Telegramm⸗Adreſſe: Verantwortlich für Politik; E „„CFFPFPFCCCCTTTTTTTTTbTbTTbTbTTbTTTVTVTVTTTTTTT Imhoff& Stahl, Mannheim 18 ele,„Journal Mannheim.⸗ Gadiſche Voltszeitung.) der Stadt Mannheim und Umgebung.(Mannheimer Volksblatt.) e e 5054 In der Poſtuiſte unter für Theater, Kunſt u. Feuflleton: — Nr. 2956. 75 7 Dr, Friedrich Walter- Abonnement: 9 für den 15 298 Theil: 60 Pfg. monatlich. für den Inſeratentheil: Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, Karl Apfel, 1 durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ 30 Rotationsdruck und Verlag der ſchlag M..90 pro Quarkal. Dr. H. Hgas'ſchen Buch⸗ ater⸗ Inſerate: Tel Redakt N 77 1 Nr. 2 druckerei, e 0 5 e 5 ion: 3877. 5 5 ypedition: 8 8 i: 5 Typograph. Anſtalt. 5 Die Colonel ⸗Zeile 20 Pfg. ephon 15 0 10 Jahrgang Expedition r. 218. Druckerei: Nr. 341(Das ee Journal“ M. 5 e ee ſolg. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. iſt Eigenthum des aai 0 zel⸗ ern 3 Pfg. 2 5 d itals. 1 Doppel⸗Nummern ö Pfz. E 6, 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. E 6, 2 ſämmiſth br Piannen r. 411 Mittwoch, 5. September 1900.(Abendblatt.) ledt Verk der ſoziale Ausſchuß Gelegenheit biete, ſich über die landwirthſchaft⸗halb der preußiſchen Staatsregierung. Das Staatsminiſterium 4950 racht. lichen Verhältniſſe genügend auszuſprechen, die geſammten Verhand⸗ dürfte ſich in einer für dieſe Woche in Ausſich! genommenen Der von bayrfſcher Centrumsſeite ausgegangene Plan der Bildung eines ultramontan gefärbten Verbandes der deutſchen chriſtlichen Bauernvereine iſt ver⸗ racht. Die Gründung ſollte gelegentlich des gegenwärtig in Bonn ſtattfindenden deutſchen Katholikentages erfolgen. Schon vor der Verſammlung wurde Seitens des Rheiniſchen Bauern⸗ hereins gegen das Vorhaben des Centrums energiſch in der Preſſe proteſtirt, ſodaß den ultramontanen Machern die Trauben ſchließ⸗ lich ſelbſt zu ſauer wurden. Die Verſammlung in Bonn hat zwar ſtattgefunden, doch iſt die Sache ausgegangen wie das Horn⸗ herger Schießen. Die„Köln. Volksztg.“ berichtet hierüber: Vor Eintritt in die Tagesordnung erklärte Abg. Pfarrer Gerſten⸗ herger⸗Aſchaffenburg, daß den Einberufern der Verſammlung nach⸗ lräglich das Bedenken gekommen ſei, daß weder der Ort der Ver⸗ ſammlung, noch die Gelegenheit geeignet ſei, einen definitiven Beſchluß wegen der Gründung eines Kartells der auf chriſtlicher Grundlage ſtehenden Bauernvereine zu faſſen. Die Zeit ſei zu kurz geweſen, um die Verſammlung abzuſagen. Es könne ſich heute alſo nur um eine freie Ausſprache handeln. Hierauf erklärte Graf v. Spee Namens des Vorſtandes des Rheiniſchen Bauernvereins, an der Berakhung nicht theilnehmen zu können. Was die Sache ſelbſt an⸗ gehe, dürfe er wohl behaupten, es habe keiner der deutſchen Bauern⸗ bereine mehr dahin gewirkt, dieſer Vereinigung näher zu kommen, wie gerade der Rheiniſche. Sein Vorgänger habe bereits zweimal Kon⸗ ſerenzen zur Förderung dieſer Beſtrebungen einberufen; wenn er ſelbſt noch keinen weiteren Schritt gethan habe, komme dies von der großen Avbeitslaſt, die auf ihm ruhe. Es müſſe auch zunächſt abgewartet werden, bis die Verhandlungen im wirihſchaftlichen Ausſchuß ein Ende gefunden hättten und veröffentlicht ſeien, ſo daß man an der Hand dieſer eine Stellungnahme der geſammten Bauernvereine zum neuen Zolltarif anbahnen und ſo pielleicht einen Zuſammenſchluß in die Wege leiten könne. Die Betheiligung an der heutigen Berathung lehne er ab; er ſei ſchriftlich autoriſtrt, zu ſagen, daß auch der Weſt⸗ fäliſche Bauernverein auf dieſem Standpunkte ſtehe. Die Bauezuvereine ſeſen keine konfeſſionellen Ver⸗ eine; jeder chriſtliche Bauer ſei als Mitglied wäillkommen, denn man wolle den geſammten Bauernſtand organtſeren. Wir müſſen vermei⸗ den, Mitglieder einer anderen Konfeſſſon zu ver⸗ letzen. Wenn mam nun hier zur Zeit der Kakholikenverſammlung eine ſo wichtige und alle Mitglieder angehende Berathung anberaume, ſo ſei ſehr zu befürchten, daß Mitglieder einer anderen Konfeſſton ſich dadurch verletzt fühlten. Es kann und wird uns aber Niemand übel nehmen, wenn wir aus Anlaß der Katholikenverſammlung hier auch als Katholiken die Lage der Bauern beſprechen; wir dürfen aber als paritätiſche Vereſne in einer Angelegenheit, die die Vereine ſo tkief berührt, nicht hier ge⸗ legentlich des Katholikentages beſchließen. Ein weiterer Grund zur Ablehnung ſei der, daß die Einladungen nur durch die Zeitungen ergangen ſeien und die Vereine keine Zeit gehabt hätten, die Frage eingehend zu prüfen und ſpezielle Delegirte mit einem Mandat zu entſenden. Eine nur durch Annoncen einberufene Verſammlung könne leicht verwirrend wirken. Er ſtelle den Antrag, ohne weitere Diskuſſion die Frage der Gründung einet Vereinigung oder eines Kartells der deutſchen Bauernvereine von der heutigen Tagesordnung abzuſetzen. Abg. Pfarrer Gerſtenberger betonte hier⸗ auf nochmals, daß es ſich hier ſelbſtverſtändlich um keine definitibe Gründung handeln könne. Graf v. Spee regt an, man möge ſich über die landwirthſchaftlichen Verhältniſſe überhaupt ausſprechen. Abg. Dasbach ſchließt ſich dieſem Vorſchlage an. Abg. Schüler erklärte, daß er als Vertreter des badiſchen Bauernvereins gekommen ſei, um . er ſchließe ſich den Ausführungen des Grafen v. Spee poll an. Abg. 5 erold beantragte nunmehr mit Rückſicht darauf daß lungen zu ſchließen. Der Antrag gelangte einſtimmig zur Annahme. Die beabſichtigte ultramontane Verbandsgründung iſt alſo ins Waſſer gefallen. Deutſche und engliſche Handelsmethode. (Von unſerem Londoner§⸗Korreſpondenten.) Die Foreign⸗Office in London gibt einen Bericht über die Induſtrie und den Handel Koreas, in dem ſich einige intereſſante Stellen finden. In zwölf Monaten hat nicht ein einziges eng⸗ liſches Schiff koreaniſche Häfen angelaufen, der Exporthandel der Halbinſel liegt vollſtändig in den Händen von Japanern, die ebenſo wie die Ruſſen, von ihrer Regierung bedeutende Subſidien erhalten, wenn ſie neue Dampferlinien und dergleichen errichten. Ueber die Geſchäftsmethode der engliſchen Kaufleute und Fabri⸗ kanten erwähnt der Bericht, daß die Engländer erheblich weniger Unternehmungsgeiſt haben, als ihre amerikaniſchen Konkurrenten, die den fernen Oſten eifrig bearbeiten, reichlich illuſtrirte Preis⸗ liſten ete. vertheilen und dadurch erreicht haben, daß viele Auf⸗ träge nach den Vereinigten Staaten gehen, die eigentlich England hätten zufallen müſſen. Zur Sprachenfrage ſagt der Bericht⸗ erſtatter dann noch, und das iſt ein recht gutes Zeugniß für den deutſchen Kaufmann: Ein engliſcher Kaufmann könnte im Oſten manchen neuen Markt erſchließen, wenn er die Sprache des Landes lernt, aber eine ſolche Idee ſcheint dem Engländer zu allerletzt zu kommen, obwohl die Nachtheile, die ſich ihm daraus ergeben, daß er die Sprache des Landes, in dem er Handel treiben will, nicht kennt, deutlich in die Augen fallen. Die Deukſchen, die immer viel praktiſcher ſind, als wir, haben das ſehr ſchnell eingeſehen, und jetzt iſt es faſt eine Ausnahme, im Oſten ein deutſches fi Handelshaus zu finden, in dem nicht wenigſtens ein Mann iſt, der mit den Eingeborenen in ihrer eigenen Sprache Geſchäfte beſprechen kann. In Korea befindet ſich eine engliſche t00 1 zu ſagen, daß das deutſche Haus einen Deutſchen hat, der koreaniſch ſpricht te und eine deutſche Firma; es iſt faſt überflüſſt und daß das engliſche Haus keinen Engländer hat, der di koreaniſche Sprache kennt.“ Es iſt bezeichnend, für die hohe Stellung, die der deutſche Kaufmann ſich auf dem Weltmarkt ſchafft, daß faſt kein Kon⸗ ſular⸗Report in den letzten Jahren ohne Hinweis auf die deutſche Konkurrenz war und daß in der letzten Zeit der deutſche Kauf⸗ mann und ſeine Methoden den engliſchen Handelskreiſen, die einſt unſere Lehrmeiſter waren, direkt als Vorbild gegeben wird. Deutſches Reich. * Berlin, 3. Sept.(Welche Zeitungen der daiſer lieſt), erzählen mehrere Blätter. Es ſind angeblich: Die„Kölniſche Zeitung“, die„National⸗Zeitung“, die Berliner „Neueſten Nachrichten“, das„Kleine Journal“, der Berliner „Lolal⸗Anzeiger“, der„Reichsanzeiger“ und der Pariſer „Figaro“. Außerdem lieſt der Kaiſer mehrere deutſche und eng⸗ liſche Witzblätter und illuſtrirte Zeitſchriften, z. B.„Ueber Land und Meer“,„Fliegende Blätter“ u. ſ. w. — Gur Kohlennoth.) Wie die„Berl. Polit. Nachr.“ hören, bildet die in der Preſſe neuerdings vielfach beſprochene Frage der Kohlennoth den Gegenſtand der Erörterungen inner⸗ U2 Feuilleton. Terra incognita. Eine Studie über die unerforſchten Gegenden des Erdballs. Von Dr. Guſtav Selke. (Nachdruck berboten.) Zu den Zweigen des menſchlichen Wiſſens, die im neun⸗ zehnten Jahrhundert die größte Bereicherung erfahren haben, zählt zweifelsohne die Erdkunde. Die allgemeine Vertheilung von Land und Waſſer und die Grenzlinien der Kontinente und Inſeln waren zwar, wenn man von den circumpolaren Gegenden abſieht, ſchon vor einem Säkulum annähernd richtig bekannt; aber mit der eingehenden Erforſchung dieſer hunderttauſende von Quadrat⸗ meilen umfaſſenden Binnenräume ſah es traurig genug aus, und ein Atlas aus jener Zeit, zeigt uns auf den Karten von Aſten und dem nördlichen und ſüdlichen Amerika ganz beſonders aber in dem für uns Europäer gewiſſermaſſen vor der Thür liegenden Afrika und in dem Kontinente unſerer Antipoden, Auſtralien jene ominöſen weißen Flecken, welche nichts anderes bedeuten, als daß es hier mit unſeren geographiſchen Kenntniſſen zu Ende iſt. Trotz der zahlreichen Entdeckungsreiſen, die hunderte von Forſchern ſeildem unternommen und mit welchen ſie die Erd⸗ kunde unendlich bereichert haben, ſind wir doch auch noch heute peit davon entfernt, den Stern, den wir bewohnen, genau zu kennen, und es iſt keine Ueberkreibung, wenn man behauptet, daß wir über manche Gegenden des Erdballs weniger gut orientirt fnd als über die Einzelheiten der für uns ſichtbaren Mondhälfte, elche wir aus einer Entfernung von rund 52 000 geographiſchen Meilen durch nur mit der immerhin recht eng begrenzten auf⸗ Iſenden Kraft unſerer Fernrohre betrachten können. wo die hauptſächlichſten Lücken unſerer geographiſchen Kenntniſſe liegen, ſo muß zunächſt eine Verſtändigung darüber geſucht wer⸗ den, was als unbekanntes Land anzuſehen iſt. Um ein beliebiges Stück von Innerafrika als Beiſpiel hinzuſtellen, iſt es nun keines⸗ wegs nöthig, daß jeder Kilometer des Landes von Forſchungs⸗ reiſenden begangen und durch genaue trigometriſche Meſſung kartographiſch feſtgelgt iſt; unbedenklich aber können wir jeden größeren Landſtrich als unbekannt bezeichnen, der zwar wohl ge⸗ legentlich einmal von einem Europäer durchwandert ſein mag, von deſſen Berg⸗ und Flußſyſtemen uns aber nicht genug bekannt iſt, um uns ein Bild von der Plaſtik ſeiner Oberfläche zu machen, daß ferner Gegenden, welche auf tauſende von Quadratkilometer niemals von wiſſenſchaftlich gebildeten Reiſenden durchzogen wor⸗ den ſind, nicht als bekannt gelten können, bedarf wohl keiner Rechtfertigung. Wenden wir uns nun zunächſt nach Afrika, das ſeit Langem im Vordergrunde der geographiſchen Forſchung ſteht, ſo ſind zwar dort im vergangenen Jahrhundert die unbekannten Ge⸗ biete ſtärker zuſammengeſchrumpft als in jedem anderen außer⸗ europäiſchen Erdiheil, immerhin können ſich aber dort noch viele angehende Geographen die Sporen als Ritter der Wiſſenſchaft verbienen, denn ſchon vom nördlichen Afrika ſind wenig mehr als die Randdiſtrikte bekannt. Bei Wadan und Schingit, den beiden Wüſtenſtädten im Grenzbezirke von Spaniſch⸗Weſtafrika und Senegambien dehnt ſich ein etwa 10000 Quadratmeilen großer faſt gänzlich unbekannter Diſtrikt gegen Oſten aus, der bis zu der Linie keicht cher Caillie und Laing in den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts bon Timbuktu am Niger nach der jetzt vielgenannten Oaſe Tuat reiſten. Faſt doppelt ſo groß iſt das ſich von da an nach Oſten ausdehnende unbekannte Gebiet, wel⸗ ches bis zu der von Richardſon und aBrih im Jahre 1850 zu⸗ rückgelegten Reiſeroute reicht. Weiter nach Oſten reiht ſich gleich vollen Genugthuung bwieder ein mindeſtens acht⸗ bis neuntauſend Quadrakmeiſen Wenn im Nachſtehenden berfüchf werden ſoll, darzuthun, Sitzung mit dieſer Frage befaſſen. Die„Kreuz⸗Ztg.“ verlangt perempforiſch ein Kohlen⸗Ausfuhr⸗Verbot. Ein Korreſpondent der Münchener„Allgemeinen Zeitung“, der Gelegenheit hatte, mit einem Großinduſtriellen über die Kohlennoth zu ſprechen, ſchreibt, daß dieſer eine Tarifermäßigung für fremde Kohle nicht für das geeignete Abwehrmittel halte. Es heißt dann in der Zuſchrift:„Momentan möchte dadurch vielleicht eine ſogenannte Nothſtandsaktion in Szene geſetzt werden können; es würde aber viel Augenblendwerk dabei ſein. Denn England habe gar keinen Ueberfluß an Kohlen und Oeſterreich erſt recht nicht. Nach meiner Meinung iſt die Kohlennoth in Deutſchland hauptſächlich ver⸗ ſchärft worden durch den in Folge der Ereigniſſe in Oſtaſten nothwendig geſteigerten Verbrauch der Marine neben dem der Eiſenbahnen. Die Kohlennoth wird vorübergehen, ſobald der Verbrauch der Marine ein geringerer ſein wird, und wenn der der Induſtrie nachläßt. Letzteres iſt mit Sicheheit— leider— zu befürchten. Die Induſtrie wackelt bedenklich. Die Textil⸗ induſtrie liegt ſchon jetzt nahezu todt am Boden, mit der Klein⸗ eiſeninduſtrie ſteht es ebenfalls ſchlecht, es werden andere Zweiſe folgen. Die Kohlennoth wird ſchneller vorübergehen als die Nokh der Induſtrie.“ Von anderer Seite wird darauf hingewieſen, daß auch die Aufhebung der für die deutſche Kohlenausfuhr be⸗ ſtehenden niedrigen Ausnahme⸗Tarife keine Wirkung auf die Preiſe üben würde, weil nach beſtehenden Verträgen die Ausfuhr doch erfolgen müßte, die nächſte Wirkung ſomit eine Steigerung der Eiſenbahn⸗Einnahmen ſein würde. Man wird erwarten dürfen, daß das Ergebniß der amtlichen Erörterung aller dieſer Fragen nach den für die nächſten Tage angekündigten Be⸗ rathungen der preußiſchen Regierung authentiſch mitgetheilt wird, denn die Kohlenpreiſe und ihre mögliche weitere Steigerung ſind eine Calamilät, und ſie beſchäftigt die weiteſten Kr⸗n der Be⸗ völkerung in hohem Maße. Der Aufruhr in Ching. Zu der Schwenkung, welche Rußland mit ſeinem Vorſchlage der Räumung Pekings in der Chinapolitik vollzogen hat, wird den„Dresd. Nachr.“ von „einer über die Anſchauungen und Stimmungen an maßgebender Stelle vorzüglich unterrichteten Perſönlichkeit“ geſchrieben: „Ich kann nicht ſagen, ob die Meldung zutrifft, wonach der Kaiſer erklärt haben ſoll,„er werde auf keinen Fall Peking aufgeben. und wenn alle Armeekorps mobiliſirt werden müßten. Aber ſo piel iſt richtig, daß das Gefühl der Verſtimmung ſehr weit reicht und namentlich die Angehörigen des Heeres und der Marine beherrſcht. Von den Vereinigten Staaten hatte man ſich ſchon ſeit Jüngerem der Abſicht ſeparater Schritte verſehen, denn wo immer die amerd⸗ kaniſche Regierung die leiſeſte Neigung zu Friedensverhandlungen bes merkte, was ſie gleich dabei, ihre Zuflimmung zu bekunden. Als die Geſandten in Peking noch eingeſchloſſen waren, war man in Waſhing⸗ ton wiederholt drauf und dran, eigene Wege zu gehen, d. h. mur diplomatiſche Mittel in Anwendung zu bringen und ſich zufrieden zu geben mit einem unter Garantie der chineſiſchen Cenkralregierung er⸗ folgenden Abzug des amerikaniſchen Geſandten und der übrigen Amerikaner aus Peking. Damals iſt es gerade Rußland geweſen— welche Ironie der Geſchichte!— das jeden Verſuch, dem Vorgehen gegen China die Schärfe zu nehmen, auf das Entſchiedenſte mäß⸗ billigte und auf der Einnahme Pekings, ſowie auf der Forderung der beſtand. Demgemäß haben die ruſſtſchen Befehls⸗ großes unbekanntes Land an, das bis zu der von Nurſuk g Süden zum Tſad⸗See führenden Karawanenſtraße reicht, welchs von Denham, Clapperton, Vogel, Rohlfs, Nachtigal und anderen bereiſt worden iſt. Von hier aus aber dehnt ſich gegen Oſten in der ungeheuren Flächenerſtreckung von mehr als 30 000 Quadrat⸗ meilen der öſtliche Theil der Sahara aus, die nur in den dem Nil benachbarten Gegenden vor mehr als 100 Jahren von Bromu bereiſt wurde. Hier und da haben zwar einzelne Forſcher in dieſe unbekannten Gegenden Vorſtöße gewagt, und die eine oder andere Oaſe beſucht; im Allgemeinen aber muß das ganze Saharagebiet in einer Längenausdehnung von mindeſtens 38 Längengraden und einer Breite von durchſchnittlich 10 bis 18 Graden, das iſt alſo in einer Fläche von 70 000 bis 80 000 Qudratmeilen als unbekannt gelten, und unſere Kenntniſſe und Kartenangaben beruhen zum großen Theil nur auf den dubioſen Angaben eingeborener Araber. Hier gibt es alſo noch boiel zu entdecken, und da wir wiſſen, daß es in der Haggar, in den Daſen von Kufrah und an anderen Stellen der Sahara Bergſyſteme von 2000—3000 Meter Höhe gibt, die durchaus nicht waſſerlos ſind. ſo können wir uns jeden Tag auf recht eigenartige Entdeckungen gefaßt machen, welche umſomehr in die Nähe gerückt ſind, als zahlreiche franzöſiſche Expeditonen das Saharagebiet nach allen Richtungen hin durchſtreifen, um ihren Nachbarn jenſeits des Kanals bei deren eventuellen Okkupationsgelüſten zuvorzukom⸗ men. Beſſer durchforſcht ſind ſchon der Sudan und die ſüdlich von ihm gelegenen Länder; aber es gibt auch in ihm und nament⸗ lich in dem Hinterlande von Kamerun, ſowie in der franzöſiſchen Kongokolonie Flächen von 10 000 Quadratkilometer und mehr die geographiſch ſo gut wie unbekannt ſind. Weiter öſtlich gähnt im Gebiete der Niam⸗Niam noch eine bedenkliche weiße Lücke, und ganz im Oſten gegen das Kap Guardafui zu iſt in den Bezirken der Galla und Somali ein Territorium von mehr als 150 General⸗ Anzeiger. n zurückgehalten werden Intereſſante Aufſchlüſſe will, wie uns unſer Pariſer p⸗Korreſpondent ſchreibt, die „Patrie“ von einem Diplomaten über die neueſten V Betreff Chinas erhalten haben. eichen, wie d dlatt Millevoye's ſelöſt zugibt, auffall welche Herr Oppert von Blowitz an die„Times“ geſand en aber noch eini Lichterchen auf. Der Diplomat der„Patrie“ kann alſo ver ſichern, Nikolaus II. ſei an der ESrnennung des“Grafen von Walderſee zum Generaliſſims der verbündeten Trup⸗ pen in China eigentlich unſchuldig. Er habe nur dem Prinzip zugeſtimmt, und auch dem Generalfeldmarſchall von Bald deſſen Namen Wilhelm II. vorſchob, das gebührende ſpendet. Darauf ſei der deutſche Kaiſer in ſeinem Enth gleich ſo weitg egangen, zu verkündigen, der Zar ſelbſt habe Grafen von Walderſee für den wichtigen Poſten auserſehen. Das verſtimmte Frankreich gegen Rußland und Rußland gegen Deutſchland. Die unvermuthete Folge war, daß Nitolaus II. vaſch abbrach und im Einvernehmen mit den Vereinigten Staaten die Räumung Pekings von den internationalen Truppen auf's Tapet brachte. Die Amerikaner ſchloſſen ſich ihm um ſo lieber an, als ſie den Deutſchen grollen, welche, wie verlautet, die Rebellion auf den Philippinen ſchüren.(22) Um Wilhelm II. nicht allzu ſehr zu erzürnen, beſchloß der Zar, auf die Reiſe nRach Paris zu verzichten. Weil er aber der Deutung zuvor⸗ kommen wollte, das Verhältniß zwiſchen Rußland und Frankreich habe ſich gelockert, ſo ſchickte der Zar dem Präſidenten Loubet den St. Andreas⸗Orden mit dem Handſchreiben. Vielleicht kommt er ſpäter doch noch, aber ſicher iſt es nicht. * 8 9 · D en Der Burenkrieg. Die Lage der Engländer iſt in Südafrika keine ſo roſige, wie ſie die Londoner Blätter dar⸗ zuſtellen belieben und es hat ganz den Anſchein, daß Lord Roberts mit der Annekſirung von Transvaal das Fell des Bären zu früh verkheilt hat. In einem der„Frtf. ZItg.“ aus Kapſtadt zu⸗ gehenden Briefe heißt es: Die nachſtehenden Angaben dienen zum Verſtändniß der Vorgänge, welche ſich unter dem Schleier der engliſchen Zenſur der allgemeinen Kenntniß entziehen.„Nach den häufigen Unter⸗ brechungen unſerer rückläufigen Verbindungen,— ſo ſchreibt ein engliſcher Berichterſtatter aus Pretoria,— kam Lord Roberts zu der Erkenntniß, daß ſchließlich mib dem forcirten Vormarſch auf Johannesburg und Pretoria doch nichts weiter als der äußere Schein der Außenwelt gegenüber gewonnen ſei, während in Wirk⸗ lichkeit die Lage der engliſchen Armee ſich nur verſchlechtert hatte, denn ſolange Dewet ungehindert ſein Spiel im Freiſtaate treiben konnte, war nicht allein jedes ernſtliche Vorgehen gegen Bothas Heer unmöglich, ſondern wir liefen beſtändig Gefahr, ab⸗ geſchnitten, ja ſelbſt zurückgeworfen zu werden. So begann denn Das eigenthümliche Schauſpiel, daß Tag für Tag endloſe Eiſen⸗ bahnzüge unſere Truppen wieder dahin zurückführten, von aus wir vor nicht allzu langer Zeit unſeren übereilten Trir en Hauptſtädten d zug nach den beid des Transvaal angetr hatten. In Kurzem hatten wir wieder eine Armee von nicht weniger denn 50 000 Mann ſüdwärts vom Vaalfluſſe ſtehen, welche von unſeren beſten Generälen kommandirt, darunter z. B. Lord Kitchener ſelbſt, ein wahres Keſſeltreiben gegen den ge⸗ fürchteten Burenführer anſtellten. Es wurde ein vollſtändiger Cordon gebildet, in welchem Dewet eingekreiſt werden ſollte. Aber ſtehe da, als ſich der Cordon ſchloß, entdeckte man, daß die Buren gar nicht darin waren. Das war eine furchtbare Enttäuſchung; man glaubte ſeiner Sache durchaus ſicher ſein zu können; waren doch die Maſchen des Netzes ſo eng, daß augenſcheinlich nicht eine Maus durchſchlüpfen konnte. Trotz alledem, Dewet war nicht Frin, und ſo wurde denn das Spiel von vorn begonnen. Aufs Neue wurden die magiſchen Kreiſe gezogen und dieſes Mal, ſo ieß es, gäbe es kein Entrinnen. Der entſcheidende Augenblick nahte; bei Fouriesburg zog man die Fäden wieder zuſammen; aber ſtehe da: die Maus war auch diesmal wieder entſchlüpft. Das war über alle Maßen fatal, denn inzwiſchen war ein neues ſer gekommen war. 17 r am nördlichen Himmel hera en gemerkt 1 Pret ſtreich zu nehn Wohl oder übel mußte unſere Truppen wieder über den Vaal ſpazieren und ſie kat gerade noch rechtzeitig, um ſe wenden. Nun aber tauchte auf einn ſich nach dem erfolgreichen Durchbr 1 ogen b ſere bereits ſtar Jranspaal we dete Transvaal wendete. Kl anderer größerer Ortſchaften f runter Ruſtenburg ep, Zeeruf den Buren wi fſtroom. D U t ich her 1 1 e 10 bei Mafeki ne furchtbare Panik die Zivilperſonen, ſoweit ſie en wollten, Uunt! fen ſie auf engliſches Irg. In dieſen beiden Orten brach e aus. Im Handumdrehen wurden ſich nicht zu militäriſchen Dienſ ingen verſteh gewieſen und die Garniſonen richteten ſich auf eine n lagerung ein. Zu ſchweren Schlachten kam es bei El im Maricodiſtrikte, wo die engliſchen Truppen von aufs Härteſte bedrängt wurden; als General Carrington ſtarker Macht zum Entſatz heranrückte, erging es iht daß er in wilder Flucht wieder dahin zurückeilen mu In Au ßte, von wi Es ſoll eine reine Haſenjagd geweſen ſe welche erſt im ſicheren Lager Engländer in Marico vorlä 7 der Dder 1+ Rückzug nehmen konnten, und flüchteten weiter nach Malmani, ſomit den ganzen weſtlichen Transvaal den Buren wieder frei⸗ 1 Es iſt außerordentlich ſchwer, jetzt noch auch nur einiger⸗ zen wahrheitsgetreue Darſtellungen über die Vorgän auf ddem Kriegsſchauplatze zu erh da einfach alle N chten unterdrückt wer Nach der gaben der Engländer Krieg eigentli on zu Ende, den anderen Seite fängt er jedoch überhaupt erſt an. Nic denn 20 000 Buren ſtehen noch unter Waffen, und di ſind bis zum Aeußerſten entſchloſſene, wetterfeſte Nat der Krieg ſo ziemlich Alles geraubt hat bis auf das Leben, und die ſomit nichts mehr zu verlieren haben, denn das letztere halten ſte gering, gegenüber ihrer nationalen Gefahr. Die einzelnen Truppen und Armeen haben nur noch einen loſen Zuſammen⸗ hang, ſie verfügen daher über eine um ſo größere Beweglichkeit. rd eine Buren⸗Truppe von ihrer Baſis abgeſchnitten, ſodaß die Zufuhr von Schießbedarf ausbleibt, ſo adoptirt ſie das liſche Lee Metfort Gewehr, das ſie mit Leichtigkeit engliſchen Kolonne abnimmt, und benutzt i material, das für die gewandten; Straße liegt. Aus Stadt und *Meannheim, 5. September 1900. * Fernſprechverkehr. Die öffentlichen Sprechſtellen in Als⸗ bach(Heſſen), Bäckenbach, Hähnlein und Zwin genberg ſind zum Sprechverkehr mit Mannheim zugelaſſen. Die Gebühr für ein gewöhnliches Geſpräch beträgt 25 J. m. weniger Kämpfe uren, denen 2 Land. * Gine wichtige Entſcheidung. Als der Vorbehalt des rechts vom Geſetz aufgehoben wurde, ſuchten ſich die Ab⸗ Fir en 1 M4 bi Erſt wenn die erlegte„Miethe icht hatte, ſollte der Abnehmer nen und Herr derſe ch ſchlägt den Abzahlu folgender Gerichtsfall zeigt: Ein auf Leihvbertrag von der Firma Julius Ittmann in Dresden entnommenes verkaufte der Kellner Wolf ſpäter beim Altwaarenhändler Hälfte des Anſchaffungswerkhes. Das Schöffengericht faßte Betrug auf und erkannte auf einen Monat ſich an das Berufungsgericht und erlangte Landgericht füh nach den Be⸗ rlichen der ieferung des echt auf den Leiher 80 ag ſtelle ſich n s eine Geſtundung des Ke eiſes dar. Im vorliegenden Falle könne es ſich nur um einen Vertrauensbruch, nicht aber um Betrug handeln. Wichtig für Rekruten. Ein Rekrut, der ſich in gerichtlicher Unterſuchung oder im Anklagezuſtand befindet, kann nicht eher ein⸗ geſtellt werden, als die Strafſache einſchließlich der Strafvoll⸗ Rekruten, welche es unterlaſſen, von einer gegen ertrags Kaufp käuflich in den der Waare k Aber das neue bürgerliche Geſe auch dieſe Hinterthür zu, wie geſchäfte p — ſtreckung vollzogen iſt. 9 Da dieſelben ſich aber auch hier immer ſtärker bedroht auaeſe ten, vebrannten ſie Alles, was ſie nicht mit auf den ferneren Mannheim, 5. Septembe zeige zu erſt Sgehoben und einge it angerechnet wird. n, gegen den eine ge ſtelle Anzeige f Die Bel ereſſe d gen verantwortlich leuchtung Jeman Sind auch d „ſo kann me küfe biele H Detr Ve⸗ t die“ n Treppen in's Gedä Nic vei fremde Leute, Pflichtf ge chtung der Treppen bis zum Schl des gewöhnli im Allgemeinen um 9 Uhr erfolgf 8*1. Aus dem Großherzogthum. Schwetzingen, 5. Sept. Das Hilfskomitee für die Abge⸗ brannten in Pl. adt hat ſich an das Generalkommando g dt Dragoner zur Förderung der Auf Hopfen⸗ und Tabakernte kei Generalkommando hat dieſem An heute ittag ca. 25 Mann nach Pforzheimer Hauptgetränk hochverdienten Herrn an der bier ſchneidiges Geburtstagsſtändche ſich jedoch, daß ein im gleichen Haufe h; um den Ausſchank des obengenannten Ge enſo gut verdient gemacht hat, als der Erſtere um Schauplatz gjährigen Thätigkeit iz abzog. 3 Wunder, wenn er die ſanfteg i bſchiedsſpende ſeiner Kundſchafſ ſich gehört, t er denn auc ibliche Anſprache und lud dit h das Verhängniß in yte der kurzen Illuſiog ud eine unzähl⸗ Sſtelle z hier und paſſirt ˖ um 2 Uhr im See z in großes Ung einen Gondel. Die über⸗ ßlich um. Herr Dekaz erzell, welche in einer anderen Gonde ferne die Gefahr, eilten herbei, entriſſeh r fämmtlich Fünf dem naſſen Element unt 8Land. Mfalz, Heſſen und Umgebung. * Dürkheim, 4. Sept. Die Beſitzer der hieſtgen Farbenfabr Dietrich und khues in Wiesbaden, beabſichtigen auf ihren nundſtück ein Elektrizitätswerk zu errichten und wollen fllt heilung der Stadt Dürkheim für die erſten fünf Jahre eine j Abgabe von 2000 garantiren und vom ſechſten Jahre ab alljährlich 5 Prozent des Reingewinns an die Stadklaſf fürwortet hat, weil ſie eher Vortheile erhofft, als eine Schädigung deß ſtädtiſchen Gaswerks befürchtet, beſchloß der Stadtrath einſtimmig, daß er im Prinzip ſich für die Errichtung des Elektrizitätswerkes aus⸗ ſpricht. Der Anſchluß der Nachbarorte Ungſtein, Kallſtadt, Freins⸗ Dr. heim an das Werk iſt zu erwarten. * Dahn, 4. t. E Knaben im Alter von—8 Jahren jeſtern Abend aus Muthwillen auf einen im Entſtehen be⸗ Neubau dahier. Der etwa ſtebenjährige Sohn des Kirchen⸗ Peter Johann ſtürzte dabei von anſehnlicher Höhe herunker, verletzte ſich am Kopfe und erlitt innere Beſchädigungen, ſo daß er kaum mit dem Leben davon kommen wird. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Hauptmann und Dreyer in finniſcher Sprache. Daß finniſche Theater in Helſingfors ſtellt in der bevorſtehenden Saiſon eine Anzahl Novitäten in Ausſicht. UI. a. ſoll in finniſcher Ueberſetzung Goethes„Egmont“,„Der Probekandidat“ von Dreyer,„Heinrich IV. von Shakeſpeare,„Gioconda“ von Gabriele d Annunzio und mög: licherweiſe auch„Antigone“ von Sophokles zur Aufführung gelangen, Auch einige Dramen Hauptmanns ſollen aufgeführt werden. Julius Damati. Der bekannte Litteraturhiſtoriker Georg Brandes lenkt in einem Arkikel der„N. Fr. Pr.“ die Aufmerkſamei des Publikums und der Theaterdirektoren auf einen Anfänger, der in vier kleinen Schauſpielen ein entſchieden dramatiſches Talent an den Tag gelegt habe und der nur ein wenig Aufmunterung nöthig habe um Bedeutenderes und Werthyolleres zu leiſten. Wie kann, ſchreibt er, ein junger Dramatiker den Muth bewahren und Fortſchritte machen, wenn ſeine Schauſpiele niemals aufgeführt werden; er kann ja nut Qudratmeilen unerforſcht. Auch im Kogoſtaat, in Portugieſtſch⸗ und Deutſchſüdweſtafrika und Oſtafrika und an den Zuflüſſen des oberen Zambeſt ſind noch weite Landſchaften in völliges Dunkel gehüllt, und wie unſicher alle Ortsbeſtimmungen dort ſind, beweiſt der Streit des Kongoſtaates mit dem deutſchen Reiche über die Lage der geminſamen Grenze, welche bis zu einer Differenz von 100 Kilometer nach Oſten oder Weſten unſicher erſcheint. Man ſollte es kaum für möglich halten, daß auch in Aſien, der Wiege der Menſchheit mit ſeiner Rieſenbevölkerung von faſt 900 Millionen Menſchen ſich weite unbekannte Diſtrikte befinden. Obwohl hier ſeit Jahrtauſenden die alte Kultur Indiens und Chinas blüht und krotzdem Rußland und England von Norden und Süden her unausgeſetzt die Arme nach der Mitte dieſes größ⸗ ten aller Welttheile ausſtrecken, gibt es für die Forſchung hier noch viel nachzuholen. Allzährig fahren Tauſende von europäi⸗ ſchen Schiffen um ganz Arabien herum durch das Rothe Meer, entlang der Küſte von Hadramaut und durch die Meerenge von Oman nach dem Perſiſchen Meerbuſen. Wenige Meilen landein⸗ wärts aber von der von ihnen befahrenen Küſte erſtreckt ſich in einer Ausbreitung von etwa 50 000 Quadratmeilen, alſo der fünffachen Fläche des deutſchen Reiches, eines der unbekannteſten Länder der Welt, das innere Arabien, das durchaus nicht ſo kroſtlos iſt, wie es uns die Karten ſchildern, auf welchen ſich von der ſyriſchen Wüſte im Norden angefangen die Wüſte Schammar, die Wüſte Dachna und die Wüſte Roba⸗el⸗Chali aneinanderreihen. Hier hat die Wiege der wandernden und erobernden arabiſchen Völter geſtanden; aber nie iſt es einem fremden Eroberer ge⸗ lungen, in das ſich gegen fremde Kultur gänzlich ablehnend ver⸗ haltene Land einzudringen. Höchſt mangelhaft ſind auch unſere Kenntniſſe von Central⸗ Ken. In das Pamirklateau ſind erſt vor wenigen Jahren KNoſakenſchaaren eingedrungen, denen die Forſcher jetzt folgen. Die Hochthäler von Wachan ſind faſt gänzlich unbekannt, und weiter oſtwärts von hier zieht ſich über 35 Längengrade durch chineſiſch Turkeſtan und die Wüſte Gobi das umfangrei onle Hoch⸗ dand der Erde über etwa 90 000 Quadratmeilen hin, Aur auf einigen wenigen Routen von den Gebrüdern Schlagintwect und den berühmteſten aller lebenden Aſienreiſenden Sven Heddin und Prſchewalſki durchquert worden ſind. Auch Nepal Bhutan und vor Allem Tibet ſind nur ungenügend durchforſcht und es iſt bezeichnend, daß in Lhaſſa, der Reſidenz des buddhiſtiſchen Papſtes ſeit Marco Polo alſo ſeit mehr als 600 Jahren kein Europäer mehr geweſen iſt. Ebenſo unbekannt ſind die Quell⸗ gebiete der großen chineſiſchen Ströme und die höchſten Gebirge der Erde, des Küenlün des Karakorum und des öſtlichen Himalaya, auf deren Spitzen noch keines Menſchen Fuß geweilt hat. Auch das innere Kamtſchatka und die Tſchuklſchenhalbinſel ſind im Sinne der geographiſchen Forſchung jungfräuliches Gebiet. Weite, gänzlich unbekannte Erdſtriche enthält auch Auſtra⸗ lien, von welchem eigentlich nur das öſtliche Drittel einigermaßen durchforſcht iſt, während die großen, faſt vegetationsloſen Gebiete von Tasmanland, um den Amadensſee, in Weſtauſtralien und in der großen Viktoriawüſte, ſowie in Alexandraland noch ſehr der Erkundung bedürfen. Ebenſo unbekannt iſt auch das Innere der größten Inſel der Erde, Neuguinea und auf den lediglich auf der Karte markirten Grenzen der deutſchen⸗engliſchen und hol⸗ ländiſchen Gebiethstheile iſt noch kein Europäer gewandelt. Obwohl ſich alljährlich ein Einwandererſtrom von mehr als einer halben Million Menſchen über das nördliche und ſüdliche Amerika ergießt, in welchen gegenwärtig bereits eine aus euro⸗ päiſchem Blute ſtammende Bevölkerung von 145 Millionen wohnt, ſind in dieſen Erdtheilen noch weite unbekannte Bezirke vor⸗ handen. Große Theile Patagoniens und des ſüdlichen Argen⸗ tiniens, vor Allem aber gut zwei Drittel der Republik Bolivia und ausgedehnte Landtheile in Ecuador, Peru Columbia und Venezuela harren der Erforſchung. Noch viel ſchlimmer aber ſieht es in den Stromgebieten des Amazonas und Orinoko aus, und man kann getroſt behaupten, daß gut 100 000 Quadratmeilen Braſiliens mit Urwald bedeckt ſind, in den noch kein europäiſcher Reiſender eingedrungen iſt, der es nicht wagen kann ſich weit von den Flüſſen zu entfernen, die übrigens auch noch zum großen Theil unbekannt ſind. ee reere— Auf unabſehbare Zeit hat die geographiſche Forſchung in Nordamerika zu thun. Vom Innern Alaskas erfahren wir erſt jetzt etwas Genaueres, wo die Goldfelder am Klondike Tauſende von Goldgräbern in das eisgepanzerte Land locken und bon Britiſch Nordamerika, welches mit ſeinen 180 000 Quadratmeilen faſt genau ſo groß iſt wie ganz Europa, können nur der ſüdliche Streifen und die atlantiſchen und pazifiſchen Küſten als bekannt gelten. Labrador, die Hudſonbatländer, die Atabaskaplatte, die Gebiete des Bären⸗ und Sklavenſees und überhaupt das ganze Stromgebiet des Mackenzieſtromes ſind nur vom flüchtigen Fuße des Pelzjägers durchſtreift, während höchſtens alle 50 Meilen ein Fort mit einer ſehr geringfügigen Beſatzung ſich befindet. Von den arktiſchen Inſeln aber wie Southampkon⸗Island Baffin⸗ Land, Prinz Albertland u. ſ. w. ſind größtentheils nicht einmal die Grenzen genau bekannt, während wir von ihrem Innern ſo gut wie nichts wiſſen. Die genannten Inſeln gehören ſämmtlich ſchon zu den Nord⸗ polargenden, wo uns zunächſt das in ſeinem Inneren gänzli unbekannte und nur einmal von Nanſen durchquerte Grönland mit 4000 Quadratmeilen unerforſchten Gebietes entgegenſtarrt⸗ Durch die berühmte Fahrt, welche der kühne Norweger vor wenigen Jahren auf der Fram„durch Nacht und Eis unter⸗ nommen, iſt das bisher unerforſchte Nordkolargebiet nur in einer Diagonale durchquert worden; im Uebrigen aver iſt die ungefäht 80 000 Quadratmeilen große Nordpolarkappe für uns ein unbe⸗ kanntes Gebiet. 5 Räumlich noch viel ausgedehnter ſind die unbekannten Regio⸗ nen des Südpol, wo ſich demnächſt auch die deutſche Expedition unter Drygalski Lorbeeren holen will. Hier harren ne 300 000 deutſche Quadratmeilen der Durchforſchung und hiet gilt es die Frage zu löſen, ob ſich hinter den bisher nur an wenigen Stellen unterſuchten Küſten ein weiter antarktiſcher Kontinent ausdehnt, oder ob, wie es für den Nordpol nahezl gewiß iſt, ein von zahlreichen Inſelgruppen bedecktes Meer den Südpol umgibt. geſ lom auf wülr tiab rech bar — den ſehen E er⸗ un⸗ eK Profeſſor Mannheim, 5. September⸗ — General Anzeiger. 3· Seite. ſel, dbenn er ſeine Leiſtungen beim Rampenlicht ſieht. Die deuk⸗ hen Bühnen ſind außerdem im Augenblicke nicht ſo reich, daß ſte junge glente mit gutem Blick für das ſzeniſch Wirkſame unangewendet rkümmern laſſen ſollten. Die Titel der dramatiſchen Schauſpiele banlten:„Spätblüthen“,„Pegaſus im Joche“,„Fata Morgana“ und Meta“. Meenne italieniſche Opernftagione großen Stils findet in der geit vom 15. Oktober bis 20. Nobember im Neuen kgl. Opernhaus (Kroll) zu Berlin ſtatt. Marcella Sembrich iſt der Star dieſer Sta⸗ gione. Aber nicht nur der Star, ſondern im Verein mit ihrem Gatten Stengel, wird Marcella auch der Impreſario des Unter⸗ lehmens ſein, zu dem eine Reihe der beſten italteniſchen Sänger und hnee Sängerinnen engagirt ſind. Auch der Chor kommt aus Italien. bele Die Generalintendantur der königlichen Schauſpiele ſtellt das Orcheſter. be⸗ Mephiſto. Die Gattin des vor wenigen Tagen zur letzten igen, fuhe gebetteten Schriftſtellers Karls Lauffs ſcheint den Humor, die ene Heſtaltungskraft, den ſichern Griff für packende Szenen mit ihrem Hluß, berſtorbenen Mann getheilt zu haben. Im Kurtheater in Wildungen olg. gelangte das dreiaktige Luſtſpiel von Frau Anna Lauffs „Mephiſto“ zur Aufführung und fand den lebhafteſten Bei⸗ bge fall des zahlreichen Publikums. Originelle Situationen, eine il zußerſt gewandt behandelte humoriſtiſche Handlung, ſehr gut Auf⸗ bointirter Dialog zeichnen das Stück aus, das ganz zweifellos eil buch auf größeren Bühnen den Weg zum Erfolge finden wird. An⸗ Atimmen aus dem Publikum. einet Ein vergnügungsreicher Verbandstag. 1 Die Herren W. Kadner⸗Pforzheim und H. Heller⸗ 9151. Mannheim, Vertrauensleute der Bezirksgruppe Baden des Verbandes 90 der Ortskrankenkaſſen⸗Beamten Deutſchlands, ſchreiben uns:„Unter 1 ber Spitzmarke Ein vergnügungsreicher Verbandskag“ erſchien in der G„Münchener Poſt“ ein Artikel, welcher auch im„Neuen Mannheimer 1 Foltsblatt“ Aufnahme fand. Zur Steuer der Wahrheit ſei deßwegen ˖ 10 Folgendes feſtgeſtellt: Der Verbandsvorſtand ſetzte den Verbandstag ſen uf den 20. und 21. Auguſt feſt. Die Tagesordnung lautete: Mon⸗ cal dag, den 20. Auguſt, von Vormittags 9 Uhr an Beginn der Ver⸗ auch handlungen— ohne Mittagspauſe— bis Nachmittags 4 Uhr. 15 Dienſtag, 21. Auguſt, von 9 Uhr ab Fortſetzung der Verhandlungen 5 in— ohne Mittagspauſe— bis zum Schluß. Da ein ſehr reiches 0 Material vorlag, dauerte die Sitzung am erſten Tage 8 Stunden ohne Aunterbrechung und am zweiten Tage ſogar ununterbrochen 9 Stunden. her⸗ Damit war der offizielle Theil des Verbandstages beendet. Wenn ah⸗ bie Münchener Kollegen für Diejenigen, denen es ihr Geldbeutel und 0 Ihre Zeit erlaubte, noch einige Ausflüge vorſahen, ſo ſoll dies bei und anderen Verbands⸗ und ſogar Parteitagen ebenfalls ſchon vor⸗ ſr bekommen ſein, ohne das die betr. Parteipreſſe deßwegen Lärm ge⸗ bet, ſchagen hätte. Die Delegirten haben vollzählig die beiden arbeits⸗ 0ů ˖ kiichen Tage ausgehalten, aber das Programm des Lokalkomitee's iſt ndel ſozuſagen ins Waſſer gefallen, weil die Diäten wohl zur Deckung der ſe allernothwendigſten Ausgaben, aber nicht zu Vergnügungen aus⸗ und teichten und die Ortskrankenkaſſenbeamten in ihrer großen Mehrzahl gicht ſo geſtellt ſind, daß dieſelben ſich viel leiſten können. Einen eusführlichen Bericht über die Verhandlungen des betr. Verbandstages laſſen wir folgen.“ ibril ft Aeueſte Aachrichten und Telegramme. 15(Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers.“) dei München, 5. Sept. Der Rentier Mathias Pſchorr, 11 Behründer des Hackerbräu, iſt heute Nacht geſtorben. in⸗ Berlin, 5. Sept. Der Kaiſer beſtätigte die Wahl des Bürgermeiſters Brinkmann in Königsberg zum en zweiten Bürgermeiſter in Berlin auf die geſetzliche Amtsdauer be⸗ bon 12 Jahren. „ Berkin, 5. Sept. Der Kalſer hegab ſich geſtern Abend er in das Manöverterrain des Gardekorps, um den Uebungen mit beizuwohnen. Er gedenkt Nachmittags ins ſeue Palais zurückzukehren. das* Bremerhafen, 5. Sept. Wegen des Ausbruches der ſog zeſt in Glasgow ordnete das Quarantäneamt für die von dort ung lommenden Schiffe eine geſundheitspolizeiliche Kontrolle an. reslau, 8. Sept. Die„Schleſ. Ztg.“ hält die Mittheilung 15 cufrecht, daßmaßgebende konſervative Männer ſich würden bereit finden laſſen, einige ungewollte üble Wirkungen der Bör⸗ uig fengeſetzgebung hinwegzuräumen, wenn ſeitens der Regierung die Ini⸗ i fattde beabſichtigt würde. Das Blatt glaubt zu der Annahme be⸗ 5 techtigt zu ſein, daß bald ausführlichere Nachrichten folgen würden. öbe, Eine Abſchwächung der Börſengeſetzgebung ſei freilich nicht beabſichtigt, eib ſondern eine Initiative der Regierung zum Zweck der Abſtellung offen⸗ ſen,barer Mißſtände, unter welchen das legitime Börſengeſchäft leide. fult Wien, 5. Sept. Zu dem Kaiſermanöver in Ga⸗ lizien werden ſich außer dem Kaiſer verſchiedene Erzherzöge und Fbiinz Georg von Bayern anſchließen, welch letzterer nach beendigtem erſt Manbver mit dem Kaiſer nach Wien zurückkehrt. nde* Wien, 5. Sept. Die„Neue Freie Preſſe“ und das on Neue Wiener Tageblatt“ verſichern, die Auflöſung des Abge⸗ len ordnetenhauſes ſei beſchloſſene Sache. iche Paris, 5. Sept. Dem„Temps! zufolge haben etwa 80 ant Bürgermeiſter es abgelehnt, an dem Feſte der Partſer Munizipalität die bheilzunehmen.—„Gaulois“ behaupiet, das Marine⸗Infant.⸗Regiment, nze kelches in Dakhor garniſonirte, in einer Efektivſtärke von 1800 iße NMann, ſei nach Frankreich zurückgekehrt. Seine gegenwärtige Stärke 170 betrage nur 360 Mann und 8 Offiziere. Der Reſt des Regiments ſoll 05 dem Kelhen Fieber erlegen ſein. Brüſſel, 5. Sept. Die Polizei überraſchte in der ver⸗ n2 ren Nacht 3 Einbrecher, 2 Ungarn und 1 Engländer, welche ſal Ue Juwelterladen einbrachen. Als die Beiden flohen, wurden ſie ſo 72 den Poliziſten verfolgt. Hierbei gaben erſtere Schüſſe ab, wodurch 19 getödtet wurde. Der Mörder und ſein Genoſſe wurden ver⸗ d⸗ et. Rom, 5. Sept. Zwei Amerikaner, welche angeblich das d eritale Seminar in Eichſtedt in Bahern beſuchen, und nach Rom zur rl. Theilnahme an dem heute eröffneten katholiſchen Univerſitätskongreſſe or klommen waren, beſuchten geſtern mit mehreren Kollegen die Kata⸗ kmben von Santa Domitilla. Nach kurzer Zeit trennten ſie ſich von 15 kren Kollegen und verirrten ſich. Ihr Fehlen wurde erſt nach der EKügtehr der Uebrigen im Hotel belannt. Es wurden ſofort Nach⸗ h· feorſchungen angeſtellt, die bis Abends fruchtlos blieben. Heute Vor⸗ e, mittag wußte man noch nichts über den Verbleib der beiden Semi⸗ kariſten. o⸗ Konſtantinopel, 5. Sept. Der ſerbiſche Geſandte über⸗ on richte geſtern der Pforte eine Note, worin verlangt wird, daß der ch ffetenztialzoll für ſerbiſche Artikel außer er klaft geſetzt werde. Zwiſchen dem Sultan und dem Fürſten 4 bon Bulgarien wurden anläßlich des Regierungsjubiläums des Sultans 5 n herzlichen Worten abgefaßte Telegramme gewechſelt. J Buenos⸗Aires, 5. Sept. Reuter⸗Meldung vom.1: en en Peſtfall iſt hier zur Kenntniß gekommen. 1*.* Vom Burenkriege. Maſeru, 3. Sept. Reuter Meldung vom.: Die keine großen Geſchütze und liegt in Verſchanzungen auf der nach dem Gebirge gelegenen Stadtſeite. Die Buren ſeien 2000 Mann ſtark, verfügen über 10 Geſchütze. Die Garniſon ſchlug hereits zwei Angriſſe der Buren ab. Die Ankunft der britiſchen Entſatzkolonne wird heute erwartet. * El Ferrol, 5. Sept. Die Königin⸗Regentin beſuchte geſtern an Bord des engliſchen Kreuzers Diadem die Verwundeten, welche von Südafrika kamen. 5*. Der Aufruhr in China. * Berlin, 5. Sept. Der Truppentransportdampfer „Phöntzia“ traf am 4. in Singapore ein. *Rom, 5. Sept. Die„Tribuna“ behauptet nach Informationen aus guter Quelle, daß bis jetzt nur die Vereinigten Staaten über den ruſſiſchen Vorſchlag bezüglich der Räumung Pekings ſich geäußert hätten. Im Uebrigen werde der Gedankenaus⸗ tauſch zwiſchen den in China intereſſirten Mächten fortgeſetzt. Alle Kabinette beurtheilen, der„Tribuna“ zufolge, den ruſſiſchen Vor⸗ ſchlag von verſchiedenen Geſichtspunkten aus. Bezüglich des vor⸗ läufigen Rückzuges der Geſandten wären keine Schwierigkeiten vor⸗ handen, doch würden gegen den Rückzug der Truppen nicht unerheb⸗ liche Einwendungen erhoben. Die„Tribuna“ fügt hinzu, alle Mächte forderten ihre Vertreter in Peking telegraphiſch auf, ihre Anſichten über einen etwaigen Rückzug der Truppen mitzutheilen. Sie frägt gleich⸗ zeitig bei ihnen an, wie ſich die Sachlage dort infolge des ruſſiſchen Vorſchlages in militäriſcher Beziehung ſtellen werde. Die„Tribuna“ beſtätigt, daß es die Aufgabe Italiens ſei, mitzuwirken, daß das Ein⸗ vernehmen der Mächte erhalten bleibe. * London, 5. Sept. Reutermeldung aus Shanghai vom.: Die Wendung, welche die chineſiſche Frage in Europa genommen hat, ruft hier unterallen Nationalitäten Beſtürzung hervor. Die deutſche Kolonie telegraphirte heute an die deutſche Regierung: Die Zurückziehung der fremden Truppen aus Peking würde verhängnißvoll für die Intereſſen der Ausländer werden. Morgen werden noch mehr indiſche Truppen ans Land geſetzt. Die Deutſchen bereiten Quartiere für 450 Mann vor. *London, 5. Sept. Die Times meldet aus Shang⸗ hai: In einem kaiſerlichen Edikt vom 19. Auguſt legt der Kaiſer dar, daß er es als ſeine Pflicht erachte, mit Rückſicht auf die Annäherung der Verbündeten den Wünſchen der Kaiſerin⸗ Regentin zu entſprechen und ſie nach Weſten zu begleiten, nachdem er Yunglu, Hſuetung und Tſchungchi befohlen, in Peking zu bleiben und die Regierung fortzuführen, ſowie Li Hung Tſchang anzuweiſen, alle Mühe anzuwenden, damit Unterhandlungen mit den Mächten eröffnet würden. Ein zweites Edikt vom 20. Aug. ordnet die Verſetzung der hauptſächlichſten Beamten der Haupt⸗ ſtadt nach Taguenfu an und befiehlt den Vicekönigen und Gouver⸗ neueren, die ihnen unterſtehenden Gebietstheile zu ſchützen, dem Vicekönige von Pangtſe befiehlt das Edikt, die Miſſionare und Kaufleute weiter zu ſchützen. * London, 5. Sept. Die Times meldet aus Tokio: Bezüglich der Räumung Pekings ſei die japaniſche Regierung entſchloſſene Anhängerin des Konzerts der Mächte und wird ſich dem von der Mehrheit der Mächte gebilligten Kurſe anſchließen. * London, 5. Sept. Die Times meldet aus Shang⸗ hai: Ausſchüſſe der hieſigen engliſchen, deulſchen und amerikaniſchen Vereinigung beſchloſſen in einer Verſammlung, gegen die Räumung Pekinas und gegen die Wiederherſtellung des Regiments Einſpruch zu erheben, das für die jüngſten Blutthaten verantwortlich gemacht werde.„Daily News“ meldet aus Shanghai: Der dortige franzöſiſche und amerikaniſche Konſul, ſowie der Spezialkommiſſar Rockwill ſchloſſen ſich entſchieden der Oppoſition gegen die Räumung Pekings im jetzigen Zeitpunkte an. * New⸗York, 5. Septbr. Der„New⸗York Herald“ meldet aus Hongkong vom.: Einflußreiche Eingeborene ſprechen die Anſicht aus, daß die fremdenfeindliche Bewegung in den ſüdlichen Provinzen einen Charakter annimmt, welcher über die Macht der Behörden hinausläuft. Sie ſagen einen furchtbaren Ausbruch auf Monatsfriſt voraus. *Shanghai, 5. September. Von dem Perſonal der deutſchen Geſandtſchaft in Peking nahmen während der Belagerung Leutnant Plöſch und Hilfskanzliſt Pifrement aktiven Antheil an der Vertheidigung. Plöſch befand ſich meiſt in Geſellſchaft der Engländer auf der hinter der amerikaniſchen Geſandtſchaft errichteten Barrikade. Deutſche und Amerikaner hielten beſonders gute Kameradſchaft. Die gegen die Chineſen gehaltenen Geſandtſchaften waren in beſtändiger Verbindung und hielten ſich gegenſeitig aus. Wegen der allzu exponirten Lage der deutſchen Geſandtſchaft ſiedelte die Gemahlin Kettelers nach dem Tode ihres Gatten in die engliſche Geſandtſchaft über, wo auch alle anderen Frauen und alle deutſchen Civilperſonen, abgeſehen von den Mitgliedern unſerer Geſandtſchaft, Aufenthalt nahmen. Das Schlafzimmer der Freifrau v. Ketteler in der deutſchen Geſandtſchaft blieb unbeſchädigt. Reis ver⸗ ſchafften ſich die Belagerten rechtzeitig in den nahegelegenen Läden, andere Lebensmittel, beſonders Cier, durch Kauf gelegent⸗ lich von den Belagerern, wofür die Japaner einen beſonderen Tuunel gegraben hatten. Das Fleiſch lieferten die Reisbau⸗ Ponnys. Die Angaben ſtammen von demſe ben Deutſchen, aus deſſen Tagebuch über die Vorgänge während der Belager⸗ ung Mittheilungen gemacht wurden. Der Betreffende kam in den Kleidern des ermordeten Geſandten, welche Freifrau von Ketteler zur Aushilfe vertheilt hatte. *Shanghai, 5. Sept. Wolffs Bureau meldet: Außer den Seeſoldaten ſind Deutſche weder gefallen, noch verwundet. * Shanghai, 5. Sept.(Frankf. Zig.) An Li⸗Hung⸗ Tſchang iſt ein kaiſerliches Dekret folgenden Inhalts er⸗ gangen: Die chineſtſche Regierung wünſcht Frieden zu ſchließen. Sie wählte Lintunyi und Tſchangtſchitung zu Bevollmächtigten und Bürgen.— Prinz Tuan befindet ſich gegenwärtig in der Nähe der kaiſerlichen Hauptſtadt. Er hat die Akten über geheime Verhand⸗ lungen mit Rußland mitgenommen. Er hat Rußland mancherlel Vortheile in China verſprochen, ſo daß die ruſſiſche Regierung zu⸗ ſtimmte, ihre Truppen aus der ganzen Mandſchurei zurückzuziehen 1 1 77 0 4 Maen zen dadren fe ee bae, d e ien Lae Veie ait Seen an d5 Köse artfda. Mannheimer Handelsblatt. Courszettel der Maunheimer Effektenbörſe vom 5. September. Obligationen. Staatspapiere. Pfandbrieſe. 4 Babiſche Obligat.— 4 RMhein. Oyp.⸗B. unk. 1902 99.50 5f 3%„(abgeſt.) 98•70 b5 17 0 M. 990.79 53 3½„ Oblig. Mark 92.80 b 3/%„„„„ 1904 80.30 P5 57„ 99.80 b5 Dn„„ Communalſ 91.20 5f „„ 1892/94 92.75 bö Städte⸗Aulehen. 55 88.— bf 9 1 1 996 rlsxuher b. J. 1 eſ „ T. 100 Kooſe 161.— 64½ Lud 101.— 8 5% Gaher. Obligationen I 96.50 G 8 5 1 84.10 bz 3 55 91.— 9% Beutſche Reichsanlelhe 95.— 63 Zu Mantheimer Obl. 1888 99.— *. 98.05 bz 3˙⁹ 1088 92.50 G 30%„ 17 35.90 bz 377 1895 92.— 8 905 Preuß. Gonſols 17 10 1 3%„„2808 91— 67 .60 b; 80 5 Induſtrie⸗Obligationen 5 a8.90 b8 ½ Bah. u0h f. Nüſchiſf.“ 101.—9 4 Brauerei Kleiplein Heſbelb.“—. 17 1*—— Eiſenbahn⸗Aulehen. 1Go. 199.— 8 4 Pfälz. Wudw. Max Nord) 99.— bz 4½ Speyerer Ziegelwerke 108.40 8 8½„ 5 92.— bz 4½ Perein Chem, Fabriken 10t— 8 3½„„ conbertirt, 92.— bz 4½ Zellſtofffabrik Waldhof 104.— 54 Aktien. Banken. Pfalzbrau. v. Geiſel u. Mohr 94.— 1 Brauerei Sinner, Griſnwinkel 286.— Bablſche Bank 119.50 G„ SchroeblHeldelberg 150— 8 Gewerbebank Speyer bool 155„ Schwartz, Speher 28.50 8 Maunheimer Bank 119.50 bz Schwetziſlgen 70.50 0 1 Bank 146. G„ Sonne Weltz Speyer 182 50 Mfälziſche Bank 188.— 0„ J. Storch, Slck„ 11.— Pfälz. Hop.⸗Bauk, 100.— 0„ Werger, Worms 90.— e e d — I. Breß Sor 123.— Rhein. Hyp.⸗Bank 161. 8 Pfälz. Preßh. u. Spritſabr. Südd. Bank 111.— G Trausport Süddeutſche Bank unge) Akt.“—. und Verſicherung. Eiſenbahnen. Gutjahr⸗Aktien 121.60 Pfälziſche Ludwigsbahn 220.50 Mannh. Dampfſchleppſchlff 110.— G 1„ Maxbahn 140.50 B 5 Lagerhaus 104.80 53 2, Nordbahn 126.— bz Bab. Rilck⸗ u. Mitverſich, 250.— Hellbronner Straßenbahnen 87.—„ Schifffahrt⸗Aſſeenranz 535.— Chemiſche Induſtrie. Continentale Verſicherung 350.— .⸗G. f. chem. Induſtrie 120.25 0 Mannheimer Verſicherung 420.— Badiſche Anilin⸗ u. Soda 890.— G Oberrhein. Verſ.⸗Geſellfchaft 250.— 75„, ünge, Württ, Trausportverſich. 00.— Chem. Fabrik Goldenberg 192. G puſtei Chem. Fabrit Gernsheim 30.— B Juduſtrie. Verein chem. Fabriken 180.— Act.⸗Geſellſch. f. Seitinduſtele 180.— Derein D. Oelfabriken 104. B Dlugleriſche Maſchinenfabrik 169,— Weſteregeln Alkal. Stamm 210.— G Emalllirfabelk Kirtweller 41Q—8 85„ Vorzug 104.— G Emaillirwerke Malkammer 142.— 8 5 Ettlinger Spinnerel 115.— Brauereien. Hüttenheimer Spinnerel 99.— 6 Bad. Brauerei 154.— 8 Karlsr. Nühmf, Hald u. Neu 168.— Binger Aktieublerbrauerel 99.— Mannh. Gum.⸗ U. Asbeſtfabr. 168.— Durlacher Hof vorm. Hagen 193.50 G Oggershelmer Spinnerel 55 Elchbaum⸗Brauerei 170.— G Pfälz. Nähm. u. Fahrräderf 79.— Elefantenbräu Rühl, Worms 106. Portl.⸗Cementwk. Heidelberg 188.— Brauerei Ganter, Freiburg 109. G Vereinig. Freiburger Ziegelw. 120.— 8 Kleinlein, Heidelberg 148. G Verein Speyerer Ziegelwerke 102.— Homburger Meſſerſchmitt 100. ellſtofffabrit Walbhof 222.— G Ludwigshafener Brauerei—.— uckerfabrik Waghäuſel 78.— 60 Maunh. Aktienbrauerei 168.— G Zuckerraffinerie Maunhelm 149.— Maunheimer Effektenbörſe vom 5. Sept. Heute ſwurden Mannheimer Bank⸗Aktien zum Courſe von 119.50 pet. umgeſetzt. Sonſt notirten: Pfälz. Spar⸗ und Creditbank Landau 133., Rgeiniſche Creditbank⸗Aktien 141., Brauerei Schwartz, Speyer 125.50., Mannheimer Verſicherungs⸗Actien 420 B. Frunkfurt a.., 5. Sept.(Effeltenbörſe). Anfangsecourſe, Kreditaktien 210.30, Staatsbahn 143.30, Lombarden 27.30, Egypter —.—, 4% ungar. Goldrente 96.30, Gotthardbahn 141.—, Disconto⸗ Commandit 175.60, Laura 203.50, Gelſenkirchen 194.40, Darmſtädter 182.50, Handelsgeſellſchaft 148.—. Tendenz: feſt. Berlin, 5. Sept.(Telegr.) Effektenbörſe. Die Börſe war zu Beginn freundlicher veranlagt. Sowohl Hütten⸗ als auch Berg⸗ werksaktien waren erheblich beſſer gefragt. Banken gut preishaltend. Fonds ſtill. Oeſterreichiſche Bahnen weiter gut gefragt. Heimiſche ungleichmäßig. In der zweiten Börſenſtunde Tendenz feſt. Später⸗ hin Montanwerthe mäßig abgeſchwächt. Privatdiskont: 4 pCt. Berlin, 5. Sept.(Effektenbörſe.) Anfangskurſe. Kreditaktien 209 75, Staatsbahn 143.10, Lombarden 27.—, Diskonto⸗Commandit 175.20, Laurahütte 203.50, Harpener 188.70, Ruſſiſche Noten—.—. Schlußcourſe. Ruſſen⸗Noten ept. 216.40, 3½ ½ Reichsanleihe 94.10, 3„% Reichsanleihe 86.— 4% Heſſen 102.25, 3% Heſſen 81.80, Italiener 94.70, 1860er Looſe 132.20, Lübeck⸗Büchener 140.90, Marien⸗ burger 72.60, Oſtpreuß. Südbahn 90.20, Staatsbahn 142.70, Lom⸗ barden 26.75, Canada Pacifie⸗Bahn 87.40, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aktien 148.—, Kreditaktien 209.50, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 147.90, Darmſtädter Bank 132 40, Deutſche Bankaktien 190.10 Disconto⸗Commandit 175.10, Dresdner Bank 147.10, Leipziger Bank 160.50, Berg.⸗Märk. Bank 147.70, Dynamit Truſt 150.25, Bochumer 187.40, Conſolidation 348.—, Dortmunder 94 20, Gelſenkirchener 194.—, Harpener 182.70, Hibernig 205.40, Laurahütte 202.70, Vicht⸗ und Kraft⸗Anlage 100.—, Weſteregeln Alkaliw. 211.50, Aſcherslebener Alkali⸗Werke 142.90, Deutſche Steinzeugwerke 280.60, Hanſa Dampf⸗ ſchiff 154.10, Wollkämmerei⸗Aktien 141.—, 4% Pf⸗Br. der Rhein. Weſtf. Bank von 1908 99.80, 3% Sachſen 81.75, Stettiner Vulkan 214.25, Mannheim Rheinau 112.50. 3½% Badiſche St.⸗Obl. 1900 92.90. Privatdiscont: 4%, London, 5. Septbr. 3 Reichsanleihe 86½, 2. Conſols 98 ½, 5 Italiener 98¼, Griechen 42—, 3 Portugieſen 23¾, Spanier 72½, Türken 28—, Argentinier 93—,3 Mexikaner 25¼, 6 Mexikaner 98%¼, ſtill, 3½ Rupeen 76—, Ottomandank 115 Rio Tinto 58%, Southern Pacific 35¼ Chicago Milwaukee 117/—, Denver Pr.(—, Atchiſon Pr. 73¼, Louisville u. Naſhv. 73¼,ͤ Northern Paeifie Pref. 73½, Union Pacifie 59è, Chineſen 92—, Atchiſon—, Crie—, Central Pacifte——, Chartered——. Tendenz: feſt. 5 Loudon, 5. Sept.(Südafrikauiſche Minen.) Debeers 28½, Chartered 3/, Goldfields 7¼ Randmines 40% ͤ Eastrand 7% Mannheimer Hafen⸗Verkehr vom 3. September. 125 Hafenbezirk III. Schlffer ev, Kap. Schih Kommt von adung Etr. Backhauß Ernſt Ludwig Antwerpen Stückg. Getr. 30000 Müßig Vornitgang Notterdam Stückgut 12000 Keſſel An na Gertruda 5 Stllckg. Getr. 10008 Goſſau Badenia 15 5 Getr.,mohlen 30490 Schlentz Frieda Heilbronn Steinſalz 77 Oeß Hornberg 15 15 10 7 Dle Liebe 5 75 900 Klemann Stuttgart Nuhrort Kohlen 20000 Herting Auguſta Hochfeld 9 75 14800 Dehmen Fr. Erneſtine Ruhrort 77 17⁰ Rooy oh, Heinxich Rotterdam 4 20000 Selb ufriedenheit Jagſtfeld Steinſalz 950 Stumpf Ilſe 3 5 87⁰ Müßt Margaretha 20 55 60⁰ Anan Bohrmann Heilbronn 8¹³ Ueberſeeiſche Schifffahrts⸗Nachrichten. New⸗Pork, 2. Sept.(Drahtbericht der Compagnie génsrale transatlantique. Paris⸗Havre.) Der Schnelldampfer„La Poitrainen, von Havre ab, iſt heute früh 5 Uhr hier angekommen. 5 New⸗Pork, 4. Sept. Drathbericht der Red⸗Star⸗Linie in Ant⸗ werpen. Der Hampfer„Weſternland“ am 28. Auguſt von Antwer⸗ pen ab, iſt heute hier angekommen. Southampton, 5. Sept.(Drahtbericht der Amerikan Linſe, Southampton). Der Schnelldampfer„New⸗Mork“, am 29. Auguft 5 von New⸗Jork ab, iſt heute Vormittag 6 Uhr hier angekommen. Mitgetheilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Bureau Gund⸗ lach& Bärenklau Nachfolger in Mannheim, Heidelberges ſtraße O 7, 13. 5 Maunheim, 4. Sept. Nach Peilung vom 3. Septbr. beträgt kleinſte Fahrwaſſertiefe: bei Sand des f. 2 Rheinſtrecke 1 Stein Pegels in waſſes 5 tiefe in Straßburg Straßburg⸗ Lauterburg 0 190 190 Lauterburg⸗Maxau 188,80 bad. Maxau 1, hayer. 443 20⁰0 Maxau⸗Leopoldshafen 196,14 had. Maxau 5 14,“e hayer. 434 220 Leopoldshafen⸗Speyer 205,0 had. Maxau 28,% hayer. 4⁴³ 270 Seite. General⸗Auzeiger. und K 1 8 Wirthſchaft(Kanline)] im Induſirieh Es ſoll auf d e emeinde ge f ſtraße in der Ne zitätswerkes (Kantine) er Derſelben darf auß 2 eim gebrautes Bier nicht zum Usſchank kommen. Das zur Erbauung der Kantine Fels 1 Diad erfordetliche Gelände im Flächen⸗ maaß von e qm mird hi mit zur Verpachtung au Lageplan ungen de haus; 4 auf, woſelbſt auch ſonſt erwünſchte Auskunft ertheilt wird. 61968 gliche Angebote wollen, erſten Ausſchreiben ungegeben bis 30. September, Jondern bis ſpäteſtens Montag, 1. Oktober 1900, BVormittags 10 uhr Aunter der Bezeichnung„Kantine Induſtriehafen“ beim Stadtrath Zimmer Nr. 4) eingereicht wer⸗ den, woſelbſt auch zu bezeich Zeit die Eröffnung der Angebote in Gegenwart der etwa erſchie⸗ neuen Bieter erfolgt. Mannheim, 10. Auguſt 1900. Stadtrath: Martin Edelmann. Vergebung bon Grab⸗ H. Pflaſterarbeiten Die bei Ausführung der Gas⸗ und Waſſerleitung im Stadt⸗ theil Waldhof bis etwa 30. Juni mmenden Grab⸗ und ſollen im Sub⸗ I ge vergeben werden laden wir Luſttrag Offert mit 31 ihr Aufſchrift verſehen bis Samſtag, den 8. Sept. d.., Vormittags 11 uhr, auf unſerem Ve valtungsbüreau 22 ſpäteſtens K 7, 2 einzu olche in Auw chlenener Bieter Formulare für Angebote kön⸗ nen bei unterfer Stelle in Empfang genommen werden. Mannheim, 29. Aug. 1900. Die Direction der Städt. Qas⸗ und Waſſerwerke. Iwangs⸗Derkeipernng. Donnerſtag, den 6. ds. Mts., Nachmittags 2 Uuhr werde ich im Pfandlokale q 4,5 ier öffentlich g Baarzahlung m Vollſtreckungswege meiſt⸗ bietend verſteigern: 62798 Fbel verschiedener Art. Mannheim, 5. September 1900. Baumann, Gerichtsvollzieher. 5 o 5 en, woſelbſt t etwa er⸗ net werden. umen ee. Neue Aufänger⸗Kurſe, Jetrennt für ältere und jüngere Theilnehmer. Honorar Mk. 10.— pränum. Beginn im September— Oktober er. umeldungen ſchriftlich oder per⸗ ſönlich im Lokal 3, A, II. Die Gabelsberger'ſche Schnell⸗ Ichrift iſt die leiſtungsfähigſte, zuverläſſigſte und hat daher die Weitaus größte Verbreitung aller Schnellſchriftarten gefunden. Sie Wird in mehreren Staaten unter Ausſchluß aller anderen Syſteme eter“; eIs⸗ —— Mannheim, 5. September, 7— Amſs⸗ Bekanntmachun Nr. 11832. Den Geſchäftsinhabern, welche ſich mit dem Vertrieb von Schreibmaterialien befaſſen, I9. wird hiermit bekannt gegeben, daß zufolge Beſchluſſes der Schulkommiſſion von Oſtern 1901 an in der er⸗ weiterten Volksſchule keine Schiefertafeln mehr ver⸗ wendet werden, ſondern wie ſeither in der Bürgerſchule ausſchließlich Schreibhefte. In den Vororten bleibt die Schiefertafel bis auf weiteres in Gebrauch. Mannheim, den 3 September 1900. Das Volksſchulrektorat: Dr. Sickinger. 122 60 ere Mädchenſchul ere Mädchenſchule, Neu aufzunehmende Schülerinnen biltet man D 7, 22. am Dienſtag, den 11. September 1900, 10 und 12 Uhr vormittags im Bibliothekſaal zur Ein⸗ alle iſt das letzte ilzeugniß, ſowie , für jene, welche on dem 1. Jannar yr zurückgelegt haben, auch die Be⸗ geſchehene Wiederimpfüng(der grüne Impf⸗ 0 — zwiſcher ch 1 ſcheinigung K ſchein) vorzulegen. Die Vorprüfung der neuaufzunehmenden Sc rinnen findet Mittwoch, den 12. und die NLachprüfungen Donnerſtag, den 13. Septbr. 1900, morgens 9 Uhr ſtatt. Das neue Schuljahr beginnt Montag, den 17. September 1900, morgens 9 Uhr. Eintrittsgeld 5 Mark. Das jährliche Schulgeld beträgt in den Klaſſen: 8 X. IX, VIiIiilIlsm. 60., alſo für das Tertial 20 M. VII, VI, V und Iy VVVVVVVVßnßß„5 in)!h; 5 Das Honorar für den Lateinkurs beträgt im Jahr 24„ 553 5 8 Der Großh. Direktor: Walleſer. 62395 Großh. Realſchule Ladenburg. Anmeldungen neu eintretender Schüler werden am Dieuſtag, den 11. September d.., entgegenge nommen. Der Vorſtand: Prof. Metzger. 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