geſtern Abend nach aem Diner im Mldizpalaſt vom Sultan in Audiena empfanaen. Geueral Anzeiger⸗ eeeeeeee 5 Sttec. Der Burenkrieg. Petersburg, 28. Aug. Die Buren⸗Abordnung iſt geſtern von hier abgereiſt. *London, 28. Aug.„Daily Matl“ meldet aus Pieter⸗ maritzburg, 27. Aug.: Eine Burenabtheilung hat geſtern 100 Pfund Dynamit in dem Kohlenbergwerk bei Jagagane in Nord⸗ natal weggenommen.— Dasſelbe Blatt berichtet aus Lourenzo Mar⸗ guez, 27. Aug.: Während des Angriffes des Generals Buller auf die Stellungen der Buren an der Straße Ermela Ma dor p, welcher letzten Donnerſtag ſtattfand, hatten die Buren ſtarke Verluſte. Die Hälfte ihrer Artilleriſten fiel. In dem am letzten Donnerſtag abgehaltenen Kriegsrath wurde gegen den Rath Bothas mit 21 gegen 9 Stimmen beſchloſſen, zu dem urſprünglichen Plan zurückzukehren, nämlich ſich auf ydenburg zurückzuziehen. Die Vorräthe, welche kürzlich dort weggebracht waren, wurden dorthin zurückgeſandt. Daily Telegraph meldet aus Capſtadt, die eng⸗ liſchen Behörden hätten in Pretoria einen Brief enideckt, in dem Reitz die niederländiſche Eiſenbahngeſellſchaft gebeten habe, einem ge⸗ wiſſen Hargrope finanzielle Unterſtützung zu leihen, ferner ein Buch, worin eine Summe von 1000 Pfd., welche an Hargrove für politiſche Zwecke ausbezahlt ſeien, eingetragen ſei, drittens eine Empfangsbeſtätigung Hargrove's. *London, 28. Aug. Die Abendblätter melden aus Pretoria vom 27.: Dem Vernehmen nach wurde der Kampfgegen Botha heute früh wieder aufgenommen und endigte damit, daß die Linien des Feindes durchbrochen wurden und der Feind ſich zurückzog. Die engliſchen Verluſte ſollen beträchtlich ſein. * Pretoria, 27. Aug. Reuter. De Wet erſchien mit einer kleinen Streitmacht in der Nähe von Heilbronn. Es verlautet, daß Steijn und Krüger ſich vereinigt haben. 25 von De Wet's Leuten wurden am Samſtag nord⸗ weſtlich von Pretoria gefangen genommen. Die Buren in Pre⸗ toria erklären, Botha leiſte den Engländern noch einmal Wider⸗ ſtand und beendige dann den Krieg. Steijn und Krüger beab⸗ ſichtigten das Land über die Delagoabai zu verlaſſen. Das Gebiet im Weſten iſt jetzt„ziemlich“ ſicher. Das Zuſammen⸗ treffen der Uebergabe der Buren bei Harryſmith mit der Rücktehr De Wet's„läßt die Annahme zu“, daß die Freiſtaatburen nicht geneigt ſind, ſich einer anderen Expedition anzuſchließen. Außer bei Harryſmith legte eine große Anzahl Buren bei Heidelberg und Standerton die Waffen nieder. Dieſelben werden gemäß der neuen Proklamation behandelt. cha do⸗ Mannheimer Handelsblatt. Eourszettel der Maunheimer Effektenbörſe vom 28. Aug. Obligationen. Staatspapiere, Pfandbriefe. Babdiſche Obligat. 4 Rhein. Hyp.⸗B. unk. 1902] 99.50 bz 3½(abgeſt.) 86 70 b3%„— M, 90.70 bz 3½% Oblig. Mark 92.80 bz.„„„„ 1904 60.70 53 %%%„ 1886 92.80 53.„„Communalf 91,20 bz 3/%„ 1882½%4 92.75 böf Stäpte⸗Aulehen. 88.— bß 5 5 Naelerng i. B. 250 5 f lsrußher v. J. 1896— 4.„ T. 100 gooſe 141. 5„ eee 101. 8 1 1 Baher. Oblfgatlonen 9985 5 1¹⁰ Ludwigshafen M. „„„„ 84.10 bf 3775 75 8 91.— 117 Deutſche Reichsanleihe 5 57 3½ Maunheimer Obl. 1885 9250 15 „ 17.— 31% 55 5.50 6 30% 57 4 86 25 bz 5135; 1805 93.— 3½½ Pieus, Conſoss 94 40 b eee, ee es b⸗ + Vaſtee rſggaen 151— 8 5 1 al in Heſbele 2 rauerei Kleinleln Heldelb.— Eiſendahn⸗Aulehen. 8 e u. G0.%00 öz 4 Pfälz. Gudw. Max Norb) 99. 5 4½ Speherer Ziegelwerke 109 40 8 3* 3 8½ 75 92.— bz 4½ Perein Chem. Fahrſken 101— 3½„„ tonbertirt, 92. bz 4% Hellſtofffabrik Waldhof 104. bz Aktien. falgb ö 5 8 Danken. Pfalzbrau. v. Geiſel u. Mohr 94.— 8 Frauer„Grünwinkel 285.— Badiſche Bant 119.50 8 Apebl Heldelberg 160. 0 Gewerbebank Speyer 50% R 120. G 15 wartz, Speyer 126.— G Mannheimer Bank 119.50 G 1 wetzingen 70.50 bz Nfie Bauk 4295„ Sonne Welg Speyer 162. 0 lal, Sen 10—8 — 8 2 NI. 2 1— bſ Speen. Ebb. Laudau 1834.50 53 Wormſer Waſheug. etee 185.50 ee f61. 8 Gfält. Preßh. u. Spritſabr. 128. 8 ein.* 8 Südd. Bank 111.— Trausport be 7 Akt.—. und Verſicherung. enbahnen. Gutjahr⸗Aktten 181.50 Pfälziſche Ludwigsbatn 220.50 U Maunh. Dampfſchleppſchlff 110— „ Maxbahn 140.50 5„ Lagerhaus 108.— 8 25 Nordbahn 126.— b Bad. Rück⸗ u. Mitverſich. 250.— B Heilbronner Straßenvahnen 87.—„ Schſfffahrt⸗Aſſecuranz 585.— G Chemiſche JInduſtrie. Continentale Verſicherung 350.— 8 .⸗G, f. chem Juduſtrie 120.26 0 Mannheimer Verſicherung 225.— 5 Badiſche Anilin⸗ u. Sobg 690.— G ae 780— 5 „„ lunge Urtt, Trausportverſich..— Them. Fabrf Goldenberg 192. Indnuſtrie. 89750 e 3 Act.⸗Geſellſch, f, Seilinduſtrie 160.— Verein chem. Fabriken 180.— J Berein D. Oelfabriken 105. G Dingler'ſche Maſchinenfabrik 165.— Weſteregeln Alkal. Stamm 207.— G Emaillirfabrik Klerweſler 119.— G Dorzug 104.— G Emaillirwerke Malkammer 122— 5 8 Ittlinger Spinnerei 115.— G Brauereien. aseee 15 11 5 8 Bad. Brauerei 154.50 8 Karlsr. Nähmf. Haid u. Reu 168.— 8 Binger Aktieubierbrauerei 99.— Mannh, Gum.⸗ u. Asbeſtfabr. 88.— B Durlacher Hof vorm. Hagen 193.50 G O Spliunerei Eichbaum⸗Brauerei 170.— 8 Pf lz. Nähm. u. Fahrräderf 79.— Elefantenbräu Rühl, Worms 106. Portl.⸗zementwk. Heldelberg 149, 5 Brauerei Ganter, Freiburg 109. Vereinſg. Freiburger Ziegelw. 120.— Klelulein, Heldelberg 148. G Vereln Speyerer Ziegelwerke 103.— Homburger Meſſerſchmitt 100.— 8 Zellſtofffabrik 905 0 222.— G Ludwigshafener Brauerel—.— uckerfabrik Waghäuſel 81.— Mannb. Aktienbrauerei 169.— Zuckerraffinerſe Mannhelim 162.— G Maunheimer Effektenbörſe vom 28. Auguſt. An der heu⸗ tigen Börſe vollzogen ſich Umſätze in Rheinfſche Creditbank⸗Aktien zum Courſe von 140 pEt, und in Aktien der Ritterbrauerei Schwetzingen zu 70.50 pEt, Sonſt notirten: Pfälz. Maxbahn⸗Akkien 140.50., Mannheimer Lagerhaus⸗Aktien 105 B. Frankfurt a.., 28. Aug,(Effektenbörſe). Anfangscourſe. Kreditaktien 205.20, Staatsbahn 188 10, Lombarden 25.30, Egypter —.—,4% ungar. Goldrente 96.—, Gotthardbahn 189.70, Disconto⸗ Commandit 173,40, Jaurg 200,20, Gelſenkirchen 190.—, Darmſtädter 132.30, Handelsgeſellſchaft 146.—. Tendenz: feſt. Verlin, 28. Aug,(Telegr.) Eſſektenbörſe, Die Börſe war zu Beginn meiſt mit Schiebung zum Ultimo beſchäftigt bei einem Satze von 3,875—4 Proz. Nur in Hütten⸗ und Bergwerksaktien war etwas regeres Geſchäft, Banken ungleichmäßig. Diskonto⸗Com⸗ mandit und Deutſche Bank beſſer gefragt, Jonds ruhig. Von Bahnen Franzoſen höger auf Wien. In der zweiten Börſenſtunde Montanwerthe ſchwankend. Sonſtiges ſehr ſtill. Gegen Schluß der Börſe Franzoſen weiter ſteigend. Montanaktien feſt. Privatdiskont 3,875 Prozent. Berlin, 28. Aug. —.—, Staatsbahn 188.—-, 178.40, Tee 200,25, Harpener enz: ziemlich feſt. Ruſſen⸗Noten apt. 216.45, 8½% Reichsanleibe 94.80, 3% Reichsanleihe 85.75 4% Heſſen 102.50, 3% Heſſen 8240, Italiener 94.50, 1860er Looſe 132.—, Lübeck⸗Blchener 142.70, Marien⸗ durger 72.10, Oſtpreuß. Südbahn 89,50, Staatsbahn 139.70, Lom⸗ barden 25 80, Canada Pgeifie⸗Bahn—.—, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aktien 149.20, Kreditaktien 205.30, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 145.40, Darmſtädter Bank 132 10, Deutſche Bankaktien 188.70, Disconto⸗Commandit 178,40. Dresdner Bank 145,50, Leivaiger Bank (Effektenbörſe.) Anfangskurſe. Kreditaktien Lombarden 25.20, Diskonto⸗Commandit 176.50, Ruſſiſche Noten—.—. 157.20, Berg.⸗Märk, Bank 147.—, Dynamit Truſt 14630 Vochumer 185.,10 Conſolidation 841.—, Dorkmunder 95—, Gelſenkirchener 189.40, Harpener 176.80, Hibernia 198.70, Laurahütte 200.10, Licht⸗ und Kraft⸗Anlage 100.10, Weſteregeln Alkaliw. 200.75, Aſcherslebener Alkali⸗Werke 142.50, Deutſche Steinzeugwerke 280,50, Hanſa Dampf⸗ ſchiff 155.50, Wollkämmerei⸗Aktien 146.—, 4% Pf⸗Br. der Rhein. Weſtf. Bank von 1908 99.80, 3% Sachſen 82.50, Stettiner Vulkan 212.75, Mannheim Rheinau 112.50. 3½ Badiſche St.⸗Obl, 1900 92 80. Privatdiscont: 8¼%, Loudon, 28. Auguſt. 3 Reichsanleihe 88¼½, 2¼ Conſols 98— 5 Italiener 93¼, Griechen 42—, 3 Portugieſen 28½, Spanier 71%, Türken 22⅛, Argentinier 93—, 8 Mexikaner 25¾, 6 Mexikaner 98%, 3½ Rupeen beh., Ottomanbank 11¾, Rio Tinto 58½, Southern Pacific 34—, Chicago Milwaukee 115½, Denver Pr.(.—, Atchiſon Pr. 71¾, Louisville u. Naſhv. 73¼, Northern Pacifie Pref. 73—, Union Pacific 59, Chineſen 89¾, Atchiſon—, Erie—, Central Paeifie——, Chartered——. Tendenz; ſtill. London, 28. Aug.(Südafrikaniſche Minen.) Debeers 27¾,F Chartered 3½, Goldfields 7¼, Randmines 40%½ Gastrand 7½, Ueberſeeiſche Schifffahrts⸗Nachrichten. Rew⸗York, 28. Aug.(Drahtbericht der Red⸗Star⸗Linie in Antwerpen). Der Dampfer„Southwark“, am 18. Auguſt von Ant⸗ werpen ab, iſt heute hier angekommen. New⸗Dork, 25. Aug.(Drahtbericht der Jompagnie gensralg transatlautique. Paris⸗Havre.) Der Schnelldampfer„La Aquitame“, am 18. Auguſt von Havre ab, iſt heute Nacht 11 Uhr hier ange⸗ kommen. Mitgetheilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Bureau Gund⸗ lach& Bärenklau Nachfolger in Mannheim, Heidelberger⸗ ſtraße O 7, 13. Der Dampfer„Großer Kurfürſt“, am 18. Auguſt in Bremen ab, iſt am 27. Auguſt wohlbehalten in New⸗Hork angekommen. Mitgetheilt durch Ph. Jae. Ggling er in Mannheim alleiniger für's Großherzogthum Baden conceſſionirter Generalagent des Norddeutſchen Lloyd in Bremen. Fraukfurter Börſe. Schluß⸗Kurſe, Wechſel. 25. 28 25. 28. Amſterdam kurzſ 168.97 169,03 Parie kurzſ 81,80 81.88 Belgien 0 81.160 81.15 Schweiz. Plätze„ 80.90 80.98 Italien kurz 76.30 76,25 Wien„ 84.46 84.50 London 5 20.45 2046 Napoleonsd'or 16.280 16.27 1 lang] 20.48] 20.43 Staatspapiere. 4. Deutſche. 3¼ Dſch.Reichsanl.] 95.— 94.75] 4 Oeſterr. Goldr. 98.50] 98.90 3½%„„„] 95.— 94.95 4½ Oeſt. Silberr. 96.70 96,65 33„„„ 86,40 86.— 4½ Oeſt. Papierr. 96.80 96.58 3½ Pr. Staats⸗Anl.] 94.70 94.70 4½ Portg. St.⸗Anl. 37.10 36.15 5%„„„ 64.,70 94.658 dio. äuß,. 23.70 23.65 86.300 86 25 4 Ruſſen von 1880 97.50 97,90 3½Bad. St.⸗Obl. fl. 93.70 93.90 Kruſſ. Staatsr. 1894 96,.50 96.40 577„ M. 92.90] 92.954 ſpan. ausl. Rente 72 10 72.30 N„1900, 93.10 98.— 1 Tülrken dit; x 3½ Bayern„„ 92.50 92.50 4 Ungar. Goldrente 96.— 96.20 8 5 84.40 84.405 Arg. innere Gold⸗ 4 Heſſen 102.60 102.80 Anleihe 1887—.—— 3 Gr. Heſſ. St.⸗A. 4 Ggypter unificirteſf—.——. von 1896 82.40 82 35. 5 Mexikaner äuß. 97.80—— 3 Sachſen, 82.80 82.753 1 inn.] 25.20 25.40 4 Mh. St⸗A. 1899—-—-—.—4½ Chineſen 18980 74.90 74.30 B. Ausländiſche. Verzinsl. Looſe. 5 90er Griechen 36.60] 36.60[3 Oeſt, Looſe v. 1860 132.40182.45 5 italien. Rente 94.—-—.— 3 Türkiſche Loeſe 108,90 108.18 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerf. Wagh. 81,50 78.— Lederw. Spichartzt—— Heidelb. Cementw. 189.— 139.— Walzmühle Ludw. 128.— 128.— Anilin⸗Aktien 391.50 390,50 Fahrradw. Kleyer 161.—161. Ch. Fbr. Griesheimſ 241.50 241.90 Klein Maſch. Arm. 186.500 186.— Höchſter Farbwerk 365.75 865.20 Maſchinf, Gritzner 174.—174.— Verein chem. FJabrik 180.— 180.— Maſchinf, Hemmerſ118.—118. Chem. Werke Albert 156.90 157.— Schnellprf, Frkthl. 178.— 178. Accumul.⸗F. Hagen 125 50 128.50 Oelfabrik⸗Aktſen 104.50 10,—- Allg.Elek.⸗Geſellſch 219 40 220.— Bwllſp Lampertsm. 100.— 100,.— Helios„„ 182.80 181.50 Spin. Web, Hüttenh 90.— 80 Schuckert 5 198.— 196.90] Zellſtoff Waldhof 219.— 219.— Allg,.⸗G.Siemens] 159,50 159.50 Cementf, Kallſtadt 110,80 110.— Lederw. St. Ingbert 106.50 104.— Friedrichsh. Bergb. 157.— 155.20 Parkakt, Zweibr. 116.—116.— Bergwerks⸗Aktien, Bochumer 186.80 184 50] Weſterr. Alkali⸗A. 205,70 201. Buderus 105.— 106,25] Oberſchl. Eiſenakt 182.50 181.80 Concordig 282.— 290.—[ Ver. Königs⸗Lauraſ 201,50 200.80 Gelſenkirchner 189.50 189,50 Alpine Montan 224.— 224.— Harpener 177.— 176.50 Aktien deutſcher und ausländiſcher Trausport⸗Anſtalten, Ludwh.⸗Bexbacher 218.50 218.50 Gotthardbahn 139.50 139.70 Marienburg.⸗Mlw.]—.——.— Jura⸗Simplon 89.29 90.30 Pfälz. Maxbahn 140.20 140.—Schweiz. Centralb. 145,20 147.— Pfälz, Nordbahn 125.80 125.80] Schweiz. Nordoſtb. 90.— 86.50 Hamburger Packet 120.— 120.—Ver. Schwz. Bahnen 82.— 82.— Nordd. Lloyd 107.80 107.50] Ital. Mittelmeerb.-—. Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 137.50 138.80]„Meridionalbahn 182.80 182, Oeſterr. Süd⸗Lomb. 25.80 25.30 Northern prefer, 79,.300 72. „ Nordweſtbb—.——.— La Veloce 50.— 50.— „ FVit. B, 5 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 5 4% Frk. Hyp.⸗Pfdb.] 99.—] 99.—4% Rh. Pf. Br. 1902 99.500 99.50 4% Pf. HypB. Pfoͤb. 99.80 99.80 8½%„„„ 1904 90.70 90.70 3½%„„„ 91.90 91.803/ Sttsgar, It.Eif. 56,80 57.10 3½% Pr. Bod.⸗Er. 90.75 91.75 4Pr. Pf.B. Pfb1900 100.— 100.— 4% Pf, B. Pr.⸗Obl. 99.10, 99.— 3/½% Pr, Pfdbr. Bk. 3½% Pf.,.Pr.⸗O. 91.30] 91.40 Pfobr. 1908] 91,25] 91.85 Bauk⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. 72—5 Deutſche Reichsbk. 157.10157.— Oeſt, Länderbank!—.—— Badiſche Bank 119.40 119.60„Kredit⸗Anſtaltſ 205.20 205, Berliner Bank 108.30107 20 Pfälziſche Bank 182 40182. Berl. Handels⸗Geſ. 146.20 145.50 Pfälg. Hyp.⸗Bank 159.— 159.— Darmſtädter Bank 132.— 132.50 hein. Kreditbank 140.40 140,05 Deutſche Bank 188 80 187.70 Rhein, Hyp.⸗B. M. 161.— 160.50 Diskonto⸗Commd. 173.30173.60 Schaaffh. Bankver. 180.— 180.— Dresdener Bank 145.80 145.80 Südd. Bank Mhm. 110.— 110.— rankf. Hyp.⸗Bank 182.50 182,50] Wiener Bankver. 128.80 12970 Fr Jos Erenhd. 127.20 127.20 D. Effekten⸗Bank 120.— 119.90 Maunheimer Bank 119.50 119.50 Bank Ottomane 108.45 108.48 Nationalbank 181.75131.75 Mannh. Verſ,⸗Geſ, 485.— 485.— Oberrhein. Bank 116.30 115,80 Oeſterr.⸗Ung. Bank 121.10 121.50— Privat⸗Discont 3½%, Reichsbank⸗Discont 2. Nachbörſe. Kreditaktien 206.—, Staatsbahn 139.80, Lombarden 25.40, Disconto⸗Commandit 174.—. Pariſer Aufangskurſe. 3% Rente 100.77, Italiener 98.68, Spanier 72.80, Türken D.—.—, Türk. Looſe 112.—, Banque Ottomane 537.—, Rio Tinto 14.78. JIn nächſter 8 0 3 0 Sammelpunkt Nühe des—* der Radfahrer d I a Ull. „Rrokodil“. Größtes Etabliſſement am Platze, durch Neubau vergrößert, unter eigener bewährter Leitung. 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